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1. Die fremden Erdteile - S. 114

1898 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 114 - bewahrt, erinnert es entschieden an den Schweizer Jura. Doch weicht es hin- sichtlich seiner innern Zusammensetzung sehr von diesem Gebirge ab, da es fast ausschließlich aus Urgestein (Gneis, krystallinischem Schiefer, durchsetzt von Granit und Syenit) besteht. An Mineralschätzen bergen die Alleghanis reiche Steinkohlen- und Eisenlager, Kupfer-, Zink- und Bleierze, Gold und Silber führende Schichten und weisen zahlreiche Petroleumquellen aus. Durch diesen Mineralreichtum sind sie für die Industrie der ö. Küstenländer von größter Bedeutung. Außer- dem sind die Bergabhänge und Thäler waldreich und fruchtbar. d) Das Becken des Mississippi bildet gleichsam eine Riesen- schale, welche nach dem Golf von Mexico ausmündet. Vom arktischen Flachlande wird es durch niedrige Höhenzüge getrennt, welche die Wasserscheide zwischen dem Stromsystem des Mississippi und dem arktischen und canadischen Seengebiet bilden. Das Becken ist keines- wegs lediglich ein weites Tiefland. Von den Alleghanies her senkt sich das Land in dem Tafellande des Ohio (oheio) und den Kalkstein- plateaux von Kentucky und Tennessee allmählich gen W., andererseits dacht sich vom Fuß der Felsengebirge eine von Vorbergen durchzogene Hochprairie aus Höhen von 1600 m allmählich gen O. ab. Wie ein Keil, dessen Spitze im N. bis zur Missourimündung reicht, schiebt sich das Tiefland um den untern und mittleren Mississippi zwischen diese Hügelländer und Hochflächen ein. Der Mississippi (= großer Fluß) ist die Hauptwasserader des großen Tieflandgebietes und (mit dem Missouri) der längste Strom der Erde.*) Er entspringt auf der Wasserscheide w. vom Obersee aus mehreren Seen, in 514 m Meereshöhe, und ist ein echter Tieflandstrom. Bei St. Paul wird er schiffbar, so daß er bis zu seiner Mündung eine gewaltige, 3130 km lange Schifffahrtsftraße darstellt. Am Ende seines oberen Laufes nimmt er l. den Illinois und r., unweit St. Louis, den Missouri (= Schlamm sluß) auf. Dieser ist ein echter Sohn der Felsengebirge, dem auch seine be- deutendsten Nebenflüsse entströmen. Zu ihnen gehört der Aellowstone River (=- gelber Steinfluß) mit den Naturwundern des „Nationalparks", und der Nebraska. — Zu den weiteren Nebenflüssen des Mississippi gehören l. der Ohio (oheio, 1\ mal so lang als der Rheins, den die Amerikaner seiner Schönheiten wegen gern mit dem deutschen Rheinstrom vergleichen, r. der Arkansas und der Red River (= roter Fluß). Mit trägem Laufe wälzt der Mississippi seine gelblich trüben Wassermassen durch ein sumpfiges Delta- gebiet endlich in den Meerbusen von Mexico. Infolge seiner bedeutenden Schlammablagerungen schiebt sich sein gabelförmiges Delta alljährlich immer weiter**) ins Meer vor. Die künstlich geregelten Mündungsarme nennt man „Pässe". Das Mississippibecken ist im No. ein großes Ackerbau- und Waldgebiet; in den Ländern am Golf herrscht Plantagenwirt- schaft; endlich w. vom Mississippi vom 95.0 w. v. Gr. bis zum Felsengebirge breiten sich die baumlosen und grasreichen ^rairieen aus, wellenförmige Ebenen, bei denen sich der Baumwuchs Vorzugs- weise auf die Flußufer beschränkt. Wenn das trockene Grasmeer in Brand gerät, entstehen wohl ausgedehnte, schreckenerregende Prairie- brände. — Eine Menge Steppenwild belebte einst diese weiten Savannen. Hier war die Heimat großer Bisonherden und das Hauptjagdgebiet *) 6700 km; ohne Missouri, d. h. den obern Mississippi als Quellarm gerechnet, beträgt seine Laufstrecke 4200 km, während der Missouri allein 4 540 km mißt. **) Nach Beaumont 45—350 m.

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1. Bd. 2, Ausg. B - S. 278

1903 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 278 — ist etwa 2500 km lang und durchschnittlich 200 1cm breit. An Mineralschätzen bergen die Alleghanis reiche Steinkohlen- und Eisenlager, Kupfer-, Zink- und Bleierze, Gold und Silber führende Schichten und weisen zahlreiche Petroleum quellen auf. Durch diesen Mineralreichtum sind sie für die Industrie der ö. Küstenländer von größter Bedeutung. Außerdem sind die Bergabhänge und Täler waldreich und fruchtbar. b) Das Becken des Mississippi bildet gleichsam eine Riesen- schale, welche nach dem Golf von Mexico ausmündet. Vom Arktischen Flachlande wird es durch niedrige Höhenzüge getrennt, welche die Wasserscheide zwischen dem Stromsystem des Mississippi und dem arktischen und canadischen Seengebiet bilden. Das Becken ist keines- wegs lediglich ein weites Tiefland. Von den Alleghanis her senkt sich das Land in dem Tafellande des Ohio (oheio) und den Kalkstein- Plateaus von Kentucky und Tennessee allmählich gen W., andererseits dacht sich vom Fuß der Felsengebirge eine von Vorbergen durchzogene Hochprärie aus Höhen von 1600 in allmählich gen O. ab. Wie ein Keil, dessen Spitze im 9?. bis zur Missourimündung reicht, schiebt sich das Tiefland um den untern und mittleren Mississippi zwischen diese Hügelländer und Hochflächen ein. Der Mississippi (= großer Fluß) ist die Hauptwasserader des großen Tieflandsgebietes und (mit dem Missouri) der längste Strom der Erde.*) Er entspringt auf der Wasserscheide w. vom Oberen See aus mehreren Seen in 514 m Meereshöhe und ist ein echter Tieflandsstrom. Bei St. Paul wird er schiffbar, sodaß er bis zu seiner Mündung eine gewaltige, 3130 km lange Schiffahrtsstraße darstellt. Am Ende seines oberen Laufes nimmt er l. den Illinois und r., unweit St. Louis, den Missouri (---Schlammfluß) auf. Dieser ist ein echter Sohn der Felsengebirge, dem auch seine bedeutendsten Nebenflüsse entströmen. Zu ihnen gehört der ?) e l lo w sto n e Ri v er (--Gelb- steinfluß) mit den Naturwundern des „Nationalparks" und der Nebraska. — Zu den weiteren Nebenflüssen des Mississippi gehören l. der Ohio (oheio, il/2 mal so lang als der Rhein), den die Amerikaner seiner Schönheiten wegen gern mit dem deutschen Rheinstrom vergleichen, r. der Arkansas und der Red River (---roter Fluß). Mit trägem Laufe wälzt der Mississippi seine gelblich trüben Wassermassen durch ein sumpfiges Deltagebiet endlich in den Meerbusen von Mexico. Infolge seiner bedeutenden Schlammablagerungen schiebt sich sein gabelförmiges Delta alljährlich immer weiter**) ins Meer vor. Die künstlich geregelten Mündungsarme nennt man „Pässe". Das Mississippibecken ist im No. ein großes Ackerbau- und Waldgebiet; in den Ländern am Golf herrscht Plantagenwirt- schaft; endlich w. vom Mississippi, vom 95. Meridian bis zum Felsengebirge, breiten sich die baumlosen und grasreichen Prärien aus, wellenförmige Ebenen, bei denen sich der Baumwuchs Vorzugs- weise auf die Flußufer beschränkt. Wenn das trockene Grasmeer in Brand gerät, entstehen oft ausgedehnte, schreckenerregende Prärie- brände. — Eine Menge Steppenwild belebte einst diese weiten Savannen. Hier war die Heimat großer Bisonherden und das Hauptjagdgebiet kriegerischer Rothäute und weißer Jäger. Systematische Abschlachtungen, von dollarhungrigen Gesellschaften ins Werk gesetzt und von abenteuer- *) 6700 km; ohne Missouri, d. h. den obern Mississippi als Quellarm gerechnet, beträgt seine Laufstrecke 4200 km, während der Missouri allein 4540 km mißt. **) Nach Beaumont 45-350 m.

2. Die fremden Erdteile - S. 147

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 147 — seiner Gleichförmigkeit in Verlauf und Höhe, die das Gebirge auf weite Strecken bewahrt, erinnert es entschieden an den Schweizer Jura. Doch weicht es hin- sichtlich seiner innern Zusammensetzung sehr von diesem Gebirge ab, da es fast ausschließlich aus Urgestein (Gneis, kristallinischem Schiefer, durchsetzten Granit und Syenit) besteht. An Mineralschätzen bergen die Alleghanis reiche Steinkohlen- und Eisenlager, Kupfer-, Zink- und Bleierze, Gold und Silber führende Schichten und weisen zahlreiche Petroleum quellen auf. Durch diesen Mineralreichtum sind sie für die Industrie der ö. Küstenländer von größter Bedeutung. Außer- dem sind die Bergabhänge und Täler waldreich und fruchtbar. b) Das Becken des Mississippi bildet gleichsam eine Riesen- schale, welche nach dem Golf von Mexico ausmündet. Vom arktischen Flachlande wird es dnrch niedrige Höhenzüge getrennt, welche die Wasserscheide zwischen dem Stromsystem des Mississippi und dem arktischen und eauadischeu Seengebiet bilden. Das Becken ist keines- wegs lediglich ein weites Tieslaud, Bon den Alleghanis her senkt sich das Land in dem Tafellande des Ohio (oheto) und den Kalkstein- plateaus von Kentucky und Tennessee allmählich gen W., andererseits dacht sich vom Fuß der Felseugebirge eine von Vorbergen durchzogene Hochprairie ans Höhen von 1600 in allmählich gen O. ab. Wie ein Keil, dessen Spitze im N. bis znr Misfonrimündnug reicht, schiebt sich das Tieslaud um den untern und mittleren Mississippi zwischen diese Hügelländer und Hochflächen ein. Der Mississippi (= großer Fluß) ist die Hauptwasserader des großen Tieflandsgebietes und (mit dem Missouri) der längste Strom der Erde. *) Er entspringt auf der Wasserscheide w. vom Obersee aus mehreren Seen in 514 m Meereshöhe und ist ein echter Tieflandsstrom. Bei St. Paul wird er schiffbar, so daß er bis zu seiner Mündung eine gewaltige, 3130 km lange Schiffahrtsstraße darstellt. Am Ende seines oberen Laufes nimmt er l. den Illinois und r., unweit St. Louis, den Missouri (= Schlammfluß) auf. Dieser ist ein echter Sohn der Felsengebirge, dem auch seine bedeutendsten Neben- flüsfe entströmen. Zu ihnen gehört der Uellowstone River (= gelber Steinfluß) mit den Naturwundern des „Nationalparks" und der Nebraska. — Zu den weiteren Nebenflüssen des Mississippi gehören l. der Ohio (oheio, 11/2 mal so lang als der Rhein), den die Amerikaner seiner Schönheiten wegen gern mit dem deutschen Rheinstrom vergleichen, r. der Arkansas und der Red River (= roter Fluß). Mit trägem Laufe wälzt der Mississippi seine gelblich trüben Wassermassen durch ein sumpfiges Deltagebiet endlich in den Meerbusen von Mexico. Infolge seiner bedeutenden Schlammablagerungen schiebt sich sein gabelförmiges Delta alljährlich immer weiter**) ins Meer vor. Die künstlich geregelten Mündungsarme nennt man „Pässe". Das Mississippibecken ist im No. ein großes Ackerbau- und Waldgebiet; in den Ländern am Golf herrscht Plantagenw iri- sch aft; endlich w. vom Mississippi, vom 95.° w. v. Gr. bis zum Felsengebirge, breiten sich die baumlosen und grasreichen Prairien aus, wellenförmige Ebenen, bei denen sich der Baumwuchs Vorzugs- weise auf die Flußufer beschränkt. Wenn das trockene Grasmeer in Brand gerät, entstehen wohl ausgedehnte, schreckenerregende Prairie- brande. — Eine Menge Steppenwild belebte einst diese weiten Savannen. Hier war die Heimat großer Bisonherden und das Hauptjagdgebiet *) 6700 km; ohne Missouri, d. h. den oben: Mississippi als Quellarm gerechnet, beträgt seine Laufstrecke 4200 km, während der Missouri allein 4540 km mißt. **) Nach Beaumont 45 - 350 m. 10*

3. Lehrbuch der Erdkunde - S. 160

1910 - Trier : Lintz
160 Die Außereuropäischen Erdteile. Mississippi. Washingtonberg (uóschingten 1920 m), im S der Mitchell (2040 ra). Alle Gebirge, die zu den Alleghanys gehören, sind, da das Meer viel Feuchtigkeit spendet, reich bewaldet. Nach W gehen die Alleghanys in einförmige Tafel land - schaften über, die sich langsam zum Tal des Ohio (oheio = schöner Fluß) und zum Tiefland des Mississippi senken. Flüsse. Ohio. i)er Ohio sammelt den ganzen Wasserabfluß, der von den Alleghanys nach W und von der Kanadischen Seenplatte nach S geht. (Laufrichtung?) Er ist etwas länger als der Rhein und sehr wasserreich. (Wo mündet er in den Mississippi?) Der Mississippi (= großer Fluß? Lage der Quelle, Lauf- richtung?) ist einer der größten Ströme. Noch länger ist sein Nebenfluß, der Missouri, der auf dem Felsengebirge entspringt (Laufrichtung?). An Wasserreichtum steht dieser jedoch hinter dem Ohio zurück. Die Länge des Mississippi beträgt fast 4200 km, die des Missouri-Mississippi dagegen 6750 km. Ein dritter bedeutender Nebenfluß ist der Arkansas (Quelle, Richtung?) Als ein echter Tieflandstrom wälzt der Mississippi seine riesige Wassermenge langsam zwischen niedrigen und nach Aufnahme des Missouri auch völlig flachen Ufern fort. Durch Ablagerung großer Schlammassen hat er auf dem untern Laufe sein Bett so erhöht, daß der Wasserspiegel bei Hochwasser höher als das um- gebende Land liegt. An der Mündung hat der Mississippi ein großartiges Delta gebildet, das in den Golf von Mexiko mehr als 200 km vorspringt. Der Strom führt jährlich etwa 220 Mill, ebm Erdmasse mit sich fort, fast 13 mal soviel als der Rhein. Seine Mündungspässe rücken jährlich 100 m vor. Westlich und östlich vom Mississippidelta ist die Küste des Golfs von Mexiko überall niedrig und sumpfig. Zahlreiche Lagunen begleiten sie. Die Halbinsel Florida ist ebenfalls ein sehr tief gelegenes Land mit vielen Seen und Sümpfen. Westlich vom Mississippi steigt das Land nur allmählich an, und große Ebenen breiten sich bis zum Felsengebirge aus. Ihre Oberfläche wird nur selten von Klippen unterbrochen und erscheint umso einförmiger, als ihnen fast überall der Baumwuchs fehlt. Dieser säumt höchstens die Ufer der Flüsse, die sich auf dem Oberlauf meist kañonartig eingeschnitten haben. Da der Atlantische Ozean die Hauptregenquelle ist, nehmen die Niederschläge nach W ab, wie die Wärme nach S zunimmt. Wichtig ist, daß eine Art warmer Monsunwinde (vgl. § 26) im Sommer auch Feuchtigkeit durch das Mississippibecken nach N hin verbreiten kann. Umgekehrt haben auch kalte nördliche Winde freien Zutritt. Hieraus erklären sichdiesehr schroffen Witterungs- wechsel in den Vereinigten Staaten. Die Abnahme der Regenmenge nach W bewirkt eine solche Verkümmerung des Baumwuchses, daß große, zunächst waldarme, Südküste. Die westlichen Ebenen. Klima. Die Prairien.

4. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 49

1909 - Berlin : Oldenbourg
Amerika. 49 Petroleumlager von Pennsylvanien mit zahlreichen und großen Industrie- platzen; hier Pitts bürg, 375000 Einw. Landschaftliche Schönheit und Mineral- schätze verleihen dem Alleghanygebirge hohe Wichtigkeit. Das Mississippi-Becken. Lage und Bodenbeschaffenheit. Es breitet sich einerseits zwischen dem Arktischen Tieflande und dem Golf von Mexiko, anderseits zwischen dem Alleghanygebirge und den Kordilleren aus. Die West- und Osthälfte des Beckens wird von Hochflächen eingenommen, welche sanft gegen das Tal des Mississippi hin abfallen. Bewässerung. Die eigentliche Mississippi-Niederung beginnt etwa an der Mündung des Missouri in den Mississippi, gewinnt gegen S. immer mehr an Breite und verwächst endlich mit der Küstenebene des Mexikanischen Meer- busens. Der Hauptstrom des Beckens ist der Mississippi. Er entspringt westlich vom Oberen See, strömt im ganzen südwärts und mündet in südöstlicher Richtung delta- förmig in den Golf von Mexiko. Er darf wohl als die beste Wasserstraße der Erde bezeichnet werden. Nebenflüsse des Mississippi: links: rechts: Ohio (oheio) mit Tennessee (tennessi) Missouri Arkansas Red River (riwer). Der Missouri kommt vom Felsengebirge, durchbricht die östlichen Randketten desselben und vereinigt sich mit dem Mississippi oberhalb St. Louis. Sein merk- würdigster Zufluß ist der Jellowstone (jelloston), in dessen Quellbezirk sich das großartigste Geisergebiet der Erde befindet, der Nationalpark. Der Missouri-Mississippi ist hinsichtlich der Stromlänge (6790 km) der erste Fluß der Erde. Die Lage zwischen zwei Hochgebirgen und die große Ausdehnung des Beckens begünstigt die Entwicklung dieses Riesenstromgebietes. Klima. Die Sommer sind hier drückender, die Winter kälter als unter denselben Breiten in Europa. Da nämlich westöstlich streichende Gebirge fehlen, finden Polar» und Äquatorialwinde freie Bahn. Im Mississippibecken und auch noch an der Ostküste herrscht schroffes Kontinentalklima. Erzeugnisse. Die westlich des Stromes ansteigenden Ebenen entbehren allerdings größerer Feuchtigkeit, weshalb hier zumeist Grassteppen oder Prärien sich ausdehnen. Immerhin ermöglichen auch hier die Sommerregen noch ergiebige Maisernten. Der nördliche Teil des mittleren Mississippibeckens dagegen ist infolge der reichlichen Niederschläge äußerst fruchtbar. Weizen und Mais wird hier in ungeheuren Mengen gebaut; hier sind die eigentlichen „Korn- kammern Amerikas", welche nicht nur Amerika selbst reichlich mit Brotfrucht versehen, sondern noch große Mengen ans Ausland abgeben. Die Union ist das erste Getreideland der Erde.

5. Grundzüge der Geographie für Mittelschulen sowie zum Selbstunterricht - S. 221

1885 - München [u.a.] : Oldenbourg
I. Nordamerika. 221 durch die n. Lage bedingte Rauheit des Klimas nicht unbedeutend gesteigert. Die Temperaturen sind hier durchweg tiefer als in den entsprechenden Breiten- graden Europas. Die Halbinsel Boothia Felix (lmbstü silix), an deren Westküste Franklins Expedition zu gründe ging, hat eine mittlere Jahrestemperatur von — 140 C., während im nördlichen Norwegen, das in gleicher Breite liegt, noch Ackerbau möglich ist. Produkte. Infolge des ungünstigen Klimas ist die Pflanzenwelt meist nur dürftig entwickelt, besonders im n. Teile. Es finden sich hier nur Moose und Steinbreche, sowie Zwergsträucher. Im S. ist das Tiefland größtenteils Nadelwaldrevier; der mildere So. produziert außer Holz auch ziemlich viel Weizen. — Charakteristische Tiere dieses Gebietes sind die Pelztiere, ferner die Eisbären und Renntiere. 2. Das Mississippi-Beckeu. Dasselbe erstreckt sich einerseits zwischen dem arktischen Tieflande und dem Golfe von Mejico, andererseits zwischen dem Alleghany-Gebirge und den Cordilleren. Bodengestalt und Bewässerung. Die West- und Osthälfte des Beckens wird von Plateans eingenommen, welche gegen das Thal des Mif- fifsippi hin abfallen. Die eigentliche Mis sissippi-Niederung beginnt etwa au der Münduug des Missouri in den Mississippi, gewinnt gegen S. immer mehr an Breite und umfaßt endlich die ganze Nordküste des mejika- nischen Meerbusens. Der Hauptstrom des Beckens ist der Mississippi. Der Missisippi entspringt w. vom oberen See, strömt zuerst ssö. bis zur Mündung des Ohio (oheio), dann ssw. und mündet in sö. Richtung deltaförmig iu den Golf von Mejico. Nebenflüsse des Mississippi. Der Missouri kommt vom Felsengebirge, fließt erst ö., dann sö., endlich wieder ö. Wichtigere Zuflüsse desselben sind der Yellowstone (jelloston) und der Nebraska, Im Quellgebiet des Aellowstone befindet sich das großartigste Geisergebiet der Erde (der Riesen-Geiser 81 m hoch). Der Missouri-Mississippi ist hinsichtlich der Stromlänge (6500 km) der erste Fluß der Erde. Klima. Im ganzen Mississippi-Becken und anch noch an der Ostküste herrscht Kontinentalklima. Die Temperatnrwechsel treten hier ebenso rasch ein, wie sie heftig find, da die Parallelgebirge der alten Welt fehlen und Polar- und Äquatorialwinde deshalb freie Bahn finden. — Die Riederfchläge sind, abgesehen von dem westlichen Teile des Beckens, sehr bedeutend. Es rührt dies von der Offenheit des Landes nach dem mejikanifchen Golfe zu her, die dem von diefem Meerbusen kommenden Sommermonsun gestattet, seine Feuchtigkeit bis an die kanadischen Seen zu tragen. Gleichwohl ist dav Klima sehr trocken und zwar infolge der vorherrschenden Landwinde, welche die Verdunstung iu hohem Grade befördern. links: rechts: Illinois (illineüs) Ohio mit dem Teunessee (tennessi) Mis souri Arkansas (nrkenßeß) Red River (riwer).

6. Die außereuropäischen Erdteile - S. 66

1889 - München : Oldenbourg
66 Amerika, gan- (mischigän), der Hnronen-, der Erie- und Ontario- See. Ihren Abfluß in den atlantischen Ozean bildet der St. Lorenzstrom, der zwischen dem Erie- und Ontario-See den Namen Niagara führt und hier den berühmten Wasserfall bildet (49 m hoch). Klima. Das Klima der arktischen Ebene ist kontinental: die Sommer sind heiß, die Winter sind kalt und zwar heißer, bezw. kälter als in den gleichen Breiten Europas. Doch ist infolge der großen Trockenheit der Luft die Hitze weder sehr lästig, uoch thut die Külte sehr weh. Für das körperliche Be- finden ist das Klima sehr zuträglich. Produkte. Im nördlichsten Teile ist die Pflanzenwelt nur dyrftlg.. entwickelt. Es finden sich hier nur Moose und Steinbreche, sowie Zwergsträucher. Weiter südwärts ist das Gebiet mit großen Wäldern bedeckt, und darau schließt sich zwischen dem Felfeugebirge und den großen kanadischen Seen die Prairien-Zone, welche längs des Red River und um den Winnipeg- und Manitoba-See von größter Fruchtbarkeit ist. Von großer Ergiebigkeit ist auch der So. der Ebene. —^Cha- rakteristische Tiere des Waldgebietes sind die Pelztiere. 2. Das Mississippi-Becken. Dasselbe erstreckt sich einerseits zwischen dem arktischen Tieflande und dem Golf von Mejico, anderseits zwischen dem Alleghany-Gebirge und den Cordilleren. Bodengestalt und Bewässerung. Die W.- und O.- Hälfte des Beckens wird von Plateaus eingenommen, welche gegen das Thal des Mississippi hin absallen. Die eigentliche Mississippi-Niedernng beginnt etwa an der Mündung des Missouri in den Mississippi, gewinnt gegen S. immer mehr an Breite und umfaßt endlich die ganze N.-Küste des mexikanischen Meerbusens. Der Hauptstrom des Beckens ist der Mississippi. Der Mississippi entspringt westlich vom oberen See, strömt zuerst südsüdöstlich bis zur Mündung des Ohio (oheio) dann südsüdwestlich und mündet in südöstlicher Richtung deltaförmig in den Golf von Mejieo. nebenflüsse des mississippi: links: rechts: Illinois (illineüs) Missouri O h i o mit Arkansas dem T e n n e s s e e (tennessi) Red River (riwer). Der Missouri kommt vom Felsengebirge, fließt erst östlich, dann südöstlich, endlich wieder östlich. Wichtigere Zuflüsse desselben sind der Jellowstone (jelloston) und der Nebraska. Im Quellgcbiet des Jellowstone befindet sich das großartigste Geisergebiet der Erde (der Riesen-Geiser 81 m hom.

7. Die außereuropäischen Erdteile - S. 49

1908 - München : Oldenbourg
Nordamerika. 49 Handelsplatz der Erde. Philadelphia, l1/., Mill. Einw., die drittgrößte Stadt und größte Fabrikstadt der Union. Baltimore, über */2 Mill. Einw., erster Tabak- markt Amerikas. Washington (uöschiugt'u), im Bundesdistrikt Kolumbia, die Bundes- stadt der Union, der Sitz des Kongresses und des Präsidenten, 300000 Einw. Die nördlichen und mittleren Atlantischen Staaten sind die eigentlichen Handels- und Judustriebezirke der Union. In den südatlantischen Staaten weicht das Alleghanygebirge immer weiter zurück, die Ebene verbreitert sich stetig und die Küste selbst wird hafenarm und sumpfig. Das Klima ist bereits subtropisch. Man baut Getreide, dann Haupt- sächlich Tobak (diesen besonders in Virginien) und Baumwolle, in Nord- und Snd-Karolina auch Reis. Der Boden dient hier dem Ackerbau. Das Alleghanygebirge. " Es ist wie der Schweizer Jura ein Faltengebirge und weist einen großen Reichtum an malerischen Fluß- und Seenszenen auf. Der nördliche Teil des Gebirges kann leicht überschritten werden; im Süden erhebt es sich bis zu 2000 m. — Der Boden ernährt kostbare Waldungen und an seinem Westabhange erstrecken sich die reichen Kohlen-, Eisen- und Petroleumlager von Pennsylvanien mit zahlreichen und großen Jndustrieplätzen; hier Pittsburg, 375000 Einw. Hohe Wichtigkeit haben die Alleghanies durch ihren Reichtum an Mineralschätzen. Das Mississippi-Becken. Es breitet sich einerseits zwischen dem Arktischen Tieflande und dem Gols von Mexiko auderseits zwischen dem Alleghanygebirge und den Kordilleren aus. Die West- und Osthälfte des Beckens wird von Hochflächen eingenommen, welche sanft gegen das Tal des Mississippi hin abfallen. Die eigentliche Mississippi- Niederung beginnt etwa an der Mündung des Missouri in den Mississippi, gewinnt gegen S. immer mehr an Breite und verwächst endlich mit der Küsten- ebene des Mexikanischen Meerbnsens. Der Hauptstrom des Beckens ist der Mississippi. Er entspringt westlich vom Oberen See, strömt im ganzen südwärts und mündet in südöstlicher Richtung delta- förmig in den Golf von Mexiko. Er darf wohl als die beste Wasserstraße der Erde, bezeichnet werden. Nebenflüsse des Mississippi: links: rechts: Ohio (oheio) mit T e n n e s s e e (tennessi) Missouri Arkansas Red River (riwer). Der Missouri kommt vom Felsengebirge, durchbricht die östlichen Randketten desselben und vereinigt sich mit dem Mississippi oberhalb St. Louis. Sein merk- würdigster Znflnß ist der Yellowstone Moston), in dessen Quellbezirk sich das großartigste Geisergebiet der Erde befindet, der Nationalpark. 'Der Missonri-Mississippi ist hinsichtlich der Stromlänge (5600 km) der erste Fluß der Erde. Die Lage zwischen zwei mächtigen Hochgebirgen und die große Aus- dehnung des Beckens begünstigt die Entwicklung dieses Riesenstromgebietes.

8. Lehrbuch der Erdkunde - S. 186

1904 - Trier : Lintz
186 Amerika. Gestaltung der weit vorspringenden Halbinsel Florida nach 8 umbiegt. Von zahlreichen Einschnitten, den Trichtern: ü n d n n g e n d e r K ü st e n - flüsse, ist ihre nördliche Strecke durchbrochen. Manche der Flüsse sind recht bedeutend, wie der Hudson (höds'n). Sämtliche Küsteuflüsse entspringen aus den schön bewaldeten Alleg- hanys (älligeni). Aus dem Tieflandssaum steigt man zuerst zu einem nied- rigen Vorlande hinan. Dann erscheinen die „Blauen Rücken" des Gebirges am Horizonte. Hinter diesem Gebirgszuge steigt noch ein zweiter, West- licher Hauptzug aus. Beide sind parallel gerichtet und fassen eine breite Talfurche, das „Große Tal" genannt, ein. Dasselbe ist gegen 1600km lang; doch ist es an mehreren Stellen unterbrochen, wie auch die einfassen- den Gebirgsketten Lücken haben. Die bedeutendste Erhebung ist im N der Washington-Berg (uoschingten 1920 rn), im 8 der Mitchell (2040 m). Nach W gehen die Alleghanys in einförmige Tafellandschasten über, die sich langsam zum Tal des Ohio (oheio — schöner Fluß) und zum Tiefland des Mississippi senken. Der Ohio (Lauf- richtuug?) ist etwas länger als der Rhein und sehr wasserreich. (Wo mündet er in den Mississippi?) Der Mississippi (— großer Fluß; Quelle, Laufrichtung?) der an der Mündung ein großes Delta bildet, ist einer der größten Ströme auf Erden. Noch länger als er selbst ist sein großer Nebenfluß, der Missouri, der auf dem Felsengebirge entspringt (Laufrichtung?). An Wasserreichtum steht dieser jedoch hinter dem Ohio zurück. Die Länge des Mississippi beträgt fast 4200 km, die des Missouri-Mississippi dagegen 6750 km. Ein dritter bedeutender Nebenfluß ist der Arkansas (Quelle, Richtung?). Als ein echter Tieflandsstrom wälzt de» Mississippi seine riesige Wassermenge langsam zwischen niedrigen und nach Aufnahme des Missouri auch völlig flachen Ufern fort. Durch Ablagerung großer Schlammmassen hat er auf dem untern Laufe sein Bett so erhöht, daß der Wasserspiegel bei Hochwasser höber als das umgebende Land liegt und die Uferwälle, die der Strom sich selbst aufgebaut hat, leicht durchbrocheu werden. Sein großartiges Delta springt ans der fast halbkreisförmig verlaufenden Nordküste des Golfs von Mexiko mebr als 200 km vor Auch westlich und östlich vom Mississippidelta ist die Küste des Golfs von Mexiko überall niedrig und sumpfig. Westlich vom Mississippi breiten sich große Ebenen bis zum Fuße des Felsengebirges aus, in die sich die Flüsse meist tief eingeschnitten haben. Da der Atlantische Ozean die Hanptregenquelle des Gebiets ist, nehmen die Niederschläge nach W ab, wie die Wärme nach S zunimmt. Die Abnahme der Regenmenge nach W bewirkt eine solche Verkümmerung des Baumwuchses, daß dort große, zunächst waldarme, dann waldlose Grassteppen, Prairien ge- nannt, entstehen. Völlig baumlos ist das Land westlich vom 100. Meridian "\V. Der Bau der Laudschast gestattet sowohl den warmen Süd- als auch den kalten Nord- winden freien Zutritt. Hieraus erklären sich die schroffen Witterungswechsel in den Vereinigten Staaten.

9. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen - S. 197

1891 - München : Oldenbourg
Amerika, 197 Klima. Das Klima der arktischen Ebene ist kontinental; die Sommer sind heiß, die Winter sind kalt, und zwar heißer bezw. kälter als in den gleichen Breiten Europas. Doch belästigt infolge der großen Trockenheit der Luft die Hitze nicht allzusehr, noch thnt die Kälte sehr weh. Für das körperliche Be- finden ist das Klima sehr zuträglich. Produkte. Im nördlichsten Teile ist die Pflanzenwelt nur dürftig entwickelt. Es finden sich hier nur Moose und Steinbreche, sowie Zwerg- sträucher. Weiter südwärts erstrecken sich große Wälder, und daran schließt sich zwischen dem Felsengebirge und den großen kanadischen Seen die Prairien-Zone, welche längs des Red River und um den Winnipeg- und Manitoba-See von größter Fruchtbarkeit ist. Große Ergiebigkeit zeigt auch der So. der Ebene. — Charakteristische Tiere des Waldgebietes sind die Pelztiere. 2. Das Mississippi-Becken. Dasselbe erstreckt sich einerseits zwischen dem arktischen Tieflande und den: Golf von Mejico, anderseits zwischen dem Alleghany-Gebirge und den Cordilleren. Bodengestalt und Bewässerung. Die W.- und O.-Hälfte des Beckens wird von Hochflächen eingenommen, welche gegen das Thal des Mississippi hin abfallen. Die eigentliche Miffissippi-Niedernng beginnt «twa an der Mündung des Missouri in den Mississippi, gewinnt gegen S. immer mehr an Breite und umfaßt endlich die ganze N.-Küste des mexikanischen Meerbusens. Der Hauptstrom des Beckens ist der Mississippi. Der Mississippi entspringt westlich vom oberen See, strömt zuerst südsüdöstlich bis zur Mündung des Ohio (oheio), dann südsüdwestlich und mündet in südöstlicher Richtung deltasörmig in den Golf von Mejico. Der Missouri kommt vom Felsengebirge, fließt erst östlich, dann südöstlich, endlich wieder östlich. Wichtigere Zuflüsse desselben sind der Uellowstone (jelloston) und t>er Nebraska, Im Quellgebiet des Jellowstone befindet sich das großartigste Geisergebiet der Erde (der Riesen-Geiser) 81 m hoch. Der Missouri-Mississippi ist hinsichtlich der Stromlänge (6500 km) der erste Fluß der Erde. Klima. Im ganzen Mississippi-Becken und auch noch an der Ostküste herrscht Kontinentalklima. Die Temperaturwechsel treten hier ebenso rasch ein, wie sie heftig sind, da die Parallelgebirge der alten Welt fehlen und Polar- und Aquatorialwiude deshalb freie Bahn finden. — Die Niederschläge sind, abgesehen von dem westlichen Teile des Beckens, sehr bedeutend. Es rührt dies von der Offenheit des Landes nach dem mexikanischen Golse zu her, die dem von diesem Meerbusen kommenden Sommermonsun gestattet, seine Feuchtigkeit bis an die canadischen Seen zu tragen. Gleichwohl ist das Klima sehr trocken, und zwar infolge der vorherrschenden Landwinde, welche die Verdunstung in hohem Grade befördern. Die Folgen der Trockenheit zeigen sich in mannigfacher Weise. Im Winter fehlen die charakteristischen Eisblumen am Fenster, Früchte und Gemüse erhalten sich sehr gut in den Kellern, die Wäsche trocknet sehr rasch, neugebaute Häuser werden bald beziehbar, aber auch das Brot wird bald altbacken, das Haar verlangt viel Pomade, und die Amerikaner schieben auch die Schuld für ihr nervöses Temperament und für die Eigentümlichkeit ihrer Körperbeschasfenheit, die Magerkeit und Sehniakeit, auf die trockene Luft. Nebenflüsse des Mississippi: rechts: Illinois (illineüs) Ohio mit dem Tennessee (tennessi) Miss onri Arkansas Red River (riwer).

10. Kleines Lehrbuch der Erdkunde - S. 95

1909 - Trier : Lintz
Amerika. 95 kehrswege tritt aber ein natürlicher Schiffahrtsweg, der Sibirien fehlt. Die großen kanadischen Seen und der St. Lorenzstrom bilden eine der bedeutendsten Schiffahrtsstraßen der Erde. An ihr sind große Handels- und Fabrikstädte entstanden, z.b. Chikago (üb. 2 Mill. E.), Milwanke (milnoki, 320(Xx) E.), Detroit (detröi't, 350000 E.), Buffalo (büffalu, 400000 E., Toronto (220000 E.), Montreal (montriül, 230000 E.) und Quebec (knibek). Von diesen Städten liegen die drei letztgenannten in Britisch-Kanada, die andern in den Vereinigten Staaten. 2. Das Gebiet des Mississippi nebst den Alleghanps. a) Südlich von der Mündung des Lorenzstromes zieht sich die atlantische Küste Nordamerikas nach Sw hin, bis sie nach 8 um- biegt, die Halbinsel Florida gestaltend. Von den Trichter- Mündungen zahlreicher Küstenflüsse ist ihre nördliche Strecke durchbrochen. Sämtliche Küstenflüsse entspringen auf den schön bewaldeten Alleg- hanhs (älligeni). Hinter dem „Blauen Rücken" dieses Gebirges steigt noch ein zweiter Hauptzug auf. Beide fassen eine breite Talfurche, das „Große Tal", ein, das gegen 1600 km lang ist. Nach W gehen die Alleghanys in einförmige Tafellandschaften über, die sich langsam zum Ohio (oheio — schöner Fluß) und zum Tiefland des Mississippi senken. Der Ohio ^Laufrichtung?) ist sehr wafferreich. (Wo mündet er in den Mississippi?) Der Mississippi (— großer Fluß; Quelle, Laufrichtung?), der an der Mündung ein großes Delta bildet, ist einer der größten Ströme auf Erdeu. Noch länger als er selbst ist sein Nebenfluß, der Missouri, der auf dem Felsengebirge entspringt (Laufrichtung?). Die Länge des Mississippi be- trägt fast 4200 km, des Missouri-Mississippi 6750 km. Als ein echter Tieflandsstrom wälzt der Mississippi seine riesige Wassermenge langsam zwischen niedrigen und nach Aufnahme des Missouri auch völlig flachen Ufern fort. Durch Ablagerungen großer Massen von Schlamm hat er auf dem untern Laufe fein Bett sehr erhöht. Bei Hochwasser liegt der Wasserspiegel höher als das umgebende Land, so daß die Uferwälle leicht durchbrochen werden Das großartige Delta fpriugt aus dem Golf von Mexiko mehr als 200 km vor. Westlich vom Mississippi breiten sich große Ebenen bis zum Felsengebirge aus, in die sich die Flüsse meist tief eingeschnitten haben. Da der Atlantische Ozean die Hanptregenqnelle ist, nehmen die Niederschläge nach W ab, wie die Wärme nach 8 zunimmt. Die Ab- nähme der Regenmenge nach W bewirkt eine solche Verkümmerung des Baumwuchses, daß dort große, zunächst waldarme, dann waldlose

11. Die außereuropäischen Erdteile - S. 59

1911 - München : Oldenbourg
Nordamerika. 59 auf. Der nördliche Teil des Gebirges kann leicht überschritten werden; im Süden erhebt es sich bis zu 2000 m. — Der Boden trägt kostbare Waldungen und an seinem Westabhange erstrecken sich die reichen Kohlen-, Eisen- und Petroleumlagervonpennsylvanienmit zahlreichen und großen Industrie- Plätzen; hier Pittsburg, 530000 Einw. Die Mineralschätze verleihen dem Alleghanygebirge hohe Wichtigkeit. Das Mississippi-Becken. Lage und Bodenbeschaffenheit. Es breitet sich einerseits zwischen dem Arktischen Tieflande und dem Golf von Mexiko anderseits zwischen dem Alleghanygebirge und den Kordilleren aus. Die West- und Osthälfte des Beckens wird von Hochflächen eingenommen, welche sanft gegen das Tal des Mississippi hin abfallen. Die eigentliche Mississippi-Niederung beginnt etwa an der Mündung des Missouri in den Mississippi, gewinnt gegen S. immer mehr an Breite und verwächst endlich mit der Küstenebene des Mexikanischen Meerbusens. Bewässerung: Der Hauptstrom des Beckens ist der Mississippi. ^ Er ent- springt westlich vom Oberen See, strömt im ganzen südwärts und mündet in süd- östlicher Richtung deltasörmig in den Golf von Mexiko. Er kann wohl als die beste Wasserstraße der Erde bezeichnet werden. Nebenflüsse des Mississippi: links: rechts: Ohio (oheio) mit Tennessee (tennessi) Missouri Arkansas Red River (riwer). Der Missouri kommt vom Felsengebirge, durchbricht die östlichen Randketten desselben und vereinigt sich mit dem Mississippi oberhalb St. Louis. Sein merk- würdigster Zufluß ist der Jellowstoue (jelloston), in dessen Quellbezirk sich das großartigste Geisergebiet der Erde befindet, der Nationalpark. Der Missouri- Mississippi ist hinsichtlich der Stromlänge (5600 km) der eiste Fluß der Erde. Die Lage zwischen zwei mächtigen Hochgebirgen und die große Ausdehnung des Beckens begünstigt die Entwicklung dieses Riesenstromgebietes. Klima. Die Sommer sind hier drückender, die Winter kälter als unter denselben Breiten in Europa. Da nämlich westöstlich streichende Gebirge fehlen, finden Polar- und Äquatorialwiude freie Bahn. Im ganzen Mississippibecken und auch noch an der Ostküste herrscht schroffes Kontinentalklima. Erzeugnisse. Die westlich des Stromes ansteigenden Ebenen entbehren allerdings größerer Feuchtigkeit, weshalb hier zumeist Grassteppen oder Prärien sich ausdehnen Immerhin ermöglichen auch hier die Sommerregen noch ergie- bige Maisernten. Der nördliche Teil des mittleren Mississippibeckens da- gegen ist infolge der reichlichen Niederschläge äußerst fruchtbar. Weizen und Mais wird hier in ungeheuren Mengen gebaut; hier sind die eigentlichen „Korn- kammern Amerikas", welche nicht nur Amerika selbst reichlich mit Brotfrucht versehen sondern noch große Mengen ans Ausland abgeben. Die Union ist das erste Getreideland der Erde.

12. Die außereuropäischen Erdteile nebst den deutschen Kolonien - S. 256

1904 - Trier : Lintz
256 Amerika. Über die landschaftlichen Schönheiten, die der Hudson auf seinem Laufe durch das Gebirge entfaltet, urteilt v. Raum er in folgender Weise: „Mit Recht wird Fluß und Gegend sehr gerühmt und ist oft die Fahrt auf ihm mit der Rheinfahrt verglichen worden. Hügel, senkrechte Felsen, ein- gebogene wohlbebaute Buchten, lebhafte Städte, zierliche Landhäuser wechseln auf so augenehme Weise, daß keinen Augenblick Ermüdung eintritt. Zwischen dem Rhein und dem Hudson ist manche Ähnlichkeit und Unähnlichkeit Dieser erweitert sich einige Male zur Breite eines Sees, jener behält bei schönerer Farbe gleiche Flußbreite. Wald tritt hier an die Stelle des Weinbaues und die elegante Wohnung des wohlhabenden Mannes an die Stelle der Ritterburg. Einzelne Punkte wie West Point können sich den schönsten Partien am Rheine an die Seite stellen. Im ganzen aber sind die Berge und Felsen am Rheine kühner und phantastischer geformt." Nach W gehen die Alleghanys in einförmige Tafelland- schaften über, die sich langsam zum Tal des Ohio (oheio = schöner Fluß) und zum Tiefland des Mississippi senken. Der Ohio sammelt den ganzen Wasserabfluß, der von den Alleghanys nach W und von der Kanadischen Seenplatte nach S geht, und führt ihn in südwestlicher Richtung dem Mississippi zu, in den er bei Cairo, etwa 200 km unterhalb St. Louis, mündet. Er ist noch etwas länger als der Rhein, entwässert ein Gebiet von 530000 qkm, also beinahe von der Größe des Deutschen Reiches und ist' sehr wasserreich. Der Mississippi (= großer Fluß) ist einer der größten Ströme auf Erden. Er entspringt westlich vom Oberer See in nur geringer Meereshöhe von 450 m und durchfließt in südlicher Rich- tung die ganze Südhälfte Nordamerikas, um in den Golf von Mexiko zu münden. Noch länger als er selbst ist sein großer Nebenfluß, der Missouri, der auf dem Felsengebirge entspringt, nach Ver- lassen seines hochgelegenen Quellgebiets eine südöstliche Richtung verfolgt und bei St. Louis mündet. An Wasserreichtum steht dieser jedoch hinter dem Ohio zurück. Die Länge des Mississippi beträgt fast 4200 km, die des Missouri-Mississippi dagegen 6750 km, und das ganze entwässerte Stromgebiet beträgt 21u Mill, qkm, ist also viermal so groß als das Deutsche Reich. Wichtige Zuflüsse des Missouri sind der Yellowstone und der Pi atte-Fluß. Ein dritter bedeutender Nebenfluß des Mississippi ist der Arkansas, der gleich dem Missouri aus den Felsengebirgen kommt, nach Oso fließt und eine Lauflänge von über 3000 km hat. Als ein echter Tieflandsstrom wälzt der Mississippi seine riesige Wassel menge langsam zwischen niedrigen und von St. Louis ab auch völlig flachen Ufern fort. Durch Ablagerung großer Schlammassen, die besonders der meist mit starkem Gefälle fließende Missouri zuführt, hat er auf dem untern Laufe sein Bett so erhöht, daß der Wasserspiegel bei Hochwasser höher als das umgebende Land liegt und die Uferwälle, die der Strom sich selbst aufgebaut hat, leicht durchbrochen werden. An der Mündung hat der Mississippi ein großartiges Delta, das eine Fläche von 36 000 qkm einnimmt, gebildet. Aus der fast halbkreisförmig ver-

13. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 47

1915 - Berlin : Oldenbourg
Amerika, 47 Petroleumlagervonpennsylvanienmit zahlreichen und großen Industrie- platzen; hier Pitts bürg, über % Mill. Einw. Die Mineralschätze verleihen dem Alleghanygebirge hohe Wichtigkeit, \ -A Das Mississippi-Becken. Lage und Bodenbeschaffenheit. Es breitet sich einerseits zwischen dem Arktischen Tieflande und dem Golf von Mexiko, anderseits zwischen dem Alleghanygebirge und den Kordilleren ans. Die West- und Osthälfte des Beckens wird von Hochflächen eingenommen, welche sanft gegen das Tal des Mississippi hin abfallen. Die eigentliche Mississippi-Niederung beginnt etwa an der Mündung des Missouri in den Mississippi, gewinnt gegen S. immer mehr an Breite und verwächst endlich mit der Küstenebene des Mexikanischen Meerbusens. Bewässerung. Der Hauptstrom des Beckens ist der Mississippi. Er ent- springt westlich vom Oberen See, strömt im ganzen südwärts und mündet in süd- östlicher Richtung deltaförmig in den Golf von Mexiko. Er darf wohl als die beste Wasserstraße der Erde bezeichnet werden. t ^ <0$ ^ „5 . /" Nebenflüsse des Mississippi: A ^ links: rechts: Ohio (oheio) mit Tennessee (tennesfi) Missouri Arkansas Red River (riwer). ^ Der Missouri kommt vom Felsengebirge, durchbricht die östlichen Randketten desselben und vereinigt sich mit dem Mississippi oberhalb St. Louis. Sein merk- würdigster Zufluß ist der Aellowstone (jelloston), in dessen Quellbezirk sich das großartigste Geisergebiet der Erde befindet, der Nationalpark. Der Missouri-Mississippi ist hinsichtlich der Stromlänge (6600 km) der erste Fluß der Erde. Die Lage zwischen zwei Hochgebirgen und die große Ausdehnung des Beckens begünstigt die Entwicklung dieses Riesenstromgebietes. Klima. Die Sommer sind hier drückender, die Winter kälter als unter denselben Breiten in Europa. Da nämlich westöstlich streichende Gebirge fehlen, finden Polar- und Äqnatorialwinde freie Bahn. Im Mississippibecken und auch noch an der Ostküste herrscht schroffes Kontinentalklima. Erzeugnisse. Die westlich des Stromes ansteigenden Ebenen entbehren allerdings größerer Feuchtigkeit, weshalb hier zumeist Grassteppen oder Prärien (Abb. S. 48, oben) sich ausdehnen. Immerhin ermöglichen die Sommerregen er- giebige Maisernten. Der nördliche Teil des mittleren Mississippibeckens dagegen ist infolge der reichlichen Niederschläge äußerst fruchtbar. Weizen und Mais wird hier in ungeheuren Mengen gebaut; hier sind die eigentlichen „Korn-- kammern Amerikas", welche nicht nur Amerika selbst reichlich mit Brotsrucht versehen, sondern noch große Mengen ans Ausland, besonders an England und Deutschland, abgeben. Die Union ist das erste Getreideland der Erde.

14. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 7

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Nordamerika. 7 und sumpfig. Das Klima ist bereits fast tropisch. Man baut Getreide, dann Haupt- sächlich Tabak (vor allem in Virginien) und Baumwolle, in Nord- und Südkarolina auch Reis. Der Boden dient hier dem Ackerbau. Das Alleghanygebirge (die Appalachen). Natur und Bodenschätze. Die Alleghanies, länger als die Alpen, sind wie der Schweizer Jura ein Kettengebirge und weisen einen großen Reichtum an malerischen Flüssen und Seen auf. Der n. Teil des Gebirges kann leicht überschritten werden; im S. erhebt es sich bis zu 2000 m. — Der Boden trägt kostbare Waldungen, und an seinem Westabhange erstrecken sich die reichen Kohlen-, Eisen-und Petroleumlager von Pennsylvanien mit zahlreichen und großen Jndustrieplätzen, deren Mittelpunkt Pittsburg mit über ^ Mill. Einw. bildet. Die Mineralschätze verleihen dem Alleghanygebirge hohe Wichtigkeit. Das Mississippibecken. Lage und Bodenbeschaffenheit. Es breitet sich einerseits zwischen dem Arktischen Tiefland und dem Golf von Mexiko, anderseits zwischen dem Alleghanygebirge und den Kordilleren aus und senkt sich sanft gegen den Mississippi. Die eigentliche Mississippiniederung beginnt etwa an der Mündung des Missouri in den Mississippi, gewinnt gegen S. immer mehr an Breite und verwächst endlich mit der Küstenebene des Mexikanischen Meerbusens. Bewässerung. Der Hauptstrom des Beckens ist der Mississippi. Er ent- springt westlich vom Oberen See, strömt im ganzen südwärts und mündet in so. Rich- tung deltasörmig in den Golf von Mexiko. Er kann als die beste Wasserstraße der Erde bezeichnet werden. Nebenflüsse des Mississippi: links: rechts: Illinois^ Missouri Ohio (oheio) mit Tennessee (tennessi) Arkansas Red River (riwer).*) Der Missouri kommt vom Felsengebirge, durchbricht die ö. Randketten und vereinigt sich mit dem Mississippi oberhalb St. Louis. Sein merkwürdigster Zufluß ist der Aellowstone jjelloston), in dessen Quellbezirk sich das großartigste Geisergebiet der Erde befindet, der Nationalpark. Der Missouri-Mississippi ist hinsichtlich der Stromlünge (5600 km) der erste Fluß der Erde. Die Lage zwischen zwei langgestreckten Gebirgen und die große Ausdehnung des Beckens begünstigt die Entwicklung des Riesenstromgebietes. Klima. Die Sommer sind drückender, die Winter kälter als in Mittel- und Südeuropa. Da nämlich westöstlich streichende Gebirge fehlen, sinden Polar- und Aquatorialwinde freie Bahn. Im ganzen Mississippibecken herrscht ein schroffes Kontinentalklima. *) — Roter Fluß.

15. Lehrbuch der Erdkunde - S. 122

1906 - Trier : Lintz
122 Amerika. 2. Das Gebiet des Mississippi nebst den Alleghanys. >9. Südlich von der Mündung des Lorenzstromes zieht sich die atlau- tische Küste Nordamerikas nach Sw hin, bis sie nach 8 umbiegt, die Halbinsel Florida gestaltend. Von den Trichtermnnd un g en zahlreicher Küstenflüsse ist ihre nördliche Strecke durchbrochen. Sämtliche Küstenflüsse entspringen aus den schön bewaldeten Alleg- hanys (älligeni). Hinter dem „Blauen Rücken" dieses Gebirges steigt noch ein zweiter Hauptzug auf. Beide fassen eine breite Talfurche, das „Große Tal", ein, das gegeu 1600 km lang ist. Nach W gehen die Alleghanys in einförmige Tafellandschasten über, die sich langsam zum Ohio (oheio = schöner Fluß) und zum Tiefland des Mississippi senken. Der Ohio (Laufrichtung?) ist sehr wasserreich. (Wo mündet er in den Mississippi?) Der Mississippi (— großer Fluß; Quelle, Laufrichtung?), der an der Mündung ein großes Delta bildet, ist einer der größten Ströme auf Erden. Noch länger als er selbst ist sein Nebenfluß, der Missouri, der auf dem Felsengebirge entspringt (Laufrichtung?). Die Länge des Mississippi be- trägt fast 4200 km, des Missonri-Mississippi 6750 km. Als ein echter Tieflandsstrom wälzt der Mississippi seine riesige Wassermenge langsam zwischen niedrigen und nach Aufnahme des Missouri auch völlig flachen Ufer u fort. Durch Ablagerung großer Schlammmassen hat er auf dem untern Laufe sein Bett sehr erhöht. Bei Hochwasser liegt der Wasserspiegel höher als das umgebende Land, so daß die Uferwälle leicht durchbrochen werden. Das großartige Delta springt aus dem Golf von Mexiko mehr als 200 krn vor. Westlich vom Mississippi breiten sich große Ebenen bis zum Fuße des Felsengebirges aus, in die sich die Flüsse meist tief eingeschnitten haben. Da der Atlantische Ozean die Hauptregenquelle ist, nehmen die Niederschläge nach W ab, wie die Wärme nach 8 zunimmt. Die Ab- nähme der Regenmenge nach W bewirkt eine solche Verkümmerung des Baumwuchses, daß dort große, zunächst waldarme, dann waldlose Grassteppen, Prärien genannt, entstehen. Völlig baumlos ist das Land westlich vom 100. Meridian W. Da sowohl die warmen Süd- als auch kalten Nordwinde freien Zutritt haben, kommen schroffe Witterungswechsel vor. Für den Menschen hat das Gebiet, dem Klima entsprechend, einen ungleichen Wert. Das Gebiet östlich vom Mississippi ist das „Gottes- land", das Land westlich von ihm der „ferne Westen", der sich fast nur zur Viehzucht eignet. In dem „Gotteslande" kann man von 8 nach X mehrere Anbauzonen unterscheiden. Die heiße südliche Zone

16. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 53

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Nordamerika. 53 Seehafen der Union, der zweite Handelsplatz der Erde. Philadelphia, 1^/g Mill. Einw., die drittgrößte Stadt und größte Fabrikstadt der Union. Baltimore, über x/2 Mill. Einw., erster Tabakmarkt Amerikas. Washington (uöschiugt'n), im Bundesdistrikt Kolumbia, die Bundesstadt der Union, der Sitz des Kongresses und des Präsidenten, 300000 Einw. Die nördlichen und mittleren Atlantischen Staaten sind die eigentlichen Handels- und Jndustriebezirke der Union. In den südatlantischen Staaten weicht das Alleghanygebirge immer weiter zurück, die Ebene verbreitert sich stetig und die Küste selbst wird hafenarm und sumpsig. Das Klima ist bereits subtropisch. Man baut Getreide, dann Haupt- sächlich Tabak (diesen besonders in Virginien) und Baumwolle, in Nord- und Süd-Karolina auch Reis. Der Boden dient hier dem Ackerbau. Das Alleghanygebirge. Natur und Bodenschätze. Es ist wie der Schweizer Jura ein Falten- gebirge und weist einen großen Reichtum an malerischen Fluß- und Seenszenen auf. Der nördliche Teil des Gebirges kann leicht überschritten werden; im Süden erhebt es sich bis zu 2000 m. — Der Boden ernährt kostbare Waldungen und an seinem Westabhange erstrecken sich die reichen Kohlen-, Eisen- und Petro- leumlager von Pennsylvanien mit zahlreichen und großen Jndustrieplätzen; hier Pittsburg, 375000 Einw. Landschaftliche Schönheit und Mineralschätze verleihen dem Alleghanygebirge hohe Wichtigkeit. Das Mississippi-Becken. Lage und Bodenbeschaffenheit. Es breitet sich einerseits zwischen dem Arktischen Tieflande und dem Golf von Mexiko, anderseits zwischen dem Alleghanygebirge und den Kordilleren aus. Die West- und Osthälfte des Beckens wird von Hochflächen eingenommen, welche sanft gegen das Tal des Mississippi hin abfallen. Bewässerung. Die eigentliche Mississippi-Niederung beginnt etwa an der Mündung des Missouri in den Mississippi, gewinnt gegen S. immer mehr an Breite und verwächst endlich mit der Küstenebene des Mexikanischen Meerbusens. Der Hauptstrom des Beckens ist der Mississippi. Er entspringt westlich vom Oberen See, strömt im ganzen südwärts und mündet in südöstlicher Richtung delta- förmig in den Golf von Mexiko. Er darf wohl als die beste Wasserstraße der Erde bezeichnet werden. ^ Nebenflüsse des Mississippi: links: rechts: Ohio (oheto) mit Tennessee (tennessi) Missouri Arkansas Red River (riwer). Der Missouri kommt vom Felsengebirge, durchbricht die östlichen Randketten desselben und vereinigt sich mit dem Mississippi oberhalb St. Louis. Sein merk- würdigster Zufluß ist der Iellowstone (jelloston), in dessen Quellbezirk sich das großartigste Geisergebiet der Erde befindet, der Nationalpark. Der Missouri-Mississippi ist hinsichtlich der Stromlänge (5600 km) der erste Fluß der Erde. Die Lage zwischen zwei mächtigen Hochgebirgen und die große Aus- oehnnng des Beckens begünstigt die Entwicklung dieses Riesenstromgebietes.

17. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 260

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 260 — ohnehin sparsamen Regengüsse aufgehört haben, zu winzigen Rinnsalen zusammenschrumpfen. Die Canons haben mitunter bei einer Länge von mehreren 100 km kaum 10—20 m Breite und eine Tiefe von 100, mehrere von 1000 m. Am großartigsten kommt diese Bildung in den Canons des Hauptstroms, des Kolorado, zum Ausdruck", der fast alle Gewässer des Hochlandes aufnimmt. D?r Kolorado (2900 km lang) entspringt in der Nähe des Nationalparks, hat vorwiegend s. Richtung und mündet in den Kalifornischen Busen. Er bildet mehrere Canons, darunter als gewaltigstes das Große Canon. Es ist 350 km lang, und seine Wände steigen 1000 bis 1800 m hoch empor. Am obern Rande hat cs stellenweise eine Breite von 25 km. Nach unten zu wird es, indem die Talseiten treppenartig vorspringen, immer enger, bis es sich zuletzt zu einer mehrere 100 m breiten Schlucht von schauerlicher Tiefe verengt. Die Wände des Canons, meist von gelblicher oder roter Farbe, steigen nicht glatt empor, sondern sind oft in Tausende von kleinen Felsen, Vorsprüngen und Zacken aufgelöst. Unten in der Tiefe stürzen brausend und schäumend die Wassermassen über Felstrümmer dahin, aber ihr Getöse dringt nur undeutlich an das Ohr des Beobachters, und sein Auge vermag den Strom nur als ein winziges Bächlein zu erschauen. Die Bildung der Canons hängt mit der Trockenheit des Klimas zusammen. Infolge der Regenarmut und der dadurch bedingten Spärlichkeit des Pflanzenwuchses ist die Verwitterung und Abtragung auf den Hochflächen unbedeutend, während die von den Hochgebirgen kommenden wasserreichen, reißenden Flüsse ihr Bett immer tiefer eingraben, und die Talwände bleiben steil, weil auch sie nur in geringem Maße der Zerstörung ausgesetzt sind. Das Mississippibecken (1,9 Mill. qkm) reicht vom Felsengebirge bis zu den Appalachen. Die großen Kanadischen Seen und schwache Bodenerhebungen, die vom Oberen See zum Felsengebirge hinüberziehen, scheiden es vom Nordischen Tieflande. Durch den Mississippi wird es in einen kleineren ö. und einen größeren w. Abschnitt geteilt. Nur ungefähr ein Fünftel des weiten Gebietes, das Land am Mexikanischen Busen und am untern Mississippi bis etwa zum 40. Breitenkreise, ist wirkliches Tiefland. Den übrigen Raum nehmen Tafel- länder ein, die nach O. und W. allmählich ansteigen und am Fuße des Felsen- gebirges 1599 irr Höhe erreichen. Diese Hochflächen sind hier und da ganz eben, gewöhnlich aber sanft gewellt. Nach der Mitte des Beckens hin haben sich die Flüsse tiefe Täler gegraben und die Taseln in einzelne Flächenstücke zerlegt. Der Mississippi, d. h. der Große Fluß, entspringt w. vom Oberen See, hat im ganzen s. Richtung und bildet an seiner Mündung ein großes Delta. Er hat eine Länge von 4109 km, und wenn man nicht seinen Oberlauf, sondern den Missouri als Quellstuß ansieht, von 6750 km. Der Mississippi-Missouri ist der längste Strom der Erde und übertrifft den Nil noch um 350 km. Sein Flußgebiet (3^ Mill. qkm) ist viermal so groß wie das der Donau und steht nur hinter dem des Amazonenstroms (7) und des Kongos (3,6) zurück. Nicht weniger als 55 schiff- bare Nebenflüsse gehen ihm zu, darunter einige, die an Größe den bedeutendsten Strömen Europas gleichkommen. Die wichtigsten dieser Nebenflüsse sind rechts der Missouri, der Arkansas und der Rote Fluß (Red River), links der Illinois (— neuß) und der Ohio (oheio) mit dem Tennessie (tennesie).

18. Lehrbuch der Geographie - S. 276

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 276 — großen Seen und dem Felsengebirge die Ebene und gliedern die riesige Land- schaft in zwei Abschnitte: das Mississippi-Becken im 8. und die nordische Ebene im N. Das Mississippi-Becken, dessen Flußläufe hauptsächlich nach 8. gerichtet sind, besitzt nur eine große Seenansammlung und liegt im allgemeinen höher als die überaus seeureiche nordische Ebene, deren Gewässer größtenteils nord- wärts strömen. A. Das Miwsixxi-Becken. Modenform und Gewcisfer. G 233. Das zwischen dem cordillerischen und apalachischeu Gebirgs- system gelegene Mississippi-Becken bildet eine gewaltige, nach 8. offene Mulde, deren Hauptwasserader der Mississippi (großer Fluß*), der nord- amerikanische Riesenstrom, bildet. Er geht aus dem 450 m hohen, wald- nmrauschteu Jtasca-See auf den trennenden Landhöhen hervor; sein Oberlauf (bis St. Louis, spr. ßsut lüis) durchfließt eine hügelige Moränenlandschaft, in der er einige Stromschnellen und Wasserfälle (Anthonyfälle) bildet; der Unter- lauf durchzieht eine breite Niederung, die er zur Zeit des Hochwassers auf weite Strecken überflutet. Der Mississippi ist das Sammelbecken zahlreicher Gewässer des cordillerischen und apalachischeu Nordamerika. Vou rechts em- psäugt er den Missouri (d. h. Schlammfluß), der im Iellowstone-Park aus mehreren Quellbächen hervorgeht, das Gebirge in einem tiefen Caüon, mehreren großen Wasserfällen und Stromschuellen durchbricht und von W. her den Iellowstone und den Platte River (s. § 229) aufnimmt; ferner den Arkansas (arrnßas) und den Red River (red rlw'r, d. h. roter Fluß). Von den Alleghanies erhält der Mississippi den wasserreichen Ohio (oheio, d. h. schöner Fluß) mit dem Tennessee (tennessi). Unterhalb der Mündung des Red River beginnt das sumpfige Mississippidelta, ein „wahres Labyrinth von Wasserläufen" (von der Größe der Niederlande), aus dem sich der Strom in fechs Müuduugeu in den Golf ergießt; die Hauptmündnng besitzt der künstlich vertiefte und in Strömung erhaltene Südwestpaß, der 50°/0 des Mississippi- wassers ins Meer führt. Wenn sich zur Zeit der Eis- und Schneeschmelze das Wasser in den Mündungsarmen (Pässen oder crevasses) staut, treten im Mittelläufe große Überschwemmungen ein und breiten über die Thalebenen den fruchtbaren Löß aus, welchen die Neben- und Zuflüsse des Stromes *) Mississippi und Missouri zusammen bilden die längste Stromstrecke der Erde, 6600 km; der erstere allein mißt 4200 km, der letztere fast 5000 km. Auf sie folgt an Länge der Mackenzie und der Rio la Plata, beide 3700 km lang, während der Ama- zonas mit 5500 km Stromlanf alle amerikanischen Flüsse (einzeln genommen) übertrifft.

19. Geographie für Bayerische Mittelschulen - S. 237

1890 - Bamberg : Buchner
Amerika; Hydrographische Verhältnisse. 237 welch letzterer die Grenze gegen die Vereinigten Staaten bildet. Mexikos Hochfläche enthält eine nicht geringe Anzahl Seen, hier Lagnnas genannt, und auch die Hauptstadt selbst ist fast ringsum von Seen umgeben. Doch übertrifft alle diese an Größe und son- stiger Bedeutung der Nicaragua-See, der 8600 qkm Oberfläche besitzt. Da dieser See nur durch eine niedrige Erhebung der Küsten- kordillere vom Pazifischen Ozean getrennt ist, mit der Karaibischen See aber an sich schon durch seinen Ausfluß San Juan (San Chuan) in Verbindung steht, so eignet er sich vielleicht besser dazu, das Mittelglied eines künftigen Zentralamerikanischen Kanales zu bilden, als irgend ein anderer Ort. Für das Festland Nordamerikas ist in hydrographischer Be- ziehnng maßgebend das kolossale Flußsystem des Mississippi. Derselbe entspringt nahe der ^-Grenze der Vereinigten Staaten und behält, wenn auch in stark geschlängeltem Laufe, die anfängliche n-s Richtung bei. Im Oberlaufe nimmt er rechts den Minnesota-, links den Illinois-(so, und nicht französisch auszusprechen) River auf. Bei der großen Stadt St. Louis (Sänt Luis) findet die Vereinigung des Mississippi mit dem an und für sich mächtigeren Missouri (Missuhri) statt, von der Quelle dieses Flusses bis zur Mündung des Mississippi ist es weiter (6500 km), als vou dem Ursprünge des Mississippi bis zu seiner Mündung. Der Missouri selbst wird von der rechten Seite her durch namhafte Zuflüsse verstärkt: durch den Aellowstone-River (Jellohston-Riwer), den Platte-Fluß und den Kansas. Dem vereinigten Mississippi- Missouri strömen von W her mehrere bedeutende Nebenflüsse zu, vor allem der Arkansas und der Red River (Rote Fluß); vou 0 her kommt nur der allerdings gewaltige Ohio (Oheio), mit dem sich vorher der Kentucky, der Wabash (Wäbäsch) und der Ten- nessee (Tenusih) verbunden haben. In dem weiten Tieflande der Küste erreicht der seine gelben Wogen langsam dahinwälzende Riesen- ström eine ungeheure Breite und erzeugt vielfach Überschwemmungen, da der Spiegel des Flusses gewöhnlich höher als die benachbarten Gegenden liegt. In weitem Delta erreicht er endlich südlich von der für den Welthandel außerordentlich günstig gelegenen Stadt New- Orleans (Niu-Orlihus) den Mexikanischen Golf. Nirgendwo aus der Erde ist die Flußdampffchiffahrt gleich großartig entwickelt, wie auf dem Mississippi und den ihm tribntären Gewässern. — Die übrigen in den Meerbusen von Mexiko mündenden Flüsse — ö der Alabama, w der Colorado — verschwinden gänzlich neben dem Mississippi. Sämtliche dem Gebirgssystem der Alleghanies (f. S. 234) ent- Ab- springenden Flüsse können nur einen kurzen Lauf haben, vermögen u u c' aber gleichwohl in ihrem untersten Laufe sehr große Seeschiffe zu tragen. Es siud, wenn wir von 8 nach N fortschreiten, der

20. Erdkunde für höhere Schulen - S. 147

1907 - München [u.a.] : Oldenbourg
Nordamerika. 147 Handelsplatz der Erde. Philadelphia, 1 % Mill. Einw., die drittgrößte Stadt und größte Fabrikstadt der Union. Baltimore, 1j2 Mill. Einw., erster Tabak- markt Amerikas. Washington (nöschingt'n), im Bundesdistrikt Kolumbia, die Bundes- stadt der Union, der Sitz des Kongresses und des Präsidenten, 300000 Einw. Die nördlichen und mittleren Atlantischen Staaten sind die eigentlichen Handels- und Jndnstriebezirke der Union. In den südatlantischen Staaten weicht das Alleghanygebirge immer weiter zurück, die Ebene verbreitert sich stetig und die Küste selbst wird hafenarm und sumpsig. Das Klima ist bereits subtropisch. Man baut Getreide, dann Haupt- sächlich Tabak (diesen besonders in Virginien) und Baumwolle, in Nord- und Süd-Karolina auch Reis. Der Boden dient hier dem Ackerbau. Das Alleghanygebirge. Es ist wie der Schweizer Jura ein Faltengebirge und weist einen großen Reichtum an malerischen Fluß- und Seenszenen aus. Der nördliche Teil des Gebirges kauu leicht überschritten werden; im Süden erhebt es sich bis zu 2000 m. — Der Boden ernährt kostbare Waldungen und an seinem Westabhange erstrecken sich die reichen Kohlen-, Eisen- und Petroleumlager von Pennsylvanien mit zahlreichen und großen Jndnstrieplätzen; hier Pitts bürg, 320000 Einw. Hohe Wichtigkeit haben die Alleghanies durch ihren Reichtum an Mineralschätzen. Das Mississippi-Becken. Es breitet sich einerseits zwischen dem Arktischen Tieflande und dem Gols von Mexiko, anderseits zwischen dem Alleghanygebirge und den Kordilleren aus. Die West- und Osthälfte des Beckens wird von Hochflächen eingenommen, welche sanft gegen das Tal des Mississippi hin abfallen. Die eigentliche Mississippi- Niederung beginnt etwa an der Mündung des Missouri in den Mississippi, gewinnt gegen S. immer mehr an Breite und verwächst endlich mit der Küsten- ebene des Mexikanischen Meerbusens. Der Hauptstrom des Beckens ist der Mississippi. Er entspringt westlich vom Oberen See, strömt im ganzen südwärts und mündet in südöstlicher Richtung delta- förmig in den Golf von Mexiko. Er darf wohl als die beste Wasserstraße der Erde, bezeichnet werden. Nebenflüsse des Mississippi: links: rechts: Ohio (ofjeto) mit Tennessee (tennessi) Missouri Arkansas Red River (riwer). Der Missouri kommt vom Felsengebirge, durchbricht die östlichen Randketten desselben und vereinigt sich mit dem Mississippi oberhalb St. Louis. Sein merk- würdigster Zufluß ist der Iellowstone (jelloston), in dessen Qnellbezirk sich das großartigste Geisergebiet der Erde befindet, der Nationalpark. Der Missonri-Mississippi ist hinsichtlich der Stromlänge (5600 km) der erste Fluß der Erde. Die Lage zwischen zwei mächtigen Hochgebirgen und die große Ans- dehunug des Beckens begünstigt die Entwicklung dieses Riesenstromgebietes.