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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 168

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 168 — Von Bodenschätzen besitzt China besonders Kohlen, namentlich im N. Die hier liegenden Felder gelten als die größten der Erde, und sie enthalten nicht nur gewöhnliche, sondern auch Anthrazitkohle. Auch Erze, besonders Eisen und Kupfer, serner Zinn, Blei, Silber und Quecksilber, sind vor- Händen. Ob aber der Reichtum wirklich so groß ist, wie man vermutet, kann erst die Zukunft lehren. Denn bis jetzt ist der Abbau noch gering. Der Mangel an Verkehrswegen erschwert auch den Versand. Daher werden die meisten Hafenstädte von Japan ans mit Kohlen versorgt. Die wichtigsten der heute betriebenen Kohlengruben sind die von Kaiping in der Provinz Tschili und von Poschan in Schantung. Die Industrie Chinas kannte bis vor kurzem nur Kleinbetriebe. Die Maschinen werden noch jetzt größtenteils durch viele fleißige Hände ersetzt. In einzelnen Zweigen der Gewerbetätigkeit haben die Chinesen Hervorragendes geleistet, so vor allem in der Seidenweberei und Seidenstickerei, deren Erzeugnisse einen wichtigen Aussuhrgegenstand bilden. Altberühmt ist die Porzellanfabrikation, die bis 2000 Jahre v. Chr. zurückreichen soll, und die sehr dauerhafte, dünne und künstlerisch wertvolle Arbeiten liefert, ferner die Herstellung von Lack-, Bronze- und Emaillesachen und von Schnitz- arbeiten in Holz und Elfenbein. Einen großen Umfang hat die ebenfalls schon alte Papiersabrikation, da der Chinese Papier zu allen möglichen Zwecken verwendet. Neuerdings hat nun auch die Großindustrie, hauptsächlich von Europäern begründet, in China festen Fuß gefaßt, besonders in den Küsten- städten, und bei den billigen Arbeitskräften, die hier zur Verfügung stehen, erwächst daraus der europäischen Industrie eine gefährliche Nebenbuhlerin. Berkehr und Handel. Der Binnenverkehr vollzieht sich hauptsächlich zu Wasser auf schwerfälligen Segelbooten, Dschunken, die flußauf von Kulis gezogen werden. Neben den Flüssen gibt es zahlreiche Kanäle, unter denen der 1350 km lange Kaiserkanal der größte ist. Er verbindet Peking mit Schanghai und ist bereits zur Zeit der Mongolenherrschaft (um 1300) gebaut worden, um den Reis ungehindert von den Südprovinzen nach N. befördern zu können, da die Dschunken bei der Küstenfahrt häufig von japanischen See- räubern überfallen wurden. Durch die Laufveränderung des Hoangho (1852, S. 159) ist der n. Teil unbrauchbar geworden. Die Landwege sind sehr schlecht. Mit dem Bau von Eisenbahnen hat man erst in der letzten Zeit begonnen. Doch betrug ihre Gesamtlänge 1911 schon 8700 km gegen nur 200 im Jahre 1890. Die erste, nur 20 km lange Eisenbahn haben die Engländer 1876 von Schanghai nach Wusung gebaut. Als sie fertig war, wurde sie von der chinesischen Regierung ange- kauft, aber nicht, um sie zu betreiben, sondern zu zerstören. Schwellen und Schienen wurden losgerissen und samt Wagen und Lokomotiven ins Meer geworfen. Eine zweite, 1880 angelegte kleine Bergwerksbahn blieb unbehelligt. Zum Bau größerer Strecken kam

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1. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 136

1906 - Halle a.S. : Schroedel
— 136 — Industrie. Fast den dritten Teil der gesamten Einfuhr macht Baum- wolle aus, und von dem vorzüglichen einheimischen Reis führt Japan einen Teil aus, um dafür billigen China- und Jndienreis zu im- Portieren. Lebhaft ist darum auch der Schiffsverkehr, der in erster Linie von Japan selbst, sodann von England und Deutschland unterhalten wird. Das Innere des Landes überspannt ein Eisenbahnnetz, das 1902 mehr als 8000 km umfaßte. Dagegen liegt der Seehandel Chinas fast zur Halste in den Händen der Engländer. Sind auch die Chinesen vorzügliche Schiffer, so stehen bei ihrer allgemeinen Starrheit fremden Kultureinflüssen gegenüber Schiffbau und Schiff- fahrt auf derselben Stufe wie zu Marco Polos Zeit. Geradezu feindlich stellte sich China zu dem Bau von Eisenbahnen; nur wenige Küstenlinien sind zur Zeit ausgebaut, z. B. die Bahn von Taku nach Peking mit dem Anschluß an die mandschurische Bahn, die deutsche Linie von Tsing-tau nach den Kohlenlagern Wei-hsien. Im übrigen dienen im Binnenlande bei dem schlechten Zustande der Landstraßen zunächst die Wasserläufe dem Verkehr; aber die groß- artigen Kanalbauten, selbst der Kaiserkanal, verfallen, und von den großen Strömen dienen dem Schiffsverkehr nur der Jang-tse-kiang und seine Nebenflüsse, auf denen sich Dschunken in großer Zahl bewegen. Siedelungen. Bei der starken Bevölkerungsziffer und der Neigung der Chinesen, gedrängt zu wohnen, hat China eine Anzahl sehr volkreicher Städte, und China war, von den wenigen Großstädten des Altertums abgesehen, bis um 1800 das einzige Land mit Milli- onenstädten. Die bedeutendsten liegen heute an den Mittelpunkten des Verkehrs und des Handels: Kanton am Eingang ins s.-e China, die größte Stadt Asiens, mit 21/-2 Mill. Einwohnern; davor der wich- tigste Ein- und Ausfuhrhafen Hong-kong (engl.) mit der Stadt Viktoria. Auf dem Vor^prung zwischen der Hang-tschou-Bucht und der Takiang-Mündung Schanghai,- wichtigster Ausfuhrhafen für Tee und Seide. Im Innern, am Fluffe selbst Han-kou mit Wu-tschang, Millionenstadt, die Hauptniederlassung der Deutschen. Kurz vor der Mündung Nan-king, die frühere Hauptstadt, Chinas Gelehrtenstadt und Mittelpunkt der Baumwollen- und Seiden- industrie. Peking (11/2 Mill. E.) die jetzige, von der Mandschu- Dynastie bevorzugte Hauptstadt, Hafenstadt Tiön-tsin, wie Peking Millionenstadt. Auf Schantung die deutsche Pachtung Kiau-tschou mit Tsing-tau. Macao, w. von Hong-kong, portugiesisch. In Japan hat nur über 1 Mill. Tokio, die Hauptstadt des Landes, am innern Ende einer tief einschneidenden Bucht, am Aus- gange derselben der Hafen Jokohama. Er ist bereits überflügelt von Osaka, dem Hasen der alten Hafenstadt Kioto. Auf Kiu-siu Nagasaki, wichtig wegen seiner Nähe zu China.

2. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 470

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
470 errichtet, und auf den Flüssen ersetzt man die chinesischen „Dschunken" (eigentümlich gebaute Segelschiffe) mehr und mehr durch Dampfschiffe. Sogar der „alte chinesische Zopf", bisher der Stolz der Männer Chinas, ist in Gefahr, abgeschafft zu werden. Der größte Teil des Volkes ist aber immer noch von Haß gegen die Fremden erfüllt. (Die „Boxer".) b. Die Großmächte der Erde wetteifern miteinander, ihren Handel und Einfluß in China zu erweitern; denn das chinesische Hauptland ist überaus fruchtbar und reich an Bodenschätzen, und seine Bevölkerung macht fast den vierten Teil aller Bewohner der Erde aus. — Fast 9/io aller Chinesen beschäftigen sich mit Landwirtschaft. Zn Nordchina baut man Weizen, Baumwolle und Hülsenfrüchte (des. Bohnen), in Süd- china Reis, Tee und Maulbeerbäume. In der Zucht der Seidenraupe, die in China ihre Heimat hat, übertreffen die Chinesen alle andern Völker; in der Ausfuhr von Seidenstoffen sind sie aber von den Japanern bereits überflügelt und von den Italienern fast erreicht. Die Steinkohlen- lager Chinas sind wohl die größten der Welt und hinreichend, um die ganze Erde auf Jahrtausende mit Brennstoff zu versehen. c. Die Industrie erstreckt sich hauptsächlich auf die Herstellung von Porzellan-, Seiden-, Baumwoll- und Papierwaren (Sonnen- und Regenschirme aus Papier!). Die Chinesen sind überaus geschickt in Handarbeiten aller Art, des. in der Elfenbeinschnitzerei, Seidenstickerei und Stroh- flechterei. Der Seehandel ist größtenteils in den Händen der Eng- länder und Japaner; im Küstenverkehr aber haben die Deutschen die Vorherrschaft errungen, und auch auf dem Iangtsekiang fahren zahlreiche deutsche Dampfer. Ebenso haben die Hamburg-Amerika-Linie und der Norddeutsche Lloyd mit ihren vortrefflichen Dampfschiffen einen großen Teil des Verkehrs zwischen Europa und Asien mne. Die wichtigsten Seehäfen sind Kanton, Hongkong (engl.), Schanghai und Tientsin, der Hafen für die Residenz Peking. d. Die Deutschen haben das chinesische Dorf Tsingtau an der Ost- seite der Bucht von Kiautschou in wenigen Jahren in eine deutsche Stadt (40000 Einw.) mit großartigen Hafenanlagen, starken Festungswerken, einem Seebad und einer deutsch-chinesischen Hochschule umgewandelt. Sie besitzen damit einen wichtigen Stützpunkt für ihre Unternehmungen in Ostasien. 2. Das Kaiserreich Japan. Rb. 8 91. Ohne Korea 450000 qkm = 5/o Dtschl.; 50 Mill. Einw. Japan, „das Land der aufgehenden Sonne", hat seine erste Kultur von dem benachbarten China bekommen und war noch vor einigen Jahr- zehnten ein wenig beachtetes Land. In der letzten Zeit aber haben sich die Japaner zum Staunen der Welt fast alle Errungenschaften der europäischen Kultur angeeignet und Japan zur Hauptmacht in Oftasien erhoben. In ebenso kurzer Zeit hat sich Japan vom Ackerbaustaat zum Industriestaat umgewandelt. In der Herstellung von Seide-, Seiden- waren und Baumwollstoffen und von feinen Kunstgegenständen aus Gold, Silber, Kupfer und Bronze leisten die Japaner Hervorragendes. Ebenso steht die Färberei und Zeugdruckerei, für welche sie die

3. Asien - S. 143

1916 - Leipzig : List & von Bressensdorf
143 Das Kaiserreich China. Abb. 1, § 94. Chinesischer Bahnhof (bei Tetschow). Übertreibungen vorliegen.) Vorläufig muß zur Hauptsache Japan den Kohlenbedars decken, denn die eigene Förderung (unweit Peking und in Schantnng, V. E. § 489, 8) ist noch sehr gering. Auch Eisenlager sind im Bergland überall in großer Zahl vorhanden; südlich von Hankau sollen sich ganze Magneteisensteinberge befinden. Ebensowenig fehlt es an andern Metallen. In neuerer Zeit sind zahlreiche Bergbaukonzessionen an europäische Gesellschaften (unter Mitbeteiliguug chinesischen Kapitals) erteilt worden, so daß die Erschließung allmählich in Fluß kommen wird. 4. Industrie. (Über die Erfindungen f. §89.) In hoher Blüte standen von jeher knnst- § 94 gewerbliche Arbeiten aller Art: künstlerisch wertvolle Porzellansachen, zierliche Lackwaren, feine Seiden- und Baumwollenzeuge (Nanking), kunstvolle Arbeiten in Elfenbein, Holz, Kristall, Gold und Silber. Doch sind die Chinesen in neuerer Zeit auf fast allen diesen Gebieten von ihren Schülern, den Japanern, überholt worden. Von Bedeutung ist im Norden die Stroh- fl echt er ei (Strohborten sind für Kiantschon der Hauptausfuhrartikel). Sehr umfangreich ist die Papiererzeugung, da der Chinese für Papier die vielfältigste Verwendung hat, u. a. an Stelle des Fensterglases. Moderne Fabriken wurden bis jetzt fast nur vou Ausländern angelegt, doch regt sich in letzter Zeit auch der Unternehmungsgeist der Chinesen. 5. Handel. Für den Handel mit dem Ausland sind bis jetzt 35 Häfen frei- gegeben, darunter auch die am Jängtsekiang und Sikiang. Der Umsatz in den Ver- tragshäfen stieg von lx/4 Milliarden M. im Jahre 1899 auf 2vg Milliarden im Jahre 1912 (so viel wie in der Schweiz). Die wichtigsten Waren der Ausfuhr sind: Rollsgldgj Tee, Baumwolle, Seidenwaren, Hällte, Öl, Sesam, Stroligeflechte. Eingeführt werden: Baumwollgewebe und -garn, Opium, Petroleum, Zucker, Reis usw. — Die Haupthäfen sind [Hongkong], Schanghai, Tschingkiang (da, wo der Mündungstrichter des Jängtsekiang beginnt), dann Nanking und zwei andere, weiter flußaufwärts gelegene Jängtsehäfen (Wuhu und Kiukiaug), ferner Hankon und Kanton, also von Kanton abgesehen, lauter Jaugtsekiang-Städte. Gegen den Bau von Eisenbahnen hat China sich lange gesträubt. Man fürchtete, die Ruhe der Ahnen zu stören. Die 1876 gebaute kurze Strecke Schanghai—wusung (Hafen Schang- Hais) wurde auf Betreiben der Mandarinen zunächst wieder beseitigt; Schienen, Wagen und Lokomotiven wurden ins Meer geworfen. Auch heute noch ist die Sorge wegen der Ahnenbeunruhigung nicht behoben, weshalb die Bahnen sich in weiter Entfernung von den Begräbnisstätten halten müssen. Heute hat China 10 000 km Bahnen (z. Vgl.

4. Leitfaden der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 172

1908 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
172 China. § 50. Der Ackerbau ist hoch entwickelt. Reis, das allgemeine Nahrungsmittel, ferner Weizen, Tee, Seide sind die Haupterzeugnisse. Für die Zukunft, wenn erst China Eisenbahnen und europäische Industrie haben wird, sind seine mächtigen Stein- kohlenlager in verschiedenen Teilen des Reiches von allerhöchster Bedeutung. 2. Die Bevölkerung wohnt dicht gedrängt. Von den 330 Mill. Einwohnern des Chinesischen Reiches (11 Mill. km2) wohnen 320 Mill. im eigentlichen China auf nicht ganz 4 Mill. km2; die Volksdichte ist also im Mittel 80, übersteigt aber in manchen Gebieten mit 300 die der dichtest besiedelten Teile Europas. Daher ist trotz aller Anspruchslosigkeit der Lebensunterhalt schwer zu gewinnen und die Auswanderung der chine- fischen Arbeiter (Kuli) sehr groß, besonders nach Indien, Australieu, Amerika. Die Chinesen, der wichtigste Zweig der Mongolen, haben sich seit den ältesten Zeiten durch die Bebauung des Bodens, durch Industrie und Kunst hervorgetan; Papierfabrikation, Buchdruck, Schießpulver, Kompaß und Porzellan sind ihre Er- findungen. Gegen fremde Nationen schließen sie sich immer noch soviel als möglich ab, obgleich diesen seit 1842 eine Anzahl von Vertragshäfen eröffnet worden ist. Was die Religion betrifft, so hat neben der Lehre desconfucius (seit 500 v. Chr.) die des Fo oder Buddha sowie die des Laotse allgemein Ver- breitung gefunden. Christliche Missionen sind zahlreich. 3. Nahe der Nord grenze liegt die kaiserliche Residenz Peking [{je, Norden; fing, Hoflager^; ihr Hafen ist Tientsin am Peiho. Als Wunderwerke Chinas sind der Kaiserkanal (1800 km lang) und neben ihm die große Mauer zu nennen, welche in einer Aus- dehnung von 2200 km vor mehr als 2000 Jahren als Schutzwehr gegen die räuberischen Nomaden der Gobi erbaut wurde. Doch sind beide Werke jetzt streckenweise verfallen. Im mittleren China ist Nanking [nan, Süd] am Jangtsekiang ein Hauptsitz der chinesischen Gelehrsamkeit sowie des Handels und Gewerb- fleißes (Tusche, Seidenwaren, ein besonderer Banmwollenstofs, Nanking genannt). Schanghai und Futschou sowie die Dreistadt Hankou [= Mün- dung des Hein], Wutschang und Hanjang, am Jangtsekiang, sind die wichtigsten Stapelplätze. Im S. hat Kanton, nahe der Mündung des Sikiang, durch das Emporkommen von Schanghai und Hongkong seine ehemalige Bedeutung zum Teil eingebüßt. Der Küste gegenüber liegen die großen Inseln Ha in an und Formosa, die letztere jetzt im Besitze der Japaner. Fremde Kolonien in China sind: die portugiesische aus der Insel Macao und die englische auf der Insel Hongkong; die Hauptstadt der letzteren, Viktoria, ist der Markt sür die südlichen Provinzen Chinas geworden, wie Schanghai der sür die nördlichen. Neuestens hat China an mehrere Nationen kleine Pacht- gebiete abgetreten, so an Deutschland die Bucht von Kiautschou und an Groß- britannien Weihaiwei, beide in Schantung. 4. Die chinesischen Nebenlünder Mongolei, Dsungarei, Ost- turkestan und Tibet sind schon besprochen worden (§ 49). Die Man- d schürt! umfaßt den Ostabfall des Chiugangebirges, sie ist überwiegend hügelig und eben und im S. fruchtbar. Im N. wird sie vom Amur,

5. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 161

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 161 — ist teils Landhandel (mit Rußland), teils Seehandel (in erster Linie mit England, dann mit Japan, dem Deutschen Reich, der Union). Der Schiffsverkehr liegt hauptsächlich in Englands und Deutschlands Händen. Das Deutsche Reich unterhält Postdampfer- fahrten nach China und eine reich entwickelte Küstenschiffahrt. Sind auch die Chinesen vorzügliche Schiffer, so stehen bei ihrer allgemeinen Starrheit fremden Kultureinflüssen gegenüber Schiffbau und Schiff- fahrt auf derselben Stufe wie zu Marco Polos Zeit. Geradezu feindlich stellte sich China zu dem Bau von Eisenbahnen; neben der Überlandbahn Peking—hankou sind nur wenige Küstenlinien zur- zeit ausgebaut, z. B. die Bahn von Taku nach Peking mit dem Anschluß an die mandschurische Bahn, die deutsche Linie von Tsingtau nach den Kohlenlagern Weihsien. Im übrigen dienen im Binnen- lande bei dem schlechten Zustande der Landstraßen zunächst die Wasserläufe dem Verkehr; aber die großartigen Kanalbauten, selbst der Kaiserkanal, verfallen, und von den großen Strömen dienen dem Schiffsverkehr nur der Jangtsekiang und seine Nebenflüsse, auf denen sich Dschunken in großer Zahl bewegen. Staatenknndliches. 1. Das Kaisertum China ist eine Despotie; mit den Nebenländern (Mandschurei, Mongolei, Ostturkestan und Dsungarei, Tibet) hat es eine Größe von 11 Mill. qkm und zählt es 330 Mill. Bewohner. Das eigentliche China ist fast 4 Mill. qkm groß und hat 320 Mill. Einwohner, so daß auf das qkm 82 Ein- wohner kommen; am dichtesten ist die Bevölkerung im Tieflande des Hoangho und Jangtsekiang, wo bis 220 auf dem qkm wohnen. Besonders drängen sich die Bewohner in Städte zusammen; 1890 gab man vier Städten 1 Million Einwohner. Heute gelten drei als Millionenstädte: Peking, Hsiangtan und Hsingan; über 1k Million beherbergen außerdem noch acht. Haupt- und Residenzstadt ist Peking [x] (1600), der Vereinigungspunkt der Karawanenstraßen aus der Mongolei und Mandschurei, durch einen Kanal mit dem Peiho, durch Eisenbahnen mit der Nordgrenze des Reiches, mit Hankou im S und Tsingtau im O verbunden. - P. besteht aus zwei Hauptteilen, der Mandschu- oder Tatarenstadt und der Chinesenstadt; beide sind von Mauern umgeben und durch eine Mauer von- einander geschieden. Den Mittelpunkt der Mandschustadt bildet die kaiserliche Stadt, die die eigentliche Residenz, die verbotene Stadt, umschließt. Zwischen der Hofburg und der die Tataren- von der Chinesenstadt trennenden Stadtmauer be- findet sich das jetzt durch eine Verteidigungsmauer geschützte Gesandtenviertel. In der Chinesenstadt stehen die beiden großen Tempel: der Himmels- und der Acker- bautempel. Die Straßen laufen von N nach S und von W nach O; an den Kreuzungspunkten der hauptsächlichsten befinden sich hölzerne Triumphbogen. Nanking m (267), am Jangtsekiang, ist die alte Residenz, der Mittelpunkt der Industrie, vor allem der Baumwollindustrie (nach der Stadt N. trägt das Gewebe Nanking den Namen) und der Seidenindustrie, außerdem die Gelehrtenstadt Chinas. Der Handel ist an Schanghai □ (651) übergegangen, die bedeutendste Handels- Wulle, Erdkunde. Ii. 11

6. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde der außerdeutschen Länder - S. 83

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Iii. Die wirtschaftliche Stellung der wichtigsten Wirtschastsreiche Asiens. 83 ganz China etwa 350 Millionen, auf einem qkm durchschnittlich 105, in den fruchtbarsten Landstrichen sogar 300—400 Menschen wohnen, so ist diese Be- völkerungsdichte nur durch eine bedeutende Herabminderung der Lebenshaltung möglich geworden. Von den Getreidearten werden hauptsächlich Weizen im Norden und Reis im Süden gebaut. Doch reicht die Produktion des letzteren, so groß sie auch ist, für den eigenen Bedarf nicht aus. Im ganzen Lande, namentlich im Norden, werden viel Bohnen gepflanzt, die teils als Nahrung, teils zur Ol- gewinnung verwandt und auch ausgeführt werden. Auch andere Ol liefernde Pflanzen werden kultiviert, insbesondere Sesam. Hervorragend ist die Pro- duktion von Tee. Er wird auf den Berghängen des südlichen Chinas gestanzt. Der wichtigste Teemarkt ist H an kau am Waugtsekiang; die Hauptaussuhrhäseu sind Schanghai und Futschau. China steht in der Teeerzeugung zweifellos an erster Stelle. Aus dem Weltmarkt verliert es jedoch durch Indien und Ceylon, die mit verbesserten Methoden arbeiten, ständig an Bedeutung und nimmt daher im Teehandel nur noch den zweiten Platz ein. Vorzüglich ist das Land für den Anbau von Faserpflanzen geeignet. Insbesondere werden Baum- wolle, Hanf, Chinagras (Ramie) und Jute gebaut. Aber ihre Ausfuhr ist insolge der Rückständigkeit der Bodenwirtschaft verhältnismäßig gering; sie ist (nach L. Rieß) nur 1uo so groß als die Ausfuhr Indiens an Jute und Hanf. Der Viehzucht bringen die Chinesen wenig Interesse entgegen. Bedeutend ist nur die Geflügelzucht (Lieferung von Eiern), sowie die Zucht der Seidenraupe. In der Seidenerzeugung, die am stärksten im Gebiet des Jangtsekiang ver- breitet ist, steht China unter den Seidenlieseranten der Erde zwar in der Pro- duktion, nicht aber mit der sür den Welthandel gelieserten Menge (27 °/o) obenan. Es wird von Japan bereits übertrosfen, von Italien fast erreicht. Seide wird hauptsächlich über Schanghai und Kanton exportiert. b. Industrie. Die Chinesen sind geschickte Handarbeiter, doch leidet die Industrie ebenso wie der Ackerbau unter dem Schematismus des Herkommens. Bekannte chinesische Industriezweige sind die Seidenweberei und -stickerei, Her- stellung von Baumwollwaren (Nanking), von Lack- und Porzellan- waren, die Papiersabrikation und Strohslechterei. Die Herstellung von Strohborten, die auf der Halbinsel Schantung ihren Hauptsitz hat, ist besonders durch die Deutschen in Kiantschou schnell entwickelt worden. 92 0/0 der Ausfuhr gingen 1906 über diefes Gebiet (1903 erst 30 °/o). In den Hasenstädten und einigen Binnenplätzen beginnt die Großindustrie sich anzusiedeln. Sie hat ver- einzelt große Reis- und Mehlmühlen, Baumwollsabriken, Seiden- spinnereien, Zuckerfabriken, Eisenwerke usw. ins Leben gerufen. c. Handel und Verkehr. 1. Handel. Die Rückständigkeit dieses Riesenreiches kommt sowohl in der noch immer nicht aufgegebenen Abschließung den Fremden gegenüber, als anch in der noch vorhandenen festen Organisation des Handelsstandes in Gilden

7. Außereuropäische Erdteile - S. 181

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 181 — b. Die Industrie ist uralt. Sie erstreckt sich noch wie einst hauptsächlich auf die Herstellung von Porzellan, Seidenwaren, Papier und Kunst- waren. Die Hauptsitze der Industrie sind Nanking und Kanton. c. Der Handel, an dem in erster Linie England, die Union und Japan beteiligt sind, erstreckt sich auf die Erzeugnisse des Bodens und der Industrie. Deutschland bezieht aus China hauptsächlich Tee und Gold. Die wichtigsten Handelsstädte sind Kanton, Schanghai, Tientsin. 6. Bevölkerung. Die Chinesen gehören der mongolischen Rasse an. Sie sind klng, genügsam und sparsam, fleißig und ausdauernd, aber lügnerisch, grausam und vielfach unsauber. Sie halten mit Zähigkeit an den alten Überlieferungen, Sitten und Gebräuchen fest und blicken hochmütig auf andere Völker l„Barbaren") herab. 7. Geschichte. Die Kultur der Chinesen ist uralt. Sie kannten lange vor den Europäern Kompaß, Schießpulver, Porzellan, Papier und Buchdruckerkunst. Da sie sich aber Jahrtausende lang streng von andern Kulturvölkern abgesondert haben, hatten sie bis vor kurzer Zeit keinen Anteil an den großartigen Fortschritten des Abendlandes. Erst seitdem den Europäern Häfen geöffnet worden sind, vollzieht sich eine langsame Weiterentwicklung Mau von Eisenbahnen, Telegraphenlinien usw.). Der größte Teil der Bevölkerung ist aber immer noch von glühendem Fremdenhaß beseelt. Die Ermordung des deutschen Gesandten war ein trauriger Beweis hierfür. 7. Das deutsche Pachtgebiet Kiautfchon in China. Ziel: Wir lernen heute das Gebiet näher kennen, das China dem Deutschen Reich überlassen hat. Wir sprechen von der deutschen Besitzung Kiautschou. I. Wo liegt diese neue Erwerbung Deutschlands, und wie groß ist sie? Kiautschou ist ein Teil der chinesischen Provinz Schantung und liegt der Halbinsel Korea gegenüber am Gelben Meer. Es zerfällt in zwei Hauptteile: 1. Die Bucht. Sie hat in der Gestalt Ähnlichkeit mit dem Jadebusen, ist aber fast dreimal so groß wie er.*) Ihr Eingang wird von zwei gegenübertretenden gebirgigen Halbinseln gebildet, die sich einander bis aus 3 km nähern. Sie nimmt mehrere kleine Flüsse auf, darunter den, der dem Gebiete den Namen gegeben hat, den Kia-Ho (Ho = Fluß). 2. Das Landgebiet. Es ist ein Teil der Provinz Schantung und besteht in der Hauptsache aus zwei Halbinseln und zwei kleinen Inseln. Die Halbinseln bilden den Eingang zur Bucht. Die größere nördliche Halbinsel ist ungefähr 200 qkm, die kleinere südliche ungefähr ™ .. Jadebusen — 190 qkm Wasserfläche, Bucht von Kiautschon — 540 qkra Wasserfläche.

8. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 144

1908 - Berlin : Süsserott
144 — 2. Der Bergbau wird in China noch nach alter Weise betrieben. Gold, Silber, Kupfer und Zinn finden sich in der mineralreichen Provinz Jün-nan. Ungeheuer sind die Vorräte des Landes an Steinkohlen. Am wichtigsten sind die Lager von Schantung, deren Ausbeutung durch eine deutsche Eisenbahn von Kiautschou (Teil I, S. 104) sehr gefördert worden ist, und die Lager von Ts chi Ii (besonders die Kai- ping- Gruben nordöstlich von Tientsin), die auf europäische Art aus- gebeutet werden. (Bedeutung einer gesteigerten Kohlenförderung Chinas, besonders auch für die Entwicklung des deutschen Schutz- gebietes!) 3. Die Industrie Chinas, die als Kleingewerbe schon lange hoch- entwickelt ist, stellt besonders feinste Seidenstoffe her. Mittelpunkt der Seidenindustrie ist Kanton; modern eingerichtete Spinnereien gibt es in Schang-hai und Su-tschou. Die Baumwollenindustrie blüht von alters her in Nanking. Der Bambus dient zur Anfertigung zierlicher Möbel. Die Papierfabrikation ist so bedeutend, daß China trotz ungeheuren eigenen Verbrauchs noch große Mengen Papier ausführt. Berühmt sind ferner chinesische Lackwaren und chinesisches Porzellan (Provinz Schantung), bei dessen Herstellung die Chinesen künstlerische Fertigkeit und natürlichen Geschmack entwickeln. Zum ersten Industrie- bezirk Chinas dürfte sich im Laufe der Zeit das kohlenreiche Gebiet Schansi mit der Hauptstadt Tai-juen entwickeln. 4. Handel und Verkehr. Der Binnenhandel liegt in der Hand von festorganisierten Gilden. Er bedient sich der alten gepflasterten Landstraßen, mehr jedoch der reichlich vorhandenen Wasser- straßen, auf denen es von Booten und Dschunken wimmelt. Die großen Flüsse werden von Dampfern befahren; den bedeutendsten Verkehr hat der Jangtse-kiang bis Hankou (Norddeutscher Lloyd). Die Flüsse sind durch ein ausgedehntes Kanalsystem miteinander verbunden (Kaiserkanal). Die Post ist in China als Boten- (Lokal-) und Eilpost zu staatlichen Zwecken schon seit Jahr- hunderten ausgebildet. Den Privatverkehr vermitteln Privatpost- einrichtungen. Die europäischen Staaten haben für die Bedürfnisse ihrer Kolonien eigene Postanstalten errichtet. (Deutsche Postämter u. a. in Schang-hai und Tien-tsin.) Zwar wurden chinesische Erzeugnisse schon im Altertum an das Ausland abgesetzt; so nahm die Seide seinerzeit hauptsächlich auf der sogenannten Seidenstraße (Singan—lantschou—pamirhoch- land—merw—babylon) den Weg ins Abendland, und der Verkehr mit Rußland vollzieht sich auch heute noch auf der Karawanen- straße Peking—urga—maimatschin—kjachta. Jedoch war bis in die

9. Teil 2 - S. 152

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
152 Ii. Außereuropäische Lrdteue. erlittenen Niederlagen anfangen), da China die größten aller Stein- kohlenlager enthält. Seit alters genügen den Chinesen die vielfachen Erzeugnisse ihres heimischen Gewerbfleißes (das Porzellan hier zuerst erfunden); für ihren Thee und ihre Seide mögen sie daher wenig die fremde Ware der (bisher nur in einigen Städten zugelassenen) Fremden eintauschen, lieber das Opium Indiens, womit die Engländer ohne un- mittelbare Absicht Millionen tüchtiger Chinesen zu Grunde richten helfen.1 China war bis um 1800 das einzige Land mit Millionenstädten (ab- gesehen von den wenigen Großstädten des Altertums wie Babel oder dem kaiserlichen Rom) und hat deren neben den Vereinigten Staaten von allenlän- dern allein eine Mehrzahl. Als der berühmte venetianische Reisende Marco Polo (um 1280 lange Jahre in Diensten des chinesischen Kaisers) die ersten Nachrichten über dieses Menschen-Gewimmel nach Europa brachte, wurde er als „Millionen-Schwatzer" verlacht. In der großen Ebene des No. wohnen durchschnittlich 330 auf lqkm, und mehrere der 18provinzen sind volkreicher als ganz Südamerika. Die nördlichsten Millionenstädte sind die Kaiserstadt * Peking 2 und seine jetzt mit ihm durch Eisenbahn verbundene Hafenstadt * % i e n t s i n [tjentsin] oberhalb der Mündung des Pei-ho ins gelbe Meer; hier dient bereits das zweihöckrige Kamel als Lastträger.^An der So.-Küste der Halbinselschantung hatdasdeutschereich 1897 die Bucht von Kiautschou^ erworben als ostasiatischen Stützpunkt für seine Kriegsflotte. Der große Kai- ser-Kanal (fast so lang wie der Rhein) verbindet den Pei-ho, also auch Peking gen Sso. mit dem mittleren Spitzgolf der O. - Küste; an dessen W. - Ende die große Handelsstadt *Hang-tschou mit über x/2 Mill. E. In diesem für den Theehandel wichtigen Bezirk^ liegt auf dem Landvorsprung zwischen dem Bu- sen vonhang-tschou und der Takiang-Mündung ^Schanghai [schang-hei], der bedeutendste der Traktat-Häsens 4ht.e. Von Hang-tschou nw. *Nan- king6 [nanking] am Jang-tse-kiang, ein Hauptsitz chinesischer Gelehrsamkeit und Industrie (danach das Baumwollzeug benannt), 1/2 Mill. E. Am Ende des in die S.-Küste einschneidenden Spitzgolfs ^Kanton7, die südlichste Mil- lionenstadt nahe der Ausmündung des großen Kanton-Stroms, auf dem die kiellosen Dschunken sich drängen und ganze Straßen aus schwimmenden Häu- sern oder bewohnten Schiffen bestehen; mit 2 Mill. E. ist Kanton die größte Stadt von ganz Asien. Ö. vom Eingang in den Kanton-Busen das englische Felsen-Eiland Hongkong mit der Stadt ""Viktoria, dem wichtigsten 1 Vergl. @.147 Anm. 1. 2 d. h. N.-Residenz (von king = Hoflager). 3 Benannt nach einer im W. der Bucht gelegenen Stadt Kiau-tschon (ischou [tscho-ü] heißt Kreisstadt d. h. Sitz der Regierung eines Kreises, denn die chine- sischen Provinzen werden wie die preußischen in Regierungsbezirke eingeteilt und diese wieder in Kreise). 4 Im nördlichen China kommt der Theestrauch wegen der Winterkälte nicht fort, s Traktat- oder Vertrags-Häsen heißen die dem europäischen und nordameri- kanischen Handel von China eröffneten Hafenstädte. " d. h. also südliche Residenz (die es ehemals war). _ 7 So von den Europäern genannt nach der Provinz Kuang-tung, deren Hauptstadt es ist.

10. Geographie für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Unterrichtsanstalten - S. 100

1905 - Dresden : Huhle
— 100 — 3. Landesprodukte. Die meisten Landeserzeugnisse zeitigt der Ackerbau. Es wird Weizen, Hirse, Hafer, Gerste gebaut. Die wichtigste Rolle spielt der Reis, der in der Regel zwei Ernten gibt; trotzdem muß aber viel Reis aus Hiuteriudien eingeführt werden. Weitere Erzeugnisse sind Zucker- und Bambusrohr; der Maulbeerbaum wird für den Seidenbau im ganzen Land angebaut. Ebenso wächst fast durchweg die Baumwolle. Im Quellgebiete des Hoaugho wächst wild der Rha- barber. Als Handelspflanze spielt der Tee die erste Rolle. Bedeutend ist auch der Anbau der Ölpflanzen, vor allem von Raps und Sesam. Die Viehzucht ist in China nicht von Belang; eifrig betrieben wird nur die Geflügel- und Schweinezucht. Der Fischreichtum des Landes ist ein erstaunlicher. Fische und Reis bilden die Hauptnahrung der meisten Chinesen. Reich ist auch das Land an Mineralien, z. B. an Gold, Silber, Salz (die Salzgewinnung ist kaiserliches Monopol); in China sind erstaunlich reiche Kohlenlager, die aber noch wenig ausgebeutet sind. Der Bergbau fördert ferner Eisen, Kupfer, Quecksilber, Nickel, Edelsteine und vor allem Porzellanerde zutage. 4. Industrie und Handel. Die chinesische Industrie ist in einzelnen Zweigen schon in uralter Zeit hoch entwickelt gewesen; besonders gilt dies von der Seiden- und Baumwollenweberei, der Papierbereitung, Porzellanmannfaktnr, den Lackwaren, Elfenbeinschnitzereien, Farben, Tuschen, Bronzen. Nennenswert ist der heimische Schiffsbau. Der europäischen Industrie ist es aus verschiedenen Gründen schwer geworden, in China festen Fuß zu faffen. Neuerdings dringt hier jedoch auch die Fabrikindustrie ein, so sind in Schanghai große Baumwollfabriken errichtet. Der chinesische Binnenhandel ist recht lebhaft; selbst in den kleinsten Städten finden allmonatlich mehrere zahlreich besuchte Märkte statt. Gefördert wird der Binnenhandel durch die beiden Hauptströme Hoaugho und Jangtfekjang, fowie durch ein ausgedehntes Kanalnetz. Der berühmteste Kanal, der Kaiserkanal, ist so lang wie der Rhein und ist auch zu dem Zwecke angelegt worden, um die Tribute aus den südlichen Landesteilen von Stürmen und Seeräubern ungefährdet nach Peking an den Hof zu bringen. Leider wird für seine Unter- Haltung nichts getan; auch hat er durch die veränderten Verkehrs- Verhältnisse sehr an Bedeutung verloren. Eine große Rolle spielen im Norden die Landwege, die von Ochsenfuhrwerken befahren werden, im Süden dagegen Fußsteige für Träger. Der Bau von Eisen- bahnen stößt noch immer auf nationale und religiöse Schwierigkeiten. Die im Jahre 1873 fertiggestellte Bahn zwischen Schanghai und dem Vorhafen Wusung wurde, um einen Aufruhr zu verhüten, abgebrochen, und konnte erst wieder 20 Jahre später hergestellt werden. Von Bedeutung ist die Bahn in Nordchina von Taku nach Tientsin.

11. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 45

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Ost- und Zentralasien. 45 frucht gewonnene Opium, durch dessen Genuß freilich Millionen von Chinesen ihre Gesundheit zugrunde richten. Das Gewerbe war bei den Chinesen schon frühzeitig entwickelt. So kannten sie lange vor den Europäern die Buchdruckerkunst, das Papier, das Porzellan, das Schießpulver, die Magnetnadel und das Papiergeld. Noch heute liefern sie ausgezeichnete Baumwoll- und Seidenwaren, vortreffliche Elfenbeinschnitzereien und Lackwaren, unübertroffenes Porzellan und vorzügliche Tusche. Doch ist das chinesische Gewerbe noch nicht vom Hand- zum Maschinenbetrieb fortgeschritten. Die bedeutendsten Mineralschätze des Landes bilden Steinkohlen-, Eisen-und Kupferlager; erstere sind die aus- gedehntesten der Erde, werden jedoch erst zum geringsten Teil abgebaut. Das Land besitzt ferner große Lager von Porzellanerde. Dem chinesischen Reiche steht daher, wenn dortselbst Eisenbahnen und Industrie mehr Ein- gang gefunden haben, ein großer Aufschwung bevor. Verkehr. Ein Hauptverkehrsmittel sind neben den Straßen die zahl- reichen Kanäle; unter ihnen ist der wichtigste der Kaiserkanal, der im O. des Reiches von S. nach N. zieht. Eisenbahnen und Telegraphen sinden mehr und mehr Eingang. — Den regsten Verkehr unterhält China zu Lande mit Rußland, zur See mit England. Ein erheblicher Teil des Küstenverkehrs liegt in den Händen deutscher Reeder., Bevölkerung. Von den 350 Mill. des ganzen Chinesischen Reiches ent- fallen auf das eigentliche China (4 Mill. qkm) 320 Mill. Es gibt Distrikte mit 390—400 Einw. auf 1 qkm. Diese große Dichte der Bevölkerung nötigt alljährlich Tausende zur Auswanderung, vielfach als „Kulis", d. h. auf mehrere Jahre gemietete Arbeiter. Der Abstammung nach sind die Chinesen Mon- golen. Ihre körperlichen Hauptmerkmale sind: weizengelbe Hautfarbe, quadra- tisches Gesicht, hervorstehende Backenknochen und kleine, enggeschlitzte und schief- gestellte Augen. Charakteristische Sitte ist das Zopftragen. — Staatsreligion ist die Lehre des Konfuzius (Ahnendienst). Das Volk bekennt sich jedoch meist zum Buddhismus. — An der Spitze des Staates steht der Kaiser, der als „Sohn des Himmels" regiert. Seine Beamten nennen wir Mandarinen. — Den Fremden sind mehrere Häfen, die sog. Vertragshäfen geöffnet^). Siedelungen. Die Hauptsiedelungen folgen den Flüssen oder liegen, besonders im S., an der reich gegliederten Küste. Nahe der Nordgrenze des Landes Peking (ungefähr 1 Mill. Einw.), die Residenz des Kaisers. Seine Hafenstadt ist Tientsin, 800000 Einw. Am Jang-tse-kiang Nanking, 270000 Einw., Hauptsitz der Gelehr- samkeit und Industrie; weiter aufwärts der Handelsplatz Han-kau, 820000 Einw. Die Mündung des Jang-tse-kiang ist überhaupt das eigentliche Eingangstor nach China. An der Küste südlich von der Mündung des Jang-tse-kiang: Schanghai, 650000 Einw., der wichtigste Handelsplatz für das Ausland. An der Mündung des Si-kiang Kanton, ■900000 Einw., die bedeutendste Handelsstadt des Südens. l) Die Zahl der Fremden in den Vertragshäfen betrug 1909 88310, darunter 9499 Engländer und 2341 Deutsche. Fischer-Geistbeck-Bappert, Erdk. f. Lehrerbildungsanstalten. Iii. 4

12. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 19

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 19 — ist hochentwickelt, hat aber noch eine große Zukunft, weil China das stein- kohlenreich st e Land der Erde ist. Die Chinesen gehören zur mongolischen Rasse. Sie sind im Essen und Trinken sehr mäßig und zeichnen sich durch rastlose Thätigkeit aus. Ein verderbliches Laster der Chinesen ist das Opiumrauche n. Sie haben auch großartige Werke ausgeführt: die größten sind der 1000 Km lange K a i s e r k a n a l, der die südlichen Provinzen mit der Hauptstadt ver- bindet, und die schon vor 2000 Jahren gebaute „chinesische Mauer", durch welche das Land vor eindringenden Nomadenhorden geschützt werden sollte. — Die Lage Chinas am Großen Ocean und an den Gebirgen und Wildnissen Hochasiens unterstützt wesentlich eine im Charakter des chinesischen Volkes liegende Neigung zur Abschließung von anderen Völkern. Hierdurch entwickelte sich dort eine eigentümliche Kultur, die schon früh eine bedeutende Höhe erreichte, aber dann nur sehr geringe Fortschritte machte. So kannten z. B. die Chinesen schon lange vor den Europäern die Buchdruckerkunst, das Papier, das Porzellan und das Schießpulver. Erst seit einigen Jahrzehnten ist China dem Weltverkehr geöffnet. — „Die Religion der Chinesen ist ein grober G ö tz e n d i e n st. In prachtvollen Tempeln verehrt das Volk fratzenhafte Götzen, deren Gunst es durch Opfer zu erlangen sucht; doch verzehrt es das Opfertier selbst. Am liebsten bringt man den Götzen Huldigungen dar, die nicht viel kosten: Verbeugungen, Räucherungen, goldene Papier- schnitzel, Paukenschläge u. s. w. In jedem Hause befindet sich ein Götze, dem die Hausgenossen täglich ihr Anliegen im Gebete vortragen, den sie aber auch züchtigen, wenn er ihren Wunsch nicht erfüllt." a) Städte in China: Peking (d. h. Nordresidenz, 1^/2 Mill. E.) ist die Hauptstadt des Landes und die Residenz des Kaisers, welcher „Sohn des Himmels" genannt wird. Sein Palast nimmt einen ganzen Stadtteil ein, der die „verbotene Stadt" heißt. Im Norden der Stadt befindet sich das Ge- bäude, in welchem die großen Prüfungen abgehalten werden. Es hat gegen 10 000 Zimmer; denn foviele Prüflinge melden sich oft und jeder muß in einem besonderen Zimmer arbeiten. — Nanking (d. h. Südresidenz, x/2 Mill. E.), die frühere Hauptstadt, ist der Hauptsitz der chinesischen Gelehrsam- k e i t u n d I n d u st r i e. (Nankingwaren sind feine Baumwollenstoffe; sie haben einen Weltruf.) Der wunderbare, 60 m hohe Porzellanturm, den man inwendig auf nahezu 900 Stufen ersteigen konnte, ist im Bürgerkriege 1850 bis 1864 zerstört worden. Nanking liegt in einer stark bevölkerten, sehr fruchtbaren Ebene, in der jeder Meter des Bodens ausgenützt wird. Deshalb wohnen viele Leute jahraus, jahrein auf Schiffen oder Flößen, die im Flusse schwimmen. — Schanghai ist der Hauptplatz für den chinesisch-europäischen Handel, besonders Ausfuhrhafen der thee- und seidenreichsten Provinzen des Landes. — Kanton (1% Mill. E.) ist eine wichtige Handelsstadt. Hier schwimmen ganze Häuser- reihen auf dem Wasser. d) Die Mandschurei ist die Heimat der jetzigen Beherrscher Chinas. Sie umfaßt das Gebiet des unteren Amur und ist ein von Gebirgen umschlossenes Flachland. Die Haupt st adt Mnkden ist der Schlüssel zu China. 0) Die Mongolei besteht aus der W ü st e G 0 b i (s. S. 5), welche im N. und So. von einem breiten Steppengürtel umsäumt ist. Maimatfchin ist 2*

13. Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1 - S. 392

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
392 Den wenigsten ist Hankau, eine der wichtigsten und größten Städte des Reiches der Mitte, auch nur dem Namen nach bekannt. Es liegt sechs- hundert englische Meilen den Jangtsekiang aufwärts im Herzen von China, im Mittelpunkt des größten Teedistriktes und hat wohl mit den es um- lagernden Städten eine Bevölkerung von weit über eine Million. Als ich im Bkai 1894 ineine Reise von Schanghai den gewaltigen Strom aufwärts unternahm, waren meine Mitpassagiere durchweg nach Hankau gebucht. Die Warenballen, welche auf den Docks in Schanghai verladen wurden, gingen nach Hankau, alles sprach nur von Hankau. Was Schanghai für das ganze chinesische Reich ist, das ist Hankau für das Innere desselben. Schanghai liegt am Ende, Hankau am Ansang des Dampferverkehrs auf dem chinesischen Riesenstrom. An den Ufern der mächtigen gelben, trüben Wasserfläche des Jangtsekiang liegt ein lang- gestreckter Park mit hohen Bäumen, zwischen deren Kronen ein paar größere Häuser hervorlugen. Das ist die europäische „Konzession", die Residenz der Handvoll Europäer' welche Hankau zu dem gemacht haben, was es heute ist, zur Metropole des Teehandels. Hundert Kaukasier haben hingereicht, den Handel von Hunderttausenden Quadratkilometern Landes mit vielen Millionen Einwohnern zum großen Teile hierher zu locken. In den Häusern des schönen Parks am Jangtsekiang ist der Sitz dieses so ausgebreiteten Geschäftsverkehrs im Innern von China, und nach dieser Handvoll europäischer Erde im Herzen von China werden die un- gezählten Tonnen Tee aus dem Stromgebiet des Jangtsekiang zusammen- geschleppt. Sie kommen auf den Rücken von chinesischen Lastträgern, auf Maultieren, auf grotesken Dschunken und Booten und auf großen europäischen Dampfern. — Hierhin reisen im Frühjahr die Teehündler und Teekoster von Europa, von Singapore und Schanghai; täglich kommen Dampfer an, täglich lichten andere ihre Anker für ferne Ziele. Während weniger Wochen in jedem Frühjahr herrscht in Hankau fieberhafte Tätig- keit. Europäische Handelsherren und ihre Agenten, Koster und Speku- lanten, chinesische Geschüftsleiter, Geldzähler, Kommis und Lastträger arbeiten dann von früher Morgendämmerung bis in die Nacht hinein. Die vierundzwanzig Stunden des Tages find ihnen nicht hinreichend. Da wird gekauft und ausgepackt, gekostet, gemischt und eingepackt, bezahlt und verladen — alles nur Tee, Und kaum sind die Schiffsbäuche voll von ungezählten Kisten, fo werden die Anker gelichtet. — Das geht so, wie gesagt, während einiger Wochen im Jahre — etwa von Anfang Mai bis Anfang Juni. Dann wird es wieder still in Hankau. Warum diese Eile? Warum diese angespannte Tätigkeit während so kurzer Zeit? — Die wichtigste Teeernte des Jahres trifft eben dann ein, und die einzelnen europäischen Teehäuser trachten natürlicherweise, die besten Sorten zu den niedrigsten Preisen zu ergattern. Dazu muß aber jede Kiste, jeder Sack geprüft werden, und diese Prüfung ist die wichtigste Sache

14. Lesebuch für unterfränkische Fortbildungsschulen - S. 268

1917 - München : Oldenbourg
268 mehr wie früher in englische oder japanische Docks zu gehen, sondern können in Tsingtau in einem deutschen Dock und von deutschen Schiffsbaumeistern wieder instand gesetzt werden. Zur Rechten bietet sich unserm Auge ein echtes Hafenbild. Vom Ufer her springen zwei breite Molen in das Hafenbecken hinein, an deren Kaimauern auch die größten Schiffe, geradeso wie im Hafen von Hamburg, anlegen. Hier macht auch unser »Fürst Bismarck« an der Mole fest und wir können nun an Land gehen und uns im Hafen von Tsingtau genauer umsehen. Es liegen dort deutsche, englische, japanische und amerikanische, auch bisweilen* norwegische Dampfer. Viele Segelschiffe kommen mit Holzladungen aus Korea und Amerika nach Tsingtau, da die Chinesen leider all ihren Wald abgeschlagen haben. Die Chinesen selbst haben bis jetzt noch wenige nach europäischer Art gebaute Schiffe. Wie in allen Dingen, so halten sie auch hier lange am Althergebrachten fest und bedienen sich nach wie vor noch ihrer alten Segelschiffe. »Dschunken« heißen diese hochbordigen Schiffe mit ein, zwei oder drei Masten. Die Segel daran sind nicht geteilt wie bei uns, sondern an jedem Mast wird ein großes Segel aufgezogen. Seltsamerweise hat jedes chinesische Schiff vom zwei große gemalte Augen: »damit es seinen Weg sehen kann«, sagen die Chinesen. Diese Dschunken, von denen im Jahre viele Hunderte in Tsingtau ein- und auslauten, ankern in einem besonders abgeteilten Dschunkenhafen. Aber jetzt sehen die Chinesen schon den großen Vorteil der Dampfschiffe ein und bald wird, wie schon in anderen Häfen Chinas, auch im Tsingtauer Hafen mancher Dampfer liegen, der durch die gelbe Flagge mit dem Drachen sich als ein chinesischer Dampfer zu erkennen gibt. Jede Mole entlang laufen Gleise der Eisenbahn; so kann die Ladung der Schiffe unmittelbar von diesen in die Eisenbahnwagen verladen werden und umgekehrt. Alle Waren, die nicht gleich mit der Eisenbahn fortgeschafft werden sollen, finden einstweilen in geräumigen Lagerschuppen Auf- nahme. In diesen liegen auch alle Waren, die aus dem Innern Chinas zusammengekommen sind um von Tsingtau aus zu Schiff weiter ver- sandt zu werden. Alle Arbeiter, die beim Laden und Löschen der Schiffe beschäftigt sind, sind Chinesen; den chinesischen Handarbeiter nennt man Kuli. Bekanntlich tragen alle Chinesen einen langen Zopf. Bei der Arbeit haben die Kulis ihren Zopf um den Kopf geschlungen. Sie tragen blauleinene, weite Jacken und weite, blaue Hosen, die sie an den Knöcheln zubinden. Weil sie bei großer Hitze und schwerer Arbeit den Oberkörper entblößen, ist dieser ebenso wie Arme und Gesicht von der Sonne ganz kupferbraun gebrannt. An den Füßen haben sie Strohsandalen oder Schuhe mit Filzsohlen.

15. Schulgeographie - S. 89

1882 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
$ 18. Die asiatischen Länder, 89 Mandschus^, das Volk aber hält starr an dem alten Herkommen, alles Fremde verachtend; fleißig, anspruchslos und sparsam schaffen sich die Chinesen friedlich Raum in fast allen Umgebungslanden des großen Oceans, seit Mitte unseres Jahrhunderts auch in den amerikanischen und australischen, daheim aber können sie noch einen unermeßlichen Aufschwung nehmen, wenn sie erst Dampfmaschinen-Industrie und Eisenbahnen einführen, da China die größten aller Seinkohlen- lager enthält. Seit Alters genügen den Chinesen die vielfachen Er- zeugnisfe ihres heimischen Gewerbefleißes (das Porzellan hier erfun- den); für ihren Thee und ihre Seide mögen sie daher wenig die fremde Ware der (erst kürzlich in einigen Städten zugelassenen) Fremden eintauschen, lieber das Opium Indiens, womit die Eng- länder ohne unmittelbare Absicht Millionen tüchtiger Chinesen zu Grunde richten helfen. China war (abgesehen von den, wenigen Großstädten des Altertums wie Babel oder das kaiserliche Nonn bis um 1800 das einzige Land mit Millionen- Städten und hat deren noch jept von allen Ländern allein eine Mehrzahl. Als der berühmte venetianische Reisende Marco Polo lum 1280 lange Jahre in Dien- sten des chinesischen Kaisers) die ersten Nachrichten über dieses Menschen-Gewimmel nach Europa brachte, wurde er als „Millionen-Schwätzer" verlacht. In der großen Deltaflur des No. wohnen durchschnittlich 18000 auf der Hi, M, und mehrere der 18 Provinzen sind volkreicher als ganz Südamerika. Die nördlichsten Millionenstädte sind die Kaiserstadt *Pefirtg2 und seine Hafenstadt ^Tien-tsin [tte'rttjm] oberhalb der Mündung des Pei-ho ins gelbe Meer; hier dient bereits das zweihöckrige Kamel als Lastträger. Der 150 M. lange Kaiser-Kanal verbindet den Pei-ho, also auch Peking gen Sso- mit dein mittleren Spitzgolf der O. - Küste, an dessen Ende die große Handelsstadt ^Hang-tsch ou liegt, über 1/2 Mill. E. In diesem für den Theehandel wichtigen Bezirk» liegt aus dem Laudvorspruug zwischen dem Hang- tschon-Busen und der Ta-kiang-Mündung ^Schanghai [sdjatig - hat], der bedeu- tendste der Traktat - Häfeni, 1 4 Mill. E. Von Hang - tschon nw. * N a rt - k i n g 5 dem Jang -tse-kiang, ein Hauptsitz chinesischer Gelehrsamkeit und Industrie (danach das Baumwollenzeug benannt), V2 Mill. E. Am Ende des in die S.- Küste ein- schneidenden Spitzgolss * E a n t o it6, die südlichste Millionenstadt nahe der Aus- mündnng des großen Canton-Stroms, aus dem die kiellosen Dschunken sich drangen und ganze Straßen aus schwimmenden Häusern oder bewohnten Schiffen bestehen. O. vom Eingang in den Canton - Busen das englische Felsen-Eiland Hongkong mit der Stadt * Victoria, dem wichstigsten Ein- und Aussuhrhafen S,-Chinas. Die Sw.-Provinz Jün-nan, reich an Kupfer und Zink, ist das Ziel eines Uberlandwegs, welchen die Engländer vom bengalischen Meerbusen dahin eröffnen möchten. Von der So.-Provinz Fo-kien [fie'n] reicht die Herrschaft Chinas erst seit Beginn der Mandschu Dynastie über die Meerenge gl. N. auf die W. - Seite Formosas, wo im O. uoeb unbezwunhene Bergvölker hausen. 1) Erst seitdem tragen die Chinesen als Abzeichen der Unterwerfung dm Zopf. 2) d.h. N. - Residenz (von king — Hoflager). 3) Im nördlicheren China kommt der Theestranch nicht fort. 4) Traktat- oder Vertrags-Häsen heißen die dem europäischen (und nordameri- kanischen) Handel von China eröffneten Hafenstädte. 5) d. h. also südliche Residenz (die es ehemals war). 6) So von den Europäern qenannt nach der Provinz Kuana-tuna, dereit Hauptstadt es ist.

16. Deutschland, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Handelsgeographie und Verkehrswege, Mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 87

1910 - Breslau : Hirt
C. Verkehrswege: Eisenbahnverkehr. 87 Ganz bedeutend ist der Wert, den Vieh, Fleisch und tierische Fette im Welthandel haben. Für die Versorgung Europas mit Fleisch kamen ehe- dem die osteuropäischen Staaten in Betracht. Heute decken Deutschland und die dichtbevölkerten westeuropäischen Staaten ihren Vieh- und Fleischbedarf hauptsächlich von der Union, von Argentinien, Uruguay, Australien und Kanada. Chicago ist das größte „Schlachthaus" der Erde. c) Industrie-Rohstoffe. Den Wert, den unter den Mineralien Kohle und Eisen für das Gewerbe und den Welthandel besitzen, hat unter den Pflanzen die Baumwolle. Die gesamte jährliche Produktion betrug im Jahre 1908 nahezu 4|- Millionen Tonnen im Werte von wenigstens 4| Milliarden Mark. Davon kommen auf die Union |-, den Rest liefern Ostindien, Ägypten, Russisch-Zentralasien und China. Die großen europäischen Wollindustriestaaten England, Deutschland und Frankreich erhalten ihren Rohstoff, die Schafwolle, vornehmlich aus den Weideländern Argentiniens, Australiens und Südafrikas. China, Japan und neuerdings auch Italien sind die Hauptlieferanten für Rohseide, die vornehmlich in Frankreich, Deutschland und der Schweiz zur Verarbeitung gelangt. Der in neuester Zeit sehr wichtig gewordene Kautschuk wird Haupt- sächlich in den Urwäldern Amazoniens und Afrikas von den wildwachsenden Gummipflanzen gewonnen. Den meisten Kautschuk verbrauchen die Vereinigten Staaten Amerikas und Deutschland. Den meisten Flachs bauen Rußland, Irland und Nordamerika, Hans Rußland und Italien, Jute liefert ausschließlich Britisch-Jndien. C. Verkehrswege. Die natürlichen Handels- und Verkehrswege sind Flüsse, Seen und Meere, als künstliche treten die Kanäle und Eisenbahnen hinzu. I. Eisenbahnverkehr. 1. Verbreitung und Länge der Eisenbahnen. Das wichtigste Verkehrs- mittel sind in der Neuzeit die Eisenbahnen. Die erste größere Strecke mit Lokomotivbetrieb wurde 1830 zwischen Liverpool und Manchester eröffnet, und gegenwärtig ist das Schienennetz der Erde zu einer Länge ausgewachsen, daß es den 40000 km langen Äquator mehr als 22,5 mal umspannen kann. An dem Eiseubahubau haben sich die Erdteile sehr ungleich beteiligt. Allen voran steht Amerika, und zwar sällt dort der verhältnismäßig größte Teil der Eisenbahnen auf die Vereinigten Staaten, wo die eisernen Schienenwege die Begründer neu aufblühender Ortschaften wurden. Dann folgt Europa; hier nimmt das Deutsche Reich die erste Stelle hinsichtlich der Ausdehnung des Schienenweges ein. In Asien sällt der erste Hauptanteil an der Ent- Wicklung der Eisenbahnen dem Britischen Kaiserreich Indien zu, und auf dem Australischen Festland erschließen Eisenbahnen, die größtenteils von () und So ausgehen, immer größere Strecken des noch wenig bekannten Innern. Die geringste Entwicklung im Bahnbau zeigt Afrika.

17. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 159

1900 - Osnabrück : Rackhorst
159 Himmels" genannt wird. Bei Peking beginnt der 1000 km lange Kaiserkanal. Am Jangtsekiang liegt Nanking ('/2 Mill.); weiter im S. finden wir Kanton (112 Mill.) und diesem gegenüber die Felsen- insel Hongkong, die den Engländern gehört. 3. Die Chinesen gehören zur mongolischen Rasse. Sie haben eine weizengelbe Hautfarbe, hervorstehende Backenknochen und schiefliegende Augen. Eine große Eigentümlichkeit dieses Volkes ist, daß Männer, Frauen und Kinder ihr Haar zu einem langen Zopfe zusammenflechten. Die Kleidung ist bei allen recht weit und bequem. Der Chinese ist sehr fleißig und arbeitsam, dazu äußerst genügsam im Essen und Trinken. Seine Hauptnahrung ist Reis, sein Hauptgetränk Thee. Ein böses Laster an ihm aber ist das Rauchen von Opium. Die Chinesen waren schon im Altertum ein geschicktes und gebildetes Volk. Viel früher als die Europäer kannten sie die Buchdruckerkunst, den Kompaß und die Be- reitung des Schießpulvers, des Papiers und des Porzellans. Doch schritten sie nicht mit der Zeit vorwärts, sondern blieben beim Alten stehen uiib verschlossen ihr Land stets sorgfältig allen Fremden (Chinesische Mauer). Erst in letzter Zeit ist China durch Gewalt dem Weltverkehr mehr ge- öffnet worden. Mehrere Eisenbahnen sind bereits gebaut. — Die Religion der Chinesen ist ein grober Götzendienst. Das Christentum findet bei ihnen nur schwer Eingang. 4. Die deutsche Besitzung Kiautschou skjautsckms ist ein Teil der chine- sischen Provinz Schantung. Sie liegt am Gelben Meere, der Halbinsel Korea gegenüber. Die Besitzung besteht aus einer Bucht, welche in ihrer Gestalt Ähnlichkeit mit dem Jadebusen hat, aus zwei Halbinseln zu beiden Seiten des Eingangs der Bucht und zwei kleinen Inseln in derselben. Zwar hat das Landgebiet nur die Größe des Fürstentums Reuß ä. L. und ist mit der Bucht dem Deutschen Reiche vorläufig nur auf 99 Jahre verpachtet, aber trotzdem ist Kiautschou für uns von sehr großem Werte. Dieser besteht zunächst darin, daß es einen vorzüglichen Stützpunkt für unsere Kriegsflotte bildet. Sehr wichtig ist sodann, daß nur Deutschland das Recht hat, in der kohlenreichen Provinz Schantung Bergwerke anzulegen. In Zukunft können also von Kiautschou mtö iflle Hasenplätze Ostasiens mit Steinkohlen versorgt werden. Bon großer Be- deutung ist ferner, daß den Deutschen für den Bau von Eisenbahnen in der Provinz Schantung besondere Vorrechte zugesichert sind. Unsere Eisenwerke in Deutschland werden daher durch die Lieferung von Schienen, Lokomotiven, Wagen rc. glänzende Geschäfte machen. Auch für hunderterlei andere Erzeugnisse unserer blühenden Industrie sind die 31 Mill. Chinesen, welche Schantung bewohnen, gute Abnehmer. Reichen Gewinn endlich ziehen die deutschen Großkaufleute aus dem Handel mit den chinesischen Erzeugnissen. Ihre aus China heimkehrenden Schiffe bringen Thee, Baumwolle, Reis, Seide, Strohgeflechte, oder was die Chinesen sonst bauen und verfertigen, nach Deutschland und anderen Ländern der Welt. Für unsern Handel und unsere Industrie ist also die Erwerbung Kiautschous von größter Bedeutung. 6. Das Kaiserreich Japan. (Etwas größer als Preußen — 44 Mill. Einw.) Japan ist, ähnlich wie England, ein Jnselreich. Es besteht aus 5 größeren und vielen kleinen Inseln. Die meisten sind gebirgig und

18. Bilder aus den deutschen Kolonien - S. 147

1908 - Essen : Baedeker
— 147 — werden können. Hoch in die Lüfte ragt ein gewaltiger Kran, der Lasten von 150000 ^ Gewicht heben kann. Dort liegt auch ein eisernes Schwimmdock verankert. Es ist das größte Schwimmdock Ostasiens. Die einzelnen Teile sind in Deutschland hergestellt und hinausgeschafft worden. In Tsingtau wurde dann das Dock an Land zusammengesetzt. Der riesige eiserne Bau bot einen großartigen Anblick, als er fertig war und auf schräg gestellten Balken vom Ufer hinab rauschend ins Wasser glitt. Jetzt brauchen unsere deutschen Kriegsschiffe und Handelsschiffe nicht mehr, wie früher, in englische oder japanische Docks zu gehen, sondern können in Tsingtau in einem beut- schen Dock und von deutschen Schiffsbaumeistern wieder instand gesetzt werden. Zur Rechten bietet sich uuserm Auge ein echtes Hafenbild. Vom Ufer her springen zwei breite Molen in das Hafenbecken hinein, an deren Kai- mauern auch die größten Schiffe, geradeso wie im Hafen von Hamburg, an- legen. Hier macht auch unser „Fürst Bismarck" an der Mole fest, und wir können nun an Land gehen und uns im Hafen von Tsingtau genauer umsehen. Es liegen dort deutsche, englische, japanische und amerikanische, auch bisweilen norwegische Dampfer. Viele Segelschiffe kommen mit Holzladungen aus Korea und Amerika nach Tsingtau, da die Chinesen leider all ihren Wald abgeschlagen haben. Die Chinesen selbst haben bis jetzt noch wenige nach europäischer Art gebaute Schiffe. Wie in allen Dingen, so halten sie auch hier lange am Althergebrachten fest und bedienen sich nach wie vor noch ihrer alten Segelschiffe. „Dschunken" heißen diese hochbordigen Schiffe mit ein, zwei oder drei Masten. Die Segel daran sind nicht geteilt wie bei uns, sondern an jedem Mast wird ein großes Segel aufgezogen. Seltsamer- weise hat jedes chinesische Schiff vorn zwei große gemalte Augen: „damit es seinen Weg sehen kann", sagen die Chinesen. Diese Dschunken, von denen im Jahre viele Hunderte in Tsingtau ein- und auslaufen, ankern in einem besonders abgeteilten Dschunkenhafen. Aber jetzt fehen die Chinesen schon deu großen Vorteil der Dampfschiffe ein, und bald wird, wie fchon in anderen Häfen Chinas, auch im Tsingtaner Hafen mancher Dampfer liegen, der durch die gelbe Flagge mit dem Drachen sich als ein chinesischer Dampfer zu erkennen gibt. ^Jede Mole entlang laufen Gleise der Eisenbahn; so kann die Ladung der Schiffe unmittelbar von diesen in die Eisenbahnwagen verladen werden und umgekehrt. Alle Waren, die nicht gleich mit der Eisenbahn fortgeschafft werden sollen, finden einstweilen in geräumigen Lagerschuppen Aufnahme. In diesen liegen auch alle Waren, die aus dem Innern Chinas zusammengekommen sind, um von Tsingtau aus zu Schiff weiter versandt zu werden. Alle Arbeiter, die beim Laden und Löschen der Schiffe beschäftigt sind, sind Chinesen; den chinesischen Handarbeiter nennt man Kuli. Bekanntlich tragen alle Chinesen einen langen Zopf. Bei der Arbeit haben die Kulis ihren Zopf um den Kopf geschlungen. Sie tragen blauleinene, weite Jacken und weite, blaue Hosen, die sie an den Knöcheln zubinden. Weil sie bei großer Hitze und schwerer Arbeit den Oberkörper entblößen, ist dieser ebenso wie Arme und Gesicht von der Sonne ganz kupferbraun gebrannt. An den Füßen haben sie Strohsandalen oder Schuhe mit Filzsohlen. Mit stoßweisem singenden „ho-ho" schleppen sie die Lasten von den schiffen ans Land oder aus deu Lagerschuppen und Eisenbahnwagen an 10*

19. Handbuch der Geographie - S. 464

1914 - Breslau : Hirt
207. Eisenbahnbrücke über den Hoangho in der Linie Tientsin—pukou—schanghai. Die 1265 m lange^Brücke, die den ungestümen Hoangho an einer Stelle bezwungen hat, schwingt sich mit Spannweiten bis zu 164 m über das „Unglück Chinas", und mit ihrem Bau hat die deutsche Industrie eine technische Tat ersten Ranges im fernen Osten vollbracht. 8700 l schwere Eisenteile sind für diesen Zweck von Deutschland nach China befördert worden. Unter die Dschunken mengen sich auf der gelben Flut zahl- reiche Dampfer europäischer Bauart. 208. Tsingtau. Die Europäerstadt wurde an der östlichen Bucht der Südküste im heimischen Villenstil gebaut. Badestrand, Rennbahn und Forstgarten liegen hier. In der Geschäftsstadt, den, Hauptteile Tsingtaus, an der westlichen Bucht der Südküste, finden wir die Hotels, die Bank, die Hauptpost, die Eisenbahndirektion und grotze Ladengeschäfte. Die schlotzartige Dienstwohnung des Gouverneurs steht beherrschend auf dem sogenannten Eouvernementshügel. Die Ehinescnstadt im Norden zeigt eine Mischung von europäischen und chinesischen Bauformen. Am Freihafen in der Uiautschou-Bucht liegen die Schuppen, Werkstätten und Kontore. lphot. nach der amtlichen Denkschrift.) 464 Hoangho. — Tsingtau.

20. Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1 - S. 523

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
China, im Mittelpunkt des größten Teedistriktes und hat wohl mit den es umlagernden Städten eine Bevölkerung von weit über eine Million. Als ich im Mai 1894 meine Reise von Schanghai den gewaltigen Strom auswärts unternahm, waren meine Mitpassagiere durchweg nach Hankau gebucht. Die Warenballen, welche ans den Docks in Schanghai verladen wurden, gingen nach Hankau, alles sprach nur von Hankau. Was Schanghai für das ganze chinesische Reich ist, das ist Hankau für das Innere desselben. Schanghai liegt am Ende, Hankau am Anfang des Dampferverkehrs ans dem chinesischen Riesenstrom. An den Ufern der mächtigen gelben, trüben Wasserfläche des Jangtsekiang liegt ein lang- gestreckter Park mit hohen Bäumen, zwischen deren Kronen ein paar größere Häuser hervorlugen. Das ist die europäische „Konzession", die Residenz der Handvoll Europäer, welche Hankau zu dem gemacht haben, was es heute ist, zur Metropole des Teehandels. Hundert Kaukasier haben hingereicht, den Handel von Hunderttausenden Quadratkilometern Landes mit vielen Millionen Einwohnern zum großen Teile hierher zu locken. In den Häusern des schönen Parks am Jangtsekiang ist der Sitz dieses so ausgebreiteten Geschäftsverkehrs im Innern von China, und nach dieser Handvoll europäischer Erde im Herzen von China werden die un- gezählten Tonnen Tee aus dem Stromgebiet des Jangtsekiang zusammen- geschleppt. Sie kommen auf den Rücken von chinesischen Lastträgern, auf Maultieren, auf grotesken Dschunken und Booten und ans großen europäischen Dampfern. — Hierhin reisen im Frühjahr die Teehändler und Teekoster von Europa, von Singapore und Schanghai; täglich kommen Dampfer an, täglich lichten andere ihre Anker für ferne Ziele. Während weniger Wochen in jedem Frühjahr herrscht in Hankau fieberhafte Tätig- keit. Europäische Handelsherren und ihre Agenten, Koster und Speku- lanten, chinesische Geschäftsleiter, Geldzühler, Kommis und Lastträger arbeiten dann von früher Morgendämmerung bis in die Nacht hinein. Die viernndzwanzig Stunden des Tages sind ihnen nicht hinreichend. Da wird gekauft und ansgepackt, gekostet, gemischt und eingepackt, bezahlt und verladen —- alles nur Tee. Und kaum sind die Schifisbänche voll von ungezählten Kisten, so werden die Anker gelichtet. — Das geht so, wie gesagt, während einiger Wochen im Jahre — etwa von Anfang Mai bis Anfang Juni. Dann wird es wieder still in Hankau. Warum diese Eile? Warum diese angespannte Tätigkeit während so kurzer Zeit? — Die wichtigste Teeernte des Jahres trifft eben dann ein, und die einzelnen europäischen Teehäuser trachten natürlicherweise, die besten Sorten zu den niedrigsten Preisen zu ergattern. Dazu muß aber jede Kiste, jeder Sack geprüft werden, und diese Prüfung ist die wichtigste Sache des ganzen Teehandels, denn von dem Urteil des Prüfers hängen mitunter Summen von mehreren Tausenden Pfund Sterling ab. Tausende von Kisten werden der Reihe nach von flinken Lastträgern geöffnet, der