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1. Lehrbuch der Geographie - S. 368

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 368 — sondern es zeigt sich auch noch eine ständige Zu- und Abnahme der mague- tischen Kraft innerhalb eines Zeitraumes von 11 Jahren. Diese Schwankung befindet sich in merkwürdiger Übereinstimmung mit der 11jährigen Sonnen- fleckeuperiode, indem die täglichen Schwankungen der Magnetnadel am stärksten sind, wenn die Sonne ein Maximum der Flecken zeigt, und am schwächsten, wenn wenige Flecken vorhanden sind. Der periodische Wechsel der Sonnen- fleckenzahl spiegelt sich gleichfalls wieder in der Häufigkeit der (Nord- und Süd-) Polarlichter, welche heftige Schwankungen der Magnetnadel hervor- bringen und als die sichtbare Äußerung magnetischer Gewitter des Erdballs betrachtet werden. Auch das Zodiakallicht (Tierkreislicht), ein heller Licht- kegel, der besonders in den Tropen bald nach Sonnenuntergang am westlichen Himmel sichtbar wird, scheint im Zusammenhange mit der Sonne zu stehen. — Obwohl der Erdmond uns stets dieselbe Halbkugel zuwendet, werden doch infolge seitlicher Schwankung (der Vibration) etwa 9/i4 seiner Oberfläche sichtbar. Dieselbe ist übersät mit Unebenheiten mannigfaltigster Art. Einen großen Raum nehmen die sogenannten Mare (d. h. Meere) und Oeeane ein, graue Ebenen mit rauher Grundfläche; in und zwischen ihnen zeigen sich die Krater, runde, becherartig ausgehöhlte Gebilde, aus deren Boden häufig wie aus dem Boden einer Flasche kegelförmige Erhöhungen aufragen. Daneben werden Wall- und Ringgebirge von gewaltigem Durchmesser, großer Höhe und steilen Abhängen, sowie echte Gebirge sichtbar, die an Höhe zum Teil wenig hinter den Bergriesen des Himalaja zurückbleiben. Zwischen den Er- höhungen und sie teilweise durchbrechend ziehen sich Rillen, dunkle lang- gestreckte Gräben, hin. Neuerdings beobachtete Veränderungen an der Mond- oberfläche zeigen, daß trotz Mangels an flüssigem Wasser und trotz einer sehr dünnen Atmosphäre noch nicht alles Leben auf unserm Trabanten erloschen ist. 4. Mars zeigt infolge seiner Rotation alle Seiten seiner Oberfläche innerhalb 24 Stunden einmal und nähert sich der Erde zeitweise so sehr, daß seine Oberfläche genau erforscht und gezeichnet werden kann. Da seine Ekliptik fast dieselbe Lage wie die nnfrige besitzt, so muß auch auf ihm der Wechsel der Jahreszeiten herrschen; diese Annahme wird durch das Wachsen und Schwinden zweier weißer Kappen an seinen Polen unterstützt, welche die Stelle unserer Polareisgebiete einnehmen. Ob auch das Polareis des Mars gefroreues Wasser ist, muß dahingestellt bleiben. Im übrigen zeigt die Ober- fläche des Planeten einen Wechsel von hellen (weißen bis ziegelbrannen) und dunklen (eisengrauen bis schwarzen) Gegenden, von denen man der bequemen Unterscheidung halber die erstereu als Festländer und Inseln, die letzteren als Meere, Seen und Kanäle bezeichnet hat. Die Umrisse dieser Flächen wechseln häufig ab, und manche zeigen bald das Aussehen von Land, bald von Wasser. Die merkwürdigsten Gebilde auf dem Mars find die Kanäle, welche äußerst

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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 8

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 8 — westlichen Himmel sichtbar wird, scheint im Zusammenhange mit der Sonne zu stehen. — Obwohl der Erdmond uns stets dieselbe Halbkugel zuwendet, sehen wir infolge seitlicher Schwankung doch etwas mehr als die Hälfte seiner Ober- fläche. Diefe ist übersät mit Unebenheiten mannigfaltigster Art. Einen großen Raum nehmen die sogenannten Mare (d. h. Meere) und Oceane ein, graue Ebenen mit rauher Grundfläche; in und zwischen ihnen zeigen sich die Krater, runde, becherartig ausgehöhlte Gebilde, aus deren Boden häufig kegelförmige Er- höhungen ausragen. Daneben werden Wall- und Ringgebirge von gewaltigem Durchmesser, großer^Höhe und steilen Abhängen sichtbar, sowie echte Gebirge, die an Höhe zum Teil wenig hinter den Bergriesen des Himalaja zurückbleiben. Trotz des Mangels an flüssigem Wasser und trotz einer sehr dünnen Atmosphäre scheint noch nicht alles Leben auf unserm Trabanten erloschen zu sein. 4. Mars zeigt infolge seiner Rotation alle Seiten seiner Oberfläche inner- halb 24 Stunden einmal und kommt der Erde zeitweise so nahe, daß seine Ober- fläche genau erforscht werden konnte. Da seine Ekliptik fast dieselbe Lage wie die uusrige besitzt, so muß auch auf ihm der Wechsel der Jahreszeiten Herr- fchen; diese Annahme wird durch das Wachsen und Schwinden zweier weißer Kappen an seinen Polen unterstützt, welche die Stelle unserer Polareisgebiete einnehmen. Ob auch das Polareis des Mars gefrorenes Wasser ist, muß dahingestellt bleiben. Die Oberfläche des Planeten zeigt einen Wechsel von hellen (weißen bis ziegel- braunen) und dunklen (eisengrauen bis schwarzen) Gegenden, von denen man der bequemen Unterscheidung halber die ersten als Festländer und Inseln, die letz- teren als Meere, Seen und Kanäle bezeichnet hat. Die merkwürdigsten Gebilde auf dem Mars sind die Kanäle, welche äußerst geradlinig laufen, die Meere unter- einander verbinden und die Festländer in Figuren von geometrischer Regelmäßigkeit, meistens Dreiecke, zerlegen. Sie zeigen sich bisweilen verdoppelt, nachdem man sie kurz vorher noch einfach gesehen hat. Da der Planet eine der irdischen ähnliche, Wasserdampfreiche Atmosphäre besitzt, so wäre es nicht unmöglich, daß er von lebenden Wesen bewohnt ist. — Zwei winzige Monde umkreisen ihn. § 11. Die Mnnekoiden. Die breite Lücke zwischen den Bahnen der Planeten Mars und Jupiter begann sich am ersten Tage des 19. Jahrhunderts mit der Entdeckung des winzigen Planeten Ceres zu füllen. Nachdem bis zur Mitte unseres Jahrhunderts noch drei Körper von ähnlichem Durchmesser und gleichem Sonnenabstande entdeckt waren, begann man, planmäßig nach diesen als Vlaneloiden oder Asteroiden bezeichneten kleinen Planeten zu suchen. Bis jetzt sind mehr als 400 entdeckt, deren mittlerer Abstand von der Sonne zwischen 360 und 450 Mill. km schwankt. Ihr meist sehr kleiner Durchmesser liegt zwischen 25 und 375 km. Ihre Bahnen weichen von der Kreisform meist sehr ab, durchkreuzen sich häufig und werden durch die Nähe der größeren Planeten, be- sonders des Jupiter, störend beeinflußt. § 12. Vie oberen Planeten und ihre Monde. 5. Jenfeit der Planetoiden beginnt die Reihe der großen Planeten, unter denen Jupiter durch Größe und Dichtigkeit der Sonne am nächsten steht. Seine Oberfläche wird von riesigen, Wasserdamps enthaltenden Wolkenmassen verhüllt, welche trotz mancher kleinen Veränderung große Beständigkeit im Aussehen zeigen. Die hellere Äquatorzone ist beiderseits von dunkleren, rötlichen Streifen eingefaßt; am Außenrande des südlichen Streifens war Jahrzehnte hindurch ein oblonges Gebilde

2. Lehrbuch der Geographie - S. 367

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 367 — Erscheinungen, die man durch Abblenden des Sonnenlichts zum Teil auch bei Tage beobachten kann, fast ganz enthüllt. Der Zustand des Licht spendenden Sonnenkerns (der Photosphäre oder Lichtkugel) bleibt zweifelhaft; es läßt sich nicht feststellen, ob er fest, flüssig oder aus glühenden Gasen zusammengesetzt ist. Anch die wahre Natur der Sonnenflecken auf seiner Oberfläche ist unentschieden- Die über dem Sonnenkern schwebende Chromo- sphäre ist eine Gasschicht, welche gegen vierzig verschiedene Elemente, darunter auch eine Anzahl Metalle, im dritten Aggregatzustande enthält. Ans ihr schießen die Protuberanzen wie Raketen glühender Dämpfe empor, welche neben Wasserstoff und einem unbekannten Körper, dem Helium, auch Eisen, Magnesium, Natrium und andere Metalle enthalten, während die wölken- förmigen Protuberanzen hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium bestehen. Die umfangreiche äußere Sonnenhülle, die Corona, ist eine weiße Schicht sehr leichten, glühenden Gases. § 28. Die unteren Planeten und ihre Monde. 1. Der infolge seiner Sonnennähe schwierig zu beobachtende Merkur zeigt im Fernrohr un- deutliche Streifen und Flecken auf hellerem Grunde, deren Unveränderlichkeit beweist, daß der Planet der Sonne stets dieselbe Seite zuwendet, wie der Mond der Erde. Infolge seitlicher Schwankungen (der Libration) empfangen jedoch gut 5/8 seiner Oberfläche Licht, während die übrigen Teile beständig in Dämmerung oder Nacht gehüllt sind. Eine Atmosphäre ist auf ihm wahr- nehmbar. Je nach seiner Stellung zur Sonne zeigt Merkur von uns aus gesehen Lichtphasen wie der Erdmond. 2. Auch Venus, welche der Erde an Volumen, Masse, Dichtigkeit und Länge des Durchmessers am nächsten kommt, zeigt im Fernrohr den Wechsel der Lichtgestalten. Da eine dicke Wolkenschicht ihre Oberfläche verhüllt, so hat sich ihre Rotationsdauer noch nicht feststellen lassen; sie beträgt entweder fast einen Erdentag oder fällt mit der Umlaufszeit von 225 Tagen zusammen. In letzterem Falle würde auch Venus der Sonne stets dieselbe Halbkugel zu- wenden. An ihren Polen scheinen gewaltige, schneebedeckte Gebirgshäupter bis über die Wolkenmassen emporzuragen. 3. Die Erde, der erste von einem Monde begleitete Trabant der Sonne, zeigt seine Abhängigkeit von dem Eentralgestirn des Planetensystems nicht nur in dem Wechsel der Tages- und Jahreszeiten und in den atmosphärischen Erscheinungen, sondern auch in den erdmagnetischen Schwankungen und dem Auftreten der Polarlichter. Nach Ausweis der Magnetnadel ist die Erde ein riesiger Magnet, dessen magnetischer Zustand in beständigen Schwankungen und Veränderungen begriffen ist. Es wechseln nicht nur die täglichen und jährlichen regelmäßigen Bewegungen der Magnetnadel, entsprechend dem schein- baren täglichen Umlauf der Sonne und dem jährlichen Umlauf der Erde,

3. Allgemeine Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 26

1906 - Leipzig : Hirt
26 Die Himmelskörper und ihre Beschaffenheit. § 12. § 12. Die Himmelskörper und ihre Beschaffenheit. Von der Größe der Sonne gewinnen wir eine Vorstellung, wenn wir sie uns als Hohlkugel um die Erde gelegt denken; dann würde sich der Mond noch innerhalb dieser Hohlkugel und zwar nahe der Mitte zwischen Erde und Sonnenoberfläche befinden. Die Sonne ist die Quelle von Licht und Wärme für die Erde. Auf Sonnenphotographien, die unter Ver- größernng aufgenommen wurden, zeigt sich die Sonnenobersläche wie von feinen Schäfcheuwolken bedeckt, in deren Zwischenräumen sich größere dunkle Poren vorfinden, die Sonnenflecken. Diese können schon mittels eines besseren Handfernrohres wahrgenommen werden; sie wurden daher uach Erfindung des Fernrohres um 1610 zuerst bemerkt. Aus ihrer gemeinsamen o.w. Be- wegnng und der Wiederkehr einzelner Flecken nach 27^. Tagen schloß schon um 1630 Schein er, Rektor des Jesuitenkollegiums zu Neisse, uuter Be- rücksichtiguug der 365^ Tage erfordernden Revolution der Erde, daß die Sonne zufolge der Gleichung 27 5 27 5 . 0r , er -x--mö,n=Unx = 25izttam eine volle Umdrehung um ihre Achse macht. Neuere Beobachtungen haben für die Rotationsdauer der Sonne 25| Tage ergeben. Die Mehrzahl der Flecken ist an zwei Zonen gebunden, die zwischen 5 und 30" n. und s. des Sonnenäquators liegen, also den Passatzonen der Erde entsprechen. Die Flecken entstehen rasch und vergehen nur allmählich; ihre Häufigkeit uuter- liegt einem periodischen Wechsel derart, daß Maxima der Sonnenflecken einander durchschnittlich nach 11] Jahren folgen. Ein Mctjiimtm der Sonnenflecken fand statt 1883, ein Minimum 1878. Über den Zusammen- hang der Sonnenflecken mit den Schwankungen der Magnetnadel s. S. 70. Bei totalen Sonnenfinsternissen zeigt sich die dunkle Mondscheibe von einem zur Sonne gehörigen Lichtkranz, der Korona, umgebeu, in den röt- liehe, flammenartige Gebilde, die Protuberanzen, hineinragen. Wichtige Aufschlüsse über die Beschaffenheit der Sonne wurden erlangt durch die Spektralanalyse, 1862 zuerst augewandt von den Heidelberger Professoren Kirchhoff und Bnnsen. Läßt man das Sonnenlicht durch einen senkrechten Spalt in einen dunklen Raum gelaugeu, so entsteht auf eiuem weißen Papierschirm ein helles Bild des Spaltes. Läßt man das Lichtbündel im dunklen Raum Fig. 25. Sonnenspektruin. mit deu Regenbogenfarben, das Spektrum der Sonne (Fig.25). Benutzt in an als Lichtquelle statt der Souue einen glühenden, festen oder flüssigen Körper, so erhält man ein dem Sonnenspektrum ähnliches, zu-

4. Lehrbuch der Geographie - S. 369

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 369 — geradlinig verlaufen, die Meere untereinander verbinden und die Festländer in Figuren von geometrischer Regelmäßigkeit, meistens Dreiecke, zerlegen. Sie zeigen sich bisweilen verdoppelt, nachdem man sie kurz vorher noch einfach ge- sehen hat. Da der Planet eine der irdischen ähnliche, Wasserdampfreiche Atmosphäre besitzt, so wäre es nicht unmöglich, daß er von lebenden Wesen bewohnt ist. — Zwei winzige Monde von wenigen km Durchmesser, Phobos und Deimos (Furcht und Schrecken) benannt, umkreisen ihn, der innere mit so schnellem Umlaufe, daß er vom Mars aus im W. aufgehend und im 0. untersinkend erscheinen muß. § 29. Die Planetoiden. Die breite Zone zwischen den Bahnen der Planeten Mars und Jupiter begann sich am ersten Tage des 19. Jahrhunderts mit der Entdeckung des winzigen Planeten Ceres zu füllen. Nachdem bis zur Mitte unseres Jahrhunderts noch drei Körper von ähnlichem Durchmesser und gleichem Sonnenabstande entdeckt wareu, fing man an, planmäßig nach diesen als Planetoiden oder Asteroiden bezeichneten kleinen Planeten zu sucheu. Bis Ende 1894 sind ihrer fast 400 entdeckt, deren mittlerer Abstand von der Sonne zwischen 360 und 450 Mill. km schwankt. Ihr meist sehr winziger Durchmesser liegt zwischen 25 und 375 km, so daß ihre Gesamtmasse an- nähernd x/i der Erdmasse betragen mag. Ihre Bahnen weichen von der Kreisform meist sehr ab, durchkreuzen sich häufig und werden durch die Nähe der größeren Planeten, besonders des Jupiter, störend beeinflußt. § So. Die oberen Planeten und ihre Monde. 5. Jenseits der Planetoiden beginnt die Reihe der großen Planeten, unter denen Jupiter durch Größe und Dichtigkeit der Sonne am nächsten steht. Die außer- ordentliche Stärke seines ruhigen weißen Lichtes läßt die Vermutung zu, daß er nicht nur reflektiertes Sonnenlicht ausstrahle, sondern auch noch einen Rest eigener Leuchtkraft besitze. Seiue Oberfläche wird von riesigen, Wasserdampf enthaltenden Wolkenmassen verhüllt, welche trotz mancher kleinen Veränderung große Beständigkeit im Aussehen zeigen. Seine hellere Äquatorzone ist beider- seits von dunkleren, rötlichen Streifen eingefaßt; am Außenrande des füd- lichen Streifens war Jahrzehnte hindurch ein oblonges Gebilde von gewaltiger Größe sichtbar, der jetzt im Verschwinden begriffene „rote Fleck" des Jupiter. Fünf Moude umkreisen den Planeten. Die Beobachtung der Finsternisse dieser Monde führte zur Entdeckung der Geschwindigkeit des Lichtes. 6. Der mattgelb schimmernde Saturn ist hinsichtlich des Aussehens seiner Oberfläche (parallele Streifen, dunkle Flecke) dem Jupiter ähnlich, bildet aber durch die Zahl und Beschaffenheit seiner Trabanten die merkwürdigste Er- scheinung unseres Planetensystems. Zunächst umkreist ihn ein großer Ring, der je nach der Stellung des Saturn zur Erde als feine Lichtlinie oder als breiter Teller erscheint, auf dem der Planet wie eiue riesige Glocke ruht. Im Brust und Berdrow, Lehrbuch der Geographie. 24

5. Die außereuropäischen Erdteile - S. 7

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
und Entfernung aufstellen, so müßte dieser fast 11 m Durchmesser haben und l1/. km von jenem entfernt sein. Die Glut, welche an der Oberfläche des feurigen Sonnenballs herrscht (etwa 10000° 0.), würde genügen, um eine darauf liegende 15 m dicke Eiskruste in einer Minute zu schmelzen. — Zeitweise werden zu beiden Seiten des Äquators dunkle Stellen von bedeutender Größe sichtbar, die Sonnenflecken, welche unter Veränderung ihrer Gestalt in 10 bis 12 Tagen vom östlichen zum westlichen Rande der Scheibe zu wandern scheinen: in Wirk- lichkeit zeugt ihre Bewegung für die Rotation der Sonne in westöstlicher Richtung. In dem helleren Hofe, der sie trichterförmig nmgiebt, leuchten bis- weilen helle fackelartige Gebilde, die Sonnenfackeln, auf. — Bei Sonnen- finsternissen zeigt sich nach Eintritt der Totalität rings um den dunklen Mond- rand ein unregelmäßiger Strahlenkranz weißen Lichtes, die Corona, deren äußerste Schichten bis zu 300000 Meilen über den Sonnenrand aufsteigen. Aus dem untersten Teile dieser Sonnenatmosphäre, welchen man wegen seiner schönen Färbung die Chromosphäre (Farbenhülle) nennt, ragen feurige Erhöhungen, die Pro- tuberanzen, in die Corona hinein. — Durch das Spektroskop ist die Natur dieser Erscheinungen, die man durch Abblenden des Sonnenlichts zum Teil auch bei Tage beobachten kann, fast ganz enthüllt. Der Zustand des Licht spendenden Sonnenkerns bleibt zweifelhaft; es läßt sich nicht feststellen, ob er fest, flüssig oder aus glühenden Gasen zusammengesetzt ist. Auch die wahre Natur der Sonnenslecken auf seiner Oberfläche ist unentschieden. Die über dem Sonnen- kern schwebende Chromospäre ist eine Gasschicht, welche gegen vierzig verschiedene Elemente, darunter auch eine Anzahl Metalle, im dritten Aggregatzustande enthält. Aus ihr schießen die Protuberanzen wie Raketen glühender Dämpfe empor; sie bestehen hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium, enthalten zum Teil auch Eisen, Magnesium, Natrium und andre Metalle. Die umfangreiche äußere Hülle der Sonne, die Corona, ist eine weiße Schicht sehr leichten, glühenden Gases. § 10t Die unteren Memeken und ihre Monde. 1. Der infolge feiner Sonnennähe schwierig zu beobachtende Merkur zeigt im Fernrohr undeut- liche Streifen auf hellerem Grunde; ihre Unveränderlichkeit beweist, daß der Planet der Sonne stets dieselbe Seite zuwendet, wie der Mond der Erde. Je nach seiner Stellung zur Sonne zeigt er, von uns gesehen, Lichtphasen wie der Erdmond. 2. Auch Venus, welche der Erde an Volumen, Masse, Dichtigkeit und Länge des Durchmessers am nächsten kommt, zeigt im Fernrohr den Wechsel der Licht- gestalten. Da eine dicke Wolkenschicht ihre Oberfläche verhüllt, hat sich ihre Rotationsdauer noch nicht feststellen lassen; sie beträgt entweder fast einen Erdentag oder fällt mit der Umlaufszeit von 225 Tagen zusammen. In letzterem Falle würde auch Venus der Sonne stets dieselbe Halbkugel zuwenden. An ihren Polen scheinen gewaltige, schneebedeckte Gebirgshänpter bis über die Wolken- Massen emporzuragen. 3. Die Erde, der erste von einem Monde begleitete Trabant der Sonne, zeigt seine Abhängigkeit von dem Centralgestirn des Planetensystems nicht nur in dem Wechsel der Tages- und Jahreszeiten und in den atmosphärischen Erscheinungen, sondern auch in den erdmagnetischen Schwankungen und dem Auftreten der Polarlichter. Auch das Zodiakallicht (Tierkreislicht), ein Heller Lichtkegel, der besonders in den Tropen bald nach Sonnenuntergang am

6. Realienbuch - S. 156

1914 - Langensalza : Beyer
\56 lsimmelskunde. Ii Merkur ist sehr klein, er hätte ^9 mal in der Lrde Platz. Die Dichte ist ungefähr dieselbe wie die der Lrde. Ob seine Oberfläche, wie bei der Erde, aus Wasser und Land besteht, oder ob der planet wasserlos ist; ob er in eine dichte, wolkige Atmosphäre eingehüllt ist oder nicht, wissen wir nicht. — Die Venus ist ebenfalls entweder nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang sichtbar; man nennt sie darum Morgen- und Abendstern. Sie erscheint uns als größter, leuchtendster Stern, Auch sie hat, wie Mond und Merkur, verschiedene Lichtgestalten. Sie ist aber wahrscheinlich von einer Atmosphäre umgeben, hat also Wasser, Lust und Wolken wie unsere Erde. Man nimmt an, daß auf ihr eine feuchte Treibhauswärme herrscht, bei der menschliche Wesen und Pflanzenwuchs bestehen könnten. — Der Mars ist unter allen Planeten am bekanntesten. Bei ihm ist eine Atmosphäre vorhanden, die der unserer Erde sehr ähnlich zu sein scheint. Mit bloßem Buge gesehen, erscheint der Mars in roter Farbe; durch ein Fernrohr erkennt man eine glänzende Ober- fläche mit helleren und dunkleren Stellen; die ersteren sind Länder, die letzteren Meere. An den Polen erscheinen bald größere, bald kleinere weiße Stellen; man glaubt, daß das Stellen mit Polarschnee sind, deren Größe von Sommer und Winter abhängt. Merkwürdig sind die so- genannten Kanäle auf dem Mars. Das siud schnurgerade graue Linien, die, oft mehrere tausend Kilometer lang, das ganze Land wie ein Netz durchziehen. Mail kann sie sich noch nicht erklären. Buch weiß man nicht, ob auf dem Mars Menscheu wohnen; die Möglichkeiten zum Leben sind da. — Der Jupiter ist der größte planet unter denen, die sich um unsere Sonne bewegen. \270 Kugeln von der Größe unserer Lrde zu. sannnengeballt, würden erst so groß sein wie der Jupiter. Er ist be- sonders in der Nacht deutlich erkennbar, wenn die Venus schon unter- gegangen ist; er ist dann der hellste Stern am Himmel. — Der Saturn ist von acht Monden und von Ringen umgeben. Sn einem starken Fern- rohr erkennt man drei Ringe, einer liegt um den anderen herum. Man vermutet, daß sie aus einer großen Anzahl kleiner Monde bestehen, die sich um Saturn bewegen. — Uranus und Neptun sind von uns an: weitesten entfernt; wir wissen deshalb sehr wenig von ihnen. Uranus wird von vier Monden umkreist und braucht zu seiner Umdrehung um die Sonne 8^ Jahre. Der Neptun braucht dazu gar ^65 Jahre. H. Kometen. Ein Komet besteht aus einer Nebelhülle mit dem Kern oder Kopf und den: Schweif. Der Schweif ist Millionen von Kilometern lang. Für das bloße Buge sind die meisten Kometen nicht sichtbar. Manche tauchen plötzlich am Fimmel aus und verschwinden wieder. Lindere kehren immer ht einer bestimmten Anzahl von Jahren wieder; Enckes Komet z. B. hat eine Umlaufszeit von 3^ Jahren, Valleys Komet eine von 76 Jahren. 5. Meteore oder Sternschnuppen. Oft sieht man am Himmel glänzende Punkte, einem Sterne ähnlich, pfeilschnell dahinschießen; ein

7. Charakterbilder aus der mathematischen und physischen Erdkunde - S. 56

1887 - Leipzig : Hinrichs
Das Nordlicht. 13. Das Nordlicht. Wohl die prachtvollste Erscheinung der Nordpolarländer ist das Nordlicht. Am Tage vor dem Erscheinen desselben bemerkt man öfters ein strahlenartiges Gebilde des Gewölkes; auch wird die Magnetnadel unruhig und unregelmäßig. Am Morgen steigen bräunliche und violette Nebel am nördlichen Horizont auf. Bald rundet sich der Nebel als breiter, hell leuchtender Lichtbogen, gleich dem Abschuitt eiuer weißen, dann gelben Kugel, von welcher nnr ein Teil sich über den Horizont hervorhebt. Das Luftgewölbe ist iu beständigem Aufwallen und Schwingen begriffen; seine Farben wechseln und spielen ohne Aufhören vom Violetten und Blauweißlicheu zum Gelben und Saphirblauen, zum Rot des Purpurs und zum Grün des Smaragds. So steht der Lichtbogen zuweilen stundenlang da. Bei starker magnetischer Entladung erreicht das herrliche Meteor seine höchste Vollendung. Es brechen Strahlen und Fenersänlen ans dem Umfang des Lichtgewölbes hervor, welche nicht in gerader, aber in geschlängelter Richtung oft bis zum Scheitelpunkt des Himmels steigen. Manchmal wechseln die Feuerstrahlen mit schwärzlichen Streifen ab. Ist das Nordlicht stark, so steigen auch Feuersäulen aus vielen Punkten des Horizonts, wie aus dem Boden auf und bilden, mit ihren wogenden Rändern zu- sammenschlagend, ein Feuermeer, welches durch Wechsel der Farben, Gestalten und Grade des Glanzes das Auge des Beobachters entzückt. Wenn sich die magnetische Spannung auflöst, so wird eine Lichtsäule «ach der andern wie von uu- sichtbaren Händen abgebrochen und verschwindet; auch der Licht- bogen erbleicht und ist dahin. 14. Der Mond. Schon das bloße Auge erkennt auf der Mondscheibe dunkle Flecke zwischen hell erleuchteten. Ist nur ein Teil des Mondes erleuchtet, so ist die Lichtgrenze keine regelmäßig gekrümmte, sondern ausgezackt. Die nicht von der Sonne beschienenen Teile schimmern in einem grauen Lichte: das ist der Erdschein auf

8. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 161

1912 - Leipzig : Teubner
Planeten. 161 und her wandern, werden sie Wandelsterne oder Planeten genannt, wie die Erde bewegen sie sich in größerer oder geringerer Entfernung um die Sonne, von der sie gleichfalls Licht und wärme empfangen, von den Fixsternen unterscheiden sich die Planeten äußerlich dadurch, daß sie in ruhigem, von der Sonne „erborgtem" Scheine leuchten. Nach der Entdeckung zweier, mit bloßem Kuge nicht sichtbarer, gibt es heute acht große Planeten. Sie heißen: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Der Merkur ist der sonnennächste planet. Seine Beobachtung ist deshalb schwierig, weil er stets bald nach der Sonne unter- oder nur kurze Zeit vor der Sonne aufgeht. Betrachtet man ihn durch das Fernrohr, so erscheint er stets mehr oder minder sichelförmig in gelbrotem Lichte. Das Auftreten dieser „Phase" be- weist, daß der Merkur nicht mehr selbst leuchtet, sondern von der Sonne sein Licht erhält. . Die Venus ist mitunter der glänzendste Stern des ganzen Gimmels, lvenn sie am Abendhimmel östlich von der Sonne steht, erblickt man sie in der Däm- merung vor allen andern Sternen, oft sogar schon ehe die Sonne untergegan- gen ist. Ebenso sieht man sie, wenn sie am Morgenhimmel westlich von der Sonne steht, noch in der Dämmerung, mitunter sogar noch, wenn die Sonne schon aufgegangen ist. (Abend- und Morgenstern.) An ihrem starken Glänze und dem hellen, weißen Lichte ist die Venus leicht kenntlich. Auf dem Mars sieht man mit dem Fernrohr eine Anzahl Heller und dunkler Flecke. Die letzteren werden Meere genannt. Sie sind durch dunkle, geradlinige Striche miteinander ver- bunden, die als „Kanäle" bezeichnet werden. Betrachtet man unsere Ab- bildung vom Mars, so ist man über die regelmäßige Anordnung der Ka- näle erstaunt. Man darf aber nicht vergessen, daß alle gezeichneten Kanäle nie- mals zu gleicher Zeit sichtbar gewesen sind. Man hat sie nach und nach, wie sie sich dem Beobachter zeigten, in dieselbe Karte eingetragen. Der Mars fällt uns durch seine trübrote, dem glühenden Eisen ähnliche Farbe auf. Jupiter, der größte aller Planeten, ist über 11 mal so groß wie die Erde. Betrachtet man ihn durch das Fernrohr, so sieht man, daß sich zu beiden Seiten des Äquators meist zwei auffallend dunkle Streifen hinziehen, die eine flockige Gestalt besitzen. Ihnen schließen sich nach den Polen zu noch eine Anzahl Lehmann, Erdkunde f. Mittelsch. u. verw. Anstalten. 111. 2. flufi. 11 Sud Fig. 8. Mars.

9. Lernbuch der Erdkunde - S. 228

1902 - Gotha : Perthes
228 Was läßt sich nach K. 51 (Mitte) von der Entfernung von der Sonne und von der Umdrehungsgeschwindigkeit der Planeten sagen? — Vergleiche diese mit jener und alle mit derjenigen der Erde! Das Licht braucht von der Sonne zum Neptun vier Stnn- den; und zur Erde? (§ 51). Ein Neptunjahr dauert 1| Jahrhundert (der Erde). Alle Planeten sind rechtläufig, d. h. sie bewegen sich von Westen nach Osten. Der Erde am ähnlichsten ist der Mars (Atmosphäre mit Wolken, Meere, besonders an den Polen, Festländer, besonders am Äquator, Gebirge u. s. w. — ob auch Bewohner? — rätsel- hafte „Kanäle"!). Eine Atmosphäre haben auch Venus und Merkur. Die Sonne. Das Zentrum unseres Systems bildet die Sonne. Die Sonne ist ein Fixstern. Welche Eigenschaften hat sie also? (bezüglich ihrer Bewegung siehe unten). Durchmesser 108 mal größer als derjenige der Erde; — Volumen li Millionen mal so groß als das der Erde. Weißglühende Kugel mit zarter, weniger glühender Gashülle (Chromosphäre), in ihr sind manche unserer Metalle (z. B. auch Eisen) gasförmig vorhanden. „Fackeln" sind gekrümmte, hellere Lichtadern auf der Oberfläche. „Flecken" sind dunklere Stellen von unregelmäßiger Gestalt, Größe und Dauer verschieden. „Corona" ist ein unregelmäßiger Lichtkranz, sich oft 3000001cm über die Sonnenoberfläche erstreckend (bei totaler Sonnenfinsternis sichtbar). „Protuberanzen" sind flammenartige, rötliche Gebilde, die zeit- weise in die Corona emporschießen (aus glühendem Wasserstoff be- stehend). Zwischen diesen Erscheinungen bestehen Beziehungen, sie haben einen periodischen Wechsel von 11^-Jahren, womit dann erdmagnetische Erscheinungen und Erdwärme zusammenhängen. Aus einer gewissen Bewegung der Flecken quer über die Sonnen- oberfläche, ihrem Verschwinden und Wiedererscheinen schließt man auf eine Rotation der Sonne um ihre Achse (in etwa 25 Tagen). Die Sonne gehört wahrscheinlich zu einem größeren Fixsternsystem, jedenfalls scheint sie sich auf einen gewissen Punkt hin zu bewegen (zum Sternbild des Herkules).

10. Handbuch der Geographie - S. 653

1914 - Breslau : Hirt
Das Weltall. 653 Sonne wurden. Als durchschnittlicher Wert für die Erddichte fand sich durch andere nach ähnlicher Methode an- gestellte Versuche der Betrag 5,5. Die Horizontebene eines Ortes ist senkrecht zu dessen Lotrichtung. Ist das Lot gegenüber dem Sphä- roid gestört, so ist es auch der Fall bei der Horizontalebene. Die Gesamtheit der Horizontalflächen bildet die wahre Erdoberfläche, das Geoid, das jedoch nur wenig vom Sphäroid S. 639 abweicht. 4. Die Himmelskörper und ihre Beschaffenheit. Von der Größe der Sonne gewinnen wir eine Vorstellung, wenn wir sie uns als Hohlkugel um die Erde als Mittelpunkt gelegt denken; dann würde sich der Mond nach S. 648 noch innerhalb dieser Hohlkugel, und zwar nahe der Mitte zwischen Erde und Sonnenoberfläche befinden. Die Sonne ist die Quelle von Licht und Wärme für die Erde. Auf Sonnenphotographien zeigt sich die Sonnen- oberfläche wie von feinen Schäfchenw.olken bedeckt, in deren Zwischenräumen sich größere dunkle Poren vorfinden, die Sonnenfleüen, die zuerst um 1610 mittels des Fernrohrs bemerkt worden sind. Wird die Sonne bei einer Reihe einander folgender Kulminationen beobachtet, so findet man, daß die Flecken gemeinsam von O. nach W. wandern, alsdann am Rande verschwinden, und daß einzelne nach etwa 29 Tagen än ihre erste Stelle zurückkehren. Hieraus ergibt sich, daß sich die Sonne, vom n. Himmels- pol gesehen, entgegen dem Uhrzeiger dreht, also im gleichen Sinne wie die Erde um ihre Achse. Um die wahre Rotationsdauer der Sonne zu finden, ist zu beachten, daß die Erde sich in 29 Tagen (Fig. 336) etwa von Ex nach E2 bewegt und daß der Fleck Flt um von E2 aus wieder in der Mitte der Sonnenscheibe zu erscheinen, sich bei F2 befinden, also mit der rotierenden Sonne 1-//§ Umlauf gemacht haben muß. Daher braucht die Sonne zu einer Umdrehung 29 Tage : I^Z — etwa 27 Tage. Die Mehrzahl der Flecken ist an zwei Zonen gebunden, die zwischen 5 und 30° n. und s. des Sonnenäquators liegen, also den Passatzonen der Erde entsprechen. Die Flecken ent- stehen und vergehen, in größter Häufigkeit treten sie durchschnittlich alle ll-i- Jahre auf; dies war zuletzt der Fall in den Jahren 1906—08 und ist wieder zu erwarten mit dem Jahre 1917. Über den Zusammen- hang der Sonnenflecken mit den Schwankungen der Magnetnadel s. S. 668 f. Bei totalen Sonnenfinsternissen zeigt sich die dunkle Mondscheibe von einem von der Sonne aus- strahlenden silberweißen Lichtkranze, der Korona (Bild 407, S. 799), umgeben, in den von der Sonne her rötliche, flammenartige Gebilde, die Protuberanzen, hineinragen. Die Korona besitzt eine Breite von der Größe des Sonnenradius. Wichtige Aufschlüsse über die Beschaffenheit der Sonne wurden erlangt durch die Spektralanalyse, 1862 zuerst angewandt von den Heidelberger Professoren Kirchhofs und Bunsen. Läßt man das Sonnen- licht durch einen senkrechten Spalt in einen dunklen Raum gelangen, so entsteht auf einem weißen Papierschirm ein helles Bild des Spaltes. Läßt man das Lichtbündel im dunklen Raum durch ein Prisma treten, dessen Kante dem Spalte parallel ist, so erhält man als Bild des Spaltes ein wage- rechtes Band mit den Regenbogenfarben, das Spektrum der Sonne (s. Fig. 337). Benutzt man als Lichtquelle statt der Sonne einen glühenden, festen oder flüssigen Körper, so erhält man ein dem 336. Rotation der Sonne. Abc D F H ! ! : i ¡ -Ni- ' violett 337. Sonuenspektrum. Sonnenspektrum ähnliches, zusammenhängendes oder kontinuierliches Spektrum. Merkt man auf dem Schirme die Grenzender Farbenstreifen des Sonnenspektrums an und nimmt man als Lichtquelle eine durch glühende Natriumdämpfe gelb gefärbte Weiugeistflamme, in die zu diesem Zwecke Kochsalz eingeführt wurde, so erhält man als Spektrum nur eine scharfe gelbe Linie, die indem angemerkten gelben Felde des Sonnen- spektrums erscheint. In ähnlicher Weise bestehen die Spektren der glühenden Dämpfe anderer Metalle aus gewissen parallelen, seitlich verschobenen Linien, welche die Färbung der betr. Stellen des Sonnenspektrums zeigen. Man nennt diese nur aus einzelnen Linien bestehenden Spektren glühender Dämpfe diskontinuier- lich. Im Sonnenspektrum wurdenvondemmünchener Optiker Fraunhofer 1814 die nach ihm benannten dunklen Linien entdeckt, deren stärkere mit Buchstaben in der Figur angegeben sind. Die Bedeutung dieser Linien winde erkannt, als man durch die Natriumflamme weißes Drummondsches Kalklicht, dessen Spek- trum ein kontinuierliches ist, hindurchscheinen ließ. Die Natriumlinie im Spektrum erlosch und wurde durch die schwarze Frauuhofersche Linie D ersetzt. Die Kontinuität des Sonnenspektrums läßt nun

11. Mathematische Geographie für Lehrerbildungsanstalten - S. 85

1910 - Leipzig : Dürr
— 85 — 51/2 Jahren zurücklegen. Die Oberfläche ist 11 800 mal so groß als die der Erde. Ihr Volumen ist 1 280 000 mal so groß als das der Erde, ihre Masse 324 000 mal so groß als die der Erde und 700 mal so groß als die aller Planeten zusammen. Aus dem Verhältnis von Masse und Oberfläche ergibt sich ihre Dichtigkeit = 1 ^°Q™ =-} der Dichtigkeit der Erde. 2. Die Granulation der Oberfläche. Für das menschliche Auge gibt es nichts Glänzenderes als die Sonne. Ihr Licht blendet so, daß alle Beobachtungen unter Abblenduug des grellen Lichtes geschehen müssen. Betrachtet man so die Sonne durch ein Fernrohr, so erscheint ihre Oberfläche nicht als gleichmäßig helle Scheibe, sondern es wechseln auf ihr hellere und dunklere Fleckchen ab. Bei starker Vergrößerung hat man etwa den Eindruck, als lägen über der leuchtenden Sonne eine Unzahl von Wölkchen. Man nennt diese Erscheinung die Granulation der Oberfläche. 3. Die Sonnenflecke, a) Verlauf eines Flecks. In den meisten Zeiten erscheinen auf der Sonnenscheibe dunkle Stellen, welche Sonnenflecke genannt werden. Gestalt und Größe derselben wechseln beständig, sie haben aber eine stufenmäßige Entwickelung. Ihren Anfang bezeichnet gewöhnlich eine gewisse Unruhe in der Schicht glühender Gase, die die Sonne zunächst umgibt, dem sogenannten Lichtgewölk oder der Photosphäre (griech. ^ Lichtgebiet), wobei sich kleine dunkle Flecke oder sogenannte Poren auf der Granulation bilden. Eine derselben gewinnt die Oberhand und erweitert sich allmählich zu einem größeren, scheinbar ganz schwarzen Fleck von zuweilen rundlicher, meist sehr unregelmäßiger, zackiger Form. Die eigentliche Farbe ist aber braungrau, und der Fleck strahlt noch Licht aus. Das zeigt sich z. B. beim Durchgang der wirklich schwarzen Venusscheibe. In dem Kernfleck sind wieder hellere und dunklere Stellen zu unterscheiden. Die Kernflecke sind meist von einer schmäleren oder breiteren Licht- einsassuug, Lichthof oder Penumbra genannt, umgeben, welche nach außen scharf abgegrenzt ist und eine strahlige Struktur hat. Der innere Teil der Penumbra erscheint stets Heller leuchtend als der äußere. Die Form der Penumbra ist nicht immer dem Kernfleck ähnlich, vielmehr oft auf der östlichen Seite zerklüftet. Will ein Fleck sich schließen, so strömen Lichtmengen aus dem Lichthofe von allen Seiten herbei, und zwar anfangs ziemlich genau nach der Mitte des Flecks. Dabei bilden sich dann oft Lichtstreifen, die quer über den Kernfleck ziehen und wie Brücken über dem Abgrunde schweben. Diese Brücken lösen sich wie Wolken allmählich auf, und ihre Reste schwimmen wie ein Lichtpunkt aus dunklem Grunde. Manche Teile des Kernflecks überziehen sich mit sogenannten Schleiern, die oft ein rosenfarbiges Licht haben und meist nach kurzer Zeit verschwinden. Ist der Fleck seinem Ende nahe, so geschieht das Hinzuströmen der Lichtmassen unregelmäßiger, bis er endlich ganz verschwunden ist. b) Zonen der Sonnenflecke. Nicht oder doch selten erscheinen sie in der Nähe des Sonnenäquators, am häufigsten zwischen 10 und 30° nördlicher und südlicher Breite. # c) Perioden der Sonnenflecke. Schwabe hat von 1826 bis 1850 eine gewisse Periodizität der Flecke beobachtet. Wolff in Zürich fand eine Ii1/,, jährige Periode. Es zeigt sich deutliche Übereinstimmung zwischen den Schwankungen der Häufigkeit der Sonnenflecke und den Schwankungen der Deklinationsnadel,

12. Allgemeine Geographie - S. 476

1913 - Breslau : Hirt
476 I. Mathematisch-astronomische Geographie. Gebilde auf der Marsoberfläche an einem Beobachtungsabend völlig verdecken können. Schon Hörschel hat 1784 nachgewiesen, daß der Mars an seinen Polen weiße Flecken zeigt, die sich im Winterhalbjahre jeder Halbkugel vergrößern, im Sommerhalbjahr aber ver- kleinern, und die darum als Schneedecken gedeutet werden dürfen. Die von dem Mailänder Astronomen Schiaparelli entworfenen Karten der Marsoberfläche zeigen, daß nur etwa die Hälfte derselben von Meer eingenommen wird, das vor allem die Südhalbkugel des Mars bedeckt, während die Nordhalbkugel, das eigentliche Festland des Mars, sich durch Meeres- arme und zahlreiche Kanäle in eine große Reihe getrennter Landmassen auflöst. Die Kanäle verdoppeln sich zuweilen plötzlich, so daß gelegentlich von einem Beobachtungsabend zum anderen statt eines Kanals zwei genau parallel zueinander verlaufende Kanäle sich zeigen. Vielleicht erblickt man dann außer dem eigentlichen Kanal auch noch sein auf einer dünnen Nebelschicht in der Marsatmosphäre erzeugtes Schattenbild. Den Mars umkreisen als Analogon zu unserm Erdmond zwei kleine Marsmonde, die erst in neuerer Zeit entdeckt wurden. Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun sind sämtlich größer als die Erde und die bisher genannten Planeten. Der größte ist der Jupiter. Er besitzt eine Atmosphäre, und man wird die auf seiner Oberfläche wahrzunehmenden dunklen Streifen und Flecken von veränderlicher Gestalt wohl als Kondensationsprodukte in dieser Atmosphäre ansehen müssen, In Übereinstimmung mit seiner kurzen Rotationsdauer, ungefähr 9^55™ 37", steht seine starke Abplattung. Der Jupiter wird von 5 Monden umkreist. Von allen Planeten bietet zweifellos der Saturn den sonderbarsten Anblick dar, da seine eigentliche Planetenkugel von einem freischwebenden Ring umgeben ist, der in mehrere konzentrische Ringe geteilt erscheint. Die Rotationsdauer des in eine sehr dichte Atmosphäre eingehüllten Planeten ist gleich 10h 14 m 24 s. Er hat 8 Monde. Ob sich die 1899 in Amerika ge- machte Entdeckung eines 9. Saturnmondes bestätigen wird, bleibt abzuwarten. Was end- lich Uranus (4 Monde) und Neptun (1 Mond) angeht, so konnten bisher deren Rotations- zeiten nicht bestimmt und Einzelheiten auf ihren Oberflächen nicht wahrgenommen werden. Man hat bei sämtlichen Planeten eine in gleichem Sinne wie bei der Erde erfolgende Rotation festgestellt. In ebendieser Richtung umkreist der Erdmond die Erde und um- kreisen die Planetenmonde ihre Planeten. § 303. Das Sonnensystem. Die scheinbare Eigenbewegung der Planeten gegenüber den Fixsternen, die dabei vorkommenden eigentümlichen Schleifenbildungen, die scheinbaren Hin- und Herbewegungen der unteren Planeten: alle diese Erscheinungen fanden durch die Theorie des Nikolaus Kopernikus (1473—1543) eine weit einfachere Erklärung, als sie das Altertum hatte geben können. Nach Kopernikus ist die Erde selbst ein Planet. Mit ihr zusammen und in gleicher Richtung wie sie umkreisen die übrigen Planeten in von der Ebene der Ekliptik nur wenig abweichen- den Bahnen die nahezu im Mittelpunkt dieser Kreise stehende Sonne, und zwar so, daß die Bahnen von Merkur und Venus von der Erdbahn eingeschlossen werden, diese selbst aber wieder innerhalb der Bahnen der übrigen Planeten gelegen ist. Weitere Ausbildung und Begründung erfuhr diese von Kopernikus aufgestellte Theoriedes Sonnensystems besonders durch Johannes Kepler und Isaak Newton. In seinen beiden Werken »Astronomia nova de motibus Stellae Martis« (1609) und »Harmonice mundi« (1619) stellte Kepler (1571—1630) die drei Gesetze auf, denen die Bewegung der Planeten unterworfen ist: I. Die Planeten bewegen sich in Ellipsen, deren einen Brennpunkt die Sonne einnimmt. Ii. Der von der Sonne nach den Planeten gezogene Leitstrahl über- streicht in gleichen Zeiten gleiche Flächenräume, Aus diesem Gesetz folgt zugleich, warum sich ein Planet in seiner Sonnennähe schneller bewegen muß als in seiner Sonnenferne. Iii. Die Quadrate der Umlaufszeiten der Planeten verhalten sich wie die dritten Potenzen ihrer mittleren Entfernung (—halbe große

13. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 44

1911 - Halle a.S. : Schroedel
fläche zeigt im Fernrohr bei Anwendung geeigneter Schutzvorrichtung gegen die blendende Helle des Sonnenlichts ein eigentümlich gekörntes (granuliertes) Aussehen, das mit einem grauweißen, von Schnee- flocken bedeckten Tuche verglichen werden kann. Die weniger leuchtenden Partien werden „Poren", die helleren „Körner" ge- nannt (Fig. 29). Es wird allgemein angenommen, daß die Körner Wolken entsprechen, die wie die Wolken der Erdatmosphäre an dem Ende aufwärtssteigender Luftwirbel entstehen, und die sich aus konden- fiertem Kohlenstoff und Metalltropfen zusammensetzen. Das kleinste Korn, das man beachten kann, hat einen Durchmesser von 200 km. Diese hellleuchtenden Wolken bilden die Photosphäre (Lichthülle). Fig. 29. Die Oberfläche der Sonne (Granulierung). Schon durch ein dunkles Glas kann man wahrnehmen, daß die Helligkeit der Sonnenscheibe in der Mitte größer ist als am Rande. Daraus schließt man, daß die Sonne von einer Gashülle, von einer Atmosphäre, umgeben ist, die das Licht absorbiert. Auf der Sonnenoberfläche bemerkt der Beobachter noch zwei besondere Erscheinungen: die Flecken und die Fackeln. Die Flecken (Fig. 30) bestehen aus einem relativ dunklen Kern (Umbra), der immer noch mindestens 5000 mal soviel Licht ausstrahlt wie eine gleichgroße Fläche der Vollmondscheibe, und einem etwas helleren Rande, der Penumbra oder dem Halbschatten. _ Der Rand besteht aus radial verlausenden Lichtstreifen, die häufig in den Kern übergreifen, ihn sogar zuweilen überbrücken. Die Größe der Sonnenflecken ist sehr verschieden. Einige erscheinen selbst im Fernrohr als winzige Punkte und werden den „Poren" gleichgesetzt,' andere kann man schon mit bloßem Auge durch ein geschwärztes Glas sehen. In diesem Falle handelt es sich freilich zumeist um eine zusammenhängende Fleckengruppe, die nur von dem unbewaffneten Auge als ein einziger Fleck erkannt wird. Die Verteilung der Flecken beschränkt sich in der Hauptsache auf 10 bis 30 Grad n und s vom Sonnenäquator. Die Anzahl der zu gleicher Zeit sichtbaren

14. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 53

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 53 — schätzt worden ist. Von 1890 an begann er unter mehrfachen Schwankungen zu verblassen und seine Umrisse treten von Jahr zu Jahr immer schwächer hervor. Die vier hellen Jupitermonde haben dadurch eine besondere Bedeutung erhalten, daß sie die ersten Himmelskörper waren, deren Dasein das Fernrohr erwies. Ferner ist aus Beobachtungen über ihre Verfinsterungen zuerst die Geschwindigkeit des Lichts von der Sonne zur Erde abgeleitet und .gleich etwa 300 000 km in der Sekunde festgestellt worden. Saturn. Der Saturn ist der äußerste der Planeten, die noch mit unbewaffnetem Auge sichtbar sind. Er erscheint in einem matten, gelblichen Lichte. Nach Jupiter ist er der größte Planet. Wie bei Jupiter, so wird auch bei ihm ein Wechsel von hellen und dunklen Streifen beobachtet. Von Flecken zeigen sich dunkle auf einem deutlichen Doppelstreifen der Nordhalbkugel und hellere inner- halb der Äquatorialzone. An den ersteren wurde eine langsamere Rotation wahrgenommen als an den letzteren; hierin steht man eine Bestätigung der oft ausgesprochenen Vermutung einer gewissen Ähnlichkeit der äußeren Planeten mit der Sonne. Was den Saturn jedoch als ein Weltensystem für sich erscheinen läßt, sind seine 10 Monde, von denen der 9. und 10. bisher nur photographisch verfolgt werden konnten, und die nur ihm eigentümlichen Ring- gebilde. In jedem mittelmäßigen Fernrohr ist nicht nur der Ring mit der darin frei schwebenden Kugel zu erkennen, sondern auch eine dunkle Linie, welche ihn in zwei konzentrische Abschnitte teilt, die Cassinische Teilung^. Etwa in der Mitte des äußeren Ringes unterscheidet man noch eine feinere Teilungslinie, die söge- nannte Bleistiftlinie oder Enckesche Trennung^. An den inneren Abschnitt schließt sich nach innen der sogenannte Schleier- oder Florring an von mattem, bläulichem Schimmer. Die Ausdehnung des ganzen Ringes mißt 278 000 km im Durchmesser, so daß man von einem Ende bis zum andern 21 % Erdkugeln aneinanderreihen könnte, während seine Dicke kaum 80 km beträgt. Mit Sicherheit wird angenommen, daß „die Ringe aus einer Anzahl ganz kleiner Satelliten zusammengesetzt sind, welche in dieser Kopie des Sonnen- systems etwa die Rolle des Gürtels der kleinen Planeten spielen, aber so dicht gesät sind, wie etwa die einzelnen materiellen Teilchen in einer Staubwolke." (Meyer.) Uranus. Jahrtausende galt Saturn als die äußerste Grenze unseres Planetensystems; erst durch die Entdeckung des Uranus im Jahre 1 Cassini, Leiter der Pariser Sternwarte, entdeckte die Teilung 1675. 2 E^cke, Berliner Astronom, gest. 1865.

15. Realienbuch zum Gebrauch in den Volksschulen des Fürstentums Lippe - S. 224

1907 - Detmold : Meyer
224 3. Beschaffenheit. Wie die Sonne im Innern beschaffen ist, weiß man nicht. Ihre Oberfläche zeigt eine glühende, leuchtende Hülle, auf welcher zuweilen dunkle Flecken sichtbar werden. An der Bewegung derselben hat man erkannt, daß die Sonne sich auch um ihre Achse dreht. Die Zeit einer Umdrehung beträgt 251/* Tage. Viele Stoffe, die sich auf der Erde befinden, hat man auch auf der Sonne entdeckt, aber in gasförmigem Zustande. 3. J>ie J>laneten. 1. Die Planeten sind Himmelskörper wie unsere Erde und bewegen sich auch wie sie um die Sonne. Diese steht als ihre Beherrscherin in der Mitte ihres Reiches, an Masse 700 mal größer als alle ihre Unter- tanen zusammen. Dem unbewaffneten Auge erscheinen die Planeten nicht anders wie die iibrigen Sterne, nur daß sie ein ruhiges Licht haben, während jene flackern. Die Bahnen aller Planeten sind Ellipsen, in deren einem Brennpunkte die Sonne steht. Die Bahnen liegen auch alle fast in derselben Ebene, die eine jedesmal außerhalb der andern. 2. Gruppen der Planeten. Man kann drei Gruppen von Planeten unterscheiden. Die erste Gruppe, welche der Sonne am nächsten ist, be- steht aus vier kleinen Planeten: Merkur, Venus, Erde und Mars, die alle von ähnlicher Beschaffenheit sind wie die Erde. Die zweite, entferntere Gruppe umfaßt ebenfalls vier Planeten: Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Sie sind mit jenen verglichen von riesenhafter Größe — der kleinste ist größer als die vier ersten zusammen — und bewegen sich in weniger als 12 Stunden um ihre Achse. Zwischen beiden Gruppen, also zwischen Mars und Jupiter, kreist eine dritte Gruppe, welche aus einer großen Menge äußerst kleiner Körper besteht, von denen man bisher etwa 400 entdeckt hat. Es sind dies die Planetoiden, deren Durchmesser nur wenige Kilometer ausmachen. 3. Monde. Die meisten Planeten haben auch Monde. Die Erde hat einen Mond, Mars 2, Jupiter 7, Saturn 8, Uranus 4 und Neptun wieder einen. Saturn ist außerdem von drei Ringen umgeben, welche wahrscheinlich aus zahlreichen kleinen Monden bestehen, die zu klein sind, um einzeln gesehen werden zu können. 4. Der Mars ist unter allen Planeten der merkwürdigste. Nach dem, was die Astronomen durch das Fernrohr auf seiner Oberfläche sahen, kann man mit Sicherheit annehmen, daß er wie die Erde Meere, Festländer und Inseln hat, sowie eine Lufthülle mit Wasserdamps und Wolken. Den Wechsel der Jahreszeiten und namentlich die Veränderungen des Schnee- und Eismantels an den Polen des Mars kann der Astronom mit seinem Fernrohr unmittelbar wahrnehmen. Auf dem Mars finden wir also viele von den Lebensbedingungen, die wir aus der Erde kennen, und wir dürfen uns daher diesen Stern auch von lebenden Wesen bewohnt denken. — Mars leuchtet für das bloße Auge in rötlichem Licht, während die übrigen Planeten gelb erscheinen. Venus strahlt oft als Morgenstern oder als Abendstern am östlichen oder am westlichen Himmel. Die beiden äußersten Planeten können nur mit bewaffnetem Auge gesehen werden. 5. Die Entfernung der Planeten von der Sonne ist äußerst ver- schieden. Der innerste Planet, Merkur, ist der Sonne ungemein nahe, nur 60 Mill. km von ihr entfernt, der äußerste, Neptun, unendlich weit von ihr entfernt, nämlich 4700 Mill. km. Während Merkur seinen Lauf um die

16. Allgemeiner Theil - S. 24

1852 - Eßlingen : Weychardt
24 Erste Abtheilung. Die mathematische Geographie. Pflanzen, durch die ungeheure Schwerkraft zurückgehalten und niedergedrückt, dort knieholzartig am Boden kriechen. Nur Titanen und Cyclopen, wie sie die alten Fabeln uns vorführen, wären dort im Stande, Bauwerke aufzufüh- ren, ja nur die gewöhnlichsten unserer Arbeiten zu verrichten. Kein einzig organi- sirtes Wesen auf der Oberfläche der Sonne könnte demnach irgend einem auf unserer Erde in physischer Beziehung ähnlich sein. 9. Die ganze Oberfläche der Sonne hat häufig ein gleichsam fein marmorirtes, griessandig es Aussehen. Alsdann unterscheidet man in starken Vergrößerungen eine Menge äußerst feiner mattgrauer Pünktchen, die über die ganze Oberfläche zerstreut liegen. Fließen sie in einander, so entsteht eine graue Färbung einer solchen Gegend (man nennt dieß Höfe oder Nebel) und an diese schließen sich häufig die schwärzeren Flecken an. Letztere erscheinen nur in der Mittelzone bis zu etwa 25° Entfernung zu beiden Seiten des Aequators und zwar so, daß in den Grenzgegenden dieser Flecken- zone mehr und größere Flecken als näher am Aequator gesehen werden. Diese schwarzen Flecken sind entweder Punkte, die zwar an sich hinreichend deut- lich, doch ohne eine bestimmt wahrnehmbare Gestalt, sich zeigen, oder Kern- flecken, welche eine bestimmte Umrißlinie und meßbare Dimensionen zeigen. In der Nähe des westlichen oder östlichen Sonnenrandes zeigt sich oft eine den Flecken ganz entgegengesetzte Erscheinung: Stellen, welche beträchtlich heller als der übrige Grund sind und die theils aderförmig, theils mehr in größeren Massen sich zeigen. Es sind dieß die Sonnenfackeln. Alle diese Erschei- nungen sind ohne Ausnahme den mannigfaltigsten Veränderungen unterworfen, und bis jetzt ist nichts Constantes, ja selbst nur bestimmt Gesetzmäßiges in ihrem Erscheinen und Verschwinden, Wachsen und Abnehmen, Trennen und Wiedervereinigen, so wie in den Aenderungen ihrer Gestalt wahrgenommen worden. 10. Die Reihenfolge und der Zusammenhang der Veränderungen, welche in der selbstleuchtenden Scheibe der Sonne vorgehen (die Entstehung der Son- nenflecken, das Verhältniß der Kernflecke von tiefer Schwärze zu den sie um- gebenden aschgrauen Höfen), hat auf die Annahme geleitet: daß der Sonnen- körper selbst fast ganz dunkel, aber in einer großen Entfernung von einer Lichthülle umgeben sei; daß in der Lichthülle durch Strömungen von unten nach oben trichterförmige Oeffnungen entstehen, und daß der schwarze Kern der Flecken ein Theil des dunklen Brennkörpers selbst sei, welcher durch jene Oeffnung sichtbar werde. Um diese Erklärung für das Einzelne der Erscheinungen auf der Sonnenoberfläche befriedigender zu machen, werden 3 Umhüllungen der dunklen Sonnenkugel angenommen: zunächst eine innere, wolkenartige Dunst- hülle; darüber die Lichthülle (Photosphäre'); und über dieser eine äußere Wolkenhülle, dunkel oder doch nur wenig erleuchtet. 11. Die Sonne ist die Hauptquelle des Lichts und der Wärme auf unserem Planeten; auch kann sie besonders in dessen gasartiger Umhüllung, im Luftkreise, magnetische Kräfte hervorrufen und beleben. Ob die Wärme- strahlen sich von den Lichtstrahlen durch andere Längen der Transversalschwin- gungen des Aethers unterscheiden, oder ob sie mit den Lichtstrahlen identisch find und nur in einer gewissen Geschwindigkeit von Schwingungen, welche sehr hohe Temperaturen erzeugt, in unsern Organen die Lichtempfindung her- vorbringen, ist ungewiß. Das Licht braucht von der Sonne zur Erde 8' 7", 73; i) Vom gr. phös, gen. photós = Licht, und sphaéra = Kugel.

17. Für Seminare - S. 16

1912 - Breslau : Hirt
16 A. Allgemeine Erdkunde. — Ii. Die Gesteinshülle. § 8. e) Polarlichter. Mit dem Erdmagnetismus im Zusammenhang stehen die Polarlichter, jene eigentümlichen prachtvollen Lichterscheinungen, die sich am großartigsten und häufigsten — wenigstens auf der Nordhalbkugel — in einem 5 bis 10 Breitengrade messenden Gürtel in der Nähe des Polarkreises zeigen. Bald erscheinen die Lichtstrahlen zu flatternden Bändern und herab- hängenden Draperien angeordnet (Bandlicht), bald wird ein leuchtender, von einem dunklen Kreisabschnitt nach unten begrenzter Lichtbogen sichtbar, ans dem Strahlen in den verschiedensten Farben hervorbrechen (Strahlenlicht). Die Polarlichter erklärt man als elektrische Ausgleichungen, durch welche die in den Polargegenden völlig fehlenden funkenschlagenden Gewitter ersetzt werden. Ii. Die Gesteinshülle der Erde. A. Der innere Aufbau der Erdkruste. §9. 1. Bildungsgeschichte der Erdrinde. Infolge andauernder Wärmeausstrahlung in den kalten Weltenraum ging die Oberfläche des ursprünglich gasförmigen Erdballs in den glutflüssigen Zustand über. Weitere Abkühlung führte zur Bildung einer festen Kruste. Die ganze Erdatmosphäre war von vulkanischen Dämpfen, Rauch, Asche und vom Dunste des gesamten Wassers unserer heutigen Meere erfüllt. Die Erde kühlte sich immer mehr ab, so daß die Wasserdünste in großen Mengen sich verdichteten, niederregneten und auf der Erde ein uferloses Meer, den heißen Urozean, bil- deten. Je mehr die Oberfläche der Erde durch Erkaltung zusammenschrumpfte, desto beträchtlicher wurden die Höhenunterschiede zwischen ihren Erhebungen und Vertiefungen. Indem die Wassermassen sich in den tieferen Becken sammelten, gaben sie ausgedehnte Flächen frei. So entstanden Ozeane und Festländer. Mit der deutlicheren Herausbildung der Erdteile setzte auch die Wirkung der Kräfte ein, die noch heute an der Umgestaltung der Erdoberfläche beteiligt sind. 'Unablässig arbeitete die Verwitterung an der Zertrümmerung des Gesteins; das Wasser begann eine landzerstöreude und eine landanfbaueude Tätigkeit, der Wind trug Mafsen feinen Stanbes zu mächtigen Schichten zusammen. Die weicherdigen Ablagerungen verwandelten sich infolge des Ungeheuern Druckes, den die später gebildeten Schichten ans ihre Unterlage ausübten, sowie durch chemische Umbildung allmählich in festes Gestein. Innerhalb der Festländer sanken auch fernerhin ausgedehnte Schollen ein und wurden dann zeitweilig oder dauernd vom Meere bedeckt, das dafür an andern Stellen zurücktrat. Durch die Spalten ergoß sich in der älteren Zeit das Magma in breiten Schichten über die Oberfläche oder baute, hauptsächlich in späteren Erdperioden, Vulkanberge auf. Vielfach gelangten die Magmaftröme gar nicht bis zur Oberfläche, sondern füllten nur Hohlräume, Spalten und Schichtfugen innerhalb der Erdkruste aus. Die Verteilung von Land und Wasser hat noch lange in der Geschichte der Erdbildung erheblich geschwankt, und die heutige Gestalt der Festländer gehört erst den jüngsten Zeiten der Erde an.

18. Leitfaden der mathematischen und physikalischen Geographie für höhere Schulen und Lehrerbildungsanstalten - S. 49

1908 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
§ 30. Die Sonne. 49 Zustande höchster Glut befindlicher Körper, an dem wir von innen nach außen folgende Teile zu unterscheiden haben: a) Den Sonnenkern; alle Stoffe desselben befinden sich wahr- scheinlich infolge der dort herrschenden hohen Temperatur in gasfömigem Zustande; b) die Photosphäre d. i. die sichtbare Oberfläche der Sonne; ihr Licht blendet so stark, daß wir unser Auge dagegen zu schützen haben. Vermutlich ist sie von wolkenähnlicher Beschaffenheit und dadurch entstanden, daß die Oberflächenschicht des Sonnenkerns sich durch Ausstrahlung in den Weltraum abgekühlt hat. Durch ein Fernrohr betrachtet, hat die ganze helle Oberfläche ein körniges, granuliertes Aussehen; c) und d) die Chromo- und Atmosphäre; die Photosphäre wird beständig von den eingeschlossenen hochgespannten Gasen durchbrochen; diese steigen in ihr auf und erheben sich in bedeutende Höhe, um dann wieder herabsinkend sich zu verdichten. Die Photosphäre wird also noch von einer Atmosphäre eingeschlossen. Gewisse, sehr leichte Gase bleiben auch hier so heiß, daß sie noch farbig leuchten; diese Gase bilden um die Photosphäre den dünnen innersten Mantel der Chromo- sphäre2; e) die Corona; sie ist ohne Frage eine Hülle, die aus einem sehr dünnen Gas besteht und bei totalen Sonnenfinsternissen als ein mächtiger Kranz leuchtenden Stoffes sichtbar wird (Fig. 41). Bei totalen Sonnenfinsternissen werden an den Rändern der Corona auch phantastisch geformte, rotschimmernde Ausstrahlungen sichtbar, sog. Protuberanzen. Es ist kaum mehr ein Zweifel darüber, daß man es hier hauptsächlich mit glühenden Wasserstoffmassen zu tun hat, die zuweilen bis zu Hunderttausenden von Kilometern emporsteigen. Alle diese Gebilde entstammen der Chromosphäre, die bei totaler Sonnenfinsternis ebenfalls als dünner Gürtel von rosenroter Farbe sichtbar ist. Sonnenflecken. Die Oberfläche der Sonne zeigt mitunter dunkle Flecken (Fig. 42, S. 50); sie unterliegen beständiger Veränderung: alte ver- schwinden, neue entstehen; und immer nach rund 11 Jahren erreicht ihre Anzahl den Höhepunkt (11jährige Periode des Fleckenmaximums). — Die Maxima der Sonnenflecken bedeuten eine gesteigerte Tätigkeit der Sonne, besonders auch eine höhere Licht- und Wärmeausstrahlung, nicht das Umgekehrte. — Die Größe der Flecken ist zuweilen sehr bedeutend; solche, welche die mehrfache Größe der Erdkugel haben, sind nicht selten. — 1 Von den griechischen Wörtern phös — das Sicht und sphaira. 2 Von griech. chröma — die Farbe. Geistbeck, Geographie. 30. u. 31. Aufl. 4

19. Das Deutsche Reich - S. 6

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 6 — gesetzten Halbkugel, also „unten", Menschen wandeln könnten, ohne hiuabzu- fallen. Man bezeichnet die Wesen, über deren Scheitel unser Nadir liegt, als Gegensüßler oder Antipoden. Für einen Körper haben jedoch die Ausdrücke „oben" und „unten" eine andere Bedentuug als für eine Fläche. „Obeu" ist bei der Kugel die Richtung der verlängerten Kugelradien; mithin stehen ans einer Kugelfläche alle Menschen „oben" und ihre Scheitellinien (f. §. 1) treffen sich sämtlich im Kugelmittelpunkte. Die Kraft, welche alles auf der Kugeloberfläche Stehende festhält, wird die Schwerkraft oder die Anziehungskraft genannt. Sie bewirkt, daß das Lot zur Erdoberfläche immer dieselbe Richtuug einnimmt, welche verlängert den Erdmittelpunkt treffen würde; sie hält nicht nnr die festen, sondern auch die flüssigen und die lnstsörmigen Körper, das Wasser und die Atmosphäre, an der Erdoberfläche fest. Der Sitz der Schwerkraft ist das Erdinnere. Alle Körper, auf welche die Schwerkraft wirkt, nennt man schwer und schreibt ihnen ein Gewicht zu. Wahre Gestalt von Svnne und Mond. § 7. 1. Die Souue zeigt sich sowohl in ihrem Tages- wie ihrem Jahres- laufe stets als Scheibe. Wenn sie uns immer dieselbe Seite zuwendete, so köuuten wir auuehmeu, daß dies ihre wahre Gestalt sei. Auf ihrer Oberfläche erfcheiuen jedoch im Fernrohre, bisweilen sogar dem bloßen Ange sichtbar, häufig dunkle Flecken, welche langsam von einem Rande zum andern wandern und durch ihre vollkommen gleichmäßige Beweguug anzeigen, daß die Sonne sich um eine Achse dreht. Da sie trotz dieser Achsendrehung stets kreisrunde Form behält, so muß auch sie wie die Erde eine Kugel sein. 2. Der Mond kehrt der Erde stets dieselbe Seite zu. Er empfängt sein Licht von der Sonne. Wäre er eine Scheibe, so könnte er nur als kreis- runde Fläche oder als schmale gerade Liuie sichtbar werdeu, je nachdem ihn das Sonnenlicht von vorn oder seitlich trifft. Als Linie erscheint er jedoch gar nicht, dagegen oft als Neumond, Sichel, Halbmond, Dreiviertelmond, kurz in alleu jenen Phasen, welche eine Kngel zeigt, je nachdem das Licht sie (vom Beschauer aus) von vorn, seitlich oder von hinten bestrahlt. Daher müssen wir auch dem Monde Kugelgestalt zuschreiben. 3. Ebenso besitzen von den Planeten, die ihr Licht gleichfalls von der Sonne empfangen, mindestens zwei, Merkur und Venns, Kugelgestalt, da sie im Ferurohre gleich dem Monde verschiedene Phasen zeigen. Der Ialzreslanf der Sonne. § 8. Die täglichen Bahnen der Sonne bestehen ans parallelen, gegen den südlichen Horizont geneigten Kreisen. Die uns sichtbaren Teile dieser

20. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 132

1879 - Berlin : Stubenrauch
132 §§. 5. 6. §. 5. Das Sonnensystem und die Sonne. Außer der Erde bewegt sich um die Sonue noch eine große Anzahl anderer Planeten, welche mit der- selben das Sonnensystem bilden. Die Sonne, der Centralkörper des Systems, spendet den sie umkreisenden Planeten die Segnungen des Lichtes und der Wärme. Sie ist, wie wir schon aus Kursus Iii. wissen, ein Fixstern, welcher durch sein eigenes Licht leuchtet. Die Größe der Sonne ist ungeheuer. Ihr Durchmesser ist 112 mal größer als der der Erde. Denkt man sich die Sonne hohl, so könnte sich in dem innern Räume der Mond, welcher 50,000 Meilen von der Erde entfernt ist, ungehindert um die letztere bewegen, und dennoch würde er noch 40,000 Meilen von der Oberfläche der Sonne entfernt bleiben. Wollte man aus der Sonne Kugeln von der Größe der Erde formen, so ließen sich fast Iv2 Millionen solcher Kugeln herstellen, und könnte man mit dem Dampfwagen um den Sonnenkörper eine Reise machen und unausgesetzt in jeder Stunde 5 Meilen fahren, so würde die Reise 5042 Tage oder fast 14 Jahre dauern, während man um die Erde in 45 Tagen kommen würde. Betrachtet man die Sonne durch ein gutes Fernrohr, nachdem man zum Schutze der Augen ein dunkel gefärbtes Planglas Figur 2. vor das Ocular gebracht hat, so sieht man auf ^ V ~ der Oberfläche derselben dunkle Stellen, die man a " Sonnenflecken genannt hat (f. Fig. 2). Die ||| Flecken wechseln beständig an Gestalt und Größe pll und haben gewöhnlich einen schwarzen (roth- ijsf braunen) Kern und eine hellere Umhüllung. In ^ der Nähe dieser Sonnenflecken erblickt man häufig solche Stellen aus der Sonnenscheibe, die sich durch größeren Lichtglanz von der übrigen Lichtfläche abheben und Sonnenfackeln genannt werden. Auch diese Erscheinungen zeigen häusig Veränderungen in Bezug auf Größe und Gestalt. In manchen Zeiten zeigen sich die Sonnenflecken zahlreicher als in anderen, und man hat die Beobachtung gemacht, dass die Sonne desto mehr Wärme ausstrahlt, je fleckenloser sie ist. Aus der veränderten Stellung der Sonnenflecke hat man geschlossen, dass sich die Sonne in 2573 Tagen einmal um ihre Achse bewegt. §. 6. Die Planeten.^ Die Planeten oder Wandelsterne sind dunkle Körper, welche ihr Licht von der Sonne erhalten. Die Alten kannten nur 5 Planeten: den Merkur, die V e n n s , den Mars, den Jupiter und den Saturn. Die Erde galt als Mittelpunkt dieses Systems. Später wurden der U r a n n s, die Ceres, Pallas, Juno, Vesta und der Neptun entdeckt, und seit dieser Zeit, 1846, ist schnell hintereinander eine größere Anzahl aufgefunden, so dass man gegenwärtig (1879) 176 zählt. Ceres, Pallas, Juno, Vesta und noch viele andere kleine Planeten haben hinsichtlich ihrer Größe, Form, Bahn und Entfernung von der Sonne eine merkwürdige Uebereinstimmuug, weshalb man annimmt, dass sie vielleicht die Theile eines früheren großen Planeten find. Man nennt sie Asteroiden und wegen ihrer Kleinheit wohl auch Plane- t 0 i d e n. Sie bewegen sich sämtlich zwischen den beiden großen Planeten Mars und Jupiter in einer mittleren Entfernung von 56 Mill. Meilen von der Sonne. Ueber die 7 großen Planeten fei noch Folgendes bemerkt: 1. Der Merkur. Er steht der Sonne am nächsten (ca. 7,7 Mill. Meilen mittlere Entfernung von der Sonne) und ist deshalb sehr selten sichtbar. Er geht nur kurze Zeit vor der Sonne auf und unter. In 88 Tagen läuft er um die Sonne. Er ist ungefähr 19 mal kleiner als die Erde. 2. Die Venus, fast 14,5 Mill. Meilen von der Sonne entfernt, erscheint uns groß und hellleuchtend als Morgen- und Abendstern und steht der Erde so