Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Die mittlere und neue Welt - S. 205

1873 - München : Lindauer
205 Frankreich, dem Herzog von Modena ward von Österreich _ der Breisgau verheißen; Genna, dem Napoleon eine demokratische Verfassung aufgedrungen hatte, ward zur lign ris ch en Nepüblik erklärt. (Sin geheimer Artikel dieses Friedens verhieß den Österreichern das Gebiet von Salzburg und von Baieru alles Land am rechten Ufer des Jn-n nebst der Stadt Wasserburg, wogegen Österreich die Abtretung des linken Nh ei unsers an Frankreich zugestand. Die deutschen Neichsfürsten und der Statthalter von Holland sollten für ihre Verluste durch Säkularisatiou (Aufhebung und Einziehung) geistlicher Besitzungen entschädigt werden. Zum Abschlüsse des Friedens mit dem deutschen Reiche ward ein Kongreß nach Nastadt berufen, der am 25. Nov. 1797 eröffnet wurde. (Die zweite und dritte Teilung Volens, 1793 und 1795. Der bessere Teil der polnischen Nation entschloß sich 1791 zur Annahme einer neuen Verfassung, durch welche das (alle Ver-wirruug im polnischen Reichstage verursachende) „freie Veto" der Laudboteu sowie das Wahlrecht abgeschafft und bestimmt war, daß nach des kinderlosen Poniatowski's Tode die Krone des Erb-r eich es Polen dem Kurhause Sachsen zufallen solle. Dieser Neuerung traten die Anhänger der alten Verfassung in der Konföderation zu Targowi^za entgegen, und russische Truppen, welche den Konföderierten zu Hilfe eilten, trugen über die vou I oseph Poniatow ski und Thaddäus Kosciusko kommandierten Polen überall den Sieg davon. Nun ließ Preuheu ebenfalls eiu Heer in Polen einrücken und schritt mit Rußlaud 1793 zur zweiten Teilung Polens. Rußland nahm wieder ein Stück von Litthanen und den Rest Podoliens, Preußen eignete sich den größten Teil Großpolens nebst den Städten Danzig und Thorir an. K o s c i n s z k o eröffnete im Jahre 1794 aufs neue den Kampf für Polens Unabhängigkeit. Es gelang ihm, die N u s s e u aus Warschau zu vertreiben, aber Friedrich Wilhelm Ii von Preuße n siel rasch in Polen ein und eroberte Krakau, eiu russisches Heer unter Suworow brachte, nachdem Kosciuszto bei Maeiejowice geschlagen und schwer verwundet worden war, P r a g a und Warschau in seine Hände, und ein öste r-reichisches Heer nahm an der südlichen Grenze Polens eine zu-wartende Stellung. Der König Stanislaus Poniatowski ward zur Abdankung gezwungen, und Polen 1795 zum drittenmal geteilt. Diußlaut) riß den größeren, östlichen Teil an sich, „Preußen erhielt das Land diesseits der Weichsel mit Warschau, Österreich das Land zwischen Bug und Weichsel. Die Hauptursachen von Polens Untergang waren: 1) Die Uneinigkeit im Innern, welche aufs höchste gesteigert wurde durch die Bedrückung der

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 73

1909 - Habelschwerdt : Franke
73 polnische Reichstag unter dem Schutze Preußens die Mißstände im Lande zu beseitigen. Es wnrde eine neue Verfassung geschaffen, durch welche die fast unbeschränkte Macht des polnischen Adels eine erhebliche Verminderung erfuhr. Die russische Kaiserin Katharina, die ihren Einfluß auf Polen nicht verlieren wollte, erkannte aber die neue Verfassung nicht an. Eine ihr ergebene Partei polnischer Großen suchte mit Waffengewalt das alte Wahlreich wiederherzustellen und wurde dabei durch ein russisches Heer unterstützt. Da durch die polnischen Unruhen die östlichen Grenzgebiete Preußens gefährdet wurden, einigte sich Friedrich Wilhelm Ii. mit Katharina 1793 1793 über eine zweite Teilung Polens. Preußen erhielt die Städte Danzig und Thorn und ungefähr die heutige Provinz Posen als „Südpreußen". Schon im Jahre 1794 kam es zu einem Aufstande der Polen, die ihr Reich in seinem früheren Umfange wiederherstellen wollten. Da Friedrich Wilhelm Ii. um seine polnischen Besitzungen besorgt war, unternahm er einen Kriegszug nach Polen, besiegte ein starkes polnisches Heer, eroberte Krakau und belagerte Warschau. Als aber in der heutigen Provinz Posen Unruhen ausbrachen, gab er die Belagerung auf.. Nun erstürmten die Russen Warschau und verhandelten mit Österreich wegen einer vollständigen Teilung Polens mit Ausschluß Preußens. Da stellte Friedrich Wilhelm Ii. die Feindseligkeiten mit Frankreich ein (S. 75), um seine Wünsche im Osten nachdrücklicher vertreten zu köuueu. Er wurde nun zu den Verhandlungen hinzugezogen, und in dieser dritten Teilung Polens, 1795, erhielt Preußen große Gebiete zwischen Weichsel, Bug und 1795 Niemen mit Warschau unter dem Namen „Neu-Südostpreußeu". Durch die 2. und 3. Teilung Polens gewann Preußen ein Gebiet von über 100 000 qkm mit über 2 Millionen Einwohnern. Diese Erwerbungen brachten Preußen nur geringe Vorteile; denn das Gebiet befand sich in einem verwahrlosten Zustande, und seine Bewohner trugen nur widerwillig die deutsche Herrschaft. 4, Preußen und Österreich im Kampfe mit der französischen Revolution, 1792 1795. a. Der Angriffskrieg Preußen« und Osterreicks, 1792. Als durch die revolutionären Umtriebe in Frankreich die Sicherheit der westdeutschen Grenzgebiete gefährdet wurde, schlossen die Herrscher von Preußen und Österreich ein Schutz-und Trutzbündnis zur Sicherung des Reichsfriedens. Bei einer späteren Zusammenkunft der beiden Monarchen in Pillnitz wnrde die Wiederherstellung der alten Ordnung in Frankreich als eine für ganz Europa wichtige Sache bezeichnet. Die Jakobiner, die über die Eiumischuug Fremder in ihre Angelegenheiten entrüstet waren, zwangen nun Ludwig Xvi. zur Kriegserklärung an Deutschland

2. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 216

1880 - Berlin : Habel
im Oktober über den Rhein zurückgezogen, so daß Ende des Jahres das ganze linke Rheinufer in französischen Händen war. i-m, b) Der Untergang Polens 1793 — 1795. Das schlechte Zusammenwirken der Verbündeten in den Jahren 1793 und 1794 erklärt sich ans der Eifersucht Österreichs gegen Preußen und seinem gleichzeitigen Eroberungsplane im Osten (gegen Türken und Polen im Bunde mit Rußland). Die Polen hatten sich nämlich nach der ersten Teilung ihres Landes dem russischen Einflüsse zu entziehen gesucht, unter Begünstigung Preußens eine neue Verfassung eingeführt und die Krone 1791 im sächsischen Kurhause erblich erklärt. Da- 1792 gegen schloß 1792 der russisch gesinnte Adel die Konföderation von Targowitz, und als ein russisches Heer in Polen einrückte, machte nun auch Preußen mit Rußland ge- 1793 meinsame Sache. Beide Mächte sprachen 1793 die zweite Teilung Polens aus, durch welche Rußland etwa die Hälfte Littauens (ca. 250 688 qkm mit 3 Mill. Einwohnern) und Preußen den größten Teil Großpolens nebst Danzig und Thorn (ca. 58 364 qkm mit 1 200 000 Einwohnern), nunmehr Süd Preußen genannt, erhielt. 1794 Schon im Frühjahr 1794 brach der Ausstand in Polen gegen die vollzogene Gewaltthat los, und die Russen wurden aus Warschau vertrieben. Aber bereits den 6ten Juni wurden die Aufständischen von den Preußen bei Szczekozyny geschlagen. Jetzt ließ auch Österreich Truppen in Polen einrücken, und die Russen unter Fersen schlugen den polnischen General Kosziusko den loten Oktober bei Marie jo time. Nachdem daraus der russische General Suworowim November 1794 Praga erstürmt und Warschau besetzt hatte, erfolgte 1795 im Oktober 1795 zwischen Rußland, Österreich und Preußen die dritte Teilung Polens, die diesem Reiche den Untergang bereitete. Rußland nahm ca. 111 772 qkm mit 1200000 Bewohnern, Österreich Westgalizien, ca. 45 920 qkm mit 1 Mill. Bewohnern und Preußen ca. 54 895 qkm mit Warschau und 1 Mill. Bewohnern (nun Neuostpreußen und Neuschlesien genannt).*) 1795 c) Der Friede zu Basel 1795. Auf diese Weise int Osten beschäftigt, beschloß Preußen, von dem Bunde gegen Frankreich zurückzutreten; es ging deshalb im April 1795 mit der Republik den <L>ondersrieden zu Basel ein. Durch denselben sagte es sich sogar als deutscher Reichsstand vom Reichskriege los. Es nahm durch eine Demarkationslinie alle *) 3m Zahre 1792 war Preußen auch durch den Heimfall der Fürstentümer Ansbach und Baireuth, ca. 7433 qkm, vergrößert worden.

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 318

1904 - Habelschwerdt : Franke
318 Groen zur Konfderation von Targowicz, 1792, durch die das alte Wahlreich wiederhergestellt werden sollte. Zugleich rckte eine russische Armee in Polen ein, und die polnischen Patrioten mit Thaddus Kosciuszko (kosch-zjschko) an der Spitze muten der Ubermacht weichen. Preußen, dessen Grenzgebiete durch'die polnischen Unruhen gefhrdet waren, einigte sich nun mit Rußland der eine 1793 zweite Teilung Polens, 1793. Rußland erhielt die stliche Hlfte von Litaueu. Preueu bekam auer den Stdten Dan zig und Thor n ungefhr die hentigeprovinzposen als Sdpreueu". Polen war seit 1793 ganz von Rußland abhngig. Als dieses die Auslsung des polnischen Heeres verlangte, kam es zu einem Aufstaude, au dessen Spitze wiederum Kosciuszko trat. Die Russen muten Krakau und Warschau rumen; die Verfassung von 1791 wurde wiederhergestellt. Da rckte Friedrich Wilhelm Ii. mit einem Heere in Polen ein, nahm Krakau und belagerte Warschau. Als aber in seinen lteren polnischen Besitzungen Unruhen ausbrachen, hob der König die Belagerung auf und zog sich zurck. Jetzt rckreu russische Truppen unter dem General Snwrow heran. Kosciuszko wurde geschlagen, und Snworow nahm Warschau uach einem furchtbaren Blutbade ein. Bei der im folgenden Auflsung Polens suchte Rußland Preueu gauz zurckzudrugeu und schlo mit sterreich einen Teilnngs-vertrag. Um nicht seinen Einflu im Osten zu verlieren, schlo Prenen, das zu dieser Zeit am 1. Koalitionskriege beteiligt war, mit der franzsischen Republik den Sonderfrieden zu Basel (1795), und es erhielt 1795 uun in der dritten Teilung Polens, 1795, das Land zwischen Weichsel, Bug und Njemen mit Warschau unter dem Namen Neuoftpreueu". sterreich bekam den nrdlich von Galizien bis an den Bug reichenden Teil Polens, Rußland den brigen Teil von Litaueu. Durch die 2. und 3. Teilung Polens gewann der preuische Staat ein Gebiet von der 100 000 qkm Gre mit der 2 Millionen Ein-wohnern. Da sich jedoch das nenerworbene Land in einem verwahrlosten Zustande befand und die Polen nur widerwillig die deutsche Herrschaft trugen, so bedeuteten die Erwerbungen keinen Vorteil fr Prenen. 1793-1797 1. Der 1. Koalitionskrieg, 17931797. Die Hinrichtung Ludwigs Xvi. und die Besetzung der Niederlande durch die Franzosen war die Veranlassung, da sich auf Betreiben des englischen Ministers Pitt eine Koalition (Koalitiou-^Verbiuduug) gegen Frankreich bildete. England stand an der Spitze derselben, und fast alle europischen Mchte gehrten ihr an. a. Derkrieg bis zum Sonderfrieden zu Basel, 1793 bis 1795. Die sterreicher begannen den Krieg mit der Wiedereroberung Belgiens. Dumonriez wurde bei Neerwinden (zwischen Brssel

4. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 142

1878 - Würzburg : Stahel
I I 142 § 66. Das Zeitalter Joseph's Ii. eine gleichmäßige Vergrößerung der drei Mächte herbeizufüren, zur ersten Teilung Polen's geschritten 1772. Rußland erhielt den östlichen Teil von Litthauen; Preußen das westliche Preußen one Danzig, Thorn und Ermeland; Oesterreich Ostgalizien und Lodomirien. Zweite Teilung 1793. Die Polen wollten den Krieg, den Oesterreich und Rußland 1788 — 1792 gegen die Türken fürten, dazu benützen, ihrer Abhängigkeit von den Nachbarstaten und den heillosen inneren Zuständen ein Ende zu machen. Sie gaben sich eine neue Verfassung, in der das Walreich und das liberum veto abgeschafft und Polen's Thron für erblich im Kurhause Sachsen erklärt wurde. Gegen diese Verfassung bildete sich eine andere Con-söderation zu Targowicz, welche mit russischer Hilfe die alte Verfassung wider-herzustellen trachtete. Bald drang ein russisches Heer in Polen ein, gegen das Pomatowsky und Kosziusko nichts auszurichten vermochten, und so wurde, als der König selbst der (Konföderation beitrat, die neue Verfassung wider aufgehoben. Auch Preußen ließ jetzt feine Heere ebenfalls in Polen einrücken. Vergebens proteftirte der polnische Reichstag gegen eine neue Teilung; seine Einwilligung ward erzwungen, und so erhielt: 1) Rußland den noch übrigen Teil von Litthauen, Volhynien und Podolien, 2) Preußen Danzig, Thorn und Südpreußen (Posen). Dritte Teilung 1795. Bereits 1794 griffen die Polen wider zu den Waffen. Die Jugend sammelte sich um Kosziusko zur Befreiung des Vaterlands und vertrieb die russische Besatzung aus Warschau. Jetzt rückten die Preußen in Polen ein, schlugen Kosziusko und belagerten Warschau, mussten aber die Belagerung ausheben, als hinter ihrem Rücken auch in Südpreußen der Aufstand losbrach. Aber Kosziusko erlag nun der Uebermacht der Russen bei Maciejowice und ward gefangen genommen („finis Poloniae“). Nachdem Präget erstürmt und die Hauptstadt durch die Russen genommen war, erfolgte die letzte Teilung Polen's 1795. Es erhielt: 1) Preußen das Land bis zum Niemen und zur Weichsel mit Warschau; 2) Oesterreich Krakau und das Land bis zum Bug; 3) Rußland alles übrige. 1778-1779 Der bayerische Erbfolgekrieg 1778—1779. Im Jare 1777 starb Maximilian Iii. Joseph von Bayern, mit dem die Ludwigische Linie des Hauses Wittelsbach erlosch. Joseph Ii. erhob nun sofort Ansprüche auf Teile von Niederbayern und der Oberpfalz, welche auch von Maximilians Nachfolger Karl Theodor, dem Kurfürsten von der Pfalz und Haupte der älteren Linie des Hauses Wittelsbach (Seitenlinie Pfalz-Sulzbach), anerkannt wurden. Joseph ließ also Niederbayern durch österreichische Truppen -besetzen; dagegen ermutigte Friedrich d. Gr., dem Joseph's Vergrößerungspläne und Ländersucht Besorgnis erregten, den künftigen Erben Karl Theodors, den Herzog Karl August von Pfalz-Zweibrücken, gegen die österreichischen Ansprüche beim Reichstage Protest zu erheben. Als aber dieses, sowie direkte Unterhandlungen mit Oesterreich erfolglos blieben, ließ der König ein Heer in Böhmen einrücken. Doch Maria Theresia wollte einen Krieg vermeiden, und so kam durch russisch-französische Vermittlung noch vor einem größeren Treffen ein Waffenstillstand und dann der Friede zu Teschen 1779 1779 zu stände. Darnach erhielt 1) Oesterreich bloß das Jnnviertel; 2) Preußen die Zusicherung der Erbfolge in Ansbach-Bayreuth.

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates - S. 118

1904 - Heiligenstadt (Eichsfeld) : Cordier
118 an der Verbesserung der veralteten Verfassung. König Friedrich Wilhelm Il begnstigte diese Bestrebungen und untersttzte die Polen in der Befreiung des Landes von dein lstigen russischen Einflsse. Nachdem aber der trkische Krieg durch Preuens Vermittlung (1792) sein Ende erreicht, wurde das gute Einvernehmen in Polen wieder gestrt. Durch die Einwirkung der Kaiserin Katharina Ii. kam die Konfderation zu Targowitz zustande, welche die neue Verfassung verwarf. Ein russisches Heer rckte in Polen ein; Kosciuszko trat demselben khn entgegen, mute aber der bermacht des Feindes weichen. Um zu verhindern, da Polen eine russische Provinz werde, schlo der preuische 1793 Minister Haugwitz 1793 ein Bndnis mit den Russen. Infolgedessen erhielt Preußen bei der bald darauf durch-gefhrten zweiten Teilung Polens die Städte Thorn und Danzig und den grten Teil von Gropolen oder Sdpreuen (55000 qkm). Rußland nahm die Hlfte des noch brigen Litauen; Osterreich war nicht beteiligt. Um das Verlorene wieder zu gewinnen, brach 1794 ein allgemeiner Aufstand in Polen los. Kosciuszko und Madalinski waren die Anfhrer desselben. Ein preuisches Heer rckte in Polen ein und eroberte Krakau. Die Russen schlugen Kosciuszko und nahmen ihn gefangen. Auch wrbe Praga erstrmt und Warschau besetzt. Als man Preußen aber auf die Seite schieben wollte, um heimlich der Polen zu verfgen, schlo Friedrich Wilhelm Ii. den Baseler Frieden, bamit feine ganze Macht im Osten verwenbbar werbe. Nunmehr mute man mit ihm rechnen, und als in einer britten Teilung die vllige Auflsung des polnischen 1795 Reiches beschlossen wrbe (1795), erhielt Preußen die Provinz Neuostpreuen, einen Strich Landes von der Weichsel bis zur Memel mit der Hauptstabt Warschau (55000 qkm). sterreich erhielt Westgalizien; alles brige Polnische Land wrbe russisch. So hatte von beut Knigreiche Polen, bessen Gre vor dem Jahre 1772 auf etwa 879 000 qkm geschtzt wrbe, Rulanb fast 2/3, Osterreich etwas weniger als lu, Preußen etwas mehr als 1[6 erhalten. 1792 Im Jahre 1792 (am 3. Januar) nahm der König auch die Frstentmer Ansbach und Baireuth in Besitz, da der letzte Markgraf gegen eine Jahresiente zugunsten Preuens Verzicht leistete. Dadurch kam auch der Rote

6. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 210

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
210 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs R^bespierres In Paris warf indessen Robespierre alle seine Gegner nieder; 1794. auch Danton mute das Schafott besteigen. Am 9. Thermidor (27. Juli 1794) wurde Robespierre endlich gestrzt, verhaftet und am nchsten Tage mit vielen seiner Anhnger hingerichtet. Damit war jedoch die innere Ruhe noch nicht wieder hergestellt. Im Direktorium Hchst 1795 endlich lste sich der Konvent aus. Ein Direktorium vou fnf Mnnern trat an die Spitze Frankreichs; aber auch diese waren Jakobiner. Die zweite und dritte Teilung Polens und der erste Koalitionskricg. 297. Die zweite und dritte Teilung Polens. 1793 uttb 1795. Zur tatkrftigen Fhrung des Koalitionskrieges wre ein herzliches Ein-Verstndnis zwischen Preußen und Osterreich ntig gewesen. Aber die zwischen ihnen seit langer Zeit bestehende Eisersucht erhielt eben damals durch die polnischen Verhltnisse neue Nahrung. Whrend nmlich die beiden deutschen Mchte gegen Frankreich Krieg fhrten, benutzte Katharina Ii. von Rußland die Gelegenheit, um ihre polnischen Eroberungsplne zu frdern, und lie Truppm in Polen einrcken. Um nicht das ganze Land eine Beute Rulands werden zu lassen, schlo Friedrich Wilhelm Ii., wie sein groer Vor-Zweite qnaer, mit der Kaiserin einen Teilungsvertrag, wonach groe Stcke polnische r Teiiung. des stlichen Polens an Rußland, Danzig, Thorn und die von nun an als 11 Sdpreuen bezeichneten Gebiete an Preußen sielen. sterreich war an dieser Teilung nicht beteiligt; um so eiferschtiger beobachtete es die Ver-greruug Preuens. Jetzt entstand in Polen eine starke nationale Bewegung zum Schutze des zerstckelten und in seinem Dasein bedrohten Vaterlandes; an ihre Spitze trat K o s c i u s z k o. Aber trotz verzweifelten Widerstandes erlagen sie dem russischen General Suworow, der Praga, die Vorstadt Warschaus, er-T^i^strmte und die Hauptstadt darauf einnahm. Nunmehr folgte die dritte 1795. Teilung Polens, das aufhrte, ein selbstndiger Staat zu sein. Preußen erhielt die Landschaften bis zum mittleren Njemen und Warschau, O st erreich Westgalizien, Rußland die groen Gebiete, die brig blieben. 208. Der erste Koalitionskrieg. 1793-1797. Die wichtigsten Schaupltze des ersten Koalitionskrieges waren Belgien, die Rhein-lande und Oberitalien. Der Organisator der franzsischen Armeen Die Krieg- war C a r n 01, welcher Mitglied des Wohlfahrtsausschusses war. Sie fuhrung. tur^)en auj: Grund einer allgemeinen Aushebung gebildet, die unter den jungen Leuten vom 18. bis zum 25. Jahre stattfand; so brachte die franz-

7. Geschichtlicher Leitfaden für Anfänger - S. 104

1886 - Kreuznach : Voigtländer
— 104 — Po niatow ski, durch Katharinens Ii Einfluß gewählt, war-ganz vom russischen Hofe abhängig. Gegen ihn und Rußland ergriffen polnische Edelleute, von den Türken unterstützt, die Waffen. Da verband sich Rußland mit Preußen und Österreich zur 1772 ersten Teilung Polens: ein Drittel des Reiches wurde weggerissen, von welchem Rußland den größten Teil, Österreich Ostgalizien, Preußen Westpreußen (außer Danzig und Thorn) erhielt. Als dann die Polen dem russischen Drucke sich zu entziehen suchten und ihrem Staate eine neue Verfassung geben wollten, rückten russische Heere ins Land, denen die Polen unter Koziusko vergeblichen Widerstand entgegensetzten. In der 1793 zweiten Teilung wurde ein zweites Drittel losgetrennt, von welchem Rußland den weitaus größeren Teil sich zueignete, Preußen Danzig, Thorn und Großpolen (nun Südpreußen genannt) erhielt. Die Polen erhoben sich nun in allgemeinem Aufstande, unterlagen aber nach heldenmütigem Kampfe den russischen, preußischen und österreichischen Heeren, und durch die 1795 dritte Teilung wurde der polnische Staat vernichtet, indem Rußland wieder den größten Teil, Österreich Westgalizien, Preußen das Land links der Weichsel mit der Hauptstadt Warschau nahm. Im ganzen erhielt Rußland 8500, Österreich 2300, Preußen 2600 Quadratmeilen polnisches Gebiet. § 87. Der nordamerikanische Freiheitskrieg und die Gründung der englischen Herrschaft in Ostindien. 1. England (§ 75, 4) stand unter Königen aus dem Hause Hannover, seit der Kurfürst von Hannover, der nächste protestantische Verwandte der Königin Anna und Urenkel Jakobs I, als König Georg I 1714 deu Throu bestiegen hatte. Unter G e o r g Ii und G e o r g Iii führte England gleichzeitig mit dem siebenjährigen Kriege, in welchem es mit Friedrich dem Großen

8. Die neuere Zeit - S. 99

1855 - Koblenz : Baedeker
Theilung Polens. 99 8- 38. Die zweite und dritte Theilung Polens. Als Rußland im Bunde mit Oesterreich in einen Krieg mit den Türken (s. S. 84) und zugleich in einen andern mit Schweden verwickelt war, glaubten die Polen den günstigen Augenblick benutzen zu müssen, um sich dem russischen Einflüsse zu entziehen und sich eine neue Verfassung zu geben, welche das liberum veto abschaffte und den Thron für erblich erklärte. Kaum aber hatte Rußland mit der Pforte Frieden geschlossen, als zur Wiederherstellung der alten Verfassung russische Heere in Polen einrückten, denen die schlecht organisirten polnischen unter Joseph Pouiatowski's und Thaddäus Kosciuszko's Anführung vergebens Widerstand zu leisten suchten. Preußen ließ (um den in Polen sich verbreitenden Jacobinismus zu bekämpfen) ebenfalls seine Heere einrücken und vereinigte sich mit Rußland zur zweiten Theilung Polens 1793; Preußen erhielt den größten Theil von Großpolen (Südpreußen), nebst den Städten Danzig und Thorn, Rußland nahm etwa die Hälfte von Litthauen, der auf Befehl der Kaiserin versammelte Reichstag sollte die Pro- vinzen förmlich abtreten, sein Stillschweigen ward als Zustimmung gedeutet. Schon im nächsten Frühjahre kam die Verzweiflung der Polen zum Ausbruche, die russische Besatzung in Warschau ward theils gemordet, theils gefangen genommen und Kosciuszko zum Anführer der Jnsurrection gewählt. König Friedrich Wilhelm Ii. besiegte zwar den Kosciuszko und eroberte Krakau, mußte aber wegen eines Auf- standes in Südpreußen die Belagerung von Warschau aufheben. Als jedoch auch Oesterreich eine Armee in Polen einrücken ließ und zwei russische Heere ankamen, endete der Kampf nach Kosciuszko's Nieder- lage mit der blutigen Erstürmung Praga's (durch Suwarow) und der Capitulation von Warschau. Der Köuig Stanislaus Ponia- towski mußte abdanken (ff 1798 in Petersburg), und die drei Mächte einigten sich über die dritte und letzte Theilung Polens 1795 dahin, daß die Weichsel Preußen und Oesterreich, der Bug Oester- reich und Rußland, der Niemen Preußen und Rußland trennte (Warschau kam an Preußen). 7

9. Die neuere Zeit - S. 91

1882 - Leipzig : Baedeker
Die zweite und dritte Teilung Polens. . 34. 91 . 34. Die zweite und dritte Teilung Polens, 1793 und 1795. Whrend Rußland im Bunde mit sterreich in einen Krieg mit den Trken (f. S. 79) und zugleich in einen andern mit Schweden verwickelt war, glaubten die Polen den gnstigen Augen-blick benutzen zu mssen, um sich dem russischen Einflsse zu entziehen. Sie gaben sich eine neue Verfassung (1791), welche das Einspruchsrecht der Landboten sowie das Wahlrecht abschaffte und den Thron fr erblich in der Familie des Kurfrsten von Sachsen erklrte. Kaum aber hatte Rußland mit der Pforte Frieden ge-schloffen, als zur Wiederherstellung der alten Verfassung russische Heere in Polen einrckten, denen die schwachen polnischen Truppen unter Josef Poniatowski und Thaddus Kosciuszko vergebens Wider-stand zu leisten suchten. Damit Polen nicht eine russische Provinz werde, lie Preußen, unter dem Vorwande, den polnischen Anhngern der franzsischen Revolution entgegen zu treten, ebenfalls ein Heer einrcken. Da beide Mchte sich bald einigten, mute der polnische Reichstag im I. 1793 die zweite Teilung Polens besttigen. Preußen erhielt auer den Stdten Danzig und Thoru ungefhr das heutige Groherzogtum Posen als Sdpreuen" und gewann dadurch eine militrische Abrundung seiner Ostgrenze; Rußland nahm die westliche Hlfte von Litauen und wurde dadurch der unmittel-bare Nachbar sterreichs. Schon im Frhjahre 1794 erneuerten die Polen den Krieg unter Thaddus Kosciuszko und vertrieben die Russen aus Warschau. Sofort fhrte König Friedrich Wilhelm Il selbst eine Armee nach Polen und besiegte den Kosciuszko, mute aber wegen eines Aufstandes in Sdpreuen die Belagerung von Warschau aufheben. Als jedoch auch zwei russische Heere in Polen einrckten, endete der Krieg nach Kosciuszkos Niederlage mit der blutigen Er-strmung Pragas (durch Suworow) und der bergabe von Warschau. Der König Stanislaus Poniatowski mute abdanken (t im I. 1798 zu Petersburg); Rußland, sterreich und Preußen einigten sich der die dritte und letzte Teilung Polens im I. 1795 dahin, da Rußland die grere stliche Hlfte (den berrest von^ Litauen und Kurland) nahm, die kleinere, westliche Hlfte zwischen sterreich und Preußen geteilt wurde. sterreich nannte seinen Anteil Westgalizien, Preußen den seinigen Neuost-Preuen und Neuschlesien.

10. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Geschichte des Preußischen Staates - S. 45

1862 - Koblenz : Bädeker
45 Friedrich Wilhelm Ii. Zweite und dritte Theilung Polens. §. 13. Die zweite und dritte Theilung Polens 1793 u. 1795. Die enge Verbindung Oesterreichs und Rußlands in einem neuen (S. 43 erwähnten) Kriege mit den Türken hatte die Eifersucht Preu- ßens erregt und ein Bündniß zwischen Preußen und Polen veranlaßt (1790), worin nicht nur beide Staaten ihre Besitzungen einander garantirten, sondern auch Polen das Versprechen preußischer Hülfe erhielt für den Fall, daß eine fremde Macht sich in die innern An- gelegenheiten Polens mischen sollte. Dadurch ermuthigt, gaben die Polen sich eine neue Verfassung, welche das libernm veto abschaffte und die Krone für erblich erklärte. Kaum aber hatte Rußland mit der Pforte Frieden geschlossen, als russische Heere in Polen einrückten und nach dem Siege bei Dubienka über Thaddäus Kosciuszko (1792) die Herstellung der alten Verfassung entschieden. Da Preußen bereits in den Krieg mit Frankreich verwickelt war (s. S. 44), so konnte es nicht einen gleichzeitigen Krieg mit Rußland unternehmen und fand sich dazu um so weniger veranlaßt, als die Polen das Bündniß auf- gegeben hatten (die patriotische Partei durch Anschluß an Oesterreich, die Gegner der neuen Verfassung durch Einverständniß mit Rußland). Es ließ vielmehr, um den in Polen (in Folge der Verbindung der polnischen Patrioten mit der französischen Republik) sich verbreitenden Jacobinismus zu bekämpfen, ebenfalls seine Heere in Polen einrücken. Um Preußen zum Kampfe gegen die französische Revolution aufzu- muntern und für die Kosten des Krieges zu entschädigen, vereinigte sich Rußland mit demselben zur zweiten Theilung Polens 1793, Preußen erhielt außer Danzig und Thorn nebst den dazu gehörigen Territorien den größten Theil von Großpolen, den es seinem Gebiete unter dem Namen Südpreußen einverleibte; nur Danzig und Thorn wurden mit Westpreußen vereinigt. Schon im nächsten Frühjahre erneuerten die Polen den Krieg unter Kosciuszko's Führung. Friedrich Wilhelm Ii. führte selbst eine Armee nach Polen, besiegte den Kosciuszko (bei Scelze), eroberte Krakau und schloß in Verbindung mit den Rüsten Warschau ein, als ein plötzlicher Aufstand in Südpreußen ihn nöthigte, die Belagerung der polnischen Hauptstadt aufzugeben. Indessen unterlagen die Polen bald den stärkeren russischen Heeren (unter Suwarow und Fersen). Rußland einigte sich zunächst mit Oesterreich, das nur einen unbedeu- tenden Antheil an dem Kriege genommen hatte, über die dritte Theilung Polens 1795, und diese beiden Mächte luden Preußen zum Beitritt ein. Dieses erhielt außer Warschau (welches an Süd-

11. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 313

1888 - Habelschwerdt : Franke
313 bis 1792), in welchem die Türkei unglücklich kämpfte, hatte Preußen gegen die Vorherrschaft Rußlands ein Bündnis mit Polen geschlossen, welches von Rußland ebenfalls bedroht war. Unter dem Beifalle Preußens machten die Polen Anstalten, innere Mißbrauche zu beseitigen. Die Verfassung vom 5. Mai 1791 änberte das Wahlreich in ein konstitutionelles Erbkönig-tutn um, hob das liberum veto auf, milderte das Los der Bauern und gestattete Religionsfreiheit. Katharina aber erkannte die neue Konstitution nicht an und bewog eine Anzahl polnischer Großen zur Konföberation von Targowicz, 1792, um das Wahlreich wiederherzustellen. Zugleich rückte eine russische Armee in Polen ein, und die polnischen Patrioten, mit Thaddäus Kosziusko an der Spitze, mußten der Übermacht weichen. Preußen, dessen Grenzgebiete durch die polnischen Unruhen gefährdet waren, einigte sich nun mit Rußland über eine weitere Teilung Polens. Rußland erhielt die östliche Hälfte von Litauen, Preußen außer den Städten Danzig und Thoru ungefähr das heutige Großherzogtum Posen als „Südpreußen." d) Dritte Teilung Polens, 1795. Polen war seit 1793 ganz in der Abhängigkeit von Rußland und mußte sein Heer vermindern. Die Auflösung desselben veranlaßte aber einen neuen Aufstand, an dessen Spitze wiederum Kosziusko trat. Die Russen mußten Krakau und Warschau räumen; die Verfassung von 1791 wurde wiederhergestellt. Zuerst rückte Friedrich Wilhelm Ii. mit einem Heere in Polen ein, nahm Krakau und belagerte Warschau. Dann zogen russische Truppen unter dem furchtbaren General Suwarow heran. Kosziusko wurde bei Macziejowice geschlagen, Suwarow nahm Warschau nach einem furchtbaren Blutbade ein. Bei der nun folgenden vollständigen Auslösung Polens suchte Rußland Preußen ganz zurückzudrängen. Erst als letzteres sich aus dem Kriege, den die vereinigten Mächte gegen Frankreich begonnen (1. Koalitionskrieg), durch den Separatfrieden zu Basel (1795) zurückgezogen hatte, konnte es seinen Einfluß so weit geltend machen, daß es an der Teilung teilnahm. Es erhielt das Land zwischen Weichsel, Bug und Njemen unter dem Namen „Neuostpreußen." Österreich bekam Westgalizien, Rußland den übrigen Teil von Litauen.

12. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 99

1909 - Leipzig : Voigtländer
§ 86. Katharina Ii. § 87. Der noröamerifc. Freiheitskrieg. Die Engländer i.djtindien. 99 polnische Edelleute, von den Türken unterstützt, die Waffen. Da verband sich Rußland mit Preußen und Österreich zur ersten Teilung Polens: ein Drittel des Reiches, von dem Rußland den größten Teil, Österreich Galizien, Preußen west Preußen (außer Danzig und Thorn) erhielt, wurde den Polen entrissen. His diese sich dann dem russischen Drucke zu entziehen suchten und ihrem Staate eine neue Verfassung geben wollten, rückten russische Heere ins Land, denen die Polen unter Nosziusko vergeblichen Widerstand entgegensetzten. In der -—' zweiten Teilung wurde ein zweites Drittel losgetrennt, von dem Rußland den weitaus größeren Teil sich zueignete, Preußen Danzig, Thorn und Großpolen (nun Lüdpreußssn genannt) erhielt. Die Polen erhoben sich nun in allgemeinem Rufstande, unterlagen aber nach heldenmütigem Kampfe den übermächtigen Feinden; durch die -ritte Teilung wurde der polnische Staat vernichtet, indem Rußland wieder den größten Teil, Österreich Westgalizien, Preußen das Land links der Weichsel mit der Hauptstadt Warschau nahm. 3m ganzen erhielt Nußland 8500, Österreich 2300, Preußen 2600 Quadrat« weilen polnisches Gebiet (vgl. ctnm. auf S. 7). § 87. Der nordamerikanische Freiheitskrieg. Die Engländer in Ostindien. 1. England (§ 754) stand unter Königen aus dem Hause Hannover, seit der Kurfürst von Hannover, der nächste protestantische verwandte der Königin Rnna und Urenkel Jakobs I., als König Georgi. 1714 den Thron bestiegen hatte. Unter Georg Ii. und Georg Iii. führte England, gleichzeitig mit dem Siebenjährigen Kriege, in dem es mit Friedrich dem Großen verbündet war, einen großen Seekrieg mit Frankreich; dies wurde genötigt, Känada und mehrere westindische Inseln an (England abzutreten. Dagegen fielen bald darauf die nordamerikanischen Kolonien von Englands Herrschaft ab. 2. Nordamerika. Hach den ersten versuchen unter der Königin (Elisabeth wurden seit dem Rnfang des 17. Jahrhunderts, namentlich während der inneren Unruhen unter den Stuarts (§ 75), englische nieder* 1772 1793 1795

13. Geschichte der Neuzeit - S. 77

1902 - München [u.a.] : Franz
Rußland unter Katharina Ii. und das Ende des polnischen Reiches. 77 erhielt, und zu den Gruubsätzen der vorjosephinischeu Regierungsweise zurückkehrte, woburch sich die Länder des Habsburgischen Erbes toteber beruhigten. Auf ihn folgte in Österreich wie im Reiche sein Sohn Franz Ii. 1792—1806 (in Oster- Franz ii. reich als Franz I. noch bis 1835), welcher der letzte Kaiser des 92—1806. alten beut scheu Reiches w a r. Rußland nnter Katharina Ii. und da» Cu de des polnischen Reiches. Die Bestrebungen Peters b. Gr. sanben nach ihrer srieblichen wie kriegerischen Seite hin ihre Fortsetzung unter Katharina Ii. Katharina ll 1762—96. Währenb sie bnrch Grünbnng tion Volksschulen, 1762—1796. durch Hebung des Ackerbaues, wozu sie beutsche Ansiebler bis in beu ©itbosten von Rußlanb führte, durch Förberung des Gewerbefleißes, des Hanbels und der Schiffahrt die Einführung abenblänbischer Kultur in Rußlanb begünstigte, strebte sie auch beffen politisches Ansehen zu heben und seine Grenzen zu erweitern. Wie Peter b. Gr. sein Reich gegen Schweden und die Türkei hin nusgebehnt hatte, so suchte Katharina >1. Rußlanb aus Kosten der Türkei und Polens zu vergrößern. Nach-bem sie 1772 die Sbestgrenze Rnßlaubs durch die erste Teilung Erste Teilung Polens hinausgeschoben, erwarb sie durch zwei Tnrlenkriege die Polens 1772. Krim und die ßänber bis zum Dnjestr. Als Rußlanb noch mit der Türkei im Kriege lag, gab sich Polen eine neue Verfassung, nach der das Wahlkönigtnin Polnische Ver-abgeschasst würde, gegen welche aber ein Teil der Adeligen Mun« tidn die Hilfe Rußlands ein ries. Unter russischer Mitwirkung 179l ward die alte Verfassung wieder eingeführt und dem Reichstag 1793 durch russische Truppen die Zustimmung zu einer zweiten Teilung Polens abgenötigt, an der sich auch Preußen Zweite beteiligte. Dieses erwarb baburch Danzig und Thorn, den Teilung Hauptteil der heutigen Provinz Posen nnb soviel vom früheren Polens 1793. G r o ß p o l e n , daß es sich über den ganzen Lauf der Warte b i s zur Piliza ansbehnte. Rußlanb nahm den Rest Litauens, Wolhynien und Pobolien. Ein über ganz Polen verzweigter Auf- Polnischer staub, beffen Seele der vaterlänbisch gesinnte Ebelmann Koslinszko Aufstand war, würde von dem russischen Felbherrn, Snworow, nieber- 1794- geschlagen; Warschau mußte sich ergeben und Stanislaus Pouiatowski ab banken. Rußlaub, Österreich und Preußen vereinigten sich zu einer dritten Teilung Polens Dritte Teilung 1795, durch welche biefer Staat von der Karte Europas ver- Polens 1795. fchwanb. Rußlanb nahm das ganze Gebiet von Kurlanb bis zur galizifchen Grenze mit Wilna und erhielt so den mittleren Rjemen und Bug zur Westgrenze; Österreich bekam das Land

14. Schicksale unseres Volkes, zusammenfassende Darstellung der staatlichen Zustände unseres Volkes - S. 85

1904 - Cöthen : Schulze
— 85 — kommen, die Dissidenten sollten geduldet und dem Bürgerstande politische Rechte gewährt werden. Während dann Österreich und Preußen in den Krieg mit Frankreich verwickelt wurden, schickte sich Katharina von Rußland an, die polnische Beute einzuheimsen. Eine polnische Adelspartei, die Targowitzer Konföderation, rief die Russen ins Land. Vergebens trat ihnen der edle Kosciuszko entgegen (1792); die Russen machten sich zu Herren des Landes. Im Januar 1793 drang auch preußisches Militär in Polen ein; Preußen erklärte sich gegen die neue Verfassung und einigte sich noch in demselben Monate mit Rußland über die vorzunehmende Teilung. Als dann aber doch die Eifersucht Rußlands und Österreichs die Preußen von jeglicher Erwerbung polnischen Gebietes ausschließen wollte, erzwang Friedrich Wilhelm Ii. sich seinen Anteil an der Beute durch die Drohung, ganz vom Kriege gegen Frankreich zurückzutreten und sein ganzes Heer nach Polen zu werfen. Der vorher gegen Preußen gerichtete polnische Reichstag von Grodno stimmte jetzt, sich selbst verunehrend, den Forderungen Preußens zu (Sept. 1793). Preußen bekam Danzig und Thorn, dazu an Westpreußen und Schlesien angrenzende Gebiete, aus denen es die Provinz „Südpreußen" schuf. Rußland erhielt auch dieses Mal den Hauptanteil. Österreich ging leer aus. — Der Aufstand der Polen unter Thaddäus Kosciuszko führte schließlich zur dritten und letzten Teilung Polens. Jmmärz 1794 begann derausstand. Preußen warf sofort Truppen nach Polen. Krakau wurde von den Preußen genommen; doch zog sich die Belagerung Warschaus zu sehr in die Länge. Unverrichteter Dinge zog Friedrich Wilhelm Ii. von Warschau ab. Ein paar Monate später siel die Stadt dem russischen Feldherrn Suwörow in die Hände, nachdem Kosciuszko gefangen worden war. Rußland einigte sich darnach (im Jan. 1795) mit Österreich über die Teilung, auch über das Gebiet, das Preußen bekommen sollte. Auch verbanden sich die beiden Mächte in einem Geheimvertrage, dessen Spitze sich gegen Preußen richtete, noch enger. Im Oktober 1795, als Preußen hauptsächlich wegen des Zwiespaltes mit Österreich aus dem Kriege mit Frankreich ausgeschieden war (Frieden von Basel), kam dann endlich der Teilungsvertrag auch mit Preußen auf der Grundlage jener österreichisch-russischen Abmachungen zustande. Preußen erhielt das Land um Warschau und weitere Gebiete, die es zu „Neuostpreußen" zu-

15. Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart - S. 13

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
§ 5. Die Zeit des Direktoriums 1795—1799. 13 Die Veranlassung dazu hatten die wegen der Teilung Polens auftauchenden Mißhelligkeiten gegeben. Von da an verharrte Preußen und mit ihm ganz Norddeutschland gegenüber Frankreich in elfjähriger Neutralität. Nur Österreich, bort den süddeutschen Staaten schwach unterstützt, setzte nach Erledigung der polnischen Händel den Krieg mit Beharrlichkeit fort (vgl. S. 14, Abs. 2). 3. Die Zweite und die Tritte Teilung Polens 1793 und 1795. Zwanzig Jahre nach der Ersten Teilung Polens (1772) versuchte eine patriotisch gesinnte Partei der Polen über den russischen Einfluß die Oberhand zu gewinnen und dem Lande eine neue Verfassung zu geben. Die dadurch hervorgerufenen Unruhen boten den vereinigten Russen, Preußen und Österreichern willkommene Gelegenheit, weitere Gebiete loszureißen (Zweite Teilung Polens 1793). Ein im folgenden Jahre losbrechender Aufstand unter Thaddäus Kosciuszko endete trotz heldenmütigen Kampfes mit neuen Niederlagen und der gänzlichen Aufteilung der polnischen Lande (1795): Preußen erhielt zu Westpreußen (mit Danzig) noch Großpolen ober „Südpreußen" (mit Posen und Kalisch) und Masovien oder „Neuostpreußen" (mit Warschau); Österreich behauptete das (um Krakau und Lublin vergrößerte) galizische Land, Rußland aber alles übrige, also mindestens zwei Drittel des ganzen Polenreiches (vgl. die Nebenkarte zur Hauptkarte X). Die Zeit des Direktoriums 1795—1799. 1. Innere Verhältnisse Frankreichs. Nach der Direktorialverfassung sollten die staatlichen Gewalten bei der Gesamtheit der 750 Abgeordneten ruhen, die sich selber wieder also teilten: a) in einen „Rat der Füns-h u rt d e r t", der die Gesetze vorschlug, b) in den (aus 250 Mitgliedern bestehenden) „Rat der Alte n", der die Vorschläge der Fünfhundert zu prüfen und zu bestätigen hatte, c) in das Direktorium, welches die vollziehende Gewalt übte und aus 5 Mitgliedern bestand. Diese Direktoren wurden auf Vorschlag der Fünfhundert von den Alten aus deren eigenen Reihen gewählt; die zwei angesehensten Mitglieder des Direktoriums waren Barras und Carnot. Jakobiner, Republikaner und Royalisten fanden bei den alljährlichen Wahlen Gelegenheit zu feindseliger Bekämpfung. Das geringe Vertrauen, das die Regierung genoß, wurde in der Folge noch mehr erschüttert durch Finanznot und Staatsbankrott, seitdem die auf 45 Milliarden vermehrten Assignaten nicht mehr verzinst und zuletzt ganz außer Kurs gesetzt wurden.

16. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 216

1903 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
216 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. vents, wahrend sich die Jakobiner und die Gemigten fortwhrend bekmpften. Im Herbst 1795 endlich lste sich die Versammlung Direktorium Direktorium von fnf Mnnern trat an die Spitze Frankreichs; aber auch diese waren Jakobiner. Tie zweite und dritte Teilung Polens und der erste Koalitionskrieg. 212; Die zweite und dritte Teilung Polens. 1793 und 1795. our tatkrftigen Fhrung des Koalitionskrieges wre ein herzliches Einverstndnis zwischen Preußen und Osterreich ntig gewesen. Aber die zwischen ihnen seit langer Zeit bestehende Eifersucht erhielt eben-damals durch die polnischen Verhltnisse neue Nahrung. Whrend namkch die beiden deutschen Mchte gegen Frankreich Krieg fhrten, benutzte Katharina Ii. von Rußland die Gelegenheit, um ihre polnischen Eroberungsplne zu frdern, und lie Truppen in Polen einrcken. Um nicht das ganze Land eine Beute Rulands werden zu lasten, schlo Friedrich Wilhelm Ii., wie sein groer Vor-Rettung ^uger, mit der Kaiserin einen Teilungsvertrag, wonach 1793. groe Stucke des stlichen Polens an Rußland, Danzig, Thorn und die von nun an als Sdpreuen bezeichneten Gebiete an Preußen sielen. Osterreich war an dieser Teilung nicht beteiligt; um so eiser-schtiger beobachtete es die Vergrerung Preuens. Jetzt entstand in Polen eine starke nationale Bewegung zum Schutze des zerstckelten und in seinem Dasein bedrohten Vater-landes; an ihre Spitze trat Kosciuszko. Aber trotz verzweifelten Widerstandes erlagen sie dem russischen General Suworow, der Praga, die Vorstadt Warschaus, erstrmte und die Hauptstadt darauf Teilung einnahm. Nunmehr folgte die dritte Teilung Polens, das 1795. aufhrte, ein selbstndiger Staat zu sein. Preußen erhielt Neu-Ostpreuen und Warschau, Osterreich Westgalizien, Rußland die groen Gebiete, die brig blieben. 213. Der erste Koalitionskrieg. 17931797. Die wichtigsten Schaupltze des ersten Koalitionskrieges waren Belgien, die R h e i n l a n d e und O b e r i t a l i e n. Der Organisator der sran-Tiii̇ Mischen Armeen war Carnot, welcher Mitglied des Wohlsahrts-ausschusses war. Sie wurden auf Grund einer allgemeinen Aus-Hebung gebildet, die unter den jungen Leuten vom 18. bis zum 25. Jahre stattfand; so brachte die franzsische Revolution wieder den Grundsatz der allgemeinen Wehrpflicht zur Geltung, während die Heere der Verbndeten aus Berufssoldaten bestanden. Damit hngen andere Unterschiede zusammen. Die Preußen und Oster-

17. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 329

1912 - Habelschwerdt : Franke
329 die Städte Danzig und Thorn, auerdem ungefhr die heutige Provinz Posen und den angrenzenden Teil Polens als Sdpreuen". Seit 1793 war Polen ganz von Rußland abhngig. Als dieses die Auflsung des polnischen Heeres verlangte, kam es zu einem Aufstande, der wiederum von Kosciuszko geleitet wurde. Die Polen vertrieben die Russen aus Krakau und Warschau und stellten die Verfassung von 1791 wieder her. Friedrich Wil-Helm Ii. rckte deshalb mit einem Heere in Polen ein. eroberte Krakau und belagerte Warschau. Als aber in seinen lteren polnischen Besitzungen Unruhen ausbrachen, hob der König die Belagerung auf und zog sich zurck. Jetzt rckten russische Truppen unter dem General Suwrow heran. Kosciuszko wurde geschlagen, und Suworow nahm Warschau nach einem furchtbaren Gemetzel ein. Rußland vereinbarte nun mit sterreich eine neue Teilung Polens, bei der Preußen nicht bercksichtigt werden sollte. Um seine Ansprche im Osten mit Nachdruck vertreten zu knnen, schlo Preußen, das zu dieser Zeit am 1. Koalitionskriege beteiligt war. mit der franzsischen Republik den Sonderfrieden zu Basel (1795). und es erhielt nun in der dritten Teilung Polens. 1795, das Land zwischen Weichsel, Bug und 1795 Njemen mit Warschau unter dem Namen Neuostpreuen" und das sdlich gelegene Neuschlesien". sterreich bekam den nrdlich von Galizien bis an den Bug reichenden Teil Polens, Rußland den brigen Teil von Litauen. tdtotong. Durch die 2. und 3. Teilung Polens gewann der Preuische Staat ein Gebiet von der 100 000 qkm mit der 2 Millionen Einwohnern. Da sich jedoch das neuerworbene Land in einem verwahrlosten Zustande befand und die Polen nur widerwillig die deutsche Herrschaft trugen, so bedeuteten diese Erwerbungen keinen Vorteil fr Preußen. 7. Der 1. Koalitionskrieg (17931797) bis zum Sonder- 1793-1797 fneden zu Basel, 1795. Die Hinrichtung Ludwigs Xvi. und die Besetzung der Niederlande durch die Franzosen waren die Ver-anlassung, da sich auf Betreiben des englischen Ministers Pitt eine Koalition (Verbindung) bildete, der fast alle europischen Mchte angehrten. Der Krieg begann mit der Wiedereroberung Belgiens durch die sterreicher. Die Franzosen wurden bei Neerwinden (zwischen Brssel und Lttich) geschlagen, und den Verbndeten stand der Weg nach Frankreich offen. Sie waren aber uneinig und lieen den Franzosen Zeit zu umfassenden Rstungen, die der kluge Kriegsminister Carnot mit groem Geschick leitete. Alle

18. Geschichte der Neuzeit - S. 81

1911 - Leipzig : Hirt
Preuens Erniedrigung, 18061807. 81 er sich den Beifall seiner Untertanen. Der König war milde, gutmtig und wohlwollend, aber er lie sich von Gnstlingen beeinflussen, und es fehlte ihm die feste Willenskraft, in jener Zeit, wo die Strme der Revolution die alte Ordnung der Dinge in Europa erschtterten und es fr einen Fürsten doppelt schwer war, das Rechte zu treffen. Als sich der franzsische König Ludwig Xvi. in den Hnden der Jakobiner befand, zog Friedrich Wilhelm Ii. an der Spitze des monarchischen Europas ritterlich gegen die Revolution zu Felde. Doch fanden die Kmpfe einen unrhmlichen Abschlu, als er, durch die polnischen Verwicklungen bestimmt, mit den Franzosen den Frieden zu Basel schlo. (S. 78.) a) Neuerwerbungen. Durch das Aussterben der frnkischen Linie der Hohenzollern erhielt Preußen die Frstentmer Ansbach und Bayreuth a^ar?Ub (1791). b) Zweite und dritte Teilung Polens, 1793 und 1795. Die Polen hatten ihrem Lande eine neue Verfassung gegeben. Aber Rußland suchte diesen Aufschwung des Nachbarlandes zu unterdrcken. Den rhmlichen Widerstand der polnischen Patrioten kmpften die Russen nieder und zogen in Warschau ein. Darauf schlug die russische Kaiserin 2'en"s Katharina Ii. Preußen eine zweite Teilung Polens vor (1793). Preußen 1793. erhielt Danzig und Thorn sowie die heutige Provinz Posen. Gegen diese Teilung erhoben sich die Polen zwar, muten aber der bermacht erliegen. Zwischen Rußland, Osterreich und Preußen kam es 1795 zur dritten Teilung Polens. Preußen erhielt wieder einen betrchtlichen 1795. Lnderzuwachs, das Land links von der Weichsel mit der Hauptstadt Warschau. Polen verschwand aus der Reihe der selbstndigen Staaten. Durch diese Erwerbungen hatte Preußen sich zwar um das Doppelte vergrert, aber durch den Zuwachs der polnisch-slawischen Bevlkerung verlor es an innerer Festigkeit. Preußen, bis dahin ein fast rein deutscher Staat, wurde zu einem Drittel slawisch. Diese slawische Bevlkerung aber war jederzeit mimutig und zum Abfall geneigt. Dazu war der Staat mit Schulden berlastet. 2. Friedrich Wilhelm Iii., 17971840. Im Jahre 1797 folgte Wuyelm'in Friedrich Wilhelm Ii. dessen Sohn Friedrich Wilhelm Iii. als König 1797 bis von Preußen. Er war ein einfacher, schlichter Mann, religis und rechtlich 1840. gesinnt. Sein Wunsch war, seinem Lande den Frieden zu erhalten und in vterlicher Frsorge fr das Emporblhen des Landes, fr Wohlfahrt und fromme Gesinnung zu arbeiten. Er war vermhlt mit der hoch-herzigen Luise von Mecklenburg-Strelitz, die ihm stets eine ebenso gewissenhafte wie hochgebildete und warmfhlende Gattin war. Wider seinen Willen wurde der König zum Kriege gedrngt. Bevor er an den Feindseligkeiten der dritten Koalition offen teilnahm, sandte er seinen Kabinettsminister Graf von Haugwitz mit Vermittlungsvor- Dahmen, Lindner n. Husch, Geschichte fr Mittelschulen. Iii.

19. Deutsche und brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart - S. 107

1896 - : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Friedrich Wilhelm H., 1786 —1797. 107 lichkeit feiner Denkart die Lust an der Arbeit, der moralische Ernst, die Nachhaltigkeit des Willens und die weife Sparsamkeit ab, die feinen Vorgängern eigen gewesen waren. Er hob sowohl die verhaßte Regie auf, als auch das einträgliche Tabaksmonopol, ohne den Ausfall durch neue Einnahmen zu decken. Seine Sittenlosigkeit und Verschwendung gaben feinen Unterthanen ein böses Beispiel. Der gebildete Mittelstand blieb von jeder Teilnahme am Staate ausgeschlossen. Im Heerwesen wie in der Verwaltung trat daher bald ein Verfall ein. 2. Zweite ititb dritte Teilung Polens, 1793 und 1795, 1793. 1795 Die Polen hatten in ihrer Mehrzahl eingesehen, daß ihr Staatswesen einer gründlichen Reform bedürfe, wenn sie ihre bedrohte nationale Selbständigkeit retten wollten. Daher wurde im Jahre 1791 eine neue Verfassung verkündet, durch die Polen sich in eine erbliche konstitutionelle Monarchie verwandelte. Das Liberum veto wurde verboten und dem Bürgerstande freie Verwaltung und Zutritt zu den Ämtern gestattet. Preußen sprach fein Einverständnis mit btefen Vorgängen aus, Rußlanb aber erklärte sich gegen die neue Verfassung. Voll Freube, daß Österreich und Preußen in einen Krieg mit Frankreich verwickelt waren, ließ die Kaiserin Katharina Truppen in Polen einrücken im Einverstänbnis mit einer unzufriebenen Partei des Laubes. Vergebens erwarteten die besiegten Polen Beistanb von Preußen. Da also zu befürchten war, daß ganz Polen den Russen zufallen könnte, blieb nur ein Mittel: eine neue Teilung. Daher ließ Friedrich Wilhelm die Grenzprovinzen besetzen, um sich seinen Anteil an der polnischen Beute zu sichern. Durch die zweite Teilung Polens, 1793, an welcher Österreich feinen Anteil hatte, gewann Preußen Danzig und Thorn und ein großes Gebiet zwischen Schlesien und Preußen, das nunmehr Süb-preußen genannt würde. Rußlanb nahm ein viermal so großes Gebiet im Osten. Zu spät erkannten die Polen, wohin ihre Zwietracht führte, und beschlossen enblich einmütig den Kampf für die Freiheit. An ihre Spitze trat Kosciuszko. Aber preußische Truppen, bei benen sich der König selbst befanb, rückten in Polen ein und belagerten Warschau, bis Uneinigkeit mit den Russen über die weitere Teilung der Beute und der Ausbruch eines Ausstaubet in Sübpreußen den König nötigten, die Belagerung aufzugeben und abzuziehen. Erst als Kosciuszko von den Russen bei Maciejoroice1) besiegt und gefangen genommen war, war „das Ende Polens" gekommen. In bor nun solgenbcn britten Teilung würde 1795 der Rest Polens zwischen Rußlanb, Österreich und 1795 Preußen aufgeteilt: Preußen erhielt Neu-Ostpreußen (ein Gebiet im 1) Maciejowice liegt unweit der Weichsel, südöstlich von Warschau.

20. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 132

1852 - Koblenz : Bädeker
152 Zweite Theilung Polens. von Oesterreich den Breisgau und zum Abschlüsse des Friedens mit dem deutschen Reiche sollte ein Kongreß zu Rastadt eröffnet werden. 8- 29. Die zweite und dritte Theilung Polens. Als Rußland im Bunde mit Oesterreich in einen Krieg mit den Türken (s. S. 127) und zugleich in einen andern mit Schweden verwickelt war, glaubten die Polen den günstigen Augenblick benutzen zu müssen, um sich dem russischen Einflüsse zu entziehen und die Gebrechen ihrer Verfassung zu verbessern, um so mehr, als Preußen dazu seinen Beistand versprach und ein förmliches Bündniß mit Polen schloß. Dadurch ermuthigt, gaben die Polen sich (3. Mai) 1791 eine neue Verfassung, welche das liberum velo abschaffte und den Thron für erblich erklärte. Kaum aber hatte Rußland mit der Pforte Frieden geschloffen, als die Kaiserin zur Wiederherstellung der alten Verfassung russische Heere in Polen einrücken ließ, denen die schwachen und schlecht organisirten polnischen unter Joseph Ponia- towsky's (eines Neffen des Königs) und Thaddäus Kosciuszko's Anführung vergebens Widerstand (zuletzt bei Dubienka) zu leisten suchten. Preußen, damals schon in den Krieg mit Frankreich (s. S. 129) verwickelt, wollte einem gleichzeitigen Kriege mit Rußland aus- weichen und hatte daher keine Hülfe gegeben, sondern vielmehr, um den in Polen sich verbreitenden Jacobinismus zu bekämpfen, ebenfalls seine Heere in Polen einrücken lassen und vereinigte sich mit Ruß- land zur zweiten Theilung Polens 1793: Preußen erhielt den größten Theil von Großpolen (Südpreußen) nebst den Städten Danzig und Thorn, Rußland nahm etwa die Hälfte von Litthauen, der Reichstag (in Grodno) sollte diese Provinzen förmlich abtreten, sein Süllschweigen ward als Zustimmung gedeutet. Schon im nächsten Frühjahre kam die Verzweiflung der Polen zum Ausbruche, die russische Besatzung in Warschau ward theils ge- mordet, theils gefangen genommen und Kosciuszko zum Anführer der Jnsurrection erwählt. König Friedrich Ii. rückte an der Spitze eines preußischen Heeres in Polen ein, besiegte den Kosciuszko, er- oberte Krakau, mußte aber wegen eines Aufstandes in Südpreußen die begonnene Belagerung von Warschau aufheben. Dagegen ließ nun auch Oesterreich eine Armee in Polen einrücken und 2 russische Heere unter Fersen und Suwarow waren inzwischen herangekommen.