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1. Mitteleuropa - S. 101

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 101 — fließt der Rhein zwischen höheren Ufern dahin, weshalb die Städte in dem nördlichen Teil der Tiefebene dicht an den Fluß heranrücken. 4. Klima, Fruchtbarkeit und Erzeugnisse. Da die Ebene durch Gebirge gegen die rauhen Winde geschützt ist, so ist ihr Klima Abb. 77. Lindau im Bodensee. Die Stadt liegt auf einer Insel, die durch einen Steindamm mit dem Lande ver- bunden ist. Die Höhen, die wir im Hintergrunde erblicken, sind die Algäuer Alpen. Abb. 78. Der Rheinfall bei Schaffhausen. außerordentlich mild, und zwar ist es das wärmste von ganz Deutsch, land. Schon anfangs April stehen Kirschen, Pflaumen und Aprikosen in voller Blüte, und bereits im Juni hat man reife Kirschen. Der Boden besteht aus Schwemmland, das die Flüsse hier abgelagert haben

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1. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 35

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
35 Die Oberrheinische Tiefebene. 8 31 fruchtbaren Senke. Infolge großer Tiefe fror er im vorigen Jahrhundert nur zweimal zu. Läuteruugsbeckeu des Rheins; was heißt das? In 12- bis 13 000 Jahren kann der Rhein- schlämm den See ausgefüllt haben. Wie heißt der nördl. Zipfel? Darin die Insel Mainau, die „Perle des Bodeusees". Wo die Insel Reichenau (einst durch ihr Benediktinerkloster be- rühmt, vgl. Schefsels Ekkehard)? Welche 5 Staaten haben Anteil an dem Bodensee? Die an ihm liegenden Städte (welche?) vermitteln einen lebhaften Verkehr. Abb. §30. Querschnitt durch die Oberrheinische Tiefebene und die benachbarten Stufenländer in der Richtung Tübingen - Metz, 10fach überhöht. (Vielleicht zeichnen?) 3. Fruchtbarkeit. Je weiter nach den Rändern hin, desto fruchtbarer wird das Erdreich in der Oberrheinischen Tiefebene (Lößerde) x). Von besonderer Frucht- barkeit ist das Gebiet der Bergstraße zwischen Darmstadt und Heidelberg, das „Paradies Deutschlands". Das Klima ist das mildeste in Deutschland (Nähe des Ozeans, geschützte Lage); Anfang Juni hat man reife Kirschen. Außer Getreide und viel Obst (auch Walnuß- und echte Kastanienbäume) baut man auch Wein, Hopfen, Hanf, Tabak. Von gleicher Fruchtbarkeit ist die Wetterau, die nördliche Fortsetzung der Oberrheinischen Tiefebene (Fluß Nidda mit Wetter). Und mit der Fruchtbarkeit eint sich in der Oberrheinischen Tiefebene eine hohe landschaftliche Schönheit. Aus engen Gebirgstälern brechen zahlreiche murmelnde Bäche hervor; freundliche Städte und Dörfer reihen sich aneinander, und efeuumrankte Burgruinen schauen von den Höhen herab ins Land. d) Die Randgebirge der Oberrheinischen Tiefebene. 1. Schwarzwald und Wasgeuwald sind nach Entstehung und Art Zwillings- § 31 gebirge, die einander ihr Antlitz zukehren. 2. Was ist damit gemeint: s) Zu gleicher Zeit entstanden, indem zwischen ihnen die Oberrheinische Tief- ebene sehr tief, seitlich von ihnen die Stufenländer (welche?) weniger tief weg- sanken; bei beiden das Urgebirge bloßgelegt. b) Steilabhang bei beiden der Tiefebene zugekehrt und bei beiden ge- gliedert durch überaus herrliche, Wasser- und wiesenreiche Täler; die Bäche bei beiden als Triebkraft für die Industrie ausgenutzt. Höhe und Breite bei beiden nach Süden zunehmend; bei beiden überragen die höchsten Kuppen den Baum- *) Löß ist ein außerordentlich fruchtbarer, gelber oder brauner Lehm, der nicht klebt, sondern sehr locker und feinpulverig ist. In ungeheuren Mengen findet er sich in China. Es sind die Winde, die ihn als Erdstaub hierher getragen haben. Den Erdstaub tragen die Winde weiter landeinwärts als den (Dünen-) Sand. Auch die Südhälfte Rußlands ist mit einer mächtiger Lößschicht bedeckt (Schwarzerde). In China sind die Lößschichten bis zu 700 m mächtig. Ob auch der in Deutschland befindliche Löß ein Erzeugnis des Windes ist, steht nicht unbedingt fest. Schwäbisches Shupenfand Lothringisches Stufenland Oberrhein. Tiefebene 3*

2. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 7

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
7 welche am St. Gotthard in der Schweiz entspringen. In einem engen Quertal eilt er dem Bodensee zu. Nach seinem Aus- tritt aus demselben wendet er sich nach Westen und durchbricht den Schweizer Jura. Bei Schaffhausen bildet er einen 25 m hohen, mächtigen Wasserfall. Bei Basel tritt er in die Oberrheinische Tief- ebene ein. Hier gehen ihm.links die Jll, rechts.diekinzig, der.neckar und der Main zu. Auffallend ist, daß auf der Strecke von Basel bis Straßbnrg die Städte nicht dicht am Flusse liegen. Der Grund dafür ist in der Beschaffenheit des Flußbettes zu suchen. Dieses ist hier der- sandet und hat eine Menge von Untiefen, Sandbänken und Jufeln. Dazu dehnen sich längs der' Ufer Brüche und jsümpfejnts. Von Straß- burg ab fließt der Rhein zwischen.höheren Ufern dahin, weshalb die Städte in dem nördlichen Teil der Tiefebene dicht an den Fluß heran- rücken. 4. Klima, Fruchtbarkeit und Erzeugnisse. Da die Ebene durch Gebirge gegen die rauhen Wiude geschützt ist, so hat sie das ^müdeste. Klima von ganz Deutschlands Schon anfangs April stehen Kirschen, Pflaumen und Aprikosen in voller Blüte, und bereits im Juni hat man reise Kirschen. Der Boden zeichnet sich durch große Fruchtbarkeit aus. Getreide, jdbst, Wein und Tabak gedeihen in üppiger Fülle. Sogar Bäume, die eiuer südlicheren Zone angehören, z. B. ^Kastanien, Man- deln n. a., liefern reichen Ertrag. Dieser großen Fruchtbarkeit verdankt die Rheinebene eine uuge. wöhulich dichte Bevölkerung, wie wir sie in wenigen Gegenden Deutsch- lands finden; es kommen hier 150—160 Einwohner anf 1 qkm. Da die Landwirtschaft nicht alle Bewohner zu ernähren vermag, so haben sie sich teilweise gewerblicher Tätigkeit zugewendet, die durch die Wasserkräfte der zahlreichen Gebirgsbäche begünstigt wird. Im südlichen Teil der Tiefebene Mülhausen) wird namentlich Baumwollen- spinnerei, Weberei und Färberei getrieben. 5. Verkehrswege. Die reichen Erzeugnisse des Bodens und der Industrie haben einen lebhaften Handel hervorgerufen, dem der Rhein als wichtigste Verkehrsstraße dient. Doch ist die Schiffahrt nur von Straßburg abwärts möglich. Um auch nach Süden hin den Wasser- weg fortzusetzen, ist anf dem linken Rheinufer ein Kanal angelegt wor- den, der Rhein-Rhone-Kanal. Außerdem begleiten den Fluß auf beiden Seiten wichtige Eisenbahnlinien, von denen eine nach Italien, die ars""" nach Südfrankreich führt. Ii. Die Grenzgebirge der Oberrheinischen Tiefebene. § 8. 1. Die Oberrheinische Tiefebene wird rechts vom Schwarz- wald und dem Odenwald, links von den Vogefen und der Haardt eingeschlossen. Ähnlichkeiten. Die beiden Gebirgszüge zeigen in ihrem Aufbau eine auf- fallende Ubereinstimmung. Sie erreichen fast die gleiche Höhe und Länge und haben ihre höchsten Erhebungen im Süden, «Feldberg im Schwarzwald 1500 m, Sulzer Belchen in den Vogesen 1430 in). Beide steigen steil aus der Rheinebene empor und gehen nach der entgegengesetzten Seite in Hochebenen über. In der

3. Deutschland nebst Handelsgeographie und Weltverkehr, Mathematische Geographie, Kartographie, Methodik - S. 49

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 49 — lieblichen Kessellandschaften öffnen. Fehlt auch der Rebenschmuck der Ufer, und kommt auch die Werra-Weser weder an Wasferfülle noch an Lauflänge dem Rhein nahe (1350 km gegen 700 km, ohne Werra 550 km), so überrascht doch der reiche Formenwechsel der Uferlandschaften und die anmutige Folge von Wald, Wiese und Fruchtgefilde. In dem schönen Tal von Meiningen umfließt die Werra den Thüringer Wald, um sich mit der vom Rhöngebirge kommenden Fulda (Eder, Schwalm) zu vereinigen. Als schiffbarer Fluß nimmt die Weser die Diemel auf und windet sich dann durch das Weserbergland bis zur Westfälischen Pforte durch. Ihr parallel fließt die Leine in einem 4 km breiten Graben- Abb. 15. Die Porta Westfalika. bruch. Die Weser vereinigt die Gewässer des Landes; ihre Ufer sind naturschön. c) Die Landschaften sind wenig fruchtbar. Von allen Trias- ländern Deutschlands hat das Wesergebiet das ungünstigste Klima (Nässe und Kälte); dazu verwittert der Buntsandstein zu einer wenig fruchtbaren, nur dem Waldwuchs günstigen Ackerkrume. Darum nimmt der Wald in Hessen 2/g der Bodenfläche ein, und die meisten Erhebungen werden als „Waldgebirge" gekennzeichnet. — Für den Ackerbau kommen vor allen Dingen die Täler in Betracht, ja die Wetterau, das Fulda-, Werra-, Leine- und Wesertal, auch die Gegend bei Detmold sind hervorragend fruchtbar. «Wein und Hopfen im Werratal, Kirschen u.a.obst, Tabak, Weizen, Heise u. Marquardt, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten. V. 4

4. Europa und Amerika - S. 122

1913 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§218 Amerika. 122 Die westl. von der Davis-Straße gelegene Arktische Inselwelt ist fast immer mit Eis bedeckt und hat nur in der Nähe des Festlands Siedelungen. Nenne einige Inseln! Wo die nordwestl. Durchfahrt? 1. Kanada oder Vritisch-Nordamerika. I. Das Land. § -18 1. Größe, Grenzen, Klima. Es umfaßt die nördl. Hälfte Nordamerikas (ohne Alaska) und ist fast so groß wie ganz Europa, hat aber nur 6v2 Mill. Einw. (Europa 435 Mill.). Grenzen nach der Karte! — Wo verlaufen der 50. und der 60. Breitenkreis und der Nördl. Polarkreis? Das Klima.- Ungünstiger Einfluß des Nördl. Eismeeres, der Hndfon-Bai (des „Eiskellers Kanadas") und der kalten Labradorströmung, daher das Klima weit kälter als in Europa unter gleichen Breitengraden. Der Osten ist kälter als der Westen (wegen Treibeis). Der St. Lorenz-Bnsen (Mainlinie!) ist V3 des Jahres durch Eis gesperrt. Im kurzen Sommer haben warme Südwinde vom Mississippibecken her freien Zutritt. 2. Aufbau des Bodens. Im Westen Anteil am Felsengebirge (Erzreichtnm!), im übrigen meist Flachland, zu dem das Felsenge- birge in Sinsen absteigt. — Das Hochland zwischen dem Felsenge- birge und den Seealpen bildet die Provinz Britisch-Kolnmbia. — Die gewaltige Kanadische Tief- landmnlde, der „Kanadische Schild", ist eine Felsplatte, ähnlich dem „Baltischen Schilde". Großer Reichtum an Flüssen, Sümpfen und Seen. Für welche 3 Seen bildet der Mackenzie (spr. mäckense) den Abfluß? Wo der Winni- peg-See? Welcher Fluß fließt hinein? Wie heißt der Abfluß? Gewaltige Wälder bedecken weite Flächen des Landes (Kanada ist wahrscheinlich das waldreichste Land der Erde). Im Süden die 5 großen Kanadischen Seen (Abb. 1, § 218). Der größte größer als Bayern, der kleinste wie Württemberg. Drei der Seen bilden ein Kleeblatt, welche? (spr. mi'schigän!). Zwischen den beiden letzten (spr. in, ontßrio!) die beiden berühmten Niagarafälle (f. Abb. 2, § 218! Born der „amerikanische Fall", 300 m breit; jenseits der Ziegeninsel der kanadische oder „Hufeisenfall" [Form!], 600 m breiu). Höhe der Fälle 50 in, senkrechter Sturz (Rheinfall 20 m, schräg). Ausnutzung der Fälle zu Elektrizitätserzeugung! (Ge- samtkrast berechnet auf 17 Mill. Pferdekräfte; ausgenutzt werden zurzeit 100000). Das herabstürzende Wasser nagt den weichen Schiefer unten weg (f. Abb. 3 und 4, § 218 !), und die unterwaschene harte Kalkwand stürzt von oben nach. So „sägt" sich der St. Lorenz-Strom immer weiter rückwärts durch die Abb. 1, 5218. Größenvergleich zwischenden Kanadischen Seen und Deutschland.

5. Die außereuropäischen Erdteile - S. 102

1917 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 218___ ^ Amerika. 102 Die westl. von der Davis-Straße gelegene Arktische Inselwelt ist fast immer mit Eis bedeckt und hat nur in der Nähe des Festlands Siedelungen. Nenne einige Inseln! Wo die nordwestl. Durchfahrt? 1. Kanada oder Vritisch-Nordamerika. I. Das Land. 218 1. Größe, Grenzen, Klima. Es umfaßt die nördl. Hälfte Nordamerikas (ohne Alaska) und ist fast so groß wie ganz Europa, hat aber nur 672 Mill. Einw. (Europa 435 Mill.). Grenzen nach der Karte! — Wo verlaufen der 50. und der 60. Breitenkreis und der Nördl. Polarkreis? Das Klima: Ungünstiger Einfluß des Nördl. Eismeeres, der Hudson-Bai (des „Eiskellers Kanadas") und der kalten Labradorströmung, daher das Klima weit kälter als in Europa unter gleichen Breitengraden. Der Osten ist kälter als der Westen (wegen Treibeis). Der St. Lorenz-Busen (Mainlinie!) ist V3 des Jahres durch Eis gesperrt. Im kurzen Sommer haben warme Südwinde vom Mississippibecken her freien Zutritt. 2. Aufbau des Bodens. Im Westen Anteil am Felsengebirge (Erzreichtum!), im übrigen meist Flachland, zu dem das Felsenge- birge in Stufen absteigt. — Das Hochland zwischen dem Felsenge- birge und den Seealpen bildet die Provinz Britisch-Kolumbia. — Die gewaltige Kanadische Tief- landmnlde, der „Kanadische Schild", ist eine Felsplatte, ähnlich dem „Baltischen Schilde". Großer Reichtum an Flüssen, Sümpfen und Seen. Für welche 3 Seen bildet der Mackenzie (fpr. mäcksnse) den Abfluß? Wo der Winni- peg-See? Welcher Fluß fließt hinein? Wie heißt der Abfluß? Gewaltige Wälder bedecken weite Flächen des Landes (Kanada ist wahrscheinlich das waldreichste Land der Erde). Im Süden die 5 großen Kanadischen Seen (Abb. 1, § 218). Der größte größer als Bayern, der kleinste wie Württemberg. Drei der Seen bilden ein Kleeblatt, welche? (spr. mi'schigän!). Zwischen den beiden letzten (spr. !ri, ontsrio!) die beiden berühmten Niagarafälle (f. Abb. 2, § 218! Vornder „amerikanische Fall", 300 in breit; jenseits der Ziegeninsel der kanadische oder „Hufeisenfall" [Fonrt!], 600 m breit!). Höhe der Fälle 50 m, senkrechter Sturz (Rheinfall 20 m, schräg). Ausnutzung der Fälle zu Elektrizitätserzeugung! (Ge- samtkrast berechnet auf 17 Mill. Pferdekräfte; ausgenutzt werden zur Zeit 100000). Das herabstürzende Wasser nagt den weichen Schiefer unten weg (s. Abb. 3 und 4, § 218!), und die unterwaschene harte Kalkwand stürzt von oben nach. So „sägt" sich der St. Lorenz-Strom immer weiter rückwärts durch die Abb. 1, §218. Größenvergleich zwischen den Kanadischen Seen und Deutschland.

6. Die außereuropäischen Erdteile - S. 34

1917 - Leipzig : List & von Bressensdorf
China. 34 (von Hedin Trans-himalaja genannt). Westtibet ist meist dürre Salzsteppe, Osttibet niederschlagreiches Gebirgsland, das Quellgebiet großer Ströme (z. B.?). Verkehrsmittel: Das Trampeltier und der Jak, ein langhaariges Rind. Tibet ist das Kernland des Buddhismus. Der Oberpriester, der Dalai Lama, wohnt in Lhasa A. b) Das han-hai, d. h. trocknes Meer; früher tatsächlich ein Meer. Durchschnittlich nur 1000 m hoch (Tibet 4000!), umfaßt es mehrere steppen- reiche Becken: wo Ostturkestan (das Tarim-Becken)? wo die Dsungarei und die Mongolei (mit der Gobi, teils Wüste, teils Steppe)? Die wenigen Bewohner sind überwiegend umherschweifende, viehzüchtende (buddhistische) Mongolen; seßhafte Bewohner nur in den Flußtälern und Oasen. An den Verkehrstoten der Karawanen einige wenige Städte, so Jark^nt G und Kaschgar^, in Osttnrkestan. Der äußerste Westen, z.b. in Turkestan, hat mohammedanische Bevölkerung. B. Das eigentliche China. Größe und Einwohnerzahl siehe oben! I. Das Land. 1. Lage, Grenzen, Klima, a) Lage. Wo der Wendekreis? wo der 50. Breitenkreis? b) Grenzen nach der Karte! Einen Teil der Nordgrenze bildet die Große Mauer, schon 200 Jahre vor Chr. erbaut (Schutz gegen Tataren- Horden), so lang wie von Berlin nach Madrid, jetzt stark verfallen (f. Abb. 1, § 263; Höhe angeblich bis 18 m!). c) Klima meist festländisch; der sommerliche Südost- monsün (§ 241) bringt reiche Niederschläge und Wärme, der Wintermonsün (see- wärts wehend!) Kälte, so daß das Gelbe Meer (Breitenkreis von Neapel!) an den Rändern im Winter oft zufriert. Peking hat gleiche Sommertemperatur mit Neapel, aber gleiche Wintertemperatur mit Petersburg! 2. Aufbau des Bodens, a) Südchina (südlich von den Kuen-lnn-Aus- läuseru), vom Südchinesischen Berglande erfüllt, ähnelt Mitteldeutschland. Hauptfluß: der Jang-tse-kiang, zugleich Hauptverkehrsweg, 5100 km lang (s. Abb. §240; Rheni 1320). Sprich über den Verlauf des Jängtsekiang und nenne Städte an ihm! Wo der Sikiang? Welche 3 Städte in seinem Mündungsgebiet? Wo der immer mehr verfallende Kaiserkanal? Städte Südchinas s. § 264b. d) Nordchina, im Osten abgesunken und von dem gewaltigen Schwemm- lande des Hoanghö erfüllt: Chinesisches Tiefland. Sprich über Quelle, Rich- tuug und Mündung des Flusses! Hoanghö heißt „Gelber Fluß", weil gelb ge- färbt von der Löß erde, die Nordchina in gewaltigen Massen bis zu 700 m Tiefe bedeckt (f. Abb. 2, § 263). Unterlauf jetzt nördlich des Gebirges der Halbinsel Schantung (Kiautschou!), vor 1852 südwärts! (Grund? Erhöhung des Flußbettes durch Schlamm! Schutzdämme, Durchbrüche, verwüstende Überschwemmungen, Laufveränderungen. Vgl. Po und Rhein! Städte Nordchinas f. § 264a. c) Die Mandschurei, sast doppelt so groß wie Deutschland, aber nur 51/2 Mill. Einw.; bildet gleich den Landschaften Jnnerasiens (s. o.) ein Nebenland Chinas. Es besteht aus einem Tiefland und den dazugehörigen Randgebirgen (welchen?).

7. Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 32

1914 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§263 China. 32 (Von Hedin Trans-himalaja genannt). Westtibet ist meist dürre Salzsteppe, Osttibet niederschlagreiches Gebirgsland, das Qnellgebiet großer Ströme (z. 23.?). Verkehrsmittel: Das Trampeltier und der Jäk, ein langhaariges Rind. Tibet ist das Kernland des Buddhismus. Der Oberpriester, derdalai Lama, wohnt in Lhasa /X. b) Das hau-Hai, d. h. trocknes Meer; früher tatsächlich ein Meer. Durchschnittlich nur 1000 m hoch (Tibet 4000!), umfaßt es mehrere steppen-- reiche Becken: wo Ostturkestzn (das Tarim-Becken)? wo die Dsungarei und die Mongolei (mit der Gobi, teils Wüste, teils Steppe)? Die wenigen Bewohner sind überwiegend umherschweifende, viehzüchtende (buddhistische) Mongolen; seßhafte Bewohner nur in den Flußtälern und Oasen. An den Verkehrsknoten der Karawanen einige wenige Städte, so Jark^nt G und Kaschgar^, in Osttnrkestan. Der äußerste Westen, z.b. in Turkestau, hat mohammedanische Bevölkerung. B. Das eigentliche China. Größe und Einwohnerzahl siehe oben! I. Das Land. § 263 1. Lage, Grenzen, Klima, a) Lage. Wo der Wendekreis? wo der 50. Breitenkreis? d) Grenzen nach der Karte! Einen Teil der Nordgrenze bildet die Große Mauer, schon 200 Jahre vor Chr. erbaut (Schutz gegen Tataren- Horden), so lang wie von Berlin nach Madrid, jetzt stark verfallen (f. Abb. 1, § 263; Höhe angeblich bis 18 m!). c) Klima meist festländisch; der sommerliche Südost- monsün (§ 241) bringt reiche Niederschläge und Wärme, der Wintermonsün (see- wärts wehend!) Kälte, so daß das Gelbe Meer (Breitenkreis von Neapel!) an den Rändern im Winter oft zufriert. Peking hat gleiche Sommertemperatur mit Neapel, aber gleiche Wintertemperatur mit Petersburg! 2. Aufbau des Bodens, a) Südchina (südlich von den Kuen-lun - Aus- läusern), vom Südchinesischen Berglande erfüllt, ähnelt Mitteldeutschland. Hauptfluß: der Jang-tse-kiang, zugleich Hauptverkehrsweg, 5100 km lang (f. Abb. §240; Rhein 1320). Sprich über den Verlauf des Jängtsekiang und nenne Städte an ihm! Wo der Sikiang? Welche 3 Städte in seinem Mündungsgebiet? Wo der immer mehr verfallende Kaiserkanal? Städte Südchinas s. § 264b. b) Nordchina, im Osten abgesunken und von dem gewaltigen Schwemm- lande des Hoanghö erfüllt: Chinesisches Tiefland. Sprich über Quelle, Rich- tung und Mündung des Flusses! Hoanghö heißt „Gelber Fluß", weil gelb ge- färbt von der Löß erde, die Nordchina in gewaltigen Massen bis zu 700 m Tiefe bedeckt (s. Abb. 2, § 263). Unterlauf jetzt nördlich des Gebirges der Halbinsel Schantung (Kiautschou!), vor 1852 südwärts! (Grund? Erhöhung des Flußbettes durch Schlamm! Schutzdämme, Durchbrüche, verwüstende Überschwemmungen, Laufveränderungen. Vgl. Po und Rhein! Städte Nordchinas f. § 264a. c) Die Mandschurei, fast doppelt so groß wie Deutschland, aber nur 5% Mill. Einw.; bildet gleich den Landschaften Jnnerafiens (f. o.) ein Nebenland Chinas. Es besteht aus einem Tiefland und den dazugehörigen Randgebirgen (welchen?).

8. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 12

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 12 — der Abfluß versperrt wurde, nahm das Wasser seinen Weg über das Rheinische Schiefergebirge zur Nordsee. Nachdem es das Gebirge tief genug ausgenagt hatte, trat der Boden des Grabens als Ebene zutage. 3. Der Kaiserstuhl. Als die Schollen des Rheingrabens in die Tiefe sanken, wurden die feurigflüssigen Massen des Erdinnern durch den Druck herausgepreßt. Sie quollen aus den entstandenen Rissen und Spalten hervor und lagerten sich über die Ebeue. Weuu mehrere solcher Ausbrüche stattfanden, so wurden die vulkanischen Massen so groß, daß sie sich zu Gebirgen anstürmten. Ein solches vulkanisches Massengebirge ist der Kaiserstuhl, der 600 m hoch aufsteigt. I 4. Bewässerung. Mitten durch die Tiefebene fließt von Süden nach Norden der Rhein. Er entsteht aus mehreren Quellflüssen, die am St. Gotthard in der Schweiz entspringen. In einem engen Tal eilt er dem Bodensee zu. Nach seinem Austritt aus demselben wendet er sich nach Westen und durchbricht den Schweizer Jura. Bei Schaffhausen bildet .er einen 25 m hohen, mächtigen Wasserfall. Von Basel ab durchfließt er die Oberrheinische Tiefebene. Hier gehen ihm links die Jll, rechts die Kinzig, der Neckar und der Main zu. Auffallend ist, daß auf der Strecke von Basel bis Straßburg die Städte nicht dicht am Flnffe liegen. Der Grund dafür ist in der Beschaffen- heit des Flußbettes zu suchen. Dieses ist hier versandet und hat eine Menge vou Untiefen, Sandbänken und Inseln. Dazu dehnen sich längs der Ufer Brüche und Sümpfe aus. Von Straßburg ab fließt der Rhein zwischen höheren Ufern dahin, weshalb die Städte in dem nörd- lichen Teil der Tiefebene dicht an den Fluß heranrücken. \ 5. Klima, Fruchtbarkeit und Erzeugnisse. Da die Ebene durch Gebirge gegen die rauhen Winde geschützt ist, so ist ihr Klima außerordentlich mild, und zwar ist es das wärmste von ganz Deutsch- land. Schon anfangs April stehen Kirschen, Pflaumen und Aprikosen in voller Blüte, und bereits im Juni hat man reife Kirschen. Dazu zeichnet sich der Boden durch große Fruchtbarkeit aus. Getreide, Obst, Wein und Tabak gedeihen in üppiger Fülle. Sogar Bäume, die einer südlicheren Zone angehören, z. B. Kastanien, Mandeln n. a., liefern reichen Ertrag. 6. Bevölkerung. Dieser großen Fruchtbarkeit verdankt die Rhein- ebene eilte so dichte Bevölkerung, wie wir sie in wenigen Gegenden Deutschlands finden; es kommen hier durchschnittlich 200 Einwohner auf 1 qkm. Da die Landwirtschaft nicht alle Bewohner zu ernähren vermag, so habeu sie sich teilweise gewerblicher Tätigkeit zugewendet; begünstigt wird die Industrie durch die Wasserkräfte der zahlreichen Gebirgsbäche. Im südlichen Teil der Tiefebene ^Mülhausen) wird namentlich Baumwolleufpinnerei, Weberei und Färberei getrieben.

9. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 91

1895 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
91 ebene empor, senkt sich aber im Osten allmählich zur rauhen Alp hinab. Das Klima ist — den verschiedenen Höhenstufen des Gebirges entsprechend — ein sehr ver- schiedenes. Die Vorberge im Rheinthale sind sonnig und haben ein mildes Klima. Daher wird hier das Auge durch Obstgärten, Rebenhügel und prächtige Laub- waldungen ergötzt. Weiter oben weht eine rauhere Luft, die dem Laubwalde nicht mehr zusagt. Daher beginnen hier die finsteren Tannenwälder, die bei Regenwetter eine beinahe schwarze Farbe annehmen und dem Gebirge den Namen gegeben haben. Auch wollen hier kaum noch Hafer und Kartoffeln gedeihen. Höher hinauf hört aller Ackerbau auf, und die Nadelhölzer schrumpfen bald zu niederem Krummholz zu- sammen. Aus den Hochebenen, auf denen selbst im Sommer ein winterliches Klima herrscht, ragen kahle Bergeskuppen empor, von denen der Feldberg am höchsten ist (1500 w). Die Hochebenen sind von tiefen Schluchten und zahlreichen Seen unter- brochen. In den zahlreichen Thälern des Schwarzwaldes sieht man schmucke Städte und ansehnliche Dörfer; im Gebirge dagegen bestehen die Dörfer aus vereinzelt liegenden niederen Häusern mit wcitüberspringendem Schindel- oder Strohdache. Der Reichtum des Schwarzwälders ist der Wald. Die mächtigen Baumstämme werden zu Flößen vereinigt und auf dem Neckar und Rhein nach Holland gebracht. Aber auch daheim wird nicht gefeiert. Dort sitzen in ihren niederen Hütten die fleißigen Arbeiter und Arbeiterinnen und flechten Strohhüte, auch die weltberühmten „Schwarzwälder Uhren" werden hier von kunstgeübter Hand angefertigt. — Die Thäler des Schwarzwaldes zeichnen sich durch berühmte Heilquellen aus (Baden- Baden, Wildbad rc.). 24. Die oberrheinische Tiefebene (S. 93) ist in ihrem südlichen Teile vielfach mit Sand und Gerölle angefüllt und daher wenig fruchtbar. Mitten in der Ebene liegt der „Kaiserstuhl", eine Gruppe von 40—50 Bergkuppen, deren Abhänge und Thäler mit üppigen Obstbäumen, Wäldern, Wiesen und Feldern bedeckt sind. Je weiter nach Norden, desto fruchtbarer wird die Ebene. Da sie auch durch Berge gegen die rauhen Winde geschützt ist, hat sie das mildeste Klima in ganz Deutschland. Schon anfangs April stehen daher Kirschen, Pflaumen und Aprikosen in voller Blüte, und im Juni hat man bereits reife Kirschen. Zu den schönsten Stellen der Ebene gehört vor allem die „Bergstraße", die sich am Fuße des Odenwaldes durch Obst- und Nußbaumhaine von Heidelberg bis nach Darmstadt hinzieht und der Gegend das Aussehen eines großen Obstgartens verleiht. 25. Die bayrische Hochebene. Die bayrische Hochebene (zwischen den Alpen und der Donau) ist die höchstgelegene Ebene Deutschlands. Schon dieser Umstand läßt auf ein rauhes Klima schließen. (Warum S. 89.) Verschärft aber wird dieses rauhe Klima besonders noch dadurch, daß die warmen Südwinde durch die Alpen zurückgehalten werden, während die kalten Nordwinde ungehindert in die Ebene ein- dringen können. Auffallend ist die außerordentliche Unbeständigkeit der Witterung in der bayrischen Hochebene. Die Winter sind eisig kalt; die Sommer nicht selten drückend heiß. (Warum? Land- und Seeklima S. 102.) Aber selbst bei der größten Hitze fegt meist ganz plötzlich ein kalter Windstoß durch die Ebene, der fast jeden Tag Regen bringt. (Warum? S. Niederschlüge S. 87.) Im Süden, wo die Hochebene 8—1100 m über dem Meere liegt, wird das Getreide nicht reif, das Gras dagegen wächst sehr üppig und begünstigt die Viehzucht ungemein. Weiter nach der Donau zu finden sich wert ausgedehnte Sumpfniederungen „Möser" oder „Riede" genannt, an der Donau selbst aber, besonders östlich von Regens bürg an, zieht sich eine äußerst fruchtbare Gegend hin, die eigentliche „Kornkammer" Bayerns. e. Flüsse. 26. Die Hauptflüsse Deutschlands sind Weichsel, Oder, Elbe, Weser, Rhein und Donau. Die Zahl aller schiffbaren Flüsse aber beträgt etwa 60.

10. Deutschland (mit besonderer Berücksichtigung des Wirtschaftslebens und Verkehrs), Weltverkehr und Welthandel, Allgemeine Erdkunde, Astronomische Geographie - S. 19

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
19 Die Oberrheinische Tiefebene. 3. Ter Rhein. In der Mitte fließt der Rhein, ursprünglich ein netzartiges Wildwasser, jetzt „die längste durch Deiche gefesselte Flnßstrecke der Erde". Die Ufergebiete meist sandig und geröllreich. Bevor der Rhein in die Oberrheinische Tiefebene eintritt (bei welcher schweizerischen Stadt?), fließt er vom Bodensee an westlich. Hier bildet er auf einer südlichen Strecke bei Schaffhausen in der Schweiz den 160 m breiten, 20 m hohen Rheinfall, einen der schönsten Wasserfälle der Welt. Ausnutzung für Elektrizitätserzeugung! In etwa 100 000 Jahren dürfte er beim Bodensee angelangt sein; wie das? Entleerung des Bodensees! Der Bodensee, das „Schwäbische Meer", ist 540 qkm groß = Viooo Deutschland; er bildet ein von Fahrzeugen reich belebtes, schönes Wasserbecken in einer geschützten, fruchtbaren Senke. Infolge großer Tiefe fror er im vorigen Jahrhundert nur zweimal zu. Läuterungsbecken des Rheins; was heißt das? In 12 bis 13 000 Jahren kann der Rheinfchlamm den See ausgefüllt haben. — Die Insel Mainau ist die „Perle des Bodensees". Wo die deutsche Stadt Konstanz? (Johann Hus!) Lot-hpingisches Oberrhein. Schwäbisches Stufenland Tiefebene Shupenjand Abb. 2, §11. Querschnitt durch die Oberrheinische Tiefebene und die benachbarten Stufenländer in der Richtung Tübingen - Metz, Ivfach überhöht (s. den Pfeil in Skizze 1, § 11! Vielleicht zeichnen?) 4. Fruchtbarkeit. Je weiter nach den Rändern hin, desto fruchtbarer wird das Erdreich in der oberrheinischen Tiefebene (Lößerde). Löß (Vaterl. Erdk. § Iii.) ist ein außerordentlich fruchtbarer, gelber oder brauner Lehm, der nicht klebt, sondern sehr locker und feinpulverig ist. In ungeheuren Mengen findet er sich in China. Es sind die Winde, die ihn als Erdstaub hierher getragen haben. Den Erdstaub tragen die Winde weiter landeinwärts als den ^Dünen-^j Sand. Auch die Südhälfte Rußlands ist mit einer mächtigen Lößschicht bedeckt. Ob auch der in Deutschland befindliche Löß ein Erzeugnis des Windes ist, steht nicht unbedingt fest. Das Klima ist das mildeste in Deutschland (Nähe des Ozeans, geschützte Lage); Anfang Juni hat man reife Kirschen. Außer Getreide und viel Obst (auch Walnuß- und echten Kastanienbäumen) baut man auch Wein, Hopfen, Hanf, Tabak. Von gleicher Fruchtbarkeit ist die Wetterau, die nördliche Fortsetzung der Oberrheinischen Tiefebene. Die zahlreichen Städte — 12 haben mehr als je 50000 Einw. — fliehen im Süden der Ebene den Rhein (Grund s. oben bei 3!). 5. Städte (Abb. 2, § 41). a) im Großherzogtum Baden: die Hst. Karlsruhe G (Nr. 17); das rasch aufblühende Mannheim S (wo? Nr. 19), das „süddeutsche Hamburg" (was heißt das?); die herrlichen, am Gebirgsrande gelegenen Universitätsstädte Heidelberg ß (Nr. 18; s. § 12, 5!) und Freiburg G (Nr. 14), das Weltbad Baden-Baden Q (Nr. 15). 2* Abb. 1, § 11. Oberrheinische Tiefebene (weiß), Schwäb. Stufenland (links schräg lin.), Lothring. Stnfenland (wagerecht liniert). Der Pfeil gibt die Richtung des Schnittes Abb/ 2, § 11 an.

11. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 216

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 216 — liegen fast alle nahe der Westküste, während sich das Land nach Osten hin mehr abflacht. Einzelne Teile des Hochlandes von Kaledonien, das natürlich auch ein rauheres und naßkaltes Klima (viel Feuchtigkeit) hat, können als Weideplätze ausgenutzt werden. Auch die Ackerflächen sind gegenüber dem südlichen Teile der Schottischen Hochlande nicht so um- fangreich, selbst nicht in geschützteren Tälern. Die Gebirge Nordschottlands waren in den ältesten Zeiten der Erd- geschichte viel höher. Dafür zeugt die Steilheit der Schichten. Die zer- mürbenden und abtragenden Kräfte haben dann im Laufe der Jahrtauseude Abb. 54. Loch Katrine im schottischen Seengebiet. Aus einem Führer der Hamburg-Amerika-Lime. die heutigen Schottischen Hochlande geschaffen, die durch weitere Erofious- tätigkeit der Flüsse in einzelnen Teilen ihre jetzige Gliederung und Viel- gestaltigkeit erhielten. Natürlich hat auch die Eiszeit das ihrige getan, um dieses Bodenrelief Schottlands zu schaffen. Zu den schönsten Gebieten rechnen die schluchtenförmigen Täler am Südabhang, die vielfach von inselreichen Seen erfüllt sind. Hohe Berge umrahmen dieselben. Die bekanntesten dieser Bergseen sind der Loch (loch — See) Lomond (lümond) und der Loch Katrine. (Abb. 54.) Die Flüsse und Bäche stürzen schnell zu Tale und bilden vielfach Wasserfälle. Ein äußerst romantisches Tal ist z. B. dasjenige des Dee, der bei Aberdeen

12. Kleines Lehrbuch der Erdkunde - S. 29

1909 - Trier : Lintz
Die Rheinische Schieferplatte und die Cöluer Bucht. 29 zueinander? Gib ihre Ausdehnung und ihre Grenzen an! Welche Gebiete liegen höher als 500 m (f. Abb. 11!) Nenne die höchsten Berg- gipfel! Nenne Tieflandsgebiete! Gib die Lage der Landschaft im Gradnetz an! Miß folgende Strecken des Rheinlaufes: Von Bingen bis Coblenz, von Coblenz bis Bonn, von Bonn bis Düsfeldorf, von Düsseldorf bis Wesel!) Der Rhein nimmt links die Nahe, die Mosel mit der Saar, die Aar und die Erst, rechts die Lahn, die Sieg, die Wupper, die Ruhr mit der Lenne und die Lippe auf. (Wo entspringen und münden diese Flüsse? Beschreibe ihren Lauf! Zeichne den Rhein- lauf von Bingen bis Emmerich! Vervollständige das Stromnetz!) Entstehung. Die Rheinische Schieferplatte bildet einen Teil des Sockels von einem früheren Hochgebirge, das in ältester Zeit in Mitteldeutschland, nörd- lich von den jetzigen Alpen, aufragte. Die Gebirgsketten dieses alten Hochgebirges sind längst abgetragen. Als sich später sein Sockel senkte und vom Meere über- flutet wurde, da wurde das Land völlig eingeebnet. Die Meeresbrandung hobelte es gleichsam ab. Als es sich dann wieder hob, während die Cölner Bucht und das Neuwieder Becken einsanken, kam eine fast völlig ebene Oberfläche zum Vor- schein. Aber die Gewässer schmückten es mit neuer Schönheit. Sie trugen weiches Gestein sort, ließen härteres stehen und furchten tiefe Täler aus. Auch vulkanische Ereignisse traten ein, und einige Gegenden schmückten sich mit stolzen Vulkanbergen. Der Rhein und seine Nebenflüsse flössen früher in größerer Höhe und einst hoch über das Gebirge. Die Oberrheinische Tiefebene bildete damals einen See, die Rheinische Schieferplatte aber war noch nicht so hoch gehoben als heute. Je mehr sie sich hob, desto höher wurden die Gewässer des Rheines in der Oberrheinischen Tiefebene aufgestaut, und desto mehr vertieften der Rhein und seine Nebenflüsse ihr Bett, bis das Gebirge völlig durchschnitten und der große See entleert war. Klima. Das Klima der Landschaft steht unter dem Einflnffe des Meeres, das Feuchtigkeit fendet und im Winter Wärme, im Sommer Kühle verbreitet. Das Klima ist also ein M eeres klima oder o z ea- nisches Klima. (Warum ist es in den Tälern der Rheinischen Schieferplatte viel wärmer als auf den Höhen? Suche zu erklären, warum auf dem Hohen Venn und Westerwald so viel Regen fällt!) b) Erwerbsquellen, Städte, Verkehr. Durch Fruchtbarkeit §31. zeichnen sich die Cölner Bucht und der größte Teil der Nieder- rheinischen Tiefebene, die Täler und Talbeckeu des Rheinischen Schiefergebirges, ferner einige tiefer gelegene Gebiete des Gebirgslandes, wie das Maifeld, aus. Wenig Wert für den Anbau haben dagegen die höher gelegenen Gebirgsgegenden, besonders der Eisel und des Hohen Venn (Abb. 11). Im Rheingau (Südabhang des Taunus), sowie im Rhein-, Nahe-, Mosel-, untern Saar- und Ahrtal wird bedeutender Weinbau betrieben. Diese Täler, sowie das Lahntal, sind streckenweise auch obstreich. Bedentender Obst- und Gemüsebau findet auf dem

13. Mitteleuropa - S. 8

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 9__Das Klima Deutschlands. 8 Mittel- und Süddeutschland werden von vielen Gebirgen durchzogen. Nenne noch einmal die Gebirge, die du schon kennst! Später lernen wir noch mehr Ge^ birge kennen. (Wie die Gebirge entstanden sind.) Unsere Erde ist nicht glatt wie das Antlitz eines Kindes oder eines Jünglings, sondern runzlig und faltig wie ein Greisengesicht. Ihre Runzeln, also ihre Gebirge, hat sie auch, wie der Greis, durch ihr Alter bekommen; sie ist zusammen- geschrumpft. Das begreifen wir am besten, wenn wir einen heißen Apfel aus der Bratröhre nehmen. Er ist ganz glatt. Wenn er aber abkühlt, wird er runzlig. Beobachte auch, wenn die Mutter geschmolzenes Fett (Schmalz, Speckfett) in den Topf gegossen hat! Indem das Fett abkühlt und fest wird, wird die Oberfläche runzlig; sie hat dann zahlreiche „Gebirge". Die Erde ist auch einmal feurig-flüssig gewesen. Als sie abkühlte, wurde auch sie runzlig und faltig. Erdfalten sehen so aus, wie Abb. 8 zeigt. Gebirge sind aber nicht immer richtige Falten. Mitunter zerbrach die Erdkruste iu Stücke oder Schollen. Wenn die verschieden tief weg- sanken, entstand ein Gebirge, wie es Abb. 9 zeigt. Alle deutschen Gebirge sind solche „Schollen- gebirge". Ein Faltengebirge sind die Alpen. Im Vergleich zu uns Menschenkindern sind die hohen Gebirge riesengroß, aber im Verhältnis zu der gewaltigen Erdkugel sind sie winzig; sie sind wie Sandkörner auf einer Kegelkugel. — Also wir lernten: Die Gebirge sind die Runzeln der Erde, die sie durch ihre Abkühlung bekam. 5. Etwas über das Klima Deutschlands. (1. Das Klima abhängig von der Entfernung vom Äquator: 2. abhängig von der Höhe des Landes; 3. abhängig vom Meer.) 1. Wenn wir nach dem „Klima" eines Landes fragen, wollen wir wissen, ob es in dem Lande heiß oder kalt, regnerisch oder trocken, windig oder still ist. Statt Klima können wir also etwa Witterung sagen. Wir wissen schon, daß die Äquatorgegenden ein heißes Klima haben, die Polgegenden ein kaltes. Auf Abb. 10 erkennen wir nun, daß das gar nicht anders sein kann, weil nämlich die Sonne immer (senkrecht) über den Äquatorgegenden steht, nie- mals senkrecht über den Polgegenden. Das Landstück b am Pol ist genau so groß wie das Landstück a in der Aquatorgegend. Dennoch empfängt b auf uuserm Bilde nur 2 Sonnenstrahlen, a aber 11 (nachzählen!). Wir sehen, wovon das kömmt: Weil die Erdkugel gekrümmt ist, liegt b schräger zu den Sonnenstrahlen. Das ebenso große Landstück c entspricht ungefähr der Lage Deutschlands. Es bekommt 7 Strahlen. Wir verstehen nun, warum Deutschland ein ge- mäßigtes Klima hat. Deutschlands Wärme beträgt im Durchschnitt nur 8—9°, die Wärme Kameruns (unsere afrikanische Kolonie nahe dem Äquator) aber 25°! — Den Erdgürtel, in dem Deutschland liegt, nennt man die (nördliche) gemäßigte Zone (in Abb. 5 liniert). Lies nach Abb. 5 ab: Wieviele Zonen gibt es? Welche liegt am Äquator? Welche liegen an den Polen? 2. Die Wärme ist aber auch abhängig von der Höhe eines Landes. Je höher man steigt, desto kälter wird es*. Auf den höchsten Gebirgen ist es auch in heißen Ländern so kalt, daß oben ewig Schnee und Eis liegen. — Süddeutfchlaud müßte ein wärmeres Klima haben als Nord- und Mitteldeutfchlaud (warum?). Es hat aber kein wärmeres Klima, weil es rund 500 m höher liegt als Norddeutschland. In München ist es im Durchschnitt noch etwas kälter als in Hamburg. 3. Großen Einfluß auf das Klima hat auch das Meer. Die Küstenländer sind nicht bloß regenreicher, sondern im Durchschuitt auch wärmer als Binnenländer. Ihre Winter- kälte wird durch die Wolken gemildert2. Infolgedessen hat Westdeutschland ein wärmeres Klima 1 Die Höhen sind weniger warm zugedeckt, deuu auf ihnen ist die Luft dünner. Die Luft- decke ist es aber, die die Wärme der Erde zurückhält, daß sie nicht in den Weltraum hinausstrahlt. (Die Erde bekommt ihre Wärme durch die Sonnenbestrahlung.) 2 Wolken mildern im Sommer die Hitze, im Winter die Kälte, genau so wie ein Stroh- dach. Wie das zugeht, lernen wir später.

14. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 7

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
3. Bewässerung. Mitten durch die Tiefebene fließt von Süden nach Norden der Rhein Er entsteht aus mehreren Quellflüssen, die am St. Gotthard in der Schweiz entspringen. In einem engen Quertal eilt er dem Bodensee zu. Nach seinem Austritt aus dem- selben wendet er sich nach Westen und durchbricht den Schweizer Jura. Bei Schaffhausen bildet er einen 25 m hohen, mächtigen Wasserfall. Bei Basel tritt er in die Oberrheinische Tiefebene ein. Hier gehen ihm links die Jll, rechts die Kinzig, der Neckar und der Main zu. Ausfallend ist, daß auf der Strecke von Basel bis Straßburg die Städte nicht dicht am Flusse liegen. Der Grund dafür ist in der Beschaffen- heit des Flußbettes zu suchen. Dieses ist hier versandet und hat eine Menge von Untiefen, Sandbänken und Inseln. Dazu dehnen sich längs der User Brüche und Sümpfe aus. Von Straßburg ab fließt der Rheiu zwischen höheren Ufern dahin, weshalb die Städte in dem nörd- lichen Teil der Tiefebene dicht an den Fluß heranrücken. 4. Klima, Fruchtbarkeit und Erzeugnisse. Da die Ebene durch Gebirge gegen die rauhen Winde geschützt ist, so ist ihr Klima außer- ordentlich güustig, und zwar ist es das mildeste von ganz Deutschland. Schon anfangs April stehen Kirschen, Pflaumen und Aprikosen in voller Blüte, und bereits im Juni hat man reife Kirschen. Dazu zeichnet sich der Boden durch große Fruchtbarkeit aus. Getreide, Obst, Wein und Tabak gedeihen in üppiger Fülle. Sogar Bäume, die einer südlicheren Zone angehören, z. B. Kastanien, Mandeln n. a., liefern reichen Ertrag. Dieser großen Fruchtbarkeit verdankt die Rheinebene eine so dichte Bevölkerung, wie wir sie in wenigen Gegenden Deutschlands finden; es kommen hier 150—160 Einwohner auf 1 qkm. Da die Landwirtschaft nicht alle Bewohner zu eruähreu vermag, so haben sie sich teilweise gewerb- licher Tätigkeit zugewendet, die durch die Wasserkräfte der zahlreichen Gebirgsbäche begünstigt wird. Im südlichen Teil der Tiefebene Mülhausen) wird namentlich Baumwolleuspiuuerei, Weberei und Färberei getrieben. 5. Verkehrswege. Die reichen Erzeugnisse des Bodens und der Industrie haben einen lebhaften Handel hervorgerufen, dem der Rhein als wichtigste Verkehrsstraße dient. Doch ist die Schiffahrt nur von Straßburg abwärts möglich. Um auch nach Süden hin den Wasser- weg fortzusetzen, ist auf dem linken Rheinufer ein Kanal angelegt worden, der Rhein-Rhone-Kanal. Außerdem begleiten den Fluß auf beiden Seiten wichtige Eisenbahnlinien, von denen eine nach Italien, die andere nach Sndfrankreich führt. Ii. Die Greuzgebirge der Oberrheinischen Tiefebene. § 8. 1. Die Oberrheinische Tiefebene wird rechts vom Schwarz- Wald und dem Odenwald, links von den Boges en und der Haardt eingeschlossen. Ähnlichkeiten. Die beiden Gebirgszüge zeigen in ihrem Aufbau eine auf- fallende Übereinstimmung. Sie erreichen fast die gleiche Höhe und Länge und haben ihre höchsten Erhebungen im Süden, (Feldberg im Schwarzwald 1500 m, Sulzer Belchen in den Vogesen 14b0 m). Beide steigen steil aus der Rheinebene empor und gehen nach der entgegengesetzten Seite in Hochebenen über. In der

15. Kleines Lehrbuch der Erdkunde - S. 20

1909 - Trier : Lintz
20 Das Südwestdeutsche Becken, sie zuletzt?), die südöstliche vom Schwäbischen und Fränkischen Jura, die nordöstliche vom Fichtel-Gebirge, Franken- und Thüringer Walde. Vom Jura und Fichtel-Gebirge aus senkt sich die Landschaft nach Nw. Eine zweite niedrigere Stuse dieser Abdachung bilden der Steiger-Wald und Odenwald. Steiger-Wald. Frank. Jura. Regnitztal. iooo m Abb. 7. Durchschnitt durch den nördlichen Teil des Schwäbisch-fränkischen Stufenlandes von W nach O. (20-fach überhöht.) seine südwestliche Fortsetzung. Der Neckar entwässert den südlichen, der Main den nördlichen Teil der Landschaft. (Welche Laufrichtungen haben sie und wie erklären sich die großen Biegungen? Zeichne einen Durch- schnitt durch den südlichen und durch deu nördlichen Teil der Landschaft! (Abb. 6 und 7). Zeichne den Lauf des Neckar und des Mains!) Entstehung. Das Südwestdeutsche Becken hat die gleiche Entstehungsgeschichte. In einer Zeit, in der sich die Steinkohlenlager bildeten, war im mittleren Deutsch- laud ein hohes Gebirge entstanden. Südlich von ihm brach das Südwestdeutsche Becken tief ein. Es wurde von den Meeresfluten bedeckt und blieb lange Zeit Meer. Dieses lagerte auf seinem Boden mächtige Erdschichten ab, besonders Sand- stein- und Kalksteinschichten. Später zog sich das Meer zurück. Hebungen und Senkungen sanden statt. Die beiden langen Gebirgsreihen Schwarzwald- Odenwald und Wasgenwald-Hardt wurdeu emporgepreßt, und zwischen ihnen sank die Oberrheinische Tiefebene tief ein. Auch am Nordwestrande des Schwäbischen Jura fand ein Abbruch statt. Durch die Hebungen und Seukuugeu erhielten die nämlichen Gesteinsschichten eine ungleiche Höhenlage. Auf den gehobenen Gebieten wurden sie abgetragen, ans den gesunkenen blieben sie erhalten. Infolgedessen wechseln die Gesteinsschichten, die an der Oberfläche liegen, sehr. Die ältesten Gesteinsschichten treten auf dem höchsten Teile des Schwarzwaldes und des Wasgenwaldes zutage. Vom Schwarz- Wald aus erreicht mau nach 0 hin und vom Wasgenwalde nach W hin immer jüngere Gesteinsschichten. (Abb. 8.) Klima. Das günstige Klima des Maingebiets und des Neckar- landes erklärt sich aus ihrer tiefen und geschützten Lage. (Weise dies nach! Welche Winde sind abgehalten? Wie wird aber das Klima auf den Gebirgen sein?) § 23. d) Erwerbsquellen, Städte, Berkehr. (s. Abb. 3!) Das Neckar- land und Maingebiet sind gleich der Oberrheinischen Tiefebene Wein- und Obstbaugebiete. Im Neckarlande, sowie im Gebiet der Regnitz und der Rezat wird auch viel Hopfen gezogen (f. Abb. 3), und im Tal- keffel von Bamberg sindet ein bedeutender Gemüse- und Gartenbau statt. Die Gebirge liefern Holz.

16. Vaterländische Erdkunde - S. 71

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 71 — (3. Klima.) Mitbedingt ist die hohe Fruchtbarkeit durch das aus- gezeichnete Klima. (Temperaturkarte S. 37): Die Oberrheinische Tief- ebene hat unter den deutschen Landschaften das mildeste Klima. Die Mitteltemperatur liegt um 2" höher als diejenige der Süddeutschen Hochebene (10 gegen 8). Begründet ist das in der Nähe des Oceans und in der vor rauhen Winden geschützten, niedrigen Lage. Nirgends in Deutschland kehrt der Frühling mit seinem Grün und seinem Vogelsang so früh ein als hier. Schon in der ersten Hälfte des April blühen die Kirsch- und Pflaumenbäume, und bereits Anfang Juni hat man reife Kirschen. Zusammenstellung der charakteristischen Merkmale: 1. Grabenversenkung. 2. Fruchtbarer Lößboden, ausgezeichnetes Klima, am Gebirgsrand hohe landschaftliche Schönheit. 3. Zahlreiche Städte. Städtebilder aus der Oberrheinischen Tiefebene. (Straßburg, Speyer, Worms, Heidelberg, Mainz und Frankfurt a. M.) a) Straßburg. (1. Geschichtliches.) Am 27. September 1870 kapitulierte das von Werder seit dem 13. August belagerte Straßburg. Ein Freudenschrei durchscholl die deutschen Lande. „Straßburg ist wieder unser", so tönte es jubelnd von Mund zu Mund. Es war wie das Aufjauchzen einer Mutter, der ein ge- ranbtes Kind in die Arme zurückgelegt wird. Und Straßburg war ein geraubtes Kind, ein Kind des deutschen Vaterlandes. 1681, in jener Zeit, als das durch den 30 jährigen Krieg verwüstete, politisch zerrissene deutsche Reich sich jegliche Schmach frevelnder Nachbarn gefallen lassen mußte, raubte Ludwig Xiv. mitten im Frieden Straßburg, die doch so starke, so kerndeutsche Stadt. Seitdem ver- hüllte der Deutsche in Trauer sein Haupt, wenn er den Namen Straßburg nennen hörte. In dieses eine Wort schien all unsere Schmach zusammengedrängt. Und volle zwei Jahrhunderte Verslossen! O, es dauert etwas lange, bis der Deutsche sich auf das besinnt, was er der nationalen Ehre schuldig ist! (S.abschnitt „Der deutsche Volkscharakter" am Schluß des Buches.) Doch endlich kam die Stunde, wo mit wuchtigen Schlägen die Frevel eines Ludwig und eines Napoleon gleichzeitig gesühnt wurden, wo denn endlich auch das stolze westliche Bollwerk Deutschlands, die Festung Straßburg, zurückgewonnen wurde.*) (2. Aage.) Strafsburg liegt da, wo von altersher zwei große Völker- strafsen sich kreuzten. Die eine war durch die Oberrheinische Tiefebene gegeben. Sie führt nordwärts über Frankfurt a. M. nach Mittel- und Norddeutschland, südwärts durch die Burgundische Pforte ins Rhonethal und zum Mittelländischen Meer. Die andere, westöstliche, war die alte Römerstrafse, die von Gallien nach den Kastellen an der Donau führte. *) „Straßburg ist unser!" O dieses Wort, Mir in den Ohren klingt's fort, immer fort. Ist's möglich, daß so lang Fern du uns bliebst? Ohn' dich wie entehrt War unser Gang! (Meißner.)

17. Länderkunde Europas: Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung von Deutschland - S. 23

1915 - Berlin : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. 23 Bewässerung. Reich bewässert wird das Gebiet durch den Rhein mit seinen Nebenflüssen. Der Rhein hat seine Quelle auf dem St. Gotthard in der Schweiz, tritt dann in den Bodensee ein und verläßt ihn bei Konstanz. Nahe der schweizerischen Stadt Schasshausen bildet er einen 20 m hohen Fall und tritt dann bei Basel in die Oberrheinische Tiefebene ein. Hier nimmt er eine nördliche Laufrichtung bis Mainz, wo er plötzlich eine scharfe Wendung gegen W. bis Bingen macht; die malerische Strecke zwischen Mainz und Bingen ist der vielbesungene Rheingau. — Links geht dem Rheine die Jll zu, welche das obere Elsaß durchfließt und bei Straßburg mündet. Rechts empfängt er außer einigen Schwarzwaldbächen den Neckar und den Main. Klima und Erzeugnisse. Die Oberrheinische Tiefebene hat das wärmste Klima in ganz Deutschland und ausreichenden Regen. Der tiefe Lößboden ist sehr fruchtbar und wohlbewässert. Daher bedecken die Ebene wogende Saatfelder, ausgedehnte Obsthaine, Tabak- und Hopfenpflanzungen. Unabsehbare Weingärten, edle Kastanien-, Walnuß-, Pfirsich- und Aprikosenbäume schmücken die Gehänge der Gebirge (Abb. S. 22). Die Oberrheinische Tiefebene zählt zu den gesegnetsten und dichtestbevölkerten Landstrichen Deutschlands?) Die Rand gebirge (Abb. S. 22 u. 24). Sie ziehen von Süden nach Norden und haben die höchsten Erhebungen (Feldberg 1500 m und Snlzer Belchen 1400 m) im Süden. Gegen die Ebene fallen sie steil, nach außen sanft ab. Es sind wald-nnd wasserreiche Mittetgebirge, in denen zahlreiche Flüsse entspringen. Die Randgebirge der Oberrheinischen Tiefebene haben große Ähnlichkeit miteinander. Politische Einteilung und Siedelungen. An der Oberrheinischen Tiefebene und ihren Randgebirgen haben folgende Staaten Anteil: die Großherzogtümer Baden und Hessen, dieses mit dem Teile südlich des Mains, das Reichsland Elsaß und die Bayerische Pfalz. Das Großherzogtum Baden. Es folgen von S. nach N.: Freiburg im Breisgau mit Universität und gotischem Münster; Karlsruhe, 135000 Einw., die Haupt- und Residenzstadt Badens; Mannheim, fast 200000 Einw., am Zusammenflusse von Rhein und Neckar, die erste Handelsstadt des Landes. Am Neckar Heidelberg mit der größten Schloßruine in Deutschland und einer Universität (Abb. S. 24). Am unteren Ende des Bodensees Konstanz. Das Großherzogtum Hessen. Am Fuße des Odenwaldes Darmstadt, 90000 E., die Hauptstadt Hessens; am Rhein das sagenhafte, altertümliche Worms; am Zusammenflusse von Rhein und Main das „goldene" Mainz, eine starke Festung und Marktplatz für Wein, 115000 E.; Offenbach am Main, mit Lederindustrie, 80000 E. Das Reichsland Elsaß. Im Süden Mülhausen mit großen Baumwollwebereien, fast 100000 E. In der Mitte des Landes Straßburg, „die wunderschöne Stadt", 180000 Einw., mit berühmtem Münster und einer Universität. Sie ist der Sitz des kaiserlichen Statthalters und als starke Grenzfestung die Hüterin des Rheinüberganges. < Die Bayerische Pfalz. Speyer mit dem Kaiserdom; Ludwigshafen am Rhein, 80000 E., und Kaiserslautern, Industriestädte. !) Den Wohlstand der oberrheinischen Lande zeichnet treffend das elsässische Sprichwort: „Drei Schlösser auf einem Berg, drei Kirchen in einem Tal sind't man im Elsaß überall."

18. Europa - S. 43

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 43 — Blicken aus. Wir sind in einer Landschaft voll südlicher Reize. Reben belauben die Abhänge, und Kornfelder schmücken das Tal. Der frucht- bare Boden bringt hier alles hervor, was des Menschen Herz erfreut. Das Auge schaut hier auf weite Strecker, das freundliche Grün der Weingärten. Dazwischen erblickt es Obstbäume in großer Zahl, auf denen die feinsten Marillen und Pfirsiche, edle Äpfel und Birnen reifen. Auch Wallnußbäume und edle Kastanien, Feigen- und Mandelbäume sind hier vielfach anzutreffen, selbst Maulbeerbäume fehlen nicht." Diese herrliche Landschaft, die man oft das Paradies Tirols nennt, wird von der Etfch durchströmt und bewässert. Inmitten der Landschaft liegen die Städte Meran, Bozen und Trient. Die angrenzenden Höhen sind mit stolzen Burgen und Ruinen gekrönt. So thront z. B. über der Stadt Meran ans einer Anhöhe das Schloß Tirol (Bild zeigen!), das dem Lande den Namen gegeben hat. An den Bergabhängen ragen zu- weilen hohe Säulen empor, die auf ihrer Spitze eine Steinkappe tragen. Solche „Lehmtürme", wie sie das Volk nennt, stehen in der Nähe von Bozen zu Tausenden. — Im Osten des Etschtales steigen die Dolo- miten^) empor, die seltsam geformte, gelblichweiße kahle Spitzen haben, die gleich Türmen und Kegeln in die Luft ragen (Abb. zeigen!). Viele derselben sind mit ewigem Schnee und Eis bedeckt. Ganz wunderbar nehmen sich diese Felsenzinnen und Felsentürme im Glänze der aufgehen- den oder scheidenden Sonne aus. Da erstrahlen sie im feurigsten Rot. Die Großartigkeit der Dolomiten lockt Taufende von Fremden in diesen Teil der Alpenwelt. Schildere nochmals Südtirol und die Dolo- miten! — Klima und Bodenkultur. Auf den nördlichen Kalkalpen ist das Klima infolge der bedeutenden Höhe der Gebirgszüge sehr rauh und darum der Entwicklung des Pflanzenwuchses hinderlich. Die Gebirgs- ketten weisen hohe und steile Wände und wild zerrissene Gipfel auf. Daher fehlt ihnen oben die Ackerkrume; Wasser und Schnee haben dieselbe von den steilen Abhängen hinabgespült. Die südlichen Alpen- züge sind nicht so wild und schroff. Sie sind mit einer lehmigen und nährkräftigen Ackerkrume bedeckt und daher mit dichtem Wald bestanden. Das Jnntal weist fruchtbare Felder, grüne Matten und ein mildes Klima auf. Das mildeste und gesundeste Klima hat das Etschtal, weil es vor den rauhen Ost- und Nordwinden geschützt ist und die warmen Südwinde ungehinderten Eingang finden. Gib an, welche Früchte hier darum gedeihen! — Das Etschtal wird von vielen Kranken (Kehlkopf- und Lungenkranken) während der Wintermonate aufgesucht, die Heilung suchen und finden. Meran und Bozen haben sich infolgedessen zu be- rühmten Kurorten entwickelt. — Wiedergabe. Flüsse und Straßen. Was lehrt die Karte von der Bewässerung des Landes Tirol? Zum Teile gut bewässert. Weise es nach! Es wird vom Inn und von der Etsch (mit der Eisack) durchströmt. Gib a) die Quelle, b) die Laufrichtung, c) die Mündung dieser Flüsse an! *) Dolomit ist eine Abart des Kalksteins (kohlensaurer Kalk mit kohlensaurer Magnesia). Er findet sich neben dem gewöhnlichen Kalkstein, in allen Kalkgebirgen; doch tritt er in Dolomiten reichlich auf.

19. Europa und Amerika - S. 106

1913 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 205 _ ^ Das Kaiserreich Rußland. 106 vas Kaiserreich ssufzland. ^ 205 Das Europäische Rußland: 5 400 000 qkm, also genau 10mal so groß wie Deutsch- land, mehr als halb Europa. 130 Mill. Einw. — 2mal soviel wie Deutschland. Dichte 24, Deutschland 120! Das'gesamtreich hat 22 Mill. qkm und 160 Mill. Einw.: größter Staat der Welt mit zusammenhängender Fläche. Das Britische Weltreich ist zwar größer und be- Völkerter (30 Mill. qkm, 400 Mill. Einw.), hat aber zahlreiche verstreute und oft fast ganz selbständige Stücke (vgl. Australien!). Zur Wiederholung früher erworbener Kenntnisse: Abb. 1, § 205. Rußland. Abb. 2, § 205. Hilfsskizze zu Rußland. a) Es sind in Abb. 1, §205 die mit einem? versehenen Meeresteile und Seen und die eingetragenen Flüsse und Städte zu benennen. Dabei ist anzugeben, was bereits von einem früheren Unterricht her über die Objekte bekannt ist. Es ist also zu sprechen über: Asowsches Meer Don Kaukasus Odessa (] Schwarzes Astrachan G Düna Kiew Ä Onega-See Meer Bosnischer Meer- Dwina Krim Ostsee Uralgebirge busen Finnischer Meer- Ladoga-See Petschora Uralfluß Charkow D busen Lodz Jk Riga Jk Warschau Qj Dnjepr Kasan H Moskau Q Rigascher Meerb. Weißes Meer Dnjestr Kaspischer See Nischmj-Nowgorod Q St. Petersburg ® Wolga b) Abb. 1, § 205 ist zu zeichnen, und zwar a) nach der Abb., b) aus dem Ge- dächtnis! Beachte dabei die Hilfen, die die Skizze 2, § 205 hat! l-) Nenne 250 Km-Strecken (nach der Abb. 2, § 205), z. B. St. Petersbnrg-Warschau, Warsch^u-Eharkow usw. I. Das Land. 1. Lage, Grenzen, Klima, a) Lage. Abb. 1, § 110: Wo verlaufen der 40., 50., 60. Breitenkreis und der Nördl. Polarkreis? wo der 30. und 60. Läu- genkreis ö. v. Gr.? Rußland ist das gewaltige Mittel- und Vermitteluugslaud

20. Landeskunde des Großherzogtums Baden - S. 62

1914 - Heidelberg : Winter
62 Die einzelnen Landschaften. Der Schwarzwald ist der regen- und schneereichste Teil unseres Landes. Auf den höchsten Bergen beträgt die Niederschlags- menge mehr als doppelt soviel als am Fuße des Schwarzwaldes ^Abb. S. Zi: Karte der Niederschläge!], und da der Winter dort sehr lang ist, fällt der Schnee oft metertief, ja er begräbt manch einsames Gehöft und hindert die Schüler tagelang, die Schule zu besuchen. 2. Infolge des großen Reichtums au Niederschlägen gibt es im Schwarzwald zahlreiche Quellen, deren frischklare Wasser munter zu Tale rieseln. Auf Schritt und Tritt begegnet man solchen z. B. am Ge- hänge des Feldbergs. Wichtige Wasserbehälter bilden die Moore und die Moospolster der schattigen Wälder, die zur Regenzeit sich wie ein Schwamm mit Wasser vollsaugen, um dasselbe in trockener Zeit wieder langsam abzugeben. Ihnen ist die für die Sägereien und andere Gewerbebetriebe so wichtige Gleichmäßigkeit in der Wasserführung der Flüsse zu verdanken. Liegt auf dem Schwarzwald viel Schnee und tritt plötzlich Tauwetter ein, so sind die Flüsse ebeuso wie bei hestigeu Gewitteru uicht imstande, die von den Bergen herabstürzenden Wassermassen rasch genug fortzuschasfeu, und es treten dann die namentlich in der Rheinebene verheerenden Überschwemmungen aus, deren wir früher schon gedacht haben (S. 31). Die Pflanzen und Tierwelt. 1. Die Pflanzen sind in bobem Mane von den Wärme- und Wasser- verbältnissen abbänaia. Jede Pflanzenart verlangt zu ihren: Gedeihen während ihrer Wachstumszeit eine gewisse Menge Wärme und Feuchtig- keit. Fehlt diese, so geht sie zugrunde. Daher kann man bei uns keine Dattelpalmen pflanzen, so schön dies auch wäre. Da mit der Höhe in: Gebirge das Klima sich stetig ändert, so muß auch die Wguzeuwelt nach und nach ein anderes Aussehen bekommen. Im Schwarzwald lassen sich etwa drei Regionen unterscheiden: al 1. Meaton: bis 4-00 m. V^rbergzöne und untere Gehänge der Talenden. Das ist die Welt des Weinstocks und der Obstbäume. Anmutige Bucheuwälder sind gemischt mit Eichen, Kastanien und eiu- zelueu Tannen. b) Ii. Region: 400—1300 m. Eigentliche Bergregion. Hier berrsckt der Wald vor, dazwischen gibt es ost ausgedehnte Matten. Das sind trockene Bergwiesen, die von vereinzelten Quellen bewässert werden. In den düsteren Wäldern herrschen Schwarz- und Rottanne, in den unteren Teilen auch uoch die Buche. Am höchsten hinauf gehen Rottanne (Feldberg), und in diesen Wäldern die P^etsel- und He:del- beersträncher. Unter den Obstbäumen reicht die etichqe bis 650, die Kirsche sogar bis 900 in Höhe, in größerer Höhe findet man an ihrer Stelle an der Straße meist den No gelbe erb an:n. In diesen Lagen geht auch der Feldbau zu Ende. Wohl gedeihen noch etwas Roggen, Hgser und Kartoffeln; aber die letzteren müssen oft unter dem Frühschnee hervorgesucht werden. c) Iii. Regio«: die Gipfel vou F/ldberg, Herzogen Horn und Belche?t" Subalpine Region. Der Banmwnchs few. Die Matten