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1. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 67

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Nordafrika. 67 Allsfuhrplatz für Kautschuks und Erdnüsse2), und Timbuktu am Oberlauf des Niger, der Mittelpunkt zahlreicher Karawanenstraßen. Den Engländern gehören die Sierra Leone-Küste mit Freetown (fritaun), das Reich der Afchanti und Nigeria; dieses umfaßt das untere Nigergebiet und er- streckt sich bis an den Tsadsee. Hauptort ist Lagos, der bedeutendste Platz der ganzen Guineaküste. An der Küste von Oberguinea die Negerrepublik Liberia. Togo. Größe und Bevölkerungszahl. Die an der Küste von Oberguinea zwischen 6° und 11° n. Br. gelegene deutsche Kolonie Togo hat einen Flächeninhalt von 87 000 qkm. Sie ist also etwas größer als Bayern und hat 1 Mill. Einw., was eine Dichte von 11 Einw. auf 1 qkm ausmacht. Togo ist die kleinste, aber am dichtesten bevölkerte deutsche Kolonie in Afrika. Verkehrslage. Togo hat eine Küstenlänge von nur 50 km und wird im W- von dem englischen Aschantiland, im O. von dem französischen Dahome umklammert; dazu ist die Küste flach, hafenlos und durch die gewaltige Brandung (Calema) gefahrvoll. Endlich gehört der Unterlauf des Volta, der mit Dampfern befahrbar ist, dem englischen, der Unterlauf des Mono dem französischen Nachbar- gebiet an. Durch die Eisenbahnen Lome—palime (120 km) und Lome— Ätakpame (180 km) sowie eine Landungsbrücke in Lome wird wenigstens ein Teil der Verkehrsschwierigkeiten behoben. Im ganzen erscheint die Berkehrslage der Kolonie wenig günstig. Bod engest alt, Klima und Produkte. Das Klima ist tropisch. Die beiden Regenzeiten treten mit dem höchsten Sonnenstande von April bis Juli und von September bis November ein, und die Temperatur schwankt nur wenig um 26° C. a) In der wohlbebauten und dichtbevölkerten Küstenebene gedeiht in vorzüglicher Weise die Kokos- und Ölpalme, wie denn auch Palmöl und Palmkerne neben Mais die Hauptausfuhrartikel der Kolonie bilden. Außerdem werden gebaut: Maniok, Iams und Erdnuß, neuestens, und zwar mit ausgezeichnetem Erfolg, auch Baumwolle, deren Anbau in Togo schon Volkskultur geworden ist3). b) Das gebirgige Hinterland, stellenweise mit Gipfeln bis zu 2000 m, ist mit dichtem Urwald bedeckt. Dieser liefert die Gummiliane, deren Milchsaft das Kautschuk gibt, dann die Kolanuß^) und edle Holzarten, besonders Eben- holz und Palisanderholz. 1) Kautschuk — der an der Luft sich verdickende Milchsaft verschiedener Baumarten, in Afrika besonders der Lianen. S) Erdnuß — eine Krautart, deren Samen ein feines Speiseöl geben, das vielfach dem Provencer Ol zugesetzt wird. a) Ausfuhr 1910: 1800 Ballen ä 250 kg; im Jahre 1901 noch kein Gramm. Für 1911 erwartet man 2500 Ballen Ausfuhr der Union: 1372 Mill. Ballen. 4) Die Kolanuß ist eine Frucht mit weicher Schale, die nervenstärkende Bestandteile enthält.

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1. Erdkunde für höhere Schulen - S. 173

1907 - München [u.a.] : Oldenbourg
Die afrikanischen Kolonien. 173 Die afrikanischen Kolonien. Togo. Größe und Bevölkerungszahl. Die an der Küste von Oberguinea zwischen 6° und 11° n. Br. gelegene Kolonie Togo hat einen Flächeninhalt von 87 000 qkm. Sie ist also etwas größer als Bayern und hat 1^ Mill. Einw., was eine Dichte von 17 Einw. aus 1 qkm ausmacht. Togo ist die kleinste, aber am dichtesten bevölkerte deutsche Kolonie in Afrika. Verkehrslage. Togo hat eine Küstenlänge von nur 52 km und wird von englischem und französischem Kolonialgebiet umklammert: im Westen von dem englischen Aschantiland, im Osten von dem französischen Dahome; dazu ist die Küste flach, hafenlos und durch die gewaltige Brandung (Calema) gefahrvoll.^) Endlich gehört der Unterlauf des Volta, der mit Dampfern befahrbar ist, dem englischen, der Unterlaus des Mono dem französischen Nachbargebiet an. Durch die Eisenbahn Lome — Palime (120 km) wird wenigstens ein Teil der Verkehrsschwierig- fetten behoben. Im ganzen erscheint die Verkehrslage der Kolonie wenig günstig. Klima und Produkte. Das Klima ist tropisch. Die beiden Regen- zeiten treten mit dem höchsten Sonnenstande ein und die Temperatur schwankt nur wenig um 26° C. a) In der tuohlbebauten und dichtbevölkerten Küstenebene gedeiht in vorzüglicher Weise die Kokos- und Ölpalme, wie denn auch Palmöl und Palm kerne die Hauptausfuhrartikel der Kolonie bilden. Außer- dem werden gebaut: Mais, Maniok, Jams und Erdnuß, neuestens, und zwar mit ausgezeichnetem Erfolg, auch Baumwolle, deren Anbau in Togo überhaupt schon seit lange Volkskultur geworden ist.2) b) Die Täler des Nandgebirges erfüllt dichter Urwald. Dieser liefert die Gummiliane (Landolphia), deren Milchsaft das Kautschuk gibt, dann die Kolanuß^) und edle Holzarten, besonders Ebenholz und Palisanderholz. c) Das Binnenplateau hat zumeist Savannencharakter. Vereinzelt treten Affenbrotbäume oder Baobabs auf. Bewohner. Die Eingeborenen, Ewe genannt, zählen zu den Sudan- negern; sie sind friedliche und fleißige Ackerbauer und Viehzüchter. Togo ist daher auch die einzige deutsch-asrikauische Kolonie, die bisher von Kampf und politischen Erschütterungen verschont geblieben ist. Siedelungen. An der Küste: der Regierungssitz Lome; von hier sührt eine Eisenbahn nach dem Marktorte Anecho. Am Gebirgssaume: die Gesundheitsstation Misahöhe; tief im Innern: Bismarckburg. An der Stelle, wo der Volta für kleinere Dampfer schiffbar wird, liegt Kete-Kratschi, der volkreichste Ort der Kolonie, 20—30000 Einw.; zahlreiche Karawanenwege vereinigen sich hier. *) Seit kurzem ist bei Lome eine Landungsbxücke fertiggestellt, die dem Verkehr gute Dienste leistet. 2) Ausfuhr 1906: 1000 Ballen; vor wenigen Jahren noch kein Gramm. 8) Die Kolanuß ist eine Frucht mit weicher Schale, die nervenstärkende Bestandteile enthält.

2. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 81

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die afrikanischen Kolonien. 81 Bohnenöl, Töpfer- und Glaswaren. Als Ein- und Ausfuhrhafen hat Tsingtau überhaupt sich schon eine ansehnliche Stellung errungen. Der Wert Kiautschous liegt vor allem in seiner Bedeutung als Flotten- und Kohlenstation für unsere Kriegs- und Handelsschiffe im fernen Ostasien; es entwickelt sich aber mehr und mehr auch zu einem Ausgangspunkt für deutsche Kapitals- und Handels- Unternehmungen wie für deutsche Kulturbestrebungen. Die afrikanischen Kolonien. Togo. Größe und Bevölkerungszahl. Die an der Küste von Oberguinea zwischen 6° und 11° n. Br. gelegene Kolonie Togo hat einen Flächeninhalt von 87 000 qkm. Sie ist also etwas größer als Bayern und hat 1 Mill. Einw., was eine Dichte von 11 Einw. auf 1 qkm ausmacht. Togo ist die kleinste, aber am dichtesten bevölkerte deutsche Kolonie in Afrika. Verkehrslage. Togo hat eine Küstenlänge von nur 50 km und wird von englischem und französischem Kolonialgebiet umklammert: im Westen von dem englischen Aschantiland, im Osten von dem französischen Dahome; dazu ist die Küste flach, hafenlos und durch die gewaltige Brandung (Calema) gefahrvoll. Endlich gehört der Unterlauf des Volta, der mit Dampfern befahrbar ist, dem englischen, der Unterlauf des Mono dem französischen Nachbargebiet an. Durch die Eisenbahn Lome — Palime (120 km) wird wenigstens ein Teil derverkehrsfchwierig- leiten behoben. Im Bau begriffen ist die Linie Lome—atakpame. Im ganzen erscheint die Verkehrslage der Kolonie wenig günstig. Bodengestalt, Klima und Produkte. Das Klima ist tropisch. Die beiden Regenzeiten treten mit dem höchsten Sonnenstande ein, und die Temperatur schwankt nur wenig um 26° C. a) In der wohlbebauten und dichtbevölkerten Küstenebene gedeiht in vorzüglicher Weise die Kokos- und Ölpalme, wie denn auch Palmöl und Palmkerne die Hauptaussuhrartikel der Kolonie bilden. Außer- dem werden gebaut: Mais, dieser in großen Mengen, Maniok, Jams und Erd- miß, neuestens, und zwar mit ausgezeichnetem Erfolg, auch Baumwolle, deren Anbau in Togo überhaupt schon Volkskultur geworden ist.1) b) Das gebirgige Hinterland, stellenweise mit Gipfeln bis zu 2000 m, ist mit dichtem Urwald bedeckt. Dieser liefert die Gummiliane (Landolphia), deren Milchsaft das Kautschuk gibt, dann die Kolanuß^) und edle Holzarten, be- sonders Ebenholz und Palisanderholz. c) Das Binnenplateau hat zumeist Savannencharakter. Vereinzelt treten Affenbrotbäume oder Baobabs auf. x) Ausfuhr 1908: 1691 Ballen ä 250 kg; im Jahre 1301 noch kein Gramm. Ausfuhr der Union: 13-/2 Mill. Ballen. 2) Die Kolanuß ist eine Frucht mit weicher Schale, die nervenstärkende Bestandteile enthält. Fischer-Geistbeck, Erdkunde für höhere Schulen. Iii. Teil. 4. Aufl. 6

3. Die außereuropäischen Erdteile - S. 87

1911 - München : Oldenbourg
Die afrikanischen Kolonien. 87 Der Wert Kiautschous liegt vor allem in seiner Bedeutung als Flotten- und Kohlenstation für unsere Kriegs- und Handels- schiffe im fernen Ostasien; es entwickelt sich aber mehr und mehr auch zu einem Ausgangspunkt für deutsche Kapitals- und Handelsunternehmungen wie für deutsche Kulturbestrebungen. Die afrikanischen Kolonien. % Togo. Größe und Bevölkerungszahl. Die an der Küste von Oberguinea zwischen 6° und 11° u. Br. gelegene Kolonie Togo hat einen Flächeninhalt von 87000 qkm. Sie ist also etwas größer als Bayern und hat 1 Mill. Einw., was eine Dichte von 11 Einw. auf 1 qkm ausmacht. Togo ist die kleinste, aber am dichtesten bevölkerte deutsche Kolonie in Afrika. Verkehrslage. Togo hat eine Küstenlänge von nur 52 km und wird von englischem und französischem Kolonialgebiet umklammert: im Westen von dem englischen Aschantiland, im Osten von dem französischen Dahome; dazu ist die Küste flach, hafenlos und durch die gewaltige Brandung (Kalema) gefahrvoll^). Endlich gehört der Unterlauf des Volta, der mit Dampfern befahrbar ist, dem englischen, der Unterlauf des Mono dem französischen Nachbargebiet an. Durch die Eisenbahnen Lome—palime (120km) und Lome—atakpame (180 km) wird wenigstens ein Teil der Verkehrsschwierigleiten behoben. Im ganzen erscheint die Verkehrslage der Kolonie wenig günstig. Klima und Produkte. Das Klima ist tropisch. Die beiden Regen- zeiten treten mit dem höchsten Sonnenstande ein und die Temperatur schwankt nur wenig um 26° C. a) In der wohlbebauten und dichtbevölkerten Küstenebene gedeiht in vorzüglicher Weise die Kokos- und Ölpalme, wie denn auch Palmöl und Palm kerne die Hauptausfuhrartikel der Kolonie bilden. Außer- dem werden gebaut: Mais, dieser in großen Mengen, Maniok, Jams und Erd- nuß, neuestens und zwar mit ausgezeichnetem Erfolg auch Baumwolle, deren Anbau in Togo schon Volkskultur geworden tft2). b) Das gebirgige Hinterland ist in den Talmulden und an den Ge- hängen mit dichtem Urwald bedeckt. Dieser liefert die Gummiliane (Landolphia), deren Milchsaft das Kautschuk gibt, dann die Kolanuß^) und edle Holzarten, besonders Ebenholz und Palisanderholz. c) Das Binnenplateau hat zumeist Savaunencharakter. Vereinzelt treten Affenbrotbäume oder Baobabs auf. *) Seit kurzem ist bei Lome eine Landungsbrücke fertiggestellt, die dem Verkehr gute Dienste leistet. ') Ausfuhr 1910: 1800 Ballen ä 250 kg; im Jahre 1901 noch kein Gramm. b) Die Kolanuß ist eine Frucht mit weicher Schale, die nervenstärkende Bestandteile enthält.

4. Die außereuropäischen Erdteile - S. 73

1908 - München : Oldenbourg
Die afrikanischen Kolonien. 73 Die Bucht von Kiautschou ist ferner die natürliche Ein- und Ausgangs- Pforte der kohlen- und metallreichen Provinz Schansi. Der Wert Kiautschons liegt vor allem in seiner Bedeu- tung als Flotten- und Kohlenstation sür unsere Kriegs- und Handelsschiffe im fernen Ostasien; es kann aber auch ein Stapelplatz für deutsche Waren und ein Aus- gaugspuukt für deutsche Kapitals- und Handelsunter- nehmungen werden. Die afrikanischen Kolonien. Togo. Größe und Bevölkerungszahl. Die an der Küste von Oberguinea zwischen 6° und 11° n. Br. gelegene Kolonie Togo hat einen Flächeninhalt von 87 000 qkm. Sie ist also etwas größer als Bayern und hat 1 Mill. Eiuw., was eine Dichte von 11 Einw. aus 1 qkm ausmacht. Togo ist die kleinste, aber am dichtesten bevölkerte deutsche Kolonie in Afrika. Verkehrslage. Togo hat eine Küstenlänge von nur 52 km und wird von englischem und französischem Kolonialgebiet umklammert: im Westen von dem englischen Aschantiland, im Osten von dem französischen Dahome; dazu ist die Küste flach, hafenlos und durch die gewaltige Brandung (Calema) gefahrvoll.^) Endlich gehört der Unterlauf des Volta, der mit Dampfern befahrbar ist, dem englischen, der Unterlauf des Mono dem französischen Nachbargebiet an. Durch die Eisenbahn Lome — Palime (120 km) wird wenigstens ein Teil der Verkehrsschwierig- keiten behoben. Im ganzen erscheint die Verkehrslage der Kolonie wenig günstig. Klima und Produkte. Das Klima ist tropisch. Die beiden Regen- zeiten treten mit dem höchsten Sonnenstande ein und die Temperatur schwankt nur wenig um 26° 0. a) In der wohlbebauten und dichtbevölkerten Küsten ebene gedeiht in vorzüglicher Weise die Kokos- und Ölpalme, wie denn auch Palmöl und Palm kerne die Hauptausfuhrartikel der Kolonie bilden. Außer- dem werden gebaut: Mais, Mauiok, Jams und Erdnuß, neuestens und zwar mit ausgezeichnetem Ersolg auch Baumwolle, deren Anbau in Togo überhaupt schon seit lauge Volkskultur geworden tft.2) b) Die Täler des Randgebirges erfüllt dichter Urwald. Dieser liefert die Gummiliane (Landolphia), deren Milchsaft das Kautschuk gibt, dann die Kolanuß^) und edle Holzarten, besonders Ebenholz nud Palisanderholz. c) Das Binnen Plate au hat zumeist Savannencharakter. Vereinzelt treten Affenbrotbäume oder Baobabs auf. 1) Seit kurzem ist bei Lome eine Landungsbrücke fertiggestellt, die dem Verkehr gnte Dienste leistet. 2) Ausfuhr 1906: 175 000 kg; vor wenigen Jahren noch kein Gramm. 3) Die Kolanuß ist eine Frucht mit weicher Schale, die nervenstärkende Bestandteile enthält.

5. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 79

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die afrikanischen Kolonien. 79 87 000 qkm. Sie ist also etwas größer als Bayern und hat 1 Mill. Einw., was eine Dichte von 11 Einw. auf 1 qkm ausmacht. Togo ist die kleinste, aber am dichtesten bevölkerte deutsche Kolonie in Afrika. Verkehrslage. Togo hat eine Küstenlänge von nur 52 km und wird von englischem und französischem Kolonialgebiet umklammert: im Westen von dem englischen Aschantiland, im Osten von dem französischen Dahome; dazu ist die Küste flach, hafenlos und durch die gewaltige Brandung (Calema) gefahrvoll.^) Endlich gehört der Unterlauf des Volta, der mit Dampfern befahrbar ist, dem englischen, der Unterlauf des Mono dem französischen Nachbargebiet an. Durch die Eisenbahn Lome — Palime (120 km) wird wenigstens ein Teil der Verkehrsschwierig- leiten behoben. Im Bau begriffen ist die Linie Lome—atakpame. Im ganzen erscheint die Verkehrslage der Kolonie wenig günstig. Klima und Produkte. Das Klima ist tropisch. Die beiden Regen- zeiten treten mit dem höchsten Sonnenstande ein, und die Temperatur schwankt nur wenig um 26° C. a) In der wohlbebauten und dichtbevölkerten Küstenebene gedeiht in vorzüglicher Weise die Kokos- und Ölpalme, wie denn auch Palmöl und Palmkerne die Hauptausfuhrartikel der Kolonie bilden. Außer- dem werden gebaut: Mais, dieser in großen Mengen, Maniok, Jams und Erd- miß, neuestens, und zwar mit ausgezeichnetem Erfolg, auch Baumwolle, deren Anbau in Togo überhaupt schon Volkskultur geworden ist.2) b) Das gebirgige Hinterland ist in den Talmulden und an den Ge- hängen mit dichtem Urwald bedeckt. Dieser liefert die Gummiliane (Landolphia), deren Milchsaft das Kautschuk gibt, dann die Kolanuß 3) und edle Holzarten, besonders Ebenholz und Palisanderholz. e) Das Binnenplateau hat zumeist Savannencharakter. Vereinzelt treten Affenbrotbäume oder Baobabs auf. Bewohner. Die Eingeborenen, Ewe genannt, zählen zu den Sudan- negern; sie sind friedliche und fleißige Ackerbauer und Viehzüchter. Togo ist daher auch die einzige deutsch-asrikanische Kolonie, die bisher von Kampf und politischen Erschütterungen verschont geblieben ist. Der Handel liegt größtenteils in den Händen von Hamburger und Bremer Firmen, die an der Küste ihren Sitz haben. Siedelungen. An der Küste: der Regierungssitz Lome; von hier sührt eine Eisenbahn nach dem Marktorte Anecho. Am Gebirgssaume: die Gesundheitsstation Misahöhe; tief im Innern: Bismarckburg. An der Stelle, wo der Volta für kleinere Dampfer schiffbar wird, liegt Kete-Kratschi, der volkreichste Ort der Kolonie; zahlreiche Karawanenwege vereinigen sich hier. 1) Seit kurzem ist bei Lome eine Landungsbrücke fertiggestellt, die dem Verkehr gute Dienste leistet. 2) Ausfuhr 1907: 281233 kg; im Jahre 1901 noch kein Gramm. *) Die Kolanuß ist eine Frucht mit weicher Schale, die nervenstärkende Bestandteile enthält.

6. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 17

1915 - Berlin : Oldenbourg
Afrika. 17 Die Neger haben dunkle, bräunliche oder schwärzliche Hautfarbe, wolliges Haar, wenig Bart, niedrige Stirn, hervorstehende Backenknochen, breite flache Nase, wulstige Lippen. Staatliche Einteilung. Der Sudan ist nunmehr fast ganz unter die europäischen Kolonialmächte aufgeteilt. Im West- und Mittel-Sndan hat Frankreich, im Ost-Sudan England die Vorherrschaft. Am West-Sudan und Tsadgebiet hat auch Deutschland Anteil. Der französische Sudan erstreckt sich als ein gewaltiges Kolonialreich ohne Unterbrechung bis zum französischen Kongoland und umschließt in weitem Bogen die englischen, portugiesischen und deutschen Besitzungen an der Küste von Oberguinea. Hauptorte des Gebietes sind St. Lonis am Ausflüsse des Senegal und die Wüsten- stadt Timbuktu am Oberlauf des Niger, der Mittelpunkt zahlreicher Karawanen- straßen. Den Engländern gehören die^Sierra Leone-Küste mit Freetown (fritaun)^ das Reich der Aschanti und Nigeria; dieses umfaßt das untere Nigergebiet^ und erstreckt sich bis an den Tsadsee. Der Hauptort ist Lagos, der bedeutendste Platz der ganzen Guinea-Küste. An der Küste von Oberguinea die Negerrepublik Liberia. Der Ostsudan. Den politischen und wirtschaftlichen Mittelpunkt des Ost- sudan bildet Chartum am Zusammenflusse des Weißen und Blauen Nil, der von hier ab in einer großen Schlinge und in mehreren Katarakten^das Steppen- und Wüstenland Nubien durcheilt. Die deutsche Kolonie Togo. Größe und Bevölkerungszahl. Die an der Küste von Oberguinea zwischen 6° und 11° n. Br^ gelegene Kolonie Togo^hat einen Flächeninhalt von 87000 qkrn!!) - Siehst'alsö> etwas größer als Bayernvund hat 1 Mill. Einw., was eine Dichte von Ii Einw. aus 1 qkm ausmacht Togo ist die kleinste, aber am dichtesten bevölkerte deutsche Kolonie in Afrika. Verkehrslage. Togo hat eine Küstenlänge von nur 52 km und wird von englischem und französischem Kolonialgebiet umklammert: im Westen von Hem "ienglischen (Aschanttlanda im Osten von dem französischen i^Dahome^ dazu ist die Küste flach, hafenlos uno durch die gewaltige Brandung (Calema) gefahrvoll (Abb. S. 18). Endlich gehört der Unterlauf des Volta, der mit Dampfern befahrbar ist, dem englischen Nachbargebiet an. Durch die Eisenbahn Lome — Palime (120 km) und Lome — Atafpamc (180 km) wird wenigstens ein Teil der Verkehrsschwierigkeiten behoben.) Im ganzen erscheint die Verkehrslage der Kolonie wenig günstig. Bodengestalt, Klima und Produkte. Das Klima ist tropisch. Die beiden Regenzeiten treten mit dem höchsten Sonnenstande ein, und die Tempe- ratur schwankt nur wenig um 26° C. a) In der wohlbebauten und dichtbevölkerten..Küstenebene (Abb. S. 18) gedeiht in vorzüglicher Weise die Kokos- und Ölpalme, wie denn auch Palmöl und Palm kerne neben Mais die Hauptausfuhrartikel der Kolonie bilden. Außerdem werden gebaut: Maniok, Jams und Erdnuß, neueftens,

7. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 17

1909 - Berlin : Oldenbourg
Afrika. 17 Die Neger haben dunkle, bräunliche oder schwärzliche Hautfarbe, wolliges Haar, wenig Bart, niedrige Stirn, hervorstehende Backenknochen, breite flache Nase, wulstige Lippen. Staatliche Einteilung. Der Sudan ist nunmehr fast ganz unter die europäischen Kolonialmächte aufgeteilt. Im West- und Mittel-Sudan hat Frankreich, im Ost-Sudan England die Vorherrschaft. Am West-Sudan und Tsadgebiet hat auch Deutschland Anteil. Der französische Sudan erstreckt sich als ein gewaltiges Kolonialreich ohne Unterbrechung bis zum französischen Kongoland und umschließt in weitem Bogen die englischen, portugiesischen und deutschen Besitzungen an der Küste von Oberguinea. Hauptorte des Gebietes sind St. Louis am Ausflusse des Senegal und die Wüsten- stadt Timbuktu am Oberlauf des Niger, der Mittelpunkt zahlreicher Karawanen- straßen. Den Engländern gehören die Sierra Leone-Küste mit Freetown (sritauu), das Reich der Aschanti und Nigeria; dieses umfaßt das untere Nigergebiet und erstreckt sich bis an den Tsadsee. Hauptort ist Lagos, der bedeutendste Platz der ganzen Guinea-Küste. An der Küste von Oberguinea die Negerrepnblik Liberia. Der Ostsudan. Den politischen und wirtschaftlichen Mittelpunkt des Ost- sudan bildet Chartum am Zusammenflusse des Weißen und Blauen Nil, der von hier ab in einer großen Schlinge und in mehreren Katarakten das Steppen- und Wüstenland Nubien durcheilt. Die deutsche Kolonie Togo. Größe und Bevölkerungszahl. Die an der Küste von Oberguinea zwischen 6° und 11° n. Br. gelegene Kolonie Togo hat einen Flücheninhalt von 87000 qkm. Sie ist also etwas größer als Bayern und hat 1 Mill. Einw., was eine Dichte von 11 Einw. auf 1 qkm ausmacht. Togo ist die kleinste, aber am dichtesten bevölkerte deutsche Kolonie in Afrika. Verkehrslage. Togo hat eine Küstenlänge von nur 52 km und wird von englischem und französischem Kolonialgebiet umklammert: im Westen von dem englischen Aschantiland, im Osten von dem französischen Dahome; dazu ist die Küste flach, hafenlos und durch die gewaltige Brandung (Calema) gefahrvoll^. Endlich gehört der Unterlauf des Volta, der mit Dampfern befahrbar ist, dem englischen, der Unterlauf des Mono dem französischen Nachbargebiet an. Durch die Eisenbahn Lome — Palime (120 km) wird wenigstens ein Teil der Ver- kehrsschwierigkeiten behoben. Im Bau begriffen ist die Linie Lome — Atakpame. Im ganzen erscheint die Verkehrslage der Kolonie wenig günstig. Klima und Produkte. Das Klima ist tropisch. Die beiden Regen- zeiten treten mit dem höchsten Sonnenstande ein, und die Temperatur schwankt nur wenig um 26° C. a) In der wohlbebauten und dichtbevölkerten Küstenebene gedeiht in vorzüglicher Weise die Kokos- und Ölpalme, wie denn auch ') Seit kurzem ist bei Lome eine Landungsbrücke fertiggestellt, die dem Verkehr gute Dienste leistet.

8. Afrika, Amerika, Australien, Arktis und Antarktis, Die koloniale Stellung der Mächte, Mathematische Erdkunde - S. 11

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Nordasrika. 11 schern, obwohl deren Machtbereich meist klein ist. Es gibt Stämme von einigen Hundert bis 10 000 Seelen und mehr. Diese politische Zersplitterung gründet sich auch auf die Selbst- Überschätzung der einzelnen Staaten, auf den Mangel jeden Vergleichsmaßstabes. Die Staatsform — wenn man von einer solchen sprechen kann — ist als e i n G e m i s ch von patriarchalischer und feudaler Regierung zu bezeichnen. Die Herrscher sind bei der Entscheidung wichtiger Fragen an die Häuptlinge gebunden. Frei- lich haben die Erforscher Afrikas auch von bluttriefenden Tyrannen erzählt, öfter aber von wohlwollenden und einsichtigen Herrschern. Höchst wahrscheinlich stammt die Bevölkerung Afrikas aus Asien. Dafür sprechen ihre Körpermerkmale, ihr Kulturbesitz an gewissen Gerätschaften, manche Formen von Speer, Pfeil und Bogen, von Holzschnitzerei und Töpferei, die allgemein verbreitete Kunst der Eisenbereitung, auch Sagen und religiöse ™ " en. (Nach Friedrich Ratzel.) >eutsche Kolonie Togo. Die an der Küste von Oberguinea gelegene stoumie ^ogo ist etwas größer als Bayern (87 000 qkm) und hat 1 Mill. Einw., was eine Dichte von »11 E. auf 1 qkm ausmacht. Togo Miiekwnste^ aber^______ am dichtesten bevölkerte deutsche Kolonie in Afrikas Wenig günstig erscheint die Verkehrslage Togos. &T wird von englischem und französischem Kolonialgebiet umklammert und hat eine Küstenlänge von nur 50 km; dazu ist die Küste flach, hafenlos und durch die gewaltige Brandung (Calema) ge- fahrvoll. Durch die Eisenbahnlinien Lome — Palime und Lome — Atak- p et Ttt e wird wenigstens ein Teil der Verkehrsschwierigkeiten behoben. Die er- strebte Anlehnung Togos an den Niger wurde nicht erreicht. Das^Klima^ist tröpisch und Tropenkrankheiten sind auch allgemein verbreitet.-^, In bltttwohlbebauten und dichtbevölkerten Küstenebeite^ ~ gedeiht in vorzüglicher Weise die Kokos- und Olpalme, wie denn auch'' ?■*-"* Palmöl1) und Palmkerne Me^Häüptausfuhrartikel der Kolonie bilden. Außerdem werden gebaut: Maniok, ^ams und Erdnuß, neuestens und zwar mit recht gutem Erfolg, aucki—k a u m wolle, deren Anbau in Togo überhaupt schon Volkskultur geworden ifh~ ~ .Das gebirgige Hinterland, von Sw. nach No. ziehend und nach Höhe und Aussehen dem Thüringer Wald gleichend, ist wasserreich und mit dichtem Urwald bedeckt. Dieser liefert die Gummiliane (Landolphia), deren Milchsaft das^ Kau t [ch u f2) gibt, dann diekolanuß^) und edle"holzarten, besonders Eben- holz' und' Palisanderholz? ' " ^Das..B i n n e u p l a t e a u hat zumeist Steppencharakter. Auch die auf- tretenden Bäume find reine Steppenbäume: Akazien, Tamarinden, Affenbrot- bäume. Die bedeutendsten Flüsse sind V o l t a und M o n o. Die Volta, der arößte Fluß, ist teilweise Grenzfluß gegen W. uno munöet auf englischem Boden; der Mono scheidet in seinem unteren Laufe Togo von dem französischen Dahome. ^) Palmöl wird von der Olpalme gewonnen, deren Frucht öliges Fleisch hat; es findet besonders in der Seifenfabrikation Verwendung. Auch die Kerne der Olpalmfrucht liefern Ol. an 2)&et an der Luft sich verdickende Milchsaft verschiedener Baumarten, in Afrika besonders der Lianen. 3) Die Kolanuß ist eine Frucht mit weicher Schale, die nervenstärkende Bestandteile enthält.

9. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 40

1912 - München : Oldenbourg
40 Afrika. heitssinn, wenn auch in primitiven Formen, verrät er- in Musik und Tanz nnb in der Ausschmückung seiner Wohnstätten. Als Schattenseiten des Negercharakters gelten Unzuverlässigkeit, Leichtsinn, Lügenhaftigkeit, Habgier und Sinnlichkeit. Die sozialen Verhältnisse der Neger sind nicht ungeordnet, wie man sich das Leben der Wilden gewöhnlich vorstellt. Die Ehe wird durch Kauf geschlossen und schon dadurch ihre Lösung erschwert. In der Arbeitsteilung stillen dem Mann die Arbeiten zu, die mehr Kraft, der Fran dagegen die, die mehr Ausdauer und Geschicklichkeit erfordern. Der Mann treibt das Vieh aufs Feld, beschützt es gegen Raubtiere, gräbt die Brunnen und jagt. Die Frau führt die Aufsicht über die Kinder, bebaut das Feld zusammen mit den jüngeren Kindern, sie baut und unterhält unter Mithilfe des Mannes das Haus, sorgt für Brennholz und Wasser. Zu Hause hat natürlich der Mann die Herrschaft. Die Bedingungen eines glücklichen Familienlebens sind in der festen Gliederung der Familie gegeben. Neben einer sehr ausgedehnten Unabhängigkeit in der Lebensführung beobachtet mau bei allen blühenden Negervölkern eine abergläubische Hochachtung vor ihren Herrschern, obwohl deren Machtbereich meist klein ist. Es gibt Stämme von einigen hundert bis 10 000 Seelen und mehr. Diese politische Zersplitterung gründet sich auch aus die Selbstüberschätzung der einzelnen Staaten, auf den Mangel jeden Vergleichsmaßstabes. Die Staatsform — wenn man von einer solchen sprechen kaun — ist als e i n G e m i s ch von patriarchalischer und feudaler Regierung zu bezeichnen. Die Herrscher sind bei der Entscheidung wichtiger Fragen an die Häuptlinge gebunden. Freilich haben die Erforscher Afrikas auch von bluttriefenden Tyrannen erzählt, öfter aber von wohlwollenden und einsichtigen Herrschern. Höchstwahrscheinlich stammt die Bevölkerung Afrikas aus A s i e n. Dafür sprechen ihre Körpermerkmale, ihr Kulturbesitz an gewissen Gerätschaften, manche Formen von Speer, Pfeil und Bogen, von Holzschnitzerei und Töpferei, die allgemein verbreitete Kunst der Eiseubereituug, auch Sagen und religiöse Vorstellungen. (Nach Friedrich Ratze l.) Die deutsche Kolonie Togo. Die an der Küste von Oberguinea gelegene Kolonie Togo ist etwas größer als Bayern (87 000 qkm) und hat 1 Mill. Einw., was eine Dichte von 11 C. aus 1 qkm ausmacht. Togo ist die kleinste, ober am dichtesten bevölkerte deutsche Kolonie in Afrika. Togo hat eine Küstenlänge von nur 50 km und wird von englischem und französischem Kolonialgebiet umklammert; dazu ist die Küste flach, hafenlos und durch die gewaltige Brandung (Calema) gefahrvoll. Durch die Eisenbahnlinien Lome — Pali me und Lom e — A t a k p n m e wird wenigstens ein Teil der Verkehrsschwierigkeiten behoben. Fm ganzen erscheint die Berkehrslage der Kolonie wenig günstig. Das Klima ist tropisch und Tropenkrankheiten sind auch allgemein verbreitet. In der w o h l b e b a u t e n und dichtbevölkerten Küstenebene gedeiht in vorzüglicher Weise die Kokos- und Ölpalme, wie denn auch Palmöl und Palmkerne die Hauptausfuhrartikel der Kolonie bilden. Mit recht gutem Erfolg wird auch Baumwolle gepflanzt, deren Anbau in Togo Volkskultur geworden ist. Das gebirgige Hinterland, von Sw. nach No. ziehend und nach Höhe und Aussehen dem Thüringerwald gleichend, ist mit dichtem Urwald bedeckt. Dieser liefert die Gummiliane (Landolphia), deren Milchsaft das Kautschuk gibt, dann die Kolanuß und edle Holzarten, besonders Ebenholz

10. Wirtschaftsgeographie des Deutschen Reiches und seiner Kolonien mit besonderer Berücksichtigung des deutschen Anteils am Welthandel und Weltverkehr - S. 59

1918 - München [u.a.] : Oldenbourg
Afrikanische Kolonien. 59 A. Afrikanische Kolonien. 1. Togo. Togo ist zwar unter unseren afrikanischen Kolonien die kleinste — sie hat un- gefähr die Größe Bayerns —, erfreut sich aber der dichtesten Bevölkerung (1 Mill. Einw., 11 auf 1 qkm). Zudem sind die Togoneger der küstennahen Gegenden, die Ewe, friedfertige und fleißige Ackerbauer. An Bodenerzeugnissen kommen vor allem Mais und Baumwolle in Betracht. Für die Ausfuhr liefern aber weitaus die größten Werte Kautschuk und Ölpalmen- erzengnisse (Palmöl, Palmkerne)^). Die Ölpalme gedeiht vortrefflich in der Küsten- savanne, während in den Wäldern des gebirgigen Hinterlandes, das übrigens nur selten 1000 m Höhe erreicht, die Gummiliane auftritt, deren Milchsaft das Kautschuk liefert. Europäische Pflanzungen sind es nur wenige. Die Bebauung des Bodens wird fast nur von den Eingeborenen betrieben. In der Nähe von Bassari liegen die großen Eisenerzlager von Banjeli. Die Einfuhr versorgt die Kolonie mit deutschen Gewerbeerzeugnissen aller Art. An dem gesamten Warenhandel (1912 = 21 Mill. M.) ist Deutschland mit etwa 50°/0 beteiligt. Er liegt größtenteils in den Händen von Hamburger und Bremer Firmen, die an der Küste ihren Sitz haben. Ein dauernder Aufenthalt von Europäern ist übrigens des tropischen Klimas wegen ausgeschlossen. Ein großer Nachteil für Togo ist feine wenig günstige Verkehrslage. Seine Küstenlänge beträgt nur 50 km, die Küste selbst ist flach und hafenlos und wird von einer furchtbaren Brandung umtobt. Dazu ist das Mündungsgebiet der beiden Grenzflüsse Mono und Volta im Besitze fremder Mächte. Die Monomünduug ist französisch, die Voltamündung wie überhaupt der ganze Lauf des Volta englisch. Diese Mängel werden indes durch vorteilhafte Verkehrsanlagen wenigstens einigermaßen wieder ausgeglichen. Von der Hauptstadt Lome, dem Sitze der Regie- rung, führt eine Landungsbrücke von 300 in Länge in die See; die Küstenorte Lome und Anecho sind durch eine Eisenbahn verbunden und von Lome führt eine folche nach Palime (120 km) und Atakpame (175 km). Außerdem durchziehen schöne und gut erhaltene Fahrwege das ganze Land. — Ein Haupthandelsplatz im Innern der Kolonie ist Kete-Kratschi am Volta. Sonstige wichtige Plätze sind noch Misa- höhe, Bismarckburg und Sansanne Mangu. Im ganzen hat Togo bis jetzt eine günstige wirtschaftliche Entwicklung ge- nommen. Es war auch von Kriegen nie beunruhigt, hat keine Schutztruppen nötig und bedarf keines Reichszuschufses. 2. Kamerun/ Im' Vergleichs zu Togo erscheint die Verkehrslage Kameruns wesentlich günstiger. Es ist an der tiefsten Einbuchtung des Guineabusens gelegen und ermöglicht i) Ausfuhr 1913: Olpalmeuerzeuguisse 3 000 000 M. ! Baumwolle . .... 582000 M. Kautschuk..... 360000 „ | Mais...... 288000 „

11. Aus der Himmelskunde, Europa ohne das Deutsche Reich, Die außereuropäischen Erdteile - S. 109

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Afrika. 109 Nehrung Lagunen Kokospalmen Olpalmen (Nach Wünsche, Deutsche Kolonialwandbilder. Verlag von Leutert & Schncidcwind, Dresden.) Flachküste von Togo. An der Küste von Oberguinea ziehen Lagunen hin, die an die baltischen Haffe erinnern und bis 10 km Breite erreichen. Sie erleichtern den Hafenverkehr, find aber freilich auch die Brutstätten der Malaria. Kokospalmen, die die Portu- giesen vor hundert Jahren einführten, schmücken die Festlandküste. Ein lebhaftes Handels ge triebe entfaltet sich hier. Kruneger aus dem Freistaate Liberia sind mit dem Verladen von Olsässern beschäftigt, und Eweneger bieten Erzeugnisse des Landes, Maismehl, Ananas, Kürbisse, Fische und Töpferwaren, feil. Kamerun Anteil. An der Küste von Oberguinea liegt die Negerrepublik Liberia. B. Die Deutsche Kolonie Togo. 1. Togo, an der Küste von Oberguinea gelegen, ist etwas größer als Bayern (87 000 qkm) und hat 1 Mill. Einw., was eine Dichte von 11 Einw. ans 1 qkm ausmacht. Togo ist die kleinste aber am dichtesten be- völkerte deutsche Kolonie in Afrika. 2. Togo hat eine Küstenlänge von nur 50 km und wird von englischem und fran- zösischem Kolonialgebiet umklammert. Dazu ist die Küste flach, hafenlos und durch die gewaltige Brandung gefahrvoll. Endlich gehört der Unterlauf des westlichen Grenzflusses Volta ganz dem englischen und der Unterlauf des östlichen Grenz- flusses Mono dem französischen Nachbargebiet an. Durch die Eisenbahnlinien Lome — Palime und Lome — Atakpame, sowie durch eine Landungs- brücke bei Lome wird wenigstens ein Teil der Verkehrsschwierigkeiten behoben. Togos Berkehrslage ist wenig günstig. 3. Die beiden Regenzeiten treten mit dem höchsten Sonnenstände von April bis Juli und von September bis November ein. Die Temperatur schwankt nur wenig F i s ch e r - Ge i st b e ck . M ü l l e r, Erdkunde für Milielschulen. Ii. Teil. 8

12. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien, Vergleichung mit den Kolonialgebieten anderer Staaten - S. 65

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die afrikanischen Kolonien. 65 gestechte, Bornen und Bohnenöl, Töpfer- und Glaswaren. Als Ein- und Ausfuhrhafen hat Tsingtau sich schon eine ansehnliche Stellung errungen. Der Wert Kiautschous liegt vor allem in seiner Bedeutung als Flotten- und Kohlenstation für unsere Kriegs- und Handelsschiffe im fernen Ostasien; es entwickelt sich aber mehr und mehr auch zu einem Ausgangspunkt für deutsche Kapitals- und Handelsunternehmungen wie für deutsche Kulturbestrebungen. Die afrikanischen Kolonien. Togo. Größe und Bevölkerungszahl. Die an der Küste von Oberguinea gelegene Kolonie Togo hat einen Flächeninhalt von 87 000 qkm. Sie ist also etwas größer als Bayern und hat 1 Mill. Einw., was eine Dichte von 11 E. auf 1 qkm ausmacht. Togo ist die kleinste, aber am dichtesten bevölkerte deutsche Kolonie in Afrika. Verkehrslage. Togo hat eine Küstenlänge von nur 50 km und wird von englischem und französischem Kolonialgebiet umklammert; dazu ist die Küste flach, hafenlos und durch die gewaltige Brandung (Calema) gefahrvoll. Durch die Eisenbahnlinien Lome — Palime und Lome — Atakpame wird wenigstens ein Teil der Verkehrsschwierigkeiten behoben. Im ganzen erscheint die Verkehrslage der Kolonie wenig günstig. Bodengestalt, Klima und Produkte. Das Klima ist tropisch. Tropenkrankheiten sind auch allgemein verbreitet. In der wohlbebauten und dichtbevölkerten Küstenebene gedeiht in vorzüglicher Weise die Kokos- und Ö l p a l m e, wie denn auch Palmöl und Palm-ferne neben M a^s die Hauptausfuhrartikel der Kolonie bilden. Mit recht gutem Erfolg wird auch Baum tjnfl l e gepflanzt, deren Anbau in Togo überhaupt schon Volkskultur geworden ist. — Das' gebirgige Hinterland, von Sw. nach No. ziehend und nach Höhe und Aussehen dem Thüringerwald gleichend, ist mit dichtem Urwald bedeckt. Dieser liefert die Gummiliane (Landolphia), deren Milchsaft das K a n t s ct) u k gibt, dann die K otärtirß und edle Holzarten, besonders Ebenholz'und Palilanderholz. — Das Binnenplateau hat zumeist Savannencharakter. Vereinzelt treten Affenbrotbäume oder Baobabs auf. Bewohner. Die Eingeborenen, E w e genannt, zählen zu den Sudannegern; sie sind friedliche und fleißige Ackerbauer und Viehzüchter. Togo ist daher auch die einzige deutsch-afrikanische Kolonie, die bisher von Kampf und politischen Erschütterungen verschont geblieben ist. Der Handel liegt größtenteils in den Händen von Hamburger und Bremerinnen, die an der Küste ihren Sitz haben. Siedelungen. An der Küste: der Regierungssitz Loyie; von hier führt eine Eisenbahn nach dem Marktorte A n e ch o. Am Gebirgssamrie: die Gesundheitsstation Misah öhe; tief im Innern: B i s m a r ck b n r g. An der Stelle, wo der Volta für kleinere Dampfer schiffbar wird, liegt K e t e - K r a t s ch i, der volk- cto Im <y — /\ tibi O ll !s Ir ntjy iv\imr

13. Europa ohne das Deutsche Reich, Die außereuropäischen Erdteile, Mathematische Erdkunde - S. 116

1912 - Breslau : Hirt
116 Die außereuropäischen Erdteile. Die Negerstämme des Sudans sind friedfertig, arbeitsam und geschickt in der Anfertigung von Metallwaren und Flechtarbeiten. Die Hauptbeschäftigung bilden die Viehzucht und der Ackerbau, doch treiben die Neger auch einen lebhaften Handel mit Elfenbein. Sudan und Oberguinea gehören zum Kolonialbesitz der Engländer, Frau- zosen und Deutschen. Französisch ist Seuegämbien und der größte Teil des Nigirgebietes mit Dahome. Englisch ist Sierra Leone, das Aschäuti- Land und Nigeria am Unterlaufe des Nigirs. Liberia ist eine Neger- republik (Kruneger). Die Bewohner sind fast die einzigen Neger, die auf Schiffen und Pflanzungen Dienste nehmen. Deutsche Besitzungen sind Togo und Kamerun. I. Togo. (87000 qkm, ungefähr das Doppelte der Provinz Schlesien, an 1 Mill. E.) a) Die Landschaft. Togo ist die kleinste, aber am dichtesten bevölkerte deutsche Kolonie. Die Küste ist nur 50 1cm lang. Sie ist slach und stark vom Meere umbrandet; deshalb müssen die Schiffe weit vor der Küste Anker werfen. Die in Lome erbaute Laudungsbrücke ermöglicht es jetzt, Personen und Güter ohne Schaden und Verlust zu landen. An der Küste ist das Klima für Europäer ungesund. Die Eingeborenen pflanzen in der Ebene Jams, Mais, Reis, Dnrra, Ananas und Baumwolle. Bananen, Öl- und Kokospalmen geben reiche Erträge. Nach dem Innern zu steigt die Ebene zu einer dicht bewohnten Gebirgs- landschast mit gesünderem Klima auf. Grassteppen wechseln mit tropischen Wäldern ab. Auf den Grasfluren weiden zahlreiche Rinder, Schafe, Esel und Ziegen. Auf den Pflanzungen gewinnt man Baumwolle, Reis und Tabak. b) Bewohner und Siedlungen. Die Bewohner Togos gehören zu dem großen Stamme der Sndänneger. Sie sind Ackerbauer und Viehzüchter, sried- fertig und arbeitsam und wohnen stammweife in Dörfern dicht beieinander. Die Wohnungen sind Hütten, mit den Wedeln der Kokospalme gedeckt. Der Sitz der Regierung ist Lome, au der Küste. Landeinwärts liegt Togo. Von Lome sührt eine Eisenbahn 300 km weit in das Innere des Landes. c) Der Verkehr mit dem Deutschen Reiche. Den regelmäßigen Schiffs- verkehr mit Togo vermitteln Dampfer der Hamburg—amerika-Linie. Togo ist die einzige deutsche Kolonie, die keines Zuschusses bedarf. Sie führt nach dem Deutschen Reiche Mais, Kakao, Kopra, Palmkerne, Palmöl, Baum- wolle, Kautschuk, Elfenbein und Bastwaren ans. ^Gesamtwerts 1909: rund 4|- Mill. Mark.) Das Deutsche Reich führt in Togo ein: Mehl, Zucker, Bier, Branntwein, Bauholz, Fleisch, Fische, Zement, Kohlen, Seife, Zündhölzer, Leib- Wäsche, Kleider, Möbel, Papier, Glas, Eisenwaren, Maschinen, Waffen und Schießpulver. ^Gesamtwert 1909: rund 6|- Mill. Mark.) 1 Die gesamte Ausfuhr nach andern Ländern, einschließlich des Deutschen Reiches, hatte 1909 einen Wert von 7| Mill. Mark; der Gesamtwert der Einfuhr aus andern Ländern betrug 1909 rund 11-^ Mill. Mark.

14. Die außereuropäischen Erdteile, Länderkunde Europas mit Ausnahme des Deutschen Reiches - S. 46

1910 - Breslau : Hirt
46 C. Außereuropäische Erdteile. Hauptursache des für Europäer gefährlichen Klimas sind. An der Pfeffer- fitste1 erwarben (um 1820) menschenfreundliche Nordamerikaner Laud und siedelten aus der Sklaverei befreite Neger dort an. So entstand die Neger- republik Liberia. Aber die gehegten Hoffuuugeu, die übrigen Neger durch das Beispiel ihrer christlichen Volksgenossen zu erziehen, haben sich nicht erfüllt. Im übrigen Küstengebiet wechseln französische und britische Kolonien ab. Die größte von ihnen ist das britische Nigeria am Unterlaufe des Nigir. Zwischen dem französischen Dähomegebiet und dem britischen Aschäntiland liegt die deutsche Kolonie Togo. 87 000 qkm, ungefähr das Doppelte der Provinz Schlesien. 1 Mill. E, 1. Größe und Lage. Togo ist die kleinste, aber am dichtesten be- völkerte deutsche Kolonie. Sie hat eine äußerst ungünstige Lage. Von der flachen Oberguineaküste gehört ihr eine Strecke von nur 50 km Länge. Nach N verbreitert sie sich längs des schiffbaren Woltaslusses, der aber in britischem Gebiete mündet. 2. Die Natur des Landes. a) Die Küstenebene ist wegen der sandigen, hafenlosen Küste und der starken Brandung vom Meer aus schwer zugänglich (Bild 17). Die von der Brandungswelle ausgeschütteten Dünen haben die Flüsse genötigt, Strandseen zu bilden. An der Küste herrscht eine feuchte Wärme von durchschnittlich -I- 24°. Da außerdem die gestauten Gewässer und das schlechte Trinkwasser der Ebene Malariafieber erzeugen, ist Feldarbeit für Europäer ausgeschlossen. Dagegen pflanzen die Eingeborenen auf der fruchtbaren Ebeue laudeiuwärts vou deu Lagunen Jams, Mais, Reis, Durra, Ananas, Erdnüsse, Baum- wolle und die mit Bananen untermischten Öl- und Kokospalmen. Auch die vor den Lagunen liegende schmale Strandzone ist mit Kokos- und Ölpalmen bewachsen und dicht bewohnt. Hier werden die von den Ein- geborenen gebrachten Erzeugnisse, wie Kautschuk, Palmöl, Palmkerne, Erdnüsse und Baumwolle, gegeu die vou den Europäern eingeführten Banmwoll- und Eisenwaren, aber auch gegen die den Negern verderblichen Spirituosen umgetauscht. Daher weist die Küste zahlreiche Ortschaften aus. Die wichtigsten vou ihueu sind: Lome, der Hauptort und Sitz der Regie- rnng (Bild 17), und Anechö, der größte Marktort des Küstengebietes. Etwas landeinwärts liegt Togo. Von Lome führt eine Bahn (120km) bis an den Fuß des Gebirges nach Palime. b) Nach dem Innern zu steigt die Ebeue zu einer dichtbewohnten, fast 1000 m hohen Gebirgslandschaft mit gesunderem Klima auf. Gras- * Die noch gebräuchlichen, von den ersten Seefahrern herrührenden Namen der fünf Küstenabschnitte: Sklaven-, Gold-, Elfenbein-, Pfeffer- und Sierra Leöne-Küste erinnern meist an Ausfuhrerzeugnisse früherer Zeit und auch der Gegenwart.

15. Das Deutsche Reich, Zusammenfassende Darstellung der mathematischen Erdkunde, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Grundzüge der Handelsgeographie und Verkehrswege - S. 92

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
92 Die außereuropäischen Erdteile. fortgeführt. In der Ausführung begriffen sind ferner die Linien Duala — Manenguba-Berge und Duala — Edea — Widimenge (am Njong) in Kamerun. Von dem Ausbau des Schienennetzes in unseren Kolonien hängt vor allem deren wirtschaftliche Erschließung ab. In Aussicht genommen sind die Vollendung der Riesenbahn Kapstadt— Kairo (7500 km) und die Durch querung der Sahara. Den stärksten Anstoß zur Anlage von Schienensträngen haben in Afrika die Katarakte und Wasserfälle der Flüsse gegebeu. c) Afrika hat auch durch zahlreiche Dampferlinien Verbindung mit Europa. Die wichtigeren deutschen Linien sind die Deutsch-Ostafrika- Linie, welche, von Hamburg ausgehend, Afrika westlich und östlich umfährt, und die von Woermann (Hamburg) und der Hamburg-Amerika-Linie ein- gerichtete Verbindung mit Westafrika. — Für die Schiffahrt wie den Welthandel wurde von größter Bedeutung der 1869 eröffnete Suez kau al (Port Said- Suez). Aufteilung Afrikas. Den größten Anteil an dem europäischen Besitz in Afrika hat Frankreich. Er umfaßt über 10 Mill. qkm mit 32 Mill. Einw., fast das ganze nordwestliche Afrika. Seine Hauptteile sind: Algerien, das Pro- tektorat Tunis, Senegambien, der Westsudan und Französisch- Kongo. An bedeutenderen Inseln kommen noch hinzu Madagaskar, die größte aller afrikanischen Inseln, und Reunion mit bedeutendem Kaffeebau. zweitgrößte europäische Besitz ist der britische mit 5,3 Mill. qkm und 3s Mill. Einw.; er gehört zum allergrößten Teile Südafrika an und ist nach Indien der wichtigste Teil des englischen Kolonialreiches. Die Hauptgebiete sind: das Kapland mit Kapstadt (170000 Einw.) und Port Elizabeth, Natal, die Transvaal- und Oranje-Proviuz und Rhodesia. Transvaal zählt zu den goldreichsten Ländern der Erde, seine Hauptstadt ist Johannes- bürg mit 160000 Einw. Ferner gehört hierher Britisch-Ostafrika mit Mombas. Der ansehnlichste Besitz in Nordwestafrika ist Nigeria, ferner die Goldküste, Lagos und Sierra Leone. Von britischen Inseln seien genannt: St. Helena und Ascension im Atlantischen Ozean, Mauritius mit ausgedehntem Zuckerbau und Sansibar im Indischen Ozean; die gleich- uamige Hauptstadt der letzteren (50000 Eiuw.) ist der wichtigste Handelsplatz der ganzen Ostküste Afrikas. Die drittbedeutendste Kolonialmacht in Afrika (mit 2,4 Mill. qkm und 11,7 Mill. Einw.) ist das Deutsche Reich; es besitzt 1. die Kolonie Togo, 87 000 qkm (= etwas größer als Bayern) und 1 Mill. Einw.; Haupthandelsplatz ist Lome. Erzeugnisse: Palmöl und Palmkerne, Erdnüsse, Mais, Iams, Maniok, Baumwolle. 2. Kamerun, lj2 Mill. qkm (= Deutsches Reich), 3^2 Mill. Einw., mit Duala an der Kamerunbucht. Erzeugnisse: Palmöl und Palmkerne, Kakao, Kautschuk, Elfenbein.

16. Handels- und Verkehrsgeographie - S. 63

1918 - Leipzig : List & von Bressensdorf
63 Pflanzenwelt. An den Küsten vielfach Mangrovewälder, im Vorlande und auf den Randgebirgen meist üppiger Urwald, durchsetzt von Eingeborenen- und Plantagenkulturen, auf den Hochflächen weite Grasfluren (Savannen),^ die sich vornehmlich für die Viehzucht eignen, an den Flüssen Galeriewälder. Da das Klima fast nirgends eine dauernde Besiedelung durch Europäer ermöglicht, so stützt sich die wirtschaftliche Ausnutzung unserer afrikanischen Tropenkolonien hauptsächlich 1. auf die Sanunelwirtfchaft, 2. auf die Einge- borenenkultureu, 3. auf den Plantagenbau. Die wirtschaftliche Bedeutung der einzelnen Kolonien. T°g° 1. Togo [87000 qkm, 1 Mill. Einw.^ ist unsere kleinste afrikanische Kolonie. Da sie aber bislang von Kriegen und Aufständen verschont geblieben ist, so haben sich hier die wirtschaftlichen Verhältniffe am stetigsten entwickelt. Togo ist die einzige unserer Sk.15 afrikanischen Kolonien, die keines Reichszuschusses bedars. Das gesamte Wirtschaftsleben der Kolonie beruht hauptsächlich auf den klein- bäuerlichen Betrieben der Eingeborenen. Durch Einführung der Pflugkultur und durch fach- gemäße Unterweisung der Eingeborenen im Anban bestimmter Kulturpflanzen sucht die Regierung die Produktion ständig zu heben. Am Küstensaum zahlreiche Anpflanzungen von Kokospalmen, im Gebirgslande große Ölpalmenwälder, bedeutender Anbau von Mais, Erdnüssen, Jams, Maniok, Kola- nüssen, neuerdings besonders von Baumwolle und Kakao. Verkehr. Da die 50 km lange Lagunenküste der Schiffahrt große Schwierigkeiten bereitet, hat die Regierung in Lome eine 300 m lange Landungs- brücke erbaut. Lome ist auch der Sitz des Gouver- neurs und der Ausgangspunkt der Eisenbahnen: 1. Lome—artecho, 2. Lome—agome — Palime, 3. Lome—atakpame. Vergl. Skizze 15! Gesamthandel 1911: 19 Mill. Mk. Ausfuhr: 9 3 ^^senbahn*, Mill. Mk,; Einfuhr: 9,6 Mill. Mk. Ha uptaussuhrprodukte: Palmöl und Palmkerne (5280 Ts. Mk.), Mais (175 Ts) Kautschuk (832 Ts.), Baumwolle (560 Ts.). Eingeführt werden hauptsächlich: Baumwollwaren, geistige Getränke, Eisen und Eisenwaren. 2. Kamerun [unter Einschluß von Neukamerun = 700 000 qkm, 4 Mill. ©im] verheißt eine gute wirtschaftliche Entwicklung wegen der vor- trefflichen Handelslage (Zugänge nach dem volkreichen Zentralsudan, An- teil an 3 großen Stromgebieten), der Fruchtbarkeit seines Bodens und der Bildungsfähigkeit seiner Bevölkerung. Der Urwald liefert Kaut- Maßstab l: looooooo. 0 50 100 200 -|<Tn

17. Wirtschaftsgeographischer Überblick über die außerdeutschen Staaten Europas und die übrigen Erdteile - S. 65

1911 - München : Oldenbourg
Afrika. 65 Hauptstadt der letzteren (50000 Einw.) ist der wichtigste Handelsplatz der ganzen Ostküste Afrikas. Die drittbedeutendste Kolonialmacht in Afrika (mit 22/5 Mill. qkm und 14 Mill. Einw.) ist das Deutsche Reich; es besitzt 1. die Kolonie Togo, 87000 qkm (— etwas größer als Bayern) und 1 Mill. Einw.; Haupthandelsplatz-ist Lome. Erzeugnisse: Palmöl und Palmkerne, Erdnüsse, Mais, Jams, Maniok, Baumwolle. 2. Kamerun, V2 Mill. qkm (— Deutsches Reich), 3 Mill. Einw., mit Duala an der Kamerunbucht. Erzeugnisse: Palmöl und Palmkerne, Kakao, Kautschuk, Elfenbein. 3. Deutsch-Südwestafrika, 835000 qkm (-^l^mal das Deutsche Reich), nur 200000 Einw., mit Windhu k. Erzeugnisse: Wolle, Häute, Straußfedern, Kupfer, Diamanten; einzige deutsche Siedelungskolonie. 4. Deutsch-Ostafrika, 1 Mill. qkm (= 2 mal das Deutsche Reich), 10 Millionen Einwohner, mit den Küstenplätzen Daressalam und Bagamoyo, Deutschlands größte und volkreichste Kolonie. Erzeugnisse: Maniok, Mais, Reis, Palmöl, Erd- nüsse, Kopra, Kautschuk, Baumwolle; an Faserpflanzen noch die Sisalagave, die Bast- banane, die Ramie. Im Gebiete von Deutsch-Ostafrika erhebt sich an der Grenze gegen Britisch-Ostafrika der höchste Gipfel des ganzen Erdteils, der K ili m a - N d f ch ar o, 6000 m. Unter der Oberhoheit des Königs von Belgien steht der Kongostaat, der dem deutschen Kolonialbesitz annähernd gleichkommt (2,4 Mill. qkm und 15—20 Mill. E.). Er fällt mit dem Tropengürtel zusammen, der in den Niederungen voll üppiger Vegetation und reich bevölkert ist, während im Norden, Süden und Osten Steppen und sogar Wüsten mit dürftiger Pflanzenwelt und dünner Bevölkerung sich anschließen. Die wirtschaftliche Entwicklung des Kongostaates wird namentlich durch den Reichtum seiner vorzüglichen Wasserstraßen begünstigt. Den Kautschuk- und Elfenbeinhandel von Zentralafrika hat er schon nahezu ganz an sich gerissen. Größere Besitzungen hat außer den genannten europäischen Staaten nur noch Portugal (2,1 Mill. qkm und 7 Mill. Einw.), darunter vor allem Angola in West- und die Küsten von Mozambiqne und Sofala in Ostafrika, ferner die Azoren, Madeira, die Kapverdischen Inseln und zwei Gninea-Jnseln. An dem europäischen Besitz sind noch beteiligt Spanien mit den Presidios (Ceuta, Melilla) an der marokkanischen Küste, den Kanarischen Inseln, Fernando Po und Annobon am Guineabusen, die Türkei mit Tripolis und'italien an der Küste des Roten Meeres. Unabhängige Staaten bilden noch die Negerrepublik Liberia und das Alpenland Abessinieu (540000 qkm und 8 Mill. Einw.). „ Nahezu unabhängig — es bezahlt nur einen Tribut an den türkischen Sultan — ist Ägypten, das in die nordafrikanische Wüstentafel eingesenkte und sehr dicht be- wohnte Fruchtgeläude des Niltals. Es umfaßt ohne den ägyptischen Sudan 1 Mill. qkm mit 11 Mill. Einw., mit dem Sudan au 3 Mill. qkm und 14 Mill. Einw. Tatsächlich übt freilich in Ägypten und bis nach dein Sudan hinein England, das die Be- dentung dieser Gebiete für den Verkehr nach seinem indischen Besitz richtig erkannt hat, den größten Einfluß aus. Infolge dessen erstreckt sich die britische Vorherrschaft in Afrika nahezu über dessen ganze Oft Hälfte. England hat aus Ägypten einen gut verwalteten, aufstrebenden Staat geschaffen. Die beiden Hauptorte Ägyptens sind Alexandria (330000 Einw.) und Kairo (660000 Einw.).

18. Erdkundliches Schülerheft - S. 65

1909 - Leipzig : List & von Bressensdorf
65 4. Togo. (Vaterl. Erdk. § 468—477.) 1. Größe, Lage, Küste. Togo ist die kleinste, aber bestentwickelte unserer § 51 afrikanischen Kolonien, die einzige, die keines Reichszuschusses mehr bedarf. Sie ist so groß wie Bayern mit dem halben Württemberg und hat 1 Mill. Einw. (llv2 auf 1 qkm, Deutsch-Ostafrika und Kamerun 7). Zwischen französischem und eng- lischem Gebiet eingezwängt, zieht sich diese tropische Kolonie von der Sklavenküste aus in den Sudan hinein. Die Küste ist eine Haffküste mit Nehrungen und Strandseen (vgl Pommern) und hat starke Brandung. Bei dem Hauptort Lome mußte man deswegen eine lange Landungsbrücke ins Meer hinausbauen (vgl. Swakopmund). 2. Oberfläche, Klima usw. Auch in Togo ist im allgemeinen zu unterscheiden Vorland, Randgebirge und Hochebene. Im fruchtbaren Vorland wechseln Steppen mit mannshohen Grasgewächsen und Urwälder miteinander ab. — Klima, Pslanzen- und Tierwelt gleichen im allgemeinen denen Kameruns. Besonders zahlreich finden sich Kokospalmen. Ein Charakterbaum der Steppe ist der mächtigste (nicht höchste) aller Bäume, der Affenbrotbaum, der hier zahlreicher auftritt als in unfern andem Kolonien (Stammesdurchmesser bis zu 14 m! Stammeshöhe nur bis 8m; Kronen- durchmesser 40—50 m! Das weiche Holz ist aber ziemlich wertlos). 3. Die Bewohner sind Sudanneger und zeichnen sich durch rege gewerbliche Tätig- keit aus (Weberei aus einheimischer Baumwolle, Töpferei, Schmiedehandwerk). An der Küste sitzt der friedliche und begabte Stamm der Ewhe, der unter dem Einfluß der Deutschen eine erfreuliche Tätigkeit entfaltet. — Die Europäer (280 Deutsche und 10 andere Weiße) ziehen vor allen Dingen Kaffee, Kautschukbäume, Kokospalmen und versuchen es neuerdings auch mit der Baumwollkultur. Die Baumwollausfuhr Hub 1901 mit 10000 Mk. an und betrug 1906: 165000 Mk. (die Deutfch-Ostasrikas 170000 Mk.). Ausgeführt wird Kautschuk, Palmkerne, Mais, Palmöl, Baumwolle. 4. Ortschaften, Bahnen. — An der Küste liegt der schon genannte Regierungssitz Lome, etwas landeinwärts das kleinere Togo. Eine 45 Km lange Bahn verbindet die Küstenortschaften miteinander; eine andere führt von Lome 120 km weit nach Nordwesten, eine dritte, in Angriff genommene, soll von Lome aus 180 km weit nach Norden führen. 5. Unsere Kolonien in der Südsee. Abb. 87. (Vaterl. Erdk. § 478—485.) (1. Neu-Guinea: Kaiser Wilhelmsland und die nördlich davon gelegene Inselwelt; 2. Samoa.) 1. a) Kaiser Wilhelmsland. J/4 Neu-Guineas umfassend, halb so groß wie § 52 Preußen (Umgrenzung nach dem Atlas). Unmittelbar südlich des Äquators ge- legen (vgl. Dentsch-Ostafrika). Gut gegliederte Küste mit trefflichen Häfen. Hohe Ge- birge, zwischen ihnen fruchtbare Ebenen. Tropisches Klima, reicher Regenfall, üppiger Pflanzenwuchs, größtenteils Urwald, aber auch reich an Nutzbäumen: Kokospalmen, Sagopalmen, Brotbäumen. Beuteltiere, Fliegender Hund, eine herrliche Vogelwelt (Papageien, Paradiesvögel). Bewohner: Papuas (-Krausköpse), tiefstehend, zum Teil Menschenfresser. — Die 160 Deutschen und 20 andem Europäer haben sich an dem tiefsten Einschnitt angesiedelt, an dem Friedrich-Wilhelmshasen liegt. Ausfuhr am kleinsten unter allen Kolonien; Hauptgegenstand getrocknete Palmkeme (Kopra); mit Kautschuk-, Kakao- und Baumwollgewinnung macht man Versuche. 1. d) Der vorgelagerte Bismarck-Archipel (mit zwei von den Salomon-Jnseln) ist wichtiger als Neu-Guinea. Er hat mehr Einwohner (Papüas), auch mehr Europäer H. Harms, Erdkundliches Schülerheft. 5

19. Deutschland (Oberstufe), Mathematische und Astronomische Erdkunde, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Handels- und Verkehrsgeographie - S. 110

1909 - Breslau : Hirt
110 Iv. Wiederholung der außereuropäischen Erdteile. Ägypten ist ein türkischer Vasallenstaat mit tatsächlich britischer Oberleitung. Es umsaßt mit dem Sudan 3mill. qkm und 15 Ssm. E., ohne den Sudan 1 Mill. qkm und 11 Mill. E. Von großer wirtschaftlicher Bedeutung sind der Baumwollbau und die Weizenernten. Die beiden Hauptorte sind Kairo (700 000 E.), die Residenz des Khedis, der Mittelpunkt des Karawanenhandels, die größte Stadt Afrikas, nud Alexandrien, der bedeutendste Seehafen des Landes, mit dessen Hebung die Stadt wieder aufblüht. An der Austeilung Afrikas sind acht europäische Staaten beteiligt. 1. Der größte Anteil am europäischen Besitz entsällt auf Frankreich, dem mit dem Einflußgebiet in der westlichen und der mittlem Sahara 9,6 Mill. qkm mit nahezu 30 Nm. Bewohnern gehören. Seinen wirtschaftlich wertvollsten Besitz bilden das auch für europäische Ansiedlnngen geeignete Algerien und der Schutzstaat Tunis. Die Hauptplätze sind Algier, dessen regelmäßige Dampferverbinduugeu mit Marseille die Ausfuhr von Wein, Nutztiereu, Ol, Tabak, Halfagras und Frühgemüse besorgen, und Tunis, der Herstellungsort für orientalische Wareu aller Art. Gegeuwärtig noch wenig einträgliche Gebiete bilden Westsud an, Senegämbien und Französisch- Kongo, wertvoller sind die vornehmlich im 0 zukunftsreiche Insel Madagaskar und die ihr benachbarte Zuckerrohrinsel Reunion. 2. Der zweitgrößte europäische Besitz ist der britische (5,3 Milt. qkm mit 31 Mill. Einwohnern). Sein wichtigster Teil ist die Südafrikanische Union. (Im Kap- lande bildet Kapstadt eine wichtige Station für Indien- und Australienfahrer und Port Elisabeth einen aufblühenden Handelshafen, Kimberley den Mittelpunkt der Diamantengewinnnng; in Transvaal ist Johannisburg der Hauptort des Goldbergbaues und Natal ein Land der Kohlenförderung.) Vou britischem Gebiet ist noch wertvoll Britisch-Ostafrika, Nigeria, die Goldküste, die Zuckerinsel Mauritius und die Schutzherrschaft Säusibar. 3. Das deutsche Reich hat in Afrika einen Besitz von mehr als der vierfachen Größe des Mutterlandes (2,4 Mill. qkm, etwa 12 Mill. E.). Ihm gehören: a) Deutsch - Ostafrika ( = 2 mal Deutsches Reich, 7 Mill. E.). Usambära und die Südabhänge des Kilimandscharo zeichnen sich durch große Fruchtbarkeit aus. Schon jetzt hat sich die Kolonie als ein gutes Absatzgebiet für deutsche Waren (Eisen, Bier, Wein, Maschinen, Bekleidungsgegenstände, Wassen) erwiesen. Die Einfuhr von dort besteht besonders in Kautschuk, Kopra, Baumwolle, Nutzhölzern, Elfenbein, Häuten. Verwaltungssitz ist der Hafen Daressalam. d) Deutsch-Südwestafrika (=l-|md Deutsches Reich, 200000 E.). Das Land ist auf weiten Strecken zur Großviehzucht geeignet. Der Hafen Swakop- mund bringt Wolle, Vieh, Häute, Straußenfedern, Knpfer und Diamanten zur Ausfuhr. Windhuk ist Regierungssitz. c) Kamerun (500 000 qkm, 3,5 Mill. E.). Die Zahl der deutschen Handels- Häuser vermehrt sich von Jahr zu Jahr. Sie führen besonders Palmöl, Palmkerne, Elfenbein, Kakao und Kautschuk aus und bauen neuerdings im Innern Baum- wolle an. Die wichtigsten Hafenplätze sind Viktoria am Fuße des Kamerun- berges und Tnäla an der Kamerünbncht. d) Togo (87 000 qkm, 1 Mill. E.). Die Einengung zwischen zwei fremden Kolonialgebieten, die hafenlose Küste, die starke Brandung und der Umstand, daß sein Hauptfluß. der Wolta, auf englischem Gebiete mündet, sind der Entwicklung der Kolonie hinderlich. Dennoch wurde Togo eine aufblühende Pflanznngs- und Handels- kolonie, die Baumwolle, Palmöl, Palmkerne, Erdnüsse, Kautschuk und Mais aus- führt. Der Regierungssitz ist Lome.

20. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 72

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
72 Die koloniale Stellung der europäischen Mächte. die Rücksicht aus die Lage unserer Industrie, nach Gebieten^uns umzusehen, aus denen wir nicht verdrängt werden können. Freilich müssen die Bewohner der Tropen- kolonien durch geeignete Erziehung für europäische Jndustrieerzeugnisse erst ausnahms- fähig gemacht werden. Der Besitz von Kolonien erscheint auch vom Gesichtspunkte des deutscheu Handels aus sehr vorteilhaft. Dieser hat sich von 9,7 Mill. Mk. i. I. 1890 bereits auf 140 Mill. Mk. i. I. 1908 gesteigert, also im Verhältnis von 1 : 14^/z. Ein Volk von so großer Zahl und so hochentwickelter Kultur wie das deutsche^ hat das Recht und die Pflicht, seine Trieb- und Lebenskraft auch auf außereuro- päischem Boden zu betätigen. „Ein Volk, das darauf verzichtet, den eigenen Geist und die eigene Art zur Geltuug zu bringen in dem vielfarbigen Bilde menschlicher Kultur, versäumt seine Pflicht nicht nur gegen sich selbst, sondern auch gegen die Menschheit" (Dietrich Schäfer). Endlich ist die Weltmachtstellung Deutschlands nicht zum geringsten Teile auch durch dessen Kolonialbesitz verbürgt. X A. Afrikanische Kolonien. 1. Togo. Togo ist zwar unter unseren afrikanischen Kolonien die kleinste — sie hat ungefähr die Größe Bayerns —, erfreut sich aber der dichtesten Bevölkerung (1 Mill. E>, 11 auf 1 qkm). Zudem sind die Togoneger der küstennahen Gegenden, die Ewe, friedfertige und fleißige Ackerbauer. An Kulturerzeugnissen kommen vor allein Mais und neuesteus auch, Baumwolle, die dort Volkskultur ist, in Betracht. Für die Ausfuhr liefern aber weitaus die größten Werte Kautschuk und Olpalmenprod ukte (Palm- öl, Palmkerne). Die Olpalme gedeiht vortrefflich in der Küstensavanne, während in den Wäldern des gebirgigen Hinterlandes, das übrigens nur selten 1000 m Höhe erreicht, die Gnmmiliane auftritt, deren Milchsaft das Kautschuk liefert. Man beginnt übrigens, Kautschuk auch auf Plantagen zu gewinnen^). Von den Ein- fuhrartikeln stehen dem Werte nach an erster Stelle Baumwollgarne und -gewebe; ansehnlich ist ferner die Einfuhr von Baumaterialien und Eisenwaren, leider auch von Spirituosen. An dem gesamten Warenhandel (1907 — 12j/2 Mill. M.j ist Deutschland mit 3/5 beteiligt. Er liegt größtenteils in den Händen von Ham- burger und Bremer Firmen, die an der Küste ihren Sitz haben. Ein dauernder Aufenthalt von Europäern ist übrigens des tropischen Klimas wegen ansge- schlössen. Ein großer Nachteil für Togo ist feine wenig günstige Verkehrs- lage. Seine Küstenlänge beträgt nur 50 km, die Küste selbst ist flach und hafenlos und wird von einer furchtbaren Brandung umtobt, so daß die Landung von Personen und Waren nur mit Booteu erfolgen kann. Dazu ist das Mün- dungsgebiet der beiden Grenzflüsse Mono und Volta im Besitze fremder Mächte. Die Monomündnng ist französisch, die Voltamündnng wie überhaupt, der ganze Lauf des Volta ist englisch. ') Ausfuhr 1907: Kautschuk . . . 1 095 000 M. Mais . . 1 199 000 M. Olpalmenprodukte 1399 000 „ Baumwolle 231000 „