Ähnliche Ergebnisse
1910 -
Wien Leipzig
: Freytag
- Autor: Steinecke, Victor Albert G...
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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suchte Korfu (das griechische Kerkyra). Aus der griechischen Heldensage ist das
kleine Ithaka am bekanntesten. Der Inselkranz des Ägäischen Meeres wird im S.
durch die langgestreckte Insel Kreta abgeschlossen, deren drei Gebirgsstöcke
deutlich die Fortsetzung der die Halbinsel durchziehenden drei meridional ge-
richteten Parallelketten sind. Näher an der europäischen Küste liegen die Kykladen
(d. i. Kreisinseln), während die nach Kleinasien hinüberweisende Inselgruppe
als Sporaden (d. i. verstreute Inseln) bezeichnet wird. Die größte ist die Insel
Euböa; sie wird durch eine an manchen Stellen nicht einmal 100 m breite Meer-
enge von dem Festlande getrennt.
Die Halbinsel hat ihren Namen nach dem die breite Nordhälfte durch-
ziehenden Gebirge, dem mauerartigen Balkan, der in alter Zeit Hämus hieß. Er
besteht aus kristallinischem Gestein und streicht von dem Schwarzen Meer
westwärts zum Adriatischen Meer, wendet aber in der Mitte des Landes nach N.
Sein Name bedeutet Waldgebirge. Er fällt nach S. steiler als nach N. ab und hat
nur im 0. Pässe unter 1000 m Höhe. Der Isker durchbricht ihn von S. nach N.
und bildet einen bequemen Ubergang von dem Ägäischen Meere zum Donautal.
Der bekannteste Paß ist der den mittleren Balkan überschreitende Sehipkapaß.
Südlich vom Balkan verläuft das Rhodopegebirge. An den Balkan schließt
sich im Sw. der Rilo Dagh, der Quellort des Isker, an. Von hier aus verlaufen
Gebirgszüge nach Sw. Weiter westlich bildet der Schardagh das Quellgebiet
mehrerer Flüsse.
Der schmale Teil der Halbinsel wird in seinem nördlichen Teil von dem
Pindus durchzogen, östlich von ihm und mit ihm in gleicher Richtung läuft eine
Bergkette, deren höchsten Berge der schneebedeckte Olymp, der Götterberg der
alten Griechen, der Ossa und der Pelion sind. Die südliche Fortsetzung des Pindus
bilden der Öta und der Parnaß. Die Halbinsel Morea wird von Gebirgszügen
durchsetzt, deren bekanntester der Taygetos ist.
Tiefländer lagern sich um die Küste des Ägäischen Meeres, östlich lehnt sich
an den Pindus das Tiefland von Thessalien, eine aufgeschwemmte Ebene, aus
welcher der Peneios (jetzt Salamwria) zwischen Olymp und Ossa in dem aus dem
Altertum bekannten Tale Tempe durchbricht.
Bei dem gitterartigen Verlauf der Gebirge ist auf der Halbinsel kein Raum
für die Entwicklung der Flußtäler. Um so wichtiger sind die Flußläufe aber für den
Verkehr. Im 0. bildet die Maritza nach dem Isker und nach der Morawa einen
Durchweg. Weiter westlich geht von dem Wardar eine Straße über das Amselfeld
zur Morawa. An diese Straßen schließt sich die von dem Drin gebahnte Straße
nach dem Adriatischen Meere herüber. Wichtig ist die von Saloniki an dem Oehrida-
see vorbei nach Durazzo führende alte Straße, die auf der Apenninhalbinsel in der
von Rom südostwärts verlaufenden Via Appia ihre Fortsetzung findet.
Der bedeutendste all dieser Flüsse ist die auf einem Teil schiffbare Maritza.
Alle anderen sind nicht schiffbar und haben einen sehr ungleichen Wasserstand.
Die aus dem Altertum bekannten Flüsse sind großenteils nur unregelmäßig fließende
Bäche. Die Seen haben teilweise einen unterirdischen Abfluß. Der Skutarisee
und der Ochridasee wässern zum Drin ab. Der Kopais in der Landschaft Böotien
war schon im Altertum sumpfig, ist aber jetzt fast vollständig trocken gelegt.
Das Klima ist festländischer als das der beiden westlichen Halbinseln und
besonders in dem nördlichen Teile binnenländisch, ähnlich dem im Rumpf von
1873 -
Berlin
: Duncker
- Autor: Dielitz, Theodor, Heinrichs, Johann Ernst
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Realschule, Höhere Bürgerschule
176
Die Balkan-Halbinsel-
licher Richtung die Ebene der Maritza von dem mazedonischen Terrassen-
lande, das in mehrere Halbinseln (Chalcidice) ausläuft. Von dem Gebirgs-
knoten von Mezzowo (Lakmon) zieht nach O. das Voluzza-Gebirge,
die Grenzscheide des mazedonischen Terrassenlandes und der thessalischen Ebene,
nach N.w. das akroceraunische Gebirge, das mit dem Kap Lin-
guetta endigt, nach S. der Pindus, die Grenze zwischen Thessalien und
Epirus. Dieser entsendet drei Querriegel nach O. zum ägäischen Meere:
a) den Othrys, der die thessalische Ebene im S. begrenzt, d) denöta,
der Nordgriechenland von Mittelgriechenland scheidet und im O. den Paß
von Thermopylä bildet, e) den „vielgipfligen" Parnaß. Danach löst er
sich in eine Anzahl von Berginseln (Helikon, Kithäron, Pentelikon und Hy-
mettus) auf und endigt erst im Kap Kolonna. Mit dem Kithäron ist
durch das niedrige Gebirge von Megaris auf der Landenge von Korinth
die Gebirgsinsel Morea verbunden, deren Kern das von Randge-
birgen umschlossene Hochland Arkadien bildet. Von diesem aus ziehen
nach den kleineren Halbinseln Gebirgszweige, unter denen das Taygetus-
Gebirge der bedeutendste ist. Der Richtung des Pindus parallel ziehen
sich au der Ostküste der Balkan-Halbinsel einzelne Küstengebirge hin,
besonders der Olymp, der Ossa, der Pelion an der Küste Thessa-
liens und das Gebirge auf der Insel Negroponte. Gebirgig sind auch
alle übrigen die Halbinsel umschließenden Inseln.
Die Form der Ebene tritt nur in geringem Maße auf, am bedeu-
tendsten an der Donau, in Thrazien und Thessalien. Darum sind auch die
Flüsse der Halbinsel mit einziger Ausnahme derer, die auf der südlichen
Seite des Balkan entspringen, nur ganz unbedeutend. Der Hauptfluß der
Halbinsel ist die Donau; ihre Nebenflüsse sind a) die Sau, die sich von
rechts durch Kulpa, Unna, Verbas, Bosna (über Bosna-Serai oder Sera-
jewo) und Drina verstärkt, b) die Morawa und o) der Isker vom Balkan
(über Sophia). In das ägäische Meer und zwar in den Meerbusen
von Enos ergießt sich die Maritza (vom Despoto-Dagh in südöstlich ge-
krümmtem Laufe über Philippopel und Adrianopel), westlich von ihr der
kleine Karasu oder Nestus, in den Meerbusen von Kontessa der
Karasu oder Strymon (vom Skomius oder Orbelus über Seres) und
in den Busen von Saloniki der Var dar, der vom Tschar-Dagh herab-
sließt. Die thessalische Ebene bewässert der Salambria oder Peneus,
der dem Gebirgsknoten von Mezzowo entströmt und (durch das Thal Tempe
hindurch) zwischen dem Olymp und dem Ossa mündet. Dem adriati-
schen Meere fließen zu: die vielfach gewundene Narenta (über Mostar)
und der Drin, der aus dem weißen Drin (von den dinarischen Alpen)
und dem schwarzen Drin entsteht, dem Abfluß des in einer Einsenkung des
Bora-Dagh gelegenen Ochrida-Sees. Vom Gebirgsknoten von Mezzowo
endlich fließt nach S.w. zum jonischen Meere hinab der Aspro-
potamo, der westlich vom Busen von Patras mündet.
3. Das Klima, das in den nördlichen Gegenden im allgemeinen
weniger milde ist als in Italien, zeigt in den mittleren und südlichen Theilen
der Halbinsel eine äußerst glückliche Mischung des kontinentalen und des
maritimen Einflusses. Dadurch wird eine so bedeutende Milde der Tem-
peratur herbeigeführt, daß selbst Palmen in diesen Gegenden gedeihen. Andrer-
1891 -
München
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Michael
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 1
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1891
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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130 Südeuropa.
Bewässerung zu teil wird, liefert er reiche Kornernten! daher ist Getreide
der Hauptausfuhrartikel Rumäniens.
2. Das Gebirgsland der Halbinsel. Der Mittelpunkt der Gebirge
ist der Schar-Dagh (Dagh, türkisch — Gebirge) in der Mitte der westlichen
Hälfte der Türkei. Von ihm aus streichen die Gebirge uach Osten, Nord-
Westen und Süden.
a) Die östliche Gebirgswelt zerfällt durch die große Verkehrslinie,
welche von Belgrad über das Plateau von Sofia zur Maritza führt, in
einen westlichen und östlichen Teil.
a) Im westlichen Teil erheben sich einzelne kleine Berggruppen zu be-
deutender Höhe, so der Rilo-Dagh, von dem die Maritza kommt. Vom
Rilo-Dagh zieht der Despoto-Dagh oder das Rhodope (rodope)-Gebirge
nach Ost-Südost zur Maritzamüniwng.
ß) Der östliche Teil wird vom System des Balkan (balkän) gebildet.
Derselbe beginnt an den Ufern der Donau zwischen den Flüssen Morawa
und Timok und zieht erst südöstlich, dann östlich. Die höchsten Gipfel er-
reichen nur 2300 in, und nicht weniger als 30 Pässe übersteigen ihn; aber
die wenigsten davon sind fahrbar. Einer der wichtigsten Pässe ist der im
Zentralbalkan befindliche.schipka-Paß. — Von dem östlichen Ende des
Balkan zieht einerseits der Strandscha-Dagh, der mit dem Despoto-
Dagh das alte Thrazien einschließt, gegen Konstantinopel, andererseits das
baumlose Steppenplateau der Dobrudfcha nördlich bis zur Mündung der
Donau. — Der Abfall des Balkan nach Süden ist steil, während er nach
Norden allmählich in die bulgarische Hochebene übergeht. — Höchst auf-
fallend ist der kl i m a t i f che G e g e u f a tz beider Abhänge. Das Gebiet nörd-
lich des Balkan hat trotz seiner südlichen Lage noch sehr kalte Winter mit
vielem Schnee; auf dem Südabhange dagegen wachsen bereits prächtige Walnuß-
bäume, gedeiht ein vorzüglicher Wein und wird die wundervollste Rosen-
zucht betrieben.
b) Vom Schar-Dagh nach Nordwesten ziehen die d i n a ris ch e n Alpen,
ein vielfach zerrissenes, waldloses Kalkgebirge. Das Hauptthal durchfließt die
Nareuta. In ihrem Osten liegt das bosnisch-serbische Gebirge mit
dem Hanptsluß Morawa (mörawa). Die vielen Eichenwälder begünstigen
hier eine starke Schweinezucht.
c) Im Süden von Schar-Dagh ist der Bora-Dagh, dem dann
derpindus folgt. Im Westen dieser Züge, gegen das jonisch-adriatische
Meer, ist wildes rauhes Bergland. Im Osten, gegen das ägäische Meer,
liegen «) das von drei Seiten mit Bergland umschlossene Macedonien;
ß) das von zwei Seitenketten des Pindns begrenzte Thessalien, das auch
gegen das Meer durch Gebirgsgruppeu abgeschlossen ist; die wichtigste unter
diesen ist der Olymp, 3000 m hoch; zwischen ihm und Ossa befindet sich
die weltberühmte malerische Felsspalte des Thales Tempe. _
Der dritte vom Pindus ostwärts laufende Ouerriegel ist der Ota mit
dem Paß Thermopylä (6) im heutigen Nordgriechenland. Hier treten auch
noch einzelne isolierte Bergmafsen ans, so der Parnaß, 2500 in, Helikon (e)
und Kithäron (a).
Der südlichste Teil der türkisch-griechischen Halbinsel, die Halbinsel Morea
(e) oder der Peloponnes (e), wird größtenteils durch das Plateau von
Arkadien gebildet, das von wilden Randgebirgen umgeben ist. — Von den
nach Süden sich erstreckenden Ketten ist die wichtigste der in das Kap Matapan
(mätapan) auslaufende Taygetns (y) (2400 in).
Das Klima der Balkan-Halbinfel ist schon südlich des Balkan sehr an-
genehm; aber vielleicht des schönsten Klimas in ganz Europa erfreut sich das
1904 -
Braunschweig
: Westermann
- Autor: Bussler, Franz
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): offen für alle
— 71 —
Die Balkan-Halbinsel.
Im Südosten lehnt sich die Balkan- oder die Türkisch- § 48. Griechische Halbinsel an den Stamm des europäischen Festlandes an; sie grenzt im Westen an das Adriatische und Ionische, im Süden an das Agäische und Mittelländische und im Osten an das Schwarze Meer samt den beide Meere verbindenden Straßen (§ 24). Durch einschneidende Meeresbuchten, vorspringende kleinere Halbinseln und eine zahlreiche Inselflur gestaltet sie sich zu dem am reichsten gegliederten Land Europas. So ist im Südwesten an die größere Türkische die kleinere Griechische Halbinsel angesetzt, deren südliche Hälfte, Peloponnes (Morea), nur durch die schmale Landenge von Korinth mit dem nördlichen Teile zusammenhängt, während der Meerbusen von Korinth und der Golf von Ägina sie trennen. Ferner springt nach Süden ins Ägäische Meer vom Hauptstock der Halbinsel aus die dreigabelige Chalkidike vor, auf deren Südostspitze sich der Athos (Hagion Oros) als gewaltige Wetterwarte auftürmt, während westlich derselben der Golf von Saloniki einschneidet. Wie eine Landzunge endlich, lang und schmal gestreckt, bildet der thrazische Chersonnes die nordwestliche Begrenzung der Dardanellenstraße.
Von den zahlreichen Inseln liegen die Ionischen westlich von Griechenland im Ionischen Meer; im Agäischen die Kykladen, Sporaden und das langgestreckte Euböa längs der griechischen Küste; Kreta bildet im Süden den Abschluß.
Die Gebirge der Halbinsel hängen mit dem südöstlichen Zweige der Ostalpen zusammen; dieselbe Hauptrichtung beibehaltend, streichen sie als Dinarische Alpen längs der Küste des Adriatischen Meeres bis zum Schar-Dagh, von da ab schlägt der Hauptkamm eine mehr südliche Richtung ein und setzt sich unter verschiedenen Namen bis zum Pindus an der griechischen Grenze fort; von diesem aus zweigen sich nach Osten und Südosten die Querriegel des Othrys und Öta (mit dem Thermopylenpaß) ab, mit welchem der doppelgipfelige Parnaß am Korinthischen Meerbusen zusammenhängt. Parallel dem Pindus zieht sich am Ägäischen Meer ein Küstengebirge, der Pelion, hin, das im Ossa gipfelt und auf der Insel Euböa seine Fortsetzung findet. Dem Ossa gegenüber erhebt sich der 3000 m hohe Olymp. Die Landenge von Korinth ist flach, der Peloponnes aber fast ganz gebirgig; das Innere desselben füllt das Arkadische Hochland aus, von diesem aus zieht der Tay-getos südwärts und endet im Kap Tainaron (Matapan), eine östliche Parallelkette im Kap Maleas.
1884 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Simon, ..., Seydlitz, Ernst von
- Auflagennummer (WdK): 19
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
62
Europa,
Südlich vom 40" beginnen mit dem Gebirgsknoten von Mezovo
(Läkmon bei den Alten), in reicherer Gliederung, die bekannteren Gebirge des
eigentlichen (alten) Griechenlands, indem der Pindus, die Scheidewand zwischen
Epirus und Thessalien, drei Querriegel nach O. entsendet, von denen das
Voluzzagebirge (bei den Griechen das kambnnische Gebirge) und der
O t h r y s das Tiefland des P e n e i o s (S a l a m v r i K) im N. und S. begrenzen
und durch den Öta mit dem Paß der Thermopylen Mittel- von Nord-
Griechenland scheiden; die Hauptgebirgsader zieht südöstlich in einer Anzahl
Berginseln bis zum Kap Colouna (Sunium): der vielgipslige Parnaß (Pa.),
2500 m, der Helikon (He.), Kithäron (K.), Pernes (die Scheidewand
zwischen Böotien und Attika), der Pentelikon und Hymettns (L.). Als
südwestliche Fortsetzung des Kithäron durchzieht das niedere Gebirgsland von
Megaris den Isthmus, Mittel-Griechenland mit der großen Berginsel des
Peloponnßs verbindend, deren Kern, das arkadische Hochland, von Rand-
gebirgen umgürtet ist. Der Nordraud erreicht im Kyllene (!<.), dem Parnaß
gegenüber, seinen höchsten Punkt; nach S. ziehen Ketten in die 4 Halbinseln
hinein, von denen der Taygetos, 2400 m, wie der Pindus vou N. uach
S. streicheud, im W. des Euro las, als die höchste und längste Kette des Berg-
landes im Kap Matapan ausläuft. Parallel mit dem kontinentalen Zuge des
Pindus zieht im O. eine Reihe von Küstengebirgen, zu deuen der Olymp
(Ol.), 3000 m, Ossa (0.), Pelion (P.) und die Bergkette Euböas gehören.
Unter den Flüssen sind außer deu rechteu Nebenflüssen der Donan (Save
mit Bosna, Drina rechts, Morawa, Timok und Jsker) nur die vom Balkan
kommenden Küstenflüsse Maritza [Hebrns], 480 km lang, Struma, der alte
Strymon Macedoniens, und Vardar (Axios) bedeutend. Dem eigentlichen
Griechenland gehören an- der Salamvriä (Peneios) in Thessalien, die Arta
und der Aspropotamo (Achelous) im W., der Jri (Eurötas) und Rnsia
(Alpheios) in Morea. In das adriatische Meer münden, von N. nach S., die
Narenta, der Drin (Drilon) und der Semeni (Apsos).
Klima. Die Halbinsel hat im allgemeinen mildes Klima, doch ist die Ostküste
kälter als die Westküste. Eine wichtige klimatische Scheidewand bilden der Balkan
und der Schar - Dagh. Im nördlichen Teile, namentlich im Donauthal, macht
sich der kontinentale Einfluß in rauhen Wintern geltend; dagegen fällt im Gebiete
des ägäischen Meeres an den Küsten selten noch Schnee. Heiße, regenlose Sonimer
zeigen die subtropische Zone an; infolge der Herbstregen entstehen in den Thälern
häufig Fieber. Auf den Inseln des ägäischen Meeres regnet es im Sommer bei
beständigem N.-O.-Wind niemals; reichlicher Than erhält die Vegetation, doch
bedürfen die Kulturpflanzen künstlicher Bewässerung.
Produkte und Erwerbszweige. Der Boden, fast dnrchgehends fruchtbar, aber
schlecht angebaut, liefert Weizeu, Mais, fehr guten Tabak, auch Flachs
und Hans; in den südlichen Provinzen gedeihen- Baumwolle, Reis, Oliven,
Wein, Feigen und selbst Datteln. Rosen zieht man auf Äckern zur Berei-
tuug des kostbaren Rosenöls. In der Viehzucht ist namentlich die der Schafe
(als ein Hauptnahrungsmittel), im Morawa-Gebiet die des Schweines von
Wichtigkeit. Abgesehen von der Fabrikation von Saffian und Teppichen^ ist
die Industrie unerheblich. Der Binnenhandel ist ganz unbedeutend und der See-
verkehr in den Händen der Ausländer.
J
1917 -
Leipzig
: Renger
- Autor: Buurman, Ulrich
- Auflagennummer (WdK): 8
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1900
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Einjährigen-Freiwilligen-Prüfung
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Einjährig-Freiwilligen-Prüfung
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Welt
- Inhalt: Zeit: Geographie
Iii. Länderkunde. 45-
3. Elba, zwischen Korsika und dem Festland.
4. Jschia und Capri (blaue Grotte), vor dem Golf von
Neapel.
5. Die Ägatischen Inseln, westlich von Sizilien.
6. Die Liparischen Inseln, im Nordosten von Sizilien
(Stromboli mit tätigem Vulkan).
7. Die Maltagruppe, südlich von Sizilien, englisch; auf
Malta die Festung La Valetta.
Auswärtige Besitzungen:
1. Eritrea am Roten Meer, |
2. Der größte Teil der Somalhalbinsel (Schutz- I in
gebiet), l Afrika.
3. Libyen und die Cyrenaika (Tripolis), J
Iii. Die Balkan-Halbinsel.
Gebirge:
I. Die illyrisch-griechische Gruppe:
a) Die Längsketten, vom Nw. der Halbinsel bis Kap-
Matapan (Tänarum) und Malea:
1. Die dinarischen Alpen.
2. Der Pindus, die Grenze zwischen Thessalien und-
Epirus,
3. Der Parnaß, am Korinthischen Meerbusen.
4. Der Taygetos, im Peloponnes.
5. An der Ostküste Olymp, Ossa (Tal Tempe), Pelion.
b) Die Querriegel:
1. Der Schar Dagh.
2. Der Othrys.
3. Die Ota (Paß von Thermopylä, Schlacht 430 v.chr.).
Ii. Das mazedonisch-thrazische Bergland:
a) Das mazedonische Stufenland mit seinen Ausläufern
auf der Chalcidice-Halbinsel (Athos-Berg, heute Monte
Santo).
b) Der Rilo Dagh.
c) Der Despoto Dagh oder das Rhodopegebirge.
Iii. Der Balkan oder "öämus,
südlich der Donau bis Kap Emme am Schwarzen Meer-
Schipka-Paß.
Tiefebene: Das thrazische Tiefland der Maritza.
Flüsse:
1. Die Maritza (Philippopel, Adrianopel).
2. Der Struma.
3. Der Wardar, vom Schar Dagh, in den Golf von Saloniki.
4. Die rechten Nebenflüsse der Save: Kulpa, Una, Bosna,
Drina.
5. Die Morawa, zur Donau.
Meerbusen:
Im Nw. Golf von Valona.
1885 -
München [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Michael
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
127
a) Die ö. Gebirgswelt zerfällt durch die große Verkehrslinie, welche
von Belgrad über das Plateau von Sofia zur Maritza führt, iu einen
w. und ö. Teil.
a) Im w. Teil erheben sich einzelne kleine Berggruppen zu bedeutender
Höhe, so der Rilo-Dagh, von dem die Maritza kommt, und n. davon
das Witosch-Gebirge. Vom Rilo-Dagh zieht der Despoto-Dagh
oder das Rhodope (rödope)-Gebirge nach Oso. zur Maritzamüudung.
ß) Der o. Teil wird vom System des Balkan (balkan) gebildet. Der-
selbe beginnt an den Ufern der Donau zwischen den Flüssen Morawa und
Timok und zieht erst sö., dann ö. Die höchsten Gipfel erreichen nur 2300 m,
und nicht weniger als 30 Pässe übersteigen ihn; aber die wenigsten davon
sind fahrbar. Einer der wichtigsten Pässe ist der im Zentralbalkan befind-
liche Schipka-Paß. — Von dem ö. Ende des Balkan zieht einerseits der
Strandscha-Dagh, der mit dem Despoto-Dagh das alte T h r a z i e n
einschließt, gegen Konstantinopel, andererseits das baumlose Steppenplatean
der Dobrndscha n. bis zur Mündung der Donau. — Der Abfall des
Balkan nach S. ist steil, während er nach N. allmählich in die bulgarische
Hochebene übergeht. — Höchst auffallend ist der klimatische Gegensatz
beider Abhänge. Das Gebiet n. des Balkan hat trotz seiner s. Lage noch
sehr kalte Winter mit vielem Schnee; auf dem Südabhange dagegen wachsen
bereits prächtige Walnußbäume, gedeiht ein vorzüglicher Wein, im Maritza-
thal sogar Reis und wird die wundervollste Rosenkultur betrieben.
b) Vom Schar-Dagh nach Nw. ziehen die dinarischen Alpen,
ein vielfach zerrissenes, waldloses Kalkgebirge. Das Hauptthal durchstießt
die Narenta. In ihrem O. liegt das b osnisch-serb ische Gebirge mit
dem Hauptfluß Morawa. Die vielen Eichenwälder begünstigen hier eine
starke Schweinezucht.
e) Im S. von Schar-Dagh ist der Bora-Dagh, dem dann der
Pindns folgt. Im W. dieser Züge, gegen das jonisch-adriatische
Meer, ist wildes, rauhes Bergland. Im O. gegen das ägäifchemeer,
liegen a) das von drei Seiten mit Bergland umschlossene Macedonien;
ß) das von zwei Seitenketten des Pindus begrenzte Thessalien, das
auch gegen das Meer durch Gebirgsgruppeu abgeschlossen ist; die wichtigste
unter diesen ist der Olymp, 3000m hoch; zwischen ihm und Ossa befindet
sich die weltberühmte malerische Felsspalte des Thales Tempe.
Der dritte vom Pindns ostwärts laufende Querriegel ist der Öta mit
dem Paß Thermopylä (o) im heutigen Mittelgriechenland. Hier treten
auch noch einzelne isolierte Bergmassen auf, so der Parnaß. 2500 m,
Helikon (e) und Kithäron (a).
Der südlichste Teil der türkisch - griechischen Halbinsel, die Halbinsel
Morea (e) oder der Peloponnes (nes) wird größtenteils durch das Plateau
von Arkadien gebildet, das von wilden Randgebirgen umgeben ist. •—
Von den nach S. sich erstreckenden Ketten ist die wichtigste der in das Kap
Matapan auslaufende Taygetus (y) (2400 m).
1897 -
Leipzig
: Wagner & Debes
- Autor: Neumann, Ludwig
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Unterrichtsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Die Balkanhalbinsel und ihre Staaten. 103
senkt, in mehreren nicht allzuhohen Pässen, so im Schipkapaß,
überschreitbar ist, und sich nordwärts zur bulgarischen Platte bis
zur Donau hin abdacht. Jenseits dieses Stromes breitet sich dann
die wesentlich niedriger liegende Tiefebene der Walachei aus.
Die nordwestlichen Gebirge haben keinen einheitlichen
Namen. Sie bewahren bis zur Umbiegnng nach Süden am Schar-
Dagh ihre Karstnatur und steigen im Dormitor Montenegros bis
etwa 2600 m auf. Nach Norden senken sich die Höhen allmählich
zur Save und Donau hin, wo an Stelle der kahlen Kalkhochflächen
waldreiche Mittelgebirge und fruchtbare Hügelländer treten. Dem
Donaugebiet gehören an die Bosna, Drina, die ans der westlichen
(serbischen) und östlichen (bulgarischen) Morawa zusammenfließende
Morawa und der Jsker, welcher den Balkan in schwer zngäng-
licher Schlucht durchbricht. Zum Adriatischen Meer fließt die
Narenta und der Drin, welcher den tiefliegenden Skodra- oder.
Skntarisee entwässert.
Vom Schar-Dagh zieht das Gebirge in mehrfachen parallelen
Zügen ohne Hauptnamen nach Süden und nimmt erst später den
Namen Pindns (2600 m) an. Indem sich zwischen Pindus,
Schar-Dagh und Balkan die Massengebirge des Rilo-Dagh (2800 m)
und des Despoto-Dagh (2200 m) — des Rhodope- (Rosen-)
Gebirges — einschieben, entstehen die fast rings von hohen Gebirgs-
wällen umschlossenen Beckenlandschaften der Maritza im Osten, der
Struma und des Wardar im Westen — Thracien und Maee-
donien — während an der Straße von Otranto der ziemlich
schmale Küstenstreifen von Albanien und Epirns hinzieht. Hier
ist der Aspropotamo (Achelous) der einzige Fluß von Bedeutung.
Wenn auch die ganze Balkanhalbinsel oft die griechische genannt
wird, so beginnt das eigentliche Griechenland doch erst am Pindus.
Es zerfällt in drei natürliche Teile, nämlich Nordgriechenland bis
zur Linie, die den Golf von Arta mit dem von Lamia verbindet,
Mittelgriechenland bis zur Landenge von Korinth, und
Südgriechenland, welches mit dem Peloponnes zusammenfällt.
3. Indem der Pindus unter dem 40. Breitenkreis einem Ge-
birgszug nach Osten aussendet, dessen Ende am Meer der Götter-
berg Olymp (3000m) krönt, und indem weiter südlich das Othrys-
gebirge ebenfalls nach Osten verläuft, entsteht das vom Salam-
vria (Peneus) durchströmte Tieflandbecken von Thessalien, das
Hauptgebiet Nordgriechenlands, das vom Meer durch die nach
Südosten gerichteten Erhebungen des Ossa und Peliou abgesperrt
ist. Diese finden im Osten der Enripos-Meerenge ihre Fort-
setznng in den Gebirgen von Enböa und weiterhin auf den östlichen
Kykladen.
In Mittelgriechenland ist das Gebirge ebenfalls nach Südost
gerichtet. Durch viele Einzelerhebungen voneinander getrennt ent-
stehen hier zahlreiche kleine Sondergebiete, die einst ähnlich selb-
1867 -
Münster
: Theissing
- Autor: Meurer, Hubert
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
'112
Erster Abschnitt.
bindung mit den übrigen Ketten der gebirgsreichen olympischen Halbinsel.
Die Hauptkette zieht zuerst nach So., wo sie im Tschar Tagh (Skardus)
am höchsten emporsteigt. Wahrscheinlich liegen hier auch die höchsten Gipfel
der Halbinsel, über 8000' hoch. Jetzt wendet sich das Gebirge in zwei
Hauptzügen nach O. als Balkan (Hämus) und nach S.' als Bora Tagh
und Pindlls. Zunächst an den Tschar Tagh knüpft der Arbelos an, dann
zieht der Balkan nach O. zum schwarzen Meere, sich in mehre Ketten
spaltend, wovon die nördlichere der kleine Balkan heißt. Ein südliches
Küsten-Gebirge bildet der kaum 1000' hohe Strandschea Tagh. Nach S. u.
So. zieht die Doppelkette des Despoto- (Rhodope-)Tagh, welches als
breite Gebirgsmasse mit 6—7000' hohen Kämmen auftritt.
Zwischen den Theilen der südlichen Kette, dem Bora Tagh und Pin-
dus, befindet sich der Gebirgsknoten des Mezzovo. Außerdem entsendet
der Pindus im N. und S. zwei Ketten nach O., das Voluzza-Geb. nämlich
und den Othrys, in welchen ein Kranz von Bergen: der Pindus, Olymp,
Ossa, Pelion, Othrys, die Ebenen Thessaliens umgürtet. Die südlich-
sten Zweige des Pindus ziehen sich dann durch das Berglaud von Liva-
dien (Hellas) bis in die Landenge von Korinth hinab mit einer östlichen
Verzweigung, dem Oeta-Gebirge, woran der Engpaß der Thermopylen
bekannt. Im südlichen Theile von Livadien befinden sich isolirte Berghaufen,
wie der Parnaß, und nackte, unwirthliche Hügelgruppen.
Die Halbinsel Morea, der Peloponnes der Alten, bildet ein
Völlig gesondertes Hochland. In der Mitte ist das Plateau von Ar-
kadien von einzelnen Bergmassen durchzogen und von hohen Randgebirgen
umgrenzt. Das Hauptgebirge der Taygetes, endet südlich im Cap Ma-
tapan. —
D. Die Mittelgebirge von Central-Europa.
Die Mittelgebirge von Central-Europa zerfallen in drei Hauptgruppen.
An die Alpen schließt sich im Nw.
1. das westliche Bergland, im N.
Ii. die deutsche Mittel-Gebirgslandschaft, und im O.
Iii. das östliche (karpathische) Gebirgsland.
I. Das westliche Mittelgebirge,
im O. von der Rhone, Saone, dem Doubs und dem Rhein, im S., W. u.
N. vom Tieflande begrenzt, erstreckt sich von S. nach N. über 100 M. lang,
nicht als eine fortlaufende Bergkette, sondern aus einzelnen Gebirgszügen,
Plateaur und Terrassen bestehend, welche von Stromthälern durchbrochen sind, und
von O. nach W. absteigend ins französische Tiefland allmälig hinabführen.
1908 -
Trier
: Stephanus
- Autor: Schiffels, Joseph
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 122 —
2. Bodengestaltung und Bewässerung. Die Balkanhalbinsel ist
hauptsächlich Gebirgsland. Manche der zahlreichen Gebirgszüge haben
die Richtung von Osten nach Westen, andere von Nordwesten nach
Südosten. So entsteht ein gitterartiger Aufbau des Landes. Das
Gebirgsnetz schließt zahlreiche kleine Tiefebenen und Hochflächen ein,
die durch die sie begrenzenden Gebirge voneinander getrennt werden. Die
Talsenke der Flüsse Morawa und Wardar scheidet die Gebirge in eine
östliche und eine westliche Gruppe. Zu der erstern ist zunächst der
600 km lange und 30 km breite Balkan (d. i. Gebirge) zu rechnen,
nach dem die Halbinsel benannt ist, trotzdem er weder das höchste,
noch das die Gestaltung des Landes bestimmende Gebirge ist Er
steigt bis 2380 m an und bildet die Wasserscheide zwischen der Donan
und Maritza und die natürliche Grenze zwischen Bulgarien und
Rumelien. Trotz der vielen Pässe, von denen der Schipkapaß ge-
nannt zu werden verdient, ist das Gebirge schwer zu überschreiten.
Südlich von der Hochfläche von Sofia liegt der Rilo Dagh (Dagh
— Berg, Gebirge), ein Gebirgsstock im Quellgebiet der Maritza von
2900 m Höhe, und das Rhodopegebirge, das im Worden und Osten von
dem Tiefland der Maritza eingeschlossen wird. Die Gebirge der westlichen
Gruppe bilden das illyrisch-griechische Gebirgssystem; es umfaßt folgende
Teile: 1. Die Dinarischen Alpen, welche in Montenegro(d. i. schwarzer
[hier dürrer, unfruchtbarer] Berg) am wildesten sind und bis zu 2500 m
Gipfelhöhe ansteigen; 2. den den Dinarischen Alpen quer vorgelagerten
kurzen, aber 3000 m hohen Schar Dagh, die höchste Erhebung der
Halbinsel; 3. die Gebirgskämme Albaniens, von denen der Pindus nach
Griechenland hinüberreicht. Voni Pindus gehen drei Seitenketten nach Osten
aus. Die beiden nördlichen schließen die Ebene von Thessalien ein.
Im Nordosten liegt der 2900 in hohe Olymp (d. i. leuchtender Berg,
da seine höchsten Spitzen immer mit Schnee bedeckt sind), den die
alten Griechen für den Wohnsitz ihrer Götter hielten. Auch die Halb-
insel Morea ist gebirgig. Auf ihr zieht der Taygetos, der in dem
Kap Matapan ausläuft, nach Süden. Tiefebenen kommen besonders
an der Küste, an der Donau und der Maritza vor.
Wegen der gitterartigen Anordnung der Gebirge können sich auf
der Balkanhalbinsel große Flüsse nicht entwickeln. Der größte, die
Donau, berührt sie nur an der Nordgrenze. Dasselbe ist bei der
Save der Fall. Die Donau empfängt rechts die Morawa und den
Jsker. In das Ägäifche Meer ergießen sich die Maritza und der
Wardar, in das Adriatifche Meer der Drin. Die meisten dieser
Flüsfe sind sehr klein und für die Schiffahrt bedeutungslos.
3. Klima, Erzeugnisse und Erwerbsquellen im allgemeinen. Das
Klima ist in den einzelnen Teilen der Halbinsel verschieden. Die der
Seeluft geöffneten Gegenden, insbesondere Griechenland, gleichen in
ihrem Klima den Küstengegenden Spaniens und Italiens, In dem
breiten Norden, wo wegen der Bodengestaltung der Einfluß des
Meeres nicht zur Geltung kommt, gibt es heiße Sommer und kalte
Winter, die immergrüne Gewächse ausschließen. Der anbaufähige
Boden, der sich namentlich in den Tiefebenen im Osten der Halbinsel
1906 -
Hannover
: Ottens
- Autor: Hoffmann, Oskar
- Hrsg.: Lassig, G. Arno
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 64 —
b) Halbinseln: Morea, Chalkidike, Gallipoli oder
thrakischer Chersones.
o) Inseln: 1. Jonische Inseln: Korsn (Kerkyra),
Levkada, Kephalouia, Jthaka, Zante (Zakynthos);
2. Kykladen: Syra, Audros, Naxos, Milos;
3. Nördliche Sporaden: Skyros; 4. Südliche
Sp oraden: Chios, Samos. Kios, Rhodos,
5. Kreta oder Kandia; 6. Enböa oder Evripos
oder Negroponte; 7. Im nördl. Teil des Äg.
Meeres: Thasos, Samothrake, Jmbros, Lemnos,
Mytilini oder Lesbos.
Im übrigen zeigt uns die Halbinsel ziemlich viel
Gebirge. An Tiefland hat sie nur im Gebiete der
Maritza die thrakische Ebene
Die Gebirge werden in 3 Gruppen getrennt:
1. Die illyrisch-griechische Gruppe: Dinarische
Alpen, Pindus, Parnaß, Taygetos, Götterberg
Olymp, Schar-Dagh (-Gebirge), die kambnnischen
Berge, Othrys, 5)ochland von Arkadien.
2. Das makedonisch - thrakische Bergland: das
makedonische Stufenland mit dem Vorgebirge Athos,
Nilo-Dagh, Nhodope-Geb. oder der Despoto-Dagh.
3. Der Balkan, d. i. Waldgebirge, ist als Fortsetzung
des Karpatenbogens anzusehen (Schipkapaß;)
Gemäjserung.
Flüsse: 1. Donau mit I. Aluta, Sereth, Pruth,
r. Sau mit Morawa (Quellflüsse: serbische und bul-
garische Morawa); 2. Maritza; 3. Wardar.
Der Boden ist trotz der wenigen Flüsse, wegen seines
Seeklimas, durchgehend fruchtbar. Die wichtigsten
1906 -
Berlin
: Nicolai
- Hrsg.: Thiel, Oswald, Ruthe, Paul, Zissel, Adolf, Dahms, Gustav, Hausen, Friedrich
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
185
völkert werden. Nach N. steigt die Ebene zum Siebenbürgischen Grenzgebirge
an. Hier wird der Boden infolge der lehmhaltigen Ablagerungen (Löß) äußerst
fruchtbar, so daß beträchtliche Mengen Weizen, Mais und Obst ausgeführt
werden. Die Viehzucht liefert für den Ausfuhrhandel Schafe, Ziegen und
Schweine in großer Zahl.
2. Die Bewohner sind zum größten Teil Rumänen, die zur romanischen
Völkerfamilie gehören und sich zum griechisch-katholischen Glauben bekennen.
3. Städte. Die Hauptstadt Bukarest hat hohe Bedeutung für den
rumänischen Getreidehandel. Den Grenzverkehr mit Rußland vermittelt Jassy
im N. Galatz ist der Binnenhafen für Rumäniens Seehandel.
Die Balkan-Halbinsel.
Weg: Mit der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn nach Wien, dann
mit dem Orient-Expreß über Budapest, Belgrad nach Konstantinopel in
51 Stunden.
Die Halbinsel, welche sich im So. Europas nach N. bis an die Donau
erstreckt, ist annähernd so groß wie Deutschland, hat aber nur 17 Millionen
Einwohner (450 000 qkm, also 38 Bewohner auf 1 qkm). Die Meeresküsten
sind durch viele Buchten reich gegliedert. Besonders tief schneidet der Golf von
Korinth in das Land ein und trennt bis auf eine schmale Landenge die Halb-
insel Morea vom Festlande.
1. Oberflächenbildung. Die Balkanhalbinsel ist größtenteils Gebirgs-
land, das durch die Täler der Morawa und des Wardar in ein östliches
und westliches geteilt wird. Im W. ziehen sich die Gebirge in mehreren
Kelten parallel der Küste hin. Den Mittelpunkt derselben bildet der Schar
Dagh, von dem südlich der Pindus sich erhebt. An diesen schließen sich
nach No. und O. streichende Bergketten an. Östlich vom Pindus steigt an
der Küste bis zu 3000 m der Olymp (Göttersitz bei den alten Griechen) empor,
der aus Schiefer und Marmor besteht. Im No. ist der schwer übersteigbare
Balkan (Schipka-Paß) wichtig als Klimascheide. An seinem Fuße breiten sich
im N. und S. fruchtbare Ebenen aus, von denen die südliche durch die Maritza
bewässert wird. In den anderen Teilen der Halbinsel fehlen infolge der eigen-
artigen Bodengestaltung größere Flüsse.
2. Das Klima ist der südöstlichen Lage entsprechend warm, doch hat die
Ebene nördlich voni Balkan besonders im Winter unter den kalten Nord-
winden zu leiden. Ferner wird die Ertragsfähigkeit der gebirgigen Teile
durch den Mangel an genügender Feuchtigkeit beeinträchtigt. Erst im S. ge-
deihen Ölbäume und Südfrüchte (Korinthen, Feigen, Mandeln, Zitronen,
Orangen, Edelkastanien, Wein und Tabak), während im N. mehr Weizen und
Mais angebaut wird. Große Ausdehnung hat die Zucht der Schafe und in
den Eichenwaldungen Serbiens die der Schweine angenommen.
3. Die Bevölkerung ist bunt zusammengesetzt: die Griechen, Serben
und Bulgaren bekennen sich zur griechisch-katholischen Kirche, die Türken
zum Mohammedanismns. Seit dem 15. Jahrhundert beherrschten diese die
1900 -
Glogau
: Flemming
- Autor: Pahde, Adolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
— 9 —
zum Ägäischen Meere hin. In Verbindung mit den Balkan-Pässen bestimmen Tundscha und Maritza so den natürlichen Handelsweg zwischen der unteren Donau und dem griechischen Jnselmeere, also eine dritte Verkehrslinie. —
Der ganze Westen der Halbinsel ist von Gebirgen erfüllt, die zumeist von Nw nach So streichen. An die Karst-Platte, die nach der Halbinsel Istrien hin abfällt, schließen sich zahlreiche solche Gebirgsketten an, die bald in Längs-, bald in Querthälern von Flüssen durchbrochen werden, z. B. von der Bosna und der Drina, Zuflüssen der Save; die westlichsten, zum Teil ins Meer eingesenkten Ketten dieses Kalkgebirges bilden die Küsteninseln und -Halbinseln von Dalmatien (s. S. 5). Zwischen dem Oberlauf der Drina und dem Adriatischen Meere1 steigert die Ketten unter dem Namen der Schwarzen Serge2 bis zu 2500 m an. Südöstlich davon aber erhebt sich zwischen den Quellen von Morawa und Wardar einerseits und dem nach dem Knick der Adria-Küste fließenden Drin andererseits die kurze Quer-Kette des Schar-Dagh^ zu 3000 m Höhe. Weiter südlich kommt die 880-Richtung der Gebirgszüge wieder zur Geltung; die Wasserscheide zwischen dem Jonischen und dem Ägäischen Meere pflegt man in Nord - Griechenland mit dem alten Narrten Piudus zu bezeichnen. Im Peloponnes zeigen das innere Bergland von Arkadien und die südlichen Ausläufer, namentlich der im Kap Matapan (s. S. 6) endigende Taygetos [taügeto§] (2400 ra), dieselbe Richtung. Ebenso hoch wie dieser erhebt sich in Kretas Mitte der Jda. — Art der Ostseite der Griechischen Halbinsel aber herrscht in den Gebirgszügen von Argolis bis zum 3000 m hohen, aber doch nicht mit ewigem Schnee gekrönten Olymp, dem alten Götterberge, unter 40° n. Br., die Linie W—o vor. Das zeigt sich z. B. am Kithäron (1400 m), dem Grenzgebirge zwischen Attika und Böoticn, weniger deutlich an dem fast 2500 m hohen Parnaß, wohl aber wieder an den den Lamia-Golf einschließenden Ketten des Ota (2200 m) und des Othrys (1700 m). Dieser bildet die Südgrenze des Tieflandes von Thessalien, dessen Hauptfluß im engen Tempe-Thale zwischen dem Olymp und dem Ossa (2000 ni) das Ägäische Meer erreicht; an den Ossa schließt sich im 80 der quellen- und waldreiche Pelion (1600 m) an, von dem die fingerartig geknickte Halbinsel (s. o. S. 7) ausgeht. — Auch die
1 Dort schneidet die Bocche di Cattaro (bocke di kattäro) ins Land ein, vgl. H., Anhang 20.
2 „Schwarz" bedeutet hier nicht die Farbe, sondern nur den Gegensatz zum freundlichen „Weiß", also: rauh, unwirtlich, wild (vgl. S. 1, Anmerk. 1).
3 Dieser gehört aber — wie auch die Bergzüge nördlich und südöstlich von ihm — nicht mehr dem Kalkgebirge an, sondern besteht wie diese aus viel älteren Gesteinen.
1867 -
Schleswig
: Schulbuchh. Heiberg
- Autor: Ingerslev, Christian Frederik, Grünfeld, Hans Peter Hansen
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Europa.
95
ist der Thracische Kessel, an der Westseite das
Macedonische Terrassenland. Dievomtschar
Dagh nach Süden streichende Hauptkette heißt der
Pindus (die hellenischen Gebirge). An der
Ostseite ist der Thessalische Kessel, an allen vier
Seiten von Gebirgen eingeschloffen und nur durch
die Spalte der Salambria, zwischen Olymp und
Oss a, geöffnet. Der südliche Theil der Halbinsel
enthält die Fortsetzungen des Pindus. Es sind un-
zusammenhängende, aber selten durch breitere Ein-
senkungen und Ebenen getrennte Berghaufen (Par-
naß, Helikon u. s. w.) und aus dieser vielfachen
Zertheilung erklärt es sich, daß ursprünglich eine
große Zahl einzelner Völker und kleiner Staaten
sich in Griechenland bildete.
Die peloponnesische Halbinsel (Morea) ist
völlig isolirt, da die Landenge von Korinth nur
ca. 180 Fuß Höhe hat. Es ist ein in der Mitte
2000 Fuß hohes Hochland, von 4—7000 Fuß
hohen Randgebirgen umgeben. —
Die griechischen, jonischen und dalmatischen Inseln
sind sämmtlich hoch und gebirgig, am höchsten Cand i a
(Kreta), wo der Jda 7200 Fuß über das Meer
sich erhebt, und Euboea (Negroponte).
An der Nordgrenze der Halbinsel strömt die Donau.
Große Flüsse sind auf der Halbinsel nicht. Außer einem
Nebenfluß derdonau, Morawa, sind folgende die größeren:
Maritza, Wandar (in den Busen von Salonichi), Sa-
lambria, Aspropotamos und Drino.
Das Klima ist etwas kälter als in Italien und Spa-
nien unter derselben Breite; bei Konstantinopel ist Schnee-
gestöber nicht so ganz selten. Natürlich ist ein großer Unter-
schied zwischen den höher liegenden Gegenden und den ge-
schützten Thälern.
4. Nördlich vom Balkan sind Getreide und
Vieh die Hauptproducte. Die übrigen Theile des
Landes haben im Ganzen dieselben Producte wie
Italien, also Wein, Südfrüchte, Oel (dieses
1913 -
Halle a. d. S.
: Verl. der Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Fritzsche, Richard
- Hrsg.: Daniel, Hermann Adalbert
- Auflagennummer (WdK): 270
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
§30. Die Balkan-Halbinsel.
43
Iii. An der Riviera liegt das nur 1,5 qkm große Fürstentum Monaco,
am Ostabhang des Apennin die kleine Republik Sau Marino.
§30.
Die Balkan-Halbinsel.
Die dritte der südeuropäischen Halbinseln legt sich mit breiter Grund-
Urne an den Stamm des Erdteils zwischen dem Adriatischen und Schwarzen
Meere an und wird passeud auch als Südosthalbinsel bezeichnet. Im Westen,
Süden und Osteu wird sie vom Mittelmeer bespült; im Nordeu trennen die
Donau und die Save die Gebirge der Halbinsel von den nördlicheren Tief-
ländern. Diese Flüsse können daher als ihre Nordgrenze aufgefaßt werden.
Die so begrenzte, ungefähr dreieckige Balkanhalbinsel ist fast so groß als Deutsch-
land. Sie hat eine sehr große Küstengliederung. Die tief einschneidenden
Meerbuseu von Patras und Korinth und die Bucht von Ägiua trennen die
vierfingerige Hand der griechischen Halbinsel oder den Peloponn^s fast ganz
vom Festlande; die nur 6 km breite Landenge von Korinth, durch welche setzt
ein Kanal geführt ist, bildet die Landbrücke. An der Nordwestecke des Ägäischeu
Meeres liegt die dreizipfelige Halbinsel Chalkidike mit dem weit sichtbaren
Vorgebirge Athos. Auch viele Inseln sind der Küste vorgelagert: An der
Westküste ziehen sich die dalmatischen Inseln parallel der Küste. An der
Straße von Otranto liegt Korfu, weiter südlich Kephalonia und das kleine
Jthaka, die Heimat des Odysseus. Im Ägäischen Meer liegen das langgestreckte
Enböa, das sich dem Festland bis auf 60 in nähert, die Kykladen (d. h.
Kreisinseln) und Kreta, welches das inselreiche Meer im Süden abschließt.
Oberflächengestalt. Fast die ganze Halbinsel wird von Gebirgen ein-
genommen. An die Alpen schließen sich die Ketten der Dinarischen Alpen
an, welche aus Kalkstein bestehen und daher wie alle Kalksteingebirge (Jura,
Apennin) öde und vegetationsarm sind. Ihren südlichen Abschluß bilden die
ostwestlich verlaufenden Nordalbanischen Alpen und der Schar-Dagh^, der sich
bis 2500 m erhebt. Südlich schließen sich wieder Gebirgsketten von nordsüd-
licher Erstrecknng an, welche man unter dem Namen Pindus zusammenfaßt.
Ihre Richtung setzt sich auch unter dem Meere fort und tritt in den Inseln
wieder hervor. Im Osten des Pindus nehmen die Gebirge wechselnde Rich-
tungen an und schließen viele Senken und Hochflächen ein. Hier ragen der
Ossa und der 3000 m hohe Olymp, der Götterberg der alten Griechen, auf. —
Östlich der durch die Flüsse Morawa und Wardar bezeichneten Linie herrscht
eine ostwestliche Gebirgsrichtnng vor: Hier liegt der waldreiche Balkan, welcher
1) Dagh türkisch = Gebirge.
1910 -
Trier
: Lintz
- Autor: Kerp, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 12
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerseminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Die Balkan-Halbinsel.
285
künstliche Berieselung möglich ist. Nur Ölbaum und Wein-
stock gedeihen ohne künstliche Bewässerung und sind daher
äußerst wichtige Kulturpflanzen. Die Korinthe hat ihre Haupt-
anbaugebiete in den regenreichen westlichen Gebieten. Für den
Getreidebau wird die winterliche Regenzeit benutzt.
Das Kulturbild der Insel Kreta ist dem des Peloponnes sehr Kreta
ähnlich, da klimatische und Bodenverhältnisse übereinstimmen.
Olivenbau und Weinbau bilden die Hauptkulturen. Esel und
Maultier dienen in dem gebirgigen Lande allgemein als Lasttiere.
B. Die Landschaft als Ganzes.
1. Das Landschaftsbild.
Raum Verhältnisse. Die Balkan-Halbinsel ragt zwischen § 199.
dem Schwarzen und dem Adriatischen Meere etwa 1000 km weit Lage, Grenzen,
nach S in das Mittelländische Meer hinein. Ihre Breite beträgt °esta,t
im N fast ebensoviel. Im S verschmälert sich die Halbinsel stark.
Dort hängt sich die kleine Halbinsel des Peloponnes an, das
Ägäische und Jonische Meer trennend Die beiden Meere sind
durch den Meerbusen und den Kanal von Korinth verbunden.
Aus dem Schwarzen Meer gelangt man in das Ägäische Meer
durch die Straße von Konstantinopel oder den Bosporus, durch das
Marmara-Meer und durch die Dardanellenstraße oder den Helles-
pont. Von den zahlreichen Inseln sind Euböa und Kreta die
größten, von den Inselgruppen die Nördlichen und Südlichen
Sporaden, die Kykladen und Jonischen Inseln die bedeutendsten.
In das Ägäische Meer ragt die dreiteilige Chalkydische Halbinsel
hinein, den Golf von Saloniki abtrennend.
Balkan und Pindus sind die Hauptgebirgszüge; sie bilden obernächen-
das Gerippe der Halbinsel. Der Balkan ruft die große Ausdehnung
nach 0, der Pindus die nach S hervor. An das Balkansystem,
das zum Karpatenbogen Beziehungen hat, schließen sich noch der
Rila Dagli, das Perim- und Rhodope-Gebirge an. Zum Pindussystem
leiten vom Alpensystem die Dinarischen Alpen über; östlich von
diesen liegt das Bosnisch-serbische Gebirgsland, südlich von ihnen
liegen, von W nach 0 gerichtet, das Nordalbanische Gebirge und
der Schar Dagh. Der südliche Pindus umgibt zusammen mit dem
Olymp, der höchsten Erhebung der Halbinsel (3000 m), dem
Ossa, Pelion und Othrys-Gebirge den Talkessel von Thessalien.
Vom Hochland von Arkadien, das den Peloponnes ausfüllt, strahlen
nach S Gebirgsketteu, die Gerippe fingerartig ausgestreckter
Halbinseln bildend, aus.
Entstehung. Der Balkan bildet ein Glied der mittel- be™teu,¡1"
europäischen Gebirgsfalte. Während der Zusammenhang mit euegung
den Karpaten bestehen blieb, wurde der mit dem Kaukasus durch
den Einbruch des Schwarzen Meeres unterbrochen. Der südliche
1877 -
Leipzig
: Fleischer
- Autor: Lüben, August, Winkler, Florens
- Auflagennummer (WdK): 19
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
74 Dritter Cursus.
Knotenpunkte befindet sich der Orbelus, an den sich östlich
der Balkan oder Hämos anschließt. Nördlich vom Balkan
(b. h. Waldgebirge) breitet sich das bulgarische Berg-
land aus, südlich das Kesselland von Thracien, das bis an
das schwarze und ägäische Meer reicht und von der Maritza
durchflössen wird. Es hat im £>., am schwarzen Meer ent-
lang, einen kaum 325 m hohen Bergzug, Strandschea Dagh
genannt, im W. den Despoto Dagh, durch den es von dem
westlich liegenden macedonischen Terrassenlande getrennt
wird. Das südlich vom Schar Dagh laufende Gebirge Bora
Dagh und Pindus hat im Sb., bis zum Golf von Ärta hin,
die Stufenländer von Albanien und Epirus, im O. das
Kesselland Thessalien, das nördlich vom Voluzzagebirge und
Olymp begrenzt wird, östlich von den Höhen des Ossa und
Pelion, südlich vom Othrys. Thessalien stellt sich als eine
wellenförmige Ebene dar und ist, wie Thracien und Mace-
donien, einst ein großer See gewesen, dessen Wasser durch das
enge Thal Tempe abgelaufen sind. Südlich von Thessalien
ist das nach So. in die Halbinsel Attika sich erstreckende
Bergland von Mittelgriechenland, das aus gesonderten Berg-
Haufen besteht, die theils durch tiefe Einsattelungen, theils
durch Thäler von einander getrennt sind: Oeta mit dem
Engpaß von Thermopylä, Parnaß, Helikon und
Kithäron. Die Halbinsel Morea oder der Peloponnes,
durch die Landenge von Korinth mit Mittelgriechenland ver-
bunden, stellt ein von höhern Randgebirgen eingeschlossenes
Plateau dar, dessen Scheitelfläche Arkadien heißt.
Iii. a. Der bedeutendste Strom der Halbinsel ist die
Donau mit der Save (Sau), in welche rechts die Unna,
Bosna und Drina sich ergießen, und der Morava. Von den
3 Mündungsarmen der Donau ist die Sulina mit 5,2 m
tiefem Fahrwasser der wichtigste. Die Flüsse der eigentlichen
Halbinsel sind mit Ausnahme der Maritza und des Karasu
unbedeutend. Namentlich erhalten die südlichen bei dem all-
seitigen Eindringen des Meeres und der geringen Breite des
Landes nur einen kurzen Lauf.
b. Das Klima ist vortrefflich, doch weniger mild als in
Italien. Nur im N. giebt es einen eigentlichen Winter, der
meist plötzlich auf heftige Sommerhitze folgt. Im S. ist der
Winter die Regenzeit; im Sommer ist der Boden dürr, die
Flüsse trocknen aus. Frühling und Herbst sind in der Regel
sehr schön.
c. Die Produkte des Bergbaues sind unbedeutend. Man
18. Europa
- S. 285
1911 -
Goslar a. Harz
: Danehl
- Autor: Riebandt, Johannes
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
— 285 —
der Westen dieses Tieflandes mehr Lehmboden, der Osten Lößboden aufweist? Der
Lehmboden des Westens ist von den Karpatenflüssen angeschwemmt worden; der Löß
dagegen ist von den Nordostwinden angehäuft worden, die ihn aus Asien und Rußland
herüberbrachten.
7. Was Haider Reichtum an Getreide in der Donauebene zur Folge
gehabt? Die Walachische Ebene (zeigen!) ist eins der bedeutendsten Getreide-
länder Europas und kann einen großen Teil unseres Erdteils mit Mais und
Weizen versehen. Das Land treibt infolgedessen einen schwunghaften Getreidehandel
(Rumänien führt jährlich mehr als 7 Mill. Doppelzentner Weizen, 5 Mill. Doppel-
zentner Mais, 2 Mill. Doppelzentner Gerste aus). Wodurch wird der Getreidehandel
erleichtert? Schiffbare Donau usw.
8. Wie kommt es. daß nur ein Donauarm (Sulina) der Schiffahrt
dient? Die Donau bildet ein weites Delta — setzt die Schutt- und Geröllmassen
ab — dadurch versanden die Mündungsarme — Sandbänke werden vor der Mündung
ausgebaut, die den Ausgang versperren und die Einfahrt erschweren. Die Sandbank,
die vor deni mittleren Arme lagert, hat man durchstochen und so schiffbar gemacht usw.
Zusammenfassung und Einprägung.
Bewässerung der Balkan-Halbinsel. Was lehrt die Karte von der
Bewässerung der Halbinsel? — Wir können unterscheiden:
Flüsse der nördlichen Abdachung. Sie strömen alle der Donau zu.
Die Donau selbst gehört nur mit ihrem Unterlaufe der Halbinsel
an. Sie bildet vom Eisernen Tore an (zeigen!) einen großen, nach
Norden zu offenen Bogen, macht dann bei der Einmündung des Pruth
(zeigen!) ein Knie und ergießt sich, in drei Arme geteilt, in das Schwarze
Meer. Der wichtigste dieser drei Arme ist die Sulina (zeigen! —
inwiefern?— Zeige und nenne die Flüsse der Balkan-Halbinsel, die in
die Donau fließen! —
1. Die Save (Quelle, Laufrichtung und Mündung bestimmen lassen!).
2. Die Morawa (zeigen!), a) Bestimme die Quelle — b) die Laufrichtung —
c) die Mündung der Morawa!
3. Der Jsker (zeigen!) Er entspringt auf dem Rilo-Dagh, teilt den Balkan
in einen westlichen und einen östlichen Teil. (Wiedergabe!) —
Flüsse der südlichen Abdachung. Zeige die Flüsse, die nach Süden
fließen! — In welches Meer münden sie? Fast alle in das Ägäische
Meer. Die bedeutendsten davon sind:
1. Die Maritza. Bestimme die Quelle, die Laufrichtung und Mündung der.
Maritza! Sie entspringt auf dem Osiabhange des Rilo-Dagh, fließt erst nach Süd-
osten, macht bei Adrianopel ein Knie und strömt dann in südlicher Richtung weiter
dem Ägäischen Meere zu.
2. Der Wardar. Er hat seine Quelle auf dem Schar-Dagh und mündet in
den Meerbusen von Saloniki (Thessalonich). Wiedergabe.
Flüsse der westlichen Abdachung. Eine ganze Anzahl von Flüssen
der Balkan-Halbinsel fließt nach Westen zu. Die nördlichen von ihnen
fließen dem Adriatischen, die südlichen dem Jonischen Meere zu. Der
wichtigste dieser Flüsse ist der Drin (zeigen!), der aus einem Gebirgssee
kommt, zuerst in nördlicher, dann in südwestlicher Richtung dahinfließt
und in das Adriatische Meer mündet.
Sachliche Vertiefung und Besprechung.
1. Woher mages kommen,daß di e B alkan-Halb ins el keine großen
Flüsse hat? Der eigenartige gitterförmige Aufbau des Landes gestattet den Flüssen
nicht, sich genügend zu entwickeln.
\) Die beiden andern Flußarme heißen Kilia und St. Georg.
1893 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Oehlmann, Ernst, Seydlitz, Ernst von, Rohrmann, Adolf, Schröter, Franz Martin
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
Die Balkan-Halbinsel. 21
seit 1893 durchstochen (s. S. 52). Die Balkan-Halbinsel ist die am
reichsten gegliederte der 3 großeil süd-europäischer: Halbinseln: ihre Gliederung
weist nací) £)., diejenige Italiens nach W. Auch durch Jnselreichtum ist
die Halbinsel ausgezeichnet, bcsvilders im Ägäischen Meere) hier die Ky-
kladen, d. h. die im Kreise (um Delos) gelagerten, und die nördlichen
Sporaden, d. h. die Zerstreuten.
Höhengliederung. Die Gebirge werden in 3 Gruppen getrennt durch
die beidell Furch en reihen a) Salornki, Wardarfluß, Sattel von
Üsküb (Gradkreuzung 42 -f- 21), Mörawa, Belgrad ; d) Konstantinopel,
Adrianopel, Märitza, Beckeir voll Sofia, Morawa, Belgrad. In diesen
Furchen laufen wichtige Bahnlinien.
1. Die illyrisch-griechische Gruppe erfüllt den ganzen Westen der Halb-
insel und zieht in mehreren Längsketten bis an die beiden Südenden des Fest-
landes, die Kaps Tänaron und Malea, und bis in die äußersten Kykladen.
Die wichtigsten Teile dieser Ketten sind: Im N.w. vom österreichischen Karst
an die dinarischen Alpen, bis 2600 m hoch; die albanischen Gebirge, die
einige Seeen umschließen, u. a. den von Ochrida; in Nordgriechenland der
manergleiche Pindus, am Korinthischen Busen der Parnaß (2500 m), im Pelo-
ponnes das wilde Tahgeton - Gebirge (2400 m). An der Ostküste der viel-
zackige Götterberg Olymp (3000 m) und dìe Offa, zwischen beiden das herrliche
Thal Tempe (d. i. Einschnitte), durch das der Peneios die Gewässer Thessaliens
ins Meer führt.
Diese Längsketten werden mehrfach von Querriegeln gekreuzt;„so vom Schar-
Dagh*) (3050 m), in Griechenland vom Othrys und von der Öta, deren N.-
Fuß mit dem Malischen Meerbusen den jetzt durch die Anschwemmungen des
Spercheios sehr verbreiterten Engpaß der Thermopylen, d. i. der Warmen
Thore, bildete. — Mitten im Peloponnes das kühle, feuchte Hochland Arkadien.
2. Das makedonisch-thrakische Bergland.
a) Das makedonische Stufenland im W. d) Das Bergland der drei-
fingerigen Halbinsel Chalkidikê; auf dem östlichsten Finger der Schrecken der
Perserflotten, das steile Vorgebirge Athos (2000 m). c) Der Rilo-Dagh im N.
(2750 m). ck) Das Rh öd op e-Gebirge im O.
3. Der Balkan, d. i. Waldgebirge, die längste Kette der Halbinsel, bis
2400 m hoch, läuft vom Timok, einem Nebenflüsse der Donau, ostwärts bis ans
Schwarze Meer, in den W.-, Mittel- und O.-Balkan gegliedert. Unter den
zahlreichen Übergängen ist der bekannteste der Sipkasschipkaj-Paß, 1200 m.
An großen Flüssen fehlt es, wie der Apenninen-, so der Balkan-Halbinsel;
auch der größte, die Märitza, ist nur wenig schiffbar. Geschichtlich bemerkens-
wert der Enrôlas, an dem Sparta, und der Alpheios, an dem Olympia liegt.
Ebenso fehlen weite Tiefebenen. Die umfangreichste ist die thrakifche an
der Märitza; kleinere finden sich an der N.-Küste des Ägäischen Meeres, so n. vom
Golf von Saloniki die makedonische, w. von der Offa die thessalische.
Klima. _ Der breite n. Rumpf hat heiße Sommer, aber die Waldungen ver-
lieren noch ihr Laub im Winter, der rauh wird durch kalte Winde aus der russischen
Ebene; dagegen fällt s. vom 41. Breitengrade nur selten Schnee, und selbst der
Gipfel des Olymps ist nicht immer mit Schnee bedeckt. Die Niederungen Griechen-
lands sind sehr heiß; in der mesfenischen reifen sogar Datteln.
) Dagh — Gebirge.
1886 -
Paderborn [u.a.]
: Schöningh
- Autor: Nieberding, Karl, Richter, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 19
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Die Balkanhalbinsel zeichnet sich also aus durch eine außerordentlich reiche horizontale Gliederung, besonders im O. und S. — Die Westküste Griechenlands ist ziemlich einförmig, dagegen ist die Küste Dalmatiens im N. wieder reich an Halbinseln, vortrefflichen Häfen (Clttaro, Ragnsa, Spllato, Zara und Fiume) und Inseln. — Auch die Halbinsel Istrien kann als ein Glied der Balkanhalbinsel angesehen werden. Uber die Inseln vergl. § 28!
Iii. Bodengestalt; Flüsse, a) Auf der eigentlichen Balkanhalbinsel ist im O. das bedeutendste Gebirge der Balkan (Haemus), ein schön geschwungener Gebirgsbogen, der in der Gegend von Wid-din mit einer einfachen Kette beginnend, dann an Breite immer zunehmend sich bis zum Schwarzen Meer erstreckt, mit wichtigen Pässen (Schipka-Paß!). Nördl. davon liegt Bulgarien, eine Hochfläche, welche nach der Donau allmählich abfällt, mit dem Jsker. Südlich vom Balkan liegt Rumelien, das alte Thrakien, mit dem fruchtbaren Flußgebiet der Maritza (Hebrus), welches im W. begrenzt wird von dem Rhodope- oder Despoto-Gebirge. Dieses wird durch ein tiefes Thal, in welchem der Mesta (Nestus) fließt, in einen östl. und westl. Teil geteilt; den letzteren begleitet im W. die Struma (Strymon). — Die westl. Hälfte der eigentlichen Balkanhalbinsel ist ebenfalls angefüllt mit zahllosen Gebirgszügen, welche, im N. mit den Alpen in Verbindung stehend, vorwiegend von Nw. nach So. streichen. Zn bemerken sind die Din arischen Alpen, ferner das Bergland Montenegro, aus welchem die Drina zur Save strömt, endlich der Schar Dagh, an dessen Nordseite die Wasserscheide zwischen dem Wardar (Axius) und der Moräwa liegt.
b) 1. Nordgriechenland. Unter dem 40° liegt der wichtige Gebirgsknoten von Metzowo (Lacmon), von welchem 4 Flüsse nach 4 verschiedenen Himmelsgegenden fließen: die Vjossa (Aous) nach Nw., die Wistritza (Haliacmon) nach No., der S a l a m v r i ci (Peneus) nach So., der Aspropotamos (Achelous) nach Sw. — Jener Gebirgsknoten entsendet nach O. und W. Gebirgszüge, die Cambunischen und Akrokerannischen Berge der Alten; letztere enden mit dem Kap Linguetta, erstere mit dem 3000 m hohen O ly mp. Zwischen Olymp und Ossa das berühmte Thal Tempe. Südl. vom Ossa der Peliou. Der Lakmou entsendet aber noch einen dritten Gebirgszug, den Pindus, nach S., die hohe Grenzmauer zwischen dem fruchtbaren Thessalien (Schlachtfelder!) und Epirns. Sein Südende (unter 39°) bildet der Gebirgsknoten des Velnchi (Tymphrestus), von welchem sich in einem spitzen Winkel, aus welchem der Spercheios strömt, 2 Querriegel nach O. ziehen, der Othrys und der O t a. (Paß der Thermopylen!) — Westl. vom Pindus vreitet sich das Berg land von Epirns aus mit der fruchtbaren Hochfläche von Janina (an der Stelle des alten Dodona), durchströmt vom Aspropotamos, dem längsten Fluß der griechischen Halbinsel.