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1. Heimatkunde - S. 47

1907 - Kempten [u.a.] : Kösel
— 47 — Heidebächlein. Gewitter auf der Heide. Im Nebel aus der Heide. — Das Haus im Moor. Bei den Tors- gräbern. Aus der Moorwiese. Von der Kreuzotter. Die Schnepfen. Vom Kiebitz. Moorwasser. Die Weiden im Moor. Moorselder. Die Straße durch das Moor. — Das Waldkirchlein. Das Bergkirchlein. Am Feldkreuz. Am Marterl. Die Linden von x. Die Eichen bei y. Die Dorflinde.

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1. Das Deutsche Reich - S. 285

1901 - Langensalza : Beyer
15. Das westelbische Tiefland. 285 Wie hat mau wohl die fruchtbaren Gefilde in den Moor- kolonieen geschaffen? Nicht wie der Moorbauer durch Ausbrennen des Moores, sondern durch Abstechen des Torfes. Man grub die oberen, lockeren Torfschichten ab und legte sie beiseite. Darunter lag brauner und schwarzer Torf. Diesen stach man gleichfalls ab und formte daraus Torf- ziegel. Nachdem man die Torfschicht vollständig abgegraben hatte, traf man auf eine Sandschicht. Dann stürzte man die obere Torfschicht, die man anfangs beiseite gelegt hatte, auf die Sandschichten und vermischte beide mit- einander. Dadurch entstand ein guter Ackerboden, dessen Ertragfähigkeit man durch Düngung zu erhohen suchte. Die zahlreichen Schiffe, welche täglich den Kanal hinabfahren, um den Torf nach Emden und Bremen zu schaffen, bringen bei ihrer Rückkehr Straßeukot, Schlamm u. a. Dünger mit, der dann der Ackererde beigemischt wird. Zusammenfassung. Die Moore Niedersachsens. (Lage und Aus- dehnuug der Moore, b) Entstehung der Moore, c) Die Beschaffenheit der Moore, d) Das Leben in den Mooren, e) Die Erwerbsverhältnisse in den Mooren, k) Die Siedelungen in den Mooren, g) Die Moorkultur. Rückblick. Die Heide- und Moorgegenden Niedersachsens. 1. Die große Heide Niedersachsens. (Lage und Ausdehnung der Heide. — Der Boden der Heide. — Die Flüsse der Heide. — Die Bewohner der Heide. — Die Erwerbsverhältnisse in der Heide. — Die Orte der Heide.) 2. Die großen Moore Niedersachsens, a) Lage und Ausdehnung der Moore. — Entstehung der Moore. — Der Boden der Moore. — Das Leben in den Mooren. — Die Moorkultur. — Tie Ortschaften der Moore. Weist denn Niedersachsen nur solche öde Strecken aus? Ii. Stück: Die Jlruchtauen Meöersarhfens. Ziel: Die Korntenne und Schmalzgrube Niedersachsens. Vorbereitung: Was für Gegenden Niedersachsens haben wir bisher kennen lernen? Wo liegen diese Ödländer? Warum mußten wir diese Gaue als Ödländer bezeichnen? Welche Gegend wollen wir nun kennen lernen? Korntennen oder Kornkammern haben wir auch in anderen Landschaften ge- troffen! Wo nämlich? Warum uaunten wir diese Gaue Kornkammern? Nieder- sachsen weist auch solche aus! Welche Frage? Welche Teile Niedersachsens können als Korntenne und Schmalzgrube bezeichnet werden und inwiefern? Die Magdeburger Korde. Ein weites Fruchtgebiet breitet sich am Südrande der Heide und der Moore aus. Dasselbe gliedert sich wieder in mehrere Abschnitte. Den östlichen Teil nimmt die Magdeburger Börde ein, dieselbe breitet sich vom

2. Das deutsche Vaterland - S. 117

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 117 — 3. Teile. 4. Bewässerung. (Seen und Flüsse.) 5. Fruchtbarkeit. 6. Staatszugehörigkeit. Ergänzend kann hinzugefügt werden, daß südlich vom Baltischen Landrücken ein ähnlicher, aber seenarmer Höhenzug das Tiefland durch- zieht, dessen Teile verschiedene Namen tragen. Einer dieser Teile ist der Fläming. vergleich. a. Ziel: Wir vergleichen heute Heide und Moor. Es wird gemeinsam gefunden und dargestellt: Heide und Moor sind in vieler Hinsicht sich ähnlich. 1. Heide und Moor sind unfruchtbare Gebiete. Die Heide ist unfruchtbar durch Wassermangel (Sand), das Moor ist unfruchtbar durch Wasserüberfluß (Schlamm). In beiden Gegenden finden wir des- halb sehr wenig Ackerbau. (Buchweizen.) 2. Heide und Moor besitzen eine Pflanzenwelt, welche von der unserer Heimat vielfach verschieden ist. Während in unserer Gegend Obstbäume und Weinstöcke gedeihen, Laub- und Nadelwald die Abhänge der Berge schmückt, Getreide (Weizen!) und Raps die Felder bedecken und tausend rote, blaue, gelbe und weiße Blumen auf Wiesen, im Walde und am Bache wachsen, finden wir: a) In der Heide fast nur Heidekraut, Heidelbeeren und Preißel- beeren, Kiefern, Birken und Buchweizen. b) Im Moor fast nur Torsmoos, Binsen, Wollgras, Schilf, Birken und Buchweizen. 3. Heide und Moor haben für den Wanderer mancherlei Gefahren. In der Heide kann man sich leicht verirren, zumal im Winter, wenn der Wind die Schneeflocken durch die Luft wirbeln läßt. Mancher ist darum in einsamer Heide schon ermüdet zusammengebrochen und ersroren, nachdem er stundenlang umherirrte, ohne an eine menschliche Wohnung zu gelangen. Im Moor kann man, wenn man vom Wege abkommt, leicht in den Sumpf geraten und dort versinken und eines grauenvollen Todes sterben. 4. Heide und Moor sind nur wenig bewohnt. In beiden Gegenden liegen die menschlichen Wohnungen weit auseinander. 5. Auch Moor und Heide belohnen Fleiß und Ausdauer. Dor^ wo der Mensch in der Heide das Wässerlein, das im Sande rinnt, sorgfältig auffängt und benutzt, entstehen grüne Wiesen und fruchtbare Felder. Dort, wo im Moore das Wasser durch Gräben und Kanäle

3. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 89

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 89 — Tiere — diese meiden die traurige Landschaft, da sie in derselben nur kärgliche Nahrung finde«. Auch wenige Menschen haben sich in den Moorgebieten an- gesiedelt, da das Vordringen in diese sehr erschwert ist. Die Moore gehören darum zu den am schwächsten bevölkerten Teilen unseres deutschen Vater- landes usw. ^ 2. Warum baut der Moorbauer seine Hütte aus Torf? Bausteme fehlen — das Herbeischaffen dieser sehr erschwert (Wcglosigkeit) und kostspielig usw. 3. Wie kann der Moorbauer in dieser Wildnis leben? Auf dem angelegten und mühsam erworbenen Acker baut er Buchweizen und Kartoffeln; auch hält er sich einige kleine Moorkühe und zottige Moorschafe, die ihm Fleisch und Milch liefern. 4. Trägt der gewonnene Acker immer reiche Frucht? O nein, nur im ersten Jahre ist der Ertrag reichlich; mit jedem Jahre wird er geringer. Nach 5 Jahren verlohnt es sich nicht mehr, Samen auszustreuen; die Kraft des Bodens ist erschöpft. Wie sucht der Moorbauer diesen Nachteil zu beseitigen? Er legt alljährlich durch Ausbrennen des Moores ein neues Ackerfeld an usw. 5. Wie hat man die Kanäle im Moorgebiet angelegt? Mit Schaufel und Spaten oder mittels der Torfbagger. Letztere sind Maschinen, die durch Dampf getrieben werden. Sie graben sich tief in das Moor ein, stechen mittels einer Schaufel- Vorrichtung den Torf ab und werfen ihn gepreßt und geformt beiseite. 6 Welchen Wert haben die Kanäle? Gute Verkehrsstraßen — ermöglichen allein eine Verbindung mit dem Fluß und den benachbarten Orten usw. 7. Sprich über den Nutzen des Torfes! Gutes, billiges Brennmaterial — Torfhandel — in Papenburg gibt es mehr als 200 Schiffe, auf denen Torf ver- frachtet wird. Bei der Rückkehr bringen die Schiffe allerlei Robstoffe in die Heimat, z. B. Holz, Eisen usw. Der Torfhandel hat den Schiffsbau befördert. 8. Erkläre: „Ganz Deutschland merkt's, wenn seine Moore brennen!" (Höhenrauch durchzieht ganz West- und Mitteldeutschland.) Wie kommt es, daß wir im Osten Deutschlands vom Moorrauch wenig merken. Weite Entfernung — Wind- richtung usw. 9. Vergleiche Heide und Moor miteinander! Beide sind in mancher Hinsicht ähnlich. Weise es nach! a) Heide und Moor sind unfruchtbare Gebiete. Die Heide leidet an Wassermangel, das Moor an Wasserüberfluß; in beiden Gebieten finden wir sehr wenig Ackerbau. b) Heide und Moor sind nur wenig bewohnt. Weise es nach! Unfruchtbare, wenige ertragsfähige Gebiete — daher wenige Menschen und Ansiedelungen usw. c) Heide und Moor haben für den Wanderermancherlei Gefahren. Weise es nach! In der Heide kann man leicht, namentlich zur Winterszeit, verirren und erfrieren; in den Moorgebieten kann man leicht vom Wege ab in den Sumpf geraten und dort versinken. 6) Heideundmoor besitzen eine Pflanzenwelt, welche von der unserer Heimat verschieden ist. Weise es nach! In der Heide finden wir Heidekraut, Buchweizen, Ginster, Heidel- und Preißelbeergestrüpp; in den Mooren nur Torfmoos, Binsen, Schilf, Birken usw. e) Heide und Moor belohnen Fleiß und Ausdauer. Weise es nach! In der Heide hat man durch Berieselung fruchtbare Äcker und gute Wiesen gewonnen und weite Strecken angeforstet; in den Moorgebieten hat man durch Moorbrennen und Fehnkultur ertragsfähige Äcker und fette Wiesen gewonnen. Zusammenfassung und Einprägung nach gegebener U b e r s i ch t. Lesen.- Im niederdeutschen Moore. Schriftliche Übungen: Ein Gang durch das Moorgebiet Westdeutschlands. — Wie der Moorbauer ertragreichen Ackerboden gewinnt. — Heide und Moor (ein Vergleich!)

4. Das deutsche Vaterland - S. 138

1917 - Leipzig : Wunderlich
— 138 — 3. Heide und Moor haben für den Wanderer mancherlei Gefahren. In der Heide kann man sich leicht verirren, zumal im Winter, wenn der Wind die Schneeflocken durch die Luft wirbeln läßt. Mancher ist darum in einsamer Heide schon ermüdet zusammengebrochen und erfroren, nachdem er stundenlang umherirrte, ohne an eine menschliche Wohnung zu gelangen. Im Moor kann man, wenn man vom Wege abkommt, leicht in den Sumpf geraten und dort versinken und eines grauenvollen Todes sterben. 4. Heide und Moor sind nur wenig bewohnt. In beiden Gegenden liegen die menschlichen Wohnungen weit auseinander. 5. Auch Moor und Heide belohnen Fleiß und Ausdauer. Dort, wo der Mensch in der Heide das Wässerlein, das im Sande rinnt, sorgfältig auffängt und benutzt, entstehen grüne Wiesen und fruchtbare Felder. Dort, wo im Moore das Wasser durch Gräben und Kanäle abgeleitet wird, kann der nützliche Torf gestochen und auf dem ausgetorften Boden reiche Frucht gezogen werden.1) b. Ziel' Vergleiche Spreewald und Oderbruch! Das Ergebnis lautet: 1. Beide sind infolge mangelnden Gefälles des Flusses entstauden. 2. Beide waren einst nnwirtsame Gegenden, teilweise bewachsen von undurchdringlichem Wald (Bären, Wölfe!), teilweise bedeckt mit Binsen, Schilf und Schlamm. 3. Beide Gegenden sind durch Fleiß und Geschick der Menschen in bewohnbare und fruchtbare Landstriche umgewandelt worden. e. 3tcl: Wir vergleichen heute den Ostteil und den Westteil der Norddeutschen Tiefebene. Das Resultat der gemeinsamen Arbeit lautet: I. Verschiedenheiten. 1. Der Ostteil ist größer als der Westteil. 2. Der Ostteil ist das Hinterland der Ostsee, der Westteil das Hinterland der Nordsee. 1) Für den Lehrer: Eine Ähnlichkeit zwischen Heide und Moor besteht auch darin, daß sie beide in ihrem Schöße Schätze verborgen halten, die uns in längst vergangene Zeiten zurückführen. Die Heide hat ihre uralten Gräberstätten (Die Gräber des Giersfeldes z. 23.!), die Moore bergen nicht nur Knochen und Hörn er längst ausgestorbener Tiere, sondern auch jene merkwürdigen Moor- leichen, welche im Moore Jahrhunderte lang geruht und doch unverändert ge- blieben sind, und die Reste der aus Bohlen von Eichenholz hergestellten Brücken, auf denen einst römische Feldherrn ihre Legionen durch die Moore an der Ems geführt haben.

5. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 21

1884 - Flensburg : Westphalen
21 undurchlässige Schicht macht ihn kaltgründig und bewirkt in trockenen Zeiten, weil die Feuchtigkeit von unten fehlt, ein augenblickliches Vertrocknen der Kulturpflanzen. Endlich am westlichen Fuß der Heiderücken, wo der Heidesand die Marsch berührt, bildet sich die grasreiche Sand mar sch, die z. B. im Südosten der Stadt Tondern eine marschähnliche Fruchtbarkeit annimmt. Für Heideebenen und Sandmarsch zusammen ist landwirtschaftlich der Name V o r g e e st üblich geworden. Die Sandmarsch geht an Stellen ganz allmählich in die eigentliche Marschbildung über, doch werden häufig beide Landschaften durch ein graswüchsiges Grüulaudsmoor von einander geschieden, welches man zuweilen die Vormarsch nennt. Der mittlere Landstrich hat demnach größtenteils einen s a n-digen, unfruchtbaren Boden. Man trifft hier viele Gegenden, wo sich unübersehbare Heideflächen in trüber Einförmigkeit über Ebenen und Anhöhen hinziehen, so daß der ganze Gesichtskreis einen dunklen, bräunlichen Wiederschein darbietet. Die Wege sind oft nichts weiter als Wagenspuren, die sich in verschiedenen Richtungen durch das Heidekraut hinschlängeln. Zu diesem unfreundlichen Bilde passen die vereinzelt stehenden ärmlichen Hütten, das niedrige Gestrüppe und verkrüppelte Eichengebüsch, sowie auch die kleinen ausgearteten Schafe, die an dem spärlichen Gras und den jungen Sprossen der Heide sich genügen lassen. Noch unheimlicher sind solche Strecken, wo die Oberfläche bloß aus Flugsand besieht, den die Winde bald hier, bald dort zu Hügeln auftürmen. Das abschreckende Ansehen wird noch gesteigert durch ausgedehnte Moorsümpfe, welche säst unzugängliche Einöden darstellen, und durch große Hochmoore, die schon in der Ferne an den ausgemauerten Torfhaufen zu erkennen sind. Ein Fremder, der von Schleswig-Holstein als von einem „gesegneten Lande" gehört hat, wird nicht wenig überrascht werden, wenn er mit der Eisenbahn von Neumünster nach Tondern fährt, oder wenn er auf das „wilde Moor" südöstlich von Rendsburg versetzt würde zc .*) *) Die größten Heide st recken sind : Tangstedter Heide, nördlich von Hamburg, Segeberger Heide, zwischen Segeberg und Bramstedt, Lentsördener Heide, zwischen Bramstedt und Barmstedt, Jloh Heide, zwischen Neumünster und Nortors, Lok st edier Heide, nördlich von Kelling-husen, Kropp er Heide, zwischen Rendsburg und Schleswig, Rangstrup Heide, zwischen Apenrade und Ripen, Oxenwad Heide, nordwestlich von .Hadersleben 2c. — Die größten Moore sind: Hemmelmoor bei Quickborn, Königsmoor bei Elmshorn, V a a l e r Moor an der Wilsterau, R e i t m o o r Wischen Haaler Au und Gieselau, das „wilde Moor" zwischen Wehrau und Jevenau, Dosen moor zwischen Neumünster und Bordesholm. B r e k e n-dorfer Moor zwischen Rendsburg und Schleswig, H o h n e r Moor zwischen Sorge und Eider, Ri es um Moor (wiesen) zwischen Bredstedt und Tondern, H o l m m o o r zwischen Flensburg und Apenrade, H v i l b e r g Moor nördlich von Lügumklosler rc. Ohne Moor sind Eiderstedt, Fehmarn, Land Oldenburg rc. (Nach Fack^ Geographie von Schleswig-Holstein.) Moore und Heiden nehmen zusammen 15% der Gesamtfläche ein.

6. Allgemeine Erdkunde, Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie, Himmelskunde - S. 90

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 90 — marschen haben ihre Wohnungen meist am Rande der höher und darum trocken gelegenen Geest angelegt. vie Bewohner der Marsch und der Juselu gehöreu dem alten, deutschen Stamm der priesen au. Sie habeu deu Boden durch eisernen Fleiß dem Meere abgerungen und gegen die Gefahren des Meeres unermüdlich geschirmt. Da sie mit den Gefahren des Meeres von Kind an vertraut sind, geben sie für unsere Kriegs- und Handelsflotte gar treffliche Matrosen. An der Marsch haben Hannover, Oldenburg und Schleswig-Holstein Anteil. 2, Die sandige Geest und Heide. Ausdehnung. Weuden wir vou deu Deichen der Marsch den Blick nach Süden, ^so erblicken wir in der Ferne blau verschwimmende stäche, wellige Hügel und Kuppen. Es ist das große w est elbische Heide- gebiet, das mächtigste Deutsch laud s. Hin und wieder unterbrechen große Sumpfgebiete (Moore) und fruchtbare Strecken (Flußufer) die ein- tönigen Sandfelder. Das größte, zusammenhängende Heidegebiet ist die Lüne- burger Heide. Die Lüneburger Heise. Die Lüneburger Heide ist ein sandiges Hügelland zwischen Elbe und Aller. Der Sandboden ist für den Acker- bau wenig günstig. (Warum?) Waldwirtschaft und Viehzucht siud die Haupt- erwerbsquelleu der Bewohner. (Schildere das Landschaftsbild der Heide nach dem Bilde in Bd. I, S. 13! Wodurch wird die Heide ein „Schoßkind" der Natur? Nenne Dichter, die die Heide besungen haben!) 5. Die Mosre. Inmitten der sandigen Geest befinden sich äußerst zahlreiche Moore. Sie sind aus ehemaligen Seen der Eiszeit entstanden. Das größte Moor, das- Bonrtanger, ist 1400 qkm groß. Das Moor ist eine öde, einförmige Ebene mit dürftigem Pflanzenleben. Aber der Menfch hat auch die trostlosen nnfr unzugänglichen Moore sich dienstbar zu machen gewußt. Durch Ent- Wässerungsgräben und Kauäle erzwingt er sich den Zugang. Die Torf- lager werden abgestochen. Der durch deu Torfgräber gewonnene Torf wirb als wertvolles Brenn- und Streumittel auf den Kanälen verfrachtet. Auf der Rückfahrt bringen die Kähne Schlick mit. Durch Umgraben der im Untergrund der Moore ruhenden undurchlässigen Tonschicht wird mit Hilfe des Schlicks ein Moor nach dem andern in fruchtbares Ackerland ver- wandelt. Bei der starken Bevölkerungszunahme ist die allmähliche Urbar- machung der Moore nur eine Frage der Zeit. In einzelnen Gegenden werden Moorstücke durch Abbrennen (Moorbrennen) vorübergehend in Acker- land verwandelt.

7. Teil 2 - S. 78

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 78 — bedeckt und tausend rote, blaue, gelbe und weiße Blumen ans Wiesen, im Walde und am Bache wachsen, finden wir: a. In der Heide: fast nur Heidekraut, Heidelbeeren und Preißel- beeren, Kiefern, Birken und Buchweizen. b. Im Moor: fast nur Torfmoos, Binsen, Wollgras, Schilf, Birken und Buchweizen. 3. Heide und Moor haben für den Wanderer mancherlei Gefahren. In der Heide kann man sich leicht verirren, zumal im Winter, wenn der Wind die Schneeflocken durch die Luft wirbeln läßt. Mancher ist darum in einsamer Heide schon ermüdet zusammengebrochen und erfroren, nachdem er stundenlang umherirrte, ohne an eine mensch- liche Wohnung zu gelangen. Im Moor kann man, wenn man vom Wege abkommt, leicht in den Sumpf geraten und dort versinken und eines grauenvollen Todes sterben. 4. Heide und Moor sind nur wenig bewohnt. In beiden Gegenden liegen die menschlichen Wohnungen weit auseinander. 5. Auch Moor und Heide belohnen Fleiß und Ausdauer. Tort, wo der Mensch in der Heide das Wäsferlein, das im Sande rinnt, sorgfältig auffängt und benutzt, entstehen grüne Wiesen und srucht- bare Felder. Dort, wo im Moore das Wasser durch Gräben und Kanäle abgeleitet wird, kann der nützliche Tors gestochen werden u. s. w. (Ab- brennen des Heidekrauts zur Düngung des Bodens!) b. 3ifl: Wir untersuchen nun, ob Fleiß und Ausdauer über- all so belohnt werden, wie in Heide und Moor. Das Resultat der Besprechung lautet: Gewiß! dies zeigt sich uns ja auch: 1. In unserer engeren Heimat. Hier sind Beispiele anzu- führen, wie in der Nähe des Wohnorts unfruchtbare Strecken durch den Fleiß ihrer Besitzer nutzbar gemacht worden sind, wie z. B. dort, wo früher ein sumpfiger Teich war, jetzt fruchtbares Feld sich ausdehnt, wie ein Bergabhang, der vor Jahren noch kahl und leer war, jetzt frischen grünen Wald trägt u. s. w. 2. In unserem engeren Vaterlande. In sächsischen Schulen würde man an dieser Stelle an die Urbarmachung des Erzgebirges er- iunern und da aus Grund des vorausgegangenen Unterrichts (Bergl Band 1 der Präparationen S. 62 und 66) ausführen lassen, wie im Erzgebirge einst dunkler Wald Thal und Höhe bedeckte, wilde Bergwässer durch die Gründe schäumten und nirgends Weg und Steg zu finden war, wie aber jetzt gute, feste Straßen und wohlerhaltene Fußwege durch die Wälder sichren, Bären, Wölfe und Wildschweine längst verschwunden sind und gewerbreiche Städte und freundliche Dörfer, umgeben von Wiesen und Feldern, sich ausbreiten am rauschenden Wasser.

8. Die Provinz Hannover - S. 54

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 54 2>as 5?eide- und 21toorgebkt unseres Flachlandes. A. Allgemeines über das Heide- und Noorgebiet. Auch unser Hannoverland hat wie fast alle Gebietsteile des norddeutschen Flachlandes weite Landstrecken, welche schon dem Un- kundigen durch die Namen „Heiden und Moore" in Schrecken setzen und als trostlos öde und arm verschrieen sind. Unsere Besprechung der Heide- und Moorgebiete wird nicht nur braunrote, weite, mit Heide- kraut bewachsene oder mit schwärzlichen Moorlachen durchzogene Ebenen zeigen, sie wird auch Wiese und Wald, Feld und Garten, Hügel und Thal, See und Fluß, reiche Dörfer und dichtbewohnte Städte an uns vorbeiziehen lassen. Diese Heide- und Moorgegenden beginnen unmittelbar an dem fruchtbaren Streifen des vorher betrachteten Hügellandes. Es sind da zu nennen: Moore und Heiden, die als Flachlandssaum vor unseren Bergen liegen; Heiden und Moore zwischen Aller, Weser und Elbe; Moore und Heiden des Emslandes. Wie sieht nun solche unberührte Heide- oder Moorflache aus? Hügel und Senkung des Sandbodens überzieht die Heidepflanze mit ihrem düsteren Braun. So weit das Auge reicht, immer wieder dieselbe dürre, saftlose Pflanze, deren krüppliges Gezweig und schuppen- förmig kleine Blättchen schon die Armut des Bodens andeuten. Nur im Hochsommer verschwindet eine Zeitlang das Braun der Heide, und wir sehen ein zartes bläuliches Rot über der weiten Fläche liegen. Dann zeigt die Heide durch Millionen von winzigen Blütenglöckchen, daß auch hier die Natur wahrhaft schön sein kann. Stellenweise schiebt sich in dieses Reich des Heidekrautes ein dunkler Kiefernwald mit einigen weißhäutigen Birkenstämmen oder ein nackter Heideweg mit mehreren nebeneinander herlaufenden, tiefen Wagenspuren. Um die Waldbäume herum drängt sich auch wirres Gesträuch. Im Allergebiete ist besonders der struppige, hartstachelige Wacholder häufig, der hie und da zu Baumhöhe aufschießt. Nach der Elbe zu bemerkt man mehr den stechenden, gelbblühenden Ginster, und überall in den Heiden bildet die mit scharszackigen Blättern versehene Stechpalme ihre Dickichte. Sehen wir am Rande der Heidestrecken in der Ferne einen Wasserstreifen blinken und glauben, in der grünen Fläche einen fetten Wiesenplan vor uns zu haben, so finden wir uns in den meisten Fällen getäuscht. Nicht saftiger Rasen an frifcher Quelle liegt vor uns; ein rostbraunes, bitter schmeckendes Wasser und an den Ufern hartes Riedgras, Binsen, Zwerg- weiden und dazwischen Sumpfheide und Moose geben das lockende Bild ab — ein Moor breitet sich vor uns aus.

9. Länderkunde des Deutschen Reiches - S. 54

1908 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
54 Die deutschen Landschaften im einzelnen. ein Wasserundurchlässiger Untergrund vorhanden ist. Das größte davon ist das Bonrtanger Moor, es umfaßt 1400 qkm = Sachsen-Altenburg. Tic Moore nehmen demzufolge weite Landesteile in Nordwestdeutschland ein. Arten. Eine Art dieser Moore hat sich im Überschwemmungsbereich der Flußtäler aus den abgestorbenen Teilen von Riedgräsern, Binsen n. dgl. gebildet, wobei unter beschränkter Lustzufuhr Vertorfung eintritt. Dies sind die Flach- moore, auch Sicker-, Wiesen- und Grünlandsmoore geheißen. Sie können mit der Sense glatt abgemäht werden. Die größte Ausdehnung haben in Nordwestdeutschland die Hoch- oder Heide- moore. Diese enthalten sast immer eine große Menge von Torsmoos (Sphag- num) neben Heidekraut und anderen Heidepflanzen, ihre Oberfläche ist uneben, ihr Begehen beschwerlich. Bei ihrer Entstehung wachsen die moorbildenden Pflanzen zu einer flachen Wölbnng empor, die einem Uhrglase gleicht. Ge- schlossener Wald fehlt, der Baumwuchs ist in allen Mooren spärlich und beschränkt sich vorwiegend auf Föhren, Birken und Eichen. An der Kultivierung der Moore wird besonders in den letzten Jahren mit großem Eifer gearbeitet. Während man früher das Moor ausbrannte und in den Boden Buchweizen säte, dient heute der Moorboden bei verständiger Be- wirtschaftung durch Entwässerung, künstliche Düngnng u. dgl. dem Feld- und Wiesenbau jeglicher Art. So sind in öder Landschaft mehrfach wohlhabende Moorkolonien (Fehnkolonien) ausgeblüht, nnter denen Papenburg in Han- nover das glänzendste Beispiel gibt. Vielfach geht die Bevölkerung der Moore freilich bis 20 Einw. auf 1 qkm herab. Im ganzen sind die Moore sehr schwach bevölkerte Landstriche; doch werden sie durch planmäßige Bewirtschaftung mehr und mehr bewohnbar gemacht. 3. Das Heide- oder Geestland. Begriff und Verbreitung. Unter Geest versteht man das höher gelegene trockene, sandige Hügelland, das seine größte Ausdehuuug in der Lüne- burger Heide zwischen Elbe und Aller erreicht. In dieser steigen Höhen bis zu 170 m an und ihr Umsang beträgt über 11000 qkm mit uahezu '/2 Miß. Einw. (Sachsen und Baden haben je 15000 qkm). Auch die Heide nimmt also in Norddeutschland einen sehr großen Flächenraum ein. Boden, Erzeugnisse und Siedelungen. Der Boden der Geest setzt sich größtenteils aus eiszeitlichen Schwemmsanden zusammen, die streckenweise in reinen wüstenhaften Flugsand übergehen, woraus nichts gedeiht. Meist ist die Geest mit Heidekraut bedeckt, das die Grundlage der starkverbreiteten Bienen- zu cht bildet, und den Heidschnucken (grobwolligen Schafen) wie dem Magerrind die Nahrung liefert. Mit dem Heidekraut wechseln Kieserwaldungen ab. Wo sich aber Lehmboden ftndet, wie in den ausreichend bewässerten Flußtälern, baut man neben Buchweizen auch Roggen, Kartosseln und Gemüse. Dies sind die Oasen der Heide. Wie auf der Schwäbisch-Bayerischen Hochfläche so weicht auch hier die Heide mehr und mehr der Kultur. Große Strecken werden ausgeforstet, dürrer Boden wird berieselt und verbessert. Auch Miueralschähe birgt die Heide. Bei

10. Erdkunde für höhere Schulen - S. 244

1907 - München [u.a.] : Oldenbourg
244 Die deutschen Landschaften im einzelnen. ein Wasserundurchlässiger Untergrund vorhanden ist. Das größte davon ist das Bourtanger Moor, es umfaßt 1400 qkm = Herzogtum Anhalt. Die Moore nehmen demzufolge weite Landesteile in Nordwestdeutschland ein. Arten. Eine Art dieser Moore hat sich im Überschwemmungsbereich der Flußtäler aus den abgestorbenen Teilen von Riedgräsern, Binsen u. dgl. gebildet, wobei unter beschränkter Luftzufuhr Vertorfung eintritt. Dies sind die Flach- moore, auch Sicker-, Wiesen- und Grünlandsmoore geheißen. Sie können mit der Sense glatt abgemäht werden. Die größte Ausdehnung haben in Nordwestdeutschland die Hoch- oder Heide- moore. Diese enthalten sast immer eine große Menge von Torsmoos (Sphag- num) neben Heidekraut und anderen Heidepflanzen, ihre Oberfläche ist uneben, ihr Begehen beschwerlich. Bei ihrer Entstehung wachsen die moorbildenden Pflanzen zu einer flachen Wölbung empor, die einem Uhrglase gleicht. Ge- schlossener Wald fehlt, der Baumwuchs ist in allen Mooren spärlich und beschränkt sich vorwiegend aus Föhren, Birken und Eichen. An der Kultivierung der Moore wird besonders in den letzten Jahren mit großem Eifer gearbeitet. Während man früher das Moor ausbrannte und in den Boden Buchweizen säte, dient heute der Moorboden bei verständiger Be- wirtschaftung durch Entwässerung, künstliche Düngung u. dgl. dem Feld- und Wiesenbau jeglicher Art. So sind in öder Landschaft mehrfach wohlhabende Moorkolonien (Fehnkolonien) aufgeblüht, unter denen Papenburg in Ostsries- land das glänzendste Beispiel gibt. Vielfach geht die Bevölkerung der Moore freilich bis 20 Einw. auf 1 qkm herab. Im ganzen sind die Moore sehr schwach bevölkerte Landstriche; doch werden sie durch planmäßige Bewirtschaftung mehr und mehr bewohnbar gemacht. 3. Das Heide- oder Geestland. Begriff und Verbreitung. Unter Geest versteht man das höher gelegene trockene, sandige Hügelland, das seine größte Ausdehnung in der Lüne- burger Heide zwischen Elbe und Aller erreicht. In dieser steigen Höhen bis zu 170 m an und ihr Umfang beträgt über 11000 qkm mit nahezu '/2 Mill. Einw. (Sachsen und Baden haben je 15000 qkm). Auch die Heide nimmt also in Norddeutschland einen sehr großen Flächenraum ein. Boden, Erzeugnisse und Siedelungen. Der Boden der Geest setzt sich größtenteils aus eiszeitlichen Schwemmsanden zusammen, die streckenweise in reinen wüstenhasten Flugsand übergehen, woraus nichts gedeiht. Meist ist die Geest mit Heidekraut bedeckt, das die Grundlage der starkverbreiteten Bienen- zncht bildet, und den Heidschnncken (grobwolligen Schasen) wie dem Magerrind die Nahrung liefert. Mit dem Heidekraut wechseln Kieferwaldungen ab. Wo sich aber Lehmboden sindet, wie in den ausreichend bewässerten Flußtälern, baut man neben Buchweizen auch Roggen, Kartoffeln und Gemüse. Dies sind die Oasen der Heide. Wie aus der Schwäbisch-Bayerischen Hochfläche fo weicht auch hier die Heide mehr und mehr der Kultur. Große Strecken werden aufgeforstet, dürrer Boden wird berieselt und verbessert. Auch Mineral schätze birgt die Heide. Bei

11. Das Deutsche Reich - S. 238

1901 - Langensalza : Beyer
238 n. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. wird zur Herstellung von Pianosorten verwandt. Durch die blühende Land- Wirtschaft sind auch eine große Anzahl von Maschinenfabriken entstanden, in denen besonders landwirtschaftliche Maschinen und Gerate hergestellt werden. Warum haben sich wohl Görlitz und Liegnitz unter allen Städten des Hügellandes zu so bedeuteuder Größe eutwickelt? Beide liegen an wichtigen Handelsstraßen; beide sind in der Neuzeit wichtige Eisenbahnknotenpunkte; beide liegen im Mittelpunkte einer fruchtbaren Land- schast; in beiden haben sich bedeutende Märkte entwickelt; in beiden hat sich die Großindustrie bedeutend ausgebreitet. Wie kommt es. daß der nordwestliche Teil der schlesischen Ebene ein unfruchtbares Heidegebiet bildet? Auf dem linken Ufer der Oder setzt sich der schlesische Landrücken fort und erfüllt den ganzen nordwestlichen Teil der Ebene. Dieser Landrücken besteht fast überall aus Sandboden und ist daher wenig ertragreich. Woher rühren die Sümpfe und Moore in der schlesischen Heide? An vielen Stellen lagert unter den Sandschichten eine nndnrch- lässige Steinschicht (£)rtstein), welche das Wasser nicht in die Tiefe abfließen läßt. Der Boden wird dadurch feucht und weich. Es bildeten sich an ver- fchiedenen Stellen flache stehende Gewässer (Tümpel). In diesen Gewässern wuchsen allerlei Wasserpflanzen und Moose. (Bergl. unsere Teiche!) All- jährlich starben viele dieser Pflanzen ab und sanken unter. Dadurch bildete sich nach und nach auf dem Grunde der stehenden Gewässer eine dichte Schicht vermoderter Pflanzen. Diese Pflanzenschicht war so dicht, daß kein Wasser mehr in den Erdboden dringen konnte. Auf dieser untersten Moos- decke lagerten sich von Jahr zu Jahr neue Schichten abgestorbener Wasser- pflanzen ab. Dadurch wurde die Moosdecke immer stärker und wuchs immer mehr und mehr in die Höhe. So wurde allmählich das ganze Wasserbecken damit ausgefüllt. Die Moore der Heidegegenden sind also nichts weiter als ungeheure Ablagerungen vermoderter Pflanzen, die vom Wasser gebildet wurden. Welche Bedeutung haben die Moore für die Bewohner der Heide? Aus den Mooren gewinnt man den Torf, der den Bewohnern als Heizstoff dient. Unter der Decke der Moore bildet sich auch ein wert- volles Erz, nämlich der Raseneisenstein, den man ebenfalls gräbt. Warum liegen die größeren Orte meist in den Thälern oder am Rande der Heide? Die sandigen Strecken der Heide sind mit Kiefernwaldungen oder Snnipfmooren bedeckt; die Thäler und die Ränder der Heide sind freuudlicher und fruchtbarer und gestatten den Ackerbau. Warum sind in der Heide gerade Eisen- und Glashütten, sowie Tuchfabriken entstanden? In den Mooren der Heide wird viel Eisenstein gewonnen; der Sand der Heide enthält viel Quarzsaud; die ausgedehnten Kiefernwälder liefern ein billiges Heizmaterial. Die trockenen Triften und Heidegegenden haben die Bewohner zur Schafzucht veranlaßt; diese liefert die nötige Wolle für die Tuchfabriken.

12. Das deutsche Vaterland - S. 142

1917 - Leipzig : Wunderlich
— 142 — 7. Manchmal vergleicht man die Heide auch mit einem abgetragenen Mantel, welcher einen goldenen Saum besitzt. Deute das! sder Saum sind die fruchtbaren Marschen.) 8. Sprich über die Gefahren, die eine Wanderung durchs Moor mit sich bringt! 9. Woher mag es kommen, daß sich im Moore so wenig Vögel finden? Mangel an Brutplätzen!) 10. Sprich über die Entstehung des Torfs! 11. Sprich über den Nutzen des Torfs! 12. Erkläre: „Ganz Deutschland merkt's, wenn seine Moore brennen!" (Schöne Frühlingstage verderben durch die Rauchmassen, welche die Luft oft mit unangenehmem Geruch erfüllen und der Sonne den Schein rauben!) 13. Unter welchen Umständen werden wir nichts vom Moorrauch spüren? (Windrichtung!) 14. Sprich über den Nutzen des Buchweizens! 15. Erkläre: Heide, Heidekraut, Heidekrug, Heidedorf, Hünengrab, Urne, Torfmoos, Torfzieges, Torfstich, Moorrauch, Kanal! 16. Unterscheide Heide, Moor und Bruch! 17. Wo liegen Bremen, Lübeck, Stettin, Berlin, Magdeburg, Leipzig, Breslau? Segleitstosse. 1. Lesen und Besprechen einschlägiger Lesebnch- anfsätze. 2. Gedichtsbehandlung. In mittleren und höheren Volksschulen könnten im Deutschunter- richt noch zur Betrachtung kommen: Die Heide. O weite Heide, wie bist du schön, Wenn Frühlingslüfte über dich geh'n, Wenn schüchtern das Grün aus der Knospe lugt Und die Lerche ihr erstes Liedchen versucht, Mit zartfrischen Nadeln die Föhren steh'n, Und luftige Schleier die Birken umweh'n. O weite Heide, wie bist du schön, Wenn Sommergluten über dich geh'n, Der Sonne brennender Kuß dich umfängt Und alles dem Blühen entgegendrängt, Unzählige Glöckchen bedecken den Sand, Wildröslein duftet am Waldesrand!

13. Teil 2 - S. 77

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 77 — Will man sich nun dieses Torflager nutzbar machen, so zieht man zunächst tiefe Gräben durch das Stück des Moores, wo man einen Torf- stich anlegen will. Warum? Diese Gräben führen das vorhandene und noch zulaufende Wasser (Regen!) einem großen Graben zu, welcher tiefer und breiter ist als unser Mühlgraben. Er ist so groß, daß auf ihm breite Kähne fahren können. Ein solcher Graben heißt Kanal. Die Kanäle führen zur Ems. Ist sodann das Wasser abgeflossen und der Grund des Moores zu Tage getreten, so löst man die schwarze, klebrige Masse, welche den Grund bildet, in Klumpen los. Man trügt sie auf einen dazu bestimmten Platz und formt sie dort mit den Füßen (Wie das?) zu breiten Kuchen. Diese Kuchen läßt man eine Zeit lang liegen, damit Sonne und Wind sie trocknen können. Dann zerteilt man sie in längliche, ziegelähnliche Stücke. (Vorzeigen eines Torsziegels.) Diese Torfziegel werden auf Kähne geladen und auf dem Kanal zur Ems gebracht. Von da aus gehen sie auf Wagen, zu Schiffe oder auf der Eisenbahn in Hunderte von Dörfern und Städten. Zur sachlichen Besprechung: a. Könnte sich der Torfarbeiter nicht die Anlage des breiten Kanals ersparen? (Dieser Kanal ist die Straße, welche die einsamen Torsstiche mit bewohnten Gegenden ver- bindet. Mit Wagen könnte er seinen Torf nicht fortfahren. Sie würden an vielen Stellen bis an die Achsen der Räder, an manchen sogar ganz im weichen Boden versinken.) b. Welchen Nutzen spendet das Torf? (Er heizt Wohnstube und Lokomotive, kocht die Suppe auf dem Herde und hilft dem Torfarbeiter seine Hütte bauen. Außerdem fertigt man aus Torf jetzt auch Torfpapier und Torftapete.) Zusammenfassung des gesamten Materials an der Hand der am Schlüsse der Vorbereitung aufgeworfenen Fragen und unter der Über- schrift: Die Moore unseres Vaterlandes. Vergleich. Jitl: Wir vergleichen heute Heide und Moor. Es wird gemeinsam gefunden und dargestellt: Heide und Moor sind in vieler Hinsicht sich ähnlich. 1. Heide und Moor sind unfruchtbare Gebiete. Die Heide ist unfruchtbar durch Wassermangel (Sand), das Moor ist unfruchtbar durch Wasserüberfluß (Schlamm). In beiden Gegenden finden wir des- halb sehr wenig Ackerbau. (Buchweizen.) 2. Heide und Moor besitzen eine Pflanzenwelt, welche von der unserer Heimat vielfach verschieden ist. Während in unserer Gegend Obstbäume und Weinstöcke gedeihen, Laub- und Nadelwald die Abhänge der Berge schmückt, Getreide (Weizen!) und Raps die Felder

14. Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Schweiz (Mittel-Europa) - S. 81

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
schätzen. Er berieselt damit weite Flächen, um aus der Öde Ackerland und grüue Wieseu zu schaffen. In solchen „Oasen" siedelt sich der Heidebewohner an. Im Juli und August steht die Heide in Blüte. Milliarden von Blüten locken die Bienen herbei; diese tragen den süßen Blumensaft ein. Auch die Buchweizenfelder geben den Bienen ergiebige Nahrung. Viele Heidebewohner leben ausschließlich von der Bienenzucht. Andere betreiben sie neben dem Ackerbau und der Schafzucht. Im Sommer sind weit über 150 000 Bienenstöcke auf der Heide. Ju den, am Rande der Heide liegenden Städten, Lüneburg und Celle wird das Wachs verarbeitet und in den Handel gebracht. Der Ackerbau liefert nur geringen Ertrag; hingegen bietet das Heidekraut die Grundlage für eine weit aus- gedehnte Schafzucht. Kleine, schwarze, gehörnte Schase, wohl über eine halbe Million, bevölkern die Heide. Sie werden Heideschnucken genannt, siud genügsam und liefern eine harte, grobe Wolle. Viele Bewohner finden ihren Unterhalt durch das Einsammeln von Heidel-, Preißel- und Kronsbeeren. Auch durch Waldarbeiten, Ausforsten vou Heideflächen ze., verdienen viele Bewohner dieser Gegend ihr Brot. Auf dein rechten Emsufer zieht sich ein ähnlicher Sandrücken wie die Lüneburger Heide dahin. Derselbe führt den Namen Hiimling. Es wäre jedoch falsch, das ganze westdeutsche Geestland in seiner Boden- beschaffenheit mit derjenigen der Lüneburger Heide gleich erachten zu wollen. Außer den Heiden gibt es ausgedehnte Sand- oder Geestflächen, welche mit Lehm- und Mergelboden wechseln, so die Strecke von Minden bis Bremen, welche als die fruchtbarste Geestfläche zu bezeichnen ist. Hier gibt es fruchtbaren Ackerboden, auf welchem Roggen, Hafer, Gerste, bisweilen sogar Weizen mit gutem Erfolg an- gebaut werden. Diese Geestflächen sind bei weitem größer als die Heideflächen. Während auf die Lüneburger Heide 11 T. qkm. kommen, rechnet man auf das Geestland in Hannover und Oldenburg 22 T. qkm, auf das noch zu betrachtende Moorgebiet kommen 4 T. qkm. Bezüglich der Lage der drei charakteristischen Erscheinungen des westlichen Tief- landes merken wir: Heide im 0., Moore vorwiegend im W., Geestland im engeren Sinne in der Mitte. (1) Die Moore Westdeutschlands. Die Moorbildung tritt vorwiegend rechts und liuks von der Enis (Ost- friesland) ans. Zwei bis vier km westlich von genanntem Kiistenflusse liegt das Bonrtanger Moor, in derselben Entfernung rechts von der Ems das Saterland. Das Bonrtanger Moor liegt auf der Grenze von Deutschland und Holland und umsaßt rund 1400 qkm, d, i. etwa */u von Hessen-Nassau, während das Sater- land nur 200 qkm groß ist. Der größte Teil des Bonrtanger-Moores liegt auf

15. Das deutsche Vaterland - S. 137

1917 - Leipzig : Wunderlich
— 137 — Heer gegenübersahen, dessen Ansturm sie nicht widerstehen konnten, wurde ihnen auf ihrem eiligen Rückzüge das Land zum Verderben. „Die Seen starrten den weichenden Feinden entgegen. Sie glitten von den steilen Ufern in die Tiefe oder versanken im sumpfigen Röhricht. Der schwankende Boden des tückischen Wiesengrundes lockte die fliehenden russischen Scharen in seinen verderbenbringenden moorigen Schlamm. Der Wald mit seinem Gestrüpp, seinen verschlungenen Pfaden führte die Störer seines Friedens irre und lieferte sie den mit Weg und Steg vertrauten Verfolgern aus." 4. Hier seht ihr eine masnrische Landschaft im Bilde! (Ostpreußeubilder!) Zusammenfassung und Einprägung: Der Baltische Landrücken. 1. Ausdehnung. 2. Gestalt und Höhe. 3. Teile. 4. Bewässerung. (Seen und Flüsse.) 5. Fruchtbarkeit. 6. Staatszugehörigkeit. Ergänzend kann hinzugefügt werden, daß südlich vom Baltischen Landrücken ein ähnlicher, aber seenarmer Höhenzug das Tiefland durch- zieht, dessen Teile verschiedene Namen tragen. Einer dieser Teile ist der Fläming. Vergleicht. a. 3tel: Wir vergleichen heute Heide und Moor. Es wird gemeinsam gefunden und dargestellt: Heide und Moor sind in vieler Hinsicht sich ähnlich. 1. Heide und Moor sind unfruchtbare Gebiete. Die Heide ist unfruchtbar durch Wassermangel (Sand), das Moor ist unfruchtbar durch Wasserüberfluß (Schlamm). In beiden Gegenden finden wir des- halb sehr wenig Ackerbau. (Buchweizen.) 2. Heide und Moor besitzen eine Pflanzenwelt, welche von der unserer Heimat vielfach verschieden ist. Während in unserer Gegend Obstbäume und Weinstöcke gedeihen, Laub- und Nadelwald die Abhänge der Berge schmückt, Getreide (Weizen!) und Raps die Felder bedecken und tausend rote, blaue, gelbe und weiße Blumen auf Wiesen, im Walde und am Bache wachsen, finden wir: a) In der Heide fast nur Heidekraut, Heidelbeeren und Preißel- beeren, Kiefern, Birken und Buchweizen. b) Im Moor fast nur Torfmoos, Binsen, Wollgras, Schilf, Birken und Buchweizen.

16. Das Deutsche Reich - S. 68

1914 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
68 Die deutschön Landschaften im einzelnen. Die größte Ausdehnung haben in Nordwestdeutschland die Hoch- oder Heide- moore (Abb. S. 66). Diese enthalten sast immer eine große Menge von Torsmoos (Sphagnmn) neben Heidekraut und anderen Heidepflanzen, ihre Oberfläche ist uneben, ihr Begehen beschwerlich. Bei ihrer Entstehung wachsen die moorbildenden Pflanzen zu einer flachen Wölbung empor, die einem Uhrglase gleicht. Ge- schlossener Wald fehlt, der Baumwuchs ist in allen Mooren spärlich und beschränkt sich vorwiegend auf Föhren, Birken und Eichen. An der Kultivierung der Moore wird besonders in den letzten Jahren mit großem Eifer gearbeitet. Während man früher das Moor ausbrannte und in den Boden Buchweizen säte, dient heute der Moorboden bei verständiger Be- wirtschaftung durch Entwässerung, künstliche Düngung u. dgl. dem Feld- und Wiesenbau jeglicher Art. So sind in öder Landschaft mehrfach wohlhabende Moorkolonien (Fehnkolonien) aufgeblüht, unter denen Papenburg in Han- nover das glänzendste Beispiel gibt. Vielfach geht die Bevölkerung der Moore freilich bis 20 Einw. auf 1 qkm herab. Im ganzen sind die Moore sehr schwach bevölkerte Landstriche; sie liefern Brenntorf. Durch planmäßige Bewirk- schaftung werden sie mehr und mehr bewohnbar gemacht. 3. Das Heide- oder Geestland. Begriff und Verbreitung. Unter Geest versteht man das höher gelegene trockene, sandige Hügelland, das seine größte Ausdehnung in der Lüne- burger Heide zwischen Elbe und Aller erreicht. In dieser steigen Höhen bis zu 170 m an, und ihr Umfang beträgt über 11000 qkm mit nahezu % Mill. Einw. (Sachsen und Baden haben je 15000 qkm). Auch die Heide nimmt also in Norddeutschland einen sehr großen Flächenraum ein. Boden, Erzeugnisse und Siedeluugen. Der Boden der Geest setzt sich größtenteils aus eiszeitlichen Schwemmsanden zusammen, die streckenweise in reinen wüstenhaften Flugsand übergehen, woraus nichts gedeiht. Meist ist die Geest mit Heidekraut bedeckt, das die Grundlage der starkverbreiteten Bienen- zucht bildet, und den Heidschnuckeu (grobwolligen Schafen), deren Zucht übrigens zurückgeht, wie dem Magerrind die Nahrung liefert. Mit dem Heidekraut wechseln Kiefernwaldungen ab. Wo sich aber Lehmboden findet, wie in den ausreichend bewässerten Flußtälern, baut man neben Buchweizen auch Roggeu, Kartoffeln und Gemüse. Dies sind die Oasen der Heide. Wie auf der Schwäbisch-Bayerischen Hochfläche, so weicht auch hier die Heide mehr und mehr der Kultur. Große Strecken werden aufgeforstet, dürrer Boden wird berieselt und verbessert. Auch Mineralschätze birgt die Heide. Be? Lüneburg und Stade trifft man Gipslager und Salzquellen, und die Tief- bohrungen um Celle haben ansehnliche Petroleumlager erschlossen, deren Aus- dehuuug bis gegen Holstein vermutet wird. Infolge der geringen Ertragfähigkeit des Bodens bestehen die Siedelungen der Heide meist in Einzelhöfen und kleinen Dörfern. Die Bevölkerungsdichte bleibt streckenweise sogar unter 20 Einw. aus 1 qkm. Politisch gehört das Moor- und Geestland zur preußischen Provinz Hannover und zum Groß herzogt um Oldenburg.

17. Das deutsche Vaterland - S. 118

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 118 — abgeleitet wird, kann der nützliche Torf gestochen werden usw. (Abbrennen des Heidekrauts zur Düngung des Bodens?) i) b. 3tcl: Wir vergleichen heute deu Ostteil und den Westteil der Norddeutschen Tiefebene. Das Resultat der gemeinsamen Arbeit lautet: I. Verschiedenheiten. 1. Der Ostteil ist größer als der Westteil. 2. Der Ostteil ist das Hinterland der Ostsee, der Westteil das Hinterland der Nordsee. 3. Der Ostteil ist reich an Seen, der Westteil reich an Mooren. 4. Die Flüsse des Ostteils haben Haffmündungen, die des West- teils Schlauchmündungen. 5. Die Küste des Ostteils ist von Dünen umsäumt, die des West- teils durch Dämme oder Deiche geschützt. Ii. Ähnlichkeiten. 1. Beide Teile sind nicht völlig eben. (Baltischer Höhenzug — Lüneburger Heide.) 2. Beide Teile haben weite Sandflächen aufzuweisen. (Teile des Baltischen Höhenzugs — Lüueburger Heide.) 3. Beide Teile besitzen neben unfruchtbaren Gebieten auch fruchtbare Landschaften. Mecklenburger Seenplatte — Marschen, Magdeburger Börde.) 4. Beide haben zwei wichtige Ströme aufzuweisen, welche dieselbe Hauptrichtung haben. 5. Beide besitzen eine Anzahl wichtiger Ortschaften. (Diese liegen teils am Nord-, teils am Südrande der Ebene.) c. Zitl: Wir untersuchen nun, ob Fleiß und Ausdauer über- all so belohnt werden, wie in Heide und Moor. Das Resultat der Besprechung lautet: Gewiß! Dies zeigt sich uns ja auch: 1. In unserer engeren Heimat. Hier sind Beispiele anzuführen, wie in der Nähe des Wohnortes unfruchtbare Strecken durch den Fleiß i) Für den Lehrer: Eine Ähnlichkeit zwischen Heide und Moor besteht auch darin, daß sie beide in ihrem Schöße Schätze verborgen halten, die uns in längst vergangene Zeiten zurückführen. Die Heide hat ihre uralten Gräberstätten Die Gräber des Giersfeldes z. 93.!), die Moore bergen nicht nur Knochen und Hörner längst ausgestorbener Tiere, sondern auch jene merkwürdigen Moor- l eichen, welche im Moore Jahrhunderte lang geruht und doch unverändert ge- blieben sind, und die Reste der aus Bohlen von Eichenholz hergestellten Brücken, auf denen einst römische Feldherrn ihre Legionen durch die Moore an der Ems geführt haben.

18. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 86

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 86 — Lesen: Abseits (Storm). — Hünengräber und Hünenbetten in Norddeutschland. — Die Lüneburger Heide. Schriftliche Übungen: Ein Gang durch die Heide. — Das Leben des Heide- fcauera. — Was erzählen uns die Hünengräber aus vergangenen Zeiten. Die Geeste). Wir wollen noch kurz das Gebiet der Geest betrachten. Lage und Größe. Unter Geest versteht man hier das ganze West- deutschland (Hannover und Oldenburg), soweit es nicht der Heide, den Marschen und dem Moorgebiet angehört. Das Gebiet der Geest ist etwas größer als die Provinz Westfalen (22000 gegen 20000 qkm). Im allgemeinen kann man sagen, daß die Geest die Mitte des west- deutschen Binnenlandes einnimmt. — Sprich nochmals über die Lage und Größe der Geest! Beschaffenheit. Die Geest ist fruchtbarer und freundlicher als die Heide. Sie hat zwar gleich dieser weite Sandflächen, dafür aber auch fruchtbare Gebiete. Auf ihnen gedeiht nicht nur Buchweizen, sondern es werden auch Roggen, Hafer, Gerste, ja stellenweise sogar Weizen an- gebaut. Die Geest ist hügeliger und mehr besiedelt als die Heide. Man trifft hier schöne Wälder und freundliche Dörfer mit weiß- getünchten Häusern in kurzen Entfernungen an. Hügelketten, Kiefern- wälder, grüne Wiesentäler und schmucke Dörfer wechseln oft miteinander ab und verleihen der Landschaft ein anmutiges Gepräge. Sprich nochmals über die Beschaffenheit der „Geest"! d) Die Moore Westdeutschlands. Sehrziel: Heute wollen wir das große Sumpfgebiet West- deutfchlauds betrachten (zeigen!). Wie ist dieses auf der Karte dargestellt? Lage und Ausdehnung. Was lehrt die Karte über die Lage und Ausdehnung des Moorgebiets? Es breitet sich zwischen der Weser und Ems aus; ja es erstreckt sich sogar über die Ems bis nach den Nieder- landen hin. Die Moore Westdeutschlands bilden eine nnwirt- liche und unfruchtbare Gegend. Das größte aller deutschen Moore ist das Bourtauger (— buhrtauger) Moor. Es liegt westlich der Ems (zeigen!). Es ist größer (11/2) als die Insel Rügen (vgl. mit dem Heimat- kreis usw. 2). Außer dieser großen Moorfläche bedecken noch kleinere Moore die Gegend, so z. B. das Saterland östlich der Ems (200 qkm), das Teufelsmoor bei Bremen und die ostfriesischen Moore (zeigen!) Sprich nochmals über die Lage und Ausdehnung des westdeutschen Moorgebiets! Beschaffenheit. Wie sieht es in den Moorgebieten aus? Nirgends im deutschen Vaterland bietet sich uns ein so trostloser An- blick wie auf diesen weiten Moorflächen. Schwarzer, schmieriger Schlamm bedeckt den Boden, der spärlich mit kurzem schilfigen Moorgrase oder mit Binsen überzogen ist. An manchen Stellen finden wir Tümpel (d. i.?) mit dunklem, übelschmeckendem Wasser. In ihnen leben keine Fische, sondern nur Frösche und Salamander. Weit und breit sieht man keinen *) Man unterscheidet Geest im weiteren und im engeren Sinne. Im weiteren Sinne umfaßt sie auch die Heidefläche mit, im engeren Sinne bezeichnet man damit die Gebiete, die nicht Marsch, aber auch nicht wertlose Heide sind. 2) Das Bourtanger Moor mißt nicht weniger als 1400 qkm, wovon reichlich 1000 fkm zu Deutschland gehören.

19. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 73

1896 - Leipzig : Freytag
Das norddeutsche Tiefland. 73 der seine Erklärung einfach in der größeren Meeresnähe jenes findet. Der Nordwesten hat das gleichmäßigste Klima. Im Winter ist es dort unter der Einwirkung der warmen Südwestwinde sogar wärmer als in der weit südlicher gelegenen oberrheinischen Tiefebene, und im Sommer fehlt unter dem trüberen Himmel die erdrückende Glut, von welcher der Süden wie der Osten unseres Reiches zuweilen heimgesucht wird. Dafür ist es freilich fast zu reich gesegnet mit Niederschlägen, die hier das ganze Jahr hindurch sallen. Es ermöglicht diese starke Benetzung überall, wo guter Boden vorliegt, eine üppige Vegetation und ergiebigen Ackerbau. Wo aber undurchlässiger Unter- grnnd in dem ebenen Lande das Wasser staut, da entwickeln sich die uu- geheuren Moore, Wiesen- und Hochmoore, die im Bonrtanger Moor Flächen von mehreren 1000 Quadratkilometern bedecken. Nach Osten nimmt der Niederschlag allmählich ab. Wir kommen mit dem Überschreiten der Lüue- burger Heide iu ein mehr kontinentales Gebiet. Der Sommer wird wärmer, der Wiuter kälter, und der Hauptregen sällt in der warmen Jahreszeit. In Schlesien und in Preußen befinden wir uns schon in dem Bereich ans- geprägten Festlandklimas. Die hohen Sommertemperaturen gestatten hier den Weinban noch nördlich von 52° in geschützten Thälern, namentlich an der Oder bei Grünberg. Für den Getreidebau liegen im ganzen Tiefland durchaus günstige Acker- Verhältnisse vor. Gleichwohl ist er vielfach sehr beschränkt wegen der völligen Unfruchtbarkeit des Bodens. Überall wo Sand und Moor den Grund bildet, tntio«. sind ihm fast unüberwindliche Schranken gesetzt; nur der Fleiß und die Kunst des Menschen habeil auch vou deu zahlreichen Brüchen der Flnß- Niederungen wie von den ausgedehnteil Mooren des Nordwestens weite Strecken der Kultur gewouueu. Das uubebaute Land wird vorwiegend von Wald und Heide eingenommen. Da zeigen wieder der Westen und Osteu des Tieflandes ein sehr verschiedenes Aussehen. Eine banmlose, ebene Fläche, nur vou niedrigen Moospolstern, von Heidegeftrüpp und einigen Gräsern bewachsen, das ist der Charakter der nordwestdeutschen Moore. Baumlos ist auch im allgemeinen der vorgelagerte Küstenstreifen, dessen Marschboden aber von außerordentlicher Fruchtbarkeit ist. Wälder bedecken hier meist nur die Geest. Wir treffen sie häufiger erst südlich der Moore am Rande der Gebirgsschwelle, besonders im Münsterland. Mannigfaltiger ist dagegen das Begetationsbild östlich der Lünebnrger Heide. Schon der Boden wechselt hier öfter nach Gestalt und Beschaffenheit. Der meist saudige südliche Landrücken ist für Ackerbau weuig geeignet, er trägt vorwiegend Wald, der aber je weiter nach Westen um fo spärlicher wird und der eigentlichen Heide Platz macht. Buchen und Eichen treffen wir noch östlich der Oder, aber dann herrschen die Nadelhölzer vor, namentlich die Kiefer, bis jenseits der Elbe in der Lünebnrger Heide der Wald sast

20. Grundzüge - S. 101

1917 - Breslau : Hirt
1. Das Deutsche Reich. 101 Das Westelbische Tiefland dacht sich ganz allmählich nach dem Meere ab. Die Küste hat einen Saum fruchtbarsten Marschlandes (Bild 10). Das Binnenland ist meist sandiges, flachhügeliges Geestland von ge- ringer Fruchtbarkeit. Zwischen Unterweser und Aller und Elbe zieht sich als Fortsetzung des Flämings der Eeestrücken der Lüneburger Heide hin (Bild 75). In ihr gipfelt das Westelbische Tiefland mit 170 m. Wo das Wasser nicht genug Gefälle hat, sind aus absterbenden Pflanzen große Moore entstanden. Sie überwiegen westlich der Weser, wo das ausge- dehnte Burtanger Moor die Grenze zwischen dem Deutschen Reich und den Niederlanden bildet. Aber auch zwischen Unterweser und Unter- elbe sind sie sehr verbreitet. Die flachen Seen, der Dümmer und das Steinhuder Meer, sind gleichfalls von Mooren umgeben. 75. Die Lüneburger Heide. In der Lüneburger Heide ist der ehemalige Eichenwalds von dessen Pracht noch einzelne Baumgruppen Zeugnis ablegen, als Schiffbauholz geschlagen. Infolgedessen wurde die fruchtbare obere Erdschicht weggespült, und die Oberfläche zeigt seitdem in häufigerem Wechsel die drei Rückstände der eiszeit- lichen Gletscher: Sandboden, Kies und Lehm. Wo der Sandboden nur dünn und locker ist, erscheinen Hungergräser, Flechten und Moose, auf den feuchteren Strichen Sumpfheide (Erica), Binsen und saure Gräser. Sonst aber herrscht in der einsamen, noch nicht angebauten Heide weitum das Sand- Heidekraut (Lallunä). Im Mittsommer ist die Heide am schönsten. Dann schimmert sie im Purpur- gewande des blühenden Heidekrautes, das so weit reicht, wie das Auge über die menschenleere, wellige Fläche mit ihren Birkenreihen, Wacholdern, Eichenhagen und Kieferngehölzen zu blicken vermag. Diese Landstriche werden nach holländischem Muster mehr und mehr kultiviert durch Entfehnung (Fehimennz^Moor). Man sticht das Torfmoor ab, gräbt Kanäle, die zum Fortschaffen des Torfes, zum Verkehr und zur Entwässerung dienen, und treibt auf der oft sehr fruchtbaren Unterlage Ackerbau. Die am meisten aufgeblühte Moor- kolonie dieser Art ist Papenburg an der Ems. Andere Teile werden durch Abbrennen an der Oberfläche, wodurch der Moor- oder Höhenrauch erzeugt wird, auf einige Jahre für den Anbau von Buchweizen, Kartoffeln und Hafer vorbereitet (Buntbild S. 102).