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1. Für die Oberstufe - S. 63

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Vii. Aus der pommerschen Geschichte.9 63 Provinz steht der Ober-Präsident, der seinen Amtssitz in Stettin hat- hier wohnen auch die Vertreter der andern obersten Behörden: der kommandierende General des Ii. Armeekorps, der Ober-Landes-Gerichts- und der Konsistorial-Präsident. vie Bezirksregierungen in Stettin, Stralsund und Köslin sind den Regierungs- präsidenten unterstellt, die die Verwaltung des Kirchen- und Schulwesens, der direkten Steuern, Domänen und Forsten zu leiten haben. vie allgemeine Landesverwaltung des Kreises führt der Landrat, der auch als Vorsitzender des Kreistages und des Kreisausschusses die Kommunalverwal- tung leitet und Vorsitzender der Steuerkommission des Kreises ist. vem Ober-Präsidenten steht der prooinzialrat zur Seite, dem die Entscheidung über die ihm zugewiesenen staatlichen verwaltungsangelegenheiten übertragen ist ebenso wie dem Bezirksausschuß für den Regierungsbezirk und dem Kreis-, bzw. Stadt-Ausschuß für den Kreis oder die kreisfreie Stadt. vem Oberlandesgericht zu Stettin sind die Landgerichte in Stettin, Greifs- wald, Stargard, Köslin, Stolp sowie die sämtlichen Amtsgerichte der Provinz untergeordnet. vie Vertretung der Provinz führt der aus Abgeordneten der Land- und Stadtkreise gebildete Provinzial-Landtag. Dieser wählt zur Verwaltung der provinzialverbands-^ngelegenheiten den provinzialausschuß. Die laufenden Geschäfte führt der Landeshauptmann. ver Provinz sind unter Überweisung des provinzialfonds zur eignen ver- waltung übertragen: die Landarmen-, Irren-, Siechen-, Blinden- und Taub- stummen-Anstalten, die Fürsorgeerziehung Minderjähriger, verschiedene lvohl- tätigkeitsanstalten, die Landesmeliorationen u. a. Unter ihre Verwaltung gehört auch die elektrische Überland-Zentrale, die Pommern mit elektrischen Kraftwerken versorgt, und die Oberleitung der 17 pommerschen Kleinbahnen. Zu andern provinziellen Behörden gehören die Handwerks-, Landwirtschafts- und Handelskammern, die die Gesamtinteressen der durch sie vertretenen Berufe ihres Bezirks wahrzunehmen haben. Die Vertretungen des Handwerks haben ihren Sitz in Stettin und Stralsund, der Landwirtschaft in Stettin, des Handels in Stettin (Korporation der Kaufmannschaft), Stralsund und Stolp. )m preußischen Landtag hat die Provinz Pommern 26 Mitglieder, im Reichs- tag 14 Vertreter. Vii. Aus der pommerschen Geschichte. 1. Pommern zur Wendenzeit. A. Einwanderung der Slawen. Als die germanischen Völker die Lande an der Ostsee verließen, rückten slawische Volksstämme von Osten her an ihre Stelle. jsm dritten Jahrhundert n. Chr. ist das alte Pommern, dessen damalige Grenzen den heutigen nicht entsprechen, von ihnen besetzt, vie Slawen zwischen Weichsel und Elbe nannten sich Wenden, d. h. Bewohner des Flachlandes. Ihre Stämme östlich der Oder führten den Namen Pommern, westlich von diesem Fluß Liutizen, auf Rügen Ranen. B. Die Wendenzeit. flu ihre Zeit erinnern weder Lied noch Sagenbuch, aber manche Kunde, die gelegentlich aus der Erde ans Tageslicht befördert werden, ihre

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1. Für die Oberstufe - S. 83

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Vii. Aus der pommerschen Geschichte. 83 wird es von nun an sein, zu beweisen, daß wir auch unter einer auswärtigen Regierung nicht verlernt haben, Deutsche zu sein!" So waren nach 150jähriger Trennung alle Teile Pommerns wieder oereinigt und mit dem Staat verbunden worden, der nach Recht und Lage der berufenste war. 9. Die Ordnung der provinzialverwaltung. Nach der Vereinigung des letzten Teils des pommerschen Landes mit Preußen wurde unsre Provinz in die drei Regierungsbezirke Stettin, Köslirc und Stral- sund geteilt. Die bisher neumärkischen Kreise Dramburg und Schweibern sowie einige uckermärkische Grte wurden zu Pommern gelegt, das seinerseits wenige Dörfer an Brandenburg abgab (1816). Die 1825 erlassene Kreisordnung gab der Provinz 26 Kreise. Damals bildete Stettin den einzigen Stadtkreis, heute sind es 33 Kreise, darunter Stolp, Stargard, Stralsund, Greifswald, neben Stettin als Stadtkreise. 1823 hatte die Provinz eine landständische Verfassung erhalten. Die Regierungsbezirke Stettin und Köslin bekamen einen Landtag und der Stral- sunder Bezirk auch. Die Vertreter wurden von der Ritterschaft, von den Städten und der Landbevölkerung gewählt. Da diese Trennung der gleichmäßigen Ent- Wicklung der Provinz nicht förderlich gewesen war, wurde 1881 ein einheitlicher Provinziallandtag, provinzialausschuß und Landeshauptmann geschaffen, nach- dem schon 1872 die „Kreisordnung" den Kreistag und den von diesem gewählten Kreisausschuß eingeführt hatte. Die Wahl zum Provinziallandtag und Kreistag erfolgt jetzt durch alle stimmberechtigten Wähler und Wählerinnen. Zurzeit werden für den pommerschen provinziallandtag 71 Abgeordnete gewählt, und zwar im Re- gierungsbezirk Stettin 35, Köslin 26 und Stralsund 10. Zum Staatsrat sendet Pommern 4 Mitglieder.

2. Landeskunde der Provinz Pommern - S. 27

1917 - Breslau : Hirt
Staatliche (Einrichtungen. 27 an den Geschicken des Staates, zu dem es gehörte, Anteil gehabt. Die Pommern haben in den Kriegen ihre altgerühmte Tapferkeit und Treue bewährt. Einige Hilfsmittel zu weiterem Studium. Des Thomas Kantzow Chronik von Pommern in hochdeutscher Mundart. Letzte Bearbeitung. Herausgegeben von (B. Baebel. Stettin 1897. F. W. Varthold, Geschichte von Rügen und Pommern. 5 Bände. Ham- bürg 1839—1845. M. Wehrmann, Beschichte von Pommern. 2 Bände. Gotha 1904, 1906. O. Fock, Rügensch-Pommersche Geschichten aus sieben Jahrhunderten. Band I bis Vi. Leipzig 1861—1872. H. Schumann, Die Kultur Pommerns in vorgeschichtlicher Zeit. Berlin 1897. (Auch Bali. Studien Bd. 46.) W. Wiesener, Die Geschichte der christlichen Kirche in Pommern zur Wenden- zeit. Berlin 1889. H. Zunker, Pommersche Kirchengeschichte. Breslau 1909. G. Kratz, Die Städte Pommerns. Berlin 1865. M. Wehrmann, Geschichte der Stadt Stettin. Stettin 1911. H. Petrich, Pommersche Lebens- und Landesbilder. 3 Bände. Hamburg 1880. Stettin 1884—1887. A. Haas, Pommersche Sagen. Berlin-Friedenau 1912. F. Uecker, Pommern in Wort und Bild. Stettin 1904. W. Deecke, Geologie von Pommern. Berlin 1907. Vlll. Staatliche Einrichtungen. Statthalter der Provinz ist der Prinz Eitel Friedrich von Preußen. Der höchste Staatsbeamte ist der Oberpräsident in Stettin, an der Spitze jedes Regierungsbezirks steht ein Regierungspräsident in Stettin, Köslin und Stralsund. Unter diesen leiten die Landräte die Verwaltung der 28 länd- lichen Kreise. Stadtkreise sind Stettin, Stralsund, Stolp, Stargard, Greifswald. Zur Mitwirkung bei den Geschäften der allgemeinen Landesverwaltung besteht für die Provinz ein Provinzialrat, für jeden Regierungsbezirk ein Bezirksausschuß, für jeden Kreis ein Kreisausschuß (Kreistag). An der Spitze der Selbstverwaltung der Provinz steht der Landes- Hauptmann in Stettin- er wird von dem Provinzial-Landtag gewählt. Ihm zur Seite steht der Provinzial-Ausschuß. Die Versicherungsanstalt Pommern hat ihren Sitz in Stettin, dort befindet sich auch die Landwirt- schaftskammer für die Provinz. Handwerkskammern sind in Stettin und Stralsund. ,>

3. Landeskunde der Provinz Pommern - S. 28

1917 - Breslau : Hirt
28 Landeskunde der Provinz Pommern. In den Reichstag entsendet Pommern 14, in das Haus der Abge- ordneten 26 Vertreter. Die pommersche Universität ist in Greifswald, das Kgl. Staats- archiv in Stettin. Unter dem Provinzial-Schulkollegium in Stettin stehen 20 Gym- nasien (Anklam, Demmin, Gartz a. £)., Greifenberg, Pyritz, Stargard, 3 in Stettin, Treptow a. R.,' Belgard, Dramburg, Kolberg, Köslin, Lauenburg, Neustettin, Stolp- Greifswald, Putbus, Stralsund), 7 Realgymnasien (3 in Stettin, Pasewalk, Swinemünde? Kolberg), 3 Realprogymnasien (Gohnow; Schlawe? Wolgast), 11 Oberreal- oder Realschulen (2 in Stettin, Kammin, Stargard, Wollin? Köslin, Stolp? Stralsund, Greifswald, Barth, Bergen), 8schullehrer-Seminare, meist mit Präparandenanstalten (Anklam, Kammin, Pölitz, Pyritz? Bütow, Dramburg, Köslin? Franzburg), 8 besondere Prä- parandenanstalten (Duchenne, Massow, Plathe? Belgard, Dramburg, Neu- stettin, Rummelsburg? Tribsees), 14 Höhere Mädchenschulen, davon 5 mit Lehrerinnenseminaren (Anklam, Pyritz, Swinemünde, Stargard, Stettin [4] ? Kolberg, Köslin, Stolp? Greifswald [2], Stralsund), 3 Taubstummen- anstalten (Stettin? Köslin? Stralsund) und 1 Blindenanstalt (Stettin). Landwirtschaftsschulen sind in Eldena und Schivelbein, landwirt- schaftliche Winterschulen in Demmin, Köslin, Stargard, Treptow a. R. und Lauenburg, eine Ackerbauschule in Stargard. Eine Kgl. höhere Maschinenbauschule, eine Baugewerkschule, eine Seedampfschiffsmaschinistenschule sind in Stettin, Seefahrtsschulen in Stettin, Swinemünde, Stolpmünde, Stralsund, Barth, gingst, Prerow, eine Handels- und Gewerbeschule für Frauen und Mädchen in Stettin. Die Volksschulen (1911: 2642 öffentliche Schulen mit 5312 Lehrern und Lehrerinnen und 281 100 Schülern) unterstehen der Aufsicht der Regierungen. Das Medizinal-Kollegium hat seinen Sitz in Stettin? in der Provinz waren 1909 644 Ärzte, 56 Jahnärzte und 149 Tierärzte tätig, es bestanden 153 Apotheken. Der Oberzolldirektion in Stettin sind 10 Hauptzollämter unterstellt. Die Angelegenheiten der evangelischen Landeskirche leitet das Kon- sistorium in Stettin, unter dem 55 Superintendenten an der Spitze der Diözesen stehen. Die katholischen Kirchen der Provinz gehören zum Dele- gaturbezirke Brandenburg-Pommern des Fürstbistums Breslau, nur die der Kreise Lauenburg und Bütow zum Bistum Kulm und die der Kreise Neu- stettin und Dramburg zum Erzbistum Gnesen-Posen. Kaiserliche Oberpostdirektionen sind in Stettin und Köslin, unter jener stehen 15, unter dieser 4 Postdirektoren. Die Reichsbank hat in der Provinz eine Hauptstelle in Stettin, Stellen in Köslin, Stolp, Stralsund, außerdem 12 Nebenstellen. Die Staatseisenbahnen der Provinz gehören zu den Bezirken der Direktionen Stettin, Berlin, Bromberg, Breslau und Danzig.

4. Die europäisch-germanischen Staaten - S. 754

1857 - Glogau [u.a.] : Flemming
754 Europa. Das Königreich Preußen. Provinz Pommern. ländlichen Wohnungen sind zum großen Theil noch sehr schlecht, in den Stranddörfern zum Theil noch Rauchkathen, in denen der Rauch sich überall seinen Ausweg sucht. Gartenkultur ist noch sehr zurück. Vorpommern hat weniger Waldungen und Brüche als Hinterpommern, ist in der Landwirthschaft weiter vorgeschritten. Von den Fabriks- zweigen sind Damast- und Leinweberei, meist als Nebenbeschäftigung, Bern- steindreherei in Stolpe, Korkschneid ereien, Federposenfabriken, Zucker- raffinerien, Schiffsankerschmieden, Schiffsbau aller Art in Stettin zu nennen. Leinwandmärkte werden zu Damm, Stargardt und Kammin abge- halten; bedeutend ist Handel und Schifffahrt, für letztere mangelt es an guten natürlichen Häfen, doch hat der Staat in den letzten Zeiten viel dafür gethan durch zum Theil sehr kostbare Hafendamm bau ten und Aus bagg erun g en; Swine- münde, Stettin, Greifswald, Stralsund, Wolgast, Kolberg, Rügen- waldermünde, Stolpmünde sind die Haupthafenorte. Eine die ganze Provinz seiner Länge nach durchziehende Eh ausser mit Zweigstraßen, die von Berlin nach Stettin und Stargardt und weiter nach Posen angelegte Eisenbahn befördern den Handel und Verkehr, an dem auch Stolpe und Rügenwalde Antheil nehmen. 1 Universität, 1456 zu Greifswald gestiftet, 7 Gymnasien, zu Stettin, Stargardt, Köslin, Neustettin, Stralsund, Greifswald, Puttbus, landwirthschastliche Akademie zu Eldena, 4 Schullehrecseminare, zu Kammin, Pyritz, Köslin, Stralsund, Navigationsschulen zu Stettin und Stralsund, 2 Progymnasien, 5 höhere Bür- gerschulen mit 34 Lehrern, 764 Schülern, 62 Mittelschulen mit 177 Lehrern, 3465 Schülern und 3707 Schülerinnen im Mb. Stettin, 36 mit 144 Lehrern und Lehrerinnen und 3612 und 3407 Schülerinnen im Rb. Köslin, 18 mit 41 Lehrern und Lehrerinnen und 811 und 484 Schülerinnen im Rb. Stralsund; 3. 1082, lr. 1005 und 6. 378, in allen 3 Nb. 2465 Elementarschulen mit 3. 1250, b. 1069, c. 453, zusammen mit 2772 Lehrern und Lehrerinnen und 3. 39,512, b. 27,689, c. 11,547, zusammen 78,748 Knaben, a. 37,611, b. 26,532, c. 10,212, zusammen 74,355 Mädchen, im Ganzen 153,103 Elementarschüler. Gesellschaft für pommersche Geschichts- und Alterthumskunde, desgl. für pommersche Statistik zu Stettin. 3 Regierungsbezirke, Stettin, Köslin, Stralsund, im Ganzen der alten Eintheilung von Vor-, Hinter- und schwedisch Pommern entsprechend, mit 12, 9 und 4, zusammen mit 25 Kreisen, 2 Oberlandesgerichte, Stettin und Köslin, Ober-Apellations- und Hofgericht zu Greifswald; 9 Haupt- zollämter, 1 Ober-Postamt, Stettin, mit 20postämtern, Demmin Grenzpostamt, 1 Hüttenamt Tergolow, 1 Salzamt Kolberg. 2tes Armeekorps, 3 Festungen: Stettin, Kolberg, Stralsund. 1 Standesherr, 23 Stände der Ritterschaft, 16 der Städte, 8 der Landgemeinden, zusammen 48 Stände auf den Provinzial- und den vereinigten Landtagen. Hof- und Erbämter für Hinterpommern: Erb- marschall v. Flemming auf Leussin, Erbkämmerer v. Somnitz, Erbküchenmeister v. Kleist auf Tychow, Erbschenk Graf Krokow; für Altvorpommern: Erbmarschall v. Maltzahn auf Saarow, Erbkämmerer Graf v. Eickstedt-Peterswald, Erbküchen- meister Graf Schwerin, Erbschenk v. Heyden-Linden auf Tützpatz; für Neuvor- pommern und Rügen: Erbmarschall Malte Fürst zu Putbus. 1) Rb. Stettin, 237 Q. M., 547,952 E., 2313 auf Q.m. Zum aller- größten Theil das pommersche Odergebiet und das Regagebiet, im 80 die Drage ; außer den Haffs die Strandseen, der Eyersbergsche und Kampsche, 34 größere Binnenseen auf der rechten Oderseite, wovon die größten der Madue-, Pläne-, Enzig-, Wodschwiene-See, im W an der meklenburgischen Grenze der Cummerowsee. Im

5. Provinz Pommern - S. 44

1914 - Stettin : Schuster
— 44 — 100 Gemeindeglieder zusammen. Alle Wähler, die zusammeil ein Steuerdrittel auf- briugen, bilden eine Klasse. Es würden also an diesem Orte zur 1. Klasse einer, zur 2. zwanzig und zur dritten 100 Wähler gehören Jede Klasse wählt ein Drittel der Gemeindeverordneten. Bei der Wahl muß jeder Wähler dem Wahlvorstaude münd- lich erklären, wem er seine Stimme geben will. Die Wahl ist also eine öffentliche und direkte. Die Gemeiudeverordueten werden auf 6 Jahre gewählt und habeu ihr Amt unentgeltlich zu verwalten (Ehrenamt). — Die Verwaltung der Landgemeinde ge- schieht durch den Gemeindevorsteher (Schulze oder Dorfrichter). Ihn unterstützen zwei Schöffeu (Gerichtsmänner, Dorfgeschworene). Sie werden von den Gemeindegliedern durch Stimmzettel gewählt und vor ihrem Amtsantritt vou dem Landrat vereidigt. Die Gemeindevertretung überwacht die Verwaltung der Gemeinde. Sie beschließt über die Ein- nahmen und Ausgaben, über Gemeiudearbeiteu usw. Alle Jahre wird eine Gemeinde- rechnuug (Haushalt, Etat) dem Kreisausschuß vorgelegt. — Au der Spitze der Stadt- gemeinde stehen der Magistrat und die Stadtverordneten-Versammlnng. Der Magistrat besteht aus dem Bürgermeister, dessen Stellvertreter und den Stadträten oder Ratsherrn. Der Magistrat, der von den Stadtverordneten meistens auf 12 Jahre gewählt wird, führt die Gesetze und Verordnungen und die Beschlüsse der Stadtverordneten — soweit er damit einverstanden ist — aus; er verwaltet die städtische» Gemeindeanstalten und die Einkünfte. Die Stadtverordneten-Verfammlung hat über alle städtischen Au- gelegeuheiteu zu beschließen. Ihre Sitzungen sind öffentlich. An denselben müssen Ab- geordnete des Magistrats teilnehmen. Die Zahl der Stadtverordneten richtet sich nach der Einwohnerzahl. — Mehrere Stadt- und Landgemeinden bilden einen Kreis. Städte, die mehr als 25000 Einwohner zählen, bilden ein Kreis für sich. An der Spitze des Kreises steht der Landrat, an der Spitze dez Stadtkreises der Oberbürgermeister. Die Provinz Pommern ist in 32 Kreise geteilt. Sie heißen: Stralsund, Franzburg, Grimmen, Greifswald und Rügen. — Stettin, Randow, Ueckerinünde, Anklam, Demmin, Usedom-Wollin, Eammin, Greifenberg, Regenwalde, Stargard, Saatzig, Pyritz, Greifen Hagen und Naugard. — Kolberg-Körliu, Köslin, Bublitz, Schlawe, Stolp-Stadt, Stolp- Land, Lauenburg, Bütow, Rummelsburg, Neustettin, Drainburg, Schivelbein und Belgard. Die Bewohner des Kreises werden dnrch den Kreistag vertreten. Derselbe be- steht aus mindestens 25 Mitgliedern, die von den Kreisangehörigen auf 6 Jahre für dies Ehrenamt gewählt werdeu. Der Kreistag berät u. a. über Anlegung und Erhaltuug vou Brücken und Wegen, über Erbauuug von Krankenhäusern und Einrichtung von Spar- kassen. Er setzt die Höhe der Kreissteuern und den Haushaltsplan fest, wählt den Kreis- ausfchuß und macht Vorschläge für die Landratswahl. Der Kreisansschuß besteht aus dem Landrat und 6 Mitgliedern. Er hat die Beschlüsse des Kreistages vorzubereiten und auszuführen und ernennt die Beamten des Kreises. (Kreistierarzt. Kreisbanmeister usw.) Die Kreise, mit Ausnahme der Stadtkreise, zerfallen in Amtsbezirke. Dieselben be- stehen aus Landgemeinden und Gutsbezirken. An der Spitze der Verwaltung eines Amtsbezirks steht der Amtsvorsteher. — Mehrere Kreise bilden einen Regiernngs- bezirk. Pommern hat drei Regierungsbezirke: Stralsund, Stettin und Köslin. Derselbe wird von dem Regierungspräsidenten verwaltet. Unter ihm stehen die Ober- regieruugs- und die Regieruugsräte. Alle zusammen bilden das Regierungskollegium. Neben der Regierung wirkt bei der Verwaltung der Bezirksausschuß mit. Den Vorsitz iu demselben führt der Regierungspräsident. Sein Stellvertreter ist ein vom Könige ernannter Verwaltungsgerichtsdirektor. Außer diesen beiden gehören dazu 4 vom Proviuzialausschuß aus deu Einwohnern des Bezirks zu wählende Mitglieder und ein vom Staate ernannter höherer Verwaltungsbeamter. — Mehrere Regierungsbezirke bilden zusammen die Provinz. Sie wird von dem Oberpräsidenten verwaltet. Sein Stell- Vertreter ist der Oberpräsidialrat. Der Oberpräsident hat die obersten Staatsbehörden zu vertreten und führt die Aufsicht über sämtliche Behörden der Provinz. In Fällen, wo es sich um Beschwerden über Beschlüsse des Bezirksausschusses handelt, steht ihm zur Entscheidung der Provinzialrat zur Seite. Zu demselben gehören der Oberpräsident, ein vom Minister des Innern ernannter Beamter und 5 Mitglieder des Proviuzial-Ausschusses. Der Proviuziallaudtag setzt sich aus deu Abgeordneten der Kreise zusammen. Für jeden Kreis werden gewöhnlich 2 Abgeordnete gewählt. Die Wahlen dazu werden entweder vom Kreistage oder in den Stadtkreisen vom Magistrat und den Stadtverord- neten vollzogen. Wählbar ist jeder Deutsche, welcher 30 Jahre alt ist und seit einem Jahre iu der Provinz Grundbesitz oder Wohnung hat. Der Provinzuillandtag tritt mindestens alle zwei Jahre einmal zur Beratung zusammen. Er wählt den Landes-

6. Das Deutsche Reich - S. 270

1900 - Leipzig : Spamer
270 Erstes Kapitel. Am 1. Januar 1888 besaß Pommern 525 Segelschiffe mit 87 769 Tonnen Gehalt und 95 Dampfer mit 26 789 Tonnen zur See; die Gesamtbemannung betrug 4374 Soiann. Dampfschiffahrtsverbindungen bestehen binnenwärts auf der Oder, see- wärts^ von Stettin, sowie von Stralsund aus nach Malmoe-Kopenhagen und während des Sommers von Stettin über Kopenhagen nach Stockholm, wie denn auch von dieser Provinzialhauptstadt aus nach allen wichtigen Plätzen an der Ostsee und ein- zelnen bedeutenden Seestädten in Norwegen, Holland und England ein entsprechender Dampfschiffverkehr stattfindet. — Der Geldverkehr wird durch die Reichsbankhaupt- stelle in Stettin, mehrere Reichsbank- und Reichsbanknebenstellen, die Stettiner Ver- einsbank, die Stettiner Maklerbank und das Laudfchaftsiustitut für Pommern ver- mittelt; das zuletzt erwähnte Institut hat seine Generaldirektion in Stettin und Departementsdirektionen in Anklam, Stargard, Stolp und Treptow a. R. Hierzu kommt eine größere Anzahl von städtischen und Kreissparkassen sowie von "Dar- lehns-, Vorschuß- und Kreditvereinen. Außer sonstigen Versicherungsanstalten finden sich in Stettin zwei, in Stralsund eine ständische Feuerversicheruuas- gesellschaft. Daß die Industrie verhältnismäßig zurücksteht, ist bereits beiläufig be- merkt worden. Am bedeutendsten ist dieselbe verhältnismäßig in Stettin und dessen Umgegend. Im Vordergrunde der Industrie steht gegenwärtig der Schiffbau (die großen Werften des „Vulkan" bei Stettin), dazu treten Eisengießerei und Maschinenbau, Fabrikation von Portlandzement, Chemikalien und Zigarren (besonders in Stettin und Umgegend); auch ist die Spiritusbrennern vielfach vertreten. 1882 kamen auf Eisenverarbeitung 28640, auf Maschinenbau :e. 21530, auf die chemische Industrie 3875, auf Industrie der Steine und Erden 21974, auf Industrie der Holz- und Schnitzstoffe 33315, auf Bekleidungsindustrie 78262 Berufszugehörige. Einigermaßen rege ist die Fischerei, und zwar sowohl in der Ostsee als auch auf den Strandseen, Flüssen und Strömen. Leider beschränkt sich die Fischerei im wesentlichen auf Kleinbetrieb, durch welchen Heringe, Dorsche, Schollen, Aale und allenfalls auch Lachse gefangen und dann in geräuchertem, gesalzenem oder mariniertem Zustande vertrieben werden. Auf die Fischerei kamen 1882 20613 Berufszugehörige, darunter 6328 Erwerbstätige. Die Verkehrswege der Provinz sind namentlich in den letzten Jahr- zehnten sehr vermehrt und verbessert worden. Namentlich sind die Schienen- stränge allmählich derartig gestaltet worden, daß die Provinz von denselben in der Länge und Quere durchzogen und infolgedessen alle irgendwie namhaften Plätze miteinander sowie mit auswärtigen Hauptstädten verknüpft werden; die Telegraphenverbindung hat eine ähnliche Ausbildung gewonnen. Die Provinz besitzt augenblicklich etwa 3400 km an Kunststraßen. Die älteste Eisenbahn ist die Berlin-Stettiner (seit dem 15. August 1843 eröffnet); von Stettin aus geht ein Schienenstrang gegen Nordwesten nach Stralsund, ein andrer nordöst- lich über Stargard, Köslin, Stolp, Lauenburg nach Danzig; ein Zweig der Stral- sunder Bahn führt nach Swinemünde; Kolberg hat eine besondere Verbindung mit Stettin und Neustettin; von der pommerschen Hauptbahn führen namentlich auch Zweigbahnen nach der Küste (Rügenwalde, Stolpmünde). Die Gesamtlänge der pommerschen Bahnen betrug 1887/88 1347,5 km, davon befanden sich unter Privat- Verwaltung 154,, km. Über die Provinzialverwaltung ist noch folgendes zu bemerken; In Stettin, der Provinzialhauptstadt, haben ihren Sitz das Oberpräsidium, ver- einigt mit der Regie"i>ng des Bezirks Stettin, die Provinzialsteuerdirektion, das Provinzialschulkollegium und das Konsistorium für die evangelische Bevölkerung; der Provinziallandtag mit dem Provinziallandesdirektor, das Generalkommando des Ii. Armeekorps (zu welchem außer der Provinz auch der Bezirk Bromberg

7. Das Deutsche Reich - S. 97

1914 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Das Königreich Preußen. 97 3. Die Provinz Westpreußen, an der Ostsee, a) Naturgebiete: das frucht- bare Kulmerland, die Weichselniederung, Teile der preußischen und pommerschen Seen- platte. Der Hauptfluß ist die Weichsel mit den beiden Mündungsarmen Weichsel und Nogat. b) Erwerbszweige: Im Binnenlande Land- und Forstwirtschaft, an der Küste Seehandel, Schiffbau, Fischerei. c) Politische Einteilung: a) Reg.-Bez. Danzig: Danzig und Dirschau a. d. Weichsel: an der Nogat: Marienburg; flußabwärts und etwas östlich Elbing. ß) Reg.-Bez. Marienwerder: An oder nahe der Weichsel: Graudenz, Thorn und Marienwerder. 4. Die Provinz Pommern, an der Ostsee gelegen, a) Naturgebiete: die Pommersche Küste samt den Inseln Usedom, Wollin und Rügen, die Pommersche »Seenplatte (Hinterpommern) und deren fruchtbares Vorland (Vorpommern); Haupt- fluß die Oder. b) Erwerbszweige: Landwirtschaft, besonders Getreide- und Kartoffelbau, Gänse- und Schweinezucht. An der Küste Seeschiffahrt und Schiffbau. c) Politische Einteilung: a) Reg.-Bez. Stettin: Stettin, Swinemünde, Heringsdorf, Stargard (15° ö. von Greenwich ^mitteleuropäische Zeit!)); ß) Reg.-Bez. Stralsund: Stralsund und Greisswald an der Küste; auf Rügen: Saßnitz. y) Reg.-Bez. Köslin mit Köslin; an oder unfern der Küste: Kolberg und Stolp. 5. Die Provinz Posen, Grenzprovinz gegen'rußland, a) Naturgebiete: die Tieflandsmulde und ein kleiner Teil des südlichen Landrückens. Hauptfluß Warte mit Netze. b) Erwerbszweige: Auf dem meist fruchtbaren Boden hauptsächlich Ackerbau und Viehzucht. Im S. Webeindustrie, an der russischen Grenze Salzgewinnung. c) Politische Einteilung: a) Reg.-Bez. Posen: Posen an der Warte, im Süden der Provinz: Lissa und Rawitsch; ß) Reg.-Bez. Bromberg: Bromberg an der Brahe; Gnesen, fast ö. von Posen; Hohenfalza im No. der Provinz. Posen ist das Hauptgebiet der „Sachsengängerei".^) 6. Die Provinz Schlesien. Grenzprovinz gegen Rußland und Österreich, a) Naturgebiete: Nordostseite der Sudeten, das Tarnowitzer Plateau, die Ties- landsbucht, Teile des südlichen Landrückens. Odergebiet. b) Erwerbsquellen: auf den Tarnowitzer Höhen und in den Sudeten vor- wiegend Bergbau und Industrie, im Tieflande Landwirtschaft, besonders Zuckerrübenbau, Obst und Weinbau. i) „Sachsengänger" nennt man die meist slavischen ländlichen Arbeiter, die im Früh- jähr der höheren Löhne wegen in die mittleren und westlichen Provinzen wandern und im Herbst mit den Ersparnissen wieder heimkehren, ähnlich den Gepflogenheiten der italienischen Arbeiter, die nach Frankreich, Osterreich und Deutschland gehen, aber wieder zurückkehren. 7*

8. Geerlings Neuestes Geographiebuch für Militäranwärter, untere und höhere Beamte - S. 27

1904 - Leipzig : Berger
und Dievenow, mit jener in Verbindung steht. Im Osten liegt West- prenßen, im Süden Brandenburg und im Westen Mecklenburg. Die Provinz hat 30116 qkm und 1635000 Einw. Sie wird durchzogen von dem Wald- und seenreichen baltischen Höhenrücken. Die Peene, die Oder und die Persante sind die Flüsse. Pommern hat drei Regierungsbezirke: Stettin, Stralsund, Köslin. 1. Reg.-Bez. Stettin (831000 Einw.). Stettin, an der Odermündung gelegen, hat 211000 Einw.; es ist der Hauptstapelplatz für die Ostsee- Provinz und für Berlin von großer Wichtigkeit; Ein- und Ausfuhrwert wird auf jährlich 260 Mill. Mark geschätzt. Stargard (27 000 Einw.), Anklam und Strxpiow. Kreise dieses Reg.-Bez. sind: Saatzig, Greifenhagen, Pyritz, Kammin, Nangard, Greifenberg, Anklam, Demmin, Ückermünde, Randow, Stettin, Usedom-Wollin, Regenwalde. 2. Reg.-Bez. Stralsund (2,16 000 Einw.). Stralsund, Festuug (31000 Einw.) an der Meerenge Gollen, der Insel Rügen gegenüber gelegen, ist der Endpunkt der Stralsuuder Bahn; von hier aus Über- fahrt nach Kopenhagen. Greifswald (23000 Einw.), Universität. Die zu diesem Reg.-Bez. gehörende Insel Rügen in der Ostsee (mit dem Orte Bergen) hat Fischerei; der nördlichste Punkt des Gebirges Stubben- kammer ist das Vorgebirge Arkona. Kreise von Stralsund sind: Franzburg, Rügen, Stralsund, Grimmen, Greifswald. ------- * 3. Reg.-Bez. Köslin (588000 Einw.). Köslin, Kolberg (berühmt durch die Verteidigung dieser Stadt — Gueiseuau, Nettelbeck — gegen die Franzosen, 1806), Neustettin, Rügenwalde, Stolp (27000 Einw.). Kreise sind: Schievelbein, Neustettin, Dramburg, Köslin, Kolberg- Körlin, Bnblitz, Belgard, Schlawe, Bütow, Rummelsburg, Stolp, Lauenburg. F. Die Provinz Westpreußen. 1564000 Einwohner. Diese Ostseeprovinz grenzt im Norden an die Danziger Bucht mit dem Putziger Wiek, deu Landzungen Hela und Frische Nehrung, welche das Frische Haff fast ganz von der Ostsee abschneidet. Im Osten liegt die Provinz Ostpreußen, im Süden: Russisch-Polen und im Westen: Pommern. Die Provinz hat 25 521 qkm und 1564 000 Einw., davon sind 1 Million Deutsche und 560 000 Polen. Das Land ist eben, nur der südliche Teil ist von der Preußischen Seenplatte durchzogen. Flüsse sind: die Weichsel mit der Drewenz. Vor ihrer Mündung ■Hhh u___■

9. Geschichte und Geographie - S. 309

1886 - Hamburg : Meißner
— 309 I. Das Königreich Preußen. 1. Provinz Brandenburg. a) Stadtbezirk Berlin: Berlin a. d. Spree, Hptst. und Residenzstadt in Preußen und in Deutschland. Universität. Akademien der Wissenschaften und der Künste. Industrie. (Über Vu Mill. Einwohner.) b) Regierungsbezirk Potsdam: die Festung Spandau; Potsdam mit dem Lustschlosse Sanssouci: Brandenburg; Fehrbellin (1675). c) Regierungsbezirk Frankfurt: Frankfurt a. O.; Festung Küstrin; Zorndors (1758); Kunersdorf (1759.) 2. Provinz Pommern. a) Regierungsbezirk Stettin: Stettin, Getreide-, Spiritus- und Holzausfuhr; Swinemünde, befestigter Vorhafen auf Usedom; Stargard; Anklam, Schiffbau und Reederei. b) Regierungsbezirk Köslin: Köslin; Festung Kot-berg; Rügenwalde (pommersche Gänse); Stolpe und Stolp-münde; Lauenburg a. d. Leba. c) Regierungsbezirk Stralsund: Festung Stralsund; (Wallenstein); Universitätsstadt Greifswald; Seebad Putbus aus Rügen. 3. Provinz West Preußen. a) Regierungsbezirk Danzig: Festung Danzig, Seehandel; Elbing, Binnenschiffahrt. b) Regierungsbezirk Marienwerder: Marienwerder; Graudenz, Festung Thorn. 4. Provinz Ostpreußen. a) Regierungsbezirk Königsberg: Königsberg, Festung und Krönungsstadt, Ausfuhr von Holz und Roggen, Theehandel mit Rußland, Universität; Pillan, befestigter Vorhafen; Festung Memel; Preußisch Eylau und Friedland (1807); Großjägerndorf (1757). b) Regierungsbezirk Gumbinnen: Gumbinnen; Tilsit (Friede 1807); Insterburg. 5. Provinz Posen. a) Regierungsbezirk Posen: Posen, Festung. b) Regierungsbezirk Bromberg: Bromberg.

10. Landeskunde der Provinz Pommern - S. 29

1917 - Breslau : Hirt
Staatliche Einrichtungen. 29 Das Oberlandesgericht ist in Stettin, zu ihm gehören 5 Landgerichte (Stargard, Stettin? Köslin, Stolp? Greifswald) und 59 Amtsgerichte. Der größte Teil der Provinz bildet mit dem Regierungsbezirk Bromberg und einem Teile des Regierungsbezirks Marienwerder den Bezirk des 2. Armee- Korps (Generalkommando in Stettin) mit der 3. und 4. Division (Stettin und Bromberg). Die Kreise Schlawe, Rummelsburg, Stolp, Lauenburg und Bütow gehören zum Bezirke des 17. Armeekorps (Danzig). Garnisonorte im Bereiche der Provinz sind: Altdamm, Demmin, Pasewalk, Stargard, Stettin, Swinemünde; Belgard, Kolberg, Köslin, Neustettin. Stolp- Greifs- wald, Stralsund. In Anklam ist eine Kriegsschule, in Stolp ein Invaliden- Haus, in Köslin eine Kadettenanstalt, in Treptow a. R. eine Unteroffizier- schule und in Greifenberg eine Unteroffiziervorschule.

11. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 98

1902 - Breslau : Hirt
98 Pommern, Westpreußen. Ostpreußen. Städte-Tabelle. Name und Lage Regierungs- bezirk Einwohn, in Taus. Stettin 211 Stralsund 31 Köslin 27 Stettin 27 Stralsund 23 Köslin 20 20 Stralsund 15 Stettin 11 Stettin 10 Stettin a. d. Oder.......... 'Stralsund gegenüber Rügen..... ^Stolp a. d. Stolpe . . ........ Stargard i. P. ö. von Stettin..... Greifswald a. d. Pommerschen Bucht s. von Rügen........... Kolberg a. d. Persante........ \ Köslin ö. von Kolberg........ Anklam a. d. Peene. '........ Bredow (Vulkan-) n.ö. von Stettin , Swineniünde auf Usedom....... Kriegsgefchichtlich bekannt: Stralsund 1628, 1715, 1809, Stettin 1806, Kolberg 1760, 1761, 1807. § 136. 3. Die Provinz Westpreußenx), 25500 qkm (= Sicilieu), 1,5« Mill. E., davon i. I. 1900 51,3 °/0 katholisch, 33% polnisch, liegt in der Niede- rnng der unteren Weichsel und quer über deu auch hier seenreichen it. Höhenzug weg. 2 Regierungsbezirke: Danzig, Marienwerder. Erwerbstätigkeit: Den Hauptberuf der zu z deutsche:,, in Pommerellen (Kaschnbei) und im S.o. im Kulmer Lande meist polnischen Bevölkerung bildet die Landwirt- schaft, die in den änßerst fruchtbaren, aber verheerenden Überschwemmungen aus- gesetzten Weichseluiederuugen die reichsten Erträgnisse erzielt. — Das Gewerbe, vor allem der Schiffbau, ist in Danzig und Elbing — Schichan-Werft (Torpedo- boote) — großartig vertreten. Städte-Tabelle. Name und Lage Regierungs- bezirk Einwohn, in Taus. Danzig a. d. Mottlan........ Elbing am Oberländischen Kanal . . . Graudenz a. d. Weichsel....... Thorn a, d. Weichsel, w. der Drewenz- münduug............. Dirschau oi. d. Weichsel, w. von Elbing. Kulm a. d. Weichsel, n. von Thorn . . Marienburg a. d. Nogat....... Danzig j Marienwerder Danzig Marienwerder Danzig 141 53 33 30 13 11 11 Danzig Kriegsgefchichtlich bekannt: Oliva 1660, Marienburg 1457, 1807, Grandenz 1807. § 137. 4. Die Provinz Ostpreußen, 37000 qkm (= Dänemark), 2 Mill. E., davon i. I. 1900 85% evangelisch. Diese am dünnsten bevölkerte preußische Provinz, zwischen Ostsee, Rußland und Westpreußen, wird im S. vom n. Höhenzuge, der hier Preußische Seenplatte heißt, durch- zogen. Sie erreicht mit fast 56° den nördlichsten Punkt des Reiches. 2 Regierungsbezirke: Königsberg, Gnmbinnen. Lullies, Landeskunde von Ost- und Westprenßen, 4. Aufl. Breslau 1962.

12. Die Vaterlands- und Weltkunde - S. 20

1869 - Essen : Bädeker
20 — Wie viel Provinzen und wie viel Regierungsbezirke kennt ihr nun? — Wie heissen sie? — Zeichnet jetzt die Provinz Brandenburg auf die Tafel' — Beschreibet sie! — M. Die Provinz Pommern. Die Provinz Pommern ist nur schwach bevölkert; denn sie zählt auf 575 Quadratmeilen nur 1,400,000 fast ausschließlich ev ange- lische Bewohner. Die Provinz wird in die drei Regierungsbezirke: Stettin, Köslin und Stralsund eingetheilt. Das Land ist eine niedrig gelegene, meist sandige Ebene zu Leiden Seiten der Oder, welche hier in die Ostsee mündet. Obschon der Boden nicht sehr fruchtbar ist, so ernährt doch der Ackerbau die Bewohner der Pro- vinz; Fische, darunter auch Häringe, Holz, pommersche Gänse- brüste und stettiner Federn sind die bedeutendsten Erzeugnisse, welche nach andern Gegenden verkauft oder ausgeführt werden. Handel und Schifffahrt sind ziemlich bedeutend, besonders in Stettin, Stralsund, Greifswalde, Kolberg und Rügen- walde. — Zu der Provinz Pommern gehört auch die in der Ostsee gelegene Insel Rügen, welche durch eine schmale Meerenge von dem festen Lande geschieden ist. Sie zeichnet sich durch Natur- schönheiten aus, denn sie ist von Hügeln durchzogen, welche Kreide- felsen enthalten und sich zum Theil als Vorgebirge über das Meer erheben, und die herrlichsten Aussichten über den Wasserspiegel der Ostsee gewähren. Deshalb wird sie von vielen Fremden besucht, welche zum Theil auch das schön eingerichtete Seebad benutzen. Die Hauptstadt der ^Provinz Pommern — der Sitz des Ober- präsidenten — ist Stettin, zugleich eine starke Festung, mit 74,000 Einwohnern. Stralsund, ebenfalls stark befestigt, hat 26,300 Einwohner. Bemerkenswerth sind noch: die Universitätsstadt Greifswald, die Festung Kolberg, am Ausflusse der Persante in die Ostsee gelegen, Swinemünde, befestigt und Badeort, und die Regierungsbezirks-Hauptstadt Köslin. Wie viel Regierungsbezirke hat die Provinz Pommern? — Nenne den Hauptfluss der Provinz! — Worein mündet er? — Gieb die Richtung seines Laufes an! — Wie ist der Boden der Provinz? — Welche sind die Haupt- .erwerbsquelien derselben? — Wo und nach welcher Himmelsgegend von der Provinz aus liegt die Insel Rügen? — Wie heisst die Hauptstadt der Provinz? — Was wisst ihr aus dieser Provinz sonst noch Bemerkenswerthes? — Wie viel Provinzen und wie viel Regierungsbezirke kennt ihr jetzt? Zeichnet die Provinz auf die Tafel! — Beschreibet sie! — 13. Die Provinz Preußen. Die Provinz Preußen besteht aus zwei verschiedenen Theilen, von denen der östliche Ostpreußen, der westliche aber Westpreußen

13. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 36

1871 - Hannover : Hahn
36 Dritte Lehrstufe. falen und Posen; zur kleinern Hälfte katholisch: Westpreußen, Schlesien und Nassau; die übrigen entschieden vorwiegend evangelisch, und zwar lutherisch: Schleswig-Holstein und Hannover, resormirt: Hessen-Kassel, die andern unirt. §. 26. Die Mark Brandenburg, 724 Hüm., 2706 T. E. Obgleich von Natur „des heiligen römischen Reiches Streusandbüchse", ist sie doch günstig bewäßert und gut angebaut, der Boden nicht arm an Tors und Braun- kohlen, Kalk und Salz. Die Provinz zerfällt in den Bezirk von Berlin und zwei Regierungsbezirke. a. die Residenzstadt Berlin (702) mit geraden Haupt- straßen, trägt durchweg das Gepräge einer modernen Stadt ohne mittelalterliche Erinnerungen. Museum, Friedrichsdenkmal „unter den Linden"; berühmte Universität. Die nächste Um- gebung ist durch Anlagen verschönert, die weitere öde und dürftig. B. ist Sitz des deutschen Reichs- und des preu- ßischen Landtags. Berliner Witz. b. Regierungsbezirk Potsdam: Potsdam (43); in der Nähe das von Friedrich d. Gr. erbaute Lustschloß Sans- souci und Babelsberg. Brandenburg (26), alte Haupt-- stadt zur Wendenzeit. c. Regierungsbezirk Frankfurt: Frankfurt (41), mit besuchte« Messen. In der Nähe das Schlachtfeld von Kunersdorf (1759). Küstrin, Festung. Laudsberg, freundliche und betriebsame Fabrikstadt. §. 27. Provinz (Herzogthum) Pommern, 575 Ihm. 1445 T. E.; schmal gestreckt längs einer reizlosen Küste, durch Oder und Haff in Vor- und Hinterpommern getheilt, mit sehr fruchtbarem und sehr magerem Bodeu; zu Äckerbau und Viehzucht gesellen sich daher in bedeuteudem Maße Schiffahrt, Schissbau und Fischfang. a. Regierungsbezirk Stettin: Stettin (74), Haupt- Vermittlerin des preußischen Handels mit Rußland, Dänemark, Schweden und England. Stargard (17). Anklam (12). b. Regierungsbezirk Köslin: Köslin (14), in spärlich bewohnter Gegend. Kolberg (13), 1807. Stolp (13), Handelsstadt. e. Regierungsbezirk Stralsund: Stralsund (28), alte Hansestadt, im 14. Jahrh. die erste nach Lübeck. Greifs- wald (17), Universität seit 1456. §. 28. Provinz Sachsen, 458 Em., 2067 T. E. Sie hat zwar, als Schauplatz einer sehr bewegten Geschichte,

14. Lehrbuch der Erdkunde für Gymnasien, Realschulen und ähnliche höhere Lehranstalten - S. 141

1880 - Braunschweig : Vieweg
141 Das Königreich Preußen. 4. Die Provinz Pommern (547 Q.-Meilen, 1500 000 Einwohner), ist im W flach, im O hügelig (Pommersche Seenplatte) und zeigt merkwürdig zerrissene Küsten. Die Anbaufähigkeit des Bodens nimmt von W gegen 0 ab. In der Küstenzone baut man Gerste und Roggen, stellenweise auch Weizen; auf dem Land- rücken überwiegt die Heide und der Sandboden. Fischerei wird an den Oder- mündungen und längs der ganzen Seeküste lebhaft betrieben. Schiffbau und Schifffahrt sind bedeutend, die Industrie ist gering. Die Provinz zerfällt in die Regierungsbezirke Stettin, Köslin, Stralsund. Fig. 58. Stettin (81 000 Einwohner), die Hauptstadt der Provinz, früher Festung, liegt auf hügeligem Boden, an der Oder, die hier beladene Seeschiffe trägt und dadurch der Stadt ihre commerzielle Bedeutung verleiht. Daneben ist Stettin die einzige bedeutende Fabrikstadt Pommerns. Die Oder mit dem Dammschen See in Verbindung, führt durch das Papenwasser in das große Haff, dessen westliche Erweiterung das kleine Haff genannt wird. Die Inseln Usedom und Wollin haben viel besuchte Seebäder (Swinemünde, Heringsdorf, Misdroy). Starke Festungswerke decken die Mündungen der Swine und Peene. Stargard, alte noch mit Mauern umgebene Stadt, in hügeliger Gegend; Anclam (an der schiffbaren Peene) altcrthümlich, aber gewcrbreich und wohl- habend. Köslin, am Fuße eines Hügels (des Gollenberges), mit lebhaftem Handels- verkehr; Kolberg, ander Persante, deren Mündung stark befestigt ist, gewerbreiche Stadt, mit See- und Soolbädern. Stolp ehemals bedeutende Handelsstadt, besitzt zahlreiche Fabriken.

15. Für die Oberstufe - S. VII

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Inhaltsverzeichnis. Vh Seite 4. Besiedlung in Land und Stadt..................46 a) Das Land..........................46 b) Die Stadt..........................51 5. Bevölkerung..........................54 6. Schulwesen...........................58 7. Handel und Verkehr.......................59 8. Behörden und Verwaltung....................62 Vii. Aus der pommerschen Geschichte. 1. Pommern zur Wendenzeit....................63 a) Einwanderung der Slawen..................63 b) Die lvendenzeit........................63 Namen. Burgwälle. Wohnungen. Staatliche Ordnung. Ackerbau. Handel. Handwerk. Gottheiten. Untergang des lvendentums. 2. Pommern wird ein deutsches Land................65 3. pommersches Mosterwesen....................67 4. Die Hansa. (Der Kampf um die Gstseeherrschaft,- der Handel) .... 33 5. Eine pommersche Stadt im Ittittcialter (Stralsund).........67 6. Die Reformation in Pommern..................68 a) Die kirchlichen Zustände um 1500 ..............................68 b) Die Einführung der Reformation...............69 1. Johannes Bugenhagen...................69 2. Die Refonnationsbervegung in den Städten.........71 7. Pommern und der Dreißigjährige Krieg (siehe Teil I, S. 36) .... 71 8. Friedrich Wilhelm I........................74 a) Erwerbung Vorpommerns bis zur Peene............74 b) Friedrich Wilhelm I. als Landesvater.............75 9. Friedrich der Große.......................76 a) Seine väterliche Fürsorge für Pommern.............76 b) Die Pommern in den Kriegen Friedrichs des Großen......79 10. Die Franzosenzeit........................80 a) Die Zeit der schweren Not (Kolberg: Nettelbeck' Stralsund: Schill siehe Teil I, S. 38 u. 100).....................80 b) Die Befreiung........................82 c) Anfall Neuvorpommerns an Preußen.............82 11. Die Ordnung der provinzialverwaltung..............83 12. Unser Kaiser und Pommern...................83

16. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 23

1859 - Essen : Bädeker
23 tin, Köslin und Stralsund eingetheilt. Das Land ist eine niedrig gelegene, meist sandige Ebene zu beiden Seiten der Oder, welche hier in die Ostsee mündet. Obschon der Boden nicht sehr fruchtbar ist, so ernährt doch der Ackerbau die Bewohner der Provinz; Fische, darunter auch Häringe, Holz, pommersche Gänsebrüste und stettiner Federn sind die bedeutendsten Erzeugnisse, welche nach andern Gegenden verkauft oder ausgeführt werden. Handel und Schifffahrt sind ziemlich bedeutend, besonders in Stettin, Stral- sund, Greisswalde, Colberg und Rügenwalde. — Zu der Provinz Pommern gehört auch die in der Ostsee gelegene Insel Rügen, welche durch eine schmale Meerenge von dem festen Lande geschieden ist. Sie zeichnet sich durch Naturschönheiten aus, denn sie ist von Hügeln durchzogen, welche Kreidefelsen enthalten und sich zum Theil als Vorgebirge über das Meer erheben, und die herrlichsten Aussichten über den Wasserspiegel der Ostsee gewähren. Deshalb wird sie von vielen Frem- den besucht, welche zum Theil auch das schön eingerichtete Seebad benutzen. Die Hauptstadt der Provinz Pommern — der Sitz des Ober- präsidenten — ist Stettin, zugleich eine starke Festung mit 52,200 Einwohnern. Stralsund, ebenfalls stark befestigt, hat 20,300 Ein- wohner. Bemerkenswerth sind noch: die Universitätsstadt Greifs- walde, die Festung Kolberg, am Ausflusse der Persante in die Ostsee gelegen, und die Regierungsbezirks-Hauptstadt Köslin. 17. Blick vom Rugard auf Rügen. Der Rugard ist ein Berg auf der Insel Rügen, einige tausend Schritte von der Stadt Bergen. Von hier aus übersieht man im * Kreise nicht nur den größten Theil dieser Insel, sondern auch südlich, südöstlich und südwestlich einen ansehnlichen Theil von, Pommern. Ob- gleich die Stadt Bergen selbst schon hoch liegt, so ragt doch der Ru- gard genug über sie empor, um von hier über die Dächer hin Stral- sund und eine unabsehbare Fläche von Neuvorpommern zu überblicken. Rechts und links begrüßt das Auge eine Menge von Dörfern und meh- rere Städte, unter welchen Greifswalde besonders hervorsteht. Östlich hat man gleich unter den Füßen schöne Ackerfelder, auf die man wie auf einen ausgebreiteten Teppich hinabsieht. Im Sommer stechen das gelbe Korn, die dunkelgrüne Gerste, der bläuliche Hafer, der goldene Weizen und die bunten Wicken, die kaum vor den gelben Wucherblumen aufkommen können, auf das Mannigfaltigste von einander ab. Weiter- hin, wo sich der Boden bald senkt, bald erhebt, wechseln Hügel, deren Gipfel nackt und deren Lehnen bebaut find, mit kleinen und großen Gebüschen. Am stärksten fesselt die Aussicht nordostwärts. Eine Menge von Erdzungen strecken die Spitzen weit in die grünlichen Fluthen. Die eine ist bis an den äußersten Rand mit Getreide besäet, eine an- dere wird mit Gebüschen bedeckt, auf einer dritten stehen kleine, ländliche Häuser, die von Obstgärten umgeben sind.

17. Realienbuch für mehrklassige Schulen - S. 20

1890 - Breslau : Goerlich
I 20 schlingen worden, und noch heute erzählen sich die Fischer, daß man bei klarer Luft die weiten Straßen tief im Grunde des Meeres erblicken könne und wunderbare Töne heraufhallen höre. Außer der Oder finden wir nur unbedeutende Küstenflüsse in Pommern; die wichtigsten sind die Stolpe, Persante und Peene. 4. Das Klima der Provinz ist ziemlich rauh und feucht. 5. Die Zahl der Bewohner beträgt etwa 1% Millionen, welche fast sämtlich evangelisch sind. Sie sind kräftig, ausdauernd und derb. Ein großer Teil ist mit Landwirtschaft beschäftigt; auch die Geflügelzucht wird in großem Maßstabe betrieben. Die „pommerscheu Gänsebrüste" gehen nach allen Provinzen. Recht ergiebig ist auch die Fischerei. Aale, Lachse, Neunaugen, Makrelen und Heringe werden in großer Menge gefangen; sie werden frisch, gesalzen und geräuchert oder mariniert nach allen Gegenden versandt. Während die Gewerbthätigkeit nur an einzelnen Orten von Bedeutung ist, steht der Handel in großer Blüte. Der Hauptsitz des pommerschen Seehandels ist Stettin. Von hier aus gehen Dampfschiffe nach den Ostseestädten im Deutschen Reiche, den skandinavischen Ländern, nach England und Rußland, und viele der Waren, die aus fremden Ländern eingeführt werden, kommen über Stettin nach Brandenburg, Schlesien und Posen. 6. Die Provinz wird in die 3 Regierungsbezirke Stettin, Köslin und Stralsund eingeteilt. Stettin (140 000 E.) ist eine bedeutende Handelsstadt und Festung; die großen Seeschiffe kommen nur bis Swinemünde. In der Nähe Stettins befindet sich eine der bedeutendsten Schiffsbauanstalten, der „Vulkan". Während noch vor wenigen Jahrzehnten die deutschen Schiffe in England gebaut wurden, stellt jetzt der Vulkan nicht nur die größten Panzerschiffe für unsere Flotte her, sondern baut auch solche für fremde Regierungen. Stettin ist die bedeutendste Fabrikstadt Pommerns. Im Regierungsbezirk Köslin liegt Kolberg. In der traurigen Zeit von 1807 gaben der General Gneisenau und der tapfere Bürger Nettelbeck ein Beispiel treuer Vaterlandsliebe, indem sie die vernachlässigte Festung, die jetzt zum Teil geschleift ist, mit großer Tapferkeit und gutem Erfolge gegen die Franzosen verteidigten. — Jetzt kommen nach Kolberg alljährlich mehrere tausend Sommergäste, welche in der frischen Seelnst und durch Baden in der See ihre Gesundheit kräftigen oder wiederherstellen wollen. Stralsund, eine berühmte Handelsstadt, ist befestigt, aber mehr durch die Natur als durch Kunst, da sie fast ganz von Wasser umgeben ist. Hier erlitten die Dänen eine bedeutende Niederlage, und Wallenstein mußte mit einem Verluste von 12 000 Mann abziehen, obgleich er geschworen hatte, „die Festung zu erobern und wenn sie mit Ketten an den Himmel gebunden sei". Schill überwältigte 1809 die französische Besatzung, versäumte aber, sich mit der englischen Flotte in Verbindung zu setzen und fiel bei der heldenmütigen Ver- teidigung Stralsunds im Kampfe. — Im Regierungsbezirk Stralsund liegt Greifswald, die Universitätsstadt der Provinz. Die schönste aller pommerschen Inseln ist Rügen, gegenüber Stralsund. Das Meer macht tiefe Einschnitte in das Land, und nur schmale, niedrige Landstreifen verbinden einzelne Teile mit der Hauptmasse. Vom Rugard, dem höchsten Berge der Insel, vermag man die Insel wie eine Landkarte zu überschauen. Von da erblickt man

18. Illustriertes Realienbuch - S. 32

1883 - Berlin : Hofmann
32 Ii so viele Baumeister hat sie gehabt." Die Stadt bildet einen geeigneten Mittelpunkt des Staates und steht durch ein Netz von Eisenbahnen und Kanälen mit allen Teilen des Landes und sogar mit dem Meere in guter Verbindung; 10 Eisenbahnen mit 10 Bahnhöfen vereinigen sich in Berlin. Die Bevölkerung ist durch das Zusammen- strömen aus allen Himmelsgegenden rasch auf mehr als eine Million gewachsen. Die Straßcnlänge betragt über 50 Ml., die Häuscrzahl fast 20 000, die Zahl der Droschken über 4000. Bis tief in die Nacht braust der Lärm der Weltstadt in den Straßen. Von dein Kreuzberge, einem ärmlichen Sandhügel, hat man einen Blick auf das Dächermeer der Stadt. Die längste Straße ist die Friedrichstraße, die schönste „Unter den Linden." Letztere führt mit ihren 4 Reihen Linden durch das Brandenburger Thor (mit 12 Säulen, 5 Durchgängen und dem Siegeswagen darüber) in den schönen Lustmald des Tiergartens. Unter den vielen Denkmälern zeichnen sich die des großen Kurfürsten, des alten Fritz und Friedrich Wilhelms Iii., unter den vielen herrlichen Gebäuden das neue Nathans, das Zeughalls, das Museum und das König!. Schloß aus. Letzteres ist ein längliches Viereck mit 5 Höfen und vielen Teilen im Kern der Stadt. „Es zeigt den König mitten unter seinen Bürgern." In Berlin sind alle obersten Behörden des Landes vereinigt. Hier treten der preußische Landtag und das Herrenhaus, soivie der deutsche Reichstag zusammen, um die Ge- setze zu beraten. Wegen seiner vielen Bildungsanstalten und großen Männer hat man Berlin „die Stadt der Intelligenz" genannt. Potsdam, die zweite Residenz (48), liegt in wasser- und waldreicher Gegend, schön von griinen Hügeln umrahmt. Nicht fern sind die schönen Schlösser Sans- souci (sp. Sangsußi) und Babelsberg. Frankfurt a. O. (50), etwas größer als Potsdam, hat jährlich 3 Messen, die ihre ehemalige Bedeutung verloreil haben. Wo liegen und was weißt du von Charlottenburg, Spandau, Bran- denburg, Fehrbellin, Dennewitz und Gr. Beeren, dem festen Küstrin, Kunersdorf und Zorndorf? Zeichne die Umfangslinie der Provinz, die Fluß- länfe und Städte! 18. Die Provinz Pommern. (Flächeninhalt: 30 100 qkm. — Bevölkerung: 1 538 000 Eimv.) 1—3. Pommern legt sich wie ein nach den Enden verschmälertes Band um einen Busen der Ostsee. Die Küste zeigt sehr viele Dünen und Strand- seen. (An welche Länder und Provinzen stößt die Provinz?) Sie bedeckt über Vn der Fläche und zählt fast Vis der Bewohner Preußens. 4. Das flache, sandige Land wird von dem seereichen pommerschen Landrücken durchzogen. Vorpommern liegt westlich von der Oder und ist fruchtbar, Hinterpommern östlich davon und ist mager. Die Hälfte des Bodens ist Ackerland, ija Wiese und Weide, 1li Wald» und Wüstung. ,5. Außer der Oder bewässern viele Küstenflüsse, wie Stolpe, Per- sante und Peene, und fischreiche Seen das Land. 6. Die Pommern sind ein kräftiger, gutmütiger, bedächtiger und aus- dauernder Menschenschlag, fast durchweg evangelisch. Sie treiben besonders Ackerbau, Viehzucht, Fischerei und Handel. Berühmt ist die pommersche Gänse- und Schafzucht. Der Boden ist zu 2/3 in den Händen großer Gutsbesitzer. 7. Die Provinz zerfällt in 3 Regierungsbezirke: Stettin in der Mitte, Köslin östlich und Stralsund westlich. Stettin (91), die Hauptstadt der Provinz mit dem Schloß der alten Pom- mernherzöge, liegt auf dem linken Oderufcr und gemährt eine reizende Aussicht. Das regste Leben herrscht in den vielen Fabriken, auf den Märkten, in den Straßen

19. Schul-Geographie in Abrissen und Charakterbildern - S. 21

1878 - Danzig : Kafemann
Die Provinz Pommern. — Die Insel Rügen. 21 19. Die Provinz Pommern. 31 660 qkm; lvz Mill. Einw. Grenzen. Pommern grenzt im N. an die Ostsee, im O. an Westpreußen, im S- an Brandenburg, im W. an Mecklenburg. Boden. Die westliche Hälfte Pommerns ist fast nur ein Flachland; :n der östlichen Hälfte liegt die pommersche Seenplatte, welche mit einer Menge von Landseen und stehenden Gewässern bedeckt ist.—Das Bergländchen Polzin westlich von der Persante wird die pommerscke Schweiz genannt. Hier findet man Hügel mit Eichen und Buchen, fruchtbare Felder und Wiesen. Das rummelsburger Bergland zwischen den Ouelleu der Wipper und Brahe ist sehr öde und menschenleer. Hier erhebt sich der Birkenhöfer- berg bei Bütow. Das Thal der Leba mit seinen Laubholzhöhen macht emen freundlichen Eindruck. Der Reg.-Bez. Köslin hat fast zur Hälfte Sandboden. Der südöstliche Theil des bütower Kreises, welcher zur Kasiubei gerechnet wird, hat sehr schlechten Sandboden. Zwischen Stolp und (Solberg aber ist guter Weizenboden. Sehr fruchtbar ist der pyritzer Weizenacker im Reg.-Bez. Stettin. Gewässer. Die Oder entspringt auf dem mährischen Gesenke und mündet ins stettiner Haff. Dieses ergießt sich mit seinen 3 Armen: Peene, Swine, Divenow in die Ostsee. — Ins stettiner Haff münden links: die Ucker bei Uckermünde und die Peene unterhalb Anklam, — rechts: die Jhua. — Die Inseln Usedom und Wollin trennen das Haff von der Ostsee. — Als Küstenflüsse merken wir: Die Rega, Persante, Wipper und Stolpe. Beschäftigung der Bewohner. In der Ostsee werden viele Heringe ge- fangen. — Die Gänsezucht ist bedeutend und die pommerschen Spickgänse sind berühmt. Ackerbau und Viehzucht werden stark betrieben. An den Küsten ist der Schiffbau ansehnlich. Die Flachsverarbeitung und Leinweberei wird be- sonders in den östlichen Gegenden betrieben. Reg.-Bez. Köslin. Kolberg an der Persante hat gegen die Ostsee Be- festiguugswerke und besitzt ein See- und Soolbad. Köslin nahe am Gollen- berge. Rügenwalde mit einem Hafen beim Dorfe Rügenwaldermünde treibt starken Handel mit geräucherten Gänsebrüsten, Lachsen und Aalen. Stolp an der Stolpe ist durch seine Bernsteinwaaren bekannt. — Lauen bürg a. d. Leba. Bütow. Reg.-Bez. Stettin. Stettin (81 000 E.) a. d. Oder, treibt großen Land- und Seehandel. Anklam a. d. Peene, welche kleine Seeschiffe trägt. Swinemünde a. d. Swinemündung hat einen Vorhafen für Stettin und ist ein besuchter Badeort. Der eine Meile entfernte Badeort Heringsdorf besitzt schöne Villen. — Stargard a. d. Jhna und berlin-stettiner Eisenbahn. Pyritz liegt in einer fruchtbaren Ebene (der pyritzer Weizenacker genannt). Reg.-Bez. Stralsund. Stralsund am Strela-Sunde ist ganz von Wasser umgeben. Greifswald hat eine Universität. Auf der Insel Rügen liegt die Stadt Bergen und der Badeort P u t b u s. ßharakteröitder aus Uommern. 20. Die Insel Rügen. (1100 <11™.) Arküna. Rugard. Stubnitz. Die Insel Rügen ist nur 7a Stunde vom Lande entfernt. Das Meer hat sich vielfach hinein gebuchtet und dadurch größere und kleinere Halbinseln gebildet. Der nördlichste Punkt der Insel ist das Vorgebirge Arküna (625 mh.) mit herrlicher Aussicht. Reich ist die Insel an Naturschönheiten und Sagen aus der Heidenzeit. Weniger Interesse bietet die Hauptstadt Bergen, als der etwa 700 Schritt nördlich von der Stadt gelegene Berg Rugard. — Von der Höhe desselben zeichnet sich in scharfen Umrissen die Form der Insel; ringsum zu den Füßen erblickt man tm Sommer Getreidefelder; weiterhin, wo der Boden sich bald senkt, bald hebt, wechseln Gebüsche oder Gründe mit nackten Hügeln; in der Ferne erheben sich duftige Wälder, dazwischen Seen und gartenumgebene Ortschaften, bis endlich der Blick

20. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 27

1863 - Essen : Bädeker
27 tn die Ostsee mündet. Obschon der Boden nicht sehr fruchtbar ist, so ernährt doch der Ackerbau die Bewohner der Provinz; Fische, unter diesen auch Häringe, Holz, pommersche Gänsebrüste und stettiner Federn sind die bedeutendsten Erzeugnisse, welche nach an- dern Gegenden verkauft oder ausgeführt werden. Handel und Schifffahrt sind ziemlich bedeutend, besonders in Stettin, Stral- sund, Greifswalde, Colberg und Rügenwalde. — Zu der- Provinz Pommern gehört auch die in der Ostsee gelegene Insel Rügen, welche durch eine schmale Meerenge von dem festen Lande geschieden ist. Sie zeichnet sich durch Naturschönheiten aus, ist von Hügeln durchzogen, welche Kreidefelsen enthalten und sich zum Theil als Vorgebirge über das Meer erheben, auch die herrlichsten Aussichten über den Wasserspiegel der Ostsee gewähren. Deshalb wird sie von vielen Frem- den besucht, welche zum Theil auch das schön eingerichtete Seebad benutzen. Die Hauptstadt der Provinz Pommern — der Sitz des Ober- präsidenten und des evangelischen General-Superintendenten — ist Stettin an der Oder, eine bedeutende Seehandelstadt, welche die meisten Schiffe der preußischen Handelsstotte besitzt: 158 Segel- schiffe und 15 Dampfschiffe. Auch ist Stettin eine starke Festung mit 52,200 Einwohnern. Stralsund, ebenfalls stark befestigt, hat 20,300 Einwohner. Von hier wird ein lebhafter Seehandel getrieben; die Zahl der den Stralsunder Kaufleuten angehörigen Schiffe beträgt 125 Segelschiffe und 1 Dampfschiff. Bemerkenswerth sind noch: die Universitätsstadt Greifswalde, die Festung Kolberg, am Ausflusse der Persante in die Ostsee gelegen, Swinemünde, befestigt und Badeort, und die Regierungsbezirks-Hauptstadt Köslin. — Die evangelischen Lehrer-Seminare sind in Camin, Kös- lin, Fra nburg bei Stralsund, Ottostift bei Pyritz, und in Stettiü. 18. Blick vom Rugard auf Rügen. Der Rugard ist ein Berg auf der Insel Rügen, einige tausend Schritte von der Stadt Bergen. Von hier aus übersieht man im Kreise nicht nur den größten Theil dieser Insel, sondern muh südlich, südöstlich und südwestlich einen ansehnlichen Theil von Pommern. Ob- gleich die Stadt Bergen selbst schon hoch liegt, so ragt doch der Ru- gard genug über sie empor, um von hier über die Dächer hin Stral- sund und eine unabsehbare Fläche von Reuvorpommern zu überblicken. Rechts und links begrüßt das Auge eine Menge von Dörfern und meh- rere Städte, unter welchen Greifswalde besonders hervorsteht. Östlich hat man gleich unter den Füßen schöne Ackerfelder, auf die man wie auf einen ausgebreiteten Teppich hinabschaut. Im Sommer stechen das gelbe Korn, die dunkelgrüne Gerste, der bläuliche Hafer, der goldene Weizen und die bunten Wicken, die kaum vor den gelben Wucherblumen aufkommen können, auf das Mannigfaltigste von einander ab. Weiter- hin, wo sich der Boden bald senkt, bald erhebt, wechseln Hügel, deren Gipfel nackt und deren Lehnen bebaut sind, mit kleinen und großen