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1. Geschichte des Mittelalters - S. 71

1914 - Bamberg : Buchner
Zriedrich Ii. 71 seiner 77 Lebensjahre ein Mann von jugendlicher Kraft und Leidenschaftlichkeit, tat Zriedrich Ii. in den Bann und verbot dem Gebannten 1228 den Kreuzzug. Gleichwohl fuhr der Kaiser im nächsten Jahre nach Palästina (Zünfter Kreuzzug 1228—29) und brachte es durch ge- schickte Unterhandlungen dahin, daß ihm die Hauptandachtsstätten Jerusalem, Bethlehem, Nazareth und fast der ganze Küstenstrich von Sidon bis Joppe abgetreten wurde. Den Mohammedanern wurde freie Religionsübung gewährt. Nachdem sich Zriedrich noch die Krone des Königreichs 1230 Jerusalem ausgesetzt hatte, kehrte er nach Italien zurück, söhnte sich im Zrieden von San Germano mit dem Papste aus und wurde vom Banne gelöst. weitere Negierungshandlungen in Deutschland. Der Reichs-Verweser Engelbert von Köln war inzwischen von Mörderhand gefallen und ihm in diesem Amt Herzog Ludwig von Bayern gefolgt. Als König Heinrich achtzehn Jahre alt geworden war (1228), übernahm er selbst die Regierung in Deutschland, geriet aber bald mit seinem Vater in Zwist und trat in eine hochverräterische Verbindung mit den lombardischen Städten, die sich vorn Reiche unabhängig machen wollten. Da eilte der Kaiser nach Deutschland, nahm den trotzigen Sohn fest und schickte ihn gefangen nach Apulien, wo er nach jahrelanger haft starb. Seine Anwesenheit in Deutschland benutzte der Kaiser um folgenreiche Anordnungen zu treffen. Schon früher (1214) hatte er die erledigte Pfalzgrafschaft bei Rhein an den Wittelsbacher Otto (den Sohn Ludwigs des Kelheimers) gegeben, der dann 1227 auf Grund seiner Vermählung mit der Schwester seines Vorgängers in der Pfalzgrafschaft, Agnes, den ansehnlichen Ligenbesitz der Salier in jenen Gegenden an sich brachte1). Jetzt, 1235, errichtete er für den Enkel Heinrichs des Löwen, Otto, aus dem welfischen hausgut in Sachsen das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, das sich in der Zolge in das Herzogtum Braunschweig (seit 1913 wieder unter einem Regenten aus dem welfischen Hause) und in das Kurfürstentum und spätere Königreich Hannover spaltete, das seit 1866 einen Bestandteil der preußischen Monarchie bildet. Im gleichen Jahr (1235) erließ Zriedrich Ii. auf einem glänzenden Reichstag in Mainz Stammtafel. Konraö, Stiefbruder Barbarossas, Pfalzgraf bei Rhein, Lnkel von Heinrichs Iv. Tochter Hgnes Agnes, verm. mit Heinrich d. Langen aus dem welfischen Hause, Pfalzgraf bei Rhein Heinrich, Hgnes, 1212—14 Pfalzgraf verm. mit (Dtto Ii. v. Bayern.

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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 306

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
306 Synchronistiche Uebersicht der deutschen und bayerischen beschichte. 1227 1228 1235 | Deutschland. 1198 Kaiser Philipp von Schwa 1208 den. 1198 Kaiser Otto Iv., Heinrich's 1215 des Lwen Sohn (f 1218) 12024 Vierter Kreuzzug, Lateinisches ! Kaiserthum (120461). 1212 (Friedrich Ii., Heinrich's Vi I Sohn, kommt nach Deutsch j land. 121550kaiser Friedrich Ii. 1215 ider Sachsenspiegel von Eyke von Repgow. Iankunft der ersten Deutsch j Ordensritter in Preu | en. Blthe des Minnesangs. jfriedrich Ii., von Gregor Ix | gebannt, unternimmt den fnften Kreuzzug. König Heinrich, Friedrich's ; Ii. Sohn, wegen Emprung abgesetzt (-j- 1242). Mainzer Land frieden. Unterwerfung der Stedinger. j Braunschweig ein Her-i zogthum. Friedrich's Ii. Sieg bei Cor ; teuuova der die lombar ' dischen Städte. ^Einfall der Mongolen; Schlacht bei Wahlstatt. Grndung der Hansa. (Friedrich Ii. im Bann durch I Innocenz Iv. Gegenk I nig Heinrich Raspe von I Thringen (f 1247). Ottokar von Bhmen bemchtigt sich Oesterreichs j nach dem Aussterben der Ba-I benberger. ! Gegenknig Wilhelm von Holland. Rheinischer Stdtebund. Klner Dom begonnen. [Sechster Krcnzzng unter Lud-I wig Ix. dem Heiligen. ienzio, Friedrich's Ii. Sohn, bei Fossalta von den Bologne-| fen gefangen genommen. L287 1241 1245 1246 1247-56 1247 1248 1249 | Bayern. 1208 'Kaiser Philipp ermordet von dem Pfalzgrafen Otto Viii. von Wittelsbach. Bayern ein erblickes Herz og-tb nm. 1214 1225 1231 123153 Ludwig I. mit der Pfalz-graffchaft bei Rhein be-lehnt. Vermhlung Otto's des Erlauchten mit Agnes von der Pfalz. Ludwig I. bei Kelheim er-mordet. Otto Ii., der Erlauchte, Herzog in Bayern und Pfalz-graf bei Rhein. 1246 lelisab eth, Otto's Ii. Toch-j ter, vermhlt mit Konrad Iv., j Friedrich's Ii. Sohn. | Otto Ii. im Bann. 1249 Mit dem Tode Rapoto's Iii. ' von Ortenburg erlischt die I Pfalzgrafeuwrde in Bayern.

2. Das Mittelalter - S. 74

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Wittelsbacher.' Markgraf Luitpold der Schyre (t 907) Herzog Arnulf Herzog Eberhard. Pfalzgraf Arnulf in 5. Linie: Pfalzgraf Otto Otto von Wittelsbach, Herzog von Bayern Pfalzgraf Otto f 1208. feit 1180 Herzog Ludwig der Kelheimer Herzog Otto Ii. der Erlauchte, Stammtafel der Mttelsvacher, Welfen und Stanfen. Welfen: Welf, Herzog von Bayern (feit 1070) Herzog Heinrich der Schwarze Staufen: Friedrich von Büren und Hohenstaufen, Herzog von Schwaben (feit 1079), verm. mit Agnes, Tochter Keinrichs Iv. Heinrich der Stolze, verm. mit Gertrud, Tochter Kaiser Lothars Herzog Heinrich der Löwe (1156—1180) verm. mit Mathilde von England Judith, vermählt mit Friedrich von Schwaben 2. Kriedrich Barbarossa 1152—1190 3. Heinrich Vi. Friedrich. 4. Philipp Pfalzgraf Heinrich der Lange, Gem. Staufin Agnes von der Pfalz 6. Kilo Iv. 1208-1215. Wilhelm zugleich Pfalzgraf bei Rhein durch feine Vermählung mit Agnes von der Pfalz Otto das Kind (Herzog von Braunlchweig feit 1235). 1190—1197, Gem. Kvnstanze von Sizilien G. Kriedrich Ii. 1215-1250 1198—1208 Beatrix, Beatrix, verm. mit verm. mit Kilo Iv. Ferd. Iii. vou Kastilien Konrad, Pfalzgraf bei Rhein Agnes, verm. mit dem Welfen Heinrich dem Langen. 1. Konrad Iii. 1138-1152 Friedrich f 1167 Alfons X. Herzog Ludwig der Strenge Herzog Rudolf, Kaiser Ludwig der Aayer, Stammvater der pfälzischen Stammvater der bayerischen Linie Linie der Wittelsbacher. der Wittelsbacher. Elisabeth, vermählt mit 7. Konrad Iv. 1250-1254 ionrabin 1 1268. Heinrich (der älteste der Brüder, f 1242 in väterlicher Haft). Enzio (t 1272 in Gefangenschaft). Manfred f 1266 Konstanze, Gem. Peter Iii. von Aragonien. Bemerkung: Die fett gedruckten Kamen Ar. 1-7 bedeuten die Deutschen Kaiser von 1138—1254.

3. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 204

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
204 Synchronistische Übersicht der deut Deutschland. 1186 I £ ein rief), Sohtt Friedrichs I., vermählt mit Konstanze von (Sizilien. 1189 ! Dritter Kreuzzug: Fried- rich Barbarossa (f im Seles 1.190), Richard Löwenherz von England, Philipp August von Frankreich. — Gründung des Deutschherrenordens. 1190— Heinrich Vi., Erbe von Unter- 1197 italien und Sizilien. 1198— Der Staufe Philipp von 1208 Schwaben, Bruder Hein- richs Vi. 1198— i Der Welfe Otto Iv., Sohn 1215 I Heinrichs d. L. 1212 ; Friedrich Ii., Heinrichs Iv. Sohn. deutscher König. 1215 —50^ Kaiser Friedrich Ii. 1228 Fünfter Kreuzzug: Friedrich Ii., im Banne Gregors Ix., erhält Jerusalem. 1235 Mainzer Reichstag: Landfriedensgesetz. 1241 Einfall der Mongolen; Schlacht bei Liegnitz; Gründung der Hanse. 1245 Konzil zu Lyon; Friedrich Ii. von Papst Jnnoeenz Iv. abgesetzt. Gegenkönig Heinrich Raspe von Thüringen (f 1247). 1246 Aussterben der Babenberger; Ottokar von Böhmen nimmt Österreich. 1247— Gegenkönig Wilhelm von 1256 Holland. 1250—54 Konrad Iv. 1254 Rheinischer Städtebund. 1254— Interregnum (Kört. Richard 1273 v. Kornwallis u. Alfons X. v. Kastilien). 1266 Schlacht bei Benevent; Manfred fällt; Karl v. Anjou erobert Neapel. cheti und bayerischen Geschichte. Bayern. 1180—83 Herzog Otto I. 1183— Ludwig I. der Kehlheimer. 1231 1191 Friedrich I. von Zol-j lern, Burggraf von Nürnberg. 1214 Ludwig I. d. Kehlh., Pfalz- j graf bei Rhein. 1225 Vermählung Ottos des Erlauchten mit Agnes von der Pfalz. 1231 Ludwig I. wird bei Kehl- heim ermordet. 1231— Otto Ii. der Erlauchte, 1253 Herzog in Bayern u. Pfalzgraf bei Rhein. 1246 Elisabeth, Hrzg.ottos Ii. Tochter, vermählt mit Konrab Iv., Ks. Friedrichs Ii. Sohn. 1253— Gemeinsame Regierung der 1255 I Söhne Ottos Ii. 1255— Dritter Abschnitt: 1506 Bayern zur Zeit der Teilungen.

4. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum - S. 75

1914 - München : Oldenbourg
Philipp von Schwaben. Otto Iv. Friedrich Ii. 75 Sohn Otto (der Erlauchte) mit der wlfischen Erbtochter Agnes von der Pfalz verlobt war, trat auf die staufische Seite; dafr belehnte ihn Friedrich mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein, die seitdem in wittelsbachischen 1214 Hnden blieb. Otto Iv. zog sich jetzt nach Braunschweig zurck und starb 1215 schon einige Jahre spter (1218). Friedrich Ii. (1212/15-1250). Friedrich Ii. besa hervorragende Begabung, vielseitige Kenntnisse und gewinnendes Wesen. Er war in Sizilien aufgewachsen, hatte hier die rmisch-byzantinische, arabische und normannische Bildung kennen gelernt und beherrschte somit das gesamte Wissen seiner Zeit. Durch Geburt und Erziehung dem Deutschtum entfremdet, kmmerte er sich während seiner langen Regierung mehr um Italien und seine Erblande (Neapel-Sizilien) als um Deutschland. 1. Die vorlufige Ordnung der Reichsverhltnijse. Bei der Er-Werbung der deutschen Krone hatte Friedrich dem Papste Innozenz Iii. versprochen, das Knigreich Neapel-Sizilien niemals mit dem Kaiserreiche zu vereinigen und so rasch als mglich einen Kreuzzug anzutreten. Als jedoch Innozenz starb, glaubte sich Friedrich diesen ungern bernommenen Verpflichtungen entziehen zu knnen. Er lie seinen kleinen Sohn Hein-rich, der bereits zum König von Sizilien gekrnt war, nach Deutschland bringen und zum deutschen König whlen. Hierauf bestellte er fr den un-mndigen Thronfolger einen tchtigen Reichsverweser und zog nach Italien. 2. Friedrichs Wirksamkeit in Italien. Durch abermalige Zusicherung des Kreuzzuges wute Friedrich den milden Papst Honorius Iii. zu be-schwichtigen und erlangte die Kaiserkrnung. Dann aber verschob er 1220 die versprochene Kreuzfahrt von Jahr zu Jahr. Als jedoch der tatkrftige Gregor Ix. den ppstlichen Stuhl bestieg, drohte er bei weiterer Ver-zgerung mit dem Bann. Friedrich stach nun wirklich in See, obwohl in seinem Heere eine Seuche ausgebrochen war1). Da er aber selbst schwer erkrankte, kehrte er nach drei Tagen wieder um. Gregor, der in der Krank-heit nur einen Vorwand erblickte, belegte nun den Kaiser mit dem Bann. 1227 Auf das hin unternahm Friedrich, um seinen guten Willen zu zeigen, im nchsten Jahre den sog. fnften Kreuzzug: hiebet erreichte er durch ge- 1228/2 schickte Verhandlungen einen Vertrag mit dem gyptischen Sultan (vgl. S. 44), worin dieser die heiligen Orte Jerusalem, Bethlehem und Nazareth x) An der Seuche starb auch der Landgraf Ludwig von Thringen, der sich an der Kreuzfahrt beteiligen wollte. Seine Gemahlin, die fromme Elisabeth, wurde nun von Ludwigs Bruder Heinrich Raspe aus der Wartburg vertrieben. Ms Wohltterin der Armen und Kranken beschlo sie ihr Leben zu Marburg (1231).

5. Grundriß der deutschen Geschichte - S. 70

1882 - München : Lindauer
70 mordet worden war (1208), suchte Otto von Braunschweig den Bayernherzog durch mehrfache Begnstigungen an sich zu ziehen. Er lie ihn im Besitze der eingezogenen Markgrafschast Cham, verlieh ihm alle in Bayern gelegenen welfischen Gter und sprach durch eine Urkunde zu Frankfurt ct. M. 1208 die Erblichkeit der Herzogswrde imhause derwit-telsbacher aus. Dagegen erging der den Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach wegen des von ihm vollbrachten Mordes die ganze Strenge des Gesetzes. Er wurde gechtet, seiner Gter-verlustig erklrt und durch des Reiches Erbmarschall von Kal-lentin und Pappenheim zu Prndorf bei Abbach er-schlagen (1209). Seine Gter und Lehen fielen an Ludwig den Kelheimer, der das Schlo Wittelsbach bei Aichach schleifte. Mit den Steinen dieses Schlosses wurden spter die Mauern der Stadt Aichach erbaut. Eingedenk dessen, was Kaiser Otto Iv zu Gunsten des Hauses Wittelsbach gethan, hing Ludwig der Kelheimer demselben lange Zeit an, trat aber endlich aus die Seite des vom Papste aufgestellten Gegenknigs, des Staufen Friedrich Ii. Dieser sprach Heinrich dem Langen, einem Bruder des Kaisers Otto Iv, die rheinische Pfalzgrafschaft ab und belehnte damit 1214 Ludwig den Kelheimer und dessen Sohn Otto, der spter der Erlauchte" zugenannt wurde. Letzterer verlobte sich noch im Jahre 1214 mit Agnes, der Tochter Heinrichs des Langen, aber die Herausgabe der Rheinpfalz an Bayern erfolgte erst 1225, als Otto mit Agnes zur Ehe schritt (Bayern und Pfalz Gott erhalt's"). Drei Jahre spter (1228) trat Ludwig 1 die Rheinpfalz frmlich an seinen Sohn Otto ab. Als Kaiser Friedrich Ii in demselben Jahre seinen Zug nach Palstina antrat, ward Ludwig mit der Aufsich^der des Kaisers Sohn Heinrich betraut, der den eigenen Vater vom Throne zu verdrngen suchte. Da Ludwig diesem Streben ent-gegentrat, fiel Heinrich in Bayern ein und verheerte es. Nach des Kaisers Rckkehr zog sich Ludwig nach Kelheim zurck und wurde, als er am 14. September 1231 ans der Donciubrcke spazieren ging, von einem Unbekannten meuchlings ermordet.

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 391

1868 - München : Lindauer
391 Kurze Geschichte der Rheinpfalz. staufische Kaiser Friedrich Ii, der mit Otto Iv von Braunschweig, einem Bruder Heinrichs des Laugen, wegen der deutschen Kaiserwürde im Kampfe lag, sprach dem rheinischen Pfalzgrafen Heinrich dem Langen 1214 die Pfalzgrafenwürde ab und sprach sie seinem Kampfgenossen, dem bayerischen Herzoge Ludwig I, dem Kelheimer, und dessen Sohne, Otto dem Erlauchten, zu, welch' letzterer sich 1214 mit Agnes, der Erbtochter- Heinrichs des Langen, gegen das Ende des Jahres 1214 verlobte, um die rheinische Pfalzgrafschaft bei Bayern zu erhalten. Die Herausgabe der rheinischen Pfalzgrafschaft an 15) Ludwig I, den Kelheimer, erfolgte indessen erst im Jahre 1225, wo sich Ludwigs I Sohn, Otto der Erlauchte, zu Straubing mit der Pfalzgräfin Agnes vermählte. Die hauptsächlichsten Bestandstücke der Pfalz- grafschaft bei Rhein waren in dieser Zeit: Bacharach mit der Burg Stahl- ecke, Stromberg, Alzey, Wein heim, Wachenheim, Erbach, Schloß Heidelberg mit dem Stahlbühel, Wisloch, Neustadt a- d. Hardt, Oggersheim, Freinsheim, Lambsheim und einzelne Besitzungen von der Grafschaft Zweibrücken. Der alte Pfalzgraf Heinrich der Lange, der sich in sein Erbland Braunschwcig zurückgezogen, starb 1227 und ein Jahr darauf, 1228, trat Ludwig der Kelheimer die Pfalzgrafschaft seinem Sohne 16) Otto dem Erlauchten förmlich ab (1228—1253). Nach dem Tode Otto's des Erlauchten hatten dessen Söhne 17) Ludwig Ii, der Strenge, und Heinrich Xiii von 1253— 1255 die rheinische Pfalzgrafenwürde gemeinschaftlich inne, nahmen aber 1255 eine Theilung ihrer Länder vor, der zufolge 18) Ludwig Ii die rheinische Pfalzgrafschaft mit der Kurwürde und Oberbayern nebst einem Theile des Nordgaues erhielt (1255—1294). Nach dem Ableben Ludwigs Ii behauptete von dessen zwei Söhnen, Rudolf I, dem Stammler, und Ludwig dem Bayern, der ältere, 19) Rudolf I, von 1294—1301 alle vom Vater hiuterlassenen Lande, darunter auch die rheinische Pfalzgrafschaft, allein, gewährte von 1301—1313 feinem Bruder, Ludwig Iv, dem Bayern, Antheil an der Regierung des gesammten Landes, nahm aber 1313 zu München eine Theilung vor, bei der ihm die rheinische Pfalzgrafschaft ungetheilt zufiel. Von da an begleitete Rudolf I die rheinische Pfalzgrafenwürde noch bis zum Jahre 1317, wo er die Regierung über fämmtliche ihm bei der Theilung zugefallenen Länder in die Hände seines Bruders Ludwig legte und im August 1319 in Oester- reich herrschaftslos starb. 20) Ludwig Iv, der Bayer, welcher 1317 die rheinische Pfalzgraf- schaft mit seinem sonstigen Besitze verband, war nach dem Inhalte des zu München am 21. Juni 1313 abgeschlossenen Vertrages berechtigt, die 1317 erlangte rheinische Pfalzgrafschaft sammt der Kurwürde bis zu seinem Tode zu behalten, wurde aber vou seinen Neffen Rudolf Ii und Rupert I, deu Söhnen seines verstorbenen Bruders Rudolf I, auf der Heimkehr von dem 1327 nach Italien unternommenen Zuge so lange bestürmt, bis er am 4. August 1329 zu Pavia an diese seine Neffen und an Rupert Ii, welchen Rudolfs des Stammlers ältester Sohn, der im Jahre 1327 verstor- bene Adolf, hinterlassen hatte, die Rheinpfalz und einentheil vom Nord- gau, von da an „obere Pfalz" genannt, überließ. Die pfälzische K ur würde, für die sich erst bei dem Tode des Königs Ludwig Iv ein Wirkungskreis zu eröffnen schien, ward vorläufig, bis Rupert Ii mündig geworden wäre, dem damals zwanzigjährigen Rudolf Ii eingeräumt und sollte nach der im Münchner Vertrage von 1313 festgestellten Weise (siehe oben Seite 135) zwischen Pfalz und Bayern wechseln.

7. Abriß der bairischen Geschichte - S. 27

1882 - Heidelberg : Winter
Kap. 8. § 37 u. 38. Ludwig der Kelheimer. 27 (37.) Fange hing Ludwig der Kelheimer dem Kaiser Otto Iv an, bis derselbe vom Papste aufgegeben und von den schwäbischen und bairischen Großen verlassen wurde, worauf Ludwig sich dem vom Papste und von den meisten deutschen Fürsten unterstützten staufischen Kaiser Friedrich Ii zu- 1214 wandte, der ihm noch zu seinem Baiern die Pfalzgrafschaft bei Rhein in erblichen Besitz gab. Die Rheinpfalz hatte Kaiser Ottos Iv Bruder, Heinrich der Schöne oder Lange von Braunschweig, besessen und sie im I. 1212 seinem Sohne Heinrich (Ii) abgetreten, der aber schon 1214 starb. (S. § 83.) — Daß die Verleihung der Pfalz an Ludwig den Kelheimer in das Jahr 1214 (nicht 1215) fiel, rrhellt aus ser Fassung der Schönauer Urkunde von 1214, worin Ludwig sich Herzog und Rheinpfalzgraf nennt. _ __ Dafür mußte Ludwig erst einen Krieg des Kaisers gegen Ottos Iv Schwiegervater, den Herzog Heinrich von Brabant, mitmachen, wobei Ludwig in die Gefangenschaft des Grafen Walram, Sohnes des Herzogs von Limburg, und des Grafen Wilhelm von Jülich, Anhänger der Welfen, geriet und auf Burg Nideck (westlich von Zülpich) festgehalten wurde, bis er sich durch das ungeheure Lösegeld von 20,000 Mark Silbers (oder 300,000 Gulden), das in Baiern durch eine außerordentliche Steuer aufgebracht werden mußte, befreien konnte. Endlich versöhnten sich beide Teile vgl und Ludwig erhielt durch die Vermählung seines Sohnes Otto mitjjtsmrf-dt* Agnes, der Erbtochter des obengenannten Pfalzgrafen Heinrich, 1220 zu jr'r3u' Worms, die Pfalz bei seinem Geschlechte. Von dieser Vereinigungsfeier her stammt Ottos Wort: „Baiern und Jjfstl? — Gott er-ljslttv'. Im Jahre 1228 wurde sodann die Regierung der Pfalz von Ludwig dem Kelheimer förmlich an seinen Sohn Otto abgetreten, der an Pfingsten zu Straubing wehrhaft gemacht worden war. Ludwig behielt aber, gleichwie Heinrich, den Pfalzgrafentitel bis zu feinem Tode bei. (38.) Auf den Wunsch des Kaisers Friedrich Ii machte Ludwig, der denselben 1220 zur Kaiserkrönung nach Rom begleitet hatte, 1221 einen Kreuzzug nach Ägypten mit, woselbst ein Kreuzheer 1219 Damiette eingenommen hatte. Nach seiner Ankunft in Damiette rückte man bis Kairo vor, wurde aber durch den Austritt des Nils und Verlust der Proviantflotte zu einer Kapitulation genötigt, in der man sich nur durch Herausgabe von Damiette freien Abzug erkaufen konnte, worauf Ludwig wieder nach Baiern zurückkehrte. Während sodann Kaiser Friedrich Ii einen Kreuzzug vorbereitete, nahm Herzog Ludwig 1225 im November an der Hochzeit des jungen Königs Heinrich mit Margareta von Österreich, der in Deutschland die Reichsverweserschaft führen sollte, teil und erhielt 1226 vom Kaiser die Vormundschaft Über ihn. Als Kaiser Friedrich vom Papste Gregor Ix gebannt wurde und im Banne 1228 seinen Kreuzzug ausführte, verließ Herzog Ludwig die Partei des Kaisers, wurde von König Heinrich angegriffen und gezwungen um Frieden zu bitten, den er unter der Bedingung erneuter Treue erhielt. Im nächsten Jahre wurde er zum Kampfe gegen den Grafen von Wasserburg genötigt. Sonst suchte er sein Land durch friedliche Thätigkeit zu fördern. Er baute Landshut, wo er vornehmlich weilte, vollends aus, erhob Straubing, Abach und Landau zu Städten und umgab Braunau mit Mauern. — Reichenhall, das bis dahin unter dem Erzbischof von Salzburg gestanden, begab sich in Folge eines Streites mit demselben in den Schutz Ludwigs. f

8. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. 75

1893 - München : Pohl
75 Im Jahre 1204 feierte Ludwig auf der Burg Trausnitz seine Vermhlung mit Ludmilla, der jungen Witwe des Grasen Adalbert von Bogen, einer bhmischen Prinzessin. In dem Streite zwischen dem Hohenstaufen Philipp von Schwaben und dem Welsen Otto 1y. von Braunschweig (dem zweiten Sohne Heinrichs des Lwen) um die deutsche Knigskrone stand Ludwig treu aus des Staufers Seite. König Philipp wurde 1208 von dem Pfalzgrafen Otto Yul von Wittelsbach, Ludwigs Vetter, in Bamberg ermordet, vermutlich, weil Philipp, der dem Pfalzgrafen eine seiner Tchter zur Ehe versprochen, diese Verlobung wieder rckgngig gemacht hatte. Otto Iv. unterzog sich nach Phi-lipps Tode zu Frankfurt einer Neuwahl und erhielt jetzt die An-erkennuug aller deutschen Fürsten. Eine seiner ersten Regieruugs-Handlungen war die Bestrafung des Knigsmrders. Er chtete denselben und verlieh dessen Gter Ludwig dem Kelheimer, der die Burg Wittelsbach aus Abscheu der die von seinem Verwandten be-gangene Greuelthat schleifte. Zugleich erhielt Ludwig (in Frank-furt ct. Main) von dem König, der sich die Freundschaft des mch-tigen Bayernherzogs wahren wollte, auch die (Srblidjfcit des Herzogtums Bayern im Hause der Wittelsdacher durch Urkunde vom 15. November 1208 zugesichert und wurde mit den Grafschaften 1208 Wolfratshausen, Neuburg und Schrding belehnt. Das bayerische Psalzgrasenamt kam an den Grafen Rapoto von Ortenburg. Der gechtete Pfalzgraf Otto ward von dem Reichsmarschall Heinrich von Salben (Calentin) bei Abb ach 1209 gettet. Otto Iv. entzweite sich mit dem Papste Innocenz Iii., worauf ihn dieser mit dem Banne belegte und einen Teil der deutschen Fürsten veranlagte, Friedrich Ii., König von Neapel und Sizilien, Kaiser Heinrichs Vi. Sohn, zum Reichsoberhaupte zu whlen 1212. Ludwig der Kelheimer trat auf des Hohenstaufen Seite und begleitete den König Friedrich 1214 auf einem Heereszuge an den Niederrhein gegen Herzog Heinrich von Brabant. Hier geriet er in Gefangenschaft, aus welcher er sich mit 20000 Mark Silber lsen mute. Diese ungeheure Summe wurde von seinen getreuen Bayern, von arm und reich, der Geistlichkeit, dem Abel, den Brgern und Grnnbholben als eine Art freiwilliger Steuer aufgebracht. Fr diefcs Migeschick entschdigte ihn die Erwerbung Der Pfalz. Der rheinische Pfalzgraf Heinrich Ii. (Sohn Heinrichs des Langen und Enkel Heinrichs des Lwen) war 1214 kinderlos gestorben. 1214 König Friedrich belehnte nun Ludwigs Sohn Otto, der mit Agnes, der Schwester des verstorbenen Pfalzgrafen, verlobt war, mit der Pfalzgrafschaft am Rhein. Ludwig fhrte als Lehensvormund fr seinen Sohn die Regierung und nannte sich selbst Psalzgraf am Rhein. Im Jahre 1220 sand zu Worms die Vermhlung Ottos mit

9. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Seminaren - S. 110

1905 - Breslau : Hirt
110 Das Mittelalter. Zweite Periode, 843—1254. einer Burg am Rhein mit Agnes getraut wurde. Alle mußten sich fügen, und nun kam endlich zwischen Staufen und Welfen der Friede zu stände. Richard Löwenherz erhielt die Freiheit, nachdem er Heinrich Vi. den Lehnseid geleistet hatte (1194). Heinrich der Löwe verlebte dann den Rest seines unruhevollen Lebens auf seiner Burg zu Braunschweig, wo er lebensmüde verstarb (1195) und neben seiner Gemahlin im Blasiusdom seine Ruhestätte fand. König Heinrich hatte auf einem zweiten Römerzuge das normannische Königreich erhalten. Nach Deutschland zurückgekehrt, uprsnchtp pr die Fürsten dafür zu gewinnen, daß ^ie Erblichkeit der Kaiserkrone in seinem Hause und die Vereinigung seines swtommsmn^ömgreich es mit dem deutschen reichsgesetzlich festgestellt werde. Den weltlichen Fürsten versprachen, daß ihre Lehen beim Aussterben der männlichen Äme^^e^anm' erbberechtigt war, auch aus die weibliche und auf Nebenlinien übergehen sollten. Den geistlichen Fürsten gegenüber wollte er auf das Spolie gereckt verrichten. nach welchem der Nachlaß von Geistlichen der Krone zufiel. Der Plan scheiterte an dem Widerspruch der geistlichen Fürsten; doch hemmte ihn dies nicht, noch weit höher fliegende Pläne zu sassen: er wollte die christlichen Reiche unter seiner Oberhoheit zu einer Weltherrschaft vereinigen, auf einem Kreuzzuge Konstantinopel erobern und sich Palästina unterwerfen. Schon strömten die Ritter zum Kreuzheer in Süditalien zusammen, als der Tod den erst 32 jährigen Herrscher hinwegriß (1197). Im Dom zu Palermo liegt er begraben. Herzog Magnus t 1106. Letzter Billing. Welsen. Wels I. von Bayern. Gem. Ethelina, Tochter Ottos von Northeim. Staufen. Friedrich v. Büren. ©title, Wulfhilde, deren Gemahl: Heinrich derschwarze-s-1126. Gem. Otto der Reiche. Albrecht der Bär. Heinrich der Stolze. Gem. Gertrud, Tochter Lothars von Sachsen. Heinrich der Löwe. Gem. Mathilde von England. Friedrich v. Büren und Hohenstaufenmj Herzog von Schwaben. Gem. Agnes, Tochter Heinrichs Iv. ,V 1. Äonrabhiji Judith, verm. mit Friedrich von Schwaben. 2. Friedrich Barbarossa. 3. Heinrich Vi. Friedrich Gem. Konstanze. 11191. 4. Philipp. Konrad, Pfalzgraf. Friedrichen t 1167. .Te 5. Otto Iv. Gem. Beatrix v. Hohenstaufen. Wilhelm. 6. Friedrich Ii. Heinrich der Lange v. d. Pfalz. Gem. Agnes v. d. Pfalz. Agnes. Gem. Herzog Otto Ii. von Bayern, zugleich Pfalzgraf.'_________________ __________________________________ Ludwig der Strenge; Elisabeth, vermählt mit 7. Konradiv. Agnes, vermählt mim Heinrich dem Langeisgr (f. links, Welfen!) (!n Otto das Kind (Herzog v.braun-fchweig-L., seit 1235). Beatrix. Gem. Otto Iv. Beatrix. Gem. Ferd. v. Kastilien. Alfons X. v. Kastilien. Kaiser Ludwig der Bayer. Konradin f 1268. Heinrich, f in Gefangenschaft. Enzio, f 1272 in Gefangenschaft. Manfred, fl Mt- I I Konstantia»r>i1i Gem. Peter ttt « Aragonien.nsi

10. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 132

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
. 6768. Bayerische Geschichte. Ii. Abschnitt. 9111506. Hohenstaufen Friedrich Ii. zu. Von ihm erhielt Ludwig I. die sub1i!Ii4mit^aisdra^d)aft b" Rhein als Lehen (1214), und 1225 erlangte waffifubm^ 1 Sohu Otto Ii. der Erlauchte durch seine Vermhlung belehnt, mit Agnes, der Erbtochter des Pfalzgrafen Heinrich des Langen, auch den Hansbesitz der Pfalzgrafen. (Bayern und Pfalz, Gott er-Halts!"). 1228 trat Ludwig I. die Rheinpfalz an seinen Sohn Otto Ii. frmlich ab. a- -1.156 hatte Friedrich Barbarossa das Pfalzgrafeuamt von Aachen an seinen Stiefbruder Konrad bertragen, der sich dann Pfalz-graf bei Rhein nannte. Ihn beerbte sein Schwiegersohn Heinrich der lange, ein Brnder des Knigs Otto Iv. Erben Heinrichs des langen waren seine Kindern Heinrich, der schon 1214 starb, und Agnes, die Gemahlin Otto's des Erlauchten. b. Zweimal gerieth Ludwig I. in Gefangenschaft; einmal in den Niederlanden (1214), wohin er den Kaiser Friedrich Ii. gegen Otto's Iv. Schwiegervater, den Herzog Heinrich von Brabant, begleitet hatte; durch ein Lsegeld von 20,000 Mark Silber (gegen 300,000 fl), ba feine Unterthanen durch eine auerordentliche Steuer aufbrachten, eilangte er die Freiheit. Auf einem mit Andreas, König von Ungarn, unternommenen Kreuzzug gegen Aegypten gerieth Ludwig I. in die Gefangenschaft des Snltans Kamel (1221) und wurde erst durch Herausgabe Damiette's frei, das von dem frher dort anqekom-menen Kreuzheere eingenommen war (. 49, 1. b). 4. Als Friedrich Ii. sich anschickte, in das heilige Land zu ziehen, bertrug er Ludwig dem Kelheimer die Aufsicht der des Kaisers Sohn, den jungen Heinrich, der sich als Reichsverweser wider seinen Vater emprte. Nachdem aber Friedrich Ii. vom Papste Gregor Ix. in den Baun gethan war, hielt Ludwig I. zu dem Papste. Bald darauf wurde Ludwig I. in der Nhe von Kelheim, seinem Lieblingsorte, mench-lings ermordet (14. Sept. 1231). Um Ludwig's Andenken zu ehrat, der sich durch Frsorge fr den Handel, den Gewerbflei und die Hebung der Städte Landshnt, Straubing, Landau a. b. Isar, Braunau u. a. um Bayern so verdient gemacht hatte, stiftete seine Gemahlin Ludmilla das Nonnenkloster Seligenthal bei Landshut. 5. Otto 11. der Erlauchte (1231 1253 ) hatte durch die Angriffe des jungen Knigs Heinrich zu leiden, bis derselbe von Kaiser Friedrich Ii. gechtet und dem Herzog Otto Ii. als Gefangener ber-geben wurde (1235). Als Friedrich Ii. ctitfs Neue in den Bann ge-than wurde, erklrte sich Otto Ii. zuerst gegeu den Kaiser, spter aber shnte er sich mit ihm aus und vermhlte seine Tochter Elisabeth mit des Kaisers zweitem Sohn Konrad Iv., dem nunmehrigen deutschen König (1246). Von Papst Innocenz Iv. wurde daher Otto Ii. und sein Land mit Bann und Jnterdict belegt. Vom Kaiser aber erhielt er die Grafschaft Wasserburg und die bayerischen Besitzungen der (1248 ausgestorbenen) Herzoge von M er a n (A ndechs, Dieen),

11. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 104

1868 - München : Lindauer
104 Bayern unter Ludwig I, dem Kelheimer. Friedrich Ii, dessen Ucbergewicht über Otto Iv jetzt entschieden war, sprach dem Bruder und Kampfgenossen des Besiegten, dem rheinischere Pfalzgrafen Heinrich dem Langen*), die seit 1195 bekleidete Pfalz graf sch aft am Rhein ab, belegte ihn mit der Neichsacht und belehnte mit der rheinischen Pfalzgrafschaft (1214) den Herzog Ludwig von Bayern und dessen Sohn Otto, der später „der Erlauchte" zugenannt wurde. Um den Geächteten *) Heinrich der Lange, ein Sohn Heinrichs Xii und Bruder Otto's Iv von Braunschweig, hatte sich 1194 heimlich mit Agnes, der Erbtochter des rheinischen Pfalzgrasen Konrad von Hohenstaufen, verehelicht und nach des Letzteren Tod 1195 die Rheinpsalz an sich gebracht. Nachdem Agnes 1204 gestorben war, heirathete er die Gräfin Agnes von Lands- berg. Aus der ersten Ehe waren drei Kinder entsprungen: Heinrich, der schon 1214 starb, Agnes, die 1225 Otto den Erlauchten von Wittels- bach heirathete, und Irin engar d e, die den Markgrafen Herm ann V von Baden ehelichte. Vgl. d. nächst. Tabelle: Friedrich, Herzog in Schwaben, geb. 1090; j 1147; 1. Gem.: Iudith, Tochter des bayer. Herzogs Heinrich Ix, des Schwarzen; 2. Gem.: Agnes, Gräfin von Saarbrück. ,...........- ------------------ 1. 2. Friedrich Konrad, Pfalzgraf Barbarossa. am Rhein, 1155—1195. Heinrich X, der Stolze, Herzog in Bayern, 1126—1138. Heinrich Xii, der Löwe, Herzog in Bayern, 1156—1180. Agnes, Erbin der Pfalz, geb. 1177; ch 1204; Gem.: Hein- rich der Lange. Heinrich d. Lange, Pfalzgr. am Rhein, 1195—1214; P 1227; 1. Gem.: Agnes, Erbtochter des rheinisch. Pfalzgr. Konrad; 2. Gem.: Agnes, Gräfin v. Landsberg. Otto Iv Wilhelm, von Braun- schweig; deutscher König 1197-1215. 1. Heinrich, f 7. May 1214. 1. Agneö, 1214 mit Otto dem Erlauch- ten v. W i t t e l s b a ch verlobt, 1225 vermählt. 1. Irmengarde (Elicke), verm. mit Hermann V von Baden.

12. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 162

1893 - Regensburg : Bauhof
Deutschland Philipp von Schwaben 1197 — 1208. Otto Iv. von Braunschweig 1197—1212. Friedrich Ii. 1212 — 1250. Bayern. kennen und vermählte sich mit ihr. (List der Ludmilla.) Im Streite zwischen dem Hohenstaufer Philipp von Schwaben und dem Welfen Otto Iv. von Braunschweig um die deutsche Krone nahm Ludwig I. für ersteren Partei. Nachdem dieser aber durch den Pfalzgrafen Otto Viii. von Wittelsbach aus der Altenburg zu Bamberg ermordet worden war, trat er auf Seite Ottos Iv. über, wofür ihm dieser das Herzogtum Bayern erblich verlieh 1208. Hierauf zog er die Besitzungen des Kaisermörders, den Otto Iv. geächtet und des Reiches Erbmarschall Pappenheim bei Abbach erschlagen hatte, an sich und zerstörte ans Abscheu gegen die verruchte That dessen Schloß, die Stammburg Wittelsbach. Als König Otto Iv. vom Papste mit dem Kirchenbanne belegt wurde, fielen die meisten deutschen Fürsten von ihm ab. Auch Ludwig I. sagte sich von ihm los und schloß sich dem neu aufgestellten König Friedrich Ii. von Hohenstaufen an. Dieser suchte sich der Anhänglichkeit des Bayernherzogs auch für die Zukunft zu versichern, indem er ihm 1214 die Pfalzgrafschaft am Rhein verlieh, die er vorher Heinrich dem Langen, dem Bruder und Kampfgenossen Ottos Iv., abgesprochen hatte. Da Heinrich der Lange die Herausgabe der Rheinpfalz verweigerte, bot Ludwig I. ein Heer zur Eroberung derselben auf. Doch brachte er sie erst in seinen Besitz, als er seinen Sohn Otto Ii. den Erlauchten mit Heinrichs des Langen Erbtochter Agnes vermählte 1225. Im Jahre 1231 wurde Herzog Ludwig I., als er auf der Donaubrücke zu Kelheim spa-

13. Mittelalter und Neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 58

1902 - München : Oldenbourg
Wittelsbacher: Markgraf Luitpold der Schyre f 907 3. Stammtafel der Wittetsvacher, der Wetfen und der Staufen. a) Herzog Arnulfi. 907937 b) Herzog Eberhard 937-938. Pfalzgraf Arnulf Il von Scheyern Judith, vermhlt mit Heinrich von Sachsen, Herzog in Bayern Heinrich der Znker. Herzog in Bayern c) Herzog Berthold d) Herzog Hez,lo '.Is 3 98:" Welsen: 1. 28elf I., Herzog von Bayern 10701101, Gemahlin Ethelina, Tochter des Bayernherzogs Otto von Nordheim Staufen: 2. Herzog Welf Ii. 11011120. 3. Herzog Heinrich Ix. der Schwarze 11201126, Gemahlin Wulfhilde, Tochter des Herzogs Magnus Graf Friedrich von Bren t 1054 Friedrich von Bren und Hohenstaufen, Herzog von Schwaben (seit 1079), Gemahlin Agnes, Tochter Keinrichs Iv. Kaiser Heinrich Ii. 10021024, vermhlt mit Kunigunde von Luxemburg. Gisela, vermhlt mit Stephan von Ungarn. 4. Herzog Heinrich X. der Stolze 11261139, Gemahlin Gertrud, Tochter Kaiser Lothars Judith, vermhlt mit Friedrich von Schwaben 2. Friedrich Barbarossa 11521190 in fnfter Linie: 8. Herzog Otto I. 1180-1183 Pfalzgraf Otto Pfalggraf D11 o +1208. 7.*) Herzog Heinrich Xii. der Lwe 11561180, Gemahlin Mathilde von England (Schwester des Mich. Lwcnherz) 3. Heinrich Vi. Friedrich 1190-1197, Gem. Constantia von Sicilien 4. Philipp 11981208 Konrad, Pfalzgraf bei Rhein l. Konrab Iii. 11381152 Friedrich-s-1167. 9. Herzog Ludwig der Welheimer 1183-1231 10. Herzog Otto Ii. der Erlauchte 12311253, Pfalzgraf Heinrich der Lange, Gem. Staufin Agnes von der Pfalz 5. Htto Iv. 12081215, Gem. Beatrix von Hohenstaufen. Wilhelm 6 Friedrich Ii 1215-1250 Beatrix, verm. mit Htto Iv. zugleich Pfalzgraf bei Rhein durch feine Vermhlung mit Agnes von der Pfalz Otto das Kind (Herzog von Braunschweig seit 1235). Beatrix, verm mit Ferd. Iii. von Kastilien Alfons X. Agnes, vermhlt mit Heinrich I. dem Langen Pfalzgraf Heinrich Ii. (t 1214). Agnes, vermhlt mit Otto dem Erlauchten von Bayern. 11. Herzog Ludwig der Strenge 1253-1294, Gem. a) Maria von Brabant, b) Mechthildis, Tochter Rudolfs v. Habsburg Heinrich Xiii. 12531290, Begrnder der herzoglichen Linie Niederbayern (welche bis 1340 besteht). Elisabeth, vermhlt mit 7. Konrad Iv. 12501254 Konradin f 1268. Heinrich (der lteste der Brder, + 1242 in Gefangenschaft). Enzio (t 1272 in Gefangenschaft). Manfred t 1266 12. Herzog Rudolf 12941317, Stammvater der pflzischen Linie der Wittelsbacher. 13. Kaiser Ludwig der Nayer, als Herzog von Bayern von 13021347, Stammvater der bayerischen Linie der Wittelsbacher, welche 1777 ausstirbt. Constantia, Gem. Peter Iii. von Aragonien. *) Zwischen Nr. 4 und 7 regieren in Bayern die Vabenberger: (Leopold, Markgraf von sterreich, Gemahlin Agnes, verwitwete Herzogin von Schwaben) 5. Leopold, Herzog in Bayern 11381141. 6. Heinrich Xi. Jasvmirgott, Herzog in Bayern 11411156, Gem. Gertrud, Herzogiu-Witwe von Bayern (f 1143) @tmtrhitig: a) Die gesperrt gedruckten Namen Nr. 1-13 bedeuten die Herzge in Bayern von 1070-1347. b) Die fett gedruckten Namen Ar. 1-7 bedeuten die ptischt Kaiser von 1138-1264. (Leopold, Herzog von sterreich). Otto, Bischof v. Freising (und Geschicht-schreibet).

14. Mittelalter und neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 85

1897 - München [u.a.] : Oldenbourg
34. Das Kaisertum unter den letzten Hohenstaufen. 85 Auflehnung und Gesangenfetzung König Heinrichs 1235. Treu-loserweise schlo sich, wie zu Heinrichs Iv. Zeit, den Feinden des Kaisers der eigene Sohn Heinrich an, der schon zum Rmischen König gekrnt und bei Beginn des Kreuzzuges als des Kaisers Stellvertreter (unter Bormundschaft Ludwigs des Kelheimers) eingesetzt worden war. Der aufrhrerische Sohn wurde 1235 fr abgesetzt erklrt und von da an bis zu seinem Tode (1242) zu Apulien in Ge-fangenschaft gehalten. In seine Rechte rckte Konrad, des Kaisers zweiter Sohn, ein. Auf einem glnzenden Reichstag zu Mainz 1235 wurde ein wichtiges Landfriedensgesetz erlassen, gleichzeitig das Welfenhaus durch Verleihung der herzoglichen Wrde vershnt (vgl. S. 83, Abs. 5). 4. Absetzung des Laisers und Hegenknige. Der Streit mit den Ppsten, Zugleich ein Krieg um den Besitz Mittelitaliens und der Lombardei (Schlacht bei Cortenuova 1237), entfachte sich zuletzt zu solcher Feindseligkeit, da der aus Rom geflchtete Papst Innocenz Iv. auf einem Konzil zu Lyon den abermals gebannten Kaiser absetzen lie und eine Neuwahl veranlate (1245). Doch nur ein Teil der geistlichen Fürsten folgte dem ppstlichen Befehl und whlte den Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen zum Gegenknig (1246). Im Kampfe verwundet, starb dieser schon im folgenden Jahr auf der Wartburg. Da aber seine Anhnger in der Person des Grafen Wilhelm vonholland einen neuen Gegen-fnig aufstellten, dauerte die Zwietracht in Deutschland fort, während Friedrich mit "seinem. Sohne Enzio erfolglos gegen die Lombarden stritt. Enzio geriet in die Gefangenschaft der Bolognesen (in der er bis zu seinem Tode, 23 Jahre lang, verblieb); Friedrich selber starb bald darauf in Unteritalien 1250. 5. Bereinigung von Bayern und Wfatz seit 1214. Friedrichs Bundesgenossen in allen Kmpfen waren die bayerischen Herzge Ludwig der Kelheimer spter so genannt, weil er zu Kelheim, wo er zu-meist residierte, 1231 ermordet wurde und dessen Sohn Otto der Erlauchte. Ersterer war vom Kaiser schon 1214 mit der Pfalzgraf-schast am Rhein belehnt worden; aber erst Ottos Vermhlung mit Agnes, der Welfischeu Erbtochter jener Lande, vollendete die Vereinigung der Pfalz mit Bayern. Die Hochzeit fand 1225 zu Straubing statt, wobei der Wahlspruch aufkam: Bayern und Pfalz, Gott erhlt's!" Die Pfalzgrafschaft am Rhein, welche ursprnglich die Rechte und Besitzungen der einstigen Pfalzgrafen von Aachen umfate, war 1155 an Konrad, den Stiefbruder Barbarossas, verliehen und dabei um die mittelrheinischen Be-sttzungen der Salier (von Bacharach bis Heidelberg) vermehrt worden; Zwei-brcken kam 1385 dazu. Otto erwarb fr das bayerische Herzogtum auch Wasserburg, Velburg, Wolfratshausen, Andechs und Dieen. Eine Tochter Ottos, Elisabeth, wurde die Gemahlin Konrads Iv., des Sohnes und Nachfolgers Friedrichs Ii., was nach t>em baldigen Aussterben der Hohenstaufen weitere Erwerbungen zur Folge hatte. 6. Einfall der Mongolen nach Osteuropa. Whrend der Regierung Friedrichs Ii. drang ein groer Blkerfchwarm der Mongolen, die unter ihrem Dfchengis-Chan Temdfchin zu einer gefrchteten Macht des asiatischen Kontinents geworden waren, in verheerendem Zuge durch Rußland und Ungarn bis nach

15. Geschichte des Mittelalters - S. 122

1901 - München [u.a.] : Franz
122 I. Teilung Bayerns, Barbarossa an der Veroneser Klause 1155 und bei späteren Gelegenheiten geleistet, das Herzogtum Bayern, das er als Otto I. Herzog Otto I 1180—1183 regierte. Sein Sohn und Nachfolger, Ludwig l. Ludwig I. der Kelheimer 1183—1231, schleifte 1209 die Burg Wittelsbach, als deren Inhaber, sein Vetter Pfalzgraf Otto, den König Philipp zu Bamberg ermordet hatte. 1214 wurde Ludwigs noch minderjähriger Sohn Otto,, der mit Agnes, der Erbin der Rheinpfalz, verlobt war, von Kaiser Friedrich Ii. mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein belehnt und Ludwig mit der stellvertretenden Regierung betraut. Dies und die V ermäh luu g Ottos mit Agnes 1220 bahnte die Vereinigung der Rheinpfalz mit Bayern an. Nachbetn Ludwig auf der Brücke seines Geburtsortes Kelheim von einem Unbekannten ermorbet worben war, folgte Otto Ii. sein Sohn £>tto Ii. 1231—1253, der die Regierung der Pfalz schon feit 1228 (dem Jahre feiner Schwertleite) übernommen hatte. Seine Tochter Elisabeth würde die Gemahlin König Konrabs Iv., die Mutter Konrabins. Tie I. Teilung Bayerns 1255—1341,') Herzog Otto Ii. hinterließ zwei Söhne, Ludwig Ii. bett Strengen und Heinrich Xiii., die zunächst gemeinsam über das Erbe ihres Vaters regierten. Da sie sich aber bald nicht mehr vertrugen, teilten sie 1255 so, daß Ludwig der Strenges Oberbayern, Teile des Nordgaues (der heutigen Oberpfalz) und die Rhein-pfalz mit der Kurwürde, Heittrieh Xiii. Niederbayern erhielt. Die Linie Heinrichs erlosch 1340, worauf Niederßayeru (1341) wieder an Oberbayern fiel. — Auch die Söhne Lnbwigs des Strengen, Ru bol f I. und Ludwig der Bayer, lebten in Feinb-schaft, so daß der erstere bei der Königswahl von 1314 seine Stimme Friedrich dem Schonen von Österreich gab und deshalb von Ludwig dem Bayern ait% der Regierung verbrüngt würde. Er ging zunächst nach Österreich und starb 1319. Als Lttbwig sich bttrch die Schlacht bei Mühldorf 1322 und durch die Aussöhnung mit Friedrich dem Schönen 1325 die deutsche Königswürde gesichert und in Rom 1328 die Kaiser frone empfangen hatte, gab er beit Söhnen feines Brubers Rubolf (Rubolf und Ruprecht) im Hlllls-östusliertrag Vertrag boit Pavia 1329 die rheinische Pfalz und beit bayerischen Norbgalt, für den allmählich der Name die „Oberpfalz" üblich wurde, und verfügte, daß die Kurstimme zwischen seiner eigenen und der Linie seines Brnbers wechseln sollte. So verzweigte sich das wittelsbachische Haus in seine zwei Hauptlinien: x) Vgl. S. 128. 2) Ließ seine Gemahlin Maria von Brabant in unbegründetem Argwohn schuldlos hinrichten.

16. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 203

1878 - Würzburg : Stahel
§ 6. Die Wittelsbacher bis zur ersten Länderteilung. 203 wurden von letzterem Tirol und Steiermark getrennt, verschiedene Bistümer und die Stadt Regensburg wurden unmittelbare Reichslehen. § 6. Die Wittelsbacher bis zur ersten Länderteilung 1180—1255, 1180—12». Otto von Wittelsbach 118v—1183, dessen Nachkommen bis zum heutigen Tage über Bayern herrschen, stammle von dem Pfalzgrafen Arnulf, der bei Regensburg im Kampfe um die Herzogswürde in Bayern fiel. Sein Vater überließ die von Arnulf gegründete Stammburg Scheyern den Benediktinern, und nun nannte sich das Geschlecht nach der von ihm erbaueten Burg Wittelsbach. Bald wurde der Wittelsbachifche Name mit Ruhm genannt, als Otto das Zurückkehrende Heer des Kaisers Friedrich Barbarossa bei der Veroneser Klause rettete 1155# Für diese Heldentat und andere treue Dienste erhielt er 1180 das Herzogtum Bayern als erbliches Lehen, begleitete aber seine Würde nur drei Jare, da er 1183 zu Koftniz starb. Ihm folgte sein Son Ludwig I., der Kelheimer 1183—1231.1183-1231 Dieser vermehrte die Macht seines Hauses durch Erwerbung der Pfalzgraf-fchaft am Rhein. Schon 1215 wurde er mit diesem Lande von Kaiser Friedrich Ii. belehnt; doch gelangte er erst nach der Verheiratung seines Sones Otto mit der Erbin Agnes, einer Enkelin Heinrich's des Löwen, , und dem Ableben ihres Vaters^ des Pfalzgrafen Heinrich (1228), in den Vollbesitz der Pfalz. („Bayern und Pfalz, Gott erhalt's!") Als ein Vetter des Herzogs, Pfalzgraf Otto von Wittelsbach, den Staufischen Kaiser Philipp 1208 auf der Altenburg zu Bamberg ermordete, ließ Ludwig die Burg Wittelsbach, welche im Besitze des Mörders war, schleifen. — Ludwig unternahm in Gemeinschaft mit dem Könige von Ungarn und anderen von Italien aus einen Kreuzzug gegen Aegypten. Aber das Unternehmen missglückte. Ludwig ward mit seinem Heere von dem ägyptischen Sultan Kamel eingeschlossen und erlangte seine Freiheit nur gegen Rückgabe des in Aegypten Eroberten. Im Jare 1231 ward Herzog Ludwig auf der Kelheimer Brücke ermordet. Otto Ii., der Erlauchte 1231—1253, trat bald in eine noch 1231-1253-innigere Verbindung mit Friedrich Ii. durch die Vermälung feiner Tochter Elisabeth mit König Konrad, dem Sone des Kaisers. Er wurde deshalb vom Papste mit dem Banne, sein Land mit dem Interdikte belegt, das erst nach seinem Tode aufgehoben wurde. _ Ludwig Ii. und Heinrich Xiii., seine Söne, regierten anfangs gemeinschaftlich , 1255 aber teilten sie den Gesamtbesitz so, dass Ludwig 1. T-Uung Oberbayern mit München und die Rheinpfalz, Heinrich aber Niederbayern 125&' mit Landshut erhielt. § 7. Die Zeit der Teilungen 1255—1506. 1255-1506 Ludwig der Strenge 1255—1294 erhielt feinen Beinamen von -der blutigen Gewalttat gegen seine Gemalin Maria von Brabant, die er

17. Geschichte des Mittelalters - S. 140

1904 - München [u.a.] : Franz
140 Bayern unter den drei ersten Wittelsbachern. Heinrich der In Bayern legte Heinrich Xii. der Lwe (11561180) Stoe. den Grund zu einer neuen Stadt, Mnchen (1158), die einer Gewalttat gegen den Bischof Otto von Freising ihre Entstehung verdankte. Nachdem Heinrich sich lange der- Gunst des Kaisers erfreut, ihm aber dann im Kampfe mit den Lombarden die Heeres-folge verweigert hatte, gab Barbarossa den vielen Feinden des Herzogs Gehr; als Heinrich auf dreimalige Ladung nicht er-schienen war, chtete ihn der Kaiser 1180 und sprach seine Reichs-lehen anderen Fürsten zu. So kam B a y e r n an das einheimische Geschlecht der Wittelsbacher. Bayern unter den drei ersten Wittelsbachern 11801253. Das Haus Wittelsbach leitet seinen Stammbaum bis aus Liutpold den Schiren zurck, dessen Shne Arnulf und Berchtold schon das Herzogtum in Bayern besessen hatten. Arnulfs gleichnamiger Sohn, den Otto d. Gr. zum Pfalz-grafen in Bayern ernannte, erbaute 940 die Burg Scheiern (bei Pfaffenhofen an der Ilm); Pfalzgraf Otto V. wandelte sie in ein Kloster um und verlegte seinen Sitz 1124 auf die Burg Wittelsbach bei Aichach (an der groen Paar). Ottos V. gleichnamiger Sohn, Pfalzgraf Otto Vi., erhielt fr die treuen Dienste, die er Barbarossa an der Veroneser Klause 1155 und bei spteren Gelegenheiten geleistet, das Herzog-Otto i. tum Bayern, das er als Herzog Otto I. 11801183 regierte. Ludwig I. Sein Sohn und Nachfolger, Ludwig I. der Kelheimer 11831231, schleifte 1209 die Burg Wittelsbach, als deren Inhaber, sein Vetter Pfalzgraf Otto, den König Philipp zu Bamberg ermordet hatte. 1214 wurde Ludwigs noch minderjhriger Sohn Otto, der mit Agnes, der Erbin der Rheinpfalz, verlobt war, von Kaiser Friedrich If. mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein belehnt und Ludwig mit der stellvertretenden Regierung betraut.') Dies und die Vermhlung Ottos mit Agnes 1220 bahnte die Vereinigung der Rheinpfalz mit Bayern an. Nachdem Ludwig auf der Brcke feines Geburts-ortes Kelheim von einem Unbekannten ermordet worden war, folgte Otto Ii. sein Sohn Otto Ii. 12311253, der die Regierung der Pfalz *) Welsen, Wittelsbacher und Hohenstaufen. Heinrich der Lwe. Otto I. Herzog v. Bayern 11801183. Heinrich I. der Lange, Pfalzgraf 11951212. Ludwig I. der Kelheimer 11831231. Heinrich"!!., Pfalzgraf Agnes.____Otto Ii. 12311253. 1212 1214. Ludwig Ii. d.strenge. Heinrich Xiii. Elisabeth. Kg. Konrad Iv. Konradin f 1268.

18. Ausführliche Geschichtstabellen - S. 63

1913 - Paderborn : Schöningh
Von den Kreuzzügen bis Rudolf von Habsburg. 1198—1208 Philipp von Schwaben, Heinrichs Vi. Bruder. Er wird von dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach ermordet. 1198—1215 Otto Iv. der Welfe» Heinrichs des Löwen Sohn. Er wird nach dem Tode seines Gegenkönigs Philipp auch von den Staufen anerkannt und erhält die Kaiserkrone. 1212 Gegen Otto tritt Friedrich Ii., der Sohn Heinrichs Vi., als Gegenkönig auf. Er wird von dem Papste Innocenz Iii. begünstigt und stürzt Otto. 1215—1250 Friedrich Ii. Er wendet seine Fürsorge vor allem seinem süditalienischen Reiche zu. Dort herrscht er unumschränkt, gestützt auf Geldsteuern, Söldnerheer und Beamtenschaft. In Deutschland dagegen werden die Fürsten von dem Könige gesetzlich als Landesherren anerkannt. Wegen der langen Verzögerung des oft gelobten Kreuzzuges wird Friedrich vom Papste gebannt. 1229 Aus seiner Kreuzfahrt setzt sich Friedrich selbst die Krone des Königreiches Jerusalem aufs Haupt. Nach seiner Heimkehr wird er vom Banne gelöst. 1230 Der Deutschorden beginnt die Eroberung des heidnischen Preutzenlandes. 1235 Friedrich entsetzt seinen ältesten Sohn Heinrich der Regentschaft in Deutschland, weil dieser mit den Städten der Lombardei Verbindungen gegen den Vater einging. Heinrich stirbt in der Gefangenschaft in Apulien. Auf dem Reichstage zu Mainz wird das erste allgemeine Landfriedensgesetz — zum erstenmal auch in deutscher Sprache — erlassen. Die Welfen werden ausgesöhnt, indem Braunschweig-Lüneburg zum Herzogtum erhoben wird. 1237 Der Kaiser siegt über den erneuerten lombarbifchert Stäbtebunb bei Cortenuova. Der Papst tritt auf die Seite der Lombarden: der dritte große Streit zwischen Kaisertum und Papsttum.

19. Abriß der bairischen Geschichte - S. 57

1882 - Heidelberg : Winter
Kap. 14. § 82 u. 83. Die Pfalz a. Rh. Konrad. Heinr. Ludw. d. K. Otto. Ludw. d. St. 57 nehmender Macht auch die Erblichkeit ihrer Würde. Einer der mächtigsten dieser Pfalzgrafen war Konrad von Hohenstaufen, Kaiser Barbarossas Stief- 1155 Bruder, welcher von demselben mit dieser Würde belehnt worden war. Die Würde eines Pfalzgrafen bei Rhein hatte ihren Ursprung in der Pfalzgrafschaft von Aachen (dem Hofsitz Karls des Großen) am Niederrhein und im ripuarischen Francien, welche die vornehmste und von Kaiser Otto I, der sie neu errichtete, mit den meisten Rechten ausgestattete Pfalzgrafschaft war. Die zu ihr gehörigen, anfangs zerstreuten Besitzungen lagen am Niederrhein und als Pfalzgraf daselbst im 10. Jahrhundert wird Hermann von der ^aache genannt, der diesen seinen Namen von seiner Stammburg (der nachmaligen Benediktiner-Abtei Laach am See gleichen Namens im heutigen preußischen Regierungs-Bezirk Koblenz) hatte. Durch seinen Sohn Ehrenfried (Ezzo) erbte diese Würde in seinem Geschlechte fort, bis es mit Heinrich Ii 1095 ausstarb, worauf des letzteren Stiefsohn Siegfried von Ballenstcidl und Orlamünde diese Würde bekam und sich bereits Pfalzgraf bei Rhein, Comcs Palatinus Rheni, schrieb. Nach seinem Tode (1113) erhielt sie ein Graf Gottfried von Calw, unter dem das pfälzische Gebiet schon bis an den Mittelrhein ausgedehnt erscheint. Ihm folgte dann 1129 Siegfrieds Sohn Wilhelm von Orlamünde und auf diesen 1139 der Babenberger Heinrich Jasomirgott von Österreich, der jedoch die Pfalzgrafschaft nur bis 1141 besaß, in welchem Jahre sie an den Grafen Hermann von Stahleck verliehen wurde. Diesem nahm sie in folge der Acht Barbarossa und gab sie an seinen obgenannten Stiefbruder. Pfalzgraf Konrad vereinigte seine rheinfränkischen, von dem letzten salischen Kaiser geerbten Güter mit den pfälzischen und gebot so über ein großes, rechts und links am Mittelrhein gelegenes Ländergebiet. Seinen Hofsitz hatte er auf der Burg Jettenbühl (am Neckar), an deren Fuß die Stadt Heidelberg entstand. Er war dem Range nach der erste weltliche Kurfürst und als solcher kaiserlicher Oberrichter und Reichs-Erz-truchseß (Archidapifer), in Abwesenheit des Kaisers Verweser des Reiches und beim Todesfall des Kaisers Bewahrer der Reichskleinodien. Die ältesten zur Pfalzgrafschaft gehörigen Besitzungen waren B a ch a r a ch mit Burg Stahl- eck, Stromberg, Alzey, Weinheim, Heidelberg, Wiesloch, Oggersheim, Lambsheim, Freinsheim, Neustadt a. d. Haardt, Teile der Grasschast Zweibrücken, welche Konrad von seiner Mutter Agnes von Saarbrück geerbt hatte. (83.) Pfalzgraf Konrad hinterließ Land und Würde seinem Schwiegersöhne Heinrich dem Schönen (auch dem Langen) von Braunschweig, Hein- 1195 richs des Löwen ältestem Sohne. Dieser stand nach eingetretener zwiespältiger Kaiserwahl zwischen seinem Bruder Otto Iv und Philipp von Schwaben anfangs auf der ©eite des ersteren, dann wegen eines Zwistes mit ihm von 1204 an auf Philipps Seite. Nach der Ermordung desselben 1208 nahm er wieder die Partei seines Bruders Otto. Im Jahre 1212 trat er die Pfalzgrafschaft seinem Sohne Heinrich (Ii) ab, der aber nach zwei Jahren starb. Hierauf übertrug 1214 Kaiser Friedrich Ii die Pfalz dem Baiern-herzog Ludwig dem Kelheimer, worauf sie auch noch durch die Heirat seines Sohnes Gtto mit Agnes, der Schwester jenes Pfalzgrafen Heinrich Ii, 1225 für immer mit dem Hause Wittelsbach verbunden wurde. Die Verlobung war schon im I. 1212 am Pfingstfeste zu Nürnberg geschehen; Heinrich zieht nach Braunschweig, wo er f 1227. Drei Jahre nach der Vermählung (1228) erhielt Otto von seinem Vater die Regierung der Pfalz, die derselbe bis dahin verwaltet hatte, und 1231 nach dessen Tode auch die Nachfolge in Baiern (§ 37 und § 39.) Als Ottos Söhne, Ludwig der Strenge und Heinrich Xiii, das bairische Besitztum teilten (8 41), fiel die Pfalz Ludwig dem Strengen zu. Die beiden Söhne desselben, Rudolf I und Ludwig der Baier, 1255 teilten das väterliche Erbe in der Art, daß Rudolf I die Pfalz mit der 1310

20. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 254

1892 - Leipzig : Voigtländer
254 Königreich Bayern. Herr von Braunschweig. Er machte 1196—1197 einen Kreuz-Zug nach Palästina mit und verpfändete zur Deckung der Kosten manche pfälzische Besitzung. Später kämpfte dieser Welfe' für femen Bruder, den König Otto Iv. Im Jahre 1212 trat er zu Heidelberg dte Würde des Pfalzgrafen an seinen Sohn Heinrich den Jüngern ab, der sie bis zu seinem Tode 1214 behielt. — Im 11.—12. Jahrhundert wurden die Dome von Speyer Worms, Limburg und zahlreiche Burgen (Trifels, Hartenbura' Landeck, Kästenburg u. A.) erbaut. 5. Die ersten Pfalzgrafen aus dem Hause Wittelsbach bis zum Vertrag von pavia (1329). Im Jahre 1214 belehnte Kaiser Friedrich Ii. seinen treuen Anhänger, den Herzog von Bayern, Ludwig den Kel-heimer, aus dem Hause Wittelsbach, mit der Pfalzgrafen-würde. Diese ist bis aus den heutigen Tag beim Hause Wittelsbach verblieben. Der König von Bayern nennt sich noch jetzt „Pfalzgraf bei Rhein" und führt den Löwen, als Wappen der Pfalzgrafen bei Rhein, im Rauten-schrlde (vgl. das Wappen). — Ludwig der Kelheimer (1214 bis 1228) erwarb auch die Besitzungen der Pfalzgrafen durch die Verheiratung seines Sohnes Ottos des Erlauchten mit der Erbtochter Heinrichs des Langen, Agnes, im Jahre 1225. Damals entstand der pfalz-bayerische Wahlspruch: „Bayern und Pfalz, Gott erhalt's!" — Otto I., der Erlauchte (1228—1253). Er residierte aus dem „alten Schloß" (jetzt Molkenkur) zu Heidelberg. Er war ein kräftiger, einsichtvoller Herrscher, der seines Hauses Vorteil niemals aus dem Auge ließ. Er war ein Freund des Kaisers Friedrich Ii. und verlobte 1237 seine Tochter Elisabeth mit dessen Sohn Konrad. Aus dieser Ehe entstammte Konradin, „der Letzte der Hohenstaufen". — Otto erwarb Waldorf und die Hälfte der Grafschaft Katzenellenbogen. Ludwig Ii., der Strenge (1253—1294). Durch den Landshuter Vertrag erhielt Ludwig 1255 die Pfalz und Oberbayern. Er residierte ständig zu Heidelberg und schloß hier einen Landsriedensvertrag mit den Herren und Städten am Rhein. Er erwarb Merblingen, Lindenfels, Breiten, Nußloch, Kaub. Auch alte Lehen erneuerte er und suchte aus jede Weise seinen rheinischen Besitz zu sichern. — In den einzelnen Ämtern erscheinen schon damals pfalzgräfliche Beamte, der Fauth; Recht wurde gesprochen auf dem Stahbühel, zwischen Schriesheim und Ladenburg. — Die Pfalz grafenwürde erscheint