Ähnliche Ergebnisse
1827 -
Leipzig
: Brockhaus
- Autor: Meynier, Johann Heinrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Europäische Geschichte
78
hin, das neugegründete Reich gegen feindliche Angriffe mit
Kraft zu vertheidigen und es durch Schifffahrt, Handel und
Wissenschaften blühend zu machen. Er befestigte und ver-
schönerte die Stadt London, rüstete Flotten aus, zügelte die
Normänner im Innern, hielt die fremden Schwärme, die
immer noch von außen nachkamen, mit mächtigem Arm von
seinen Küsten ab und widmete die Muße, die ihm noch übrig
blieb, der Ausbildung seines Volkes. Den großen sechzig-
ruderigen Galeeren, die er erbauen ließ, wurde es leicht,
den schwächeren Fahrzeugen seiner Feinde zu widerstehen und
sie zu vernichten. Einen Theil seiner Schiffe lieh er klugen
und unternehmenden Seefahrern, die damit bis nach Ale-
xandrien in Aegypten schifften, und von dort aus nach Per-
sien handelten. Auch Entdeckungsreisen nach den norwegi-
schen Küsten veranstaltete er, und eines von seinen Schiffen
mußte es sogar versuchen, den Weg um Afrika herum nach
Ostindien zu finden. Er gab seinen Völkern milde Gesetze,
legte Gerichtshöfe an, ließ allenthalben gute Ordnung und
Frieden herrschen. Er war es auch, der England in Shi-
res oder Grafschaften einthcilte und den Grund zur Univer-
sität Oxford legte. Die nöthigen Bücher ließ er aus Rom
kommen, denn in dem Lande fehlte es fast ganz daran. Er
selbst war für seine Zeit und die Gegend, in der er lebte,
reich genug an Kenntnissen. Alle Augenblicke, die ihm die
Staatsgeschäfte übrig ließen, widmete er den Wissenschaften.
Er verstand gut die Geometrie und die lateinische Sprache,
war belesen in der Geschichte, und soll sogar Dichter gewesen
seyn, auch die äsopischen Fabeln und die Psalmen in seine
Landessprache übersetzt haben.
So war also Alfred nicht groß als Weltstürmer, wohl
aber als Erhalter und Vertheidiger seines Volkes, als Freund,
Unterstützer und Beförderer alles Guten. Die Welt verehrt
1887 -
Berlin
: Dümmler
- Autor: Baumgarten, Johannes
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Die Somal. 95
Tisch. Jeder Somal dringt in das Innerste der Hütten ein, alles
durchstöbernd; man muß froh sein, wenn man wenigstens des Nachts
vor dieser nichtswürdigen Rasse Ruhe hat. Was der Familienvater
verdient, wird von den erwachsenen Söhnen und Brudersöhnen ge-
teilt, wenn letztere dem Alten über den Kopf gewachsen sind. Der
kleinste Irrtum in der Verteilung kann dem Geber das Leben kosten.
Der Somal ist fanatischer Mohammedaner (?); Mord und Diebstahl
sind nach seiner Anschauung keine Sünden, die ihm den Weg zum Para-
diese verwehrten; Gefühl und Gedanken der Somals sind roh und
sinnlich; in all seinem Thun und Handeln ist er berechnender Spe-
kulant. Ob er lieben kann möchte ich bezweifeln; vielleicht liebt er
seine schöne Braut, vielleicht sein Pferd, aber gewiß nicht Vater und
Mutter. Schwester- oder Bruderliebe scheinen ihm geradezu lächer-
lich. Der Vater tötet den Sohn und umgekehrt; der Somal mordet
jeden, der ihn nur im geringsten beleidigt oder übervorteilt. Die
Stämme unter sich leben in beständiger Feindschaft und in fort-
währendem Kampfe, und fogar kleine Stammfamilien von 7—800
Mitgliedern reiben sich selbst durch alltägliche Zwistigkeiten aus; es
ist fast unmöglich, den fortwährenden Händeln auszuweichen.
Lobenswert ist der Abscheu der Somal vor Trunksucht und Un-
sittlichkeit, obgleich die Männer allesamt faullenzende Tagediebe sind,
deren einzige Beschäftigung das Händelstiften und der Gebrauch der
Waffen ist. Die Somal bekennen sich zum Islam, doch existieren
Moscheen im ganzen Lande nicht (Irrtum! B.), ebensowenig Schulen.
Die Knaben lernen die notwendigsten Gebete, am Abend um ein mäch-
tiges Feuer sitzend. Bei den Rami ist von Religion keine Spur zu finden.
Von Gastfreundschaft will man im ganzen Somallande nichts
wissen; das Teilen von Brot und Salz unter gemeinschaftlichem
Dache ist kein Schutzmittel gegen Feindschaft. Überhaupt kenne ich
keine Sitte, kein Gesetz, das den Fremden oder selbst den Einheimi-
schen vor der unverschämten Raubgier der Eingeborenen schütze. Bei
den Aul Iahen und deren Nachbarn kann nur der heiraten, der
schon gemordet hat und eine Trophäe von dem Ermordeten auf-
weisen kann."
Iii.
Das Volk der Somal, welches sich in seiner Abstammung ziem-
lich rein erhalten hat, gehört der hamitischen Völkerfamilie an. Seit
undenklichen Zeiten bewohnen die Somal die Gebiete Ostafrikas
1825 -
Altona
: Hammerich
- Autor: Bredow, Gottfried Gabriel
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13, ISCED 5 – Tertiärbereich
516
Geschichte
die ganze Halbinsel vom Silarus bis an die Gränze
des Gebiets von Thurii und Heraklea, und waren
zu der Zeit, wo Rom die Gränzen Latium’s über-
schritt, das ausgedehnteste und gröfseste Volk
Italiens.
Die Griechen in Italien.
Achäer, Chalkidier, Lokrer und Dorier wan-
derten (der Sage zufolge bald nach dem trojani-
schen Kriege) in Unter-Italien ein, liefsen sich
an den Küsten Ausoniens und Japygiens nieder,
und nahmen die von Oenotrien ganz ein. Ihre
Republiken waren mehrere Jahrhunderte lang
groß und blühend (Grofs - Griechenland); aber
die Verhältnisse, wodurch das Emporwachsen
fremder Ansiedelungen an diesen Küsten begün-
stigt war, änderten sich; im Innern kamen große
Völker empor, und die vereinzelten Küstenstädte
erlagen ihnen , eine nach der andern. Das vierte
Jahrhundert Roms, die Kriege der sabellischen
Völkerschaften und der sicilischen Tyrannen
zerstörten viele der griechischen Städte, und
schwächten die übrigen so sehr, dafs die Grie-
chen Italiens in der römischen Geschichte, wenn
auch Veranlassung grofser Kriege, doch an sich .
unbedeutend sind. Daher, und als Fremde von j
scharf abgesondertem Ursprung, deren Geschichte ‘
theils selbstständig ist, theils der allgemeinen ih- -
res Volkes angehört, ist es unnöthig, hier weit- -
läuftig von ihnen zu reden. Von den Städten, die i
in der Geschichte Roms auftreten, ist es Zeit, <
alsdann Nachricht zu geben.
Latium und die Latiner.
Die älteste Geschichte Latium’s und seiner ?
Bewohner ist uns völlig unbekannt. Das, was ej
davon erzählt wird, sind nur Fabeln und Erdich- -j
tungen späterer Griechen. Dahin gehört denn n
auch das nicht blos von römischen Dichtern,
1909 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Gockisch, Paul, Seydlitz, Ernst von
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
64
Afrika.
Der steile Ostabhang des Randgebirges fällt in Stufen ab. Ihn durchfurchen
Flüsse, die wegen der Wasserfälle und des ungleichen Wasserstandes nur auf kurze
Strecken nahe der Minduug kahnbar sind. Da die östlichen Winde sich am Gebirgs-
rand abregnen, so ist er meist von tropischen Wäldern bedeckt.
Der Fuß der östlichen Randgebirge wird von einer schmalen, aus Korallen-
kalk und Sandstein aufgebauten Küstenebene begleitet, die gleichmäßig heiß
und feucht und daher ungesund ist. Kokospalmen schmücken die Ebene, und
Mangroven bedecken den Küstenrand. Ihn umsäumen Korallenriffe, die sich
unter 5° 8 zu den Sansibar-Inseln zusammengeschlossen haben. Sie bereiten
der Schiffahrt Gefahren und fehlen nur da, wo das Süßwasser der einmün-
denden Flüsse die Korallenbauten unmöglich macht.
Die Bewohner des Küstentieflandes sind im N viehzüchtende, räuberische
Somäl, ein aus Negern und Arabern entstandenes Mischvolk, das allen
Nichtmohammedanern feindlich begegnet. Von der Somäl-Halbinfel bis in
die Breite der Nordspitze von Madagaskar wohnen Suaheli. Ihre Sprache,
das Kisuahel, ist ein Gemisch von Arabisch und der Sprache der Bäntuneger.
Sie hat sich über das ganze tropische Ostafrika verbreitet, dessen Handels-
spräche sie bildet. Auch indische Kaufleute und Araber, die der Handel
anlockte, sind seit dem Mittelalter unter Benutzung des Monsuns herüber-
gekommen und haben sich hier ansässig gemacht.
b) Staatliche Verhältnisse und Siedlungen. Fast das ganze Gebiet wird
von europäischen Völkern beherrscht. Von N nach S folgen:
1. Das steppenartige, im Innern noch wenig erforschte Somalland. Es
gehört im N zu England, im 0 zu Italien.
2. Britisch-Ostafrika. Es reicht landeinwärts, den Kenia (5600 m) umschließend,
bis an den Viktoria-See. Dahin führt von dem Hauptort Mombasa eine Eisenbahn
(Uganda-Bahn), die für die wirtschaftliche Erschließung der britischen wie der deutschen
Kolonie von großer Bedeutung ist.
3. Deutsch-Ostafrika.
1,8 mal so groß wie das Deutsche Reich, 7 Mill. Gs., 7 auf 1 qkm.
a) Größe, Lage und Grenzen. Deutsch-Ostafrika ist das größte und Volk-
reichste der deutschen Schutzgebiete. Es liegt nicht allzufern von den großen
Seehandelsstraßen, die von Europa nach Indien und Australien führen, und
verbindet die Küste mit den reichen Landschaften um die großen innerafrika-
nischen Seen (nenne sie!). Es wird im No und itnn von englischem, im Sw
und im S von englischem und portugiesischem und im W von belgischem Besitz
begrenzt. Die Küste am Indischen Ozean vom Rownma im 8 bis fast 5° S
gleicht an Länge der Entfernung Lübeck—memel.
b) Landschaftsbild. Landschaftlich ist zu unterscheiden:
Die 90—150 km breite Küstenebene. Aus was für Gestein besteht sie?
(Siehe oben.) Wodurch wird den Schiffen der Zugang zur Küste erschwert?
Warum fehlen die Korallenbauten den Flußmündungen gegenüber? Die
1882 -
Halle a.S.
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Kirchhoff, Alfred
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
§ 16. Die afrikanischen Länder.
63
1. Die Küste gegenüber von Madagaskar wird von den Portu-
g i e s e n in Anspruch genommen, ist aber zu ungesund für Europäer, von denen selbst
im Hauptort, der Juselstadt Mozambique [moßarnbtk], an der engsten Stelle des
von Mavagaskar trennenden Kanals, deshalb nur ganz wenige wohnen.
2. Die Sansibar-Küste steht unter einem arabischen Herrscher (Sultan);
seine Residenz, Sansibar, an einem trefflichen Hafen der Insel gl. N. vor der
Küste, ist mit ungefähr 1 Ht. E. die größte Stadt Afrikas außerhalb der nördlichen
Gestadeländer, denn es sammeln sich hier arabische, indische und europäische Händler,
um afrikanische Erzeugnis^, besonders Elfenbein zu kaufen. Noch vor kurzem war
Sansibar auch ein Hanptsklavenmarkt für die Asiaten; die Araber zogen um diesen
Markt zu versorgen tief in das südafrikanische Binnenland und raubten ganze
Dörfer für ihren Menschenhandel aus. Jetzt ist die rasch erblühte Großhafenstadt
vor der sansibarischen Küsteneinbiegung Ausgangsort für friedlichen Handelsver-
kehr nach der Gegend der großen Seeen (alle zum Tausch bestimmten oder einge-
tauschten Waaren auf den Köpfen getragen, weil Lasttiere zwischen dem 8. n. und
s. Parallelkreis das Klima nicht aushalten; daher stets langgereihte Karawanen 1
von Trägern für diesen Handel nöthig). Von hier sind auch iu neuster Zeit die For-
scher ms Innere gedrungen, der erfolgreichste von ihnen, der Nordamerikaner
Stanley [startlc], gelangte jüngst ein erstes Mal auf unerschrockenem Durchzug von
hier bis zur Kongo - Mündung quer durch das Land der Bantn stäntu^-Völker
d. h. der südafrikanischen Neger.
3. Das Somal ssömatj-Land, das Osthorn Afrikas bis zur Straße Bab-
el-mandeb^, den Eingang ins rote Meer, bewohnt von den kräftigen, aber
mordlustigen Somal.
3. Die beiden Guinea-Küsten, wurden erstrebt von den Euro-
päern, seit die portugiesischen Entdecker im 15. Jahrhundert an der
von Oberguinea Gold bei den Eingebornen gefunden hatten, und nach-
mals zur Beschickung der Sklavenmärkte des benachbarten Amerika;
jetzt daselbst meist nur kleine Faktoreien ^ der Händler, um Palmöl
einzutauschen; die Küsten schrecken durch ihre Fieberluft größere euro-
päische Siedelungen zurück.
1. Die Niederguinea-Küste haben s. von der Mündung des Kongo die
Portugiesen iuue, benutzen aber nur die Provinz Angola imit der Hauptstadt
Loanda) als Berbrecherkolonie (portugiesisches Cayenne). Das ganze dahinter gele-
gene Kongogebiet ist noch der Raum freier Bantn - Völker, die trotz ihres Kaum-
balismus 4 und ihrer an Urzeit erinnernden Feindschaft gegen jeden Fremden in gnt
gebauten, langzeiligen Dörfern wohnen, durch Schmiederei und Schnitzerei sich aus-
zeichneu, ja ganze Kriegsflotten langer Ruderböte auf dem Kongo und seinen gewal-
tigen Nebenströmen im Kriegsfall erscheinen lassen. — An der ferneren Küste ist die
Gegend am Gabun [gabün], einem kleinen La Plata, dicht n. vom Äquator,
französisch; sonst nur vereinzelte Faktoreien der Niederländer, Deutschen (nament-
lich Hamburger) und Briten, um außer Elfenbein und ölhaltigen Erdnüssen (Ära-
chiden) die zu einer orangeroten Salbe erstarrende Saftmasse der Ölpalmenpflauinen"
einzuhandeln: mitunter wohnen dabei die Europäer aus einem Hulk d. h. einem abge-
1) Ein sonst nur für die Gesellschaften der Wüstenreisenden gebrauchter Ausdruck.
2) d. h. im Arabischen Thor der Thränen, bezogen auf die gefährliche Fahrt
durch das klippenreiche rote Meer.
3) Eine Faktorei ist eine Niederlassung (oft nur ein einzelnes Haus), angelegt
um Waaren aufzuspeichern und Handel zu treiben im fremden Land für ein beimi-
sches Kaufhaus.
4) Menschenfrefferei.
5) Zur Seifen- und Kerzenfabrikation verwendet.
1900 -
Halle a.S.
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Kirchhoff, Alfred
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
122
Ii. Außereuropäische Erdteile.
langte 1877 ein erstesmal auf unerschrockenem Durchzug von hier bis zur
Kongo-Mündung quer durch das Land der B antu sbäntu^-Völker d. h.
der südafrikanischen Neger. — Von dieser Küste gegenüber von Sansibar
erstreckt sich Deutsch-Ostafrika, das wichtigste Schutzgebiet des Deut-
schen Reichs (etwa doppelt so groß als dieses selbst), bis zu den drei großen
Seeen. — Nö. von Deutsch-Ostasrika liegt das ähnlich große Britisch-
Ostafrika, welches bis zum Somal-Land reicht.
3. Das Somal ^somäl^-Land, das Osthorn Afrikas bis zur Straße
Bab-el-mandeb^, dem Eingang ins rote Meer, wird bewohnt von den
kräftigen, aber mordlustigen Somal, die meistens nomadisch Viehzucht
treiben. Mit ihnen beginnen die dunkelfarbigen ostafrikanischen Hamiten.
3. Die beiden Guinea-Küsten waren das Ziel der seefahrenden Völker
Europas, seitdem die portugiesischen Entdecker im 15. Jahrhundert an
derjenigen von Oberguinea Gold bei den Eingeborenen gesunden hatten,
und besonders dienten beide Küsten zur Beschickung der Sklavenmärkte
des benachbarten Amerika seit dem 16. Jahrhundert; jetzt daselbst zahl-
reiche Handelsfaktoreien2 der Europäer, um Palmöl ^ und Elfenbein
gegen europäische Waren von den Negern einzutauschen, jedoch kommt
es wegen der bösen Fieberlust nicht zu größeren europäischen Siede-
lungen.
1. Die Niederguinea-Küste haben bis zur Mündung des Kongo
die Portugiesen inne; die Provinz Angola (mit der Hst. Loanda)
benutzen sie als Verbrecherkolonie (portugiesisches Cayenne). Das ganze
dahinter gelegene Kongogebiet war bis vor wenigen Jahren noch der Raum
freier Bantu-Völker, die trotz ihres teilweise noch fortbestehenden Kanni-
balismus^ und ihrer an Urzeit erinnernden Feindschaft gegen jeden Fremden
in gut gebauten, langzeiligen Dörfern wohnten, durch Kunstfertigkeit im
Schmieden und Schnitzen sich auszeichneten, ja im Kriegsfalle ganze Kriegs-
flotten langer Ruderböte auf dem Kongo und seinen gewaltigen Neben-
strömen erscheinen ließen; seit 1885 bildet dieses Kongo-Binnenland den
großen Kongo-Staat (der am r. Ufer der Kongomündung bis ans Meer
reicht) als auswärtiger Besitz Belgiens, dessen König zunächst auf eigene
Kosten dort von Stanley, dem Entdecker des Kongolaufs, europäische
Kultur durch Straßenbau und Anlage von Handelsplätzen (sogenannten
Stationen) längs des Kongo hatte anbahnen lassen. — Die fernere Küste
von Niederguinea ist französisch ö. bis an den Kongo, n. bis über den
1 d. h. im Arabischen Thor (bab) der (el) Thränen (mandeb), bezogen auf
die gefährliche Fahrt durch das klippenreiche rote Meer.
2 Eine Faktorei ist eine Niederlassung (oft nur ein einzelnes Gebäude), von
einem europäischen Kaufhause in überseeischen Landen angelegt, um Waren aufzu-
speichern und Handel zu treiben.
3 Der zu einer duftigen Salbe erstarrende ölige Saft der pflaumenähnlichen
Frucht der Ölpalme, die nur in den atlantischen Flußgebieten des tropischen Afrikas *
vorkommt. Das Palmöl wird zur Seifen- und Kerzenfabrikation verwertet.
4 Menschenfresserei.
1914 -
Halle a. d. S.
: Verl. der Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Kirchhoff, Alfred, Lampe, Felix
- Auflagennummer (WdK): 18
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
160
Ii. Auhereuropckische trdteile.
ganz wenige. In der Delagoa-Bai, der besten Hafenbucht, und in
Beira [bmro] findet die große britische Ns.-Eisenbahn, die vom englischen
Zentralafrika über den Sambesi bis nach Kapstadt reicht, Anschluß an die
W.-Küste.
L.deutsch- 2. Die Sansibar-Küste heißt nach der vor ihr liegenden Insel
Britisch- Sansibar, deren Sultan jetzt unter englischer Oberhoheit steht. Auf ihr ist
Oswfrika; jetzt die Hauptstätte des Gewürznelken-Anbaus. Die Stadt 'Sansibar,
^.nns.bar. ^ ^rem ^a|ett rtn jjer W.-Küste der Insel liegt, ist die volkreichste
Stadt Ostafrikas; hier sammeln sich arabische, indische und europäische
Händler, um afrikanische Erzeugnisse zu kaufen. Noch vor wenigen Jahr-
zehnten war Sansibar ein großer Elfenbein- und Hauptsklavenmarkt; um
ihn zu versorgen, zogen die Araber tief in das afrikanische Binnenland
und raubten ganze Dörfer für ihren Menschenhandel aus. Von hier sind
auch die Forscher ins Innere gedrungen; z. B. gelangte Stanley [ftänli]
1877 ein erstes mal auf unerschrockenem Durchzug von hier bis zur Kongo-
Mündung quer durch das Land der Bantu ^bäntu)-Völker, d. h. der süd-
afrikanischen Neger. Jetzt werden von der festländischen Sansibarküste
aus schmalspurige Eisenbahnen ins Binnenland vorgeschoben, um es bis
zur Gegend der großen Seen besser dem Verkehr zu erschließen. Bisher
wurden alle zum Tausch bestimmten oder eingetauschten Waren dorthin
auf den Köpfen getragen, weil Lasttiere im äquatorialen Afrika dem Stich
der Tsetse-Fliege erliegen; langgereihte Karawanen von Trägem sind ab-
seits der wenigen Eisenbahnen für diesen Handelsverkehr auf den schmalen
Fußpfaden durch das Savannen-, Busch- und Waldland des Innern noch
jetzt nötig. — Von der Küste gegenüber von Sansibar erstreckt sich Deutsch-
Ostafrila, das wichtigste Schutzgebiet des Deutschen Reichs, etwa doppelt
so groß als dieses selbst, bis zu den drei großen Seen (Iv § 1). — Nö.
von Deutsch-Oftafrika liegt das ähnlich große Britisch-Ostafrila. das bis
zum Somal-Land reicht, mit dem Hafen Mombas, von wo die Eisenbahn
bis zum Viktoriasee führt.
3. Somal- 3. Das Sows! jsomälj - Land. das Osthorn Afrikas bis zur Straße
Land. Bab-el-mandeb^, dem Eingang ins Rote Meer, wird bewohnt von den
kräftigen, aber mordlustigen Somal, die meistens nomadisch Viehzucht
treiben. Mit ihnen beginnen bereits die dunkelfarbigen ostafrikanischen
Hamiten. In ihr Gebiet teilen sich England und Italien.
Iii. Tro- Iii. Die beiden Guinea-Küsten waren das Ziel der seefahrenden Völker
Afrivc? Europas, seitdem die portugiesischen Entdecker im 15. Jahrhundert in
Der . b h {m Arabischen Tor (bab) der (el) Tränen (mandeb), bezogen auf
e eu die gefährliche Fahrt durch das klippenreiche und glühend schwüle Rote Meer.
1896 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Gockisch, Paul, Seydlitz, Ernst von
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): Mädchen
42 Außereuropäische Erdteile. Afrika.
Sänsibar-Jnseln zusammengeschlossen haben. Anderseits begleitet die
ganze lange Küste der Hochrand von S.-Afrika, der stufenweise zu einem
Steppen-Hochlande ansteigt und die höchsten Berge des Erdteils trägt.
Alle werden überragt von dem Kilima-Ndjäro, dessen W.-Gipfel,
6000 in hoch, mit Gletschern und Schnee bedeckt ist und darum Kibo
oder der Helle heißt.
2. Staatliche Verhältnisse. Die afrikanische O.-Küste wird fast ganz
von europäischen Völkern beherrscht.
a) Vom Kap Guardafui bis an die Mündung des Dschub das Somal-
Land. Die viehzüchtenden Somäl sind ein Mischvolk, das allen Nicht-
Mohammedanern feindlich begegnet. Die Küste ist zumeist italienisch.
An der Snahel-Küfte, die bis zum Kap Delgado, gegenüber der
Nordspitze von Madagaskar, reicht:
d) Britisch-Ost-Afrika, vom Dschub bis an den Umba, im Innern
bis an den Victoria-See, den Kenia (5600 m) umschließend.
• c) Deutsch-Ost-Afrika.
1. Größe und Grenzen. Deutsch-Ost-Afrika ist zur Zeit das größte
der deutschen Schutzgebiete, fast doppelt so groß wie das Deutsche
Reich. Es wird im N. von englischem, im S. von englischem und
portugiesischem Besitz und im W. vom Kongostaate begrenzt. Die
Küste am Indischen Ozean reicht vom Umbaflnsse im N. bis zur
Mündung des Rovuma im S. Durch 3 große Seeen im W. erhält das
Gebiet noch eine zweite Küste. Es sind dies: der inselreiche Victoria-
See, der größte des Erdteils, fast so „groß wie Bayern, der fischreiche
Tanganyika, dessen bergige Ufer mit Olpalmen umkränzt sind, und der
stürmische und daher der Schiffahrt gefährliche Nyassa.
2. Bodenbilduug und Bewässerung. Der hohe Gebirgsrand von
O.-Afrika teilt das Land in zwei sehr ungleichgroße Teile: in die weite,
über 1200 m im Durchschnitt sich erhebende Hochebene im W. und das
sehr viel schmälere Küstenland.
Der Gebirgsrand steigt in dem durch vulkanische Kräfte entstan-
denen Kilima-Ndjäro*) zu 6000 in Höhe empor. Dieser Gebirgsriese
trügt 2 nicht mehr thätige Vulkane, von denen der w. mit ewigem Schnee
und mit Gletscheru bedeckt ist. Die s. Abdachung des Berges, der aus dem
Gebiete des tropischen Ackerbaues und der Urwälder aufsteigt, eiguet sich
in seiner Höhenlage sogar zum Ackerbau für Europäer.
Den von sanften Hügeln durchzogenen Küstenstreifen umsäumen
Korallenriffe, die die Schiffahrt für größere Fahrzeuge erschweren.
Die Flüsse sind wegen ihrer Schnellen, Fälle und der unregelmäßigen
Wasserzufuhr sämtlich nicht schiffbar, die Strecken des Mündungslaufes aus-
genommen, jedoch sind sie von Bedeutung als Pfadführer und Wasserspender.
*) D. i. Berg des Ndjäro, eines Kälte bringenden Berggeistes. S. Bilder-
anhang S. 86.
1891 -
Münster i.W.
: Schöningh
- Autor: Werra, Josef, Wacker, Karl
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike, Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
Richter: Das Handelsvolk der Phönizier.
23
Silber gesunden, daß sie nicht allein ihre Schiffe damit anfüllten, sondern auch ihre sämtlichen Gerätschasten, selbst die Anker von diesem Metall verfertigten So beladen wären sie in ihr Vaterland zuruckgelehrt, dav nicht säumte, sich in den Besitz dieses Landes zu setzen und Kolomeen zu gründen, die im Laufe der Zeit auf zweihundert gestiegen sem sollen ' Die Einwohner selbst kannten den Wert dieser Metalle mcht, erst das Nachfragen der Fremden und deren Begierde, es zu besitzen^ lehrten sie den Wert kennen. Die Fremden führten ihnen eine Menge Waren zu, welche sie gegen ein Mittel, das sie wenig achteten, eintauschen konnten. Sobald der erste Vorrat erschöpft war, fing man an Schächte zu bauen, in denen die Spanier von den Phöniziern zu arbeiten gezwungen wurden. Man fand vorzugsweise Silber, dann Gold, Blei nud Eisen. Und um sicb den Besitz dieser Kolonieen und zugleich alle Handelsvorteile zu sichern, hielten sie alle Fremden von diesem reichsten ihrer Länder fern. jahrhundertelang wagten fremde Schiffersich westlich nicht über ©teilten hmaus, weil diese Meere von den lyrischen Flotten beherrscht wurden, welche griechische Seefahrer nicht in die Nähe der phönizifchen Kolonieen kommen ließen. Aus dieser Zeit stammt das sprichwörtliche „Tyrische Meer" als Bezeichnung gefahrvoller Gegenden. Bekannt sind die Märchen von grauenhaften Ungeheuern, welche in den Meeren und ait den Küsten der Westländer hausten und verwegenen und verschlagenen Schiffern den Untergang bereiteten, von den menschenfressenden Lästrygonen und Cyklopen, von den Sirenen, der Ciree, die anlandende Schiffer m Schweine verwandelte; ferner die Fabeln von der Scylla und Charybdis, den im Meere umhertreibenden Felsen, welche die Schiffe zertrümmerten n. a. m. Zum großen Teile mögen diese Fabeln von den Phöniziern erfunden sein, um griechische Schisser von ihren westlichen Kolonieen abzuhalten, wie denn derartigeerzahlungen später wohl als „phönizische Lügen" bezeichnet werden.
Was alle drei südlichen Halbinseln Europas den Phöniziern verdanken, ist die Kultur des Weinstocks. Mag diese Kultur von Syrien aus über Kleinasien und so von Norden her zu der griechischen Halbinsel vorgedrungen sein, auch zur See durch Handel und Ansiedelung der Phönizier ist zunächst die Kenntnis dieser wunderbaren Staude und mit steigernder Ansässigkeit auch der Anbau selbst vermittelt. Denn überall, wo Phönizier landeten, werden sie auch mit dem Weine, den sie mitbrachten, die Einwohner zum Tausch gelockt, und wo sie sich alsbald dauernd niederließen, die Umwohner zur Rebenpflanzung angehalten haben. Die frühesten Seefahrten der Griechen nach Westen werden wahrscheinlich den dämonischen Trank auch neben den Phöniziern an die Küste Italiens gebracht haben.
Von Gades oder dem heutigen Cadix, dem Stapelplatz der spanischen Schätze und Produkte, richteten die Phönizier ihre Fahrten nach
1876 -
Dresden
: Schönfeld
- Autor: Ruge, Sophus
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Realschule, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Handelsschule, Realschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Afrika.
205
Tsadsee, die Völker Wadai, Darfur und Kordofan, ferner die Schanti
an der Goldküste u. a. Als Stammeszeichen kommen die eigenthümli-
chen Hautnarben hinzu, sowie die Sitte, die Zähne besonders zu feilen,
spitz oder sägeförmig, oder einzelne gar auszubrechen. Im allgemeinen
treiben sie mehr Ackerbau als Viehzucht. Der Neger ist geistig gerin-
ger begabt als der Weiße und Ostasiate. Er hat stets andern Rassen
gedient, nie dieselben beherrscht und nirgend Kultureinfluß gehabt.
Sklaverei besteht bei ihm seit den ältesten Zeiten. Er hat sich nie
auf den Ocean gewagt und fremde Länder ausgesucht; er hat nie ein
größeres Schiff gebaut. Er kennt keine Architectur, seine Häuser sind
meist bienenkorbartig. Räder und Tonnen hat er nirgend selbständig
gebaut, selbst Thongefäße fehlen den meisten, dagegen sind sie geschickt
in der Bearbeitung von Metallen, namentlich Eisen und Gold.
3. Die Fulbe*) (d. h. die Gelben) sind fast durch alle eigentli-
chen Negerländer verbreitet, als Eroberer oder als Hirten und Acker-
bauer. Gegenwärtig sind sie vielfach mit Negern gemischt und fast so
dunkel wie diese. Es sind gelbe Menschen mit ovalem Gesicht, langem
schlichtem Haar, gebogener fast römischer Nase, kleinem Munde und
schmalen Lippen. Sie sind fanatische Mohammedaner und vorzugs-
weise Hirten; am untern Niger sind sie die einzigen Rindviehzüchter.
Ackerbau und Industrie verstehen sie besser als die Neger. In man-
chen Gegenden haben sie Schulen, in denen arabisch gelesen und ge-
schrieben wird. Auch darin unterscheiden sie sich von den Negern, daß
sie bei Festlichkeiten nicht Sklaven opfern wie diese, sondern sie srei-
lassen; daß sie in die Fremde wandern, um Geld zu verdienen, was
der Neger nie thut. Vielleicht sind sie ursprünglich mit den Berbern
verwandt. Weit gegen So. in der Nähe des Aequators, nordwestl.
vom Mwutan Ngize wohnen die hellfarbigen Monbuttu, geschickt,
intelligent, aber dem Canibalismus ergeben.
§ 288. 4. Die Aethiopier, ein Menschenschlag, der zwischen
den dunkeln Südarabern und den Schwarzen steht. Dahin gehören die
Nubier, Abessinier, Somal und Gallas. Der Sprache nach scheinen sie
zu den Semiten zu gehören. Die Nubier sind zum Theil mit Arabern
gemischt. Die Gesichtszüge sind mehr europäisch als negerartig. Sie
haben leichtgekräuseltes, nicht wolliges Haar, große tiefliegende Augen,
grade oder gebogene Nase. Sie treiben meist Ackerbau. Die Abessi-
nier^ sind ähnlich gebildet, und scheinen ursprünglich ein Volk weißer
Rasse gewesen zu sein. Viele Sitten gleichen auffallend den jüdischen.
Sie sind Christen, aber ihre Religion ist in Ceremonien erstarrt (Bilder-
dienst, Kreuze und Rosenkränze). Nach der Sage des Mittelalters lag
hier der Sitz des Priesters Johannes. Die Somal (Singular: Somali)
wohnen im östlichen Horn Afrikas, die Gallas bis an den Aequator.
Letztere gelten als der schönste Menschenschlag Afrikas. Sie treiben
mehr Viehzucht als Ackerbau.
5. Die s. g. negerartigen Völker, die Bantuvölker, bewoh-
*) Von den Mandingo Fulah, v. d. Haussa Felläni, v. d. Kanuri
am Tsad Fellata genannt.
1913 -
Leipzig
: Teubner
- Autor: Koch, Julius, Schenk, Karl
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike, Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
Zweiter Zeitalter der Auswanderung.
Im Norden.
Im Süden.
52 Griechische Geschichte.
1. Anlässe zur überseeischen Ausbreitung. Drohende Unterjochung
durch waffengewaltige Nachbarn, Übervölkerung in den Ackerbürgerstaaten, politischer Parteihader und die allgemeinen Fortschritte in Seefahrt und Handel haben ein zweites Zeitalter hellenischer Ausbreitung durch Gründung überseeischer Pflanzstädte herbeigeführt. Nach allen Küsten des weitgestreckten Mittelmeeres wanderten Griechen aus, um sich eine neue Heimat zu schaffen und das umliegende Land zu bebauen. Ihre überlegene Kultur und der Zusammenhang mit dem Mutterlande schützte die Ansiedler davor, von den weniger gesitteten Nachbarvölkern aufgesogen zu werden; im Gegenteil wurden die griechischen Pflanzstädte Ausstrahlungspunkte einer höheren Gesittung auch für die fremden Völker. Wo Häfen zum Seeverkehr geführt hatten und der Ackerboden nicht ausreichte, wie in Chalzis auf Euböa, in Korinth und Megara, in Jonien, auf den Zykladen, war man am meisten auf Aussendung von Ansiedlern bedacht. Bevor man die Schiffe bestieg, wurde ein „Gründer" (olxlßttfs) erwählt, der das Unternehmen leitete, und in Delphi über das Ziel der Auswanderung um Rat gebeten.
Verhältnis zwischen Pflanz- und Mutterstadt. Die Tochterstädte waren fast stets von der Mutterstadt politisch und rechtlich unabhängig, beobachteten aber gewisse Rücksichten gegen sie. Man erbaute den daheim am meisten verehrten Göttern und den Gründern der alten wie der neuen Stadt Tempel, sandte zu den heimischen Festen Vertreter, brachte Geschenke dar, ehrte ihre Abgesandten durch bevorzugte Plätze und holte sich von dort in schweren Zeitläuften Rat oder tüchtige Männer zur Neuordnung der Verhältnisse.
2. Übersicht Über die Pflanzstädte, a) 3m N. Die nördliche Küste des Agäischen Meeres, die Gestade der beiden Meeresstraßen samt denen des Marmara- und Schwarzen Meeres wurden von einer großen Anzahl Griechenstädte eingesäumt (s. S. 31), die fast ausschließlich von den Ioniern Asiens begründet worden waren. Im Mündungsgebiet des Bug blühte Olbia (Borysthenes), an der Meerstraße von Kertsch Pantikapänm, auf der Südseite des Pontus Sino pe und Trapezunt; an der mazedonisch-thrazischen Küste lag die Chalzidize mit über 30 Städten. Vom fischreichen Bosporus (Thunfische) und von der „schwarzen Erde" Südrußlands aus versorgte der Handel das körn- und vieharme Mutterland.
b) Im 8 und 80. Hellenen der verschiedensten Stämme ließen sich auf der metall- und bauholzreichen „Kupferinsel" Zypern, z. B. in Salamis, nieder. In Afrika lag Kreta gegenüber das dorische Ky-rene, das mit vier seiner Pflanzstädte (darunter Berenike-Benghasi) ein glänzendes gräko-libysches Reich, die „kyrenaische Pentapolis", bildete. In Ägypten war die Kolonie Nankratis von mehreren griechi-
1887 -
Berlin
: Dümmler
- Autor: Baumgarten, Johannes
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Die Somal. 97
selbst wogt dann alles hin und her, die kleinen, durchweg schönen
Gestalten der Frauen und die straffen, markigen Figuren der Männer;
alles wird besehen, angefaßt und beschwatzt. Stehlen thut kein
Somal. Nur die ihnen gegebenen Geschenke nehmen sie in ihren
Booten mit. Einige Städter haben in der Nähe der Stadt Frucht-
gärten, deren Bewirtschaftung den Sklaven obliegt.
Der Typus des Somalhauses ist die kreisrunde, circa 3 Meter
im Durchmesser und etwa manneshohe Hütte aus Staugen, Zweigen
und Matten. Diese Bauart ist sehr einfach und schnell auszuführen,
gewährt Schutz gegen Sonne und Regen und gestattet dem Winde
freien Durchzug; denn die Matten unten am Boden lassen sich leicht
lüften. Bei der Hirtenbevölkerung findet sich eigentlich nur diese
Bauart vor, während der Städter hohe und geräumige viereckige
Häuser baut. Die Steinhäuser, die sich die Großen des Landes
bauen, stehen unbenutzt, da sie wärmer sind und nicht so luftig.
Ich ziehe auch das einfache Somalhaus in hiesigem Klima jedem
Steinhaufe vor.
Die Kleidung ist fehr einfach, geschmackvoll und besteht fast
durchweg aus Amerikano, einem guten, weißen Baumwolleustoff.
Der Somal liebt, sich recht phantastisch herauszuputzen, besonders
zum Gebet. Geradezu reizend ist die Kleidung der Frauen. Der
Kopfputz besteht aus den hübschen, langen, schwarzen Flechten, welche
die Frauen in fast undurchsichtigen Netzen verstecken, während die
jungen Mädchen die Haare frei tragen. Der meist sehr hübsche
Hals, welchen eine Kette von Muscheln oder bunten Steinen ziert
(auch Bernsteinketten und andere indische Halsbänder finden sich viel),
bleibt ebenso wie Schultern und Arme frei, während der ganze übrige
Körper durch eine fehr faltenreich arrangirte Kleidung bedeckt ist.
Die Kleidung beider Geschlechter erinnert sehr an die altgriechische.
Die Nahrung der Somal besteht eigentlich nur aus Milch und
Fleisch. Das ganze Volk ist daher sehr gesund und kräftig. Aufge-
schwemmte, dicke Gestalten sieht man gar nicht, fondern durchweg
hübsche, schlanke Figuren mit vielfach edlen Gesichtern.
Wäre die Bevölkerung nicht schwarz, so könnte sie geradezu
schön gefunden werden. In den Städten fcheren die Männer ihr
Haupthaar oder tragen es kurzlockig, während die Hirtenbevölkerung
es lang trägt.
Da der Somal wenig oder gar nicht mit den Händen arbeitet,
so hat er auffallend hübsche, kleine Hände. Die Sehnen und Muskeln
Baumgarten, Afrika. 7
1887 -
Berlin
: Dümmler
- Autor: Baumgarten, Johannes
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
94 Die Somal.
Medizin", verkünden Regen, Schlachten und Viehseuchen. Auch
wahrsagende Frauen sind vorhanden; beide Geschlechter beten und
baden nicht und gelten deshalb immer für unrein; aber man fürchtet
sie und sie stehen beim Volke in Ansehen. Die Verkündigung sprechen
sie sozusagen in rohen Reimen aus, welche ihrer Angabe zufolge
manchmal aus dem Munde eines verstorbenen Wahrsagers kommen.
Während der drei Rajalo-Monate (gewisse Monate im Sonnenjahr;
der dritte Rajalo begann 1854 am 21. Dezember) wird der Koran
nicht über dem Grabe gelesen, und während dieser Zeit finden Ver-
heiratungen nicht statt; wahrscheinlich ist auch das ein Überbleibsel
aus dem Heidentum, das glückliche und unglückliche Monate annahm.
Ii.
Zur Ergänzung und Vergleichung fügen wir die Schilderung
Haggenmachers bei, welcher die nördlich häufenden Stämme zwischen
Berbera und Libaheli kennen lernte.*)
„Das Erste, was uns im Volkscharakter der Somal entgegen-
tritt, ist ein großer, aber in falsche Bahnen gelenkter Mut. Bis auf
den letzten Blutstropfen sich verteidigend, rächt der Somal das ge-
ringste Unrecht, die kleinste Schmähung. Freundschaftlicher Ausgleich
gilt als Feigheit und Schande. Schmerzen und Tod haben für das
blutdürstige und grausame Volk keine Schrecken. Der Somal liebt
die Ehre, d. h. die Ehrerbietung, die andere ihm zollen, doch hat er
keinen Begriff davon, die ihm gezollte Ehre durch ehrliches Wesen
verdienen zu wollen. Der Wert eines Mannes wird nach der An-
zahl seiner Mordthaten bemessen. Besitzt schon der Somal als
solcher einen exaltierten Nationalstolz, so steigert sich dieses Selbst-
bewnßtsein bis zur Krankhaftigkeit bei dem Haupte der Familie, des
Stammes. Der gekränkte Stammesgenosse findet sicherlich seine
Rächer. Witwen und Waisen haben ihre Beschützer gegen fremde
Unbill. Geld und Gut sind allmächtig, aber Aufopferung und Dank-
barkeit seltene Tugenden. Wirklich grenzenlos ist die gegenseitige
Mißgunst der Eingeborenen; spricht man mit einem älteren Manne,
so ärgert sich der jüngere Anwesende und erlaubt sich die rohesten
Bemerkungen. Ladet man einen zu sich ins Haus, so folgen ihm
alle gerade in der Nähe stehenden und setzen sich mit ihm an den
*) Mitteilungen aus I. Perthes Geogr. Anstalt von Petermann, 1876.
Ergänzungshest Nr. 47.
1889 -
München
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Alois, Geistbeck, Michael
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
52
Afrika,
erwarb. Das Damaraland ist für Viehzucht und Ackerbau zu gebrauchen
und birgt Gold in Quarzadern.
2. Die östiicfitut Trinkt Es folgen von N. nach S.:
a) das Somal - (somäl) Land, das O.-Horn Afrikas, bewohnt von
den Somal.
b) Die Sansibar-Küste; sie steht unter einem Sultan, der auf
einer Küsteninsel in der Stadt Sansibar residiert;' dieselbe' ist der
jiröftte Platz an der ganzen O.-Mste (fast" 100 T (£.) und der wichtigste
Markt für Elfenbein; in neuester Zeit auch Ausgangspunkt der Unter-
nehmungen zur Erforschung Zentralafrikas.
c) Von der Sansibarküste landeinwärts liegt in der Richtung von
N. nach o. zunächst unter englischer Hoheit stehendes Land; dann
folgt deutsches Kolonialgebiet; es erstreckt sich vom Kilima-
Ndscharo bis znm Nyassa-See, ist Eigentum der deutsch-ostafrikanischen
Gesellschaft und umfaßt die Reiche Usagara, Useguha u. s w. Das
Gebirt hat Hochlandscharakter, ist wohl bewässert und gesünder als die
deutschen Gebiete an der Guinea-Küste. Man hat bereits vielversprechende
Versuche mit dem Anbau von Baumwolle und Tabak gemacht, — Nö.
von der Sansibarküste befindet sich das gleichfalls unter deutscher
Hoheit stehende Jsitnlanb (2v2° f. Br,), eine Keine, aber fruchtbare
deutsche Kolonie.
ck) Die sehr ungesunden Küsten Mozambique (moßambik) und
Sofala lsofäla) werden von den Portugiesen beansprucht. Der
Haupiort'mozanlbique liegt auf einem Jnfelchen an der Küste.
3. Im Innern des zentralafrikanischen Hochlandes wurde 1835
durch die^sinternati ona l e Kong o-Gescllschaft" der von allen
Mächten anerkannte .. K o n a o st a a t " ausgerichtet; derselbe hat eine
Größe von rund 2 Mill. steht unter der Hoheit des Königs von
Belgien, Die Schätzungen für die Zahl der Bewohner schwanken
zwischen 12—40 Mill. Zu den wichtigsten der vom Staate angelegten
Stationen gehören Vivi, Leopoldvillcam Stanleysool(Pul-See)*)
u. s. w. — Handel und Schisfahrt sind im Kongostaate frei, ja das
Frei Handelsgebiet ist durch die Bestimmungen der Berliner Kongo-
konserenz (1885) noch über den Kongostaat ausgedehnt worden. —
Das ganze Freihandelsgebiet genießt den Schutz völliger Neutra-
Ii tat, ist also vor Kriegsgefahren gesichert,
Ilr Das südafrikanische Hochland i. e. S. Es ist
eine Hochebene von ca. 12(¥)rn Meereshohe, die in Terrassen
von wechselnder Entwicklung und Gliederung steil zu den Küsten
f)tri abfällt. — Am stärksten gegliedert ist der Südrand oder
^das Kapland. Die unterste Terrasse bildet hier die
^ .Küstenebene des Kaplandes; die mittlere Terrasse ist die
K arro osteppe (karrü ^ hart, da der Boden in d^r trockenen
Jahreszeit zur harten Fläche austrocknet); sie ist von der Küsten-
ebene durch die Zw arte (schwarzen) Berge geschieden. Im
*) benannt nach dem Nordamerikaner Stanley (stänle), der 1877
zum ersten Male Afrika in der Richtung von Sansibar bis zur Kongo-
Mündung durchquerte.
1887 -
Berlin
: Dümmler
- Autor: Baumgarten, Johannes
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Anhang.
Der Name „Somali" und andere geographische Namen (zu
(5. 7 11. 419). — Burton und Hartmann geben zwar an, „Somali"
sei der Singular, „Somal" der Plural, aber nach genaueren Unter-
suchungen (Kolon.-Polit. Korresp. 1887, Nr. 19) lautet der Singular
„Somäl", der Plural „Somal"; jedenfalls ist also der Gebrauch
von „Somali" überhaupt zu verwerfen. Die verschiedenen Ab-
teilungen des Wortes sind alle zweifelhaft: von So mali, d. h. Gehe,
melke! (Haggenmacher), oder von Tumal, Schmied; Hildebrandt sagt,
somal bedeute „schwarz" in der Landessprache, aber in der Somal-
spräche heißt schwarz madou; nach Paulischke vom arab. saumal,
d. h. tapfer, oder von somal, hohe Hügel, Zc. Die Somal selbst
kennen den Namen nicht, und die Araber nennen das Land Bar
Hajem.
Zum Verständnis mancher geographischen Namen zwischen der
ostafrikanischen Küste und den Seeen dient noch folgendes: In der
Suahilisprache, einer Präfixsprache wie alle Bantusprachen, bedeutet
Wa Volk, Bewohner, Wasuahili, die Bewohner des Suahililandes,
Ki Sprache, also Kisuahili, die Sprache des Suahililandes; das
Vorsetzen eines m bedeutet: Manu, Person aus einem bestimmten
Volke, also kisuahili ein Snahili; u bedeutet Land, also Usagara
das Land Sagara, Uniamesi das Land Niamesi.
Die Stationen und Expeditionen der Deutsch-ost-
afrikanischen Gesellschaft (zu S. 58). — Trotz der anfangs
spärlich fließenden Mittel hat die Dentsch-ostafrikanische Gesellschaft
in kaum zwei Jahren eine wahrhaft bewundernswerte Thätigkeit
entfaltet. Vom Dezember 1884 bis Ende 1886 hat sie 13 Stationen,
Faktoreien und Depots angelegt: Zanzibar, Simaberg, Kiora, Halule,
Dunda, Madimola, Korogwe, Usaungula, Petershöhe, Bagamoyo,
1885 -
München [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Michael
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Zweite Lehrstufe,
aus dem Pflanzenreiche besonders geeignet Kautschuk'), Palmöl. Baumwolle
und ölhaltige Erdnüsse.
In zoologischer Beziehung ist das zentralafrikanische Hochland
ganz besonders das Reich der Dickhäuter und Wiederkäuer. Zu
ersteren gehören Elefant, Nashorn und Flußpferd, die auch im Sudan viel-
fach vorkommen, zu letzteren die Giraffen und Antilopen. — Sehr groß ist
auch die Zahl der Affen. — Zahlreiche Raubtiere wie Löwen, Leoparden,
Hyänen, verschiedene Arten gestreifter Pferde (Zebras), gefährliche Reptilien,
hügelbauende Termiten, die den Haustieren gefährliche Tsetsefliege u. a. ver-
vollständigen das Tierleben dieses Gebietes. — Die wertvollsten Produkte
des Tierreichs sind Elfenbein, Häute und Wachs.
Die Bevölkerung besteht aus den sog. Bantu-Negern, zu deuen
auch die Kasseru im So. zählen.
Politische Verhältnisse. 1. Die westlichen Küstenländer, a.) Das
Küstenland von 1° n. Br. bis ca. 5° s. Br. ist französisch, — b) Das Gebiet von
5° s. Br. bis Kap Frio ist mit Ausnahme eines kleinen Gebietes n. der Kongomündung,
das zu dem sog. Kongo st aate gehört (siehe unten), portugiesisch. In dem
Striche n. des Kongo Ca bin da; s. des Kongo die Provinzen Angola mit den
Orten Ambriz und Loanda, Benguela und Mossamedes mit den Städten
gleichen Namens, c) Außerdem bestehen an der Küste noch einzelne Faktoreien der
Niederländer, der Briten und der Deutschen. Ausdrücklich unter dem Schutze des
deutschen Reiches steht das Damara- und Namaqua-Land vom Kap Frio
bis zum Oranjefluß (150 T. qkm) mit Ausschluß der britischen Walfischbai; es ist
reich an Kupfer.
2. Die östlichen Küstenländer. Es folgen von N. nach S.: a) das Somal
(somäl) Land, das Osthorn Afrikas bis zur Straße Bab-el-Mandeb, bewohnt
von den Somal;
b) die Sansibar-Küste; sie steht unter einem Sultan, der auf einer Küsten-
insel in der Stadt Sansibar residiert; dieselbe ist der größte Platz an der ganzen
Ostküste (100 T. E.) und der wichtigste Markt für Elfenbein; in neuester Zeit auch
Ausgangspunkt der Unternehmungen zur Erforschung Zentralafrikas. W. der Sansibar-
küste liegt das der de ntsch-o st afrikanischen Gesellschaft gehörige Gebiet (Usa-
gara, Useguha, Ukami und Nguru [60 T. qkm]).
c) Die Küsten Mozambique (moßambik) und Sosala [sosala) (vom Kap
Delgado bis Delagoabai) werden von den Portugiesen beansprucht. Der Hauptort
Mozambique liegt auf einem Jnfelchen an der Küste.
3. Im Innern des zentralafrikanischen Hochlandes bestehen verschiedene Neger-
reiche. — In jüngster Zeit wurde hier durch die „internationale Kongo-Ge-
sellschast" der von allen Mächten anerkannte „Kongostaat" aufgerichtet, der eine
Größe von ca. L^Mill. qkm hat und etwa 30 Mitl. Einw, zählt. Die Gesellschaft besitzt
in diesem Gebiet gegenwärtig 45 Stationen, darunter Leopoldville am Mittelläufe
des Kongo2). — Handel und Schiffahrt sind im Kongostaate frei, ja das Frei-
*) Der verdickte Saft eines Baumes.
2) Leopoldville trägt seinen Namen nach dem König Leopold Ii. von Belgien, der
seit 1876 für die Aufschließung Afrikas unermüdlich thätig ist, und dem man auch
1887 -
Berlin
: Dümmler
- Autor: Baumgarten, Johannes
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
100 Die Somal.
alle Anwesenden für denselben ein. Gegen Fremde ist besonders die
im Innern wohnende Hirtenbevölkerung scheu wie Kinder, aber gut-
mutig und freundlich. Der weiße Mann, wenigstens jeder Deutsche,
kann hier ruhig ohne Waffen umhergehen. Er lebt hier sicherer als
vielleicht in der civilisiertesten Stadt Europas. Der Sultan regiert,
wenn man von einer Regierung sprechen kann, als Despot. Bei
jedem wichtigen Schritte, oder jeder zu verhängenden Strafe ver-
sammelt er das Volk, welches gerade in der Nähe ist. Der älteste
und vornehmste Mann trägt der im Halbkreise um den Sultan sitzen-
den Menge mit lauter Stimme den betreffenden Fall vor. Nachdem
dieser geendigt, geben einzelne alte Erfahrene oder Vornehme ihre
Ansicht ab, und spricht der Sultan, beeinflußt oder unbeeinflußt,
dann sein Urteil, was sofort vollstreckt wird, resp. als Gesetz gilt. —
Die Sklaven der Somal führen, wie schon erwähnt, ein sehr
bequemes und gutes Leben. Da der Somal das Verhältnis von Herr
und Diener nicht kennt, so steht der Sklave, besonders wenn Moham-
medaner, seinem Herrn vollständig gleich, und ist eher Freund als
Diener zu nennen. Der religionslose Neger dagegen steht in einem
untergeordneten Verhältnis.
Claus von Anderten.
(Kol.-Polit. Korresp. 1886 Nr. 7. 8.)
Ein Palaver bei den Somal.
Bei einem Somalpalaver, einer amtlichen Unterredung, geht es
folgendermaßen zu:
Der Bote steigt langsam vom Maultier herab, tritt mitten unter
die Menge, bleibt dann stehen, schlägt die Beine übereinander und
hält in jeder Hand einen Speer. An diesem läßt er die Hände und
seine ganze Gestalt hinabgleiten, kauert nieder, mustert die An-
wesenden, speit einige Male aus, legt die Waffen vor sich hin und
nimmt einen Stecken. Mit diesem zieht er Streifen in den Sand,
löscht sie aber sogleich wieder aus, weil Unglück folgen würde, wenn
er es nicht thäte.
Die Versammlung hockt in einem Halbkreise und macht ernste
Mienen; jeder hat seinen Speer vor sich hingepflanzt, hält den Schild
so, daß nur das Gesicht über denselben hinausblickt, und die Augen
bleiben auf den Redner gerichtet. Zu diesem spricht nun der Häupt-
ling des Kraals:
1875 -
Leipzig
: Brandstetter
- Autor: Grube, August Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 14
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
459
Trotz dieser Gunst und Gaben scheint es nichtsdestoweniger, daß
selbst auch bei den Griechen, wie bei allen anderen europäischen Völkern,
die zündenden Funken von Außen kommen mußten. Die Mythen der
Helden weisen auf Einwanderungen hin als auf solche Ereignisse, welche
ihnen die Anregungen zum sittlichen Leben gaben, auf eine aus der Fremde
kommende Lehrerin des Ackerbaues, die Demeter, welche die Ehe stiftete,
den Feigenbaum nach Griechenland brachte, wie Minerva den Oelbaum,
— aus einen ausländischen Prometheus, der den Griechen die mit Feuer
betriebenen Künste lehrte. Selbst den Gebrauch des Eisens empfingen sie
aus der Fremde. Die Einführung des Pferdes, der Kunst des Spinnens
und Webens wurden dem Poseidon, dem Gotte des Meeres, zugeschrieben,
d. h. wohl nur: sie kamen über's Meer zu dem noch unkundigen Jnsel-
volke. Ebenso gelangten zu ihnen zu Schiffe aus Phönizien und Aegypten
durch Cadmus, Danaus, Pelops die ersten Gesetzgeber, Staatenbegründer
und die Erbauer von Burgen und Städten, ein großer Theil ihrer Götter-
namen und ihrer religiösen Fabeln und Satzungen.
Alle Anfänge der Gesittung brachten den Griechen Schiffer und
Handelsleute, zu; ihre Cultur war mit einem Worte aus dem Meere ge- .
boren. Der Lage und Beschaffenheit des Landes gemäß wuchs sie dann
auch bei ihnen durch Hülfe des Meeres weiter. Von vornherein wurden
die Griechen selbst ein Volk von Seefahrern und Handelsleuten. Der
älteste Name der Landeskinder „Pelasger" soll auch, wenigstens nach der
Meinung einiger, vom griechischen Pelagos (Meer) abzuleiten sein, und
nichts anderes als Seeleute bezeichnen. Nach dem großen Gotte des
allumfassenden Himmels, dem eingeborenen Zeus, war Poseidon, der Gott
der Gewässer und Winde, bei ihnen der zweite. Er waltete über ihre
Schicksale mächtiger und eingreifender als die anderen, zu ihm stiegen in
den zahlreichen, auf den Inseln und Vorgebirgen errichteten Tempeln ihre
eifrigsten Gebete empor. Aus den Salzwogen tauchte ihnen die Göttin
der Schönheit Aphrodite hervor, und im Meere hatte selbst der Sonnen-
gott Helios seinen Palast, wo er in den Armen der unter dem Wasser
waltenden Thetis ruhte.
Die ersten bedeutenden gemeinsamen Unternehmungen der Griechen,
in denen sie sich als ein einiges Volk bethätigten und empfinden lernten,
der Argonautenzug, der Trojanerkrieg, waren große Flotten- und See-
expeditionen, und wie damals zur Zeit des Argonautenzuges sich ganz Grie-
chenland aus dem ägäischen Meere erhob, so hat es aus diesen: selben
Meere, seinen Inseln, seinen Häfen noch oft wieder frische Kräfte gezogen.
Wie jener von: Herkules zu Boden geworfene Antüus, der stets von sei-
ner Mutter, der Erde, neues Leben empfing, so hat sich Griechenland,
wenn es niedergeworfen war (selbst wieder in unseren Tagen), aus seiner
Mutter, der See, regenerirt. Ihre ältesten und bei ihnen an: meisten
volksthümlich gewordenen Gesänge, die Dichtungen Homer's, haben See-
räubereien, Seeabenteuer und Schifffahrt zum Gegenstände. Es sind
1875 -
Leipzig
: Brandstetter
- Autor: Grube, August W.
- Auflagennummer (WdK): 10
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
22
Bergen den Namen einer Stadt. Die Beschaffenheit des Bodens weist
die Rüganer auf den Ackerbau hin, und' dieser ernährt nebst dem Fisch-
fang den bei weitem größten Theil, während Handel und Industrie nur
in sehr geringem Grade entwickelt sind. Die letztere beschränkt sich fast
ganz auf den Betrieb einiger Kreideschlemmereien, in welchen die Kreide
von ihren sandigen Beimengungen gereinigt und zum weiteren Gebrauch
fertig gestellt wird. Die Producte des Ackerbaus werden meistens nach
den Häfen des gegenüberliegenden Festlandes geschafft, um von den
dortigen Getreidehändlern nach England ausgeführt zu werden. Die
Ländereien sind meistens zu großen Landgütern vereinigt oder in ganz
kleine Parzellen zerschlagen, so daß ein eigentlicher Bauernstand fehlt.
Die rügenschen Bauern besitzen meistens nur wenige Morgen Acker und
würden in Mittel- und Süddeutschland nicht einmal als Halbbauern
angesehen werden. Die meisten Dörfer haben nur ein ärmliches Aus-
sehen, die Häuser sind selten massiv gebaut, haben oft nur Lehmwände
und tragen meistens ein Strohdach. In den Dörfern, welche am
Strande oder doch nahe dem Meere liegen, erwartet und empfängt die
ganze Einwohnerschaft ihren Lebensunterhalt von der See, und von
jung auf tummeln sich die Knaben und wohl auch die Mädchen in den
Booten auf dem Wasser umher. Indessen zählt die Bevölkerung dieser
Seedörfer verhältnißmäßig nur wenige Matrosen unter sich, welche auf
großen Seeschiffen fremde Meere und Länder besuchen; fast alle beschrän-
ken sich auf den Betrieb der Fischerei oder auf Fahrten nach den nahe
gelegenen Küsten Pommerns. Nur wenige Capitäne größerer Schiffe
leben auf der Insel, die Fahrzeuge sind fast sämmtlich einmastige Küsten-
fahrer, sogenannte Jachten, oder Boote von verschiedener Größe. Der
Grund dieser auffallenden Thatsache liegt nicht darin, daß es der Insel
an guten Häsen fehlt, und die Küsten von langgestreckten Sandbänken
umzogen sind, welche größeren Schiffen die Annäherung verbieten.
Im Gegensatz zu Rügen gehen auf der nahe gelegenen Insel Zingst und
der Halbinsel Dars, deren Küsten für größere Schiffe ebenso unnahbar
sind, fast alle jungen Männer als Matrosen auf Schiffe der deutschen
und auch der englischen Handelsmarine und durchkreuzen die entferntesten
Meere, während nur die älteren Männer den Fischfang und die Binnen-
schifffahrt betreiben. Die großen Dörfer der genannten Gegenden ver-
danken ihre Wohlhabenheit und ihr behäbiges Aussehen dieser see-
tüchtigen Bevölkerung und namentlich den zahlreichen dort angesessenen
Schiffscapitänen, deren große Seeschiffe in den pommerschen und mecklen-
burgischen Häfen ankern.
In Folge der abgeschlossenen Lage der Insel und des Verzichtes
ihrer Bewohner aus weitere Seefahrten ist der Gesichtskreis der Rüga-
ner nur beschränkt und reicht nicht über die nahegelegenen Küsten hin-
aus. Die Pommern sind überhaupt zurückhaltender und schweigsamer
Natur und lassen sich nicht leicht mit Fremden in ein längeres und leb-
1852 -
Leipzig
: Wigand
- Autor: Winderlich, Carl
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
Historisch-politische Geographie.
181
Schriftsteller über Nord - und Ostasieu, beschichte selbst den indischen
Ocean und erklärte, weil er sich das kaspische Meer mit dem nördlichen
Ocea» in Verbindung dachte, Indien für umschiffbar. Die Größe In-
diens bestimmte er viel richtiger, als Megasthenes. Eudorus aus
Cycicus, ein Zeitgenosse des als Geographen und Historiker nicht un-
verdienten Posidonius, wurde auf einer Reise von Aegypten nach
Indien an die ostafrikanische Küste verschlagen und fand daselbst Trüm-
mer eines Schiffes. Einige davon mitgenommene Stücke wurden zu
Alerandria von Sachverständigen als Theile jener kleinen Schiffe er-
kannt, welche von Gades (Cadir) aus jährlich die afrikanische Westküste
befuhren, was auch durch die eingeborenen Aethiopier bestätigt wurde,
indem sie ausgesagt hatten, jenes Schiff sei von Westen hergekominen.
Darauf fußend erklärte auch Eudorus Afrika für umschiffbar und ver-
suchte die Fahrt von Gades aus, führte jedoch sein Vorhaben nicht aus.
Strabo und andere alte Geographen des Alterthums hielten diese Er-
zählung für eine Fabel.
Der berühmteste aller Entdeckungsreisenden dieser Periode ist der
Massilier Pytheas um die Mitte des 4. Jahrhunderts. Derselbe
wurde von seiner Regierung nach dein Norden Europa's gesandt, theils
um unbekannte Länder aufzusuchen, theils um für den Handel neue
Absatzwege zu eröffnen. Von England aus, das er mehrere Mal durch-
reiset hat, fuhr er nordöstlich und entdeckte das 6 Tagereisen entfernte
Thule (wahrscheinlicher Norwegen als Island), kam an den Rhein
zurück, befuhr die Küsten der Nord- und Ostsee und besuchte an der
Bernsteinküste das Volk der Guttones. Er endete seine Reise am Flusse
Tanais. Außer der Beschreibung der Reise verdankt man ihm die ersten
astronomischen Ortsbestimmungen, die erste Beobachtung der Ebbe und
Fluth und der Länge und Kürze der Tage in den nördlichen Breiten-
graden. Bei seiner Reise im nördlichen Meere wurde er durch eine ihm
fremde Erscheinung im Meere zur Umkehr bewogen. Es war dies näm-
lich die in jenen Meeren zur Winterszeit herumschwimmende Schnee-
mischung, ein Mittelding zwischen Schnee und Eis, die er mit Meer-
lunge (nvsvfxovi üaxaoaíoi) éowózsc) vergleicht. Seine Berichte
fanden schon im Alterthume die verschiedenartigste Beurtheilung. Era-
tosthenes und Hipparchus schenkten ihnen Glauben, während Strabo
und Polybius dieselben geradezu für Fabeln erklären. Als ziemlich
gewiss ist anzunehmen, dass das Fabelhafte und Wunderbare in seinen
Berichten auf falschen Nachrichten und nicht auf eigener Anschauung
beruhen. Um dieselbe Zeit fuhr sein Landsmann Euthymenes jen-
seit der Säulen des Herkules nach den südlichen Meeren, allein wir
haben darüber gar keine Nachrichten, da die Alten diese Fahrt nur kurz
und selten erwähnen.
8. 8. Politisch wichtige Länder dieses Zeitraumes sind: das
immer mehr sinkende Perser reich; Griechenland, dessen höchste