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1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 105

1880 - Dresden : Salomon
105 Nahrung ist auch der Grund zu suchen, warum manche Thicre periodisch ihren Aufenthaltsort wechseln: Zng- und Strichvögel, Wanderungen von Mischen. Viele Thiers sind einem bestimmten Klima entsprechend organisirt und bekleidet. Die ganze Familie der Affen verlangt eine gleichmäßige und warme Temperatur, das Rennthier dagegen ein kaltes Klima und namentlich kühle Sommer; das Lama lebt in den kältern Gebirgsregionen der Anden, aber nicht in den wärmeren Ebenen Brasiliens. In den Tropen leben die größten und prächtigsten, aber auch reißendsten und giftigsten Thiere. Ihre Farbe und Pracht irird erhöht durch das Licht, das hier reichlicher und intensiver ist, als in höhern Breiten; ihr Gift wird genährt durch die Hitze. Roth, Grüu und Blau ge- winuen an Lebhaftigkeit, Gelb verwandelt sich in Orange, und der Eontrast der complementären Farben steigert sich. In den höhern Breiten schrumpfen die Thiere zusammen. Die Farben werden matter und ändern sich mit den Jahreszeiten, die Winter- kleider werden dichter und nehmen wohl gar die Farbe des Schnees an. Die Phytophttgen hängen direct von der Pflanzenwelt und ihrem Lebenscyclns ab, einige, die Monophagen, von einer ein- zigen Pflanze, andere, die Polyphagen, von vielen Pflanzen. Der Verbreitnngsbezirk der Seidenraupe ist durch den Maulbeerbaum, derjenige der Cochenille durch eine Cactusart (Opuntia Tuna) beding:. In Brasilien und Indien ist die Pflanzenwelt besonders reich und üppig, zugleich auch Feuchtigkeit genug vorhanden; hier sind denn auch die Phytophagen und Amphibien besonders zahl- reich vertreten. Die heißen und dabei dürren Gegenden sind arm, die heißfeuchten reich an Amphibien. Einzelne Species von Thieren sind, namentlich auch durch den Einfluß des Menschen, über die ganze Erde verbreitet. Die eigentlichen Hansthiere haben sich überall akklimatisirt; die Ratte und Hausmaus ist überall zu finden, die Fischotter kommt sonst überall, nur nicht in Süd- amerika vor; der gemeine Bär, der Fuchs und Wolf vertragen jedes Klima; die wilde Ente findet sich von Lappland an bis zum Caplande, von der Union bis Japan. Dagegen haben auch viele Thiere wieder einen sehr kleinen Verbreitungsbezirk. Der Orang-Utang findet sich nur auf Borneo und den benachbarten Inseln. Von den Säften anderer Thiere leben die Parasiten, die Epizoen heißen, wenn sie auf der Körperoberfläche, und Ento- zoen, wenn sie im Innern ihrer Wirthe leben. Man kennt bis jetzt 8000 Parasiten oder 4 Procent der bekannten Thiere als Parasiten, darunter 5090 Schlupfwespen und 2000 Eingeweide-

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1. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 207

1847 - Eßlingen : Dannheimer
8. Die geographischen Verhältnisse des Thierreiches. 207 Achte Abtheilung. Wie geographischen Verhältnisse -es Thierreiches. Erstes Dapicel. Die allgemeinen geographischen Verhältnisse des Thierreich es. 8. 340. Die Eintheiluug des Thierreiches. 1. Die Zahl der bereits bekannten Thiergattungen kann auf 1oo,Ooo, die der beschriebenen auf 50,000 angeschlagen werden. 2. Sinne theilte das Thierreich in 6 Klassen: in Würmer, Insekten, Fische, Amphibien, Vögel und Säugethiere. 3. Französische Zoologen bildeten zuerst die Haupteintheilung in Wir- bellhiere, d. i. Thiere mit Schädel und Rückgrat, unter denen Säuge- thiere, Vögel, Amphibien und Fische begriffen sind, und in wirbellose Thiere, zu denen die Insekten, Mollusken oder Weichthiere, Würmer und Strahlenthiere (Stachelhäute, Quallen, Pflanzenthiere oder Zoophyten, wie die nackten Polypen und Korallen, und Infusivnsthiere) gehören. 4. Oken theilt das Thierreich in 2 Hauptabtheilungen, in Einge- weidethiere und in Fleischthiere, und in 13 Klassen ein. Zu den Eingeweidethierengehören: die Infusorien, Polypen, Quallen, Muscheln, Schnecken, Kracken, Würmer, flügellose und geflügelte Insekten; zu den Fleischthieren: die Fische, Amphibien, Vögel und Säugethiere. 8- 341. Die Ursachen, welche auf die Verbreitung der Thiere einwirken. 1. Ueberall leben die Thiere, auf und unter der Erde, im Meere, in Flüssen und Seeen, in den Tiefen und in den Höhen, auf den Ebenen und in den Bergländern, in kalten, warmen und heißen Gegenden; aber nicht überall sind dieselben Geschlechter und Gattungen der Thiere anzutreffen, nicht überall findet man dieselbe Menge von Thieren. 2. Die Verbreitung der Thiere hängt von verschiedenen Umständen ab. Von großem Einfluß aufdieselbe ist die Vegetation eines Landes, in- dem viele Thiere von oder auch auf bestimmten Pflanzen leben,wder andere wenigstens von solchen Thieren, die auf pflanzlichen Unterhalt angewiesen sind. So sehen wir den Bezirk des Seidenwurms und seiner Zucht durch den Maulbeerbaum, den der Cochenille durch den Cactus bedingt; und da die polaren Gegenden nicht genug Pflanzen besitzen, um pflanzenfressende Thiere zu ernähren (die Schneeammer z. B. bildet eineausnahme),^ so ver- mögen die größeren Fleischfresser (die von Fischen und andern Seethieren lebenden ausgenommen) im Allgemeinen nicht in den kalten Gegenden zu leben. 3. Bei der Verbreitung der Thiere spielt, wie bei den Pflanzen, das Klima und namentlich die Temperatur eine bedeutende Rolle. Während z. B. der Mensch und der Hund in vielen Abarten im Stande sind, große Kälte und tropische Hitze zu ertragen, verlangt die ganze Familie der Affen eine gleichmäßige und dabei hohe Wärme, das Rennthier dagegen ein kaltes Klima und vor Allem sehr kühle Sommer. Daher können Thiere, die in kalten Gebirgs-Regionen leben, gewöhnlich nicht über die wärmeren Ebenen

2. Allgemeiner Theil - S. 203

1852 - Eßlingen : Weychardt
203 Die geographischen Verhältnisse des Thierreiches. da die polaren Gegenden nicht genug Pflanzen besitzten, um pflanzenfressende Thiere zu ernähren (die Schneeammer z. B. bildet eine Ausnahme) so ver- mögen die größeren Fleischfresser (die von Fischen und andern Seethieren lebenden ausgenommen) im Allgemeinen nicht in den kalten Gegenden zu leben. 3. Bei der Verbreitung der Thiere spielt, wie bei den Pflanzen, das Klima und namentlich die Temperatur eine bedeutende Rolle. Während z. B. der Mensch und der Hund in vielen Abarten im Stande sind, große Kälte und tropische Hitze zu ertragen, verlangt die ganze Familie der Affen eine gleichmäßige und dabei hohe Wärme, das Rennthier dagegen ein kaltes Klima und vor Allem sehr kühle Sommer. Daher können Thiere, die in kalten Gebirgsregionen leben, gewöhnlich nicht über die wärmeren Ebenen am Fuß der Gebirge zu andern Gebirgen wandern, so z. B. das Llama, welches in den Anden von Perü und Chili stschi—] bis Feuerland ange- troffen wird, aber nicht in Brasilien und nicht einmal in Mexico s—chikkoj vorkommt. 4. Die Feuchtigkeit der Luft spielt gleichfalls eine Rolle in der Verbreitung der Thiere. Dieß sehen wir z. B. an den Amphibien, indem die heißen und dabei dürren Gegenden ärmer daran sind, als die heißfeuch- ten und wasserreichen. 5. Meere und hohe Gebirgsketten sind hier in so fern in Be- tracht zu ziehen, als sie öfters der natürlichen Verbreitung der Thiere un- überwindliche Schwierigkeiten in Weg legen. Daher sieht man in den heißen Ländern der alten Welt eine ganz andere Thierwelt, als in der neuen; da- her lebt sogar auf den beiden Seiten der Anden eine sehr beträchtliche Zahl von verschiedenen Thierarten, wie auch die Floren derselben ungemein von einander abweichen. 6. Für die Verbreitung der Seethiere sind Küstenform und Zu- sammenhang der Meerestheile wichtige Umstände. So hat z. B. das mittelländische Meer zwar eine große Anzahl von Thieren gemein mit der europäischen Küste des atlantischen Oceans; aber dieselben vermochten nicht, sich in's indische Meer oder bis nach der gegenüber liegenden Küste Ame- rikas im atlantischen Ocean zu verbreiten. Deßhalb besitzt auch das nur durch eine schmale Landenge vom mittelländischen Meere geschiedene rothe Meer eine, von diesem fast durchgängig abweichende Thierwelt: keinen Fisch, fast keine Koralle, nur sehr wenige Schaalthiere haben beide Meere gemein. 7. Auch der Mensch übt einen wesentlichen Einfluß auf die Verbrei- tung mancher Thiere, besonders auf die der Hausthiere aus. So war das Pferd, dessen Heimath wohl die Steppen Mittelasiens sind, vor etwa 300 Jah- ren in der neuen Welt nicht anzutreffen, und doch ist es gegenwärtig daselbst in einer ungeheuren Zahl, sogar im wilden Zustande, von der Hudsonsbai bis Patagonien verbreitet. Auch das Rindvieh, das Schaf, das Schwein ist von den Europäern in die neue Welt und nach Australien gebracht. Der Hund ist dem Menschen überall hin gefolgt. Die Ratte, welche ursprünglich in Asien zu Hause zu sein scheint, hat sich jetzt über die ganze alte und neue Welt, sogar über Australien und über die Inseln der Südsee ausge- breitet. Auch auf die Verbreitung von vielen pflanzenfressenden Vögeln hat der Mensch bedeutend eingewirkt, wie auf die der Sperlinge, Hühner und anderer Hausvögel.

3. Lehrstufe 3 - S. 116

1867 - Leipzig : Teubner
116 Thiere als in Afrika, auf dem Westabhange der Anden andre als auf dem öst- lichen, das Rothe Meer hat eine von der des Mittelmeers ganz abweichende Thierwelt; — 2) in vertikaler Richtung (Thierregionen). Viele Thiere verändern die Grenzen ihrer Verbreitungsbezirke durch jährliche Wanderungen, die sie unternehmen, um dem Wechsel der Temperatur zu entfliehen und ihrer Nahrung nachzugehn; am meisten thnn dies die Vögel (daher Stand- und Zugvögel), aber auch manche Vierfüßler, z. B. der Lemming; das Renthier wandert im Sommer gegen bl, um den Bremsen zu entgehen, die Affen in Hinter- indien wandern im Sommer bergaufwärts. Einige Thiere haben sich durch Wan- derungen über weite Räume verbreitet, so die Ratte im Mittelalter ans 0 über Europa. Am wenigsten verändern die Amphibien ihren Verbreitungsbezirk. Großen Einfluß hat der Mensch auf die Verbreitung der thiere ausgeübt; einige Thiere^ siiw von selbst der menschlichen Kultur gefolgt, z. B. der Sperling, die Ratte, die L>tubenfliege; die Biene begleitet in Nordamerika das Vordringen des Anbaues. Die Hansthiere hat der Mensch ihres Nutzens wegen verbreitet, so weit sie überhaupt zu leben im Stande sind, dagegen hat er auch viele andre auf engere Grenzen beschränkt oder ganz ausgerottet; mit der Verminderung der Wälder schwindet auch die Zahl ihrer Bewohner; noch in.historischer Zeit untergegangen sind der Dudu auf den Mascarenen seit 1700 und der Riesenvogel Moa (Dinoris) auf Neuseeland. . §. 206. Fauna. Jeder Erdraum Hai feine Fauna, d. h. feine besondere, eigenthnmlich charakterisirte Thierwelt. Insofern jedoch die Thiere weder an den Boden ge- fesselt sind noch so massenhaft Vorkommen wie die Pflanzen, so trägt die Fauna zur Physiognomie einer Gegend in geringerem Grade bei als die Flora. §. 207. Charakteristik der Thierwelt nach den Zonen. 1) Im Allgemeinen nimmt die Fülle des animalischen Lebens von den Polen nach dem Äquator zu, warum? In der Nähe der Pole gibt es nur wenige pflanzen- fressende, namentlich größere Säugethiere, und ebendeshalb auch nur wenige Naub- thiere, am Äquator eine zahllose Menge von Säugethieren; in noch stärkerem Verhältnisse wächst die Zahl der Vögel, Amphibien und Insekten. Im Oceane dagegen werden die Thiere, wenigstens die Individuen, nach den Polen hin zahl- reicher. 2) Der Formenreichthum und die Manuichfaltigkeit der Thiere wächst gegen den Äquator hin. In Grönland leben, einschließlich der oceanischen, 32 Arten Säugethiere, in Schweden 52, in Dänemark 57; in Grönland 52 Arten Vögel, in Dänemark 131. Nach Berghaus verhält sich die Zahl der bekannten eigenthümlichen Säugethierarten Europas zu der Afrikas wie 1 : 3,2, die Nordasiens zu der Südasiens wie 1 : 2,52. In Nordeuropa, bis au die Nordküste Frankreichs und Deutschlands leben 8, in Mitteleuropa südlich bis an die Pyrenäen, Alpen und Donaumündung 35, in Südeuropa 57 Arten Amphibien. — Im Oceane nehmen die vollkommneren Thiere nach den Polen hin zu. 3) Die Größe der Landthiere nimmt nach dem Äquator hin zu, in der heißen Zone leben demnach die größten Individuen aller Klassen. 4) In gleichem Verhältnisse wachsen die Stärke, Wildheit und Gefährlichkeit, und 5) die Schönheit der Farben und die Lebhaftigkeit des Glanzes auf der Körper- bedeckuug der Thiere: je weiter vom Äquator, desto mehr verliert sich namentlich bei den Insekten die Pracht und Manuichfaltigkeit der Farben. 6) Die Körperbedeckung der Thiere modisicirt sich nach den Zonen; die Säuge- thiere der kalten Zone tragen Pelz, in der heißen Zone sind manche (Nashorn, Elefant) fast unbehaart, die Wolle des Schafes verwandelt sich innerhalb der Wendekr. in Haare, ebenso trägt der Fuchs, der in warmen Ländern nur haarig ist, in kalten Pelz. Auch die Vögel haben in kalten Gegenden ein wärmeres Gefieder, z. B. die Eidergans.

4. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 209

1910 - Leipzig : Warting
§ *,33. Klima, pflanzen- und Tierwelt der Mittelmeerländer. 209 5. Die Mittelmeerländer. § 133. Klima, Pflanzen- und Tierwelt der Mittel- meerländer. Die Mittelländische Klimaprovinz ist von den europäischen die abgeschlossenste, indem im N. hohe Gebirgsketten, im 8. der afrikanische Wüstengürtel eine scharse natürliche Grenze bilden. Die ersteren halten die kalten Nordwinde größtenteils von den Mittelmeerbecken ab, dagegen haben die warmen Südwestwinde durch die Straße von Gibraltar und die von Sw. nach No. streichenden Bergketten Nord-Afrikas und Süd- Spaniens freieren Zutritt. Daraus erklärt sich die hohe mittlere Jahres- wärme der Mittelmeerländer, die weit größer ist, als in anderen Ländern gleicher Breite. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt im 8. des Gebiets 19—20, im N. 14—15 Grad. Die Winter zeichnen sich durch große Milde aus und sind, da auf sie auch die reichlichsten Niederschläge fallen, die an- genehmste Zeit des Jahres. Die Sommer dagegen sind sehr heiß und trocken. Anhaltende Landregen sind zu allen Jahreszeiten selten. Die Niederschläge fallen meist in Form kurzer, heftiger Ergüsse, auf die dann wieder Sonnen- schein folgt. Schneefälle treten nur in den höheren Gebirgen und auf dem Iberischen Tafelland auf. Die Pflanzenwelt der Mittelmeerländer wird durch das Vorherrschen immergrüner Gewächse gekennzeichnet. Die Hauptwaldbäume sind immergrüne Eichen (darunter die Korkeiche, deren schwammige Rinde das Korkholz liefert)", von Nadelhölzern die schlanke, dunkle, an Wuchs unseren Chausseepappeln ähnliche Cypresse und die hohe Pinie mit dachartig sich ausbreitenden Zweigen. Daneben sind besonders charakteristisch der Lorbeerbaum, die Myrte und der Oleander. Auch Palmen treten schon an einzelnen Stellen auf. Saftige Wiesen fehlen den Mittelmeerländern fast ganz. Die Viehzucht ist daher auf die Gebirgsgegenden beschränkt. Auch der Ackerbau hat eigentümliche, durch das Klima bedingte Formen angenommen. Infolge der Trockenheit im Sommer ist fast überall künstliche Bewässerung für das Ackerland notwendig, diese über weite Gebiete auszudehnen aber meist unmöglich. Deshalb werden nur geringe Strecken, diese aber um so sorgfältiger bebaut, sodaß sie in einem Jahre mehrfache Ernten liefern. Sorg- fältig angebaute und nackte, öde Landstriche treten daher in den Mittelmeerländern oft unmittelbar nebeneinander auf. In vielen Gegenden tritt der Ackerbau ganz zurück gegen die Baumkultur, für die das Klima sich besonders günstig erweist. In erster Linie kommt der Ölbaum in Betracht, der große Flächen bedeckt und auf dessen Kultur der Wohlstand vieler Ge- genden fast ausschließlich beruht. Er fehlt jedoch dem nordwestlichen Spanien, der Po-Ebene und dem nördlichen Teile der Balkan-Halbinsel. Daneben haben allgemeine Verbreitung die Agrumeu, Citrone, bittere Orange und süße Orange oder Apfel- sine: ferner Feige, Mandel, Aprikose, Pfirsich. Die edle Kastanie tritt oft in ausge- dehnten Waldungen auf; ihre Früchte bildeu ein wichtiges Nahrungsmittel für die Bevölkerung. Auch Weinbau wird in allen Mittelmeerländern in ausgedehntem Maße betrieben. Obgleich die Pflanzenwelt der Mittelmeerländer schon ursprünglich mannig- faltiger und namentlich reicher an Nahrungspflanzen war, als die Mittel- und Nord- Europas, so hat doch auch sie durch den Menschen eine ganz durchgreifende Verände cuug erlitten. Die Mehrzahl der jetzigen Kultur- und Charakterpflanzen des Mittelmeer- gebietes stammt aus Vorderasien und ist hauptsächlich durch die Phönizier, später auch die Griechen verbreitet worden. Die Tierwelt der Mittelmeerländer bietet wenig eigenartige Züge. L a n g e >i b e ck> Leitfaden. Ii. 4. Aufl. Ausgabe s. Gymnasien. 14

5. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen - S. 21

1908 - Leipzig : Freytag [u.a.]
Die Erdoberfläche. 21 Das Meer hat salziges, für uns ungenießbares Wasser von tief- blauer oder grünlicher Farbe. An der Oberfläche wird es vom Winde zu Wellen bewegt, die sich zuweilen haushoch auftürmen. Wo der Wind dauernd in gleicher Richtung weht, treibt er die ganze Wassermasse an der Oberfläche vorwärts. Dadurch entstehen Meeresströmungen. Diese bringen aus polaren Gebieten kaltes, aus den äquatorialen warmes Wasser. Ein besonders warmer Strom ist der Golfstrom im Atlantischen Ozeane. Die gesamte Erde ist von Lebewesen, von Pflanzen und Tieren, § 34. bewohnt. Diese zeigen nach Art und Aussehen große Verschiedenheit in den einzelnen Zonen der Erde. Die Ursache davon ist die eigenartige Tiere. Verteilung von Wasser und Land, welche die Verbreitung der Pflanzen und Tiere nach allen Seiten behinderte, sowie der Wechsel der Lebensbedingungen. Diese werden in hohem Maße durch das Klima bestimmt. Flora und Fauna ändern sich gleichzeitig mit diesem. Die Klimate der Erde stehen in enger Beziehung zu dem Stande Klima, der Sonne. Wir teilen danach die Erde in einzelne Zonen ein. Die heißesten Länder liegen aber keineswegs nur in der heißen, die kältesten in der kalten Zone. Denn das Klima hängt nicht von der Stellung der Sonne allein, sondern nicht minder auch von der Beschaffenheit der Erd- oberfläche ab. Wasserflächen besitzen ein gemäßigteres Klima als Land- flächen. Die heißesten und kältesten Punkte liegen daher aus dem Lande. Wir fiudeu während unseres Sommers in Nordafrika noch nördlich des Wendekreises das höchsterhitzte Gebiet mit mehr als 35° C im Mittel des wärmsten Monats Juli und in Nordasien fast unter dem Polarkreise das kälteste Gebiet mit — 45° C im Mittel des Januar. Den Klimateu entsprechend unterscheiden wir auch in der Tier- und 8 35. Pflanzenwelt bestimmte Zonen. Am reichsten ist die Lebewelt in der ?nd° heißen Zone,, entwickelt. Namentlich erreicht dort die Vegetation eine wunderbare Üppigkeit. Zu beiden Seiten der heißfeuchten Tropenzone zonen. betreten wir Länder, die durch spärliche Vegetation und einförmige Fauna gekennzeichnet sind. Es sind das Gebiete großer Erwärmung, aber zugleich auch großer Trockenheit. Die Regenarmut behindert oft fast jeglichen Pflanzenwuchs; wir befinden uns im Bereiche der Wüsten, welche weite Flächen dieser Zone einnehmen. Polwärts folgen die gemäßigten Zonen, die stärker benetzt werden und darum auch wieder eine reichere Lebewelt tragen. Aber näher den Polen vermindert sich die Wärme erheblich, es wird für viele Pflanzen und Tiere zu kalt, wir kommen schließlich in die Polarzone, wo die Vegetation ganz spärlich geworden ist und nur Tiere, die hauptsächlich von den pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen des Meeres leben, in größerer Menge vorkommen. Über alle Zonen der Erde ist der Mensch verbreitet. Es leben § 36. auf der gesamten Landfläche rund 1500 Millionen Seelen. Sie sind fehr ^ie ungleich verteilt, je nach dem Reichtume der Länder an Nahrungsmitteln s-hen. und an Produkten, welche durch Bearbeitung und im Handel den Menschen den Unterhalt gewähren. Unter den Erdteilen ist Europa am dichtesten bevölkert. Es folgen der Reihe nach Asien, Afrika, Amerika und Australien. Europa besitzt auch die höchste Kultur. Höhere Gesittung gestattet ein

6. Schulgeographie - S. 12

1865 - Weimar : Voigt
12 Einleitung. Llanos und Pampas Amerikas, auf den Gebirgen mit ewigem Schnee, in den Polarländern und an den Nordküsten vom 68" an in Sibirien und dem westlichen Nordamerika, doch in Kamschatka und Labrador schon v. 58" und in Europa erst v. 70" an. In den Waldregionen der Erde findet sich eine große Verschiedenheit der Physiognomie dieses Theils der Flora nach Zonen, Hemisphären und Erdtheilen, wenn man auch von N. nach S. im allgemeinen scheidet: die Region der immer- grünen Nadelwälder, der sommergrünen Laubwälder, der im- mergrünen Laubwälder und der starrblättrigen Wälder. §. 43. Nicht minder wichtig als die Wälder sind die weit ver- breiteten, die Völker der einzelnen Erdräume hauptsächlich nährenden Pflanzen, in Europa und Nordasien Hafer, Gerste, Roggen und Weizen nebst Kartoffeln, in Südasien und den Inseln Reis und Bananen oder Pisang, in Afrika Durra und Palmen (Dattel-, Kokos-, Mauritius- und Sagu-Palmen), in Amerika Mais, Quinoa, Maniok und Kartoffel, sowie in Polynesien Brotfruchtbaum und Bananen. Von gleich hoher Be- deutung sind für das Völkerleben die besonders dienstbaren Thiere ein- zelner Zonen: Rennthiere und Hunde, Pferde, Rinder und Schafe, Ele- phanten, Dromedare und Kameele, Llama und Pako. §. 44. Von der Pflanzenwelt und ihrer Fülle und Mannigfaltigkeit hängt im allgemeinen das Thier leben der einzelnen Erdräume ab, wenn auch gewisse Thierarten nur in Wäldern, andere auf Wiesen, und Feldern, noch andere auf Gebirgen oder in der Ebene und einige nur an und in dem Wasser leben. An das Klima sind die meisten gebunden, obwohl weniger als die Pflanzen, da ihr Wanderungs- und Verbrei- tungsbezirk ausgedehnter ist. §. 45. Auch für die Thierwelt oder Fauna ist die Zonenver- schiedenheit sehr charakteristisch. Die heiße Zone ist die Heimath der großen Raubthiere, der großen pflanzenfressenden Dickhäuter, der Affen, der Strauße, der großen Amphibien und der prachtvollsten Insekten, die gemäßigte Zone der kleineren Raubthiere, der'kleineren Vögel, na- mentlich der Singvögel und Zugvögel, der Hausthiere und der kleineren Amphibien und die nördliche kalte Zone der großen Seethiere, der reichgefiederten Wasservögel, der Eisbären und der kostbaren Pelzthiere. Mehr auf das Einzelne geht die Eintheilnng der Thierwelt in 14 zoo- logische Regionen, wovon 7 für die alte Welt und 7 für die neue auf gestellt werden. §. 46. Vor allen Bewohnern der Erde zeichnen sich die Men- schen sowohl durch körperliche als auch geistige Vorzüge aus. Ihre Zahl aus der ganzen Erde berechnet man meistens auf 1006 Millionen. Sie sind einander in den charakteristischen Merkmalen und wesentlichen Vorzügen nicht nur ähnlich, sondern gleich; nichts desto weniger aher findet doch eine große Verschiedenheit statt in Rücksicht auf Farbe, Le- bensart, Sprache, Religion und Regierungsverfassung. §. 47. In Hinsicht der Farbe giebt es: 1) weiße Menschen, die kaukasische Rape, in Europa, in Westasien bis an den Ob, das kaspische Meer und den Ganges und in Nordafrika bis in die Sahara; —

7. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 22

1852 - Osnabrück : Rackhorst
22 (bis 56 0 Nb.) u. Eichenwälder (bis 60 0 Nb.) gehen nach N. allmälig in mächtige Nadelwaldungen über. — Von Obst reichen am weitesten nördl. Äpfel u. Kirschen (60 o Nb.). — Die angegebenen Polargrenzen werden an der Wküste v. Norwegen überschritten. — Zuletzt noch vorherrschend Kiefer und Birke. Der Wein stock gehört dem ganzen wärmeren Theile der ge- mäß. Z. an. Seine Polargrenze läuft v. Bannes auf Paris, Me- zwres, durch das Moselthal u. das Rheinthal bis Bonn, zieht sich dann bis zum Mainthal zurück, geht No. über Naumburg nach ihrem nördlichsten Punkte, Berlin, zieht sich in So. Richtung durch Schlesien zum Sfuße der Karpathen zurück, hält sich in Rußland auf 49 0 Nb., trifft den casp. See unter 44 °. 3. Die kalte Zone hat kleine, unansehnliche, durstige Pflan- zen, namentlich Moosarten. Keine Cultur. Die Vegetationsgürtel der Gebirge s. bei den Alpen. (§.88.) Sonstige Cultur pflanzen: die Baumwollenstaude, in der heißen Z. heimisch, bis 40 0 Nb., 30 0 Sb.; — Taback, aus dem trop. Amerika, überall bis 55 0 N. u. 40 o Sb.; — Lein u. Hanf, auf der ganzen nördl. Halbkugel, bis 64 0 Nb.; — Safran in Spanien n. Sicilien. — Küchenpflanzen. — Officinelle Pflanzen. §. 70. Das Thierreich ist abhängig von Boden, Klima, Pflanzenwelt. — Die Fauna vd. Thierwelt der einzelnen Gegend, Erdtheile. 1. In der heißen Zone findet sich die größte Mannigfaltigkeit u. Menge von Thieren; der prächtigste Farbenschmuck, aber un- angenehme Stimmen (Vögel); die größten u. vollkommensten Land- thiere; die meisten, stärksten u. gefährlichsten Raubthiere; die gif- tigsten Schlangen. 2. Die gemäßigte Zone hat wenigere u. minder wilde Raub- thiere, wenige Schlangen; viele, oft unansehnliche Singvögel. — Jährlicher Wechsel des Kleides. — Die wildlebenden europ. Thiere schwinden vor der Cultur; Elenn u. Auervchs nur noch in Wruß- land; Jagdthiere; Raubthiere: Bär, Wolf, Fuchs, Luchs, Marder u. a. — Dagegen reich an nützlichen Thieren, Ha ns thieren. Diese sind am vollkommensten n. zahlreichsten im S. (Esel, Maul- esel, Büffel, Kameel, das spanische Schaf.). — Seethiere: Rob- den, Walen, Stör, Hering, Kabliau, Sardelle. — Biene, Seidenraupe. 3. Die kalte Z. besitzt vorzugsweise Wasserthiere, wenige Arten von Landthieren, meistens Pelzthiere; keine giftige (ausgenom- men die Leber des Eisbären). — Als Hausthiere nur Rennthier

8. Lehrbuch der Geographie - S. 45

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
45 Verbreitung der Pflanzen und Thiere. nach den Polen zu ab; auch die oecanischen Amphibien fehlen den kälteren Meeren ganz. Dagegen findet sich bei den Fischen schon ein ganz anderes Verhältniß; sie finden sich in den kältesten Meeren nicht weniger verbreitet als in den wärmeren, (wie über- haupt in den Polarzoncn hinsichts der Verbreitung organischer Geschöpfe zwischen dem Meere und dem Lande der auffallendste Centrast sich zeigt), und es scheint zwischen den Fischen der tro- pischen Meere und der höheren Breiten ein bestimmter Gegensatz zu bestehen, ohne daß in der Vollkommenheit der Bildung und der Masse der Individuen die eine Abtheilung vor der anderen den Vorzug hätte. Die oceanischen Vögel endlich, zwar über alle Oceane in großer Fülle verbreitet, sind dennoch in den kälteren am häufigsten und eigenthümlichsten und nehmen eher nach dem Aeguator zu ab, und von den oceanischen Mammalien sind einige (die Delphine) allen Meeren gemein, andere (die Walisische, die Phoken) ausschließlich oder überwiegend Bewohner der gemäßigten und Polarzonen. Es ist danach un- verkennbar, daß je vollkommener die Thiere des Meeres werden, sie desto mehr den gemäßigten und selbst den kälteren Zonen an- gehören. §. J36. Ein ähnliches Gesetz ergiebt sich für die Verbrei- tung der Landthiere. Die zahlreiche Classe der Infecten zeigt, schon darum weil die große Mehrzahl der dazu gehörigen Geschöpfe auf die Pflanzenwelt als Grundlage ihrer Eristenz gewiesen ist, dieselbe Art der Verbreitung wie die Pflanzen, sie find in der Tropenzone an Zahl und Vollkommenheit der Bildung am ausgezeichnetsten und nehmen nach den Polen zu in beider Hinsicht ab. Jedoch finden sich dabei auch schon auffallende Ab- weichungen; große, trockne und wüste Ebenen find, obschon dem Gedeihen der Pflanzen nicht förderlich, doch fast die Hauptheimath gewisser Znsectenfamilien (Heuschrecken, Termiten u. s. w.) Die Amphibien zeigen noch dasselbe Gesetz der Abnahme nach den Polen zu, und bei den Land vögeln tritt es ebenfalls noch hervor; die glänzendsten Formen und die größte Zahl geben die Tropenländer (besonders Neuguinea und die Molukken), nach Nord und Süd nehmen sie an Zahl und Schönheit ab, während dagegen die Singvögel, die in anderer Beziehung eine hohe Stufe einnehmen, erst in den gemäßigten Zonen auftreten. Die Mamma lien endlich sind sehr allgemein verbreitet. Einige Geschlechter sind ganz (wie die Asien) oder überwiegend (wie die Antelopen, Katzen, Fledermäuse u. s. w.) den wär- meren Gegenden eigenthümlich, andere und zum Theil geistig sehr ausgebildete (wie die Hunde, Ziegen. Sch aase, Ochsen, Pferde u. s. w.) wieder vorherrschend in den kälteren Gegenden zu Hause, und diese möchten im Ganzen wohl das Uebergewicht

9. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 182

1879 - Berlin : Stubenrauch
182 §. 41. An Süßwasserseen ist Nordamerika reicher als Südamerika. Die bemerkenswertesten sind: 1) der schon genannte Sklavensee und 2) der Winipegfee, beide in der arktischen Tiesebene. 3—7) die süns übereinanderliegenden, in Verbindung stehenden kanadi- schen Seen: der Obere-, der Huronen-, der Michigan-, der Erie- und der Ontario-See. Den Erie- und Ontario-See verbindet der Niagara- s l u s s mit dem berühmten 48—55 in hohen Wasserfall. 8) der große Salzsee auf dem Plateau zwischen den Seealpen und dem Felsengebirge, ein „todtes Meer", an dem die Sekte der Mormonen sich niedergelassen hat. In Mittelamerika ist der N i c a r a g u a s e e und in Südamerika außer dem mit dem Antillenmeere durch einen Golf in Verbindung stehenden Mara- e a i b o der Alpensee T i t i e a e a aus der Eordillere von Peru 3700 rn hoch merkenswerth. Die größten Kanäle hat die Union in Nordamerika: Der Ohio-Kanal zwischen Ohio und Erie, der Erie-Kanal zwischen Erie und Hudsonfluss, der Pennsylvania - Kanal zwischen Ohio und Susquehanna, der Chefapeak-Kanal zwischen Ohio und Potomak. Das Klima Amerikas ist gemäß der Ausdehnung des Erdtheils sehr mannigfaltig; es ist nicht nur kühler als das unter gleichen Breiten in der alten Welt, sondern auch besonders an den Küsten feuchter. Nordamerika hat heiße Sommer, aber auch sehr kalte Winter, eine Folge der Ungeheuern Seen und Gewässer im Innern, welche im Winter mit starkem Eis belegt sind. Dem feuchten Klima entspricht die große Fülle der Pflanzen- und Thierwelt, im all- gemeinen ist die letztere aber einförmig, nur hinsichtlich der Vögel, Reptilien und Insekten macht es aus Mannigfaltigkeit Ansprüche. Die dem Erdtheil eigentümlichen Pflanzen sind: Kartoffeln, Tabak, Vanille, Kakao, Zuckerahorn, Mahagoni-, Polysander-, Brasilien-, Campecheholz, Paraguathee, Chinarinde, Brechwurzel nebst vielen anderen Arzneipflanzen. In den Urwäldern findet man riesenhafte Bäume (z. B. Mammuthbäume in Cali- fornien) und große Schlingpflanzen; außerdem ist Amerika reich an Palmen und Kaktusarten. Auch aus anderen Ländern stammende, von Europäern ein- geführte Pflanzen, wie Zuckerrohr, Kaffee, Baumwolle, Indigo u. f. w. gedeihen in den mittleren Theilen des Erdtheils vortrefflich. Die wichtigsten einheimischen Thiere sind: Der amerikanische Bär, das Stinkthier, die Zibethmaus, die Seeotter und andere Pelzthiere im Norden, der Bison in den Prairien, der kanadische Hirsch, der Puma, der Kuguar und Jaguar in den wärmeren Ländern, das Llama auf den tropischen Cordilleren, die Vieuna oder das Vigognethier in den Anden von Chile, der Tapir in den südlichen Strömen, Gürtelthiere, Faulthiere in den tropischen Urwäldern, der Kondor in den Anden, der Nandu, die buntsarbigen, kleinen Kolibris, Papa- geien, sämtlich in den wärmeren Zonen, außerdem Riesenschlangen, Klapper- schlangen, Alligatoren und viele andere Reptilien. Von den Insekten sind die lästigen Mosquitos u. s. w. zu nennen. Die Bewohner von ganz Amerika lassen sich jetzt in mehrere Gruppen theilen. 1. Die Ureinwohner bildeten anfangs, wie es scheint, eine einzige Menschenrasse, die Indianer, die sich von den Völkern anderer Erdtheile m vieler Hinsicht unterscheiden. Schlichte, grobe, schwarze Haare, wenig Bart, untersetzte Statur, niedrige Stirn, längliche Augen, stark hervortretende Backen- knochen, breite Lippen und um den Mund ein Ausdruck von Sanftmuth und ein ernste Trauer aussprechender Blick sind die allgemeinen Kennzeichen. Die Farbe variiert vom Hellen zum Dunkelbraunen. Die sog. kupferrothe Farbe

10. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 142

1879 - Berlin : Stubenrauch
142 §. 13. Bananen und Palmen, außerdem zahlreiche Saftpflanzen, der Thee- st r a u ch (in China), die Kamelie, baumartige Euphorbien, der Tulpenbaum, eigentümliche Nadelhölzer, Eyprefsenwälder, bambusartige Gräser, Reis, Mais u. s. w. Auf der südlichen Halbkugel gedeihen besonders zahlreiche Bäume mit steifen, lederartigen Blättern, hohe Gräser, Eriken, Pelar- Lonien, Orchideen und L i l i a c e e n. 7. Die Region der Palmen (Tropische Zone) geht von den Wendekreisen bis zum 15. Breitengrade. Sie ist die Heimat der F e ige n, Palmen, Baumfarren und Brotfruchtbäume. In den Wäldern herrscht üppige Vegetation. Die riesigen Bäume, den verschie- densten Familien angehörig, werden von langen Schlinggewächsen, Lianen, umwunden. In vieler Hinsicht stimmt diese Zone überem mit der folgenden. 8. Die Region der Bananen (Aequatorialzone) reicht vom Aequator zu beiden Seiten bis zum 15. Breitengrade. Außer Bananen und Palmen nährt diese Zone überall, wo es nicht an Feuch- tigkeit mangelt, die kräftigsten, größten, saftstrotzendsten Gewächse. Große Mannigfaltigkeit der Gestalten, größte Pracht der Farben und bei vielen un- beschreiblicher Wohlgeruch charakterisieren die Pflanzen der Aequatorial-Zone. Dieser^Zone gehören besonders Pisang, Kaffee, Zuckerrohr, Kakao, die köstlichsten Gewürze, riesige Gräser, säulenartige Kakteen und dergl. an. An den Gebirgen steigt diese Zone bis 600 m Höhe. 3. Das Thierreich ist zwar ebenfalls von den klimatischen Verhält- nissen abhängig, aber dennoch sind die Gesetze der Verbreitung der Thiere we- niger einfach als die der Pflanzen, da die höhere Organisation eine große An- zahl derselben befähigt, in verschiedenen Zonen zu leben. Während in der heißen Zone die größten Land-Säugethiere (Elephant, Nashorn, Flusspserd), die grimmigen Raubthiere (Löwe, Tiger, Panther), die kolossalen Amphibien, wie Krokodile und Schlangen (darunter auch giftige), die prachtvollen aber auch gefährlichen Infekten (Mosquitos und Termiten), die schön gefiederten und zum Theil größten Vögel (Pfau, Papagei, Kolibri, Kon- dor, Strauß) und farbenglänzende Fische und Conchylien wohnen, befinden sich in der gemäßigten Zone hauptsächlich nützliche Hausthiere^und nur einige reißende Thiere; die Amphibien und Insekten sind ebenfalls kleiner und weniger gefährlich; die Vögel haben nicht das prächtige Gefieder, sind dagegen aber häufig vortreffliche Sänger. Der kalten Zone sind besonders die Pelzthiere (wie Zobel und Hermelin), der Eisbär und das nützliche Rennthier eigen. Die Vögel der arktischen Zone zeichnen sich durch ihr wärmendes Gefieder aus. §. 13. Der Mensch ist zwar weit weniger als Pflanzen und Thiere von den Klima- und Boden-Verhältnifsen abhängig, da er vermöge seiner leiblichen und geistigen Organisation befähigt ist, in allen Himmelsstrichen zu wohnen, allein der Einflufs der Naturverhältnisse ist auch bei ihm hinsichtlich seiner körperlichen und geistigen Beschaffenheit, sowie hinsichtlich der größeren oder geringeren Verbreitung in den verschiedenen Ländern immerhin von großer Be- deutung. So leben die größten Menschen in der heißen und gemäßigten Zone, die kleinsten in der kalten Zone. Die hellfarbigen Menschen sind nach den Polen hin zu finden, die dunkelfarbigen in den Tropengegenden. Ebenso wirkt auch das Klima und die Flora und Fauna auf die geistigen Eigentümlichkeiten des Menschen, wie auf die Nahrung und Beschäftigung derselben ein.

11. Leitfaden für den ersten wissenschaftlichen Unterricht in der Geographie - S. 29

1864 - Regensburg : Manz
29 Physikal. geogr. Vorbegriffe. ganisirte Geschöpfe, die das Pflanzen- und Thier- reich ausmachen. Die Pflanzen bilden gleichsam das/Kleid der Erd- oberfläche. Aber der Pflanzenwuchs, die Vegetation, ist nicht überall gleich. Luft, Wärme und Feuchtigkeit sind die Hauptbedingungen zum Gedeihen dieser Geschöpfe. Daher haben geographische Breite und die mehr oder minder hohe Lage auf die Pflanzenwelt (Flora) einer Gegend den größten Einfluß. Während gegen den Aequa- tor hin die Pracht und Fülle derselben immer größer wird, tritt nach den Polen zu die Armuth der Vegetation immer mehr hervor. — (Botanik.) Die Vegetations-Grenzen besonders nützlicher Pflan- zen hat der Mensch durch Cultur erweitert. Die Th i ere sind vollkommenere Geschöpfe, ihnen kommen willkürliche Bewegung und Empfindung zu; aber auch sie haben gewisse Wohnplätze oder geographische Ver- breitungsbezirke und jede Gegend besitzt ihre eigene Thier- welt (Fauna). Wie die Pflanzen, so werden auch die Thiere nach den Polen zu seltener, im Bereich der heißen Zone finden wir dagegen die meisten Gattungen und Arten, die größten, sowie die durch Farbenschmuck am meisten ausgezeichneten Thiere. — (Zoologie.) Die besonders nützlichen Thiere hat der Mensch ebenfalls fast über die ganze Erde verbreitet. Fragen: Wenn ein Wind z. B. aus Nordost weht, wohin wird die Luft hauptsächlich getragen? Warum sind bei uns die Nordwinde kalt, die Ostwinde trocken, die Südwinde feuchtwarm, die Westwinde naß? Haben die gleichnamigen Winde der südlichen Halbkugel dieselben Eigenschaften? — wenn nicht, warum? — Warum

12. Allgemeine Erdkunde - S. 34

1873 - Dresden : Meinhold
34 Amerika. lima. Produkte und Amerika hat infolge der vielfachen oceanischen Berührung, der umfangreichen Stromsysteme und der üppigen Vegetation wesentlich Seeklima, jedoch mit dem Unterschiede, daß Nordamerika nur im Sommer oceanisches (an der östlichen Kllste sogar im Sommer continental), im Winter dagegen entschieden kontinentales Klima besitzt, da die großen Eisflächen der Seen die Land- fläche vermehren. Im Allgemeinen ist daher, zumal die Nordwinde un- gehindert einströmen können, die Mitteltemperatur Nordamerikas um 10° niedriger als in Europa unter gleichen Breiten. Nur ist dabei festzuhalten, daß das Klima der Westküste im Ganzen wärmer ist, als das der Ostkllste. Die Lage in den verschiedenen Breiten erzeugt aber natür- lich die größte Ma nigsaltigkeit, wie sie sich sonst in keinem anderen Erdtheil findet, zumal in ungeheurer Aus- dehuung die größten Contraste in verticaler Hinsicht oft un- mittelbar neben einander liegen (Anden, Cordilleren und Tief- land). Darnach unterscheiden wir 4 Zonen: die nördlich kalte, gemäßigte, - heiße, und - südlich gemäßigte. In verticaler Hinsicht finden wir 3 Gürtel, von denen der zweite einen fast ewigen Frühling, grüne Wiesen und Laubholz mit den phantastischen und gigantischen Formen der Tropenwelt vereinigt. / In Bezug auf die Pflanzenwelt zeigt Amerika, zumal dort, wo Wärme und Feuchtigkeit zusammenwirken, die größte Fülle, die höchste Entfaltung. Die Culturpslanzen gedeihen vortrefflich, nicht blos die in Amerika heimischen: Mais, Kartoffel, Tabak, Chinarinde, sondern auch fast alle nutzbaren Gewächse der übrigen Erdtheile, ja sind zum Theil (wie: Baumwolle, Kaffee, Zucker, Reis) Hauptausfuhrartikel geworden. (Aehnlich ist es in den Pampas Südamerikas mit den Häuten des auö Europa eingeführten Rindviehs.) Die übermäßige Feuchtigkeit wie die tropische Hitze wirkt jedoch uachtheilig auf die Entwickelung der höhe- ren Thierwelt. Das Charakteristische der Thiere Amerika's besteht in der Kleinheit der Säugethiere (anders schon im Norden Nordamerika's), wie in der Menge und dem Farbenglanz der Vögel und Insekten. Besonders eigenthümlich für Süd- und Mittel- amerika sind: Faulthier, Ameisenbär, Gürtelthier, Condor, Colibri u. a. Am reichsten scheinen die Schätze des Mineralreichs aus- getheilt zu sein. Nirgends ist gleicher Suberreichthum (Nevada); wenige Länder haben den Goldreichthum Californiens und der äquatorialen Länder. Dazu kommen die Diamanten Brasiliens :c., die Steinkohlenlager von Pennsylvanien, die Blei- und Kupferlager Wisconsins, das Eisen New-Jersey's. Besondere Erwähnung verdient das in ungeheueren Massen vorhandene Petroleum Peunsylvaniens und Canada's. Die Europäer haben alle ihre physische und technische Cultur auch nach Amerika verpflanzt, so vor Allem Ackerbau (weniger Viehzucht), Bergbau, Industrie und Handel.

13. Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 37

1861 - Berlin : Charisius
Die Atmosphäre. — Vertheilung der organischen Wesen. 37 weht; der Uebergang des einen zum andern, zur Zeit der Tag- und Nachtgleichen, geschieht mit fürchterlichen Orkanen, welche in den chinesischen Gewässern Teifuns genannt werden. Südlich vom Aequator dagegen weht der beständige S.o.-Pas- sat, und auf der Grenze zwischen beiden findet sich die Zone der Windstillen und Orkane. Heiße, schädliche Winde wehen in tropischen Gegenden, auch in einigen der gemäßigten Zone. Zu ihnen gehören der Samum oder Samiel in Arabien und Persien; der Cham sin in Aegypten, aus S.w.; der Harm attan in Se- negambien (ein Ostwind); der Scirocco (spr. Schirocko) in Italien und Grie- chenland, der aus S.o. weht; ebenso der Solano in Spanien. § 121. Ein Land hat nun ein besonderes Klima, je nachdem es vorherrschend warm oder kalt, naß oder trocken ist, und je nach der Art der Vertheilung der Wärme und Feuchtigkeit und der Jahreszeiten. Im Allgemeinen theilen wir die Erdober- fläche in 5 Klimagürtel oder Zonen, die durch die oben angegebenen Grenzen be- zeichnet werden: 2 kalte mit polarem Klima, um die Pole gelagert, von denen die südliche die ausgedehntere ist; die Zone des Regens, mit tropischem Klima, in welcher die Natur in höchster Fülle und Pracht steht, und ein beständiges Blü- hen und Gedeihen zeigt; und 2 gemäßigte, mit veränderlichem, gemäßigtem Klima, von denen die auf der südlichen Halbkugel die schmalere ist. In den verschiedenen Gegenden finden diese jedoch durch die besonderen Verhältnisse einer Gegend ihre Abänderungen. § 122. Man kann auch das Klima durch Pflanzen und namentlich durch Culturpflanzen bezeichnen, da die Entwicklung und das Gedeihen derselben von dem Wärme- und Fenchtigkeitsgrade einer Gegend abhängig ist. Man unterschei- det danach, jedoch ohne daß diese Klimate scharf von einander getrennt werden können, da sie ineinander übergreifen: das Klima des ewigen Schnees, der Moose und Alpenkräuter, des Holzwuchses und der Waldungen, des Nadelholzes, der europäischen Getreidearten, des Weinstockes, des immergrünen Laubholzes, der Süd- oder Edelfrüchte, der Palme, der Banane und des Brodfruchtbaumes. Dieselben Regionen finden sich beim Aufsteigen nach der Höhe, z. B. auf den Anden in Süd-Amerika. Vertheilung der organischen Wesen. § 123. Es ist von Einfluß auf das Vorkommen und die Verbreitung der verschiedenen Pflanzen ans der Erde, ob ein Landstrich Sandboden oder Kalkbo- den oder Salzboden u. s. w. hat. Aber viel wichtiger ist das Maaß von Wärme, Feuchtigkeit und Licht, welches ihnen geboten ist, und daher zeigt die Entwicklung des Pflanzenreichs überall eine Abhängigkeit von diesen Bedingungen. Die Ver- theilung der Wärme und der davon abhängenden Feuchtigkeit wird daher im All- gemeinen auch die Regeln der Pflanzenvertheilnng bestimmen: und je nach den verschiedenen Isothermen wird die Pflanzendecke verschieden sein, aber danach nur ganz im Allgemeinen, da die Nähe des Meeres, die Bodenbeschaffenheit u. s. w. auch ihren Einfluß geltend machen. Indeß wird für einjährige Pflanzen ganz be- sonders die Sommerwärme, für ausdauernde oder perennirende dagegen auch die Winterwärme bestimmend sein. — Die meisten Pflanzen haben nun aber auch nach W. und O. eine Grenze ihrer Verbreitung, und nur wenige finden sich überall; meist sind dies solche, welche die Wohnplätze der Menschen begleiten. Ganz eigen- thümliche Pflanzen-Arten besitzen namentlich die heißen Erdstriche. § 124. Nach den verschiedenen geogr. Breiten, so wie nach der verschiedenen Erhebung über dem Meeresspiegel unterscheidet man gewöhnlich folgende Zonen der Vegetation: 1) Die Polarzone. Sie hat nur vereinzelte Punkte festen Lan-

14. Kleine Schulgeographie - S. 78

1886 - Leipzig : Hirt
— 78 — Y. Das Pflanzen- und Tierleben. Die Pflanzenwelt der Erde hängt hinsichtlich ihrer Entwicklung überall vom Klima ab. Die erste Grundbedingung für das Pslanzenleben ist die Wärme. Es wird daher die Vegetation im allgemeinen um so dürftiger und weniger mannigfaltig, je weiter man von dem Äquator nach den Polen geht und je höher man in den Gebirgen steigt. Die zweite Grundbedingung für das Pflauzenleben ist die Feuchtigkeit; man findet darum in den wasserarmen Gegenden der Tropenzone Wüsten und da, wo es das Jahr hindurch nur wenig Wochen regnet, Steppen. Die üppigste Vegetation erzeugen die wasserreichen Gegenden der Tropenzone, namentlich Indien und Brasilien. Von dem Äquator uach den Polen zu treten folgende Charakterpflanzen auf: Palmen— Myrten und Lorbeeren — immergrüne Laubbäume — Südfrüchte, Wein — blattwechselnde Laubbäume, Obstbäume, Getreide — Nadelhölzer — Moose und Flechten. Die Tierwelt unserer Erde hängt hinsichtlich ihrer Verbreitung eben- falls vom Klima ab, doch mehr noch von der Pflanzenwelt, die den weitaus meisten Tieren zur Nahrung dient, und von der Bewässerung, die für viele Tiere Lebenselement, für alle aber Lebensbedürfnis ist. Das reichste Tier- leben hat die heiße Zone; hier finden sich nicht nur die stärksten und die größten Landtiere, sondern auch die prächtigsten und mannigfaltigsten Tier- gattungen. In der gemäßigten Zone treten hauptsächlich die nützlichen Haus- tiere aus, die ihre Heimat meist in Asien haben. Die kalte Zone ist an Landtieren ziemlich arm; desto reicher aber entfaltet sich in ihr das Tierleben des Meeres (Walfisch — Hering). Vi. Der Mensch. Der Mensch, das vollkommenste Geschöpf der Erde, ist zwar wie die andern Kreatnren von den Verhältnissen der ihn umgebenden Natur abhängig, aber doch ist er der Herr der Schöpfung, der in allen Zonen unserer Erde wohnt und sich die Körper, wie die Kräfte der Natur dienstbar zu machen weiß. Die Verschiedenheit des Klimas, der Beschäftigung und Lebensweise hat seine körperlichen Eigenschaften, sowie auch seine religiösen Anschan- uugeu und seine geistige Bildungsstufe je nach den verschiedenen Zonen gar mannigfach gestaltet. Nach den körperlichen Verschiedenheiten teilt man das gesamte Menschengeschlecht in Rassen, und diese gliedern sich wieder in Volks- st ämm e und in S prachstämme. Hinsichtlich der Religion teilt man die Menschen in a. Bekenner eines Gottes (Christen, Juden, Mohammedaner) und d. Bekenner mehrerer Götter (Heiden). Die geistige Entwickelung des Menschen hängt hauptsächlich von der Beschaffenheit der Wohngebiete ab. Die höchste Bildung herrscht unter den Bewohnern der gemäßigten Zone, die von der Natur zu reger körperlicher und geistiger Arbeit veranlaßt werden. Die heiße Zone bietet dem Menschen seine Bedürfnisse in Überfülle, verleitet daher zur Trägheit und wirkt somit erschlaffend und verweichlichend. Die kalte Zone aber, die dem Menschen bei

15. Lebensspiegel für Landleute - S. 357

1844 - Darmstadt : Ollweiler
357 ( das Liebliche. Die heiße Zone ist das Vaterland der Affen, der Faulthiere, der Ameisenbären, der reißenden Thiere, die eigentliche Heimath der Amphibien und besonders der giftigen und großen; auch werden die meisten und schönsten Muscheln hier gefunden. Durch ihre Größe zeichnen sich die Elephanten, Nashörner, Nilpferde, Giraffen, die Löwen, Tiger, Panther; die Strauße, Kondurs, Flamingos; die Krokodille, Riesenschlangen und Riesen- schildkröten; riesige Schmetterlinge, der Herknleskafer und andere ans; durch die Pracht ihrer Farben die Papageien, viele Tauben, die Kolibris, sehr viele Schmetterlinge und Käser; viele Fische, Muscheln und Schnecken. In eigenthümlicher Gestaltung zeigen sich die Giraffen, das Schuppenthier, das Künguruh; der Nas- hornvogel, die Kropfstörche, der Paradiesvogel; der Hornfrosch; die Kamm-und Gespensterhenschrccke, der Herkuleskäfer, der Laternen- träger, der langarmige Holzbock u. m. a. In der gemäßigten Zone nimmt die Mannichfaltigkeit der Arten immer mehr und mehr ab, besonders in dem kalten Theile der- selben. Die Farbenpracht vermindert sich, die Purpur-, Gold- und Feuerfarben verschwinden; doch erinnern noch manche Thiere an die Farbenpracht der Thiere der heißen Zone, und gewiß wird es dir nicht schwer werden, ans deiner Gegend mir Thiere zu nennen, die durch Farbe sich auszeichnen, ja auch Thiere anzugeben, die vor den übrigen groß sind.. Die Haare der behaarten Thiere wer- den länger, stehen dichter, dasselbe gilt von den Federn; die Zahl der Thierarten und auch der einzelnen Thiere nimmt ab, besonders die Zahl der Amphibien und Muscheln; viele derselben ziehen zum Winter fort oder halten Winterschlaf. Statt der gewaltigen Thierstimmen lassen sich Tausend und Tausend liebliche Vögel- stimmen vernehmen. Und wie bei den Pflanzen die reichen Getreidefelder, die gesegneten Obstgärten und Weinberge in der gemäßigten Zone, wenn auch unter dem Schweiße des Angesichts der Menschen, den Segen Gottes so reichlich spenden, dap zahl- reiche Bewohner davon ihre Speise zu seiner Zeit finden, so bieten ihnen eben daselbst die auf den üppigen, grünen Wiesen zahlreich weidenden Viehheerden Fleisch und Speise und Trank und Be- kleidung in reicher Fülle, und nur wenig reißende Thiere stören seine Ruhe, nur wenige giftige erfüllen ihn mit Schrecken. Hirsche, Rinder und Schafe, Füchse, Wölfe, Bären und Marder, Hasen, Mäuse, Eichhörnchen und Biber; Meisen, Ammern, Lerchen, Bachstelzen, Nachtigallen, Trappen, Reiher und Störche; Adler, Falken und Eulen; der Bienen und Ameisen Schaarcn treten dir am häufigsten entgegen. In der kalten Zone erstirbt allmählig das thierische Leben mit dem der Pflanzen; alles wird einförmiger, einfarbiger, weiß und schwarz sind die vorherrschenden Farben, die Pelze und Gefieder werden noch dichter, wärmender, die Pelzthiere bieten dadurch den menschlichen Bewohnern Schutz gegen die Kälte; keine Amphibien, nur wenig Sänger, meistens leicht bewegliche Vogel, fast nur

16. Für die unteren Klassen - S. 53

1897 - Leipzig : Freytag
Die Erdoberfläche. 53 artige Verteilung von Wasser und Land, welche die Verbreitung der Pflanzen und Tiere nach allen Seiten behinderte, sowie der Wechsel der Lebensbedingungen. Letztere werden in hohem Maße durch das Klima bestimmt. Flora und Fauna ändern sich gleichzeitig mit diesem. Die Klimate der Erde stehen in enger Beziehung zu dem Klima. Stande der Sonne. Wir teilen danach die Erde ein in eine heiße Zone zwischen den Wendekreisen, in zwei gemäßigte Zonen zwischen Wende- kreis und Polarkreis auf der Nord-und Südhalbkugel und in die kalten Zonen jenseits der Polarkreise. In Wirklichkeit decken sich diese Zonen nicht ganz mit den Klimaten der Erde. Die heißesten Länder liegen keines- wegs allein in der heißen, die kältesten nicht in der kalten Zone. Denn die Stellung der Sonne allein bestimmt nicht das Klima, sondern dieses hangt auch oou der Besch äffen h eit der Erdoberfläche ab. Wasser- flächen besitzen ein gemäßigteres Klima als Landflächen. Die heißesten und kältesten Punkte liegen daher auf dem Lande. Wir finden während unseres Sommers in Nordafrika noch nördlich des Wendekreises das höchst- erhitzte Gebiet mit über 35° C. im Mittel des wärmsten Monats Juli und in Nordasien fast unter dem Polarkreis das kälteste Gebiet mit — 45° C. im Mittel des Januar. Den Klimaten entsprechend unterscheiden wir auch iu der Tier- und § 75. Pflanzenwelt bestimmte Zonen. Am reichsten ist sie in der heißen Zone Tier- entwickelt. Namentlich erreicht dort die Vegetation eine wunderbare Üppig- Man- keit. Zu beideu Seiten der heißfeuchten Tropenzone betreten wir Länder, 3clls die durch spärliche Vegetation und einförmige Fauna gekennzeichnet sind. Es 5°uc"' sind das Gebiete großer Erwärmung, aber zugleich auch großer Trockenheit. Die Regenarmnt behindert oft fast jeglichen Pflanzenwuchs; wir besinden uns im Bereiche der Wüsten, welche weite Flüchen dieser Zone einnehmen. Polwärts derselben folgen die gemäßigten Zonen, die stärker benetzt werden und darum auch wieder eine reichere Lebewelt tragen. Wir selbst wohnen in dieser Zone. Aber näher den Polen vermindert sich die Wärme erheblich, es wird für viele Pflanzen und Tiere zu kalt, wir kommen schließlich in die Polarzone, wo die Vegetation ganz spärlich geworden ist, und nur Tiere, die hauptsächlich von den pflanzlichen und tierischen Er- Zeugnissen des Meeres leben, in größerer Menge vorkommen. Über alle Zonen der Erde verbreitet ist der Mensch. Es leben auf § 76. der gesamten Landfläche rund 1500 Millionen Seelen. Sie sind sehr Die ungleich verteilt, je nach dem Reichtum der Länder an Nahrungsmitteln schen. und an Produkten, welche durch Bearbeitung und im Handel den Menschen den Unterhalt gewähren. Unter den Erdteilen ist Europa am dichtesten bevölkert. Es folgen der Reihe nach Asien, Afrika, Amerika und Australien.

17. Enthaltend die vierte Stufe: Europa - S. 339

1872 - Glogau : Flemming
— 339 — (arktische Zone) Rhododendron, Zwergbirke, jenfeit 72° (Polarzone) kleine Alpenkräuter, Flechten, Moose, Beeren, Schneealge. (Kryptogamen.) Die Pslanzenregionen d. h. die Verbreitung der Pflanzen in verschie- denen Höhen der Erde, hängen mit ab von den Zonen, die obere Grenze der Bäume, der Getreide liegt höher in der heißen, als in der gemäßigten Zone und noch niedriger ist sie in der kalten Zone. So gedeiht z. B. Weizen in der Schweiz bis 3400', in Peru bis 10000' Höhe, Gerste in der Schweiz bis 4800', aus dem Himalaya bis 16000'. Ueber die Alpenregionen I. Thl. S. 167—171. 9. Die Thierwelt, Fauna, ist abhängig von Klima,Boden, Pflanzen- welt. Die Landthiere nehmen mit der abnehmenden Wärme ab an Zahl der Gattungen und Arten, Größe, Schönheit, Farbenglanz, während die Meer- thiere nach den Polen zu vollkommener werden. Manche Thiere (die Haus- thiere) hat der Mensch über die ganze Erde verbreitet, andere verdrängt oder vertilgt. Die fleischfressenden Thiere sind im Allgemeinen weniger an be- stimmte Zonen und Regionen gebunden, als die pflanzenfressenden. In der h eißen Zone findet sich die größte Mannigfaltigkeit und Meng^ von Thieren, die stärksten Säugethiere, aber unter ihnen auch die gefährlichsten Raubthiere, die prächtigsten Vögel, aber mit unangenehmer Stimme, die größten, farbenreichsten, aber auch giftigsten Reptilien, die zahlreichsten, schönsten, aber auch lästigsten Jnsecten. Termiten, Cochenille k. Crocodil, Kaiman, Riesenschlange, Riesenschildkröte:c. Papagei, Colibri, Pfau, Para- diesvogel, Strauß, Condor:c. Affe, Kameel, Elephant, Flußpferd :c. Löwe, Tiger, Hyäne, Panther:c. Die gemäßigte Zone hat weniger Raubthiere und weniger wilde. Die wildlebenden europäischen Raubthiere schwinden mehr und mehr: Elenn und Auerochs finden sich nur noch in Westrußland, Bär, Wolf, Luchs besonders in Polen und Litthauen. Reh, Gemse, Steinbock sind Europa allein eigen. Die gemäßigte Zone hat wenig Schlangen, viele an Gestalt und Farbe unansehn- liche, aber schön singende Vögel, von nützlichen Thieren, Hausthieren: Schaf, Rind, Esel, Pferd, Hund :c. die edelsten Racen und in großer Zahl, im Südosten Maulthier, Kameel, Büffel. Biene, Seidenraupe. Vonseethieren: Stör, Kabliau, Häring, Wal, Robbe, Sardelle, Schellfisch, Lachs, Thunfisch. (Die nördlichen Meere, Flüsse, Seen sind fischreicher als die südlichen.) Die kalte Zone hat wenig Landthiere, meistens Pelzthiere, das größte der Eisbär, als Hausthiere Rennthier und Hund, keine Reptilien, dagegen in den nordischen Meeren, Seen und Flüssen viele und große Seethiere; viele dichtbefiederte Seevögel, im hohen Norden die Eiderente. Die Jnfecten sind weniger an die geographische Breite gebunden, auch der kurze heiße Sommer der kalten Zone hat deren Myriaden. Im Gebirgslande Gemse, Steinbock, Lama, Lemming, Murmel- thier, Adler, Condor; im Sumpflande Crocodil, Elephant, Nilpferd, Rhi- noceros:c. ^ Die West- und Ostfeste haben jede ihre eigenthümliche Thierwelt, die Formen der Fauna der Westfeste sind meist weniger gewaltig und colossal. 10. Das Mineralreich ist unabhängig von Klima, geographischer Länge und Breite. Doch sind die heißen Gegenden hauptsächlich reich an edlen

18. Weltkunde - S. 10

1886 - Hannover : Helwing
viel rascher von W. nach O. bewegen, als weiter nach den Polen hin, so geht auf der nördlichen Halbkugel der obere Passat allmählich in einen Südwestwind, der untere in einen Nordostwind über; auf der südlichen Halbkugel wird aus dem oberen Passat ein Nordwest-, aus dem unteren ein Südostwind. In einer Breite von 6 °, dem Laufe der Sonne bis etwa 12° nördl. Br. und 5° südl. Br. folgend, findet sich die Zone der Wind- stillen (Kalmen), die zuweilen durch furchtbare Stürme und Gewitter unter- brochen werden; dann folgen in einer Breite von etwa 20° die Gürtel der Passatwinde: Nordost Passat auf der nördlichen, Südost Passat auf der südlichen Halbkugel. In höheren Breiten, z. B. in unserer Gegend, herrschen veränderliche Winde, weil die beiden Strömungen nicht immer übereinander, sondern oft nebeneinander liegen und sich ablösen. — Das Land erwärmt und erkaltet rascher als das Wasser. Daher strömt an den Küsten des Tages die kältere Luft von dem Wasser auf das Land (See- wind), des Nachts die abgekühlte Landlnft nach dem Meere (Land- wind). — Über den großen Kontinenten wird die Luft im Sommer mächtig aufgelockert, wodurch regenbringende Luftströme vom Meere her angezogen werden; im Winter dagegen lagert sich über denselben eine schwere Schicht kalter Luft, die nach dem Meere hin abfließt. So entstehen die Monsune oder Jahreszeitenwinde (besonders bei S.o.-Asien). In den Zeiten des Monsunwechsels treten häufig heftige Orkane ein. 4. Die Feuchtigkeit der Luft hängt ab von der Verteilung der Wärme, von der Nähe des Meeres, von den Windrich- tungen 2c. Znt allgemeinen nimmt die Menge der Niederschläge nach den Polen hin ab. Man unterscheidet: eine Region des stets flüssigen Niederschlages (Tau, Nebel, Regen) in der heißen Zone, eine Region des veränderlichen Niederschlages (Tau, Reif, Nebel, Regen, Schnee, Hagel) in den gemäßigten und eine des stets festen (Schnee) in den kalten Zonen und den hoch liegenden Gegenden. — 5. Das Pflanzenreich ist abhängig vom Boden und Klima, das Tierreich vorn Boden, Klima und der Pflanzenwelt, daher sind beide in den einzelnen Zonen wesentlich verschieden. Die Pflanzen der heißen Zone sind mannigfaltig, üppig, farben- prächtig, säst- und gewürzreich, immergrün (Palmen, Bananen, Baumfarne, Brotbäume, Kaffee, Zucker, Urwälder); die gemäßigte Zone hat schöne Laubhölzer (in der Nähe der heißen Zone immergrün) und grasreiche Wiesen, Nadelhölzer, Obst, Wein, Getreide; die kalte Zone ist arm an Pflanzen (verkrüppelte Weiden und Birken, Moose und Flechten). Unter den zahlreichen Tieren der heißen Zone befinden sich die größten (Ele- fant, Kamel, Giraffe, Gorilla) und farbenprächtigsten (Papagei, Kolibri), aber auch die gefährlichsten (Löwe, Tiger, Schlangen) und Lästigsten (Mos- kitos). Die gemäßigte Zone hat die nützlichsten. Haustiere und besten Singvögel; die kalte Zone hat nur wenig Landtiere (Eisbär, Renntier, Hund), doch viele Seetiere (Wale, Robben). — Steigen wir vom Fuße bis zur Spitze eines Gebirges, das über die Schneegrenze hinausreicht, so treten uns in der Pflanzenwelt ähnliche Verhältnisse entgegen, wie bei einer Wanderung von Süden nach Norden. l. Welche Winde bringen uns feuchte und warme, welche trockne und kalte Luft? Gieb die Ursache hiervon an! — 2. Weshalb können die Isothermen nicht mit den Breitenkreisen parallel laufen? Wodurch wird es bewirkt, daß sie an der Westküste Europas weit nach Norden gebogen sind? — 3. Was versteht man unter Schneegrenze? — 4. Wie entstehen Passat- winde, wie die Monsune, wie die veränderlichen Winde?

19. Lehrstufe 2 - S. 85

1863 - Leipzig : Teubner
85 1) Im allgemeinen nimmt die Fülle des animalischen Lebens von den Polen nach den?Äquator ju. In der Nähe der Pole gibt es wegen der nur auf kurze Zeit unterbrochenen Kälte und wegen der dürftigen Nahrung, die ihnen die kurze, nur wenige Wochen grünende Vegetation gewährt, nur wenige pflanzenfressende, namentlich größere Säugethiere, und ebeudeßhalb auch nur wenige Raubthiere; am Äquator dagegen wegen der ununterbrochenen Wärme und der reichlichen Nahrung, die ihnen die üppige, immergrünende Vegetation gewährt, eine zahllose Menge von Säugethieren. Die Zahl der Vögel, Amphibien und Insekten nimmt in noch grö- ßer? Verhältnissen zu, als die der Säugethiere. 2) Die Zahl der Arten (etwa 130000), wie die der Gattungen und Familien, also der Formenreichthum und die Mannigfaltigkeit der Thiere, wird von den Polen nach dem Äquator größer. In Grönland leben (einschließlich der oceanischen) 32, in Schweden 52, in Dänemark 57 Arten Säugethiere; in Grönland 52, in Däne- mark 131 Arten Vögel. Nach Berghaus (1838) verhält sich die Zahl der bekannten eigenthümlichen Säugethierarteu Europas zu der Afrikas wie 1: 3,2; die Nordasicns zu der Südasieus wie 1:2,52. In Nordeuropa südlich bis an die Nordküsten Frank- reichs und Deutschlands leben 8, in Mitteleuropa südlich bis au die Pyrenäen, Alpen und die Donaumündung 35, in Südeuropa 57 Ärtcn Amphibien. 3) Die Größe der Thiere nimmt von den Polen nach dem Äquator zu. Von den Säugethieren, Vögeln und Amphibien, den größten aller Landthiere, lebeir die meisten Familien, Gattungen, Arten und Individuen in der heißen Zone, ebenso die größten Individuen der Thiere aller Klassen: Elephant, Rhinoceros, Flußpferd, Tapir, Giraffe, Tiger, Löwe; Strauß, Casuar, Muruk, Emu, Nandu, Coudor; Riesenschlangen, Krokodil, Alligator; Vogel- und Jagdspiirne; Hcrkuleskäfer, Actäon, Priamus, ein Schmetterling, dessen Flugweite 7 Zoll beträgt. In kältern Ländern kommen nur einzelne größere Thiere vor. In der kalten Zone bleiben unsere Haus- thiere klein und krüppelig. 4) In der heißen Zone sind auch die stärksten, wildesten und gefährlichsten Thiere: die großen Raubthierc, Tiger, Löwen, Hyänen, Leoparden, Panther, Ja- guare, Cuguare u. a., Riesen- und Giftschlangen, Taranteln, Scorpione, Ter- miten u. a. 5) In der heißen Zone leben nicht bloß Thiere, welche die schönste Gestalt haben, wie Antilopen, Gazellen, Zebra, Giraffen, sondern auzh Thiere, deren Kör- perbedeckung die prachtvollsten Farben zeigt, wie die einiger Säugethiere und vieler Fische, doch vorzugsweise der Vögel: der Pfauen, Goldfasane, Papageien, Colibris, Paradies- und Ziervögek, und der Insekten: des Laternenträgers, des Riescnpracht, käfers, des großen Leucht- und des Brillantkäfers; des Priamus, Nestor und Mene- laus. Je weiter man sich vom Äquator entfernt, desto mehr verliert sich die Schön- heit der Insekten, die bei uns meist nur dunkle Farben haben, und von denen selbst die schönsten nur ein schwaches Abbild des herrlichen Farbcnschimmers gewähren, den sie in der heißen Zone zeigen. 6) Die Säugethiere haben in der kalten Zone längere, dichtere und wärmere Haare (Eisbär, Bär, Pelzthiere) als in den andern Zonen. In der heißen Zone sind manche fast unbehaart (Elephant, Nashorn). Der Hund. Das Schaaf ist in der gemäßigten Zone mit der weichsten Wolle bedeckt; innerhalb der Wendekreise dagegen ist sein Fließ nicht feiner als Haar. Der Fuchs, der in warmen Ländern nur haarig ist, trägt in kalten Ländern den weichsten Pelz. Ähnlich der Bär. Die Vögel haben in kältern Gegenden ein weicheres, wärmeres Gefieder, z. B. die Eider- gans. Die Farbe der Haare und Federn der Thiere heißer und warmer Länder wird während des Winters heller. 7) Die Vögel gemäßigter Zonen zeichnen sich durch ihren schönen, melodie- rerchen Gesang vor denen der heißen Zone aus. In der letztern geben einige Vögel, z. B. der Strauß, die Papageien, Töne von sich, die der menschlichen Stimme gleichen. Das Bellen der Hunde wird am Äquator und in der Nähe jder Pole ein Geheul oder Brummen. 8) Der Unterschied, den die Physiognomie der Thierwelt in den verschiedenen Jahreszeiten darbietet, wird von den Polen nach dem Äquator allmählich geringer

20. Enthaltend die vierte Stufe: Europa - S. 338

1872 - Glogau : Flemming
— 338 — Seen haben entweder Zufluß und Abfluß (Flußseen) oder nur Abfluß (Quell- feen) oder nur Zufluß (wie das caspifche Meer; Mündungsseen) oder sie zeigen weder Zu- noch Abfluß (wie die Steppenseen, der Titicacasee in Südamerika). Strandseen sind Süßwasserseen, die mit dem-Meere in Verbindung stehen. Reich an Seen ist die scandinavische Halbinsel, das sarmatische und germanische Tiesland; die meisten und größten hat die kalte und gemäßigte Zone. 8. Das Leben und Gedeihen der Pflanzen hängt hauptsächlich vom Boden und Klima ab. Jede Region (nach der Seehöhe), jede Zone (nach Länge und Breite) hat ihre eigentümliche Pflanzenwelt, Flora, und dadurch ihre characteriftische Physiognomie. Pflanzengeographie. Warmes Klima bringt mannigfaltigere, größere, schönere, farbenreichere Pflanzen hervor. Je weiter nach den Polen hin, desto ärmer wird die Flora, desto zwerghafter die Bäume, desto unscheinbarer die Blumen. Aber Blumen und Gräser der Ge- b irge sind meist größer, lebhafter gefärbt und aromatischer als die der Ebene. So unterscheidet man eine Polargrenze der Bananen, der Palmen, des Wein- stocks und des europäischen tropischen Getreides, des Baumwuchses, der Moose und Beeren. Die heiße Zone hat die reichste, üppigste, mannigfaltigste Vegetation, die schönsten, größten, säst- und gewürzreichsten, geringer Feuchtigkeit bedürs- tigen, immergrünen Pflanzen, Farrnkräuter und Gräser von baumartiger Höhe, Riesenbäume, Mangel dagegen — außer der Regenzeit — an saftigem, dichtem Rasen. Es ist die Zone der Palmen; außerdem sind ihr characte- ristisch Banane, Baumwolle, Vanille, Caeao, Kaffee, Zucker (das Zuckerrohr ist erst durch die Europäer in die neue Welt eingeführt), Gewürze, feines Holz, Schlinggewächse. In der gemäßigten Zone find die Cerealien (Gräser) die wichtigsten Pflanzen. Die warme gemäßigte Zone hat immergrüne Laubhölzer, an Nahrungspflanzen Weizen, Mais, Reis, charaeteristisch sind ihr der Oel bau m, Pomeranze, Citrone, Feige, Myrthe, Lorbeer, dagegen hat sie Mangel an Wiesen und dichten Wäldern. Diese finden sich in der kalten gemäßigten Zone, die zugleich die eigentliche Region der europäischen Getreide und des europäischen Obstes ist. Von Getreide herrscht im Süden der Weizen, im Norden (in Norwegen bis 67°) Roggen vor, außerdem überall Haser und Gerste und Kartoffel. Die Gerste hat die weiteste Verbreitung und gedeiht noch am Nordcap unter 70°, der Hafer in Norwegen bis 65°, die Kartoffel überall, ebenso Flachs und Hanf. Buchenwald bis 56° nördlicher Breite (Landskrona), Eichenwald bis 60° nördlicher Breite. Die Buche ist ein echt europäischer Baum, sie kommt weder in Asien, noch in Afrika vor. Weiter nach Norden geht der Wald der Laubfallbäume (Buche, Eiche, Linde, Ulme) allmählig (in der subarktischen Zone, bis zum Polarkreis) in Nadel Holzwald über; zuletzt noch Kiefer und Birke. Von Obst reichen am weitesten Aepsel und Kirsche, bis 60° nördlicher Breite aber an der Westküste von Nor- wegen bis Drontheim (63°). Der Weinstock gehört der ganzen warmen ge- mäßigten Zone an und wird in Europa bis 32° nördlicher Breite angebaut, besonders in Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien. In Südeuropa und Deutschland ist auch wichtig der Maulbeerbaum. Tabak wird bis 55° nörd- licher Breite, ja bis Finnland (63° nördlicher Breite) gebaut und bis 40" süd- licher Breite. Die kalte Zone hat wenige, verkümmerte Pflanzen, bis 73°