Ähnliche Ergebnisse
1882 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Jaenicke, Hermann
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule, Mittelschule, Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
88
Nordamerika.
Nicder-Canada [!anäbo] am unteren Lorenzstrom mit Wmontreal
montriöll und C>Quebec [quibef], zwei blühenden Handelsstädten iholz und
Korn). In dieser Provinz herrscht noch das Französische vor.
Neu-Schottland mit Oh alifax jchällifäx, wichtigem Hasen für die euro-
päische Dampferfahrt.
Die Hudsonbai-Länder von Labradör bis zum Felseugebirge mit
verstreuten Stationen für den großartigen Pelzhandel.
Britisch Columbia [folöm&iir an der Westküste, reich an Wäldern und
Metallen, namentlich Gold (im Fräser). Dagegen gehören ein Teil der West-
küste und das Territorium Alaska mit der gleichnamigen Halbinsel und
den Aleuteu den vereinigten Staaten (s. n.).
Im atlantischen Ozean sind noch britisch:
Neu-Fuudland, die Insel vor der St. Lorenzbai; aus der benachbarten
großen Bank sammeln sich unzählige Fische, und namentlich der Fang des
Kabeljau (f. S. 58) ist sehr lohnend.
Die Bermudas ibermjüdäsl-Inseln, eiue einsame Grnppe von einigen
hundert Koralleninseln, liegen zwischen Nen-Fnndland und West-
in dien-, sie liefern Cedernholz und Apfelsinen für den Handel.
Z. Oie vereinigten Staaten von Nordamerika.
Lage und Aröße. Die Südhälfte des breiten Teils von Nord-
amerika nehmen die vereinigten Staaten ein; sie reichen also auch von
Ozeau zu Ozeau und im S. an den Golf von Mejieo [mechiko], Die
weitere Südgrenze verläuft längs des unteren und mittleren Rio grande
und einer Linie, welche nördlich von der Halbinsel Calisornien am großen
Ozean endet. Die Süd spitzen des Landes (Bei Florida und der Mündung
des Rio grande) liegen nicht mehr fern vom Wendekreis des Krebses.
— Dieses ungeheure Gebiet kommt fast der Größe vou Europa gleich, über-
trifft aber das deutsche Reich nur wenig an Einwohnerzahl (50 Mill.).
Wodengestatt und Wewässerung. Die Hochebenen zwischen den nord-
amerikanischen Seealpen und dem Felsengebirge nehmen hier einen weit
breiteren Raum ein, als auf britischem Gebiete (s. S. 87); die Vegeta-
tion ist aber auch hier wegen der geringen Feuchtigkeit steppenartig und
fehlt zuweilen gänzlich. Die Gewässer sammeln sich entweder zu salzigen
Sümpfen an (so ist z. B. auf dem Platean von Utah jntä' der große
Salzfee entstanden), oder sie durchfurchen den Erdboden in tiefen, rinnen-
artigen Canons (f. S. 87) und gelangen in verschiedenen Richtungen zum
Meere. Der Columbia ^kolömbiä^ ist schon S. 87 erwähnt worden. Süd-
licher mündet der goldhaltige Sacramento, im W. vom Cascaden-Ge-
birge, im O. von der silberreichen Sierra Neväda (d. h. Schneegebirge)
begleitet, in den großen Ozean. In den Golf von Californien ergießt sich
der Colorado ^koloredo und in den Golf von Mejico mechiko] der Rio
grande.
Ostwärts vom Felsengebirge fällt das Land allmählich zur Niederung
des Mississippi (Vater der Flüsse) herab. Der höher gelegene Teil ist
fast nur mit Grasflächen, den fogen. Prärieen, bedeckt und wird von großen
Bisonherden durchstreift, während die eigentliche Niederung und die
zahlreichen Flußthäler Mais und Weizen in Menge hervorbringen. Von
den rechten Nebenflüssen des Mississippi, welche der Abdachung folgend,
1884 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Jaenicke, Hermann
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Nordamerika. — Das große Westgebirge.
187
im Quellgebiet des Missouri, nördlich vom Mount Hayden (4200 m);
hier herrscht um den großartig schönen Nellowstonemlostön>See noch rege
vulkanische Thätigkeit, die sich durch Solsataren, Dämpfe und Geisir knndgiebt.
Eisenbahnen. Höchste Gipfel. Drei Pacific ^päßifik^-Eisenbahnen
überschreiten jetzt das Felsengebirge und verbinden die östlichen Staaten der
Union mit der Westküste: die nördliche (von Chicago) führt über den oberen
Missouri zum Columbia polöm&iö], die mittlere (von St. Louis) über den
Evans sivens^j-Paß (2600 m) nach San Francisco und die südliche
(von New Orleans) über den oberen Rio grande zum unteren Colorado
[!olorebo] und zur Küste. Die blühenden Ansiedelungen am Ost fuße des
Felsengebirges, welche durch die großen Mineralschätze ins Leben gernsen wurden,
stehen ebenfalls durch Eisenbahnen in Verbindung; sie befinden sich gerade am
Abhange des höchsten Teiles der Rocky Mountains, da wo sich der Long
Peak [pief] und Blanca Peak stlänkä piek] bis zur Höhe von c. 4400 m erheben.
Die inneren Hochebenen: Columbia und Colorado. Die inneren Hoch-
ebenen zusammengenommen gleichen einem großen Becken, welches sich im
Norden und Süden beträchtlich verengt, in der Mitte aber am weitesten ist. Die
nördliche Hälfte wird vom Felsen- und Cascadeu-Gebirge, die südliche
Hälfte ebenfalls vom Felfengebirge und der Sierra Nevada begrenzt; dort
sammelt der Columbia und sein großer Quellslnß, der Schlangenfluß, fast
alle Gewässer der Hochebene; hier der Colorado [koloretio], der im Unterlause
südlich gerichtet ist und im Golf von Californien mündet. Im Westen vom
oberen Colorado, dnrch ein Gebirgssystem geschieden, befindet sich der größte
der zahlreichen Steppenseeen, welche in diesem wasserarmen und salzigen
Hochlandsbecken augetrosfeu werden, der große Salzsee (1300 m), übrigens
die einzige Stelle, wo sich die sonst nur durch die Mineralschätze in diese Ein-
öden verlockte Bevölkerung dauernd anzusiedeln vermochte. Im Westen vom
unteren Colorado erreicht die Unfruchtbarkeit ihren höchsten Grad in der
Mohave [mohow]-Wüste; etwas südlicher streicht eine Depression (z. T.
— 90 m) zum californifchen Golf.
Das Küstengebiet: Sacramento. An der Küste zieht sich eine mittel-
hohe quecksilberreiche Gebirgskette hin, welche von dem Hochgebirge der Sierra
Nevada durch eine teils sumpfige, teils äußerst srnchtbare Tiesebene geschieden
ist. Zwei schiffbare Flüsse durchströmen dies calisornische Tiefland: von
Norden der Sacramento, von Süden der S. Joaqnin [ßänt dschoaqnin^;
beide vereint ergießen sich in die Bai von S. Francisco, welche durch das
goldene Thor mit dem Ozean in Verbindung steht. Die Bedeutung der am
Eingange zur Bai gelegenen Hafenstadt S. Francisco wächst von Jahr zu
Jahr teils durch die Ausfuhr von Weizen, Wein, Wolle, Silber, Quecksilber
und Gold l), durch die aus Ostasien kommenden Produkte, besonders Thee
und Seide, welche nach Europa bestimmt sind.
Politisches: Anteil der vereinigten Staaten. Von den Staaten und
Territorien der nordamerikanischen Union, welche hierhergehören, seien
erwähnt: Oregon, Californien (mit S. Francisco), Nevada, Utah [jiita]
(mit der großen Salzseestadt), Wyoming [netomtng] (mit dem Nationalpark),
1) Das calisornische Gold wird meist aus den Flüssen gewaschen und bringt
immer noch jährlich 60—80 Millionen Mark ein.
1897 -
Leipzig
: Engelmann
- Autor: Langenbeck, Rudolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10, ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
§ 80. Die westlichen Hochländer der Oereinigten Staaten.
41
Die westliche Begrenzung der Plateau-Landschaften bildet ebenfalls
ein einheitliches Kettengebirge, das jedoch in seinen einzelnen Abschnitten
verschiedene Namen führt. Den Vereinigten Staaten gehören an:
die Sierra Nevada, der südliche Teil bis zum Mount Shasta
und der größte Teil des Naskaden-Gebirges (so genannt wegen der
zahlreichen Wasserfalle, in denen der Columbia und Fraser sfreserj
das Gebirge durchbrechen) bis etwa zum 55. Parallelkreise.
Der O.-Abhang der Sierra Nevada gleicht in seiner Vegetationsarmut noch
ganz dem Felsengebirge, der -Abhang dagegen, der vom Stillen Ozean reichliche
Niederschläge empfängt, zeigt reichen Waldschmuck. Das Kaskaden-Gebirge ist fast
in seiner ganzen Ausdehnung mit Urwäldern bedeckt, die jedoch infolge des fehlenden
Unterholzes dem Verkehr keine derartigen Schwierigkeien bereiten, wie die Urwälder
der Tropen. Nadelhölzer wiegen durchaus vor und zeichnen sich durch die Riesen-
haftigkeit ihres Wuchses aus. Die mächtigste Größe (bis zu 150 rn) erreicht der
auf Californien beschränkte Mammuth-Baum (8eciuoia gigantea). Die Hochgipfel
der westlichen Gebirge vom Mount Shasta nordwärts zeichnen sich vor denen der
Felsengebirge durch Bedeckung mit ewigem Schnee aus. Die Gletscherentwickelung
ist jedoch auch hier gering. Nur in der Umgebung des Mount Ruinier treten
Gletscher auf, die sich an Ausdehnung durchaus mit den großen Alpengletschern
messen können. Dagegen ist der höchste Gipfel der Sierra Nevada, der Mount
Whitney [llitne], 4500 m, einige Monate des Jahres schneefrei.
Die Küsterl des Stillen Ozeails werden vom südlichen Californien
bis zur San Juan de Fuca-Straße von einem weiteren Gebirgs-
zuge, der Küsten-Cordillere, begleitet, einem nieberen, wohl be-
waldeten Kettengebirge, das nur an zwei Stellen, an der tiefeinschnei-
denden Bucht von San Francisco und an der Mündung des
Columbia eine Unterbrechung erleidet. Zwischen ihm und der Sierra
Nevada breitet sich die fruchtbare Tiefebene von Californien, doppelt
so lang und breit als die Oberrheillische Tiefebene, aus. Sie wird
von dem von N. kommenden Sacramento und dem ihm von 8.
zuströmenden San Joaquin entwässert. Das Klima Californiens
ist dem der Mittelmeerländer ähnlich, hat heiße, trockene Sommer,
regenreiche Winter. Dem entspricht auch die Flora mit dem Vor-
walten immergrüner Gewächse.
Die Tierwelt des westlichen Nord-Amerika ist im ganzen ärmlich. Unter den
Raubtieren ist der Grislybär der gefürchtetste, doch ist derselbe auf die eigentlichen
Gebirgsgegenden beschränkt. Verbreiteter ist der braune amerikanische Bär. Auch
der Puma geht noch weit nach N. In den waldreicheren Gebieten finden sich
mehrere Hirscharten. Die Steppe beherbergt zahlreiche Nager.
Der^Westen Nord-Amerikas ist erst seit den 40er Jahren dieses Jahrhunderts
aufgeschlossen, aber die Entdeckung der reichen Mineralschätze führte bald den Strom
der Auswanderer hierher und ließ rasch zahlreiche Niederlassungen erblühen. Jetzt
queren bereits 4 Eisenbahnlinien das ganze Hochland. Die älteste und für den
Verkehr wichtigste ist die Zentral-Pacif ic-Bah n. Sie gehl von Chicago aus,
durchläuft die Staaten Iowa und Nebraska, überschreitet die Felsengebirge im
Evans-Paß, sodann das Wahsatch-Gebirge, berührt dengroßensalzsee und erreicht,
nachdem sie die Sierra Nevada im Truckeeströckij-P aß (2300 m) überschritten,
San Francisco. Am Großen Salzsee vereinigt sich mit ihr eine zweite Linie, die,
von St. Louis kommend, die Felsengebirge weiter südlich überschreitet. Die Süd-
Pacific-Bahn umgeht diese im 8., quert dann das Colorado-Plateau und tritt
von 8. her in die Californische Ebene ein, während die Nord-Pacific-Bahn
die Felsengebirge nördlich des National-Park überschreitet und dann dem Laufe
des Columbia bis zu besten Mündung bei Asioria folgt.
1873 -
Frankfurt a.M.
: Jaeger
- Autor: Lüben, August, Cassian, Heinrich
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
— 299 -
Ohio einmünden und einen Stapelplatz erheischen. Je mehr das Thal des
Missouri und Mississippi sich bevölkert, desto bedeutender wird St. Louis.
32. Arkansas, vom gleichnamigen Flusse durchflössen, liegt am lin-
Jen Ufer des Mississippi; es theilt mit Louisiana das ungesunde Klima und
den fruchtbaren Boden in den Niederungen. In manchen Prairien herrscht
empfindlicher Wassermangel, und zu Ende des Sommers gleicht der jöoden
einer ausgebrannten Ebene. Das Land ist erstaunlich reich an Salz, Silber,
Kohlen, üppigen Weideplätzen, Holz, wilden Thieren und Geflügel. Little
Nock, Hauptstadt von Arkansas, zählt 12,400 E. Die warmen Quellen
von Warmspriug sind alt und berühmt.
33. Das Gebiet Dakota, 1860 ans dem Westtheil des ehemaligen
Gebietes Minnesota und einem Theile von Nebraska errichtet.
34. Das Gebiet Wyoming, vom Columbia durchströmt, noch schwach
bevölkert.
35. Das Gebiet Nebraska, nördlich von Kansas, am Nebraska oder
Platte-Fluß.
36. Kansas, zwischen Nebraska und dem Indianer-Gebiet, am Kan-
sas und Mississippi, ist seit 1860 zum Staat erhoben. Leavenworth,
18,000 Einwohner.
37. Das Ändianergebiet, südlich von Kansas.
38. Idaho, nördlich von Utah. In diesem Gebiete und in dem von
Montana sind in neuerer Zeit mächtige Gold- und Silberlager entdeckt
worden.
40. Das Gebiet Montana, nördlich von Idaho. Die hier ansässigen
Weißen haben sich zur Ausrottung der noch vorhandenen Indianer völlig
organisirt, und zwar unter dem Vorwande, daß ihnen von denselben
mancherlei Schaden zugefügt werde.
Vii. Die acht Staaten und Gebiete zwischen dem Stillen Oeean und dem
Felsengebirge.
41. Das Gebiet Washington, westlich von Montana, zwischen dem
stillen Oeean und dem Felsengebirge, dem Staate Oregon und den englischen
Besitzungen, mit Pacific City an der Mündung des Oregon.
42. Oregon ward, wie Minnesota, 1857 in die Reihe der Unions-
staaten aufgenommen. Seine Bodenbeschaffenheit und seine Lage an der
Westküste geben ihm ein von den östlichen Staaten verschiedenes Klima.
Die amerikanischen Seealpen und das Oregon- oder Felsengebirge durch-
ziehen den Staat von S. nach N.; zwischen beiden Zügen dehnt sich eine
bedeutende, wohlbewässerte Hochebene aus. Der Columbia mit seinen Zu-
flüssen gehört vorzugsweise Oregon an. Die Regierung hat ihren Sitz in
Salem. Größer ist Oregon-City (1400 E.) an einem Zuflüsse des Co-
lumbia. Der Hafen Portland zählt 8300 E.
43. (Kalifornien, „das Goldland", seit 1850 Staat der Union, ist,
wie Oregon, vorzugsweise Hochlaud mit sehr günstigem Boden und tresf-
lichem Klima. Es ist gegenwärtig ein Sammelplatz von Abentenrern aller
5 Welttheile, welche dnrch Goldgraben schnell reich werden wollen. Der
Reichthum an Gold, Silber, Quecksilber :c. ist sehr ansehnlich, der Anbau
des üppigen Bodens aber vernachlässigt. Auch Petroleum findet sich reich-
1882 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Guthe, Hermann, Wagner, Hermann
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
254 Buch V. Amerika.
Abhängen der innern Ketten. Gegenüber den südlichen Theilen des
Gebirges ist hier zunächst eine beträchtlichere Erniedrigung der Gipfel,
Kämme und Thaleinsenkungen bemerkbar. Das Thal des Clark River
senkt sich von ca. 1200m bis auf 400™ (49°). Nur aus der östlichen
Randkette schneiden die Pässe, deren Zahl im allgemeinen nicht gering,
wenig tief ein. Von der vorgelagerten Hochebene, die hier etwa 1200™
Höhe besitzt, bedarf es immerhin noch eines Aufstiegs um 5—600m, um zu
dem Fluhgebiet des Columbia zu gelangen. Eine beträchtlichere Er-
Hebung tritt erst wieder einige Grade nördlicher aus britischem Gebiet ein;
es scheint, daß an den Quellen des Columbia und Saskatchawan
(ca. 52°) die wieder mit ewigem Schnee bedeckten Gipfel alle füdlichern
Spitzen der Felfengebirge überragen >). Dem Mt. Hooker gibt man
eine Höhe von etwa 5000 ™2). An Pässen ist hier kein Mangel. Sie
schwanken zwischen 1500™ und 1800™, eine viel niedrige Passage hat
man in dem nur 1146™ hohen3) Jellow Head Paß (53°) wenig
nördlich vom Mt. Hooker entdeckt, welcher von der Quelle des Atha-
basca zu der des Fräser, des Hauptstroms von Britisch Columbia,
führt. Letzterer ist auf eine beträchtliche Strecke seines Oberlaufes für
Dampfschiffe fahrbar. Demnach würde die Ueberfteigung der Felsen-
gebirge bei einer Canadischen Pacificbahn die geringere Schwierigkeit
— im Gegensatz zu der großen Ausdehnung einer solchen — darbieten.
Die letzten Ketten, welche das Felsengebirge von hier bis etwa zum
64° fortsetzen, sind noch wenig durchforscht. Sie scheinen niedriger
zu sein und gegen das Ende hin nach Westen umzubiegen. Eine scharse
Wasserscheide bilden sie nicht mehr; sowohl der Friedensfluß, als
ein Nebenfluß des Mackenzie durchbrechen sie ostwärts, der Ju ko u nord-
wärts, wenn anders man die seitliche Umbiegung der Hauptketten als
erwiesen annehmen will.
3. Der Schilderung der Felsengebirge lassen wir, bevor wir zum *
westlichen Randgebirge gelangen, die Darstellung der von beiden ein-
geschlossenen Hochebenen folgen. Im Gebiet der Vereinigten Staaten,
wo dieselben doppelt so breit als nördlich des 50 °, saßte man sie bisher
zusammen unter dem Namen des Großen Beckens, Wenn nun
auch die hier in Frage kommenden Gebiete eine große Gleichförmig-
Die meisten unserer Handatlanten widmen dem Nordende der Nordamerika-
nischen Cordilleren innerhalb Britisch - Nordamerikas keine Speaalblätter. Daher mag
auf H. Berghaus' Chart of the World, und aus Waddington's Map of Brit.
Columbia im Journ. R. Geogr. Soc. 1868, 1:5.400000, verwiesen werden.
2) Mt. Hooker ward von Douglas 1828 zu mehr als 15000 E. F. geschätzt,
und die Angaben aus Hooker's Karte 1840, wonach der Berg 15700 — 4785m
sein soll, während ihn der benachbarte Mt. Brown um einige hundert Fuß übertreffe,
ist wohl auch auf Douglas zurückzuführen (vergl. dazu Petermann's Mitth. 1867,
S. 458). Später begegnet man der Zahl von 16750' — 5105m, die H. Berg-
haus (Geogr. Jahrb. I. 1866, S. 258) auch auf Douglas zurückführt, während
Waddington 16700' auf seine Karte setzt («Journ. R. G. Soc. 1868). Eine Neu-
messung scheint dies nicht zu sein, vielleicht liegt im ersten oder zweiten Fall eine Ver-
wechselung der Fußmaaße vor, da 16750' F. — 15700 Par. Fuß ist. Toner's
Dictionary of Elevations, New Sjorf 1874, giebt 15960 E. — 4865™ an.
Bei dieser Unsicherheit bleiben wir sür jetzt bei rund 5000 m (— 16400 E.) stehen.
3) Nach Waddington a. a. O. S. 127.
1877 -
Leipzig
: Körner
- Autor: Wohlgemuth, G.
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Einjährigen-Freiwilligen-Prüfung
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Einjährig-Freiwilligen-Prüfung
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
92 Das Besondere von Amerika. § 55.
Jork, 107 D. Meilen lang), großem Reichthum
an Ackerland, Wald, Mineralien, gutem Klima.
2) Das Gebiet der Vereinigten Staaten ist von
Natur durch zwei Gebirgszüge in drei Haupttheile
getheilt: die flache Ostküste in der Breite bis zu dem
Alleghany-Gebirge ist der kleinste aber ange-
bauteste und bevölkertste Theil, der im S. mit der
Ebene des Mississippi zusammentrifft; zwischen den
Alleghanies im O. und dem Felsengebirge im
W. breitet sich das unermeßliche Becken des Missis-
sippi und Missouri aus, Hügelland und fruchtbare
Ebenen, auf denen Savannen und Prairien mit großen
Waldungen abwechseln; der westliche Abfall im W.
des Felsengebirges bis zur Küste ist Hochland, unter-
brachen durch die fruchtbaren Ebenen des Columbia
und des Colorado. Als Fortsetzung des Felsen-
gebirges nach S. in Neu-Me;ico treten die Sierra
Madre und unweit der Küste die Seealpen
(Sierra Nevada) von Californien und Ore-
gon auf.
3) Die Flüsfe des östl. Gebietes gehören theils
zum System des St. Lorenz st romes, theils zum
unmittelbaren Gebiet des Atlantischen Oceans. Zu
den letzteren gehören: der Connecticut, Hudson,
Delaware, Susquehanna, Potomak, Ja-
m e s ?c. Das mittlere Gebiet wird von dem größten
Strome Nord-Amerikas, dem Mississippi, durch-
flössen. Er entspringt im W. des Oberen Sees
und fließt erst südöstlich, dann südlich in den Meer-
busen von Mexico. Seine größten Nebenflüsse rechts
sind der Missouri, Arkansas, vom Felsengebirge,
Rot her Fluß; links der Wisconsin, entspringt
1867 -
Berlin
: Weidmann
- Autor: Klöden, Gustav Adolph von
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
140
Nord-Amerika.
zwischen sich fassen. Dies ist das Hochland von Neu-ilpanien, im südlichsten
Theile das Tafelland von Anahuac genannt, ein so gleichförmig flaches Land,
daß von Mexico bis Santa-Fg, mehr als 240 M. weit, Wagen ohne Hinderniß
fahren können. Niedrige Landrücken theilen es in verschiedene Ebenen. Die höch-
sten Gipfel Mexicos, welche Vulkane sind, liegen in einer Reihe von W. nach O.
Im W. ist der von Colima, 9000 F. hoch, der von Toluca, 14.000 F., der
Cosfre de Perote, 12.500 F., der Jztaccihuntl, 14.220 F., der Popo-
catspetl, 16.700 F., der Citlaltöpetl oder der Pic von Orizava, 16.800f.
Die Schneegrenze liegt in 14.000 F. Höhe.
Die östliche Kette der Hochebene von Mexico, die bedeutendste und silber-
reichste, Sierra Madre genannt, und die westliche vereinigen sich etwas südlich
von der Breite der Mississippi-Mündung. Hier legt sich östlich die schon genannte
lange und wüste Hochebene an, der breite, wellenförmige Rücken der mexicanischen
Andes, der in Stufen zum unteren Rio del Norte und zur Küste abfällt.
Die Fortsetzung der Ketten nach N.w. bildet ein aus parallelen Ketten zusammen-
gesetztes Gebirge. Mit dem 32. Grade beginnt das breite, gegen 300 M. lange,
mächtigste Tafelland der Erde, das des Großen Salz-Sees, zwischen 40 und
420 n< Pr. am breitesten und 4 bis 7000 F. hoch. Auf derselben stehen zahl-
reiche Bergrücken, welche dieselbe in verschiedene Becken theilen. Den Westrand
desselben bildet die Sierra Nevada, in deren südlichem Theile mehr als
14.000 F. h. Gipfel stehen und in deren W. das californische Längenthal
liegt, das die eigentliche Küstenkette von ihr trennt; und nördlicher das Ca sc ad e-
Gebirge (wohl mit den höchsten und prächtigsten Wasserfällen der Erde). Der
Ostraud hat vom Rio del Norte bis zu den Gabeln des Platte-Flusses die Rich-
tung von S. nach N., und wird aus zahlreichen, verschieden streichenden Ketten
gebildet, zwischen denen die herrlichen Hochthäler die Namen Nord-, Mittel- und
Süd-Park führen. Er trägt von hier bis zu seinein Verlaufe im N.w. den
Gesammtnamen Felsengebirge oder Rocky Mountains. In ihm erheben
sich südlich vom oberen Arkansas die Spanischen Piks, nördlich vom Flusse
der 13.330 F. hohe Pikes-Pik, bei der südlichen Gabel des Platte-Flusses der
vielleicht 13.180 P. F. hohe Longs-Pik. Vom 10.770 P. F. hohen Süd-
Passe bei der Quelle des Nord-Platte nimmt das Gebirge, zunächst als Wind-
River-Gebirge, mit dem 12.733 P. F. hohen Fromonts-Pik, in 3 bis 5
parallelen Ketten, die Richtung nach N.w.
Aus dieser Gegend ziehen nach N.o. zum Missouri die bis 6200 F. h.
Schwarzen Hügel. Nördlicher setzt die einfache Kette bis über die Athabasca-
Quelle fort, wo die Gipfel (Berg Hooker) über 15.700 P. F. erreichen, bis zum
Quell-Flusse des Mackenzie-Flusses. Die Fortsetzung jenseit dieses Flusses ist die
150 M. lange Kette des Chippeway-Gebirg es. Die ganze Kette, vom Longs-
Pik an nach N.w. fortsetzend, hat soinit eine Länge von 500 g. M. Von der
Columbia-Mündung an zieht parallel mit der Hauptkette eine Küstenkette hin,
welche auch die in zahlreiche Inseln zertheilte N.w.-Küste erfüllt und in deren
weiterer Fortsetzung der 13.800 F. h. Schönwetterberg und ein 14.050 F. h.
Vulkan, der Eliasberg, liegen. Auf den Alsuten erheben sich Vulkane zu
8000 F. Höhe; und in dem langgestreckten Raume zwischen beiden dehnen sich
zahlreiche Parallelketten hin.
§ 357. Zwischen der Küstenkette und dem Felsengebirge liegt die schon ge-
nannte, viele waldige und quellenreiche Berge tragende, sonst aber dürre, menschen-
leere und an Salzseen reiche Hochebene, das Große Bassin genannt, mit dem
Großen Salzsee. Das Cascade-Gebirge erhebt sich zu einem schneebedeckten,
an Vulkanen reichen Alpen-Gebirge; schon südlich von der Missouri-Quelle, bei
der Quelle des Sacrainento, hat der feuerspeiende Shasta-Berg 13.550 F. H.; am
Columbia der erloschene Vulkan Mt. Hood 8870 F. H. und nördlich von dem-
selben Strome der noch rauchende Mt. St. Helen's 9150 F. H. Hier findet
1895 -
Leipzig [u.a.]
: Klinkhardt
- Autor: Brust, Gustav
- Hrsg.: Berdrow, Hermann
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Realschule, Mittlere Lehranstalten, Lehrerseminar, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gewerbeschule, Handelsschule, Mittelschule, Realschule, Selbstunterricht, Seminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
272 —
durchflössen Arkansas-Park und nordwestlich von ihr das vom Aellowstone
(zum Missouri) entwässerte Hochthal des Jellowstone-Park, eine der groß-
artigsten Natnrscenerien der Erde.^)
e) Die bisher beobachtete Gliederung der Cordilleren in zwei Rand-
gebirgsgruppen und ein von ihnen eingeschlossenes Plateau setzt sich zunächst
auch in den canadisch-alaskischen Cordilleren fort. Die pacisische
Cordillere reicht hier bis an den Ocean, während die Küstencordillere
der Union sich nördlich von der Colnmbiamünduug in eine Menge von In-
seln (Insel Vancouver ^spr. wäuftiw'r], Queen Charlotte-Inseln, Alexander-
Archipel) auflöst. Unweit des Meeres erhebt sich der St. Eliasberg, der
zweithöchste Gipfel Nordamerikas (5500 m); nördlich von ihm liegt der wenig
niedrigere Mouut Wraugell. — Östlich von der paeifischen Cordillere breitet
sich bis zum Felsengebirge eine Hochfläche aus, deren südliche Hälfte das
vom Fräser durchflössen?, teilweise basaltische Fraser-Plateau ist. — Das
cauadische Felsengebirge, im Mouut Hooker und Monnt Brown
(spr. hnker, braun) die Höhe des Montblanc übertreffend, nähert sich im
N. der pacifischen Cordillere mehr und mehr. Die letzten Ausläufer des Ge-
birges setzen sich über die südliche Spitze der Halbinsel Alaska nach den
Alenten fort, welche das Bering-Meer im 8. begrenzen und gegen fünfzig
thätige Vulkankegel tragen. Alaska wird von dem gewaltigen, auf 3000 km
schiffbaren Jukon durchflössen.
Krwerbsquelten.
230. Die Landwirtschaft steht infolge der hohen Lage und der
großen Trockenheit des Cordillerengebiets uuter den Erwerbsquellen erst in
zweiter Reihe. An vielen Orten ist der Anbau des Bodens nur mit Hilfe
künstlicher Bewässerung möglich. Auf dem mexicanifchen Hochlande werden
besonders Mais und Weizen gebaut, welche zwei bis drei Ernten jährlich geben,
weiter nördlich Weizen und Gerste. Für Mexico ist neben andern Hülsen-
srüchten besonders die als Volksnahrungsmittel in großen Mengen verbrauchte
Zwergbohne wichtig, ferner die Agave, deren Saft zu Branntwein und Agave-
wein (Pulque) verarbeitet wird und deren Fasern den Sisalhans oder Hennequen
*) Das seit 1870 erst genauer erforschte, von jeder Besiedlung ausgeschlossene und als
Nationalpark reservierte Aellowstone-Gebiet (von der Größe des Königreichs Sachsen) ist
eine um den Yellowstone-See gelegene, etwa 2400 m über dem Meeresspiegel befindliche flach-
wellige Hochebene, die von Canons durchfurcht und von hohen Schneeriesen umgeben ist.
Sie zeigt überall Spuren reger vulkanischer Thätigkeit in Gestalt heißer Schwefel- und
Alaunquellen, Krater und Geysire. Letztere senden Wasserstrahlen bis zu 70 m, Dampssäulen
bis zu 300 m Höhe empor. Die in Kaskaden abwärts von Becken zu Becken fließenden
heißen Quellen bilden merkwürdige Kalksinterterrassen.
1917 -
Leipzig
: List & von Bressensdorf
- Autor: Harms, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Präparandenanstalt, Seminaranstalt
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Welt
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
§ 216
Amerika.
100
a) Das Gebirge im Westen (Kordilleren). In der Hauptsache eine große
Hochfläche, die von 2 langen Randketten eingeschlossen wird. Die östl. Kette
ist das Felsengebirge (Rocky Mountains, spr. maunt'ns; höchster Punkt Blanca
Peak, 4390 m), die westliche, die Küstenkette, hat verschiedene Namen: Sierra
Nevada, Kaskaden-Gebirge, Seealpen^). Höchster Punkt des ganzen Ge-
birges der Mac Kinley, 6200 in (Eliasberg, 5520 m). — Im Felsengebirge
wie in den Küstenketten mehrere „National-Parks" (Erklärung), z. B. im
Felsengebirge der Aellowstone-(spr. jellonßt'n) Park, so groß wie halb Württem-
berg, mit 3600 heißen Quellen (darunter der höchste Geiser der Erde, 70—80 m
hoch, s. Abb. 1, § 216), groß-
artigeu Canons und färben-
prächtigen Felsen; in der Sierra
Nevada der Aosemite- (joss-
miti) Park, in der Hauptsache
das unvergleichlich großartige
Tal des Dosemite.
Zwischen dem Felsenge-
birge und den Küstenketten die
langgestreckte Hochebene. In
Britisch-Nordamerika (Provinz
Britisch-Kolnmbia) und in den
Vereinigten Staaten bildet sie
Steppen oder Wüsten, da die
Küstenketten die Niederschläge
abfangen. Am bekanntesten ist
das Becken von Utah (spr. jütä),
das sogenannte Große Becken
(Great Basin, spr. gret beßrt).
Hier am stark eintrocknenden
Großen Salzsee die Mor-
monen-Niederlassung mit der
Salzseestadt c Nördl. vom Abb. 1, § 216. Geiser im Dell owstone-Park.
Großen Becken das Gebiet des Mach einer Photographie der Photoglob-Co,, Zürich.,
Kolumbia mit dem canonreichen
Schlangenfluß, südl. das Gebiet des Colorado mit den großartigsten und
längsten Canons der Welt (s. Abb. 2, § 216). — Noch weiter südl. folgt dann
das Tafelland von Mexiko, das im Süden durch eine Reihe von schneebe-
deckten, teils tätigen, teils erloschenen Vulkanen abgeschlossen wird (Popo-
catepetl, d. i. Rauchberg, 5380 rn und Pik von Orizaba oder Citlaltepetl,
5555 in, beide erloschen.
x) Hart am Meer haben diese Ketten noch eine Parallelkette. Diese ist im Norden
zu Inseln zerrissen (Thlinkithen-Archipel, Insel Vanconver); weiter südl., in den Vereinigten
Staaten führt sie den Namen Küstengebirge. Zwischen diesem und der Sierra Nevada liegt
der Kalifornische Graben mit dem Sakramento, der bei San Francisco das Küstengebirge
durchbricht.
1885 -
Leipzig [u. a.]
: Spamer
- Autor: Richter, Julius Wilhelm Otto
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
328 Amerika.
der Gebirgsschluchten gedeihen immergrüne Pinusarten sowie die Lärche. Weiter
südlich bilden verschiedene Eichenarten und Kastanien die vorherrschende Bewal-
dung, und an den Gebirgsabhängen breiten sich weithin durch Pennsylvanien
Wälder von großen Kirschbäumen aus. Was die Mineralschätze anlangt, so finden
sich große Lager von Eisenerzen, Gold-, Blei- und Silber-, besonders aber
Kupfererze. Hierzu kommen ungeheure Steiukohlenselder in einer Ausdehnung
von 170 000 qkm und in einer Mächtigkeit von 8va—40 m, sowie reiche
Petroleumquellen in Pennsylvanien und Virginien. Nachdem im Jahre 1359
die Petroleumquellen im nordwestlichen Pennsylvanien entdeckt worden sind,
ist hier eine gewaltige Industrie und eine große Zahl neuer Ortschaften von
großer Einwohnerzahl entstanden. Monate, ja Wochen reichten aus, um in
unbewohnten Gegenden Städte von mehreren tausend Einwohnern mit zahl-
reichen Gast- und Kosthäusern, ja Theatern und Zeitungen hervorzuzaubern.
Freilich ist die Produktion des Petroleums in diesen Distrikten in den letzten
Jahren erheblich zurückgegangen, aber nicht auch die Zahl der angebohrten Quellen.
Nach Fr. v. Hellwald und Lossing.
6. Die Nocky-Mountains (Mscngedirge). Der „Nationalpark".
Die Rocky-Mountains (Felsengebirge) beginnen unterm 35.° nördl. Br.
mit einigen direkt nach Norden streichenden Doppelketten, welche den Oberlauf
des Rio Grande, das weite San Luisthal, einschließen. Zahlreiche Gipfel
dieser Gebirge, die sich im Zentrum des Territoriums Colorado zu einem
Knoten vereinigen, steigen über 4000 in empor. An diese Hochgebirgsmassen
schließen sich seitwärts kleine Hochebenen an, die durchschnittlich eine Höhe von
2500 m haben und von den Amerikanern „Parks" genannt werden. Die
große Pacifieeisenbahn überschreitet das Gebirge im Evanspasse (2521 in
hoch); nördlich von demselben wendet sich der Hauptzug scharf nach Westen.
Am Fremontspik nehmen die Rocky-Mountains eine rein nordwestliche
Richtung an, die sie bis zu ihrem Ende (uuterm 64.° nördl. Br.) beibe-
halten; das Eismeer erreichen sie nicht. Die höchste Erhebung, der Mount
Hooker (4905 m), überragt den Montblanc; sie befindet sich schon aus britischem
Boden. Die Hauptpassage bildet hier der 1146 in hohe Aellow-Headpaß
zwischen dem Fräser und Athabasca.
Vom oberen Missouri nach Norden armartig umschlungen, liegt in einer
mittleren Höhe von 2300 in über dem Spiegel des Atlantischen Ozeans das
Quellgebiet des oberen Iellowstone und Madison River, zweier Neben-
flüfse des Missouri, ein Stück Wunderland, wie es kaum je wieder auf Erden
vorkommen dürfte; es ist erst kürzlich den Freunden der Natur erschlossen,
durch Gesetz zum „Nationalpark" erklärt und damit der Gewinnsucht ent-
zogen worden. Es handelt sich hier um ein Areal von 9500 qkm, von welchem
der größte Teil im Osten des Hauptzuges der Rocky-Mountains liegt. Im
nordwestlichen Teile des Parkes haben die beiden Quellen des Missouri, der
Madison und Gallatinfluß, ihren Ursprung, während im nordöstlichen Teile
der Dellowstone, im südlichen der Snake River (Schlangenfluß) entspringen.
Mächtige Gebirgsketten durchziehen den Park und in ihnen erheben sich die durch
das ganze Jahr hindurch mit Schnee bedeckten Gipfel 3000—4220 m hoch.
1859 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Grundmacht.
453
gebirge. Eine Schneegebirgskette von 12,000' bis 14,000', die aber gegen
das nördliche Eismeer auf 2,000' und 1,000' herabsinkt. Hoocker shuh'ker]
14,700'. Brown sbraunj 15,000'. — c. Zwischen dem Felsengebirge und
den Seealpen liegt ein von vielen Bergketten durchzogenes Hochland. —
d. Die Seealpen der Nordwestküste lcascaden-Gebirge] ziehen
mit ihren Schneebergen und erloschenen Vulkanen längs der Westküste.
Viele Inseln vor der busenreichen Steilstüste. Insel Vancouver swänn-
kuh'wer]. Königin-Eharlotte-Jnsel, ein Archipel von mehreren
Inseln.
2. Das Tiefland in Neuwales längs der Westküste der
Hudsonsbai.
3. Die Hochebene von Canada und Labrador ist
1,500' bis 2,000' hoch und von einzelnen Landrücken und Bergketten durch-
zogen, die in Labrador mit ewigem Schnee bedeckt und reich an Gletschern sino.
4. Das 1,000' bis 2,000' hohe Hügel - und Bergland von
N e n b r a u n s ch w e i g, der Halbinsel Neuschottland und der Insel
Neusoundland.
5. Der arktische Archipelagus liegt innerhalb des nörd-
lichen Eismeeres. Er besteht aus vielen großen und kleinen Gebirgsinseln,
die durch eine Menge von Meerengen und Busen von einander geschieden
und deren Steilküsten von unzähligen Meerbusen und Morden zerschnitten
sind. Küsten und Meere sind fast unzugänglich, da das Eis der umgeben-
den Meere nur 4 bis 6 Löschen lang ausgeht und auch dies nicht jedes
Jahr der Fall ist. An den niedrigen Küsten gibt es Zwergweiden, Moose
und Flechten. Die Meere sind reich an Fischen, Walfischen und Seehunden,
welch' letztere in der Davis- sdehwis-] Straße und Bassins-Bai von vielen
Walsischfüngern vom Anfang Iuni's bis Ende Septembers gejagt werden.
Auch trifft man Wasservögel, Eisbären, Bisamthiere, Rennthiere, Füchse
und andere Pelzthiere. Die wichtigsten Inseln: S. §. 390. 2. 1 bis 10.
4. Gewässer.
J. Gebiet des atlantischen Oceans.
a. Der St. Lorenzstrom. Abfluß des Ontario-Sees mit nord-
östlicher Richtung. Weite Mündung in den St. Lorenzbusen. Sehr leb-
hafte Segel- und Dampfschifsahrt. Montreal. Quebec. — b. Der Severn
ssewwernst Abfluß des Winipeg-Sees. Mündung in die Hudsons-Bai.
Zuflüsse des Winipeg-Sees: der Winipeg aus einer Reihe von Seen
bestehend; der rothe Fluß, der aus dem obern rothen Flusse jassini-
6oin] und dem untern rothen Flusse entsteht. — c. Der Nelson
S’n] wird durch den südlichen und nördlichen Saskatschawan
Set und mündet in die Hudsons-Bai.
2. Gebiet des nördlichen Eismeeres,
a. Der große Fischfluß sbackfluß] kommt aus dem Sklavensee.
— b. Der Mackenzie smäkkönsij entspringt unter dem Namen Friedens-
fluß am Ostabhang des Felsengebirges und geht in den Athabasca-See,
welcher auch den Athabasca-Fluß aufnimmt. Hierauf nimmt der Strom
den Namen Sklavcnseefluß an, durchfließt den großen Sklaven-See
und empfängt erst nach seinem Austritt aus diesem See den Namen M a-
ckenzie, der den Abfluß des großen Bären-Sees erhält.
3. Gebiet des Große» Geeans.
a. Der Fräs er sfreh'ser]. Vom Felsengebirge. — Links: der
Thompson stamms'nj. — b. Der Oberlauf des Columbia. Aus dem
Felsengebirge.
4. Zahllose Seen von großem und kleinem Umfang, darunter manche
Salzseen. Die meisten dieser Seen sind entweder Quellseen oder Erwei-
terungen von Flüssen.
a. Die 5 Canadischen Seen hängen mit einander zusammen
1900 -
Freiburg im Breisgau
: Herder
- Autor: Bumüller, Johannes, Schuster, Ignaz
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
— 222 —
Auswanderung. Die Hauptstadt Winnipeg am Red River zählt
bereits 26 000 E.
5. Britisch-Columbia, zwischen dem Felsengebirge und dem
Großen Ocean, ist waldreich und hat ergiebige Goldfelder am Fräser-
fluß wie auch auf der Insel Vancouver. Hier gewinnt V i c t o r i a
(17 000 ($.), Sitz des Gouverneurs, seit Vollendung der nördlichen
Pacificbahn sehr an Bedeutung als Ausgangspunkt für die Dampf-
schiffahrt nach Japan, China und Australien.
Die Insel Neufundland hat an der Südostküste die große
Fischbauk, eine Untiefe mit ausserordentlichem Fi fch reich tum.
Besonders ergiebig ist der Fang des Kabeljau (getrocknet Stockfisch
genannt). Jährlich kommen hier Tansende von englischen, nordameri-
kanischen und französischen Fischern zusammen.
Eine wichtige britische Besitzung bilden die kleinen Bermuda-
inseln als Schiffahrtsstation für den Verkehr nach Westindien.
Die Vereinigten Staaten von Amerika.
I. Sie erstrecken sich durch die südliche Hälfte von Nordamerika
bis zum Hochland von Mexico. Außerdem gehört zu ihnen das Terri-
torium Alaska (das Nordwestende Amerikas). Der Gesamtflächeniuhalt
ist 9 210 000 qkm (fast so groß wie Europa). Die Ausdehnung
von Osten nach Westen beträgt durchweg über 4000 km, die von
Süden nach Norden größtenteils über 2000 km.
Ii. Der Bodengestalt wie auch der Bewässerung nach
zerfallen die Vereinigten Staaten in drei Gebiete:
a) das östliche Gebiet — von der Atlantischen Küste bis
zum Alleghanygebirge —-, eine fruchtbare Tiefebene, welche vom Hud-
son, Delaware, Susquehannah, Potomac n. f. w. bewässert wird;
b) das mittlere Gebiet — zwischen dem Alleghany- und
Felsengebirge —, die ungeheure Ebene des Mississippi und Missouri
mit ihren großen Nebenflüssen;
c) das westliche Gebiet — vom Felsengebirge bis zum
Großen Ocean , im gebirgigen Teile vorherrschend waldreich,
während der Küstenstrich fruchtbarer Getreideboden ist.
1897 -
Leipzig [u.a.]
: Klinkhardt
- Autor: Brust, Gustav, Berdrow, Hermann
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mehrklassige Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 77 —
besonders Romanen (Spanier und Franzosen). Die Nachkommen der ehe-
maligen Negersklaven bilden einen bedeutenden Prozentsatz der Bevölkerung;
in Calisornien leben viele Chinesen. Die Mischlinge (Mulatten, Mestizen,
Zambos) sind nur in Mexico zahlreich.
I. Das cordillerische Gebirgsjystcm.
§ 139. Ksdenform und Gewässer. Das Gebirgssystem der nord-
amerikanischen Cordilleren ist ein Faltungsgebirge, dessen Hochketten riesige
Tafelländer und Becken einschließen. Den politischen Grenzen folgend, unter-
scheidet man die mexieanischen Cordilleren, die Cordilleren der vereinigten
Staaten und die eauadisch-alaskischeu Cordilleren.
Die mericanischm Eordisseren bilden im 8. eine einheitliche Kette, welche
sich jedoch bald in zwei nach N. auseinander tretende Gebirgszüge teilt. Diese
schließen das große mexicanische Tafelland ein, dessen südlicher Teil
(Plateau von Anahnac, spr. ana-uak, d. h. Land am Wasser) den 5600 m
hohen Ptc von Orizaba (spr. orrmba) oder Citlaltepetl (d. h. Stern-
berg) trägt.
Auch die Eordisseren der vereinigten Staaten gliedern sich in zwei Rand-
gebirge (die pacifischen Cordilleren im W. und die Felsengebirge im 0.), welche
riesige Tafelländer (Colorado- und Columbia-Tafellaud) und weite Hochlands-
becken (großes Becken mit dem großen Salzsee) einschließen. — Das breite
Felsengebirge enthält zwischen vulkanischen Hochketten steppen- oder wüsten^
artige Thäler, die mit ihren heißen Quellen, Kratern, Geysirn, mit ihren
turmhohen Dampf- und Wassersäulen alle ähnlichen Erscheinungen der alten
Welt übertreffen (Jellowstone-Park, spr. jellostcm1). Die Felsengebirge sind das
Quellgebiet des Colorado, des Rio Grande del Norte, des Arkansas,
des Missouri und des Columbia, welche vielfach in tief eingeschnittenen
Thälern (Erosionsfchluchten oder Canons) dahinbrausen (f. Abb. 6).
Die Gliederung der Cordilleren in zwei Randgebirge und ein von ihnen
eingeschlossenes Plateau setzt sich auch in den canadisch-ataskischen Eordisseren
fort, deren Küste von einer Menge felsiger Inseln (Vaneonver, spr. wänküw'r)
begleitet ist. Unweit des Meeres erheben sich der Eliasberg und der Monnt
i) Das erst seit 1870 genauer erforschte, zum Nationalpark bestimmte Jellowstone-
Gebiet (von der Größe des Königreichs Sachsen) ist eine um den Dellowstoue-See gelegene,
etwa 2400 m über dem Meeresspiegel besindliche slachwellige Hochebene, die von Canons
durchfurcht und von hohen Schneeriesen umgeben ist. Sie zeigt überall Spuren reger vul-
kauischer Thätigkeit, heiße Schwefel- und Alaunquellen, Krater und Geysire; letztere senden
Wasserstrahlen bis zu 70, Dampfsäulen bis zu 300 m Höhe empor.
1910 -
Trier
: Lintz
- Autor: Kerp, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 12
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerseminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
164
Die Außereuropäischen Erdteile.
Handel; Baltimore (550000 E).; Washington (uóschingten,
300000 E.) ist die Bundeshauptstadt der Vereinigten Staaten;
Boston (bóst'n, 600000 E.) mit bedeutendem Handel; Pitts-
burg (400000 E.) liegt inmitten der reichsten Kohlenlager der
Erde und ragt daher namentlich durch sein Eisengewerbe hervor;
Cincinnati (fiinfinêti, 350000 E.), die wichtigste Handelsstadt
am Ohio; St. Paul (200000 E.) und Minneapolis (300000 E.),
die Doppelstadt am obern Missouri und der größte Mehlmarkt
der Welt; St. Louis (von den Amerikanern ßent lûis gespr.,
650000 E.) mit großartiger Industrie und lebhaftem Handel;
Neu-Orleans (oder Néw-Orleans, gespr. nju orlîns, üb. 300000 E ),
die wichtigste Handelsstadt am Golf von Mexiko und Haupt-
ausfuhrhafen für Baumwolle.
Bevölkerung. j)je eingewanderten Europäer entstammen meist Groß-
britannien, Irland, Deutschland und Skandinavien. Die Deutschen
siedelten sich besonders in den großen Städten, wie in New-York,
Cincinnati und St. Louis, ferner im Gebiet des Ohio, des oberen
Mississippi und in den Prairiegebieten an. Im S ist die von
früheren Negersklaven abstammende Negerbevölkerung sehr
zahlreich. In einigen Staaten überwiegt sogar ihre Zahl. Von der
früheren Indianerbevölkerung ist ein Teil in dem Indianer-
Territorium am Arkansas seßhaft gemacht worden.
3. Die westlichen Faltengebirge von Nordamerika,
a) Das Landschaftsbild.
§ 88. Das mächtige Faltengebirge der Cordilleren, welches
Bau im den W Nordamerikas von S nach N durchzieht und bis in die
allgemeinen jja]jjinsei Alaska hinein ausstrahlt, besteht aus zwei Haupt-
gebirgszügen, die ein breites Hochland umrahmen.
Felsengebirge. ]_)as östliche Hochgebirge, auf dem Mackenzie, Missouri
und andere große Ströme entspringen, wird als Felsengebirge
oder Rocky Mountains (rócki mauntens) bezeichnet. Seine Ge-
birgsketten haben bis zum Quellgebiet des Nord-Platte-Flusses
(und. welchem Parallel?) eine südöstliche Richtung. Ein Plateau,
das im Evans-Passe in nur 2400 m Höhe von der Union-Pacific-
bahn überschritten wird, unterbricht dort den Verlauf der Ketten.
(Richtung?) Die bedeutendsten Höhen erreichen die Felsengebirge
etwas südlicher, wo die Pässe 3600—4000 m hoch liegen und ein-
zelne Gipfel bis zu 4400 m aufragen. Zwischen dem 36. und
41. Parallel bilden die Felsengebirge eine Doppelkette. Diese um-
schließt plateauartige Täler, die den Namen Parks führen. Am
bekanntesten ist der vulkanische Yellowstone-Park, der reich
an seltsamen Naturschönheiten ist.
Der Yellowstone-Park bildet eine flachwellige, durchschnittlich 2500 m
hochgelegene Hochebene, die von tiefen Tälern durchfurcht und von hohen
Gebirgsmauern umgeben ist. Er ist reich an Kr at erb il düngen, heißen
Quellen, die in Cascaden herabströmen, und an Geysern (Bilderanh. 7), die
1861 -
Berlin
: Charisius
- Autor: Klöden, Gustav Adolph von
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Gebirge.
135
von der Breite der Mississippi-Mündung. Hier legt sich östlich die schon genannte
lange und wüste Hochebene an, der breite, wellenförmige Rücken der mejicanischen
Andes, der in Stufen zum unteren Rio del Norte und zur Küste abfällt. Die
Fortsetzung der Ketten nach N.w. bildet ein aus parallelen Ketten zusammen-
gesetztes Gebirge. Mit dem 32. Grade beginnt ein breites, mächtiges Tafelland,
das des Großen Salz-Sees, etwa 200 M. von N. nach S., und 150 M.
von W. nach O. ausgedehnt, 6—7000 F. hoch. Auf derselben stehen zahlreiche
Bergrücken, welche dieselbe in verschiedene Becken theilen. Den Westrand bildet
die Sierra Nevada, in deren W. das californische Längenthal liegt, das die
eigentliche Küstenkette von ihr trennt; und nördlicher das der Küste näher gerückte
Cascade-Gebirge. Der Ostrand hat vom Rio del Norte bis zu den Gabeln
des Platte-Flusses die Richtung von S. nach N. und wird aus zahlreichen, ver-
schieden streichenden Ketten gebildet; er führt von hier bis zu seinem Verlaufe
im N.w. den Gesammtnamen Felsengebirge oder Rocky Mountains. In
ihm erheben sich südlich vom oberen Arkansas die Spanischen Piks, nördlich
vom Flusse der 7100 F. hohe Pikes-Pik, bei der südlichen Gabel des Platte-
Flusses der vielleicht 11.600 F. hohe Longs-Pik. Vom 7028 F. hohen Süd-
Passe bei der Quelle des Nord-Platte nimmt das Gebirge, zunächst als Wind-
River-Gebirge, mit dem 18.162 P. F. hohen Främonts-Pik, in 3 bis 5
parallelen Ketten, die Richtung nach N.w.
Aus dieser Gegend ziehen nach N.o. zum Missouri die schwarzen Hügel.
Nördlicher setzt die einfache Kette bis über die Athabasca-Quelle fort, wo die
Gipfel, Berg Hooker, über 15.000 F. erreichen, bis zum Quell-Flusse des
Mackenzie-Flusses. Hier, nahe dem ewigen Schnee, führt ein Paß über das Ge-
birge, die Athabasca-Portage, umgeben von ungeheuren Gletschern, an einem klei-
nen See entlang, der sein Wasser nach beiden Seiten des Gebirges sendet. Die
Fortsetzung jenseit dieses Flusses ist die 180 M. lange Kette des Chippeway-
Gebirges. Die ganze Kette, vom Longs-Pik an nach N.w. fortsetzend, hat somit
eine Länge von 500 g. M. Von der Columbia-Mündung an zieht parallel mit
der Haupikette eine Küstenkette hin, welche auch die in zahlreiche Inseln zertheilte
N.w.-Küste erfüllt; und in dem langgestreckten Raum zwischen beiden dehnen sich
zahlreiche Parallelketten hin.
§ 359. Zwischen der Küstenkette und dem Felsengebirge liegt die schon ge-
nannte, 8000 lim. umfassende, viele waldige und quellenreiche Berge tragende, sonst
aber dürre, menschenleere und an Salzseen reiche Hochebene, das Große Bassin
genannt, mit dem Großen Salzsee. Das Cascade-Gebirge erhebt sich zu einem
schneebedeckten, an Vulkanen reichen Alpen-Gebirge; schon südlich von der Missouri-
Quelle, bei der Quelle des Sacramento, soll der Shasta-Berg über 17.000 F.
hoch sein; in der Kette selbst hat der Pic Iefserson nahe an 15.000 F.; ebenso
der erloschene Vulkan Mt. Hood, südlich vom Columbiastrom, und der noch
rauchende Mt. St. Helen's, nördlich von dem Strome. Hier sindel sich der
kräftigste Baumwuchs; denn die großartigen Wälder sind hier von verschiedenen
Fichten-Arten gebildet, welche eine Höhe von 200 F. erreichen, ja an der Columbia-
Mündung von 300 F., mit Stämmen von 50 bis 80 F. im Umfange. Dies sind
die höchsten Bäume der Erde. — In der weiteren Fortsetzung der Kette nach N.
liegt der Schönwetterberg (13.800 F.) und der Vulkan Eliasberg (16.749
F.). Aus den Aleuten erheben sich Vulkane zu 8000 F. Höhe.
§ 360. Getrennt liegen die Kettengebirge der Apalachen (spr. Apalatschen),
ein 2.700 sum. bedeckendes Plateau mit Randgebirgen und zahlreichen Haupt-
ketten, deren Kammhöhe 2500 F. beträgt und in welchen sich die Kammhöhe zur
Gipfelhöhe verhält wie 1 :1,8. Die westlichen Ketten heißen Alleghanys (spr.
Allegenis) und Cumberland-Gebirge, die östlichen dieblauen Berge, mit
dem höchstem Gipfel, dem Schwarzen Dome, 5506 F. hoch, im W. von Cap
Hatteras. Diese von W. nach N-O. streichenden Parallelketten, zum Theil von
1870 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Zwitzers, August Ernst
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Gymnasium, Realschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
14 Ii. Abschnitt.
abzweigt, die mittlere und silberreiche (Sierra Madre) sich im
Felsengebirge mit einer Spitze (Fremonts Peak) von 12,730'
bis in die Nähe des Eismeeres fortsetzt, während die westliche
in der N.-W.-Spitze von Merico sich verliert. Von der
Halbinsel Kalifornien heben die amerikanischen Seealpen
(Sierra Nevada und Cascadengebirge) an, deren höchste Gipfel
(Eliasberg) bis zu 15,900' steigen, und deren letzte Ausläufer
auf den aleutischen Inseln sich finden. Das einzige von
den Anden unabhängige Gebirge Nordamerikas sind die an
Kohlen und Eisen reichen Alleghanies mit Gipfeln von 6—7000'.
— Von Nordamerika nimmt sämmtliches Gebirgsland nahezu
die Hälfte eiu.
§. 2t. Gemäßer. Die großen Ebenen im Osten der
Hauptgebirgskette bilden die Flußgebiete der größten Ströme
der Erde. Die große nördliche (arktische) Ebene zu beiden
Seiten der Hndsonsbai und gegeu Süden ungefähr dnrch die
Nordgrenze der Vereinigten Staaten begrenzt, hat eine reiche
Menge von Landseen und kleineren Flüßen aufzuweisen. Die
von dieser südlich gelegene Ebene nimmt der Mississippi
(d. i. Vater der Flüße) mit seinen Nebenflüssen ein, nnter
denen der Missonri, Arkansas, Ohio und Tenessee die größten
sind. Auf der Grenze der beiden Ebenen liegen fünf größere
Seen: der Obere, Huron-, Erie- (Niagara), Ontario- und
Michigau-See (zusammen 4500 Dm.), die durck den Lorenz-
ström mit dem Lorenzgolf in Verbindung stehen. ^
In die große südamerikanische Ebene theilen sich drei
große Flüße: im N. der Orinoco, in der Mitte der ein acht-
mal so großes Gebiet (100,000 (j?N.) beherrschende Amazonen-
strom, in seinem oberen Theile auch Marannon genannt, mit
dem Rio Negro, Madera und Tocautines; im S. der Rio
de la Plata, von der Quelle her zunächst Paraguay geuannt,
mit dem Pileamayo, Parana und Uruguay. — Zum Ver-
gleich, auch für später, merke man:
Lorenz Mississippi Orinoco Amazonenstrom La Plata
Stromlänge: 460 900 320 770 450 M.
Stromgebiet: «0,000 60,000 17,500 100,000 60,000 Qw.,
§. 22. Staaten und Colonien in der Reihenfolge
von N. nach S.
A. Nordamerika.
1. Die ftüher russische Besitzung im äußersten N.-W-.
ist 1867 von den Vereinigten Staaten angekauft.
1891 -
München
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Michael
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 1
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1891
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Amerika. 195
Im S. wird dasselbe von Vulkanen durchzogen, die von W. nach O. ge-
lagert sind. Zwei derselben, Citlaltepetl und Pop ocatepetl, steigen bis
zu 4500 m empor. — Der nordmejikanischen Hochebene ist die Sierra
Madre aufgesetzt, der Hauptsitz des mexikanischen Silberbergbaus.
Die nun folgenden Erhebungen lassen drei Abschnitte natürlicher
Gliederung erkennen.
a) Die östlichen Cordilleren oder Rocky Mountains (mauntens),
d. i. Felsengebirge; sie beginnen jenseits des Rio grande del Norte
(d. i. der große Fluß des Nordens), der in den mejikanischen Golf mündet,
und erstrecken sich über den Polarkreis. — Ihre mächtigste Entwicklung zeigt
diese Gebirgsmasse in ihrer südlichen Hälfte und zwar vor allem im Staate
Colorado; zahlreiche Gipfel steigen hier über 4000 m empor. — Gegen O.
senkt sich das Gebirge in waldlosen, welligen Stufen, den sog. Prairien,
langsam zum Thal des Mississippi;
b) die westlichen Cordilleren; sie bauen sich in zwei übereinander
aufsteigenden Wällen auf; den niedrigeren Zug an der Küste bildet das
Küstengebirge von Calisornien; der höhere östliche Zug, der mit dem
Küstengebirge parallel läuft, heißt im S. Sierra Nevada (— Schnee-
gebirge).— Eine Fortsetzung der Sierra Nevada ist das Kaskadengebirge,
das seinen Namen von den zahlreichen Wasserfällen trägt, womit der Co-
lumbia dasselbe durchbricht; an dieses schließen sich dann die nord-
amerikanischen Seealpen an, die noch sehr bedeutende Gipfel enthalten,
so den Schönwetterberg und den Eliasberg; der letztere mißt 5960 m
und ist wohl der höchste Berg Nordamerikas;
c) die inneren Hochebenen der Cordilleren; unter den weit-
ausgedehnten Plateaus zwischen den Rocky Mountains einerseits und der
Sierra Nevada und dem Kaskadengebirge anderseits ist das Utahplateau
(jutä) das bedeutendste. Die größte Wasseransammlung desselben ist der
große Salzsee. — Die bedeutendsten Flüsse der Hochebenen sind der
Columbia oder Oregon im N. und der Colorado iin S. Sie durch-
ziehen in tiefen Schluchten oder Canons (kanjons) — der Colorado hat
solche bis zu 1800 in Tiese ausgegraben — die Hochebenen und durchbrechen
die Einschlußgebirge.
Klima. Sehr begünstigt ist in klimatischer Beziehung die Nw.-Küste
N.-Amerikas. Dieselbe wird nämlich einerseits von den feuchtwarmen
Sw.-Winden bestrichen, anderseits von Ausläufern des warmen japanischen
Meeresstromes bespült. Diese Einflüsse reichen sogar bis zur Halbinsel
Alaska,^ wo Kolibris mit dem nordischen Walroß zusammentreffen. — Die
californifche Küste steht unter dem Einfluß einer kalten Strömung, daher
hier die auffallend tiefe Sommertemperatur; der Juli von San Francisco,
das in der Breite von Palermo liegt, ist um 4° kälter als der von Berlin. —
Was die Niederschläge betrifft, fo fallen auch diese an der Nw.-Küste
sehr reichlich; denn die Gebirge zwingen die vom Ozean kommenden Winde
alsbald zur Entladung ihrer Feuchtigkeit. Sehr arm an Regen sind die
Plateaus zwischen dem Felsengebirge und der Sierra Nevada, da die beider-
seits aufragenden Gebirge den Winden ihre Feuchtigkeit schon entziehen,
bevor sie die Hochebene erreichen.
Im mejikanischen Gebiet herrscht an den zu den beiden Meeren
abfallenden Gebirgsrändern der Plateaumasse tropische Hitze, auf den
inneren Hochflächen ewige >sommermilde. Die Niederschläge fallen
hauptfächlich während und nach dem höchsten jahreszeitlichen Sonnenstande,
und zwar besonders reichlich an der O.-Küste, viel weniger auf den Hoch-
ebenen. — Mit dem Klima Zentralamerikas verhält es sich ähnlich.^
13*
1913 -
Leipzig
: List & von Bressensdorf
- Autor: Harms, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
§ 216
Amerika
120
a) Das Gebirge im Westen (Kordilleren). In der Hauptsache eine große
Hochfläche, die von 2 langen Randketten eingeschlossen wird. Die östl. Kette
ist das Felsengebirge (Rocky Mountains, spr. mannt'ns; höchster Punkt Blanca
Peak, 4390 m), die westliche, die Küstenkette hat verschiedene Namen: Sierra
Nevada, Kaskaden-Gebirge, Seealpen^). Höchster Punkt des ganzen Ge-
birges der Mac Kiuley, 6200 m (Eliasberg, 5520 m). — Im Felsengebirge
wie in dcn Küstenketten mehrere „National-Parks" (Erklärung), z. B. im
Felsengebirge der ^ellowstone - (spr. jellonßt'n) Park, so groß wie halb Württem-
berg, mit 3600 heißen Quellen (darunter der höchste Geiser der Erde, 70—80 m
hoch, s. Abb. 1, § 216), groß-
artigen Canons und färben-
prächtigen Felsen; in der Sierra
Nevada der V ose mite- (josö-
miti) Park, in der Hauptsache
das unvergleichlich großartige
Tal des Dosemite.
Zwischen dem Felsenge-
birge und den Küstenketten die
langgestreckte Hochebene. In
Britisch-Nordamerika (Provinz
Britisch-Kolnmbia) und in den
Bereinigten Staaten bildet sie
Steppen oder Wüsten, da die
Küstenketten die Niederschläge
abfangen. Am bekanntesten ist
das Becken von Utah (spr. jütä),
das sogenannte Große Becken
(Great Basin, spr. grßt beßn).
Hier am stark eintrocknenden
Großen Salzsee die Mor-
monen-Niederlassung mit der
'^alzseestadt A Nördl. Vom Abb. 1, § 216. Geisir im Jellowstone-Park'
Großen Becken das Gebiet des (Nach einer Photographie der Photoglob-Co>, Zürich.
Kolnmbia mit dem canonreichen
Schlangenfluß, füdl. das Gebiet des Colorado mit den großartigsten und
längsten Canons der Welt (f. Abb. 2, § 216). — Noch weiter südl. folgt dann
das Tafelland von Mexiko, das im Süden durch eine Reihe von schneebe-
deckten, teils tätigen, teils erloschenen Vulkanen abgeschlossen wird (Popo-
catepetl, d. i. Rauchberg, 5380 m und Pik von Orizaba oder Citlaltspetl,
5555 m, beide erloschen.
1) Hart am Meer haben diese Ketten noch eine Parallelkette. Diese ist im Nvrden
zu Inseln zerrissen (Thlinkithen-Archipel, Insel Vancouver); weiter südl., in den Vereinigten
Staaten führt sie den Namen Küstengebirge. Zwischen diesem und der Sierra Nevada liegt
der Kalifornische Graben mit dem Sakraments, der bei San Francisco das Küstengebirge
durchbricht.
1904 -
Bielefeld [u.a.]
: Velhagen & Klasing
- Autor: Kahnmeyer, Ludwig, Schulze, Hermann
- Auflagennummer (WdK): 61
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Ii
102
37. Nordamerika.
1. Nordamerika ist mehrfach gegliedert. (Suche die wichtigsten Halbinseln
nach der Karte auf!) Dadurch, sowie auch durch die Flüsse, die einen langen
Unterlauf haben und weit hinauf schiffbar sind, ist ein Vordringen in das Innere
wesentlich erleichtert.
2. Bodenverhältnisse. An der Westküste zieht sich ein weit ausgedehntes Hoch-
gebirgsland hin. Im Osten erhebt sich das Alleghanygebirge [esltgenni]. Zwischen
beiden Gebirgen breitet sich muldenförmig ein gewaltiges Tiefland ans, das von
dem mit Inseln besäten Nördlichen Eismeere bis zum Golf von Mexiko reicht.
a. Das Hochgebirge im Westen besitzt keinen gemeinsamen Namen. Es wird
von 2 mit der Küste gleichlaufenden Ketten eingeschlossen, von denen die östliche den
Namen „Felsengebirge" führt. Zwischen diesen Bergketten dehnt sich eine große Hoch-
ebene aus. Sie ist sehr regenarm; denn ehe die Wolken die Hochebene erreichen, haben
sie sich an den Randgebirgen abgeregnet. (S. 70.) Auf dem Felsengebirge liegen
die Quellen zahlreicher Flüsse, die nach Osten hin dem Mississippi, nach Westen
hin aber dem Meere zuströmen. Die bedeutendsten Flüsse der Westküste sind der
Colorado skoloredos, der in tiefen Schluchten das Hochland durchschneidet, und der
Columbia skolömbiäj mit seinen großartigen Wasserfällen und Stromschnellen.
d. Das Allcghanpgebirge hat eine mäßige Höhe (2000 m) und ist teil-
weise noch mit dichten Wäldern bestanden. In seinem Innern ruhen unermeßliche
Schätze von Eisen, Steinkohlen und Petroleum. An vielen Orten werden sie
gehoben. Durch sie ist eine sehr lebhafte Fabriktätigkeit hervorgerufen worden.
e. Das Tiefland. Der Raum zwischen dem Felsengebirge und dem Alle-
ghanygebirge wird von einer gewaltigen Ebene ausgefüllt. Sie besteht im Norden
aus einer rauhen, nur von niedrigen Klippenreihen durchzogenen Felsenplatte
und ist hier mit zahllosen Seen und Sümpfen besetzt. Da es an Höhenrücken
zwischen den einzelnen Seen fehlt, so haben sie sich vielfach durch Flußarme
untereinander verbinden können. So führt der Mackenzie smäckensij das Wasser
des Bärensees, Sklavensees u. a. Seen dem Nördlichen Eismeere zu, und der
Lorenzstrom leitet das Wasser der 5 großen kanadischen Seen (Obere-, Michigan-
smischigän), Huron-, Erie- [tri] und Ontario- [onterio] See) in den Atlantischen
Ozean. Zwischen dem Eric- und Ontariosee führt der Fluß den Namen Niagara
und bildet hier den berühmten 50 m hohen Wasserfall. — Den südlichen Teil
der Ebene durchströmt der Mississippi, der „Vater der Ströme". Er ist
fünfmal so lang als der Rhein, und selbst seine Nebenflüsse (Missouri,
Arkansas, Red River (rote Fluß), Ohio soheioj u. a.) übertreffen den Rhein
an Länge noch zwei bis dreimal.
3. Klima. Nordamerika ist mit seiner Breitseite dem Nördlichen Eismeere
zugewandt. Durch kein Gebirge behindert, können daher die kalten Winde mit
aller Kraft in die weite Ebene eindringen. Und der Nordwest bringt im Winter
eine eisige Kälte, die besonders im Osten des Landes recht fühlbar wird. Dazu
kommt noch, daß von Norden her ein kalter Meeresstrom die Ostküste bespült.
Die Winter sind daher in Nordamerika weit kälter als unter gleichen Breiten-
graden in Europa. So hat z. B. die Stadt Boston, die etwa mit Rom in
gleicher Breite liegt, gerade so kalte Winter wie Königsberg. Die Sommer aber
sind, da auch die Südwinde ungehindert in die Ebene eindringen können, so heiß,
daß alljährlich viele Menschen am Sonnenstiche sterben.
1884 -
Calw [u. a.]
: Verl. der Vereinsbuchh.
- Autor: Behr, Friedrich, Schwarz, Eduard, Frohnmeyer, Immanuel
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Nordamerika.
759
Eliasberg (5950 m) zur höchsten Spitze Nordamerikas und ziehen als Seealp en südlich
Zum Fraserfluß. In den Vereinigten Staaten bildet im N. das vulkanische Ca s-
cadengebirge bis zu 4950 m hoch, im S. die Sierra Nevada mit der
Küstenkette westlich davon Ringgebirge, welche Längenthäler einschließen. Weiter südlich
laufen die Küstenkordilleren in die niedrigeren Höhenzüge von Niederkalifornien aus.
Der mächtigste Gebirgszug Nordamerikas erhebt sich mehr östlich in dem
Felsengebirge oder Rocky Mountains. Vom Ufer des nördlichen Eismeers
zieht es in südöstlicher Richtung durch Britisch Nordamerika (Mt. Hooker 4905 m)
aus das Gebiet der Vereinigten Staaten, wo es die Hochebene von Utah mit der
großen Wüste im O. umsaßt; in Kolorado bildet es bis zu 4400 m ansteigend einen
Gebirgsknoten, an dem Grand River, Nebraska und Arkansas entspringen. Kaum
sind die Ketten des Felsengebirgs unter dem 34 ° N. Br. mit den Kordilleren zu-
sammengerückt, so breiten sie sich über Mexiko aus und bilden ein 1000 bis
3000 m hohes Tafelland, das sich erst im I st h m u s von T e h u a n t e p e c auf
200 m senkt. — Zwischen diesen Gebirgen dehnen sich gewaltige Hochebenen aus,
so zwischen Eascaden- und Felsengebirge die Hochebene, welche der Schlangenfluß
bei einer Thalhöhe von 1600—1200 m durchschneidet, südlich das Nevada-Plateau
(ca. 1400 m) zwischen Sierra Nevada und Wahsatchgebirge, das in die Mohavewüste
übergeht; östlich schließt sich das Colorado-Plateau (1800 in) an, eine trockene Steppe
mit weiten Sandflächen.
Parallel diesem großen Gebirgssystem im Westen ziehen sich am Ostrand die
Alleghanies oder Appalachen hin, weniger ausschließlich krystallinisch, bis
2000 m hoch, in vielfach eingeschnittene Küstenerhebungen endend. Zwischen beiden
Systemen breitet sich die große Ebene aus, deren Gewässer gegen das arktische,
atlantische und mexikanische Meer abfließen. Der meist fruchtbare Boden dieser Ebene
geht nur im S.-W. in wasserlose Sandstrecken über, während er nach Norden in die
arktische Fels- und Seenplatte endet. Hier ist der 3700 km lange Mackenzie
der Hauptstrom. Das mächtige Seengebiet der Mitte findet im St. Lorenz seinen
Abfluß, und öffnet dasselbe der Seeschiffahrt bis tief ins Innere. Unvergleichlich
aber ist der Mississippi mit seinem 58 000 Q.-M., 3 221800 qkm umfassenden
Stromgebiet, die Hauptader der neuen Welt, während die Flüsse im W. des Felsen-
gebirgs durch Stromschnellen wenig schiffbar sind. Nordamerika besteht also im
wesentlichen, wie auch Südamerika, aus gewaltigen Längengebirgen und ungeheuren Breite-
Niederungen, jedoch mit dem Unterschied, daß die Gebirge weite Hochebenen einschließen
und die Küstenbildnng viel größere Mannigfaltigkeit aufweist, als in Südamerika.
Die nördlichen Küsten finden sich jetzt besetzt von dem Polarvolk der Eskimos,
die früher weiter im Süden gewohnt zu haben scheinen. Das übrige Land fand
man im 17. Jahrhundert von verschiedenen Stämmen der Rothäute (S. 757)
bewohnt. Man unterscheidet 5—6 Völker: 1) die Athabasken im W. der
Hudsonsbai, 2) die Algonkins im S. derselben, mit Knistino, Miemac, Odschibwä
bis zum Ohio herab, ja versprengt (als Apatschen) in Neukalifornien. Zwischen sie
hat sich 3) der sechsfache Bund der Irokesen am Lorenzstrom eingedrängt, bei
welchen man die meiste politische Bildung traf. 4) Die Dakota (Sionx) wohnen
zwischen den Algonkins und dem Felsengebirge im W. 5) Panis und andere
Völker hielten den S.-W., 6) T s ch o k t a und Tschikasa, mit den nicht verwandten
^ schiroki den S.-O. in Besitz. — Briten und Franzosen, im S. Spanier besetzten
erst die Küsten, drangen dann stetig ins Innere vor, indem sie den Boden in Besitz