Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Das Deutsche Reich - S. 170

1901 - Langensalza : Beyer
170 H. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. Südostabhange des Teutoburger Waldes thront das Hermanns-Denkmal (Bild!), das zur Erinnerung an die Hermannsschlacht im Teutoburger Walde errichtet worden ist. Der Schöpfer dieses Denkmals ist der Bildhauer Ernst von Bändel. — Der östliche Gebirgszug beginnt nördlich der Nort- heimer Senke mit dem Solling. Dieser weist, gleich dem gegenüberliegenden Eggegebirge mehr die Plattenform auf. Sein Gipfel und seine Abhänge sind mit dichtem Wald bedeckt. An ihn schließt sich nach Nordwesten hin der Süntel. Derselbe besteht aus eiuer Kette von Bergen, die mehrfach durch tiefe Querspalten unterbrochen ist. Durch die Weserpforte wird der Süntel in den Ost- und Westsüntel zerlegt. Der Westlintel wird vielfach auch als Wiehengebirge bezeichnet. sachliche Vertiefung: Wie kommt es, daß im Weserbergland die Kettenform vorherrscht? Das Weserbergland besteht nur in seinem süd- lichen Teil aus Buntsandstein und Muschelkalk. Darum herrscht hier noch die Form der Hochfläche vor. Der nördliche Teil des Weserberglands ist aus Kalk und Sandstein aufgebaut. Inwiefern können beide Gebirgszüge als Zwillingsbrüder bezeichnet werden? Beide beginnen als Hochflächen und gehen dann in die Kettenform über; beide verlaufen anfangs in südnördlicher Richtung und biegen dann in die nordwestliche um; beide besteheu aus mehreren Parallel- zügen, die durch Längsthäler voneinander geschieden sind; beide werden durch tiefe Querspalten in mehrere Hauptglieder zerlegt; beide bauen sich aus gleichen Gesteinsarten auf; beide sind vorwiegend mit Laubwald bedeckt. Wie kommt es wohl, daß mehrere gleichlausende Ketten vorhanden sind? (Zu erinnern an die Alpen!) Wie die Alpenketten so sind auch diese Ketten durch Faltung entstanden. Als der weite Norden Deutschlands sich senkte, wurden die benachbarten höher liegenden Teile zu- sammengedrückt, und es bildeten sich Thalspalten, die später vom Wasser ausgewaschen wurden. Welche Bedeutung haben die Querspalteu? Wären die Ketten undurchbrochen, so würden sie für den Verkehr große Hindernisse bilden. Die Querspalten ermöglichen das Überschreiten der Gebirgsketten. Darum führen auch die Straßen und Eisenbahnen durch diese Spalten. Am Ausgange dieser Spalten entstanden größere Orte wie z. B. Bielefeld, Detmold, Minden. Welchen Einfluß mag die Gestaltung und Beschaffenheit des Weserberglaud es auf Besiedelung und Beschäftiguug aus- geübt haben? Da im Weserbergland der Wald vorherrscht, so ist die Be- siedelung desselben keine sehr dichte. Wir finden daher auch uur kleine Städte. Sie liegen teils in den Längsthälern zwischen den Ketten oder am Ausgange der Querspalten. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner bilden Forstwirtschaft, Ackerbau und Viehzucht. Weit verbreitet ist in den Gebirgs- gegenden der Flachs- und Hanfbau, da der Boden und das Klima den An- bau dieser Gewächse gestatten. Infolgedessen hat sich hier die Leineweberei seit alter Zeit entwickelt. Mittelpunkt der Leinenindustrie sind die Städte Bielefeld und Herford. Zusammenfassung: Das Weserbergland.

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 198

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 198 — und Ausdehnung der Weserlandschaft? Sie breitet sich zu beiden Seiten der Weser ans (von der Quelle derselben bis nach Minden). Von welchen Gebirgen wird die Landschaft umgrenzt? Teutoburger Wald, Rothaar- gebirge, Taunus, Vogelsberg, Rhön, Thüringer Wald und Harz (zeigen!). Der südliche Teil der Weserlandschaft gehört zu Hessen-Nassau, der nördliche zu Westfalen und Hannover (zeigen!). Sprich nochmals über die Lage und Ausdehnung der Weserberglandschaft! Gliederung. Die Landschaft weist eine wenig übersichtliche Gliederung auf. Woher kommt es? Die Berggruppen und die einzelnen Berge liegen regellos durcheinander^). Wir finden hier weder eine Mulde (wie in Thüringen) noch eine ausgeprägte Hochfläche (Rheinisches Schiefergebirge), um die sich die einzelnen Bergzüge sammeln. Gewöhnlich teilt man das Wesergebiet ein in die Berglandschaft des Innern, in die eigentliche Weserberglandschaft, in das Hessische Waldgebirge und in die Nandgebirge der Landschaft (zeigen und anzeichnen!). Wir gliedern es der Einfachheit wegen in einen nörd- lichen Teil, in das Weserbergland, und in einen südlichen Teil — in das Hessische Waldgebirge (zeigen!). Außerdem betrachten wir das Nhöngebirge und den Vogelsberg besonders. Sprich nochmals über die Gliederung der Weserberglandschaft! a) Das Weserbergland. Fehrxiel: Wir betrachten zunächst den nördlichen Teil der Weser- landschaft. Es ist dies das eigentliche Weserbergsand mit dem Teuto- burger Wald. Lage und Ausdehnung. Was lehrt die Karte von der Ausdehnung des Weserberglandes? Es erstreckt sich nördlich von der Mündung der Fulda in die Weser (nördlich des Diemeltales) bis zur Stadt Minden (zeigen!) und breitet sich zu beiden Seiten der mittleren Weser aus. Sprich nochmals über die Ausdehnung des Weserberglandes I Gliederung. Das Weserbergland besteht, wie die Karte zeigt, aus zwei parallel laufenden Gebirgszügen, die durch die Weser von- einander geschieden sind. Zeige den westlichen Teil des Weserberg- landes! Dieser beginnt mit dem Eggegebirge (zeigen!), das die Form einer Hochfläche trägt. An dasselbe schließt sich nach Nordwesten hin der Teutoburger Wald (zeigen!). Dieser besteht aus mehreren Bergketten, die nebeneinander hinziehen und durch Längstäler voneinander geschieden sind. Durch tiefe Querspalten wird der ganze Gebirgszug in mehrere Abschnitte zerlegt. Spnch nochmals über die Gliederung des westlichen Teiles des Weserberglandes I Der östliche Teil des Weserberglandes beginnt auf der rechten Weser- seite mit dem Solling (zeigen!) Sein Gipfel und seine Abhänge sind mit dichtem Wald bestanden, der reich an Wild ist. An ihn schließt sich (zunächst das Leinebergland mit zahlreich bewaldeten Höhenrücken) nach Nordwesten der Süntel (zeigen!). Derselbe besteht aus einer Kette von Bergen, *) Zwischen Fulda und Schwalm: Knüll, zwischen Schwalm und Eder: Kellerwald, zwischen Werra und Fulda: Meißner- und Kausungerwald, westlich von Kassel: Habichtswald, nördlich von Kassel: Reinhardswald, im ersten Weserknie: Solling, im zweiten: Süntel und Deister.

2. Länderkunde des Deutschen Reichs, der Niederlande und Belgiens, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 48

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 48 — Teutoburger Waldes bis zur Donau! Welches sind die Teile dieser beideu Ge- birgszüge? Durch welche Gebirge und Höhenrücken werden sie verbunden? Welche Beckenlandschaften werden dadurch gebildet? Das Weserbergland kennzeichnet sich durch die Richtung seiner Bergzüge von Südosten nach Nordwesten, schließt sich im Osten an den Harz an und zieht bis an die Hase und Ems. Der nördliche Abschnitt des östlichen Berglandes bildet ein Dreieck mit dem Deister als östlichem, den 8-förmig gebogenen Bücke bergen als westlichem Schenkel und dem Süntel als Grund- linie; letzterer führt in seiner Fortsetzung bis zur Weser wohl auch den Namen Weserkette und endet mit dem Jakobsberge. Jen- seit der Weser erhebt sich als zweiter mächtiger Torpfeiler der Porta der Wittekindsberg: mit ihm beginnt das Wiehengebirge, auch West süntel genannt im Gegensatz zu dem aus dem Ostuser der Weser gelegenen Ost süntel. Bis zum Durchbruch der Hunte ist das Wiehengebirge eine einfache Kette. Jenseit dieses Flusses breitet es sich einer lieblichen Hügel- und Waldlandschaft aus, verflacht sich sodann auf dem linken User der Hase zu niedrigen Hügeln, welche, gleich dem Rücken der Lüneburger Heide, nur mit Sand bedeckt, dürr und unfruchtbar sind. Diesem ganzen Gebirgszug von Hameln bis über die Hase hinaus entsprechend, zieht vom Nordfuß des Eggegebirges der Osning oder der Teutoburger Wald. Er besteht aus '2—3 Parallelketten die mittlere Kette ist die höchste und trägt im Süden den 470 m bohen Velmerstoot. Die Grotenburg bei Detmold, die mit dem Hermannsdenkmal von Ernst von Bändel geschmückt ist, erreicht nur 390 irr, nne denn das gesamte Gebirge nach Nordwesten an Höhe abnimmt. Eine besondere Merkwürdigkeit bilden die südlich von Detmold bei der Stadt Horn gelegenen Externsteine, drei- zehn riesige Sandsteinblöcke mit vielen Spalten und Rissen, von denen die meisten von oben bis unten durchlaufen, und in denen Sträucher und felbft Bäume Wurzel gefaßt haben. Der eine dieser Felsen weist an seiner nordöstlichen Seite das bedeutendste Denkmal uralter christlicher Bildhauerei aus, in halberhabener Arbeit die Kreuzesabnahme und darunter die von der Sünde in Gestalt eines schlangenartigen Ungetüms umstrickte Menschheit darstellend. Eigen- tümlich sind dem Osning noch die Quertäler, welche das Gebirge in mehrere Abschnitte zerlegen; sie sind zugleich die Tore, durch welche der Verkehr vom Rheine nach der unteren Weser und Elbe sich vollzogen hat und noch vollzieht. Der Paß von Bielefeld, in der Mitte des Gebirges, wird von der Cöln-Mindener Bahn und die Lücke bei Lengerich, im nordwestlichen Teile, von der Paris- Hamburger Bahn benutzt. Die beiden eben besprochenen Gebirgszüge schließen ein Längen- tal ein, das Flußgebiet der oberen Hase und der Werre. Eine Wasserscheide zwischen den beiden Flüssen ist nicht vorhanden,

3. Lehrbuch der Geographie - S. 26

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 26 — buntem Sandstein gebildete Hochfläche, auf der wild zerrissene Basaltfelsen, „wie Vorposten nach allen Weltgegenden ausgestellt", ihre kühnen Häupter erheben. Mit Steingeröll bedeckte, unwegsame Halden ziehen sich von den kahlen und unwirtlichen, teils felsigen, teils moorigen Höhen hinab in die bewaldeten Thalebenen. In der eigentlichen sogen, hohen Rhön erhebt sich bis zu 950 m die Wasserkuppe, der höchste Gipfel des hessischen und Weser- berglaudes. An die hohe Rhön lehnen sich nach 8. die waldgebirgige Rhön, nach Nw. die kuppenreiche und nach No. die plattenreiche Rhön; die letztere, auch vordere Rhön genannt, zeichnet sich durch landschaftliche Anmut aus. — Zahlreiche Flüsse und Bäche entwässern die Rhön zum Main und zur Weser. In den Main ergießt sich die fränkische Saale. Unterhalb der Wasserkuppe entspringt die Fulda, die Hauptwasserader des hessischen Berglandes; sie berührt im Kasseler Becken die hessische Senke und vereinigt sich darauf mit der vom Thüringer Walde kommenden Werra zur Weser, die in schmalem Thale dem Weserbergland zufließt.*) — In der Gabel, die Werra und Fulda vor ihrer Ver- einignng bilden, liegt dem Habichtswalde gegenüber der 750 in hohe Meißner. 2. Das Weserbergland bildet die nach Nw. umschwenkende Fortsetzung des hessischen Berglandes. Es besteht aus vielen einzelnen Bergzügen, Hügeln und Hochflächen ohne gemeinsamen Namen, die kanm die Höhe von 500 m übersteigen und an malerischen Landschaften nicht arm sind. Zwei zusammenhängende Züge schließen es im W. und 0. vom norddeutschen Flach- lande ab: im W. die Egge mit ihrer nach Nw. gewendeten Fortsetzung, dem Teutoburger Walde**) oder Osning, im 0. anf dem rechten Weserufer der mit prächtigen Buchenwäldern bedeckte Solling, der durch mehrere niedrige Hügelketten mit dem Süntel (Wieheu- und Wesergebirge — Ost- und West- süntel) verbunden ist. Dieser wird von der Weser in der Porta Westfalica zwischen den hohen Felsenmanern des Jakobsberges und des Wittekindberges durchbrochen und stößt unter spitzem Winkel mit dem Teutoburger Walde zu- sammeu. — Der Teutoburger Wald, ein 100 km langes, an Sagen und geschichtlichen Erinnerungen reiches Waldgebirge, besteht aus mehreren parallelen, mit Laubwald bedeckten Zügen, die von vielen Querthälern (Dören — Thüren) durchbrochen sind. Der schönste Teil, der Lippesche Wald, trägt auf dem aus der Bergkette vorspringenden Gipfel der Grotenbnrg das Hermannsdenkmal^**). Der Teutoburger Wald ist das Quellland der Lippe (wohin?) und der Ems mit der Haase (zur Nordsee). Das wellige Hügelland zwischen dem Osning und der Weser bildet eine Fortsetzung der hessischen Senke. *) Ged.: Die Weser, von F. Dingelstedt. **) Auf dem Winnefelde bei Detmold Kampf des Cheruskerfürsten Hermann gegen Varns (9 n.chr.). — Scheffel: Die Teutoburger Schlacht. ***) Schöpfer des fast 60 m hohen Denkmals: Ernst von Bändel.

4. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 274

1890 - Meißen : Schlimpert
— 274 — 4. Der südwestliche Rand des eben besprochenen Vorlandes der hessischen Senke wird von dem Znge des Teutoburger Waldes gebildet, den wir als Vorland des mittelrheinischcn Gebirgslandes auffassen können. Unter dem Teutoburger Walde, eiue Bezeichnung, welche mehr in den gelehrten als den volkstümlichen Kreisen heimisch ge- worden ist, verstehen wir den Gebirgszug, welcher zwischen Stadt- berge und Warburg an der Diemel beginnt und bei Jbben- büren schließt. Er besteht aus mehreren Bergketten, die teils neben-, teils nacheinander hinziehen und sich zu einem einheitlichen Zuge zusammenfügen. Das, was dem gesamten Znge die Einheit verleiht, ist nicht nur die gleiche Art des Kreidekalkes und des Sandsteines, aus denen das Gebirge gebildet ist, sondern auch die nordwestliche Hauptrichtung, welcher alle einzelnen Züge in ausgesprochener Weise folgen. So bildet denn der Teuto- burger Wald in seinem Baumaterial und nach seiner Streichungslinie ein echtes Seitenstück zu dem Süutel und der Weserkette, Wie dieses Parallelgebirge wird auch der Teutoburger Wald durch tiefe Querspalten in einzelne Hauptglieder zerlegt. Da diese Spalten meist bis auf deu Grund des Gebirges reichen und von steilen Seitenwänden begrenzt werden, also schmal und hoch zugleich erscheinen, so werden sie vom Volke „Dören" (b. i. Schüren) genannt. Durch die Dören ziehen dann auch die Straßen des Gebirges, und die Anwohner desselben siedeln sich ■— in Dörfern und Städteu — gern an dem Ausgange dieser Gebirgpässe an. Ein solcher Paß zieht bei Detmold (bis Dören), ein zweiter bei Bielefeld durch das Gebirge. Mit dieseu beiden wichtigen Paßstraßen haben wir zugleich die Gliederung des Ge- birges in einen südlichen, mittleren und westlichen Teil gefu nden. Der südliche Teil des Teutoburger Waldes erstreckt sich von der Diemel bis zu der Gebirgsspalte zwischeu Dören und Detmold. Er gleicht einem hohen Damme, der von mehreren Seitenwällen begleitet wird. Mächtige Eichen- und starke Buchenstämme hüllen diesen Gebirgszug mit ihrem dichten Laube ein. Tiefe Thal- schlnchten senken sich zwischen die Wände der Bergketten und sam- meln die Wasser in moorigen Gründen. Nicht selten starren uus felsige Klippen aus dem Waldboden entgegen, und Steintrümmer

5. Das Deutsche Reich - S. 169

1901 - Langensalza : Beyer
9. Die Weserlandschaften. 169 Warum sind die Gebirge Oberhessens so waldreich? Die Ge- birge Oberhessens bauen sich teils aus Buutsandstein, teils aus Basalt aus. Beide Gesteine liefern einen guten Waldboden. Da die Gebirge nicht so sehr hoch sind, herrscht der Laubwald vor. Welchen Einfluß hat die Bodenbeschassenheit auf die Be- siedelung ausgeübt? Die Landschaft ist nicht so dicht besiedelt wie die benachbarten Landschaften. Es findet sich nur eine größere Stadt (Kassel); alle übrigen Städte sind entweder kleine Ackerbaustädte oder kleine Mittel- städte. Warum hat sich Kassel inmitten dieser Ackerbaugegend zu bedeutender Größe entwickelt? Es liegt im Mittelpunkte der größten Ebene Oberhessens, an einem Kreuzungspuukt wichtiger Verkehrsstraßen (Welche sind es?); es wurde infolgedessen ein bedeutender Handelsplatz; in- folge der günstigen Lage und des regen Verkehrs entwickelte sich auch ein lebhaftes Großgewerbe; gefördert wurde das Wachstum der Stadt durch die hessischen Fürsten, deren Hauptstadt es war. Zusammenfassung: Die Fruchtauen Oberhessens. Rückblick. Das hessische Waldgebirge. a) Die Lage des hessischen Waldgebirges. d) Die Gliederung des hessischen Waldgebirges. c) Die Außennatur des hessischen Waldgebirges. cl) Die Fruchtauen im hessischen Waldgebirge. e) Die Flüsse im hessischen Waldgebirge. f) Die Städte im hessischen Waldgebirge. Ii. Stück: Das Weferbevglanö. 1. Teutoburger Wald und Züntel. Unterziel: Die Zwillingsbrüder im Vorland des hessischen Wald- gebirges. Im Norden des hessischen Waldgebirges erhebt sich ein niedriges Berg- land. Dasselbe beginnt nördlich des Diemelthales und zieht sich in zwei parallel laufenden Zügen zu beiden Seiten der mittleren Weser hin. Der westliche Zug beginnt mit dem Eggegebirge, das die Form einer Hochfläche trägt. An dasselbe schließt sich nach Nordwesten hin der Teutoburger Wald. Dieser besteht aus mehreren Bergketten, die nebeneinander hinziehen und durch Längsthäler voneinander geschieden sind. Durch tiefe Querspalten wird der ganze Gebirgszug in mehrere Abschnitte zerlegt. Das wichtigste dieser Querthäler ist die Bielefelder Scharte. Die einzelnen Bergketten tragen auf ihrem Rücken ausgedehnte Waldungen, die zum größten Teil aus prächtigen Eichen- und Buchenbeständen bestehen. Da, wo der Boden des Gebirges sandig ist, mischen sich unter den Laubwald auch Tannenbestände. Aus dem

6. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde Deutschlands - S. 53

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
D. Das Hessische und Weserbergland. 53 Bucht. Im 8. grenzt es an die Mainlande, im N. ragt es in das norddeutsche Flachland hinein. In politischer Hinsicht gehört dasselbe hauptsächlich zu den preußischen Provinzen Hessen-Nassau, Westfalen und Hannover. Außerdem haben das Großherzogtum Hessen, das Herzogtum Braunschweig, die Fürstentümer Waldeck, Lippe und Schaumburg-Lippe daran Anteil. Ii. Entstehung und Teile. a) Bntttebung. Auf der geologischen Karte sehen wir, daß das ganze Gebiet durchweg von der Triasformation bedeckt wird, die aber im N. von Jura- und Kreideschichten umrahmt ist. Es ähnelt somit sehr dem Süd- westdeutschen Becken. Und wie dieses von den Flüssen zerschnitten und von der Oberrheinischen Tiefebene in verschiedene Teile zerlegt wird, so ist auch das dem weichen Buntsandstein angehörende Hessische und Weserbergland durch die Tätigkeit des Wassers in einzelne Bergmassen aufgelöst worden, so hat sich auch hier im westlichen Teile eine Vertiefung, die Hessische Senke, gebildet. Wir haben sie schon als Fortsetzung der Oberrheinischen kennen gelernt. Im ganzen aber hat die Landschaft ihren Hochflächencharakter bewahrt. Darin gleicht ,ste ihrer westlichen Nachbarlandschaft, mit der sie auch die Massen jüngerer vulkanischer Gesteine und damit zusammenhängend das Vorkommen der Braunkohlenformation gemeinsam hat. b) Klette. Die geologischen Vorgänge haben den südlichen Teil, das Hessische Bergland, das sich um die Flüsse Werra, Fulda, Eder und Schwalm gruppiert, in den großen Basaltkegel des Vogelsberges, in das Rhön- gebirge, den hohen Meißner, das Knüllgebirge und den Habichtswald zerteilt. Der nördliche Abschnitt, das Weserbergland, ist links von der Weser in Eggegebirge und Teutoburger-Wald, rechts von derselben in Solling, Deister und Süntel aufgelöst worden. An den Süntel schließt sich nach W, das Wesergebirge, das bei Minden in der Westfälischen Psorte (Porta Westfalica) von der Weser durchbrochen wird. In der Höhengliederung des Berglandes besteht ein Unterschied zwischen den süd- lichen mit härterem, widerstandsfähigerem, vulkanischem Gestein bedeckten und den nörd- lichen aus weicherem Material aufgebauten Bergzügen. Während die ersteren bis 800 m (Vogelsberg) und 950 m (Rhön) ansteigen, erreichen die letzteren nur eine Höhe von 300—600 m. Iii. Boden, Klima und Bodenrvirtschaft. a) Huf den Gebirgen. Der Buntsandsteinboden und der Hochflächen- charakter des Berglandes lassen sür den Ackerbau keine günstigen Verhältnisse entstehen (s. S. 20). Es ähnelt in dieser Hinsicht dem Rheinischen Schiefer- gebirge. Auch hier sinden wir auf den Höhen geringwertigen Boden, rauhes, feuchtes Klima, Sümpfe, Moore und Heide. Besonders der obere Teil der Rhön zeichnet sich durch niedere Temperatur aus und gilt als das kälteste Gebiet von ganz Deutschland. Der Wald war einst ausgedehnter als jetzt, doch ist er immer noch reichlicher als im Schiefergebirge, namentlich auf den Bafaltböden und auf den Bergzügen des Weserberglandes, wo der Laubwald vorherrscht. Auf Grund des Holzbestandes hat sich eine wenn auch nicht sehr erhebliche Holzindustrie entwickelt.

7. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 199

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 199 — die mehrfach durch kleine und tiefe Täler unterbrochen ist. Durch die Weserpforte (oder die Porta Westfalica) wird der Süntel in den Ost- und Westsüntel zerlegt. Der Westsüntel wird vielfach auch als Wichen- gebirge bezeichnet. Die beiden Berge an der Westfälischen Pforte heißen Jakobs- und Wittekindsberg (zeigeni — Abb. zeigen!). — Parallel mit dem Süntel verläuft weiter landeinwärts der Deister (zeigen!). — Sprich noch- mals über die Gliederung des östlichen Teiles des Weserberglandes! Aufbau- Das Weserbergland besteht aus verschiedenen Gesteinsmassen. Der südliche Teil besteht aus Buntsandstein und Muschelkalk. Darum herrscht hier noch die Form der Hochfläche vor. Der nördliche Teil des Weserberglandes ist aus Kalk und Sandstein aufgebaut. Sprich nochmals über den Aufbau des Weser- berglandes! Beschaffenheit. Wie die Karte zeigt, besteht das Weserbergland aus einer Anzahl von Höhenrücken, Berggruppen oder einzelnen Bergen. Diese begleiten die Weser oder werden von ihr durchbrochen. Im Süden weisen die Berggruppen die Form von Hochflächen auf; im Norden herrscht die Kettenbildung vor. Obgleich die einzelnen Gebirgsgruppen überall unter 500 m Höhe bleiben, so treten sie dennoch recht ansehnlich hervor und haben ein gebirgsähnliches Aussehen. Alle Gebirgs- gruppen des Weserberglandes sind mit herrlichen Wäldern bestanden, die reich an Wild sind. Die unteren Abhänge der Gebirgszüge weisen Ackerfelder und Wiesen auf. Zwischen den einzelnen Gebirgsgruppen liegen hin und wieder liebliche und fruchtbare Ebenen (zeigen!). In ihnen breiten sich fruchtbare Fluren aus, auf denen goldene Roggen- und Weizenähren sich auf schlanken Halmen wiegen. Dazwischen ziehen in den Fruchtauen saftige Wiesen hin, auf denen stattliche Herden von Rindern und Pferden weiden. Im Tale und an den Abhängen der Hügel ziehen sich Obstgärten und Obsthaine hin. Zahlreiche Dörfer und mehrere Städte (nennen!) liegen in diesen gesegneten Landschaften. Die bedeutendsten sind das „Sonnental der Weser" (oberhalb Hameln) und die Göttinger Mulde im Tal der Leine (zeigen!). Sprich nochmals über die Beschaffenheit des Weserberglandes I Das Sonnental der Weser. So breitet sich oberhalb Hameln (zeigen!) an der Weser eine weite Ebene aus. Wegen ihrer großen Fruchtbarkeit wird sie das „Sonnental der Weser" genannt. Die umgrenzenden Höhen der Ebene sind mit herrlichen Buchenwäldern geschmückt; im Tale und an den Abhängen der Hügel ziehen sich Obstgärten und Obsthaine hin, in denen saftiges Obst aller Art reift. In der Ebene selbst breiten sich fruchtbare Fluren aus, auf denen goldene Getreideähren auf schlanken Halmen sich wiegen. Zwischen den Ackerfeldern ziehen sich saftige Wiesen hin, auf denen staatliche Herden von Rindern und Pferden weiden. Zahlreiche Dörfer und mehrere Städte sind inmitten dieser gesegneten Landschaft aufgeblüht. Die bedeutendsten sind Hameln und Rinteln (zeigen!). Sprich nochmals über die Beschaffenheit des Weser-Sonnentales! Die Göttinger Mulde. Die zweite Fruchtaue des Weserberglandes bildet das Tal der Leine (zeigen!). Als eine breite Mulde ist dasselbe zwischen das Weserbergland und die westlichen Vorberge des Harzes eingesenkt. Die Leinemulde ist äußerst fruchtbar und darum überall gut angebaut. Weite Ackerfluren, auf denen Weizen, Zuckerrüben, Tabak und Flachs vortrefflich gedeihen, wechseln mit Obst- gärten und Wiesenflächen ab. Freundliche Dörfer und gewerbereiche Städte breiten sich in dieser fruchtbaren Landschaft aus. Die bedeutendste Stadt der Leinemnlde ist die Universitätsstadt Güttingen (zeigen!). Nach dieser Stadt hat die Mulde ihren Namen erhalten. Sprich nochmals Über die Bö» schaffenheit der Göttinger Mulde!

8. Das Deutsche Reich - S. 173

1901 - Langensalza : Beyer
9. Die Weserlandscbaften. 173 das Weserbergland als ein ziemlich schmaler Streifen den Fluß. Die westlichen Zuflüsse sind größer als die östlichen. Im Osten zieht sich parallel mit dem Weserthal das Leinethal hin, und so rückt hier die Wasserscheide der Weser noch viel näher als im Westen. Wie kommt es wohl, daß sich im östlichen Teil des Weser- berglands der Leinefluß zu so bedeutender Lauge entwickelt hat? Hier hat sich zwischen dem Ostflügel des Weserberglauds und den Vorbergen des Harzes durch Einbruch (Vergl. Dresdener Thalkessel, Rhein- ebene !c.) eine tiefe Mulde gebildet, welche die vom Eichsfelde kommende Leine ausfüllt. Dadurch ist diese nach Norden abgelenkt worden. Wie kommt es wohl, daß dasweserthal unterhalb Holz- minden so breit ist? Das Sonnenthal der Weser bildet eine breite und tiefe Einsenkung zwischen Süntel und Teutoburger Wald, die in ahn- licher Weise entstanden sein muß als die oberrheinische Tiesebene. Sie hat srüher auch einen Binnensee gebildet, der sich nach und nach entleert hat. Warum biegt die Weser mitten in dieser weiten Ebene plötzlich nach Norden um? Früher hat die Weser die weite Ebeue durchströmt und hat sich in der Gegend von Osnabrück zwischen Ostsüntel (Wiehengebirge) und Teutoburger Wald einen Ausweg gebahnt. Die vom Teutoburger Wald herabfließende Werre und Else brachten viel Schutt und Geröll mit herab, den sie aus dem Grunde absetzten. Dadurch wurde nach und nach der Boden gehoben, und das Wasser der Weser wurde gezwungen, nach Norden zu fließen und sich dort einen anderen Ausweg zu suchen. Wie kommt es wohl, daß die Weserpsorte so breit ist? Die Weser ist ehedem viel breiter gewesen als heute; sie hat ja einst das breite Sonnenthal völlig ausgefüllt. Als sie von ihrem westlichen Laufe ab- gelenkt wurde, wälzten sich ihre gewaltigen Wassermassen über die vorgelagerte Kette des Süntels und durchsägten dieselbe. Da dieser Gebirgszug aus Saud- und Kalkstein besteht, der der Kraft des Waffers nicht so großen Widerstand entgegensetzt, da die Gebirgskette im Vergleich zum rheinischen Schiefergebirge n. a. verhältnismäßig schmal war, so konnte das Wasser eine breite Furche schaffen. Diese Furche ist dann später durch Menschenhand erweitert worden, indem man die Sandsteine des Gebirges, die ein treffliches Baumaterial liefern, brach. Woher rührt die große Fruchtbarkeit des Souuenthales und der Göttinger Mulde? Beide Fruchtauen besitzen eine nähr- kräftige Ackerkrume. Beide Ebenen stellen ja ehemalige Seenbecken dar. Der Boden derselben ist wie im Bamberger und im Fulda-Kessel mit Schwemmland bedeckt. Die Hauptmasse dieses Schwemmlands besteht aus Keuper, der einst die Höhen bedeckte und durch die Flüsse iu das Thal ge- schwemmt worden ist. Dazu kommt noch, daß die beiden Fruchtauen ein sehr mildes Klima besitzen. Durch die vorgelagerten Gebirge (Weserkette, Harz, Harzvorberge) sind beide vor den rauhen Nord-, Nordost- und Ostwinden geschützt. Endlich trägt zu der Fruchtbarkeit noch bei die große Menge der Niederschläge, die begründet ist in der Nähe des Meeres. Welchen Einfluß haben Bodenbeschaffenheit und Klima auf die Bebauung ausgeübt? Das Sonnenthal und die Göltinger

9. Westfälischer Kinderfreund - S. uncounted

1892 - Leipzig : Amelang
280 274. Der Teutoburger Wald. Der Teutoburger Wald zieht sich wie eine lauge Gebirgsinsel in die norddeutsche Tiefebene hinein. An mehreren Stellen sind zwei oder auch drei gleichlaufende Ketten zu unterscheiden, wie z. B. im lippeschen Walde. So nennt man den südöstlichen Teil des Gebirges bis zur Dörenschlucht, während der nordwestliche auch noch mit dem alten Namen Osning bezeichnet wird. Der Kamm des Gebirgszuges mag sich durch- schnittlich etwa 150 Meter über den Meeresspiegel erheben; einzelne Berge erreichen indessen eine beträchtlichere Höhe und steigen bis über 400 Meter hinan. Nach Nordwesten zu verliert sich die Kette in einer Ebene an der Ems; doch sind auf der linken Seite dieses Flusses noch einige Hügelgruppen zu finden, die als letzte Ausläufer des Gebirges gelten können. An mehreren Stellen wird der Teutoburger Wald von Querthälern, Schluchten oder Scharten völlig durchbrochen, namentlich durch den Eng- paß von Bielefeld. Indessen ist auch an andern Stellen wegen der ge- ringen^ Höhe des Kammes der Verkehr nicht sehr erschwert. So führt von Lippspringe nach Detmold eine nur hier und da etwas gewundene Straße bequem durch das Gebirge hin; von Osnabrück nach Münster bricht sogar eine Eisenbahn durch das Gebirge. Auch an Nebenwegen ist kein Mangel. — Die Abhänge sind, wie schon der Name sagt, mit Wald bedeckt, der freilich nicht überall in solcher Schönheit prangt, wie im lippeschen Lande und in der Gegend von Bielefeld. Der Sand, der sich besonders auf dem westlichen Abhange in großer Menge vorfindet, läßt oft nur niederes Strauchwerk aufkommen, untermischt mit Wald- und Preiselbeerbüschen, deren Früchte trefflich geraten und in die weite Ferne, selbst bis nach England versandt werden. Acanche Stellen liegen vollends öde da, und jeder Versuch, sie anzubauen und für den Ackerbau zu gewinnen, schlägt fehl. Von solchen kahlen Höhen muß das als Regen niederfallende Wasser rascher abfließen, als von bewaldeten Bergen, und es ist darum die Ebene, welche sich an den mittlern Teil des Gebirgszuges (südlich von Bielefeld) anlehnt, vor einem Überfluß an Nässe nicht geschützt. Aus dem herabrieselnden Wasser bilden sich alle die zahlreichen Bäche, die der Lippe und Ems zufließen. Wegen der geringen Neigung des Bodens findet jedoch nicht alles Wasser seinen Abfluß. Vieles bleibt im Boden und verfault. So ist die traurige Sumpfgegend entstanden, die unter dem Namen Senne bekannt ist und zu den ödesten Stellen Westfalens, ja unsers ganzen deutschen Vaterlandes gehört. Nur hier und da haben sich in diesem Heide- und Moorlande Menschen ansiedeln können, die sich von dem geringen Ertrage des Bodens und etwas Weberei kümmerlich ernähren und nach einer spärlichen Ernte kaum wissen, wie sie den Winter überstehen sollen. Der höherliegende lippesche Anteil ist zwar auch unfruchtbar, wie der preußische; indessen ist er doch einigermaßen zur Viehzucht geeignet. Namentlich gedeihen hier treffliche Pferde, die für Rechnung des Fürsten gezogen werden. Die kräftigen und gewandten Tiere laufen in der Wildnis umher, um ihre Nahrung

10. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 56

1896 - Leipzig : Freytag
56 Europa. dann. Wir treten in das Weserbergland ein, wo an Stelle der Hoch- flächen niedrige, nach Nordwesten streichende Gebirgsketten das Land durch- ziehen, die meist dicht bewaldet sind und nur von dem vorgelagerten Ties- land aus als Gebirge erscheinen. Dieser nördlichste Ausläufer scheidet sich in zwei deutlich getrennte Züge. Der westliche beginnt mit dem Egge- gebirge und endet in dem langgestreckten, aus drei parallelen Höhenrücken bestehenden Teutoburger Walde. Im Osten erhebt sich dann, von dem westlichen Zuge zunächst durch die Weser geschieden, wieder der Richtung nach Nordwesten folgend, eine Kette von einzelnen Bergrücken: Hils und Süntel mit dem nordöstlich vorgelagerten Deister- und weiter Weser- und Wieheu-Gebirge. Die beiden letzten werden von der Weser in der berühmten Porta Westfalica durchbrochen, tuliffcr Die Weser mit ihrem westlichen Quellfluß, der Fulda, ist die Haupt- eutwässeruugsader des hessischen Berg- und Hügellands. Nur die Ed er und Diemel kommen aus dem Nachbargebiet; sie entspringen auf dem Rothaargebirge. Der östliche Quellfluß, die Werra, ist ein Kind Thüringens. Das nordwestliche Weserbergland wird durch die vom Teutoburger Wald herabfließeude Hase zur Ems entwässert, während die im Wiehengebirge entspringende Hunte wieder der Weser zufließt. Klima. cvn dein ganzen Gebiet herrscht ein ziemlich gleichmäßiges Klima, Bodcn- da höhere Gebirgszüge fehlen. Die niedrigen Hochflächen sind aber den lultur. nördlichen Winden so ausgesetzt, daß selbst in den wärmeren Thälern schon der Wem nicht mehr mit Erfolg angebaut werden kann. Der Boden ist jedoch meist fruchtbar und gestattet einen ergiebigen Ackerbau, zumal da es an Regen nicht mangelt. Die Höhen sind fast überall mit Wald bedeckt; besonders gilt das für das Weserbergland. Arm ist das Gebiet dagegen dustric an Mineralschätzen. Deshalb hat die Industrie nur in geringem Maße 4 hier platzgegriffen. Das Land ist nur düuu bevölkert; selbst der rege Verkehr, der hindurchzieht, vermochte keine Verdichtung der Bevölkerung zu bewirken, obwohl er sich auf zwei wichtigen Straßen bewegt. Die eine führt vom Tiefland die Weser auswärts, die audere von Thüringen nördlich der Rhön und des Vogelsberges zur Wetterau und in die oberrheinische ^ Tiefebene. §c^b~* An der Stelle, wo sich die Straßen aus Norddeutschland die Weser lungen. aufwärts und ans Thüringen und Süddeutschland Fulda und Werra abwärts treffen, liegt Kassel, die größte Stadt Hessens. Sie erfreut sich eines regen Handels und lebhafter Industrie. Die Umgebung, eine Erweiterung des Fuldathales, ist landschaftlich schön; an der Ostabdachung des Habichts- Wäldes steht das von herrlichem Park umgebene Schloß Wilhelmshöhe. Die Fulda aufwärts treffen wir Hersfeld und Fulda, von denen das letztere, noch heute Bischofsitz, als Wohnort des Bonifatius zum Ausgangs-

11. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 200

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 200 — Der Teutoburger Wald'). Kehrziel: Wir wollen noch kurz einen Blick auf den Teutoburger Wald werfen. Lage und Ausdehnung. Der Teutoburger Wald bildet die Nord- westgrenze des Weserberglandes. Zum größten Teile liegt er in der Provinz Westfalen; nur kleine Teile gehören Hannover und Lippe an. Wie ein langer Arm greift der Teutoburger Wald in das Tiefland hin- aus. Er trennt dadurch das Münsterland von der Norddeutschen Tiefebene (zeigen!) Wiedergabe. Beschaffenheit und Höhe. Der Teutoburger Wald besteht aus mehreren Bergketten (Kettengebirge), die nebeneinander hinziehen und durch Längstäler voneinander geschieden sind. Tiefe Täler (Quertäler) und Schluchten, die bis an die Sohle des Gebirges reichen, durch- schneiden ihn. Diese Pässe werden von den Bewohnern „D ö r e n" (Türen) genannt und sind für den Verkehr sehr wichtig (Anlagen von Eisenbahnen). Was lehrt die Karte von der Höhe des Gebirgszuges? Er erreicht nur eine Höhe von 400—500 m. Der ganze Gebirgszug ist mit prächtigen Laubwäldern (Eichen, Buchen usw.) bestanden; auf den sandigen Stellen mischen sich unter den Laubwald auch Tannenbestände. — Wiedergabe. Das Hermanns-Denkmal. Welche geschichtlichen Erinnerungen weckt in euch der Teutoburger Wald? Hier schlug Hermann, der Cherusker- fürst, die Römer im Jahre 9 n. Chr. Man hat deshalb hier dem Helden ein mächtiges Denkmal gebaut. Es steht südlich von der Stadt Det- mold (in Lippe — zeigen!) auf dem Berge Grotenburg (388 in hoch). In unserm Lesebuche sehen wir die Abbildung des Denkmals (das Bild kann nun betrachtet und das Wichtigste davon festgestellt werden). Auf einem Rundbau von 30 m Höhe steht das 27 m hohe Standbild Hermanns. Die Linke auf den mächtigen Schild gestützt, erhebt er drohend das Schwert, auf dem die Worte stehen: „Deutsche Einigkeit meine Stärke, meine Stärke Deutsch- lands Macht"2). Sprich nochmals über die Lage und Beschaffenheit des Teutoburger Waldes! Besiedelnng. Was lehrt die Karte von der Besiedelung des Weser- berglandes? Es ist verhältnismäßig gering besiedelt. Weise es nach! Wir finden hier nur kleine Städte. Diese liegen meist in den Längs- tälern der Bergketten. Größere Städte finden wir dagegen in den Flußtälern der Landschaft und am Rande der Gebirge. Die be- deutendsten sind Hameln, Rinteln, Minden, Göttingen, Bielefeld und Detmold. Bestimme die Lage dieser Städte! — Sprich nochmals über die Besiedelung des Weserberglandes! Beschäftigung der Bewohner. Schließe aus der Bodenbeschaffen- heit auf die Beschäftigung der Bewohner! Die Hauptbeschäftigung der Bewohner bilden Forstwirtschaft, Ackerbau und Viehzucht. Die beiden letzten Erwerbszweige blühen vor allem in den fruchtbaren *) Der Name ist bei der Bevölkerung nicht üblich; man nennt das Gebirge nur „der (Lippische) Wald". 2) Der Erbauer des Denkmals war der Bildhauer Ernst von Bändel; es hat 90900 Taler gekostet, wozu Bändel selbst 40000 Taler beigesteuert hat (sein ganzes Vermögen); im Jahre 1875 wurde es feierlich enthüllt.

12. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde für Handelsschulen - S. 21

1917 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
D. Das Hessische und Weserbergland. 21 loschene Vulkane) und Gebirgszüge besteht und den Namen Hessisches und Weserbergland trägt. Im Osten bilden Thüringer Wald, Eichsfeld und Harz die Begrenzung, im Süden die Mainlande; im Norden geht das Gebiet in das Norddeutsche Tiefland über. Die Mittellinie bildet im Hessischen Berglande die Fulda, im Weserbergland, wie der Name schon sagt, die Weser. Bestimme nach der Karte die wichtigsten Gebirge! Wie heißt der 2. Quellfluß der Weser? J. Bodenbenutzung. a. Die Gebirge. Wie im Rheinischen Schiefergebirge eignen sich die steinigen und rauhen Höhen der Gebirgszüge nicht für den Ackerbau. Vielfach sind sie mit Sümpfen und Mooren bedeckt. Besonders der obere Teil der Rhön zeichnet sich durch unwirtliches Klima aus, und der Vogelsberg steht ihm nicht viel nach. Meißner und Habichtswald, sowie die Wesergebirge sind mit Wald bestanden, in den niederen nördlichen Ketten meist mit Laubwald. b. Die Niederungen. Zwischen den einzelnen Gebirgen finden sich größere und kleinere Tiefebenen, von denen im Hessenlande die bedeutendste die Hessische Senke (Wetterau) ist, die im Sw. zum Main abfällt. Da, wo Eder, Schwalm und Fulda sich vereinigen, hat sich ein zweites fruchtbares Tiefland gebildet, das sich bis nach Kassel zieht. Zwischen den langgestreckten Teutoburger Wald, die Weserkette und deren kleinere nordwestlichen Vorberge (Süntel, Ith, Deister) schiebt sich bereits das Norddeutsche Tiefland. Ist das Klima in den Niederungen auch erheblich milder als auf deu Höhen, so bleiben sie in ihrer Fruchtbarkeit doch weit hinter der Kölner Tief- landsbucht zurück. Der sorgfältig betriebene Ackerbau erzeugt in erster Linie Getreide, in den hessischen Tälern auch Obst. Die kühlen Sommer nördlich vom Teutoburger Walde haben hier früher den Flachsbau in erheblichem Umfange erstehen lassen. Auf dem fruchtbaren Bodeu der Gebiete um die untere Weser und Leine werden Zuckerrüben, an der Werra wird Tabak gebaut. Die Viehzucht beschränkt sich (außer der Schafzucht in der Rhön) meist auf die Flußniederungen. 2. Bodenschätze und Industrien. a. Bodenschätze. Das wichtigste Mineral im Hessischen Bergland ist die Braunkohle, die in der Wetterau, am Vogelsberge, bei Kassel und am Meißner gewonnen wird. Steinkohle findet sich nur in geringen Mengen im nördlichsten Teile des Geländes, im Wesergebirge und am nördlichen Deister. Von weiteren Bodenschätzen sind die Sandsteine der Westfälischen Pforte und des Deisters, der Ton bei Kassel und in Lippe (Ziegeleien) wichtig. Eine Anzahl von Mineralquellen haben Badeorte (Oeynhausen, Pyrmont, Salz- uflen, Wildungen u. a.) entstehen lassen, die an Bedeutung jedoch hinter denen des Rheinischen Schiefergebirges zurückstehen. d. Industrien. Die reichen Waldbestände haben eine ziemlich bedeutende Holzindustrie zur Folge (Möbelindustrie in Herford), die in der Rhön als Hausindustrie betrieben wird. Auf den früher weit verbreiteten Flachsbau

13. Der Oberflächenbau Deutschlands - S. 90

1900 - München [u.a.] : Franz
90 Das Weserbergland. die Weser sich zuspitzenden Gebirgsdreiecks wird von den Sieben- bergen (430in), einem nach Lage und Ausbau getreuen Gegenstück der Hilshöhe, dem breiten Osterwald (398 m), dem Süntel (441 in) und der sich gegen Westen immer mehr verschmälernden W e s e r k e t t e (341 in) gebildet, die nördliche Seite des Dreiecks nehmen die von Süd- West nach Nordost ziehenden Bückeberge (330m), der gedrungene, dichtbewaldete Deister (416m) und der von der Leine und Innerste umschlossene Hildesheimer Wald (441 m) ein. Durch das Querthal der Leine von Gronau bis Sarstedt wird das Gebirgsdreieck Minden— Hildesheim — Gandersheim in zwei nach Tektonik und Gesteinsbeschafsen- heit sich wohl unterscheidende Hälften zerlegt: die Siebenberge und der Hildesheimer Wald stellen Wiederholungen des muldenförmigen Baues des Hils vor, nur daß an den Seiten der flachen Buntsandsteingewölbe der Siebenberge und der Hildesheimer Berge anstatt des weißen Jura- kalkes des Hils Dogger- bezw. Muschelkalkbänke den Steilabsturz der Ketten bilden, während die Buntsandsteinsättel vermöge der Weichheit ihres Materiales hier wie dort als Thalsenken entgegentreten. Westlich der Leine tritt an die Stelle der durch die Siebenberge und den Hildesheimer Wald angedeuteten Mulden eine nach Norden schräg abfallende Platte von Juragesteinen, deren festere Schichtenglieder sich von Süden aus stufenförmig erheben. Mit diesem einfacheren Auf- bau des Gebirges zur Linken der Leine füllt das Auftreten eines neuen Gesteinselementes, des Wealdensandsteines, zusammen, durch welches einer- seits die breite Rückenform des Osterwaldes, des Deisters und der Bücke- berge, anderseits auch der Reichtum des nördlichen Weserberglandes an Braunkohlen bedingt ist. 2. Westfälisches Weserbergland. Viel einförmiger als die Osthälfte des Weserberglandes ist der im Westen des Stromes gelegene Gebirgsabschnitt, eine zumeist aus Keuper und Muschelkalk aufgebaute flachwellige Landschaft, welche im Norden und Südwesten von langgezogenen jurasischeu Höhenrücken, dem Wiehengebirge einerseits, dem Eggegebirge und dem Teutoburger Wald anderseits, begrenzt wird. Das erste Drittel der ganzen Hochfläche, das Paderborner Plate au, das sich von der Diemel bis zur Emmer erstreckt, ist eine in seinen höchsten Teilen von Muschelkalk bedeckte, darum sterile Hochfläche, die gegeu Osteu steil zum breiten Weserthal abfällt und im Westen von dem geradlinig nach Norden gerichteten schmalen Kamme des Eggegebirges begrenzt wird. Am Ostabhang der Velmer Stoot (477 m), des nördlichsten Punktes der Egge, enspringt die Emmer, die in ihrem Mittellaufe das tiefe Aufbruchbecken von Pyrmont (107 m) durchfließt und so die Grenze zwischen der Paderborner Hochfläche und dem nordwestlich gelegenen Lippeschen Bergland schärfer zum Ausdruck bringt. Das Lippesche Bergland, fast ganz aus Keuper be- stehend, erreicht in seinen Gipfeln, wie z. B. in der Bomstapel südwestlich von Rinteln, kaum 300 m und bildet in seiner gegen die Werre sich immer mehr verslachenden Bodengestalt eine Uebergangsform zu dem

14. Handbuch der Geographie - S. 135

1914 - Breslau : Hirt
Hessisches Bergland, Weserbergland und Harz. 135 a) Rechts der Weser der bewaldete, wildreiche Soning (528 m), in dem viele Sandsteinbrüche be- trieben werden; an seinem Fuße und an der Weser das gewerbfleißige Holzminden (braunschweigisch). Gegenüber das Eggegebirge, längs des 9. Mer. v. Gr. Durch sein Umbiegen nach N.w., nahe der Lippe- quelle, entsteht der lange, im wesentlichen dahin gerichtete Gebirgszug, der gemeiniglich in der Anknüpfung an die Römerzeit in seinem östlichen Teile b) Teutoburger Wald genannt wird und in einem anderen Teile Osning heißtü Die Kette steigt bis 447 m an und reicht, etwa 150 Lm lang, an Höhe abnehmend, über die Gegend von Osnabrück, wo Steinkohlen- und Erzlager ausgebeutet werden, bis an die Ems. S.w. von Detmold trägt die Groten- bnrg, d. i. Großer Berg (388m), ein Bergkegel aus Quadersandstein, das Hermannsdenkmal. o) Der Süntel hebt unfern Hameln an und wird von der Weser durchschnitten, die in der Westfälischen Pforte ihr Durchbruchstal, von Münden bis Minden, verläßt. Rechts der Jakobsberg (186 m), links der Wittekindsberg (282 m). Dieser Lücke entspricht im Osning die Senke von Bielefeld, durch die einst die Weser geflossen ist, jetzt werden beide von der Cöln—mindener Bahn in der Linie Minden—herford- Bielefeld benutzt. Die Kette nähert sich dem Osning im W. und endet als niedriger, Steinkohlen und Eisen führender Höhenzug an der Hase bei Bramsche. Mit der Namengebung steht es ebenso unsicher bei dieser Kette wie bei der vorigen, Süntel heißt in der Tat nur die Kette ö. der Weser, doch wird Ost- und West- Süntel vorgeschlagen, und weiter westlich gilt der Name Wiehengebirge. Der beste wäre wohl „Weser- kette". Die Grenze zwischen Westfalen und Hannover springt über beide Ketten hin und her. Zu jener Provinz gehören Bielefeld (78), und Herford (33), beides Hauptsitze westfälischer Leinwandweberei; bei Biele- feld die Anstalten von Bethel, die Schöpfung eines Wohltäters seines Volkes; sodann Minden (26), ehemals Bischofssitz und Festung. In der Nähe das Schlachtfeld von 1759. In Hannover liegen Osna- brück, d. i. Brücke über die Hase (66), alte Bischofsstadt, bei der jetzt auf Grund von Kohlen- und Eisen- lagern eine bedeutende Industrie erwachsen ist, und in einer Weitung des anmutigen Durchbruchstales der Weser der alte Weserbrücken-, Schleusen- und Mühlenort Hameln (22). Lachsfang. Den breiten ö. Raum zwischen den beiden Bergketten füllt das Lippische Bergland im Fürstentum Lippe, fruchtbar und ausgezeichnet durch Linnenspinnerei und -Weberei. Gegen 12 000 Ziegelbrenner wandern allsommerlich zur Arbeit in die Ziegeleien der Nordseemarschen, die „Frieslandsgänger". Im Teutoburger Walde werden Mähnenschafe (Mufflons) vom Atlas gezüchtet. — Detmold (14), an der Werre, in anmutiger Umgebung nahe der Grotenburg. — Im Bade Salzuflen, an der Werre, die größte Stärkefabrik des Festlandes. — Das mit Bauten der Renaissance geschmückte Lemgo hat Gewerbtätig- keit in Meerschaum und Weberei. Von der Weserkette bis hinab ans Steinhuder Meer reicht das Fürsten- tum Schaumburg-Lippe. Residenz das freundliche Bückeburg (6). ck) Von dem buntgewürselten Berglande bis an die Leine gehören hierher die geologisch und ihrer äußeren Gestalt nach merkwürdige, der Kreidebildung ungehörige Hilsmulde, der langgestreckte Ith mit jähen Dolomitklippen und die hannoverschen Kohlengebirge, darunter der bogenförmige Deister, welche die gewerbliche Blüte der Hauptstadt gefördert haben. Alle diese Berge erheben sich durchweg zu 400 m. 3. Das Leinebergland, nach einem Stamme des alten Sachsens auch Ostfälisches Berg- land, wird von Thüringen getrennt durch das Hochland des Eichsfeldes und geht im N.o. in das ebenso durch Brüche mosaikartig in Schollen zergliederte Nördliche Harzvorland oder Subherzynische Hügelland über. Politisch gehört das Leinebergland überwiegend zu Han- nover, wird aber zerschnitten durch einen mehrfach gezackten braunschweigischen Streifen, der vom Harz nach der Weser bei Holzminden läuft. 1 1 Beide Bezeichnungen kommen im Munde des Volkes nicht vor. Dieses benennt nur die einzelnen Teile des Ge° birges. Ms Gesamtbezeichnung der Gebirgskette im s.w. Teile des lippischen Landes hört man dort nur den Namen „^ippilcher Wald' oder auch kurzweg „der Wald". Der Name des Tötehofes am Fuße der Grotenburg kann für der „Schlacht im Teutoburger Walde" nicht allzuviel beweisen, denn er wird wohl nur der „Große Hof bedeuten und kommt in dieser Bedeutung auch anderswo vor. Die bedeutenden Burgreste auf dem Berge be- zeugen allerdings, daß dieser eine Stätte altdeutscher Kämpfe war, scheinen aber eher auf die Sachsen- als auf die herus erzett zurückzuführen zu sein. Dennoch zieht der Berg in dieser Frage durch seine hervorragende Lage mit emer gewpfen mneren Wahrscheinlichkeit immer wieder die Blicke auf sich. S. auch Bild 85, S. 225.

15. Das Deutsche Reich - S. 28

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 28 - a) Die hessische Senke stößt im 8. an die von der Nidda mit ihrem . Nebenfluß, der Wetter, dnrchflossene Ebene der Wetteran. Weiter nach N. besteht sie aus einem flachwelligen Hügellande mit kurzen Bergrücken. Unter diesen tritt westlich von Kassel der Habichtswald mit schönen Park- anlagen und dem Schlosse Wilhelms!)ölje1) hervor. b) Das hessische Waldgebirge schließt sich im 8. an den Spessart an. Es ist eine größtenteils bewaldete Bodenschwelle mit aufgesetzten Bergrücken, unter denen das Vogelsgebirge und die Rhön die bedeutendsten sind. — Das Vogelsgebirge, ein sanft ansteigendes, kegelförmiges Massengebirge, ist das größte zusammenhängende Bergland vulkanischen Ursprungs (Basalt und Basalt- lava) in Deutschland. Den Grundstock der Rhön bildet eine mächtige, aus buntem Sandstein gebildete Hochfläche, auf der wild zerrissene Basaltfelsen, „wie Vorposten nach allen Weltgegenden ausgestellt", ihre kühnen Häupter erheben. In der eigentlichen sogenannten hohen Rhön erhebt sich bis zu 950 m die Wasserkuppe, der höchste Gipfel des hessischen und Weserberg- laudes. Zahlreiche Flüsse und Bäche entwässern die Rhön zum Main und zur Weser. In den Main ergießt sich die fränkische Saale. Unterhalb der Wasserkuppe entspringt die Fulda, die Hauptwasserader des hessischen Berg- landes; sie berührt im „Kasseler Becken" die hessische Senke und vereinigt sich darauf mit der vom Thüringer Walde kommenden Werra zur Weser, die in schmalem Thale dem Weserberglande zufließt.') 2. Das Weserbergland bildet die nach Nw. umschwenkende Fortsetzung des hessischen Berglandes. Es besteht ans vielen einzelnen Bergzügen, Hügeln und Hochflächen, die an malerischen Landschaften nicht arm sind. Zwei zu- sammenhängende Züge schließen es im W. und 0. vom norddeutschen Flach- lande ab: im W. die Egge mit ihrer nordwestlichen Fortsetzung, dem Tento- burger Waldes, im 0. aus dem rechten Weserufer der mit prächtigen Buchenwäldern bedeckte Solling, der durch mehrere uiedrige Hügelketten mit dem Süntel (Wiehen- und Wesergebirge — Ost- und Weftsüntel) verbunden ist. Dieser wird von der Weser in der Porta Westfalica durchbrochen. Der Teutoburger Wald, ein 100 km langes, an Sagen und geschicht- licheu Erinnerungen reiches Waldgebirge, besteht aus mehreren parallelen, mit Laubwald bedeckten Zügen, die von kurzen Querthäleru durchbrochen sind. Der schönste Teil, der Lippesche Wald, trägt auf dem aus der Bergkette vor- springenden Gipfel der Groteuburg das Hermannsdenkmal.^) Der Tento- burger Wald ist das Quellland der Lippe (wohin?) und der Ems (zur Nordsee). *) Aufenthaltsort Napoleons Iii. während seiner Gefangenschaft 1870. 2) Gedicht: Die Weser, von F. Dingelstedt. 3) Auf dem Winnefelde bei Detmold Kampf des Cheruskerfürsten Hermann gegen Varus (9 n. Chr.). — Gedicht: Die Teutoburger Schlacht, vou Scheffel. 4) Schöpfer des fast 60 m hohen Denkmals: Ernst von Bändel.

16. Aus der allgemeinen Erdkunde, Deutschland - S. 194

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 194 — (Bonifatius). Westlich von Kassel liegt Arolsen, die Hauptstadt des Fürstentums Waldeck. Weitere bekannte Siedlungen dieses Gebietes find Wildungen (Badeort), Marburg und Gießen (Lahn). Zum Weserbergland gehören ebenfalls eine Anzahl größerer und kleinerer Gebirgszüge, Hochflächen und Hügellandschaften. Sie begleiten die Weser auf beiden Seiten bis zu ihrem Eintritt in das Nord- deutsche Tiefland. Von größeren und kleineren Talweitungen durchsetzt, bietet auch das Weserbergland reiche Abwechselung in seinem Land- schastsbilde. In dem ganzen Gebiete sind alle Formationen von der Stein- kohlenzeit bis zur Braunkohlenzeit vertreten. Nirgends sonst in Deutschland ist eine solche Mannigfaltigkeit der Schichten zu finden wie hier. Das bunte Durcheinander der Schichten ist in erster Linie auf das Einsinken des Münsterlandes zurückzuführen. Sein Nachbar- gebiet, das Weserbergland, wurde dadurch auf einen engeren Raum ver- wiesen. Die Schollen falteten sich, oder kamen auch in Überkippung, und am Rande — wie z. B. im Teutoburger Walde und Eggegebirge — wurden sie aufgebogen. Verwerfungen innerhalb des Gebietes haben die Mannigfaltigkeit der Schichten noch erhöhen helfen. Im südlichen Teile des Weserberglandes sind die Schichten der Trias vorherrschend, im nördlichen Gebiet mehr diejenige^ der Jurazeit. In den süd- lichen Höhenzügen, östlich der Weser, ist auch Basaltgestein zu finden. Die Flußtäler sind Erosionstäler. Die einzelnen Bergzüge erreichen in ihren höchsten Kuppen kaum eine Höhe von 500 m. Über den Boden des Wesertales erheben sie sich bis zu 350 m und erscheinen dadurch dem Auge bedeutender als manches in Wirklichkeit höhere Gebirge. Auf der Ost feite der Weser ist im Süden zunächst der Solling zu nennen. Er besteht vorwiegend aus Buntsandstein und fällt zur Weser und Leine steil ab. Im Moos- berg (513 m) erreicht er seine größte Höhe. Er ist ganz mit Wald be- standen. Dann folgen in nordwestlicher Streichrichtung der Hils und der Ith, die parallel laufenden Bergketten Süntel und Deister und die von Nordosten nach Südwesten gerichteten Bückeberge. Den Nord- rand des östlichen Teiles des Weserberglandes bildet die östliche oder die eigentliche Weserkette. Im Jakobsberge oberhalb von Minden er- reicht sie die Weser. Ihn schmückt ein Bismarckdenkmal. Gegenüber auf dem linken Weserufer erhebt sich der Wittekindsberg. Er er- innert uns an den berühmten Heerführer der Sachsen in den Kriegen gegen die Franken. Auf seinem höchsten Punkte steht das Kaiser Wilhelm-Denkmal, welches die Provinz Westfalen errichtet hat. Zwischen beiden Bergen bildet der Durchbruch der Weser die West- fälische Pforte oder Porta Westfalica. Der Durchbruch der Weser durch das Wesergebirge ist aber so ganz anderer Art als derjenige des Rheins durch das Rheinische Schiefergebirge oder der Elbe durch das

17. Der Oberflächenbau Deutschlands - S. 92

1900 - München [u.a.] : Franz
92 Das Weserbergland. teile des Münsterschen Senkungsgebietes ist, daß dasselbe namentlich im Norden von einem mehrere Kilometer breiten Saum umgeben ist, in welchem die verschiedensten Schichten, insbesondere untere Kreide und Muschelkalk, senkrecht oder überkippt auftreten und, entsprechend ihrer ungleichen Widerstandsfähigkeit, Unebenheiten von verschiedener Breite und Steilheit bilden. So setzt sich der Teutoburger Wald in der Gegend von Detmold, wo neben der oberen und unteren Kreide noch Muschelkalk an seinem Aufbau beteiligt ist, aus drei durch sehr enge Thäler von einander getrennten Parallelketten zusammen, von denen die aus Muschelkalk bestehende östliche Kette mit der Grotenbnrg (Armin- denkmal 388 m) die höchste ist. Die dreifachen Parallelketten werden von zwei tiefen, bis zur Basis des Gebirges einschneidenden Qnerthülern, der Dörenschlucht bei Detmold und der Bielefelder Schlucht, durchbrochen, durch welche den großen Heerwegen von den Rheinlanden nach dem Wesergebiet die Richtung vorgezeichnet ist. Jenseits des Qnerthales von Ravensberg besteht der nach Westen immer niedriger werdende Tento- burger Wald nur noch aus zwei Ketten, und im Tecklenburgischen, wo die Höhe des Gebirges bis auf 200 in herabsinkt, bildet dasselbe nur noch einen Rücken, der sich gegen Rheine an der Ems langsam verflacht. Das von der Porta Westfalica bis zu dem ersten Knie der Hase ziehende Wie Heng ebirge wiederholt aufs genaueste die Hauptzüge der Gestaltung des Teutoburger Waldes. Im Osten aus mehreren parallelen Rücken jurasischer Gesteine bestehend, die genau die Biegungen der Rücken des Teutoburger Waldes nachahmen, vereinfacht sich der Bau des Wiehen- gebirges nach Westen, und schließlich endet dasselbe im Norden von Osnabrück wie sein südliches Gegenstück als ein einfacher Wall, an seinem Westende in dem kohlenreichen Piesberg (161 in) noch die halbe Höhe des im übrigen ca. 300 in hohen Bergrückens erreichend. Das zwischen den beiden Parallelgebirgen eingeschlossene Tiefland- stück wird größtenteils von Keuperschichteu, in der Nähe von Herford auch von einer zerstückelten Liasdecke eingenommen. Der Boden dieses flachwelligen Osnabrücker Landes eignet sich vorzüglich zum Korn- und Flachsbau; darum bilden Bielefeld und Herford die rechten Mittelpunkte der nordwestdeutschen Garn- und Leinwandfabrikation. 14. Kapitel. Wewässerung und Wegnetz des Weferlandes. 1. Bewässerung. Die Hauptwasserader des hessischen Berglandes ist die Fulda, Dieselbe entspringt an dem Südabhang der Wasserkuppe in 861 in Meereshöhe, umfließt in zuerst westlich, dann nördlich gerichtetem Lauf mit bedeutendem Gefälle (5,9 in auf 1 km) die nördliche Kuppenrhön und den Seulingswald, durchquert dann von Bebra aus,

18. Europa - S. 231

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
F. Mitteleuropa. Weserbergland. 231 Im O. der Solling, gegenüber der Diemelmündung, bis über 500 in hoch, ein Sandsteinrückm mit prächtigen Forsten, Wiesen und Torfbildung. Im No., unfern Hannover, der Deister, 400 Hl hoch, reich an Buchen- und Eichenwald, Steinkohlen x) und Salinen. Aehnlich steht es mit Süntel und Weserkette. Der Süntel liegt hufeisenförmig im S. des Deister und ist 440 m hoch. Von ihm aus zieht die östliche Weserkette (bis 360 m hoch) an die Weser und tritt an sie heran im Jakobsberge (180 in hoch), der mit dem gegenüberliegenden Wittekindsberge (280 in hoch) zusammen die Porta Westfalica (Scharte) bildet; von hier aus streicht die westliche Weserkette oder das Wiesengebirge, bis znr Ems (bez. Bramsche), niedriger als die östliche, doch mehr in die Augen fallend, von Hunte und Hase durchbrochen^). Dem Solling gegenüber liegt im W. der Weser die flachwellige Hoch- fläche von Paderborn (Köterberg 500 in), so genannt, weil sie einst zum Bisthum Paderborn gehörte; im Nw. davon das niedrigere Lippesche und Osuabrückische Bergland, ersteres mit dem Kessel von Pyrmont (Bad!)^). Die westliche Begrenzung durch 2 ausgeprägte Ketten gebildet. Die südliche ist die Egge (465 in hoch), zwischen der Diemel und Horn; auf ihrem Kamme führt ein Weg entlang, von dem aus mau uach beiden Seiten in's Land hinabblickt. Nach W. Abfall zu einer Hochfläche „der Senne", auf der gute Pferde, fast wild lierumlaufend, gezogen werden. Von Horn*) ab zieht der Teutoburger Wald^) (bis 450 in hoch) oder Osning (so heißt er namentlich im So.), nach Nw., gleich der Egge mit schönem Buchen- wald bedeckt. Er besteht aus mehreren langen Parallelketten, die nur von wenigen Qnerthälern („Dören" - Thüren) durchbrochen werden6). Ganz im Nw. das Ibbenbüren er Kohlengebirge (Steinkohlen!), niedriger, doch breiter. Von besonderem Interesse neuerdings die Grotenburg im Sw. von Detmold mit dem 60 in hohen Hermannsdenkmal, auf dem die Worte stehen: Deutschlands Einigkeit meine Stärke. Meine Stärke Deutschlands Macht. Iii. Der westliche Theil. Das Niederrheinische Schiefergebirge. § 303. Allgemeines. Das Niederrheinische Schiesergebirge, von aus- Zu § 30*2. ') Diese, obwohl geringerer Qualität, fördern doch wesentlich die In- dustrie der Stadt Hannover. Nahe dem Deister Bad Nenndorf. 2) Weser und Weserkettc strategisch wichtig als Verteidigungslinie für die im No. liegende Ebene. Im S. von Minden einst die Schlacht von Iclisiaviso (16 n. Chr.) und bald darauf östlicher eine zweite Schlacht. Niederlage der Franken am Süntel (782) Schlacht bei Hastenbeck am Süntel (1757), bei Minden 1759. 3) Auch dies Bergland wichtig wegen Verteidigung gegen ein von W. heranziehen- des Heer. Daher 783 hier die Schlachten von Detmold und Osnabrück Im Sw. der Pforte an der Werra liegt hier Bad Rehme (Oeynhausen). *) Hier die Extersteine, 5 gelblich graue Sandsteinfelsen, gleich Riesenzähnen, 40 m hoch aufragend, mit angehauener Kapelle und sehr alten Scnlptnren. Zu beiden Seiten der Egge die Bäder Driburg lim O.) und Lippspringe. 5) Der Teutoburger Wald so genannt, weil man früher annahm, daß in ihm die Schlacht in Teutoburgiensi saltu (Tac. ab exc. d. A. 1,60) geschlagen sei. Sie hat aber südlicher in der Quellgegend der Ems und Lippe stattgefunden.' Im S. des Teutoburger Waldes Paderborn, einst wichtig durch seine Lage im innersten Winkel der Münsterschen Tieflandsbucht (Reichstag 777!) 6) Solche sind die Dörenschlucht, der Bielefelder Paß (Köln-Mindener Eisenbahn!) und der Iburg er Paß.

19. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 15

1910 - Hannover : Helwing
— 15 — gelagert sind. Vor dessen: Südostende, nur durch einen schmalen Spalt bei Springe getrennt, liegt der Saupark, das kaiserliche Jagdrevier, und weiterhin der Osterwald. Vor dem Nordwestende des Deisters, aber 15 Km abgerückt, tresseu wir aus die bekaunten Reh burger Berge am Stemhnder Meere, die auch aus Deistersandstein und Kohleneinlagen bestehen. Auch die Weserkette hat, wie der Süntel den Deister, ebensalls einen bedeutenden Bergzug hinter sich, die kohlenreichen Bückeberge. Aber diese sind nicht durch eine größere Talmulde abgegliedert, sondern sie treten in der Nähe der höchsten Höhen der Weserkette, der Luhdeuer Klippen, unmittelbar mit ihrem Westende an diesem Bergzug heran. Die von der Weser durchbrochene Weserkette setzt sich jenfeit der Weser sort in dem Wiehengebirge. Die einfache Kette desselben beginnt mit dem Wittekindsberge, ans welchem das Denkmal Wilhelms I. steht; sie verbreitert sich allmählich-und wird-schließlich in der Nähe von Osnabrück zu einer mehr als 10 km breiten, lieblichen Hngellandschast, die sich bei Bramsche in der Ebene verliert. Parallel mit dem Wiehengebirge streicht der Teutoburger Wald. Mit diesem Namen wird gewöhnlich die lang gedehnte Bergkette von der Diemel bis an die Ems bei Rheine bezeichnet, die jedoch in ihren ein- zelnen Teilen verschiedene besondere Namen führt. Das Gebirge beginnt niit der Egge, dem steilen Rande der Paderborner Hochebene. In der Nähe des Lippeschen Städtchens Horn ragen die mit religiösen Bildwerken geschmückten Externsteine ans. Hier wendet sich der Zug nach Nw. und heißt bis zur Döhrenschlucht, einer Berglücke westlich von Detmold, Lippescher Wald, von da ab bis zur Schlucht bei Bielefeld Osning. Auf dieser Strecke erhebt sich südlich vou Detmold die Grotenbnrg (d. i. großer Berg), auf deren waldgekröntem Gipfel das Hermannsdenkmal errichtet ist, da die Sage den Ort der Hermanns- schlacht (9 n. Chr.) hierher verlegt; es ist ein turmartiger Bau mit dem 13 m hohen Standbilde Armins. Bon der Bielefelder Schlucht an heißt das Gebirge gewöhnlich Teutoburger Wald, beim Volke hat diese Strecke keinen gemeinsamen Namen. Nach dem Eintritt in die Provinz Hannover erreicht der Teutoburger Wald in dem Dörenberg (in den Jburger Bergen gelegen) eine Höhe von 330 m und endet im Westfälischen mit dem scharf in die Ebene vorspringenden Huxberge, Gewässer und Zlnfiedlnngen. Zwei große Talwege durchziehen vom Süden bis zur norddeutschen Ebeue das vielgestaltige Bergland, die Flußtäler der Weser und der Leine; zu dieseu hin öffnen sich die bedeutendsten Nebentäler des gesamten Gebietes. In diesen Talmulden liegen auch mit wenigen Ausnahmen die bedeutenderen Städte, die darum bei der Betrachtung der Flnßlänse von Weser und Leine auch gleich ihre Würdigung finden mögen. Die Leine. Tie Leine entspringt bei dem Dorse Leineselde im sächsischen Eichs- selde; sie wendet stch zunächst nach Südwesten, wendet dann aber am Rnsteberge bei Ahrenshausen, bei ihrem Eintritte in unser Land, schars nach Norden um und behält diese Lausrichtung bei bis zu ihrer Mündung

20. Lehrbuch der Erdkunde - S. 388

1903 - Trier : Lintz
388 Die deutschen Landschaften. Cassel- Die größte und ge werbreichste Stadt ist Cassel (110000 E.). In seinem bedeutenden Gewerbe nehmen Maschinen- und Loko- motivbau die erste Stelle ein. 2. Das nördliche Weserbergland, a) Das Landschaftsbild. § 288. Die Berggruppen und Höhenzüge zu beiden Seiten der Weser Bau haben ebenfalls wenig Zusammenhang, verlaufen aber meist ketten- im allgemeinen, f q r m j Sie bestehen im S aus Bunt Sandstein, im N vorwiegend aus Jurakalk Gebirge. Auf der rechten Wes er Seite erheben sich zunächst die hochgewölbten Bergmassen des Solling (a. ah. sulinga Morast). Nach N folgt der Hils, der den Westrand der Hilsmuide bildet. Die nördlichsten Erhebungen sind der Deister, der Siintel und die Bückeberge. Sie zeigen eine vorherrschende Längenausdehnung, streichen nach Nw hin und werden als zerstückelte Weser- kette bezeichnet. Ihre Fortsetzung auf der linken Weserseite bildet das Wieheugebirge, ein schmaler niedriger Höhenzug. Fast parallel zu ihm zieht sich etwas südlicher der höhere (bis 455 m) und längere Teutoburger Wald hin, der aus zwei bis drei Parallel- ketten besteht. Der bekannteste und wichtigste Einschnitt in diesen Gebirgszug ist der Bielefelder Paß, durch den die Eisenbahnlinie Cöln—minden—hannover—berlin geführt ist. Als ein mauerartig, unvermittelt aus der flachen Umgebung aufsteigender Hühenzug tritt der Teutoburger Wald sehr wirksam in die Erscheinung. In seinen Waldesdickichten vernichtete der Cheruskerfürst Hermann die Legionen des römischen Feldherrn Varus. Die Grotenburg (385 m), ein bei Detmold gelegener Berg, trägt auf ihrer, von einem doppelten Hünenringe umgebenen Spitze des Hermannsdenkmal. An das Ostende des Teutoburger Waldes setzen sich nach S die hochgewölbten Bergrücken des Eggegebirges und an dessen Südende nach W die Ausläufer des Haarstranges an. Dem Eggegebirge (von eggja = schärfen, wegen der Kammbildung des Gebirges) fehlen Einschnitte und Quertäler, im Gegensätze zum Teutoburger Walde, vollständig. So bildet es einen schützenden Wall, den die alten Germanen noch durch Wallburgen verstärkt hatten. weser und ihr Den Wasserabfluß, kleine Gewässer, sammelt die Weser. Wo schön bewaldete Berge oder eigenartig zerklüftete Sandsteinfelsen dicht an die Weser herantreten, entfaltet ihr Tal landschaftliche Schönheit. An der Porta Westphalica tritt sie zwischen zwei bewaldeten Bergen wie aus einem Tore heraus, um den Lauf durch die weite Ebene zu beginnen. Auf dem Wittekindsberge, dem Berge zur Linken, steht das 88 m hohe Denkmal, das die Provinz Westphalen dem Kaiser Wilhelm I. gesetzt hat. b) Das Kulturbild. § 289. Wie im Hessenlande kommen die Berggruppen fast nur Berggruppen, für die Forstwirtschaft und die Gewinnung von Sand- und Kalksteinen in Betracht.