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1. Deutsche Geschichte - S. 122

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
122 Da» Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519 — 1648. er wenig Beistand. Der Union, an deren Spitze er gestanden hatte, fehlte der Mut, ihm zu helfen; einige Zeit später löste sie sich auf. Ferdinand dagegen fand tatkräftige Bundesgenossen, vor allem in Maximilian von Bayern, dem Haupte der Liga. Ein Jahr lang herrschte Friedrich unter mancherlei Lustbarkeiten in Prag; dann brach im Sommer 1620 das kaiser-lich-ligisüsche Heer unter dem Grafen Tilly, einem Wallonen von Geburt, einem erprobten Feldherrn und glaubenstreuen Katholiken, in Böhmen ein, em'toetfienun^ November wurde Friedrichs Heer in der einstündigen Schlacht am 1020 reißen Berge bei Prag völlig zersprengt. Der „Winterkönig" verließ als Flüchtling das Land; vom Kaiser geächtet, fand er eine Zuflucht in den Niederlanden. In B ö h m e n aber nahm Ferdinand furchtbare Rache. Den Majestätsbrief zerschnitt er mit eigener Hand; die Protestanten wurden durch vielfache Drangsale verfolgt, viele Adlige hingerichtet oder verbannt und ihre Güter eingezogen. Zugleich mit dem Protestantismus wurden die ständischen Freiheiten vernichtet und jeder Widerstand gebrochen, freilich auch durch den furchtbaren Druck der Wohlstand des Landes zerstört; viele böhmische Protestanten wanderten damals aus und suchten anderswo eine neue Heimat. brfait § 131. Der pfälzische Krieg. Der Krieg wurde nun nach der Pfalz getragen, wohin einerseits Tilly, andrerseits von den Niederlanden her die Spanier eindrangen. Unter den Fürsten, die dagegen für die Sache Friedrichs V. unter die Waffen traten, ist der Administrator des Bistums Halberstadt, Christian von Braunschweig, zu erwähnen. Er war ein Vetter der Böhmenkönigin, deren Handschuh er an seinem Helm befestigt trug, ein wilder, abenteuerlicher Kriegsmann, der zunächst die westfälischen Bistümer brandschatzte und damals Münzen prägen ließ mit der Aufschrift: Gattes Freund, der Pfaffen Feind. Aber mehrere Schlachten entschieden für die Liga; auch Heidelberg fiel in ihre Hand. Ku?°V. Der Kaiser nahm nunmehr Friedrich V. die Pfalz und die Kur und Marim^».übertrug die letztere nebst dem Besitz der Oberpfalz an Maximilian von Bayern. Die katholische Partei hatte einen glänzenden Sieg erfochten und eine Machtstellung gewonnen, die für den Protestantismus höchst bedrohlich war. Der niedersächsisch-dänische Krieg. Vx™' § 132. Der niedersächsisch-dänische Krieg. Diesen gewaltigen Er- mqif- folgen der katholischen Waffen gegenüber traten auswärtige Mächte in den Krieg ein. König Christian Iv. von Dänemark, der als Herzog von

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1. Deutsche Geschichte - S. 122

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
122 Das Zeitalter der religisen Kmpfe 1519 1648. er wenig Beistand. Der Union, an deren Spitze er gestanden hatte, sehlte der Mut, ihm zu Helsen; einige Zeit spter lste sie sich auf. Ferdinand da-gegen sand tatkrftige Bundesgenossen, vor allem in Maximilian von Bayern, dem Haupte der Liga. Ein Jahr lang herrschte Friedrich unter mancherlei Lustbarkeiten in Prag; dann brach im Sommer 1620 das kaiser-lich-ligistische Heer unter dem Grafen Tilly, einem Wallonen von Geburt, einem erprobten Feldherrn und glaubenstreuen Katholiken, in Bhmen ein, amloettenutt^ November wurde Friedrichs Heer in der einstndigen Schlacht am Berge, weien Berge bei Prag vllig zersprengt. Der Winterknig" verlie als Flchtling das Land; vom Kaiser gechtet, fand er eine Zuflucht in den Niederlanden. In B hm en aber nahm Ferdinand furchtbare Rache. Den Majestts-Brief zerschnitt er mit eigener Hand; die Protestanten wurden durch vielfache Drangsale verfolgt, viele Adlige hingerichtet oder verbannt und ihre Gter eingezogen. Zugleich mit dem Protestantismus wurden die stndischen Freiheiten vernichtet und jeder Widerstand gebrochen, freilich auch durch den furchtbaren Druck der Wohlstand des Landes zerstrt; viele bhmische Pro-testanten wanderten damals aus und suchten anderswo eine neue Heimat. ^Pfa? 131. Der pflzische Krieg. Der Krieg wurde nun nach der Pfalz getragen, wohin einerseits Tilly, andrerseits von den Niederlanden her die Spanier eindrangen. Unter den Fürsten, die dagegen fr die Sache Friedrichs V. unter die Waffen traten, ist der Administrator des Bistums Halberstadt, Christian von Braunschwzig, zu erwhnen. Er war ein Vetter der Bhmenknigin, deren Handschuh er an seinem Helm befestigt trug, ein wilder, abenteuerlicher Kriegsmann, der zunchst die westflischen Bistmer brandschatzte und damals Mnzen prgen lie mit der Aufschrift: Gottes Freund, der Pfaffen Feind. Aber mehrere Schlachten entschieden fr die Liga; auch Heidelberg fiel in ihre Hand. bertragung Der Kaiser nahm nunmehr Friedrich V. die Pfalz und die Kur und Maximilian.vertrug die letztere nebst dem Besitz der Oberpfalz an Maximilian von Bayern. Die katholische Partei hatte einen glnzenden Sieg er-fochten und eine Machtstellung gewonnen, die fr den Protestantismus hchst bedrohlich war. Der niederschsisch-dnische Krieg. 6?n nj' 132. Der niederschsisch-dnische Krieg. Diesen gewaltigen Er-m<"k. folgen der katholischen Waffen gegenber traten auswrtige Mchte in den Krieg ein. König Christian Iv. von Dnemark, der als Herzog von

2. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 33

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der böhmisch-pfälzische Krieg. 33 Aufstand verbreitete sich nicht nur über Mähren und Schlesien, sondern in Österreich selbst traf Ferdinand auf Ungehorsam; während Thnrn vor Wien stand, legte ihm eine Abordnung der österreichischen Stände auf der Hofburg in drohendem Tone ihre Forderungen vor, und ihn rettete nur das plötzliche Erscheinen einer Kürassierabteilung im Burghofe. Da war es ein großer Erfolg, daß Ferdinand infolge der Uneinigkeit der evangelischen Kurfürsten zu Frankfurt zum Kaiser gewählt wurde. *««5* Dagegen wählten gleichzeitig die Böhmen den jugendlichen, ehr- Friedrichs v. geizigen Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz zu ihrem König, und dieser nahm die Krone an. Aber es war ein unheilvoller Entschluß. on9‘ Obwohl Friedrich Y. der Schwiegersohn des Königs Jakob I. von England war. fand er wenig Beistand. Der Union, an deren Spitze er gestanden hatte, fehlte der Mut, ihm zu helfen; einige Zeit später löste sie sich auf. Ferdinand dagegen fand tatkräftige Bundesgenossen, vor allem in Maximilian von Bayern, dem Haupte der Liga. Ein Jahr lang herrschte Friedrich unter mancherlei Lustbarkeiten in Prag; dann brach im Sommer 1620 das kaiserlich-ligistische Heer unter dem Grafen Tilly, einem Wallonen von Geburt, einem erprobten Feldherrn und glaubenstreuen Katholiken, in Böhmen ein, und im November wurde Friedrichs Heer in der einftündigen Schlacht am weißen Berge beia-Eam Prag völlig zersprengt. Der „Winterkönig" verließ als Flüchtling das iß-’O. Land; vom Kaiser geächtet, fand er eine Zuflucht in den Niederlanden. In Böhmen aber nahm Ferdinand furchtbare Rache. Den Majestätsbrief zerschnitt er mit eigener Hand; die Protestanten wurden durch vielfache Drangsale verfolgt, viele Adlige hingerichtet oder verbannt und ihre Güter eingezogen. Zugleich mit dem Protestantismus wurden die ständischen Freiheiten vernichtet und jeder Widerstand gebrochen, freilich auch durch den furchtbaren Druck der Wohlstand des Landes zerstört; viele böhmische Protestanten wanderten damals aus und suchten anderswo eine neue Heimat. § 38. Der pfälzische Krieg. Der Krieg wurde nun nach der Pfalz 5“em$ajto getragen, wohin einerseits Tilly, andrerseits von den Niederlanden her die Spanier eindrangen. Unter den Fürsten, die dagegen für die Sache Friedrichs Y. unter die Waffen traten, ist der Administrator des Bistums Halberstadt, Christian von Braunschweig, zu erwähnen. Er war ein Vetter der Böhmenkönigin, deren Handschuh er an seinem Helm befestigt trug, ein wilder, abenteuerlicher Kriegsmann, der zunächst die westfälischen Bistümer brandschatzte und damals Münzen prägen ließ Neubauer, Geschichtl. Lehrbuch. B. Iv. 6. Ausl. 3

3. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 138

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
138 Das Zeitalter der religisen Kmpfe 1519 1648. der Mut, ihm zu helfen; einige Zeit spter lste sie sich auf. Friedrichs einziger Verbndeter war der evangelische Fürst Bethlen Gabor von Siebenbrgen, der mit dem Kaiser im Kampf lag. Ferdinand dagegen fand tatkrftige Bundesgenossen, vor allem in Maximilian von Bayern, dem Haupte der Liga, sodann aber auch in dem lutherischen Kurfrsten Johann Georg von Sachsen. Ein Jahr nur herrschte Friedrich in Prag; dann brach im Sommer 1620 das kaiserlich-ligistische Heer unter dem Grafen Tilly, einem Wallonen von Geburt, einem erprobten Feldherrn und glaubensfesten Katholiken, in Bhmen ein, und im November wurde Friedrichs Heer in der Schlacht am weien Berge bei Prag vllig zersprengt. 1620. Der Winterknig" verlie als Flchtling das Land; vom Kaiser gechtet, fand er eine Zuflucht in den Niederlanden. In B h m e n aber nahm Ferdinand furchtbare Rache. Den Majeftts-brief zerschnitt er mit eigener Hand; die Protestanten wurden durch vielfache Drangsale verfolgt, viele Adlige hingerichtet oder verbannt und ihre Gter eingezogen. Zugleich mit dem Protestantismus wurden die stndischen Frei-heiten vernichtet und jeder Widerstand gebrochen, durch den furchtbaren Druck der Wohlstand des Landes zerstrt; viele bhmische Protestanten wanderten damals aus und suchten anderswo eine neue Heimat. Kampf um 140. Der pflzische Krieg. Der Krieg wurde nun nach der Pfalz die Pfalz, getmgen^ wohin einerseits Tilly, andrerseits von den Niederlanden her die Spanier eindrangen. Fr die Sache Friedrichsv. dagegen traten auer Ernst von Mansseld zwei evangelische Fürsten unter die Waffen, der Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach, ein frheres Mitglied der Union, und der Administrator des Bistums Halberstadt, Christian von Braunschweig. Der letztere, ein Vetter der Bhmen-knigin, deren Handschuh er an seinem Helm befestigt trug, war ein wilder, abenteuerlicher Kriegsmann, der zunchst die westflischen Bistmer brand-schtzte und damals Mnzen prgen lie mit der Aufschrift: Gottes Freund, der Pfaffen Feind. Aber mehrere Schlachten entschieden fr die Liga; bei Wimpfen im Tal erlag der Markgraf nach mrderischem Kampfe, 6000 Mann blieben aus der Wahlstatt; eine sptere Sage erzhlte, 300 Brger der Stadt Pforzheim htten sich geopfert, um ihren Fürsten zu retten. Die festen Pltze der Pfalz fielen in Feindeshand; die Spanier fetzten sich auf dem linken Rheinnfer fest, in der Absicht, eine Verbindung zwischen ihrm zer-streuten burgundischen Lndern zu gewinnen. Heidelberg wurde von Tilly erobert, die kostbare bibliotheca Palatina wanderte in 50 Frachtwagen nach Rom,, wohin sie der siegreiche bayrische Kurfürst verschenkte. Die

4. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 35

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der bhmisch-pflzische Krieg. 35 der Pfalz, der die Krone annahm. Indessen war sein einziger Ver-bndeter der eifrig evangelische Fürst Bethlen Gabor (Gabriel Bethlen) von Siebenbrgen, dagegen fand er nieder bei der Union noch bei seinem Schwiegervater Jakob I. von England Hilfe. Ferdinand dagegen gewann auer der Untersttzung des lutherischen Kurfrsten Johann Georg I. von Sachsen, der in die Lausitz einfiel, die Hilfe Maximilians von Bayern und der Liga, sowie der Spanier. Das kaiserlich-ligistische Heer unter Tilly brach in Bhmen ein; in der einstndigen Schlacht am Weien Berge bei Prag wurde Friedrich, der Winterknig", vllig Ssse geschlagen. Er floh der Schlesien und Brandenburg nach Holland; vom 1620-Kaiser wurde er gechtet. An Bhmen aber nahm Ferdinand furchtbare Rache. Denmajestts-brief zerschnitt er mit eigener Hand; die Protestanten wurden durch viel-fache Drangsale verfolgt, viele Adlige hingerichtet oder verbannt und ihre Gter eingezogen. Zugleich mit dem Protestantismus wurden die stndischen Freiheiten vernichtet und jeder Widerstand gebrochen, freilich auch durch den furchtbaren Druck der Wohlstand des Landes zerstrt; viele bhmische Protestanten wanderten damals aus und suchten anderswo eine neue Heimat. 40. Der pflzische Krieg. Der Krieg wurde nun nach der Pfalz Kampf um getragen, wohin einerseits Tilly, andrerseits von den Niederlanden her Me^fai' die Spanier eindrangen. Fr die Sache Friedrichs V. dagegen traten auer Ernst von Mansfeld zwei evangelische Fürsten unter die Waffen, der Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach und Christian von Braunschweig. Der letztere, ein Vetter der Bhmenknigin, deren Handschuh er an seinem Helm befestigt trug, war ein wilder, abenteuer-licher Kriegsmann, der zunchst die westflischen Bistmer brandschatzte. Aber mehrere Schlachten, darunter die Schlacht bei Wimpfen, entschieden fr die Liga, auch Heidelberg fiel in ihre Hand; Ernst von Mansfeld und Christian von Braunschweig muten die Pfalz rumen und sich nach den nrdlichen Niederlanden zurckziehen, die sich nach einem lngeren Waffenstillstnde wieder in offenem Kriege mit den Spaniern befanden. Ein Einfall, den sie von dort im Jahre 1623 nach Westfalen machten, schlug fehl. *) Johann Tserclaes von Tilly war auf dem Schlo Tilly in den Niederlanden geboren, diente erst dem spanischen Könige, dann im kaiserlichen Heere und trat darauf in den Dienst Maximilians, dessen Heerwesen er organisierte. 3*

5. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 33

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Böhmisch.pfälzische Krieg. 33 Wufftanb verbreitete sich nicht nur über Mähren und Schlesien, sondern in Österreich selbst traf Ferdinand auf Ungehorsam; während Thnrn vor Wien stand, legte ihm eine Abordnung der österreichischen Stände auf der Hofburg in drohendem Tone ihre Forderungen vor, und ihn rettete nur das plötzliche Erscheinen einer Kürassierabteilung im Burghofe. Da war es ein großer Erfolg, daß Ferdinand infolge der Uneinigkeit der S«bf. evangelischen Kurfürsten zu Frankfurt zum Kaiser gewählt wurde Kaiserwahl. Dagegen wählten gleichzeitig die Böhmen den jugendlichen, ehr-^chsv geizigen Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz zu ihrem König, und A,m°n'" dieser nahm die Krone an. Aber es war ein unheilvoller Entschluß töntfl-Obwohl Friedrich V. der Schwiegersohn des Königs Jakob I. von Eng-land war, fand er wenig Beistand. Der Union, an deren Spitze er gestanden hatte, fehlte der Mnt, ihm zu helfen; einige Zeit später löste sie sich auf. Ferdinand dagegen fand tatkräftige Bundesgenossen, vor Em tu Maximilian von Bayern, dem Haupte der Liga. Ein Jahr lang herrschte Friedrich unter mancherlei Lustbarkeiten in Prag- dann brach im Sommer 1620 das kaiserlich-ligistische Heer unter dem Grasen Xilft), einem Wallonen von Geburt, einem erprobten Feldherrn und glaubenstrenen Katholiken, in Böhmen ein, und im November wurde Fiiedrtchy Heer in der einstündigen Schlacht am weißen Berae bei Schlacht am Prag völlig zersprengt. Der „Winterkönig" verließ als Flüchtling da^lest Umd^Bom Kaiser geächtet, fand er eine Znflncht in den Niederlanden. In Böhmen aber nahm Ferdinand furchtbare Rache. Den Majestäts-brief zerschnitt er mit eigener Hand; die Protestanten wurden durch vielfache Drangsale verfolgt, viele Adlige hingerichtet oder verbannt und ihre Guter eingezogen. Zugleich mit dem Protestantismus wurden die staudi,chen Freiheiten vernichtet und jeder Widerstand gebrochen, freilich auch durch den furchtbaren Druck der Wohlstand des Landes zerstört-viele böhmische Protestanten wanderten damals aus und suchten anderswo eme neue Heimat. § 38. Tcr Pfälzische Krieg. Der Krieg wurde nun nach der Pfas* gefragen, wohin einerseits Tillh, andrerseits von den Niederlanden her dre Spanier eindrangen. Unter den Fürsten, die dagegen für die «ache Friedrichs V unter ine Waffen traten, ist der Administrator des Bistums Halberstadt, Christian von Braunschweig, zu erwähnen Er war en, Vetter der Böhme,ikönigin, deren Handschuh er an seinem ^ tcm9' Cm toubet' "beencrlicher Kriegs,uaun, der zunächst westfalischen Bistümer brandschatzte und damals Münzen prägen ließ Neubauer, Geschichtl. Lehrbuch. B. Iv. 11. Aufl. q

6. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 204

1873 - Heilbronn : Scheurlen
204 Pfälzischer und medersächfisch -dänischer Krieg. Union ließ ihren Führer im Stich und schloß einen Vertrag mit der Liga. Während nun Spinola mit einem spanischen Heere die Pfalz, Kursachsen die Lausitz besetzte, brachte Maximilian die Protestanten in Oberöstreich zum Gehorsam und rückte mit seinem General Tilly und mit dem Kaiser Ferdinand in Böhmen ein und geradezu auf Prag los. Friedrichs Heer unter 7.Nov. 1620.Thurn und Christian von Anhalt wurde in der Schlacht am weißen Berge bei Prag gänzlich geschlagen; Friedrich floh nach Breslau, Berlin und Holland, wurde in die Acht erklärt und seiner pfälzischen Erbländer beraubt. Böhmen, Mähren und Schlesien mußten sich Ferdinand unterwerfen, der ein strenges Strafgericht hielt: 27 der Vornehmsten wurden hingerichtet, vielen Hunderten ihre Güter geraubt, alle protestantischen Geistlichen fortgejagt, die Jesuiten wieder eingeführt und durch jedes, auch das schändlichste Mittel der Protestantismus ausgerottet und alles wieder katholisch gemacht. Über 30,000 Familien mußten das Land verlassen, weil sie ihrem Glauben treu bleiben wollten. Den Majestätsbrief zerschnitt Ferdinand mit eigener Hand. Nach Auflösung der Union setzten Graf Ernst von Mansfeld, Prinz Christian von Braunschweig-Halberstadt und Markgraf Friedrich von Baden-Durlach den Krieg fort und suchten dem geächteten Kurfürsten wenigstens seine Rheinpfalz zu erhalten, und so begann der zweite Theil dieses 1621-1623.Krieges, der pfälzische Krieg. Christian plünderte die katholischen Stifter in Westfalen, Mansfeld in Franken, am Rhein und im Elsaß, vereinigte sich mit dem Markgrafen und schlug den ihnen entgegenrückenden Tilly bei Wies- 1622. loch. Kurfürst Friedrich kam wieder in sein Land, Tilly zog sich bis gegen Heilbronn zurück; aber nun trennte sich Mansfeld vom Markgrafen, und Tilly schlug letzteren bei Wimpfen, wo der Heldentod der 400 Pforzheimer diesem das Leben rettete. Hierauf wurde Christian von Tilly bei Höchst geschlagen und vereinigte sich mit Mansfeld, aber beide zogen sich, von dem Kurfürsten aus seinem Dienste entlassen, in die Niederlande zurück. Tilly nahm die Pfalz aufs härteste mit, erstürmte Mannheim und Heidelberg und ließ die berühmte Heidelberger Bibliothek nach Rom bringen. Als aber Christian seinen Plim- 1623. derungskrieg in Westfalen fortsetzte, so zog Tilly dorthin und schlug ihn bei Stadtloon, worauf Christian und der in Ostfriesland verweilende Mansfeld ihre Söldner entlassen mußten, jener nach Frankreich, dieser nach England floh»- und Bethlen Gabor mit dem Kaiser Frieden machte. Auf dem Reichs- 1623. tag zu Regensburg wurde die pfälzische Kur würde dem Herzog Maximilian von Baiern für seine Verdienste um den Kaiser und den Katholicismus übertragen. 1624-1629. Darauf folgte der dritte Theil dieses Krieges, der nie der sächsisch-dänische Krieg. Tilly blieb mit seinem Heere in Westfalen und unterstützte die Ansprüche der Katholiken bei Wiedereinziehung der von den Protestanten längst besessenen geistlichen Stifter. Da erhob sich der niedersächsische Kreis und stellte den König Christian von Dänemark, Schwager des Kurfürsten Friedrich von der Pfalz, als Anführer auf. Auch Mansfeld und Christian von Braunschweig traten wieder auf dem Kriegsschauplatz auf, nachdem sie, von England und Holland mit Geld unterstützt, neue Truppen angeworben hatten. Da auf diese Weise der Krieg sich noch weiter hinauszuziehen schien, so war es dem Kaiser lästig, immer von Maximilian und der Liga abhängig zu sein, und er beschloß ein eigenes Heer aufzustellen und das Kommando dem Albrecht von Wallen stein zu übertragen. Dieser, am 15. Sept. 1583 zu Prag geboren, hatte sich bereits gegen die Türken, Venetianer und

7. Leitfaden der brandenburgisch-preussischen und deutschen Geschichte - S. 30

1874 - Berlin : Schultze
30 schwelten, empörten sie sich, 1618 unter Anführung^ des Grafen Thurn. Während dieser Unruhen starb Kaiser Mathias. «Lein Nachfolger, der strengkatholische Ferdinand Ii. 1619—1637, welcher bereits in seinen Erblanden den Protestantismus unterdrückt hatte, wurde von den Böhmen nicht anerkannt; sie wählten vielmehr den Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz zum Könige. Dieser wurde indeß 1620 am weißen Berge bei Prag geschlagen, seiner Länder beraubt und geächtet. An Böhmen nahm Kaiser Ferdinand blutige Rache. Die evangelische Lehre wurde ausgerottet , viele Edlen hingerichtet, Tausende vertrieben. Darnach suchte der Kaiser die evangelische Lehre auch in den übrigen protestantischen Ländern zu unterdrücken. Vergebens suchten einige kleinere protestantische Fürsten, Graf Ernst von Mansfeld, Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach und Christian, Herzog von Braunschweig den kaiserlichen Heeren zu widerstehen. Sie wurden von dem kaiserlichen Feldherrn Tilly, Georg Friedrich 1622 bei Wimpfen, Christian von Braunschweig 1623 bei L>tadtloo geschlagen, Graf Ernst von Mansfeld aber nach den Niederlanden getrieben. Die erledigte Pfalz mit der Kurwürde erhielt mm das Haupt der katholischen Liga, Maximilian von Baiern. 2. Dänisch-niedersächsischer Krieg 1625—1630. Jetzt erhoben sich die Stände des bedrohten niedersächsischen Kreises unter Anführung des Königs Christian Iv. von Dänemark. Aber auch der Kaiser hatte durch Albrecht von Wallenstein, einen reichen böhmischen Edelmann (geb. 1583 zu Prag), ein eigenes Heer werben lassen (bis dahin war der Krieg ausschließlich durch die Truppen der Liga geführt worden). Wallenstein brach 1625 in Niedersachsen ein, schlug Ernst von Mansfeld bei Dessau 1626 und zwang ihn zum Rückzug durch Schlesien nach Ungarn, wo er bald darauf starb. Inzwischen hätte auch Tilly Christian Iv. 1626 bei Lutter am Barenberge besiegt. Tilly und Wallenstein durchzogen nun vereint das dänische Gebiet. Holstein, Schleswig und Jütland wurden erobert, die Herzöge von Mecklenburg vertrieben, Pommern und Brandenburg furchtbar verheert. Nur Stralsund, von Schweden und Dänemark unterstützt, vermochte Wallenstein erfolgreich zu widerstehen. Christian Iv. wurde zum Frieden von Lübeck 1629 gezwungen. Für seine Kriegskosten erhielt Wallenstein vom Kaiser die Herzogtümer Friedland und Sagan sowie Mecklenburg, dessen Herzöge geächtet worden waren. Der Kaiser aber, jetzt unumschränkter Herr in Deutschland, erließ 1629 das Rest i tutionsedic t, nach welchem die Protestanten alle seit 1555 eingezogenen Kirchengüter herausgeben sollten. 3. Der schwedische Krieg 1630—1636. Durch die allgemeinen Klagen, selbst der katholischen Fürsten und Stände über Wallenstein bewogen, setzte der Kaiser diesen 1630 ab. Aber das Restitutionsedict hielt 'er ausrecht. Da eilte der heldenmüthige König Gustav Adolf von Schweden, von Frankreich bewogen und unterstützt, seinen bedrängten Glaubensgenossen in Deutschland zu Hülfe. Am 24. Juni landete er mit 15000 Mann an der pommerfchen Küste, trieb die Kaiserlichen vor sich her und zwang Pommern und Brandenburg, sich ihm anzuschließen. Durch die Unterhandlungen mit Georg Wilhelm von Brandenburg aufgehalten, kam er indeß zu spät, um die Stadt Magdeburg zu retten. Sie wurde am 10/20. Mai 1631 von Tilly erobert und grauenvoll zerstört. Nun schloß sich auch der Kurfürst von Sachsen an Gustav Adolf an, und dieser besiegte Tilly 1631 bei

8. Deutsche Geschichte von der Reformationszeit bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 37

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Bhmisch-Pflzische Krieg, 37 in sterreich selbst traf Ferdinand auf Ungehorsam; während Thurn vor Wien stand, legte ihm eine Abordnung der sterreichischen Stnde auf der Hofburg in drohendem Tone ihre Forderungen vor, und ihn rettete mir das pltzliche Erscheinen einer Krassierbteilnng im Burghofe. Da war es ein groer Erfolg, da Ferdinand infolge der Uneinigkeit der na^rbi'l evangelischen Kurfrsten zu Frankfurt zum Kaiser gewhlt wurde. Km^wahl Dagegen whlten gleichzeitig die Bhmen den jugendlichen, ehr-- geizigen Kurfrsten Friedrich V. von der Pfalz zu ihrem König, und dieser nahm die Krone an. Aber es war ein unheilvoller Entschlu- Watzum Obwohl Friedrich V. der Schwiegersohn des Knigs Jakob I. von Eng- mg lernt) war, fand er wenig Beistand. Der Union, an deren Spitze er gestanden hatte, fehlte der Mut, ihm zu helfen; einige Zeit spter lste sie sich auf. Friedrichs einziger Verbndeter war der evangelische Fürst Bethlen Gabor von Siebenbrgen, der mit dem Kaiser im Kampf lag. Ferdinand dagegen fand tatkrftige Bundesgenossen, vor allen in Maxi-milian von Bayern, dem Haupte der Liga, und den Spaniern, die von den Niederlanden aus ein Heer in die Pfalz sandten, sodann aber auch an dem lutherischen Kurfrsten Johann Georg von Sachsen. Ein Jahr lang herrschte Friedrich unter mancherlei Lustbarkeiten in Prag; dann brach im Sommer 1620 das kaiserlich-ligistische Heer unter dem Grafen Tilly, einem Wallonen von Geburt, einem erprobten Feldherrn und glaubenstreuen Katholiken, in Bhmen ein, und im November wurde Friedrichs Heer in der einstndigen Schlacht am Weien Berge bei Schlacht am Prag vllig zersprengt. Der Winterknig" verlie als Flchtling das Berge Land; vom Kaiser gechtet, fand er eine Zuflucht in den Niederlanden. In Bhmen aber nahm Ferdinand furchtbare Rache. Denmajestts-Brief zerschnitt er mit eigener Hand, die Protestanten wurden durch viel-fache Drangsale verfolgt, viele Adlige hingerichtet oder verbannt und ihre Gter eingezogen. Zugleich mit dem Protestantismus wurden die stn-dischen Freiheiten vernichtet und jeder Widerstand gebrochen, freilich auch durch den furchtbaren Druck der Wohlstand des Landes zerstrt; viele bhmische Protestanten wanderten damals aus und suchten anderswo eine neue Heimat. 140. Der Pflzische Krieg. Tilly wandte sich nun nach der Pfalz, wo die Spanier bereits standen. Fr die Sache Friedrichs V. dagegen traten auer Ernst von Mansseld zwei evangelische Fürsten unter die Waffen, der Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach, ein frheres Mitglied der Union, und der Administrator des Bistums Halber-

9. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 137

1903 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der bhmisch-Pflzische Krieg. 137 Ferdinand infolge der Uneinigkeit der evangelischen Kurfrsten zu Nserw?h?/' Frankfurt zum Kaiser gewhlt wurde. it>i9. Dagegen whlten gleichzeitig die Bhmen den jugendlichen, ehr- Friedrichs v. geizigen Kurfrsten Friedrich V. vonderpfalz zu ihrem König, Thmen^ und dieser nahm die Krone an. Aber es war ein unheilvoller Entschlu. fm8-Obwohl Friedrich V. der Schwiegersohn des Knigs Jakob I. von Eng-land war, fand er wenig Beistand. Der Union, an deren Spitze er ge-standen hatte, fehlte der Mut, ihm zu helfen; einige Zeit spter lste sie sich auf. Friedrichs einziger Verbndeter war der evangelische Frst-Bethlen Gabor von Siebenbrgen, der mit dem Kaiser im Kampf lag. Ferdinand dagegen fand tatkrftige Bundesgenossen, vor allem in Maximilian von Bayern, dem Haupte der Liga, sodann aber auch an dem lutherischen Kurfrsten Johann Georg von Sachsen. Ein Jahr lang herrschte Friedrich unter mancherlei Lustbarkeiten in Prag; dann brach im Sommer 1620 das kaiserlich-ligistische Heer unter dem Grasen Tilly, einem Wallonen von Geburt, einem er-probten Feldherrn und glaubenstreuen Katholiken, in Bhmen ein, und im November wurde Friedrichs Heer in der einstndigen Schlacht am weien Bergebei Prag vllig zersprengt. Der Winterknig" verlie als Flchtling das Land; vom Kaiser gechtet, fand er eine Zuflucht in den Niederlanden. In Bhmen aber nahm Ferdinand furchtbare Rache. Den Majesttsbrief zerschnitt er mit eigener Hand; die Protestanten wurden durch vielfache Drangsale verfolgt, viele Adlige hingerichtet oder ver-bannt und ihre Gter eingezogen. Zugleich mit dem Protestantismus wurden die stndischen Freiheiten vernichtet und jeder Widerstand ge-krochen, freilich auch durch den furchtbaren Druck der Wohlstand des Landes zerstrt; viele bhmische Protestanten wanderten damals aus und suchten anderswo eine neue Heimat. 140. Der pflzische Krieg. Der Krieg wurde nun nach der Kamps um Pfalz getragen, wohin einerseits T i l l y, andrerseits von den Nieder- te ' landen her die Spanier eindrangen. Fr die Sache Friedrichs V. dagegen traten auer Ernst von Mansseld zwei evangelische Fürsten unter die Waffen, der Markgraf Georgfriedrichvon B a d e n - D u r l a ch, ein frheres Mitglied der Union, und der Ad-ministrator des Bistums Halberstadt, Christian von Braun-schweig. Der letztere, ein Vetter der Bhmenknigin, deren Hand-schuh er an seinem Helm befestigt trug, war ein wilder, abenteuerlicher Kriegsmann, der zunchst die westflischen Bistmer brandschatzte und damals Mnzen prgen lie mit der Aufschrift: Gottes Freund, der Pfaffen Feind. Aber mehrere Schlachten entschieden fr die Liga; auch Heidelberg fiel in ihre Hand, und Ernst von Mansfeld und Christian

10. Geschichtsrepetitionen für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 92

1885 - Berlin : Vahlen
92 Iii. Die Neuzeit. hört der anfängliche Charakter eines Religionskrieges ganz auf. — Lange Dauer des Krieges, weil keine Macht stark genug ist, die andere ganz zu besiegen (die Heere!). l. 1618 1623. Der böhmisch-pfälzische Krieg. 1618 Des Erzbischofs v. Prag und des Abts von Braunau Mafs-nahmen gegen Protestant. Kirchen in ihrem Gebiet — Beschwerde der Protestant. Stände Böhmens — scharfe Antwort des Kaisers — die kaiserl. Bäte Martinitz und Slavata — Graf Thum — der Prager Fenstersturz — die 30 Direktoren (Thurn) — Beginn des Krieges. 1619-^1637 Ferdinand Ii. — Schwerer Regierungsanfang (die Böhmen vor Wien, die Protestant. Stände Österreichs gegen Ferdinand) S_erdinand in f rankfurt zum Kaiser gewählt — von den Böhmen entsetzt — der reformierte Kurfürst Friedrich Y. v. d. Pfalz, Jührer der Union und Schwiegersohn Jakobs I. v. England, König von Böhmen. — Bethlen Gabor ^ ■ Siebenbürgen im Bunde mit Böhmen — Ferdinands Bund mit Maximilian v. Bayern (Liga) und mit Kursachsen. 1620 Niederlage der Böhmen (Christian v. Anhalt, Ernst v. Mansfeld) auf dem weifsen Berge (der Wallone Tilly, Feldherr der Liga) — Friedrich Y., der „Winterkönig”, flieht nach den Niederlanden. Ächtungen (Joh. Georg v. Jägerndorf) u. Exekutionen in Böhmen, Katholisierung der habsburg. Lande — Auflösung der Union. 1622 1623 Tdlys (und der Spanier unter Spinola) Kämpfe in der Pfalz gegen die Parteigänger F.s Y.: Mansfeld, Mkgrf. v. Baden-Durlach, Christian v. Braunschweig (bei Wiesloch, Wimpfen, Höchst) — F.s Y. Yerzicht auf weiteren Kampf — 1623 Oberpfalz mit der Kur an Maxim, v. Bayern, Rheinpfalz vom Kaiser besetzt. 2. 1623—1629. Der niedersächsisch-dänische Krieg. Tilly siegt über Christian v. Braunschweig bei Stadtlohn (1623) — sein Yorgehen im niedersächsischen Kreis'— Christian, K. v. Dänemark, Kreisoberst, erscheint im Felde (1625) — gegen ihn Tilly (Ligisten) und Albrecht v. Wallenstein, der Feldherr einer von ihm gebildeten kaiserlichen Armee. 1626 Christian v. Braunschweig f; Mansfeld von Wallenstein a. d. Dessauer Brücke geschlagen, zieht sich nach 0. (zu

11. Geschichtstabellen für die oberen Klassen von Gymnasien - S. 60

1890 - Erfurt : Bartholomäus
So 1609 1612 1618 1618 1619 1620 1622 1625 1626 Die katholisch© Liga unter Maximilian von Bayern. Der jülich-klevische Erbfolgestreit. Rudolf bewilligt durch den Majestätsbrief den böhmischen Protestanten Religionsfreiheit. -1619 Matthias, Rudolfs Bruder Kaiser. -1648 Der dreissigjährige Krieg. -1622 I. Der böhmisch-pfälzische Krieg. Niederreissung der Kirche in Klostergrab, Schliessung der Kirche in Braunau. Aufstand in Prag: Martinitz, Slawata, Fabricius. Grat Thurn und Graf Ernst von Mansfeld an der Spitze des böhmischen Heeres. Zug des Grafen Thurn vor Wien. -1637 Ferdinand fl. Kaiser. Die Böhmen wählen den reformierten Kurfürsten Friedrich Y. von der Pfalz, Haupt der Union, zu ihrem Könige. Niederlage des böhmischen Heeres durch Tilly am weis sen Berge bei Prag. Flucht Friedrichs. Gegenreformation in Böhmen, Auflösung der Union. Tilly zieht nach der Kurpfalz, wird aber daselbst von Mansfeld und dem Markgrafen Georg Friedrich von Baden-Durlach bei Wiesloch geschlagen, siegt jedoch über Georg Friedrich bei Wimpfen und über Christian von Braunschweig bei Höchst. — Die pfälzische Kurwürde wird Maximilian von Bayern übertragen. Der Kaiser Herr in Süddeutschland. -1629 2. Der niedersächsisch-dänische Krieg. Christian Iv. von Dänemark. Herzog von Holstein, tritt als Oberster des niedersächsischen Kreises an die Spitze der Protestanten, neben ihm Ernst von Mansfeld. Albrecht von Wallenstein, Herzog von Friedland, kaiserlicher Oberfeldherr, neben ihm Tilly. Wallenstein siegt an der Dessauer Elbbrücke über Mansfeld (Flucht zu Bethlen

12. Deutsche und preußische Geschichte bis zum Jahre 1740 - S. 19

1899 - Leipzig : Teubner
§ 6. Der dreißigjährige Krieg (1618—1648). 19 Friedrich gab seine Sache verloren und floh, als „Winterkönig" verspottet, nach den Niederlanden. Ihn und drei andere Fürsten, die Das Strafgericht, ihm zur Seite gestanden hatten, unter ihnen den Markgrafen von Jägern-dorf, traf die Achtserklärung. Die hervorragendsten unter den böhmischen Protestanten, die sich am Ansstand beteiligt hatten, verfielen dem Nachrichter; ihr Besitztum und ein großer Teil der Güter der weniger Belasteten wurde eingezogen. Mit Hilfe der Jesuiten, denen die Prager Universität übergeben wurde, und herumziehender Dragoner wurden Böhmen, Mähren, Österreich und ein großer Teil von Schlesien wieder katholisch gemacht; viele Tausende von Familien zogen es vor, das Brot , der Fremde zu essen. 2. Der pfälzische Krieg (1621—1623). Indessen hatte Maximilian die Oberpfalz besetzt, und ein spanisches und ein ligistisches Heer rückten heran, um Friedrich V. auch die Rheinpfalz zu entreißen. Ernst von Der Kampf in Mansfeld, Markgraf Friedrich von Baden-Durlach und betber ^ein^as$' Administrator von Halberstadt, Christian von Braunschweig, ein Vetter der Kursürstin, hatten zu ihrer Verteidigung Truppen aufgestellt. Aber Tilly besiegte den Badener bei Wimpfen (am unteren Neckar), den Halberstädter bei Höchst (nö. von Mainz), und die ganze Pfalz wurde erobert und mit Gewalt wieder der alten Lehre unterworfen. Als Christian sein Heer verstärkt hatte, schlug ihn der Feldherr der Liga bei Stadtlohe im Westfälischen (1623). So ging der „Winter- Stadtlohe, könig" auch seines Kurhutes verlustig, welchen der Kaiser Maximilian Übertragung der von Bayern auf Lebenszeit übertrug; dazu erhielt dieser die Oberpfalz ^M^mman und Oberösterreich bis zur Rückerstattung der Kriegskosten (also in Pfand- v°n Bayern, besitz), wie Johann Georg von Sachsen die Lausitz. So hatte der Kaiser mit Hilfe Spaniens und der Liga seine Feinde in Deutschland in den Staub geworfen, die Sache des Katholizismus triumphierte, bereits im Jahre 1621 war die Union auseinandergegangen. B. Aufsteigen der kaiserlich-habsburgischeu Macht (—1629). 3. Der niedersächsisch-dänische Krieg (1624-1629). Mit wachsender Veranlassung. Besorgnis sah man seitens der protestantischen Staaten des Nordens und des Westens auf die große Mehrung der kaiserlichen Macht und den Sieg des Katholizismus. Das Heer, welches Tilly zwischen Weser und Rhein befehligte, dievte den Bestrebungen des Kaisers und der Liga, die norddeutschen Bistümer ihrer Religion zurückzugewinnen, als Stütze, und auch die weltlichen Fürsten fühlten sich nicht mehr sicher. Darum stellte der niedersächsische Kreis ein Heer auf und erhob Christian Iv. Christian iv. von Dänemark, der als Herzog von Holstein diesem angehörte, zum '°n Dänemark. Kreisobersten. Holland und England schlossen mit ihm ein Bündnis ab 1) Er hatte kaum länger als einen Winter in Böhmen geherrscht. 2*

13. Erzählungen aus der Geschichte - S. 225

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
225 . 132. Der dreiigjhrige Krieg. Tilly. Wallenstein. Gustav Adolf. Als nach Maximilian Ii. Tod Rudolf Ii. 1576 Kaiser geworden war, trbte sich das friedliche Verhltni zwischen Katho-liken und Protestanten immer mehr. Die Protestanten, welche zu dem von den Jesuiten geleiteten Kaiser kein Vertrauen hatten und fr ihre Sache frchteten, schlssen 1608 die Union und stellten den Kurfrsten Friedrich Iv. von der Pfalz an ihre Spitze. Die katholischen Stnde dagegen traten zu der katholischen Liga zusammen und nahmen Maximilian von Bayern zu ihrem Fhrer. Unter Rudolf Ii. Nachfolger Mathias endlich brach 1618 der lange genhrte Zwiespalt zum offenen Kriege aus; eine an sich unbedeutend erscheinende Veranlassung hatte die aufs Hchste gereizten Gemther zum Kampfe mit den Waffen entzndet. Eine protestantische- Kirche in Klostergrab in Bhmen war niedergerissen und in Braunau der Bau einer solchen verwehrt worden. Dar-ber emprten sich die Protestanten und warsen die kaiserlichen Rthe in Prag zum Fenster hinaus. Dieser Gewaltthat folgte der Krieg, und nachdem einmal das Schwert gezogen war, ruhte es nicht wieder, bis Erschpfung auf beiden Seiten die Fortsetzung des Krieges unmglich machte. Der Krieg nahm seinen Anfang zu Prag, und Bhmen war von 16181620 der Schauplatz desselben. Die Bhmen hatten nmlich den 1619 gewhlten Kaiser Ferdinand Ii. nicht an-erkannt und das Haupt der protestantischen Union, Kursrst Fried-rich V. von der Pfalz, zu ihrem König erwhlt. Aber sie wur-den durch die Schlacht am weien Berg bei Prag wieder unterworfen, gezchtigt und Friedrich gechtet; die vertriebenen Jesuiten wurden zurckgefhrt, und Kaiser Ferdinand zerschnitt mit eigener Hand den Majesttsbrief, in welchem Kaiser Mathias den Protestanten in Bhmen ihre Rechte verbrieft hatte. Der Protestantismus sollte aus Bhmen vertilgt werden. Hierauf wurde der Krieg trt die Pfalz verlegt; von 1621 bis 1623 kmpften daselbst fr den aus Deutschland verban" Kurfrsten Friedrich und die Sache der Protestanten der Christian von Braunschweig, der Markgraf Friedr ,-c Baden-Durlach und Ernst von Mansfeld gegen dcn General Tserclas Tilly, welcher das Heer der katholischen Liga fhrte. Nach anfnglichem Glcke wurde Friedrich von Baden bei Kappes, Erzhl, a. d. Gesch. 4. Aufl. 15

14. Allgemeine Weltgeschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 237

1907 - Berlin : Schultze
— 237 — anzuerkennen, und wählten statt seiner das Haupt der Usicn, de» jungen, eitlen Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, den man spottweise den „Winterkönig" nannte, da er nur einen Winter hindurch König war. Ferdinand schloß ein Bündnis mit dem Haupt der Liga, Maximilian von Bayern, der mit seinen Truppen unter Führung des berühmten Feldherrn Tilly, eines erfahrenen Kriegsmanns u. strengen Soldaten, heranzog und durch die Schlacht am Weißen Berge'bei Prag (1620) dem Königtum des Pfälzers ein jähes Ende bereitete. Friedrich selbst, der bei der Tafel die Unglücksbotschaft von der Niederlage seines Heeres erhielt, floh in kopfloser Hast durch Schlesien und Brandenburg nach Holland. Die Böhmen mußten sich unterwerfen; Ferdinand zerriß den Majestätsbrief und ließ den Katholizismus gewaltsam in Böhmen wieder einführen; 27 edle Protestanten wurden hingerichtet; 30000 Familien verließen Hab und Gut und wanderten aus. Der Pfälzische Krieg (1620—1626). — Nun wurde die Kriegsfackel von Tilly nach der Pfalz getragen. Für die Sache der Protestanten setzten Ernst von Mansfeld, der Markgraf Friedrich von Baden-Durlach und Christian von Braunschweig den Kampf fort. Nachdem Tilly bei Wies loch (südlich von Heidelberg) von Mansfeld und Durlach geschlagen worden war, besiegte er Durlach bei Wimpfen am Neckar sowie Christian von Braunschweig bei Höchst am Main und bei Stadtlohn in Westfalen, worauf letzterer nach Frankreich flüchtete, während Mansfeld _ sich nach England begab. Herzog Maximilian von Bayern erhielt 1623 auf dem Reichstage zu Regensburg die Pfalz und die Kurwürde. — Der Niedersächsisch-Dänische Krieg (1625—1629). — Da durch diese Kämpfe der niedersächsische Kreis beunruhigt ward, nahm sich König Christian Iv. von Dänemark als Kreisoberster jenes Kreises der deutschen Protestanten an, und auch Ernst von Mansfeld kehrte mit einem für englisches Geld geworbenen Heere wieder zurück. Dem Kaiser, der noch immer, da ihm die zur Werbung eines eigenen Heeres notwendigen Mittel fehlten, auf die Hilfe der Liga angewiesen war, half ein böhmischer Edelmann namens Albrecht von Wallenstein, dessen Name bald ganz Deutschland mit Schrecken erfüllen sollte. Albrecht von Wallenstein, Herzog von Friedland, entstammte einem freiherrlichen Geschlechte Böhmens. Seine Eltern waren protestantisch: aber nach ihrem Tode wurde er streng katholisch erzogen. Durch Heirat hatte er sich große Reichtümer erworben. Dieser äußerst ehrgeizige Mann war von langer, hagerer Gestalt; sein gelbliches Gesicht und sein arg-

15. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 65

1874 - Erlangen : Deichert
Erste Periode, 1517—1648. I. Deutschland. 65 Bruder, friedliebend und milde. 2. Maximilian Ii. 1564-1576. 2564ri57?) tolerant. 3. Rudolf Ii. (1576-1612): 1576-1612. fu)tottd)e Jiegierung. (Gegenreformation der Jesuiten. Evangelische Union (Friedrich Iv. von der Pfalz) 1608. 1608. Katholische Liga (Maximilian I. von Bayern) 1609. 1609. Majestätcsbrief für die Protestanten in Böhmen (1609)v 4. Matthias (1612 — 1619) überläßt seinem 1612-1619. fetter Ferdinand, einem Jesuitenzögling, die Regierung in Ungarn und Böhmen. §. 36. v. Dreißigjähriger Kriegs 1618—1648. 1618-1648. 1. Böhmisch-psälzer Periode (1618—1624). Aus- 1618-1624. [ k tn drag (23. Mai 1618). Friedrich V. von der Pfalz, König von Böhmen. Kaiser Ferdinand Ii. (Ibl9 —1637), Feind der Protestanten. Die Katho-1619-1637. Ilsen unter Mjtrimilian I. von Bayern und Tilly siegen über Friedrich's V. Heer (unter Christian v..Anhalt und Graf v. Thurn) am weißen Berae 6et Prag (8. Nov. 1620). Böhmen katholisch. Ernst 1620. von Maitöfeld, Georg Friedrich von Baden, Christian von Braunschweig kämpsen in der Pfalz für den geächteten Friedrich V. Maximilian I. wird Pfalz er Kurfürst (1623). mrr. 2' Niedersächsisch-dänische Periode (1624—1630). 1624-1630. Albrecht von Wallenstein (Herzog von Friedland), kaiserlicher Generalissimus, siegt Über Mansfeld bei Dessau (1626) Tilly über Christian Iv., König von ,?as ' rruta r am Barenberge (1626). Tilly 1626. tn Holstern; Wallenstein m Schleswig und vor Stral-)und (1628), wird Herzog von Mecklenburg. Resti-runonsedlct gegen die Protestanten (6. März 1629) 1629. ©utmann, Die wichtigsten Ereignisse. 5

16. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht - S. 48

1879 - Leipzig : Merseburger
— 48 — ein Feind des Protestantismus ist; hat schon die evangelische Lehre in seinen Erblanden Steiermark, Kärnthen und Krain ausgerottet. Auf Antrieb der nie ruhenden Jesuiten wird nach Ferdinands Befehle die Kirche zu Klostergrab niedergerissen und die zu Braunau geschlossen (beide von Protestanten gebaut.) Aus die Klagen der Evangelischen harte und abweisende Antwort des Kaisers Matthias. Aufstand in Prag (1618). Die Räthe Martiniz und Slaväta und der Geheimschreiber, eifrige Feinde der Protestanten, werden aus dem Fenster geworfen. Rettung. 1618-1648 Der dreitzigjähriqe Krieg. 1. Der böhmisch-pfälzische Krieg 1618 — 1623. Die Böhmen wählen eine neue Obrigkeit und vertreiben die Jesuiten. Die Protestanten in Böhmen, Schlesien, Mähren und Oesterreich greifen zu den Waffen. Anführer: die tapfern Grafen von Thurn und Mansfeld. Ferdinand Ii. (1619—1637) sendet zwei Heere gegen die Böhmen. Diese wählen Friedrich Y. von der Pfalz zu ihrem Könige. Maximilian von Baiern an der Spitze des 1620. ligistifchenheeres schlägt Friedrich V. 1620 auf dem weißen Berge bei Prag. Friedrich V. (Winterkönig) flieht nach Holland, verliert seine Länder und die Kurwürde an Maximilian. Die Böhmen müssen schrecklich büßen. Majestätsbrief zerrissen; 27 Vornehme werden hingerichtet; andere eingekerkert, beraubt oder vertrieben. Jesuiten kehren zurück. 2. Der niedersächsisch-dänische Krieg 1623—1629. Schwäche der Protestanten; nur Gras Mansfeld, Markgrafen von Baden-Durlach und Prinz Christian von Braunschweig gegen die mächtige Liga unter dem gewaltigen Tilly (Markgraf von Baden bei Wimpfen; Sage: Heldentod der 400 Pforzheimer). Da erhebt sich der niedersächsische Kreis unter König Christian von Dänemark gegen Tilly. Graf Albrecht von Wallenstein (später Herzog von Friedland) wirbt für den Kaiser ein Heer von 50,000 Mann (20,000 kann ich nicht ernähren, wohl aber 50,000). Wallensteins eiserne Strenge, aber gerecht und fürstliche Geschenke. Tilly gegen Christian. Dieser geschlagen bei Lutter 1626. am Barenberge (am Harze in der Nähe von Hildesheim) 1626, flieht auf feine Inseln; Wallenstein besiegt Mansfeld

17. Ergebnisse des Geschichtsunterrichts in der Volkssschule - S. 64

1877 - Nürnberg : Korn
— 64 — stattet, die unter seinem Nachfolger Matthias sehr beschränkt wurde. So ließ der Abt von Braunau eine dort erbaute protestantische Kirche sperren, und der Erzbischof von Prag ließ eine andere in Klostergrab gleich niederreißen. Darauf gab es Beschwerden und Gewaltthätigkeiten. Am 23. Mai 1618 drang eine Schaar Protestanten in das Prager Schloß und warf hier die kaiserlichen Statthalter zum Fenster hinaus. Damit hatte der Aufruhr und Krieg begonnen. Der Kaiser Matthias starb schon 1619, und sein Vetter Ferdinand, dessen Eifer für die katholische Kirche bekannt war, mißfiel den Böhmen so sehr, daß sie für ihn den Kurfürsten Friedrich von der Pfalz zu ihrem König erwählten. Aber Ferdinand, der deutscher Kaiser wurde, besiegte mit Hilfe Maximilians den „Winterkönig" Friedrich 1620, am weißen Berge bei Prag. Jetzt mußte Böhmen wieder katholisch werden, und es wanderten deshalb bei 30,000 Familien aus. Die Kurwürde und die Länder Friedrichs erhielt Maximilian von Bayern (1623). 2. Nachdem die Protestanten in Süddeutschland besiegt waren, ging Tilly, der Feldherr der Liga, nach Westfalen und Niedersachsen, um auch die Protestanten in Norddeutschland zu bekämpfen. Die Lage derselben war schwierig, da sich Brandenburg und Kursachsen unthätig verhielten. Die niedersächsischen Stände aber wählten den König Christian Iv. von Dänemark, der auch Herzog von Holstein war, zu ihrem Kriegsobersten, und an diesen schlossen sich die Heerführer Ernst von Mansfeld und Christian von Braunschweig an. Von England und Holland, selbst von Frankreich wurde den Protestanten Deutschlands Unterstützung versprochen. Außer Tilly kämpfte jetzt auf Seite der Katholiken auch Walleustein, ein böhmischer Edelmann, der als kaiser-

18. Deutsche Geschichte - S. 72

1888 - Heidelberg : Winter
72 Ferdinand ü. Friedrich V. von der Pfalz (Winterkönig). gesandt. Mansfeld besiegte den kaiserlichen Feldherrn Dampierre bei Czaslau, während Graf Thnrn mit böhmischen Truppen vor Wien rückte. Während dessen starb Kaiser Matthias, und Ferdinand ergriff Besitz von den österreichischen Erbländern. Seine Lage war äußerst schwierig: Böhmen war in offenem Ausstand, Ungarn von dem siebenbürgischen Fürsten Bethlen Gabor bedroht, Wien vom Grafen Thuru belagert, und Ferdinand selbst wurde iu der Wiener Hosburg von bewaffneten protestantischen Bürgern bedrängt. Aber Ferdinand blieb standhaft. Mitten durch die Feinde eilte er nach Frankfurt zur Kaiserwahl. Während er aber aus derselben wirklich als Kaiser hervorging — Irrdinand Ii. 1619 bis 1637 verwarfen ihn zu gleicher Zeit die Böhmen als ihren König und wählten an seiner Statt Friedrich V. von der Pfalz. Friedrich nahm die Krone an und zog nach Böhmen, wo er eine Heeresmacht zu finden hoffte, mit der er seine Stellung behaupten tonnte; aber er fand keine. Die Union ließ ihn im Stich, und weder sein Schwiegervater, König Jakob I. von England, noch die Niederlande wollten ihn unterstützen. Dagegen sand der Kaiser nicht nur bei der Liga und ihrem Haupte, Maximilian, Hilse, sondern auch Spanien, Polen, der Papst, ja selbst der lutherische Kurfürst Johann Georg von Sachsen schickten ihm Geld und Soldaten. Unverweilt brachte nun Maximilian mit ligistischen und kaiserlichen Truppen die Protestanten in Oberösterreich zur Unterwerfung. Dann zog er nach Böhmen und schlug die zuchtlosen Scharen Friedrichs in der Schlacht am weißen Berg (bei Prag) 1620. Friedrich gab seine Sache mutlos verloren und floh. Infolge dieser einen Schlacht unterwarfen sich Böhmen, Mähren und Schlesien. Der Kaiser erklärte den flüchtigen König („Winterkönig") in die Acht und seiner pfälzischen Lande für verlustig. Die Union löste sich auf. In den unterworfenen Ländern begann nun die Gegenreformation, und im Laufe der nächsten Jahre wurde hier der Protestautismus säst ganz ausgerottet. Unerwartet fand jetzt Friedrichs Sache neue Verteidiger: in dem wilden Prinzen Christian von Brauuschweig-Halberstadt und dem Markgrafen Georg Friedrich von Baden-Dnrlach. Auch Graf Mansfeld kämpfte in der Rheinpfalz, in welche die Spanier unter Spinola und die Bayern unter Tilly eingefallen waren, für Friedrichs Sache. Aber Tilly, der zuerst bei Wiesloch (füdl. v. Heidelberg) vou Mansfeld eine Schlappe erlitt, schlug darauf den Markgrafen bei Wimpfen und den Prinzen Christian zuerst bei Höchst (bei Frankfurt a. M.) und dann bei Stadtlohn (im Münsterfchen). Damit war Friedrichs Sache zu Ende, und der Kaiser verlieh die pfälzische Kurwürde i. I. 1623 an Maximilian von Bayern. § 125. Der niedersächsisch - dänische Krieg 1625 —1629. Um dem Anwachsen der habsburgischen Macht und dem Umsichgreifen des Katholizismus entgegenzutreten, schloß König Christian Iv. von Dänemark, der als Herzog von Holstein deutscher Reichssürst war, mit England und Holland einen Vertrag (1625), der die Bekämpfung Habsburgs und die Wiedereinsetzung des Pfalzgrafen zum Zweck hatte. So begannen fremde Mächte sich in die Angelegenheiten Deutschlands zu mischen, und der Krieg, der anfänglich zur Wiederherstellung der katholischen Glaubens-

19. Geschichte für katholische Schulen - S. 58

1910 - Breslau : Hirt
58 Geschichte. I Xvii. Der Dreißigjährige Krieg (1618—1648). 1. Die Borboten des Krieges. Nach dein Augsburger Religionsfrieden traten die Gegensätze zwischen der evangelischen und der katholischen Kirche schärfer zutage denn je zuvor. Zum Schutze des Protestantismus gründeten die evangelischen Fürsten die Union, einen Bund, an dessen Spitze der Kurfürst von der Pfalz stand. Maximilian von Bayern vereinigte sich darauf mit mehreren katholischen Fürsten zur Liga. Die Spannung zwischen beiden Bünden war so groß, daß jederzeit ein offener Streit ausbrechen konnte. 2. Der Böhmische Krieg. Die Protestanten in Böhmen hatten vom Kaiser den „Majestätsbrief" erhalten, nach welchem sie ihre Religion frei ausüben und Kirchen bauen durften. Als sie einst versuchten, auch in geistlichen katholischen Gebieten zwei evangelische Kirchen zu bauen, wurden sie an einer Stelle am Bau gehindert, an der andern ließ der Erzbischof von Prag die bereits fertige Kirche niederreißen. Die Protestanten beschwerten sich beim Kaiser, erhielten aber eine ungnädige Antwort. Sie meinten, einige Räte aus Prag hätten den Kaiser dazu beredet. Deshalb drangen viele Protestanten in das Prager Schloß, gerieten mit den Räten in einen Streit und warfen sie nach böhmischer Sitte zum Fenster hinaus. Als bald darauf Ferdinand Ii. den Thron bestieg und auch die Herrschaft über Böhmen antreten wollte, erkannten ihn die Protestanten nicht an und wählten Friedrich V. von der Pfalz zu ihrem Könige. Sogleich sandte Maximilian von Bayern seine Truppen dem Kaiser zu Hilfe, so daß dieser mit einem wohlgerüsteten Heere gegen Prag vorrücken konnte. Die Böhmen wichen ohne Schlacht bis an die Mauern von Prag zurück. 1620 kam es am Weißen Berge bei Prag zur Schlacht, in der die Böhmen gänzlich geschlagen wurden. Friedrich V. entfloh und wurde von seinen Feinden fortan „der Prager Winterkönig" genannt. Über Böhmen aber hielt der Kaiser ein strenges Gericht. Er zerschnitt den Majestätsbrief mit eigener Hand. Über die Aufrührer erging ein strenges Strafgericht. Eine Anzahl derselben wurde hingerichtet, Hunderte verloren ihre Besitzungen, die nun aus tschechischen Händen in deutsche übergingen. Die evangelischen Geistlichen wurden vertrieben, und das Volk wurde gewaltsam zur katholischen Kirche zurückgeführt. 3. Der Dänische Krieg. Nach der Unterwerfung Böhmens wurde der Krieg in Deutschland fortgesetzt. An der Spitze der Liga stand Tilly, ein kleiner, ernster Mann mit schmalem Gesicht, spitzem Bart, tiefliegenden Augen und strengem Blick. Die Heere der Union wurden von Ernst von Mansfeld und Christian von Braunschweig geführt. Tilly eroberte die Pfalz und drang siegreich in Norddeutschland vor. In ihrer Not baten die Protestanten den Dänenkönig Christian Iv. um Hilfe, der mit seinem Heere an der Weser, Tilly gegenüber, Aufstellung nahm. Um diese Zeit erschien Albrecht von Wall enstein auf dem Kriegsplan. Er war ein großer, ernster, hagerer Mann mit finstern Gesichtszügen, hohen Geistesgaben und eiserner Willenskraft. Er verstand -es, seine Untergebenen zu unbedingtem Gehorsam zu zwingen. Seine Soldaten

20. Weltkunde - S. 164

1896 - Hannover : Helwing
164 sich einen eigenen König. Das war der Kurfürst Friedrich von der Pfa lz, das Haupt der Union. Er nahm die böhmische Krone an und ging nach Prag. Der Kaiser war auf seiner Heimfahrt nach Wien bei dem Herzoge Maximilian von Bayern eingekehrt und hatte dessen Hülfe gewonnen. Maximilian war das Haupt eines katholischen Fürstenbundes (der "Liga). Er sandte jetzt sein Heer und die Truppen der Liga nach Böhmen. Am weißen Berge vor Prag kam es zur Schlacht, und die Böhmen wurden gänzlich geschlagen (1620). Der König Friedrich floh. Der Kaiser zerriß den Majestätsbrief, ließ viele der prote- stantischen Häupter der Böhmen hinrichten, und die katholische Kirche wurde in ganz Böhmen mit Gewalt wieder hergestellt. — Aber der Feldherr des flüchtigen Böhmenkönigs, Ernst von Mansfeld, führte den Krieg in Süddeutschland weiter. In Norddeutschland dagegen trat Christian von Braunschweig für die Protestanten auf. Der Feldherr der Liga, Tilly, besiegte beide nacheinander. Zum Danke für seine Hülfe wurde Maximilian von Bayern Kurfürst. Der niedersächsisch-dänische Krieg (1624—1629) bildet den zweiten Abschnitt des 30jährigen Krieges. Ernst von Mansseld und Christian von Braunschweig hatten neue Kriegerscharen geworben und brandschatzten im nordwestlichen Deutschland. Tilly zog nun nach Westfalen und besiegte Christian bei Stadtlohn im Bistume Münster. Dann besetzte er Westfalen und Niedersachsen. Die Protestanten fürchteten das Schicksal Böhmens und erwählten den König Christian Iv. von Dänemark zu ihrem Obersten und vereinigten ihre Streitmacht mit der seinigen. Während dieser Zeit aber war ein kaiserliches Heer unter Wallen st ein auf den Kriegsschauplatz getreten. Wallenstein schlug Ernst von Mansfeld bei Dessau. Auf der Flucht ereilte letzteren der Tod. Unterdes hatte Tilly den König Christian von Dänemark bei Lutter am Barenberge besiegt und in fein Land zurückgetrieben (1626). Wallenstein eroberte Mecklenburg und Pommern, aber das feste Stralsund konnte er nicht überwinden, trotzdem er geschworen hatte: „Und wenn die Stadt mit Ketten an den Himmel gebunden wäre, so müßte sie doch herunter!" — Der Kaiser schloß endlich Frieden mit dem Dänenkönige und kam nun mit seinem Plane gegen das besiegte Deutschland heraus. Er erließ ein Gesetz (Edikt), welches befahl, daß alle seit dem Paffauer Vertrage eingezogenen Klöster und geistlichen Güter den Katholiken zurückgegeben werden sollten, die alten katholischen Bistümer sollten wieder hergestellt und mit katholischen Kirchenfürsten besetzt werden. Alle katholischen Landesherren aber sollten das Recht haben, ihre protestantischen Unterthanen wieder katholisch zu machen (dieses Gesetz heißt das Restitutionsedikt [1629]). Jetzt zogen kaiserliche Beamte durch Deutschland, welche mit Hülse der wilden Söldnerscharen Tillys und Wallcnsteins das Edikt ausführen sollten. Der Kaiser hielt 1630 einen Reichstag zu Regensburg und setzte hier den Wallenstein ab, weil er ebenso gewaltthätig gegen Katholiken wie gegen Protestanten gehandelt hatte. Der schwedische Krieg. König Gustav Adolf von Schweden und sein Volk waren Protestanten. Sie wollten es nicht dulden, daß ihre Glaubensbrüder in Deutschland mit Gewalt wieder katholisch gemacht werden sollten. Dazu hatte der tapfere Schwedenkönig den Plan gefaßt, sein Reich zu vergrößern. Vor allem wollte er die Länder um die Ostsee herum besitzen. Des-