Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Länderkunde von Europa - S. 61

1914 - München : Oldenbourg
Südeuropa. 61 4. An die Ostseite der Dinarischen Alpen schließt sich in Griechenland noch das Ostgriechische Gebirge an, das wieder die westöstliche Streichungsrichtung des Balkan aufnimmt. Die reiche Gliederung der Oberfläche des Landes spiegelt sich in der poli- tischen Zersplitterung des Landes wieder. I. Die nördlichen Landschaften. 1. Die Dinarischen Alpen erfüllen die ganze Westhälfte der Halbinsel. Sie sind die Fortsetzung des Karst und durchziehen unter verschiedenen Namen auch ganz Griechenland. Das Hochland kennzeichnen, wie den Karst, große Wasser- armut, steinbedeckte Hochflächen und Waldarmut. Das Innere Dalmatiens, Mon- tenegro und Albanien sind großenteils arme Karstländer. Staaten^-). 1. Die Herzegowina mit dem Hauptorte Mostar an der Narenta und Bosnien, das übrigens großenteils außerhalb der Karstregion liegt und Wasser- und' waldreich ist, mit Serajewo (ßeräjewo), sind der Osterreichisch-Ung a- rischen Monarchie einverleibt. 2. Im Königreich Montenegro, einem schwer zugänglichen Felsenland, liegt Cetinje (:). 3. Albanien ist eine türkische Provinz. 2. Die zentralen Massengebirge breiten sich zwischen den Dinarischen Alpen und dem Balkan aus und zwar das Bosnisch-Serbische Massengebirge mit ausgedehnten Waldungen und fruchtbaren Niederungen zwischen den Dina- rischen Alpen und der Donau, dann die Gebirgsstöcke (Massive) des Schar Dagh (2550 m), deswitoschgebirges, des Rilo Dagh und des Despoto Dagh sw. vom Balkan. — Die Haupttäler dieser Gebirgszüge sind das Maritza-, Struma- und Wardartal im Süden und das Mörawatal im Norden. Das Gebiet des Bosnisch-Serbischen Gebirges erfüllt großenteils das Königreich Serbien. Es ist im Flußgebiet der Morawa (mörawa) gelegen und verfügt wie Bosnien über beträchtliche Hilfsquellen. Abgesehen von den Erträg- nissen der großen Forste, zieht man dort zahlreiche Obstsorten, namentlich Pflaumen, die teils ausgeführt teils zur Herstellung von Branntwein (Slivovitz) verwendet werden, und Trauben, welche treffliche Weine liefern. Ferner mästen die Bewohner mit den Eicheln der ausgedehnten Waldungen ungeheure Schweineherden. Die Hauptstadt ist Belgrad, am Einfluß der Save in die Donau, eine starke Festung, 80000 Einw. — Nisch, ein Eisenbahnknotenpunkt. — Die Serben gehören dem slavischen Volksstamm an. 3. Der Balkan, das Hauptgebirge in der Osthälfte der Halbinsel, ist eine Fortsetzung der Karpaten und zieht von der Donau in einem Bogen zum Schwarzen Meere. Stark hervortretende Höhen und tiefe Scharten fehlen. Die Pässe, von denen der wichtigste der Schipkapaß ist, liegen durchschnittlich 1300 m hoch (Brennerpaß — 1350 m). Klimatische Bedeutung des Balkans. Gleich den Alpen bildet der Balkan eine wichtige Grenze des Klimas und der Vegetation. Auf seiner Nord- Die endgültige Neuordnung der politischen Verhältnisse ist noch nicht erfolgt.

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Länderkunde von Europa - S. 77

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
<südeuropa. 77 4. An die Ostseite der Dinarischen Alpen schließt sich in Griechenland noch das Ostgriechische Gebirge an, das wieder die westöstliche Streichungsrichtung des Balkan aufnimmt. Die reiche Gliederung der Oberfläche des Landes spiegelt sich in der staat- lichen Zersplitterung des Landes wieder. I. Die nördlichen Landschaften. 1. Die Dinarischen Alpen erfüllen die ganze Westhälfte der Halbinsel. Sie sind die Fortsetzung des Karst und durchziehen unter verschiedenen Namen auch ganz Griechenland. Das Hochland kennzeichnen, wie den Karst, große Wasser- armnt, steinbedeckte Hochflächen und Waldarmut. Das Innere Dalmatieus, Mon- tenegro und Albanien sind großenteils arme Karstländer. Staaten. 1. Die Herzegowina mit dem Hauptorte Mostar an der Narenta und Bosnien, das übrigens großenteils außerhalb des Karstgebietes liegt und Wasser- und waldreich ist, mit Serajewo (ßeräjewo), sind Osterreichisch-Ungarn einverleibt. 2. Im Königreich Montenegro, einem schwer zugänglichen Felsenland, liegt Cetinje ({). Das ganze Gebiet wurde im Weltkrieg von den Österreichern erobert und ist zurzeit noch von ihnen besetzt. 3. Albaniens staatliche Stellung ist zurzeit nicht geregelt. 2. Die zentralen Massengebirge breiten sich zwischen den Dinarischen Alpen und dem Balkan aus und zwar das Bosnisch-Serbische Massengebirge mit ausgedehnten Waldungen und fruchtbaren Niederungen zwischen den Dina- rischen Alpen und der Donau, dann die Gebirgsstöcke (Massive) des Schar Dagh (2550 m), des Witoschgebirges, des Rilo Dagh und des Despoto Dagh sw. vom Balkan. — Die Haupttäler dieser Gebirgszüge sind das Maritza-, Struma- und Wardartal im Süden und das Mörawatal im Norden. Das Gebiet des Bosnisch-Serbischen Gebirges erfüllt großenteils das Königreich Serbien. Es ist im Flußgebiet der Morawa (mörawa) gelegen und verfügt wie Bosnien über beträchtliche Hilfsquellen. Abgesehen von den Erträg- nissen der großen Forste, zieht man dort zahlreiche Obstarten, namentlich Pflaumen, die teils ausgeführt teils zur Herstellung von Branntwein (Slivovitz) verwendet werden, und Trauben, welche treffliche Weine liefern. Ferner mästen die Bewohner mit den Eicheln der ausgedehnten Waldungen ungeheure Schweineherden. Die Hauptstadt ist Belgrad, am Einfluß der Save in die Donau, eine starke Festung, 80000 Einw. — Nisch, ein Eisenbahnknotenpunkt. — Die Serben gehören dem slavischen Volksstamm an. — Durch den Frieden von Bukarest (1913) kam auch Nord- Mazedonien in den Besitz Serbiens. — Im Weltkrieg wurde Serbien von den Mittel- mächten erobert und ist seither in deren Besitz. 3. Der Balkan, das Hauptgebirge in der Osthälfte der Halbinsel, ist eine Fortsetzung der Karpaten und zieht von der Donau in einem Bogen zum Schwarzen Meere. Stark hervortretende Höhen und tiefe Scharten fehlen. Die Pässe, von denen der wichtigste der Schipkapaß ist, liegen durchschnittlich 1300 m hoch (Brennerpaß — 1350 m). Klimatische Bedeutung des Balkans. Gleich den Alpen bildet der Balkan eine wichtige Grenze des Klimas und der Pflanzenwelt. Auf seiner Nord-

2. Länderkunde Europas: Nord-, Ost- und Südeuropa, Länderkunde von Asien, Zusammenfassungen aus der allgemeinen Erdkunde - S. 46

1910 - Berlin : Oldenbourg
46 (Länderkunde von^Europa. 3. die zentralen Massengebirge zwischen diesen beiden Erhebungen, nämlich das Bosnisch-Serbische Gebirge, der Schar Dagh, das Witoschgebirge, der Rio Dagh und der Despoto Dagh. Profil von den Transsylvanischen Alpen zum Ägäischen Meer. M. b. 2. 1 : 4000000. — M. d. H. 1 : 400000. 4. An die Ostseite der Dinarischen Alpen schließt sich in Griechenland noch das Ost griechische Gebirge an, das wieder die westöstliche Streichuugs-richtung des Balkan aufnimmt. — Die reiche Gliederung der Oberfläche des Landes spiegelt sich in der politischen Zersplitterung des Landes wieder. Die ganze Westhälfte der Halbinsel erfüllen 1. die Junarischen Alpen, die Fortsetzung des Karst, die unter verschiedenen Namen auch ganz Griechenland durchziehen. Dieses Hochland ist, wie der Karst, durch große Wasserarmut, steinbedeckte Hochflächen und Waldarmut gekennzeichnet. Das Innere Dalmatiens, Montenegro und Albanien sind großenteils arme Karstländer. Staaten. 1. Die Herzegowina und Bosnien, zu Österreich-Ungarn gehörig. 2. Im Fürstentum Montenegro, einem schwer zugänglichen Felsenlaud, liegt Cetiuj e. 3. Albanien ist eine türkische Provinz. Zwischen den Dinarischen Alpen und dem Balkan breiten sich 2. die zentralen Wassengebirge aus und zwar das Bosnisch-Serbische Massengebirge mit ausgedehnten Waldungen und fruchtbaren Niederungen, dann die Gebirgsstvcke (Massive) des Schar Dagh (2550 in), des Witoschgebirges, des Rilo Dagh und des Despoto Dagh. — Die Haupttäler dieser Gebirgszüge sind das Maritza-, Struma- und Wardartal im Süden und dcis Morawatal im Norden. Das Gebiet des Bosnisch-Serbischen Gebirges erfüllt großenteils das Königreich Serbien. Es ist im Flußgebiet der Morawa (mörawa) gelegen und verfügt wie Bosnien über beträchtliche Hilfsquellen. Abgesehen von den^ Erträgnissen der großen Forste, zieht man dort zahlreiche Obstsorten, namentlich Pflaumen, die teils ausgeführt, teils zur Herstellung von Branntwein (Slivovitz) verwendet werden; auch Trauben, welche treffliche Weine liefern. Ferner mästen die Bewohner mit den Eicheln der ausgedehnten Waldungen ungeheure Schweineherden. Die Hanptstadt ist

3. Erdkunde für höhere Schulen - S. 87

1907 - München [u.a.] : Oldenbourg
Südeuropa. 87 1. Das Dinarische Gebirge (Dinarische Alpen) im Westen, das vom Karst bis zur Südspitze Griechenlands zieht und sich von hier über den Insel- bogen von Kreta nach Kleinasien hinüberschwingt. 2. Der Gebirgsbogen des Balkan mit dem nördlichen Vorlande der Bulgarischen Hochfläche und dem südlichen Vorlande der oberen Maritza oder Ostrumelieu. 3. Die zentralen Massengebirge zwischen diesen beiden Erhebungen, nämlich das Bosnisch-Serbische Gebirge, der Schar Dagh^ das Witoschgebirge, der Rilo Dagh und der Despoto Dagh. Profil von den Transsylvanischen Alpen zum Ägäischen Meer, Sk. b ß. 1 : 4 000000. — M, d, H, 1 : 400000. 4. An die Ostseite der Dinarischen Alpen schließt sich in Griechenland noch das Ostgriechische Gebirge an, das wieder die westöstliche Streichungs- richtung des Balkan ausnimmt. Die reiche Gliederung der Oberfläche des Landes spiegelt sich in der politischen Zersplitterung des Landes wieder. Die ganze Westhälfte der Halbinsel erfüllen 1. die Ainarischen Alpen, die Fortsetzung des Karst, die unter verschiedenen Namen auch ganz Griechenland durchzieheu. Dieses Hochland zeichnet sich, wie der Karst, durch große Wasser- armut, steinbedeckte Hochflüchen und Waldarmut aus. Das Innere Dalmatiens, Montenegro und Albanien sind großenteils arme Karstländer. Staaten. 1. Die Herzegowina mit dem Hauptorte Mostar an der Narenta und Bosnien, das übrigens großenteils außerhalb der Karstregion liegt und Wasser- und waldreich ist, mit Serajewo (ßeräjewo), sind von Osterreich besetzt und werden von diesem verwaltet. 2. Im Fürstentum Montenegro, einem schwer zugänglichen Felsenland, liegt Cetinje(i. 3. Albanien ist eine türkische Provinz. Zwischen den Dinarischen Alpen und dem Balkan breiten sich 2. die zentralen Wassengebirge, aus und zwar das Bosnisch-Serbische Massengebirge mit ausgedehnten Waldungen und fruchtbaren Niederungen, dann die Gebirgsstöcke Massive) des

4. Länderkunde Europas: Nord-, Ost- und Südeuropa, Länderkunde von Asien, Zusammenfassungen aus der allgemeinen Erdkunde - S. 46

1916 - Berlin : Oldenbourg
46 Lsnderkunde"von^Europa. 3. die zentralen Massengebirge zwischen diesen beiden Erhebungen, nämlich das Bosnisch-Serbische Gebirge, der Schar Dagh, das Witoschgebirge, der Rio Dagh und der Despoto Dagh. Profil von den Transsylvanischen Alpen zum Ägäischen Meer, M, I). 2.1 : 4000000. — M. d. H. 1 : 400000. 4. An die Ostseite der Dinarischen Alpen schließt sich in Griechenland noch das Ostgriechische Gebirge an, das wieder die westöstliche Streichungs- richtung des Balkan aufnimmt. — Die reiche Gliederung der Oberfläche spiegelt sich in der politischen Zersplitterung des Landes wieder^ Die ganze Westhälfte der Halbinsel erfüllen 1. die Jinarifchen Alpen, die Fortsetzung des Karst, die unter verschiedenen Namen auch ganz Griechenland durchziehen. Dieses Hochland, ein Faltengebirge, ist wie der Karst durch Wasser- armut, steinbedeckte Hochflächen und Waldarmut gekennzeichnet. Das Innere Dalmatiens, Montenegro und Albanien sind großenteils arme Karstländer. Staaten. 1. Die Herzegowina und Bosnien, zu Österreich-Ungarn gehörig. 2. Im Königreich Montenegro^), einem schwer zugänglichen Felsenland, liegt Cetinje. 3. Albanien ist seit kurzem ein selbständiges Fürstentum. Seine Haupt- und Residenzstadt ist das am Meere gelegene Durazzo. Zwischen den Dinarischen Alpen und dem Balkan breiten sich y v 2. die zentralen Massengeöirge aus und zwar das Bosnisch-Serbische Massengebirge mit ausgedehnten Waldungen und fruchtbaren Niederungen, dann die Gebirgsstöcke (Massive) des Schar Dagh (2550 ra), des Witoschgebirges, des Rilo Dagh und des Despoto Dagh, alte Rumpfgebirge. — Die Haupttäler, die diese Gebirge erschließen, sind das der Morawa und des Wardar, der Struma und der Maritza. Durch die Morawa-Wardar-Senke zieht die Bahnlinie Belgrad—saloniki, durch das Maritzatal die Linie Belgrad—konstantinopel. Diese Täler verbinden Mittel- enropa mit dem nahen Orient. l) — Land der schwarzen Berge.

5. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 80

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
so Europa. «, yü Din arische Gebirge (Dinarische Alpen, im Westen, das vom Karst bis zur Sudmtze Griechenlands zieht und sich von hier über den Insel-bogen von Kreta nach Kleinasien hinüberschwingt; 2. der Gebirgsbogen des Balkan mit dem nördlichen Vorlande der Bulgarischen Hochfläche und dem südlichen Vorlande der oberen Maritza .oder Oftrumelien; 3. die zentralen Massen ge birge zwischen diesen beiden Erhebungen, nämlich das Bosnisch-Serbische Gebirge, der Schar Dagh, das Witofchgebirge, der Rilo Dagh und der Despoto Dagh. Profil von den Transslilvanischen Alpen zum Ägäischen Meer. M. b. 2. 1 : 4 000000. - M. d. H. 1 : 400000. 4. An die Ostseite der Dinarischen Alpen schließt sich in Griechenland noch das Ost griechische Gebirge cm, das wieder die westöstliche Streichnngs-cichtung des Balkan aufnimmt. — Die reiche Gliederung der Oberfläche des Landes spiegelt sich in der politischen Zersplitterung des Landes wieder. Die ganze Westhälfte der Halbinsel erfüllen 1. die Dinarischen Alpen, die Fortsetzung des Karst, die unter verschiedenen Namen auch Griechenland durchziehen. Dieses Hochland zeichnet sich, wie der Karst, durch große Wasserarmnt, steinbedeckte Hochflächen und Waldarmut aus. Das Innere Dalmatiens, Montenegro und Albanien sind großenteils arme Karstländer. Staaten. 1. Die Herzegowina und Bosnien (siehe oben). 2. Im Fürstentum Montenegro, einem schwer zugänglichen Felsenland, liegt C e t i n j e. 3. Albanien ist eine türkische Provinz. Griechenland s. S. 83. Zwischen den Dinarischen Alpen und dem Balkan breiten sich 2. die zentralen Wassengeöirge aus, und zwar das Bosnisch-Serbische Massengebirge mit ausgedehuten Waldungen und fruchtbaren Niederungen, dann die Gebirgsftöcke (Massive) des

6. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 69

1906 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Südeuropa. 69 1. Das Dinarische Gebirge (Dinarische Alpen) im Westen, das vom Karst bis zur Südspitze Griechenlands zieht und sich von hier über den Insel- bogen von Kreta nach Kleinasien hinüberschwingt. 2. Der Gebirgsbogen des Balkan mit dem nördlichen Vorlande der Bulgarischen Hochfläche und dem südlichen Vorlande der oberen Maritza oder Ostrumelien. 3. Die zentralen Massengebirge zwischen diesen beiden Erhebungen, nämlich das Bosnisch-Serbische Gebirge, der Schar Dagh, das Witoschgebirge, der Rilo Dagh und der Despoto Dagh. Profil von den Transsnlvanischen Alpen zum Ägäischen Meer. M. d 8. 1 : 4000000. — M, d, H, 1 I 400000. 4. An die Ostseite der Dinarischen Alpen schließt sich in Griechenland noch das Ost griechische Gebirge an, das wieder die westöstliche Streichnngs- Achtung des Balkan aufnimmt. Die reiche Gliederung der Oberfläche des Landes spiegelt sich in der politischen Zersplitterung des Landes wieder. Die ganze Westhälste der Halbinsel erfüllen 1. die Ainarischen Alpen, die Fortsetzung des Karst, die unter verschiedenen Namen auch ganz Griechenland durchziehen. Dieses Hochland zeichnet sich, wie der Karst, durch große Wasser- armnt, steinbedeckte Hochflächen und Waldarmut aus. Das Innere Dalmatiens, Montenegro und Albanien sind großenteils arme Karstländer. Staaten. 1. Die Herzegowina mit dem Hauptorte Mostar an der Narenta und Bosnien, das übrigens großenteils außerhalb der Karstregion liegt und Wasser- und waldreich ist, mit Serajewo (ßerajewo), sind von Osterreich besetzt und werden von diesem verwaltet. 2. Im Fürstentum Montenegro, einem schwer zugänglichen Felsenland, liegt C e t i n j e (i. 3. Albanien ist eine türkische Provinz. Zwischen den Dinarischen Alpen und dem Balkan breiten sich 2. die zentralen Wassengebirge, aus und zwar das Bosnisch-Serbische Massengebirge mit ausgedehnten Waldungen und fruchtbaren Niederungen, dann die Gebirgsstöcke (Massive) des

7. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 81

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Südeuropa. 81 1. das Dinarische Gebirge (Dinarische Alpen) im Westen, das vom Karst bis zum Meerbusen von Arta in südöstlicher Richtung und dann bis zum Kap Matapan nach Süden zieht. Dann schwingt es sich über den Jnselbogen von Kreta nach Kleinasien hinüber; dieostgriechischengebirge nehmen schon weiter nördlich die westöstliche Streichungsrichtung des Balkan aus und sühren über die Inseln des ägäischen Meeres zu den kleinasiatischen Gebirgen; 2. der Gebirgsbogen des Balkan mit dem nördlichen Vorland der B u l - garischen Hochsläche und dem südlichen Vorland der oberen Maritza oder Ostrumelien; 3. die z e n t r a l e n M a s s e n g e b i r g e zwischen diesen beiden Erhebungen. Die reiche Gliederung der Oberfläche des Landes siegelt sich in der politischen Zersplitterung des Landes wieder. I. Die nördlichen Landschaften. 1. Die Dinarischen Alpen erfüllen die ganze Westhalste der Halbinsel. Sie sind die Fortsetzung des Karst und durchziehen unter verschiedenen Namen auch Griechenland. Das Hochland weist, wie der Karst, große Wasserarmut, steinbedeckte Hochflächen und Waldarmut auf. Staaten. 1. Die Herzegowina und Bosnien (siehe oben S. 31). 2. Im Königreich Montenegros, einem schwer zugänglichen Felsenland, liegt C e t i n j e. 3. Albanien ist eine türkische Provinz, die von ziemlich unabhängigen, wenig kulti- vierten Bergvölkern (Albanesen, Skipetaren) bewohnt wird. Hauptorte S k u t a r i und I a n i n a. 2. Die zentralen Massengebirge breiten sich zwischen den Dinarischen Alpen und dem Balkan aus, und zwar das Bosnisch-Serbischemassengebirge mit ausgedehnten Waldungen und fruchtbaren Niederungen zwischen den Dinarischen Alpen und der Donau, und dann die Gebirgsstöcke (Massive) des Schar D a g h2) (2550 m), des W i t o s ch g e b i r g e s, des R i l o D a g h und des D e s p o t o Dagh südwestlich vom Balkan. Sie werden umschlossen und durchzogen von den Tälern der M ö r a w a und des W a r d a r, der Struma und der Maritza. Durch die Morawa-Wardar-Senke zieht die Bahnlinie Belgrad-Saloniki, durch das Maritzatal die Linie Belgrad-Konstantinopel (Orient-Expreß). Diese Täler verbinden Mitteleuropa mit dem nahen Orient. Das Gebiet des Bosnisch-Serbischen Gebirges erfüllt großenteils das Königreich Serbien. Es ist im Flußgebiet der Morawa gelegen und verfügt wie Bosnien über beträchtliche Hilfsquellen. Abgesehen von den Erträgnissen der großen Forste, zieht man dort zahlreiche O b st s o r t e n, namentlich Pflaumen, die teils aus- geführt, teils zur Herstellung von Branntwein (Slibowitz) verwendet werden, ferner Trauben, welche treffliche Weine liefern. Die Bewohner mästen mit den Eicheln der ausgedehnten Waldungen große Schweineherden. Die Hauptstadt ist Belgrad, am Einfluß der Save in die Donau, eine starke Festung. In N i s ch vereinigen sich die beiden Orient- bahnen von Konstantinopel und Saloniki. — Die Serben gehören dem slawischen Volks- stamm an. i) Montenegro — Land der Schwarzen Berge. 2) Dagh, türk. — Gebirge. Fischer-Geistbeck-Bappert, Erdk. f. Lehrerbildungsanstalten. Ii. 6

8. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 71

1906 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Südeuropa, 71 Schar Dagh (2550 m), des Witoschgebirges, des Rilo Dagh und des Despoto Dagh. — Die Haupttäler dieser Gebirgszüge sind das Maritza-, Struma- und Wardartal im Süden und das Morawatal im Norden. Das Gebiet des Bosnisch-Serbischen Gebirges erfüllt großenteils das Königreich Serbien. Es ist im Flußgebiet der Morawa (mörawa) gelegen und verfügt wie Bosnien über beträchtliche Hilfsquellen. Abgesehen von den Ertrag- nissen der großen Forste, zieht man dort zahlreiche Obstsorten, namentlich Pflaumen, die teils ausgeführt, teils zur Herstellung von Branntwein (^livovitz) verwendet werden, und Trauben, welche treffliche Weine liefern. Ferner mästen die Bewohner mit den Eicheln der ausgedehnten Waldungen ungeheure Schweineherden. Die Hauptstadt ist Belgrad, am Einfluß der Save in die Donau, eine starke Festung, 80000 Einw. — Nisch, ein Eisenbahnknotenpunkt. — Die Serben gehören dem slavischen Volks- stamme an. Das Hauptgebirge in der Osthälfte der Halbinsel ist 3. der Watkan. Er ist eine Fortsetzung der Karpaten und zieht von der Donau in einein Bogen zum Schwarzen Meere. Stark hervortretende Höhen und tiefe Scharten fehlen. Die Pässe, von denen der wichtigste der Schipkapaß, liegen durch- schnittlich 1300 m hoch (Brennerpaß — 1360 m). Gleich den Alpen bildet der Balkan eine wichtige Grenze des Klimas und der Vegetation. Auf seiner Nordseite herrscht iusolgedavon, daß die von Ruß- land kommenden kalten Winde ungehindert bis an das Gebirge heranstreichen können, noch strenge Winterkälte; die Hauptbeschäftigung der Bewohner ist daher Getreidebau, während im Maritzatal Mais, Trauben und Rosenbäume üppig gedeihen. Im ganzen hat die Balkanhalbinsel infolge ihrer großen Entfernung vom Atlantischen Meere heißere Sommer und kältere Winter als das übrige Südenropa; die Orange und Zitrone überschreitet denn auch nicht die Linie vom Korinthischen Isthmus nach Dalmatien. An den Nordfuß des Balkan schließt sich als Vorland die Hochfläche von Bulgarien an, die langsam in das Donautiefland übergeht. Ihr Boden ist infolge seiner reichen Bewässerung sehr fruchtbar und liefert namentlich viel Getreide. Die Bewohner, welche wie die Serben slavisch sprechen, sind sehr geschickt im Teppich- weben; auch verstehen sie sich sehr gut auf die Bereitung von Rosenöl. Politisch ist Bulgarien ein der Türkei tributpflichtiges Fürstentum, das sich auch noch auf die Südseite des Balkan erstreckt. Hier die Hauptstadt Sofia, 70000 Einw. Warna am Schwarzen Meer ist der Haupthafen Bulgariens. Südlich des Balkan breiten sich die Stufenländer der Maritza, der Struma und des Wardar aus. Politische Zugehörigkeit und Siedelungen. Ostrnmelien, das Stufen- land der oberen Maritza und Tundfcha, mit dem Hauptorte Philippopel, ist politisch an das Fürstentum Bulgarien angeschlossen und untersteht bloß dem Namen nach dem türkischen Sultan. Am Schipkapasse Kasaulik mit seiueu Roseuseldern.

9. Erdkunde für höhere Schulen - S. 89

1907 - München [u.a.] : Oldenbourg
Südeuropa, 89 Schar Dagh s2550 m), des Witofchgebirges, des Rilo Dagh und des Dcspoto Dagh. — Die Haupttäler dieser Gebirqszüge siud das Maritza-, Struma- und Wardartal im Süden und das Morawatal im Norden. Das Gebiet des Bosnisch-Serbischen Gebirges erfüllt großenteils das Königreich Serbien. Es ist im Flußgebiet der Morawa (mörawa) gelegen und verfügt wie Bosnien über beträchtliche Hilfsquellen. Abgesehen von den Ertrag- nissen der großen Forste, zieht man dort zahlreiche Obstsorten, namentlich Pflaumen, die teils ausgeführt, teils zur Herstellung von Branntwein (Slivovitz) verwendet werden, und Trauben, welche treffliche Weine liefern. Ferner mästen die Bewohner mit den Eicheln der ausgedehnten Waldungen ungeheure Schweineherden. Die Hauptstadt ist Belgrad, am Einfluß der Save in die Donau, eiue starke Festung, 80 000 Einw. — Nifch, eiu Eifeubahukuoteupuukt. — Die Serben gehören dem slavischen Volks- stamme an. Das Hauptgebirge in der Osthälfte der Halbinsel ist 3. der Watkan. Er ist eine Fortsetzung der Karpaten und zieht von der Donau in einem Bogen zum Schwarzen Meere. Stark hervortretende Höhen und tiefe Scharten fehlen. Die Pässe, von denen der wichtigste der Schipkapaß, liegen durch- schnittlich 1300 m hoch sbrennerpaß — 1360 m). Gleich den Alpen bildet der Balkan eine wichtige Grenze des Klimas und der Vegetation. Auf seiner Nordseite herrscht insolgedavon, daß die von Ruß- land kommenden kalten Winde ungehindert bis an das Gebirge heranstreichen können, noch strenge Winterkülte; die Hauptbeschäftigung der Bewohner ist daher Getreidebau, während im Maritzatal Mais, Trauben und Nosenbäume üppig gedeihen. Im ganzen hat die Balkanhalbinsel infolge ihrer großen Entfernung vom Atlantischen Meere heißere Sommer und kältere Winter als das übrige Südeuropa; die Orange und Zitrone überschreitet denn auch nicht die Linie vom Korinthischen Isthmus nach Dalmatien. An den Nordfuß des Balkan schließt sich als Borland die Hochfläche von Bulgarien an, die langsam in das Donautiesland übergeht. Ihr Boden ist infolge seiner reichen Bewässerung sehr fruchtbar und liefert namentlich viel Getreide. Die Bewohner, welche wie die Serben slavisch sprechen, sind sehr geschickt im Teppich- weben: auch verstehen sie sich sehr gut auf die Bereitung von Rosenöl. Politisch ist Bulgarien ein der Türkei tributpflichtiges Fürstentum, das sich auch noch auf die Südseite des Balkan erstreckt. Hier die Hauptstadt Sofia, 70000 Einw. Warna am Schwarzen Meer ist der Haupthafen Bulgariens. Südlich des Balkan breiten sich die Stufenländer der Martha, der Struma und des Wardar aus. Politische Zugehörigkeit und Siedelungen. Ostrumelien, das Stufen- land der oberen Maritza und Tundscha, mit dem Hauptorte Philipp opel, ist politisch an das Fürstentum Bulgarien angeschlossen und untersteht bloß dem Namen nach dem türkischen Sultan. Am Schipkapasse Kasanlik mit seinen Nosenfelderu.

10. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 81

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Si'ideuropa. g| Schar Dagh (2550 m), des Witoschgebirges, des Rilo Dagh und des Dcspoto Dag H. — Die Haupttäler dieser Gebirgszüge sind das Maritza-, Struma- und Wardartal im Süden und das Morawatal im Norden. Das Gebiet des Bosnisch-Serbischen Gebirges erfüllt großenteils das Königreich Serbien. Es ist im Flußgebiet der Morawa (möratoa) gelegen und verfügt wie Bosnien über beträchtliche Hilfsquellen. Abgesehen von den Erträgnissen der großen Forste, zieht man dort zahlreiche Obstsorten, namentlich Pflaumen, die teils ausgeführt, teils zur Herstellung von Branntwein (Slibowitz) verwende! werden, ferner Trauben, welche treffliche Weine liefern. Die Bewohner mästen mit den Eicheln der ausgedehnten Waldungen große Schweineherden. Die Hauptstadt ist Belgrad, am Einfluß der Save in die Donau, eine starke Festung; Nisch, ein Eisenbahnknotenpunkt. — Die Serben gehören dem slawischen Volksstamme an. Das Hauptgebirge in der Osthälfte der Halbinsel ist 3. der Wakkan. Natur. Er ist eine Fortsetzung der Karpaten und zieht von der Donau in einem Bogen zum Schwarzen Meere. Stark hervortretende Höhen und tiefe Scharten fehlen. Die Pässe, von denen der wichtigste der Schipkapaß ist, lieqen durchschnittlich 1300 m hoch (Brennerpaß — 1350 m). Klimatische Bedeutung des Balkans. Gleich den Alpen bildet der Balkan eine wichtige Grenze des Klimas und der Vegetation. Auf seiner Nordseite herrscht infolge der von Rußland kommenden kalten Winde noch strenge Winterkälte; die Hauptbeschäftigung der Bewohner ist daher Getreidebau, während im Maritzatal Mais, Trauben und Rosenbäume üppig gedeihen. Im ganzen hat die Südosteuropäische Halbinsel infolge ihrer großen Entfernung vom Atlantischen Meere heißere Sommer und kältere Winter als das übrige Südeuropa; die Orange und Zitrone überschreitet denn auch nicht die Linie vom Korinthischen Isthmus nach Dalmatien. An den Nordfuß des Balkans schließt sich als Vorland die Hochfläche von Bulgarien an, die langsam in das Donautiefland übergeht. Der Boden ist infolge seiner reichen Bewässerung sehr fruchtbar und liefert namentlich viel Getreide. Die Bewohner, welche wie die Serben Slawisch sprechen, sind sehr geschickt im Teppichweben; auch verstehen sie sich sehr gut auf die Bereitung von Rosenöl. Politisch ist Bulgarien ein Königreich, das sich auch noch auf die Südseite des Balkans erstreckt. Hier die Hauptstadt Sofia. Warna am Schwarzen Meer ist der Haupthafen Bulgariens. 1 Südlich des Balkan breiten sich die Stufenländer der Maritza, der Struma und des Wardar aus. Politische Zugehö rigkeit und Siedelungen. Ostrnmelien, das Stnfen-lcmd der oberen Marcha und Tnndscha, mit dem Hauptorte Philippopel, ist politisch Rosenfeldm^ Bulgarien augeschlossen. Am Schipkapasse Kasanlik mit seinen Fischer-Geistbeck, Erdkunde für höhere Schulen. Ii. Teil. 5. Aufl. 6

11. Europa - S. 88

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
88 Europa. wesentlich voneinander verschiedene Hauptgebiete gliedert. Diese sind: 1. das Tinarische Gebirge im Westen, das von/Karst bis zur Südspitze Griechenlands zieht und von hier über den Inselbogen von Kreta nach Kleinasien hinüberschwingt; 2. der Balkan mit dem nördlichen Borlande der Bulgarischen Hochfläche und dem südlicheu Borlande der oberen Maritza oder Ostrumelien; 3. das zentrale Schollenland zwischen diesen beiden Erhebungen (das Bosnifch-Serbische Gebirge, der Schar Dagh^ das Witoschgebirge, der Rilo Tagh und der Tespoto Tagm^^" Tie reiche Vodengliedernng Ipiegelt sich in der Ztaatenzerjplitternng des Landes wieder. Die Staaten der Balkan-Halbinsel.^) £ 1. Tas Königreich Serbien (bisher50000qkin^3mal Oberbayern,-Zacill.eimv., 60 aus 1 qkrn) umsaßt das Land zu beiden Seiten der Mörawa und fällt in das Gebiet des Bosnisch-Serbischen Massengebirges. Große Forsten, meist Eichenwälder, von deren Früchten zahllose Schwerneherden genährt werden, be- decken den Boden. Recht ansehnlich ist der Obstbau, namentlich in Pslanmen, die teils ausgeführt teils zur Herstellung von Branntwein verwendet werden. Auch Weinbau und Geflügelzucht siud bedeutend. Tas von der Natur reich ausgestattete Land könnte aber noch viel gründlicher ausgenutzt werden, wenn der Boden besser bewirtschaftet würde. Auch der Handel ist vorerst noch gering, obwohl durch Serbien eine Weltverkehrsstraße führt, die, dem, Tal der Morawa folgend, sich bei Nisch teilt und in dem Tal der Maritza nacy-^onstantinopel, in dem Tal der Wardar nach Saloniki führt. Tiefe beiden Bahnen verbinden Mitteleuropa mit dem Orient. Tie Hauptstadt Serbiens ist Belgrad an der Einmündung der Save in die Tonan, eine starke Festuug. Tie Serben sind Slawen. 2. Tas Königreich Montenegro (= Land der schwarzen Berge; bisher 9000 qkrn = etwas größer als Mittelfranken, 1/ll Mill. Einw., 27 auf 1 qkinj. Es fällt in das Ge- biet der Tinarischen Alpen, die ebenso wie der Karst ein wasser- und waldarmes, unwirtliches Gebirgsland sind. Tie Bewohner nähren sich von Schaf- und Ziegen- zncht. Sie find fehr kriegerisch und haben sich ihre Unabhängigkeit von der Tiirkei zu wahren gewußt. Tie Hauptstadt ist Cetiuje. 3. Albanien, eine wild zerklüftete und unzugängliche Karstlandschaft. Seine Bewohner, auch Arnanten oder Schkipetaren genannt, zählen zu den wenigst kultiviertesten Bölkeru Europas. Nunmehr bildet das ehemals zur Türkei ge- hörige Albanien einen Staat mit Selbstverwaltung. 7]0 4. Tas Königreich Bulgarien (bisher 100000 qkrn = Bayern und Württem- berg, 4 Mill. Einw., auf 1 qkrn 42). Ausgedehnte Teile des Landes bedeckt der Balkan. Er ist eine Fortsetzung der Karpaten und der Transsilvanischen Alpen und zieht als Kettengebirge von der Tonan in einem Bogen zum Schwarzen Meer. Stark hervortretende Höhen und tiefe Scharten fehlen. Tie Pässe liegen noch über Brocken- höhe (Schipkapaß 1300 in). Aus der Nordseite, die langsam in das Tonantiefland übergeht, herrscht infolge der vou Rußland kommenden kalten Winde noch strenge Winterkälte. Ter Boden ist aber vielfach mit fruchtbarem Löß bedeckt und liefert i) Tie endgültige Neuordnung der politischen Verhältnisse ist noch nicht ersolgt.

12. Länderkunde Europas: Nord-, Ost- und Südeuropa, Länderkunde von Asien, Zusammenfassungen aus der allgemeinen Erdkunde - S. 47

1916 - Berlin : Oldenbourg
Güdeuropa. 47 Das Gebiet des Bosnisch-Serbischen Gebirges, des Schar Dagh und der Höhen südl. davon erfüllt großenteils das Königreich Serbien. Seit dem jüngsten Balkankrieg (1912/13) hat sich dessen Größe nahezu verdoppelt. Infolge der Einverleibung von Nordmazedonien erstreckt es sich jetzt südwärts bis über Monastir hinaus. Der Zutritt zum Meer ist Serbien versagt geblieben. Seine Hauptflüsse sind Morawa und Wardar. Gleich Bosnien verfügt es über beträchtliche Hilfsquellen. Abgesehen von den Ertrag- nissen der großen Forste, zieht man dort zahlreiche Obstsorten, namentlich Pflaumen, die teils ausgeführt, teils zur Herstellung von Branntwein (Slivovitz) verwendet werden; auch Trauben, welche treffliche Weine liefern. Ferner mästen die Bewohner mit den Eicheln der ausgedehnten Waldungen ungeheure Schweineherden. Die Hauptstadt ist Belgrad, am Einfluß der Save in die Donau, eine starke Festung, 80000 Einw. — Die Serben gehören dem slavischen Volksstamme an. Das Hauptgebirge in der Osthälfte der Halbinsel ist 3. der Watkan. Natur. Der Balkan ist eine Fortsetzung der Karpaten und zieht von der Donau in seinem Bogen zum Schwarzen Meere. Stark hervortretende Höhen und tiefe Scharten fehlen. Die Pässe, von denen der wichtigste der Schipka- paß, liegen durchschnittlich 1300 m hoch (Brennerpaß — 1350 in). Klimatische Bedeutung des Balkan. Gleich den Alpen bildet der Balkan eine wichtige Grenze des Klimas und der Pflanzenwelt. Auf seiner Nord- seite herrscht infolge der von Rußland kommenden rauhen Winde noch strenge Winterkälte; die Hauptbeschäftigung der Bewohner ist daher Getreidebau, während im Maritzatal Mais, Trauben und Rosenbäume üppig gedeihen. Im ganzen hat die Südosteuropäische Halbinsel infolge ihrer großen Entfernung vom Atlanti- schen Meere heißere Sommer und kältere Winter als das übrige Südeuropa. An den Nordfuß des Balkan schließt sich als Vorland die Hochfläche von Bulgarien an. Ihr Boden ist infolge seiner Lößdecke sehr fruchtbar, aber baumarm und steppenhast und liefert viel Getreide. Die Bewohner sprechen wie die Serben Slavisch. Politische Verhältnisse vor dem Kriege. 1. Das Königreich Bulgarien nahm bis jetzt die Hochfläche am Nordfuß des Balkans ein, die Bulgarische Tafel, die langsam in das Donautiefland übergeht, außerdem Ostrumelien, das Stufenland der oberen Maritza und Tundscha. Durch den Balkankrieg von 1912/13 ist ihm noch der größere Teil von Thrazien und insbesondere auch der Küstenstrich zwischen Enos (an der Mündung der Marina) und der Mündung des Mesta zugefallen; es erhielt somit auch Zutritt zum Agäischen Meer. Die Bulgarische Tafel ist infolge ihrer reichen Bewässerung sehr fruchtbar und liefert namentlich viel Getreide; auch die Viehzucht ist bedeutend. In Ost- rumelien gedeihen bereits Reis und Baumwolle und besonders stark wird die Rosen- zucht betrieben. Die Bewohner, die wie die Serben Slawisch sprechen, sind geschickt im Teppichweben; auch verstehen sie sich sehr gut auf die Bereitung von Rosenöl. 4*

13. Lehrbuch der Erdkunde - S. 82

1906 - Trier : Lintz
82 Die Balkan-Haldinsel, 2. Das Mosaisch - serbische Gevirgsland und das Aüsteuland von Iatmatien. § 112. Westlich vom Balkan liegt das Bosnisch-serbische Gebirgsland. Ein Wirrwarr von Gebirgsketten, Gebirgsplatten, Talern und Hoch- flächen erfüllt dieses Land, deffen Wasserabfluß die Morawa nach N abführt. Die Dinarischen Alpen aber, die sich längs der dalmatinischen Küste hinziehen, zeigen einen einheitlichen Bau. Sie bildeu langge- streckte Kalkzüge, die durch Längstäler geschieden sind. Da aber Quer- täler fehlen, ist das Gebirge unwegsam. Der Küste von Dalmatien sind viele Inseln vorgelagert. Das Bosnisch-serbische Gebirgsland ist mit großen Eichenwäl- dern, die zur Schweinemast benutzt werden, geschmückt. Die Dinarischen Alpen und das dalmatinische Küstenland aber besitzen auf dem durchlässigen Kalkboden nur einen dürftigen Pflanzenwuchs. Doch gedeihen an der Küste neben dem Weinstock auch der Ölbaum, so- wie Zitronen- und Orangenbäume. Von den Städten des Gebiets seien Belgrad (75000 E.) und Sarajewo genannt (Lage?). (Welchen Wert hat die Donau für das Gebiet?) 3. Das Vindnsgeöiet. L 113. Südlich vom Bosnifch-serbischen Gebirgslande streichen zwei hohe, aber nur kurze Gebirge zur Küste hin, das noch wenig bekannte Nord- albanische Gebirge und der Schar Dagh. Letztem ist im N das Amselfeld vorgelagert. Der Hauptgipfel des Schar Dagh, der Ljubatrn (3050 m), ist vielleicht die höchste Erhebung der Halbinsel. Vom Schar Dagh zieht sich südwärts der Gebirgswall des Pindns (— Wasserland), der gleichsam das Rückgrat des südlichen, schmälern Teiles der Balkan-Halbinsel ist. Im 8 entsendet er nach 80 zwei Ge- birgsketten, das Othrys-Gebirge und eine südliche Kette, die besonders im Oeta (2500 m) und Parnaß (2460 m) zu bedeutender Höhe an- steigt. Bis in die beiden Jnselreihen der Kykladen sind dieselben zu verfolgen. Außer Zusammenhang mit diesen Gebirgszügen erhebt sich an der Küste des Ägäifchen Meeres das mächtige, fast 3000 m hohe Olymp-Gebirge. Ihm gliedern sich andere Gebirge an, die bis in die Jnselreihe der Nördlichen Sporaden zu verfolgen sind. Der Pindns im W, das Othrys-Gebirge im 8, die Berggrnppen Olymp, Offa und Pelion im 0 und Verzweigungen des Pindns im fassen zusammen den großen Talkessel von Thessalien ein. Der Westküste sind die Jonischen Inseln vorgelagert, unter denen besonders Korfu durch feine Schönheit hervorragt.

14. Länderkunde von Europa - S. 59

1914 - München : Oldenbourg
Südeuropa. 59 von der türkischen Küste ab die Halbinsel Gallipoli und die dreizackige Chalkidische Halbinsel, von der Ostküste Griechenlands die Halbinseln Attika und Argolis (et). Mittelgriechenland liegt die Insel Euböa vor. Die südöstlichste Fortsetzung von Euböa und Attika bilden die Kykladen, deren südlichste, Santorin, einen noch tätigen Vulkan trägt. Die Insel Kreta schließt das Ägäische Meer nach Süden hin ab. Die Ostseite der Südosteuropäischen Halbinsel besitzt die stärkste Gliederung. Die Westküste. Ziemlich vorteilhafte Gliederung weist auch die Westküste Griechenlands in ihrem südlichen Teile aus. Es finden sich hier der Busen von Patras, von Korinth, die Gruppe der Jonischen Inseln mit Korfu, Kephalouia und Zante, alle ausgezeichnet durch landschaftliche Schönheit, mildes Klima und Fruchtbarkeit, ferner der Golf von Arta. Mit England und Norwegen besitzt Griechenland die reichste Küstengliederung unter den europäischen Ländern. Die günstige geographische Lage, die mannigfaltige Küsten- gliedernng und die reiche Inselwelt lockten die Griechen, deren gebirgiges Land nur wenig ertragsfähig war, schon frühzeitig an, das Meer zu befahren und dessen Schätze zu heben. Sie gründeten an den Gestadeländern des Mittelmeers blühende Kolonien, trieben schwunghaften Handel mit den umliegenden Völkern und gewannen dadurch Kraft und Reichtum einerseits zur Vernichtung der persischen Despotenheere anderseits zu einer unver- gleichlichen Pflege der Künste und Wissenschaften. Landschaften. Das vielgestaltige Gebirgsland, das den weitaus größten Teil der Halb- insel einnimmt, bildet kein einheitliches Ganzes wie etwa das Alpengebiet, sondern teilt sich in drei große, wesentlich voneinander verschiedene Hauptgebiete. Diese sind: 1. das Dinarische Gebirge (Dinarische Alpen) im Westen, das vom Karst bis zur Südspitze Griechenlands zieht und sich von hier über den Insel- bogen von Kreta nach Kleinasien hinüberschwingt; 2. der Gebirgsbogen des Balkans mit dem nördlichen Vorlande der Bul- garischen Hochfläche und dem südlichen Vorlande der oberen Maritza oder Ostrumelien; 3. die zentralen Massengebirge zwischen diesen beiden Erhebungen, nämlich das Bosnisch-Serbische Gebirge, der Schar Dagh, das Witoschgebirge, der Rilo Dagh und der Despoto Dagh. Profil von den Transsqlvanischen Alpen zum Ägäischen Meer. M, d. L. 1 : 4000000. - M. d. H. 1 : 400000. 5*

15. Länderkunde von Europa - S. 76

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
76 Südeuropa. Halbinsel, von der Ostküste Griechenlands die Halbinseln Attika und Argolis (et). Mittelgriechenland liegt die Insel Euböa vor. Die südöstlichste Fortsetzung von Euböa und Attika bilden die Kykladen, deren südlichste, Santorin, einen noch tätigen Vulkan trägt. Die Insel Kreta schließt das Ägäische Meer nach Süden hin ab. Die Ostseite der Südosteuropäischen Halbinsel besitzt die stärkste Gliederung. Die Westküste. Ziemlich vorteilhafte Gliederung weist auch die Westküste Griechenlands in ihrem südlichen Teile auf. Es finden sich hier der Busen von Patras, von Korinth, die Gruppe der Ionischen Inseln mit Korsu, Kephalouia und Zante, alle ausgezeichnet durch landschaftliche Schönheit, mildes Klima und Fruchtbarkeit, ferner der Golf von Arta. Mit England und Norwegen besitzt Griechenland die reichste Küstengliederung unter den europäischen Ländern. Die günstige geographische Lage, die mannigfaltigeküsten- gliedernng und die reiche Inselwelt lockten die Griechen, deren gebirgiges Land nur wenig ertragsfähig war, schon frühzeitig an, das Meer zu befahren und dessen Schätze zu heben. Sie gründeten an den Gestadeländern des Mittelmeers blühende Kolonien, trieben schwunghaften Handel mit den umliegenden Völkern und gewannen dadurch Kraft und Reichtum einerseits zur Vernichtung der persischen Despotenheere anderseits zu einer nnver- gleichlichen Pflege der Künste und Wissenschaften/ Landschaften. Das vielgestaltige Gebirgsland, das den weitaus größten Teil der Halb- insel einnimmt, bildet kein einheitliches Ganzes wie etwa das Alpengebiet, sondern teilt sich in drei große, wesentlich voneinander verschiedene Hauptgebiete. Diese sind: 1. das Dinarische Gebirge (Dinarische Alpen) im Westen, das vom Karst bis zur Südspitze Griechenlands zieht und sich von hier über den Insel- bogen von Kreta nach Kleinasien hinüberschwingt; 2. der Gebirgsbogen des Balkans mit dem nördlichen Vorlande der Bnl- garischen Hochfläche und dem südlichen Vorlande der oberen Maritza oder Ostrumelieu; 3. die zentralen Massengebirge zwischen diesen beiden Erhebungen, nämlich das Bosnisch-Serbische Gebirge, der Schar Dagh, das Witosch- gebirge, der Rilo Dagh und der Despoto Dagh. Durchschnitt von den Transsylvanischen Alpen zum Ägäischen Meer. M. d. L. 11 4 000000. - M. d. H. 1: 400000.

16. Aus der Himmelskunde, Europa ohne das Deutsche Reich, Die außereuropäischen Erdteile - S. 32

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
32 Europa ohne das Deutsche Reich. hinüberschwingt; 2. der Balkan, das Hauptgebirge in der Osthälfte der Halb- insel; 3. die zentralen Massengebirge zwischen diesen beiden Gebirgs- zügen. Diese reiche Bodengliederung spiegelt sich in der Staatenzersplitterung des Landes wieder. Nenne die einzelner: Staaten! B. Das Königreich Serbien (50 000 girrn = 2 mal Provinz Sachsen, 3 Millionen Einw. ,^60 auf 1 qkm) umfaßt das Land zu beiden Seiten der M o r a w a und fällt in das.gebiet des Bosnisch-Serbischen Massengebirges. Große Forsten, meist Eichenwälder, von deren Früchten zahlose Schweineherden genährt werden, breiten sich aus. Zahlreiche Obstsorten werden gezogen, namentlich Pflaumen, die teils ausgeführt, teils zur Herstellung von Branntwein verwendet werden. Auch Weinbau und Geflügelzucht sind bedeutend. Das von der Natur reich ausgestattete Land könnte aber noch viel gründlicher ausgenutzt werden, wenn der Boden besser bewirtschaftet würde. Auch der Handel ist gering, obwohl durch Serbien eine Weltverkehrsstraße führt, die, dem Tal der Morawa folgend, sich bei N i s ch teilt und in dem Tal der M a r i tz a nach Konstantinopel, in dem Tal der W a r d a r nach Saloniki führt. Diese beiden Bahnen verbinden Mitteleuropa mit dem Orient. Die Hauptstadt Serbiens ist Belgrad an der Einmündung der Save in die Donau, eine starke Festung. Die Serben sind Slawen. Die reichen Naturgaben und die günstige Ber- kehrslage Serbiens werden von den Bewohnern nur wenig ausgenützt. Das Königreich Montenegro (= Land der schwarzen Berge; 9000 qkm = Va der Rheinprovinz, % Mill. Einw., 27 auf 1 qkm). Es fällt in das Gebiet der Dinarischen Alpen, die ebenso wie der Karst ein Wasser- und waldarmes, unwirt- liches Gebirgsland sind. Die Bewohner nähren sich von Schaf- und Ziegenzucht. Sie sind sehr kriegerisch und haben sich ihre Unabhängigkeit von der Türkei zu wahren gewußt. Die Hauptstadt ist C e t i n j e. D. Das Königreich Bulgarien (100 000 qkm = Bayern und Württemberg, 4 Mill. Einw., aus 1 qkm 42). 1. Der Balkan ist eine Fortsetzung der Karpaten und der Transsilvanischen Alpen und zieht als Kettengebirge von der Donau in einem Bogen zum Schwarzen Meer. In seinem keilförmigen Aufbau hat er viel Ähnlichkeit mit dem Erz- gebirge. Stark hervortretende Höhen und tiefe Scharten fehlen. Die Pässe liegen noch über Brockenhöhe (Schipkapaß). Da der Balkan nur einen geringen Teil der Halbinsel durchzieht, hat der Name Balkan-Halbinsel wenig Berechtigung. (Vgl. Pyrenäen-Halbinsel!) Auf seiner Nordseite, die langsam in das Donautiefland über- geht, herrscht infolge der von Rußland kommenden kalten Winde noch strenge Winter- kälte. Der Boden ist aber vielfach mit fruchtbarem Löß bedeckt und liefert reiche Erträge an Weizen und Mais. Ausfuhrhafen für Getreide ist Warna am Schwarzen Meer. An den steilen Südabhang des Balkans schließt sich eine zwei Stunden breite Grabensenke an, die nach Süden durch den Antibalkan begrenzt wird. Infolge ihrer geschützten Lage, der reichen Bewässerung und des fruchtbaren Bodens finden sich hier außer Getreidefeldern, Obst- und Weingärten große Rosenfelder. Im Maritza- tal gedeihen in üppiger Fülle Mais, Trauben und Rosenbüume. Der Balkan bildet gleich den Alpen eine Grenze des Klimas und der Pflanzenwelt. 2. Die Bulgaren, ein mongolischer, aber slawisierter Volksstamm, sind ein echtes Bauernvolk mit stark ausgeprägtem Nationalgefühl, dabei nüchtern und

17. Europa - S. 102

1884 - Breslau : Hirt
Europa. aber der gute Hafen von Durazzo (türkisch Tratsch, altgriechisch Epidanmus^ römisch Dyrrhachium), der jetzt sreilich verödet ist; auch Seütari, an eiuem schiffbaren Flusse, gilt als Seestadt, obwohl es über 20 km vom Meere ent- fernt liegt. Bis Fiüme folgt alsdann die in zahllose Inseln und Halbinseln zerrissene dalmatische Küste, die in alten Zeiten gefürchtete Piraten groß- zog, jetzt aber den Österreichern die vortrefflichsten Matrosen liefert; hier sei nur derinsel Lissa gedacht, wo die österreichische Flotte über die italienische 1866 einen glänzenden Sieg erfocht, und der wichtigsten Hafenstädte Spälato und Zara. I>er breite Worden der /^atöinset. Politisches. Der breite Norden der Halbinsel zersällt politisch in mehrere Gebiete: Kroatien und Dal- matten gehören zur österreichisch-ungarischen Monarchie; Bosnien und die Herzegowina stehen unter österreichischer Verwaltung; das Königreich Serbien und die Fürstentümer Montenegro und Bulgarien sind selb- ständig, letzteres aber ein türkischer Schutzstaat; Rumelien (so genannt als einstiges Hauptland des oströmischen Reichs und bestehend aus dem alten Thracien und Macedonien), und Albanien bilden den Rest der enropäi- scheu Türkei, die in ihrem Besitzstände noch dadurch eingeschränkt worden ist, daß die Provinz Ostrnmelien 1878 eine selbständige Verwaltung unter einem christlichen Statthalter erhalten hat. Albanien greift mit seinem Gebiet schon in den schmalen Süden hinüber. Dinarische Alpen. Bosnien. Herzegowina. Das Gebirgsland der Balkan-Halbinsel hängt im Nordwesten mit den Ostalpen zusammen und er- hebt sich im Nordosten aus dem Tieflande der unteren Donau. Auf der plateauartigen Fortsetzung der Ostalpen ziehen sich mehrere, höchst zer- rissene Parallelketten nach Südosten hin bis etwa in die Breite von Scütari; es sind dies die dinarischen Alpen, welche der Kalkforma- tion angehören und in den höchsten Gipfeln bis zu 2300 m ansteigen. Ihre Abhänge find meist steil und felsig und durch die Veuetianer, welche für ihre Palastbauten und Schiffe viel Holz gebrauchten, fast völlig entwaldet; daher kann fast nur Viehwirtschaft,. wenig Getreidebau betrieben werden. Die wenigen fruchtbaren Thäler bringen Oliven, Wein und weiter südlich Citro- nen hervor. Ein leidlich bequemer Weg vom Meere her siihrt nur durch das Thal der Nareuta tiefer in das Innere hinein; an diesem Flusse liegt auch der Hauptort der Herzegowina, Mosta r; und von hier gelangt man über einen Gebirgskamm vou 1000 in Höhe in das Thal der Bosna (zur Save) und damit zur Hauptstadt von Bosnien, Serajewo. Im Nordosten der Wasser- scheide nimmt das Gebirge einen ganz anderen Charakter an: die Ketten werden niedriger und sind mit Eichenwäldern, die einer ausgedehnten Schweinezucht zu gute kommen, dicht bedeckt; durch die mit Pflaumenhainen geschmückten Thäler strömen wasserreiche Flüffe nach Norden; Unna, Verbas [loerbas], Bosna und Drina gehen zur Save, die Morawa zur Donau; zwischen Drina und Morawa tritt ein höherer Bergzug bis dicht au die Donau heran, und hier, der Save-Münduug gegenüber, erhebt sich die vielum- strittene Festung und jetzige Residenz des serbischen Königs, Belgrad (d. h. weiße Burg). Dinarische Alpen. Montenegro. In der öden Felslandschast Monte- negro oder Czernagöra stschernogüraj (jenes italienisch, dieses slawisch—schwar- zer Berg) erreichen die dinarischen Alpen ihre größte Schroffheit und Höhe;

18. Für die unteren Klassen - S. 91

1903 - Leipzig : Freytag
Die Balkanhalbinsel, 91 Äie izalkanhaldinsel. Türkei, Bulgarien, Serbien, Montenegro, Gritchenlank». Die Balkan- oder südosteuropäische Halbinsel wird im Norden §166. durch die Talbecken der Save und unteren Donau begrenzt. Der nörd- liche Teil ist eine breite Landfläche, im Süden verschmälert sich diese zu der griechischen Halbinsel, die von zahlreichen Inseln umschwärmt wird. Die Halbiusel ist vorwiegend gebirgig. Im Westen erhebt sich in Roden- der Fortsetzung des Karst ein langer Gebirgszug, der sich mit seinen Ketten unmittelbar an die Alpen anschließt. Im nördlichen Teile wird er als Dinarische und Albanische Alpen, im südlichen als Pindos, die ganze Kette auch als illyrisch-griechisches Gebirgssystem be- zeichnet. Dieses steigt im Schardagh auf 2700, im Olymp, dem Götterberg der alten Griechen, sogar auf 3000 m, im griechischen Parnaß noch ans 2500 m an. Sein Ende erreicht es in der Halbinsel Morea oder Pelo- ponnes, die nur durch die schmale, jetzt von einem Kanal durchstochene Landenge von Korinth mit dem Festlande verbunden ist. Östlich lehnt sich im Norden an diese Gebirgsketten das serbisch- bosnische Bergland an. Weiter im Süden erheben sich der 2900 m hohe Rilodagh und der ausgedehnte Despotodagh, auch als Rhodope- gebirge bezeichnet, dessen östlichste Ausläufer bis zur Straße der Dar- danellen reichen. Es scheidet die mazedonische Ebene vou der Landschaft Thrazien. Südlich der untern Donau steigt dann als ein selbständiger Gebirgszug der Balkan auf, der die Kette der Karpaten bis fast zur Küste des Schwarzen Meeres fortsetzt. Er fällt nach Süden steil ab und ist schwer zu überschreiten. Das Laud wird durch die zahlreichen Erhebungen in viele einzelne müsse. Becken geteilt. In diesen sammeln sich die Gewässer. Nach Norden zur Douau fließen Bosna, Drina und Morawa, uach Süden zum Ägäischeu Meere Maritza und Wardar und nach Westen eilt der Drin zur Adria. Die Vielgestaltigkeit der Halbiusel ist für die geschichtliche Entwicklung § 167. des Landes von großem Einflüsse gewesen; sie hat die politische Zer- Staaten, splitterung der Bewohner herbeigeführt. Die Halbinsel ist seit dem Mittelalter der Schauplatz ununterbrochener Kämpfe. Heute besteheu dort mehrere selbständige Staaten. Das türkische Reich, das einst die ganze Halbinsel umfaßte, ist in jüngster Zeit sehr beschränkt worden. Es bildeten sich daneben das Fürstentum Montenegro und die Königreiche Griechenland und Serbien. Das Fürstentum Bulgarien blieb türkischer Schutzstaat, Bosnien und Herzegowina kamen unter die Verwaltung von Österreich-Ungarn. Die bewegte Geschichte der Halbinsel gibt sich auch in der Buntheit Be- der Bevölkerung zu erkeuueu. Neben den von Kleinasien eingewanderten u,0l'"p1, Türken finden wir im Norden die slavischen Serben und Bulgaren. Im westlichen Gebirgslande sitzen die Albanesen und in dem Gebiete des alten Griechenlands die Griechen. Unter diesen Völkern herrscht noch die griechische Kirche vor; die mohammedanischen Türken vermochten sie nicht zu unterdrücken. Infolge der vielen Kriege, namentlich aber infolge der langen § 168.

19. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Mittelmeerländer - S. 34

1904 - Breslau : Hirt
34 Europa. 3. Bodenbildung und Bewässerung. Die Balkäu-Halbiusel wird von vielen Gebirgen durchzogen. Diese streichen in verschiedener Richtung und gliedern die Halbinsel in eine Anzahl voneinander geschiedener Land- schaften. Da, wo der 42. Breitenkreis den 21. Meridian durchschneidet, liegt die höchste Erhebung der Balkän-Halbinsel, der Schar Dagh (Dagh = Gebirge), 3050 m hoch. Von ihm aus ziehen sich in n.w. Richtung, der Küste des Adriatischen Meeres gleichlaufend, die höhlenreichen dinarischen Alpen. Sie beginnen im S.o. mit dem Wasser- und waldarmen Berg- lande von Montenegro und reicheu im N.w. bis zum Karst. Sie scheiden das schmale österreichische Küstenland Dalmatien von den benach- barten Berglandschaften Bosnien und Herzegowina. N. vom Schar Dagh liegt das Bergland Serbien. Ju dem fruchtbaren Tal der zur Donau fließenden Mörawa hat dies Land eine Art Mittelpunkt. Der Ackerbau liefert Getreide, der Obstbau vornehmlich Pflaumen, und in den eichel- reichen Waldungen werden große Herden Schweine gezüchtet. O. vom Schar Dagh führen Gebirgszüge zum reichbewaldeten Balkan oder Hämus hinüber. Dieser erreicht im R.w. die Donau, im O. das Schwarze Meer. Am N.-Abhange des Balkans liegt die fruchtbare Hoch- fläche von Bulgarien, die nur im S.w., bei der Hst. Sofia [Söfjci], über das Gebirge hinübergreift. Der S.-Abhang des Balkans fällt steil zum thrakischeu Stufeulaude ab. Dieses wird von der Maritza bewässert und im W. durch das hohe und waldige Rhödope-Gebirge vom benach- barten Makedonien geschieden. Unter dem Schutze des Balkan-Gebirges reifen köstliche Trauben, gedeihen Oliven- und Maulbeerbäume, blühen die duftigsten Rosen; und auf der breiten Fruchtebene, die die Ufer der Märitza bis zum Meere begleitet, wächst Baumwolle, Tabak und trefflicher Weizen. An der Maritza liegen auch die beiden größten Binnenstädte Thra- kiens, Philippopel am Oberlauf, und da, wo der Fluß schiffbar wird und nach S. umbiegt, Adrianopel. Wie Thrakien, so ist auch Makedonien ein nur nach S. geöffnetes Bergland; der Wardär durchfließt es in s. Richtung und mündet in den Golf von Saloniki. An diesem liegt die gleichnamige Stadt, die mit Belgrad durch eine Eisenbahn verbunden ist. S. vom Schar Dagh erstreckt sich der Pindns. W. von ihm liegt das von einem ungebändigten Hirtenstamme bewohnte Albanien und ö. die Kornkammer Griechenlands, der fruchtbare Talkessel vou Thessa- lien. Dieser wird vom Peneivs bewässert, der an dem vielzackigen Götterberg Olymp (3000 m) vorüber dem Ägäischen Meere zufließt. An deu S.-Fuß des Pindns setzt sich das Bergland von Mittel- griechenland an, in dem kleine, fruchtbare Ebenen mit kahlen, steilen Bergen abwechseln; unter dieseu der vielgipfelige Parnaß (2500 in). Das kühle und feuchte arkadische Hochland der Peloponnes sendet nach S. das Taygetos-Gebirge (2500 m). Art seinem Ostabhange fließt der Enrötas. In dem schönen, von vielblnmigen Oleandern beschatteten Flnßtale liegt das alte, jetzt unbedeutende Sparta.

20. Die außereuropäischen Erdteile, Länderkunde Europas mit Ausnahme des Deutschen Reiches - S. 106

1910 - Breslau : Hirt
106 D. Länderkunde Europas mit Ausnahme des Deutschen Reiches, a) Das Dinarische Gebirge. Im W der Halbinsel zieht bis zur äußersten Südspitze der Karst als breites Faltengebirge an der Küste entlang. Sein Nordwestzug, die Diua- rischen Alpen, scheidet das österreichische Dalmatien von dein österreichisch- ungarischen Reichslande Bosnien-Herzegowina (©. 96). Nordwestlich von der tief einschneidenden Einbruchssenke des Drintales erhebt sich das rauhe, Wasser- und meist auch waldarme Bergland von Montenegro, d. i. Schwarze Berge, ein Land der Hirten (vorwiegend Ziegenherden). In einer fruchtbaren Talebene liegt der dorfähnliche Fürsten- sitz Cetiuje [zettiuje], die Hauptstadt des von einer tapferen Bevölkerung bewohnten Landes. Jenseits des Drintales steigt eine der höchsten Erhebungen der Balkan- Halbinsel, der Schar Dagh (Dagh ^ Gebirge), zu 2790 m steil empor. Vom Westflügel des Schar Dagh aus zieht sich uach 8 das rauhe und uuweg- same Gebirgslaud von Albanien, in das sich nur einzelne fruchtbare Becken einsenken. Es wird von deu Albaueseu bewohnt, einem kriegerischen, freiheitsliebenden Hirtenstamm, der sich von der Kultur seiner Umgebung abgeschlossen hat und fremden Herren nur widerstrebend gehorcht. Die bedeutendste Fortsetzung der Albanischen Ketten bildet der mauer- gleiche Pindns, der den frnchtbaren Thessalischen Einbruchskessel von dem gebirgigen Epirus trennt. Im 0 erhebt sich bis zur Höhe der Zugspitze der vielzackige Olymp, der Göttersitz der alten Griechen. An seinem Südfuße führt der Salamvriä (Peneios) die Gewässer Thefsa- lieus durch das herrliche Tempetal an dem Hauptort Thessaliens, Larissa, vorbei ins Meer. An den Südfuß des Piudus setzt sich das Berglaud vou Mittel- griechenlaud an. Kleine, fruchtbare Ebenen wechseln mit kahlen, steilen Bergen ab; der vielgipflige Parnaß am Korinthischen Meerbuseu erreicht 2500 in (Buntbild). Athen, die Haupt- und Residenzstadt Griechenlands, entstand am Fuße von schroffen Kalkbergen als moderne Stadt von neuem zwischen den Trümmeru des Altertums (175 000 E.). Eisenbahnen führen uach dem G km entfernten Piräns, der wieder znm Hanpthafeu des Landes geworden ist. Den wie ein Maulbeerblatt gezackten Pelopounes (Morea) erfüllt im Innern das kühle, mit ausgedehnten Weideflächen bedeckte Arkadische Hochland. Es sendet nach 8 den meist schneebedeckten Taygetos. An seinem Ostfuße fließt der Eurötas durch ein reiches Fruchtgefilde an dem einst hochberühmten, jetzt aber unbedeutenden Sparta vorbei. Die größte und wichtigste Stadt des Peloponnes ist Paträs, an der Nordwestküste, der Ansfnhrort für Korinthen.. Von den altberühmten Stätten scheint sich das nen gegründete Korinth nach dem Ban des 6,3 km langen Isthmus-Kanals wieder zu entwickeln. Der Kulturzustand der griechischen Landschaften hebt sich langsam. Über eiu Drittel des kultursähigeu Bodeus liegt zurzeit noch brach, die Weide-