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1. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 5

1912 - Breslau : Hirt
„3rt Deutschlands Mitte liegt ein Garten Gottes Geschmückt mit allen Reizen der Natur." Engelmann. A. Einleitende Gesamtbetrachtung. Lage. Das Königreich Sachsen ist ein Bundesstaat des Deutschen § 1. Reiches und wird fast ringsum von deutschem Gebiete umgeben, für welches es ungefähr in der Mitte liegt. Nur im 80 schiebt sich der böhmische Keil österreichischen Landes bis an seine Grenzen heran. Diese zentrale Lage hat dem Lande einen regen Durchgangsverkehr und wirtschaftliche Vorteile gebracht, hat es aber auch zum Schauplatz zahlreicher Kämpfe gemacht. Sachsen erstreckt sich zu beiden Seiten des 51. Breitenkreises^ und dehnt sich vom 12. bis zum 15. Längenkreise oder Meridian aus. Die äußersten Punkte Sachsens liegen im 0 bei Reichenau, im Xv bei Mühltroff, im N bei Hohburg und im 8 am Fuß des Kapellenberges. Der 15. Meridian, der Mittagskreis von Görlitz, ist derjenige, auf den sich die in § 2. Deutschland allgemein eingeführte Mitteleuropäische Zeit (Me. Z.) bezieht. Da nun dieser Meridian den äußersten 0 Sachsens schneidet, das Land also westlich von diesem Meridian liegt, so erreicht die Sonne über den Orten Sachsens erst später ihren höchsten Stand als über Görlitz. Der wahre Mittag tritt für die sächsischen Orte also später ein, weshalb für Sachsen die Sonnenuhren gegen die anderen Uhren nachgehen. Die Mitteleuropäische Zeit ist also für Sachsen der Ortszeit voraus. Diese Ab- weichung, die auf je einen Grad 4 Minuten beträgt2, beläuft sich etwa für Dresden auf 5, Chemnitz auf 8, Leipzig auf 10 und Plauen auf 11 Minuten. Grenzen. Das Königreich Sachsen wird begrenzt im 0 von der preußi- § 3. scheu Provinz Schlesien, im N ebenfalls von Schlesien und der Provinz Sachsen, im W von der Provinz Sachsen, dem Herzogtum Sachsen- Altenburg, dem Großherzogtum Sachsen-Weimar, den Fürsten- tümern Reuß Alterer und Jüngerer Linie und dem Königreich Bayern, im 8 vom Königreich Böhmen. Im N steht unser Vaterland in offner Verbindung mit den Nachbar- ländern. Im 3 bildet das Erzgebirge zwar einen Grenzw all gegen Böhmen, doch zieht die Landesgrenze nur ein kurzes Stück auf dem Kamme hin, ver- läuft vielmehr in der Hauptsache nördlich desselben. Größere Einbuchtun- gen in Sachsens Grenze befinden sich bei Altenburg und Schluckenau, größere Ausbuchtungen bei Plauen, Zittau und Leipzig. Eine gerade Grenzlinie, wie sie etwa auf der Karte Afrikas stellenweise sich findet, § 4. ist noch unfertig, ihr fehlt noch die geschichtliche Entwicklung. Sachsens Grenze aber zeigt gerade das Gegenteil. Zwar bestimmt streckenweise der Lauf eines Gewässers die 1 Der Abstand zweier Breitenkreise beträgt rund Iii km, der Abstand zweier Meri- diankreise unter der Breite von 51° aber nur etwa 70 km. 2 Da die Sonne in 24 Stunden oder 24 • 60 Minuten 360 Längengrade überschreitet, so vergehen von ihrem Höchststand oder ihrer Kulmination über dem einen Grad bis zu dem Höchststand über dem nächsten Grad 24 ' 60 Min. = 4 Min. 360

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1. Globuslehre, Außereuropäische Erdteile, Mathematische Geographie - S. 4

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
4 Globuslehre. Dresden liegt 51° 3' nördlich vom Äquator entfernt und 13° 44'52" östlich von Greenwich entfernt. Dafür kürzer: Dresden liegt unter 51° 3' nördlicher Breite (n. Br.) und ^ unter 13° 44'52" östlicher Länge von Greenwich (ö. L. v. Gr.). wachsen liegt zwischen 50° und 51^° nördlicher Breite. (Aber nicht zwi- schen dem 50. und 52. Breitengrad!) Das Gradnetz und die scheinbare Sonnenbahn. Tie Sonne wandert scheinbar in 24 Stunden einmal um die Erde, und zwar in der Richtung von 0 nach Av. Ihre Bahn liegt parallel mit den Breitenkreisen. In Wirklichkeit kommen die Tageszeiten dadurch zustande, daß die Sonne still- steht und die Erde sich in 24 Stunden einmal um ihre Achse von W nach 0 dreht. (Persuch mit Globus und Lampe.) Wenn die Sonne ihren höchsten Stand am Himmel erreicht hat, ist (wahrer) Mittag. Menschen, die auf dem gleichen Brei- tenkreis wohnen, haben den Höchststand der Sonne nacheinander; der Mittag wandert von 0 mich W um die Erde. Dagegen haben alle Menschen, die auf dein gleichen Längenhalbkreis wohnen, zu gleicher Zeit Mittag. Deshalb heißen die Längenhalbkreise auch Mittagslinien oder Meridiane (lat. merklies — Mittag). Um von einem Meridian in den nächsten zu rücken, braucht die 1 1 Sonne ggq Tag — ^ Stunde — 4 Minuten. Orte, die 15 Längengrade von- einander entfernt liegen, haben demnach 15-4 — 60 Min. — 1 Stunde Zeitunter- schied. Orte, die 1° östlich von nnserm Wohnort liegen, haben 4 Minuten früher, 1° westlich gelegene Orte 4 Minuten später Mittag als wir. Ein Reisender, der etwa von Breslau über Dresden—leipzig nach Frankfurt a. M. reiste, müßte dem- nach fortwährend feine Uhr rückwärts drehen, um auf jedem Haltepunkt richtige „Ortszeit" zu haben. Das läßt sich nicht durchführen. Deshalb hat man für ganz Deutschland eine Einheitszeit eingeführt: Sämtliche Uhren in Deutsch- land werden auf mittags 12 Uhr gestellt, wenn die Sonne am 15. Meridian (z. B. in Görlitz) den Höchststand erreicht hat. Ebenso ist es in Osterreich-Ungarn, der Schweiz, in Italien. Man nennt diese Einheitszeit „Mitteleuropäische Zeit" (M. E. Z.). Frankreich und England richten sich nach dem Nullmeridian von (Greenwich: dort ist also Mittag 1 Stunde später als bei uns („Westeuropäische Zeit"). Aufgaben: 1. Wie groß ist der Zeitunterschied zwischen zwei Orten, die 18 Längen- grade voneinander entfernt liegen? 2. Wie groß ist der Unterschied zwischen Ortszeit und M.e.z. in Dresden 13%° ö.l., Leipzig 12^°, Köln 7°, Königsberg 201/2°? 3. In welchem der genannten Orte zeigen die Uhren früher Mittag an als die Sonne? 4. Die Orts- zeit weicht von der Greenwicher Zeit ab: in Bern ->-30 Min. (d. h. Bern hat 30 Min. früher Sonnenhöchststand als Gr.), in Bordeaux —2 Min., Dresden >55 Min., Frankfurt a. M. ->35 Min., Hamburg >40 Min., Jerusalem +2 Std. 21 Min. Berechne daraus die geo- graphische Länge dieser Orte! Das Gradnetz auf der Landkarte. Ist es möglich, das Gradnetz vom Globus aus ein Zeichenblatt, also von einer krummen, gewölbten Fläche ans eine Ebene zu übertragen? Um diese Aufgabe zu lösen, müssen wir folgende Bedingungen erfüllen:

2. Teil 1 - S. 7

1911 - Leipzig : Freytag
7 das Fortschreiten um die Länge eines Grades der Zeitraum von 24 Stunden, geteilt 1440 durch 360, also = 4 Minuten. Demnach geht die Sonne an einem beliebigen Punkte des Äquators vier Minuten früher auf und auch vier Minuten früher unter als an einem um Io westlicher gelegenen Punkte des Äquators; ebenso hat er auch um vier Minuten früher Mittag als der westlicher gelegene Punkt. Laß das Licht einer Lampe gerade auf den Äquator des Obbus fallen und drehe den Globus von W. nach 0. ! Der halbe Globus ist erleuchtet, die andere Hälfte liegt im Schatten. Die Grenze zwischen Licht und Schatten ist eine durch die beiden Pole verlaufende Kreislinie. Die auf einer solchen Linie liegenden Punkte haben zu derselben Zeit Sonnen- aufgang und Sonnenuntergang, auch zu derselben Zeit Mittag. Zeige das, indem, du auf den Globus den Schatten eines senkrechten Stabes fallen läßt! Solche Linien, die alle Orte von gleicher Mittagszeit verbinden, heißen Mittagslinien oder Meridiane ; weil es Kreislinien sind, die der Länge nach über den Erdball verlaufen, nennt man sie auch Längenkreise. Man denkt sich den ersten Meridian mit der Nummer Null (0°) durch die Stern- warte von Greenwich (spr. grinnitsch) bei London gelegt; der Abstand zwischen je zwei benachbarten Meridianen beträgt auf dem Äquator jedesmal Io, also 111 km. Die so entstandenen 360 Meridiane werden von Greenwich nach 0. und W. gezählt. Den Meridian von Greenwich bezeichnet man als den Nullmeridian, den Raum zwischen je zwei benachbarten Längenkreisen als einen Längengrad. Auf welchem Meridian oder zwischen welchen Meridianen liegt a) dein Schulort? b) Berlin? c) der östlichste und der westlichste Punkt von Deutschland? 7. Parallelkreise. Ortsbestimmung. Man denkt sich auch Kreise der Breite nach um die Erde gelegt, in gleicher Richtung (parallel) mit dem Äquator; man nennt sie Breitenkreise oder Parallel- kreise und legt deren je 90 nördlich und südlich vom Gleicher, im Abstände von 111 km, so daß die beiden Pole die Zahl 90 erhalten, während der Äquator mit 0 (Null) bezeichnet wird. Den Raum zwischen zwei benachbarten Breitenkreisen nennt man einen Breitengrad. Auf welchem Breitengrade (unter welcher Breite) liegt dein Schulort? Berlin? die Nordsee- küste? der nördlichste und der südlichste Punkt unseres Vaterlandes? Mit Hilfe der so über die Erde gezogen gedachten Linien, der Längen- und Breitenkreise, kann man die Lage eines Ortes auf der Erde ungefähr angeben. Zur genaueren Bestimmung muß man die Grade noch in Minuten (je 60) einteilen, die man wieder in je 60 Sekunden teilen kann. Io = 60' = 3600". Bei der Ortsangabe stellt man die geographische Breite vor die geographische Länge und sagt beispielsweise: Berlin liegt unter 531/2° nördlicher Breite und 1372° östlicher Länge (53° 30'n. B. — 13° 30'ö. L.), d. h., es liegt in der Mitte zwischen dem 53. und 54. Parallelkreise der nördlichen Halbkugel und zwischen dem 13. und 14. Meridian östlich von Greenwich. Coin liegt 51°N./7°0., Breslau liegt 51° N./170 O. Wo liegt dein Schulart?

3. Globuslehre, Außereuropäische Erdteile, Mathematische Geographie - S. 3

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
Das Liniennetz auf dem Globus. 3 Der Abstand zweier Längenkreise beträgt am: Äquator 111,3 km oder wenn der Aquatorabstand — 100 gesetzt wird: 10. Breitenkreis 109,6 20. 30. 40. 45. 50. 51. 55. 60. 70. 104,6 96,5 85,4 78,8 71.7 70 64 55.8 38,2 19,4 94 87 77 71 64 63 57 50 34 17 ^:p. s.p Das Stück Erdoberfläche zwischen zwei benachbarten Längenkreisen heißt ein Längengrad. Die Hälfte eines Längenkreises von Pol zu Pol heißt Längenhalbkreis oder Meridian. (Vgl. S. 4!) Um die Meridiane zu zählen, muß man einen von ihnen mit 0 bezeichnen. Da sie alle gleich sind, kann jeder als Nullmeridian gewählt werden. Die meisten Völker nehmen den Halb- kreis als Nullmeridian, der die englische Stern- warte Greenwich (spr. grinitsch) schneidet. Von diesem aus zählt man 180 Meridiane ostwärts, 180 westwärts (oder auch alle 360 nach einer Richtung). Für genaue Messungen kann man den Ab- stand zwischen zwei benachbarten Breiten- oder Längenkreisen noch weiter einteilen. Ein Grad (°) hat 60 Minuten ('), eine Minute 60 Sekunden (")• Alle Breiten- und Längenkreise bilden zusammen das Gradnetz. Jede Masche dieses Netzes heißt ein Gradfeld. Die Entfernung eines Ortes vom Äquator nach N oder S heißt seine geographische Breite. Sie wird am Meridian entlang gemessen. Die Entfernung eines Ortes vom Nullmeridian nach 0 oder W heißt seine geographische Länge. Sie wird gemessen, indem man an einem Breitenkreis ent- lang geht. (Vgl. Abbildung!) Wie gibt man die geographische Lage eines Ortes an? Man kann sagen: Mainz liegt auf dem 50. Breitenkreis. Mainz liegt auf dem 50. Parallel kr eis. Görlitz liegt auf dem 15. Meridian östlich von Greenwich. (Die Orte werden von den betr. Kreisen geschnitten!) Plauen, Zwickau, Chemnitz liegen aus dem 50. Breitengrad (d.h. auf dem Landstreifen zwischen dem 50. und 51. Breitenkreis).

4. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 223

1893 - Hannover : Hahn
223 Längengrad einschließen, so daß sich 360 Meridiane und 3 60 Längengrade ergeben. Der Längengrad ist am Äquator am breitesten und uimmt nach den Polen hin ab. Da man sich die Erdkugel in eine ö. und eine w. Hälfte zerlegt denkt, unterschied man früher 180° ö. und 180° w. Länge; jetzt zählt man vom 0 Meridian in ö. Richtung bis zum 360 °. Als 0 Grad nahm man früher den Meridian von Ferro (zwischen Ferro und Teneriffa) an. Jetzt rechnet man fast allgemein nach dem Meridian von Greenwich oder (weniger) von Paris. In gleicher Weise wie den Äquator denkt man sich einen beliebigen Meridian in 180 gleiche Teile geteilt und legt durch die Teilpunkte Parallelkreise zum Äquator; man nennt diese Breitenkreise oder Parallelkreis e. Den Raum zwischen zwei Breitenkreisen nennt man Breitengrad. Die Breitengrade sind = 111,3 km. Wir haben demgemäß nach der Lage zum Äquator 90° n. und 90° s. Breite. Vermittelst der Längen- und Breitengrade vermag man die Lage eines jeden Ortes auf der Erdoberfläche zu bestimmen. Da die Sonne für alle Punkte, welche auf einem Meridian liegen, zu gleicher Zeit culminiert (daher der Name Mittagskreise), so bestimmt ein zuverlässiger Zeitmesser, der für einen Punkt gestellt ist, unter welchem Meridiau man sich befindet. Da die Erde sich in 24 Stunden einmal um ihre Achse dreht, so ergiebt 1 Stunde Zeitunterschied zwischen zwei Punkten einen Abstand von 15 Meridianen (den 24. Teil von 360). Für 1 Grad beträgt also der Zeitunterschied 4 Minuten. Man hat seit dem 1. April 1893 für Deutschland als Einheits- zeit die Zeit des 15 0 w. v. G. angenommen, der w. von Stargard nach Görlitz zieht. Die W.- und O.-Grenze stehen kaum mehr als 71/2 Grad ab, so daß die Abweichung der Ortszeit von der Normalzeit selbst hier nur wenig mehr als 30 Min. beträgt. Die Breite eines Ortes ist gleich der Polhöhe. *) Da aber genau am Pol kein Fixstern steht, muß mau bei einem Circnmpolarstern die Höhe zur Zeit der obern und untern Cnlmination messen und das arithmetische Mittel nehmen. *) Unter Polhöhe versteht man die Höhe des Pols über dem Horizont, ge« messen in Winkelgraden auf dem Meridian des Orts.

5. Allgemeine Geographie, Mathematische Geographie, Das Deutsche Reich - S. 53

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Das deutsche Land. 53 kann. Das tief eindringende Meer und der Golfstrom mildern die Nachteile der Lage Deutschlands in der kälteren Hälfte der gemäßigten Zone. c) Stelle die Breitenausdehnung Deutschlands fest! Der südlichste Punkt ist das Dörfchen Einödsbach in der Nähe der Jllerquelle, 47*4° n. Br., sein nördlichster Punkt das Dorf Nimmersatt an der Nordspitze Ostpreußens, 56° n. Br. Daraus ergibt sich eine Breitenausdehnung von nahezu 9° oder (9 X Iii km) rund 1000 km. Sie beträgt also 10 mal so viel als unsere heimatliche 100 km-Strecke. Deutschland hat eine Breitenausdehnung von rund 1000 km. 2. Längenlage, a) Der 50. (mitteldeutsche) Breitenkreis wird im Fichtelgebirge von dem 12. Längenkreis geschnitten. Verfolge den Verlauf dieses (mitteldeutschen) Längenkreises! Im Norden berührt er Rostock, weiterhin Kopenhagen, Gotenburg und die Lofoten. Im Süden geht er bei Regensburg, Venedig und Rom vorbei, schneidet die Mitte Kameruns und berührt die Westspitze Deutsch-Südwestafrikas. Die Entfernung der Längenkreise voneinander, gemessen auf dem 50. Breitenkreis, beträgt rund 70 km. Berechne danach die Entfernung des 12. (mitteldeutschen) Längenkreises vom Null-Längenkreis, der über Greenwich geht (12 X 70 km)! Stelle die Längenausdehnung Deutschlands fest! Sein westlichster Punkt liegt auf dem 6., sein östlichster auf dem 23. Längenkreis. Daraus ergibt sich eine Längen- ausdehnung von 17° oder (17 X 70 km) rund 1200 km. Die Längenausdehnung Deutschlands ist um V5 größer als seine Breitenausdehnung. c) Die Sonne braucht 24 Stunden, um in ihrem Tageslauf die 360 Längen- kreise der Erde zu überschreiten. Auf die Entfernung zwischen zwei Längenkreisen oder einen Längengrad entfallen danach 4 Minuten. Da die Längenausdehnung Deutschlands 17° beträgt, so beläuft sich der Zeitunterschied zwischen dem östlichsten und westlichsten Punkt auf (17 X 4 Min.) rund 1 Stunde. Die Sonne geht also im äußersten Osten etwa 1 Stunde früher auf als im äußersten Westen. Um diesen Zeitunterschied auszugleichen, hat man eine Einheitszeit festgesetzt, die sich nach der Sonnenzeit des 15. Längenkreises richtet, der über Stargard und Görlitz geht. Man nennt diese Einheitszeit Mitteleuropäische Zeit, weil sich eine ganze Anzahl mitteleuropäischer Staaten danach richtet. Sie erleichtert in erheblichem Maße die Einrichtungen des Fernverkehrs. Die durch die Längenausdehnung Deutsch- lands bedingten Zeitunterschiede werden durch die Mitteleuropäische Zeit aus- geglichen. 2. Lage in Europa. 1. Mittellage. Sachsen-Thüringen, die Mittellandschaft Deutschlands, ist vom mittleren Skandinavien so weit entfernt wie vom mittleren Italien, von der Straße von Gibraltar so weit wie vom Ural. Deutschland ist also gleichsam das Herz- und Kernland Europas. Da außerdem Europa in der Mitte der Landhalbkugel liegt, so nimmt Deutschland zugleich auch eine zentrale Stellung in der Welt ein. Deutsch- land hat eine zentrale Lage in Europa und in der Welt. 2. Begrenzung. Der zentralen Lage entsprechen lange Landgrenzen. Von der Gesamtlänge der deutschen Grenze ist nur etwa 1/s (rund 1300 km) Meeres- grenze. Drei Großmächte, drei Königreiche und zwei Kleinstaaten berühren un- mittelbar seine Grenzen. Zeige diese 8 Grenzländer! Von der vierten europäischen Großmacht (England) ist Deutschland nur durch einen schmalen Meeresteil getrennt,

6. Teil 1 = (Für Sexta u. Quinta) - S. 9

1909 - Leipzig Wien : Freytag
9 Zeige das, indem du auf den Globus den Schalten eines senkrechten Stabes fallen läßt! Solche Linien, die alle Orte von gleicher Mittagszeit verbinden, heißen Mittagslinien oder Meridiane; weil es Kreislinien sind, die der Länge nach über den Erdball verlaufen, nennt man sie auch Längenkreise. Man denkt sich den ersten Meridian mit der Nummer Null (0°) durch die Sternwarte von Greenwich (spr. grinitsch) bei London gelegt; der Abstand zwischen je zwei benachbarten Meridianen beträgt auf dem Äquator jedesmal Io, also 111 km. Die so entstandenen 360 Meridiane werden von Greenwich nach 0. und W. gezählt. Den Meridian von Greenwich bezeichnet man als den Nullmeridian, den Raum zwischen je zwei benachbarten Längenkreisen als einen Längengrad. 9. Zeitunterschied. Ortszeit. Die Mittagslinien laufen in den Polen zusammen und haben auf dem Äquator den weitesten Abstand voneinander. Die Entfernung zweier benachbarter Längen- kreise oder die Breite eines Längengrades beträgt in unserer Gegend nur etwa 70 km. Folglich ist auch der Mittagsunterschied zwischen zwei um 70 km nach O. oder W. voneinander entfernten Orten in unserer Gegend 4 Minuten. Auf welchem, Meridian oder zwischen welchen Meridianen liegt a) dein Schulort? b) Berlin? c) der östlichste und der westlichste Punkt von Deutschland? Für jeden Ort der Erde ist es Mittagszeit, wenn die Sonne im S. steht. Also haben alle Orte, die nicht auf demselben Meridian liegen, zu verschiedener Zeit Mittag und überhaupt eine verschiedene Zeit. Man müßte demnach jedesmal die Uhr anders stellen, wenn man an einen andern Ort käme, um die richtige Ortszeit zu haben. Das ist unbequem, deshalb richten sich größere Gebiete nach einer gemeinsamen Zeit. Da der Zeitunterschied für den Raum von 15 Längengraden gerade eine Stunde beträgt, so rechnen wir nach der Zeit des 15. Meridians östlich von Greenwich (15°) und nennen diese Zeit die mitteleuropäische Zeit (M. E. Z.). Welche deutschen Ortschaften liegen auf dem 15. Meridiane? Wieviel Unterschied ist zwischen deiner Ortszeit und der mitteleuropäischen Zeit? Wie mußt du die Uhr stellen, wenn du in das Gebiet der Westeuropäischen Zeit kommst, wo man sich nach dem Nullmeridiane richtet? Wo wird es morgens früher hell, in Breslau, Königsberg oder Cöln ? Wo fängt also auch die Schule früher an? Wo wird es abends früher dunkel, im 0. oder im W. von Deutschland? 10. Parallelkreise. Ortsbestimmung. Man denkt sich auch Kreise der Breite nach um die Erde gelegt, in gleicher Richtung (parallel) mit dem Äquator; man nennt sie Breitenkreise oder Parallel- kreise und legt deren je 90 nördlich und südlich vom Gleicher, im Abstände von 111 km, so daß die beiden Pole die Zahl 90 erhalten, während der Äquator mit 0 (Null) bezeichnet wird. Den Raum zwischen zwei benachbarten Breitenkreisen nennt man einen Breitengrad. Auf welchem Breitengrade (unter welcher Breite) liegt dein Schulort? Berlin? die Nordsee- küste? der nördlichste und der südlichste Punkt unseres Vaterlandes? Mit Hilfe der so über die Erde gezogen gedachten Linien, der Längen- und Breitenkreis^ kann man die Lage eines Ortes auf der Erde ungefähr angeben. Zur genaueren Bestimmung muß man die Grade noch^in Minuten (je 60) einteilen, die man wieder in je 60 Sekunden teilen kann. Io = 60' = 3600".

7. Realienbuch für Berlin und Vororte - S. 247

1911 - Berlin [u.a.] : Velhagen & Klasing
247 c) Geographische Breite und geographische Länge. Mit Hilfe dieses Linien- netzes kann die Lage eines jeden Punktes auf der Erde genau bestimmt werden. Der Abstand eines Punktes der Erdoberfläche vom Äquator ist seine geographische Breite. Man zählt vom Äquator bis zum Nordpole 90° nördlicher, bis zum Südpole 90° südlicher Breite. — Der Abstand eines Punktes der Erdoberfläche vom Nullmeridian wird seine geographische Länge genannt. Als Nullmeridian gilt gewöhnlich derjenige, der durch die Sternwarte von Greenwich sgrinitschj bei London geht. Von diesem zählt man entweder in östlicher Richtung 360° oder in östlicher und westlicher Richtung je 180° und unterscheidet in letzterem Falle eine östliche und eine westliche Länge. 6) Wie man die geographische Lage eines Ortes bestimmt. Ein Beobachter am Äquator hat die Himmelspole im Horizonte. In demselben Maße, wie er sich vom Erdäquator entfernt, sieht er den Pol, auf den er zugeht, über seinen Horizont heraufsteigen. Die Polhöhe ist demnach das Maß für die Entfernung eines Ortes vom Äquator, d. h. die geographische Breite eines Ortes ist gleich seiner Polhöhe. — Die geographische Länge ermittelt man mit Hilfe einer genau gehenden Uhr, eines Chronometers. Da die Sonne in 24 Stunden 360° durch- läuft, so braucht sie, um 1° zurückzulegen, 24/seo — V15 Stunde — 4 Minuten. Jeder Ort, der um 1° östlicher liegt, hat demnach 4 Minuten früher Mittag. Reisen wir mit einem Chronometer, der 12 Uhr zeigt, wenn die Sonne in Greenwich kulminiert, nach O., so wird er auf dem ersten Meridian (1° östl. Länge) zu Mittag 11 Uhr 56 Minuten, auf dem zweiten Meridian 11 Uhr 52 Minuten usw. zeigen. So oft der Zeitunterschied 4 Minuten beträgt, so viel Grade liegt der Punkt von Greenwich östlich oder westlich, je nachdem die Zeit des beobachteten Ortes gegen die Uhr in Greenwich voraus ist oder zurückbleibt. e) Die Einheitszeiten. Um die Nachteile zu beseitigen, welche damit verbunden sind, daß die Uhren östlich gelegener Orte vor-, die westlich gelegener nachgehen, hat man Europa in drei Zonen von je 15 Grad geteilt und nach der wahren Mittagszeit des mittleren Meridians jeder Zone alle Uhren derselben geregelt. So unter- scheidet man: 1. Die westeuropäische Stundenzone. Sie umfaßt Großbritannien, die Nieder- lande, Belgien, Frankreich, Spanien und Portugal und bestimmt ihre Mittagszeit nach dem Null-Meridian von Greenwich. 2. Die mitteleuropäische Stundenzone. Sie umfaßt Schweden, Norwegen, Dänemark, Deutschland, Schweiz, Österreich-Ungarn und Italien und bestimmt ihre Mittagszeit nach dem Meridian von Görlitz — 15° östl. Länge. 3. Die osteuropäische Stundenzone. Sie umfaßt die westliche Hälfte Rußlands und bestimmt ihre Mittagszeit nach dem Meridian von Kronstadt — 30° östl. Länge. Die Uhren dieser drei Zonen differieren um je 1 Stunde voneinander. Diese Zeitteilung kommt vor allem dem Eisenbahnverkehr zugute und ist in Deutsch- land seit dem 1. April 1893 eingeführt. 3. Grölze cier Srcie. Der Durchmesser des Äquators beträgt 12755 Irrn; die Erdachse mißt aber nur 12 712 km. Die Erde ist deshalb keine voll- kommene Kugel, sondern an den Polen abgeplattet. Gehen wir von unserem Wohnorte so weit nach N., bis der Pol um 1° höher steht, so haben wir einen Grad im Meridian zurückgelegt. Messen wir diese Strecke, so finden wir etwa 111 km. Demnach mißt der Erdumfang 360 mal 111 km -- rund

8. Deutsches Realienbuch - S. 280

1909 - Stuttgart : Franckh
280 etwas später als das vorhergehende. So gehen auch die verschiedenen Orte unseres Vaterlandes zu verschiedenen Zeiten unter der Mittagssonne (12 Uhr) weg. Zuerst kommen die östlichstgelegenen, und ihnen folgen allmählich die gegen Westen hin liegenden. Die 360 Mittagslinien (Meridiane) der Erde und die 360 Grade sind binnen 24 Stunden alle vor der Mittagssonne vorbeigezogen- also folgen sich die einzelnen Mittagslinien in eineni Zeitabstand von 4 Minuten, oder: l Grad braucht 4 Minuten, bis er vor der Mittagssonne vorbeigewandert ist (24.60 Min.: 360). Das hat eben zur Folge, daß die Orte, die unter einer Mittagslinie liegen, ihren Mittag und somit alle ihre Uhrstunden 4 Minuten später haben als die Orte der vorhergehenden Mittagslinie. Bei Orten, welche l5 Grad auseinander liegen, macht der Zeitunterschied schon l Stunde (15.4 Min.) aus. Die We st grenze Deutschlands (rund 6 ° östl. Länge) liegt 17° west- licher als die D st g r e n z e (23° östl. Länge), also hat Metz etwa 17.4 Min. — 1 Stunde 8 Min. späteren Mittag und spätere Uhrzeit als Tilsit. Für den Eisenbahnverkehr war diese Verschiedenheit der Uhrzeiten sehr unbequem. Darum haben sich die meisten Uulturstaaten der Erde dahin geeinigt, daß der Meridian von Greenwich als Ost-Meridian anzunehmen und in der Reihe der 360 Meridiane immer nur der 15. Meridian (also der 15., 30., 45. usw.) für die Ungabe der Mittags- zeit maßgebend sei. Uun gibt es in Europa drei Ionen, welche in allen ihren Orten gleiche Uhrzeit haben, die man Einheitszeit nennt. I. Ii. Iii. westeuropäische Einheitszeit haben: England, § Belgien, ! 'g 11 Spanien. jm J Die Uhren zeigen 1 Stunde später als die Uhren bei Ii. Mitteleuropäische Einheitszeit haben: Deutschland, G st e r r.-U n g a r n, Italien, Schweden, Uorwegen, Dänemark, Schweiz. Die Uhren zeigen 1 Stunde später als die Uhren bei Iii. B'h-o -ff! Osteuropäische Einheitszeit haben: Rumänien, Bulgarien, Türkei. J gg Rußland richtet seine Uhren nach denen von Pe- tersburg, ist aber nur 1 Mi- nute der Osteuropäischen Einheitszeit voraus. Frankreich, Holland, Portugal und Griechenland haben die Einheitszeit nicht eingeführt. Die französischen Uhren richten sich nach der Mittags- zeit von Paris (rund 2^° östl. Länge) und gehen nur 50 Minuten später als die deutschen.

9. Länderkunde des Erdteils Europa, Der Kolonialbesitz der europäischen Staaten, Wiederholungen aus der mathematisch-astronomischen Erdkunde - S. 307

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 1. Gestalt und Darstellung der Lrde. 307 360 Längenkreise. Sie schneiden sich in den Polen und haben den weitesten Abstand voneinander am Äquator, nämlich rund 111 km; der Äquator selbst ist nämlich etwa 40000 km lang. Rund 111 km Abstand voneinander haben mithin auch die Breitenkreise? Der Streifen zwischen je 2 Längenkreisen oder der Winkelabstand eines Längenkreises vom andern ist ein Längengrad. Als nullten (also auch 360.) Meridian zählt man den, den man durch den höchsten Punkt der Knppelwölbung in der Stern- warte von Greenwich bei London sich gelegt denkt. Der Abstand der Längenkreise voneinander beträgt bei: 0° etwa 1114/z km 50° etwa 711/7 km 10° „ 10 9 2/3 „ 60° „ 55vs „ 20° „ 104% „ 70° „ 38vs „ Co o „ 96% „ 80° „ 19% o „ 85% „ 90° „ 0 „ Weiß man, Berlin liege unter 53° n. Br. und 14° ö. L., dann kennt man noch nicht den genauen Punkt auf der Globus- oder Erdober- fläche, auf dem Berlin liegt, sondern nur das ungefähr 70 x 111 km = 7770 km große Gradnetzviereck, in dem Berlin zu suchen ist. Zu genauerer Lagebestimmung teilt man deshalb Breiten- wie Längengrade noch in je 60 Minuten (') zu je 60 Sekunden (") ein. Auf dem Globus schneiden sich Längen- und Breitenkreise in 2. Karten, rechten Winkeln. Handlicher wie die Globusdarstellung der Erdoberfläche ist die Landkarte. Sie ist aber ungenau, weil sie die Kugeloberfläche der Erde als horizontale Ebene wiedergibt. Wenn auf der Landkarte Längen- und Breitenkreise sich rechtwinklig schneiden, dann verlaufen die Längenkreise parallel zueinander, statt nach dem Pol hin zusammen zu schießen, und der Pol wird eine Linie wie der Äquator statt eines Punktes. Deshalb zeichnet man auf Karten die Linien des Gradnetzes vielfach gekrümmt. Die wahre N.-S.-Richtung ist in solchem Fall also durch den Verlauf der Längenkreise, die wahre O.-W.-Richtung durch den der Breitenkreise gegeben, nicht durch die Kartenründer. Die Karte ist zwar eine möglichst wahrheitsgetreue Wiedergabe 3. Bild. der Erdoberfläche; aber sie bedient sich zur Kennzeichnung der Wirklichkeit im einzelnen vieler Sinnbilder: Färbungen für Höhen und Tiefen, poli- tische Grenzen, Isohypsen, d. h. Linien, die Orte gleicher Höhenlage ver- binden, Schraffierungen zur Bezeichnung der Gefüllswinkel an Böschungen 1 Genau gemessen ist der Gleicher 40070,4 lew, ein Meridian nur 40003,4 lew lang; vgl. S. 306 a.

10. Für Präparandenanstalten - S. 24

1912 - Breslau : Hirt
24 A. Elementare mathematische Erdkunde. Da der Umfang der Erde etwa 40000 km beträgt, so ist auch jeder Längengrad am Äquator gleich 40000 km : 360 = rund 111 km. Da aber die Parallelkreise nach den Polen hin immer kleiner werden, so nehmen auch die Längengrade nach N hin an Ansdehnnng ab. Ein Grad des 10. Parallelkreises beträgt 110 km „ „ 20. „ „ ' 105 „ n 30. „ ff 96 „ ff 40. „ „ 85 „ 50. „ „ 72 „ ff 60. „ „ 56 „ 70 tt tf tr 1 tf tf 00 tt " ff ff ,, „ 19 „ 90. .. „ 0 „ Der 90. Parallelkreis ist also eiu Punkt. sname?) Abweichend von den Breitenkreisen sind die Längenkreise (und Meridiane., alle gleich lang. Da keiner von ihnen lwie bei den Breitenkreisen der Äquator) besonders ausgezeichnet ist, kann die Zählung bei jedem beliebigen beginnen. Als Nnllmeridian (0°) gilt jetzt meist der Meridian der Sternwarte von Greenwich [gnnnidfch] bei London. Ein Schnitt durch die Erde läugs des Nullmeridians zerlegt sie in eine westliche und eine östliche Halbkugel. Man zählt dann die Meridiane und ebenso die zwischen ihnen liegenden Längengrade entweder nach 0 hin um die ganze Erde, also 360", oder uach O und W hin um die halbe Erde, also 180" östlicher (0) und 180° westlicher (W) Länge. Die Breiten- und die Längenkreise bilden das Gradnetz der Erde. Bestimmung eines Punktes der Erdoberfläche. Will man die geographische Lage eines Ortes genau bestimmen, so genügt die Angabe der Breite allein ebensowenig wie die der Länge allein. Bei nur einer der beiden Angaben würden wir den Punkt auf einer Kreislinie rund um den Globus suchen müssen. Deshalb gibt man zur sicheren Auffindung eines Punktes immer seine geographische Breite und Länge an. Berlin z. B, liegt auf 521/2° N und 13v/' 0. tz 21. Zeitunterschiede. Die Erde dreht sich iu 24 Stunden nm 360" ihre Achse, stündlich also ^ - = 15°, in 4 Minuten 1". Jeder Ort, für den die Sonne 4 Minuten später kulminiert id. h. ihren höchsten Stand erreicht) als für einen anderen, liegt 1" westlich von diesem. Der Längen- unterschied zweier Orte wird also gesunden, wenn man den Zeitunterschied in Minuten durch 4 teilt. Aufgaben. 1. Wieviel beträgt der Zeitunterschied zweier Orte, von denen der eine 25" östlicher liegt? 2. Wieviel der Längenunterschied, wenn der Zeitunter- schied 2 Stunden beträgt?

11. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 102

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
§ 179, 180. Erd- und Himmelskunde. 102 sich aber noch in einem feuerflüssigen Zustande. Die Erdoberfläche ist um- geben von einer Lufthülle, die bis 300 km hoch ist. Aufgaben! 1. Führe die Beweise für die Kugelgestalt der Erde an! 2. Warum glaubte Kolumbus anfangs, den östlichen Teil Indiens erreicht zu haben? 3. Wie ist es zu erklären, daß wir von der Rundung der Erde so wenig wahrnehmen? § 180. Wie findet man sich auf der Erdkugel zurecht? Denken wir uns, wir befänden uns auf einer Seereise und richteten mitten auf hoher See an den Führer des Schiffes die Frage: „Wo befinden wir uns jetzt?" Mit Hilfe seines großen Kompasses und einer Karte wird uns der Kapitän etwa folgendes antworten: „Wir befinden uns 47 Grade, 25 Minuten und 15 Sekunden nördlicher Breite und 30 Grade, 20 Minuten und 10 Sekunden westlicher Länge." Wie ist eine solche Ortsbezeichnung zu verstehen? — Betrachten wir unseren Globus genau, so sehen wir, daß über ihn Linien verlaufen, teils von Pol zu Pol, also vou Norden nach Süden und teils von Osten nach Westen. Solche Linien hat man sich über die Erd- kugel gezogen gedacht. Über die Mitte des Globus führt eine starkgezeichnete Linie, das ist der Äquator oder Gleicher. Er ist von den Polen gleichweit entfernt und teilt den Erdball in zwei Hälften, in eine nördliche und eine südliche. Seine Länge beträgt 40000 km. (Unser Maßstab, das Meter, ist der vierzigmillionste Teil des Äquators.) Der Äquator ist in 360 Grade eingeteilt. Durch die Schnittpunkte der Grade verlaufen Linien, die sich von Norden nach Süden ziehen. Es sind Halbkreise, die man Mittagslinien oder Meridiane nennt, weil die Menschen, die auf derselben Linie wohnen, zu gleicher Zeit Mittag und überhaupt gleiche Tageszeit haben. Die Null- (O-)Mittagslinie läuft über die Sternwarte Greenwich (Grinitsch) bei London. Von dieser aus gerechnet liegen 180 solcher Linien nach Osten und 180 nach Westen. Auf dem Äquator beträgt ihr Abstand Iii km, nach den Polen zu wird er geringer, und an den Polen selbst laufen die Mittagslinien in einem Punkt zusammen. Die Mittagslinien sind in 180 Grade eingeteilt. Durch die Schnittpunkte dieser Grade verlaufen Linien, die man sich von Westen nach Osten über die Erde gezogen denkt. Es sind geschlossene Kreise, die sämtlich mit dem Äquator parallel laufen. Diese nennt man Breiten- oder Parallel- kreise. Wir zählen ihrer 90 über und 90 unter dem Äquator. Wie der Augenschein lehrt, ist der größte dieser Breitenkreise der Äquator selbst. Nach den Polen zu nimmt der Umfang der Kreise ab, und der 90. Breitenkreis am Pol verjüngt sich zu einem Punkte. Der Abstand der Kreise voneinander ist jedoch überall derselbe, nämlich Iii km. Wie die Grade des Winkels, so zerfallen auch die Längen- und Breiten- grade in Minuten (') und Sekunden ("). Die geographische Länge sagt mir, wie weit der Ort von der Null-Mittagslinie entfernt ist. Rechts von dem 0-Meridian liegt die östliche, links von ihm die westliche Länge. Die geographische Breite gibt mir in Graden, Minuten und Sekunden die Ent-

12. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 5

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 5 — gezogen, die Breitenkreise, welche nach den Polen zu an Länge abnehmen, also 90 Kreise nördlicher und 90 Kreise südlicher Brette. Wie jeden Kreis teilt man den Äquator in 360 gleiche Teile, Grade (°), jeden Grad in 60 Minuten ('), jede Minute in 60 Sekunden ("). Durch die Schnittpunkte der 360« des Äquators denkt man sich von Pol zu Pol 360 Halbkreise gezogen: Meridiane oder Mittagslinien. Als Anfangs- oder Nullmeridian gilt der, welcher über die Stern- warte von Greenwich (grienitsch) läuft, so daß östlich und westlich davon je 180 Längengrade (ö. u. w. L.), d. h. die Entfernungen der Meridiane voneinander gezählt werden. Etwa von der Insel Ferro ab unterscheidet man eine östliche und westliche Halbkugel. Braun- schweig liegt etwa lo1^0 ö. L., Berlin 13'/,° ö. L. § 10. Polar- und Wendekreise. Die Breitenkreise, welche vom Äquator 23 V20 entfernt sind, heißen Wendekreise, und zwar der auf der nördlichen Halbkugel Wendekreis des Krebses, der auf der südlichen Halbkugel Wende- kreis des Steinbocks. Die von den Polen 234/30 entfernten Breitenkreise heißen Polarkreise (nördlicher und südlicher Polarkreis). § 11. Geographische Breite und Länge. Den Raum zwischen je zwei Kreisen nennt man einen Grad. Jeder Längenkreis muß von dem anderen am Äquator um 36(T = ^ a^e^en5 ebenso groß ist der Abstand der Breitenkreise voneinander (V4 von 40 000 — 10000: 90 = rund Iii km). Aber während die Entfernung der letzteren voneinander auf der ganzen Erde dieselbe bleibt, nimmt die der Längenkreise vom Äquator nach den Polen zu stetig ab. Wenn man die geographische Breite und Länge eines Ortes, also seine Entfernung vom Äquator und die von Greenwich, kennt, so kann man seine Lage auf der Erde genau bestimmen. Braunschweig liegt h2ll2°r\. Br. Suche die Breite und Länge von Berlin, Köln, ^aris, London usw. § 12. Fixsterne. Die meisten Sterne am Himmel verändern ihre Stellung zu- einander nicht merklich. Man nennt diese Sterne darum feste Sterne oder Fixsterne. Die Fixsterne sind Sonnen, welche eigenes Licht haben. Der nächste Fixstern ist die Sonne, welche llu Millionen mal so groß ist als die Erde. Wenn die Sonne hohl wäre und die Erde

13. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 257

1906 - Berlin : Weidmann
Mathematische Erdkunde. 257 dem Südpol denkt man sich zunächst einen Kreis so nm die Erde gelegt, daß er in allen Punkten gleichweit von den Polen entfernt ist. Das ist der Äquator, der eine Länge von 40070 km hat. Dieser Kreis wird in 360 gleiche Teile oder Grade geteilt, und durch je zwei sich gegenüberliegende Teilpunkte und die beiden Pole werden Kreise gelegt, sodaß 300 Halbkreise von Pol zu Pol ziehen. Da sämtliche Punkte auf einem solchen Halbkreise zu gleicher Zeit Mittag haben, heißen diese Halbkreise Mittagslinien, Meridiane. In derselben Weise teilt man einen dieser Meridiane vom Äquator nach N. und nach S. in je 90 Grade und legt durch die Teilpunkte Kreise um die Erde, parallel dem Äquator: das sind die Parallelkreise. Die Länge eines Bogengrades auf diesen Parallelkreisen beträgt am Äquator —):^u—=111,3km und vermindert sich naturgemäß nach den Polen zu, wo sie — 0 ist; auf dem 60. Parallelkreise beträgt sie ungefähr Vs, auf dem 70. etwa l/3 der Länge am Äquator. Ein Bogengrad mißt unter 00 Br. . . 111,3 km unter 50° 2k. . . 71,7 km 10° 20° 30° 40° 109,6 „ „ 60° „ . . 55,8 104,6 „ „ 700 „ . . 38,2 96,5 „ „ 80° „ . . 19,4 85,4 .. .. 90" .. . . 0 Der Abstand zweier Parallel- oder Breitenkreise von einander ist, in- folge derabplattung der Erde an den Polen, etwas kleiner — 111,12km. 9. Geographische Länge und Breite. Mit Hilfe dieses Netzes von Kreisen läßt sich jeder Punkt auf der Erdoberfläche bestimmen, zumal wenn man jeden Grad in 60 Minuten, jede Minute in 60 Se- künden zerlegt und sich durch die Teilpunkte ebenfalls noch Kreise ge- zogen denkt. Da die den Alten bekannte Erde hauptsächlich die Länder um das Mittelmeer umfaßte, war ihre Ausdehnung von W. nach O. größer als die von N. nach S. Darauf beruht der noch heute übliche Gebrauch, die Abstände zweier Punkte von einander in w.ö. Richtung als geographische Länge, in n.s. Richtung als geographische Breite zu bezeichnen. Demnach ist die geographische Länge eines Punktes auf der Erdoberfläche sein Abstand von einem bestimmten Meridian, ausge- drückt im Winkelmaß (Graden, Minuten, Sekunden — 0' "), und unter der geographischen Breite versteht man den Abstand eines Punktes vom Äquator, angegeben im Winkelmaß des Meridianbogens. Während man früher den Meridian von Ferro, einer der Kanarischen Inseln, oder den von Paris als Null-Meridian annahm, Schlemmer, Erdkunde Ii. 3. Auflage. ]7

14. Für die unteren Klassen - S. 20

1903 - Leipzig : Freytag
20 Einführung in die Erdkunde. fön?: sernung die geographische Länge, die Mittagslinien darum auch Längenkreise. Man teilt die Erde nach 360 solchen von Pol zu Pol gehenden Linien ein. Innerhalb 24 Stunden überschreitet scheinbar die Sonne diese 360 Linien: von einer zur andern braucht sie also 24 : 360 Stunden oder 4 Minuten. Orte, die um 4 Minuten später oder früher Mittag haben als wir, liegen demnach auf dem nächsten Meridiane. Die Entfernung von Meridian zu Meridian heißt ein Längen- grad. Wir messen sie auf Linien, welche wir uns seukrecht zu den Meridianen um die Erde gelegt denken. Da wir 360 Mittagslinien haben, gibt es auch 360 Längengrade. Als Ausgangspunkt für die Zählung wählt man gewöhnlich den dnrch die Sternwarte von Greenwich (grinitsch) bei London gehenden Meridian. Von diesem aus zählt man nach Westen und Osten je 180 Grade. Man schreibt auch 180°. ©reite* aber die Lage der Orte vollkommen zu bestimmen, müssen wir auch in nordsüdlicher Richtung Zwecke benutzen wir die senk- recht zu den Meridianen um die Erde gelegten Kreise. Alle Punkte eines solchen Kreises haben von den Polen gleiche Abstände. Ein Kreis hat von beiden Polen die gleiche Entfernung; er hal- biert die Erde. Man bezeichnet btefeit Kreis als den Gleicher Äquator, oder Äquator. Die Entfernung vom Nord- zum Südpole be- trägt 180°, die vom Äquator bis zu einem der Pole, auf einem Meridiane gemessen, mithin 90°. Diese Strecke ist ein Viertel des Erdumfanges. Alle Kreise, die seukrecht zu den Meridianen ge- zogen sind, laufen in der gleichen Richtung wie der Äquator um die Erde, sie sind alle parallel zu diesem und heißeu Parallelkreise. Mau zählt vom Äquator zum Pole 90 Parallelkreise, die je um einen Breiten- @ra£) voneinander abstehen. Man bezeichnet sie auch als Breitenkreise; denn man nennt den Abstand eines Punktes vom Äquator feilte geo- graphische Breite. § 23. Aus der Größe der Erde ergeben sich die Maße für die Größe der Breiten- und Längengrade. Als Einheit dieser Maßangaben hat Er"e. man einen Bruchteil des Erdumfanges gewählt. Es ist das Meter, der 40millionste Teil des Erdumfanges. 1000 m bilden einen Kilo- meter. Für den Abstand der Erdoberfläche von ihrem Mittelpunkte hat man eine Länge von 6370 km berechnet; das ist der Erdhalb- messer oder Radius. Für die Länge eines Breitengrades bekommen wir 10000:90 oder Iii km Die Größe eines Längengrades kann ihren Abstand feststellen. Zu diesem

15. Rheinisches Realienbuch - S. 139

1917 - Breslau : Hirt
Ii G. Grundbegriffe der mathematischen Erdkunde. 139 die Entfernung vom Nullmeridian nach 0 oder Iv seine geographische Länge. Jene wird ausgedrückt in Graden der Meridiane, diese in Graden der Parallelkreise. Ein Breitengrad ist also die Entfernung zwischen zwei benachbarten Breitenkreisen, ein Längengrad die Entfernung zwischen zwei benach- barten Längenkreisen. 5. Die tägliche Bewegung (Achsendrehung) der Erde. Wir beobachten, daß alle Gestirne, Sonne, Mond und Sterne, täglich einmal in der Richtung von Osten nach Westen um die Erde sich bewegen. Aber diese Bewegung ist nur Schein. Sie hat ihren Grund in der wirklichen Bewegung der Erde, die sich im Laufe eines Tages und zwar von Iv nach 0 einmal um ihre Achse dreht. Infolge der Drehung der Erde um sich selbst werden die einzelnen Teile 42. Beleuchtung der Erde: a) 22. Dezember, b) 22. Juni, c) 21. März und 23. Sept. nacheinander von der Sonne beschienen. So entstehen Tag und Nacht, Morgen und Abend: die Tageszeiten. 6. Mitteleuropäische Zeit. Da die Achsendrehung der Erde gleichmäßig schnell vor sich geht und in ungefähr 24 Stunden vollendet ist, so braucht ein Ort 4 Mi- nuten Zeit (24 Std.: 360), um einen Grad nach 0 weiterzurücken. Der Zeitunter- schied für zwei benachbarte Meridiane beträgt daher 4 Minuten und für zwei um 15 Grad voneinander entfernt liegende Punkte eine Stunde. Um die Ungleichheit in der Uhrzeit von Orten verschiedener Länge, die besonders im Verkehrsleben störend wirkt, zu beseitigen, hat man die Erde in Zeitzonen von je 15 0 eingeteilt. Als Einheitszeit für jede Zeitzone wurde die Zeit ihres mittlern Meridians fest- gesetzt. In Deutschland gilt die Mitteleuropäische Zeit, die sich nach dem 15. Meridian (über Stargard und Görlitz) richtet. Die erste Zeitzone (Westeuropäische Zeit) rechnet nach dem Nullmeridian, die dritte (Osteuropäische Zeit) nach dem 30. Meridian (über Petersburg). 7. Die jährliche Bewegung der Erde um die Sonne. Gleichzeitig mit der Drehung um ihre Achse bewegt sich die Erde um die Sonne, und zwar

16. Mathematische Erdkunde - S. 8

1915 - Breslau : Hirt
8 B. Gestalt und Größe der Erde. Alle Kreise, die durch beide Pole führeu, heißen auf der Erde Längenkreise, ihre Hälften von Pol zu Pol Meridiane. Wie die Stundenkreise stehen sie recht- winklig zum Äquator und werden von diesem und den Polen in vier gleiche Stücke zerlegt. Um sie voneinander zu unterscheiden, denkt man sich auch deu Erdäquator in 360° geteilt. Die Zählung der Grade beginnt gegenwärtig zumeist bei dem Meridian der Sternwarte von Greenwich (Nullmeridian) und schreitet nach Osten und Westen um je 180° — östliche und westliche Länge von Greenwich — fort. Früher angewendete Nullmeridiane sind der von Paris, etwa 2-i-° (genauer 2° 20' 14") östlich von Greenwich und der daraus abgeleitete von Ferro, 20°westlich von Paris, 17j°, genauer 17° 39' 46" westlich von Greenwich. Den Parallelkreisen am Himmel entsprechen auf der Erde die Breiteukreise, auch Breitenparallele oder Parallelkreise genannt. Auch sie zerlegen die Meridiane in 180 gleiche Teile (°), so daß ans jeder Seite des Äquators 90 gezählt werden. Wie der Name andeutet, sind sie untereinander und zum Äquator parallel. Die gleichen Meridianstücke zwischen zwei benachbarten Breitenkreisen heißen Grade der Breite. Die Lage eines Punktes der Erdoberfläche wird durch seine geographische Breite und Länge bestimmt. Unter der geographischen Breite eines Ortes versteht man seine Entfernung vom Äquator, gemessen auf dem zum Orte gehörigen Meridian und in Graden dieses Meridians. Ist also der in Fig. 8 gezeichnete Kreis der Meridian des Ortes B, N Nordpol, <S Südpol und Aq der Durchmesser des Äquators, so ist Qb die geographische Breite vou B. Zu diesem Bogen gehört der Zentriwinkel Qgb, der ebenfalls geographische Breite heißt und wie der Bogen allgemein mit cp bezeichnet wird. Die geographische Breite wird vom Äquator aus nach Norden und Süden von 0 bis 90° gezählt. — Die geographische Länge (A) ist der Winkel zwischen dem Nullmeridkn und dem Meridian des zu bestimmenden Punktes. Sie wird gemessen durch den Äquatorbogen zwischen beiden Meridianen oder durch den zugehörigen Zentriwinkel der Äquatorebene. Abstand der Meridiane. Da die Breiten- kreise untereinander parallel sind, wird ihr Um- fang um so kleiner, je geringer ihr Abstand von den Polen ist. Ihre Länge soll berechnet werden: In Fig. 8 ist Bq oder ^ Bcq — cp die geogra- phische Breite von B, q der Radius des zu B gehörigen Breitenparallels. Bezeichnet man noch den Erdradius Cb = Gq mit r, so ist q = cos cp' = r ■ cos cp, demnach der Umfang des Breitenkreises 2 tt ■ r • cos cp. Jeder Parallelkreis wird durch die Meri- diaue in 360° zerlegt. Folglich ist bei cp° geo- graphischer Breite jeder der Teile (Grad der A Länge) gleich Ttr ■ cos cp 180 also It \y/\ /f\ \ r 1 (l 8. Geographische Breite. bei 0° (Äquator) . . 111.3 km „ r/) = 48°......74.6 „ <jp = 49°......73.2 „ „ cp = 50°......71.7 „ bei w —51°......70.2 km . = 52°......68.7 ,, Cp: cp = 53( cp = 54( 67.1 65.6

17. Landeskunde des Großherzogtums Baden - S. 3

1918 - Breslau : Hirt
I. Lage, Grenzen, Größe. 3 In diesen Grenzen bildet Baden eine einheitliche, geschlossene Fläche. Nur einige ganz kleine Landesteile (Exklaven) liegen innerhalb der südlichen und östlichen Nachbarstaaten; ebenso ist das zusammenhängende badische Gebiet nur durch unbedeutende fremde Gebietseinschlüsse (Enklaven) unterbrochen. Mit Ausnahme der Stadt Konstanz liegt ganz Baden auf der rechten Rhein- feite; auf die das Schweizer Gebiet bei Basel an einer und bei Schaffhausen an drei Stellen herübergreist. Die Fläche Badens bedeckt 15000 (genau 15068) qkm, das ist der 36. Teil des Deutschen Reiches. Größer als Baden sind die deutschen Staaten Preußen, Bayern, Württemberg, fast gleich groß Sachsen, Elsaß-Lothringen und Mecklenburg-Schwerin, wesentlich kleiner alle übrigen. Maßangaben zu Vergleichszwecken: 1 Grad, d h. der 360. Teil des Erd- umfangs — 111 km; ein Tagemarsch = 40 km; ein Kilometer — 13 Minuten Geh- zeit (angenähert). Ein dreistöckiges Wohnhaus hat etwa 15 m, ein mittel hoher Kirch- turm 30 in, ein ansehnlicher Kirchturm 60 w, das Freiburger Münster 120 m Höhe. Der höchste Berg Badens ist der Feldberg im Schwarzwald mit 1500 m Meeres - höhe (12l/amal Münsterturm), der höchste Berg Europas ist der Montblanc in den Alpen mit 4800 m (über 3 mal Feldberg), der höchste Berg der Erde der Mouni Everest im Himalaja (Asien) mit 8800 m (beinahe 6mal Feldberg). Kleinheit der Höhen auf der Erde gegenüber den wagerechten Entfernungen. Vergleiche aus den vorstehenden Höhenangaben, diese als km und Wegstrecken gedacht. Baden dehnt sich von S. nach N. aus von 47° 32' nördlicher Breite bis 49° 47' n. Br., d. h. durch 2° 15' der Breite, oder durch 250 km. Im S. des Landes ist die Dauer des längsten Tages 15% St., die des kürzesten 81/4 St.; die Sonne erhebt sich hier im Winter bis zu 19- über den Horizont, im Frühling und Herbst bis zu 421/s°, im Sommer bis zu 66"; im N. des Landes dauert der längste und kürzeste Tag 16'/^ und 7% St., die Sonne erhebt sich aber nur bis zu 163/4°, 40l/4°, 63"// Die Dauer des längsten Tages und die Sonnenhöhe stehen demnach in einem umgekehrten Verhältnis zueinander. Die geradlinige Entfernung längs des Rheines von der Schweizer bis zur hessischen Grenze mißt 230 km, die größte Entsendung von Sw. nach No. 284 km. Die Ausdehnung von O. nach W. ist sehr ungleich. Sie mißt im S. l40 km, in der Mitte 18 km, im N. 102 km. Der westlichste Punkt zwischen Basel und Müllheim liegt unter 7° 31' östlicher Länge von Greenwich, der östlichste in der Gegend von Tauberbischofsheim unter 9° 52' ö. L. von Greenwich; das Land dehnt sich daher in westöstlicher Richiung durch 2° 21' aus. Am östlichsten Punkte des Landes geht die Sonne um etwas mehr als 9 Minuten früher auf und unter als am westlichsten, was sich aus der (scheinbaren) Umdrehung der Sonne um die Erde in ostwestlicher Richtung leicht erklärt. Zur vollen Umdrehung um 360° (Grad) braucht sie einen Tag oder 24 St., zur Drehung um einen Grad also 24:360 St. oder 4 Minuten. Hiernach hat ,edcr Ort, der uni einen Grad östlicher liegt als ein anderer, 4 Minuten früher als dieser Sonnenaufgang, Mittag und Sonnen- Untergang. Unsere Uhren sind nicht nach der jeweiligen Zeit des Wohnortes ge- richtet (Ortszeit), weil das beim Reisen von Ort zu Ort Schwierigkeiten mit sich brächte, sondern für ganz Deutschland und einige andere Länder nach der Zeit von Görlitz in Schlesien, das auf dem 15. Meridian ö. L. gelegen ist. Daher gehen unsere Uhren in Baden gegenüber dem Sonnenstand um rund 20 bis 30 Minuten vor (Mitteleuropäische Zeit). Uniere Vormittage sind um so viel zu kurz, unsere Nachmittage zu lang 1*

18. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 13

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 13 - wie Braunschweig, Preußen etwa 100 mal, das Deutsche Reich etwa 150 mal so groß. Der Harz ist etwa — 2/s des Herzogtums. 2. Lage. Die mittlere geographische Breite des Herzogtums wird etwa durch den 52. Breitengrad bezeichnet, der das Nordgebiet im südlichsten Teile und die Weser da schneidet, wo sie im Norden den Kreis Holzminden verläßt. Die mittlere Länge wird etwa durch 10v2 Grad östlicher Länge bezeichnet. Diese Mittagslinie schneidet Braunschweig und Oker und trifft fast den Westpunkt des Südteiles. Auf 5272 Grad Breite sehen wir den nördlichen Polarstern 5272 Grad hoch (Breite = Polhöhe). Die Sonne erreicht bei Tag- und Nachtgleiche ihren höchsten Punkt in (90 - 5272 =) 3772 Grad Höhe, bei Sommers Anfang aber in (37v2 + 23v2 =) 61° Höhe und bei Winters Anfang in nur (3772 — 2372 =) 14° Höhe. Der längste Tag währt hier etwa 16 Stunden 40 Minuten und der kürzeste nur 7 Stunden 40 Minuten; am 21. Juni ist somit unser Gebiet den Einwirkungen der Sonnenstrahlen um 9 Stunden länger ausgesetzt als am 21. Dezember. Die Nordseite eines Gebäudes wird bei Tag- und Nachtgleiche und am kürzesten Tage von der Sonne gar nicht beschienen, am längsten Tage aber 6 Stunden 55 Minuten lang. Wir sind vom Äquator etwa 5272 X Iii km = 582772 km entfernt, vom Nordpol etwa 3772 X Iii km = 416272 km. Auf dem 10. Grad östlicher Länge geht die Sonne 40 Minuten früher auf, als auf dem Nullgrad (Greenwich), denn für 1 Grad bringt es 24 Stunden: 360 = 4 Minuten. Verfolgen wir den 5272 Grad nördlicher Breite und nennen wir Orte, welche mit Braunschweig gleiche Jahreszeiten haben! Frankfurt a. £)., Posen, Warschau, Rordgrenze der Mongolei und Mandschurei, Insel Sachalin, Halbinsel Kamtschatka, Kanada, Südpunkt der Hudsonbai, Birmingham. Verfolgen wir auch den 10° östlicher Länge, unter dem Kreiensen liegt, und nennen wir Orte, die mit uns gleiche Jahreszeiten haben! Nach Norden: Hildesheim, der Eisenbahnknotenpunkt Lehrte, Hamburg, die Inseln Alfen und Fünen, Skagerrak, Drontheim. Nach Süden: (Böttingen, Würzburg, Ulm, Tyrrhenisches Meer, Tunis, Sahara, Kamerun. 3. Mitteleuropäische Zeit. Jeder westliche Längengrad hat 4 Minuten spätere Zeit als der jedesmal östlichere, weil die Erde sich in 24 Stunden um sich selbst dreht und weil 24 Stunden, durch 360 geteilt, 4 Minuten gibt. In vielen Staaten hat man nun eine Ein- heitszeit eingeführt: man stellt die Uhren innerhalb je 15 Längen- graden nach der Zeit, die dem Mittelmeridian dieses Gebiets wirklich zukommt. Dadurch zeigen freilich die Uhren in der Ost-Hälfte etwas zu späte, die in der West-Hälfte zu frühe Zeit. Für die Mitteleuropäische Zeit ist der 15.° ö. L., der durch Görlitz geht, maßgebend. Die Orte östlich vom 15.° haben daher frühere Ortszeit, die westlich gelegenen spätere Ortszeit als Mitteleuropäische Zeit, und zwar beträgt dieser Unterschied für 1 Grad 4 Minuten.

19. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 3

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
nach ihrem Mittelpunkte hin zunimmt. Diese Beobachtungen und der ursprüngliche Zustand der Erde scheinen dafür zu sprechen, daß nur die Erdkruste starr ist, das Erdinnere dagegen noch jetzt in glühend flüssigem Zustande sich befindet. § 3. Aas Gradnetz der Erdkugel. 1. Um die Lage von Städten, Ländern u. f. w. auf der Erde zu bestimmen, denkt man sich die Erde von einer Anzahl Linien umzogen, welche sich netzartig schneiden. Diese Linien sind Kreislinien. Jeder Kreis wird eingeteilt in 360 Teile, Grade (c) genannt, jeder Grad in 60 Minuten ('), jede Minute in 60 Sekunden ("). Ein Halbkreis enthält demnach 180°, ein Viertelkreis (Quadrant) 90°. 2. Der Äqnator, auch Linie genannt, ist der (größte) Kreis, welchen man sich so um die Erde gezogen denkt, daß er vom Nordpol und Südpol gleich weit entfernt ist. Derselbe (= Umfang der Erde) ist 40 000 km lang, jeder Grad 111 km. Er teilt die Oberfläche der Erde in eine nördl. und eine südl. Halbkugel. 3. Die Parallelkreise sind ganze Kreise, welche man sich parallel zum Äquator um die Erde gezogen denkt. Es giebt natürlich unzählige Parallelkreise; auf unseren Karten sind aber (mit Ausnahme der in § 5 genannten) nur diejenigen gezeichnet, welche einen Abstand von je 111 km haben; im ganzen 180. Der Äquator ist der 0-Parallelkreis; von diesem zählt man nach N. und S je 90 Während der Abstand der Parallelkreise gleich ist, ist die Länge derselben, also auch die Länge der Grade sehr verschieden. Die Länge des Äquators (des größten Parallelkreises) beträgt 40 000 km, jedes Grades 111 km; 1 Grad des 50. Parallelkreises mißt 717/1 o km der 90. Parallelkreis ist ein Punkt, 1 Grad also = 0. 4. Die Meridiane (Mittagskreise) sind Halbkreise, welche man sich durch den Äquator von Pol zu Pol gezogen denkt. °chren Namen haben sie daher, weil alle Orte, welche auf demselben Meridian liegen, zu gleicher Zeit Mittag haben. (Beispiele!) Es giebt natürlich unzählige Meridiane; auf unseren Karten sind aber nur diejenigen gezeichnet, welche aus dem Äquator einen Abstand von je 1 km haben; im^ganzen 360. Der 0-Meridian ist der Meridian von Greenwich (Grmitsch), von welchem man 180 nach O. und 180 L orh 3 V' 3ßä^renb die Länge der Meridiane gleich ist, ist der Abstand derselben von einander ans den verschiedenen Parallel-rretseii sehr verschieden. Auf dem Äquator beträgt der Abstand zweier S, 7e ü1 nv1uxf'bcm P""llelkreis 71v km, an den ^ Der 0-Meridian und der ihn zu einem vollen Kreise ergänzende Meridian 180 teilen die Oberfläche der Erde in eine östl und eme westl. Halbkugel. ' , Zus- Andere bemerkenswerte 0-Meridiane sind der Meridian von ^erro Paris Zwischen den Inseln Ferro und Teneriffa) und der von v

20. Deutschland (mit besonderer Berücksichtigung des Wirtschaftslebens und Verkehrs), Weltverkehr und Welthandel, Allgemeine Erdkunde, Astronomische Geographie - S. 131

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
131 Die Erde (Gradnetz).___§ 77 — Die Erdoberfläche (berechne: Durchmesserquadrat x 3v7!) beträgt 510 Millionen qkm; davon sind fast 3/4 Wasser. Der Rauminhalt der Erde ist 1000 Milliarden cbm; das ist aber im Vergleich zur Sonne sehr wenig, denn sie ist lx/4 Millionen mal so groß. 3. Einteilung der Erdoberfläche (Gradnetz), a) Beiderseits vom Äquator zählt § 77 man je 90 Breiten- oder Parallelkreise (parallel zum Äquator); dabei ist der Äquator mit 0, der Pol, ein Punkt, als 90. Kreis bezeichnet. Der Streifen zwischen 2 Breitenkreisen heißt Breitengrad. Die Breitenkreise sind überall (10 000 km : 90 =) 111 km voneinander entfernt; sie nehmen nach den Polen an Größe ab. Der 60. Breitenkreis ist nur noch halb so lang wie der Äquator. Den Abstand zwischen je 2 benachbarten Breitenkreisen zerlegt man in 60 gleiche Teile („Minuten"), diese in je 60 „Sekunden". b) Durch die 360 Teilpunkte des Äquators führen 360 Halbkreise, die Längenkreise oder Meridiane, auch Mittagskreise genannt (weshalb?); sie treffen sich in den Polen. — Was ist ein Längengrad? — Man zählt von Greenwich (grinnitsch, Stadtteil Londons, „Nullmeridian") je 180 Halb- kreise nach Osten und Westen oder auch alle Halbkreise nach Osten herum, also von 0—360, so daß der 360. Meridian mit dem Nullmeridian zusammenfällt. (Jeder Meridian kann als Nullmeridian angesehen werden. Die Franzosen rechnen nach dem Pariser Nullmeridian. Früher rechnete man allgemein nach dem Nullmeridian von Ferro, einer der Kanarischen Inseln, etwa 18° westlich von Greenwich.) Der Abstand zweier benachbarter Längenkreise beträgt nur am Äquator Iii km; nach den Polen hin wird er immer geringer, z. B. ist er auf dem 50. Breitenkreise (Mainlinie) nur noch 71 km. Wie kommt das? — Die Grade der Längenkreise teilt man, wie die der Breitenkreise, in Minuten und Sekunden ein und legt auch durch diese Teilpunkte Längenkreise. Daher kann man mit Hilfe des Gradnetzes die Lage eines jeden Ortes auf der Erde genau angeben. Berlin z. B. liegt auf 521/2° n. Br. und etwa 13^° ö. L.; wo Cöln, wo Breslau, wo unser Schulort? Wie viele km sind folgende Orte von: Äquator entfernt: Berlin, St. Petersburg, Philadelphia, Singapur, Kairo? — Dem Gradnetz der Erde entspricht genau das (natürlich viel größere) Gravney des Himmels: Himmelsäquator, -Achse, -Pole usw. c) Bestimmung der geographischen Breite und Länge. Für einen Beobachter am Äquator befindet sich der Nordpol des Himmels (in dessen Nähe der Polarstern steht, s. § 84!) im Horizont; man sagt: die Polhöhe beträgt am Äquator 0°. Wandert der Beobachter nord- wärts, so hat sich z. B. auf 1° nördlicher Breite der Himmelsnordpol um 1° über den Horizont gehoben, auf 50° nördl. Br. um 50°, beim Nordpol um 90° (hier steht also der Polarstern senk- recht über dem Beobachter). Die geographische Breite ist demnach überall gleich der Polhöhe. Daß es so sein muß, zeigt Abb. § 77. Ein im Scheitelpunkt des Winkels b stehender Beobachter befindet sich auf 50° nördl. Br. (<£ a' ist also — 50°). Für diesen Beobachter steht der Polar- stern um den <£ a über dem Horizont,- <£ a ist demnach seine Polhöhe. Nun ist aber a' + <£ b' = 1 R (warum?) und < a + < b ebenfalls = 1 R. Da nun < b' = <£ b ist, muß auch < a' = < a sein, oder mit andern Worten: Die geographische Breite ist gleich der Polhöhe. Man findet demnach die geographische Breite eines Ortes, indem man seine Polhöhe mißt. Die geographische Länge wird mit Hilfe genau gehender Uhren (Chronometer) be- stimmt. Wenn ans einem Schiffe 12 Uhr mittags (Sonnenzeit!) der mitgenommene Chronometer 9*