Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 143

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 143 — Strauß durch seine Größe auf. Termiten und Moskitos werden dem Menschen oft lästig. Die Haustiere sind zumeist in Afrika nicht heimisch, sondern eingeführt. Wichtige Handelsartikel aus dem Tierreich sind Elfenbein, Felle, Wolle und Straußenfedern. — Von Mineralien liefert Afrika hauptsächlich Gold, Diamanten und Salz; auch Kohlen, Kupfer und Marmor kommen vor. Bewohner. Ganz Nordafrika wird von Kaukasiern bewohnt. Zu ihnen gehören die Ägypter, Berber, Abessinier, die Bewohner der Sahara und die Galla und Somali. Malaiischen Ursprungs sind die Howas. Die Buschmänner und Hottentotten bilden die sogenannte südafrikanische Rasse. 3/4 der Bewohner Afrikas aber machen die Neger ans. Sie stehen noch jetzt auf einer sehr niedrigen Kultur- stufe. Die Ursachen hiervon sind 1. die Abgeschlossenheit des Erdteils, die die Neger hinderte, mit andern Völkern in Verkehr zu treten und sich deren Kultur anzueignen, 2. das tropische Klima, das sie schlaff und zu jeder Arbeit träge machte. 3. der natürliche Reichtum Afrikas an Erzeugnissen aller Art, der sie der Notwendigkeit überhob, durch körperliche und geistige Arbeit für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Einfluß der europäischen Kultur. Der Unternehmungsgeist und die Tatkraft der Europäer überwanden auch die Abgeschlossenheit Afrikas. Viele Dampferlinien und zahlreiche Telegraphen und Kabel erleichtern jetzt die Verbindung mit dem Erdteil. Eisenbahnen umgehen die Strom- schnellen, dringen in die Wüste vor und werden bald Kapstadt mit Kairo verbinden. Artesische Brunnen rufen in einst unfruchtbaren Ge- bieten reiches Pflanzenleben hervor. (Algier.) Die europäischen Staaten, die hier Kolonien anlegten, gründeten zugleich Schulen; die Kanslente, die kamen, um die Erzeugnisse Afrikas zu holen, brachten europäische Gesittung, und die Missionare sind schon lange am Werk, auch im „dunklen Erdteil" die heidnischen Greuel durch die Ausbreitung des Christentums zu verdrängen. Besitzungen europäischer Staaten. qkm Flächeninhalt Einwohner Großbritannien..................5775000 31000000 -..................5174 0u0 31000000 Deutsches Reich. .......2359000 12000000 Belgien (Kongostaat)..............2382000 19000000 Portugal ............2071000 6 650 060 Türke: (ohne Ägypten)............1051000 1 000000 stauen............490000 732000 Spanien......................213000 291000 Amerika. § 148. Allgemeines. Grenzen und Lage. Amerika wird im D;len oom Atlantischen, tm Westen vom Stillen Ozean begrenzt. An der Südspitze gehen diese beiden Weltmeere ineinander über. Die Nordgrenze bildet das

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 143

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
Strauß durch seine Größe auf. Termiten und Moskitos werden dem Menschen oft lästig. Die Haustiere sind zumeist in Afrika nicht heimisch, sondern eingeführt. Wichtige Handelsartikel aus dem Tierreich sind Elfenbein, Felle, Wolle und Straußenfedern. — Von Mineralien liefert Afrika hauptsächlich Gold, Diamanten und Salz; auch Kohlen, Kupfer und Marmor kommen vor. Bewohner. Ganz.. Nordafrika wird von Kankasiern bewohnt. Zu ihnen gehören die Ägypter, Berber, Abefsinier, die Bewohner der Sahara und die Galla und Somali. Malaiischen Ursprungs sind die Howas. Die Buschmänner und Hottentotten bilden die sogenannte südafrikanische Rasse. 3/4 der Bewohner Afrikas aber machen die Neger aus. Sie stehen noch jetzt auf einer sehr niedrigen Kultur- stufe. Die Ursachen hiervon sind 1. die Abgeschlossenheit des Erdteils, die die Neger hinderte, mit andern Völkern in Verkehr zu treten und sich deren Knltnr anzueignen, 2. das tropische Klima, das sie schlaff und zu jeder Arbeit träge machte, 3. der natürliche Reichtum Afrikas an Erzeugnissen aller Art, der sie der Notwendigkeit überhob, durch körperliche und geistige Arbeit für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Einfluß der europäischen Kultur. Der Unternehmungsgeist und die Tatkraft der Europäer überwanden auch die Abgeschlossenheit Afrikas. Viele Dampferlinien und zahlreiche Telegraphen und Kabel erleichtern jetzt die Verbindung mit dem Erdteil. Eisenbahnen umgehen die Strom- schnellen, dringen in die Wüste vor und werden bald Kapstadt mit Kairo verbinden. Artesische Brunnen rufen in einst unfruchtbaren Ge- bieten reiches Pflanzenleben hervor. Mgier.) Die europäischen Staaten, die hier Kolonien anlegten, gründeten zugleich Schulen; die Kaufleute, die kamen, um die Erzeugnisse Afrikas zu holen, brachten europäische Gesittung, und die Missionare sind schon lange am Werk, auch im „dunklen Erdteil" die heidnischen Greuel durch die Ausbreitung des Christentums zu verdrängen. Besitzungen europäischer Staaten. qkm Flächeninhalt Einwohner Großbritannien..................5270000 42000000 Frankreich....................5300000 28000000 Deutsches Reich..................2412000 12000000 Belgren ikongostaat)..............2253000 14000000 Portugal . .....................2130000 8300000 Türkei (ohne Ägypten)............1033000 1 000000 Italien......................247000 330000 Spanien ..............9000 380000 Amerika. § 148. Allgemeines. Grenzen und Lage. Amerika wird im Osten vom Atlanti- schen, im Westen vom Stillen Ozean begrenzt. An der Südspitze stoßen diese beiden Weltmeere zusammen. Die Nordgrenze bildet das

2. Europa ohne Deutschland - S. 163

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 163 — und zu jeder Arbeit träge machte, 3. der natürliche Reichtum Afrikas an Erzeugnissen aller Art, der sie der Notwendigkeit überhob, durch körperliche und geistige Arbeit für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Hinsichtlich der Religion gehören die meisten Bewohner Afrikas dem Heidentum an. Den Norden des Erdteils hat der Islam in Besitz genommen. Das Christentum ist noch wenig verbreitet. 8. Einfluß der europäischen Kultur. Der Unternehmungsgeist und die Tatkraft der Europäer überwanden auch die Abgeschlossenheit Afrikas. Viele Dampferlinien und zahlreiche Telegraphen und Kabel erleichtern jetzt die Verbindung mit dem Erdteil. Eisenbahnen umgehen die Stromschnellen, dringen in die Wüste vor und werden bald Kap- stadt mit Kairo verbinden. Artesische Brunnen rufen in einst unfruchtbaren Gebieten reiches Pflanzenleben hervor. (Algier.) Die europäischen Staaten, die hier Kolonien anlegten, gründeten zugleich Schulen; die Kaufleute, die kamen, um die Erzeugnisse Afrikas zu holen, brachten europäische Gesittung, und die Missionare sind schon lange am Werk, auch im „dunklen Erdteil" die heidnischen Greuel durch die Ausbreitung des Christentums zu verdrängen. Die Austeilung Afrikas. A. Selbständige Staaten. Abessinien, Negerrepublik Nigeria. B. Besitzungen fremder Staaten. Frankreich: Marokko, Algier, Tunis, die westliche Sahara, Französisch-Sudan, Französisch-Kongo, Madagaskar. England: Südafrika, Britisch-Zentralafrika, Britisch-Ostasrika, Britisch-Ägyptischer Sudan. Dazu Besitzungen in Oberguinea und einige Inseln. Deutschland: Deutsch-Ostafrika, Deutsch-Südwestafrika, Kamerun, Togo. Portugal: Mozambique, Angola (nördlich von Deutsch-Südwest- afrika), Azoreu, Madeira, Kapverdische Inseln, Portugiesisch-Ostafrika. Belgien: Belgisch-Kongo. Türkei: Ägypten (unter englischer Verwaltung), Tripolis (von Italien beansprucht). Kleinere Besitzungen haben Spanien und Italien. Ii*

3. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 40

1911 - Leipzig : Hirt
40 Iii. Afrika. ozeanischen winde auf das Innere gehindert, Fast der ganze Erdteil liegt innerhalb der )ahres-)fotherme von 20°. Afrika ist der „heiße Erdteil". Von den Gewässern Afrikas sind zwar der Nil, der Kongo und der Nigir sehr wasserreich, aber der Nil und der Kongo, auch der Sambesi und sein Nebenfluß Schire stellen in ihren Stromschnellen dem Lindringen der Schiffe eine unbewegliche Schranke. Da auch tief einschneidende Meeresbuchten fehlen, so blieb Afrika so lange der „dunkle Erdteil". Die Bevölkerung Afrikas ist sehr dünn. Sie wird auf ungefähr ^0 Mil- lionen geschätzt. Reste der früheren Bewohner sind die Buschmänner und Hottentotten im 3 und die Zwergvölker. Überwiegend hamitische Ägypter und Berber wohnen im N. Vom S der Sahara herrschen bis weit in den 3 des Erdteils die Neger, die sich in Sudanneger und Bantuneger scheiden. Der Äquator bildet ungefähr die Grenze zwischen ihnen. Eingewandert sind von 0 die malaiischen £?owa in Madagaskar, Araber in die nördlichen Küstenländer, Juden in die Atlasländer, in neuerer Zeit Europäer in alle Küstenländer, hauptsächlich in Südafrika. Die Zahl sämt- licher Europäer beträgt aber wenig über eine Million. Die Bevölkerung ist meist stark gebräunt oder schwärzlich gefärbt, daher heißt Afrika auch der „schwarze Erdteil". Religion. Die meisten Negervölker treiben Ahnen- und Totenverehrung. Die der atlantischen Küstengebiete verehren Fetische. Der )slam ist durch die Araber fast über gauz Nordafrika verbreitet. Dem Ehristentum sind die Kopten in Ägypten und die Mehrzahl der Bewohner von Habesch treu geblieben. Die Höwa sind überwiegend evangelisch. Die Kultur der Eingeborenen ist sehr verschieden. Die Buschmänner und die Zwergvölker sind )agdvölker, die Bantuneger hauptsächlich Vieh- züchter, die Sudanneger Hackbauern. Gewerbebetrieb und Handel sind zwar bei den eingewanderten Völkern vorhanden, aber Gewerbe wie die Eisen- bearbeitung gehen infolge der europäischen Einfuhr schnell zurück. Der wirtschaftliche Wert Afrikas war bis vor kurzem unbekannt. Früher bildete Elfenbein die einzige wertvolle Handelsware. Jetzt ist Afrika das erste Goldland und das erste Diamantenland der Erde. Es birgt auch reiche Schätze an Kohlen, Erzen und Salzen. Mit Vorderindien streitet Afrika um den ersten platz in der Erzeugung von Pflanzenfetten (j)almkernen, Sesamöl, Erdnüssen). Es erzeugt auch viel Kautschuk, Baumwolle und Datteln. Die afrikanische Tierwelt versorgt Europa mit großen Mengen von Wolle, Straußenfedern und Fellen, während das Elfenbein immer seltener wird. Afrika wird bedeutend mehr Handelsware liefern, wenn es gelingt, den Neger, der als Ackerbauer nur die Frauen arbeiten läßt und als

4. Europa ohne Deutschland - S. 162

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 162 — die weiten Grassteppen dem Eindringen ins Innere große Hindernisse entgegen. 4. Bewässerung. Selbst die wasserreichen Ströme Afrikas bieten keine Eingangspforten, da sie teils durch Versandung ihrer Mündungen, teils durch viele Stromschnellen in ihrem Mittellauf für die Schiffahrt ungeeignet sind. 5. Klima. Ferner trägt das Klima dazu bei, den Erdteil unzu- gänglich zu machen. Es erzeugt an den sumpfigen Küsten verderbliche Fieber; diesen ist schon mancher kühne Forscher (Dr. Nachtigall) zum Opfer gefallen. Das Innere Afrikas wird durch die geringe Gliederung des Erdteils und die hohen Randgebirge dem mildernden Einfluß des Meeres'entzogen. Dieselben Ursachen bedingen für viele Teile des Fest- landes auch Regenarmut, die wieder Wüsten- und Steppenbildung zur Folge hat. 6. Erzeugnisse. Die afrikanische Pflanzenwelt bietet manches Eigenartige. Der Affenbrotbaum hat zuweilen einen Stamm von 20—25 m Umfang, und seine Krone mißt wohl 40 in im Durchmesser. In den Sümpfen der Küste wuchern die Luftwurzeln des Mangrovebaumes. Verschiedene Arten der Palmen liefern Öl, Kopra und Datteln. Kaffee, Kakao, Baumwolle, Kautschuk und Halsa sind wertvolle Ausfuhrgegen- stände. — In der Tierwelt ragen Elefant, Flußpferd, Nashorn und Krokodil mit ihren gewaltigen Körperformen hervor. Einen scharfen Gegensatz zu ihnen bilden die zierlichen Gazellen- und Antilopenarten und die langhalsige Giraffe. Die Wüsten und Steppen beherrscht der König der Tiere, der Löwe. Unter den Vögeln fällt der schnellfüßige Strauß durch seine Größe auf. Termiten und Moskitos werden dem Menschen oft lästig. Die Haustiere sind zumeist in Afrika nicht heimisch, sondern eingeführt. Wichtige Handelsartikel'aus dem Tierreich sind Elfenbein, Felle, Wolle und Straußenfedern. — Von Mineralien liefert Afrika hauptsächlich Gold, Diamanten und Salz; auch Kohlen, Kupfer und Marmor kommen vor. 7. Bewohner. Die Rassen: Ganz Nordafrika wird von Kau- kasiern bewohnt. Zu ihnen gehören die Ägypter, Berber, Abeffinier, die Bewohner der Sahara und die Galla und Somal. Malaiischen Ursprungs sind die Howas. In Südafrika haben die Buschmänner und Hottentotten ihren Sitz. 3/4 der Bewohner Afrikas aber machen die Neger aus. Sie stehen noch jetzt auf einer sehr niedrigen Kulturstufe. Die Ursachen hiervon sind 1. die Abgeschlossenheit des Erd- teils, die die Neger hinderte, mit andern Völkern in Verkehr zu treten und sich deren Kultur anzueignen, 2. das tropische Klima, das sie schlaff

5. Bd. 2, Ausg. B - S. 354

1903 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 354 — Südlich Don diesen Mischvölkern hat die Neger-Rasse ihre Heimat. Zu ihr gehört die weitaus größte Anzahl der Bewohner Afrikas. Bei wenigen Völkern der Erde ist die Rasseneinheit so ausgeprägt wie bei den echten Negern, trotzdem im besondern bei den zahlreichen Stämmen mannigfaltige Unterschiede hervortreten. Als Hauptgruppen unter- scheidet man die Sudauueger und die Bantnvölker Zentral- und Südostafrikas. Zursüdafrikanischen Rasse gehören die Buschmänner und Hottentotten im Sw. von Südafrika. Auf eine Verwandtschaft mit den Buschmännern deutet die Natur der durch ganz Zentralafrika ver- sprengten körperlich kleinen Stämme hin, welche nicht ganz zutreffend als Zwerg Völker bezeichnet werden. —Zur Malayischen Rasse ge- hören die Howas in Ost-Madagaskar. Die Europäer sind namentlich in Algier, im Kaplande und deu ehemaligen Burenstaaten Südafrikas vertreten, sowie in den belebten Küstenplätzen. Der Religion nach sind die Bewohner von ganz Nordafrika und Ostafrika bis über Sansibar hinaus M o h a m m e d a u e r. Nament- lich ist im Sudan der Islam im Fortschreiten begriffen. Das Christen- tum ist im Kaplande und in den ehemaligen Bureurepubliken, bei den Betschuaueu und Hottentotten, auf Madagaskar, in Abessinien und bei deu Kopteu in Ägypten vertreten. Im ganzen gibt es in Afrika etwa 7'/2 Mill, Christen. Zentralafrika und ein großer Teil von Südafrika, also der größte Teil der Neger, ist noch heidnisch (Fetischanbeter). Evangelische und katholische Missionare sind hier für die Ausbreitung des Christentums tätig. — Die einheimischen Staaten Afrikas sind durchweg Despotien. 6. Weltstelluug. Afrika steht im allgemeinen auf einer tiefen Stufe der Kultur. Dies zeigt sich u. a, auch dariu, daß es unter allen Erdteilen die wenigsten Eisenbahnen und Telegraphenlinien hat. Die abgeschlossene Natur des Erdteils war der Kulturentfaltung wenig günstig. Im Norden breitet sich vom alten Pharaonenlande aus uach W, über die Stätten altkarthagischer Kultur hinaus bis jenseits der „Säuleu des Herkules" hin „das Afrika der Vergangenheit" aus, welches bereits im Altertum die höchste Stufe seiner Kultur er- reichte und seitdem immer mehr von der Höhe selbständiger Kultur- entfaltuug herabsank. Südafrika bildet mit seinen Gold- und Diamanten- seldern, mit seinem Reichtum au Vieh, Wolle, Straußenfedern und Getreide und seiner führenden europäischen Bevölkerung das spekulative, aufstrebende „Afrika der Gegenwart", das seine Fangarme noch weit an beiden Küsten entlang streckt. Zwischen diesen Stätten alter und neuer Kultur dehut sich im Innern des Erdteils das weite Forschungsgebiet aus, das man mit Rücksicht auf manche von der Natur ausgestatteten Gebiete „das Afrika der Zukunft" nennen kann. Von allen Seiten streben die europäischen Kolonialmächte nach Erweiterung ihres Besitzes ins Innere hinein. Gelingt es, die tropischen Gebiete Afrikas zu Plantagenkolouieu umzuwandeln und gute

6. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien, Vergleichung mit den Kolonialgebieten anderer Staaten - S. 36

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
36 Amerika. Erzeugnisse. Lange galt Afrika als ein Gebiet, das säst aller wirksamen Lockmittel für fremde Besiedelung entbehre. Die nähere Durchforschung des Erdteils ergab indes die völlige Unrichtigkeit dieser Anschauung. Seine Gold- und Dianmntenschätze übertreffen die aller Erdteile; auch Eisen und Kohle sind in dem Erdteile vertreten, und in der Sahara finden sich ausgedehnte Salzlager. Stark begehrte Erzeugnisse des Pflanzenreichs sind Korkrinde, Halfa, Palmöl und Kautschuk; auch die Anpflanzung von Nutzgewächsen nimmt von Jahr zu Jahr zu. Desgleichen spielen tierische Erzeugnisse Afrikas bereits eine ansehnliche Rolle im Handel; außer Elfenbein namentlich Wolle und Straußenfedern. Afrika ist in unseren Tagen ein sehr wertvolles Kolonialgebiet für europäische Völker geworden. Bevölkerung. Zahl und Dichte. Die Bevölkerung Afrikas schätzt man auf 140 Mill.; auf 1 qkm treffen hiernach 5 Menschen. Afrika steht somit weit hinter der relativen Bevölkerung Asiens zurüä. Fast ganz unbewohnt sind oder nur sehr geringe Dichte haben die Sahara und, abgesehen vom Kaplande, auch das südliche Südafrika; denn dieses ist gleichfalls vielfach Wüste, höchstens Steppe, überdies an den Rändern gebirgig und deshalb schwer zugänglich. Höher steigt die Dichte in Zentralafrika, wo die reichlichen Regen die Fruchtbarkeit des Bodens bedeutend erhöhen. Die stärkste relative Bevölkerung besitzt das eigentliche Ägypten im Niltal, vor allem das Nildelta (hier bis zu 400 Einw. auf 1 qkm). Abstammun g. Die Einwohner Afrikas verteilen sich aus 4 Rassen: die mittelländische, die Negerrasse, die südafrikanische und die malaiische Rasse. a) Zur mittelländischenrasse zählen die Völker imnordendeserd-teils, ferner die Abessinier und die Juden, von denen letztere besonders zahlreich in Marokko, Tunis und Tripolis wohnen. — Europäer finden sich namentlich am N.- und S.-Rande. b) Der Negerrasse sind angehörig die Sudan-- und Bantuneger; erstere haben ihre Sitze nördlich, letztere südlich des Äquators. c) Die südafrikanische Rasse wird gebildet von den Hottentotten und Buschmännern. d) Die malaiische Rasse ist auf Madagaskar vertreten in den H o v a s. Religion. Ter größte Teil der Neger ist dem Heidentum ergeben, und zwar vielfach der niedersten Art desselben, dem F e t i f ch d i e n st. Danach kann nämlich alles, was die Blicke der Wilden auf sich zieht, Sitz der Gottheiten werden. (Fetisch von dem portugiesischen Worte fetisso — Zauberbing.) Über den ganzen N. Afrikas hat sich der Islam verbreitet. Nur vereinzelt tritt das Christentum auf. Staatliche Verhältnisse. Die Zahl organisierter einheimischer Staaten ist in Afrika sehr gering und beschränkt sich fast nur auf den Norbranb des Erbteils. Im Innern bestehen verschiebene Negerreiche, gewöhnlich mit völlig bejpvtischer Gewalt. — Die Besitzungen der Europäer umfassen % des Erdteils. Der größte Besitz entfällt auf Frankreich und England. An britter Stelle folgt das Deutsche Reich. Amerika. Lage, Grenzen, Größe, Einwohnerzahl und Einteilung. 1. Amerika oder die Neue Welt liegt ganz auf der westlichen Halbkugel, während alle übrigen Erdteile auf der östlichen Erdhälfte sich ausbreiten. — Im Vergleich zu den übrigen Erdteilen hat Amerika die größte Ausdehnung von N. nach S. und erstreckt sich demgemäß durch alle Zonen mit Ausnahme der südlichen kalten.

7. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 62

1912 - München : Oldenbourg
62 ’ ^ Amerika. Bewässerung. Biel trug zur Verschlossenheit des dunklen Erdteils die Natur-seiner Flüsse bei. Sie sind an der Mündung vielfach versandet und behindern in ihrem Mittellauf durch Wasserfälle und Katarakte streckenweise die Schisfahrt. Neuestens wurden aber auch die Flüsse Afrikas wie die innerafrikanischen Seen Lebensadern des Verkehrs und sie werden es täglich mehr. Menschliche Tatkraft hat endlich die natürliche Abgeschlossenheit des dunklen Erdteils überwunden. Klima. Afrika ist unter allen Erdteilen der heißeste. Fast 4/6 liegen in der heißen Zone. Diese tropische Natur des Klimas wird aber noch durch mannigfache Ursachen gesteigert. So entbehrt Afrika infolge seiner äußerst geringen Gliederung des ausgleichenden Einflusses des Ozeans, Randgebirge wehren den kühlenden Winden des Meeres den Zutritt ins Innere, große Flüsse fehlen auf weite Strecken fast gänzlich und die weiten, jeder Pflanzendecke entbehrenden Laudfttecken erhitzen sich ungemein stark. Erzeugnisse. Lange galt Afrika als ein Gebiet, das fast aller Lockmittel für fremde Besiedelung entbehre. Die nähere Durchforschung des Erdteils ergab indes die Unrichtigkeit dieser Anschauung. Seine Gold- und Diamantenschätze übertreffen die aller Erdteile; auch Eisen und Kohle sind vorhanden und in der Sahara finden sich ausgedehnte Salzlager. Stark begehrte Erzeugnisse des Pflanzenreichs sind Korkrinde, Halsa, Palmöl und Kautschuk; auch die Anpflanzung von Nutzgewächsen nimmt von Jahr zu Jahr zu Desgleichen spielen tierische Erzeugnisse Afrikas bereits eine ansehnliche Rolle im Handel; außer Elfenbein namentlich Wolle und Straußenfedern. Afrika ist in unseren Tagen ein wertvolles Kolonialgebiet für europäische Völker geworden. Bevölkerung. Zahl und Dichte. Die Bevölkerung Afrikas schätzt man auf 140 Mill.; auf 1 qkm treffen hiernach 5 Menschen (in Asien 20). Afrika steht somit weit hinter der relativen Bevölkerung Asiens zurück. (Gründe hierfür!) Abstammung. Die Einwohner Afrikas verteilen sich ans 4 Rassen: die mittelländische, die Negerrasse, die südafrikanische und die malaiische Rasse. a) Zur mittelländischen Rasse zählen die Völker im Norden des Erdteils, die S e m i t e n und Hamiten; ferner die A b e s s i n i e r. Inden wohnen besonders zahlreich in Marokko, Tunis und Tripolis. —Europäer finden sich namentlich am N.- und S.-Rande. b) Der Negerrasse gehören die Sudan- und Bantuneger an; erstere haben ihre Sitze nördlich, letztere südlich des Äquators. c) Die südafrikanische Rasse wird gebildet von den Hottentotten und Buschmännern. . d) Die malaiische Rasse ist aus Madagaskar vertrete,i m den H o v a s. R e~I i g i o n. Welche Religionsformen finden sich in Afrika? Staatliche Verhältnisse. Zähle die Besitzungen der europäischen Staaten aus? Amerika. Lage, Grenzen und Einwohnerzahl, Einteilung und Auföau- Amerika ober die Neue Welt liegt ganz aus der westlichen H a l b -kugel, während alle übrigen Erdteile auf der östlichen Erdhälfte sich ausbreiten. %n Veraleich zu den übrigen Erdteilen hat Amerika d i e g r ö ß t e A u s d e h n u n g v o n N. n a ch S. und erstreckt sich demgemäß durch alle Zonen mit Ausnahme der südlichen kalten.

8. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 14

1903 - Dresden : Huhle
Schmieden u. Schnitzen auszeichnen, ihre Felder gut bebauen n. in freund- lichen Dörfern wohnen. Das Gebiet am obern Kongo gilt nach Klima n. Bodenbeschaffenheit für geeignet zur Besiedlung durch Europäer, während das Land am Unterlauf unfruchtbar u. ungesund ist. Vergleich Afrikas mit Asien u. Europa. 1. Seiner wagerechten Gliederung nach ist Afrika ein Rumpf ohne Glieder; Asien u. Europa find reich gegliedert. 2. Die senkrechte Gliederung Asiens n. Europas zeigt reichen Wechsel zwischen Gebirge n. Tiefebene; Afrika bildet eine einförmige Hochebene, deren nördl. Hälfte bedeutend tiefer liegt als das südl. „Hoch- afrika". Mächtige Gebirgsbildungen n. ausgedehnte Tieflandschaften fehlen ganz. 3. Asien u. Europa zeigen mächtige Gebirgsftöcke inmitten des Erd- teils; die Gebirgszüge Afrikas liegen zerstreut an der Küste. 4. Die Flüffe Asiens u. Europas bilden, weil schiffbar, wichtige Verkehrsadern, die Afrikas sind ohne Bedeutung für den Verkehr, da sie teils in Schluchten fließen, teils von Stromschnellen unterbrochen werden. 5. Der Einwohnerzahl nach steht Afrika hinter Asien n. Europa zurück, Asien hat die stärkste Bevölkerung im 30, Europa in der Mitte u. im W, Afrika in der Mitte. 6. Be- zeichnend für Afrika find Gegensätze: Reichtum an Flüssen n. Seen im Mittlern Teile gegenüber großen Wüstenstrecken; Gebiete mit üppigstrotzender Pflanzenwelt gegenüber der Wüste mit ihrem Dorueugestrüpp; Wiege der Kultur in Ägypten (Pyramiden, künstliche Bewässerung) gegenüber Neger- staaten mit Menschenopfern u. Menschenraub; Fundorte für Gold n. Diamanten — Bedürfnislosigkeit der Neger. Beziehungen Afrikas zu Europa. 1. Natürliche Beziehung: Afrika ist der Ofen für Europa. Die erwärmte Luft der Äquatorgegend steigt in die Höhe, von N her strömt dafür kalte Luft zu, in die dadurch entstehende Luftverdünnung senkt sich die warme Luft herab u. bringt Europa Wärme. Milder Südwind. 2. Handelsbeziehungen: a) wir kaufen Wolle aus dem Kaplande, Baumwolle aus Ägypten, Saffianleder aus Marokko, Straußenfedern aus Kapland, Marokko u. Algier. Getreide, Olivenöl, Kartoffeln u. Blumen- kohl liefert Algier, Gewürznelken Sansibar n. Pemba; Kokoskerne u. Palmöl erzeugt der größte Teil Afrikas, die deutschen Besitzungen liefern Kaffee, Kakao, Tabak. Elfenbein kommt aus Mittelafrika, Gold u. Diamanten aus dem Kaplande, Korallen liefert Tunis, b) Wir liefern nach Afrika leichte bunte Kleiderstoffe, billige Schmucksachen, Spiegel, Messer, Scheren, Nadeln; Pulver, Blei u. Waffen; Schnaps. Der Absatz nach Afrika wird bedeutend steigen, je mehr die Neger mit den Bedürfnissen einer fortschreitenden Kultur bekannt werden. 3. In Afrika arbeiten von deutschen Missionsgesellschaften: die Herrn- huter in Süd- u. Ostafrika, die Baseler auf der Goldküste, die Berliner im Kaplande n. in Ostafrika, die rheinische im Kaplande u. in Deutsch- Südwest- asrika, die Bremer auf der Sklavenküste, die Leipziger in Ostafrika. Amerika. Der Längengrad, den wir uns über die Insel Ferro gezogen denken, scheidet die östl. Halbkugel mit den Erdteilen Asien, Afrika u. Europa von

9. Schulgeographie für sächsische Realschulen und verwandte Lehranstalten - S. 44

1904 - Leipzig : Dürr
44 südlichste hielten, die „gute Hoffnung" hegten, bald nach Südasien zu gelangen, das sie um Afrika herum zu erreichen suchten. Nicht zur Schiffahrt eignen sich der Limpopo und der Oranje, der den Südrand der Wüste Kalachari (Kalahari) bezeichnet und in dessen Onellgebiet die Buren, die Nachkommen holländischer „Bauern", Ackerbau und Viehzucht treiben. Der Goldreichtnm der Gegend um Johannesburg hat viele Ansiedler ins Land gezogen. Hottentotten wohnen im 8 des trocknen Deutsch-Südwestafrika. Sie unterscheiden sich von den Negern durch den Haarwuchs (das Haar ist nicht gleich- mäßig. sondern büschelartig über die Kopfhaut verteilt) und durch die an Schnalz- lauten reiche Sprache. Sie treiben Viehzucht (Kraale). Auf tiefer Kulturstufe stehen die ihnen verwandten Buschmänner, die Bewohner der Kalachari. Engländer bilden die Hauptbevölkerung in den größeren Städten Süd- afrikas, besonders in Kapstadt und Port Elisabeth. Die Ausfuhr besteht in Wolle, Gold, Diamanten und Straußenfedern. Iv. Überblick über das Klima Afrikas. Afrika ist der heißeste Erdteil, und zwar liegen die wärmsten Striche etwas nördlich vom Äquator. Sehr hohe Hitzegrade kommen auch in der Sahara und an der Küste des Roten Meeres vor. (Massaua die wärmste Stadt der Erde.) Wie für die gemäßigte Zone der Wechsel von Sommer und Winter be- deutungsvoll ist, so hängt die Kultur der tropischen Länder von dem Gegensatz zwischen Trocken- und Regenzeit ab. Starke Regen fallen im äquatorialen Afrika, besonders an der Küste von Kamerun. Vom Äquator ab nimmt die Regenmenge und die Dauer der Regenzeit nach N und nach 8 ab, und in der Nähe der Wendekreise herrscht beständige Regenarmut (die Wüsten Sahara und Kalachari). Am Nord- und Südrande wechselt wieder eine Regenzeit mit einer trocknen. V. Überblick über die Bevölkerung Afrikas. 1. Neger (Sudan, Kongobecken, im Seengebiet, im nördlichen Teile von Deutsch-Südwestafrika und an der Ostküste bis ins Kapland hinein); 2. Hottentotten (Deutsch-Südwestafrika, Kapland) und Buschmänner (Kalachari): 3. Berber (Atlas), viele ihnen verwandte Stämme der Sahara und die Somal (hamitische Rasse); 4. Araber (des. in Ägypten) und Abessinier (semitische Rasse); 5. Nachkommen von Europäern in größerer Zahl in Südafrika. Vi. Die Staaten. Der größte Teil Afrikas gehört europäischen Mächten (den Engländern. Deutschen, Franzosen, Italienern, Portugiesen), und auch mehrere der ehemals selbständigen Staaten stehen unter europäischem Einfluß (wie Sansibar unter britischem, die Insel Madagaskar und Tunis unter französischem).

10. (8. bis 10. Schuljahr) - S. 130

1913 - Halle a. d. Saale : Pädag. Verl. Schroedel
130 Außereuropäische Erdteile. vertreten. Im ganzen gibt es in Afrika etwa 7^ Mill. Christen. Zentral- afrika und ein großer Teil von Südafrika, also der größte Teil der Neger ist noch heidnisch (Fetischanbeter). Evangelische und katholische Missionare sind hier für die Ausbreitung des Christentums tätig. Die Bevölkerungsdichtigkeit der einzelnen afrikanischen Gebiete ist je nach der Natur des Landes sehr verschieden. Sie ist auf Grund der Berichte afrikanischer Reisender, die vielfach von menschenwimmelnden Neger- städten, stark besuchten Märkten oder dicht bewohnten Flußufern reden, über- schätzt worden. Durchschnittlich haben wir es in Afrika mit ganz geringen Bevölkerungsdichtigkeiten zu tun. Das hängt mit dem niedrigen Kultur- zustande zusammen, der ununterbrochene Kriege, Sklavenjagden und vielfach Kannibalismus und Menschenopfer im Gefolge hat. Am dichtesten ist die Bevölkerung in einigen westafrikanischen Kolonien (Lagos 58 auf 1 qkm). In Tunis wohnen 12 Menschen auf 1 qkm, in Algerien 6, in Trans- vaal 5, im eigentlichen Kaplande 3,5. Für die übrigen Gebiete Afrikas lassen sich nur ganz allgemeine und rohe Schätzungen aufstellen. Die Mittel- meerländer sind dichter bevölkert als der 8. Afrikas, der W. mehr als der durch wilde Tiere heimgesuchte 0. Aber auch im ^V. gelten Dichten von 12, ja von 7 Bewohnern auf 1 qkm schon als hohe Werte. f) Staatliche Übersicht. Afrika erscheint auf der Staatenkarte in der Hauptsache zwischen zwei Mächten aufgeteilt: Der Nw. und die große Insel Madagaskar gehören den Franzosen, der 0. den Engländern. Die Besitzungen der übrigen europäischen Staaten und die einheimischen Reiche erscheinen nur als Einlagerungen in die Gebiete der Franzosen und Eng- länder. Deutschland gehören Togo, Kamerun, Deutsch-Südwest- afrika und Deutsch-Ostafrika. Bestimme die Lage dieser Kolonien! Portugiesisch sind Angola, das Küstenland gegenüber von Madagaskar, ein kleines Gebiet von Senegambien und einige atlantische Inselgruppen Afrikas. Der Kongo st aat in Mittelafrika gehört zu Belgien. Wo seht ihr spanischen, wo italienischen, wo türkischen Besitz? Unabhängig sind Abessinien und die merkwürdige Negerrepublik Liberia. g) Weltstellung. Afrika steht im allgemeinen auf einer tiefen Stufe der Kultur. Dies zeigt sich u. a. auch darin, daß es unter allen Erd- teilen die wenigsten Eisenbahnen und Telegraphenlinien hat. Die abgeschlossene Natur des Erdteils war der Kulturentfaltung wenig günstig. Im Norden breitet sich vom alten Pharaonenlande aus nach W. über die Stätten alt- karthagischer Kultur hinaus bis jenseits der „Säulen des Herkules" hin „das Afrika der Vergangenheit" aus, welches bereits im Altertume die höchste Stufe seiner Kultur erreichte und seitdem immer mehr von der Höhe selbständiger Kulturentfaltung herabsank. Südafrika bildet mit seinen Gold- und Diamantenfeldern, mit seinem Reichtum an Vieh, Wolle, Straußen- federn und Getreide und seiner führenden europäischen Bevölkerung das aufstrebende „Afrika der Gegenwart", das seine Fangarme noch weit an beiden Küsten entlang streckt. Zwischen diesen Stätten alter und neuer Kultur dehnt sich im Innern des Erdteils das weite Forschungs- gebiet aus, das man mit Rücksicht auf manche von der Natur ausgestatteten Gebiete „das Afrika der Zukunft" nennen kann. Von allen Seiten streben die europäischen Kolonialmächte nach Erweiterung ihres Besitzes ink Innere hinein. Gelingt es, die tropischen Gebiete Afrikas zu Pflanzuugs-

11. Für Seminare - S. 201

1912 - Breslau : Hirt
Rückblick auf Afrika. 201 Von den Gewässern Afrikas find zwar der Nil, der Kongo und der Niger sehr wasserreich, aber der Nil und der Kongo, auch der Sambesi und im Unterlauf der Niger setzen infolge ihrer durch den plateauartigen Aufbau des Kontinents bedingten Strom- schnellen der Schiffahrt an manchen Stellen unüberwindliche Schränken. Da auch tief einschneidende Meeresbuchten fehlen, so blieb Afrika lange der ,,dunkle" Erdteil. Sehr spärlich ist die Bevölkerung (Fig. 120) des „schwarzen" Erdteils. Sie wird auf ungefähr 130 Millionen geschätzt. Reste der früheren Bewohner sind die Busch- mäuner und Hottentotten im S und die Zwergvölker im Kongolande. Überwiegend hamitische Ägypter und Berber wohnen im N. Vom S der Sahara bis weit in den 8 des Erdteils herrschen die überwiegend heidnischen Neger (Fig. 121), die sich in Sudan- neger und Bantuneger scheiden. Der Äquator bildet ungefähr die Grenze zwischen den Wohnsitzen der beiden Stämme. Eingewandert sind von O die malaiischen Howas in Madagaskar, mohammedanische Araber in die nördlichen Küstenländer, spanische Juden in die Atlasgebiete, in neuerer Zeit Europäer in alle Küstenländer, hauptsächlich in Südafrika. Die Zahl sämtlicher Europäer beträgt aber wenig mehr als eine Million. 120. Rassenkarte von Afrika. 121. Religionskarte von Afrika. (1:140 Millionen,) (1 ; 140 Millionen.) Die Kultur der Eingeborenen ist sehr verschieden. Die Buschmänner und die Zwergstämme sind Jagdvölker, die Bantuneger hauptsächlich Viehzüchter, die Sudan- neger Hackbauern. Gewerbebetrieb und Handel sind zwar bei den eingewanderten Völkern ausgebildet, aber die Gewerbe gehen infolge der europäischen Einfuhr schnell zurück. Der wirtschaftliche Wert Afrikas blieb bis vor kurzem unausgenutzt. Früher bildete Elfenbein die einzige wertvolle Handelsware. Jetzt ist Afrika das erste Goldland und das erste Diamantenland der Erde. Es birgt auch reiche Schätze an Kohlen, Erzen und Salzen. Mit Vorderindien streitet Afrika um den ersten Platz in der Erzeuguug von Pflanzenfetten (Palmkerne, Sesamöl, Erdnüsse). Es erzeugt auch viel Kaut- schuk, Baumwolle und Datteln. Die afrikanische Tierwelt versorgt Europa mit großen Mengen von Wolle, Straußen- federn und Fellen, während das Elfenbein immer seltener wird. Afrika wird noch mehr Handelsware liefern, wenn es gelingt, den Neger, der als Ackerbauer nur die

12. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 85

1917 - Breslau : Hirt
Rückblick auf Afrika. 85 Von den Gewässern Afrikas sind zwar der Nil, der Kongo und der Niger sehr wasserreich, aber der Nil und der Kongo, auch der Sambesi und im Unterlauf der Niger setzen infolge ihrer durch den plateauartigen Aufbau des Kontinents bedingten Strom- schnellen der Schiffahrt an manchen Stellen unüberwindliche Schranken. Da auch tief einschneidende Meeresbuchten fehlen, so blieb Afrika lange der „dunkle" Erdteil. Sehr spärlich ist die Bevölkerung (Fig. 53) des „schwarzen" Erdteils. Sie wird auf ungefähr 150 Millionen geschätzt. Reste der früheren Bewohner sind die Busch- männer und Hottentotten im 8 und die Zwergvölker im Kongolande. Überwiegend hamitische Ägypter und Berber wohnen in: N. Vom S der Sahara bis weit in den 8 des Erdteils herrschen die überwiegend heidnischen Neger (Fig. 54), die sich in Sudan- neger und Bantuneger scheiden. Der Äquator bildet ungefähr die Grenze zwischen den Wohnsitzen der beiden Stämme. Eingewandert sind von O die malaiischen Howas in Madagaskar, mohammedanische Araber in die nördlichen Küstenländer, spanische Juden in die Atlasgebiete, in neuerer Zeit Europäer in alle Küstenländer, hauptsächlich in Südafrika. Die Zahl sämtlicher Europäer beträgt aber wenig mehr als eine Million. 53. Rassenkarte von Afrika. 54. Religionskarte von Afrika. <1:140 Millionen.) <1:140 Millionen.) Die Kultur der Eingeborenen ist sehr verschieden. Die Buschmänner und die Zwergstämme sind Jagdvölker, die Bantuneger hauptsächlich Viehzüchter, die Sudan- neger Hackbauern. Gewerbebetrieb und Handel sind zwar bei den eingewanderten Völkern ausgebildet, aber die Gewerbe gehen infolge der europäischen Einfuhr schnell zurück. Der wirtschaftliche Wert Afrikas blieb bis vor kurzem unausgenutzt. Früher bildete Elfenbein die einzige wertvolle Handelsware. Jetzt ist Afrika das erste Goldland und das erste Diamantenland der Erde. Es birgt auch reiche Schätze an Kohlen, Erzen und Salzen. Mit Vorderindien streitet Afrika um den ersten Platz in der Erzeugung von Pflanzenfetten (Palmkerne, Sesamöl, Erdnüsse). Es erzeugt auch viel Kaut- schul. Baumwolle und Datteln. Die afrikanische Tierwelt versorgt Europa mit großen Mengen von Wolle, Straußen- federn und Fellen, während das Elfenbein immer seltener wird. Afrika wird noch mehr Handelsware liefern, wenn es gelingt, den Neger, der als Ackerbauer nur die

13. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 327

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 327 — deutscher Herkunft. In Mexiko, Mittel- und Südamerika haben sich hauptsächlich Ro- manen niedergelassen und z. T. mit den Eingcbornen vermischt. 3. Neger (12 Will.). Sie sind als Sklaven in Amerika eingeführt worden und am zahlreichsten in Westindien, Brasilien und den Südstaaten der Union. 4. Mischlinge (35 Mill.). Die Nachkommen von Weißen und Negern bezeichnet man als Mulatten, die von Weißen und Indianern als Mestizen, die von Negern und Indianern als Sambos. 5. Mongolen, Chinesen (120000) und Japaner, besonders in den W.küstenländern (Kalifornien). Religion. Abgesehen von einigen noch wild lebenden Jndianerstämmen, die Heiden sind, bekennen sich alle Bewohner Amerikas zum Christentum. In den hauptsächlich von Germanen besiedelten Gebieten Nordamerikas ist der evangelische Glaube vorherrschend, während die Bewohner der ehemals spanischen und portugiesischen Kolonien fast alle der katholischen Kirche angehören. Wirtschaftliches. Trotz seiner noch recht jungen Kultur hat Amerika im Wirt- schastsleben die alten Erdteile Afrika und Asien weit überholt und sich den zweiten Platz, hinter Europa, erobert. Es verdankt diesen Aufschwung seiner unvergleichlich reichen Naturausstatlung und der Rührigkeit seiner europäischen Ansiedler, vor allem der germa- nischen, die alle Hilfsquellen des Landes auszunutzen verstehen. Gewaltig sind die Mengen landwirtschaftlichererzengnisse,die Amerika auf den Weltmarkt liefert. Die Vereinigten Staaten, Kanada und Argentinien gehören zu den wichtigsten Getreideländern der Erde; auf die Vereinigten Staaken entfällt mehr als die Hälfte der Welternte an Baumwolle; Brasilien liefert weitaus den meisten Kaffee und Kautschuk: Brasilien und Peru stehen in der Erzeugung von Kakao an der Spitze aller Länder, und auch der meiste Tabak wird in Amerika gebaut. Dazu kommt noch eine Menge andrer, namentlich tropischer Erzeug- niffe: Rohrzucker, Bananen u. a. Früchte, Gewürze, Farbholz, Sisalhanf usw. Sehr bedeutend ist auch die Viehzucht Amerikas, namentlich in den Vereinigten Staaten und Argentinien. An Reichtum der Bodenschätze übertrifft Amerika alle andern Erdteile. In der Goldgewinnung bleibt es nur hinter Afrika zurück (1910: 221 Mill. kg, Afrika 263, Australien 98), in der Silber- und Kupfererzeugung steht es weitaus an der Spitze, und ebenso ist es das erste Erdölland der Erde. Die Vereinigten Staaten fördern mehr Kohlen als England und erzeugen mehr Eisen als Deutschland, und auch in der Industrie haben sie die beiden Kulturländer bereits in mehreren Zweigen überholt. Das Verkehrswesen ist namentlich in den Vereinigten Staaten und in Kanada vorzüglich entwickelt. Die Gesamtlänge der Eisenbahnen, 1910 626000 km, übertrifft weit die Europas (334000 km) und beträgt mehr als die Hälfte aller Schienenwege der Erde (1030 Mill. km). Der Außenhandel belief sich 1910 auf 27 083 Mill. Mk. (A. 14035, E. 13048); er hatte etwa den siebenfachen Wert von dem Australiens (3762), den sechsfachen von dem Afrikas (4730), fast den doppelten von dem Asiens (15226), betrug aber doch nicht ganz den dritten Teil von dem Europas (88795 Mill. Mk.). Aber Amerika ist bei seinen unermeßlichen Reichtümern und seiner bis jetzt geringen Bevölkerung noch einer ge- waltigen Entwicklung fähig und wird darum mit Recht als das „Land der Zukunft" bezeichnet. Staatliche Zustände. Lange Zeit war ganz Amerika Kolonialbesitz europäischer Staaten. Fast ganz Nordamerika gehörte den Engländern, Mexiko, Mittelamerika und das Andengebiet den Spaniern, Brasilien den Portugiesen. Bis auf Britifch-Nordamerika, Guayana und einige Inseln haben sich aber alle Länder nach und nach vom Mutterlande losgerissen und sind zu selbständigen Freistaaten geworden.

14. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen - S. 192

1891 - München : Oldenbourg
192 Außereuropäische Erdteile. Fast ganz unbewohnt sind oder nur sehr geringe Dichtigkeit haben die Sahara und, abgesehen vom Kaplande, auch das südliche S.-Afrika; denn dieses ist gleichfalls vielfach Wüste, höchstens Steppe, überdies an den Rändern gebirgig und deshalb schwer zugänglich. Höher steigt die Dichtigkeit in Zentralafrika, wo die reichlichen Regen die Fruchtbarkeit des Bodens bedeutend erhöhen. Die stärkste relative Be- völkerung besitzt das eigentliche Ägypten im Nilthal, vor allem das Nildelta, (hier bis zu 400 (5, per qkm). 2. Abstammung. Die Einwohner Afrikas verteilen sich auf 4 Rassen: die kaukasische, die äthiopische, die südafrikanische und die malaiische. a) Zur kaukasischen Rasse zählen die semitischen Araber, welche den Mittelmeersaum bewohnen, ferner die Hamiten, die fast ganz N.-Afrika bis zum Sudan sowie die Küstengebiete O.-Asrikas nördlich vom Äquator einnehmen. Semitischer Abkunft sind ferner die Abessinier und die Juden, welch letztere besonders zahlreich in Marokko, Tunis und Tripolis wohnen. — Europäer sinden sich namentlich am N.- und S.-Rande. d) Der äthiopischen oder Negerrasse sind angehörig alle jene Völker, welche den Sudan und das große südafrikanische Dreieck mit Ausnahme des südwestlichen Teiles inne haben; sie zerfallen in Sudan- .und Bantn- Neger; erstere haben ihre Sitze nördlich, letztere südlich des Äquators. e) Die südafrikanische Rasse wird gebildet von den Hottentotten und Buschmännern; sie bewohnen das Kapland und die westliche Kala- haristeppe. d) Die malaiische Rasse ist auf Madagaskar vertreten in den Ho was. 3. Religion. Über den ganzen N. Afrikas hat sich der Islam ver- breitet. — Der größte Teil der Neger ist dem Heidentum ergeben und zwar vielfach der niedersten Art desselben, dem Fetischdienst. Danach kann nämlich alles, was die Blicke des Wilden an sich zieht, Sitz der Gott- heit werden. (Fetisch von dem portugiesischen Worte tetisso — Zauber- ding.) — Nur vereinzelt tritt das Christentum auf; in Ägypten (Kopten), Abessinien und Alschier, in den englischen Besitzungen S.-Afrikas und auf Ma- dagaskar ist es am meisten vertreten. — Die Zahl der Juden beträgt 400000. 4. Kultur. Es finden sich in Afrika alle Arten der Lebensweise. Jagdvölker sind die Buschmänner, nomadische Hirtenvölker die Kaffern, Tnarik u. f. w., und ein großer Teil der Bevölkerung lebt von Ackerbau. Wenig entwickelt ist die Industrie Auch Handel und Verkehr stehen noch auf sehr niedriger Stufe. Kamelkarawanen im N., Esel- und Maultier- karawanen in den Gebirgsländern, Trägerkarawanen in Zentralafrika und Ochfenkarawanen in S.-Afrika bewegen sich schwerfällig auf ungebahnten Pfaden. Unter allen Erdteilen hat Afrika' auch das wenigst ausgedehnte Telegraphen- und Eisenbahnnetz. a) Die telegraphische Verbindung S.-Afrikas mit Europa besorgen 2 Kabel- leituugeu: die von Aden abzweigende, welche längs der O.-Küste des Erdteils bis Natal sich erstreckt und von da als Landtelegraph bis Kapstadt zieht; dann die an der W.-Küste Afrikas bis Kapstadt sich erstreckende. b) Eisenbahnen finden sich nur in wenigen Staaten (Ägypten, Alschier, Tunis, Kapland u. s. id.). c) Die wichtigsten der nach Asrika verkehrenden Dampferlinien unterhält Eng- land. (Plymouth-Kapstadt 21 Tage.) 5. Staatlicher Zustand. Die Zahl organisierter einheimischer Staaten ist in Afrika sehr gering und beschränkt sich fast nur auf den Nordrand des Erdteils. Im Innern bestehen verschiedene Negerreiche, gewöhnlich mit völlig despotischer Gewalt. — Die Besitzungen der Europäer erstrecken sich aus etwa '/« des afrikanischen Bodens (8 Mill. qkm) und auf lh der Bewohner (30 Mill.). Den bedeutendsten Besitz hat Frankreich.

15. Teil 1 = Grundstufe - S. 103

1910 - Halle a. d. Saale : Schroedel
Afrika. 103 3. Klima. Afrika liegt größtenteils in der heißen Zone; nur der Nordrand und die Südspitze haben warm-gemäßigtes Klima. So ist Afrika der heißeste Erdteil. Mit Ausnahme der Mittelmeerländer und der Südspitze ist das Klima Afrikas vielfach für Europäer ungesund. Besonders lagert über den tropischen Küstensäumen heißfeuchte Fieberluft. Tie Jahreszeiten kennzeichnen sich durch einen Wechsel von Regen- und Trockenzeiten. Tie schmale Zone zu beiden leiten des Äquators hat Regen zu allen Jahreszeiten; dagegen fehlen in der Sahara und in der Kalahäri Südafrikas die Niederschläge fast ganz. Pflanzen- und Tierwelt siehe bei den einzelnen Ländern. -t. Die Bevölkerung verteilt sich auf 4 Rassen. Das Mittelmeer- gebiet ist von Kaukasiern bevölkert. Eingewanderte Europäer be- siedelten namentlich den S. Afrikas. Im Sudan, in Zentral- und Süd- oftafrika gehört die Bevölkerung den Negern an; die Bewohner Süd- weftafrikas sind Buschmänner und Hottentotten, die von Mada- gaskar vorwiegend Malayen. — Der Religion nach sind die Bewohner von N.= und ().-Afrika Mohammedaner, der größte Teil der Neger noch Heiden. Tas Christentum tritt nur vereinzelt auf. Am meisten vertreten ist es in Südafrika, Madagaskar, Abessinien, Ägypten und Algier. Im allgemeinen steht Afrika aus einer tiefen Ttufe der Kultur. Die abgeschlossene Natur des Erdteils war ihrer Ausbreitung sehr wenig günstig, wie ja denn auch erst in neuester Zeit die Gebiete Jnnerafrikas von kühnen Reisenden ersorscht worden sind. a) jilordafrtfta. 1. Die Länder am Nil. Der Nil tritt als Kagera in den Vinoriasee, verläßt diesen als Weißer Nil und durchfließt im n. Laufe die 'Steppenländer des östlichen Sudan, die größtenteils den Eng- ländem gehören. Aus seinem weiteren Lause vereinigt sich der Fluß mit dem Blauen Nil, der aus Habesch kommt. Auf den weidereichen Hoch- ebenen dieses Alpenlandes konnte sich das dunkelfarbige Volk der Abessini er inmitten der Herrschaft des Islam das Christentum bewahren. — In 8.-förmigem Laufe durchströmt der Nil die glut- hauchende Wüste des Stufenlandes Nubien, bildet zahlreiche Wasser- fälle, durchfließt Ägypten, ohne Nebenflüsse auszunehmen, und mündet in einem Delta. Ägypten, das alte Wunderland der Pharaonen, ist in seiner jetzigen Umgrenzung fast doppelt so groß wie das Deutsche Reich. Das Kultur- gebiet besteht aber eigentlich nur aus dem etwa 20 km breiten Niltal, das sich n. zu einer umfangreichen Delta ebene erweitert, so groß wie die Provinz Sachsen. Die Fruchtbarkeit des Bodens ist „ein Geschenk des Nils." Infolge der tropischen Regengüsse schwillt der Strom an und verwandelt vom August bis Spätherbst das ganze Land in ein Meer, aus dem die höher gelegenen Ortschaften wie Inseln hervorragen. Das Wasser hinterläßt einen fruchtbaren Schlamm. Auf der Schwarzerde des Niltalbodens wachsen allerlei Früchte, Getreide, Baumwolle, Dattel- palmen.

16. Realienbuch - S. 118

1914 - Langensalza : Beyer
Erdkunde. — Deutschland und die freinden Erdteile. H „das Schiff der Wüste", ist das chaustier der Bewohner. — 3n den Küstenländern des Mittelmeeres und im Kapland fallen im Winterhalbjahr besonders reichliche Niederschläge. 3n den Mittelmeerländern gedeihen Orangen, Lorbeeren und Granaten. 23m Kaplande ,wachsen alle euro- päischen Getreidearten. Große Strecken von Weideland dienen der Schaf- und Mndviehzucht. Der Strauß, der uns die Federn liefert, ist Haustier. 6. Bevölkerung. Die Bevölkerung Afrikas setzt sich überwiegend aus Negern zusammen. Sie bewohnen das ganze Gebiet der heißen Zone. Doch haben sie feste Wohnsitze uitd treiben Ackerbau in ein- facher Weise (Hackbau!). Sie sind meist Heiden. 3n den Steppen und Wüsten Südwestafrikas wohnen die Hottentotten und Buschmänner. Sie treiben hauptsächlich Viehzucht. Die einzelnen Stämme und Familien leben für sich. Sie sind immer nur bedacht, für ihre Herden gute Weideplätze in Besitz zu nehmen. Dazu kommen Berber in den Atlas- ländern und Araber, Inder und Europäer. Letztere wohnen haupt- sächlich im Norden und Süden Afrikas. 7. wirtschaftliche Verhältnisse. Der Wert der Erzeugnisse Afrikas ist zurzeit noch nicht sehr groß. Gold und Diamanten kommen aus Südafrika, desgleichen Kupfer. Nordafrika liefert Phosphate, Zink und Eisen. Bedeutend ist die Baumwollenausfuhr, besonders aus Ägypten. Westafrika führt Kautschuk und Palmöl aus; Südafrika wolle. Die Verkehrseinrichtungen sind in einzelnen Gebieten noch schlecht. Amerika. s. Lage, Grenzen, Grösze. Amerika, die „Neue Welt", liegt auf der westlichen halbkugel. 3m Osten wird es vorn Atlantischen Ozean begrenzt, der Amerika von Europa und Afrika trennt. 3m Westen trennt es der Große Ozean von Asien und Australien. Nur im äußersten Nordwesten nähert es sich Asien in der Beringstraße bis auf C)2 km. — Es ist der zweitgrößte Erdteil (^2 Will. Quadratkilometer, ^x/6mal so groß wie Europa und hat (50 Will. Einw.). 2. Einteilung, Amerika ist ein Doppelerdteil, der aus zwei selb- ständigen Teilen besteht: aus Nord- und Südamerika. Die Trennung besorgen der Golf von Mexiko und das Karibische Meer. Mittel- amerika ist die Landverbindung zwischen Nord- und Südamerika. fl. Deutschlands Bändel mit Amerika. 3n erster Linie konnnen in Betracht: a) Die Vereinigten Staaten von Nordamerika. (. Lage, Grosze, Grenzen. Die vereinigten Staaten umfassen das ganze mittlere Gebiet Nordamerikas und reichen vom Atlantischen

17. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 471

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
471 Farbstoffe aus Deutschland beziehen, auf hoher Stufe. Aus dem Bast des Maulbeerbaumes fertigen die Japaner ein wasserdichtes Papier und aus der vorzüglichen japanischen Porzellanerde prächtige Gefäße. Sie verstehen es auch, hölzerne Möbel und Gerätschaften aufs feinste zu lackieren und mit herrlichen Verzierungen aus Elfenbein, Perlmutter oder Schildpatt zu versehen. Auch in der Eisenindustrie und im Schiffsbau machen sie große Fortschritte. Sie haben für ihre Industrie Steinkohlen, Eisen, Kupfer, Wasserkräfte, billige und geschickte Arbeiter und große Absatzgebiete in Ostasien, Amerika und Australien zur Verfügung. — Deutschland erhält aus Japan Seide, Kampfer, Tee und lackierte Waren und liefert dagegen künstlichen Indigo, Anilinfarben, Wollstoffe (in Japan gedeiht das Schaf nicht!), Eisen und Eisenwaren. Die wichtigsten Seehandelsplätze sind Iokohama (vor 50 Jahren noch ein kleines Fischerdorf), der Lasen für die Lauptstadt Tokio, und Kobe, der Lasen für die große Fabrikstadt Osaka. Die Japaner sind ein begabtes, tatkräftiges und vaterlandsliebendes Volk. Durch den Krieg mit Rußland (1904/05), in welchem sie zu Wasser und zu Land über die Russen siegten, erwarben sie die Südhälfte der Insel Sachalin, die starke Festung Port-Arthur und die Oberherrschaft über Korea. Letzteres ist jetzt mit Japan vereinigt. C. In Afrika. (Überblick.) Die Länder Afrikas stehen in der Kultur noch sehr zurück, namentlich soweit sie von Negern bewohnt sind. Nur die afrikanischen Länder am Mittelmeer, insbesondere das uralte Kulturland Ägypten und die süd- afrikanischen Gebiete (Kapland, Oranje, Transvaal, Deutsch-Südwestafrika), wo sich zahlreiche Weiße (Lolländer, Engländer, Deutsche) angesiedelt haben, besitzen eine höhere Kultur. Selbständige Reiche sind: das Sultanat Marokko, das Kaiserreich Abessinien und die kleine Negerrepublik Liberia an der Küste von Oberguinea. Ägypten und Tripolis stehen dem Namen nach unter türkischer Oberherrschaft. Das ganze übrige Afrika gehört europäischen Kolonialmächten: Frankreich, England, Deutschland, Belgien, Portugal, Italien und Spanien. Bei der mühe- und gefahrvollen Erforschung Inner- afrikas waren auch Deutsche (Nachtigal, Wissmann u. a.) in ganz hervorragen- dem Maße tätig. Die wichtigsten Läsen Afrikas sind durch regelmäßige Dampferlinien mit Lamburg oder Bremen verbunden (S. 452). Mit deutschem Kapital werden in Afrika Eisenbahnen erbaut, Faktoreien, Plantagen und Bergwerke angelegt und Missionsstationen unterstützt. Rb. § 96—104. D. In Amerika. 1. Die Union oder die Vereinigten Staaten von Nordamerika. 9 Mill. gkm = fast Europa — 17 Deutscht.; 92 Mill. Eiuw. a. Die Unionsstaaten sind das erste Kulturland Amerikas und eine Weltmacht, welche an Größe und Einwohnerzahl nur von dem Britischen, dem Russischen und dem Chinesischen Reiche Übertrossen wird. Inbezug auf den Reichtum und die Mannigfaltigkeit seiner Naturprodukte

18. Europa - S. 314

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 314 — und niederländische sind Weltsprachen (d. i. ?) geworden (Nach Fritsche). — Wiedergabe. Sachliche Besprechung und Anwendung: 1. Gib an, warum es den europäischen Staaten leicht war, Kolonien in fremden Erdteilen zu erwerben! — Günstige Lage inmitten der bewohnten Welt — an den Weltmeeren, reich an Erzeugnissen verschiedener Art usw. 2. Gib an, welche Staaten zunächst Kolonialbesitz erwarben! Spanier, Portu- giesen, Niederländer, dann Engländer, später Franzosen, Deutsche, Italiener, Belgier. 3. Weise nach, daß einige Staaten Europas ihren einstigen Kolonialbesitz a) ver- loren — b) andere ihn bedeutend vermehrt haben! — 4. Wie kommt es, daß einige Staaten Europas keinen Kolonialbesitz haben? — 5. Gib an, welcher Staat Europas a) den größten, b) den kleinsten Kolonial- besitz hat! England — Dänemark. Wie erklärt sich diese Verschiedenheit in der Aus- dehnung des Kolonialbesitzes? — 6. Warum besitzt Deutschland in Amerika keine Kolonien? — 7. Wie ist es zu erklären, daß Rußland nur in Asien Besitzungen hat? — 8. Weise nach, daß der europäische Kolonialbesitz in Amerika geringer geworden ist! — Wie ist dies zu erklären? — 9. Gib an, welche Bedeutung die Kolonien für die Staaten Europas haben! — 10. Inwiefern wurde durch den Kolonialbesitz die europäische Kultur verbreitet?^ 11. Weise nach, daß durch die Erwerbung der Kolonien die europäische Kultur gefördert wurde! — 12. Wie zeigt sich der Anteil der Einzelvölker an Europas Weltmachtstellung? 13. Weise nach, daß die romanischen Völker zur Weltmachtstellung Europas den Grund gelegt, die germanischen aber die Weltmachtstellung errungen und gesichert haben! 14. Welche Dampferlinien sind für den überseeischen Verkehr von besonderer Bedeutung? — 15. Auf welchem Wege bewegt sich der Handelsverkehr a) mit Afrika — b) mit Asien — c) mit Amerika — d) mit Australien? — 16. Warum muß Europa jederzeit auf die Sicherung seiner Weltmachtstellung bedacht sein? — Zusammenfassung und Einprägung nach gegebener Übersicht. Schriftliche Übungen: Europa, der Herr der Erde. — Die Boden- schätze Europas. — Europa, ein von der Natur reich ausgestatteter Erdteil. — Die Bewohner Europas. — Der Handel und Verkehr Europas. — Europas Kolonialbesitz. Lesen: Der Weltverkehr der Gegenwart. — Europa. — Zusammenstellung und Wiederholung des im Jahre gewonnenen rein begrifflichen Stoffes. a) Die Bedeutung der Gebirge. 1. Sie haben Einfluß auf die Flüsse (Quelle, Wasserreichtum, Laufrichtung, Schnelligkeit usw.). 2. Sie haben Einfluß aus die Pflanzenwelt (Alpen usw.). 3. Sie haben Einfluß auf die Witterung (Wärme, Gewitter, Regen, Wind usw.). 4. Sie haben Einfluß auf die Beschäftigung der Bewohner (Acker- bau gering — dafür Viehzucht, Bergbau, Hausbeschäftigung). 5. Sie haben Einfluß auf Körperbeschaffenheit und Charakter der Bewohner (Alpen). 6. Sie beeinflussen die Staatenbildung (Balkanhalbinsel). 7. Sie dienen als natürliche Grenzen (Pyrenäen, Alpen, Erzge- birge usw.).

19. Lehrbuch der Erdkunde - S. 107

1910 - Trier : Lintz
Afrika. 107 Die Türkei besitzt Tripolis und dem Namen nach auch die Oberherrschaft über Ägypten. Einige kleine Gebiete besitzt auch Spanien, vor allem die Festung Ceuta (ßeüta) gegenüber Gibraltar und die Kanarischen Inseln. Die politische Gliederung Afrikas. Staaten Größe in Mill. Einwohner qkm. in Mill. a) Unabhängige Staaten: Abessinien........... 0,675 4,500 Marokko............ 0,620 6,000 Liberia............ 0,250 1,200 b) Kolonialbesitz von: Frankreich........... 9,600 35,000 England............ 6,265 42,000 Deutschland........... 2,360 14,000 Ostafrika........... (0,960) (10,000) Südwestafrika......... (0,830) (0,130) Kamerun........... (0,500) (3,000) Togo............ (0,090) (1,000) Belgien............ 2,300 17,000 Portugal............ 2,250 7,700 Türkei............. 2,000 8,000 Italien ............ 0,670 1,800 Spanien............ 0,510 0,450 c)Herrenlosesgebiet...... 2,500 ? 12,000 ? Zusammen . . . 30,000 150,400 Geistige Kultur. Von den beiden Hauptvölkergruppen Islam- Afrikas, der semitisch-hamitischen und der Negergruppe, ist erstere die geistig hervorragendere. Sie verdankt ihre höhere Ent- wickelung teils der harten Schule, in die sie das Leben in zum Teil wüstenartigen Gebieten nahm, teils dem Besitze der Religion des Islams. Diese gab ihr den Zusammenhang mit einer großen Kulturmacht, der den heidnischen Negern fehlte, hemmte aber durch den ihr eigenen Fanatismus den weiteren Kulturfortschritt. Die 'Negervölker waren durch die Unzugänglichkeit des tyerfseanhkuiturr Erdteils von der übrigen Welt fast abgeschnitten. Sie mußten in stufe der Neger, ihrem Naturzustande verharren. Auf die geringe Natur- und Seelen- erkenntnis infolge der langen Abgeschlossenheit ist ihr geringer Kulturfortschritt vorwiegend zurückzuführen. Dem Fetischglauben der Neger, daß in jedem Gegenstande eine geheime Kraft wohnen könne, und dem Unfug der Zauberer, Regenmacher u. s.w., die die dümmere Masse des Volkes betrügen, kann nur durch eine höhere Naturerkenntnis gesteuert werden. Mit dem Aberglauben, sowie nach Herbeiführung von geordneten politischen Zuständen wird auch der Kannibalismus verschwinden. Als das Hauptmittel, die Neger für die Kultur zu gewinnen, wird sich aber das Sprengen der jahrtausendelangen Absperrung und das volle Hineinfluten der Geisteswellen der Menschheit in den dunkeln Erdteil erweisen.

20. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 48

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
48 Amerika. c) Die fübafrifanifet)e 9täffe wird gebildet von den Hottentotten und B u s ch m äitne r n. d) Die malaiische Rasse ist ans Madagaskar vertreten in den Hovas. Religion. Der größte Teil der Neger ist dem Heidentum ergeben und zwar vielfach der niedersten Art desselben, dem Fetisch dienst. Danach kann nämlich alles, was die Blicke der Wilden auf sich zieht, Sitz der Gottheiten werden. (Fetisch von dem portugiesischen Worte fetisso — Zauberding.) Über den ganzen N. Afrikas hat sich der Islam verbreitet. Nur vereinzelt tritt das Christentum auf. Kultur. Es finden sich in Afrika alle Kulturstufen. Jagdvölker sind die Hottentotten und Buschmänner, n om adisch e H irten v v lker die Kaffern, Tuarik usw., die Neger treiben vielfach Hackbau. Wenig entwickelt ist die Industrie. Auch der Verkehr steht noch aus ziemlich niedriger Stufe. Kamelkarawanen im N., Esel- und Maultierkarawanen in den Gebirgsländern, Trägerkarawanen in Zentral- asrika und Ochsenkarawanen in S.-Afrika bewegen sich schwerfällig auf ungebahnten Pfaden. Unter allen Erdteilen hat Afrika auch das wenigst ausgedehnte Telegraphen- und Eisenbahnnetz. Seit neuester Zeit sind indes beide Verkehrsmittel in rascher Aus- breituug begriffen. a) Die telegraphische Verbindung S.-Afrikas mit Europa besorgen bereits zwei Kabelleitungen; auch der Überlandtelegraph Kairo—kapstadt geht bald seiner Voll- eudung entgegen. b) Eisenbahnen finden sich nur in den von Europa abhäugigeu Gebieten (Ägypten, Algerien, Tunis, Kapland usw.). Geplant ist eine Uberlandeifenbahn in der Richtung Kapstadt—kairo. Hiervon sind bereits ausgeführt die Linie von Kairo über Chartum hinaus von Norden her und die Strecke Kapstadt—sambesi—kougogreuze von Süden her. c) Nach Afrika unterhält außer audereu Nationen auch das Deutsche Reich Dampserliuien und zwar im O. u. W. .des Erdteils bis nach Kapstadt. Staatliche Verhältnisse. Die Zahl organisierter einheimischer Staaten ist in Afrika sehr gering und beschränkt sich fast nur auf den Nordrand des Erdteils. Im Innern bestehen verschiedene Negerreiche, gewöhnlich mit völlig despotischer Ge- walt. — Die Besitzungen der Europäer umfassen 2/3 des Erdteils. Der größte Besitz entfällt auf Frankreich und England. An dritter Stelle folgt das Deutsche Reich. Amerika.') Lage, Grenzen, Größe, Einwohnerzahl und Einteilung. Amerika oder die Neue Welt liegt ganz auf der westlichen Halbkugel, während alle übrigen Kontinente auf der östlichen Erdheilste sich ausbreiten. — Im Vergleich zu den übrigen Erdteilen hat Amerika die größte Ausdehnung von N. nach S. und erstreckt sich demgemäß durch alle Zonen mit Ausnahme der südlichen kalten. *) Amerika erhielt seinen Namen von dem Florentiner Amerigo (e)Vespucci (tschi), der wiederholt Reisen nach Amerika machte und darüber Berichte veröffentlichte. Zuerst wurde das Land um das Jahr 1000 n. Chr. von den Normannen entdeckt, die auf dem Wege über Island und Grönland dahin kamen. Später wurde es 1492 von Christoph Ko- lumbus wieder entdeckt und infolge hiervon der alten Kulturwelt erschlossen.