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1. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 76

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 76 — B. Ncgicruugsform und Bevölkerung. Die Schweiz ist eine Republik, deren 25 Kantone zu einem Bundesstaat vereinigt sind. Tie gesetzgebende Gewalt übt die in Bern tagende Bundesversammlung aus. Dort hat auch die'aussührende Behörde, der Bundesrat, seinen Sitz. Die Schweiz ist für neutral erklärt und hat deshalb kein stehen- des Heer; die kriegstüchtigen jungen Männer werden nur auf kurze Zeit zu nnlitäri- scher Ausbildung einberufen. — Die Bevölkerung zeigt die größte Verschiedenheit in bezug aus Abstammung und Sprache. Am Genfer See und auf dem Jura wohuen Franzosen, im Rheingebiet Deutsche (3/4 der Bevölkerung). in Graubünden Romanen und am Tessin Italiener. Die Bewohner der Ebene sind meistens Protestanten, die Gebirgsbewohner Katholiken. Allen gemeinsam ist die Liebe zur Heimat und zum Vaterland, C. Handel und Verkehr. Die Schweiz ist im Westen, Süden und Osten durch hohe Gebirge von den Nachbarländern abgeschlossen; sie hat keine schiffbaren Flüsse und keine unmittelbare Verbindung mit dem Meere. Deshalb konnte sie sich früher nicht am Weltverkehr beteiligen. Seitdem sie aber von vielen Eisen- bahnlinien durchzöge!: wird, gehört sie zu den verkehrsreichsten Gebieten Eurovas. Sie liefert an das Ausland Seiden- und Wollenstoffe, Uhren, Maschinen, Vieh und die Erzeugnisse ihrer Molkereien, sie erhält von dort Getreide, Wolle, Baum- wolle, Rohseide und Eisen. Ein großer Teil der Bevölkerung lebt von dem groß- artigen Fremdenverkehr. Das Fürstentum Liechtenstein am Oberrhein (südlich vom Boden- see) hat noch nicht 10 000 Einwohner; diese treiben vorzugsweise Getreidebau, Weinbau und Viehzucht. § 98. Die Österreichisch-Ungarische Monarchie. (Etwas größer als das Deutsche Reich, die Schweiz, Belgien und Holland zusammen, aber nur 47 Mill. Eiuw.) Österreich-Ungarn umfaßt das Gebiet der Ostalpen, das Böhmisch-Mährische Stufenland, die Donau- und die Kar- Patenländer. Es zerfällt in die Staaten diesseit sois) der Leitha (Eis- leithanien, österreichische Reichshälfte) und jenseit (Irans) der Leitha stransleithanien, ungarische Reichshälfte). Beide Teile sind in Verwaltung und Gesetzgebung getrennt, haben aber ein gemeinsames Heerwesen, ein Reichsministerium und einen Herrscher. Die Österreichische Reichshälfte. —^Ä^Das Gebiet der Ostalpen und die Donauländer. 1. Der westliche Teil der Ostalpen, die Landschaft Tirol, gehört zu den schönsten Alpenländern. Aus den mächtigen Gebirgsketten ragen schneebedeckte Gipfel empor, die eine großartige Aussicht ge- währen. Ans den grasreichen Matten weiden große Viehherden. Die Siedelungen der Menschen finden sich aber fast nur in den Tälern, wo auch Ackerbau, im Süden sogar blühender Obst- und Weinbau getrieben wird. 4- Tirol besteht aus drei Landschaftsgebieten, die durch hohe Bergrücken von- einander getrennt sind. Vorarlberg mit feiner aufblühenden Baumwolleninduftrie gehört zum Rheingebiet. Durch dre Arlbergbahn ist es mit dein Jnntal (Nord- tirol) verbunden, dessen Bewohner sich hauptsächlich von Ackerbau und Vieh- zucht nähren. Von der Hauptstadt Juusluuck «Universität, Andreas Hofer-Denk- mal) führt eine Eijenbahn über den Brennerpaß durch das Tal des Eifack und der Etsch nach dem obst- und weinreichen Südtirol, das von Italienern bewohnt L>

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1. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 77

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 77 — patenländer. Es zerfällt in die Staaten diesseit (eich der Leitha (Cisleithanien, österreichische Reichshälfte) und jenseit (trans) der Leitha (Transleithanien, ungarische Reichshälfte). Beide Teile sind in Verwaltung und Gesetzgebung getrennt, haben aber ein gemein- sames Heerwesen, ein Reichsministerium und einen Herrscher. Die Österreichische Reichshälfte. A. Das Gebiet der Ostalpen und die Donauländer. 1. Der westliche Teil der Ostalpen, die Landschaft Tirol, gehört zu den schönsten Alpenländern. Aus den mächtigen Gebirgsketten ragen schneebedeckte Gipfel empor, die eine großartige Aussicht gewähren. Auf den grasreichen Matten weiden große Viehherden. Die Siedelungen der Menschen finden sich aber fast nur in den Tälern, wo auch Ackerbau, im Süden sogar blühender Obst- und Weinbau getrieben wird. Tirol besteht aus drei Landschaftsgebieten, die durch hohe Bergrücken von- einander getrennt sind. Vorarlberg mit seiner aufblühenden Baumwollemndustrie gehört zum Rheingebiet. Durch die Arlbergbahn ist es mit dem Jnntal (Nord- tirol) verbunden, dessen Bewohner sich hauptsächlich von Ackerbau und Vieh- zucht nähren. Von der Hauptstadt Innsbruck (Universität, Andreas Hofer-Denk- mal) führt eine Eisenbahn über den Brennerpaß durch das Tal des Eisack') und der Etsch nach dem obst- und weinreichen Südtirol, das von Italienern bewohnt wird. Sie berührt Bozen (wichtige Handelsstadt» und Trient (Konzil). t Im südlichsten Teil von Welsch-Tirol gedeihen sogar Südfrüchte; auch wird dort Seiden- ranpenzucht getrieben. Im Hochgebirge dagegen ist es unfruchtbar; deshalb ziehen viele Gebirgsbewohner in die Fremde, um dort ihr Brot zu suchen. — An der oberen Etsch liegt der berühmte Kurort Meran^). 2. Die nördlichen Kalkalpen Österreichs durchziehen die Kronländer Salzburg und Oberösterreich und werden von Salzach, Traun und Enns durchflössen. Auch hier ernähren sich die Bewohner zum großen Teil von Viehzucht, Forstwirtschaft uad Ackerbau; aber zu den Hirten, Waldarbeitern und Landleuten gesellen sich noch Salzsieder, Bergleute und Eisenschmiede; denn das Land ist reich an Mineralien. An der Salzach und im Salzkammergut finden sich große Salzlager, die jedoch noch erdige Bestandteile enthalten. Deshalb hat man Bäche in dieselben geleitet, um die Salze aufzulösen und aus der so gewonnenen Sole durch Einkochen reines Salz zu gewinnen. Durch Salzgewinnung berühmt sind: Hallend) an der Salzach und Ischl im Salzkammergut. Das Gebiet der Enns hat reiche Kohlen- und Eisenlager, die sowohl in Steiermark als auch in Steyr an der Enns eine blühende Eisen- und Stahlwarenindustrie hervorgerufen haben. Zu diesem Reichtum au Mineralien tritt noch die wunderbare Schönheit der blauen Gebirgsseen und der durch ihre schöue Aussicht berühmten Berge, die jahraus, jahrein von vielen Reisenden besucht werden. Deshalb haben die Städte Salzburg, Gmundeu und Ischl einen groß- artigen Fremdenverkehr. Gastet» ist durch seine warinen Quellen berühmt. 3. Das Donaugebiet umfaßt die Erzherzogtümer Ober- und Niederösterreich. Sie sind die Kernländer des österreichischen Staates und haben durch ihre Lage an der schiffbaren Donau ihre 1) Eisack — Eisache, Eisfluß; ar — acbe — Fluß. 2) Meran hieß früher an mei'an = an der Moräne. 3) Hallein — Salzgewinnungsort. Vom keltischen dal, sal — Salz.

2. Europa ohne Deutschland - S. 17

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
Schweiz namentlich Getreide, Wolle, Baumwolle, Rohseide, Kohlen und Eisen. — Ein großer Teil der Bevölkerung lebt von dem großartigen Fremdenverkehr. Das Fürstentum Liechtenstein. Es liegt am Rhein (südlich vom Bodensee) und hat noch nicht § 9. 10 000 Einwohner. Diese treiben Viehzucht, Getreide- und Weinbau. Die Österreichisch-Ungarische Monarchie. (Etwas größer als das Deutsche Reich, die Schweiz, Belgien und Holland zusammen. 51,4 Mill. Einw.) Österreich-Ungarn nimmt den südöstlichen Teil Mitteleuropas ein. § 10. Es ist deshalb ein wichtiges Turchgangslaud für den Verkehr Deutsch- lands mit dem Morgenland. (Gib die natürlichen und die politischen Grenzen nach der Karte anl) Nach seinen natürlichen Landschafts« gebieten umfaßt es: 1. die Alpen- und die Karstländer, 2. die Sudetenländer, 3. die Karpathenländer. Politisch besteht es aus zwei Teilen, aus dem Kaiserreich Österreich und dem König- reich Ungarn. A. Die Österreichische Reichshälfte. I. Die österreichischen Alpen- und Karstländer. 1. Tirol mit Vorarlberg. Tirol besteht aus drei Landschafts- § 11. gebieten, aus Vorarlberg, Nordtirol und Südtirol. Vorarl- berg mit seiner aufblühenden Baumwollenindustrie gehört zum Rhein- gebiet. Durch die Arlbergbahn ist es mit dem oberen Jnntal (Nord- tirol) verbunden, dessen Bewohner hauptsächlich Ackerbau und Viehzucht treiben. Von der Hauptstadt Innsbruck, 53000 Einw. (Universität, Andreas Hofer-Denkmal), führt eine Eisenbahn über den Brennerpaß durch das Tal der Eisack (— Eisache, Eisfluß) und der Etsch nach dem obst- und weinreichen Südtirol, das in seinem südlichen Teil schon von Italienern bewohnt wird. Sie berührt die wichtige Handelsstadt Bozen und Trient (Konzil). An der oberen Etsch liegt der be- rühmte Kurort Meran (= an der Moräne). Dilcher-Schwarzhaupt-Walther, Erdkunde, Ii. Teil. 2

3. Nr. 11 - S. 48

1904 - Breslau : Hirt
48 Die Österreichisch-Ungarische Monarchie. § 67. § 67. Die Werreichisch-Mngarische Monarchie (weit größer als das Deutsche Reich, aber weniger E.). 3/4 derselben liegt im Gebiet der Donau, y4 im Gebiet der Elbe, Oder, Weichsel, des Dnjestrs, der Etsch, des Rheines. Nur ein kleiner Teil stößt an das Adriatische Meer. Das Kaiser- reich zeigt große Mannigfaltigkeit der Bodenform; doch ist es vorwiegend gebirgig (Alpen, Randgebirge von Böhmen und Mähren, Karpaten). Die Monarchie zerfällt in die österreichische Reichshälfte (Cisleithanien, so genannt, weil es von Wien aus diesseit der Leitha liegt), und in die ungarische Reichshälfte (Transleithanien, das Land jenseits der Leitha). Beide Teile haben einen Herrscher (den Kaiser von Österreich), ein gemein- sames Heer und ein Reichsministerium. Jeder Teil hat aber seine eigene Gesetzgebung und Verwaltung. Jede Hälfte besteht wieder aus einzelnen Ländern, Kronlünder genannt. A. (Österreichische Reichshälfte. 1. Erzherzogtum Österreich unter der Gnus. Ackerbau und Weinbau bedeutend, Industrie sehr entwickelt. Wien, r. an der Donau, 1700 000 E., Hptst. des ganzen Reiches, Univers., bedeutender Handel, weil es der Knotenpunkt mehrerer Hauptstraßen ist <von Triest über den Semmering nach Wien; von hier durch das Marchtal und die Mäh- rische Pforte nach dem Oder- und Weichseltale; von Linz über Wien nach der Preßburger Pforte). Fabriktätigkeit sehr entwickelt. Der Prater, ein prachtvoller Lustgarten auf einer Donauinsei, wird von den lebenslustigen Wienern sehr fleißig besucht. In der Nähe Wiens das kaiserliche Lustschloß Schönbrunn. Baden, besuchter Badeort. Wiener Neu- stadt, Fabriken. Auf dem March seid e liegen die berühmten Schlachtplätze Aspern und Wagram. 2. Erzherzogtum Österreich ob der Enns. Viehzucht, Salzgewinnung und Eisen- industrie. Linz, a. d. Donau, Hptst. Ischl, Badeort. Gmunden, Hauptniederlage des im Salzkammergute gewonnenen Kochsalzes. 3. Kerzogtum Satzburg. Viehzucht und Salzgewinnung Hauptbeschäftigung der Bewohner. Salzburg, an der Salzach, Hptst., wundervolle Lage. Hall ein, Salz- bergwerk. Ga st ein, warmes Bad. 4. Kerzogtum Steiermark. Im N. herrscht Eisengewinnung vor, im S. Acker-, Obst- und Weinbau. Der Handel wird durch die Südbahn und verschiedene Zweigbahnen unterstützt. Graz, 140000 E., Hptst., Universität. Bruck, Stapelplatz für Eisenwaren. Mariazell, besuchter Wallfahrtsort. Marburg, Wein- und Getreidehandel. 5. Kerzogtum Kärnten. Es liefert das meiste Blei in Österreich Meiberg). Kla- genfurt, Hptst. 6. Kerzogtum Krain. Das Land ist rauh und regnerisch, der Pflanzenwuchs im allgemeinen kümmerlich. Die Bewohner sind größtenteils Slowenen. Laibach, Hptst. Jdria, sehr bedeutendes Quccksilberbergwerk wächst Almaden in Spanien das reichste in Europa). Adelsberg, weltberühmte Tropfsteingrotten. Der Zirknitzer See mit unter- irdischen Ab- und Zuflüssen, so daß man auf dem Grunde zu verschiedenen Zeiten flschen, jagen und ernten kann. 7. Das Küstenland (Görz, Istrien, Triest), größtenteils unfruchtbar, besonders auf dem Karst. Der grüne Küstenstrich von Triest hat Ölgärten und Weinberge. Im Jsonzo- gebiete baut man Reis, Mais, auch treibt man dort Seidenzucht. An der Küste ist der Fischfang, die Schiffahrt und die Seesalzgewinnung von Bedeutung. Die Bewohner sind teils Italiener, teils Slaven. Triest, mit Vororten 180 000 E., erster Seehandelsplatz Österreichs. Pola, Kriegshasen. 8. Grafschaft Tirol mit Vorarlberg. Viehzucht bedeutend, in Südtirol viel Obst- und Weinbau und Seidenzucht, in Vorarlberg Baumwollen-Jndustrie. Viele Tiroler ziehen

4. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 76

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
B. Regierungsform und Bevölkerung. Die Schweiz ist eine Republik, deren 25 Kantone zu einem Bundesstaat vereinigt sind. Die gesetzgebende Gewalt übt die in Bern tagende Bundesversammlung aus. Dort hat auch die ausführende Behörde, der Bundesrat, seinen Sitz. Die Schweis ist sür neutral erklärt und hat deshalb kein stehendes Heer; die kriegstüchtigen jungen Männer werden nur aus kurze Zeit zu militärischer Ausbildung einberufen. — Die Bevölkerung zeigt die größte Ver- schiedenheit in bezug auf Abstammung und Sprache. Am Genfer See und auf dem Jura wohnen Franzosen, im Rheingebiet Deutsche der Bevölkerung), in Graubünden Romanen und am Tessin Italiener. Die Bewohuer der Ebene sind meistens Protestanten, die Gebirgsbewohner Katholiken. Allen gemein- sam ist die Liebe zur Heimat und zum Vaterland. C. Handel und Berkehr. Die Schweiz ist im Westen, Süden und Osten durch hohe Gebirge von den Nachbarländern abgeschlossen; sie hat keine schiffbaren Flüsse und keine unmittelbare Verbindung mit dem Meere. Deshalb konnte sie sich früher nicht am Weltverkehr beteiligen- Seitdem sie aber von vielen Eisen- bahnlinien durchzogen wird, gehört sie zu den verkehrsreichsten Gebieten Europas. Sie liefert an das Ausland Seiden- und Wollenstoffe, Uhren, Maschinen, Vieh und die Erzeugnisse ihrer Molkereien; sie erhält von dort Getreide, Wolle, Baum- wolle, Rohseide und Eisen. Ein großer Teil der Bevölkerung lebt von dem groß- artigen Fremdenverkehr. b) Das Fürstentum Liechtenstein am Oberrhein (südlich vom Boden- see) hat noch nicht 10009 Einwohner; diese treiben vorzugsweise Ge- treidebau, Weinbau und Viehzucht. § 98. Die Österreichisch-Ungarische Monarchie. (Etwas größer als das Deutsche Reich, die Schweiz. Belgien und Holland zu- sammen, aber nur 49 Mill. Einw.) Österreich-Ungarn umsaßt das Gebiet der Ostalpen, das Böhmisch-Mährische Stufen land, die Donau- und die Kar- Fig. Il. Die Alpen- und die Douauländer Österreichs.

5. Geographie - S. 48

1908 - Breslau : Hirt
48 Die österreichisch-ungarische Monarchie. § 67. § 67. Aie österreichisch-ungarische Monarchie sweit größer als das Deutsche Reich, aber weniger E.). 3/4 derselben liegt im Gebiet der Donau, l/4 im Gebiet der Elbe, Oder, Weichsel, des Dnjestrs, der Etsch, des Rheines. Nur ein kleiner Teil stößt an das Adriatische Meer. Das Kaiser- reich zeigt große Mannigfaltigkeit der Bodenform; doch ist es vorwiegend gebirgig salpen, Randgebirge von Böhmen und Mahren, Karpaten). Die Monarchie zerfüllt in die österreichische Reichshälfte (Cisleithanien, so genannt, weil es von Wien aus diesseit der Leitha liegt), und in die ungarische Reichshälfte (Transleithanien, das Land jenseits der Leitha). Beide Teile haben einen Herrscher (den Kaiser von Österreich), ein gemein- sames Heer und ein Reichsministerium. Jeder Teil hat aber seine eigene Gesetzgebung und Verwaltung. Jede Hälfte besteht wieder aus einzelnen Ländern, Kronländer genannt. A. Osterreichische R.eichshälfte. 1. Erzherzogtum Österreich unter der Guus. Ackerbau und Weinbau bedeutend, Industrie sehr entwickelt. Wien, r. an der Donau, fast 2 Mill. E., Hptst. des ganzen Reiches, Univers., bedeutender Handel, weil es der Knotenpunkt mehrerer Hauptstraßen ist (von Trieft über den Semmering nach Wien; von hier durch das Marchtal und die Mäh- rische Pforte nach dem Oder- und Weichseltale; von Linz über Wien nach der Preßburger Pforte). Fabriktätigkeit sehr entwickelt. Der Prater, ein prachtvoller Lustgarten auf einer Donauinsel, wird von den lebenslustigen Wienern sehr fleißig besucht. In der Nähe Wiens das kaiserliche Lustschloß Schönbrunn. Baden, besuchter Badeort. Wiener Neu- stadt, Fabriken. Auf dem Marchfelde liegen die berühmten Schlachtplätze Aspern und Wagram. 2. Hrzljcrzogtum Hsterreick ob der Gnns. Viehzucht, Salzgewinnung und Eisen- industrie. Linz, a. d. Donau, Hptst. Ischl, Badeort. Gmuudeu, Hauptniederlage des im Salzkammergute gewonnenen Kochsalzes. 3. Kerzogtum Salzburg. Viehzucht und Salzgewinnung Hauptbeschäftigung der Bewohner. Salzburg, an der Salzach, Hptst., wundervolle Lage. Hall ein, Salz- bergwerk. Gastein, warmes Bad. 4. Kerzogtum Steiermark. Im N. herrscht Eisengewinnung vor, im S. Acker-, Obst- und Weinbau. Der Handel wird durch die Südbahn und verschiedene Zweigbahnen unterstützt. Graz, 150000 E., Hptst,, Universität. Bruck, Stapelplatz für Eisenwaren. Mariazell, besuchter Wallfahrtsort. Marburg, Wein- und Getreidehandel. 5. Kerzogtum Kärnten. Es liefert das meiste Blei in Österreich (Bleibergl. Kla- genfurt, Hptst. 6. Kerzogtum Krain. Das Land ist rauh und regnerisch, der Pflanzenwuchs im allgemeinen kümmerlich. Die Bewohner sind größtenteils Slowenen. Laibach, Hptst. Jdria, sehr bedeutendes Quecksilberbergwerk (nächst Almaden in Spanien das reichste in Europa). Adels berg, weltberühmte Tropfsteingrotteu. Der Zirknitz er See mit unter- irdischen Ab- und Zuflüssen, so daß man auf dem Grunde zu verschiedenen Zeiten fischen, jagen und ernten kann. 7. Aas Küstenland (Görz, Jstrien, Triöst), größtenteils unfruchtbar, besonders auf dem Karst. Der g mne Küstenstrich von Trieft hat Ölgärten und Weinberge. Im Jsonzo- gebiete baut man Reis, Mais, auch treibt man dort Seidenzucht. An der Küste ist der Fischfang, die Schisfahrt und die Seesalzgewinnung von Bedeutung. Die Bewohner sind teils Italiener, teils Slawen. Trieft, mit Vororten fast 200000 E., erster Seehandels- Platz Österreichs. Pola, Kriegshafen. 8. Die Gras chaft Lirol mit Vorarlberg. Viehzucht bedeutend, in Südtirol viel Obst- und Weinbau und Seidenzucht, in Vorarlberg Baumwollen-Industrie. Viele Tiroler ziehen

6. Nr. 11 - S. 48

1903 - Breslau : Hirt
48 Die Österreichisch-Ungarische Monarchie. 8 67. § 67. Z)ie Hsterrcichisch-Mrigarische Monarchie (weit größer als das Deutsche Reich, aber weniger E.). Au derselben liegt im Gebiet der Donau, y4 im Gebiet der Elbe, Oder, Weichsel, des Dnjestrs, der Etsch, des Rheines. Nur ein kleiner Teil stößt an das Adriatische Meer. Das Kaiser- reich zeigt große Mannigfaltigkeit der Bodenform; doch ist es vorwiegend gebirgig (Alpen, Randgebirge von Böhmen und Mähren, Karpaten). Die Monarchie zerfallt in die österreichische Reichshälfte (Cisleithanien, so genannt, weil es von Wien aus diesseit der Leitha liegt), und in die ungarische Reichshälfte (Transleithanien, das Land jenseits der Leitha). Beide Teile haben einen Herrscher (den Kaiser von Österreich), ein gemein- sames Heer und ein Reichsministerium. Jeder Teil hat aber seine eigene Gesetzgebung und Verwaltung. Jede Hälfte besteht wieder aus einzelnen Ländern, Kronländer genannt. A. (Österreichische Reichshälfte. 1. Erzherzogtum Österreich unter der Gnus. Ackerbau und Weinbau bedeutend, Industrie sehr entwickelt. Wien, r. au der Donau, 1700 000 E., Hptst. des ganzen Reiches, Univers., bedeutender Handel, weil es der Knotenpunkt mehrerer Hauptstraßen ist (von Triest über den Semmering nach Wien; von hier durch das Marchtal und die Mäh- rische Pforte nach dem Oder- und Weichseltale; von Linz über Wien nach der Preßburger Pforte). Fabriktätigkeit sehr entwickelt. Der Prater, ein prachtvoller Lustgarten auf einer Donauinsel, wird von den lebenslustigen Wienern sehr fleißig besucht. In der Nähe Wiens das kaiserliche Lustschloß Schönbrunn. Baden, besuchter Badeort. Wiener Neu- stadt, Fabriken. Auf dem Marchfelde liegen die berühmten Schlachtplätze Aspern und Wagram. 2. Erzherzogtum Österreich oö der Gnus. Viehzucht, Salzgewinnung und Eisen- industrie. Linz, a. d. Donau, Hptst. Ischl, Badeort. Gmunden, Hauptniederlage des im Salzkammergute gewonnenen Kochsalzes. 3. Herzogtum Salzburg. Viehzucht und Salzgewinnung Hauptbeschäftigung der Bewohner. Salzburg, au der Salzach, Hptst., wundervolle Lage. Ha Nein, Salz- bergwerk. Gasteiu, warmes Bad. 4. Kerzogtum Steiermark. Im N. herrscht Eisengewinnung vor, im S. Acker-, Obst- und Weinbau. Der Handel wird durch die Südbahn und verschiedene Zweigbahnen unterstützt. Graz, 140000 E., Hptst., Universität. Bruck, Stapelplatz für Eiseuwareu. Mariazell, besuchter Wallfahrtsort. Marburg, Wein- und Getreidehandel. 5. Kerzogtum Kärnten. Es liefert das meiste Blei in Österreich (Bleiberg). Kla- gen fürt, Hptst. 6. Kerzogtum Krain. Das Land ist rauh und regnerisch, der Pflauzenwuchs im allgemeinen kümmerlich. Die Bewohner sind größtenteils Slowenen. Laibach, Hptst. Jdria, sehr bedeutendes Quecksilberbergwerk wächst Almaden in Spanien das reichste in Europa). Adelsberg, weltberühmte Tropfsteingrotten. Der Zirknitzer Sec mit unter- irdischen Ab- und Zuflüssen, so daß man auf dem Grunde zu verschiedenen Zeiten fischen, jagen und ernten kann. 7. Jas Küstenland (Görz, Istrien, Triest), größtenteils unfruchtbar, besonders auf dem Karst. Der grüne Küstenstrich von Triest hat Ölgärteu und Weinberge. Im Jsonzo- gebiete baut mau Reis, Mais, auch treibt mau dort Seidenzucht. An der Küste ist der Fischfang, die Schiffahrt und die Seesalzgewinnung von Bedeutung. Die Bewohner sind teils Italiener, teils Slaven. Trieft, mit Vororten 180000 E., erster Seehaudelsplatz Österreichs. Pola, Kriegshafen. 8. Grafschaft Tirol mit Vorarlberg. Viehzucht bedeutend, in Südtirol viel Obst- und Weinbau und Seidenzucht, in Vorarlberg Baumwollen-Jndustrie. Viele Tiroler ziehen

7. Nr. 23 - S. 48

1904 - Breslau : Hirt
48 Die Österreichisch-Ungarische Monarchie. 8 67. § 67. Die Hsterreichisch-Mngarische Monarchie (weit größer als das Deutsche Reich, aber weniger E.). 3/4 derselben liegt im Gebiet der Donau, Xu im Gebiet der Elbe, Oder, Weichsel, des Dnjestrs, der Etsch, des Rheines. Nur ein kleiner Teil stößt an das Adriatische Meer. Das Kaiser- reich zeigt große Mannigfaltigkeit der Bodenform; doch ist es vorwiegend gebirgig (Alpen, Randgebirge von Böhmen und Mähren, Karpaten). Die Monarchie zerfällt in die österreichische Reichshälfte (Cisleithanien, so genannt, weil es von Wien aus diesseit der Leitha liegt), und in die ungarische Reich shälfte (Transleithanien, das Land jenseits der Leitha). Beide Teile haben einen Herrscher (den Kaiser von Österreich), ein gemein- sames Heer und ein Reichsministerium. Jeder Teil hat aber seine eigene Gesetzgebung und Verwaltung. Jede Hälfte besteht wieder aus einzelnen Ländern, Kronländer genannt. A. (Österreichische Reichshälfre. 1. Erzherzogtum Hsterreich unter der Enns. Ackerbau und Weinbau bedeutend, Industrie sehr entwickelt. Wien, r. an der Donau, 1700 000 E., Hptst. des ganzen Reiches, Univers., bedeutender Handel, weil es der Knotenpunkt mehrerer Hauptstraßen ist lvon Triest über den Semmering nach Wien; von hier durch das Marchtal und die Mäh- rische Pforte nach dem Oder- und Weichseltale; von Linz über Wien nach der Preßburger Pforte). Fabriktätigkeit sehr entwickelt. Der Prater, ein prachtvoller Lustgarten auf einer Donauinsel, wird von den lebenslustigen Wienern sehr fleißig besucht. In der Nähe Wiens das kaiserliche Lustschloß Schönbrunn. Baden, besuchter Badeort. Wiener Neu- stadt, Fabriken. Auf dem March seid e liegen die berühmten Schlachtplätze Aspern und Wagram. 2. Erzherzogtum Österreich ob der Enns. Viehzucht, Salzgewinnung und Eisen- industrie. Linz, a. d. Donau, Hptst. Ischl, Badeort. Gmunden, Hauptniederlage des ini Salzkammergute gewonnenen Kochsalzes. 3. Kerzogtum Salzburg. Viehzucht und Salzgewinnung Hauptbeschäftigung der Bewohner. Salzburg, an der Saizach, Hptst., wundervolle Lage. Hailein, Salz- bergwerk. Ga st ein, warmes Bad. 4. Kerzogtum Steiermark. Im N. herrscht Eisengewinnung vor, im S. Acker-, Obst- und Weinbau. Der Handel wird durch die Südbahn und verschiedene Zweigbahnen unterstützt. Graz, 140 000 E., Hptst., Universität. Bruck, Stapelplatz für Eisenwaren. Mariazell, besuchter Wallfahrtsort. Marburg, Wein- und Getreidehandel. 5. Kerzogtum Kärnten. Es liefert das meiste Blei in Österreich (Bleiberg). Kla- gensurt, Hptst. 6. Kerzogtum Krain. Das Land ist rauh und regnerisch, der Pflanzenwuchs im allgemeinen kümmerlich. Die Bewohner sind größtenteils Slowenen. Laibach, Hptst. Jdria, sehr bedeutendes Qnecksilberbergwerk wächst Almaden in Spanien das reichste in Europa). Adelsberg, weltberühmte Tropfsteingrotten. Der Zirknitzer See mit unter- irdischen Ab- und Zuflüssen, so daß man auf dem Grunde zu verschiedenen Zeiten fischen, jagen und ernten kann. 7. Das Küstenland (Görz, Istrien, Trieft), größtenteils unfruchtbar, besonders auf dem Karst. Der grüne Küstenstrich von Triest hat Ölgärten und Weinberge. Im Jsonzo- gebiete baut man Reis, Mais, auch treibt man dort Seidenzucht. An der Küste ist der Fischfang, die Schiffahrt und die Seesalzgewinnung von Bedeutung. Die Bewohner sind teils Italiener, teils Slaven. Triest, mit Vororten 180000 E., erster Seehandelsplatz Österreichs. Pola, Kriegshafen. 8. Grafschaft Tirol mit Vorarlberg. Viehzucht bedeutend, in Südtirol viel Obst- und Weinbau und Seidenzucht, in Vorarlberg Baumwollen-Jndustrie. Viele Tiroler ziehen

8. Nr. 16 - S. 48

1908 - Breslau : Hirt
48 Die österreichisch-ungarische Monarchie. § 67. § 67. Z)ie österreichisch-ungarische Monarchie (weit größer als das Deutsche Reich, aber weniger E.). 3/4 derselben liegt im Gebiet der Donau, t/4 im Gebiet der Elbe, Oder, Weichsel, des Dnjestrs, der Etsch, des Rheines. Nur ein kleiner Teil stößt an das Adriatische Meer. Das Kaiser- reich zeigt große Mannigfaltigkeit der Bodenfvrm; doch ist es vorwiegend gebirgig (Alpen, Randgebirge von Böhmen und Mähren, Karpaten). Die Monarchie zerfällt in die österreichische Reichs Hälfte (Cisleithanien, so genannt, weil es von Wien aus diesseit der Leitha liegt), und in die ungarische Reichshälfte (Transleithanien, das Land jenseits der Leitha). Beide Teile haben einen Herrscher (den Kaiser von Österreich), ein gemein- sames Heer und ein Reichsministerium. Jeder Teil hat aber seine eigene Gesetzgebung und Verwaltung. Jede Hülste besteht wieder aus einzelnen Ländern, Kronländer genannt. A. (Österreichische Reichshäkfte. 1. Erzherzogtum Österreich unter der Enns. Ackerbau und Weinbau bedeutend, Industrie sehr entwickelt. Wien, r. an der Donau, fast 2 Mill. E., Hptst. des ganzen Reiches, Univers., bedeutender Handel, weil es der Knotenpunkt mehrerer Hauptstraßen ist chon Triest über den Semmering nach Wien; von hier durch das Marchtal und die Mäh- rische Pforte nach dem Oder- und Weichseltale; von Linz über Wien nach der Preßburger Pforte). Fabriktütigkcit sehr entwickelt. Der Prater, ein prachtvoller Lustgarten auf einer Donauinsel, wird von den lebenslustigen Wienern sehr fleißig besucht. In der Nähe Wiens das kaiserliche Lustschloß Schönbrunn. Baden, besuchter Badeort. Wiener Neu- stadt, Fabriken. Auf dem March selbe liegen die berühmten Schlachtplätze Aspern und Wagram. 2. Erzherzogtum Österreich ob der Enns. Viehzucht, Salzgewinnung und Eisen- industrie. Linz, a. d. Donau, Hptst. Ischl, Badeort. Gmunden, Hauptniederlage des im Salzkammergute gewonnenen Kochsalzes. 3. Herzogtum Salzburg. Viehzucht und Salzgewinnung Hauptbeschäftigung der Bewohner. Salzburg, an der Salzach, Hptst., wundervolle Lage. Hallein, Salz- bergwerk. Ga st ein, warmes Bad. 4. Herzogtum Steiermark. Im N. herrscht Eisengewinnung vor, im S. Acker-, Obst- und Weinbau. Der Handel wird durch die Südbahn und verschiedene Zweigbahnen unterstützt. Graz, 150000 E., Hptst., Universität. Bruck, Stapelplatz für Eiscnwaren. Mariazell, besuchter Wallfahrtsort. Marburg, Wein- und Getreidehandel. 5. Herzogtum Kärnten. Es liefert das meiste Blei in Österreich ;Bleiberg). Kla- genfurt, Hptst. 6. Kerzogtum Krain. Das Land ist rauh und regnerisch, der Pflanzenwuchs im allgemeinen kümmerlich. Die Bewohner sind größtenteils Slowenen. Laibach, Hptst. I dria, sehr bedeutendes Quecksilberbergwerk wächst Almaden in Spanien das reichste in Europa;. Adelsberg, weltberühmte Tropfsteingrotten. Der Zirknitzer See mit unter- irdischen Ab- und Zuflüssen, so daß man auf dem Grunde zu verschiedenen Zeiten fischen, jagen und ernten kann. 7. Das Küstenland sgörz, Istrien, Triest), größtenteils unfruchtbar, besonders auf dem Karst. Der g mne Küstenstrich von Triest hat Ölgärten und Weinberge. Im Jsonzo- gebiete baut man Reis, Mais, auch treibt man dort Seidenzucht. An der Küste ist der Fischfang, die Schiffahrt und die Seesalzgewinnung von Bedeutung. Die Bewohner sind teils Italiener, teils Slawen. Triest, mit Vororten fast 200000 E., erster Seehandels, platz Österreichs. Pola, Kriegshafen. 8. Die chraf chaft Lirol mit Vorarlberg. Viehzucht bedeutend, in Südtirol viel Obst- und Weinbau und Seidenzucht, in Vorarlberg Baumwollen-Jndustrie. Viele Tiroler ziehen

9. Stoffe für den Unterricht in den Realien - S. 40

1886 - Breslau : Hirt
40 Die Österr.-Ungarische Monarchie. h 67. Die österreichisch Angarische Monarchie (etwas größer als Deutschland, aber weniger E.). 3/4 derselben liegt im Gebiet der Donau, y4 im Gebiet der Elbe, Oder, Weichsel, des Dniesters, der Etsch, des Rheines. Nur ein kleiner Teil stößt an das Meer (Adriat. Meer). Das Kaiserreich zeigt in Bezug auf die Bodenform große Mannigfaltigkeit; doch ist es vorwiegend ge- birgig (Alpen, Stufenlandschaften von Böhmen und Mähren, Karpaten). Die Österr.-Ungar. Monarchie zerfällt in die österreichische Reichshälfte (Cisleithanien, so genannt, weil es von Wien aus diesseits der Leitha liegt), und in die unga- rische Reichshälfte (Transleithanien, das Land jenseits der Leitha). Beide Teile haben einen Herrscher (den Kaiser von Österreich), ein gemeinsames Heer und ein Reichsministerium. Jeder Teil hat aber seine eigene Gesetzgebung und Ver- waltung. Jede Hälfte besteht wieder aus einzelnen Ländern, Kronländer genannt. A. (österreichische Reichshälfte. 1. Erzherzogtum Österreich unter der Enns. Ackerbau und Weinbau bedeutend, Industrie sehr entwickelt. Wien, r. an der Donau, über 1 Mill. E., Hptst. des ganzen Reiches, Univers., bedeutender Handel, weil es der Knotenpunkt mehrerer Hauptstraßen ist (von Triest über den Semmering nach Wien; von hier durch das Marchthal und die mäh- rische Pforte nach dem Oder- und Weichsclthalc; von Linz über Wien nach der Preßburger Pforte). Fabrikthätigkeit sehr entwickelt. Der Prater, ein prachtvoller Lustgarten ans einer Donauinsel, wird von den lebenslustigen Wienern sehr fleißig besucht. In der Nähe Wiens das kaiserl. Lustschloß Schön brunn. Baden, besuchter Badeort. Wienerisch-Neu- stadt, Fabriken. Ans dem Marchfeldc liegen die berühmten Schlachtplätze Aspern und Wagram. 2. Erzherzogtum Österreich ob der Enns. Viehzucht, Salzgewinnung und Eisen- industrie bedeutend. Linz, a. d. Donau, Hptst., Handel. Ischls Badeort. Gmunden, Hauptniederlagc des im Salzkammergute gewonnenen Kochsalzes. 3. Herzogtum Salzburg. Viehzucht und Salzgewinnung Hauptbeschäftigung der Bewohner. Salzburg, a. d. Salzach, Hptst., wundervolle Lage. Ha klein, Salzbergwerk. Gastein, warmes Bad. 4. Kerzogtum Steiermark. Im N. herrscht Eisengewinnung vor, im S. Acker-, Obst- und Weinbau. Der Handel wird durch die Südbahn und verschiedene Zweigbahnen unterstützt. Graz, 100 000 E., Hptst., Univers. Bruck, Stapelplatz für Eisenwaren. Mariazell, besuchter Wallfahrtsort. Marburg, Wein- und Getreidehandel. 5. Herzogtum Kärnten. Es liefert das meiste Blei in Österreich (Bleibcrg). Klagcn- fnrt, Hptst. 6. Kerzogtum Arain. Das Land arm an Quellen und Brunnen, Regenmangel; Pflanzenwnchs kümmerlich. Die Bewohner sind größtenteils Slaven (Slovenen). Lai- bach, Hptst. Jdria, sehr bedeutendes Ouecksilberbcrgwerk (nächst Almaden in Spanien das reichste in Europa). Ade lsbcrg, weltberühmte Tropfsteingrotten. Der Zirknitzer See mit unterirdischen Ab- und Zuflüssen, so daß man ans dem Grunde zu verschiede- nen Zeiten fischen, jagen und ernten kann. 7. Das Küstenland (Görz, Istrien, Triest), größtenteils unfruchtbar, besonders ans dem Karst. Der grüne Küstenstrich von Triest hat Ölgärten und Weinberge. Im Jsonzo- gebiete baut man Reis, Mais, auch treibt man dort Scidcnzucht. An der Küste ist der Fischfang, die Schiffahrt und die Seesalzgewinnung von Bedeutung. Die Bewohner sind teils Italiener, teils Slaven. Triest, mit Vororten 140000 E., 1. Seehandclsplatz Öster- reichs. Pola, Kriegshafen. 8. Grafschaft Tirol mit Vorarlberg. Viehzucht bedeutend. In Südtirol wird viel Obst- und Weinbau und Seidenzncht betrieben, in Nordtirol außer Viehzucht auch Bergbau, in Vorarlberg Banmwollen-Jndnstrie. Biele Tiroler ziehen mit den gefertigten Waren (Teppichen, Hosenträgern, Messern u. a.) als Hausierer in die Fremde. Die Tiroler sind heiter und lebenslustig, keck und mutig, treuherzig und bieder; sie sind alö treffliche Schützen und getreue Anhänger des angestammten Herrscherhauses bekannt (Hofer). Den Fremden reden sic zutraulich mit Du an. Die Nordtiroler sind Deutsche, die Südtiroler

10. Mitteleuropa - S. 126

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 126 — 2. Handel und Berkehr. Die Schweiz ist im Westen, Süden und Osten durch hohe Gebirge von den Nachbarländern abgeschlossen; sie hat keine schiffbaren Flüsse und keine unmittelbare Verbindung mit dem Meere. Deshalb konnte sie sich früher nicht am Weltverkehr be- teiligen. Seitdem sie aber von vielen Eisenbahnlinien durchzogen wird, gehört sie zu den verkehrsreichsten Gebieten Europas. Sie liefert an das Ausland Seiden- und Wollenstoffe, Uhren, Maschinen, Vieh und die Erzeugnisse ihrer Molkereien, sie erhält von dort Getreide, Wolle, Baumwolle, Roh- seide und Eisen. Ein größer Teil der Bevölkerung lebt von dem großartigen Fremdenverkehr. Die Nachfolgestaaten Gsterreich-Ungarns. §113. Das weite Gebiet von den Ostalpen und dem Böhmerwald bis zu den Karpathen und vom Erzgebirge und den Sudeten bis zum Adriatischen Meere und der unteren Donau bildete früher das Kaiser- reich Österreich-Ungarn. Nach dem unglücklichen Ausgang des Weltkrieges löste sich dieses einst so mächtige Reich nach der Abstammung seiner Bewohner in einzelne Staaten auf. Die von Deutschen bewohnten Provinzen bildeten die Republik Deutsch- Österreich; in der Tschecho- flowakei vereinigten sich die Tschechen und Slowaken und in der Republik Ungarn die Magyaren. Andere Töile Österreichs mußten an Italien, Südslawien, Rumänien und Polen abgetreten werden. veutsch-Gsterreich. (88 000 qkm; etwa 6 Mill. Einw.) Zu Deutsch-O st erreich gehören die meist gebirgigen Land- schaften der mittleren Donau und des nördlichen und östlichen Teiles der Ostalpen. 1. Ober- und Niederösterreich bilden die Kronländer des Staates. Durch ihre günstige Lage an der schiffbaren Donau, dem Hauptstrom des ganzen Landes, haben sie ihre große Bedeutung für den Staat erlangt. Ackerbau und Viehzucht, Obst- und Weinbau bilden die Haupterwerbsquellen der Bewohner. Die Donau tritt bei Passau in das österreichische Gebiet ein und fließt dann zwischen den letzten Ausläufern der Alpen und dem Böhmisch- Mährischen Stufenland dahin. Steile Höhen begrenzen anfangs ihre Ufer, bis sich ihr Tal bei der Stadt Linz (20000 Einw.) zu einer

11. Nr. 18 - S. 47

1899 - Breslau : Hirt
Die Österr.-Ungarische Nlonarchie. 47 8 67. Die Hsterreichisch-Mngarische Monarchie (weit größer als das Deutsche Reich, aber weniger E.). 3/4 derselben liegt im Gebiet der Donau, 74 ün Gebiet der Elbe, Oder, Weichsel, des Dnjesters, der Etsch, des Rheines. Nur ein kleiner Teil stößt an das Meer (Adriat. Meer). Das Kaiserreich zeigt in Bezug auf die Bodenform große Mannigfaltigkeit; doch ist es vorwiegend gebirgig (Alpen, Stufenlandschaften von Böhmen und Mähren, Karpaten). Die Österr-Ungar. Monarchie zerfällt in die österreichische Reichshälfte (Cisleithanien, so genannt, weil es von Wien aus diesseit der Leitha liegt), und in die ungarische Reichshälfte (Transleithanien, das Land jenseit der Leitha). Beide Teile haben einen Herrscher (den Kaiser von Österreich), ein gemeinsames Heer und ein Reichsministerium. Jeder Teil hat aber seine eigene Gesetzgebung und Verwaltung. Jede Hälfte besteht wieder ans einzelnen Ländern, Krön- länder genannt. A. (österreichische Reichshälfte. 1. Erzherzogtum Österreich unter der Enns. Ackerbau und Weinbau bedeutend, Industrie sehr entwickelt. Wien, r. an der Donau, 1400000 Einw., Hptst. des ganzen Reiches, Univers., bedeutender Handel, weil es der Knotenpunkt mehrerer Hauptstraßen ist (von Triest über den Semmering nach Wien; von hier durch das Marchthal und die mährische Pforte nach dem Oder- und Weichselthale; von Linz über Wien nach der Preß- burger Pforte). Fabrikthätigkeit sehr entwickelt. Der Prater, ein prachtvoller Lustgarten auf einer Donauinsel, wird von den lebenslustigen Wienern sehr fleißig besucht. In der Nähe Wiens das kaiserl. Lustschluß Schönbrunn. Baden, besuchter Badeort. Wie- neri sch-Neustadt, Fabriken. Auf dem Marchfelde liegen die berühmten Schlacht- plätze Aspern und W.agram. 2. Erzherzogtum Österreich ob der E««s. Viehzucht, Salzgewinnung und Eisen- industrie bedeutend. Linz, a. d. Donau, Hptst., Handel. Ischl, Badeort. Gmunden, Hauptniederlage des im Salzkammergute gewonnenen Kochsalzes. 3. Kerzogtum Salzburg. Viehzucht und Salzgewinnung Hauptbeschäftigung der Bewohner. Salzburg, an der Salzach, Hptst., wundervolle Lage. Hallein, Salz- bergwerk. Gastein, warmes Bad. 4. Kerzogtum Steiermark. Im N. herrscht Eisengewinnung vor, im S. Acker-, Obst- und Weinbau. Der Handel wird durch die Südbahn und verschiedene Zweigbahnen unterstützt. Graz, 115000 E., Hptst., Universität. Bruck, Stapelplatz für Eisenwaren. Mariazell, besuchter Wallfahrtsort. Marburg, Wein- und Getreidehandel. 5. Kerzogtum Kärnten. Es liefert das meiste Blei in Österreich (Bleiberg). Klagensurt, Hauptstadt. 6. Kerzogtum Krain. Das Land arm an Quellen und Brunnen, Regenmangel; Pflanzenwuchs kümmerlich. Die Bewohner sind größtenteils Slawen (Slowenen). Lai- bach, Hauptstadt. I d r i a, sehr bedeutendes Quecksilberbergwerk (nächst Almaden in Spanien das reichste in Europa). Adelsberg, weltberühmte Tropfsteingrotten. Der Zirknitzer See mit unterirdischen Ab- und Zuflüssen, so daß man auf dem Grunde zu verschiedenen Zeiten fischen, jagen und ernten kann. 7. Das Küstenland (Görz, Istrien, Trifft), größtenteils unfruchtbar, besonders aus dem Karst. Der grüne Küstenstrich von Triest hat Olgärten und Weinberge. Im Jsonzo- gebiete baut man Reis, Mais, auch treibt man dort Seidenzucht. An der Küste ist der Fischfang, die Schiffahrt und die Seesalzgewinnung von Bedeutung. Die Bewohner sind teils Italiener, teils Slawen. Trisst, mit Vororten 160000 E., 1. Seehandelsplatz Österreichs. Pola, Kriegshafen.

12. Nr. 22 - S. 48

1904 - Breslau : Hirt
48 Die Österreichisch-Ungarische Monarchie. 8 67. § 67. Die Hfterreichish-Ilngarische Monarchie jweit größer als das Deutsche Reich, aber weniger E.). 3/4 derselben liegt im Gebiet der Donau, V4 im Gebiet der Elbe, Oder, Weichsel, des Dnjestrs, der Etsch, des Rheines. Nur ein kleiner Teil stößt an das Adriatische Meer. Das Kaiser- reich zeigt große Mannigfaltigkeit der Bodenform; doch ist es vorwiegend gebirgig (Alpen, Randgebirge von Böhmen und Mähren, Karpaten). Die Monarchie zerfallt in die österreichische Reichs Hälfte scisleithanien, so genannt, weil es von Wien aus diesseit der Leitha liegt), und in die ungarische Reichshälfte (Transleithamen, das Land jenseits der Leitha). Beide Teile haben einen Herrscher (den Kaiser von Österreich), ein gemein- sames Heer und ein Reichsministerium. Jeder Teil hat aber seine eigene Gesetzgebung und Verwaltung. Jede Hälfte besteht wieder aus einzelnen Ländern, Kronländer genannt. A. (Österreichische Reichsbälfte. 1. Erzherzogtum chsterreich unter der Enns. Ackerbau und Weinbau bedeutend, Industrie sehr entwickelt. Wien, r. au der Donau, 1700 000 E., Hptst. des ganzen Reiches, Univers., bedeutender Handel, weil es der Knotenpunkt mehrerer Hauptstraßen ist (von Triest über den Semmering nach Wien; von hier durch das Marchtal und die Mäh- rische Pforte nach dein Oder- und Weichseltale; von Linz über Wien nach der Preßburger Pforte). Fabriktätigkeit sehr entwickelt. Der Prater, ein prachtvoller Lustgarten auf einer Donauinsel, wird von den lebenslustigen Wienern sehr fleißig besucht. In der Nähe Wiens das kaiserliche Lustschloß Schönbrunn. Baden, besuchter Badeort. Wiener Neu- stadt, Fabriken. Aus dem Marchfelde liegen die berühmten Schlachtplätze Aspern und Wagram. 2. Erzherzogtum Österreich oö der Enns. Viehzucht, Salzgewinnung und Eisen- industrie. Linz, a. d. Donau, Hptst. Ischl, Badeort. Gmunden, Hauptniederlage des im Salzkammergnte gewonnenen Kochsalzes. 3. Kerzogtum Salzburg. Viehzucht und Salzgewinnung Hauptbeschäftigung der Bewohner. Salzburg, an der Salzach, Hptst., wundervolle Lage. Hallein, Salz- bergwerk. Ga st ein, warmes Bad. 4. Kerzogtum Steiermark. Im N. herrscht Eisengewinnung vor, im S. Acker-, Obst- und Weinbau. Der Handel wird durch die Südbahn und verschiedene Zweigbahnen unterstützt. Graz, 140000 E., Hptst., Universität. Bruck, Stapelplatz für Eisenwaren. Mariazell, besuchter Wallfahrtsort. Marburg, Wein- und Getreidehandel. 5. Kerzogtum Kärnten. Es liefert das meiste Blei in Österreich (Bleiberg). Kla- genfurt, Hptst. 6. Kerzogtum Krain. Das Land ist rauh und regnerisch, der Pflanzenwuchs im allgemeinen kümmerlich. Die Bewohner sind größtenteils Slowenen. Laibach, Hptst. Jdria, sehr bedeutendes Quecksilberbergwerk (nächst Almaden in Spanien das reichste in Europa). Adelsberg, weltberühmte Tropfsteingrotten. Der Zirknitz er See mit unter- irdischen Ab- und Zuflüssen, so daß man auf dem Grunde zu verschiedenen Zeiten flschen, jagen und ernten kann. 7. Das Küstenland (Görz, Istrien, Triest), größtenteils unfruchtbar, besonders auf dem Karst. Der grüne Küstenstrich von Triest hat Ölgärten und Weinberge. Im Jsonzo- gebiete baut man Reis, Mais, auch treibt man dort Seidenzucht. An der Küste ist der Fischfang, die Schiffahrt und die Seesalzgewinnung von Bedeutung. Die Bewohner sind teils Italiener, teils Slaven. Triest, mit Vororten 180 000 E., erster Seehandelsplatz Österreichs. Pola, Kriegshafen. 8. Grafschaft Hirol mit Vorarlberg. Viehzucht bedeutend, in Südtirol viel Obst- und Weinbau und Seidenzucht, in Vorarlberg Baumwollen-Jndustrie. Viele Tiroler ziehen

13. Württembergisches Realienbuch - S. 214

1909 - Stuttgart : Bonz
214 weidet das muntere Vieh, dessen Milch fast ganz zu Käse verarbeitet wird. Die herrlichen Berge und Seen locken jährlich 1 Million Fremde an. 2. Im schweizerischen Volk überwiegt der deutsche Bestandteil; auf 10 Deutsche kommen 3 Franzosen und 1 Italiener. Der Norden und das Innere der Schweiz haben deutsche, der Westen und Südwesten französische Bevölkerung; im Süden wird italienisch gesprochen. 3/ö der Schweizer sind protestantisch, 2/ö katholisch. Bedeutender als der Ackerbau ist die Vieh- zucht; der Norden ist reich au Obst; der Süden treibt auch Weinbau. Die zahlreichen Wasserkräfte reizten zu gewerblichen Anlagen; neben der weltberühmten Baumwollstickerei ragen die Uhrenfabrikation im Jura, der Maschinenbau in Zürich und Winterthur und die Seidenindustrie in Zürich und Basel hervor. Außer den Fabrikaten dieser Industrien werden noch Käse und Schokolade ausgeführt. Der Erlös für Uhren deckt die Einfuhr au Getreide und Mehl. — Die Schweiz ist ein Bundesstaat von 25 Republiken; die Regierung übt der Bundesrat aus, dessen Präsident jährlich wechselt. Von den Einzelstaaten oder Kantonen ist Graubüudeu der größte, Bern der volkreichste. — Der Schweizer ist voll Liebe zu seinem Vaterland, stolz auf seine Freiheit, regsam in Handel und Gewerbe und auf eine gründ- liche Ausbildung bedacht. Am Oberrhein liegt das Fürstentum Liechten st ein mit kaum 10 000 Einwohnern; der Hauptort ist Vaduz. c) Österreich-Ungarn ist um V4 größer als Deutschland, zählt aber nur 50 Mill. Einwohner. Landschaftlich verteilt sich die Österreich-Ungarische Monarchie auf vier Ge- biete: die Alpenländer, das Böhmisch-Mährische Stufeuland, die Karpaten- länder und das Ungarische Tiefland. 1. Die Alpeuländer. Zwischen zwei mächtigen Eckpfeilern, dem Ortler und Großglockner, breitet sich Tirol mit Vorarlberg vom Boden- see bis zum Gardasee aus. Zwei breite Täler, das Inn- und Etschtal, schaffen den Bewohnern ergiebigen Ackerboden. Für die Bewohner der Berge, welche Viehzucht und Holzschnitzerei treiben, bildet der Fremdenverkehr eine hervor- ragende Einnahmequelle. Viele Tiroler suchen ihren Unterhalt auch im Aus- land. Vorarlberg mit Bregenz am Bodensee ist durch die Arlbergbahn mit dem Jnntal verbunden. An ihrem Schnittpunkt mit der Brennerbahn liegt das schöne Innsbruck, die Hauptstadt Tirols. Von dem nahen Jselberg hat Andreas Hofer „den Tod geschickt ins Tal". Südtirol ist reich an Obst und Wein, hat großenteils italienische Bevölkerung und besitzt in Bozen und Meran wichtige Kurorte. — Salzburg, von der Salzach durchflossen,

14. Geographie - S. 49

1902 - Breslau : Hirt
Die Österr.-Ungarische Monarchie. 49 §67. Zue Werreichisch-Mngarische Monarchie lweit größer als das Deutsche Reich, aber weniger E.). 2/4 derselben liegt im Gebiet der Donau, V4 im Gebiet der Elbe, Oder, Weichsel, des Dnjestrs, der Etsch, des Rheines. Nur ein kleiner Teil stößt an das Meer (Adriat. Meer). Das Kaiserreich zeigt in Bezug auf die Bodeusorm große Mannigfaltigkeit; doch ist es.vorwiegend ge- birgig (Alpen, Stufenlandschaften von Böhmen und Mähren' Karpaten). Die Österr.-Ungar. Monarchie zerfällt in die österreichische Reichshälfte (Cisleithanien, so genannt, weil es von Wien aus diesseit der Leitha liegt', und in die unga- rische Reichshälfte (Transleithanien, das Land jenfeit der Leitha). Beide Teile haben einen Herrscher (den Kaiser von Österreich), ein gemeinsames Heer und ein Reichsministerium. Jeder Teil hat aber seine eigene Gesetzgebung und Ber- waltung. Jede Hälfte besteht wieder aus einzelueu Ländern, Kronläuder genannt. A. Österreichische Reichöhälfte. 1. Erzherzogtum H st erreich unter der Knns. Ackerbau und Weinbau bedeutend, Industrie sehr entwickelt. Wien, r. au der Donau, 1700000 E., Hauptstadt des ganzen Reiches. Univers., bedeutender Handel. weil es der Knotenpunkt meinem Hauptstraßen ist (von Trieft über den Semmering nach Wien; von hier durch das Marchtal und die mäh- rische Psorte nach dem Oder- und Weichseltale; von Linz über Wien nach der Preßbnrger Pforte). Fabriktätigkeit sehr entwickelt. Der Prater, ein prachtvoller Lustgarten auf einer Donauinsel, wird von den lebenslustige« Wienern sehr fleißig besucht. Ju der Nähe Wiens daö kaiserl. Lustschloß Schönbruuu. Baden, besuchter Badeort. Wienerisch-Neu- stadt, Fabriken. Aus dein Marchfelde liegen die berühmten Schlachtplätze Aspern und W agram. 2. Erzherzogtum Österreich ob der Hnns. Viehzucht, Salzgewinnung und Eisen- indnstrie bedeutend. Linz, a. d. Donau, Hptst., Handel. Ischl, Badeort. Gmunden, Hanvtniederlage des im Salzkammergute gewonnenen Kochsalzes. 3. Kerzoglum Salzburg. Viehzucht und Salzgewinnung Hauptbeschäftigung der Bewohner. Salzburg, a. d. Salzach, Hptst., wuudervolle Lage. Hall ein, Salzbergwerk. Gaste in, warmes Bad. 4. Kerzogtum Steiermark. Im N. herrscht Eisengewinnung vor, im S. Acker-, Obst- und Weinbau. Der Handel wird durch die Südbahn und verschiedene Zweigbahnen unterstützt. Graz, 140000 E., Hptst., Universität. Bruck, Stapelplatz sür Eisenwaren. Mariazell, besuchter Wallfahrtsort. Marburg, Wein- und Getreidehandel. 5. Kerzogtum Kärnten. Es liefert daö meiste Blei in Österreich (Bleiberg). Klagen- fürt, Hauptstadt. G. Kerzogtum Kraiu. Das Land arm an Quellen und Brunnen, Regenmangel; Pstanzeuwnchs kümmerlich. Tie Bewohner sind größtenteils Slawen (Slowenen). Lai- bach, Hauptstadt. Jdria, sehr bedeutendes Ouecksilberbergwerk (nächst Almaden in Spanien daö reichste in Europa). Adelsberg, weltberühmte Tropfsteingrotten. Der Zirknitz er See mit unterirdischen Ab- und Zuflüssen, so daß man aus dem Gründe zu verschiede- neu Zeiten fischen, jagen und ernten kann. 7. Aas Küstenland (Görz, Jstrien, Trifft), .größtenteils unfruchtbar, besonders aus dem Karst. Der grüne Küstenstrich von Triest hat Ölgärten und Weiuberge. Im Jsouzo- gebiete baut man Reis, Maie, auch treibt man dort Seidenzncht. An der Küste ist der Fischsang, die Schiffahrt und die Seesalzgewinnung von Bedeutung. Die Bewohner sind teils Italiener, teils Slawen. Triest, mit Vororten 180000 E., 1. Seehandelsplatz Öfter- reichs. Pola, Kriegshasen. 8. Hrasschaft Hirok mit Vorarlberg. Viehzucht bedeutend. In Siidtirol wird viel Obst- und Weinbau und Seideuzucht betrieben, in Nordtirol außer Viehzucht auch Bergbau, in Vorarlberg Banmwollcn-Jndnstrie. Viele Tiroler ziehen mit den gefertigten Waren (Teppichen, Hosenträgern, Messern n. a ) als Hausierer in die Fremde. Die Tiroler sind heiter und lebenslustig, keck und mutig, treuherzig und bieder; sie fiud als treffliche Schützen und getreue Anhänger des aiigestamuitcu Herrscherhauses bekannt (Hofer). Den ss Hirts Nealienbuch Heft 4. 5. Aufl. 4

15. Realienbuch - S. 64

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Ii 64 ober Anfang Juni findet die Auffahrt statt. Oben auf der Alp steht die Senn- hütte. Sie ist aus schweren Balken erbaut und mit Brettern gedeckt, die zum Schutze gegen den Sturm mit Steinen beschwert sind. Daneben befindet sich der Stall mit- dem Milchkeller. Das Vieh weidet frei. Damit es nicht Schaden nehme, muß der Senn die gefährlichsten Stellen durch Zäune absperren. Ende August oder Anfang September zieht er mit seiner Herde wieder ins Tal. 3. Flüsse unä Leen. Am Fuße der Alpen liegen große Seen, in denen der Rhein, die Reuß, die Aare, die Rhone u. a Flüsse ihr Geröll und auch ihre feineren Sinkstosfe (Schlammteile) absetzen. Die bekanntesten find: Genfer-, Neuenburger-, Vierwaldstätter-, Züricher und Bodensee. Die Seen find die Hanptzierde der Alpen. Ihrer reizenden Lage und ihres milden Klimas wegen, das ihnen die schützenden Berge gewähren, sind ihre Ufer mit zahlreichen Ortschaften besetzt. Sie werden im Sommer viel von Fremden besucht. 4. Bevölkerung uncl Gerverbtätigkeit. Die Bevölkerung der Schweiz besteht zu 3/* aus Deutschen, nur in Gens und an der Rhone wohnen Franzosen, im Tessintale Italiener. Der Boden vermag den Bedarf an Getreide nur zum größeren Teile zu decken. Deshalb find die Bewohner vielfach auf Gewerb- tätigkeit und Handel angewiesen. Da aber die Steinkohlen fehlen, so hat man die Triebkraft der Gebirgsbäche zu großen Maschinenanlagen: Spinnereien, Webereien, Druckereien usw. benutzt. Der Hauptfitz der Baumwollindustrie ist die Ostschweiz. Ihre Mittelpunkte sind Zürich und St. Gallen (34 T.). — Seide wird ebenfalls besonders in Ziirich (185 T.), aber auch in Basel (135 T.) (berühmte Missions- anstalt) verarbeitet, während in dem wasserarmen Jura hauptsächlich Uhren, Musik- werke und Holzschnitzereien angefertigt werden. Der Mittelpunkt des Uhrenhandels ist Gens (115 T.), die schönste Stadt der Schweiz. Sie wird wegen ihres milden Klimas und ihrer herrlichen Lage am Genfersee von Fremden viel besucht. 5. Die Schweiz ist eine Republik und zerfällt in 25 Kantone. An ihrer Spitze steht ein Bundespräsideut, der seinen Sitz in der Hauptstadt kern (85 T.) hat und hier im Verein mit der Bundesversammlung die Gesetze des Landes berät. Öiferr6ich^lincjarn. (Etwas größer als Deutschland. 50,5 M. E.; 74 auf 1 qkm.) 1. Der Gründer der Österreichisch-Ungarischen Monarchie ist Rudolf von Habsburg. Gr besiegte den König Ottokar von Böhmen und gab dessen Länder Österreich, Steier- mark und Krain seinen Söhnen. (S. Geschichte!) Nach und nach wurden auch noch Tirol, Kärnten, Böhmen, Mähren, Ungarn, Galizien, Bukowina, Istrien, Dalmatien, Bosnien und Herzegowina erworben. Ungarn aber hat seine eigene Verfassung und Verwaltung, so daß das Kaiserreich aus zwei Teilen, der österreichischen und der ungarischen Reichshälfte, besteht. a. Die österreichische Reichshälfte. Sie ist durchweg gebirgig. Wir finden hier die Ostalpen, den Böhmerwald, das Erz- und das Riesen- gebirge. Der Hauptflnß ist die Donau. Die Bevölkerung setzt sich aus Deutschen (12 M>ll.), Slawen (Tschechen, Slowaken, Polen, Slowenen, Kroaten, Serben), Magyaren, Rumänen, Italienern und Zigeunern zusammen. 2. Die Hauptstadt von Österreich ist das schöne Mien, im Erzherzogtum Österreich. Wien liegt an der Donau in einer anmutigen Gegend und zählt 2,2 Mill. Bewohner. Die eigentliche Stadt war ehemals mit Wall und Graben umgeben und dadurch von den 36 Vorstädten getrennt. Jetzt sind jedoch die Festungswerke abgetragen und in die

16. Württembergisches Realienbuch - S. 109

1909 - Stuttgart : Bonz
109 b) Die Schweiz. 1. Die Schweiz, stark doppelt so groß als Württemberg, zählt nur 31/2 Mill. Einwohner. Landschaftlich unterscheidet man drei Gebiete. Der Schweizer Jura reicht von der Rhone bis an den Rhein. Seine Wasser- armut nötigt die dichte Bevölkerung, sich hauptsächlich durch Industrie (Uhren) zu ernähren. Der Mittelpunkt des Uhrenhandels ist das regsame Genf, die schönste Stadt der Schweiz, an herrlichem See in mildem Klima gelegen. — Die Schweizer Hochebene erstreckt sich vom Genfer See bis zum Bodensee und ist ein welliges Hügelland mit Wäldern, Äckern, Reben und Obstbäumen. Die raschen Flüsse liefern die Wasserkraft für eine aus- gedehnte Industrie. An der Aar liegt die Bundeshauptstadt Bern. Zürich (180000 Einw.), die größte Stadt der Schweiz, erzeugt viel Banmwollen- und Seidenwaren. Basel, am Rheinknie, ist eine wichtige Handelstadt, Hauptsitz der Seidenbandweberei und hat eine große deutsche Missivns- gesellschaft. — Die Schweizer Alpen umfassen 3/s des Landes. Auf den Matten weidet das muntere Vieh, dessen Milch fast ganz zu Käse verarbeitet wird. Die herrlichen Berge und Seen locken jährlich 1 Million Fremde an. 2. Im schweizerischen Volk überwiegt der deutsche Bestandteil; ans 10 Deutsche kommen 3 Franzosen und 1 Italiener. 3/s der Schweizer sind protestantisch, ^katholisch. Bedeutender als der Ackerbau ist die Vieh- zucht; der Norden ist reich an Obst; der Süden treibt auch Weinbau. Die zahlreichen Wasserkräfte reizten zu gewerblichen Anlagen. — Die Schweiz ist ein Bundesstaat von 25 Republiken (Kantonen). c) Österreich-Ungarn ist um '0 größer als Deutschland, zählt aber nur 50 Mill. Einwohner. Landschaftlich verteilt sich die Österreich-Ungarische Monarchie auf vier Ge- biete: die Alpenländer, das Böhmisch-Mährische Stufenland, die Karpaten- länder und das Ungarische Tiefland. 1. Die Alpenländer. Östlich vom Bodensee breitet sich Tirol aus. Zwei breite Täler, das Inn- und Etschtal, schaffen den Bewohnern er- giebigen Ackerboden. Bregenz am Bodensee ist durch eine Bahn mit dem Jnntal verbunden. An ihrem Schnittpunkt mit der Brennerbahn liegt das schöne Innsbruck, die Hauptstadt Tirols. — Salzburg, von der Salzach durchflossen, liefert viel Salz; seine gleichnamige Hauptstadt ist eine der schönsten Alpenstädte. Im äußersten Osten der Alpen liegt Steiermark, reich an Eisenerzen, mit der Hauptstadt Graz. — Zum Küstenland am Adria- tischen Meer gehört die einzige Seehandelstadt Österreichs, Triest. — Um die Donau erstrecken sich die Stammländer Österreichs: Ober- und Nieder-

17. Realienbuch - S. 64

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
n 64 ober Anfang Juni findet die Auffahrt statt. Oben auf der Alp steht die Senn- hütte. Sie ist aus schweren Balken erbaut und mit Brettern gedeckt, die zum Schutze gegen den Sturm mit Steinen beschwert sind. Daneben befindet sich der Stall mit dem Milchkeller. Das Vieh weidet frei. Damit es nicht Schaden nehme, muß der Senn die gefährlichsten Stellen durch Zäune absperren. Ende August oder Anfang September zieht er mit seiner Herde wieder ins Tal. 3. Flüsse und Seen. Am Fuße der Alpen liegen große Seen, in denen der Rhein, die Reuß, die Aare, die Rhone u. a. Flüsse ihr Geröll und auch ihre feineren Sinkstofie (Schlammteile) absetzen. Die bekanntesten sind: Genfer-, Neuenburger-, Vierwaldstätter-, Züricher und Bodensee. Die Seen sind die Hauptzierde der Alpen. Ihrer reizenden Lage und ihres milden Klimas wegen, das ihnen die schützenden Berge gewähren, sind ihre Ufer mit zahlreichen Ortschaften besetzt. Sie werden im Sommer viel von Fremden besucht. 4. Revölkerung und Gewerbtätigkeit. Die Bevölkerung der Schweiz besteht zu 3/4 aus Deutschen, nur in Genf und an der Rhone wohnen Franzosen, im Tessintale Italiener. Der Boden vermag den Bedarf an Getreide nur zum größeren Teile zu decken. Deshalb sind die Bewohner vielfach auf Gewerb- tätigkeit und Handel angewiesen. Da aber die Steinkohlen fehlen, so hat man die Triebkraft der Gebirgsbäche zu großen Maschinenanlagen: Spinnereien, Webereien, Druckereien usw. benutzt. Der Hauptsitz der Baumwollenindustrie ist die Ostschweiz. Ihre Mittelpunkte sind Zürich und St. Gallen (34 T.). — Seide wird ebenfalls besonders in Zürich (185 T.), aber auch in Basel (135 T.) (berühmte Missions- anstalt) verarbeitet, während in dem wasserarmen Jura hauptsächlich Uhren, Musik- werke und Holzschnitzereien angefertigt werden. Der Mittelpunkt des Uhrenhandels ist Genf (115 T.), die schönste Stadt der Schweiz. Sie wird wegen ihres milden Klimas und ihrer herrlichen Lage am Genfersee von Fremden viel besucht. 5. Die Schweiz ist eine Republik und zerfällt in 25 Kantone. An ihrer Spitze steht ein Bundespräsident, der seinen Sitz in der Hauptstadt Lern (85 T.) hat und hier im Verein mit der Bundesversammlung die Gesetze des Landes berät. Öii0rröicfl"linyqm* (Etwas größer als Deutschland. 50,5 M. E.; 74 auf 1 qkm.) 1. Der Gründer der Österreichisch-Ungarischen Monarchie ist Rudolf von Habsburg. Er besiegte den König Ottokar von Böhmen und gab dessen Länder Österreich, Steier- mark und Krain seinen Söhnen. (S. Geschichte!) Nach und nach wurden auch noch Tirol, Kärnten, Böhmen, Mähren, Ungarn, Galizien, Bukowina, Istrien, Dalmatien, Bosnien und Herzegowina erworben. Ungarn hat aber seine eigene Verfassung und Verwaltung, so daß das Kaiserreich aus zwei Teilen, der österreichischen und der ungarischen Reichshälfte, besteht. a. Die österreichische Reichshälfte. Sie ist durchweg gebirgig. Wir finden hier die Ostalpen, den Böhmerwald, das Erz- und das Riesen- gebirge. Der Hauptstuß ist die Donau. Die Bevölkerung setzt sich aus Deutschen, Slawen (Tschechen, Slowaken, Polen, Slowenen, Kroaten, Serben), Magyaren, Rumänen, Italienern und Zigeunern zusammen. 2. Die Hauptstadt von Österreich ist Mien, im Erzherzogtum Österreich. Wien liegt an der Donau in einer anmutigen Gegend und zählt 2,2 Mill. Bewohner. Die eigentliche Stadt war ehemals mit Wall und Graben umgeben und dadurch von den 36 Vorstädten getrennt. Jetzt sind jedoch die Festungswerke abgetragen und in die

18. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 50

1901 - Gera : Hofmann
— 50 — Ii Donau, dieser großen Verkehrsader zwischen Morgen- und Abendland. An Fläche ist es größer, an Volkszahl kleiner als das Deutsche Reich. Es grenzt an Deutschland, Rußland, Rumänien, Serbien, die Türkei, Montenegro, Italien und die Schweiz. Nur im S. stößt es an ein Meer, das Adriatische. (Umwandere die Grenzen und gieb die überschrittenen Flüsse und Gebirge und die größten Städte nahe an der Grenze an!) 4. Der größte Teil des Reiches ist gebirgig, besonders der W. und N. Den S.-W. füllen die Ostalpen mit ihren Verzweigungen, den N.-W. das böhmische Stufenland mit seinen Grenzmauern aus. An die Sudeten lehnen sich die Karpaten, die im Waldgebirge einen Bogen um die ungarische Tiefebene schlagen und im W. mit den kleinen Karpaten und dem un^a- rischen Erzgebirge, im O. mit dem siebenbürgischen Gebirgsdreieck zusammenhängen. Tiefland ist: das Marchfeld und die österreichische Ebene um Wien, die ungarische Tiefebene und Galizien. 5. Der Hauptfluß ist die Donau von Passau bis zum eisernen Thore bei Orsowa; ihre Nebenflüsse sind: March, Waag, Gran, Theiß, — Inn, Leitha, Raab, Drau und Save. Außerdem fließen in Böhmen die Moldau und Elbe, in Schlesien die Oder und im südlichen Tirol die Etsch. Wo entspringen, wie laufen, wohin und wo münden die Flüsse? Beschreibe den Donaulauf genauer! Wo ist der Neusiedler- und der Platten-See? 6. Die Bevölkerung in Osterreich setzt sich aus zahlreichen Nationen zusammen und hat allerlei Sprachen und Religionen. Die Deutschen bilden bloß 1k der Einwohner, aber sie sind die Kulturträger im ganzen Reiche, und ihre Sprache ist die der Verwaltung und des Heeres. Die herrschende Kirche ist die römisch-katholische. Besonders leben auch viele Juden und Zigeuner in Osterreich. Das Land hat einen großen Reichtum an allen Schätzen der Natur. Noch sind aber diese reichen Schätze nicht hinlänglich gehoben; 5k des Bodens werden als Ackerland, Weide, Wiese, Wald, Obst- gärten oder Weinberge benutzt. Das Klima ist mild, nur in Ungarn wechselt es oft zwischen großer Kälte und großer Hitze. 7. Das Reich besteht aus vielen Kronländern und zerfällt in zwei Reichshälften: die deutsch-slavischen Länder der Krone Österreich und die Länder der Krone Ungarn. Dieselben haben einen Monarchen und bilden ein Heer, aber in den meisten Stücken ist die Verwaltung getrennt. Seit 1878 stehen auch die früher türkischen Länder Bosnien und Herze- gowina unter österreichischer Verwaltung. Hauptstadt Serajewo (26). Die wichtigsten österreichischen Kronländer sind: Ober- und Nieder- Österreich an der Donau (Linz, 50, und Wien, 1640); Schlesien im Gebiet der oberen Oder und Weichsel (Troppau, 23, und Teschen); Böhmen im Gebiet der Moldau (Prag 370); Mähren im Gebiet der March (Brünn, 102, und Olmütz); Tirol im Gebiet des Inn und der Etsch (Innsbruck, 36, und Trient); Salzburg im Gebiet der Salzach (Salzburg, 28); Steiermark im Gebiet der Mur (Graz, 130); Kärnten im Gebiet der Drau (Klagenfurt, 20); Kram im Gebiet der Save (Laibach); Jstrien und Dalmatien am Adriatischen Meere (Trieft, 166, und Zara); Galizien im Gebiet der Weichsel und des Dnjestr (Krakau, 76, und Lemberg, 130); die Bukowina südlich von Galizien (Czernowitz, 54). — Zum Königreich Ungarn gehören: Ungarn im Gebiet der Donau und Theiß mit der stolzen Doppelhauptstadt Ofen und Pest (Budapest, 520); Siebenbürgen als östlicher Winkel des Reiches (Klausenbürg, Kronstadt, 32, Hermannstadt); Kroatien und Slavonien im Gebiet der Save (Agram 38, Esseg, Fiume, der Seehasen Ungarns).

19. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 128

1910 - Leipzig : Warting
Fünfter Abschnitt. § 107. D i e Bewohner der Alpen. In den ältesten Zeiten, ans welcher wir Nachrichten haben, wurden die Alpen von Kelten und Rätiern bewohnt. Diese wurden zu den Zeiten des Cäsar und Augustus von den Römern unterworfen und im Laufe der nächsten Jahrhunderte romanisiert. Ihre Nachkommen sind die Räto-Romanen (Ladiner), welche gegen- wärtig auf Graubünden, einige Täler Süd-Tirols und die Grafschaft Frianl beschränkt sind. In den Zeiten der Völkerwanderung drangen in die Westalpen deutsche Stämme. Burguuden und Alemannen, ein. Die ersteren nahmen rasch die Sprache der von ihnen unterworfenen römischen Bewohner an und wurden ein Bestandteil des fran- zösischen Volkes, während die letzteren auch in den Alpen ihre Sprache und Eigenart sich bewahrten. Die östlichen Täler der Drau, Save, Mur, dagegen wurden von einer slavischen Völkerschaft, den Slovenen, in Besitz genommen, Mit dem 6. Jahrhundert begann dann auch im 0. die deutsche Einwanderung. Hier waren es die Bayern, welche im Lanfe der nächsten Jahrhunderte den Slaven und Romanen auch den größten Teil der Ostalpen entrissen. In der Gegenwart ist die Bevölkerung der Ostalpen zu drei Vierteln deutsch; das letzte Viertel kommt auf die Slovenen und auf Ro- mauen (Italiener und Räto-Romanen). Im östlichen Teil der Westalpen sind Deutsche und Romanen an Kopfzahl einander etwa gleich, im süd- westlichen dagegen leben nur Romanen, meist Franzosen, in den nach Italien geöffneten Tälern Italiener. Ackerbau tritt in den Alpen im ganzen zurück. Weideland wiegt vor und bedingt eine ausgedehnte Viehzucht. Die Erzeugnisse derselben, Butter und Käse, bilden einen Hanptaussuhrartikel der Alpenländer. Die Ostalpen sind reich an nutzbaren Mineralien. Die Edelmetalle/ Gold und Silber^ die früher namentlich in Tirol in Menge sich fanden, sind allerdings größtenteils abgebaut. Der Bergbau bezieht sich wesentlich auf Salz, Braunkohlen, Eisen- und Bleierze. Steinkohlen fehlen fast gänzlich. In den Westalpen ist der Bergbau gering. Andere Erwerbszweige beruhen auf dem Holzreichtum des Gebirges. Namentlich liefert die Arve ein ausgezeichnetes Material für Schnitzereien und Täfelungen. Auch wird nach dem holzarmen Italien viel Holz ausgeführt. Politisch gehört der größte Teil der Ostalpen der Osterreichischen Monarchie an,und zwar entfallen auf sie die Kronländer: Erzherzogtümer Ober- und Nieder- Österreich, Herzogtum Salzburg (deutsch), Herzogtum Steiermark, ^Her- zogtum Kärnten (gemischt deutsch und slov.), Gesürstete Grafschaft Tirol und Vorarlberg (gemischt deutsch und ital.). Auf die Schweiz kommen die süd- westlichen Ketten der Ostalpen und der Ostflügel der Westalpen. Ganz gehören den Alpen an die Kantone Graubünden (gemischt deutsch und räto-romanisch), Tessin (ital.), Wallis (franz.), Schwyz, Nri, Nnterwalden ob und nid dem Wald, Luzern, Zug, Glarus, Appenzell inner- und außer-Rhoden (sämtlich deutsch), teilweise Bern (deutsch) und Freiburg (gemischt deutsch und franz.). Zum Deutscheu Reich, und zwar dem Königreich Bayern, gehören einige Gebiete der nördlichen Kalkalpen, zu Frankreich der größte Teil des Südwestflügels (Land- schaften Savoyen und Dauphine), zu Italien ein schmaler Saum der ganzen Jnnenzone. § 108. Die Westalpen. Die Westalpen zerfallen in einen südwestlichen und einen Nordwest- lichen Flügel. Die Rhone vom Genfer See bis zum Knie bei Martigny, der Paß des Großen St. Bernhard und das Tal der Dora Baltea von Aosta abwärts bilden die Grenze zwischen beiden. Hier vollzieht sich der Übergang aus der süduördlicheu in die westöstliche Streichrichtung. A. Der Südwestflügel (Französisch-Italienische Alpen). Ausgedehnte Längstäler fehlen. Die Wasserscheide liegt weit östlich. Die zur Lombardischen Ebene fließenden Gewässer durchlaufen daher nur

20. Leitfaden der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 42

1908 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
42 Niederlande, Belgien, Schweiz, Österreich. § 17 16. Die weitere Umgebung der Rheinmündung im nordwestlichen Teil des mitteleuropäischen Tieflandes nimmt das Königreich Hollmü> oder der tttcörrlöitilf ein. Neben dem Regierungssitz Haag sind die großen See- Handelsstädte Amsterdam und Rotterdam wichtig. Holland liegt zum Teil tiefer als das Meer und muß durch Deiche (Dämme) gegen etwaige Ein- brüche feiner Fluten geschützt werden. Im südlich angrenzenden Königreich Lelyien steigt der Boden wieder etwas höher an. Die Hauptstadt ist Brüssel, die wichtigste Handels- und Seestadt Antwerpen. Zwischen Belgien und das Deutsche Reich schiebt sich das kleine, aber selb- ständige Großherzogtum Luxemburg ein. Im Süden des Deutschen Reichs, zwischen diesem, Frankreich, Italien und Österreich, liegt die Republik der Schwei). Ihre Hauptfläche wird vom Hochgebirge der Alpen eingenommen, doch hat sie in tiefer liegenden Tälern und im welligen Hügelland zwischen Alpen und Jura, Genfer- und Bodensee, dem sog. Schweizer Mittellande, auch reich angebaute, dicht bevölkerte Landstriche. Die Bundeshauptstadt ist **33errt an der Aare (Rhein); außerdem sind wichtig: Genf und Zürich, je an dem nach ihnen benannten See, Bafel am Knie des Rheins. 17. Die österreichisch-ungarische Monarchie dehnt ihr großes Gebiet über ansehnliche Teile der Ostalpen und der deutschen Mittel- gebirge aus, ebenso über das Mittelgebirge der Karpaten und die von ihnen umschlossene Ungarische Tiefebene, endlich über die dinarischen Gebirge der Balkanhalbinsel bis zum Adriatischen Meer. In diesem vielgestaltigen Land bildet die Donau vou der deutschen bis zur rumänischen Grenze das wichtigste Bindeglied. Das Gebiet zer- fällt in eine österreichische und eine ungarische Reichshälfte; die Würde des Kaisers von Österreich und des Königs von Ungarn sind in einer Person vereinigt (Personalunion). a) Das österreichische Staatsgebiet umfaßt 17 verschiedene Länder. Die Stammlande Ob er- und Niederösterreich werden von der Donau entwässert. An dieser liegt auch die Reichshauptstadt Wien. Südlich der Donan erfüllen die Ostalpen das Land; sie werden von dem Inn, der Etsch, der Drau und Save durchzogen. An der Mur (Drau) finden wir Graz in Steiermark, an dem Inn ^Innsbruck in Tirol. Trieft ist der Seehafen am Adriatiscken Meer, längs dessen Küsten sich Dal- matten weit nach Südosten zieht. Nördlich von Ober- und Niederösterreich liegt Böhmen, dessen Haupt- stadt Prag von der Moldau (Elbe) durchflössen wird. Das Land ist rings von Mittelgebirgen umgeben; diese sind: der Böhmerwald, das Fichtel- gebirge, das Erzgebirge und die verschiedenen Gebirgsgruppen der Sudeten, unter denen das Riesengebirge mit der Schneekoppe hervorragt; im So. trennt der mährische Höhenzug Böhmen von Mähren.