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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 137

1881 - Frankfurt a.M. : Jaeger
Europa. 137 Wolga bis auf wenige Meilen. Seine Mündung erfolgt unterhalb Rostow, zwischen Asow und Taganrog ins asowsche Meer. Nebenfluß rechts der Donetz (parallel mit dem Don), links der Man Usch ans der Tiefsteppe zwischen dem schwarzen und kaspischen Meere. 8 54. Jas Gebiet des Kaspischen Meeres. Die Wolga. Sie entspringt aus mehreren Seen im Wolchonskiwalde (namentlich aus dem Seliger See), fließt unter vielen Windungen (namentlich mit einem großen Bogen gegen N. von unterhalb Twer an Jaroslaw vorüber bis Nischnij-Nowgorod), zuerst vorherrschend östlich bis Kasan, dann gegen Ssw. bis Sarepta (hier einen spitzen Winkel gegen O. bei Samara, außer- dem Saratow); zuletzt nach So. Hier wird sie links von dem Parallelarme Achtuba begleitet. Oberhalb Astrachan bildet sie ein großes Delta mit c. 60 Mündungen. Der Stromlauf der Wolga beträgt 500 Meilen; sie wird ober- halb Twer schiffbar, von Rybinsk an auch für größere Fahrzeuge; ihre Schiff- barkeit beträgt c. 400 Meilen, doch wird der Verkehr vielfach durch Sandbänke und Untiefen erschwert. Ihre wichtigsten Nebenflüsse sind: (vergl. Fig. 21.) 1. die Twertza; sie ist schiffbar und mündet bei Twer; 2. die Kama, von dem nord-urali- schen Landrücken, macht einen großen Bogen gegen N. und fließt dann süd- westlich zur Wolga. Ihr größter Zu- fluß ist die Bjelaja vom Jremel mit der Ufa. Die Kama ist schon 6 Meilen unterhalb ihrer Quelle schiffbar. die Oka, von der düna-donischen Landhöhe; Richtung erst nördlich an Orel vorüber bis Kalnga, dann vor- wiegend östlich, zuletzt nordöstlich bis zur Mündung bei Nischnij-Nowgo- rod. Sie ist schon von Orel an schiff- bar. Rechts empfängt sie die Upa, woran Tnla (hier geht der Jwanoss- Kanal ab zum Don), links die Mos- kwa, woran Borodino (Schlacht 1812) und Moskau. Die Wolga hat zwei Kanalverbindungen zur Dwina (zur Suchona und zur Wytschegda) und drei zu dem Newasystem (zum Jlmen-, Ladoga- und Onega- See); außerdem die erwähnte Verbindung mit dem Don. Der europäisch-asiatische Grenzfluß, der Ural, entsteht am gleichnamigen Gebirge, fließt südlich bis Orsk, dann westlich an Orenburg vorüber bis Uralsk und zuletzt südlich; er fällt ins kaspifche Meer. § 55. Die wichtigsten Binnenseen Europas. ^ Europa hat viele kleinere und größere Seen, von denen die meisten von Flüssen durchströmt werden oder mit Flüffen durch einen Abfluß in Ver- bindnng stehen. Nur wenige, wie z. B. das an der Grenze liegende kas- pifche Meer (8140 □ Meilen groß und 26 m unter dem Spieqel des schwar- zen Meeres), sind ohne Abfluß.

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1. Bd. 2 - S. 8

1837 - Eisleben : Reichardt
6 Europa. ßere Fahrzeuge schiffbar wird, und nachdem sie die Gouv. Jaroslaw, Kostroma und Nischnei-Nowgorod des Europäischen Rußlands bewäs- sert hat, tritt sie in das Asiatische Rußland, von dem sie die Gouv. Kasan, Simbirsk, Saratow und Astrachan durchlauft. Von Kasan, bis wohin sie einen östlichen Lauf hat, nimmt sie einen ganz südli- chen Lauf an, durchspielt bei der Aufnahme der Samara die Ausläu- fer des Obtscheisyrt- und Wolgagebirges und wird von den steilen Ab- fallen des letztem an ihrem rechten Ufer bis zur Stadt Sarepta beglei- tet, von wo sie auf beiden Seiten niedrige Ufer hat, sich vor ihrer Wendung nach Südosten dem Don sehr nähert, auf ihrem südöstli- chen Laufe im Gouv. Astrachan sich in unzählige Arme zersplittert, ein flaches Steppenland durchschneidet und sich durch 8 Hauptarme *) und mit 70 Mündungsarmen unterhalb Astrachan ins Kaspische Meer ergießt, zu einem Delta sich erweiternd. Unter den sehr zahlrei- chen und ansehnlichen Nebenflüssen der Wolga sind folgende die wich- tigsten: 1) auf der rechten Seite die Oka, der größte Nebenfluß der Wolga im Europäischen Rußland, welche südöstlich von Orel, unweit des Dorfes Otschkow entsteht, bei Orel schiffbar für mittlere und bei Kaluga für große Fahrzeuge wird, und mit sehr vielen Krümmungen, in nordöstlicher Hauptrichtung, und durch sehr angebaute Landschaften, nach einem 168 M. langen Laufe, bei Nischnei-Nowgorod in die Wolga geht; und die Sura, die auf dem Wolgagebirge im Asiatischen Ruß- land entspringt, bei Pensa schiffbar wird und bei Wasil-Sursk, nach einem 65 M. langen Laufe sich in die Wolga ergießt; 2) auf der linken Seite; die 58 M. lange Mologa; die eben so lange Scheksna (der Abfluß des Beloi- oder weißen Sees): die 72 M. lange Kostroma; die 58 M. lange Unscha; die 72 M. lange Wetluga; die Kama, der größte aller Nebenflüsse der Wolga und größer als die meisten Hauptströme Europas, welche auf dem Westabhange des Ural bei dem Dorfe Polonska im Gouv. Wjatka entspringt, eine Menge bedeutender Flüsse aufnimmt, daher die Haupthandelsstraße für die reichen Erzeug- nisse Sibiriens bildet, und nach einem 285 (oder nach Andern 215) M. langen Laufe, 9 M. unterhalb Kasan in die Wolga fließt, wo sie breiter und tiefer als diese ist; und die Samara, welche am Obtscheisyrt entspringt, westlich von Orenburg und nach einem Laufe von 58 M. bei Samara in die Wolga geht. Die Breite der Wolga ist sehr verschieden: bei Twer betragt sie gegen 600, unterhalb der Mündung der Kama 2400 F. und gegen ihre Mündung bis über eine Meile. Ihr Lauf ist regelmäßig und ruhig, aber zur Zeit des Schneeschmelzens richtet sie Überschwemmun- gen und Verwüstungen an, und von der Mündung der Kama an hat sie viele Inseln. Die Wolgaquelle liegt 1070 F. über der Meeres- *) Der östlichste derselben, Achtuba genannt, trennt sich n/2 M. ober- halb Zarizin von der Wolga und läuft mit ihr 43 M. lang parallel.

2. D. C. G. D. Stein's kleine Geographie oder Lehrbuch der Erd- und Länderkunde für Schule und Haus - S. 201

1860 - Leipzig : Hinrichs
Rußland. 201 springt, erst gegen S., dann nach Aufnahme des Seim gegen W. fließt u. endlich bei Tschernigoff gen S. zu ihrer Mündung sich wendet. 4) Der Don entsteht in der Nähe des kleinen Iwan-Sees im Gouv. Tula, geht südl. über Woronesch, wendet sich später gegen So., durchbricht die Wolga'-.Höhe, nur wenige Meilen von der Wolga entfernt, zu welcher seit 1846 eine Pferdeeisenbahn hinübersührt, geht dann fast westlich durch die flache Steppe u. mündet unterhalb Nowo- Tscherkask durch drei Arme in das Asos'sche Meer, seinen weiten Li- man. Im Sommer ist er seicht, im Frühjahre überschwemmt er die flachen Uferstrecken und bildet ungesunde Moräste. Links strömen ihm schiffbar der Woronesch, der Choper, die Medwediza u. der Manytsch, rechts der D o n e z zu. 5) Der schiffbare, 77 M. lange Kuban kommt von der Nordseite des Elburuz im Kaukasus, fließt erst geg. N., dann geg. W. u. theilt sich in 2, die Insel Taman umschließende Hauptmündungsarme, von denen der südliche in das schwarze, der nördl. in das Asos'sche Meer sich ergießt. Nördlich von demselben bis zum Manytsch breitet sich die unfruchtbare Kubanische Steppe aus. — Iv. Gebiet des kaspischen See's: 1) Die Wolga, der größte Strom Europa's, kommt aus kleinen Seen u. Sümpfen des Wolchonski - Waldes, wird schon oberhalb Twer schiff- bar, nachdem sie den Abfluß des Seliger-Sees ausgenommen hat, vertauscht bei Kasan ihre bisherige östliche Richtung mit einer südlichen, tritt durch die Engen des Obtschtschi - Syrt u. der Wolga- Höhe in ihr unteres Stufenland, durchschneidet, von Zarizyn an süd- östlich gewendet, mit unzähligen Armen die flache Steppe u. ergießt sich in 67 Mündungen in den kaspischen See. Wichtigste schiffbare Nbfll. rechts: a) die Oka, von der Wasserscheide zwischen Don und Dnjepr kommend, durch die Moskwa verstärkt, bei Nischni-Nov- gorod mündend; b) die Sura; links: a) die Twerza, Md. bei Twer; I») die Mologa; c) die Scheksna, aus dem Bjelo-See kommend, Md. bei Rybinsk; d) die Wetluga, Md. unterhalb der Sura-Md.; e) die bedeutende, 215 M. lange Kama, welche, nach- dem sie rechts die Wjätka, links die Tschussowaja (oberhalb Perm) u. die Bjelaja ausgenommen, durch große Waldungen un- terhalb Kasan in die Wolga geht; 1) die Samara. Die Wolga ist für Rußland von unschätzbarem Werthe. Sie berührt mit ihren Ne- benzweigen u. Kanälen 24 Gouvernements u. trägt jährlich c. 20,000 Fahrzeuge mit einem Waarenwerthe von 70 Mill. Rubel Silb. Im I. 1857 wurde sie mit ihren Nebenflüssen von 200 Dampfern von 10,000 Pferdekraft befahren. Der Wasserstand nimmt leider in Folge der Wälderausrodung von Jahr zu Jahr ab, man sucht daher dem drohenden Wassermangel durch Anlegung mächtiger Reservoirs vorzu- beugen. An Fischreichthum übertrifft die Wolga alle europäischen Ströme. 2) Der Ural, Grenzfluß des Gouv. Orenburg gegen die Kirgisen-Steppe, entspringt nahe an den Quellen der Bjelaja und fließt erst südl., dann westl. über Orenburg nach Uralsk, von hier wieder südl. durch öde Steppen zur Md. unterhalb Gurjeff. — K a- näle. Rußland ist im Besitze sehr wichtiger Kanalsysteme, deren Entwurf es Peter dem Großen verdankt. Es sind nämlich verbunden:

3. Lehrbuch der Geographie - S. 258

1827 - Erfurt : Keyser
258 Iv. Reine Geographie. letz; links die Sula, der Psol, die Worskla, der Orel (spr. Arjol), Me Samara. 3) Der Don entspringt aus einem kleinen See am Jepifanow-Walde (I. S. 251.), norbroeftl. von 2<pifan, fließt mit einem großen östl. Bogen südwärts, und mündet sich nördlich von Asow in drei Armen ins Asowsche Meer, 195 Ml. lang, an 1200 F. breit, schiffbar bei Zadonsk; im Sommer sehr seicht, im Frühjahr überschwemmt er die flachen Ufer und Umgegenden, und verursacht große Moraste. Sein Waffer ist sehr trübe und schlammig. Brücken: bei Zadonsk und eine Menge Fähren. Sein Gebiet umfaßt über 12,000 Ù. M. Nebenflüsse, rechts: 1) Der Donetz, Qu. am südl. Seitenrücken des nördl. Wolgarückens, südöstl. von Kursk, südöstl. Laus, Mdg. unweit Lscherkask in den Hauptstrom; 115 Ml. lang, an 600 F. breit, schiffbar bei Jzjum; höhere und nicht so sumpfige Ufer, wie die des Hauptflusses. Brücken: bei Zmijew und Jzjum; mehrere Fähren. Er nimmt rechts den Oskol auf. — Nebenflüsse des Don, links: 1) Der Woronesch, Qu. am südl. Wolgarückcn, nordwestl. von Lambow, südl. Lauf, Mdg. unterhalb Woronesch, schiffbar bei Lipehk. Brücken: bei Lambow und Lipctzk. 2) Der Ehoper, Qu. der Boglowi-Wald (I. S. 251.), süd- westl. von Pensa, südlicher Lauf, Mündung bei Choperskaja, schiffbar bei Balaschew. Brücken, bei Chopcrsk und Lepinskaja. Er nimmt rechts die Worona auf. 3) Die Medwcdiza, Qu. am nördl. Wolgagebirge, östlich von Petrowsk, südlicher Lauf, Mündung bei Ostrowskaja, schiffbar bei Krasnojarsk, Hauptübergang bei Arschadinskaja. 4) Der Sal, Qu. die Jrgeniberge, erst nördl., dann westl. Lauf, Mdg. unweit Lscherkask. 5) Der Manitsch, Qu. am Fuße der Jrgeniberge, durchfließt westwärts einige kleine Seen und Steppen, wo er auch den großen See Bolschoi (15 Ml. lang und 2 — Z Ml. breit) bildet, und mündet sich unweit Lscherkask, nicht schiffbar; er nimmt den I eg orli k auf, der am Kaukasus entspringt. 4) Unbedeutender sind die drei, in das Asowsche Meer fallenden Flüsse Eja, Tschelwasch und Bevsouke; bedeutender dagegen 5) der Kuban, welcher am Kaukasus, entspringt erst-nordwestl., dann westl. durch die nach ihm benannte Steppe fließt, und sich mit dem Haupt- arme ins Schwarze, mit mehreren Seitenarmen aber ins Asowsche Meer mündet; 95 Ml. lang, 5 — 600 F. breit, schiffbar bei Kaukaskaja, wo er das Gebirge verläßt und in die Steppe tritt. Links vom Kaukasus her nimmt er den Selentschuk, Urun, die Laba, den Lschatgascha, den Kara u. m. a. Bache auf. D. In das Kaspische Meer fließen: 1) Die Wolga, die Königin der Flüsse in Rußland. Sie entspringt im Wolchonskyschcn Walde aus dem See Wolga, im Gouvernement Twer, westl. von Ostaschkow, in der Nähe der Stadt Dorogobusch, durchfließt die kleinen Seen Starotz, Oselok und Plara, und tritt aus dem letzter« als schiffbarer Fluß, nimmt dann den Ausfluß des Seligersees auf, und strömt nun mit einem großen nördl. Bogen östl. und südöstl. bis zur Durchspüh- lung des Sok- und Wolgagebirges. Hier nimmt sie eine südliche Richtung bis Zarizyn, wo sie wieder südöstl. dem Kaspischen Meere zuströmt, und mit 70 Mündungen, nachdem sie vorher ein weites Flußnetz entwickelt hat, bei Astrachan sich ins Kaspische Meer ergießt. Ihr ganzer Lauf beträgt 570 Ml., die Breite an der Mdg. der Kama, 3000 F., bei Saratow \ Ml., gegen die Mdg. 1 Ml. Bei Lwer wird sie für große Fahrzeuge schiffbar. Unter ihren Nebenarmen ist der bedeutendste die Ach tuba. Sie

4. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 192

1831 - Leipzig : Hinrichs
192 Europa. / ■ ' -y' » - ' , ' ^ . rrnterhalb Tscherkask in das azowsche Meer, seinen weiten Liman. Im Sommer ist er seicht, im Frühjahr überschwemmt er die flachen Userstrecken, und bildet ungesunde Aloraste. Lange seines Laufes — 195 Ü)i., Stromgebiet --- 6088 ssj M. Links strömen ihm die Morona, Medwediza und der Manitsch, rechts^ von Charkow her der .schiffbare Donecz zu. 5) Der schiffbare 77 M. lange Kuban kommt von der Nordseite des Elbrus im Kaukasus, fließt erst N., dann M. aus der Gränze zwischen Asien und Europa, theilt sich in 2 Hauptarme, und ergießt den südlichen in das schwarze, den nördlichen in das azowsche Meer. Bon ihm hat die unfruchtbare kubanische Steppe bis zum Manitsch den Namen. Iv. In der Abdachung zum Kaspi-See: Die Wolga, der größte Strom Europa's, entspringt im Gouv. Twer beim Dorfe Wolgo Werchowie aus mehreren Sümpfen des Wolchonski- Waldes, wird, nachdem sie den Abfluß des Seeligec-Sees aufgenom- men und N. O. bei Twer vorbeigeflossen, schiffbar, behalt bis unterhalb Kasan in tief eingeschnittenem Flußbett ganz östliche Richtung, wird dann von "den Hügelzügen der Uralabfalle nach S. geworfen, tritt durch die Engen des.obtschey - Syrt und Wolga-Gebirges in ihr unteres Stufenland, durchschneidet in unzählige Arme zersplittert mit S. O. Wendung die flache Steppe, und ergießt sich durch 8 Hauptarme mit mehr als 69 Mündungen in den kaspischen See. Die Länge ihres Laufes beträgt 427 M., ihr Flußgebiet 39,154 Hi M. Unter ihren zahlreichen Nebenflüssen sind die wichtigsten, rechts: a) die Oka von der Wasserscheide gegen den Don und Dniepr, mit der Upa und Moskwa, mündet bei Nowogrod; b) die schiffbare Sura vom Wolga-Ge- birge, mündet zwischen Nowogrod und Kasan; links: a) die schiff- bare T wer za vom Wolchonski-Walde, mündet bei Twer; b) die Malo y a; c) die Samara vom Obtschey - Syrt; <J) die bedeutende, 215 M. lange Kama vom Westabhange des Ural, geht rechts mit der W iätka, links mit der Schn sso w aya, Bielaya und Ufa durch große Waldungen unterhalb Kasan in die Wolga; e) die Scheks ma, Abfluß des B re loe-Sees, mündet oberhalb Iaroslaw. Produkte: Getreide, Hanf, Flachs- Holz, Tabak, Hopfen, Baumwolle, Küchengewächse, Obst, und im S. Oel- und Feigenbäume, Mannaeschen, Kaperstauden, Wein, Hülfen- früchte, Schwadgrütze, Färbe- und Handelspflanzen rc. ; Rind- vieh, Schafe, Schweine, Pferde, Kamele, Elen-und Rennthiere, Hirsche, Eisbären, Pelzthiere (Zobel, Fuchse, Marder, Herme- line rc.), wildes und zahmes Geflügel, Bartgeier, Bienen, Sei- denraupen, polnische Cochenille, Fische, Austern rc.; Eisen, Kupfer, Gold, Platina, Silber, Blei, Zink, Salz, Marienglas, Mar-

5. Europa - S. 221

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 221 — Meere abgetrennt und durch die Straße von Kertsch mit ihm verbunden. — Auch den Ausgang des schwarzen Meeres be- sitzt Rußland nicht. Er befindet sich in den Händen der Türken. (Nachteil!) 2. Zahlreiche Seen. Die meisten dieser Seen liegen im Westen des Reiches und zwar in der Nähe der Ostseeküste. Am zahlreichsten sind sie da wieder auf der Halbinsel Finnland. Diese Halbinsel ist mit einer Unzahl größerer und kleinerer Seen besetzt. Die größten Seen Rußlands sind: a. Der Ouega-See. Er liegt südlich vom weißen Meere und steht durch einen Abfluß mit dem westlich gelegenen Ladoga- See in Verbindung. b. Der Ladoga-See. Aus seinem Südende fließt die Newa, die sich nach kurzem, westlich gerichteten Laufe bei Petersburg in das Ostende des finnischen Meerbusens ergießt. — Der Ladoga-See ist der größte See Europas. Er nimmt ungefähr so viel Raum ein, wie das Königreich Württemberg. 3. Gewaltige Ströme. Wir nennen und merken folgende: a. Der Uralfluß. Er entspringt auf dem waldreichen Teile des Uralgebirges, fließt erst nach Süden, dann nach Westen, dann wieder nach Süden und mündet in das Nordende des kaspischen Meeres. b. Die Wolga. Ihre Quelle liegt auf der Waldai-Höhe. Sie fließt zunächst in einem nach Süden zu offenen Bogen nach Osten. Bei Kasan wendet sie sich nach Süden und wird nun auf dem rechten Ufer von Höhenzügen begleitet, bis sie, aber- mals die Richtung ihres Laufes ändernd, nach Südosten nm- biegt und in zwei Hauptarmen, die sich zuletzt zu einem großen Delta verzweigen, dem kaspischen Meere zuströmt. Ihre be- deutsamsteu Nebenflüsse sind die Kama und die Oka. Die Kama kommt von Osten und mündet südlich von Kasan in den Strom. Die Oka kommt von Westen und ergießt sich bei Nischny-Nowgorod in die Wolga. c. Der Don. Er entspringt im Innern Rußlands und schlägt zunächst eine südöstliche Richtung ein. In der Nähe des Wolga- knies bildet er sodann einen nach Westen zu offenen Bogen und fließt in südwestlicher Richtung dem schwarzen Meere (Asowsches Meer!) zu. d. Der Dnjepr entspringt südlich von der Waldai-Höhe und fließt parallel mit dem Don, schlägt also ebenfalls erst eine südöstliche und dann eine südwestliche Richtung ein und ergießt sich zuletzt ins schwarze Meer. e. Der Dnjestr. Seine Quelle liegt am Ostabhange der Kar-

6. Die Länder Europas - S. 262

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 262 — See Europas. Er nimmt ungefähr so viel Raum ein, wie das König- reich Württemberg. 3. Gewaltige Ströme. Wir nennen und merken nur die wich- tigsteu der zahlreichen Wasserstraßen. Es sind dies folgende: a. Der Uralfluß. Er entspringt auf dem waldreichen Teile des Uralgebirges, fließt erst nach Süden, dann nach Westen, dann wieder nach Süden und mündet in das Nordende des Kaspischen Meeres. b. Die Wolga. Ihre Quelle liegt auf der Waldai-Höhe. Sie fließt zunächst in einem nach Süden zu offenen Bogen nach Osten. Bei Kasan wendet sie sich nach Süden und wird nun auf dem rechten Ufer von Höhenzügen, den Absturzrändern der Wolgaschwelle, begleitet, bis sie abermals die Richtung ihres Laufes ändert, nach Südosten umbiegt und in zwei Hauptarmen, die sich zuletzt zu einem großen Delta ver- zweigen, bei Astrachan dem Kaspischen Meere zuströmt. Ihre bedeut- samsteu Nebenflüsse sind die Kama und die Oka. Die Kama kommt von Osten und mündet südlich von Kasan in den Strom. Die Oka ommt von Westen und ergießt sich bei Nishny-Nowgorod in die Wolga. c. Der Dort. Er entspringt im Inneren Rußlands und schlägt zunächst eine südöstliche Richtung ein. In der Nähe des Wolgaknies bildet er sodann einen nach Westen zu offenen Bogen und fließt in süd- westlicher Richtung dem Schwarzen Meere (Asowsches Meer!) zu. ä. Der Dnjepr entspringt südlich von der Waldai-Höhe und fließt parallel mit dem Don, schlägt also ebenfalls erst eine südöstliche und dann eine südwestliche Richtung ein und ergießt sich zuletzt ins Schwarze Meer. — An seinem Nebenflusse Beresina erfolgte am 26. No- vember 1812 der Zusammenbruch der Großen Armee. e. Der Dnjestr. Seine Quelle liegt am Ostabhange der Kar- Paten. Er fließt in südöstlicher Richtung dem Schwarzen Meere zu und mündet südwestlich von Odessa. f. Der Pruth ist wie der Dnjestr ein Kind der Karpaten. Er bildet ein Stück die Westgrenze Rußlands und mündet in das letzte Knie der Donau. g. Die Weichsel fließt in einem großen nach Westen zu offenen Bogen durch den westlichen Teil Rußlands. Quelle (Karpaten!) und Mündung dieses Stromes (Tanzig!) liegen nicht auf russischem Gebiete. h. Der Njemen, deutsch die Memel genannt, gehört nur mit dem Ober- und Mittellaufe dem Kaiserreiche Rußland an. Die Mündung (Kurisches Haff!) liegt auf deutschem Boden. i. Die Düna hat ihren Ursprung am Südabhange der Waldai- Höhe und fließt in einem nach Norden zu geöffneten Bogen dem Rigaischen Meerbusen zu. k. Die Newa. Sie ist ein Abfluß des Ladoga-Sees, fließt in

7. Geographie - S. 140

1857 - Leipzig : Klinkhardt
140 Ocean und dessen Theilen, dem schwarzen Meere, Mittelmeere, der Nord- und Ostsee re. In Osteuropa beginnt die Wasserscheide, oft nur wenig über die Ebene sich erhebend, am nördlichen Abhange der Karpathen in der Gegend der Dniesterguellen und schlängelt sich nach der Waldaihöhe, im mittlern europäischen Hochlande, bis gegen den Onegasee hin, von wo sie östlich nach dem Uralgebirge sich windet. Die Wasser uördl. von dieser Linie laufen in die Ostsee und in das Eis- meer, die südlichen in das kaspische und schwarze Meer. Im übrigen Europa bilden die Alpen und die deutschen Gebirge eine Hauptscheide der Gewässer, welche einerseits der Nord- und Ostsee, andrerseits dein schwarzen und mittelländischen Meere zugehen. 1. Gebiet des Eismeeres. Die Dwina entsteht aus dem Zusammenflüsse zweier schon schiffbaren Flüsse, durchfließt die nördliche russische Tiefebene und geht unterhalb Archangel in's weiße Meer. — Die Petschora entspringt am Ural und mündet in einen meilenweiten Busen des nördlichen Eismeeres. 2. Gebiet des kaspischen Meeres. Der Ural kommt vom Uralgebirgc und geht, erst weit nach O., dann nach W. biegend, auf der Grenze zwischen Europa und Asien zum Nordende des großen Landsees. — Die Wolga, der größte Fluß Europas, Vr des fließen- den Wassers dieses Erdtheils enthaltend, entspringt am Abhange des Waldai, geht in östl. Richtung bis Kasan und dann südlich, die süd- liche Landhöhc durchbrechend, bis sie zwischen flachen Ufern in südöst- licher Richtung bei Astrachan das kaspische Meer erreicht. Sie ist über 400 M. weit schiffbar und ihr größter Mündungsarm ist eine Meile breit. ^Der bedeutendste ihrer Nebenflüsse ist die Kama, die sich unterhalb Kasan mit ihr vereinigt Mit der Oka wird ihr die von Moskau kommende Moskwa zugeführt. Sie ist wichtig durch ihren Reichthum an Fischen. 3. Gebiet des asowschen und schwarzen Meeres. Der Don kommt aus einer morastigen Ebene in der Gegend von Tula, durchschneidet die Landhöhe, macht einen weiten Bogen nach der Wolga zu und ergießt sich bei Asow in das asowsche Meer. Waffcrarmuth und viele Sandbänke machen ihn für die Schifffahrt ungünstig. — Der Dmeper entspringt südl. am Waldaigebirge, fließt bei Smolensk, wo er schon schiffbar ist, vorbei durch die sarmatische Tiefebene, wo er die Beresina aufnimmt, dann in einem tiefen Felsenbette mit Wasserfällen durch die südliche Landhöhe und zuletzt durch eine niedre Grasebene bei Cherson in's schwarze Meer. — Der Dniester nimmt seinen Anfang am Nordabhange der Karpathen. Sein obrer Lauf geht durch Wälder und Kornebenen, sein mittlerer in tiefem Bette mit Felsblöcken und Stromschnellen, sein untrer durch niedere Steppen- flächen. Seine Mündung liegt südlich von Odessa. — Der Pruth entsteht auf den östlichen Karpathen, bildet dann, südöstlich gerichtet, die Grenze zwischen Rußland und der Moldau und trifft endlich mit den Mündungen der Donau zusammen.

8. Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 129

1881 - Frankfurt a.M. : Jaeger
Europa. 129 lich; empfängt rechts die Creuse (Rich- tung gegen Nw.) und links den Claiu (woran Poitiers). 2) Die Garonne entsteht auf den Pyrenäen, fließt zuerst in Nordwest- licher Richtung, macht dann einen Bogen gegen O. an Toulouse vorüber bis Agen, fließt hierauf gegen Nw. und zuletzt an Bordeaux vorüber gegen Nnw. An der Münduug heißt sie Gironde. Sie ist weithin schiffbar, von Bordeaux an für Seeschiffe. Sie empfängt rechts die schiffbaren Nebenflüsse: 1. den Tarn, vom Lozere, Gesamtrichtung gegen Wsw. (Albi und Montanban); 2. den Lot, entspringt im W. des Lozere und fließt fast westlich (Cahors); 3. die Dordogue, vom Moni Dore, fließt erst gegen Sw., dann gegen W. (Libourne). Der Garonne-Kanal begleitet den Strom abwärts von Toulouse, der Kanal von Langnedoc verbindet ihn mit dem Golf du Lion (von Toulouse über Careassonne am Aude entlang auf Cette). 3) Der Adour, ein Küstenfluß, entspringt in den Pyrenäen und fließt in einem Bogen gegen N. dem biscayischen Golfe zu. Am linken Ufer unweit der Mündung liegt die Festung Bayonne. § 50. In den offenen atlantischen Ocean (vergl. Fig. 22) gehen: 1) Der Minho, ein Küstenfluß, entfließt dem galicischen Gebirgslande mit südwestlicher Richtung. 2) Der Du6ro kommt vom iberischen Quellenlande, fließt anfangs südlich, später vorwiegend westlich durch die Hochebene von Alt-Castilien an Zamora vorüber und mündet bei Oporto in Portugal. Er ist jetzt in Spanien nicht schiffbar. Hinein geht rechts die Pifnerga, vom cantabrifchen Gebirge, mit,südlicher Richtung an Balladolid vorüber; links der Tormes von der Sierra de Gredos, an Salamanca vorüber gegen Nw. An der Pisuerga entlang läuft der noch benutzte, aber unbedeutende castilische Kanal. 3) Der Tajo von der Sierra de Cuenca; Richtung erst gegen Nw., dann gegen Sw. bis Aranguez, gegen W. an Toledo und Alcantara vorüber bis- unterhalb Abrantes, zuletzt gegen Sw. bis zur Mündung bei Lissabon. In Spanien ist er nicht schiffbar. Seine Nebenflüsse sind unbedeutend, zu erwähnen ist nur rechts die Jarama von der Sierra de Gnadarama, mündet in süd- licher Richtung bei Aranguez; sie empfängt von rechts den Manzanares, woran Madrid. (Der wenig gebrauchte Manzanares-Kanal stellt eine Ver- bindung mit dem Tajo her.) 4) Der Guadinna entspringt an dem iberischen Quellenland; fließt erst gegen W. bis Badajoz (wobei er zwei Bogen gegen N. macht), hierauf an der Grenze zwischen Spanien und Portugal gegen Ssw.; Mündung in den Busen von Cadix. Er verschwindet einige Meilen von seiner Quelle, um nach fünf Mellen mit großer Wasserfülle wieder hervorzubrechen. Er durchfließt meist öde Gegenden; auch seine Nebenflüsse sind unbedeutend. Canian, Geographie. 6. Aufl. 9

9. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 32

1899 - Wittenberg : Herrosé
Nch noch nach 80. gewendet, unterhalb Astrachan in 8 Haupt- und fast 200 kleinen Mündungsarmen ins Kaspische Meer. Ihre Gesamtlänge beträgt 470 Meilen. Die beiden größten Nebenflüsse sind von links die Kama (vom Ural) und von rechts die Oka. Die Wolga ist in mehrfacher Be- Ziehung w i ch t i g : a) Sie ist der größte und wasserreichste Strom Europas und auf einer Strecke von 400 Meilen schiffbar. Dadurch ist sie nicht allein die Lebensader Nußlands, sondern auch eine Verbindungsstraße zwischen Nordeuropa und Westasien. Sie vermittelt den Verkehr zwischen dem holz- und pelzreicheu Norden, dem metallreichen Osten, dem fisch- und salzreichen Süden und dem getreidereichen Innern, d) Sie hat von allen europäischen Strömen das größte Stromgebiet (über 26 000 ^Meilen). e) Sie ist von allen größeren Strömen Europas der einzige Strom, dessen Strom länge etwas mehr als das Doppelte der geraden Entfernung der Quelle von der Mündung beträgt, d) Sie ist vielleicht der f i s ch r e i ch st e Strom der Erde. (Stör, Hausen; eine Art Hering, welche zur Zugzeit die Wolga „anfüllt".) Deshalb wird sie auch von den Tataren „die f r e i g e b i g e W o l g a" und von den Russen „die Mutter Wolga" genannt, e) Sie ist durch die Kunst zum Mittelpunkte eines großartigen, über die ganze Osteuropäische Tiefebene ausgebreiteten Wassersystems gemacht worden und stellt dadurch die Verbindung mit 4 Meeren her. (Kanalverbindung mit der Newa, der Dwina und dem Don.) 2. Der Mralflllß entspringt aus dem Uralgebirge, fließt erst nach S., dann nach W. und dann wieder nach 8. Er hat für den Verkehr keine Be- deutuug, wohl aber für den F i f ch f a n g und als Grenzfluß zwischen Europa und Asien. Rückblick auf die Flüsse Europas: l. Europa hat keine so großen Ströme wie Amerika, Asien und Afrika, und nur Osteuropa hat Raum zur Ausbildung größerer Flußsysteme. — 2. D i e größten Ströme Europas münden nicht in den Ozean, sondern in Binnen- meere. — 3. Die europäischen Flüsse verteilen sich sehr gleichmäßig nach allen Richtungen und führen ihr Wasser 7 verschiedenen Meeren zu; auch haben die meisten großen Länder Europas 2 Wasserseiten (namentlich Spanien, Frankreich, Deutschland und Rußland). — 4. In Europa giebt es 2 Hauptquellgebiete. Der Mittelpunkt des östlichen Quell- gebietes ist die W a l d a i h ö h e in Rußland, und der Mittelpunkt des west- lichen sind die Alpen mit den vorgelagerten Mittelgebirgen (den französischen, deutschen und karpatischen Mittelgebirgen). — 5. Von den Halbinseln Europas hat nur die Pyrenäenhalbinsel größere Flüsse. — 6. Die europäischen Flüsse machen fast alle einen weiten Weg durch Tiesland, sind weit hinauf schiffbar und daher vorzügliche Verkehrswege. — 7. In ihrem Oberlaufe nähern sich die europäischen Flüsse einander und sind oft nur durch niedrige Erhebungen voneinander getrennt, so daß es möglich ist, fast alle großen Flüsse durch schiffbare Kauäle zu verbinden. — 8, Die Flußmündungen der europäischen Flüsse sind vielgestaltig. B. Einige Seen Huropas. Ein See ist ein größeres, nicht fließendes, rings vom Lande umgebenes Gewässer in natürlicher Vertiefung. Die Seen werden eingeteilt: a. je nachdem sie einen Abfluß haben oder nicht, in Flußseen (Bodensee, Gensersee) und

10. Lehrstufe 2 - S. 141

1863 - Leipzig : Teubner
141 Landhöhe, diese vom mittel- und südrussischen Tieflande und vom Obtschei- Syrt scheidend, und mündet unterhalb Astrachan in mehr als 60 Armen, von denen der größte 1 Meile breit ist; von oberhalb Twer im Mittel - und Unter- laufe ist sie fast 400 Meil. weit schiffbar (die Donau ist 230, der Rhein nur 200 Meil. lang); mit der Theiß der fischreichste Fluß Europas; Überschwem- mungen; Städte: Twer, Jaroslaw, Nischnei-Nowogorod, Kasan, Simbirsk, Saratow; die bedeutendsten schiffbaren Nebenflüsse: rechts die Oka (Orel, Kaluga) bei Nischnei-Nowogorod mit der Upa, die wie der Don aus dem Jwansee unweit Tula kommt (siehe vorher Nr 16 Don, Amn. 2.), Moskwa (Moskau) u. a.; links die Kama, der wasserreichste und größte von allen, (Perm) unterhalb Kasan, mit mehreren schiffbaren Zuflüssen; 4) der 190 Meil. lange Ural vom südl. Ural, bei Gurjew; Delta; Grenzfluß zwischen Europa und Asien; unbedeutende Schiffahrt; Städte: Orenburg, Uralsk*). Ein kleiner Steppenfluß, der Mauropotamo (Kephissus) in Liwadien im K. Griechenland, mündet in den See Topolias (Kopais). Zahlreich also sind die Flüsse Europas. Sie machen den Boden fruchtbar und begünstigen den Verkehr, die Ernährung und Cultur der Einw. in hohem Grade. Welche Flüße strömen mit nördl., welche mit östl., welche mit südl. und welche mit westl. Hauptrichtung? welche Richtung haben die meisten? welche fließen parallel? durch welche Länder strömen sie? welche Flüsse entspringen ans den einzelnen Gebir- gen? die Wasserscheiden. Die Wasserscheide zwischen dem nördl. Eisocean und dem kaspischen Meere liegt auf dem nordrussischen Landrücken; zwischen der Ostsee und dem schwarzen Meere ans den Karpathen; zwischen der Nordsee und dem Mittclmeere auf den Alpen. Die Mündungsformen. Welche Flüsse haben Mündungsbusen? welche Haffe? welche Limane? welche Deltas? Welche Mündungsform gehört der Ostsee, welche der Nordsee, welche den andern Meeren vorzugsweise an? Tabelle der größern Flüsse nach der Länge ihres Laufes. Welche Flüsse, welche Meere sind durch Kanäle verbunden? §. 288. B. Die Landseen Europas. a) Es gibt in Europa 2 Zonen von Seen, eine nördl. und eine südl. «) Die nördl. umgibt die Ostsee nach allen Seiten und enthält die zahlreichsten und zwar lauter Niederungs-Seen: 1) im Westen, in Skandinavien, aus der Grenze des Gebirges und des Flachlandes sind außer zahllosen kleinern: der Wenernsee 108□ Meil., der durch den Göthaels und den Trollhätta-Kanal mit dem Kattegat bei Gothen- burg, und durch den Götha-Kanal mit dem Wetternsee 37 szmeil., der letztere aber durch den Motala-Kanal mit der Ostsee bei Söderköping verbunden ist; der Hielmar- 9,5 Ihmeil. und der Mälarsee 15 lumeil., woran Stock- holm; der (Siljansee, der durch die Dalels, der Storsee, der durch die Jndalself, der Stor-Umansee, der durck die Umeaels, der Stör-Afvan, der durch die Skellefteaelf, der Luleasee, der durch die Luleaelf in den bott- nischen Busen abfließt; 2) im Norden der Enarasee (60 lumeil.), der durch die Paswig in den Waranger-Fjord abfließt; ) Häufig werden Städtenamen dadurch gebildet, daß „sk" an den Flußnamen gesetzt wrrd, z. B. Tobol, Tobolsk.

11. Kleine Schulgeographie von Europa - S. 23

1908 - Dresden : Huhle
— 23 — d) Duero, Tajo, Guadiana und Guadalquivir gehören der pyrenä- ischen Halbinsel an und haben im ganzen eine westliche Laufrichtung. Am wasserärmsten ist der Guadiana, daher liegt auch an seiner Mündung keine größere Handelsstadt, während am Duero die Handelsstadt Oporto, am Tajo das reiche Lissabon, am Guadalquivir das lebhafte Sevilla liegt. D. Das Gebiet des Mittelländischen Meeres. Die dem Mittelländischen Meere zugehörenden Ströme zeigen vor- wiegend keine der Schisfahrt so günstigen Mündungen, wie die des freien Ozeans. Meist sind die Mündungen versumpft, oder die Ströme bilden breite, ungesunde Deltas, und große Handelsstädte konnten sich hier nicht entwickeln. In das westliche Becken mündet der Ebro, ein spanischer, der Rhone, ein französischer, der Tiber, ein italienischer Strom. Der Ebro entspringt in dem Cantabrischen Gebirge, der Rhone in den Alpen, der Tiber in den Apenninen. Gib die Richtung des Laufes dieser drei Ströme an. In das Adriatische Meer mündet der Po. Er entspringt den West- alpen und läuft nach Osten. In das Schwarze Meer münden die meisten Ströme. Von Westen her kommt vom Schwarzwalde der zweitlängste Fluß Europas, die Donau, von Nordeu der Dnjestr, Dnwpr und der Don. Der letztere bildet vor seiner Mündung in das Schwarze Meer ein Haff, Asowsches Meer genannt, Merkenswerte Seen, welche zum Gebiete des Mittelländischen Meeres gehören, sind: 1. der Gardafee, 2. der Comosee, 3. der Lago maggiore (sprich Lago madschore), 4. der Genfersee, der größte des Gebietes. Der Genfersee gehört dem Rhonegebiet, die drei anderen Seen dem Pogebiet an. E. Das Gebiet des Kaspischen Meeres. In den Kaspischen See mündet der größte Strom Europas, die 470 deutsche Meilen (3190 km) lange und auf 3000 km schiffbare Wolga. Die Wolga ist so recht eigentlich die große Verkehrsader ganz Rußlands; durch Kanäle verbindet der Riesenstrom das Schwarze Meer, die Ostsee, das Eismeer und den Kaspischen See. Die Wolga entspringt auf der Waldaihöhe, schlägt bis zur Stadt Kasan eine östliche Richtung ein, nimmt die Kama, ihren größten Nebenfluß, auf und fließt dann südlich, oft in mehrere Arme geteilt, durch das niedere Steppengelände dem größten Binnen- see der Erde zu. Kurz vor ihrer Mündung in das Kaspische Meer bildet sie, wie der vom Uralgebirge herabströmende Ural, ein sumpfiges Delta. Der Fischreichtum der Wolga und des Urals in ein außerordentlicher. Zwischen der Wolga und dem Ural liegen zahlreiche Steppenseen; ihr salzreiches Wasser dient zur Salzgewinnung. Vergleichen wir zum Schluß die Flüsse in Bezug auf ihre Mündungen, so ergibt sich, daß die Ströme, welche in den freien Ozean, in die Nord- see und das Eismeer münden, breite, der Schiffahrt außerordentlich

12. Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 160

1861 - Berlin : Charisius
160 Europa. Die Düna oder Westliche Dwina, kommt aus kleinen Seen westlich vom Wol- chonski-Walde; sie hat häufige Strudel und leidet an Versandung. Ein Neben- fluß, Ulla, steht durch den Beresiua-Kanal mit der Beresina und dem Dnjepr in Verbindung; dadurch ist eine Verbindung zwischen dem schwarzen und baltischen Meere hergestellt. — Witebsk, Dünaburg, Riga. Der Njemeu kommt südlich vom nordrussischen Landrücken und ist wasserreich fast von der Quelle an. Unterhalb Grodno fließt er zwischen schroffen Thal- wänden in einem schönen, waldigen Thal. Er mündet in zwei Armen, Ruß und Gilge, ins kurische Hass; zwischen beiden liegt ein fruchtbares Delta. —Minsk (nahe der Quelle), Grodno, Tilsit, Memel (am kurischen Haff). l. die Schara oder Szczara ist durch den versandeten Oginski-Kanal mit dem Przhpiec verbunden. r. die Wilia fließt aus dem nordrussischeu Landrücken. — Wilna. § 418. Gebiet des schwarzen Meeres. Der Dnjestr entspringt am Fuße des karpathischen Wald-Gebirges, nördlich von der San-Quelle. Im mittleren Laufe, in tiefem Bette, hat er Stromschnellen und Wasserfälle; daraus fließt er langsam durch niedrige Steppenflächen. Seine Schiffbarkeit ist sehr beschränkt. — Halicz, Bender. Am Meere Akjer- man, Odessa. l. der Sered. — Tarnopol. — Nahe Kamjeniec. Der Oestliche Bug entspringt östlich von Tarnopol. Der Dnjepr kommt aus waldiger Sumpfgegend südlich vom Wolchonski- Walde. Von Kijew au fließt er durch ein höheres Land, hat ein felsiges Bett voll Stromschnellen und Wasserfälle, welche die Schifffahrt hindern; der untere Lauf geht durch tiefe Grasebenen. Bei Cherson ist er 1 bis 5 Meilen breit, aber von geringer Tiefe. — Smolensk, Mohilew, Kijew, Iekaterinoslaw, Cherson. r. die Beresina, entspringt nördlich vom Minsk. r. der Pripät oder Przhpiec (Pschipiez), durchfließt die großen Ro- kituo-Moräste, erhält aber seinen Namen erst unterhalb der Sthr-Mdg. l. die Des na, entspringt östlich von Smolensk. — Tsche rni gow. l. die Worskla, vom südrnssischen Landrücken. — Poltawa. Der stille Don kommt aus dem Iwan-See, in morastiger, waldiger Gegend, südöstlich von Tula. Er ist steil in das Steppen-Platean eingeschnitten. Sein unterer, 30 M. langer Lauf geht durch ein ganz flaches Land, und seine Ufer werden jährlich überschwemmt. — Tscherkask, Asow. l. der Worcknesch. — Woronesch. r. der Donez oder kleine Don, vom südrussischen Landrücken. — Char- kow liegt nahe. Der Kuban vom Elbrus im Kaukasus. — Stawropol nahe, Ie- katerinodar. Gebiet des kaspischen Meeres. Der Terek vom Kasbek im Kaukasus; er macht die Grenze zu den Tscher- kessen. — Mosdok, Kisljar. Die Wolga, der größte Strom Europas. Sie entspringt im Wolchonski- Walde, unter 57" nördl. Br. und 5t° östl. L., in der Gegend des Sees Sseligär, 890 F. über dem Meere. Sie fließt anfangs zwischen hohen, waldigen Ufern; daun beginnt das wellenförmige Tiefland und die Schiffbarkeit. Ihr Unterlauf im asiatischen Steppenboden hat steile, zerrissene Ufer, rechts bis 200 F. hoch, links sumpfige Wiesen. Sie hat an 60 Mündungen, von denen eine 1 M. breit ist. — Twer, Rhbinsk, Kostroma, Nischnij-Nowgorod, Ssimbirsk, Ssa- inara, Ssaratow, Ssarepta, Astrachan. l. die Twer za, mit der Msta verbunden. l. die Mologa.

13. Leitfaden der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 153

1908 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Bodengestalt und Flüsse Rußlands. § 45. 153 rücken bezeichnet. Dagegen zieht der westrussische Landrücken von der Waldaihöhe gegen Sw. Etwas ganz für sich Bestehendes ist die Seenplatte von Finland. Die Waldaihöhe ist zwar nur eine Hügellandschast (320 m hoch), aber als Quellgebiet bedeutender Wasserläufe (Wolga und Düna) von Wichtigkeit. Der wejtrumic Landrücken gibt einen Zweig nach W. ab, der seine Fortsetzung in der Baltischen Seenplatte (S. 78) findet. Die siidrusjlsche platte teilt sich in die Donsche, eine baumlose Steppe, welche vom Don und Dujepr durchbrochen wird, und in die fruchtbare Podo- lische Platte, westlich vom Dnjepr gegen die Karpaten hin, durch welche der Dnjestr sich durchgenagt hat. Die Zemplattc von Finland stellt eine weit ausgedehnte, waldreiche Granit- Hochfläche dar, deren seichte Vertiefungen mit Tausenden von klippenreichen Landseen ausgefüllt sind; nur der flache Küstensaum an der Ostsee gestattet einigen Anbau. Rußland besitzt an der Ostgrenze seines Tieflandes das längste Ge- birge in Europa, den Ural, der den europäischen Teil des Reiches vom asiatischen scheidet und sich durch seinen Bergbau auszeichnet. Der Ural [d. h. Steingürtel) erstreckt sich 2600 km lang fast genau in meri- dionaler Richtung (600 ö. L.) von N. nach S., besitzt aber nur eine mäßige Höhe; sein höchster Gipfel, der Töllpos, erreicht nicht ganz 1600 m. Am niedrigsten ist er in der Mitte, wo ihn die Eisenbahn von Perm nach Jekaterinburg über- schreitet. Hier tritt auch sein Reichtum an Metallen (Eisen, Kupfer, Silber, Gold) wie au Schmucksteinen ganz besonders zu Tage. Viele bedeutende Ströme mit zahlreichen Nebenflüssen durchziehen mit meist ganz schwachem Gefälle die Tiefebene Osteuropas. Im Verein mit den Kanülen vermitteln sie den inneren Verkehr. Die Schiffbarkeit dieser Flüsse wird übrigens nicht uur durch die lange Dauer des Winters, sondern auch vielfach durch Katarakte und zum Teil durch die Ver- sandung ihrer Mündungen (wie beim Don, Dnjepr und Dnjestr) beeinträchtigt. Die russischen Flüsse verteilen sich auf folgende Meere: a) Gebiet des kaspifchen Meers. Das Kafpische Meer stellt eiueu Ungeheuern, von Steppen um- gebenen Binnensee dar, 440 000 km2 groß und 26 m unter dem Spiegel des Ozeans gelegen. Sein Hauptzufluß, die Wolga [d. h. die Großes, übertrifft alle Ströme Europas an Länge des Laufs (3400 km) und Größe des Stromgebiets. Auch von ihren Nebenflüssen stehen einige, wie Oka und Kama, nur der Donau nach. Die Wolga entspringt aus der Waldaihöhe als Abfluß mehrerer Seen. Schon in ihrem oberen, nach O. gerichteten Lauf empfängt sie ihre bedeuteudsten Nebenflüsse: bei Nischnij Nowgorod die Okä (1500 km lang) mit der Moskwa, und unterhalb Kasan die ihr vom Ural entgegenströmende K a m a (1800 km lang). Aus ihrem weiteren Lauf gegen S. hat sie rechts das bis über 300 m hoch an- steigende „Bergufer", links das flache „Wiesenufer"; von Zarizyn ab fließt sie nach So. Ihre Mündung bei Astrachan bildet ein ausgedehntes Delta. Verschiedene Kanäle verbinden die Wolga mittels des Onega- und Lädoga- sees mit der Newa, also das Kaspische Meer mit der Ostsee; ein anderer Kanal setzt die Wolga mit der Dwina in Verbindung. Dadurch wird die in Rußland

14. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 153

1837 - Heidelberg : Winter
Europa. Uralland. 153 den von Rennthieren, von Jagd und vom Wallroß- und See- hundsfang. e. Die Halbinsel Kola und Inseln. Dieser große Land- strich begrenzt die Nordseite des weißen Meeres, hat viele Seen, z. B. den Jmandra, nördlich vom Meerbusen von Kan dé- las kaj'a, und ist meist von Lappen bewohnt. Nahe an der Mündung des Kolaflusses liegt das Städtchen Rola (russisch: Kolkoi-Ostrvw) mit 1200 Einw. Robben-, Wallfisch- und Stock- fischfang. Die wcrigazinseln, zwischen Nova Zembla und dem fe- sten Lande, sind unbewohnt. Die Meerenge heißt: Waigaz- straße (Klagethor, Trauerpforte). — Die zwei Inseln Noocr Zembla (russisch: Nvwaja-Semlja), 4255 ^Meilen groß, mit Eis- und Schneebergen bedeckt, sind unbewohnt. Nur Renn- thiere, Eisbären, Wallrosse, Seehunde, Polarfüchse rc. halten sich daselbst auf. Vom Oktober bis Februar ohne Sonne. Iii. Das östliche Rußland. Das Gebiet der Wolga bildet diesen Theil des Landes, wel- cher' im 9t. vom russischen Landrücken, im O. vom Ural, im W. vom Wolchonskywalde, vom Landrücken Episanow und vom Wolgagebirge, im O. und S. vom caspischcn Meere und dem Flußgebiet der Kama begrenzt wird. 1. Die Wolga entspringt auf der russischen Hochebene im Wolchonskywalde aus mehreren kleinen Seen. Sie ist über 450 Meilen lang und der größte Strom in Europa, sehr fischreich, bei Twer für große Fahrzeuge schiffbar, und geht durch 8 Haupt- arme und eine Menge kleinerer Mündungen ins caspische Meer. Nebenflüsse auf dem rechten Ufer sind: — die Oka, Quelle südlich von Orel im Landrücken der Wolga, mit der Moskwa, und die Sura, Quelle Wolgagebirge; auf dem lin- ken Ufer: — die Kama mit der Wiätka, beide entspringen südlich vom russischen Landrücken, und die Ufa, Quelle Zweige des Uralgebirges. 2. Der Uralfluß, 230 Meilen lang, und —3. die Jemba (Emba), welche im Ural entspringen. Im S. sind große Steppen und viele Salzseen. Der Salzsee Elton, 9 Meilen im Umfang, mit mehreren deutschen Kolonistendörfern südöstlich von Saratow. Städte: Iwer, am Einfluß der Twerza in die Wolga, 22,000 Einw. Qaroölnw, am l. tl. der Wolga, 24,000 Einw. Tulcr, an der Upa, 39,000 Einw. Raluga, an der Okka, 26,000 Einw. iltoofau, an der Moskwa, 330,000 Einw. itischnei-Novogorod, an der Okka und Wolga, 15,000 Einw.

15. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 106

1836 - Leipzig : Schumann
106 Allgemeine Erdkunde. §- 477. Der Dnjestr kommt aus den Karpathen in Gali- zien, geht über Choczim, Mohilew, Bender; M. bei Akjerman. «Lchon bei Halitsch in Galizien beginnt die Schiffbarkeit dieses Stroms; doch wird sie bei Jampol durch die dortigen Strom- schnellen unterbrochen, und beginnt erst wieder bei Bender; Lauf 110 Meilen. 478. Der Dnjepr; Q. in Morasten und Sümpfen des Wolchonskiwaldes im Gouvernement Smolensk, wird bei Smo- lensk schiffbar; von Jekaterinoslaw aber bis nach Alexandrowsk ist er wegen der Wasserfalle (die Porogi, 13 an der Zahl) nicht zu befahren. Er berührt Smolensk, Mohilew, Kiew, Jekatcri- noslaw, bildet unterhalb Cherson einen 8 Meilen langen, 1 Meile breiten Busen, und fällt zwischen Oczakow und Kinburn ins Meer; Lauf 240 Meilen. ' Nebenflüsse. — Rechts: Die Beresina entsteht aus zwei klei- nen Flüssen im Gouvernement Minsk, und geht über Bobruisk; M. im Gouvernement Mohilew; Lauf 65 Meilen. Kanal zur Düna. — Der Prypetz, Q. in Volhynien; M. im Norden von Kiew. — Der Boh (unrichtig Bug); Q.. in Podolien; M. zwischen Cherson und Oczakow; Lauf 98 Meilen.— Links empfängt der Dnjepr: die Des na; Q. süd- östlich von Smolensk; berührt Tschcrnigow; M. oberhalb Kiew. §. 479. Der Don kommt aus dem Jwanoff-See auf der Gränze der Gouvernements Tula und Rjäsan, geht über Tscher- kask; M. unterhalb Nachitschewan und Azow ins azowsche Meer; Lauf 195 Meilen. Zuflüsse. — Rechts: der D o n e tz, Q. im Gouvernement Kursk; M. oberhalb Novi- Lscherkask; Lauf 88 Meilen. — Links: der Woro- nesch; Q. im Gouvernement Tambow; M. unterhalb Woronesch; Lauf 52 Meilen. — Der Manitsch; Q. in Kaukasien; M. bei Lscherkask. 8. 480. Der Kuban; O.. am Nordabhange des Kaukasus, geht durch Klein-Abassien und Circassien, und trennt dieses letztere von der Provinz Kaukasien und dem Gebiete der tschernomorischen Kosaken. Er mündet in zwei Armen; der eine fällt ins azowsche, der andere ins schwarze Meer. 2. Derkaspischesee. 8. 481. Dieses Winnenbecken, welches Asien und Europa ge- meinschaftlich angehört, empfängt aus diesem letztern Erdtheile seine bedeutendsten Zuflüsse. , Der Terek kommt vom Fuße des Berges Mqumwan, be- spült Wladikawkas, Mosdok und Kisliar, und fällt wie alle dem kaspischen See zufallenden Ströme mit mehren Mündungen in dasselbe. Die Kuma; Q. am Nordabhange des Kaukasus, bespült Kumskaja) Der Wolga; Q. im Wolchonskiwalde rm Gouvernement Twer, geht über Rschew, Twer, Rybinsk, Jaroslaw, Nischni- Nowgorov, Makariew, Kasan, Saratow, Sarepta, Astrachan und Krasnojar; M. in 65 Armen, unter denen 8 größere; von Rschew oder Riew ab ist er schiffbar; Lauf 430 Meilen. Nebenflüsse. — Rechts: die Oka; Q. auf der Südgranze des Gouvernements Orel, geht über Kaluga und Rjasan, empfangt Mo skwa

16. Europa - S. 203

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 203 — Die Wolga (= die Große), der „heilige Fluß", ist Europas größter und wasserreichster Strom. Ihre Länge beträgt 3690 km, d. i. mehr als die dreifache Länge der Elbe (Donau 2850, Dnjepr 2260, Rhein 1360, Elbe 1160 km) und ihr Flußgebiet mißt mehr wie Deutschland, Österreich-Ungarn und die halbe Balkan- Halbinsel zusammen. — Die Wolga entspringt auf der Waldai- höhe und fließt zunächst in einem nach Süden zu offenen Bogen nach Osten. Bei Kasan wendet sie sich nach Süden und wird nun auf dem rechten Ufer von Höhen- zügen, den Absturzrändern der Wolgaschwelle, begleitet, bis sie abermals die Richtung ihres Laufes ändert, nach Südosten umbiegt und in zwei Hauptarmen (und 26 Nebenarmen), die sich zuletzt zu einem großen Delta verzweigen (Abb. zeigen!), bei Astrachan dem Kaspischen Meere zuströmt. — Wiedergabe. Nebenflüsse. Mächtige Nebenflüsie führen der Wolga eine gewaltige Wasser- menge zu. Die bedeutsamsten Nebenflüsse der Wolga sind die Kama (1780 km — P/2 mal so lang als die Elbe) und die Oka (1500 km — länger als der Rhein). Die Kama kommt von Osten und mündet südlich von Kasan in den Strom. Die Oka kommt von Westen und ergießt sich bei Nishni-Nowgorod in die Wolga. Der Oka fließt die Moskwa (daran Borodino — 7. Sept. 1812 — und Moskau) zu, die fast so lang als der Main ist. — Wiedergabe. Schiffahrt. Der Schiffsverkehr auf der Wolga und ihren Nebenflüssen ist hervorragend. Schon bei Twer wird die Wolga für größere Fahrzeuge schiff- bar; bei Nishni-Nowgorod beträgt ihre Breite bereits 3/i km, an der Mündung gegen 8 km. Rund 40000 Schiffe vermitteln den Güterverkehr im Werte von 260 Mill. Mark. Auf der Wolga werden vor allem Holz (50°/o), Getreide (17°/o), Petr0 - leum (12%) und Salz (4°/o) ausgeführt. Die wichtigsten Handelsstädte an der Wolga sind Astrachan, Samara, Nishni-Nowgorod und Zarizyn (Um- ladeplatz nach dem Don). Nenne andere Städte an der Wolga! Saratow, Kasan, Twer. Nishni-Nowgorod ist durch seine Messe berühmt. Dann ist die Stadt ein Stelldichein der Völker Europas und Asiens. Kasan (150000 Einw.) vermittelt den Verkehr zwischen Sibirien und dem europäischen Europa; Samara (100000 Einw.) an der sibirischen Bahn ist wichtig durch große Getreidemärkte, Saratow (150000 Einw.) durch Industrie, Astrachan (100000 Einw), eine fast morgenländische Stadt, durch den Handel mit Persien, durch Fischfang und Kaviarbereitung. — Groß ist auch der Personenverkehr auf der Wolga, den große Dampfer (sogen. Misiissippi- dampfer) vermittelnd) Störend für den Verkehr sind die5monatige Eisbedeckung und die Untiefen. Aber auch die Nebenflüsse der Wolga sind für die Schiffahrt sehr geeignet. Zeige und nenne Städte an den Nebenflüssen! Perm an der Kama, Tula (100000 Einw.) an der Oka und Moskau (1 Mill. Einw.) ander Moskwa (zeigen!) — Wiedergabe. Fischerei. Die Wolga ist auch sehr fischreich (vielleicht der fischreichste Strom der ganzen Erde) Das Hauptfischereigebiet ist bei Astrachan. Wenn im Früh- jähre die ungeheuren Fischmengen (Hechte, Sandarte, Brachsen, Welse, Störe, Hausen usw). aus dem Kaspischen Meer in die Flußmündungen hinaufziehen, find hier 10000 Fischerfahrzeuge beschäftigt. Aus dem Rogen dieser Fische, namentlich aus dem des Störs und Hausen, wird Kaviar gewonnen, der ein Hauptnahrungsmittel des Volkes bildet.*) Wiedergabe. Ter Uralfluß entspringt auf dem waldreichen (südlichen) Teile des Uralgebirges,' er fließt erst nach Süden, dann nach Westen, dann wieder nach Süden und mündet in das Nordende des Kaspischen Meeres. — Wiedergabe. Bedeutung und Nutzen der Flüsse Rußlands. Die Flüsse Ruß- *) Die Russen ziehen eine Erholungsreise auf dem heiligen Strom durchweg, einem Badeaufenthalt vor. *) Die für den Versand bereiteten Kaviare werden durch Herstellung und Trans- port sehr teuer und bilden in Westeuropa eine Delikatesienware.

17. Lehrbuch der Geographie - S. 248

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
248 Osteuropa. Das russische Tiefland. Quellarm, entfließt dem Seligersee und geht nach So., bis sie von Subzof aus sich gegen No. wendet, die Landhöhe Mittel- rußlands durchschneidet und hier die übrigen Queüströme aufnimt. Dann wendet sie sich, ein breiter, wasserreicher, schon von Twer an gut schiffbarer Strom, von der Mündung der Maloga an in der Senkung zwischen den beiden nördlichen Höhenzügen gegen Oso., durchbricht von Nischney Nowgorod, wo sie die Oka, ihren bedeutendsten rechten Zufluß, aufnimt, an die mittel-- russische Höhe und erreicht daun die östliche Senkung des Tief- landes an der Mündung der Kama, welcher Zufluß, der größte, schiffbarste und wasserreichste von allen, die Flüsse des Ural wie eines Theiles des Tieflandes sammelt. Von hier fließt die Wolga im breiten, inselrcichen Bett zwischen flachen Ufern gegen S. und bildet unterhalb Saratow den Durchbruch durch die Abfälle der höheren, hügligen Ebenen zwischen steilen, zerrissenen Ufern, bis sie bei Kamyschin das Niveau des Oceans und das kaspische Tiefland erreicht, von wo an nur ihr Westufer noch hoch ist. Bei Zaritzin wendet sie sich gegen So., hier beginnen auch die Theilungen des Bettes, die Mündung bildet ein Delta mit zahl- reichen, meist versandeten Mündungen, dessen flache Inseln der bei den Schwellen stark ausrretende Strom weit überschwemmt. (Anin. Die Wichtigkeit des Thales der unteren Wolga in der Geschichte des Mittelalters. Das neuere Astrakhan). §. 558. Die südlichen Theile des Tieflandes bewässern besonders drei größere Strönre. Der östliche, der Don, entsteht in den Ebenen des inneren Rußlands den Quellen der Oka nahe und fließt im oberen Laufe in einem flachen, ebenen Thäte gegen S. Unterhalb Woronesch stößt er auf die südliche Landhöhe, welche er zwischen steilen Ufern, gegen So. und gegen O. fließend, durchschneidet, bis er der Wolga ganz nahe kommt; dann geht er nach S. und im Küstenlande des schwarzen Meeres im unteren Laufe gegen W., den Do nee, seinen ganz der Landhöhe angehörenden Hauptarm, aufnehmend, er durchströmt hier eine breite, häufig überschwemmte Niederung. Unterhalb Nowotscherkask fällt er darauf in mehreren Armen in das asofsche Meer (die Maeotis), einen großen Busen des schwarzen Meeres, der durch die schmale Straße von Aenikale mit diesem zusammenhangt und, weil er durch die steten Ablagerungen des Flusses immer mehr angefüllt wird, jetzt nur für kleine Schiffe fahrbar ist. Auch der Fluß ist nicht sehr wasserreich und für die Schiffahrt, die erst bei Woronesch beginnt, der vielen seichten Stetten halber von keiner großen Wichtigkeit. §. 559. Bedeutender ist der Dnjepr, der in den Südab- hangen des wolchonskischen Waldes entspringt und im oberen Lause nach Sw. und W. fließt. Schon oberhalb Smolensk be- tritt er als ein schiffbarer Fluß die weiten Ebenen, die er im

18. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 146

1876 - Dresden : Schönfeld
146 *■ Rußland. Plateau verhindern alle Schiffahrt. Weil jedoch sein Liman tiefer als der des Dnjepr ist, wurde der Sitz der Admiralität nach Nikolajew gelegt, in die Nähe der alten Olbia. 4. Der Dnjepr ist 240 Ml. lang. Sein Oberlauf geht parallel der nördlichen Landhöhe von O. nach W. Von Orscha an, wo er schiffbar wird, durchfließt er in süd- licher Richtung, reiche Getreidelandschasten. Auf diesem Mittellauf nimmt er rechts die B erssina und den 100 Ml. langen Pripet und links bei Kijew die 120 Ml. lange Desna auf. Dem podolischen Granitplateau ausweichend, macht er einen großen Bogen nach O. Er durchbricht einen Theil des Granitlagers in den 10 Meilen langen Stromschnellen (Porogen) unterhalb Jekaterinoslruv. Eine berühmte Lotsenzunft führt die Schiffe über die gefährlichen Stellen. Im 9. und 10. Jahrhunderte bildete der Strom die Handelsstraße der Normannen und später der Hansa nach der Levante. Jetzt versorgt er die Häfen des schwarzen Meeres mit Schiffbauholz aus den litauischen Wäldern. An den Stromschnellen dieser Verkehrsader, an den Porogen (spr. Parogen), saß ehedem das Volk der Säporogen, die von den Nachbar- völkern Kosaken oder Kasaken, d. h. Räuber genannt wurden. 5. Der Don (d. h. Wasser), 195 Meilen lang, hat keine Stromschnellen mehr und ist sehr fischreich. Er durchfließt im Oberlaufe die reichen Eisen- steinlager von Tula bis Woronesch. Von hier aus wird er schiffbar und bildet in seinem weiteren Laufe die Grenze zwischen asiatischer und europäischer Lebensweise. Im Mittelalter galt er stets als Grenze von Asien und Europa. Wo er sich am meisten der Wolga nähert, sind beide Ströme durch eine Eisenbahn mit einander verbunden. In: Unterlaufe sind viele wechselnde Sandbänke, welche die Fahrt erschweren. Der wichtigste Nebenfluß ist der schiffbare Donetz, 120 Ml. lang. 6. Der Kuban, 88 Ml. lang, entspringt auf dem Elbrus und mün- det ins schwarze Meer. § 214. Zum Gebiet des kaspischcn Meeres gehören 1. der Kur in Transkaukasien, welcher mit seinem Nebenflüsse, dein Aras, den kleinen Kaukasus umfließt, unterhalb Tiflis durch Steppen- land geht und sein Delta von Jahr zu Jahr weiter in das kaspische Meer hinaus baut. 2. Der Terek, der am Kasbek entspringt und auf seinem 86 Ml. langen Laufe das kaukasische Bergland von der Steppe trennt. An seinen Quellen zieht sich die einzige Fahrstraße über den Kaukasus, von Wladikawkas durch die Pforte von Dariel am Kasbek vorbei nach Tiflis. 3. Die Kuma, über 70 Ml. lang, fließt fast ganz durch die Steppe. 4. Die Wolga, 470 Meilen lang, ifl 386 Ml. schiffbar, von Twer an gehen Dampfschiffe, meist mit deutschen Kapitänen. Von hier bis zur Mündung beträgt das Gefälle des Stroms bis Astrachan nur 130 m. Deshalb findet auf ihn: und seinen Nebenflüssen der belebteste Verkehr statt. Auf dem Laufe von Kasan südlich heißt das linke flache Ufer der Steppe die Wiesenseite, das rechte höhere Ufer die Bergseite; von Saratow geht der Fluß ganz durch Steppenland. Schon vor Sarepta beginnen die Strom- theüungen, im Delta selbst zersplittert sich das Wasser in zahllose Arme, von denen inanche versanden; doch bleibt der Hauptarm bei

19. Physische Geographie - S. 318

1838 - Berlin : Duncker & Humblot
318 2lbth. Ii. Llbschn. 7. Kap. 1. Ufte bleibt noch bis Sarepta hoch, und ihr rechter Thal- rand erhebt sich noch 100 bis 200' über den Stromspiegel, während auf dem linken Ufer flache, sumpfige Wiesengründe ausgebreitet sind. Oberhalb Zaritzyn liegt die erste bedeutende Stromspaltung, und auch das rechte Ufer der Wolga wird von Sarepta abwärts flach und niebrig. Der Strom wälzt nun feine Wassermassen langsam, in vielen Armen, deren nördlichster die Achtuba, Schilf- und Wiesengründe, Sand- und Sumpfinseln bildend, durch den Horizontalboden der salzigen Steppe, und ergießt sich bei Astrachan mittelst ei- niger 60 Mündungen, deren bedeutendste 1 Meile breit ist. Das Wolga-Delta ist heftigen Überschwemmungen ausgesetzt. Besonders wenn bei der Schneeschmelze zugleich die Südost - Winde die Gewässer des kaspischen Sees meilenweit über die flachen Ufer und der Wolga entgegentreiben, schwillt der Stronr zu bedeutender Höhe an, und überfluthet feine niedrigen Ufer- gegenden weit und breit. Die Schiffbarkeit der Wolga beginnt bei Subzof, größere Fahrzeuge trägt sie jedoch erst von Twer an; der Strom ist also auf einer Strecke von 400 Meilen schiffbar und dadurch die Verbindungsstraße zwischen Nord-Europa und West-Asien' eine Verbiudungsstraße, welche fast durch die ganze Breite des europäischen Kontinents hinführt. Unter den Nebenflüssen ist die Kama am ausgezeichnet- sten durch Schiffbarkeit und Wasserreichthum, weil sie die reichen Wasservorräthe des Ural in ihrem Bette versammelt, bevor sie dem Hauptstrom zugeht. Sie ist daher fast von ihrer morastigen Quellgegend an zu beschissen, und unter ih- ren Nebenflüssen erreichen die Tschuffowaja und Bjelaja die Breite von 1000'. Beide sind schiffbar, eben so die Ufa und die erstere verknüpft, mittelst eines kurzen Trag- platzes (Wolok), das Wolga- mit dem Obi-System. Nächst der Kama ist die Oka der bedeutendste Nebenfluß der Wolga; dieselbe wird bereits bei Orel für kleinere, bei Kaluga für größere Schiffe fahrbar, und durchfließt in einem bis 1000' breiter: Bette, zwischen niedrigen, aber steilen Ufern, die geseg- netsten Kulturlandschaften Rußlands. Die übrigen Abth. I

20. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen - S. 124

1891 - München : Oldenbourg
124 Osteuropa. Gebiet, das die größte Kornkammer Europas ist, zu den besser bevölkerten Strichen Rußlands. Nur das von Don und Donez durchbrochene Gebiet ist infolge des geringen Niederschlages steppenartig. — Von den Flüssen, welche dieses Plateau durchziehen, ist besonders der Don zu erwähnen. Er enspringt sast am Nordrande des Plateaus, fließt anfangs südlich, hierauf südöstlich, bis er, nur wenige Meilen von der Wolga entfernt, sich gegen Südwest wendet und im flachen Liman von Afow endet. 2. Die das Plateau umgebenden Tieflandsbecken sind folgende: a)^Das arktische Tiefland, nördlich des 60. Breitengrades. Seine wichtigsten Flüsse sind Petschora (ö), Dwina und Newa. Die Petschora kommt vom Uralgebirge, fließt fast nur durch unwegsame Nadelwälder und ergießt sich ins Eismeer. — Die Dwina entsteht ans zwei einander entgegenströmenden Qnellflüffen und geht dann ins weiße Meer. — Die Newa ist der Abfluß des Ladogasees (lädoga) und mündet in das Ostende des finnischen Busens. — Von den Seen dieses Gebietes sind be- sonders der Ladogasee (18 T. qkm) und Onegasee [ortega] (10 T. cikm) hervor- zuheben ; sie bilden in Verbindung mit den übrigen kleineren Seen wahr- scheinlich den letzten Rest eines alten Meeresarmes zwischen Ostsee und weißem Meer. — Das Klima dieses Gebietes ist im Norden außerordentlich rauh; daher die Ebene auch sehr pflanzenarm. Hier erstreckt sich der völlig nnwirt- liche Gürtel der Tundren, das sind baumlose, nur mit Moos und Flechten bedeckte Flächen. Südlicher beginnt der Gürtel der Nadelwälder mit ungeheuren Forsten und einem großen Reichtum an Pelztieren. Deshalb ist hier die Jagd die wichtigste Nahrungsquelle. b) Das Wolgatiefland; die Wolga entspringt aus der Waldaihöhe, strömt erst gegen Osten, dann, gezwungen durch die Vorhöhen des Ural, gegen Süden und bei Sarepta, kurz vor dem Eintritte in die kaspische Senke, nach Südosten. Ihre Mündung bildet ein Delta von mehr als 60 Armen. Nebenflüsse links: Kama; rechts: Oka mit der Moskwa. Die Oberflächenbeschaffenheit dieses Tieflandes zeigt große Ver- schiedenheit. Im oberen Teile desselben, besonders im Becken von Moskau, wird Obstbau getrieben, die Laubbäume überwiegen, und der Ackerbau ist ziemlich bedeutend. Dagegen beginnt südlich der Kama bereits das Steppen- gebiet und damit das Nomadenleben. Die Gegensätze der Jahreszeiten sind hier äußerst auffallend. Auf die glühend heißen Sommer, in denen die Pflanzen fast ganz verdorren, folgen strenge Wiuter mit gefürchteten Schnee- stürmen. Dieses Steppengebiet erstreckt sich nach Westen bis zum Dou. c) Das pontische Tiefland an der Nordküste des schwarzen Meeres. Es ist gleichfalls steppenartig, gewährt aber an vielen Stellen Anbau von Getreide; die Halbinsel Krim erzeugt in ihren durch die Berge geschützten Thälern treffliche Weine und Südfrüchte. d) Das Tiefland des Dnjepr; das obere Becken desselben zieht sich als die größte Snmpflandschaft Europas (Rokitnofümpfe) durch das Land, dagegen ist die Stromniederung im Mittellaufe sehr fruchtbar. — Der die Ebene durchfließende Dnjepr entspringt am Südabhange der Waldaihöhe; er schlägt erst westliche, dann südliche Richtung ein, und unterhalb Kiew (ki-es) beginnt der südöstliche Laus. An dieser letzteren Strecke bildet er zahlreiche Strudel und größere Stromschnellen, die sogen. Porogen. Nachdem er sich nochmals südlich gewendet, mündet er unweit Odessa ins schwarze Meer. Ein Nebenfluß des oberen Laufes, die Beresina (beresina), ist 1812 dem französischen Heere beim Rückzug aus Moskau verhängnisvoll geworden. Westlich vom Dnjepr breitet sich ein ziemlich ausgedehntes Plateau aus, das