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1. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 4

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 4 — von Kreta!), benannt. Der Name bedeutet auch die Wasserwogen, das wellende Meer, Aegina (gr.) — Jnselland, Seeland, Wellen- fand; verwandt mit aqua — Wasser. Aegaeopelago, Arcipelago, Archipelagus, Archipel —inselreiches Meer, später Inselwelt. Straße von Konstantinopel — die Stadt Konstantins. K. d. Gr. erhob das alte Byzanz zu seiner Residenz, die später von den Tür- ken Stantinopel, gek. Stambul genannt wurde. Die Straße hieß früher Bosporus — Rinderfurt. (Jo soll als Kuh die Straße durch- schwömmen haben.) Marmara-Meer. In der Mitte desselben die Insel Marmara, welche den weißen, schwärzlich gestreiften, schon im Altertum zu Bauten gesuchten Marmor besitzt. Propontis — Vormeer des Pontus (des Schwarzen Meeres). Dardanellen-Straße. Dardania hießen die alten Schlösser an beiden Ufern der 1300 in br. Meerenge, die Sultan Muhamed Ii. zum Schuh der Hauptstadt erbauen ließ. Dardanellia ist gegen- würtig der Gesamtname für alle Ortschaften an der Wasserstraße. Hellespont — Brücke der Helle, die Tochter eines boöt. Königs, die ihrer Stiefmutter durch die Flucht nach Kolchis entgehen wollte und im Meere ertrank. Salonichi (lat. Thessalonica), früher Therme — Warmbrunn nach den heißen Quellen, die 71/2 km füdl. von der Stadt liegen, 315 durch Alexander des Großen Schwager Kassander erneuert und nach dessen Gemahlin Thessalonika umgetauft. Thermopylä v. Therme = Warmbrutm und Sylai = Thor, Engpaß — also Paß der warmen Quellen, die in gerader Linie von W nach 0, vom (kontinente nach Euböa ziehen und deren mittlere Gruppe hier zu Tage tritt. Es sind Salzquellen, die aus der steilen östlichen Felswand treten und als Heilquellen benützt werden. Heutigen Tages ist die Wegenge verschwunden und durch Anschwem- mungen der Küstenflüsse mindestens 1 Stunde breite, stellenweis sumpfige Ebene entstanden. In dieser einförmigen Küstenebene und hafenlosen Gegend liegt am Fuße eiuer gebietenden Burghöhe eine große, durch eine vorgelagerte Insel geschützte Bucht. Die Burg- höhe mit den steil abfallenden Felswänden ist der beherrschende Punkt der ganzen Küste; sie wird so zum Thor, Schlüssel, des rückliegenden Hafens, weshalb sie die alten Griechen Pylos = Thor nannten. Chaleidike, verwandt mit Eh al c is ^ Knpfergrnben. Chalcis ist eine Stadt Enböas. Die Halbinsel Chaleidike besaß einst Bergwerke in Kupfer. Euböa — Land guter Rinderzucht (Bullheim), jetzt Negroponte v. niger = schwarz (Neger) und pontus = Brücke, so genannt nach der über den Sund führenden, fünfbogigen, 66 m langen Steinbrücke,

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1. Grundriß der Geographie für höhere Lehranstalten - S. 75

1873 - Berlin : Duncker
Weltstellung. Horizontale Gestaltung. 75 weiter nördlich in das Festland als der Meerbusen von Bengalen und wird auf feiner östlichen Seite von einer Klippenküste umsäumt; seine westliche Seite bietet viele Sandbänke und Untiefen, aber auch gute Häfen dar. Widrige Winde machen die Schifffahrt auf ihm gefährlich. 6. der arabische Meerbusen, das rothe Meer oder das Schilfmeer. Zu diesem führt zunächst der Golf von Aden (zwischen der Südküste Ara- biens und dem N.o.-Vorsprunge Afrikas) und dann die Straße von Bab-el- Mandeb, die sich schmal zwischen zwei Felsenthürmen hindurchwindet und durch viele kleine Inseln noch verengert wird. In ihr ist der Schiffbruch häufig; daher ihr bezeichnender Name eines „Thores des Todes und der Thränen". Im Norden läuft der arabische Meerbusen in zwei kleinere Meerbusen aus, den Meerbusen von Suez nordwestlich und den Meerbusen von Akaba nordöstlich. Die Küsten des arabischen Meerbusens sind Steil- küsten ohne sichere Häfen. Drei Halbinseln reichen in Folge dieser Meereseinschnitte in den indischen Ocean hinein: aa. die Halbinsel Vorderindien, welche in das Kap Comorin aus- läuft. Ihre Ostküste heißt Coromandel, ihre Westküste Malabar. bd. die kleinere Halbinsel Guzerate auf der westlichen Seite Vorder- indiens zwischen dem Kambaja-Busen südlich und dem Kutscha-Busen nördlich, oo. die Halbinsel Arabien. An Inseln ist die Südküste Asiens weniger reich als die Ostküste. Die wichtigsten derselben sind folgende: et) die Inselgruppen der Andamanen (nördlich) und der Nikobaren (siidlich), welche von: Kap Negrais nach der Nordspitze der Insel Sumatra zu dem Meerbusen von Pegu oder Martaban vorgelagert sind. ß) die Insel Ceylon an der S.o.-Spitze von Vorderindien, durch die Palks-Straße vom Festlande getrennt. Sie liegt am Südwestende des bengalischen Meerbusens, wie Sumatra an seinem Südostende. y) die Inselgruppen der Lakka-Diven, westlich von der Küste Malabar, und der Male-Diven, südlich von jenen. 6. Auf feiner Westseite hängt Asien zunächst mit Afrika durch die Landenge von Suez zusammen, dann wird es vom Meere bespült und stößt zuletzt an Europa. Die Meerestheile, welche den mittleren Theil dieser Seite Asiens berühren, find: a. das levantische Meer, der östlichste, zwischen Asien und Afrika ge- legene Theil des mittelländischen Meeres. Die nordöstlichste Spitze des levantischen Meeres ist der Busen von Skanderun. b. das ägäische Meer, welches den vielfach zerrissenen, hafenreichen westlichsten Vorsprung Asiens umwogt. o. das Marmara-Meer, in welches vie schmale Straße der Dar- danellen führt. ä. das schwarze Meer, durch den Bosporus oder die Straße von Kon- stantinopel mit dem Marmara-Meere zusammenhangend. Die von ihm um- gürtete Küste Asiens ist mit steilen Felswänden besetzt. e. das asowsche Meer, welches mit dem schwarzen Meere durch die Straße von Kertsch (Kaffa, Feodosia oder Jenikale) verbunden ist. Die Küste

2. Europa - S. 99

1884 - Breslau : Hirt
Die Balkan-Halbinsel. 99 10. Nie öalkän-Halbinsel. Aestatt und Küsten. Begrenzung und Einteilung. Nach den Be- trachtungen auf S. 55 kann man als Nordgrenze der Balkan- oder Hämus-Halbinsel eine Linie annehmen, welche etwa die Donaumünd- ungen nnt Fiume verbindet (45^ n. B.); im Süden von dieser Linie würde nur die Walachei auszuschließen sein. Die Ostküste weist mit ihrer überaus reichen Gliederung uach Asien hinüber, während die westliche Langseite der italischen Halbinsel gewissermaßen den Rücken wendet. Das Ganze zerfällt in zwei Abschnitte: Der breite nördliche Teil scheidet sich vom schmalen südlichen durch eine Linie, welche vom akroeeraunischen Vorgebirge bis zum Bosporus gezogen gedacht wird; vom breiten Teile zweigen sich alsdann die Halbinseln ab: Die Chaleidiee und die Halbinseln von Gallipoli und von Constantinopel. Küsten des schwarzen und Marmara-Meeres. An der einförmigen Küste des schwarzen Meeres hat nur Varna [Warna] als Seehafen größere Be- deutung. Am Ausflusse des Bosporus, der die Gewässer des schwarzen Meeres ins Märmara-Meer leitet, und an der fischreichen Bucht des goldenen Horns erhebt sich auf niedrigen Hügeln Constantinopel, das alte Byzantium; die eigentliche Türkeustadt Stambul (vielmehr Jslambül, d. h. Menge der Rechtgläubigen) liegt auf der dreieckigen Halbinsel, welche sich östlich in den Bosporus erstreckt; zwei Brücken führen von hier über das goldene Horn zu den großen Vorstädten Pera und Gälata, wo die seit der Aufrichtung des lateinischen Kaisertums 1204 als „Franken" bezeichneten Euro- päer ihren Wohnsitz haben. Die unvergleichliche Lage und die Vortrefflichkeit des Hafens haben Constantinopel stets zu einer viel umworbenen Stadt gemacht. Küste des ägäischen Meeres. Aus dem Märmara-Meer gelangt man durch die schmale, von türkischen Kanonen bewachte Straße der Dardanellen (Hellespont) in das ägäische Meer. Als Fortsetzung der Halbinsel von Gallipoli (thracischer Chersones) kann man die Inseln Jmbros [im- bro] und Lemnos [limno] betrachten, die man demnach ebenso zu Europa rechnen muß, wie die nördlicher gelegenen Inseln Samothrake [ßamothraki] und Thasos [thäso]. Auf der östlichsten Zacke der Chaleidiee ragt der Athos, heute ein selbständiger Mönchsstaat und daher heiliger Berg ge- nannt, bis zur Höhe von 1900 in empor. Im nördlichsten Winkel des Golfs von Saloniki liegt die Stadt gleichen Namens; hier endet die wichtige Han- delsstraße, welche von Belgrad her die ganze Halbinsel durchzieht; andrer- seits ging im Altertum die via Egnatia hier vorüber, die in Dyrrhachinm, gegenüber von Bruudusium, als Fortsetzung der via Appia begann und bis uach Byzanz führte. s Nach Süden hin folgt eine langgestreckte, hafenlose Steilküste, welche mit einer kurzen Unterbrechung bis zur Südostspitze von Euböa reicht; diese Unterbrechung findet zwischen der Halbinsel Magnesia und Euböa statt, wo eiue Meerenge sowohl in den Gols von Volo (pagasäischer Meerbusen) als auch in den Gols von Zituui (malischer Meerbusen) führt. Enböa ist auch im Westen durch einen nur schmalen Meeresarm vom Festlande getrennt; die engste Stelle, welche im Altertum Euripus hieß (eiu Name, der in Negro- Ponte verderbt und auf die gauze Insel übertragen wurde), ist heute bei dem * 7*

3. Lehrbuch der Geographie - S. 236

1867 - Münster : Theissing
236 Erster Abschnitt. so daß Xerres hier eine Brücke schlagen und seine Truppen von Asien nach Europa hinüberführen konnte. Sestos und Abydos lagen einander gegenüber (Hero und Leander). — Das Marmara-Meer*), von den Alten Propontis genannt, hat seinen Namen von der 3 M. langen, durch ihren Wein und ihren Marmor berühmten Marmara-Insel. Gegen No. verengt sich das Meer von Neuem; hier liegen die reizenden Prinzeninseln. Die Meerenge ist der 8 M. lange, */» M. breite Bosporus (Straße von Constantinopel) und führt in das schwarze Meer, den Po ntus der Alten. Das Gestade des Bosporus ist mit Dörfern und Flecken, reizenden Sommerwohnungen der Rei- chen und prächtigen kaiserlichen Lustschlössern besetzt; hier liegen u. a. Thera- pia, Bujukdere, das Dorf Belgrad mit seinem schönem Walde. — Am süd- lichen Ende des Bosporus, auf einer dreieckigen Halbinsel liegt die Hst. Constantinopel (715,000 Gs,), des Sultans Residenz, an einer ins Land eindringende Bucht, das goldene Horn genannt, welche einen ganz vortreffli' chen Hafen bildet,'da wo einst das durch seinen Handel blühende Byzanz (Byzan- tium) lag. Kaiser Constantin wählte hier seine Residenz und man benannte die Stadt nach seinem Namen. Die Türken nannten sie nach der Eroberung Jstam- bol, Stambul. Die Lage Constantinopels an der Meerenge auf sieben Hügeln (daher es oft iiova Roma genannt wird) ist außerordentlich prachtvoll und wetteifert mit der Neapels und Lissabons. Vom Meere her ist der Anblick auf die ungeheure Stadt, die 3 M. im Umfange hat, mit den zahlreichen Kuppeln und Minarets, den vergoldeten Knöpfen und Halbmonden ihrer Moscheen ein außerordentlich prachtvol- ler. Groß ist daher die Enttäuschung, wenn man ins Innere der Stadt kommt, da enge, schmutzige, gar nicht oder schlecht gepflasterte Straßen und niedrige Häuser aus Holz und Lehm erblickt und sich von dem wüsten, wilden Treiben des Volkes und den Schaaren herrenlos umherlaufender Hunde umgeben sieht. An drei Seiten vom Meere umgeben ist Constantinopel an der vierten durch eine dreifache Mauer geschützt. 28 Thore führen in die Stadt, von deren 18 Vorstädten zwei, unter diesen Skutari, auf der asiatischen Seite des Bosporus liegen. Die Stadt bildet ein Dreieck. Das Serail (Serai), des Sultans Residenz, bildet an der Spitze dieses Dreiecks eine eigene, mit Mauern umgebene Stadt, die über 1 Stunde im Umfange hat, von etwa 12,000 M. bewohnt ist und Paläste, Pavillons, Mo- scheen, Harems, Marställe, Bäder, Rüstkammern, Gärten, Cypressenhaine rc. enthält. In der Nähe des Serail liegen die hohe Pforte, deö Großveziers Wohnung, und die Sophienkirche. weiter das alte Serail, vormals die Wohnung der nachge- lasienen Frauen des verstorbenen Sultans, jetzt des Seriaskers, die 1610 erbaute, schöne Moschee des Sultans Achmet, die 1550—55 erbaute schöne und große Mo- schee Solimans d. Gr., am Meere das feste Schloß der sieben Thürme rc. Unter den Vorstädten bemerken wir Ga lata mit meist massiven Häusern, Sitz der euro- päischen Kaufleute, Pera, Sitz der fremden Gesandten, ganz nach europäischer Art eingerichtet, St. Dimitri, meist von Juden bewohnt, mit Schenken, Spielhäusern u. dgl., Fanal, Stadt der Griechen, wo auch der griechische Patriarch wohnt; Skutari, auf der asiatischen Seite ist von vielen Leichenhöfen und Cypresseuhainen umgeben, da sich hier viele vornehme Türken beerdigen lassen. — Die Sophienkirche, :) Man schreibt auch Marmora.

4. Europa - S. 147

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Thrakische Halbinsel. „Dardanellen", benannt nach D ardano s mit den alten Festungsschlössern, welche Mohammed Ii., der Eroberer Kon- stantinopels, hier zum Schutze der Hauptstadt errichtete. Früherer Name Hellespont == Meer der Helle, weil Helle hier auf der Flucht vor ihrer Schwiegermutter ertrank. Die Straße ist ein untergetauchter Flußlauf; erst durch die Einbrüche der Diluvialzeit entstand das Mar- marameer und die Verbindung des Schwarzen mit dem Agäischen Meer. Die Dardanellen werden östl. von der breiten Halbinsel Troja, westl. von der schlanken Halbinsel Gallipoli begrenzt und sind 60 km lang, bis 71/2 km breit und bis 90 m tief. Es ist die Straße unzähliger Mythen, auf kurzem Pfade eine ganze Weltgeschichte. Hier geschahen die großen Taten des Altertums, als Troja blühte, als die Perser die Welt beherrschten, als Alexander d. Gr. gen Asien stürmte. Im Mittelalter tobten hier die gewaltigsten Kämpfe zwischen Kreuz und Halbmond. Die Schlösser am Ein- und Ausgang der Dardanellen hatten die hohe Mission, die „schönste Wasserstraße der Erde" zu schützen. Es ist eine prächtige landschaftliche Bildung, bedeckt mit Festungen, Türmen, Mauern. Gleich die unscheinbare Sanddüne am Eingang der Dardanellen, bei Kum Kaie, am rechten Ufer, ist be- rühmte Stätte. Hier mündet der „himmelentsprossene" Skamander; hier führt der Weg zu den Trümmern von Troja, und am Küstenstrand zeigt man die Grabhügel von Achilleus und Patroklus. (Nach C.stern.) An der engsten Stelle liegt links malerisch Kilid Bahr, d. h. „Schlüssel des Meeres", an der zweitengsten Stelle spielt die Sage von Hero und Leander; hier gingen Xerxes 480 v. Chr., Alexander d. Gr. 334 v. Christi und die Türken 1359 über die Meerenge. An den Ägos- potamoi, d. h. Ziegenfluß, errangen die Spartaner unter Lysander 405 den entscheidenden Sieg über die Athener. Am Nordende liegt prächtig Gallipoli (30000 Einw.), die erste europäische Stadt, welche die Mohammedaner eroberten. 6. Das Marmarameer. Das Marmarameer ist benannt nach der Marmorinsel Marmara, welche weißen Marmor besitzt, der schon im Altertum gesucht war und auch in Konstantinopel viel verbaut wurde; früher: Propontis = Vormeer (des Pontus, des Schwarzen Meeres). Die Breite beträgt von N nach S 75 km, die Länge dreimal so viel, die Tiefe bis über 1400 m. An einer Nordbucht hat Rodo s to (fast 20000 Einw.) einen guten Hafen. Nahe dem Bosporus sind dem schönen Golf von Ismid nö. die Prinzeninseln vorgelagert, ein beliebtes Ausflugsziel für Kon- stantinopel. 7. Die Straße von Konstantinopel. Die Straße von Konstantinopel, der thrakische Bosporus (d. h. viel- ieicht Rinderfurt — nach Jo, die als Kuh von Asien nach Europa

5. Altertum und Mittelalter - S. 43

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 43 — Innere Zwistigkeiten, Übervölkerung, Sucht nach Abenteuern und Aussicht auf Gewinn durch den Handel veranlaßten auch in den späteren Jahrhunderten die Griechen aller Stämme und Gebiete zu teilweiser Auswanderung und zur Anlegung zahlreicher, mehr oder minder bedeutender Kolonien. Die unternehmenden Seefahrer von Chalcis auf Euböa besiedelten jene dem thracischeu Festlande vorgelagerte Halbinsel, welche von ihnen den Namen Chalcidice empfing, und auf der sie eine Reihe ansehnlicher Pflanzstädte, wie Akanthus und Stagira, gründeten, während Potidäa an der schmälsten Stelle der westlichen Erdzunge eine Schöpfung der Korinther und das am strymonischen Meerbusen (Busen von Kontessa) gelegene Am-phipolis eine Schöpfung der Athener war. Die Megarer wandten ihre Kolonisationsthätigkeit den Ufern des Bosporus zu, indem sie zuerst am östlichen Eingänge desselben Chalcedon und dann auf der europäischen Seite das zu allen Zeiten wichtige Byzanz, das heutige Constantinopel, anlegten. Die Milesier, welche früh schon den Bahnen der Phönizier und Minyer folgten und die Vorteile erkannten, die eine Erschließung der vom Pontus Euxinus, vom schwarzen Meere bespülten Landschaften ihrem Handel bot, riefen kurz nacheinander die Städte Sinope und Trapezus und zum Schutze der dorthin gerichteten Fahrten Cyzicus an der Propontis, dem Meer von Marmara, und Abydus und Lampsacus am Hellespont ins Dasein. Das rasche Aufblühen der Kolonien an der politischen Südküste ermutigte die Milesier auch zur Besiedelung der gegenüberliegenden Gestade, wo sie Tomi und Jstria in der. heutigen Dobrudscha, Tyras (Akkerman) an der Mündung des Dniester, die „Segensstadt" Olbia am Bug, Theodosia und Pantikapäon (Kertsch) aus dem tanrischen Chersones (Halbinsel Krim), Tanais im Delta des Don und Phasis und Dioskurias im alten Kolchis erbauten. Ungefähr um dieselbe Zeit gingen Scharen von Minyern, welche sich unter den Phöniziern auf der Insel Thera niedergelassen hatten, nach Libyen hinüber und legten in der fruchtbaren Oase Barka den Grund zu der Stadt Ey reue, die in kurzem zu einem der belebtesten und reichsten Handelsorte emporstieg. Vor der Fahrt auf der weiten, inselarmen Westsee ließen sich die Griechen durch unheimliche Schiffersagen lange Zeit zurückschrecken, endlich aber bekämpften sie ihre Scheu und wandten ihre Handels- und Kolonisationsthätigkeit auch den Küsten und Eilanden jenseits des jonischen Meeres zu. Kühne Seeleute von Rhodus und Enidns umsegelten die Südspitze Siciliens, das Vorgebirge Pachynum, und gründeten die Pflanzstadt Gela, von wo aus dann auf steiler Felsenhöhe das noch

6. Erklärung geographischer Namen - S. 6

1892 - Leipzig : Fock
6 Balkan-Halbinsel. Strymon umflossen wurde; es lag iu einer Biegung des Flusses (Schlacht 422 v. Chr.). Öriojjhyta = Weinpflanzung, „Weingarten" (Schlacht 456 v. Chr.). Pylus = Thor, Ein- gang (einst wichtiger Hafen im Peloponnes). Chalkis = Erz- stadt; die Bewohner von Chalkis auf Euböa gründeten Kolo- nien in Thracien: alxalxidixal itölecg, die chalkidischen Städte, darnach ist die Halbinsel Chalkidike (Chalcidice) benannt. Afvxog = weiß, darnach: Insel Leucas — „Lichtenstein" (mit weiß schimmernden Felswänden) und anch: Stadt Leuctra — (weiße), lichte Stadt (Schlacht 371 v. Chr.); — qoöov = Rose: Rhodope-Gebirge Rosengebirge; lä/-ineiv = leuchten: Olymp = „Leuchtenberg" (sein Gipfel ist einen großen Teil des Jahres mit Schnee bedeckt); xeixnea = Riß, Schlucht, darnach: das enge Tempetlial zwischen Olymp und Ossa; axxi) = Küste (Steilküste): Attika (früher laxxlxrj) = Küstenland. üaqd-evoq = Jungfrau: der Parthenon (in Athen) — (dashaus), der Tempel der jungfräulichen (Göttin Athene); xvnaploooq = Cy- presse: Kyparissia, Cyparissia = Cypressenort, darnach: der cy- Parissische Meerbusen; olvvftoq — Feige: Olynth = Feigenstadt; cixav&oq — Dorn: Akanthus (auf der Halbiufel Chalkidike) — Dorn- stadt; vsftog — Viehweide: Nemea = Weideland (ein schönes Thal, in welchem die nemeischen Spiele gefeiert wurden); — (vavnrj-yslv — Schiffe baueu), vccvttrjysiov — Schiffsbauplatz: Naupactus (nen- griechisch Epacto, italienisch Lepanto) — (etiva) „Schiffswerfte"; uxqoq — oberst, hoch: Akropolis = (Hochstadt), Burg (der am höchsten gelegene befestigte Teil der Stadt); nlarvq — breit, flach: Platää = (etwa) „Breitenfeld"; (oxßoq = Glück), ö?.ßioq — glücklich: Olbia — „Glückstadt" (griechische Kolonie am Pontns Enxinns); d-Sq^öq = warm: Therme bekani den Namen nach warinen Quellen, darnach: thermeischer Meerbusen. Die Stadt wurde später von Cassander von Macedonien zu Ehren seiner Gemahlin (der Schwester Alexanders des Großen) Thessalonike genannt, davon jetzt Saloniki. Zu Ehren des Gottes Apollo: Apollonia (am Pontns Enxinns, auf der Halbinsel Chalkidike, an der illyrischen Küste). *^Eq[xrjq — Gott Mercnr (der Götterbote): Rerrnupoli8 — Stadt des Hermes (des Gottes Mercur); im Altertum gab es einige kleine Städte dieses Namens; jetzt führt denselben die bedeutende Hafenstadt auf der Insel Syra (entstanden während des 1821 begonnenen griechi- schen Befreiungskrieges); — vixr\ = Sieg; zum Andenken an den bei Actium 31 v. Chr. über Antonius erfochteueu Sieg baute Augustus daselbst die Stadt Nicopolis — Siegesstadt. Deuselbeu Namen empfieng eine von

7. Die Landschaften Europas - S. 361

1900 - Trier : Lintz
Der Balkan und seine nördliche und südliche Abdachung. 361 sammen mit dem Balkan das Flach- und Tiefland von 0 s t - rumelien, das einen üppigen Pflanzen wuchs zeigt. Ein anderes Gepräge zeigt die Tieflandschaft, die sich südlich davon, östlich vom Unterlaufe der Mar it za, ausdehnt. Sie zeigt vielfach Steppennatur. An der Küste erscheinen wieder andere Landschaftsbilder. Längs derselben zieht sich wieder ein Höhenzug, der ostwärts in die Halbinsel von Konstantiuopel und nach So in die Landzunge von Gallipoli ausläuft. Der östliche Teil der Balkanhalbinsel stösst au zwei Meere, im 0 an das Schwarze Meer, im S _ an den Abschnitt des Mittel- ländischen Meeres, der den Namen Ägäisehes Meer führt. Den Verlauf der Küste wollen wir noch einer nähern Betrachtung unter- ziehen. Von der Mündung der Donau an verläuft die Schwarz- meerküste eine lange Strecke südwärts, bis sie plötzlich ostwärts vorspringt und eine Halbinsel bildet, auf der Konstantinopel liegt. Sie nähert sich der gegenüberliegenden Küste Asiens, die ähnlich vorspringt, so stark, dass zwischen beiden nur eine schmale Meerenge bleibt. Diese ist durchschnittlich 2 km breit und führt den Namen Strasse von Konstantinopel oder Bosporus. Ihre Richtung ist fast eine nordsüdliche, die Länge beträgt etwas über 30 km. Konstantinopel und sein asiatischer Stadtteil Skutari liegen am Südende des Bosporus, wo dieser sich zu dem Marmara Meer (griech. Name Propontis = Vormeer des Pontus oder Schwarzen Meeres) öffnet. Dasselbe ist benannt nach der Insel Marmara, die vorzüglichen Marmor liefert. Es ist ein von N nach S etwa 75 km breites Binnenmeer, das etwa dreimal so lang ist (von W nach 0). An seinem Westende nähern sich die europäische und die asiatische Küste wieder sehr stark, so dass eine ähnliche Meerenge wie der Bosporus entsteht. Sie führt den Namen Hellespont (= Meer der Helle, weil hier die Helle auf der Flucht ertrank) und wird auch Dardanellenstrasse genannt, nach den Festungsschlössern, den Dardanellia, die auf beiden Ufern seit alter Zeit liegen. (Ihr Name kommt lier von der alten Stadt Därdanos, die auf der asiatischen Seite lag.) Ihre Breite wechselt sehr. Sie beträgt meistens 3—4 km, an der schmälsten Stelle aber nur 1600 m. Die Richtung der Meerenge geht von No nach Sw. Das Nordufer des Hellespont wird von der Halbinsel von Gallipoli gebildet, die durch die Bucht von Saros abgeschnürt wird. Von hier ab zieht sich die Küste nach W, bis sie in der Chalkidischen Halbinsel nach S vorspringt (über diese s. an späterer Stelle). In dem Ägäischen Meer, das diese Küste bespült, liegen mehrere Inseln. ¡>ie Entstehung und das landschaftliche Bild des Bosporus und des Hellespont. Schon eine Betrachtung des Kartenbildes muss in uns über die Entstehung der beiden Meerengen des Bosporus und des

8. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 27

1879 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Das Mittelmeer. §. 6. 27 Landseiten hin größere und kleinere Bnsen (von Nauplia, Aegina, Saloniki, Adramyti, Smyrna, Samos n. s. w.). Zugleich enthält es eine Menge Inseln von der verschiedensten Größe und Form. ßß. dem levantischen Meer zwischen Kleinasien, Syrien und Aegypten. c. Ein fast abgeschlossenes nördliches Becken, das schwarze soooa™. Meer oder der Pontus Euxinus, mit einem „Vormeer", der Pro- poutis, im Süden und einer seichten Fortsetzung, dem asow'scheu Meere, im Norden. Dieses ties in den Continent eingreifende nordöstliche Becken, welches sich kesselsörmig, wie ein großer Landsee, ausbreitet, steht mit dem Mittelmeere durch zwei schmale, flußartige Meerengen in Verbindung, die selbst durch ein Binnenmeer getrennt sind. Die Straße der Dardanellen (Hellespont) führt aus dem ägäischeu Meer in die Propontis oder das Marmara- Meer; die reich gegliederte Straße von Constantinopel (der thracische Bosporus) aus diesem in's schwarze, und die Straße von Kertsch oder Jenikale (der cimmerische Bosporus) aus dem schwarzen in dessen nördliche Fortsetzung, das (seichte) asow'sche Meer. Die insellose Wasserwüste des schwarzen Meeres mit ihren bald steilen, bald niedrigen, versumpften Gestaden, mit ihren dichten, dunkeln Nebelmassen (daher auch sein Name), oft und plötzlich eintretenden Stürmen, unter Eisdecken erstarrenden Flußmündungen u. s. w., mußte den Griechen im Gegensatz zu dem Archipelagus als unwirkliches Meer (Pontos axenos, später nach der Stiftung zahlreicher griechi- scher Colonien an seinen Ufern euxeinos) erscheinen. Von der Mündung des Dniestr an beginnen die Strandlagunen (Limane), welche an die Haffe der Ostsee erinnern. Da das schwarze Meer aus deu in dasselbe mündenden großen Strömen eine bedeutende Menge süßen Wassers (den Niederschlag von 32 000 Dm.) empfängt und dabei durch seine nordöstliche Lage einer geringen Verdunstung ausgesetzt ist, so hat es einen schwachen Salzgehalt (wie die Ostsee). Die Halbinsel Krim, welche im Norden in das schwarze Meer vorspringt, theilt dieses in ein europäisches Becken mit niedrigen Küsten und in ein asiatisches, welches, von Gebirgen umgeben, gute Landungsplätze darbietet. 7. Das äthiopische Meer mit dem Meerbusen von Guinea an der Westküste Asrika's. d. Die Gliederung des atlantischen Oceans auf der West- lichen Hemisphäre oder an der Qstküfte Amerikas beschränkt sich auf die nördliche Hälfte: 1. Die Hudsons-Bai, zu welcher die Hudsons-Straße führt (und deren südlicher Theil die James-Bai heißt). 2. Der St. Lorenzbusen zwischen der Halbinsel Neu-Braun- schweig einerseits und der gegenüber liegenden Insel Neufundland andererseits. 1öm6qm&. Der Golf von Mejico, ein mit dem Wasser des Aequatorial- stromes angefülltes Becken, welches durch den Uorida-Canal seinen Ab- fluß hat als Golfstrom. 4. Die caribische See oder das Antillen-Meer hat die Eigen-

9. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 282

1855 - Mainz : Kunze
280 Die Oberfläche v c r Erve. es dadurch ins westl. und östl. Mittelmeer getheilt werden kann. — Das west- liche heißt: vor der Rhonemündnng Busen von Lyon: vor Genua liguri- sches, östl. der Inseln Corsika und Sardinien toskanisches oder tyrrhen. Meer und bildet an der afrik. Küste die Bai von Tunis (ehmals Karthago). — Das östliche hat mehr Glieder, nämlich: Jonisches Meer, zwischen dem Fuß Italiens und Griechenlands, mit dem Golf von Tarent; adriatilches Meer, zwischen Italien und der dalmatisch.türkischen Küste, 120 M. lang und 20 bis 30 breit; gegenüber an Afrika die flachen Einbiegungen große Syrte oder Golf von Sidra, und kleine Syrte oder Golf von Cabes; im Winkel zwischen Afrika und Asia syrische oder phönizische Gewässer, und hinter der Insel Cypern im Winkel zwischen Syrien und Kleinasien Golf von Ständerlin; zwischen Griechenland und Kleinasien das inselreiche ägeische Meer oder Archipelagus mit vielen kleineren Buchten. Ans dem Archipel führt die Dardanellenstraße (oder Hellesponts lins Marmara Meer sober Propontis) und aus diesem die Constantinopelstraße (oder Bosporus) in das schwarze Meer, das ehmals Pontus Euxinus hieß und zwischen Süd- rußland und Kleinasien liegt. Dieser Pontus, ein eignes Binnennieer, hat 150 Meilen Länge, 50 Meilen Breite, und bildet noch in No. bis zur Mündung des Don, wohin die Straße von Jenikale führt, die asowsche Bai oder Pal ns Mäotis. — Außer den genannten Meerengen merken wir noch die Straße (oder Faro) von Messina, zwischen Sizilien und Italien; sie verbindet das tyr- rhenische mit dem jonischen Meer. — Das Mittelmeer, ohne das schwarze, um- faßt 47500 Qm.; das schwarze 8550; das adriatische für sich 2945; und das ägeische mit der Propontis 3630 Qm. d) An Amerika. Zwischen dieses Welttheils Nord- und Südhälfte biegt sich das Wasser weit hinein, und wird durch die vorliegenden westindischen Inseln so von der Hauptmasse des Oceans abgegränzt, daß man es amerikanisches Mittelmeer heißen könnte. Es besteht aus dem Golf von Mexiko, dessen größter Durchniesser 240, der kleinste 150 M.; ans der Hondurasbai, mit dem vorigen durch die Enge von Inkatan verbunden; und ans dem caraibi- sch en Meere, das wohl 300 Meilen lang, 130 Meilen breit ist, und die Nord- küste Südamerikas bespült. 4) Das äthiopische Meer, auch südatlantisches genannt, zwischen Mittel- und Südafrika einerseits lind Südamerika anderseits. Es tritt nicht mit großen Golfen ins Land, wie denn überhaupt die süd- liche Halbkugel der Erde Mangel an Mittel- oder Binnenmeeren hat. Wo Südamerika sich weit nach O. vorbiegt, heißt es brasilische Gewässer. Gegen- über in der tiefen östlichen Einbiegung Afrikas, parallel mit dem Aequator, Meer oder Golf von Guinea. Südöstl. zum indischen Ocean fährt man um das Cap der guten Hoffnung und ums Nadelcap; südwestl. zum stillen oder großen Ocean entweder durch die schmale 70 Meil. lange gefährliche Magelhaen- straße um die Südspitze Amerikas, oder noch südlicher ums Cap Hoorn, als Südpnnkt der Feuerlandsinseln.

10. Allgemeines, außereuropäische Welttheile - S. 4

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
4 Zweiter Theil. Die einzelnen Theile der Erde. Vormeer) oder das Marmara-Me er^) und die Straße von Constan- tinopel (Bosporus) führen zum Schwarzen Meer; dies gleichsam ein Mittelmeer in kleinerem Maße, doch wenig gegliedert, salzarm, wegen des stark einströmenden Wassers der Flüsse, nebelreich und düster (daher sein Name!), im Alterthum reich colonisiert, daher das gastliche (Pontus Euxinus), auch schlechthin Pontus genannt. Die Straße von Kertsch oder Jenikale^ führt zum Asowschen Meer, einem abermaligem Binnenmeer in verjüngtem Maßstabe"). B. Auf dem westlichen Ufer. 1. Die Hudsons* Bai, welche durch die Hudsons und Davis* Straße mit dem Atlantischen Ocean in Verbindung steht. 2. Der St. Lorenz Golf an der Mündung des St. Lorenz Stroms. 3. Der Golf von Mexico* mit meist flachen Küsten, Lagunen und vielen einmündenden Strömen, vom Golfstrom umflossen. 4. Das Karibische oder Antillenmeer, durch die Großen und Kleinen Antillen*, eine Reihe continentaler oder oceanischer Inseln fast gegen den Ocean abgeschlossen, bis sast 5000 rn tief, gefahrvoll, von wunder- bar durchsichtigem Wasser; Golfe von Honduras*, Darien und Ve- nezuel a*. Im S. diemagalhaens* Straße zwischen Atlantischem und Stillem Ocean. § 63. Der Stille (Pacififche) Ocean, im S. auch Südsee genannt, mehr als x/3 der ganzen Erdoberfläche, c. 3/4 der Oberfläche einer Erdhalb- kugel umfassend. Zwischen den Coutinenten hat er annähernd die Gestalt eines Trapezes. Namentlich in der heißen Zone ist er reich an Inseln, auch oceanischen, sowohl niedrigen als vulkanischen. Seine Gestade rings mit Reihen von Vulkanen besetzt, die sich selbst in der Mitte (Hawaii) finden. Genannt nach der in ihm liegenden Insel Marmara (Prokonnesos), auf der Marmorbrüche sind. ii) Das Schwarze Meer im Nw. durch Zufuhr von Schlamm aus den Strö- men immer mehr verflacht, im O. vor Verschlammung durch die Krym beschützt, in der Mitte sehr tief (bis 2000 m). Das Asowsche Meer immer mehr verflachend, nur für kleine Schiffe fahrbar. Das Schwarze Meer hat ein Iv2 m höheres Niveau als das Mittelmeer. Das Mittelmeer ist das geschichtlich denkwürdigste Meer. Es ist die Wiege der abendländischen Cultur; fast die ganze alte und ein großer Theil der mittleren Geschichte haben an seinen Gestadeländern gespielt. An seinen Ufern wohnen nur Monotheisten. In seinem Bereich liegen: Athen, Rom und Jerusalem, die Ausgangspunkte der künst- lerisch-wissenschaftlichen, rechtlich-staatlichen und religiösen Bildung des Abendlandes, unter denen Rom erst Mittelpunkt der bedeutendsten weltlichen, dann der größten geistlichen Herrschaft wurde, ferner Tyrus (Phöuicien!), Alexandria, Antiochien, Karthago, Eon- stantinopel, Venedig, Florenz u. s. w. Wiederholt hat Jtch der Kampf des Morgen- und Abendlandes über feilte Ufer hinüber- und herübergewälzt und in neuer Zeit haben verschiedene Nationen nach der Vorherrschaft oder doch nach festen Positionen an diesem Meer gerungen (Spanier, Franzosen, Engländer, Türken, Russen!). Seit Entdeckung Amerikas hat seine Bedeutung erheblich abgenommen; sie steigt aber wieder alljährlich seit Einrichtung regelmäßiger Verbindungen zwischen Europa (England, Marseille, Trieft!( und Indien und seit Eröffnung des Sues-Canals (1869). J

11. Leitfaden für den Unterricht in der Geographie - S. 45

1872 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
45 Kaspisch en See geht. Dieses salzige Binnenmeer (Z 28) nimmt große Ströme auf und hat keinen Abfluß, aber starke Verdunstung läßt es eher ab- als zunehmen; sein Spiegel liegt tiefer als das Mittelmeer. Das Mittelmeer bespült Asien von der Enge von Suez an, und der asiatische Körper streckt das Halbinselglied Kleinasien in das Meer hinein. Zwischen Kleinasien und Europa das Aeg(tische Meer. Kleinasien nähert sich Europa zuerst in der Meerenge der Dardanellen (eigentlich der Name fester Schlösser, die auf beiden Ufern stehen). Die Ufer ziehen sich dann wieder zurück, und es entsteht zwischen beiden Erdtheilen das kleine Meer von Märmara, nach einer Insel benannt. Die beiden Erdtheile nähern sich zum zweiten Male in der Straße von Konstantinopel. Ans diese folgt das Schwarze Meer, zuweilen Pontus Enxinus genannt, wie es bei den Alten hieß. Zwischen dem Schwarzen und Kaspischen Meere zieht sich als mächtige Gebirgsbrücke und zugleich als Grenzscheide zwischen Europa und Asien der Kaukasus. In ihm der Kasbek und als höchster Gipfel der Elbrus 17,400' (5655 Met.). — Asien ist übrigens der einzige Erdtheil, der sich an jeden der vier andern durch Meer- und Landengen oder Jnselreihen heran- drängt. Beweise das durch die Karte. Asien bildet die größte zusammenhängende Landmasse, die es aus der Erde giebt. Nach Africa hat es die geringste Küstenentwickelnng. Seine Gliederung ist aber viel reicher als die asricanische; seine Glieder verhalten sich zum Haupt- körper wie 1 : 5. Das westliche Halbinselglied Kleinasien wurde schon genannt; im Süden schneiden drei Busen des Indischen Oceans drei Halbinselglieder aus: 1) der Arabische Meerbusen oder das Rothe Meer, durch die Meerenge von Bab-el-Mandeb mit dem Ocean ver- bunden; 2) der Persische Meerbusen, durch die Straße von Ormüs mit dem Ocean in Verbindung. Zwischen den genannten Busen liegt die Halbinsel Arabien; 3) der Busen von Bengalen trennt die großen Südost-Halbinseln, Vorder-Jndien und Hinter-Jndien, von einander. Die zwei letzten Golfe, der Persische und Bengalische, haben reiche Perlmuschelbänke. Die Glieder im Osten und Norden sind gegen die vorgekommenen unbedeutend; suche die Halbinseln Korea und Kamtschatka. Im Innern zeigt

12. Allgemeine Einleitung, Portugal, Spanien, Frankreich, Britisches Reich, Holland, Belgien, Schweiz - S. 183

1868 - Braunschweig : Schwetschke
Allgemeine Einleitung. 183 e) e) Ostsee selbst bildet drei große Meerbusen: 1) tt ui scheu, zwischen Schweden und Finnland; ihrer Ostseite nach Rußland hinein den Finnisch in der Mitte lich davon den Rigaischen, Linus Veneclicus. Die Ostsee, welche einen Raum von nahe 7260 und gefährliche Stellen, und die Schifffahrt Rahe der Küsten und der kleinen, aber heftigen Wellen fährlicher als auf hoheln Meere. □ M. ein- sie hat viel seichte ihr ist, wegen der Frankreich Canal, la Manche und Pas de Calais, Fretum Gallicum, genannt. — — . • M a ^ d) Die Irische oder Irländische See, Mare Hibernicum, zwischen Großbritannien und Irland ; im S führt der St. - G e o rg ' s - C a n al, im N der Nord-Canal in den Atlantischen Ocean. Z Bis capi sche oder Aquitani sch e Meer, Mare Cantabri- cum, ein großer Meerbusen zwischen Frankreich und Spanien. t) Das Mittelländische Meer, Mare Mediterraneum ^welches auf der einen Seite mit dem Atlantischen Meere durch die Straße von Gibraltar, Fretum Herculeum, auch Fretum Gaditanum, ans der anderen mit dem Schwarzen Meere, Pontus Fuxinus, zusammenhängt. Es ist ein großes Binnenmeer mit einer Ober- fläche von 54000 □ M. und bildet viele Meerbusen und Straßen; die-wichtigsten sind: 1) der Löwen-Golf (Golfe du Pion), Linus Gallicus, an der südlichen Küste von Frankreich; 2’ bilsen von Genna, Linus Ligusticus; 3) die Straße t. Bonifaz, Fretum Gallicum (Taphros), zwischen Corsica und Messina, Fretum Lienium, zwischen das Straße und Italien; 5) Ädriatische Meer oder der Meerbusen von Venedig, Mare Adriaticum oder Superum (im Gegensatz davon hieß das Meer an der Italiens Mare Inferum, Tuscum oder Ischen zwischen sch 6) der Das S ch w ar z e M e e r, eine östliche Verlängerung des Mittel- ländischen, mit 8200 □ M. Oberfläche, hängt mit diesem durch eine lange Straße zusammen, welche in zwei Meerengen und ein kleines ©Ulucvullcct ¿erfaßt ds,i<8 hont ¥s\i-mtt+ trtrttt 21tpvft Aegäischen in die Strape der Dardanellen oder den Hellesp ont, Helles- pontus, von da in das Meer von Marmara oder die Propontis; von diesem wieder in die Meer euge von Constantinopel oder den Bosporus, Bosporus Thracius, ltitb aus diesem in das Schwarz e Meer. Dies oder der Pontus Fuxinus liegt zwischen der enropaischen Tiirkei, dem sitdlichen Rnpland und der Nordkiiste von Klein-Asien; der innerste Meerbnsen desselben, das Asowsche Meer, die Palus Maeotis, wird mit demschwarzenmeere dnrch die Strahe-von Feodosia oder Kaffa, Bosporus Cimmerius, verbnnden.

13. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 6

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 6 — geschlossen; wer später Einlaß begehrte, mußte den Thorwächter wecken. Der Gedenktafel gegenüber (links) ist das Stadtwappen angebracht. Dieses verlieh im Jahre 1198 der Markgraf Dietrich der Stadt. Auf blauem Grunde stehen zwei Türme, welche durch ein Thor verbunden sind. Zwischen den Türmen befindet sich ein Löwe in goldenein Felde und im Thorbogen ein Fallgitter. 4. Die Fahrbrücke ist 1894 aus Eisen erbant. Sie ruht auf vier Pfeilern und wird von drei Bogen getragen. Die Fnß- steige sind vom Fahrdamm getrennt. Die alten Saalbrücken waren aus Holz erbaut. Die erste wurde 1622 vom Hochwasser weggeschwemmt, die zweite (1636) von den Schweden im 30 jährigen Kriege in Brand gesteckt; eine dritte — 1657 erbaut — wurde wegen Baufälligkeit 1733 abgebrochen; die vierte steckten die Franzosen am 31. Oktober 1757 in Brand; "die fünfte wurde am 21. Oktober 1813 gleichfalls von den Franzosen verbrannt; die sechste diente von 1814 bis 1894 dem Verkehre, 5. Dnrch die Dammstraße gelangen wir zur Fußgäuger- brücke. Diese Straße führte früher über deu Schutzdamm; daher ihr Name. Die kleiue Brücke ist auch aus Eisen hergestellt, für Fußgänger bestimmt und im Jahre 1876 von Weißenselser Bürgern erbaut. Sie wird von einem einzigen Bogen getragen. 6. Von der Fußgängerbrücke gelangt man durch die Straße „Au der Pforte" zur großen Kalandstraße. „An der Pforte" war früher ein kleines Thor in der Stadtmaner, „Pforte" genannt. In der großen Kalandstraße stand ehedem ein Hans, in welckem fromme Brüder wohnten, Kalandsbrüder, d. h. Bettelbrüder, genannt, weil sie für die Armen, die Kirche und das Kloster bettelten. Ihr Bettelspruch lautete: „Die Brüder und Knechte der heiligen Maria kommen. Gebt Almosen!" Nach dieser Brüderschaft führen große und kleine Kalandstraße ihren Namen. Aufgaben: 1. Neuue die durchwanderten Straßen! Zeichne sie! 2. Erkläre die Namen: Jüdenstraße, Saalstraße, Saalthor, Friedrichsplatz, Dammstraße, An der Pforte, Kalandstraße! § 9. Vom Markte zur Promenade. 1. Von der Südostecke des Marktplatzes läuft die Leipziger Straße nach Osten. Sie führt über Löfan und Lützen nach der sehr großen Stadt Leipzig. Ans der rechten Seite der Straße liegt die Snperintendentnr; dann gelangen wir ans den Klingenplatz. Dieser Platz führt seinen Namen von einer Quelle, Klinge genannt, die so stark floß, daß man alle städtischen Brunnen damit speisen konnte. An dem Platze war ehemals auch ein Thor, welches Klingenthor hieß. Gehen wir durch den Thorweg des Hauses Nr. 18, so treffen wir ein Stück der alten Stadtmauer.

14. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 80

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
80 Europa. Eben dieser Umstand verknüpft die Balkanhalbinsel enge mit dem übrigen Europa; besonders innig wird die Verbindung mit Mitteleuropa durch die Flußader der Donau, eine Völker- und Verkehrsstraße ersten Ranges. Das Schwarze Meer anderseits verbindet die Balkanhalbinsel mit Rußland. Vom Bosporus und der Dardanellenstraße aus sowie über das inselreiche Agäische Meer ist der asiatische Kontinent leicht zu erreichen. Das Jonische Meer mit der Brücke der Jonischen Inseln weist auf Italien. Auch in bezug aus Afrika und den Suezkanal (Indien) ist die Lage überaus günstig. Die geographische Lage der Halbinsel im östlichen Mittelmeer weist demgemäß ungewöhnliche Vorzüge auf. Von Natur ist die Halb- insel das Vermittlungsglied zwischen dem Occident und dem Orient. Auf die griechische Halbinsel fielen daher zuerst die Strahlen der viel älteren Kulturen Vorder- asiens und Nordafrikas (Ägyptens). Griechenland wurde die Wiege der europäischen Bildung und Gesittung. D i e O st k ü st e. Aus dem Schwarzen Meer sührt die Straße von Konstantinopel in das Marmarameer^) und aus'diesem die geschichtlich denkwürdige Straße des Hellespont^) oder der Dardanellen^) in das Agäische Meer^). Hier lösen sich von der türkischen Küste ab die Halbinsel Gallipoli und die dreizackige Chalkidifche Halb- insel, von der Ostküste Griechenlands die Halbinseln Attila und Argolis (et). Vor Mittelgriechenland liegt die Insel Euböa. Die südöstlichste Fortsetzung von Euböa und Attika bilden die Kykladen, deren südlichste, Santorin, einen noch tätigen Vulkan trägt. Die Insel Kreta schließt das Agäische Meer nach Süden hin ab. Die Ostseite der Balkanhalbinsel besitzt die stärkste Gliederung. D i e W e st k ü st e. Ziemlich vorteilhafte Gliederung weist auch die W e st k ü st e Griechenlands in ihrem südlichen Teile auf. Es finden sich hier der Busen von Patras, von Korinth, die Gruppe der Jonischen Inseln mit Korsu, Kephalonia und Zante, alle ausgezeichnet durch landschaftliche Schönheit, mildes Klima und Fruchtbarkeit, serner der Golf von Arta. Die Westküste hat jedoch für die Halbinsel weniger Bedeutung als die Ostküste, da sie durch parallel streichende Gebirge von: Innern geschieden ist. Das Antlitz der südosteuropäischen Halbinsel weist nach Osten, wie das von Italien nach Westen. Landschaften. Das vielgestaltige Gebirgsland, das den weitaus größten Teil der Halbinsel einnimmt, bildet kein einheitliches Ganzes, sondern teilt sich in drei große, wesentlich voneinander verschiedene Hauptgebiete. Diese sind Profil von den Transsylvanischen Alpen zum Agäischen Meer. M. d. L. 1:4 000 000. M. d. H. 1:400 000. >) Nach dem Jnselchen Marmara benannt. 2) Hellespont — Meer der Helle. 8) Dardanellen, so genannt nach den türkischen Schlössern an beiden Ufern. 4) Dieser Name stammt von dem sagenhaften griechischen Könige Ageus.

15. Teil 1 - S. 102

1897 - Leipzig : Wagner & Debes
102 Die Balkanhalbinsel und ihre Staaten. H 37. Die Balkanhalbinsel und ihre Staaten. (Atlas, Karte Nr. 19.) 1. Die Balkanhalbinsel setzt sich auf der gegen 1200 km langen Linie von der Dobrudscha bis nach Jstrien an den Rumpf Europas an (44 bis 45° n. Br.), wird aber nach Süden, wo sie im Kap Matapan (3672° n. Br.) endigt, immer schmäler. Denn die adriatische Küste hat auf eine große Länge die Richtung nach Südost, während südlich vom Schwarzen Meer die Küste des Marmara- und des Ägäischen Meeres vom Bosporus oder der Straße von Konstantinopel bis zum Golf von Saloniki weit nach Westen zurücktritt. So schließt sich an den massigen Nordteil der Halbinsel ein viel schlankerer Südteil zwischen dem Jonischen und Ägäischen Meere an; dieser geht im Süden von den Meerbusen von Ägiua, Korinth und Patras an der schmalen und Niedern, jetzt von einem Kanal durchstochenen Land- enge von Korinth in die vielgegliederte Halbinsel des Pelo- ponnes über, welche wegen der Ähnlichkeit ihrer Umrißgestalt mit einem Maulbeerblatt von den Italienern des Mittelalters auch Morea genannt worden ist. Die ganze Halbinsel bildet den gegliedertsten Teil Europas. Die schmale Halbinsel von Gallipoli (Thraeischer Chersonnes) läßt als Weg vom Marmara- ins Ägäische Meer nur die schmale Straße der Dardanellen (Hellespont) offen, an den Golf von Saloniki lehnt sich östlich die Chalkidike mit ihren drei langen Zipfeln, auf deren östlichstem der Berg Athos mit seinen Klöstern hoch aufragt, eine wichtige Landmarke des Seefahrers. An der Südwestküste liegen die Jonischen Inseln, im Ägäischen Meere Euböa (Negropoute), die Kykladen und Spo- raden, welche den Wasserpfad nach der ebenfalls vielgegliederten Westküste Kleinasiens kürzen. Die Südgrenze dieser griechischen Welt bildet die größere Insel Kandia oder Kreta (35° n. Br.). 2. Der Gebirgsbau der Halbinsel erscheint in der Haupt- sache von zwei Erhebungssystemen bedingt, von dem westöstlich gerichteten Balkan, dessen Zusammenhang mit den Karpathen durch die Felsenge des Eisernen Thores äußerlich unterbrochen ist, und von den Gebirgen, welche als Südostfortsetzung der Alpen und des Karstes erst nach Südost, dann nach Süd und schließlich wieder nach Südost gerichtet sind. Wo diese zwei Gebirgszüge sich am nächsten kommen, da liegt im Herzen der Halbinsel (42° n. Br.) der .Schar-Dagh, bis zu 2700 in hoch, von wo die Südgrenze des Donaugebietes als wasserscheidender Rücken nordöstlich zum Balkan hinüberzieht. Der Rest der Halbinsel wird westlich zum Adriatisch- Jonischen, östlich zum Ägäischen Meer entwässert. Der Balkan (Hämus) ist ein langes, schmales Kettengebirge, das nur bis zu etwa 2400 m ansteigt, sich nach Osten allmählich

16. Geschichtsbilder - S. 16

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 16 — die Verbannung nach der Insel Scyrus (nordöstlich von Athen, hinter Euböa), wo er Güter hatte. Der König der Insel nahm ihn gastfreundlich auf. Aber er fürchtete, Theseus werde ihn aus dem Besitze der Insel verdrängen. Darum stieß er seinen Gast unversehens von einem hohen Felsen am Meeresufer in den Abgrund hinab. Die Athener bereuten später ihre Undankbarkeit, errichteten Theseus Tempel und Altäre und brachten unter großem Festgepränge seine Gebeine von Scyrus nach Athen. 5. Jason (der Argonauteiyug). Karte ü. Kühne Seefahrer ruderten von Jolkos in Thessalien aus dem (pagasäischen) Meerbusen durchs ägäische Meer, den Helles« pont (Karteiv), die Propontis (das Marmara-Meer), den Bosporus (Straße von Konstantinopel) in das schwarze Meer und hier nach Osten bis zur Mündung des P h a s i s im Lande Colchis. Karte Ii. Von Jolkos nach Korinth durch den malischen und eubö-ischen Meerbusen um das Vorgebirge Sunium herum in den saronischen Meerbusen bis zur Küste gegenüber Korinth. 1. Das goldene Vließ. — Die Wolkengöttin war von ihrem Gemahl, einem Könige in Hellas, verstoßen worden. Als ihren Kindern Gefahr drohte, sandte sie einen Wid der mit goldnemfell, die Kinder durch die Luft ins ferne Ostland zu tragen. Unterwegs fiel das Mädchen, Namens Helle, ins Meer; sortan hieß es Meer der Helle (Hellespont). Der Knabe kam glücklich nach C o l ch i s und opferte hier den Widder. Das Fell ward in einem heiligen Haine verwahrt und von einem Drachen bewacht. 2. Der Argonautenzug. — Zu Jolkos in Thessalien erschien der zwanzigjährige Königssohn Jason vor seinem Oheim, dem Könige, der Jasons Vater aus der Herrschaft verdrängt hatte, und verlangte sein Erbe. Der König aber forderte, daß Jason das goldene Vließ aus Colchis hole; erst dann werde er ihm den Thron überlassen. Da scharten sich auf Jasons Rus kühne Helden um ihn. Sie bauten die Argo, ein schnelles Schiff, und nun begannen die Argoschiffer (Argonaut e n) ihre Fahrt in das unbekannte Land des Sonnenaufgangs, von Jolkos aus nach dem schwarzen Meere. Das gefährlichste Abenteuer bestanden sie am Eingänge in das schwarze Meer, wo die Felsen der beiden Seiten zeitweilig blitzschnell zusammenklappten. Eine Taube, die Jason fliegen ließ, kam fast unbeschädigt hindurch, ebenso das Schiff- 3. Raub des Vließes. — In Colchis angelangt, forderte Jason das Vließ. Der König Äetes konnte es nach einem Götterspruche nicht versagen. Doch sollte Jason erst mit feuerschnaubenden Stieren ein Feld pflügen und Drachenzähne säen. Mit Hilfe der Königstochter Medea, die

17. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 29

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 29 — 5. Die Kykladen: Syra, Andros, Naxos, Paros, Delos rc. 6. Negroponte (Euböa), Salamis, Ägina. b) Asien: 1. Die Sporaden an der Westküste Kleinasiens: Rhodos, Samos, Chios rc. 2. Cypern. § 29. Aas Schwarze Meer. Die 60 km lange, an der schmälsten Stelle kaum 2 km breite Straße der Dardanellen (Hellespont) führt aus dem Ägäischen Meer in das Marmara-Meer (Propontis); dieses ist mit dem Schwarzen Meer (Pontus) verbunden durch die 30 km lauge, an der schmälsten Stelle 1/2 km breite Straße von Konstantinopel (Bosporus). In das sehr seichte Asowsche Meer führt die Straße von Kertsch. Alle diese Meeresteile sind eingeschlossen im N. und W. von Europa, im S. und O. von Asien. Vierter Abschnitt. Die Erdteile. I. Europa. A. Allgemeine Übersicht. § 30. Lage, Grenzen und Größe. 1. Europa ist eine große nordwestl. Halbinsel Asiens, wird aber als ein besonderer Erdteil betrachtet namentlich wegen seiner Größe, seiner Gliederung und wegen der Überlegenheit seiner Bewohner. — Von den übrigen Erdteilen liegt ihm im O. Asien, im S. Afrika, im W. Amerika. — Die äußersten Punkte sind: im N. das Nordkap auf der kleinen Insel Magerö im N. von Norwegen, 710 n. Br.; im S. das Kap Tarisa in Spanien, 36 ° n. Br; im W. das Kap da Roca bei Lissabon, 9% ° w. L.; im O. der östlichste Punkt des Uralgebirges, 66° ö. L. Europa reicht also gar nicht in die heiße und mit einem nur geringen Teile in die kalte Zone. 2. Grenzen: im N. das Nördl. Eismeer, im O. Asien (Uralgebirge, Uralfluß, Kaspisches Meer), im S. Asien (Kaukasus),

18. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 35

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 4. Balkan > ^albinftl. 35 Korinthen; sw. davon die gleichfalls korinthenreiche Insel Zante, die nebst dem kleinen Ithaka und dem herrlichen, olivenreichen Korfu [forfüj (Kerkyra) im N. am Eingang zur Straße von Otranto zu der schönen Gruppe der Jonischen Inseln gehört. — Die Schiffahrt durch das Ägäische Meer verfolgt entweder die Festlandküsten oder zwei Hauptlinien, eine zwischen Konstantinopel und den S.-Spitzen der Peloponnes, eine andere zwischen der Nw.-Ecke des Meeres (Saloniki) und dem Sw.-Vor- sprung Kleinasiens. Unter den Kykladen ist deshalb Syra, ungefähr in der Mitte des Archipels, wertvoll durch seinen trefflichen Hafen Hermu- polis Hermqpolisj/ der wegen seiner gleich guten Erreichbarkeit für die Schiffskurse auf beiden Diagonalen des Ägäischen Meeres als Kohlen- station für die Dampfschiffe wichtig wurde; im S. ist Santorin [farttcttn] (Thera) merkwürdig, weil seine gegen W. offene Mondsichelgestalt den Hauptreft eines aus dem Meer aufgeschütteten Vulkans ausmacht, dessen Krater durch Einsturz wieder unterseeisch wurde; doch unter heftigem Erd- und Seebeben tauchen mitunter noch kleine neue Lavainseln aus ihm empor. 2. Die europäische Türkei ist nur etwa y64 des gesamten türkischen 2- Türkei Reiches, ein Land kaum so groß wie die preußische Provinz Posen mit noch nicht 2 Mill. E. Sie umfaßt nur das Stück Land zwischen Adrianopel und Konstantinopel, so daß die Türkei im Besitze der Durchfahrt vom Schwarzen zum Ägäischen Meer ist. Zwischen beiden Meeren liegt das Marmara-Meer (die Propontis), mit dem Agäischen Meer verbunden durch die Straße der Dardanellen? (den Hellespont) zwischen Kleinasien und der Landzunge von Gallipoli, mit dem Pontus durch die Straße von Konstantinopel (den Bosporus). Am Eingang b) Sie- aus dem Marmara-Meer in den fast stromengen Bosporus liegt *Kon- delungen. stantinopel (türkisch Stämbul) gerade da, wo ein nw. einschneidender Meerzipfel, das Goldene Horn, ein vorzüglicher Naturhafen, aus dem europäischen Ufer ein gleichseitiges Dreieck ausschneiden hilft, dessen freie Spitze nach So. gerichtet ist. Auf diesem Dreieck befindet sich die Hst. selbst, jenseits des Goldenen Horns noch einige Vororte und gegen- über auf der asiatischen Küste die große Nebenstadt ' Skutari ^skütaris, umgeben von den großen, mit Zypressen bepflanzten türkischen Friedhöfen; das Ganze zählt über 1 Mill. E., meist Türken, Griechen und Armenier. Gegen Seeangriffe von der pontischen wie von der ägäischen Seite her ist die Stadt vortrefflich gedeckt, weil die beiden genannten Meerengen 1 b. h. Hermesstadt. — 2 Die Dardanellen sind mit Kanonen gespickte Be- festigungen auf beiden Seiten der Meerenge. 3*

19. Lehrbuch der Geographie - S. 27

1867 - Münster : Theissing
Physische Geographie. 27 dein Scylla und Charybdis, g) der Golf von Tunis — an Afrika. Das östliche Becken besteht aus 3 bedeutenden Gliedern. Sie sind: a) das jonische Meer*) mit dem Golf von Tarent, von Pa- tras, von Lepanto (Korinth). — Die Straße von Otranto führt in d) das adriatische Meer*), 120 M. lang, 20—30 M. breit. Die Westküste und der südliche Theil der Ostküste sind flach und einförmig, die Nord- und Nordostküste dagegen reich an Gliedern und Inseln mit steilen Felsen. Als Straße für den Verkehr nafh dem Oriente ist das adriatische Meer von hoher Bedeutung. Glieder sind die Busen von Man fre- donia, Venedig, Triest und Quarnero (Fiume), c) Das ägeische Meer *) (griech. Archipelagus) mit reich geglie- derten meist steilen Küsten und vortrefflichen Häfen, wodurch eine lebhafte Küsten-Schifffahrt gefördert wird. Zu bemerken die Golfe von Nauplia, Aegina (Athen), die Kanäle von Egribos und Talanti und der Busen von Zeitun au Negro- ponte (Euböa), die Busen von Volo, Saloniki, endlich die klei- nern Busen von Kassandra, Monte Santo, Orfano (Kontessa) und Saros; unter den zahlreichen Busen an der Ostküste (Asien) ist der Busen von Smyrna der wichtigste, ck) Das levan- tische Meer, zwischen Kleinasien und Syrien. Die Straße der Dardanellen (Hellespont) führt in ein drittes Becken des mittelländischen Meeres, nämlich in das Becken des schwarzen Meeres. Dasselbe begreift a) das Marmora-Meer (Propontis), 30 M. lang, 10 M. breit, das Vormeer des schwarzen Meeres, in welches der 4 M. lang^ schmale theacische Bosporus (Straße von Constantinopel) führt, d) Das schwarze Meer (Pontus), von W. nach O. ungefähr 160 M. lang und im Durchschnitt 50 M. breit, im Ganzen an 8700 lum. groß, ein Binnenmeer, insellos, mit theilweise niedrigen, theilweise hohen und hafenreichen Gestaden, bedeutender Tiefe bis zu 3000', (ausgenommen an der Donau-Mündungen Und der Halbinsel Krim). Die großen Wassermassen aus den in das schwarze Meer mündenden großen Flüssen bewrrken eine mächtige Strömung nach dem Bosporus, mit welcher die häufig heftigen West- und Nordwestwinde die Schifffahrt auf diesem Meere gefahrvoll machen. — Die Straße von Feodosia oder Kertsch, auch Straße von Jenikale oder kimmerischer Bospo- rus genannt, führt in das Asowsche Meer, den ungefähr *) Fragen: Zwischen welchen Graden der Länge und Bleue? Grenze? Ge« statt? Lage zum Ocean? zum Erdtheil?

20. Besonderer Theil - S. 2

1856 - Eßlingen : Weychardt
2 Erste Abtheilung. Europa. 2. Im Süden: der Terek und der Kuban, das asow'sche Meer,') die Straße von Zenitale und das schwarze Meer,^) die Straße von Konstanti- nopel, das Marmara Meer, die Dardanellen^) und das mittelländische Meer?) 1) Das asow'sche Meer hat eine dreieckige Gestalt, ist von Sw. nach No. 45 M. weit und 205 Q.m. groß. Es ist seichl und nur 18' — 300' tief. Die Ablagerungen dev Don füllen den Bnsen immer mehr aus. Sein Wasser ist alle Jahre mit Eis bedeckt. Großer Fischreichthum. Die seichten Küsten find für grö- ßere Schiffe unzugänglich. Die Straße von Jenikalö svon Kertsch oder Kassa) ver- bindet es mit dem schwarzen Meer. ) Das schwarze Meer ist von länglichter Gestalt. Größe: von W. nach O. 150 M. lang; von S. nach N. 50 M.. breit; 8700 Q.m. groß. Grenzen: türkisches Kleinasien, europäische Türkei, europäisches und astatisches Südrußland. Küsten: die Nordküsten zwischen der Donau bis zum Kuban sind, mit Ansnahme der So.küste Tauriens, flach, sandig und seicht; die übrigen Küsten meist felsig, steil und hasenreich. Keine Inseln. Halbinsel Taurien. Die Mitteltiefe beträgt 800' —1000'; südlich der Krimm soll sie bis 3000', längs der kaukasischen Küste bis 2500' steigen. Keine Ebbe und Fluth. Die vielen einströmenden Flüsse, wie Donan, Dnjestr, Bug, Dnjepr, Don, Kuban, Kisil-Jrmak u. a. be- wirken durch Anschwemmung an vielen Stellen ein Anwachsen des Landes und ma- chen, daß das Meer weniger gesalzen ist, als das Wasser des Oceans, daß es leicht gefriert und beim Schmelzen des Schnees im Frühjahr bedeutend steigt. Ans dem vielfach angestellten Vergleich der älteren Angaben über die Größe und den Umfang des Meeres mit der jetzigen Begrenzung desselben geht die Wahrscheinlichkeit her- vor, daß es an Umfang abgenommen habe. Taurien scheint früher eine Insel ge- wesen zu sein; nur ihr südlicher, bergiger Theil ragte aus dem Meere hervor. Eine Verbindung des schwarzen Meeres mit dem kaspischen Meere fällt jenseits der Grenze einer sichern historischen Kunde. Trotz der Veränderung des absoluten Höhen- standes liegt das schwarze Meer doch noch bedeutend höher, als das Marmora- meer, und dieses höher, als das ägäische Meer. Daher strömt das Wasser durch die Straße von Konstantinopel heraus mit einer Geschwindigkeit, welche 3 M., an einer Stelle, der Teufelsstrom genannt, sogar 5 — 6 M. in einer Stunde beträgt. Das Meer ist im Sommer sehr heiter und ruhig, im Winter wegen seiner heftigen, plötzlichen Stürme gefährlich. Großer Fi schreicht hum: Hausen, Störe u. a. Lebhafte Schiffahrt mit Segelschiffen und Dampsbooten. 2) Die Straße von Konstantinopel zwischen Thracien und Kleinasien ist 4 M. lang und 1200 Schritte breit. Sie soll durch einen Durchbruch des schwar- zen Meeres entstanden sein. Durch sie gelangt man in das Marmara Meer zwischen Thracien und Kleinasien ; 30 M. lang und 10 M. breit. Es ist von ovaler Form und durch die Schönheit seiner sanft anfsteigenden Uferlandschaften^ ausge- zeichnet. In demselben liegen mehrere Inseln, darunter Marmara. Die Straße der Dardanellen zwischen der Halbinsel Galipoli und Kleinasien führt in das ägäische Meer. Sie ist 10 M. lang und '/» M. breit, gefahrlos und nur bei wi- drigem Winde beschwerlich. ») Das mittelländische Meer. 1. Größe: von W. nach O. 515 M. lang; größte Breite unter 30° O. L. 240 M.; 47,500 Q.m. Es ist das größte Binnenmeer der alten Welt zwischen Südeuropa, Westasien und Nordafrika. Dieses völlig in sich abgeschlossene Binnenmeer steht nur durch die 7 M. lange und 2 M. breite Straße von Gibraltar mit dem atlantischen Ocean in Ver- bindung. Die Küsten der alten Welt, namentlich die von Europa, spaltet es <ntf die mannigfaltigste Weise zu Halbinseln, Landzungen, Inseln'rc. Seine zahlreichen Binnenmeere, Busen und Golfe, seine vielen schönen, aber nur zum Theil benützten Häsen, seine fast überall, besonders aber in Europa, so fruchtbaren Ufer, zeigen eine große Mannigfaltigkeit und Abwechslung in ihrer Bildung, wodurch es das vollkommenste aller Binnenmeere wird. Dnrch die 15 M. breite tune- sische Straße zwischen Kap Trapani in Sicilien und Kap Bon in Tunis, die nur 42 — 540' tief ist und der eine untermeerische Bergkette entspricht, zerfällt das Mittelmeer in 2 Theile, in einen nordwestlichen und in einen südöstlichen Theil. r . lt 2. Das nordwestliche Mittelmeer liegt zwilchen Spanien, Südfrankreich, Sardinien, Toskana, dem Kirchenstaat, Neapel, Sicilien, Tunis, Algier und Ma-