Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 72

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
72 Heimatkunde der Provinz Sachsen. Oer Boden der Tiefebene unserer Provinz wird von älterem und jüngerem Schwemm- lande bedeckt. 3. Landschaften des Tieflandes: 1. Die Leipziger Tieflandsbucht. 2. Das Land rechts von der Elbe. Z. Das nördliche Harzvorland mit der Magdeburger Borde. 4. Die Altmark. Kbb. 47. Die Leipziger Tieflandsbucht. 1. Die Leipziger Tieflandsbucht. Landschaftsbild. 1. Lage und Name. Das Tiefland der Provinz Sachsen schiebt sich zwischen dem sächsischen Lerglande und der (Zzuerfurter platte tief nach Südwesten hin vor. Wie ein Meeresarm greift es in das südliche Lergland bis in die Meitzer und Menburger Gegend ein. Es bildet hier gleichsam eine Bucht. Sie heißt

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. VII

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
4 Inhaltsverzeichnis. Seite Die Provinz wachsen....................1 A. Die Thüringer Mulde..........................................2 I. Die Umwallung der Mulde......................................2 1. Der Thüringer lvald..........................................2 2. Oer harz....................................................17 3. Das Eichsfeld..................................................32 4. Ilmplatte....................................................36 Ii. Die großen Becken im Innern Thüringens........................42 1. Das Thüringer Mitteldecken..............................43 2. Die Goldene flue.....................• 56 3. Die Gothaer Mulde.............'..................65 Iii. Die staatlichen Verhältnisse der Thüringer Mulde..................70 B. Das Tiesland der Provinz Sachsen............................71 1. Die Leipziger Tieflandsbucht ...................................72 2. Das Land rechts von der Elbe..................................80 3. Das nördliche Harzvorland und die Magdeburger Börde............85 4. Die flltmar!..................................................93 5. Die staatlichen Verhältnisse des Tieflandes........................98 C. Die Einteilung und Verwaltung der Provinz Sachsen..........99 D. Himmelskunde..................................................ioo 1. Der Horizont und das Himmelsgewölbe.............100 2. Die Himmelsgegenden.....................100 3. Die Sonne..........................101 4. Der Mond..........................104 5. Der Sternenhimmel............................................105

2. Grundzüge - S. 79

1908 - Breslau : Hirt
§ 185—186. Westelbisches Tiefland. 79 bevölkerte Jndustriebezirke entwickelt, während sonst das Westelbische Tiefland dünn bevölkert ist. Größere Städte sind nur an günstiger Verkehrslage entstanden. Mit Ausnahme der rheinfränkischen Bewohner der Kölner Tieflandsbucht wohnt hier der niedersächsische und an der Küste der friesische Stamm. In der Leipziger Bucht wohnen Obersachsen und Thüringer. § 185. Staatlich gehört auch der größte Teil des Westelbischen Tieflands zum Königreich Preußen, doch ist sein Besitz durch viele Kleinstaaten unterbrochen. In die Leipziger Tieflandsbucht teilen sich das Königreich Sachsen (§150/151) und die Provinz Sachsens Von letzterer liegt hier der Reg.-Bez. Merseburg. Die wichtigsten Orte liegen an der Saale: Naumburg und Weißenfels (§142), Merseburg, endlich die Großstadt fhalle mit einer Universität. Im südlichen Teile der Bucht werden Braunkohlen abgebaut. Der nördliche Teil der Provinz Sachsen wird vom südlichen fast ganz getrennt durch das Herzogtum Anhalt, das sich vom Harz über die Saale und Muldemündung bis auf den Fläming zieht. Hauptstadt des fruchtbaren, an Braunkohlen und Salzen reichen Landes ist ** Dessau an der Mulde. Der Reg.-Bez. Magdeburg der Provinz Sachsen (ostelbischer Abschnitt § 174) ist nördlich vom Harz sehr fruchtbar („Magdeburger Börde", Rübenbau), die Altmark dagegen, das Ausgangsland des preußischen Staates, ist sandig. An der Elbe liegt die Hauptstadt der Provinz, fmagdeburg, eine alte Brückenstadt und Festung, der erste deutsche Zuckermarkt und bedeutender Jndustrieort. Vor dem Nordrande des Harzes liegen das altertümliche Halberstadt und die Gärtnerstadt Quedlinburg. Der Haupwrt für Salzbergbau ist Staßsurt. Nördlich vom Harz, zwischen den Provinzen Sachsen und Hannover, liegt der Hauptteil des Herzogtums Braunschweig mit der Hauptstadt fbraunschweig, an der Oker in fruchtbarer Umgebung. Es treibt viel Gemüsebau und Industrie und ist Sitz einer Technischen Hochschule. § 186. Die meist evangelische Provinz Hannover ( = Ostpreußen) hat mit allen sechs Regierungsbezirken Anteil am Westelbischen Tieflande. Zwischen Elb- und Wesermündung liegt der Reg.-Bez. Stade, dessen Nordwestspitze das hamburgische Kuxhaven ist. An den Küsten ziehen sich fruchtbare Marschen hin, das Binnenland ist Geest und Moor. Stade liegt in der Nähe der Elbe. An der Wesermündung bildet Geestemünde, Deutschlands erster Fischereihafen, mit dem bremischen Vorhafen Bremerhaven fast eine Stadt. Zwischen Elbe und Aller liegt der Hauptteil des Reg.-Bez. Lüneburg mit der Hauptstadt an der Ilmenau, ein dünnbevölkertes Geestland mit viel Wald und Vieh-(Schweine-)zucht. Die größte Stadt ist das industrielle **Harburg an der Elbe. An der Aller liegt der gewerbtätige alte Fürstensitz Celle. Vom Reg.-Bez. Hildesheim liegt nur der Nordsaum im Tief- land. Bei Peine wird Eisen gefunden und verarbeitet. Der Reg.-Bez. Hannover zieht sich von der Weser bei Hameln über Leine und Weser hufeisenförmig bis zur Hunte. Sein westlicher Teil ist moorig. Die schöne Hauptstadt, zugleich die der Provinz, ff Hannover an der Leine, ist ein vielseitiger Jndustrieort geworden. Wichtig ist es als Knotenpunkt der großen Bahnen Berlin—köln, Frankfurt—hamburg; es hat eine Technische Hochschule. Ihm gegenüber liegt westlich der Leine die auf- strebende Fabrikstadt ** Linden. 1 Ganz überwiegend evangelisch.

3. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 69

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. 69 Das Land am Fuße der Gebirge zeichnet sich wie das Marschland durch hohe Fruchtbarkeit aus, so 1. die kölnische Tieflandsbucht mit den Städten Bonn, Köln und Düsseldorf; 2. die westfälische Tieflandsbucht oder das Münsterland mit ihrer fast ausschließlich Landwirtschaft treibenden Bevölkerung; der Hauptort ist Münster; endlich 3. das Fruchtland von Hannover bis zur Leipziger Bucht, also hauptsächlich Braunschweig und die Provinz Sachsen, wo der Zuckerrüben- und Gemüsebau eine außerordentliche Ausdehnung gewonnen und große Wohl- habenheit erzeugt hat. Das Westdeutsche Tiefland ist von sehr verschieden- artiger Bodcnbeschasfenheit und im ganzen ein Ge- biet der Landwirtschaft. Die Bevölkerung ist der Abstammung nach rein deutsch: in der kölnischen Bucht fränkisch, in den übrigen Gebieten niedersächsisch. Politische Einteilung und Siedelnngen. Zum Westdeutschen Tief- lande gehören die folgenden preußischen Provinzen und deutschen Staaten: 1. der nördliche Teil der Rheinprovinz. Hier Köln am Rhein, über 1/2 Mill. E., in der Mitte der fruchtbaren und dichtbevölkerten Tieflandsbucht und am Kreuzungs- punkte der Weltverkehrslinien Berlin — Paris und London — Genua. Es ist heute der wichtigste Handelsplatz im Westen Deutschlands und ein Waffenplatz ersten Ranges. Weltbekannt sind der Kölner Dom, eines der höchsten Bauwerke der Erde (156 m), und das Kölnischwasser. Deutz und Mülheim sind wirtschaftlich mit Köln ver- buuden. Düsseldorf, 360000 Einw., ist der Rheinhafen der indnstriereichen Wnpperstädte und Sitz einer berühmten Malerakademie. Duisburg (Düsburg) hat den größten deutscheu Rheinhafen und ist der Verschissnngsplatz der westfälischen Kohle; 230000 Einw; in der Nahe Hamborn mit bedeutender Industrie, 100000 Einw. Links vom Rhein Krefeld, 130000 Eimv., Mittelpunkt der deutschen Samt- und Seidenindnstrie; 2. die Provinz Westfalen, zwischen Niederrhein und Weser; Münster, im Mittelpunkt der gleichnamigen fruchtbaren Bucht, ist Sitz einer Universität, Hamm hat große Eisengießereien, Paderborn, eine altertümliche Stadt, ist Bischofssitz; 3. die Provinz Hannover zu beiden Seiten der Weser. An der Aller Celle und Verden; an der Leine Hannover, 300000 Einw., früher eine stille Residenzstadt, jetzt Sitz blühender Großindustrie; auch Knotenpunkt wichtiger Bahn- linien (Köln—berlin). In der Lüneburger Heide Lüneburg. Im Emsgebiet: Osnabrück und Emden. Am Jadebusen der Kriegshafen Wilhelmshaven. Die Provinz Hannover umschließt zwei Kleinstaaten: 1. das Groftherzogtum Oldenburg mit der Hauptstadt Oldenburg an der Hunte, einem Nebenfluß der Weser; 2. das Herzogtum Vraunschweig mit der Hauptstadt gleichen Namens an der Oker, 145000einw.; flußaufwärts Wolfen- büttel mit großer Bibliothek;

4. Das Deutsche Reich - S. 62

1914 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
62 Die deutschen Landschaften im einzelnen. Verkehr Städte schafft, so sind hierdurch die natürlichen Gegebenheiten zur Ent- stehung zahlreicher und großer Siedelungen vorhanden. Die Verkehrslage der Niederung muß demgemäß als überaus günstig bezeichnet werden. Die natürliche Ausstattung des Norddeutschen Tieflandes ist, wie die Mitteleuropas überhaupt, nicht eben glänzend und überschwenglich, doch so, daß das Land durch ernste Anstrengung seiner Bewohner zu hoher Entwicklung ge- bracht werden konnte. Durch die Elbe zerfällt das ganze Tiefland in zwei Teile: das Tiefland westlich der Elbe oder das Westdeutsche Tiefland und das Tiefland östlich der Elbe oder das Ostdeutsche Tiefland. A. Das Westdeutsche Tiesland. Bodengestalt und Bewässerung. Die reichen Niederschläge des Westdeutschen Tieflandes (600—800 mm) und insbesondere der nahen Mittel- gebirge (1000 mm), eine Folge der Nähe des Ozeans, verursachen im Verein mit der teilweise völligen Flachheit des Bodens die vielfach über- reiche Bewässerung des Gebietes. Diese Züge hat das Westdeutsche Tiefland mit dem nahen Holland gemein. Seine Hauptflüsse sind Rhein, Ems und Weser. Naturgebiete. Im Westdeutschen Tieflande sind vier Naturgebiete zu unterscheiden: 1. das Fruchtland am Gebirgsfuße, 2. und 3. die Moor- und Geeststrecken in den mittleren Teilen und endlich 4. der Marschensaum längs der Küste und dem Mündungslande der Flüsse. 1. Das Fruchtland am Fuße der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle. Vom Nordsaume der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle bis zu den Heide- und Moorgebieten der Niederung überkleidet den Boden vielfach gelbbrauner Lößlehm, auf dem der hohe Bodenertrag in der Provinz Sachsen, in Anhalt und der Gegend nördl. vom Harz bis nach Braunschweig und Hannover hin beruht. Diese Strecke ist das Hauptgebiet des deutschen Zuckerrübenbaues, worin Deutschland allen Ländern der Erde vorangeht. Am Rhein, der oberen Ems, der Saale und Mulde dringt dieses gesegnete Fruchtland noch tief in die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle ein und bildet die Kölnische, Münsterer und Leipziger Tieflandsbucht. a) Die Kölnische Tieflandsbucht. An das Rheinische Schiefergebirge schließt sich nordwestlich die Nieder- rheinische Ebene an, deren südlicher, noch von Gebirgen umgrenzter Teil als Kölnische Bucht bezeichnet wird. Der Rhein tritt in das Tiefland bei Bonn ein und verläßt den deutschen Boden bei Emmerich. Seine Ufer sind nunmehr reizlos, aber seine Wasser-

5. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 69

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. 69 Das Land am Fuße der Gebirge zeichnet sich wie das Marschland durch hohe Fruchtbarkeit aus, so 1. die kölnische Tieflandsbucht mit den Städten Bonn, Köln und Düsseldorf; 2. die westfälische Tieflandsbucht oder das Münsterland mit ihrer fast ausschließlich Landwirtschaft treibenden Bevölkerung; der Hauptort ist Münster; endlich 3. das Fruchtland von Hannover bis zur Leipziger Bucht, also hauptsächlich Braunschweig und die Provinz Sachsen, wo der Zuckerrüben- und Gemüsebau eine außerordentliche Ausdehnung gewonnen und große Wohl- habeuheit erzeugt hat. Das Westdeutsche Tiefland ist also von sehr verschieden- artiger Bodenbeschaffenheit und im ganzen ein Gebiet der Landwirtschaft. Die Bevölkerung ist der Abstammung nach rein deutsch: in der kölnischen Bucht fränkisch, in den übrigen Gebieten niedersächsisch. Politische Einteilung und Siede tun gen. Zum Westdeutschen Tief- lande gehören die folgenden preußischen Provinzen und deutschen Staaten: Der nördliche Teil der Rheinprovinz. Hier Köln am Rhein, 430000 Eiuw., in der Mitte der fruchtbaren und dichtbevölkerten Tieflandsbucht und am Kreuzungs- punkte der Weltverkehrslinieu Berlin — Paris und London — Genua. Es ist heute der wichtigste Handelsplatz im Westen Deutschlands und ein Wasfenplatz ersten Ranges. Weltbekannt sind der Kölner Dom, eines der höchsten Bauwerke der Erde (156 m), und das Kölnischwasser. Düsseldorf, über lu Mill. Einw., ist der Rheinhafen der indnstriereichen Wupperstädte und Sitz einer berühmten Malerakademie. Dnis- burg-Ruhrort (Düsburg) hat den größten deutschen Rheinhafen und ist der Verschiffungsplatz der westfälischen Kohle; fast 200000 Einw. Links vom Rhein Krefeld, 110000 Einw., Mittelpunkt der deutschen Samt- und Seidenindustrie. Die Provinz Westfalen, zwischen Niederrhein und Weser; Münster, im Mittelpunkt der gleichnamigen fruchtbaren Bucht, ist Sitz einer Universität, Hamm hat große Eisengießereien, Paderborn, eine altertümliche Stadt, ist Bischofssitz. Die Provinz Hannover zu beiden Seiten der Weser. An der Aller Celle und Verden; an der Leine Hannover, 1/i Mill. Einw., früher eine stille Residenzstadt, jetzt Sitz blühender Großindustrie; auch Knoteupunkt wichtiger Bahn- linien (Köln—berlin). In der Lüneburger Heide Lüneburg. Im Emsgebiet: Osnabrück und Emden. Am Jadebusen der Kriegshafen Wilhelmshaven. Die Provinz Hannover umschließt zwei Kleinstaaten: 1. das Groftherzogtum Oldenburg mit der Hauptstadt Oldenburg an der Hunte, einem Nebenfluß der Weser; 2. das Herzogtum Vraunfchweig mit der Hauptstadt gleichen Namens an der Oker, nahezu 140000 Einw.; flußaufwärts Wolfenbüttel mit großer Bibliothek.

6. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 66

1902 - Breslau : Hirt
66 Westelbisches Tiefland. B. Isevökkerung, Izestedelung, staatkichc Gliederung. 8 92. Die Bevölkerung gehört ganz überwiegend dem hier seßhaft u»d darum unvermischt gebliebenen niedersächsischen Stamme an und weist als Typus hellblonde (Flachs-)Haare und blaue Augen auf. Die nahverwnndten Friesen an der Küste tauschen immer mehr ihre Sprache gegen das niedersächsische Plattdeutsch ein. Die Rheinische Tieflandsbucht s. von Düsseldorf bewohnen die mitteldeutschen Rheinfranken, die Leipziger Tieflandsbucht s. der Linie Quedlinburg-Saalemündung die ebenfalls mitteldeutschen Obersachsen und Thüringer. Die Besiedeluug ist in der Lüneburger Heide, im größeren s.w. Teile von Oldenburg, im Emslande und im N.w. der Münsterschen Tieflands- bucht sehr spärlich 1. Bemerkenswert ist hier die Armnt an Städten und die große Anzahl von Einzelhöfen und sehr kleinen Dörfern, die sich aus der Dürftigkeit des Bodens' erklärt. Vom S. der Münsterschen Bucht erreicht die Besiedelnng nach S.w. hin die größte Volksdichte im ganzen D. R. und zugleich die größte Zusammenhänfnng von Groß- und größeren Städten. Hier im rheinisch-westfälischen Industriegebiete wohnen durch- schnittlich mehr als 500 Menschen auf 1 qkm. Dichter sitzt infolge der Fruchtbarkeit des Bodens die Bevölkerung auch iu dem Streifen längs des n. Gebirgsrandes und verdichtet sich am N.-Rande des Harzes wie in dem Ackerbau und Industrie treibenden Bezirke der Leipziger Tieflands- bucht auf mehr als 150 E. auf 1 qkm. § 93. Der S.o. der Leipziger Bucht gehört dem Königreich Sachsen. Hier am Zusammenfluß der Elster und Pleiße der alte, vielumkämpfte (1631, 1632, 1757, 1813) Vereinigungspunkt der wichtigsten deutschen Straßen vom Rhein, von der Donau, vom O. und von der Küste her, jetzt bedeutender Eisenbahnknotenpunkt, -^Leipzig, die viertgrößte Stadt und der zweite Binnenhandelsplatz im D. R., Messen, für Rauchwaren (Pelzwerk) der erste Markt Europas, Mittelpunkt des deutschen Buch- Handels und Buchdrucks, großer, vielseitiger Judustrieplatz, drittgrößte Universität des D. R., Handelshochschule, berühmtes Konservatorium Musik- Lehranstalt), Sitz des Reichsgerichts. Ö. Hubertus bürg, Frieden 1763. Zur Leipziger Bucht gehört noch eine Reihe kleiner sächsischer Städte, wie Döbeln und Grimma, mit Industrie- und Ackerbaubeschäftigung, auch ^Altenburg, s.s. 40s., an der Leipziger S.-Straße (Pleißetal) mit seiner wohlhabenden, an der ererbten Volkstracht festhaltendei?Bauern- bevölkernng. Der O. des Altenbnrger Landes besitzt ausgedehnte, wert- volle Braunkohlenlager. 8 94. Von der preußischen Provinz Sachsen sind hier zu nennen ^Zeitz an der Elster, Braunkohlen- und Gewebeindustrie, Naumburg an der Saale, Weinbau und Gärtnerei, *Weißensels, Salz und Porzellan- industrie, Merseburg, Hauptstadt des Reg.-Bez., und der in leb- * An einigen sandigen Gegenden kommen nicht 25 Bewohner auf 1 qkm-

7. Grundzüge - S. 102

1917 - Breslau : Hirt
102 Länderkunde Europas. § 129. Die Entwässerung des Westelbischen Tieflands geschieht nach der Nordsee: 1. durch die Elbe. Welches sind ihre Nebenflüsse im Westelbischen Tiefland? Welche Kanäle oerbinden sie mit den Ostseegebieten? 2. durch die Weser. Wie die Elbe empfängt sie ihren wichtigsten Nebenfluß die Aller, von rechts. Die Aller wird von links verstärkt durch Leine und Oker. Von links erhält die Weser die Hunte. 3. durch die Ems. Wo entspringt, wo mündet sie? Durch den Dortmund- Ems-Kanal ist dem westfälischen Industriebezirk auf deutschem Boden ein Schiff- fahrtsweg zur Nordsee geschaffen. 4. durch den unteren Rhein. Ihm fliegen im Tieflande von rechts Ruhr und Lippe zu. Wo liegen ihre Quellen? Welcher andere Fluh entspringt in der Nähe der Lippequelle? § 130. Das Klima des Westelbischen Tieflandes unterscheidet sich von dem des Ost- elbischen beträchtlich. Der Einfluß der Nordsee mildert die Temperatur von Winter und Sommer. Die Niederschläge sind reichlicher. Der Küstenstreifen ist waldarm, ganz besonders Ostfriesland. Heide, unterbrochen durch Kiefern und Wacholderbüsche, bedeckt weithin die Geest. Auf moorigem wie auf sandigem Boden finden sich auch ausgedehnte Eichenwälder. Auf dem fetten Boden der Marschen blüht die Zucht der Rinder und Pferde, in der Geest die der Schweine und Schafe. Der Ackerbau breitet sich durch künstliche Verbesserung des Bodens immer weiter in die Heide und ins Moor aus. Zahlreich sind auf magerem Boden die Einzelhöfe. An Bodenschätzen besitzt das Westelbische Tiefland im 0 Salze, an der Aller Petroleum. In der Münsterschen und der Kölnischen Tieflandsbucht birgt es Mengen von Steinkohlen. Hier haben sich dicht bevölkerte Industriebezirke entwickelt, während sonst das Westelbische Tiefland spärlich besiedelt ist. Größere Städte entstanden nur an günstiger Verkehrslage. Mit Ausnahme der rheinfränkischen Bewohner der Kölner Bucht wohnt im Vinnenlande der niedersächsische, an der Küste der friesische Stamm. In der Leipziger Bucht leben Obersachsen und Thüringer. § 131. Staatlich gehört auch der größte Teil des Westelbischen Tieflands zum König- reich Preußen, doch ist sein Besitz durch viele kleinere Staaten unterbrochen. 1. Von Preußen sind die Provinzen Sachsen, Hannover, Westfalen und die Rheinprovinz beteiligt. a) Provinz Sachsen (Thüringischer und Ostelbischer Anteil § 109 und 124). Der Regierungsbezirk Merseburg liegt größtenteils in der Leipziger Tieflands- bucht. Seine wichtigsten Orte entstanden an der Saale: Naumburg (§ 109), Merseburg und vor allem H alle ^ (180). Dieses, eine alte Salzsiederstadt, befindet sich als Eisenbahnknoten, Fabrikplatz und Sitz einer Universität in schnellem Auf- schwung. Der Regierungsbezirk Magdeburg besitzt nördlich vom Harz sehr fruchtbare Landstriche („Magdeburger Börde", Rübenbau). Die Altmark dagegen, die Wiege des Preußischen Staates, ist sandig. An der Elbe liegt die Hauptstadt der Provinz, 1 Alle Ortsnamen „Hall" und alle Flußnamen „Saale" deuten Salzgewinnung an.

8. Mitteleuropa - S. IV

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— Iv — Provinz Hessen-Nassau......... „ Westfalen.......... „ Oberhessen, Waldeck, Lippe-Detmold, Schaumburg-Lippe....... Iii. Das Thüringisch-Sächsische Hügelland und seine Randgebirge........... Der Thüringerwald............ Das Thüringer Becken........... Der Harz und sein Vorland......... Großthüringen:............. Sachsen-Weimar-Eisenach........ Sachsen-Koburg-Gotha......... Sachsen-Meiningen.......... Sachsen-Altenburg.......... Reuß ältere Linie........... Reuß jüngere Linie.......... " Schwarzburg-Rudolstadt ........ Schwarzburg-Sondershausen....... Anhalt................. Braunschweig............... Sachsen................ Volksstaat Sachsen.......... Provinz Sachsen........... Iv. Die Sudeten und die Schlesische Tieflands- bucht................. Die Sudeten.............. Der Karpathische Landrücken......... Die Schlesische Tieflandsbucht......... Provinz Schlesien........... Das Norddeutsche Tiefland. L Das Westdeutsche Tiefland Die Nordsee........ Die Inseln........ Die Nordseeküste ...... Das Westdeutsche Binnenland . Provinz Hannover . . . Oldenburg...... Hamburg....... Bremen....... Il Das Ostdeutsche Tiefland . Der Küstensaum der Ostsee. . .

9. Erdkunde für höhere Schulen - S. 243

1907 - München [u.a.] : Oldenbourg
Iii. Das Norddeutsche Tiefland. 243 Herzen des preußischen Staates. An einer trefflichen Wasserstraße und am Schnitt- punkt der Elblinie mit der ostwestlich verlaufenden Straße gelegen, ward es ein be- deutender Handelsplatz und eine wichtige Industriestadt. Es ist der größte Zucker- markt Deutschlands; auch Maschinenbau wird schwunghaft betrieben. Von Magdeburg südlich liegt Staßfurt, mit dem größten Salzbergwerk Deutschlands. Dem Vorlande des Harzes gehören Halber st adt (45000 Einw.) und Quedlinburg an, dieses mit bedeutender Gartenkultur. — Nördlich von Magdeburg Stendal und nw. von diesem Salzwedel. Von der Provinz Sachsen wird fast ganz umschlossen das Herzogtum Anhalt mit der Residenzstadt Dessau an der Mulde (55000 Eiuw.). An der unteren Saale: Bern bürg. 6) Die Leipziger oder Sächsisch-Thüringische Tieflandsbucht. Die Leipziger Bucht erstreckt sich von den n. Ausläufern des Erzgebirges, der Thüringischen Hochflache und des Harzes bis zum Fläming und wird von der Weißen Elster mit der Pleiße, der Mulde und der Elbe be- wässert. Die Elbe tritt unterhalb Meißen in das Tiefland ein. Mit der reichen Bewässerung verbindet sich ein überaus fruchtbarer Lößboden und hohe Sommerwärme, so daß die Ebene lohnenden Ertrag liefert, ja als die „Korn- kammer Sachsens" bezeichnet wird. Vortrefflich gedeihen Zuckerrüben, Gemüse und Handelspflanzen mancherlei Art. Die in der Nähe befindlichen Braun- Kohlenlager fördern die industrielle Tätigkeit, und zahlreiche, auch in der Kriegs- geschichte bekannte Straßen, die von Böhmen, Franken, Hessen und der Nord- deutschen Tiefebene in der Bucht sich vereinigen, begünstigen den Handel. So sind auch in der Leipziger Bucht wie in der Kölnischen alle Bedingungen für ein reiches Gedeihen gegeben. Politische Zugehörigkeit und Siedelungen. Die Leipziger Bucht umfaßt Teile des Königreichs Sachsen, der preußischen Provinz Sachsen und des Herzogtums Sachsen-Altenburg. Im Königreich Sachsen: Leipzig an der Mündung der Pleiße in die Elster, 1/2 Mill. Einw., die wichtigste Handelsstadt des mittleren Deutschland, weil fast genau im Mittelpunkte des Reiches gelegen, wo sich zahlreiche Verkehrswege vereinigen. Daher sind in der Umgebung Leipzigs auch oftmals entscheidende Schlachten geschlagen worden, so bei Breitenfeld und Lützen im Dreißigjährigen Kriege, vor allem aber 1813 die große Völkerschlacht. Leipzig -hat auch eine der hervorragendsten Universitäten in Deutschland, den größten deutschen Buchhandel und ist der Sitz des Reichsgerichts. Im Herzogtum Sachsen-Altenburg: Alteuburg, Hauptstadt, 40000 ©., Markt für Feldfrüchte und Pferde und Sitz mancherlei Industrie (Handschuh- und Hut- fabrikation). 2. Die Moore. Verbreitung und Ausdehnung. Die Moore haben ihre größte Ver- breitung im Emsgebiet, dann in Friesland und im Unterlaufe der Weser und Aller. Hier erfüllen sie nicht bloß die breiten Sohlen der Flußtäler, sondern sie bedecken ganz vorwiegend die stachen Mulden der Heide oder Geest, wofern

10. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 69

1918 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. 69 Das Land am Fuße der Gebirge zeichnet sich wie das Marschland durch hohe Fruchtbarkeit aus, so 1. die kölnische Tieflandsbucht mit den Städten Bonn, Köln und Düsseldorf; 2. die westfälische Tieslandsbucht oder das Münsterland mit ihrer fast ausschließlich Landwirtschaft treibenden Bevölkerung; der Hauptort ist Münster; endlich 3. das Fruchtland von Hannover bis zur Leipziger Bucht, also hauptsächlich Braunschweig und die Provinz Sachsen, wo der Zuckerrüben- und Gemüsebau eine außerordentliche Ausdehnung gewonnen und große Wohl- habenheit erzeugt hat (f. S. 66). Das Westdeutsche Tiefland ist von sehr verschieden- artiger Bodenbeschaffenheit und im ganzen ein Ge- biet der Landwirtschast. Die Bevölkerung ist der Abstammung nach rein deutsch: in der kölnischen Bucht fränkisch, in den übrigen Gebieten niedersächsisch. Politische Einteilung und Siedelungen. Zum Westdeutschen Tief- lande gehören die folgenden preußischen Provinzen und deutschen Staaten: 1. der nördliche Teil der Rheinprovinz. Hier Köln am Rhein, über V2 Mill. E., in der Mitte der fruchtbaren und dichtbevölkerten Tieflandsbucht und am Kreuzungs- punkte der Weltverkehrslinien Berlin — Paris und London — Genua. Es ist heute der wichtigste Handelsplatz im Westen Deutschlands und ein Waffenplatz ersten Ranges. Weltbekannt sind der Kölner Dom, eines der höchsten Bauwerke der Erde (156 m), und das Kölnischwasser. Deutz und Mülheim sind wirtschaftlich mit Köln ver- bunden. Düsseldorf, 360000 Einw., ist der Rheinhafen der industriereichen Wupper- städte und der Sitz einer berühmten Malerakademie. Duisburg (Düsburg) hat den größten deutschen Rheinhafen und ist der Verschiffungsplatz der westfälischen Kohle; 230000 Einw; in der Nähe liegt Hamborn mit bedeutender Industrie, 100000 Einw. Links vom Rhein ist Krefeld, 130000 Einw., der Mittelpunkt der deutschen Samt- und Seidenindustrie; 2. die Provinz Westfalen, zwischen Niederrhein und Weser; Münster, im Mittelpunkt der gleichnamigen fruchtbaren Bucht, ist Sitz einer Universität, Hamm hat große Eisengießereien, Paderborn, eine altertümliche Stadt, ist Bischofssitz; 3. die Provinz Hannover zu beiden Seiten der Weser. An der Aller liegen Celle und Verden; an der Leine Hannover, 300000 Einw., früher eine stille Residenzstadt, jetzt ein Sitz blühender Großindustrie; auch ein Knotenpunkt wichtiger Bahnlinien (Köln—berlin). In der Lüneburger Heide Lüneburg. Im Emsgebiet: Osnabrück und Emden. Am Jadebusen der Kriegshafen Wilhelmshaven. Die Provinz Hannover umschließt zwei Kleinstaaten: 1. das Großherzogtum Oldenburg mit der Hauptstadt Oldenburg an der Hunte, einem Nebenfluß der Weser; 2. das Herzogtum Vraunschweig mit der Hauptstadt gleichen Namens an der Oker, 145000 Einw.; flußaufwärts W o lfen- büttel mit großer Bibliothek;

11. Länderkunde des Deutschen Reiches - S. 54

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
54 Die deutschen Landschaften im einzelnen. A. Das Westdeutsche Tiefland. Bode nge st alt und Bewässerung. Die reichen Niederschläge des Westdeutschen Tieflandes (600—800 mm) und insbesondere der nahen Mittel- gebirge (1000 mm), eine Folge der Nähe des Ozeans, verursachen im Verein mit der teilweise völligen Flachheit des Bodens die vielfach über- reiche Bewässerung des Gebietes. Diese Züge hat das Westdeutsche Tiefland mit dem nahen Holland gemein. Seine Hauptflüsse sind Rhein, Ems und Weser. Naturgebiete. Im Westdeutschen Tieslande sind vier Naturgebiete zu unterscheiden: 1. Das Fruchtland am Gebirgssuße, 2. und 3. die Moor- und Geeststrecken in den mittleren Teilen und endlich 4. der Marschensaum längs der Küste und dem Mündungslande der Flüsse. 1. Das ?ruchtland am Fuße der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle. Vom Nordsaume der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle bis zu den Heide- und Moorgebieten der Niederung überkleidet den Boden vielfach gelbbrauner Lößlehm, auf dem der hohe Bodenertrag in der Provinz Sachsen, in Anhalt und der Gegend nördl. vom Harz bis nach Braunschweig und Hannover hin beruht. Diese Strecke ist das Hauptgebiet des deutschen Zuckerrübenbaues, worin Deutschland allen Ländern der Erde vorangeht. Am Rhein, der oberen Ems, der Saale und Mulde dringt dieses gesegnete Fruchtland noch tief in die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle ein und bildet die Kölnische, Münsterer und Leipziger Tieflandsbucht. a) Die Aölnische Tieflandsbucht. An das Rheinische Schiesergebirge schließt sich nordwestlich die Nieder- rheinische Ebene an, deren südlicher, noch von Gebirgen umgrenzter Teil als Kölnische Bucht bezeichnet wird. Der Rhein tritt in das Tiesland bei Bonn ein und verläßt den deutschen Boden bei Emmerich. Seine Ufer sind nunmehr reizlos, aber seine Wasser- masse ist gewaltig, sein Bett weit ausgedehnt, und seinen Spiegel belebt ein ungemein reger Schiffsverkehr. Durch seine Wassermenge, sein ruhiges Gefälle, die Schiffbarkeit vieler seiner Zuflüsse und das gewaltige Ausgreifen feines Gebietes durch Süd- und Norddeutschland (200000 qkm — mehr als 1j3 des Deutschen Reiches) ist der Rhein Deutschlands ausgezeichnetste Wasserstraße. Von Mannheim—ludwigshafen an dient er als Großschiffahrtsweg für den Güter-, von Mainz an für den Personenverkehr. Fruchtbarer Schwemmlandboden, tiefe Lage und mildes, bereits seemüßiges Klima schaffen in der Kölnischen Bucht wie in der ganzen Niederrheinischen Ebene günstige Verhältnisse für die Land Wirtschaft. Höchst wichtig ilt aber auch die Lage der Bucht und ihrer Hanptsiedelung, der Stadt Köln, 430000 Einw., am Rhein- strom und in der Nähe des großen niederrheinischen Bergbau- und Jndustriereviers. Zahlreiche Eisenbahnstränge treffen in Köln zusammen, darunter die beiden Welt- Verkehrslinien Paris — Berlin und London — Genua, so daß Köln heute die erste

12. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 190

1911 - Leipzig : Hirt
ch 190 Vi. 2. Das Nordwesteuropäische Schollenland. — d) Mitteleuropa. § 173—175. Industriegebieten am Nordrande des Schiefergebirges. Daher ist die Kölnische Tieflandsbucht dicht bevölkert und städtereich. Der alte dreieckige Einbruch ist von jüngeren Gesteinen ausgefüllt und teils mit mächtigen Schotter- und Sandmassen des Rheines, teils aber mit fettem Lehmboden überdeckt. Die tief abgesunkenen Steinkohlenfelder, die den Nordrand des Schiefergebirges begleiten, sind bisher nur am Ost- und Westrand in Abbau ge- nommen. In den breiten, flachen Flußtälern findet sich fruchtbares Schwemm- land. Die Entwässerung der Niedersächsischen Tiefebene geschieht durch Elbe, Weser und Ems, während der Rhein die Gewässer der Nieder- rheinischen Tiefebene (Lippe) aufnimmt. § 173. Das Klima zeigt, abgesehen vom südöstlichen Gebiete, einen starken Gegensatz zum ostelbischen Lande. Die Westwinde erzeugen einen milderen Winter, als der der Oberrheinischen Tiefebene ist, und im Sommer einen bedeckten, die Hitze mildernden Himmel, der aber mit Ausnahme der wärmeren Kölnischen Bucht den Anbau solcher Pflanzen verbietet, die größerer Wärme bedürfen. Auch bringen die westlichen Winde reichliche Niederschläge zu allen Jahreszeiten. Der Küstenstreifen ist relativ regenarm, da seine häufigen Regen immer nur von kurzer Dauer sind. § 174. Die Bewohner gehören den: hier seßhaft und darum unvermifcht ge- bliebenen niedersächsischen Stamme (§151) an. Hellblonde Haare und blaue Augen sind für den stämmig gebauten Menschenschlag bezeichnend. Die nahe ver- wandten Friesen an der Küste tauschen ihre Sprache immer mehr gegen das nieder- sächsische Plattdeutsch ein. Die Rheinische Tieflandsbucht südlich von Düsseldorf bewohnen mitteldeutsche Rheinfranken, die Leipziger Tieflandsbucht mittel- deutsche Obersachsen und Thüringer. Die Besiedlung ist in der Lüneburger Heide, in Oldenburg, im Emsland und im Nw der Münsterländischen Tieflandsbucht sehr schwach. Bemerkenswert ist hier die Armut an Städten und die große Anzahl von Einzel- Höfen und sehr kleinen Dörfern, die sich aus der Dürftigkeit des Bodens erklären. Die größeren Städte verdanken im nördlichen Teile ihre Bedeutung meist dem Seehandel und der Hochseefischerei. Die norddeutschen Staaten. a) Das Königreich Preußen. § 175. Es ist ein ostdeutsches Kolonialreich, das seinen Ursprung im Elb- gebiet, iu der Altmark, nahm. Zunächst bildete es eiuen zusammenhängenden Staat im Ostelbischen Flachlande, dehnte sich dann ins Westdeutsche Tiefland und ins Mitteldeutsche Gebirgsland aus und umschloß viele Kleinstaaten. Auch das Stammland seines Herrscherhauses in Süddentschland gewann es zurück. Abgesehen von dem Stadtkreis Berlin und dem Fürstentum Hohenzollern wurde es für die Verwaltung in zwölf Provinzen geteilt, diese wieder (außer Schleswig-Holstein) in mehrere Regierungsbezirke. 1. Die Provinz Oschreußen ist aus der Preußischen Seenplatte und dem nördlich vorgelagerten Tieflande gebildet.

13. Das Deutsche Reich - S. 67

1914 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Iii. Das Norddeutsche Tiefland. 67 Von der Provinz Sachsen wird fast ganz umschlossen das Herzogtum Anhalt mit der Residenzstadt Dessau an der Mulde. An der unteren Saale ist Bernburg. 6) Die Leipziger oder Sächsisch-Thüringische Tieflandsbucht. Die Leipziger Bucht liegt zwischen den n. Ausläufern des Erzgebirges, der Thüringischen Hochfläche, dem Unterharz und dem Fläming; sie wird von der Weißen Elster mit der Pleiße, der Mulde und der Elbe be- wässert. Die Elbe tritt unterhalb Meißen in das Tiefland ein. Mit der reichen Bewässerung verbindet sich ein überaus fruchtbarer Lößboden und hohe Sommerwärme, so daß die Ebene lohnenden Ertrag liefert, ja als die „Korn- kammer Sachsens" bezeichnet wird. Vortrefflich gedeihen Zuckerrüben, Gemüse und Handelspflanzen mancherlei Art. Die in der Nähe besindlichen Braun- kohlenlager fördern die gewerbliche Tätigkeit, und zahlreiche, auch in der Kriegs- geschichte bekannte Straßen, die von Böhmen, Franken, Hessen und der Nord- deutschen Tiefebene in der Bucht sich vereinigen, begünstigen den Handel. So sind auch in der Leipziger Bucht wie in der Kölnischen alle Bedingungen für ein reiches Gedeihen gegeben. Politische Zugehörigkeit. Die Leipziger Bucht umfaßt Teile des Königreichs Sachsen, der preußischen Provinz Sachsen und des Her- zogt ums Sachsen-Altenburg. Siedelungen: Im Königreich Sachsen: Leipzig an der Mündung der Pleiße in die Elster, fast 600000 Einw., die wichtigste Handelsstadt des mittleren Deutschland, weil fast genau im Mittelpunkte des Reiches, wo sich zahlreiche Verkehrswege vereinigen. Daher sind in der Umgebung Leipzigs auch oftmals entscheidende Schlachten geschlagen worden, so bei Breitenfeld und Lützen im Dreißigjährigen Kriege, vor allem aber 1813 die große Völkerschlacht. Leipzig hat auch eine der hervorragendsten Universitäten in Deutschland, den größten deutschen Buchhandel und ist der Sitz des Reichsgerichts. Die Hauptstadt des Herzogtums Sachsen-Altenburg ist A l t e n b n r g, ein wichtiger Markt für Feldfrüchte und Pferde und der Sitz von mancherlei Industrie (Handschuh- und Hutfabrikation). 2. Die Moore. Verbreitung und Ausdehnung. Die Moore haben ihre größte Ver- breitung im Emsgebiet, dann in Friesland und im Unterlaufe der Weser und Aller. Hier erfüllen sie nicht bloß die breiten Sohlen der Flußtäler, sondern sie bedecken ganz vorwiegend die flachen Mulden der Heide oder Geest, wofern ein wasserundurchlässiger Untergrund vorhanden ist. Das größte davon ist das Bourtanger Moor, es umfaßt 1400 qkm — Sachsen-Altenburg. Die Moore nehmen demzufolge weite Landesteile in Nordwestdeutschland ein. Arten. Eine Art dieser Moore hat sich im Überschwemmungsbereich der Flußtäler aus den abgestorbenen Teilen von Riedgräsern, Binsen u. dgl. gebildet, wobei unter beschränkter Luftzufuhr Vertorfung eintritt. Dies sind die Flach- moore, auch Sicker-, Wiesen- und Grünlandsmoore geheißen. Sie können mit der Sense glatt abgemäht werden.

14. Länderkunde des Deutschen Reiches - S. 53

1908 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Iii. Das Norddeutsche Tiefland. 53 Herzen des preußischen Staates. An einer trefflichen Wasserstraße und am Schnitt- pnnkt der Elblinie mit der ostwestlich verlaufenden Straße gelegen, ward es ein be- deutender Handelsplatz und eine wichtige Industriestadt. Es ist der größte Zucker- markt Deutschlands; auch Maschinenbau wird schwunghaft betrieben. Von Magdeburg südlich liegt Staßsurt, mit dem größten Salzbergwerk Deutschlands. Dem Vorlande des Harzes gehören Halberstadt (45000 Einw.) und Quedlinburg an, dieses mit bedeutender Gartenkultur. — Nördlich von Magdeburg Stendal und nw. von diesem Salzwedel. Von der Provinz Sachsen wird fast ganz umschlossen das Herzogtum Anhalt mit der Residenzstadt Dessau an der Mulde (55000 Einw.). An der unteren Saale: Bernburg. d) Die Leipziger oder 5ächsisch-Thüringische Tieflandsbucht. Die Leipziger Bucht erstreckt sich von den n. Ausläufern des Erzgebirges, der Thüringischen Hochflache und des Harzes bis zum Fläming und wird von der Weißen Elster mit der Pleiße, der Mulde und der Elbe be- wässert. Die Elbe tritt unterhalb Meißen in das Tiefland ein. Mit der reichen Bewässerung verbindet sich ein überaus fruchtbarer Lößboden und hohe Sommerwärme, so daß die Ebene lohnenden Ertrag liefert, ja als die „Korn- kammer Sachsens" bezeichnet wird. Vortrefflich gedeihen Zuckerrüben, Gemüse und Handelspflanzen mancherlei Art. Die in der Nähe besindlichen Braun- kohlenlager fördern die industrielle Tätigkeit, und zahlreiche, auch in der Kriegs- geschichte bekannte Straßen, die von Böhmen, Franken, Hessen und der Nord- deutschen Tiefebene in der Bucht sich vereinigen, begünstigen den Handel. So sind auch in der Leipziger Bucht wie in der Kölnischen alle Bedingungen für ein reiches Gedeihen gegeben. Politische Zugehörigkeit und Siedelungen. Die Leipziger Bucht umfaßt Teile des Königreichs Sachsen, der preußischen Provinz Sachsen und des Herzogtums Sachsen-Altenburg. Im Königreich Sachsen: Leipzig an der Mündung der Pleiße in die Elster, V2 Mill. Einw., die wichtigste Handelsstadt des mittleren Deutschland, weil fast genau im Mittelpunkte des Reiches gelegen, wo sich zahlreiche Verkehrswege vereinigen. Daher find in der Umgebung Leipzigs auch oftmals entscheidende Schlachten geschlagen worden, so bei Breitenseld und Lützen im Dreißigjährigen Kriege, vor allem aber 1813 die große Völkerschlacht. Leipzig hat auch eine der hervorragendsten Universitäten in Deutschland, den größten deutschen Buchhandel und ist der Sitz des Reichsgerichts. Im Herzogtum Sachsen-Altenburg: Altenburg, Hauptstadt, 40 000 E., Markt für Feldfrüchte und Pferde und Sitz mancherlei Industrie (Handschuh- und Hut- sabrikation). 2. Die Moore. Verbreitung und Ausdehnung. Die Moore haben ihre größte Ver- breitnng im Emsgebiet, dann in Friesland und im Unterlaufe der Wefer und Aller. Hier erfüllen sie nicht bloß die breiten Sohlen der Flußtäler, sondern sie bedecken ganz vorwiegend die stachen Mulden der Heide oder Geest, wofern

15. Das Vaterland - S. 172

1906 - Leipzig : Degener
— 172 — Ix. Das -Sächsische Lergland mit der vorgelagerten Sächsischen Tieflandsbucht. a. Gesamtbild: Vom Fichtelgebirge aus ziehen in nordöstlicher Richtung Elstergebirge, Erzgebirge, Elbsandsteingebirge und Lausitzer Gebirge; letzteres biegt schon nach Südosten in den Sudetenzug ein, dem es in geologischer Hinsicht auch zugerechnet werden muß. Während das kleine Elstergebirge oder das hohe Vogtland nur eine Durchschnittshöhe von 600 m erreicht, erhebt sich das Erzge- birge zu der mittleren Höhe von 800 m; sein Kamm bildet eine flache Wellen- linie und steigt im Keilberg bis 1244 in und im Fichtelberg bis 1213 m an. Das kleinere und niedrigere Elbsandsteingebirge hat eine Durchschnittshöhe von nur 400—500 m; das ostwärts sich anschließende niedrige Lausitzer Berg- laud ist nur wenig höher, dagegen erhebt sich das den Südrand des Lausitzer Berglandes bildende Lausitzer Gebirge im Jeschkenberge auf über 1000 m und in der schlanken Lausche auf 800 m. Abgesehen vom Lausitzer Gebirge zeigt dieser ganze Gebirgszug an seinem Südrande Steilabfall, der dadurch herbeigeführt ist, daß zu Beginn der Tertiär- zeit hier eine Dislokationsspalte entstand; das südwärts liegende Schollenstück sank in die Tiefe, während das nordwärts liegende wie eine schräg gestellte Tafel er- scheint, die sich im Süden gehoben hat und in nördlicher Richtung sich allmählich absenkt; so ist dem Elstergebirge das hügelige Vogtland, dem Erzgebirge das Sächsische Hügelland vorgelagert; ebenso dachten sich das Elbsandsteingebirge und das Lausitzer Bergland nordwärts ab. Das ganze Sächsische Bergland geht etwa an der Linie Naumburg—zeitz— Altenburg — Grimma—meißen—dresden—bautzen über in die vorgelagerte Sächsische Tieflandsbucht, die im Norden durch den Fläming vom großen Norddeutschen Tieflande abgeschlossen wird. Die zahlreichen Gewässer des ganzen Gebietes haben nur einen Ausgangs- Punkt aus dem Sächsischen Tieflandsbusen iu der Pforte von Magdeburg zwischen Fläming und den nordöstlichen Vorhöhen des Harzes, wo die sämtlichen Gewässer aus Sachsen, Thüringen und den Harzlanden, im Elbstrom vereinigt, in die eigentliche Norddeutsche Tiefebene übergehen. Die Elbe, welche auf dem Riesen- gebirge entspringt und schon alle Gewässer Böhmens sammelt, durchbricht mit dem Eintritt in Deutschland das Elbsandsteingebirge, fließt durch den Thalkessel von Dresden und bis Wittenberg in nordwestlicher Richtung, auf welcher Strecke sie nur kleinere Nebenflüsse aufnimmt (rechts: Sebnitz, Weßnitz, Schwarze Elster; links: Gottleuba, Weißeritz :c.); dann umfließt sie West- und nordwärts den Fläming in einem Bogen; dieser Teil empfängt die Hauptwasseradern Sachsens und Thüringens, die Mulde und Saale. Die Mulde kommt in zwei Quell- flüssen, der Freiberger und Zwickauer Mulde, vom Erzgebirge, erstere mit der Zschopan links, letztere mit der Chemnitz rechts; nördlich von Dessau ergießt sie

16. Länderkunde des Deutschen Reiches - S. 57

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Iii. Das Norddeutsche Tiefland. 57 Besonders der Zuckerrübenbau, dann aber auch der Gemüsebau und die Schweinezucht haben hier eine außerordentliche Ausdehnung gewonnen und große Wohlhabenheit erzeugt. Wasserspender des Gebietes ist die Weser mit der Aller nebst deren Zu- slüssen Oker und Leine. Die Weser, von ihrer Quelle bis zur Mündung der Fulda Werra genannt, tritt durch die Westfälische Pforte in die Ebene ein und bleibt vorherrschend nach N. und Nw. gerichtet. Ihr einziger bedeutender Nebenfluß von der linken Seite ist die Hunte, welche unterhalb Bremen mündet, von der rechten Seite kommt die Aller. Diese empfängt von S. die Leine. — Aller, Leine und Hunte sind schiffbar. Der Hauptort in der Provinz Hannover ist die Stadt Hannover an der Leine, 250000 Einw., früher eine stille Residenzstadt, jetzt Sitz blühender Groß- Industrie, auch Knotenpunkt wichtiger Bahnlinien (Köln—berlin, Hamburg—frankfurt). Die Provinz Hannover umschließt hier das Herzogtum Braunschweig mit der Hauptstadt gleichen Namens an der Oker, 136000 Einw.; flußaufwärts Wolfenbüttel mit großer Bibliothek. 7 In der Provinz Sachsen an der mittleren Elbe Mühlberg (1547), Torgau, Festung (1760), Wittenberg, letzteres die Wiege der Reformation; Magdeburg, 240000 Einw., als Festung die Beherrscherin des Elbüberganges und der Straße zum Herzen des preußischen Staates. An einer trefflichen Wasserstraße und am Schnitt- punkt der Elblinie mit der ostwestlich verlaufenden Straße gelegen, ward es ein be- deutender Handelsplatz und eine wichtige Industriestadt. Es ist der größte Zucker- markt Deutschlands; auch Maschinenbau wird schwunghaft betrieben. Von Magdeburg südlich liegt Staßfurt, mit dem größten Salzbergwerk Deutschlands. Dem Vorlande des Harzes gehören Halber st adt und Quedlinburg an, dieses mit bedeutender Gartenkultur, ferner Aschers leben mit Kaliwerken. — Nördlich von Magdeburg Stendal und nw. von diesem Salzwedel. Von der Provinz Sachsen wird fast ganz umschlossen das Herzogtum Anhalt mit der Residenzstadt Dessau an der Mulde. An der unteren Saale: Bernburg. 6) Die Leipziger oder Sächsisch-Thüringische Tieflandsbucht. Die Leipziger Bucht liegt zwischen den n. Ausläufern des Erzgebirges, der Thüringischen Hochfläche, dem Unterharz und dem Fläming; sie wird von der Weißen Elster mit der Pleiße, der Mulde und der Elbe be- wässert. Die Elbe tritt unterhalb Meißen in das Tiefland ein. Mit der reichen Bewässerung verbindet sich ein überaus fruchtbarer Lößboden und hohe Sommerwärme, so daß die Ebene lohnenden Ertrag liefert, ja als die „Korn- kammer Sachsens" bezeichnet wird. Vortrefflich gedeihen Zuckerrüben, Gemüse und Handelspflanzen mancherlei Art. Die in der Nähe besindlichen Braun- kohlenlager fördern die industrielle Tätigkeit, und zahlreiche, auch in der Kriegs- geschichte bekannte Straßen, die von Böhmen, Franken, Hessen und der Nord- deutschen Tiefebene in der Bucht sich vereinigen, begünstigen den Handel. So sind auch in der Leipziger Bucht wie in der Kölnischen alle Bedingungen für ein reiches Gedeihen gegeben.

17. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 52

1902 - Breslau : Hirt
52 Norddeutsches Tiefland. Ostelbisches Tiefland. Z>as norddeutsche Tiefland. 8 73. Das norddeutsche Tiefland ist ein Teil des großen nord-enropäischen Tieflandes, das von den Pyrenäen bis an den Ural reicht und s. von diesem Gebirge mit den weiten kaspischen und sibirischen Flächen zu- sammenhängt. Im wesentlichen wird es umfaßt durch ein spitzwinkliges Dreieck, dessen n. Seite durch die Küstenlinie vom Memeldelta bis nach Westfriesland, dessen O.-Seite durch die Linie vom Memeldelta bis zum Oder-Austritt aus der Mährischen Pforte gebildet wird und dessen S.- Seite am Nordfuß der Mittelgebirge eutlang bis zur Küste in Westsries- land läuft. Dazir tritt dauu noch int N. Schleswig-Holstein, im W. die Niederrheinische Tiefebene mit den beiden keilartig ins Mittelgebirge ein- springenden Tieflandsbuchten, der Münsterländifchen und der Kölnischen, und in der Mitte die Leipziger Tieflandsbucht, während die Schlesische Tieflandsbucht iu deu Rahmen des Dreiecks hineinfällt. Das n. Tief- landsdreieck ist unter 9" 0 nur 150 km breit, wie die Entfernung Berlin-Leipzig , unter 21° 0 dagegen 600 km, wie die Strecke Berlin- Straßburg. Unser Tiefland war ehedem mehrmals von: Meere überflutet und wurde nach dessen Zurückweichen in der Eiszeit von skandinavischen Gletschern bedeckt, die über den heutzutage von der Ostsee eingenommene» Raum bis hierher sich ausdehnten. Diese Gletscher hinterließen ihre Spuren iu Norddeutschland n. a. in den „nordischen Geschieben", d. h. den massenhaften Saud- und Lehmschichten und vor allem den zahllosen Find- lingsblöcken oder erratischeu Blöckeu. Die S.-Grenze der „nordischen Ge- schiebe" zieht am N.-Fuß der Mittelgebirge hin, springt zum Teil in diese noch hinein, bildet zwischen S.-Harz, Eichsfeld und Thüriuger Wald eine weite Bucht und läuft von der Ruhr- uach der Lek-Mündnng. Unser Tiefland wird dnrch seinen wichtigsten Strom, die Elbe, in zwei Stücke geteilt. 11. Das Ostelbische Tiefland. A. Rodengestatt) Entwässerung, Klima. 8 74. Ostelbisch nennt man das Hinterland der Ostsee von Jülland und der Elbe bis zur Memel. Seine n. Grenze, die deutsche Ostseeküste, verläuft in drei großen Bogenlinien: 1. der inselreichen S.w.-Bucht von Kap Fornäs in Jütland bis zur Insel Rügen, mit zahlreichen kleineren Buchten. 2. der inselarmen Pommerschen Bucht von Rügen bis Rixhöft. 3. dem insellosen Doppelbogen der Preußischen Bucht von Rixhöft bis Nimmersatt an der russischen Grenze, dem nördlichsten Orte des D. N. Die Ostseeküste ist zwar auch eine Flachküste, liegt jedoch höher als die der Nordsee und steigt auf Rügen bei Stubbenkammer zu 125 m steil empcr. Teils durch diese Gestaltung, teils durch Dünen ist sie gegen das Binnenmeer geschützt,

18. Anfangsgründe - S. 92

1909 - Halle a. d. S. : Waisenhaus
92 n. Länderkunde von Mittel- und Westeuropa. Anhalt. Sachsen. Reichs lag und zur besseren Sicherung gegen feindlichen Überfall deshalb als eigener Staat eingerichtet wurde; sie ist also Kernstück des preußischen Staates. Sie liegt w. von Posen, nw. von Schlesien, ist Oder- und Havelgebiet und trägt wegen sandigen Bodens noch großenteils Kiefern- waldung. * Berlin steht unter eigener Verwaltung und ist keinem Rbz. unterstellt; mit über 2 Mill. E. die größte Stadt des europäischen Fest- landes nächst Paris, ist es größter Eisenbahnstern Deutschlands, nämlich da gelegen, wo sich an der Spree die große Wo.-Straße durch das deutsche Tiefland kreuzt mit der Straße von Breslau nach Hamburg und mit der von der Halle-Leipziger Tieflandsbucht nach Stettin; daher am meisten berufen zur Residenz-Hst. Deutschlands, zum Hauptsitz der deutschen Wissenschaft (größte deutsche Universität) und Kunstpflege, zum lebensvollen Mittelpunkt des Großgewerbes und des Handels. — *Char- lottenburg an der Spree ist ganz mit dem W. Berlins zusammen- gewachsen, ebenso *Schöneberg und *Rixdorf im S. der Hst. Sie alle und "Spandau an der Spreemündung, Festung zur Deckung Berlins gegen einen Angriff von W., gehören schon zum Rbz. Potsdam; er nimmt den Nw. der Provinz ein. Die "Hst. liegt an der Havel, wo der Fluß eine von zahlreichen Seen geschmückte Landschaft durchzieht, sw. von Berlin, und ist zweite Residenz des Deutschen Kaisers. "Brandenburg an der Havel w. von Potsdam, ist älteste Stadt der Mark Brandenburgs nach der diese den Namen führt. — Rbz. Frankfurt umfaßt den So. der Provinz; die "Hst. liegt an der Oder^, wo die große Wo.-Straße (jetzt die Eisenbahn von Berlin nach Posen) den Strom n. vom Friedrich- Wilhelms-Kanal überbrückt. Küstrin ist Festung an der Wartemündung.. Vi. Der Hauptteil des Herzogtums Anhalt auf beiden Seiten der Elbe um die Muldemündung w. bis über die Saale liegt auch im Tiefland; nur einzelne Strecken reichen in den Harz hinein (S. 84,1). Hst. ist "Dessau an der Mulde in fruchtbarer, auch an Laubwald reicher Niederung. Vii. Der Anteil der Provinz Sachsen umfaßt das Elbgebiet zu beiden Seiten von Anhalt. Im Rbz. Merseburg (S. 84,1) liegt sö. von Anhalt Wittenberg an der Elbe, sw. vom Fläming. — Im Rbz.. Magdeburg blüht die *Hst. Magdeburg als Handelsstadt und Festung am Elbübergang der großen Wo.-Straße nach Berlin. Die Umgegend von Magdeburg im W. und Sw. besitzt einen besonders fruchtbaren Boden und heißt die Börde. Vor dem Harz liegt Halberstadt, eine 1 1 Deshalb geschrieben: Frankfurt a. O. (vgl. Frankfurt a. M., S. 79).

19. Das Deutsche Reich - S. 207

1901 - Langensalza : Beyer
11. Sachsen und seine Randgebivge. 207 Südwesten und Südosten der Landschaft emporsteigenden Gebirgszüge; beide Landschaften werden nach Nordwesten und Nordosten hin durch ein Gebirge oder durch einen Bergrücken von dem norddeutschen Flachlande ab- geschnitten. Das norddeutsche Tiefland schiebt sich zwischen diesen Gebirgen weit in das Innere beider Landschaften hinein und bildet so im Innern der Landschaften eine ausgedehnte Tieflandsbucht. Warum man wohl diese beiden Landschaften mit dem gemein- samen Namen Obersachsen bezeichnet? Beide Landschaften gehörten in früherer Zeit zu dem Kurfürstentum Sachsen, auf das nach dem Unter- gange des alten Herzogtums Sachsen der Name Sachsen überging. Da das alte Sachsenland im norddeutschen Tieflande lag, so bezeichnet man die Land- schast als Niedersachsen; das neue Sachseuland. das im mitteldeutschen Berg- lande liegt, als Obersachsen. Wie konnte aber der größte Teil Oberfachsens von den Sorben in Besitz genommen werden? Die Nordostgrenze der Landschaft ist fast ganz offen; nur ein mäßiger Höhenzug erhebt sich hier. Das Eindringen in das Land war infolgedessen leicht möglich. — Die Landschaft war von den Deutschen verlassen worden. — Das Reich der Thüringer war um jene Zeit von den Franken zerstört worden. Da- durch wurde es den Sorben leicht, ihre Herrschaft bis an die Saale anszu- dehnen. — Wie kommt es wohl, daß sich hier an der Nordostgrenze ein so niedriger Höhenzug hinzieht? Wie kommt es wohl, daß sich an der Nordo st grenze der Landschaft offne Stellen finden? Der Höhenzug, der sich an der Nordostgrenze hinzieht, ist mehrfach unterbrochen. Tiefe Senken, die von Flüssen durchfurcht werden, durchschneiden den Höhenzug. Welche Bedeutung haben diese Senken für den Verkehr? Diese Senken zeigen den großen Handelsstraßen den Weg. Durch die eine Senke, in welcher die schwarze Elster dahinfließt, verläuft die große Handels- straße Magdeburg — Breslau, durch eine zweite führt die Eisenbahn Dresden — Berlin, durch eine dritte endlich die Bahn Leipzig — Kottbus — Posen. Zusammenfassung: Sachsen, das alte Wendenland. (Lage und Be- grenzung.) 2. Warum wurde von den Wenden besonders der nördliche Teil des heutigen Sachsenlandes besiedelt? 1. Die sächsische Cdene und das sächsische Hügelland. Im Norden der Landschaft Obersachsen breitet sich eine weite Ebene aus, die man als die sächsisch-thüringische Tieflandsbucht bezeichnet. Die- selbe dehnt sich zwischen Harz und Fläming aus und reicht bis an den Rand des sächsisch-thüringischen Hügellandes, das sich im Süden dieser Ebene hinzieht. Die sächsische Ebene wird von der unteren Saale, Elster, Pleiße, Mulde und Elbe durchströmt. Durch die Elbe wird die sächsische

20. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 67

1907 - Breslau : Hirt
5. Norddeutsches Flachland. 67 Im rheinisch-westfälischen Industriegebiete wohnen durchschnittlich mehr als 500 Menschen auf 1 qkrn. Dicht ist auch infolge der Fruchtbarkeit des Bodens die Bevölkerung in dem ganzen Tieflandsstreifen längs des nördlichen Gebirgsrandes und in der Leipziger Tieflandsbucht (f. deu Atlas). Das Nord West deutsche Flachland gehört größtenteils zum Königreich Preußen, aber mehrere kleinere Staaten unterbrechen dessen Besitz. 1. Der 80 der an Braunkohlen reichen Leipziger Bucht gehört dem §105. Königreich Sachsen. In ihrer Mitte am Zusammenfluß der ihre breiten, flachen Täler ver- sumpfenden Elster und Pleiße liegt 1ü~8eipzig, die fünfte Stadt des Deutschen Reiches, der alte Vereinigungspunkt wichtiger Straßen, jetzt bedeutender Eisen- bahnknotenpunkt, durch die Lage wie geschaffen zur Verbindung Nord- und Süddeutschlands, des Ostens und des Westens, darum viel umkämpft und ein hervorragender Handelsplatz (Pelzwerk), der erste Markt Europas (Messen) und großer, vielseitiger Jndustrieplatz. Als Mittelpunkt des deutschen Buchhandels und Buchdrucks, durch seine hervorragende Universität, seine Handelshochschule, sein Musik-Konservatorium und als Sitz des Reichsgerichts ist Leipzig auch ein bedeutender Brennpunkt des deutschen Geisteslebens. Die Leipziger Bucht erstreckt sich über Ackerbau und Industrie treibende Siedlungen im 8 bis * Altenburg (f. § 60). 2. Zur preußischen Provinz Sachsen gehören: * Raumburg an der Saale, Weinbau und Gärtnerei, * Weißenfels, Salz-und Porzellanindustrie, Merseburg, Hauptstadt des Regierungsbezirks, sämtlich an der Saale oberhalb -s-Halle (s. § 54). Am Elbübergange der Straße Halle-Berlin Wittenberg, einst Hauptstadt des Kurfürstentums Sachsen. 3. Von der Bode her zieht quer durch die Provinz Sachsen der Haupt- teil des durch Bodenschätze und Fruchtbarkeit reichen Herzogtums Anhalt. **Dessau an der Mulde und * Bernburg an der Saale, Bergbau auf Kalisalze. 4. Im X der Provinz Sachsen der Reg.-Bez. Magdeburg. -s-Magdeburg, die alte Brückenstadt am linken Hochufer der Elbe, dem Über- gange der Westoststraße, ist seit alters die bedeutendste Stadt an der mittleren Elbe, Festung, Eisenbahnknotenpunkt, Flußhafen mit starkem Verkehr von Ham- bürg her. Die Nähe großer Braunkohlenfelder und fruchtbarster Ackerbaubezirke (Lößboden) hat die Stadt zum ersten deutschen Zuckerfabrikplatz und Zuckermarkt gemacht. Ein Kranz betriebsamer Vororte mit bedeutender Eisenindustrie und Dauernahrungsfabriken umgibt Magdeburg. An der Bode und an der an- haltischen Grenze, im wichtigsten Steinsalzbezirk des Deutschen Reiches*, Staß- furt. Im breiten Überschwemmungsgebiet der Elbe Stendal, wichtiger Eisen- bahnknotenpunkt in der sandigen Altmark, der Wiege des Preußischen Staates. Das gesamte nordwestliche Tiefland bis zum Meere gehört größtenteils § 106. zur Provinz Hannover, kleinere Teile kommen auf das Herzogtum Braun- schweig, das Großherzogtum Oldenburg, auf die Freien und Hansestädte Hamburg und Bremen und auf das Fürstentum Schaumburg-Lippe. ^ -> Provinz Sachsen liefert mehr als die Hälfte der gesmnten Salzerzeuauna des Preußischen Staates. " 5*