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1. Deutsche Schulgeographie - S. 146

1908 - Gotha : Perthes
146 § 186. Am wichtigsten ist Westsudan, wo die hellbraunen, viehzüchtenden Fulb e oder Fell ata (selläta), eifrige Anhänger der mohammedanischen Religion, die Herrschaft über die ackerbauenden Neger an sich gerissen haben. In einem großen, nach N. gerichteten Bogen durchströmt der Niger hart bis an die Wüstengrenze, wo die Handels- stadt Tim buk tu liegt, das nach N. sich abdachende Hochland. Die andere Abdachung, die zum Ozean gerichtet ist," führt verschiedene Namen: im Nw. Senegambien (nach den Flüssen Senegal und Gambia), dann folgt die Sierra Leoneküste^) (mit der Neger- republik Liberias) und endlich Oberguinea (ginea) bis zum Niger- delta, das Hauptgebiet der Ölpalme, die das für die Stearinkerzen- und Seifenfabrikation unentbehrliche Material (Palmöl) liefert und neben der hauptsächlich in Senegambien angebauten Erdnuß (Frucht der schmetterlingsblütigen Krautpflanze Arachis hypogaea, die eben- falls Öl liefert) zu den wichtigsten Nutzpflanzen Afrikas gehört. Die Küstenlandschaften sind schon seit ein paar Jahrhunderten von Europäern kolonisiert; Franzosen, Engländer, Portugiesen und Deutsche haben hier Besitzungen, aber nur den beiden ersteren ist es in neuester Zeit gelungen, ihre Herrschaft bis in die inneren Nigergebiete auszudehnen. Die französische Hauptkolonie ist Senegambien mit der Hauptstadt St. Louis (ßäng lui); von hier aus erstreckt sich die französische Macht über das ganze obere Nigergebiet und über alle Negerfürsten im S. des Niger bis an die Elfenbeinküste (Oberguinea) und Dahome. Den Engländern gehört neben Besitzungen am Gambia, an der Sierra Leone- und der Goldküste (Oberguinea) das ganze östliche Nigergebiet mit Lagos^), dem Haupthandelsplatze von ganz Oberguinea, und sie haben ihre Herrschaft jetzt auch über die Haussastaaten (benannt nach den Haussanegern) ausgedehnt. § 187. Die Mulde des tropischen Südafrika wird im W. von Gebirgsketten, im O. von dem ausgedehnten Seenhochlande ein- geschlossen, an das sich weiter nach N. das abessinische Hochland und das Somali (somali) - Land anschließen. Mit Ausnahme der letztgenannten Länder wird das tropische Südafrika von den B antunegern (bäntu)4) bewohnt, einem trägen, aber kräftigen Menschenschlage, der von Ackerbau (D u rr a, das afrikanische Hauptgetreide) und Viehzucht lebt, dem niedrigsten Aberglauben (Fetischdienst) ergeben ist und durch die beständigen *) Spanisch, = Löwengebirge. a) Lateinisch. = Land der Freien, weil hier befreite Negersklaven angesiedelt wurden. 3) Portugiesisch, --- Seen. 4) abäntu bedeutet in der einheimischen Sprache Leute.

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1. Teil 2 - S. 49

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 24. Der Sudan. 49 3. Kultur. Die Flußgebiete haben üppigen tropischen Pflanzen- wuchs, besonders Palmen, im Gebiet des Senegal und Gambia gedeiht die Gummi-Akazie, deren Harzausschwitzung das Klebgummi (gumrai arabicum) liefert. Es wird Getreide, Baumwolle und Indigo angebaut; die Erdnuß liefert nach der Provence in Frankreich feines Öl, das dem dortigen zugesetzt wird; die Kolanuß, welche von den Eingeborenen gekaut wird, ersetzt mit ihrem rosaroten Saft den Kaffee. Rind- und Pferdezucht wird getrieben, der Handel, z. B. mit dem Salz der Wüste, steht seit der Herrschaft des Islam in Blüte. Einige Negerstämme sind auch sehr geschickt in manchem Gewerbe. 4. Staatliche Verhältnisse, Bevölkerung und Städte. a) Das Küstengebiet des Südens bis Kap Palmas heißt Ober- guinea und zerfällt in die von den ersten Händlern so genannten Ab- schnitte: Sklaven-, Gold-, Elfenbein-, Pfeffer- und Sierra Leone-Küste. Hinter der sandigen Küstenlinie erstrecken sich weite Lagunen von geringer Tiefe, an welche sich tropisches Marschland anschließt. Die ganze Küste ist im Besitz der Europäer, welche zahlreiche Faktoreien (wichtigster Handelsgegenstand Palmöl) hier angelegt haben. Haupthandelsplatz ist das englische Lagos im unteren Nigergebiet. Etwa in der Mitte liegt das deutsche Gebiet von Togo. Landeinwärts liegen volkreiche, despotisch regierte Negerstaaten, welche den Islam nicht angenommen haben: das Reich der kriegerischen Aschanti und das Reich Dahome, das Frank- reich sich unterworfen hat. Am Kap Palmas wohnen die Kru-Neger, wichtig deshalb, weil sie allein von allen Stämmen zur Arbeit bei den Europäern sich verdingen. Nw. von diesem Kap liegt die Negerrepublik Liberia und die englische Kolonie Sierra-Leone mit der Hauptstadt Freetown, beide ursprünglich von menschenfreundlichen Amerikanern um 1820 für befreite Negersklaven der Vereinigten Staaten gegründet, aber ohne feste Ordnung. d) Senegambien, nw. von Oberguinea, ist vom Kap Verde bis zum Niger und Tfadsee in französischem Besitz; Hauptstadt St. Louis. An der Küste liegt Portugiesisch-Guinea und das englische Gambiagebiet. Der Boden ist außerordentlich fruchtbar, daher starke Ausfuhr in Gummi und Öl. c) Das Innere des Sudan wird von Negervölkern (Sudan heißt auf deutsch schwarz) bewohnt, welche Ackerbau und Viehzucht treiben. In das Nigergebiet sind aber im Mittelalter mohammedanische Fulbe (oder Felatah), von etwas hellerer Farbe, von N.her eingedrungen, Haben die Neger unterworfen und mehrere Staaten gegründet. Die hier wichtigste Stadt ist Timbuktu, von Frankreich in Besitz genommen, Daniel, Leitfaden. Ansg. f. Mafhmmt" Ii. Teil. 4

2. Oberstufe - S. 49

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§24. Der Sudan. 49 3. Kultur. Die Flußgebiete haben üppigen tropischen Pflanzen- wuchs, besonders Palmen, im Gebiet des Senegal und Gambia gedeiht die Gummi-Akazie, deren Harzausschwitzung das Klebgummi (gummi arabicum) liefert. Es wird Getreide, Baumwolle und Indigo angebaut; die Erdnuß liefert nach der Provence in Frankreich feines Ol, das dem dortigen zugesetzt wird; die Kolanuß, welche von den Eingeborenen gekaut wird, ersetzt mit ihrem rosaroten Saft den Kaffee. Rind- und Pferdezucht wird getrieben, der Handel, z. B. mit dem Salz der Wüste, steht seit der Herrschaft des Islam in Blüte. Einige Negerstämme sind auch sehr geschickt in manchem Gewerbe. 4. Staatliche Verhältnisse, Bevölkerung und Städte. a) Das Küstengebiet des Südens bis Kap Palmas heißt Ober- g u i n e a und zerfällt in die von den ersten Händlern so genannten Ab- schnitte : Sklaven-, Gold-, Elfenbein-, Pfeffer- und Sierra Leone - Küste. Hinter der sandigen Küstenlinie erstrecken sich weite Lagunen von geringer Tiefe, an welche sich tropisches Marschland anschließt. Die ganze Küste ist im Besitz der Europäer, welche zahlreiche Faktoreien (wichtigster Handelsgegenstand Palmöl) hier angelegt haben. Haupthandelsplatz ist das englische L a g o s im unteren Nigergebiet. Etwa in der Mitte liegt das deutsche Gebiet von Togo. Landeinwärts liegen volkreiche, despotisch regierte Negerstaaten, welche den Islam nicht angenommen haben: das Reich der kriegerischen A s ch a n t i und das Reich D a h o m e, das Frank- reich sich unterworfen hat. Am Kap Palmas wohnen die Kru-Neger, wichtig deshalb, weil sie allein von allen Stämmen zur Arbeit bei den Europäern sich verdingen. Nw. von diesem Kap liegt die Negerrepublik Liberia und die englische Kolonie Sierra-Leone mit der Hauptstadt Free- town, beide ursprünglich von menschenfreundlichen Amerikanern um 1820 für befreite Negersklaven der Vereinigten Staaten gegründet, aber ohne feste Ordnung. b) Senegambien, nw. von Oberguinea, ist vom Kap Verde bis zum Niger und Tsadsee in französischem Besitz; Hauptstadt S t. L o u i s. An der Küste liegt Portugiesisch-Guinea und das englische Gambiagebiet. Der Boden ist außerordentlich fruchtbar, daher starke Ausfuhr in Gummi und Ol. c) Das Innere des Sudan wird von Negervölkern (Sudan heißt auf deutsch schwarz) bewohnt, welche Ackerbau und Viehzucht treiben. In das Nigergebiet sind aber im Mittelalter mohammedanische Fülbe (oder Felatah), von etwas hellerer Farbe, von N. her eingedrungen, haben die Neger unterworfen und mehrere Staaten gegründet. Die hier wichtigste Stadt ist T i m b u k t u , von Frankreich in Besitz genommen, Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 4

3. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen - S. 183

1891 - München : Oldenbourg
Afrika. - 183 Senegal-Gebiete finden sich ausgedehnte Wälder der Gummi-Akazie, deren Harzansschwitznng das Klebgummi (gummi arabicum) liefert. — Die Tier- welt ist in Oberguinea und Hochsudan durch großen Reichtum an Affen ausgezeichnet; die größten Formen derselben sind Gorilla und Schimpanse; andere häufig vorkommende Tiere sind der Elefant, das Nashorn, das Flußpferd u. a. Bevölkerung. Die Bevölkerung des Sudan bilden die sog. Sudan- neger. Ein von den Negern äußerlich vielfach verschiedener Stamm sind die Fnlbe oder Fellata (felläta) im Nigergebiet. — Die Bewohner bauen Getreide, Baumwolle, Indigo, treiben Rinderzucht, Gewerbe und Handel, letzteren besonders mit Gnrn- (getrocknet: Kola-) Nüssen'). Die Neger haben dunkle, bräunliche oder schwärzliche Hautfarbe, wolliges Haar, wenig Bart, kleine Stirn, hervorstehende Backenknochen, breite flache Nafe, wulstige Lippen. Es kommen indes viele Abweichungen von diesen allgemeinen Merkmalen vor; auch vereinigen sich dieselben nicht bei einem einzelnen Stamme. Staatliche Einteilung. I. Im westlichen Sudan sind zu unterscheiden: 1. Senegambien, d. i. das Land zwischen Senegel und Gambia. Hier und bis an die Küste von Sierra Leone haben die Franzosen Besitzungen; die wichtigste darunter ist St. Louis (säng lui) am Ausfluß des Senegal. Längs des Senegal erstreckt sich die französische Herrschaft bis an den oberen Niger. — An der Mündung des Gambia liegt die englische Besitzung Bathurst (baddßörft). — In den fran- zösischen Besitzungen besteht bereits eine Eisenbahn; deren Fortsetzung nach dem Sudan ist in Aussicht genommen. Die Hauptausfuhrartikel sind das sog. arabische Gummi und das feine Öl der Erdnüsse. 2. Oberguinea, d. i. der flache Küstenstrich vom Kap Sierra Leone (— Löwen- gebirge) bis zum Nigerdelta. Man unterscheidet in der Richtung von W. nach O. folgende Gebiete: a) die Sierra-Le one-Küste; hier der englische Ort Free- town (fritaun); d) die Pfefferküste (nach den hier in den Handel kommenden Paradieskörnern so benannt); hier die Negerrepublik Liberia (£) mit dem Haupt- orte Monrovia; c) die Zahnküste (so bezeichnet, weil von dieser Küste viel Elfen- bein ausgeführt wurde); sie ist bedeutsam als Wohusitz der Kru-Neger, die im Gegensatz zu fast allen anderen Küstenstämmen große Seetüchtigkeit zeigen und sich oft als Matrosen verdingen; d) die Goldküste (von den Europäern einstens be- sonders begehrt wegen des hier vorkommenden Goldstaubes); sie ist jetzt in eng- lischem Besitze, e) O. der Goldküste folgt die deutsche Kolonie Togo, Haupt- ort Bageida. f) Nördlich der Goldküste und des Togolandes erstrecken sich zwei grausam regierte Negerstaaten: das Reich der Aschanti und der Staat Dahome (dahome). g) Ostlich von Togo folgt die englische Sklavenküste (so genannt wegen des in früherer Zeit hier sehr schwunghaft betriebenen Sklavenhandels); wichtig ist für diese Gegend der Handel mit Palmöl; Hauptaussuhrhafen ist Lagos mit ca. 80 T. E. Unter englischem Schutze stehen serner noch die Nig er-Di strikte. 3. Da5 Sudau-Platean. Hier haben besonders die Fnlbe oder Fellata mehrere größere Staaten gegründet. Unter diesen ragen namentlich die Hanssa- Staaten zwischen Niger und Venne hervor. In ihnen fertigt man die besten ledernen Wasserschläuche, die bekanntlich den Wüsten-Karawanen unentbehrlich sind. — Eine^ kleine, aber wichtige Handelsstadt des Sudan-Plateans ist Timbuktu am N.-Bogen des Niger; es ist der Zielpunkt von Karawanen aus allen Weltgegenden. Ein Haupthandelsartikel ist hier außer den europäischen Fabrikaten auch das Salz der Wüste, iras dem Sudan fehlt und daher Jahrhunderte lang hier mit Gold auf- gewogen wurde. ^ , I:Lpm den. Tfadsee liegen mehrere Negerreiche, so westlich Bornu mit Kula (kuka), südlich Bagirmi, östlich Wadai. - .J) Dieselben, äußerlich unserer Roßkastanie ähnlich, sind in ganz Mittelasrika gebucht, Werl ste gekaut eine kaffee- oder theeähnliche Wirkung hervorbringen.

4. Teil 2 = Obere Stufe - S. 283

1885 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Kursus in. Abschnitt Iv. §§ 162. 163. 283 2. Oberguinea, zwischen dem Nigirdelta und dem Sierra Leonekap ist wegen der reichen Bewässerung durch zahlreiche Küstenflüsse und lange anhaltende tropische Regen von ungemeiner Fruchtbarkeit und sowohl auf den Terrassen wie in der 50—150 km breiten Küstenebene mit dichten, durch eine reiche Tierwelt belebten Urwäldern bedeckt, zugleich jedoch durch ein heißfeuchtes Fieberklima be- sonders für die Europäer verderblich. Das ganze Gebiet ist überaus reich an mannigfachen Produkten. Neben den Erzeugnissen der Bodenkultur (Reis, Mais, Baumwolle, Zuckerrohr, Indigo und Erdnüsse) bilden die Früchte der Ölpalme (be- sonders im Nigirdelta und auf der Sklavenküste), Gold (Goldfelder in der Land- schaft Wassa ans der Goldküste) und Elfenbein die Haupthandelsartikel. Lagos auf einer Küsteninsel an der Sklavenküste und Cape-Coast-Castle, der Hauptort der englischen Besitzungen auf der Goldküste und Sitz des Gouverneurs, sind die Ausfuhrplätze für diese Produkte. Das Küstengebiet zwischen den englischen Besitzungen (Bageida, Klein-Popo, Groß-Popo) ist vom deutschen Reich okkupiert worden. Die Bevölkerung besteht aus zahlreichen Negerstämmen, unter denen die Krn als tüchtige Matrosen bemerkenswert sind; die beiden größten Negerreiche Dahome mit der Hauptstadt Abomc (56000 Einwohner) und Aschanti mit der Hauptstadt Kumassi (100000 Einwohner) sind durch den barbarischen Despotismus ihrer Herrscher (Menschenschlächtereien bei Festen) berüchtigt. Die Engländer haben auf der Sklaven-, der Gold- und Sierra Leone- küste Besitzungen; auf der letzteren suchten sie vorzugsweise die aus den Sklavenschiffen befreiten Neger anzusiedeln; dieser zivilisatorische Versuch entsprach in seinem Erfolge ebenso wenig den gehegten Hoffnungen, wie der der Nordamerikaner, welche auf der Pfeffer- küste die Negerrepublik Liberia mit der Hauptstadt Monrovia begründet haben. 3. Senegambien, das Gebiet des Gambia und Senegal, der die Grenze gegen die Sahara bildet, besitzt in Klima und Vegetation die Natur Oberguineas. Zu den Produkten Oberguineas tritt das Gummi als wichtiger Handelsartikel, welches über St. Louis, den Hauptort der französischen Besitzungen in Seuegam- bien, exportiert wird. Am Gambia haben die Engländer Niederlassungen, in denen Bathurst am Gambia der wichtigste Ort ist. Die Negerbevölkerung gehört vorzugsweise den beiden Stämmen der Mandingo (im S. des Gambia) und Jolof (zwischen dem Gambia und Segenal) an; dieselben betreiben nicht allein die Viehzucht und den Ackerbau, sondern sind auch in vielen Gewerben wohl erfahren. Den 0. bewohnen die Fellata, welche von hier sich über einen großen Teil des Sudan ausgebreitet haben. (§ 163.) G. Die Sahara. (Kursus Ii, §§ 155 und 150.) Den Steppen- und Kulturlandschaften des Sudan ist im N. in der ganzen Ausdehnung des Kontinents vom roten Meere bis zum atlantischen Ozean eine Wüstenzone vorgelagert; den bei weitem größten Teil derselben im W. des Nil nimmt die Sahara ein. Die Sahara, die gewaltigste Wüste der Erde, besteht zwar, entsprechend der Natur des ganzen Erdteils, überwiegend aus Hochland, welchem Berge und Bergketten aufgesetzt sind; indes stehen den Hochebenen auch ausgedehnte Tiefebenen gegenüber, welche an manchen Stellen sogar unter den Spiegel des Meeres sinken. Die Hoch- wie die Tiefebenen, mögen sie in der Gestalt der mit Steinblöcken (Hammada), Kieseln (Szerir) oder (100 bis 150 in hohen) isanddünen l Areg; Kursus Ii, § 155) bedeckten Wüste auftreten, tragen im ganzen denselben Charakter der trostlosesten, durch die Wasser- und Vegetationslosigkeit bedingten Öde. Quellen

5. Leitfaden der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 184

1908 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
184 Hochsudan, Kongobecken. § 54. Der Hauptstrom des Gebietes ist der Niger, im Oberlauf Djoliba genannt, der nicht allzuweit von der atlantischen Küste entspringt und sich dann in großem Bogen nordwärts wendet, wo in seiner Nähe am Rand der Wüste Timbuktu liegt, ein wichtiger Mittelpunkt des westafrikanischen Karawanenverkehrs. Im Unterlauf nimmt der Niger den ans Adamaua kommenden Binue auf und spaltet sich an der Mündung in ein gewaltiges Delta. Die Länder um deu unteren Niger und den Binue bilden die Kolonie Britis ch-N igeri a. Westlich vom Nigergebiet liegt Senegambien (französisch), nach den zwei Flüssen Senegal und Gambia genannt; von Senegambien bis zur Nigermündung haben wir Oberguinea, dessen Küstenstrecken von W. nach O. folgende Namen haben: Sierra Leone (britisch), die Pfefferküste mit der Negerrepublik Liberia, die Zahn- oder Elfen- beinküste (französisch), die Goldküste (britisch) und die Sklaven- küste, auf welcher D e u t s ch - T o g o l a u d (§ 67), das französische Dahome und die britische Kolonie Lagos liegen; den Schluß bildet das deutsche Schutzgebiet Kamerun (§ 66). Die erste Kolonialmacht im westlichen Sudan, überhaupt in ganz Westafrika, ist Frankreich, das seinen mächtig gewordenen Einfluß durch die Sahara hindurch von Algerien bis Senegambien und zum Meerbusen von Guinea, ja noch weiter bis zum Kongo ausübt. Hier hat überall die Ölpalme eine große Verbreitung, ebenso die Erdnuß, beide für die Ölgewinnung von großer Bedeutung. Man hat neuerdings begonnen, den westlichen Sudan durch Eisenbahnen von der Küste aus zu erschließen. Iii. Das Kongoöecken. Mit diesem Namen bezeichnen wir die flach muldenförmige Einfenkung zwischen dem höher gelegenen Westsudan, dem ostafrikanischen Hochland und den Erhebungen Südafrikas; hier liegt die Wasserscheide gegen den Sambesi nur etwa 1000 in hoch. Neben dem Ogöwe unter dem Äquator und dem Kuanza unter 10° f. Br. ist der Kongo der Haupt- ström des Gebietes; er fließt erst nördlich über den Äquator hinaus, dann in großem Bogen südwestlich zum Atlantischen Ozean. Der Kongo, kürzer aber wasserreicher als der Nil, kommt als Lnäpula aus dem Bangweolosee, durchfließt den Moerosee, verstärkt sich durch den Lukuga aus dem Tanganjikasee, heißt dann Luälaba und bildet unter dem Äquator die Stanleyistänle^-Fälle. Vor seiner Mündung durchbricht er das Randgebirge in zahlreichen Stromschnellen. Bei Banana erreicht er das Meer. Sein Gebiet ist zumeist mit Urwald bedeckt. Kautschuk, Palmöl und El send ein sind die Haupthandelsartikel; dazu kommt der Anbau von Baumwolle, Tabak usw. Der senkrechte Anfban des Kongobeckens und mit ihm des ganzen tropischen Afrika wird anschaulich durch den folgenden Querschnitt:

6. Lernbuch der Erdkunde - S. 147

1902 - Gotha : Perthes
147 3. Schutzherrschaft über das Sultanat Sansibar, ist wichtig wegen des ostafrikanischen Handels, jetzt durch Deutsch-Ostasrika etwas herabgedrückt. 4. Südafrika: Kap lau d und das Innere vom Betschuanen- land bis zum Tanganika- und Njassasee; an der Küste noch Natal. — Die Küste ist wegen vorzüglicher Weltlage für Handel und Schiffahrt wichtig, das Gebiet ist zum Teil fruchtbar und hat gesundes, dem Europäer zuträgliches Klima, der Boden ist reich an Gold und Diamanten, daher ein sehr wertvolles Land und für die Engländer sehr begehrens- wert, für sie obendrein als Zugang zum Tanganika- und Njassasee bedeutsam. Aus allen diesen Gründen haben die Engländer die ursprünglichen Ansiedler und Besitzer, die holländischen Boeren, immer mehr zurückgedrängt, daher auch der gegenwärtige, alles Menschen- und Völkerrecht zu Boden tretende, brutale Raubkrieg gegen Transvaal und Oranje-Freistaat. 5. Obergninea-Küste: Sierra Leone- und Goldküste, das Niger-Benne-Gebiet bis zum Tsadsee, die User am unteren Gambia; meist tropische, sehr fruchtbare, aber auch zum Teil sehr uu- gesunde Gebiete; wichtig als Handelskolonien zur Ausfuhr und Einfuhr für das Hinterland, besonders des Nigergebiets. 6. Verschiedene kleine Inseln um Afrika herum, Erfrischuugs- und Kohlenstationen für die Seefahrt. § 157. Ii. Frankreich. I.tunis, Schutzstaat, von vorzüglicher Handels- läge (Hafen Goletta siehe K. 16), fruchtbar. 2. Algerien, Kolonie, fruchtbar und mit bedeutender Viehzucht, hat gute Häfen und als Hinterland die Oasenlandschaften der nörd- lichen Sahara. — Frankreich beginnt jetzt seine Hand nach Marokko auszustrecken. 3. Die West-Sahara bis zum Tsadsee; hat zum großen Teil eben noch wenig Bedeutung, doch sind die Staaten um den Tsadsee herum als Handelsgebiete wichtig. 4. Senegambien, ungesund und nur zum Teil fruchtbar, aber wichtig als Eingangspforte für das wichtige obere Niger-Gebiet (West- sudau, Timbuktu). 5. Teile der Oberguinea-Küste: Elfenbeinküste und Dahome, ähnlich wie bei I, 5. 6. Französisch-Kongo bis zum Tsadsee, wichtig wegen des Hinterlands am Tsadsee, sehr ungesund. 7. Inseln, besonders Madagaskar, tropisch, Küsten ungesund. 10*

7. Die fremden Erdteile - S. 88

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 88 - ist der Handel mit Palmöl, Palmkernen und Elfenbein. Außerdem wird Ackerban getrieben. Angebaut werden Getreide (Mais), Maniok,*) Yams,^) Erdnüsse und Baumwolle. Ein arbeitsames, namentlich mich zum Seedienst tüchtiges Völkchen sind die Krüneger an der Pfefferküste. 3. Das Küstengebiet von Oberguinea war seit der Zeit der großen Entdeckungen das Ziel der seefahrenden Völker Enropas. Hier hatte anch der große Kurfürst eiue Kolonie auf der Goldküste mit dem festen Platze Groß-Friedrichsbnrg, von dem heute noch Ruinen gezeigt werden. Je nach dem vorherrschenden Ausfuhrprodukte wurden die Küstenstrecken benannt. So unterscheidet man noch heute eine Pfeffer-, Zahn-, Gold-, Sklaveu- und Ölküste. Von Oberguinea aus versorgte man auch die Sklavenmärkte Amerikas mit „schwarzem Elfen- bein." — Das Küstenland von Oberguinea gehört in die Interessen- sphäre der Engländer, Franzosen und Deutschen. a) Die Neger-Republik Liberia auf der Pfesferküste, einst von den Nordamerikanern für befreite Neger errichtet. Sie hat den Erwartungen, die mau von der Entwicklung „eines christlichen, freien Negerreiches" hegte, uicht entsprochen. Unter den Ansfuhrprodukten ist der Liberia-Kaffee zu nennen, der von ausgezeichneter Güte ist und deshalb in steigendem Maße ausgeführt wird. b) Europäischer Kolonialbesitz. Die Portugiesen besitzen s. von Senegambien ein kleines Gebiet von 37 000 qkm. Die Engländer besitzen die für den Palmölhandel äußerst wichtigen Nigirdistrikte („Ölküste," Gebiet der „Ölslüsse," erst 1885 erworbeu), das daran stoßende Gebiet von Lagos mit der gleich- namigen Handelsstadt, der wichtigsten von Oberguinea, ferner die Gold- küstenkolonie mit dem nur lose augegliederten Negerreich der Afchauti, welche neben Öl und Elfenbein anch Gold zur Ausfuhr bringt, und die Kolonie Sierra Leone, die älteste der englischen westafrikanischen Besitzungen (seit 1791), mit der Hst. Freetown (frktaun). Das große uordwestafrikauifche Kolonialreich Frank- reichs tritt, abgesehen von dem Stammgebiete Senegambien, an vier Stellen an den atlantischen Ozean und den Guiueabuseu heran: «) Das Gebiet von Casamauza, s, von britisch Gambia, znkunfts- reich durch Kautschukgewinnung und Kaffeebau. ß) Französisch- Guinea, s, vou dem portugiesischen Gebiet, ist noch aussichtsreicher als das vorige. /) Die Elfenbeinküste, trotz ihrer Jugend eine blühende Besitzung, besonders Mahagoniholz nach Deutschland und Eng- land allsführend, ö) Dahome, erst seit 1894 in den Händen Frank- reichs, das dem alten barbarischen Dahomereiche ein Ende bereitete. *) Eine im tropischen Afrika weitverbreitete strauchartige Euphorbienart, deren Knollen sehr mehireich sind. **) Die tropischen „süßen Kartoffeln."

8. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 121

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
§ 62. Sudan. 121 geschaffen. Die europäischen Kaufleute haben an dieser (verschieden benannten) Küste Handelsfaktoreien angelegt, um die dann die Wohnungen Zinspflichtiger Neger herumliegen. Englisch ist die Küste des Niger-Deltas und deren nw. Fortsetzung, nw. Lagos die wichtigste Handelsstadt (42 000 Einw.), ferner die Goldküste; auf der durch ihr heitzfeuchtes Klima besonders ungesunden Küstenstrecke die englische Kolonie Sierra Leone mit der Hauptstadt Freetown [frttaun] (d. i. Freistadt), eine Niederlassung für Neger, die aus Sklavenschiffen befreit wurden. Ursprünglich gleiche Bestimmung hatte die von Nordamerikanern auf der Pfefferküste angelegte Republik Liberia mit dem Hauptorte Monrovia (5000 E.). Beide liegen nw. von Kap Palmas, in dessen Nähe die Kruneger wohnen, welche als Matrosen und Arbeiter sich weithin an der ganzen Westküste Afrikas verdingen. 2) Senegambien, nw. von Oberguinea, ist das Gebiet des Senegal und Gambia, ein flachsumpfiger Küstensaum und dahinter im O. ansteigende Berglandschaften. Hier, zwischen beiden Strömen, der westlichste Punkt von Afrika, das Kap Verde [werde] (d. i. das Grüne Vorgebirge). Unter den 30—50 selbst sprachlich verschiedenen Negerstämmen die I o l o f s und die Mandingos, während die Fulbe , welche als Eroberer sich weit ausgebreitet haben, zwischen den Berbern und den Negern, bronzesarben bis braunschwarz, in der Mitte stehen. Den größten Teil des Landes vom Kap Verde bis zum Niger und Tsadsee haben die Franzosen in Besitz. Ihr Hauptplatz ist S t. L o u i s (20 000 E.), auf einer Insel in der Senegalmündung. Im N. des Senegal ausgedehnte Wälder der Gummiakazie, deren Harzausschwitzung das sogenannte arabische Gummi oder Klebgummi liefert (nicht zu verwechseln mit dem auch Gummi genannten Kautschuk, welches aus dem eingedickten Saft tropischer Gewächse zumeist in Ostindien und Südamerika gewonnen wird, am massenhaftesten jedoch im tropischen Afrika, wo die Kautschuk-Liane in den Wäldern sich sehr häufig findet, gewonnen werden könnte). — An der Küste liegt P o r t u -giesisch-Guinea und das englische Gambiagebiet. 3) Das Innere des Sudan wird von Negervölkern bewohnt, welche Ackerbau und Viehzucht treiben. In das Nigergebiet sind aber im Mittelalter mohammedanische F ulb e (d. h. Hellbraune) von N. her eingedrungen, haben die Neger unterworfen und mehrere Staaten gegründet, da sie den einheimischen Negern an Tatkraft überlegen waren, überhaupt gibt es in Sudan ziemlich gut geordnete Staaten mohammedanischen Glaubens; überall wird Getreide (Durra) und Baumwolle gebaut und eine nicht geringe Hausindustrie betrieben. Der Mangel an Salz begründete von jeher einen regen Handelsverkehr mit der großen Wüste im N„ die, sonst arm, an nichts so reich ist als an Salz. Untereinander treiben die Sudanesen viel Handel mit Guru- (getrocknet: Kola-) Nüssen vom Aussehen unserer Roßkastanien, da ihnen deren rosarotes Innere, geröstet, den Kaffee ersetzt. Am N.-Bogen des Niger die hier wichtigste Stadt Timbuktu, nächster Zielpunkt der Karawanen durch die w. Sahara, von Frankreich in Besitz genommen. Unter den Fulbestaaten ragen die nach dem tüchtigen Negervolk der H a ü s s a benannten Hauss astaaten zwischen Niger und Benue hervor durch ihren Gewerbefleiß (vorzügliche lederne Wafserschläuche

9. Grundzüge der Geographie für Mittelschulen sowie zum Selbstunterricht - S. 200

1885 - München [u.a.] : Oldenbourg
200 Zweite Lehrstufe. Bevölkerung. Die Bevölkerung des Sudan bilden die sog. Sudanneger. Ein von den Negern äußerlich vielfach verschiedener Stamm sind die Fulde oder Fellata (fellata) im Nigergebiet. Die Neger haben dunkle, bräunliche oder schwärzliche Hautfarbe, wolliges Haar wenig Bart, kleine Stirn, hervorstehende Backenknochen, breite flache Nase, wulstige Lippen. Es kommen indes viele Abweichungen von diesen allgemeinen Merkmalen vor; auch vereinigen sich dieselben nicht bei einem einzelnen Stamme. — Höhere Gesittung hat sich bei den Negern nicht entwickelt. Sie treiben zwar Ackerbau und Viehzucht, sind im Besitze verschiedener Fertigkeiten — sie verstehen Eisenerze auszuschmelzen und zu Waffen und Werkzeugen zu verarbeiten —, sie zeigen ferner große Begabung für den Handel, aber sie sind arm an eigenen Erfindungen, verstehen sich wenig auf Schiffahrt und sind teilweise sogar noch der Menschenfresserei (Anthropophagie) ergeben. Auch in religiöser Beziehung stehen die Neger noch auf sehr niedriger Stufe; doch breitet sich seit neuester Zeit unter ihnen von Norden her mehr und mehr der Islam aus. Politische Einteilung. I. Im westlichen Sudan sind zu unterscheiden: 1. Senegambien, d.i. das Tiefland des Senegal und Gambia. Hier besitzt Frankreich einige kleinere Niederlassungen; die wichtigste darunter ist St. Louis (säng lui) am Ausfluß des Senegal. — An der Mündung des Gambia liegt die englische Besitzung Bathurst (baddßörst). — In den französischen Besitzungen besteht bereits eine Eisenbahn; deren Fortsetzung nach dem Sudan ist in Aussicht genommen. 2. Oberguinea, d.i. der Küstenstrich vom Kap Sierra Leone (—Löwengebirge) bis zum Nigerdelta. Man unterscheidet in der Richtung von W. nach O. folgende Gebiete: a) die Sierra-Leone-Küste; hier der englische Ort Freetown (sritann); b) die Psesserküste (nach den hier in den Handel kommenden Paradicskörnern so benannt); hier die Negerrepnblik Liberia mit dem Hauptorte Monrovia; e) die Zahnküste (so bezeichnet, weil von dieser Küste viel Elfenbein ausgeführt wird); sie ist bedeutsam als Wohnsitz der Krn-Neger, die im Gegensatz zu fast allen anderen Küstenstämmen große Seetüchtigkeit zeigen und sich oft als Matrosen verdingen; d) die Goldküste (von den Europäern einstens besonders begehrt wegen des hier vorkommenden Goldstaubes); sie ist jetzt fast ganz in englischem Besitze. N. der Goldküste erstrecken sich zwei grausam regierte Negerstaaten: das Reich der A s ch a n t i mit dem Hauptorte Kumassi und der Staat Dahbme (dahöme) mit der Hauptstadt Abome, e) die Sklavenküste (so genannt wegen des in früherer Zeit hier sehr schwunghaft betrie- benen Sklavenhandels); wichtig ist für diese Gegend der Handel mit Palmöl, das aus der Nuß der Ölpalme gewonnen wird und für die Stearinkerzen- und Seifen- fabrikation ein unentbehrliches Material bildet. Hauptausfuhrhafen ist das englische Lagos. — Unter deutschem Protektorate stehen hier seit neuester Zeit das Koba* Land und das Kapitai-Land n. von Sierra Leone um den 10. Grad n. Breite (zwischen den Küstenflüssen Pongo und Debrecka) (1300 qkm), ferner das Togo- Land mit den Orten Bageida und Porto Seguro, (1300 qkm) und im Innern des Golfs von Guinea das Gebiet von Kamerun (4300 qkm). 3. Das Sudan-Plateau. Hier haben besonders die Fulbe oder Fellata mehrere größere Staaten gegründet. Unter diesen ragen namentlich die H a u s s a - Staaten zwischen Niger und Binue hervor. In ihnen fertigt man die besten ledernen Wasserschläuche, die bekanntlich den Wüsten-Karawanen unentbehrlich sind. — Eine kleine,

10. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 43

1907 - Breslau : Hirt
C. Gebiet des Atlantischen Ozeans. 43 2. Nord- oder Oberguinea. § 87. Von dem morastigen Nigirdelta bis zum Kap Sierra Leone (d. i. Löwengebirge), mit fast überall flacher, versandeter Küste, deren Fluß- Mündungen meist durch Sandbänke verstopft sind und deren heißfeuchtes Klima für Ausländer besonders mörderisch ist. Eine wasserscheidende Gebirgskette gegen den Nigir ist in größerer Ausdehnung nicht vorhanden. Die höchste Erhebung erreicht mehr als Brockenhöhe und liegt nahe der Nigirquelle. In beiden Guinealändern und von da bis an die Nil-Seen haust der menschenähnliche Schimpanse, der wilde Gorilla dagegen nur an der Küste von Niederguinea. — Die Bewohner, echte Neger, mit dem spitzen Gesichtswinkel, den schrägen Schneidezähnen und dem üblen Geruch (f. Bild 38), zerfallen in zahlreiche Stämme und Staaten. Wichtig sind für die Europäer die Krüneger von der armen Pfefferküste. Sie sind fast die einzigen Neger, die auf Schiffen und Faktoreien Dienste nehmen. Die Küste wird jetzt allgemein die Olküste genannt, wie auch die Mündnngs- § 88. arme des Nigir die Ölflüsse heißen. Denn bedeutend ist hier die Ausfuhr der Palmkerne und des Palmöls. — Französische und britische Kolonien, deren wichtigster Handelsplatz das britische *Lagos ist, und das deutsche Schutzgebiet Togo. Ihm ö. benachbart das jetzt französische Negerreich Dahome. — W. von Togo liegt das britische Aschctnti-Land, das schnell aufblüht. Dann folgt wieder französischer Besitz bis au die Negerrepublik Liberia, in der ein mißlungener Versuch gemacht ist, die Neger durch das Beispiel ihrer christlichen Volksgenossen aus Amerika zur Staatenbildung zu erziehen. — An der Sierra Leone-Küste die gleich- namige englische Kolonie mit ^Freetown [frftaim]. 3. Senegambien. § 89. Den Kapverdischen Inseln gegenüber steigt das Stufenland des Sene- gal und des Gambia nach dem Bergland am oberen Nigir hinauf, drückend heiß, an der Küste für Europäer ungesund, bewohnt von einer Menge besser entwickelter, meist schon mohammedanischer Negerstämme. Der außerordentlich fruchtbare Boden liefert das sog. arabische Gummi, eine Harzansschwitznng der im N. des Senegal ausgedehnte Wälder- bildenden Gummiakazie, das Speiseöl der Erdnüsse, Getreide und er- nährt große Herden Vieh. Abgesehen von kleineren britischen und portugiesischen Besitzungen gehört Sene- gambien den Franzosen, die ihren Besitz über den Nigir und den Tsädsee hinaus bis nach Wadai und nö. bis Tibesti, südostwärts dagegen bis an den Ubangi und nach der Oberguineaküste ausgedehnt haben und als „Territorium von Senegambien und dem Nigir" einheitlich verwalten. Französische Bahn vom Senegal zum Nigir.

11. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 363

1855 - Mainz : Kirchheim
363 bis zum atlantischen Meer und begreift folgende Staaten: Tripolis mit der gleichnamigen Hauptstadt, unter einem türkischen Pascha. Tunis mit der gleichnamigen Hauptstadt, in deren Nähe die Ruinen von Karthago sind, unter einem türkischen Bey. Algier mit der gleichnamigen Hauptstadt, seit 1830 französische Besitzung. Das Kaiserthum Marocco mit der Hauptstadt Marocco, von einem Sultan beherrscht. Südlich von der Berberei breitet sich das Dat- telland aus. — 3. Die Wüstesahara (Sachära), deren östlicher Theil die lybische Wüste heißt, ist ein Meer von Flugsand, das 1300 Meilen in der Länge und 200 Meilen in der Breite hat. In dieser schauerlichen Sandwüste trifft man einige mit Gras und Bäumen bewachsene Landstriche an, welche man Oasen nennt. — Zu Nord- afrika rechnet man die den Spaniern gehörigen kanarischen In- seln und die portugiesischen Inseln Madeira, Portosanto und die Azoren. 73. Zu Mittelafrika gehören: 1. Senegambien, ein zwischen den Flüssen Senegal und Gambia liegendes Küstenland am atlantischen Meere, von Mauren und Negern bewohnt. 2. Ni- gritien (Negerland, Sudan), vom Niger durchflossen, gleichsam eine über 1000 Fuß hohe Schwelle zwischen der afrikanischen Wüste und dem gegen Süden aufsteigenden Hoch-Afrika. Es zerfällt in mehrere von Negerfürsten beherrschte Länder. 3. Oberguinea geht von Senegambien bis zum Cap Lopez und wird von Neger- fürsten beherrscht, welche den schmachvollen Sklavenhandel treiben. 4. Nubien, südlich von Aegypten, wird vom Nil durchflossen und von mehreren arabischen Fürsten beherrscht. 5. Habessinien, ein sehr fruchtbares Alpenland mit den Nilquellen, wird von Chri- sten arabischen Ursprunges bewohnt und bildet ein eigenes König- reich. 6. Die Küstenländer Adel und Ajan sind sandige und heiße Landstriche und werden von Arabern und Negerfürsten be- herrscht. — Zu Mutelafrika rechnet man auch die Inseln des grü- nen Vorgebirges, welche den Portugiesen gehören. 74. Südafrika, ein ungeheueres Hochland, ist nur an den Küsten bekannt. Dazu rechnet man: 1. Niederguinea, ein Küstenland vom Cap Lopez bis zum Cap Negro, wird von Portu- giesen beherrscht, die auch das Christenthum hier eingeführt haben. 2. Kapland, die Südspitze Akrika's mit dem Vorgebirg der guten Hoffnung und der wichtigen Seestadt Capstadt gehört den Eng- ländern. 3. Die niedrigen, sandigen Ostküstenländer mit vielen portugiesischen Niederlassungen. 4. Das innere Süd- afrika, ein unbekanntes, ungeheueres Hochland, von wilden Men- schen und den fürchterlichsten Raubthieren bewohnt. Zu. Südafrika gehören die große Insel Madagaskar, die In- sel Mauritius, englisch, die Insel Bourbon, französisch, und die Insel Ascension, portugiesisch.

12. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 38

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
38 Afrika. regelmäßigen und lohnenden Arbeit ist das Hauptziel der Kolonisation. — Den östlichen Sudan bewohnen auch hamitische Völker. Garten und Hackbau bedingen feste Wohnsitze und haben im Sudan unter Einwirkung des Islam eine Art Halb- kultur erzeugt. Die Neger haben dunkle, bräunliche oder schwärzliche Hautfarbe, wolliges Haar, wenig Bart, niedrige Stirn, hervorstehende Backenknochen, breite flache Nase, wulstige Lippen. Staatliche Einteilung. Der Sudan ist nunmehr fast ganz unter die europäischen Kolonialmächte aufgeteilt. Im West- und Mittel-Sudan hat Frankreich, im Ost-Sudan England die Vorherrschaft. Am West-Sudan und Tsadgebiet hat auch Deutschland Anteil. Der französische Sudan erstreckt sich als ein gewaltiges Kolonialreich ohne Unterbrechung bis zum französischen Kongoland und umschließt in weitem Bogen die englischen, Portugiesischen und deutschen Besitzungen an der Küste von Oberguinea. Hauptorte des Gebietes sind St. Louis am Ausflusse des Senegal und die Wüsten- stadt Timbuktu am Oberlauf des Niger, der Mittelpunkt zahlreicher Karawanen- straßen. Den Engländern gehören Bathurst (baddßörst) am Gambia, die Sierra Leone- Küste mit Freetown (fritauu), das Reich der Afchanti und Nigeria; dieses umfaßt das untere Nigergebiet und erstreckt sich bis an den Tsadsee. Hauptort ist Lagos, der bedeutendste Platz der ganzen Guineaküste. Am Benue Jola. Zwischen dem englischen Reich der Aschanti und dem französischen Dähome liegt die deutsche Kolonie Togo (f. S. 78). An der Küste von Oberguinea die Negerrepublik Liberia. Der Ostsudan. Den politischen und wirtschaftlichen Mittelpunkt des Ost- sudan bildet das vielumstrittene Chart um am Zusammenflusse des Weißen und Blauen Nil, der von hier ab in einer großen Schlinge und in mehreren Katarakten das Steppen- und Wüstenland Nubien durcheilt. Die Nilländer. 1. Habesch oder Abessiuien. Es ist ein in Stufen aufsteigendes Hochgebirgs- land, dessen Gipfel bis zur Höhe der europäischen Alpen (der Ras Daschan 4600 m) aufragen. Aus dem Tanasee kommt der Blaue (— dunkle, trübe) Nil, der zum Weißen Nil durchbricht. — Die Erzeugnisse entsprechen den drei Klimazonen des Hochlandes. In den tiefgelegenen tropischen Strichen baut man Datteln, Baumwolle, Kaffee und Reis; in der mittleren Zone reifen Südfrüchte, Wein und Mais; in der oberen folgen Getreidefluren und Alpenweiden. — Die dunkelfarbigen Bewohner sind semitischer Abstammung und christlich. Abessinien ist ein selbständiges Reich unter einem christlichen Kaiser, dem Negus; doch wird er selten von allen Landesteilen anerkannt. Der Küstenstreifen mit der Stadt Massaua bildet jetzt die italienische Kolonie Eritrea.

13. Für Oberklassen - S. 18

1882 - Berlin : Gaertner
18 c. Der Oranje-Frei st aat und die Transvaalsche Republik, von Holländern, die aus dem Kaplande ausge- wandert, am Oberlauf des Oranjestroms gegründet. d. Süd-Guinea, nach der herrschenden Sprache das Land der Bunda Völker genannt, die Westküstenländer vom Kap Negro bis zum Äquator umfassend, ist im allgemeinen ein Terrassenland, zum Teil mit sumpfigem, ungesundem Küsten- saum, und von zahlreichen Flüssen bewässert, unter denen der Kongo oder Zaire der bedeutendste ist. Die heiße, ungemein fruchtbare Küste ist reich an tropischen Urwäldern und Steppen, die von Tieren aus den Familien der Affen, Raubtiere und Vielhufer belebt sind. Die Bewohner sind größtenteils Fetisch- anbeter, nomadisch und ackerbauend. — Negerstaaten: Kongo und Loango; portugies. Besitzungen: Angola und Ben- gn ela. Missionen der Portugiesen, deren Hauptort Loanda. Hauptaussuhr: Kaffee, Zucker, Baumwolle. 6. Der Ostrand besteht, von S. nach N. gerechnet, aus 1) der Kafsernküste; 2) der Küste Mozambique, nörd- lich vom Zambesi, mit portugies. Niederlassungen; 3) der Küste Zanzibar, nebst der Insel und Stadt gl. N. unter der Herrschaft eines Sultans; Karawanenverkehr bis zum See- gebiet des Binnenlandes; 4) der Halbinsel der Somali mit d. Kap Guardafui. 1. Specielleres über die Karroosteppen! 2. Welche südafrikanischen Völkerstämme sind im Verschwinden be- griffen ? 3. Aus welcher Zeit stammen die portugies. Kolonien an der Westküste? 4. Etwas über die jetzigen Verhältnisse des Sklavenhandels von Südafrika! §. 12. Mittel Afrika. Auf der Westseite des Niger (Djoliba, Quorra) breitet sich, gleichsam als nordwestl. Fortsetzung des südasrilan. Hoch- landes, das noch sehr unbekannte Hochsudan aus, das im W. und S. stufenförmig zum tiefen Küstensaum abfällt und im So. als Kong-Geb. bis an den Niger reicht. In den westl. Teilen entspringen Niger, Senegal und Gambia. Vom Nigergebiet an nach O. dehnt sich Flachsudan aus, teils Gebirgs-, teils Terrassen- und Tiefland, mit dem Becken des umfangreichen sumpfartigen Tsads ees, in den bedeutende Flüsse münden. a. Sudan, durch trop. Regen und Überschwemmungen fruchtbar, hat eine dichte, im N. mit Arabern gemischte Neger-

14. Bd. 2, Ausg. B - S. 367

1903 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 367 — versorgt man auch die Sklavenmärkte Amerikas mit „schwarzem Elfen- bein." — Das Küstenland von Obergninea gehört in die Interessen- sphäre der Engländer, Franzosen und Deutschen. a) Die Neger-Republik Liberia auf der Pfefferküste, einst von den Nordamerikanern für befreite Neger errichtet. Sie hat den Erwartungen, die man von der Entwickelung „eines christlichen, freien Negerreiches" hegte, nicht entsprochen. Unter den Ausfuhrprodukten ist der Liberia-Kaffee zu nennen, der von ausgezeichneter Güte ist und deshalb in steigendem Maße ausgeführt wird. b) Europäischer Kolonialbesitz. Die Portugiesen besitzen s. von Senegambien ein kleines Gebiet von 37 000 qkm. Die Engländer besitzen die für den Palmölhandel äußerst wichtigen Nigirdistrikte („Ölküste," Gebiet der „Ölflüfse," erst 1885 erworben), das daran stoßende Gebiet von Lagos mit der gleich- namigen Handelsstadt, der wichtigsten von Oberguinea, ferner die Gold- küsteukolouie mit dem nur lose angegliederten Negerreich der Aschanti, welche neben Öl und Elfenbein auch Gold zur Ausfuhr bringt, und die Kolonie Sierra Leone, die älteste der englischen westafrikanischen Besitzungen (seit 1791), mit der Hst. Freetown (frktann). Das große Nord Westafrikauische Kolonialreich Frank- reichs tritt, abgesehen von dem Stammgebiete Senegambien, an vier Stellen an den Atlantischen Ozean und den Guineabusen heran: a) Das Gebiet von Casamanza, s. von Britisch-Gambia, znkuufts- reich durch Kautschukgewiuuuug und Kaffeebau. ß) Frauzösis ch- Guinea, s. von dem portugiesischen Gebiet, ist noch aussichtsreicher als das vorige. /) Die Elfenbeinküste, trotz ihrer Jugend eine blühende Besitzung, die besonders Mahagoniholz nach Deutschland und England ausführt. 6) Dahome, erst seit 1894 in den Händen Frank- reichs, das dem alten barbarischen Dahomereiche ein Ende bereitete. Deutsche Besitzungen sind Togoland und Kamerun. Sie wurden 1884 erworben. Vergl. Abschnitt E. Iii. Ientralafrika. Zeutralafrika umfaßt den n., durchaus tropischen Teil des süd- afrikanischen Dreiecks. Aus einer schmalen, von Fieberluft überlagerten Küstenniederung steigt das Land terrassenförmig zu einer Hochfläche empor, die von Bodenerhebungen, Bodensenkungen und muldenförmigen Vertiefungen durchsetzt ist und im O. 1200 in mittlere Höhe erreicht, im Kongobecken sich bis auf 400 in senkt. Die mittlere Jahreswärme beträgt durchweg über 20°, oft 25—26° C. Niederschläge sind reichlich vertreten (über 1000 mm jährlich, in den s. Strichen und um den Kilimandscharo weniger). In den Gegenden am Äquator herrscheu Aquatorialregen, im übrigen Gebiete Tropenregen, Das ganze

15. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 181

1873 - Harburg : Elkan
181 §♦50* Mittelafrika, i. Senegambien; am atlantischen Meere, von dem Senegal und Gambia durchströmt, von den tropischen Regen- güssen befruchtet. Die E. sind Neger, von denen 300 T. unter franzö- sischer Herrschaft stehen; die klügsten und fleißigsten sind die Mandingo. 2. Sudan. Reicht vom atlantischen Ocean bis zum Gebiet des obern Nil und trennt die Sahara von dem unbekannten Südafrika. a. Hoch-Sudan, im W. des Niger oder Quorra, ist ein gut be- wässertes und bebautes Hochland, in dem das Konggebirge sich bis Zur Schneegrenze erhebt. Die Küstenlandschaften sind fruchtbar, aber ungesund. Der Affenbrotbaum, 10" im Durchmesser; Gras 7"' hoch; Indigo und Zuckerrohr wildwachsend. Für den Handel sind Elfenbein, Gummi, Reis, Leder- und Eisenwaren und Körbe wichtig. Jährlich wurden bis in die neueste Zeit */a Million Sklaven ausgeführt und noch mehr beim Einsangen getödtet. *Segu, 30 T., Hptst. des Negerreichs Bambara im Quelllande des Niger. d. Flach-Sudan, östlich vom Niger, ist eine Tiefebene, jedoch theilwcise hügelig. Unter den Landseen ist der Tschad- od. Ts adsee der größte. Das Klima ist warm und feucht, der Boden fruchtbar; zur Zeit der tropischen Regengüsse finden große Ueberschwemmungen statt. Elephant, Flußpferd, Nashorn, Giraffe, Löwe re. Deutsche Reisende haben das Land in neuerer Zeit erforscht; es wird aber erst erschlossen Werden, wenn auf dem Niger und seinem östl. Nebenflüsse, dem Benu, eine regelmäßige Dampfschiffahrt eingerichtet ist. Die wichtigsten Negerstaaten sind: i) Dar Für, d. h. das Land Für, im O.; 2) Wadar und Bagirmi; 3) Bornu am Tschadsee, Hptst. Kuka; 4) die 3 Fellata-Staaten, am Niger und Benu; darin Kano und Timbuktu, Ausgangspunkte der Karawanen. 3. Habesch oder Abessinien, ein Alpenland (4550") mit Cedern- und Kaffeewaldungen, Baumwolle, Granat- und Feigenbäumen, Wein, Äffen, Giraffen) Elephanten, Antilopen, Zebras und Hyänen. Die Be- wohner sind großentheils Christen und Jude^, jedoch sehr unwissend; nls Münzen gelten Salztafeln. Seit 1868, wo der König Theodor im Kriege gegen die Engländer fiel, herrscht große Unordnung im Lande. 'Gondar, 10 (früher 60) T.; 40 Kirchen. §.51. Südafrika (vom 10 o der nördl. Breite bis zur Südspitze) bildet ein großes dreiseitiges Hochland, das von hohen Randgebirgen Ungefaßt und größtentheils noch unbekannt ist. (Reisende: Liviugstone, Decken, Rohlfs). Quellen des Nils; der Viktoria- und der Albert- der Niassa-See. 1. Die Ostkü sie. a. Ober- Guinea, zwischen dem Konggebirge und der Küste. E-)ier finden sich zwei Kolonien für freie Neger: Sierra Leo na (d. h. ^vwengebirge), Hptst. Freetown (spr. Frihtaun, d. i. Frcistadt), von den Engländern, und Liberia, von den Amerikanern gegründet; letzteres fft ein selbständiger Staat mit 700 T. E. — Westlich davon der Neger-

16. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 61

1872 - Harburg : Elkan
— 61 — §. 50. Mittelafrika. 1. Senegambien; am atlantischen Meere, von dem Senegal und Gambia durchströmt, von den tropischen Regen- güssen befruchtet. Die E. sind Neger, von denen 300 T. unter franzö- sischer Herrschaft stehen; die klügsten und fleißigsten sind die Mandingo. 2. Sudan. Reicht vom atlantischen Oeean bis zum Gebiet des obern Nil und trennt die Sahara von dem unbekannten Südafrika. a. Hoch-Sudan, im W. des Niger oder Quorra, ist ein gut be- wässertes und bebautes Hochland, in dem das Konggebirge sich bis zur Schneegrenze erhebt. Die Küstenlandschaften sind fruchtbar, aber ungesund. Der Affenbrotbaum, 10™ im Durchmesser; Gras 7 " hoch; Indigo und Zuckerrohr wildwachsend.' Für den Handel sind Elfenbein, Gummi, Reis, Leder- und Eisenwaren und Körbe wichtig. Jährlich wurden bis in die neueste Zeit */a Million Sklaven ausgeführt und noch mehr beim Einsangen getödtet. *Segu, 30 T., Hptst. des Negerreichs Bambara im Quelllande des Niger. b. Flach-Sudan, östlich vom Niger, ist eine Tiesebene, jedoch theilweise hügelig. Unter den Landseen ist der Tschad- od. Tsadsee der größte. Das Klima ist warm und feucht, der Boden fruchtbar; zur Zeit der tropischen Regengüsse finden große Ueberschwemmnngen statt. Elephant, Flußpferd, Itashorn, Giraffe, Löwe?e. Deutsche Reisende haben das Land in neuerer Zeit erforscht; es wird aber erst erschlossen werden, wenn auf dem Niger und feinem östl. Nebenflusse, dem Venu, eine regelmäßige Dampfschiffahrt eingerichtet ist. Die wichtigsten Negerstaaten sind: i) Dar Für, d. h. das Land Für, im O>; 2) Wadai und Bagirmi; 3) Bornu am Tschadsee, Hptst. Knka; 4) die 3 Fellata-Staaten, am Niger und Venu; darin Kano und Timbuktu, Ausgangspunkte der Karawanen. 3. Habesch oder Abessinien, ein Alpenland (4550™) mit (Sedern- und Kaffeewaldungen, Baumwolle, Granat- und Feigenbäumen, Wein, Affen, Giraffen, Elephanten, Antilopen, Zebras und Hyänen. Die Be- wohner sind großenteils Christen und Juden, jedoch sehr unwissend; als Münzen gelten Salztafeln. Seit 1868, wo der König Theodor im Kriege gegen die Engländer fiel, herrscht große Unordnung im Lande. "Gondar, 10 (früher 60) T.; 40 Kirchen. §. 51. Südafrika (vom 10° der nördl. Breite bis zur Südspitze) bildet ein großes dreiseitiges Hochland, das von hohen Randgebirgen eingefaßt und größtentheils noch unbekannt ist. (Reisende: Livingstone, v. d. Decken, Rohlfs). Quellen des Nils; der Viktoria- und der Albert- See, der Niassa-See. 1. Die Ostküste. a. Ober - Guinea, zwischen dem Konggebirge und der Küste. Hier finden sich zwei Kolonien für freie Neger: Sierra Leona (d. h. Lowengebirge), Hptst. Freetown (fpr. Frihtaun, d. i. Freistadl), von den Engländern, und Liberia, von den Amerikanern gegründet; letzteres ist ein selbständiger Staat mit 700 T. E. — Westlich davon der Neger-

17. Schul-Geographie - S. 86

1876 - Breslau : Hirt
86 Afrika. Die Bevölkerung der Sahara besteht: 1) aus Arabern, die sich selbst Be- dawi (Beduinen), d. h. Wüstenmänner nennen; sie verbreiten sich vom Atlan- tischen Meere bis zur Handelsstraße von Tuat und Timbnktn, sodann über den östlichen ägyptisch-nubischen Oaseuzng. Dem Berbervolke gehören 2) die Tnkreg s an; sie wohnen von den vorigen östlich bis zur Straße von Mnrzsssnk nach dem Tsad-See. 3) Die Töda oder Tebu ^Tibbo^, im Osten von Fezzwan südlich bis an den Tsad, gehören wahrscheinlich zu den Berbern. 6. Senegambien. Den Capverdischen Inseln gegenüber, mit einer Küste vou 030 Km (85 M.), zum größten Theil eine Ebene, von den drei Parallelflüssen Senegal, Gambia und Rio graude bewässert, und durch diese, wie durch die tropischen Regen außerordentlich befruchtet; daher wechseln Savannen mit Ackerfeldern und dichteu Urwaldungen ab. Die Bevölkerung gehört zu deu Suds-uuegern, die bei regelmäßiger Gesichts- bildnng, proportionirtem Wnchs und lebhaftem Geist die knltivirtesten ihrer ganzen Race bildeu. Sie lebeu unabhängig in vielen Staaten; die zahlreichsten Stämme sind: 1) Mandingo, die intelligentesten und fleißigsten aller Neger, zwischen dem 10. und 15. Breitegrad bis an den Oberlauf des Niger; 2) Ioloffer, zwischen Senegal und Gambia, die schönsten und zugleich die schwärzesten aller Neger, mit vereinzelter Sprache; 3) Fnlah (Fellata, Fellani, Fnlbe, d. h. Gelbe), vom Gebiete des Nigerstromes bis tief in das Innere des Festlandes. Der Islam hat auch hier im Westen unter den Negern große Verbreitung gesunden. Der sehr ausgedehnte Handel Senegambiens ist vorzugsweise in deu Händen der europäischen Kolonisten, der Franzosen am Senegal (St. Louis), der Eng- länder am Gambia, der Portugiesen am Casamansa, südlich vom Gambia. Den Hauptexport bildet Gummi. 7. Sudan oder Nigritien. Das Binnenland von Afrika zwischen Senegambien und Kordofan und zwischen der Sähara und deu unbekannten Aeqnatorialgegenden, im Gebiete der tropischen Regen ist reich an fließenden und stehenden Gewässern, indem sich die dem Nord- rande des afrikanischen Hochlandes entströmenden Flüsse, durch die Wüste auf- gehalten, hier sammeln. Das größte Wasserbecken in der Mitte des Gebietes ist der zur Regenzeit noch erweiterte Tsad-See (35,200 □Km = 640 Qm.), gespeist durch zahlreiche Zuslüsse, namentlich den Schari, von den Gebirgsstnsen in S.-W. und O., deren Quellen nach dieser Seite durch eine Wasserscheide von den westlichen Nil-Nebenflüffen getrennt find. Die wichtigsten der Negerreiche sind: 1) Bambarra, zu beiden Seiten des oberen Niger. Segn, 30,000 Einw. 2) Dschinnie, Niger abwärts, östlich über Timbnktn hinausreichend; wichtiger als der Hauptort gleiches Namens ist Timbuk tu (13,000 E.), mit dem Hafen- orte Kabara, der wichtigste Platz des innern Nord-Afrika, als Ceutralpunkt von fünf Karawaueustraßeu. Zwischen dem Kwora, der Oase Agades im N. und dem Niger-Neben- fluß Venne oder Tfchadda. 3) Die Fellata-Reiche, dereu nördliches, das Land Hanffa, mit ungesundem Klima, eine fruchtbare Ebene bildet, zur Residenz Sokoto hat (20,000 E.). Ostwärts von Kano, der zweiten blühenden Handelsstadt (30,000 E.), das Reich Bornu, westlich vom Tsad, an welchem Kuks.ua liegt; südlich vom See das Reich Bagirmi mit der Hauptstadt Masengha, östlich Wada'i, weiter östlich Dar För (Dar — Reich), das seit 1874 zum ägyptischen Gebiete gehört.

18. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 17

1915 - Berlin : Oldenbourg
Afrika. 17 Die Neger haben dunkle, bräunliche oder schwärzliche Hautfarbe, wolliges Haar, wenig Bart, niedrige Stirn, hervorstehende Backenknochen, breite flache Nase, wulstige Lippen. Staatliche Einteilung. Der Sudan ist nunmehr fast ganz unter die europäischen Kolonialmächte aufgeteilt. Im West- und Mittel-Sndan hat Frankreich, im Ost-Sudan England die Vorherrschaft. Am West-Sudan und Tsadgebiet hat auch Deutschland Anteil. Der französische Sudan erstreckt sich als ein gewaltiges Kolonialreich ohne Unterbrechung bis zum französischen Kongoland und umschließt in weitem Bogen die englischen, portugiesischen und deutschen Besitzungen an der Küste von Oberguinea. Hauptorte des Gebietes sind St. Lonis am Ausflüsse des Senegal und die Wüsten- stadt Timbuktu am Oberlauf des Niger, der Mittelpunkt zahlreicher Karawanen- straßen. Den Engländern gehören die^Sierra Leone-Küste mit Freetown (fritaun)^ das Reich der Aschanti und Nigeria; dieses umfaßt das untere Nigergebiet^ und erstreckt sich bis an den Tsadsee. Der Hauptort ist Lagos, der bedeutendste Platz der ganzen Guinea-Küste. An der Küste von Oberguinea die Negerrepublik Liberia. Der Ostsudan. Den politischen und wirtschaftlichen Mittelpunkt des Ost- sudan bildet Chartum am Zusammenflusse des Weißen und Blauen Nil, der von hier ab in einer großen Schlinge und in mehreren Katarakten^das Steppen- und Wüstenland Nubien durcheilt. Die deutsche Kolonie Togo. Größe und Bevölkerungszahl. Die an der Küste von Oberguinea zwischen 6° und 11° n. Br^ gelegene Kolonie Togo^hat einen Flächeninhalt von 87000 qkrn!!) - Siehst'alsö> etwas größer als Bayernvund hat 1 Mill. Einw., was eine Dichte von Ii Einw. aus 1 qkm ausmacht Togo ist die kleinste, aber am dichtesten bevölkerte deutsche Kolonie in Afrika. Verkehrslage. Togo hat eine Küstenlänge von nur 52 km und wird von englischem und französischem Kolonialgebiet umklammert: im Westen von Hem "ienglischen (Aschanttlanda im Osten von dem französischen i^Dahome^ dazu ist die Küste flach, hafenlos uno durch die gewaltige Brandung (Calema) gefahrvoll (Abb. S. 18). Endlich gehört der Unterlauf des Volta, der mit Dampfern befahrbar ist, dem englischen Nachbargebiet an. Durch die Eisenbahn Lome — Palime (120 km) und Lome — Atafpamc (180 km) wird wenigstens ein Teil der Verkehrsschwierigkeiten behoben.) Im ganzen erscheint die Verkehrslage der Kolonie wenig günstig. Bodengestalt, Klima und Produkte. Das Klima ist tropisch. Die beiden Regenzeiten treten mit dem höchsten Sonnenstande ein, und die Tempe- ratur schwankt nur wenig um 26° C. a) In der wohlbebauten und dichtbevölkerten..Küstenebene (Abb. S. 18) gedeiht in vorzüglicher Weise die Kokos- und Ölpalme, wie denn auch Palmöl und Palm kerne neben Mais die Hauptausfuhrartikel der Kolonie bilden. Außerdem werden gebaut: Maniok, Jams und Erdnuß, neueftens,

19. Die Erdteile außer Europa - S. 52

1908 - Leipzig : Wagner & Debes
52 Afrika. 256. Wie heißt der westlichste Fulbestaat? 257. Welchen Vorzug für Handel und Berkehr besitzt Timbuktu in seiner Lage a) unter den Ortschaften am Niger, d) unter den Märkten im Grenzgebiete zwischen Sudan und Sahara? 258. Auf welchen Punkt der W.-Küste und auf welche Oase der Sahara werden die Karawanen von Timbuktu aus hinstreben, und in welcher Zeit ist jeder von ihnen unter den in Aufgabe 208 angegebenen Bedingungen zu erreichen? 259. Wodurch wird die Reisezeit nach der Westküste bedeutend abgekürzt? 260. Welche europäischen Mächte beanspruchen die Herrschaft über den Sudan? 261. Zeige, daß die Grenzen ihrer Interessengebiete fast nirgends den natürlichen und auch nicht den bisher geltenden politischen Ver- hältnissen entsprechen! 262. Wie heißt das w. Vorland des Hochsudan, und wonach ist es benannt? 263. Inwiefern bildet der Senegal eine Grenze in Vegetation und Bevölkerung? (*Hier gedeiht die feinblättrige Gummiakazie, die wertvolles Gummiarabikum liefert; hier findet sich auch bedeutende Kultur vou Erdnüssen.) 264. Welcher europäische Staat besitzt den größten Teil Sene- gambiens? 265. Nenne den Hauptort der Kolonie, und bezeichne seine Lage! 266. Woraus kannst du schließen, daß er ein wichtiger Hafen- ort ist? (*^ür Schiffe mit größerem Tiefgange ist der Hafen aber nicht erreichbar, weshalb jetzt immer mehr der f. von ihm gelegene Hafen D. aufblüht.) 267. Wem gehört das Gebiet am unteren Gambia? 268. Welche dritte europäische Macht hat Besitzungen in Sene- gambien? Oberguinea. 269. Welche Beschaffenheit zeigt die Küste Oberguineas? 270. Welche Palme gedeiht im ganzen ebenen Küstengürtel Oberguineas? 271. Wie heißt das westlichste Stück dieser Küste, und in wessen Händen besindet es sich? 272. Wie werden (nach den wichtigsten Ausfuhrgegenständen früherer Zeit) die nächstfolgenden Küstenabschnitte genannt? 273. Weise nach, daß die Engländer die wichtigsten Wasserwege besitzen! 274. Nenne Hafenorte des engl. Oberguinea! 275. Nenne den wichtigsten Ansfuhrgegeuftand des unteren Nigergebietes! ("Die Deltaflüsse des N. nennt man darum „Olflüsse".) 276. Nenne einen selbständigen Negerstaat an der Küste von Oberguinea, und gib an, wodurch sich seine Bewohner in religiöser Beziehung von den übrigen Negern unterscheiden! (*®ie Neger-

20. Die außereuropäischen Erdteile, Länderkunde Europas mit Ausnahme des Deutschen Reiches - S. 45

1910 - Breslau : Hirt
Iii. Afrika. 45 Der Sudan mit Senegambien und Gbergninea. Der Sudan reicht vom Atlantischen Ozean bis zum Hochlande von Abessinien, vom Südrande der Sahara bis zum Gninea-Golf und der Wasserscheide gegen den Kongo. Sein westlicher Teil ist der gebirgige Hochsudän, um die Senke des Tsüd-Sees herum liegt der Flachsndän, der ostwärts in den steppenartigen Nil-Sudan übergeht (S. 41). Die west- liche Abdachung des Hochsndän ist das vom Senegal und Gambia bewässerte Stufenland Senegambien, die südliche das Küstenland von Oberguinea. a) Hochsudän. 1. Landschaftsbild. West- oder Hochsudän bildet ein Hochland, dessen Berggruppen im W über 1500 m emporsteigen. Die reichen Niederschläge der atlantischen Winde speisen die Quellen des Nigir sowie den Senegal und Gambia. Der in den Gninea-Golf mündende Nigir durchbricht das in Terrassen von der Küste aufsteigende Bergland in einem nach 3 ge- öffneten Bogen. In der Nähe von Timbnktü, dem Vereinigungspunkte von fünf Karawanenstraßen der Wüste und dem Haudelsmittelpuukte des westlichen Sudan, erreicht er den südlichen Wüstenrand. Auf feinem süd- lichen Laufe empfängt er den ans dem Herzen Afrikas kommenden und für den Verkehr nach dem Tsäd-See wichtigen Venne. Lagos, der beste Hafen der ganzen Guineaküste, führt viel Palmöl aus. Das heißfeuchte Klima ist an der Küste für Weiße besonders mörderisch. Die tropischen Regen erzeugen binnenwärts dichten Urwald, in dem die Öl- palme, die Kokospalme, Kautschuk liefernde Lianen und der Kolanuß- bäum die wichtigsten Nutzpflanzen find. In den Lichtungen des Urwaldes bauen die Eingeborenen Maniok, Aams, Mais, Baumwolle, Durra, Sesam, Reis und Tabak. Den Übergang zur Sahara bilden Baumsavannen. 2. Bewohner. Die heidnischen Negerstämme von Oberguinea verstehen vortrefflich die Herstellung von Metallwaren und Geweben und leben in Staaten beisammen. In den übrigen Sudan hat der Islam Eingang ge- snnden, der die Völker auf eine höhere Stufe der Gesittung hob. Hier bilden das herrschende Volk die von N eingedrungenen Felläta oder Fulbe, ein streit- bares Hirtenvolk, das für den Islam nach den Vorschriften des Koran äußerst tätig ist. Zwischen Nigir und Tsäd-See wohnen die Haüssa, die fleißig Acker- bau, Gewerbe und Handel treiben und in geordneten Staaten beisammen wohnen. Das vom Senegal und Gambia bewässerte, in Stufen von der Küste aufsteigende Senegambien ist drückend heiß und an der Küste für Euro- Päer ungesund. Der Boden liefert besonders das Arabische Gummi, eine Harzansschwitznng der Gummiakazie. Abgesehen von kleineren englischen und portugiesischen Besitzungen gehört Senegambien deu Franzofen. Oberguinea reicht vom Delta des Nigir bis zum Kap Sierra Leone. Die Küste ist fast überall flach und versandet, die Flußmündungen sind meist durch Sandbänke verstopft. Dadurch entstehen weite Sümpfe, die die