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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 271

1876 - Dresden : Schönfeld
Der indische Archipel oder Australasien. 271 Die Nikobaren, 34 Qm., 5000 E., sind waldbedeckte Berginseln. Das Hauptprodukt und Hauptexportartikel sind Kokosnüsse. Die Jesuiten haben 1711, die mährischen Brüder 1766, die Dänen 1756 und 1848 Eivilisations- versuche gemacht. ' 1868 sind diese Inseln und die Andamanen (§ 376) von den Engländern besetzt. Die Andamanen, 120 Qm. 13500 E. Die Eingebornen, die Minkopies, sind den Papüas von Neu-Guinea verwandt. Engliche Strafkolonie. H 382. Der indische Archipel oder Australalien. 37,000 Qm., 32 Mill. Einw. umfaßt von den Philippinen bis Timor, von Sumatra bis Neu-Guinea eine selbständige Inselwelt, welche den Uebergang nach Australien bildet. Diese Inseln, sämtlich gebirgig, bilden einen vulkanischen Herd, dessen Centralmasse, die Inseln Borneo und Celebes, von einem Feuergürtel in weitem, nach Nw. geöffneten Bogen umschlossen ist: auf Jawa allein erheben sich 45 Vulkane in durchschnittlicher Höhe von 3000 m. Die Waldvegetation steigt vom Meeresspiegel bis zum Gipfel der Berge, mit Ausnahme der östlichen kleinen Sunda-Jnseln, wo, besonders auf Timor, die Flora australisch ist. Die Bevölkerung bilden Malaien, das herrschende Volk (Kauf- leute, Seeräuber) auf allen Küsten der Inseln bis zu den Philippinen und Celebes. Hier haben sie die dunkelfarbige Urbevölkerung von der See ins Binnenland gedrängt, während auf den östl. Inseln Negritos ihre Selbständigkeit bewahrt haben. Die Malaien zerfallen in mehrere Stämme: so z. B. leben in Jawa die Sundanesen und Jawanen, in Celebes die Bugis (Kaufleute), in Borneo die Dajaks. Zerstreut auf den Inseln leben Chinesen und in den niederländischen und spanischen Besitzungen Europäer. Die Kultur der meisten Eingebornen steht auf niedriger Stufe. Die Malaien sind sunnitische Mohammedaner, nur auf Bali und Lombok hat sich die seit dem 15. Jahrh. verdrängte Hindureligion erhalten. Auf den Philippinen und in einigen nieder- ländischen Kolonien ist das Christenthum, sonst Heidenthum in ver- schiedenen Formen verbreitet. Das Malaische ist Handels- und Ver- kehrssprache. Die Industrie ist unbedeutend, der Handel meistens in den Händen der Europäer. H 383. Die Philippinen und der Sulu-Archipel.. 5368 Qm., 77* Mill. Einw. Davon gehören zum spanischen General-Capitanat der Philippinen (nach Philipp Ii. von Spanien benannt) 3100 Qm. mit 4^3 Mill. E. (4000 Europäer, 50,000 Chinesen). Die Philippinen sind vulkanisch (10 Vulkane), die Gebirge bestehen aus langgestreckten Bergen von 1000 m. Kammhöhe mit ca. 3000 m. hohen Gipfeln. Die Bevölkerung besteht aus Malaien (Tagalen) in der Ebene, aus Negritos im Gebirge. Letztere leben familienweise von der Jagd und wohnen nicht in Häusern, sondern Höhlen und hohlen Bäumen. Produkte. Der mineral. Reichthum an Gold, Eisen, Kupfer, Schwefel und Kohlen wird nicht ausgebeutet. Wichtig sind die Plan-

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1. Geographie für Handelsschulen und Realschulen - S. 181

1864 - Dresden : Schönfeld
Der indische Archipel. 181 Der indische Archipel. Von den Philippinen im N. bis Rotti, südl. von Timor, im S. von Sumatra imw. bis Neu-Guinea im O.eine selbständige Inselwelt umfassend, welche den Uebergang nach Australien bildet. Diese Inseln, sämtlich gebirgig, bilden einen vulkanischen Herd, dessen Centralmasse, die Inseln Borneo und Celebes, von einem Feuergürtel in weitem, nach Nw. geöffneten Bogen umschlossen ist; auf Java allein 45 Vulkane in durchschnittlicher Höhe von 10,000'. Waldvegetation vom Meeresspie- gel bis zum Gipfel der Berge, mit Ausnahme der östlichen kleinen Sunda-Jnseln. Die Bevölkerung: Malaien, das herrschende Volk (Kaufleute, Seeräuber). Auf den Philippinen Tagalen. In Celebes und den östl. Inseln Harafuren (Alfnrns), den Eingebornen 'Neilhollands verwandt; daneben die Bugis (Kanfleute). In Borneo die Dajaks, in Sumütra die Battas. Zerstreut aus den Inseln Chinesen und in den niederlän- dischen und spanischen Besitzungen Europäer. Die Kultur der meisten Eingebornen auf niedriger Stufe. Die Malaien sunnitische Muham- medaner, aus den Philippinen und in einigen niederländischen Kolonien Christenthum; sonst Heidenthum in verschiedenen Formen. Das Ma- laiische ist Handels- und Verkehrssprache. Die Industrie unbedeutend, der Handel meistens in den Händen der Europäer. Die Produkte siehe die einzelnen Länder. 1. Die Philippinen, etwa 4000 Qm., 4 Mill. E. Davon gehört zum spanischen General - Capitanat der Philippinen 2450 Qm. mit 2% Mill. E. (4050 Europäer). Produkte. 1) Reichthum au Gold, Eisen, Kupfer, Schwefel, Koh- len. 2) Tabak, Reis, Zucker, Indigo, Kaffee, Baumwolle, Zimmt, Manilahanf, Pfeffer, Nutzhölzer (116 Arten), Ananas, Obst. 3) Rinder, Pferde, Schafe; Hühner, Tauben, Enten. Reißende Thiere fehlen fast ganz. Die Industrie der Tagalen: Leder, Lackwaaren, feine Gewebe, Stickereien, Schiffbau. Handel: Küstenhandel von Tagalen, Landhandel v. Chinesen, der überseeische von Engländern und Amerikanern betrieben. Die den Europäern geöffneten Häfen: Manila, Zamboanga, Jloilo, Sual. Handel 1850. Einfuhr 6 Mill. Thlr.: spanische u. französ. Weine, englische und nordamerikanische Baumwollenzeuge, deutsche und englische Kurzwaaren, chines. Thee, Seide, Porzellan u. a. Ausfuhr 8^/5 Mill. Thlr.:. 58 Mill. Pfd. Zucker, 15^Mill. Pfd. Hanf, ?Vz Mill. Cigarren, 4 Mill. Pfd. Tabak, Kaffee 1% Mill. Pfd., Indigo 400,003 Pfd., Häute, Sapauholz, Perlmutter, Schildpatt, Reis. 1. Luzon 2500 Qm.: Manila 150,000 E., Hauptstadt, 1860 durch Erdbeben zerstört, erster Handelsplatz. Sual Freihafen. 2. Die B i s sasa-Inseln: auf Pa nah der Freihafen Jloilo. 3. Mindanao

2. Geographie für Handelsschulen und Realschulen - S. 182

1864 - Dresden : Schönfeld
182 Der indische Archipel. (Magindanao—landsee) mitzamb o an go,Freihafen. Der größtetheil der Insel ein unabhängiges Sultanat, dessen Herrscher Seeraub treibt. Der südliche Theil der Insel Palawan und die Jolo- oder Sulu-Inseln unter einem einheimischen Sultan, der auch den nord- östlichen Theil von Borneo beherrscht. 2. Niederländisch Indien, 28,923 Qm., 18,163,000 E., umfaßt den größten Theil der Snnda-Inseln und Molukken und steht unter dem General-Gouverneur in Batavia. 2 Abtheilungen: unmittel- bare und mittelbare Gebiete. Unmittelbare: Jawa mit Madura, ein großer Theil der West- und Ostküste Sumatras, Banka, Riow, Biliton, ein Theil von Celebes und Borneo, Amboina, Banda, Ternate, halb Timor; mittelbare: die kleinen Sundainseln, die Batta-Länder in Sic- matra, mehrere Gebiete in Borneo, Celebes und den Molukken. Außer den Malaien 208,000 Chinesen, 36,000 Araber, 26,600 Europäer. Produkte: 1. Zinn, besonders auf Banca (Bangka), die Minen meist von Chinesen ansgebeutet. Eisen und viel Antimon (jährl. 2000 Tons) auf Borneo. Salz, Monopol der Regierung. 2. Reis, Kaffee (1859: 212 Mill. Kaffeebäume auf Jawa, mehr als 450,000 Familien leben von der Kultur), Zucker, Indigo (der Anbau seit 1840 um 60% abgenommen), Thee, Zimmt, Pfeffer, Tabak, Gewürznelken, Muskat- nuß und -blüte (Macis) auf den Molukken, Baumwolle, Nutzhölzer, Drachenblut, Kampher, Kokosnüsse. 3. Büffel, Pferde, Clephanten; Hühner, Enten, eßbare Vogelnester, Bienen, Seidenzucht, Cochenille. Kaffee, Indigo, Thee, Zimmt, Gewürznelken, Muskatnuß und -blüthe (Macis) werden entweder von der Regierung selbst gebaut oder es muß der Ertrag für einen bestimmten Preis der Regierung über- lassen werden, wie das Bankazinn. Der Verkauf wird durch die nieder- ländische Handelsgesellschaft besorgt. Handel von Jawa und Madura 1861: Einfuhr für Privatcech- nnng 46% Mill. fl. (davon für 18% Mill. fl. aus den Niederlanden, für I I Mill. fl. aus England, 10% Mill. aus dem östlichen Archipel), für Rechnung der Regierung 29% Mill. fl. Einfuhr von Leinen- und Baumwollenwaaren (20% Mill. fl.), Wein, Eisen und Eisenwaaren, Opium u. a. Ausfuhr für Privatrechnnng 45% Mill. fl. (davon für 29% Mill. fl. nach den Niederlanden, 11 Mill. fl. nach dem östlichen Archipel), für Rechnung der Regierung 51% Mill. fl., zusammen fast 97 Mill. fl. Ausfuhrartikel (1857): Kaffee 34% Mill. fl., Zucker 30%, Reis 10, Zinn 7%, Indigo 4, Tabak 1%, Muskatnüsse %0, Arrak u. Rohr je %, Thee %, Cochenille %, Pfeffer, Gewürznelken und Mus- katblüten je % Mill. fl. Schiffahrt 1861: eingelaufen 2762 Fahrzeuge 175,100 Last, ausgelaufen 3047 Schiffe 216,000 Last. 1. Jawa (spr. Dschawa) 2347 Qm., 11,747,000 E. Im W. von Snndanesen, im O. von Jawanesen bewohnt. Islam; die Regie- rung hat die Verbreitung des Christenthums nicht erlaubt. Batavia 60,000 E. (3000 Europäer), Hauptstadt, sichere Rhede, ,2lr. Vor- stadt Welten reden gesünder gelegen. Bnitenzorg (— Außer

3. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 272

1876 - Dresden : Schönfeld
272 Der indische Archipel oder Australasien. tagenprodukte Tabak u. Zucker; ferner Kaffee, Indigo und Manilla- Hanf. Dieser Hanf, (Musatextilis, Abaca genannt), ist fester als der russische, auch geeignet zur Papiersabr. Aus den Fasern der wilden Ananas macht man leichte, ganz durchsichtige Stoffe (Pina, Grafscloth, namentlich aufpanay); mehr Mill. Menschen kleiden sich darin. Als Hausthiere hält man Rinder, Pferde, Schafe; Hühner, Tauben, Enten. Reißende Thiere fehlen fast ganz. Die Industrie der Tagalen liefert Leder, Lackwaaren, seine Gewebe, Stickereien; Schiffbau. Die spanische Verwaltung hemmt jeglichen Aufschwung. Handel. Der Küstenhandel wird von Tagalen, der Landhandel voit Chinesen, der überseeische von Engländern und Amerikanern betrieben. Unter den für Etiropäer geöffneten Häsen hat nur Maitila Bedeutung. Ein- fuhr von spanischen und französischen Weinen, englischen und nord- amerikanischen Baumwollenzeugen, deutschen und englischen Kurzwaaren, chines. Thee, Seide, Porzellan u. a. Ausfuhr von Zucker, Hans, Cigarren, Tabak, Kaffee. Der jährliche Handelsumsatz beläuft sich auf 33 Mill. Thlr. 1. Luhdn, 2000 Qm., eine der schönsten Tropeninseln. Manila, 150,000 E., Hauptstadt, erster Handelsplatz, durch den Pasysluß in 2 Theile getheilt; links Manila, wo nur Spanier wohnen dürfen, rechts Binonda, die eigentliche Handelsstadt ^2. Die Bissaja-Jnseln (Visaya, d. h. die bemalten). Aus Panay der Freihafen Jloilo, 100—200,000 E., Hauptausfuhr von Zucker. 3. Mindanao fmagindanao — Landsee), 1569 Qm. mit Zampoanga, 10.000 E., Freihafen. Der größte Theil der Insel ist ein unabhängiges Sul- tanat, dessen Herrscher Seeraub treibt. Der südliche Theil der Insel Palawan, 1250 Qm., und die Sulu- Inseln, 714 Qm., stehen unter einem einheimischen Sultan, der auch den nord- östlichen Theil von Borneo beherrscht. Hier ist der Sitz der unbändigen See- räuber, welche das ganze chinesische Meer unsicher machen. H 384. Niederländisch Indien, 29,000 Qm. 24'/g Mill Einw. umfaßt den größten Theil der Sunda-Inseln und Molukken und steht unter dem General-Guvernör in Batavia. Es gibt 2 Abthei- lungen: unmittelbare und mittelbare Gebiete. Unmittelbare Besitzungen sind Jawa und Madura, ein großer Theil der West- und Ostküste Su- matras, Banka, Rio, Biliton, ein Theil von Celöbes und Borneo, Amboina, Banda, Ternate, Bali, Lombok und Timor. Mittelbar sind die übrigen kleinen Sundainseln, die Batta-Länder in Sumatra, mehrere Gebiete in Borneo, Celebes und den Molukken. Außer den moham- medanischen Malaien zählt man 260,000 Chinesen, 11,000 Araber, 50.000 Europäer. Produkte: Die Insel Banka liefert am meisten Zinn auf der ganzen Erde, die Minen werden meist von Chinesen ausgebeutet. Die meisten Colonialprodukte kommen von Jawa. Kaffee, von dessen Kultur aus Jawa mehr als 450,000 Familien leben. Neis ist die Hauptnahrung des Volks. Der Zuckerbau beschäftigt 174,000 Familien und gibt einen Ertrag von 3 Mill. Ctr. Der Thee ist seit 1829 zum Anbau eingeführt. Die Ausfuhr beträgt 21/2 Mill. Pfd. Von geringerer Qualität als der chinesische, geht er besonders nach Rorddeutschland. Gewürznelken, Muskatnuß und -blüte (Macis)

4. Grundriß der Geographie für höhere Lehranstalten - S. 100

1873 - Berlin : Duncker
100 Der indische Archipel. layen den Haupttheil der Bevölkerung. Aber auch Chinesen sind hier in nicht unbeträchtlicher Zahl eingewandert, die Gewerbe und Handel lebhaft betreiben und darin mit den hier ansässigen Europäern wetteifern. 4. Von den eingewanderten Europäern besitzen die Portugiesen nur noch einen Theil von Timor, die Spanier die Philippinen, die ^Niederlän- der, die die Mehrzahl bilden, die Sunda-Jnseln und die Molukken. Man hat nämlich die große Inselzahl dieses Archipels in fünf Gruppen zusam- mengefaßt: a. Die vier großen Sunda-Jnseln Sumatra, Java, Borneo und Celebes. 1. Sumatra (7600 ß^Ml. groß) wird seiner ganzen Länge nach von einem Gebirge durchzogen, das nach W. steil, nach O. sanft abfällt und mehrere thätige Vulkane trägt. Die Insel, welche vorzugsweise Pfeffer erzeugt, gehört zum größten Theile den Niederländern. Padang. an der W.-Äliste, Haupthandelsplatz. Sitz des niederländischen Gouverneurs. Benkulen, südlich von Padang, Palembang, an der O-Küste. Östlich von Palembang liegt die zinnreiche Insel Banka. 2. Java (2445 s^Ml. groß) wird von einem Gebirge durchzogen, das mindestens 28 noch thätige Vulkane trägt und nach S. steil abfällt, während dem Nordfuße Tiefland vorliegt. Die Insel, welche viel Reis und nächst Brasilien den meisten Kaffee erzeugt, gehört zum größten Theil den Niederländern. Batavia, an einer weiten, aber seichten Bucht dern.-Küste, ist diehptstdt. und die Residenz des niederländischen General-Gouverneurs. Surabaya, eben- falls an der N.-Küste, l loüou Einw., die blühendste Stadt Javas. 8. Borneo (über 12000 Cwt'l.), nach Grönland die größte Insel der Erde, ist mit Ausnahme der ebenen Sandküste ein welliges Berg- land ohne sichtbare Spuren vulkanischer Thätigkeit, nur an den Küsten kolonisirt, im Innern unbekannt. Der Reichthum an Farbehölzern, Pfeffer und Indigo, an Gold, Antimon und Diamanten ist groß. Die Küsten- striche gehören den Niederländern (über 1 Mill. Einw.-; englisches Besitz- thum ist die Stadt Sarawak an der N.w -Küste. 4. Celebes (3300 s^Ml. groß) ist in vier Halbinseln zerrissen, von dicht bewaldeten Gebirgen bedeckt und wenig bevölkert. In unmittel- barem Besitze der Niederländer ist die südliche Halbinsel mit dein berühmten Hafen Makassar, in dessen Nähe die Hauptstadt Vlaardingen liegt. b. Die kleinen Sunda-Jnseln. Diese liegen in der östlichen Verlängerung Javas. Die bekanntesten unter ihnen sind Lombok mit dem 4222"' hohen Vulkan Rindjani, Flores, Timor und S u m b a v a, die mit Ausnahme von dem portug. Timor den Niederländern gehören. o. Die Molukken oder Gewürzinseln. Mit diesem Namen umfaßt man die Inseln zwischen Celebes und Neu-Guinea und die Inselkette, welche Neu-Guinea mit Timor verbindet. Die wichtigsten dieser Inseln sind: Dschilolo (Halmahera), welches die Gestalt des viermal größeren Celebes nachahmt, Ceram, Amboina, südlich von Ceram, berühmt durch seine Gewürznelken. Südöstlich von Amboina liegt Banda, die Heimat des Muskatnußbaumes.

5. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 84

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 84 — (Sumatra und Borneo), Gibbon], Beuteltiere, giftige Schlangen, große Eidechsen, farbenprächtige Papageien, Salanganen u. a. Die Inseln sind auch erzreich (Zinn auf Bangka, Gold auf Borneo und Celebes, Diamanten und Kohlen auf Borneo, Kupfer und Eisen auf den Philippinen u. a. tii,). Der Malaiische Archipel ist dicht besiedelt, besonders Java (am besten angebaut, mit Madura 3 mal Niederlande, 1js Königreich Preußen, 25 Mill. Einw.). Die Bewohner der ganzen Inselwelt sind vorwiegend Malaien [früher Brahmanen und Buddhisten, dazu hohe Kulturstufe (Reste von Tempeln, literarische Erzeugnisse in der alten Kawisprache) — dann durch die Bewohner von Java (in welcher Zeit?) Einkehr des Islam (schnelle Verbreitung — Rückgang der Kultur) — Malaien heute noch tüchtige Seefahrer, aber auch fleißige Arbeiter in den Plantagen der Europäer und geschickte Handwerker (Herstellung von Waffen, Holzarbeiten) und Fischers. Im Südosten der Inselwelt (Molukken, Osthälfte von Mores) sitzen Papuas (Negritos — die Aeta auf den Philippinen). Dazu kommen u. a. zahlreiche Chinesen. Nach Auffindung des Seeweges nach Ostindien (Vasco de Gama, 1498) wurden durch die reichen Erzeugnisse zunächst die Portugiesen und Spanier, dann die Niederländer und Engländer angelockt (hohe Kul- tur). Einige Eingeborenenstämme haben ihre Freiheit bewahrt, so die Dajak auf Borneo, die Batta auf Sumatra u. a. (niedrigste Kultur- stufe, tiefstes Heidentum, Menschenfresser, Menschenjagden u. a.). — Die Wohnungen der Bewohner der ganzen Inselwelt sind zumeist aus Holz aufgeführt und leicht gebaut. (Grund!) Der größte Teil des Malaiischen Archipels gehört heute den Niederländern (nur der Osten von Timor den Portugiesen, der Norden von Borneo den Engländern, die Philippinen der Union). Die Perle von Niederländisch-Indien (1,8 Mill. qkm, 35 Mill. Einw.) ist die Insel Java. An ihrer Nordküfte liegen die wichtigsten Handels- und Hafenplätze, Batavia [120000 Einw., Sitz des nieder- ländischen Gouverneurs, bedeutendes Handelsemporium, Klima der Altstadt ungesund (sumpfige Lage, von Kanälen durchzogen), die Reichen und die europäischen Kaufleute haben ihre Wohnstütten in den höher gelegenen Teilen der Umgebung] und Surabaja. — Auf Sumatra (4|6ttt«l Deutschland, 8 bis 10 Mill. Einw.) ist Palembang (55000 Einw», Tabakausfuhr) die bekannteste Handelsstätte. — Auf Borneo (1/zmal Deutschland) liegt an der Südküste der Hafenplatz Bandschermasing. — Auf Celebes (Va mal Königreich Preußen) ist Makassar die bedeutendste holländische Niederlassung. Bedeutung des Kolonialbesitzes für die Niederlande! — Auf den Philippinen (^mal Deutschland, 7 Mill. Einw.) ist Manila (300000 Einw.) der wichtigste Ausfuhrhafen für Zigarren und Hans (Dampferlinicn nach China, Hinterindien und Europa). Ostasien (Zentralasien). China. (Mehr als Ii Mill. qkm, 335 Mill. Einw.) Das große Chinesische Reich erstreckt sich von der Pamir- Hochfläche bis zum Großen oder Stillen Ozean einerseits und vom

6. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 379

1855 - Mainz : Kunze
A s t c ti Südost-Inseln. 377 Tausch von den Holländern Staat und Gebiet Malakka, worin sich außer den Malaien einige tausend Chineser befinden; dann die Himalaya-Landschaft Assam, die der Bramaputra durchströmt, mit den Orten Rangpur und Gowahatti, sehr wichtig wegen des Theestrauchs, der auch dort wie in China zu Haus ist. Im I. 1826 mußte der besiegte Kaiser von Birma die Kllste Arrakan, ferner das südlich der Mündung des Salnayn liegende Land Mart ab an und die Küsten bis nach Tenasserim oder Mergni abtreten, worauf die Engländer sogleich an der genannten Mündung die Stadt Amherst gründeten, die bereits 22000 E. zählt. Wie vorhin bei Birma schon erwähnt, kam 1853 ein großer Strich am Jrawaddi hinzu. Darin die Städte Ranguhn mit 30000 E. , ans Bambnspsäblen erbaut, mit geräumigem Hafen; es wird viel Tihkholz verschifft. Pegn, ehmals die wichtigste Sradt Birmas, ist noch wegen eines alten auf 2 Terrassen stehenden großen Bnddhatempels und Klosters von 369'Höhe berühmt; seine 100 reich vergoldeten Thurmspitzen werden weit hin gesehen. Auf den Mergni-Jnseln gibt es große Ausbeute an Salangan- oder eßbaren Vogelnestern. — Das gesammte brittische Hinterindien ist unter die Präsidentschaft Bengalen gestellt. Anmerk. Zn Hinterindien rechnet man noch die Inselgruppe der An- damanen mit einem Vulkan, und die der Niko baren, ans deren Besitz Dänemark Anspruch hat. Die asiatischen Südost-Inseln an beiden Seiten des Aequators, zwischen Hiuterindien, Neuholland und Neu- guinea. Drei Abtheilungen: 1) Sunda-Jnseln, nämlich die 4 großen: Suma tra, Jawa, Borneo (mit den Sulu's) und Celebes, nebst einer Reihe kleinerer, wovon Timor im Osten — 2) die Molukken zwischen Celebes und Neuguinea, nämlich Ceram, Dschilolo, die Gruppe der Banda's, die Amboina-Jnselu rc. — 3) Die Philippinen im Norden, worunter die umfangreichsten: Luzon und Magindanao. — Um sich ihre Größe vorzustellen, vergleiche man sie mit euro- päischen Ländern. Jawa ist so groß als Baiern, Würtemberg, Baden und Hessen-Darmstadt; Sumatra übertrifft die Ausdehnung Italiens sammt den italienischen Inseln; Borneo ist sogar größer als Frankreich, und die kleine Molnkke Ternate überbietet das Herzogthum Oldenburg. Betrachtet man ihre erstaunliche Anzahl und erwägt man, daß sie fast all- zumal gebirgig sind — denn nur wenige ganz kleine haben korallinischen Ur- sprung — so scheint es, als stamme ihre jetzige Gestalt ans einer Zeit, wo durch furchtbare Erderschütterungen der Zusammenhang zwischen Neuholland und Asien zerrissen wurde und nur eine Trümmerwelt über den Fluthen sich erhielt. Wahr- scheinlich wüthete damals Sturm und Meer von Südwest her. Wie dieses an den Südspitzen Afrikas und der ostindischen Halbinseln, desgleichen an vielen Hochgebirgen, die nach Süd steil abfallen, ersichtlich ist, eben so an der sundischen Jnselreihe von Sumatra bis Timor; sie kehren ihre Steilküsten dem indischen Oceane zu, gegen Nord und Nordost sind sie flach. Beachtenswerth ist aber auch ihre vulkanische Natur, die in einer Reihe erloschner und brennender Vulkane,

7. Allgemeines, außereuropäische Welttheile - S. 77

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
Asien. E. Südasien. 3. Die hinterindische Inselwelt. 77 größere Theil der Insel von den Niederländern abhängig. Im N. das unabhängige Königreich Börnes; die Nordküste englisch, so auch die Insel Labuan im No. Celebes" (3140 s^M. 1k Mill. Einw.), von merkwürdiger Gestalt, 4 lange Landzungen, die durch schmale Felsenrücken (bis über 2000 m hoch) gebildet werden, nach O. und S. wie Arme ausstreckend, vulkanisch, z. Th. rauh, sparsam bewässert, aber an günstigen Stellen sehr fruchtbar. An den Küsten prachtvolle Korallen und großer Reichthum an Fischen. Mangkassar oder Vlaardingen (20000 E.), regelmäßig ge- baut, durch 3 Forts geschützt, mit schöner und sicherer Rhede, doch nicht sehr lebhaft. I). Die kleinen Sun da Inseln (fast 2000 22/3 Mill. E.). Bali, Kleinjava genannt, vor dem 13. Jahrhundert noch mit Java verbunden, dem es durchaus ähnlich ift1x). Lomb ok mit einem bis 4000 m hohen Gebirge. Snmbawa mit dem Vulkan Tambora, dessen Ausbruch 1815 80000 Menschen theils sofort, theils in Folge von Pest und Hungers- noth das Leben kostete^). Auch Floris östlich vulkanisch. Timor ganz im O., die größte Insel, hat manche kahle Kalksteinklippen; es ist zur Hälfte portugiesisch. e. Die Molukken- oder Gewürzinseln. Sie liegen im Nw. und W. von Guinea". Die größte ist im N. Gi- lolo* oder Halmahera, an Gestalt ein Celebes im Kleinen.^ In der Mitte sind am wichtigsten 2 kleine Inseln. Amboi'na, Haupt- sitz der Gewürznelkenzucht mit der in einer tiefen Bucht liegenden sehr säubern Stadt Amborna, Sitz des Gouverneurs, durch ein Fort beschützt, häusig von Erdbeben heimgesucht (Fast alle Gassen hier mit Muscatbäumen be- pflanzt); B a n d a Hauptsitz der Muscatbaumzucht. Im S. ist Timorlaut^ (— Timor-Nord-Ost) die größte Insel. ä. Die Philippinen und Sulu Inseln (5400 Qm. ll/2 Mill. E.) Die Philippinen durchweg vulkanisch, meist wohl bewässert, überaus fruchtbar, vorzugsweise von Malaien bewohnt, deren Stämme z. Th., nament- lich auf Mindanao, noch unabhängig sind. Auch die chinesische Einwanderung sehr stark. Größteutheils die Inseln im Besitz von Spanien. Hauptinsel Luzon" (fast 2000 [^]M. 4'/2 Mill. E.) mit dem lieb- lichen Manila (165000 E.) an der schönen und großen Bai von Manila, eine der reizendsten und lebhaftesten Städte Ostasiens, durch ein Fort geschützt; man unterscheidet eine Kriegerstadt, in welcher der Gouverneur seinen Sitz aufgeschlagen hat, und eine Handelsstadt, in der lebhafter Schiffsverkehr statt- findet. Rings umher 8 ausgedehnte anmuthige Vorstädte. Auch hier zahl- reiche Chinesen. In der Nähe der berühmte, sehr leichte und haltbare Seile liefernde Manilahanf gebaut. ") Seiner ganzen Natur nach gehört Bali durchaus zu den großen Suuda Inseln. In seinem O. die Lombokstraße (§ 105). 12) Der Vulkan, früher 4600 m hoch, sank um c. 1k zusammen; auf 60 M. herrschte völlige Dunkelheit; noch im W. von Sumära lag die Asche Iva ra hoch auf dem Meer. I

8. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 382

1855 - Mainz : Kunze
380 Asien — Süvost-Jnseln. die halb wilden Bewohner des Innern, zeigen sich, wo sie irgend mit Chinesern verkehren, der Landarbeit, namentlich dem Reisbau, nicht abgeneigt. — Daß der benachbarte König der fruchtbaren Suluh Inseln, zugleich Herr auf dem langen Eilande Palawan, auch an der Nordlüste Borneos einen Landstrich besitzt, ist vorhin bei China, wohin er Tribut zu zahlen hat, erwähnt worden. Außer- dem giebt es mehrere malaiische Küsteukönige auf der Insel, von denen die Dajaks viel zu erdulden haben. Schade, daß die holländische Re- gierung noch nicht daran denkt, sich eer Dajaks anzunehmen und Civilisation unter-ihnen zu verbreiten. Chineser, deren sich schon hundert tausend auf der Insel befinden, wären zu diesem Zweck — und ein Chinese arbeitet so viel als 3 Malaien — leicht herbei zu ziehen. Was sich leisten ließe, davon giebt ihnen der Engländer Brook ein Beispiel. Als Besieger der malaiischen Seeräuber nahm er 1840 einen der nördlichen Küstenstriche für die Krone Englands in Besitz. Später zum Statthalter ernannt, widmete er sich mit großem Eifer der Ver- besserung der dortigen Zustände, und hat in Zeit von 8 Jahren sowohl die leib- liche Knechtschaft gebrochen, als auch durch Missionäre und Schulen einen tüch- tigen Grund zur geistigen und sittlichen Wohlfahrt gelegt. Schulen hält er mit Recht für unerläßlich. Auf Celebes, in dessen Wäldern sich, wie in Jawa, der hochstämmige Giftbaum Bohon Upas findet, besitzen die Holländer ein Paar hundert Q. M. mit der Stadt Makassar, und mindestens eben so viel auf Timor und dessen Nachbarinseln, wozu das kleine aus Cooks erster Weltreise bekannte Savn ge- hört. Die Fürsten von Bali, Lombok, Sumbava rc. sind ihre Vasallen. Anmerk. Ein Theil Timors mit der Stadt Dilli, auch ein Stück von Flores und einige benachbarte Inselcheu (zusammen 85 O. M. mit 128000 Bew.) sind im Besitze Portugals geblieben. Die Nachkommen der zuerst hier ansässig gewordenen Portugiesen sind sehr dunkelfarbig. Wichtiger als Timor, das Regenmangel hat, sich deshalb an Vegetations- krasl nicht mit den westlichen Sundas vergleichen läßt und schon den Uebergang von der indischen Natur zu der neuholländischeu darstellt, sind die zahlreichen Molukken. Namentlich merken wir die von Gewürznelken duftende eines gesunden Himmels sich erfreuende Amboin a, die Muskat-Inselgruppe der Ban das, die an Pflanzenreichthnm fast mit Jawa wetteifernde Dschilolo, die westlich davon liegende Ternate mit einem beinahe 4000' hohen Vulkan, rc. Sie stehen unter 3 Holland. Gouvernements zu Amboiua, Banda und Ternate, denen auch ein gegenüberliegender Küstenstrich von Celebes untergeordnet ist. Schließlich ist des Spanischen Ostindiens zu erwähnen, nämlich der großen Inselgruppe der Philippinen, nordwärts von den vorigen. Von Natur reich ausgestattet, von etwa 5 Mill. Menschen, nämlich Negritos (Aga- lotten, Papuas rc.), und Malaien bewohnt, gehören sie theilweis den Spaniern, denen etwa die Hälfte der Bewohner, und zwar hauptsächlich auf Luzon, ge- horcht. Auf Mindanao oder Magiudanao, das einen unabhängigen Sultan hat, besitzen sie das wenigste. Durch die fremden Produkte Zucker, Kaffee, Tabak und Indigo hat man die einheimischen vermehrt, jedoch versteht der

9. Allgemeines, außereuropäische Welttheile - S. 75

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
Asien. E. Südasien. 3. Die hinterindische Inselwelt. 75 Auch die Thierwelt stimmt im W. der Lombok Straße mit der indi- schen überein (Tiger, Leoparden, Elephanten, Nashörner — in Java^ sogar gezähmt — Büffel, Gazellen, Affen, Papageien, Fasane); eigentümlich in Sumatra der Tapir, sonst nur in Amerika vorkommend, und der Orang Utang (- Mensch des Waldes) vor dem sich der langarmige stark behaarte Stamm der Orang Kubu, einer der niedrigsten Volksstämme nicht durch be- deutende Verstandesbildung auszeichnen soll, in Java" der fliegende Drache. Im O. jener Linie fehlen dagegen die Dickhäuter, Gazellen, Katzenraubthiere, Affen und Fasane; dafür hier australische Beutelthiere, Kasuare, Leier- schwänze, Kakadus und Loris (eine Art Papageien), auch Kolibris. Weit ver- breitet sind Salanganen, welche die eßbaren, nur unter Gefahren zu erlau- geuden Vogelnester bauen, Schildkröten, die gutes Schildpatt liefern, Tre- pang,, eine Art Seegurke, als Leckerbissen in China genossen, Perlmuscheln (auf den Philippinen), Korallen (bei Celebes) n. a. Die Bevölkerung besteht namentlich aus Malaien, deren Heimat Sumara gewesen zu seiu scheint*), daneben aus Papua, einer dunkleren Rasse (Negritos) und einer helleren (Alfurus). Dann haben sich hier (Europäer niedergelassen^), dazu sind schließlich an 2x/2 Miß. Chinesen gekommen, wie überall sehr industriell, hier namentlich eifrig Bergbau treibend. Gegenwärtig besitzen die Niederländer den größten Theil der Sunda Inseln, z. Th. nur als Vasallenstaaten 6), die Spanier den größten Theil der Philippinen, die Portu- gieseu nur das östliche Timor, die Engländer das nördliche Börneo. Religion bei einigen Malaien das Christeuthum, meist ein mit Aber- glauben vermischter Mohammedanismus. § 106. Die einzelnen Inseln: a. Die großen Sunda Inseln. Sumatra (8000 ^M. 3^'z Mill. E.) so groß wie Schweden, gleich Börneo in der Mitte vom Aequator durchschnitten, im W. und So. von Inselketten begleitet. Die ganze Insel durchziehu Gebirgsketten (bis über 3000 m hoch), steil nach W. zu schmalem Küstensaum, allmählich nach No- abfallend, wo Querthäler zu einer breiteren Strandebene führen. Fast die ganze Insel niederländisch, namentlich nur die Atschinefen im N. noch unab- schen Sumatra und Java^; Bali- und Lombokstraße ja im W. der gleichnamigen. Inseln; Maugkassar Straße zwischen Börneo und Celebes. 4) Die Malaien haben wohl vor oem Beginne christlicher Zeitrechnung indische Re- ligion und Bildung angenommen, wovon Tempeltrümmer aus Java und die dortige Kawisprache Zeugnis ablegen. Im 12. Jahrhundert gingen sie nach Malska und nah- men den Mohammedanismus au. Schon immer seetüchtig, bildeten sie sich, als die Europäer erschienen, zu gefürchteten Seeräubern aus, „den Normannen Hinterasiens"^ s) Seit 1529 ließen sich hier Portugiesen nieder, nachdem sie Malska 1511 erobert hatten. 1593 setzten sich Holländer auf Java fest, gründeten 1619 Batavia und ver- drängten allmählich die Portugiesen fast ganz. 1571 faßten die Spanier auf den Phi- lippinen Fuß, die sie nach ihrem Könige Philipp benannt haben. 6) Die Colonien der Niederländer einst in engherzigem, monopolistischem ^Krä- mergeist verwaltet; so versuchte mau einst alle Gewürznelkenbäume außerhalb Amboma^ alle Muscatbäume außer Lande zu vertilgen. Seit 1832 freiere Richtung; dadurch deo Handel vermehrt; die Verwaltung gut, doch nicht, wie bei den Engländern in Indien» auf Volksbildung bedacht. Auf Java schon eine Eisenbahn.

10. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 211

1917 - Leipzig : Freytag
Malaiischer Archipel. 211 Malaiischer Archipel. Landesnatur. Die hinterindischen Gebirge bilden in ihrer Fortsetzung den Grundstock des § 171. malaiischen Archipels. In diesem kann man deutlich zwei Ketten von Inseln er- Glie‘ kennen, die bogenförmig das südchinesische Meer umgrenzen. Die eine Reihe derung' schließt sich der Halbinsel Malaka an und kehrt über Borneo (börneo), Luzon (lusön) und Formosa zum Festlande zurück. An den Landvorsprung westlich der Irawadimündung setzt hingegen die zweite Kette an, die über die kleinen Andamanen und Nikobaren, über Sumatra, Java, Sum-bawa, Flores und Timor einmal nach Neuguinea hinüberführt, sich aber dann auch in mehreren Abzweigungen über Celebes (celöbes), die M o 1 u k k e n und Philippinen zum asiatischen Festlande wendet. Die Inseln des Archipels, von denen einzelne europäischen Großstaaten an Mache gleichkommen, sind alle gebirgsreich. Nur längs der Küsten und an den b üssen breiten sich Niederungen aus. Die Inseln erscheinen wie die Reste eines versunkenen Gebirges. Als Zeugen starker Bewegungen der Erdrinde sind die zahlreichen Vulkane zu betrachten, die namentlich auf dem äußeren Inselbogen aufsteigen. Java trägt allein 45 Feuerschlünde. Das ganze Gebiet wird Vulkane, von Erdbeben und vulkanischen Ausbrüchen furchtbarster Art heimgesucht. Der Ausbruch des Krakatau (krakatäu) in der Sundastraße im Jahre 1883 gehört zu den gewaltigsten Katastrophen dieser Art seit Menschengedenken. Fig. 76. Die Vulkane in der Umgebung des Semeru, des höchsten Gipfels von Java* (Nach einer Photographie.)

11. Für Sexta, Quinta und Quarta - S. 73

1882 - Breslau : Hirt
Der indische Archipel. — Das chinesische Reich. 73 a. Britisches Hinterindien. Die Westküsten Hinterindiens haben die Engländer an sich gerissen. Am Unterlauf der Jräwadn Mrangän. Auf einer Insel an der Südspitze von Maläka- Wsingapür, der bedeutendste Hafen für alle Schiffe, welche nach und von Ostasien fahren. d. Selbständige Staaten find: Birma. Siam und Anam, alle drei despotisch und schlecht regiert. Am unteren Menam: Wb angkok, \ Mill. Einw., größtenteils auf Pfählen erbaut; Hauptstadt von Siam. C a m b ö d s ch a oder C o ch i n ch i n a [foschmfchttm], im Delta des Mekong, wurde 1862 an Frankreich abgetreten. Osaigon* [siatgon], mit wichtigem Reis Handel. 5. Oer indische Archipel. Lage und physische Beschaffenheit. Um den So. Asiens lagert sich eine weit ausgedehnte Inselwelt, welche man den indischen oder ma- laiischen Archipel nennt. Sie ist vorzugsweise gebirgig und vulkanisch und wird vom Äqnator durchschnitten, sodaß das Klima überaus heiß und vielfach uugefund ist. Die Fülle der Pflanzen (Gewürze, Brotbaum) und Tiere (Orangntan, im O. fchou die Beuteltiere) wird von keinem Lande der Erde übertroffen. politisches. Tie Bevölkerung besteht hauptsächlich aus den seetüchtigen Malaien, welche den Islam angenommen haben. Im O. treten auch Paplla auf. Beide Völker unterlagen aber den Europäern, die sich der reichen Inseln bemächtigten. Außer den spanischen Philippinen gehören jetzt fast alle Inseln den Niederländern. a. Niederländischer Belitz. Unter holländischer Verwaltung stehen: 1. Die großen Sunda-Jnseln: Sumatra, von Malaka durch die Straße gl. Namens getrennt. Java sdfchawa^, sehr vulkanisch, aber die reichste (bester Kaffee der Erde) und daher wichtigste Insel mit Wbatävia* und der vortrefflichen Hafen- stadt Wsurabaya [ßuntbsja], 120 T. Einw. Börneo, reich an edlen Metallen, im Innern noch unbekannt. Celebes jjjelebes], eine Insel, die aus 4 Halbinseln besteht. 2. Die kleinen Sunda-Jnseln östlich von Java; die größte ist Timor und gehört z. T. den Portugiesen. 3. Die Molnkken oder auch Gewürziuselu genannt wegen des Reich- tnms an Gewürznelken und Muskatnuß. 1). Spanischer Belitz: Die Philippinen, deren größte Luzöu [Iitßön] ist. Wmanila*, 280 T. Einw. ti. Oo? chinesische Reich. Wegrenzung und Oröße. An Vorder- und Hinterindien grenzt im N. das mächtige chinesische Reich. Es hebt im W. mit dem Pamir-Plateau an, nimmt nach O. hin an Breite immer zu und endet am großen Ozean. Die nördliche Grenze verläuft zuerst längs einer Reihe von hohen Gebirgs- ketten, dann längs des Amur. Die Größe dieser Landschaften übertrifft den europäischen Kontinent um 2 Mill. qkm, die Einwohnerzahl um mehr als 100 Mill. Aber nur der südöstliche Teil bildet das eigentliche China

12. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 41

1874 - Mainz : Kunze
— 41 — Spaniern und Portugiesen entrissenen außereuropäischen Besitzun- gen ist seit dem Verlust der großen Stationen längs des Weges nach Hinterindien noch immer ein umfangreiches Gebiet übrig, der Stützpunkt von Hollands selbständiger Existenz. 1) In Asien in der zertrümmerten Inselwelt zwischen In- dien, China und Australien der größte Theil der Snndain- fein und Molukken, ein um den Aequator gelegenes Gebiet von mehr als 26,000 Qm., durch die üppigste, aber auch mör- derische Vegetationskraft seines meist vulkanischen*) Bodens noch vor der gleichfalls zertrümmerten Antillenwelt hervorragend. Landschaftliche Schönheit durch glühende Farbenpracht des Tropenhimmels gehoben, Reichthum an Metallen, Edelsteinen, Gewürzen, Kulturpflanzen (wie Zuckerrohr, Kaffee, Reis), Wal- deru, an allen Arten der niederen und höheren Thierwelt. Tum- melplatz aller Völkerraeen der alten Welt. Die älteste Bevölke- rung von den Negritos (Papua) bis zu den Dajaks, durch die malayische Race Hinterindiens zurückgedrängt oder zu Sklaven gemacht. Die Malayeu, in den dem Festlande näheren Theilen mit indischer Kultur, weiterhin rohe Seeräuber. Auch die mou- gotische (Chinesen) und semitische Race (Araber) in einigen Stri- chen angesiedelt, aber ohne Einfluß. Erst den Romanen, dann in höherem Maße den Germanen (^ Million) ist es gelungen, jene Inseln in die Kultur des Weltverkehrs hineinzuziehen. Doch tritt die christliche Mission vor den merkantilen Interessen in den Hintergrund. Mittelpunkt der holländischen, langsam und ängstlich, aber sicher vorschreitenden Herrschaft: Java 2400 Qm-, die einzige ganz unterworfene der großen Inseln; trotz des tödt- lichen Sumpfklimas der an der flachen Nordküste gelegenen Haupt- stadt Batavia die Perle der Inseln, mit ^äußerst zahlreicher Bevölkerung (16,000,000). Das für Europäer und ihre Pro- dukte günstigste Klima in den 4000' hohen Thälern. *) Der ostasiatische Vulkangürtel von Kamtschatka her über Japan, die Philippinen und Molnkken, dann in westlicher Richtung über Timor, Java, Sumatra, umschließt zugleich im hiuteriudischeu Archipel neben vielen kleinen die großen Inseln Borneo und Celebes. Die äußere südliche Insel- kette durch ein von Sumatra bis Neu Guinea zu 11000' hohen Gipfeln aufsteigendes Gebirge gebildet, des Malakka gegenüber aus der Meridian- richtnng in die Aequatorialrichtnng übergeht. Seine tiefsten Querthäler sind Sunde, Oblonge Form dieser Inselkette. Die Straße von Malakka das große Längenthal der Parallelketten Sumatras und Malakkas. Nach S. steiler Abfall dieses Gebirges zum Meere, nach N. allmähliche Abdachung zur niedrigen Küste.

13. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 157

1879 - Berlin : Stubenrauch
§. 22. 157 Im Südwesten von der Küste Malabar liegen die von Korallenriffen umgebenen Inselgruppen Lakkadiven oder Lakediven und Malediven, welche theilweise von Muhamedanern bewohnt und von eigenen Häuptlingen beherrscht werden. Diese Inseln, 1400 an der Zahl, sind schwer zugänglich, erzeugen alle Südfrüchte. Die Bewohner sind theilweise Seeräuber. V. Der indische Archipelagus. §. 22. Die indischen Inseln, zwischen Asien und Australien in der heißen Zone gelegen, sind hinsichtlich ihrer Gestalt, ihrer Größe und ihres Baues sehr verschieden. Einige sind gebirgig und steigen steil aus dem Meere empor und sind gleichsam die Aortsetzung der asiatischen Hochgebirge. Andere sind flacher und fallen allmählich gegen die Küste ab. Auf den gebirgigen Inseln sind hier und da noch thätlge Vulkane. Fast alle sind reich an tropischen Gewächsen und Thieren und theilen das üppige Pflanzen- und Thierleben der beiden indischen Halbinseln; auch edle Metalle und Steine sind hier häufig. Die Bewohner sind größtenteils Malapen; auf den Molukken und Philippinen wohnen Papuas oder Australneger; außerdem haben sich 2 Mill. Chinesen dort angesiedelt. Die meisten dieser Inseln gehören den Holländern. Man theilt die ganze indische Jnselflur m vier Gruppen: 1. Die vier großen Snnda-Jnseln: a) Sumatra, südlich von der Straße nach Malakka, größer wie das heutige Preußen, wird der Länge nach von einer hohen Gebirgskette durchzogen und ist mit mehreren Vulkanen besetzt. Bekanntestes Erzeugnis ist der Pfeffer. Der Staat Atchin ist noch unabhängig. b) Java, durch die Sundastraße von Sumatra getrennt, ist die fruch t- barste, reichste und schönste Besitzung der Niederländer und viermal so groß als Holland selbst. Große Vulkane. Batavia, (160) Hauptstadt, ein sehr ungesunder, aber bedeutender Handelsplatz. o) Borneo hat die Größe von Deutschland, besitzt hohe vulkanische Gebirge, zahlreiche Flüsse, große Wälder und großen Reichthum an Produkten. Die heidnischen Bewohner, Dayaks, sind besonders im Innern der Insel roh und hängen nur zum Theil von den Niederländern ab. 6) Celebes ist in vier Halbinseln zerrissen. Die Vegetation ist groß- artig. 2. Die kleinen Snnda-Jnseln gehören ebenfalls meistens den Hol- ländern. Timor ist die größte und südlichste derselben. 3. Die Molukken (Gewürzinseln), nordöstlich von Celebes, berühmt durch Gewürze und Muskatnüsse. Dschilvlo, die größte der Inseln, ist zerrissen wie Celebes. Fast alle Molukken sind den Holländern unterworfen. Die Philippinen, den Spaniern gehörig, liegen nördlich von Borneo und den Molukken, sind durchaus vulkanisch und haben eine üppige Vegetation. Manila oder Luzon, die größte der Philippinen, mit der Hauptstadt gleichen Namens, ist berühmt durch große Cigarrenfabriken.

14. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 59

1907 - Breslau : Hirt
F. Südasien. 59 genügen, nm Sumatra, Java, Börneo wieder mit dem Festlande zu vereinigen. Von No. dagegen dringen gewaltig tiefe Meeresbecken zwischen die Inselgruppen ein. Zahlreiche, teils noch tätige Vulkane sind am Bruchrande der Gebirgskette entstanden und haben in Java die einzelnen Jnselteile erst zu dem langgestreckten Eiland zusammengefügt. Die vulkanischen Kegel bilden meist die höchsten Er- Hebungen der Inseln. Ein zweiter Vulkanbogen durchzieht die Philippinen, Celebes und die Molukken. Für Europäer ist das seuchtheiße Klima (durchschnittlich fallen über 2 m Regen) sehr ungesund. Die Gleichmäßigkeit des Klimas läßt keine Unter- schiede zwischen den Zeiten des Jahres erkennen. Im Nw. des vom Äquator geschnittenen Archipels herrscht die indische Pflanzen- und Tierwelt, nach S. treten allmählich australische Formen auf. Im ganzen Gebiet herrscht der tropische Urwald in brasilianischer Üppigkeit (s. farbige Tafel) vor, zahlreich vertreten sind allerlei Gewürzpflanzen (s. Bild 29). Die Bewohner sind fast durchweg mohammedanische Malaien. In den Ge- bieten, die durch Europäer zur Blüte gebracht sind, nimmt die Einwanderung der Chinesen schnell zu. Staatlich gehören drei Viertel des Jnselgebietes den Niederländern, ein §116. Viertel (so groß wie D. R.) verteilt sich auf die Union, die Briten und die Portugiesen. (S. Karte!) 1. Große Snnda-Inseln heißen Sumatra, Java, Börueo und Celebes. Sie sind mit kleinen Ausnahmen niederländischer Besitz. a) Sumatra begrenzt parallel der Halbinsel Malaka die Malaka - Straße. Es erzeugt guten Tabak. Die kleine Nachbarinsel Bangka ist reich an Zinn. b) Java, dreimal so groß wie Schlesien, fünfmal so viel E. (29 Mill.) Der äußerst fruchtbare und durch die Fürsorge der Regierung fleißig angebaute Boden dieses Tropeuparadiefes liefert außer zahlreichen anderen tropischen Erzeugnissen im unteren Gürtel Ernten an Reis (s. Bild 31), Rohrzucker (s. Bild 15) und Tabak (s. Bild 14), in den mittleren Lagen an Kaffee (s. Bild 16) und in den höheren an Tee (s. Bild 33). An der Nordwestküste ^Batavia, Stapelplatz des Handels, durchkreuzt von Kanälen (Grachten). Im No. ^Surabaja, mit dem besten Hafen der Insel. c) Börneoi ist im Innern noch sehr unbekannt. Der Nw. ist britisch. d) Celebes besteht aus 4 Halbinselgliedern. 2. Die Kleinen Snnda-Jnseln ziehen sich vom Ostende von Java bis nach Timor, dessen Ostteil noch portugiesisch ist. 3. Die Molukken oder Gewürz-Inseln, zwischen Celebes und Neuguinea, die Heimat des Gewürznelken- und Muskatnußbaumes. 4. Die Philippinen2r die nördlichste Gruppe, gehören der Union. 7,5 Mill. meist christliche Bewohner, deren Liebhabereien Betelkauen (s. Bild 29), Tabak- rauchen, Hahnen- und Stierkämpfe sind. Hanf, Zucker, Kopra und Tabak sind die Haupterzeuguisse. -^Manila, an einer tiefen Hafenbncht von Luzou [litfton], eine echt spanische Stadt mit vielen Kirchen, Zigarrenfabriken und chinesischer Vorstadt. 1 Nur wenig kleiner als Neuguinea. Benannt nach einem Orte Bürni. 2 Benannt nach Philipp Ii. von Spanien.

15. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 90

1907 - Leipzig : Engelmann
90 vierter Kursus. hinauf dicht bewaldet und, wo sie kultiviert sind, außerordentlich fruchtbar. Die Küsten sind fieberreich und in den Hauptregenmonaten für Europäer fast unbewohnbar, die dann in die gesünderen Berggegenden hinaufziehen. Die Malaien sind außerordentlich tüchtige Seeleute und haben sich vielfach in den indischen und ostasiatischen Gewässern als Seeräuber berüchtigt gemacht. Von arabischen Händlern haben die meisten derselben den Islam angenommen; die wilden Stämme im Innern sind aber heidnisch, so die Dajaken auf Börneo und die kannibalischen Batta auf Sumatra. Sumatra, Java, Celebes, der größere Teil von Börneo, die Molukken und die meisten der Kleinen Sun da-Inseln sind in niederländischem Besitz und bilden Niederlludisch-Indien, im ganzen 1^ Millionen qkm, 38 Mill. Einw. Auch hier ist die Zahl der Europäer im Vergleich zu den beherrschten Malaien außerordentlich gering. Den Kern der niederländischen Besitzungen bildet die Insel Java, eins der vulkanreichsten Länder der Erde. Man zählt gegen 100 Vulkane, darunter 38 noch tätige. Auch Erdbeben sind häufig. In den Küstenniederungen wird Reis, Zuckerrohr und Tabak, in den höheren Regionen Kaffee und Tee gebaut. Die Bevölkerung zählt 20 Millionen, 175 auf 1 qkm; die Insel gehört also zu den dichtbevölkerten Ländern der Erde. Hptst. Batavia, 120000 Einw., an der Nordwestküste. Im 0. Surabäya, 150000 Einw., der beste Hafen der Insel. Sumatra, ebenfalls von zwei Vulkanreihen durchzogen, liefert vor allem Tabak; auch findet sich hier, wie auf dem benachbarten Banka, Zinnerz in großer Menge. Das nicht vulkanische, im Innern noch wenig erforschte Vörneo, die zweitgrößte Insel der Erde (730000 qkm), ist reich an Gold und Diamanten. Das wichtigste Erzeugnis der Molukken sind Gewürze (Muskatnuß, Gewürznelke, Ingwer). Der nördliche Teil von Borneo ist englisch, die Osthälfte von Timor portugiesisch. Die Philippinen sind im Besitz der Vereinigten Staaten. Die Inseln tragen ebenfalls zahlreiche Vulkane. Hauptprodukte sind Tabak uni) Kakao. Hptst. Manila auf Luzon.^ Iii. sie deutschen Kolonien. § 101. Deutsch-Ostafrika. I. Deutsch-Ostafrika faßt 1 Million qkm (ist also fast doppelt so groß wie Deutschland) mit ca. 7 Millionen Einwohnern. Es wird begrenzt im N. von Britisch-Ostafrika, im W. vom Kongo-Staat, im Sw. von Britisch-Zentralafrika im 8. von Portugiesisch-Ostafrika (Grenzfluß Rovuma). Deutschland faßte in Ostafrika zuerst 1884 festen Fuß, indem vr. Karl Peters durch Verträge mit einheimischen Häuptlingen eine Anzahl von Gebieten

16. Beschreibende Geographie - S. 282

1872 - Stuttgart : Schweizerbart
282 Die Länder der Erde. fressende australische (§und, eigene Arten von Schweinen, Fledermäusen und Ratten sind die einheimischen Säugethiere. ... ' "^er ^kdeutendste Staat ist derjenige der Sandwichs, jetzt ein europäisch orga- nqirtes Königreich von 359 Q.m. mit L2000 E., darunter 4200 Fremde (3000 Euro- päer, 1200 Chinesen) mit Flotte, Militär und Kanonen, mit Consuln der Seemächte; Hauptstadt 13500 E. mit europäischen Gasthöfen und Kaufläden. Der Staat von Ta- hin mit 20000 E., Schulen, Druckereien, Fabriken unter französischem Protektorat; 4japtett Residenz der Konstitutionellen Königin" und des französischen Statthalters. Litt dritter bedeutender <&taat ist Viti, als englische Besi^ung wieder aufgegeben. Xvi. Ostindien. §. 227. Der oftindische Archipel (Australasien). — Die „ostindi- scheu" Inseln, worunter 6 sehr große, nach wag- und senkrechter Gliede- ruug ebensoviele ausgezeichnete „Länder", mit den mauuigfaltigeu Zwischen- meeren ein Raum von c. 100 (Land 37) T. Q.m., in 5 besonderen Gruppen 1) (Sumatra (8550 Q.9jj.) mit den zahlreichen Gestadeiuseln aus beiden Seiten nebst den nördlich vorliegenden Gruppen der Andamauen und Nikobaren; der Lage und Natur nach gehört eigentlich auch die Halb- insel Malaka (§. 231) zu dieser Gruppe. 2) Java (2340 Q.m.) und die in seiner Fortsetzung liegenden „kleinen Sundainseln" bis Timor. 3) Centrnlgruppe von Borneo (12960 D.m.) und Celebes (3580 Q.m.) sammt Gestadeinseln. 4) Archipel der Molukken im weitesten Sinn, wozu im Gnmd auch noch Neuguineas westliche Halbinsel (§. 224) gehört5) Die Philippinen, um Luzon (2490 Q.m.) und Mindanao (1700 Q.m.) gelagert Durchgängig gebirgig, bis zu Alpenhöhe und vulkanisch 4; herrliche Flußthüler und zuiu Theil sehr ungesunde Küstenniedernngen; Productenreichthnm ausnehmend und sehr specisisch 5. — Eine ziemlich starke (30 bis 35 Mill.) und sehr gemischte Bevölkerung; Heimat der Mala Yen (zunächst im westlichen Theil); die ursprünglichen Negritos (§. Üb) ins Innere der Inseln verdrängt (im östlichen Theil); reges Seeleben von Ma- layen, Chinesen, Hindu und Europäern^. Das große niederländisch-- indische Reich (28920 Q.m. mit 22-3 Mill.), über alle Gruppen außer Nr. 5 ausgedehnt, übrigens neben noch unabhängigen Malayenstaaten; theils aus unmittelbarem Gebiet, theils alls Vasallenländern (mediatisirter malayischer Fürsten) bestehend. Hauptbestandteil: Java und Maöura mit rasch zunehmender Bevölkerung, jetzt 16 Mill. auf 2445 Q.m. (1845 9'2, 1815 42/3 Mill.), über -3 von der Gesammtvolkszahl des Reichs; Hauptst. B ata via 70, mit Bannmeile über 200 T. E. 7. Das spani- sche „Generalcapitanat" von Manila (Hauptst., mit Bannmeile 160000 E.) 3160 Q.m. mit 4',, Mill.8. Portugiesischer Autheil an Timor mit der Nebeninsel Kam'bing als Gonvern. Dilli 260 Q.m. mit 1 Mill. Die britische Insel Labuau an der Nordküste von Borneo. 1 Wichtigste Straßen'': Malaka-, Sunda-, Allas-, Mangkassar-, Molukken-, Min- doro-Str.; „Seen" : Sunda-, Molukken-, Banda-, ^ulu-, Mindoro-^?ee. Jene 6 ^nseln: Borneo, Sumatra, Celebes, Luzon, Java, Mindanao je über 1000, erste über 10000 Q.m.; über 100 haben noch 17 I., und zwar aus der 1. Gruppe: Bangka und Billiton; aus der 2ten: Timor, Fl0ris, Tschindana (oder Sandelbosch', Sum- bawa, Lombok, Bali; aus der-tten: Dschilol 0 «oder Halmahera), C eram, Buru; aus der 5ten: Palawan, Mindoro, Panay, Leyte, Samar, Negros.

17. Besonderer Theil - S. 709

1856 - Eßlingen : Weychardt
709 Das spanische Generalkapitanat Philippinen. Malauen, Chinesen, Portugiesen u. Niederländer. Der Sw. Theil mit 435 Qm. ist niederländisch, der No. Theil mit 137 Qm. portugiesijch. 7. Gouvernement der Molukken.— 1. Residentschafl Banda. a.su d- west-Inseln: 90 Qm. 40,000 E. Wetter. Kiffer. Roma. Settex. Moa. Lakor L aun -Inseln. Sermatta. Gunong Api [— Vulkan Insel]. Damma. Teon. Nila. Serna, b. Tenimber Inseln. 107 Qm. Timor-Laut; 90 Qm. Larrat. Tenimber. e. Südost-Jnseln. aa. Aru-Jnseln. 104 Qm. 80,000 E. Kobror; 58 Qm. Tranna. Maykar. bb. Key-Inseln; 29 Qm. Groß- und Klein-Key; 27 Qm. Key-Watella; 2 Qm. oo. Banda-Inseln; 115 Qm. Viele kleine vulkanische Inseln. Banda Neira mit f Nassau. 1,000 E. Fort. Hasen. Große Magazine für Muskat- nüsse. Banda. Gunong Api mit thätigem Vulkan. Goram. Mana- v o l k a. M e t a b e l l a. dd. Archipel von Oranien - Nassau. Vor der Sw. Küste von Neu-Gninea. — 2. Residentschaft Amboina. L. Am- bo in a. 16 Qm. 50,000 E. Nach Java die wichtigste niederländi,che Kolonie. Hauptsitz des Gewürznelkenbaues, ch Ambon [Amboina]. Hauptstadt des Gou- vernements der Molukken u. Sitz des Gouverneurs. 8,000 E. Viele Chinesen. Hafen mit dem Fort Viktoria. Sehr wichtiger Handel, b. Die Inseln H a r u k u, H o n i m o a u. N u s a l a n t. Sie waren nebst Amboina die einzigen Inseln, auf welche seit dem Anfange des 17. Jahrhunderts bis 1830 der Gewürznelkenbau durch die Niederländer beschränkt wurde. Diese Beschränkungen haben jetzt aufgehört, o. Bur u. 60 Qm. 60,000 E. Buru. Stadt. Fort. Hafen, d. Ccram [Strang]. 330 Qm. 226,000 E. 8,000' h. Gebirgskette. Sehr viele Sago- palmen. Sawu. Stadt. Fort. Hafen, e. Die Inseln Manipa, Ke lang, B o no a, Am bla. k. Ceram-Laut I nse.ln. — 3. Residentschafl Ternate. a. Z e rítate. l3/4 Qm. ch Ternate. Stadt. 6,000 E. Fort Oranten. Aeußerst wichtiger Handelsplatz. Furchtbar verwüstet durch das Erdbeben am 14. Februar 1840. b. Die Inseln Tidor, Moli, M a t s ch i a n u. a. o. Die Inseln Tawallei, Mandolez, Batschian mit heißen Springquellen. Groß- und Klein-Oby. ä. Halmahera [Dschilolo]. Aus 4 Halbinseln bestehend, wie Celebes. Weda-, Bitscholi- u. Schawo- Busen. Größte Insel der Molukken. 292 Qm. 23,000 E. Gebirgig. Fruchtbar, e. Die Inseln Way- gamme 65 Qm., Bat anta 11 Qm., Salwatti 36 Qm., Meisol48qm. k. Die Xullas -Inseln: Taliabo40 Qm., Mangóla 26 Qm.; B e s- sei 17 Qm.------4. Residentschaft Menado. No. Halbinsel voit Celebes. Viel Gold, ch Menado. Stadt an der Celebes-See. Fort. Kaffeehandel. §. 193. Das spanische Generalkapitanat der Philippinen. 1. Allgemeines. — 1. Bestandtheile, a. Die Philippinen, b. Die Babuyanen-Jnseln. c. Die Baschi-Jnseln. d. Der Sulu-Archipel, e. Der No. Theil der Insel Palawan. k. Die Marianen. — 2. Größe, o. 4,000 Qm. — 3. Einwohner. Ueber 4 Mill. — 4. Verwaltung. Despotisch regiertes und schlecht verwaltetes Kolonialland des Königreichs Spanien unter einem G e n e r a l k a p i t ä n. Letzterer hat einen V i c e st a t t h a l t e r u. einen Ober - gerichtshof [Audiencia] zur Seite. Unter ihm stehen die Al kalben der 27 Provinzen auf den Philippinen, so wie die Gouverneure der Sulu- Inseln u. der Marianen. Reiner Ue der schuß von den Einnahmen c. 1 ^ Mill. fl. Truppen: 7,000 Mann, darunter 1,500 Spanier, unter spanischen Ofstzieren. Eine kleine Anzahl von Kriegsschiffen [Pontine»]. 2. Die Philippinen [I8la8 Felipinas]. — 1. Von Magelhaens, der zu Butuan auf Magindanao landete, 1521 entdeckt. Von ihm Archipelagus des h. Lazarus genannt. Spanisch seit 1571. — 2. Lage. 5'/2° bis 31° N. Br. 135« bis 144° O. L. - 3. Größe. Ein 200 M. l. u. 40 M. br. Archipelagus. Er besteht aus 20 großen ». über 1,200 kleinen Inseln. 5,500 Qm. gr. Davon gehören c. 3,900 Qm. zu spanischem Gebiet. — 4. Oberfläche. Gebirgige n. vulkanische Inseln, die durch gewaltige Erdrevolutionen zerrissen worden sind.

18. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen - S. 168

1891 - München : Oldenbourg
168 Außereuropäische Erdteile, W, von Hinterindien liegen die beiden (englischen) Inselgruppen der Anda- men und Nikob aren. Iii. Indischer Archipel. Lage und Einteilung. Die Inseln des indischen Archipels liegen zu beiden Seiten des Äquators zwischen S.-Afien und Australien. Sie zerfallen in 4 Gruppen: die Philippinen, die großen Suudainfeln, die kleinen Sundainseln und die Molukkeu oder Gewürziuseln. Bodengestalt, Klima und Produkte. Die Inseln sind sämtlich gebirgig. Die höchsten Bergspitzen zeigt die Vulkaureihe, welche sich von Sumatra (fumätra) über Java (jäwa) und die kleinen Sundainseln nach den Philippinen zieht. — Infolge des gleichmäßig feuchtwarmen tropischen Seeklimas (in Batavia auf Java hat z. B. der kälteste Mouat uur 2° C. weniger als der wärmste) entfaltet sich die Pflanzenwelt in üppigster Weise. Hier lagert die Natur in dem Marke der Sago pflanzen und der Frucht des Brotbaumes das nahrhafteste Mehl und in dem Halme des Zuckerrohres die süßeste Würze ab; hier kocht die Natur die heißesten Gewürze (Gewürz- nelken, Muskatnüsse), aber auch die schärfsten Gifte. — Aus der reich eut- wickelten Tierwelt feien die menschenähnlichen Affen (Gibbon und Orangutau) und das zahlreiche Heer der Papageien erwähnt. Bevölkerung. Sie besteht hauptsächlich aus Malaien, die dem Mohammedanismus ergeben sind. Anmerkung. Charakteristische Körpermerkmale der Malaien sind: braune Haut- färbe, lockiger, schwarzer Haarwuchs, schwarze Augen, großer aufgeworfener Muud und eine stumpfe, aufgestülpte Nase. Staatliche Verhältnisse, Abgesehen von einigen p ortugiesischeu und englischen Niederlassungen herrschen im indischen Archipel die Niederländer und die Spanier. Die niederländischen Besitzungen (1,3 Mill. qkm, 30 Mill. E,). Die vier großen Sunda-Inseln: a) Sumatra t fumätra), 4/s so groß wie das Deutsche Reich, durch die schmale Malakastraße von Malaka getrennt. Die Insel liefert Tabak, Pfeffer und Kampfer l), ersteren in vorzüglicher Güte um Deli An der So.-Seite die gleichfalls nieder- ländische Insel Bangka, das reichste Zinnland der Erde, — Unabhängig ist das Sultanat Atsch in. b) Java, 130 T, qkm, durch die Sundastraße von Sumatra getrennt; die Insel ist wegen ihres großen Produktenreichtums der wichtigste und wertvollste Kolo- nialbesitz der Niederländer, die „Perle in der Krone der Niederlande". Die bedeutendsten Erzeugnisse sind Reis, Thee, Kaffee und Zucker. — Die Bevölkerung der Insel beträgt 22 Mill,, per qkm. 150 E,; sie ist die volkreichste aller Tropeninseln und dichter bevölkert als Großbritannien. — Im W, der N,-Küste: Batavia (ba- täsia) gegen 100 T, E., Hauptstadt von Niederländisch-Jndien, — Im O. der N.-Küste: Surabaya, der wichtigste Ausfuhrhafen, 130 T. E. e) Borneo (bornöo), die zweitgrößte Insel der Erde (730 T. qkm), größer als Österreich-Ungarn, Die Herrschaft der Niederländer beschränkt sich aus Küsten- gegenden. Das Innere ist von den noch ganz wilden D ay aken bewohnt und größten- teils mit Urwald bedeckt. 6) Celebes (ßelebes), die östlichste der großen Suuda-Juseln und sehr stark ge- gliedert, Hauptstadt M a c a s s a r. Die kleinen Sun d a-Jnseln; sie schließen sich an das O.-Ende von Java an. Die letzte und größte derselben, Timor, ist halb niederländisch, halb portugiesisch. i) Ein flüchtiges Ö l, aber in fester Form, aus Holz und Blättern mehrerer Lor- beerbäume durch Destillation gewonnen.

19. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 218

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
— 218 von Frankreich wurde, nahmen die Engländer das afrikanische Capland und Ceylon den Holländern weg. Seit diesen Verlusten widmet aber Holland seinen Besitzungen im indischen Ocean eine weise Sorgfalt, versucht alle einträglichen Anpflanzungen und hat fick in der Verwaltung der Colonieen und Behandlung der Unterthanen die englische Toleranz zur Richtschnur genommen. Die wichtigsten Niederlassungen der Holländer sind aus Su- matra, Java, Borneo, Celebes, Timor, Flores und den Molucken. Man schlägt ihre Größe auf 8 — 9000 O.-M. mit 10 Mill. Seelen an (drunter 80.000 Europäer). Sie liefern vorzugsweise Gewürze, Kaffee, Zimmt, Zucker, Indigo, Baumwolle, Sandelholz und Thee. Betrachten wir einige dieser Inseln. 1) Java (2400 Q.-M., 6 Mill. E.) gehört ganz den Holländern und ist, mit Ausnahme des pestaushauchcnden Gistthals, eins der frucht- barsten Länder der Erde. Hauptstadt ist Batavia, 60,000 E. Surabaya, 90.000 E. Samarang, 50,000 E. 2) Von Sumatra (größer als Italien und Sicilien) gehört ihnen nur das beste Küstenland; daran liegen die Städte Padang, Beniulen, Palem- bang. Das Tikholz, Gold und Zinn bilden nebst vorzüglichem Boden den Reichthum der Insel. 3) Borneo, das so groß als ganz Deutschland, in seinem Innern aber noch sehr unbekannt ist, liefert im holländischen Antheil Gold, Diamanten, Holz, Zimmt, vorzüglichen Campher und eßbare Vogelnester. 4) Celebes und Timor, sowie Flores, gehören nicht ganz den Hol- ländern; sie liefern die beste Baumwolle. 5) Von ganz besonderer Wichtigkeit sind die zahlreichen Molucken- und Gewürzinseln, welche ihren Namen mit Recht führen, und an Pflanzenreich- thum und Ueppigkeit Java nicht nachstehen; Amboina liefert Gewürznelken, die Gruppe der Bandas Muskatnüsse und Dschilolo und Ternate — Thee und Zimmt. 2. Die spanischen Niederlassungen auf den Philippinen stehen den holländischen in jeder Beziehung nach, und zwar weil die Spanier und Portugiesen es alle Zeit nur verstanden haben, ihre Colonien auszusaugen, aber nicht zu heben und zu erhalten. Die Frucht- barkeit der Philippinen wird wie die der Sunda-Gruppe gerühmt; doch sind auf den ersteren die vulkanischen Ausbrüche häufiger und verheerender. Die bedeutendste Insel ist Luzou mit der Hauptstadt Manila, 150,000 Einw. (Tabaksfabriken.) Unter den 5 Mill. Einwohnern befinden sich nur — 8000 Spanier. 8 88. Die Staaten und Völker von Iran. (48,000 Q.-M., 22 Mill. E.) Das persische Reich umfaßte noch vor 100 Jahren alles Land vom Kaukasus bis zum Indus, und war ein ganzes zusammenhängendes König- reich. Den Osten haben jetzt die Afghanen inne, im Nw. haben die Russen es verkleinert.

20. Schulgeographie - S. 87

1882 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 18. Die asiatischen Länder. 87 Asiens. Die Inseln erfreuen sich eines gleichmäßig feuchtwarmen tropischen Seeklimas und sind bis auf die Höhen ihrer Gebirge bewaldet. Die höchsten Bergspitzen sind die der Vulkanreihe, welche sich von den Andamanen und Nicobaren her über Sumatra, Java, die kleinen Sunda-Jnseln und bis nach den Philippinen hin- zieht; Java, die vulkanreichste Stelle der Erde, besitzt unter seinen 45 Vulkanen einen von der Höhe des Tenerise-Piks. Die Malaien wurden in dieser Jnselheimat mit der Seefahrt in schlanken Segelboten vertraut und schwärmten von hier bis Mada- gaskar, Neu-Seeland und bis zur Oster-Jusel aus. Sonst aber blieben sie ziemlich unthätig wie die meisten Tropenvölker, da ihnen Bananen, Kokos- und Sagopalmen ^ mühelos Kost, der Bambus den fertigen Stoff für Gerät und Hausbau gewährte. Im Mittelalter nahmen sie den Islam von den des Handels wegen hinkommenden Arabern an. Durch die seltenen Gewürze wurden seit Gamas Groß- that auch die europäischen Seefahrer in diesen Archipel gelockt, zuerst die Portugiesen und Spanier, dann die Niederländer, welche jetzt außer den Philippinen fast alle Inseln ihr eigen nennen. 1. Große Sunda-Jnseln. Um das große Borneo, die zweitgrößte Insel der Erde, aber noch meist unabhängigen Stämmen wie den Dajaken überlassen, scharen sich die drei schlankeren Inseln Sumatra (mit der zinnreichen Nebeninsel Bangka), Java jenseit der Snnda-Straße, und Celebes, spinnenähnlich fast ganz aus 4 Halbinseln bestehend. Der Schwerpunkt der ganzen niederländischen Besitzungen ist I a v a mit großen Städten an seiner ebenen N.-Küste (im W. die Haupt- stadt Batavia, im O. Surabaja, jede beinahe 1 Ht. E.); die Eingeborenen wer- den durch die niederländische Regierung zu fleißiger Arbeit in den Pflanzungen (sowohl den eigenen als denen der Regierung) gezwungen, so daß die von guten Straßen durchzogene Insel in drei Gürteln wertvolle Erzeugnisse liefert: unten in größter Menge Reis und Zuckerrohr, auch feinen Tabak, darüber Kaffee, noch höher Thee. Java ist somit die am besten kultivierte und volkreichste aller Tropeninseln geworden: es zählt fast 9mal soviel E- als der Anstral-Kontinent und übertrifft die asiatische Mitteldichte der Bevölkerung (1000) nahezu achtfach, während dieselbe sonst im malaiischen Archipel meist noch nicht zur Hälfte erreicht wird. 2. Kleine Sunda-Jnseln. Die größte Timor, in Folge des von Austra- lim herwehenden trocknen Passats schon viel dürrer; die No.-Hälfte bildet den Rest der einstigen portugiesischen Besitzungen dieses Archipels. 3 Molukken zwischen Celebes und Neu-Guinea. Die größte im 91., Hal- mahera, das verkleinerte Abbild von Celebes, ist nicht so wichtig wie einige ganz kleine Eilande im S.: Amboina [atnboma] durch den Gewürznelkenbaum und die Banda-Jnseln durch den Muskatnußbaum. 4 Philippinen, genannnt nach König Philipp Ii. von Spanien, unter dem sie in Besitz genommen wurden (seitdem, noch nicht unter Karl V., ist Spanien „das Reich, in dem die Sonne nicht untergeht"; wie anders freilich verdient das Briten-Reich diesen Ruhm!). Die Spanier haben die Eingeborenen zum Christentuni bekehrt, aber alter Schlaffheit überlassen; Tabak und Kakaobaum, beide aus Amerika eingeführt, gedeihen vorzüglich, aber die hohen spanischen Zölle lassen den Handel nichts frisch erblühen. Auf der Sw.-Küste der kinnbackensörinigen Insel Luzon [lnfeon] die Hauptstadt * Manila au einer tiefen Hafenbucht, gegen 2 Ht. E. 1) Der niedrige, dicke Stamm der Sagopalme ist fast ganz mit dem starke- mehlreichen Mark erfüllt, welches gekörnt den Sago des Handels liefert.