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1. Schul-Geographie in Abrissen und Charakterbildern - S. 48

1878 - Danzig : Kafemann
48 Thüringische Länder. — Der Thüringerwald. Der Kyffhäuser. Sonnenschein für Greiz, Schleiz und Lobenstein". 7) Das Fürftenthum Reuß ältere Linie hat 316 kqm und50000 E., Greiz mit 13 000 E. ist die Haupt- stadt und liegt an der Elster. 8) Das Fürftenthum Reuß jüngere Linie hat 829 qkm und 92000 E. Schleiz, Hauptstadt mit 6000 Einw. Gerra a. d. Elster hat 21 000 E., ist eine wichtige Fabrikstadt für feine Wollwaaren. Loben- stein. — In altern Zeiten betete man in den Kirchen derrenßischen Fürstenthümer an Sonn- und Festtagen: „Wir bitten um Regen und 54. Der Thiiringerwald. (Charakterbild.) Berge» Die beiden höchsten Berge des Thüringerwaldes, der Beerberg und Schneekopf, liegen auf gothaischem Gebiete. Der Juselsberg steht diesen beiden Bergen zwar an Größe nach, macht aber durch seine Form und Lage einen weit großartigeren und angenehmeren Eindruck, als diese. In schönen Wellenlinien erhebt sich seine majestätische Kuppe und überragt meileu- weit die Nebenberge, während der Beerberg und Schneekopf, durch große Vor- berge verdeckt, wenig sichtbar sind. Das Klima des Thüringerwaldes ist nicht rauh; darum gedeihen alle Getreidearten, selbst Obst. Hopfen und Weizen giebt es zwar nur stellenweise; wichtig aber ist der Kräuterbau. Die Kartoffel gedeiht hier vortrefflich. Der Forscher findet manche seltene Pflanze da droben. — Des herrlichen Gebirges schönste Zierden sind die mächtigen Buchenhallen, unter welchen fröhliche Heerden das Waldgras suchen. Die Heerdenglocken, welche in harmonischer Stimmung vom Hirten gekauft werden, klingen wie geheimnißvolle Waldmusik aus der Ferne an unser Ohr, während näher die Kirchenglöcklein der Dörfer dreinklingen. Und in dem gesunden Klima gedeihen auch die Menschen zu einem kräftigen Schlage. Bewohner. Malerisch ist die Tracht der (Gebirgsbewohner- eigentümlich der weite bunte Frauenmantel, die kunstvoll geknüpften seidenen Kopstücher, das schalkische Wesen. Auf dem ruhlaer Schießen oder auf einem Jahrmarkte findet man alles beisammen, Tracht und Sprache, Lust und Sang des lebendigen thüringer Gebirgsvolkes. — Die Thüringer sprechen eine eigenthümliche Mund- art; ihre Stimme fällt und steigt öfters und bekommt eine gewisse Melodie. Man ist gern fröhlich, lebt aber dabei freigebiger, kostbarer und sorgloser, als man eigentlich sollte. Doch herrscht in keinem Bezirke des Gebirges solche Noch, als etwa im Erzgebirge und in Schlesien. Beschäftigung. Viehzucht, Feld- und vorzüglich Kräuterbau, Pechfieden, Kohlenbrennen, Beerensammeln sind Hauptbeschäftigungen. Nicht minder blüht die Fabrikation, die für Thüringen oft eine ganz eigenthümliche wird, z. B. die Gewinnung des Dach-, Tafel- und Griffelschiefers: vorzüglich um Lehesten, von wo aus jährlich unzählige Gebäude ihr Dach und Tausende von Kindern ihre Schiefer erhalten. 70 Gruben geben hier die Schiefer her; oft werden in einem Jahre 5 Millionen Schieferplatten fertig, und an Griffeln nennt mau 100 Millionen Stück. — Merkwürdig ist der Ort Sonneberg als Mittel- 8unkt einer großen Gewerbthätigkeit. Fast in jedem Haufe der Stadt und der lmgegend wird geschnitzt und gedreht, gekleistert, gepappt, gemalt, gestrichen, genäht und gezeichnet. Ganze Wälder werden ausgerottet und in Spielsachen

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1. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 50

1879 - Berlin : Stubenrauch
50 §§. 43. 44. Koburg an der Jtz, in freundlicher Gegend; Residenz; Brauereien. Gotha (23), Residenz, schönes Schloss; Porzellanfabrik, berühmte Feuer- und Lebens-Versicherung' Landkarten-Institut. Schnepsenthal, berühmte Salzmannn'sche Bildungs-Anstalt. Nubla gehört halb zu Weimar. 3. Das Herzogthnm Sachsen-Meiningen-Hildbnrghanscn, 45 lumeilen und 1*94000 Einw., erstreckt sich vom Thüringer Wald bis zur Rhön, der Werra entlang. Das Land ist durchaus bergig und hat schöne, fruchtbare Thäler; man theilt es in ein Ober- und ein Unterland. Im Unterlande sind die Hauptprodukte Getreide, Tabak, Obst und Salz; im Oberlande, das rauh und gebirgig ist, vornehmlich Eisen, Holz, Schiefer u. f. w. Hildbnrghauseu an der Werra, Residenz. Saalfeld, Bergbau; Schlachtfeld 1806. In und um Sonneberg Fabrikation von Spielzeug, Schiefertafeln u. f. w. Meiuingcn, Residenz mit schönem Schloss. Salzungen, Soolbad und Saline. Liebcustein, Bade- ort. Möhra, Luthers Stammort. 4. Das Herzogthum Sachsen-Altenburg, 24 ihmeilen und *4.5 0000 Ew. aus zwei Haupttheilen und mehreren kleineren Parzellen bestehend, ist ein hügeliges, vortrefflich angebautes Land. Getreidebau, Viehzucht und Berg- bau sind Hauptnahrungszweige. Ein Theil der Bewohner, besonders auf dem Lande, scheint wendischen Ursprungs zu sein und hat noch eigenthümliche Trachten und altherkömmliche Sitten. Altenburg an der Pleiße, (22), geschichtlich merkwürdiges Schloss; Prinzenraub 1455; Handschuhfabriken. Eisenberg, Fabrikort. §. 43. Die Fürstentümer Schwarzburg bestehen aus zwei getrennten Theilen: der unteren und der oberen Grafschaft. Die erstere wird durchzogen von der Hainleite und dem Kysshäuser-Gebirge und ist bewässert von der Wipper und Helbe. In der obern Grafschaft, die am Abhange des Thüringer Waldes liegt und sehr gebirgig ist, fließen die Saale, Gera und Ilm. In beiden Grafschaften wird der Boden, welcher nicht Wald oder Gebirgs- gegend ist, gut angebaut. In der oberen Grafschaft wird viel Bergbau getrieben. Die Bewohner find meist protestantisch. Die Grafen von Schwarzburg kommen schon im 12. Jahrhundert vor und haben in der Reihe ihrer Fürsten sogar einen deutschen Kaiser, Günther (1349), gehabt. 1552 entstanden die jetzigen beiden Linien Schwarzbura-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen. a) Schwarzburg-Sondershausen, 15v? □Sreile und Cw000 Einw. Soudershauseu an der Wipper, schönes Residenzschloss. Arnstadt an der Gera. Fabriken und Handel. b) Schwarzburg-Rudolstadt, 1772 □ 9jietle und 76 000 Einw. Rudolstadt an der Saale in einem reizenden Thale, Residenz. Fraukenhausen, am Südfuße des Kyffhäusers, Salzwerk und Mineralbad. Thomas Münzer (1535). §. 44. Die Fürstenthümer Reuß liegen in zwei Theilen größtentheils am Frankenwalde. Der nördliche Theil, die Herrschaft Gera, liegt an den Ufern der Elster, der südliche Theil, die Herrschaft Schleiz, an der Saale und Elster. Das Land ist trotz des gebirgigen Bodens ziemlich fruchtbar und hat viele Waldungen. Industrie, Acker- und Bergbau sind blühend. Das ganze Land wird jetzt von zwei Linien beherrscht. Die ältere Linie besitzt Reuß- Greiz, 5 ^Meilen und 47 000 Einw., der jüngeren Linie gehört Reuß - Schleiz mit Lobenstein, 15 ^Meilen und 92 000 Einw. Die Fürsten der Länder heißen alle Heinrich. Greiz an der Elster, bedeutende Wollen- und Baumwollenfabriken. Schlciz mit einem fürstlichen Schlosse. Lobcnstein, Tuchfabriken. Gera an der Elster, hat bedeutende Fabriken.

2. Leitfaden beim Unterrichte in der Geographie - S. 165

1875 - Langensalza : Greßler
Die Erde als Wohnplatz im Besonderen (Europa). Dessau a. d. Mulde (17,000 Ew.), Fabr., Handel. In der Nähe Mörtitz. Zerbst (12,000 Ew.), Mineralquellen. Kothen, Garten- bau. Wernburg a. d. Saale (13,000 Ew.), Papierfabr. Ballen- stedt a. Harz. Dabei das Selkethal mit dem Eisenwerk Mägdesprung und dem Alexisbad. § 73. Das Fürstenthum Neuß-Greiz (ält. Linie) (6 üm. 45,000 Ew.) liegt im Thüringerwalde, der hier den Namen »Frankenwald« führt und wird von der weißen Elster bewässert. Greiz a. d. Elster (11,000 Ew.). Zeulenrode, Baumwollen- waaren. § 74. Das Fürftenthum Reuß-Schleiz (jüng. Linie) (15 am. 88,000 Ew.) besteht aus zwei getrennten Stücken, die vom Frankenwalde durchzogen werden. Schleiz,Fabr. Gera a. d. weiß. Elster (17,000 Ew.), Zeugsabr. Lobenstein a. d. Kosel. § 75. Das Fürstenthum Schwarzburg-Nudolstadt (17 □Ml. 75.000 Ew.) besteht aus der Oberherrschaft im Thüringerwalde und aus der Unterherrschaft nördl. im Preußischen. Rudolstad t a.d.saale (7000 Ew.). Blankenburg a.d. Rinne, Fichtennadel- und Dampfbad. Frankenhausen am Kyffhäuser, Soolbad. § 76. Das Fürstenthum Schwarzburg-Sondershausen (15 luml. 67,000 Ew.) besteht aus zwei Stücken, von denen das nördl. in der Prov. Sachsen, das südl. am Nordabhange des Thüringerwaldes liegt.

3. Deutschland - S. 22

1865 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
22 Gebirge. Waldzüge mit einander wechseln. Auf diesem Rücken er- heben sich 400 bis 500 Fuß hohe Berghäupter, die meist gleich hoch und rundlich geformt und nur gegen die Thäler und Schluchten abschüssig und scharfkantig sind. Quarz- und Kieselschiefer, Grünstein- und Granitgänge mit Erzadern, so wie grauer Sandstein sind es, welche man hier an- trifft. Guter Feldbau, saftiger Graswuchs und prächtiges Holz zeichnen diesen Theil des Gebirges aus. Daraus ent- springen die Gewerbszweige für den thätigen Bewohner. Vieh- zucht, Feld- und vorzüglich Kräuterbau, Pechsieden, Kohlen- brennen, Beerensammeln, besonders Preißelbeeren, die in alle Welt versandt werden, sind Hauptbeschäftigungen. Nicht minder blüht die Fabrikation, die für Thüringen oft eine ganz eigenthümliche, charakteristische wird, z. B. die Ge- winnung des Dach-, Tafel- und Griffelschiefers, der Wetz- schalen für Schnitter und Schnitzer. Auch der Fang und die Abrichtung der Singvögel wird häufig immer noch betrieben, wenn auch weniger als vor- mals, wo Manche einen förmlichen Handel mit abgerichte- ten Vögeln nach allen Ländern hin trieben. Großartiger, gedrängter, im Ganzen auch wilder ist der westliche Theil des Gebirges. Derselbe ist oft so schmal, daß man in einem Tage quer über den Hauptzug wandern kann. Hier thront der Jnselsberg, 2949 F. hoch, welcher wegen seiner hervorragenden Gestalt die umfassendste Aus- sicht^ nach allen Seiten gewährt. Ringsum erblickt man von dieser Höhe aus prächtiges Land mit Städten, Dörfern, Schlössern und Burgen. Die größte Erhebung des Thüringerwaldes liegt fast in der Mitte, mit einer Mittlern Höhe von 2700 F. und den höchsten Bergen des Waldes: dem großen Beerberge 3063 F., dem Schneekopf 3141 F., dem Finsterberg 2927 F., der Schmücke 2866 F. Kein anderes Gebirge hat so viel Sage und Geschichte als der Thüringer-

4. Die Grundzüge der Geographie - S. 149

1904 - Braunschweig : Westermann
— 149 — X. Das Herzogtum Sachsen-Altenburg mit 1320 qkm und 195000 meist evangelischen Einwohnern liegt in fruchtbarer Ebene im Saalegebiet. Altenburg nahe der Pleiße. Xi. Das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt mit 940 qkm und 95000 Einwohnern am Thüringerwald und an der Goldenen Aue. Rudolstadt an der oberen Saale, Frankenhausen} Soolbad am Kyffhäuser. Xii. Das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen mit 860 qkm und 80 000 Einwohnern gleichfalls am Thüringerwald und südlich von der Goldenen Aue. Sondershausen an der Wipper, einem Nebenflüßchen der Unstrut, Arnstadt am Thüringerwalde. Xiii. Das Fürstentum Reuß ältere Linie mit 316 qkm und 70 000 Einwohnern im Elster- und Saalegebiet. Greiz an der Elster. Xiv. Das Fürstentum Reuß jüngere Linie mit 826 qkm und 140000 Einwohnern gleichfalls im Elster- und Saalegebiet. Gera an der Elster, Schleiz nicht weit von der Saale. Die kleineren Staaten des Binnenlandes. § Xv. Das Herzogtum Anhalt mit 2290 qkm und 316000 Einwohnern um Elbe, untere Mulde und Saale, und am Unterharz. 104.

5. Geographische Skizzen aus Europa - S. 97

1868 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
97 Harze in Verbindung. Die Länge des Gebirgszuges mag etwa 15 Ml. betragen; die Breite ist sehr verschieden. Von seinem An- fange bei Eisenach bis zu seinem Ende an der Rodach läuft un- unterbrochen auf der Hohe des Gebirges ein Weg, der »Rennsteig« genannt, wahrscheinlich in früheren Zeiten als Grenzscheide die- nend. Der Thüringerwald ist größtentheils mit Nadelwaldungen bedeckt und enthält reizende Partien. Das ganze Gebirge ist gleichsam ein ungeheurer Park und bietet fast mit jedem Schritte wechselnde, herrliche Aussichten. Großenteils ist er auch mit schönen, wohlunterhaltenen Parkanlagen versehen, und zu seinen höchsten Punkten führen bequeme Kunstfahrstraßen. Die, dem Ge- birge angehörenden Länder sind: Sachsen-Weimar-Eisenach, Sach- sen-Meiningen, das ehemals kurhessische, jetzt preuß. Amt Schmal- kalden, Sachsen-Koburg-Gotha, der preußische Kreis Schleusingen, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg - Gondershausen, Reuß- Schleiz, Reuß-Greiz und Bayern. Unter den Bergspitzen des Thücingerwaldes sind folgende von Südost nach Nordwest liegenden die bedeutendsten: der 2770 Fuß hohe Culm, der 2540' hohe Wetzstein/ der 2674' hohe Kieferle, der 2662' hohe Bleßberg, der 2668' hohe Wurzelberg, die 2475' hohe Cursdorfer Kuppe, der 2517' hohe Burzelberg, der 1312' hohe Kunitz, der 1445' hohe Culm bei Saalfeld, der 1775' hohe Röder- berg, der 1793' hohe Singerberg, der 1518' hohe Schweinskopf, der 1900' hohe Reinsberg, der 2690' hohe Kückelhahn, der Fin- sterberg, der 3025' hohe Beerberg, der 3005' hohe Schneekopf, der 2300' hohe Dolmar, der 2747' hohe Donnershaug, der 1986' hohe Stillerstein, der Falkenstein, der Kienberg, der 2024' hohe Gieselsberg, der Spießberg und der 2817' hohe »Jnselsberg«. Der .Schneekopf und der Beerberg, die höchsten Punkte des Ge- birges, sind Nachbarn, blos durch ein tiefes Thal von einander getrennt. Von beiden Bergen hat man eine köstliche Aussicht: vom Schneekopfe übersieht man nach N. hin einen Theil von Thürin- gen, vom Beerberge nach S. hin die fränkischen Bergkuppen. Auf dem Schneekopfe ist neuerdings ein 100' hoher Thurm erbaut, von welchem man eine herrliche Rundschau hat; am Beerberge liegt ein gutes Wirthshaus. Fast noch beliebter als Schneekopf und Beer- berg ist der Jnselsberg. Zwei ältere und ein ganz neues Wirthshaus empfangen den Reisenden; Parkwege und eine Chaussee leiten auf seinen Gipfel, von dem man nördlich Thüringen, west- lich Hessen, südlich das Rhöngebirge erblickt. Andere Aussichts- punkte von Bedeutung sind: der Gickelhahn oder Kückelhahn, der Dolmar, der Wurzelberg und die Cursdorfer Kuppe. Der Sin- ge rb erg zeichnet sich durch seine Gestalt und seine eigenthümlichen Sagen aus. Von den vielen Burgen, welche theilweise in Trüm- mern liegen, muß die noch wohlerhaltene Wartburg bei Eisenach, Geogr. Skizzen. 7

6. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 137

1902 - Leipzig : Poeschel
137 durch Buchhandel und Fabrikation optischer Instrumente; Eisen ach (32 000 E.), am Nordfuße des Thüringerwaldes, durch Woll-, Tonwaren- und Farbwaren- industrie. Das Herzogtum Sachsen-Kobnrg-Gotha, gegen 2000 qkm und 230 000 E., in zwei getrennten Stücken am Nord- und Südfuße des Thüringer Waldes gelegen, ist ebenfalls in feinen Tälern sehr frucht- bar und außer durch Land- und Forstwirtschaft durch Eisenbergbau ausgezeichnet. Die Industrie ist höher entwickelt als in Sachsen- Weimar und ebenso das Handels- und Verkehrsleben. Die Hauptstadt Gotha (35 000 E.) ist weltberühmt durch ihr geogra- phisches Institut (Justus Perthes) sowie durch ihre Versicherungsanstalten und Fleischwaren, aber auch durch ihre Industrie in Maschinen, Spielwaren, Porzel- lan und Tabak namhaft. Waltershausen fertigt Spielwaren, Wurstwaren und Pfeifen; Ruhla Pfeifen und Messer; Zella Eisenwaren und Gewehre; Koburg (20 000 E.), die zweite Residenz, Wollgewebe und Bier. Das Herzogtum Sachsen-Mewingeu, 2500 qkm und 254 000 E., ist im Werratale sehr fruchtbar und sonst reich an Wald. Nam- hast ist auch seine Eisen-, Kohlen-, Kupfer- und Salzproduktion, und als Industriestaat steht es unter den thüringischen Staaten zu oberst. Handel und Verkehr sind weniger bedeutend, weil die Werrabahn die einzige Hauptverkehrsader des Landes bildet. Salzungen hat eine Saline; Stein dach Messer- und Schlosserwaren- industrie; die Residenz Meiningen (14 000 E.), an der Werra, wichtige Banken; Hildburghausen Industrie in Tuch, Maschinen, physikalischen Instrumenten und Papiermache; Sonneberg (13 000 E.), berühmte Holz- und Spielwarenfabrikation; Gräfenthal Porzellan- und Schwerindustrie; Saalfeld (12 000 E.) Maschinenfabrikation. Das Fürstentum Reuß jüngere Linie, 825 qkm und 139 000 E., teils an der oberen Saale, teils an der oberen Elster, ist bergig und waldreich und fördert Salz und Elfen. Gera (46000 E.), an der Elster und in der Nachbarschaft der Zwickauer Kohlenbergwerke, fertigt feine Wollwaren, Leder, Zigarren, Maschinen; Schleiz, die Residenz, Metall- und Holzmaren. Das Fürstentum Reuß ältere Linie, 316 qkm und 68 000 E., ist bergig und waldreich. Die Hauptstadt Greiz (22000 E.), an der Elster, hat bedeutende Woll- industrie. Das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt, 940 qkm und 93 000 E., in seiner „Oberherrschaft" am Thüringer Walde bergig

7. Leitfaden zu dem Unterrichte in der Geographie für lateinische Schulen bearbeitet - S. 164

1855 - Regensburg : Manz
164 Ii. Abtheilung. Die reußischen Lande sind durch den Thüringer- wald (Frankenwald) gebirgig. Der Hauptfluß ist die Elster. Reuß-Greiz wird in 3 Herrschaften: Greiz, Reichen- fels und Burgk eingetheilt. Die H a u p t st a d t ist Greiz an der Elster (7000 Ew.). Die Stadt Zeulenroda hat Wollensabriken. Die reußischen Fürsten stammen von den Grafen von Glitzberg ab, die kaiserliche Vögte waren; der Name Reuß wurde um 1300 von ihnen angenommen. Das Haus Reuß theilte sich 1616 in eine ältere und jüngere Linie. Die ältere Linie (Greiz) wurde 1778 in den Fürstenstand erhoben. Der jetzige Fürst von Neuß-Greiz heißt Heinrich Xx. 27) Das Fürstenthum Reuß-Schleiz. Das Fürstenthum Reuß-Schleiz liegt zwischen Greiz, Sachsen, Bayern, weimarischen, meiningischen und preußischen Gebieten. Die Größe beträgt 21 Q.m.; die Einwoh- nerzahl 78,000. Das Land ist durch den -Frankenwald gebirgig. Der Hauptfluß ist die Saale mit der Elster. Reuß-Schleiz wird in die Fürstenthümer Schleiz und Lobenstein-Ebersdorf eingetheilt. Die Hauptstadt ist Schleiz (5200 Einw.) mit einigen Fabriken. Andere wichtige Städte sind: 1) Lobenstein ist die Residenz der 1824 ausgestorbenen Lobensteinischen Linie. 2) Gera an der Elster mit ziemlich lebhafter Fabrik- und Handels-Thätigkeit.

8. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 308

1870 - Halle : Schwetschke
30s Der Norddeutsche Bund. 6. Im Fürftenthum Coburg: Coburg, 11,000 Einw., am Fuße der alten Feste Coburg, Restdenzschloß. Herzogt. Lustschlösser: Kal- lenberg und Rosenau. Dorf Neuses bet Coburg, wo Rückert starb (1866). Im Fürftenthum Gotha: Gotha, 19,000 Einw., am Leine- kanal, mit dem Schlosse Friedeuftein, hat Porzellan-, Tabak- und Ta- petenfabriken, ein Landkarteninstitut rc. In der Nähe Reinhards- brunn, Friedrichrode und der Jnselsberg. Neu-Dietendorf, Herrnhuter-Colonie. Walteröhausen, 3000 Einw., Fleischwaaren. In der Nähe Schnepfenthal. Ohrdruff, 5000 Einw., Dorf Ruhla, 2000 Einw., halb gothaisch, halb weimarisch, wichtiger Fabrikort („Land- graf, werde hart"). §. 165. Die Fürstlich Reußischen Länder. 1. Krstenthum Reuß öftere Linie. 1. Es hat 4,99 Q.-M. und 43,000 Einw. Dieses und das Für- stenthnm Reuß jüngere Liilie liegen zwischen Bayern, dem sächsischen Voigtlande und den sächsischen Herzogthümern, am Thüringerwalde, der in seinem östlichen Theile Frankenwald heißt. 2.. Beide Ländchen haben fruchtbare Thäler und werden öon der Saale und Weißen Elster durchflossen. 3. Aus fuhr Produkte sind in beiden Fürstenthümern: Manu- facturwaaren, Tuch und Leder. 4. Staatsausgaben O„, Schuld O,3, Papiergeld 0,13 Mill. Thaler. Stehendes Heer 439 Mann. 5. Die Bewohner sind lutherisch und treiben außer Ackerbau und Viehzucht Industrie. 6. Residenz Greiz, 11,000 Einw., an der Weißen Elster, Wol- len- und Baumwollenfabriken. Zeulenrode, 6000 Einw., gewerb- samer Ort. Ii. ckürsieiühum Reuß jüngere Linie. 1. Es hat 15,08 Q.-M. und 88,100 Einw. (S. oben.) 2. Staatsausgaben 0,21, Schuld 0,69, Papiergeld 0,33 Banknoten 2,g Mill. Thaler. Stehendes Heer 864 Mann. 3. Eintheilung in die Herrschaft Gera, Herrschaft Schleiz, Herr- schaft Lobenstein und Ebersdorf. Gera, 16,000 Einw., unweit der Elster, „Klein-Leipzig", gewerbsame Stadt, Fabriken und Steingut, Leder, Wolle. Köstritz, 4500 Einw., an der Elster, Brauereien. Schleiz, 4000 Einw., Tuchwebereien und Bierbrauereien. Lobenstein, 2000 Einw., Tuchwebereien. Cbersdorf, 1200 Einw., Herrnhuter- Gemeinde (500 Köpfe stark). tz. 166. Die Schwarzburgischen Fürstenthümer. I. ckürsienthnm 8chwarzburg-Rudofsiadt. I. Es hat 17,zg Q.-M. und 75,000 Einw. Dieses und das Fürsten- thum Schwarzburg-Sondershausen bestehen aus einer unteren Graf-

9. Die europäisch-germanischen Staaten - S. 967

1857 - Glogau [u.a.] : Flemming
967 Europa. Die Fürstenthümer Reuß. Amt, 2500 E., Porzellan-, Wollwaaren-, Mineral- und Erdfarben-, Cement-, Futterkattun-, Lederfabrik, Leimsiedereien; auf dem rechten Saalufer daö Bergschloß Ehrenvurg, mit Zucht- und Jrrenhauö. Orlamünde an der Saale, der Orlamündung fast gegenüber, 1200 E. Roda, am gleichn. Fluß lieblich gelegen, Herzog!. Schloß, 2700 E., Lein- und Wollweberei, Strumpfwirkerei. Hummelshain, D. und königl. Jagdschloß im großen Herzog!. Thier- garten, mit Jagdhaus Rieseneck. 13. Die Fürstenthümer Reust, gegen 28 lum., 1840 mit 107,000, 1846 mit 112,175, 1849 mit 114,200, jetzt wohl 116,000 E., 4143 auf Um., aus einem kleinern nördlichen, von der Elster durchflossenen, einem großem südlichen, von Elster und Saale durchflossenen Haupt- theil, und einer kleinen Enklave zwischen Altenburg und Weimar, die beide Haupttheile trennen. Altenburg, Preußen, Weimar, Schwarzburg, Baiern und Sachsen begrenzen. Theile des alten Voigtlandes, dessen Oberflächenverhaltnisse vorzüglich durch den Fran- kenwald bedingt werden, der vom Saalwalde nur durch den tiefen, vielfach gewun- denen engen Riß des Saalthales getrennt ist, und nach N in die voigtländische Platte und die sächsische Ebene übergeht. Der Frankenwald an seinem Fuß überall 1200' h., erreicht im Lobensteiner Bachgrunde 1600", auf den Sieglitz- und Culmbergen 2298 und 2269", das Gehäge bei Lobenstein 1824, der Lerchenhübel 2142, der Henneberg, der Markberg sind seine bedeutendsten Erhebungen, Lobenstein liegt 1500—1644, Ebersdorf 1590, Heynersdorf 2010, Neuendorf 2054" h. Lieblich sind die Thäler der Saale und der Elster, von denen jene 3 M. l., diese 2mal das reußische Gebiet (Greiz, Gera) durchfließt; manche seltene, zum Theil süd- deutsche Pflanzenformen; fruchtbare Thäler wechseln mit dichtbewaldeten Bergen, welche Schiefer, Bausteine, Gyps, Braunkohlen, Alaun, Vitriol, Eisen liefern, mehrere Salzquellen, wovon eine, Heinrichshall, als Saline benutzt wird. Neben Ackerbau und Waldwirthschaft auch viel verbreitetes Fabrikwesen, besonders in Woll-, Baumwoll-, Leinenzeugen und Garne, Strumpfwirkerei, mehrere Eisenwerke; die Hauptfabrikorte sind Gera, Schleiz, Zeulenroda, Hohenleuben. — Der Staat 2 Fürstenthümer, das Fürstenhaus die Nachkommen der alten Reichsvögte von Plauen oder des Voigtlandes, deren Herrschaft sich noch weiter erstreckte, mehrere ihrer Besitzungen sind, namentlich an Sachsen, im Laufe der Zeit verkauft worden. Vielfach und wiederholt hat sich das Fürstenhaus, ihm zum Schaden, in mehrere Linien zerspalten. Stammvater des ganzen Hauses ist der 1127 in Urkunden genannte Heinrich Ii., Beherrscher des ganzen Voigt- landes, aus dem Geschlechte der Herren von Gleißberg. Heinrich der Aeltere, vermählt mit einer böhmischen Fürstentochter, deren Mutter eine russische Fürstin war, nannte seinen ältern Sohn, den Burggrafen von Plauen den Böhmen, den jüngern den Reußen. Heinrich des Friedsamen, des Reußen, Söhne wurden Stifter der ältern, der mittlern, der jüngern Linie, von denen die mittlere ausstarb, die beiden andern sich vielfach zertheilten, jetzt aber, nachdem die Linie Gera und Lobenstein ausgestorben, wieder nur in 2 regierenden Linien dastehen, die ältere Reuß-Greiz, die jüngere Reuß-Schleiz, von welcher die jüngere Nebenlinie Reuß-Schleiz-Köstritz an dem Länderbesi'tz nicht mit Theil nimmt, dafür alljährlich 60,000 Fl. bezieht; 1426 ertheilte ihnen eine kaiserliche Verleihung die Reichsfürstenwürde, die Greiz 1778, die übrigen Zweige erst 1806 erhielten. Alle männlichen Glieder des ganzen reußischen Stammes heißen 62*

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 126

1836 - Eisleben : Reichardt
126 Ii. Mitteleuropa. Königreich Sachsen. getrennten Stücken, die von Daierischem, königlich Sächsischem, Altenburgischem, Preußischem, Weimari- schem, Rudolstädttschem und Meiningenschem Gebiete begränzt werden. Das kleinere nördliche Stück ist we- Niger bergig und fruchtbarer, als das südliche größere, welches von dem Frankenwalde, einer östlichen Fortsetzung des Thüringer Waldes, durchzogen wird. Die vornehmsten Flüsse sind die Saale und Elster. Getreide, Vieh, besonders schönes Rindvieh, veredelte Schafe, ansehnliche Waldungen, Eisen, Schiefer, Braun- kohlen, Salz, gehören zu den anführenswerthen Pro- dukten des Landes, dessen Einwohner, an der Zahl 80,000, einen lebhaften Kunstfleiß unterhalten, sich zur lutherischen Kirche bekennen, und unter Fürsten stehen, die sich in 2 Hauptlinien, in die ältere und jüngere, theilen, wovon der Fürst der erster» Linie sich Neuß- Greiz und die beiden Fürsten der jüngern Linie Fürsten Neuß-Schlei; und Lobenstein-Ebersdorf nennen. Gera, die größte Stadt des Landes, südwestlich von Alten- burg, mit 10,000 Einwohnern, welche den beiden Fürsten der jüngern Linie gemeinschaftlich gehört, ist wohl gebaut und gewerb- sam, und liegt unweit der Elster. — In der Nahe ist die neue Saline Heinrichshall. — Greiz, gewerbsame Stadt und Residenz des Fürsten Rcuß-Greiz, südöstlich von Gera, liegt am rechten Ufer der Elster. — Schleiz, gewerbsame Stadt und Residenz des Fürsten Reuß-Schleiz, südwestlich von Greiz, liegt an einem Nebenflüsse der Saale. — Ebersdorf, Marktflecken, südwestlich von Schleiz, mit dem schönen Residcnzschlosse des Fürsten Reuß-Lobenstcin -Ebersdorf. — Lobenstein, Stadt, cn der Nordseite des Frankenwaldcs und südwestlich von Schleiz, war bis 1824 Residenz der ausgestorbcnen Linie Reuß-Lobenstein. 20. Das Königreich Sachsen. Die Gränzen desselben sind gegen Süden Böh- men und Baiern, gegen Westen Neuß, Sachsen-Wei- mar,. Altenburg und daß Preußische Gebiet, welches letztere^ das Königreich auch auf der Nord- und Ostseite begränzt. Die Größe beträgt 270 Qmeilen. Der nördliche Theil des Landes hat einen ebenen und der südliche einen bergigen Boden, besonders je mehr er sich der Gränze Böhmens nähert, wo das Lausitzer Gebirge, das unter dem Namen der Sächsischen Schweiz bekannte Sandsteingebirge, welches beide Seiten der Elbe begleitet, und wegen jei-

11. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 400

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
400 § 109. Die sächsisch-thüringische Staatengruppe. Reuße", welcher der Familie geblieben ist. Seit 1564 teilt sich das Haus in eine ältere und in eine jüngere Linie, deren Angehörige ohne Ausnahme Heinrich getauft und nach der Zeitfolge durch Zahlen unterschieden werden. a) Fürstentum Reuß ältere Linie (Reuß-Greiz), 320 qkm mit 68 000 lutherischen Einwohnern. Die Residenz Greiz (22 000 E.) hat eine reizende Lage im Elster-tale; auf einem Felsen ragt das ältere Schloß mitten aus der Stadt empor. Im Westen davon der gewerbsame Ort Zeulenroda. t>) Fürstentum Reuß jüngere Linie (Reuß-Gera-Schleiz), 830 qkm mit 139 000 lutherischen Einwohnern. In dem durch weimarisches Gebiet getrennten Nordstück die Hauptstadt Gera, nahe der Elfter, 46 000 E., eine sehr getoerbreiche Stadt (Klein-Leipzig), und die Elster abwärts Köstritz, großes stadtähnliches Dorf mit Schloß und berühmter Bierbrauerei. In dem größeren Südstück .Schleiz, ein kleines Landstädtchen, und die noch kleineren Orte Loben-st e i n und Ebersdorf. 7) Die Fürstentümer Schwarzburg. Das gräfliche, seit 1697 fürstliche Haus Schwarzburg Eommt schon im 12. Jahrhundert vor. Im 16. Jahrhundert spaltete sich das Haus in vier Linien; zwei bestehen noch. Man teilt ihre Lande in die Unterh errs ch a ft, von den preußischen Regierungsbezirken Erfurt und Merseburg eingeschlossen, und die Oberherrschaft auf dem Thüringer Walde an der Gera und Ilm (§ 102, 4, b, ß). a) Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen, 860 qkm mit 80 000 lutherischen Einwohnern. «) In der Unterherrschast die Residenz Sondershausen an der Wipper (7000 E.), in schöner Lage. Etwas im S. aus der Hainleite der Possen, Jagdschloß und Turm mit weiter Aussicht. ß) In der Oberherrschaft: Arnstadt an der Gera (schönes Tal derselben bis zum Städtchen Plaue), mit einem Solbad. Tiefer im Gebirge viele Hüttenwerke, Schneidemühlen, Glashütten usw. b) Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt, 940 qkm mit 92 000 lutherischen Einwohnern. «) In der Oberherrschaft: Rudolstadt im lieblichen Saaltale (12 000 E.); über der Stadt das Residenzschloß. Schwarzburg, P aulinzelle (§ 102, 4, b, ß). Auch hier im Gebirge viele Hüttenwerke und in betriebsamen Dörfern Handel mit Arzneikräutern und Medikamenten. ß) In der Unterherrschaft: Frankenhaufen, Salzwerk und Solbad; Sieg 1525 über die aufrührerischen Bauern unter Thomas Münzer. Kyffhäuferund Rotenburg (§ 102, 4, b, ß).

12. Lesebuch der Erdkunde - S. 182

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
182 Ii. Das Deutsche Reich. Weinbergen, 18000 E. An der Saale, ^2 Stunde aufwärts Schulpforte, die be- rühmte Schule. Zeitz au der Elster (18000 E.), aumntig gelegen. In dem Großherzog- tum Sachfemweimar-Eifenach, das neben Eisenach aus zwei Gebieten in der Thüriuger Ebene besteht, liegt die Hauptstadt Weimar in einem Thale, links an der Ilm hinauf- gebaut, am Fuße des Ettersberges und in angenehmer Umgebung; einst unter dem Groß- Herzog Karl August (f 1828) das deutsche Athen (20000 E.); — Jena, südöstlich davon, im romantischen Thale der Saale, Hochschule der Herzogtümer, 10000 E.; — Rudolstadt (9000 E-), weiter oben an der Saale, in anmutigem und fruchtbarem Thale am Nordostfuße des Thüringer Waldes, Hauptstadt der Schwarzburg-Rudolstadter Wald- und eisenreichen „Oberherrschaft"; die „Unterherrschast" liegt am Kyffhäuser neben der Soudershauseuschen. Die Landesfarben der sächsischen Herzogtümer sind Grün und Weiß; die von Schwarzbnrg Hellblau und Weiß. Z 182. Noch gehört zu dem Ganzen dieser thüringischen Fürstentümer eine Landschaft eigentümlicher Art, da, wo Thüringen und Sachsen an der oberen Saale zusammengrenzen, das Voigtland (spr. Voochtlaud*), eine waldreiche Terrasse vom Frankenwalde und dem sächsischen Berglande nordwärts- hinab an der weißen Elster und Pleiße gegen den sächsischen Ebenebusen von Leipzig. Über sie kommt man aus dem norddeutschen Tieflande ohne Gebirge ins süddeutsche Hochland. Auf diesem gegen N. sich absenkenden Berglande liegen, im S. bis zum Frankenwalde hinauf (s. S. 150) die kleinen Fürstentümer R e u ß, getrennt in die ältere Linie (mit Greiz), und die jüngere oder Schleiz-Lobenstein-Ebers- dorf (mit Gera). Sodann im N. in zwei Stücken, getrennt durch das abgesonderte Reußsche Stückchen Gera, das Herzogtum Sachsen-Altenburg. Die Reußscheu Gebiete sind daher Berg- und Hügelland, mit Wald, Viehzucht, Bergbau und Gewerbfleiß, und manch anmutig romantischen Gegenden. Sachsen-Altenburg — der Westteil au der Saale, das „Osterland" an der Pleiße — ist dagegen ein niedriges Getreide- und waldreiches Hügel- und Flachland, dessen ungemein emsige und durch gesegnete Landwirtschaft wohlhabende Einwohner, zum Teil Nachkommen der slavischen Sorben, sich durch Sitten, Trachten und Kultur auszeichnen. Hauptorte: Altenburg im Osterland, nahe der Pleiße, das Schloß auf einem Porphyrselsen, 26000 E.; Eiseuberg, zwischen Weimar und Altenburg iu hügeliger Gegend. — Gera, in dem ziemlich tiesen, anmutigen Thale der weißen Elster, von bewaldeten Höhen umgeben, ansehnlichste und gewerbreiche Stadt der Reußischen Lande, 27000 E. — Greiz, weiter auswärts in demselben romantischen Thale, zwischen Waldhöhen mit Felsen und Bergschluchten, 15000 E. — Schleiz, südwestlich davon an der „Wiesen- thal" nahe der Saale. — Ebersdorf und L0benstein, weiter hinauf gegen den Frankenwald, auf den Höhen über der Saale. Die Landesfarben von Reuß sind Schwarz, Rot, Gelb. Ganz Thüringen nun bildet mit seinen acht Stätchen (ohne die preußischen Bezirke) ein Ländergebiet von 224 Qm. (also kleiner als Baden) mit 1200 000 E., die beinahe sämtlich, wie billig, sich zur Reformatiouskirche bekennen, und sich (vor allen Weimar) durch Schulbildung auszeichnen. Alle haben landständische Verfassungen. Z 183. An Thüringen schließt sich im Osten an Das Königreich Sachsen. Es ist das Land an der mittleren Elbe, umschlossen von Preußen ini Norden (und Osten), Österreich im Süden, Bayern im Süd-Westen, Thüringen (Reuß, Sachsen-Altenburg) im Westen. Obgleich das kleinste Königreich Deutschlands und *) Von den alten Voigten (Vögten), den kaiserlichen Statthaltern und Ahnen der Reußischen Fürsten so benannt.

13. Geographie für die Volksschule - S. 18

1863 - Hildburghausen : Gadow
18 Im Westkreise: Eisenberg, 5000 Einw., Schloß, Lyceum. Schuhmacher. Roda a. d. Roda, 3000 Einw., Irrenanstalt. Kahla a. d. Saale mit dem Bergschlosse L euchtenburg. 5—6) Die Fürftenthümer Schrvarzburg. 35 s^M., 136,000 Einw. 1) Schwarzburg-Rudolstadt. In der Oberherrschaft: Rudolstadt a. d. Saale, Hpt.- und Residenzst., 7000 Einw., Schloß, Gymnasium, Realschule. Volkstedt mit der Schillerbüste. Bei Königsee die Ruinen von Paul inzelle. Stadtilm an der Ilm, 3000 Einw., gr. Marktplatz. Schwarzburg, Fürst!. Schloß im romantischen Schwarzathale. Im Thiergarten wilde Schweine. Frankenhausen in der Unterherrschaft, Saline, Schlacht im Bauernkriege 1524. 2) Schwarzburg-Sonders Hausen. In der Unterherrschaft: Sonders Hausen an der Wipper, 6000 Einw., Hpt.- u. Residenzst., Gymnasium, Realschule, Seminar. In der Oberherrschaft: Arnstadt a. d. Gera, 6000 Einw., Ge- treidemärkte, große Mühlen, Gärtnereien, Gymnasium. Breitenbach, Porzellanfabr. und Glashütte. 7—8) Die Fürftenthümer Neuß. 28 sshm., 125,000 Einw. 1) Reuß-Greiz oder ältere Linie. Greiz a. d. Elster, 8000 Einw., Hptst. und Res. 2) Reuß-Schleiz oder jüngere Linie. Schleiz, 6000 Einw., Residenz. Gera a. d. Elster, 14,000 Einw., Hauptsi. und Res., Schloß Osterstein, Sitz der Regierung, Fabr. und Handel. Lobenstein und Ebersdorf, frühere Residenzen. Anm. In Thüringen liegen noch die preußischen Kreise Schleu- singen und Ziegenrück und der kurhessische Kreis Schmalkal- den, die bei den betreffenden Ländern ihre Erledigung finden.

14. Leitfaden der Geographie von Deutschland - S. 60

1871 - Nürnberg : Korn
60 Jahr 1861 verstorbene) Prinz Albert, Gemahl der Königin Victoria von England. Eine Eisenbahn führt aus Bayern nach Coburg und von da nach Eisenach (Werrabahn), wo sie mit der Thüringer Bahn sich vereinigt. Coburg an der 2$, mit 11,400(5., hat ein schönes Residenzschloß, mehrere fürstliche Denkmäler und schöne Umgebungen. Ueber der Stadt erhebt sich 550 Fuß hoch die Beste Coburg mit weiter Fernsicht; jetzt ist daselbst ein Museum für Kunst und Alterthümer. Rosenau und Callenberg sind geschmackvolle Schlösser mit Anlagen. Gotha, freundliche Stadt mit 19,000 (5. Das Schloß (Friedenstein) ent- hält eine Gemäldegallerie, eine Bibliothek, ein Münzkabinet, ein chinesisches und ein Naturalienkabinet. Die Parkanlagen sind sehenswerth. Biele Fabriken und Kunst- anstalten. Landkarten. In der Nähe ist das Schloß Reinhardsbrunn und Schnepfenthal, Erziehungsanstalt von Salzmann gegründet. Ruhla, halb zu Weimar gehörig, ein Flecken, welcher viel Pfeifenköpfe, Etuis und andere Kurzwaaren liefert. Ohrdruf im Thüringer Walde, große Bleichen, Porzellan, Steinpappe. (I) Z>as Kerzogtfium Sachfen-Altenburg, im westlichen Theile bergig und waldreich, im östlichen fast eben und sehr sorgfältig angebaut. Die Bewohner des Ostlandes haben eigen- thümliche Tracht und mancherlei Gebräuche, welche an ihren wendi- schen Ursprung erinnern. Altenburg, an der bayerisch-sächsischen Eisenbahn, mit 18,400 E. und einem Schlosse auf hohem Felsen, aus welchem Kunz von Kauffungen 1455 die Prinzen Ernst und Albert raubte. Mancherlei Fabriken. Iv. Die Fürstenthümer Reust, und zwar jüngere Linie oder Reuß-Schleiz und ältere Linie oder Reuß-Greiz. Sie liegen an der Saale und Elster, im Süden vom Frankenwalde durchzogen, haben viel Wollen- und Baumwollen- Webereien. Die Fürsten heißen alle Heinrich. Ihre Vorfahren waren schon im 11. Jahrhundert kaiserliche Vögte im Gebiete der Saale und Elster, daher der Name Voigtland. Da diese Vögte den Titel Reußen von Plauen führten, so gieng der Name Reuß auf die ganze Familie über. Zu Reuß-Greiz gehören: Greiz an der Elster, mit 10,600 E., zwei Schlösser, Wollen- und Baum- wollenwaaren.

15. Schulgeographie von Deutschland - S. 68

1869 - Breslau : Hirt
68 Politische Geographie erbliche Besitzer des nach ihrem Amte sogenannten Vogtlandes, und nannten sich später Reuß, weil die Großmutter eines von ihnen eine russische Prinzessin gewesen war. Der größte Theil ihres Landes ging verloren. Seit acht Jahrhunderten heißen alle Reuße Heinrich (Heinrich Reuß von Plauen, Vertheidiger Marienburgs 1410 und Hochmeister des deutschen Ordens) und unterscheiden sich durch Nummern, wobei die ältere Linie (Greiz) bis 100 zählt und dann von Neuem beginnt, während die jüngere (Schleiz) mit jedem neuen Jahrhundert von vorn zu zählen anfängt. Heinrich Xxii. der älteren, und Heinrich Lxvii. der jüngeren Linie. Greiz, 11,000 E., an der weißen Elster, Hauptstadt des Fürstenthums Reuß älterer Linie. Schleiz, Residenz des Fürstenthums Reuß jüngerer Linie, und die beiden früheren Re- sidenzen Lobenstein und Ebersdorf, die bis 1848 einen besonderen Staat bildeten. Gera, 16,000 E., an der Elster, getrennt liegend, zu Reuß-Schleiz gehörig, die größte Stadt beider Fürstenthümer; ansehnliche Fabrikthätigkeit. (Skizze S. 63.) Xviii. Das Fürftenthum Schaumburg-Lippe. (8 cm, 31,000 E., Evangel.j In dem Knie der Weser, aber ohne dieselbe zu berühren, am Steinhuder Meer und Süntelgebirge. Als zur Zeit des westfälischen Friedens die frühere Dynastie der ganzen Graf- schaft Schaumburg ausstarb, folgte in dieser Hälfte ein Prinz des Lippe'schen Hauses (die andere Hälfte kam an Hessen-Kassel). 1807 nahm Schaumburg den Fürstentitel an und trat dem Rheinbünde bei. Jetziger Fürst: Georg. Bückeburg, Residenz, 4300 E. — Im Steinhuder Meer legte der tapfere Graf Wil- helm von Lippe, portugiesischer Feldmarschall, im vorigen Jahrhundert auf einer künstlichen Insel die kleine Festung Wilhelmsstein an. (Skizze S. 60.) Xix. Die freie Stadt Hamburg. (7 z. cm., 305,ooo E., eb.] Am rechten Ufer der Elbe (221,000),*) 18 M. von ihrer Mündung, und an der Alster, welche innerhalb der Stadt ein großes viereckiges Bassin bildet und Gelegenheit zur Herstellung von Binnenhäfen gab. Die Ebbe und Fluth kommt bis Hamburg und verliert sich hier in den vielen Elbarmen, welche zahl- reiche Inseln bilden. Gegenüber liegt Harburg, wo auf einer ganz kurzen Strecke die trockene, hohe Geest zwischen oberhalb und unterhalb liegenden Marschen bis an das User des Flusses herantritt, sv daß hier vor der Zeit des heutigen Wege- baus die einzige Stelle lag, wo man zu allen Jahreszeiten bequem au den Fluß gelangen konnte, während dieser freilich hier eine weit geringere Tiefe hat als auf der gegenüberliegenden Seite; unmerklich ist der Uebergang in das holstei- nische Altona. Nach dem Brande vom 5. bis 10. Mai 1842, durch welchen *) Mit den Vorstädten St. Pauli und St. Georg, welche letztere seit dem 1. Zlugust 1868 mit der Stadt definitiv vereinigt ist. Die übrige Bevölkerung kommt auf Geest- ande, Marschlande, Ritzebüttel, Bergedorf, Häfen, Euxhasen.

16. Leitfaden der Erdkunde - S. 34

1899 - Braunschweig : Appelhans
- 34 — Ii. Die thüringischen Staaten, w. von Sachsen, alle mit gleichnamigen Hauptstädten; Thüringer Wald und thüringisches Bergl., Werra und Saale. Der Größe nach folgen: 1. _ Das Großherzogtum Sachsen-Weimar. * in 3 Stücken: im W. Eisenach, daneben die wieder hergestellte Wartburg (Luther 1521); im mittleren die Dichter- stadt Weimar (Schiller- und Goethe-Denkmal); das liebliche Jena an der Saale, Hochschule (Schlacht 1806) [und das ge- werb thätige Apolda (Wollwaren, Strümpfe u. s. w.)] * 2. Herzogtum Sachsen - Meiningen, am Südwestabhange des Thüringerwaldes mit Meiningen an der Werra. 3. Herzogtum Sachsen-Kobnrg Gotha. Die Hptst. Gotha n., Koburg s. vom Thüringerwalde. 4. Herzogtum Sachsen-Altenburg, * teils ö., teils w. von der Elster; Altenburg unweit der Pleifse. * 5. und 6. Die Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Soudershauseu, * mit Rudolstadt an der ' Saale (Thüringerwald) und Solidershausen s. von Nordhausen; zu Rudolstadt gehört der Kyffhäuser. * 7. und 8. die Fürstentümer Reutz-Schleiz und Reuß-Greiz,' * zu Schleiz gehört das gewerbreiche Gera an der Elster. Die Eisenb. von Kassel her über Eisenach-Gotha-Erfurt-Weimar durchschneidet das thüringische Bergland und geht von hier teils n.ö. nach Leipzig, teils ö. über Jena-Gera-Chemnitz nach Dresden; von Eisenach führt eine andere Linie s. über Mei- ningen, Koburg zu der Linie Leipzig-Gera. Sachsen ist etwa 15000 qkm 270 Dm.), Greiz 300 qkm (fast 6 Qm.) groß.) * Iii. Die nördlichen Staaten; sie liegen fast ganz in der norddeutschen Ebene. 1. Das Herzogtum Anhalt, in der Provinz Sachsen, die Ebene an der Elbe (Mulde und Saale) ist sehr fruchtbar, Hptst. Dessau an der Mulde. * [Westl. von Dessau Kothen an der Magdeburg-Leipziger Eisenb. und Bernburg an der Saale]. Der westliche Teil liegt am Ostabhange des Harzes (das schöne Selkethal). * 2. Das Herzogtum Braunschweig, von den Provinzen Sachsen, Hannover und Westfalen eingeschlossen. Oker und Leine (Nbsl. der?). Die Umgegend f. von Braunschweig ist sehr fruchtbar (Zuckerrüben, Getreide, Cichorie, Spargel). Hptst. das altertümliche Braunschweig an der Oker. * Im Dome das Grabdenkmal Heinrichs des Löwen (der Löwe vor dem Dome), Messen; [Eisenb. Köln-Hannover- (oder Hildesheim-) Braunschweig-Magdeburg-Berlin.] Südl. Wolfen- büttel (Bibliothek) an der Oker. Auf dem Harze viel Berg-

17. Handbuch für den Unterricht in der Geographie - S. 66

1880 - Karlsruhe : Reiff
66 Jencr, Universität an der Saale. (Schlacht am 4. Okt. 1806). Kisencrcb mit der Wartburg. Geburtsort des großen Musikers Sebastian Bach (1685). Auf der Wart-- burg Aufenthalt Luthers 1521 und 1522. Warum wird Weimar „die Dichterstadt" genannt? Auf welchem Gebirge liegt die Wartburg? Wie liegt Eisenach zu Weimar? §. 27. Die 3 sächsischen Kerzogthmner. Sämmtliche Länder sind reich bewässert und besitzen große Wälder; vortreffliche Landwirthschast und Viehzucht; Bergbau. 1) Sachsen-Coburg-Gotha mit Koburg und Gotha, welch letztere nördlich vom Thüringerwalde liegt. 2) Sachsen Meiningen mit Weiningen an der? 3) Sachsen-Altenburg mit Altenburg, unweit von? Sächsischer Prinzenraub 1455 durch Ritter Kunz von Kaufungen. Warum heißt man die sächsischen Länder auch Thüringen? Liegt Coburg im südlichen oder im nördlichen Theile des Herzogthnins? Meiningen wird von welchem Flusse bewässert? Welcher von beiden Theilen Aldenburgs ist der größere, der östliche oder der westliche? Von welchem Flusse wird der östliche Theil bewässert? §. 28. Mnf mitteldeutsche Aürstenthiimer. Lesebuch Iii. Nr. 70. Herzog von Alba bei einem Frühstück auf dem Schlosse zu Rudolstadt. 1) Schwarzburg-Rudolstadt.im Gebiete der Saale; Hauptstadt gleichen Namens an der? — Kyffhäuser, Rothbartsage. 2) Schwarzburg-Sondershausen mit gleichn. Hauptstadt. 3) Reuß älterer Linie oder Reuß-Greiz, im Gebiete der weißen Elster, reich an Holz. Hauptstadt Greiz. 4) Reuß jüngerer Linie oder Renß-Schleiz, wird von der Saale und der weißen Elster bewässert. Große Waldungen. Haupt- In Reuß heißen sämmtliche Prinzen Heinrich und unterscheiden sich durch Nummern. Die ältere Linie zählt bis 100 und fängt dann von vorn an; die jüngere Linie beginnt mit jedem neuen Jahrhundert an zu zählen. 5) Waldeck, liegt im hessischen und im Weserberglande, links von der Weser; mehrere Gesundbrunnen (Pyrmont), Hauptstadt Arolsen. Das Land steht unter preußischer Verwaltung. Welche 2 Fürstentümer liegen südlich von den sächsischen Ländern? Wie liegt Waldeck zu Schwarzburg-Sondershausen? §. 29. Worddeutsche Staaten. Lesebuch Iii. Nr. 81. Ein Morgen in der Schreibstube eines Hamburger Kaufmanns. Nr. 129. Einige niederdeutsche Städte. 1) Herzogthum Anhalt, liegt im norddeutschen Tieftande und ist uur im Harze gebirgig. Flüsse: Elbe, Saale und Mulde. Hauptstadt Aesscru an der Mulde, unweit der? ' stadt Schleiz

18. Geographie - S. 245

1857 - Leipzig : Klinkhardt
1 — 245 — An der Wcrra liegen Hildburghausen, die Residenz Meiningen, 7000 E., mit dem Schlosse Elisabethenburg. und Salzungen mit Soolbad; westlich vom Bad Liebenstein das Dorf Möhra. — In der Gegend von Saalfeld a. d. Saale wird Bergbau auf Eisen, Schiefer und Alaun ge- trieben und die Gegend von Sonnenbcrg liefert Spielzeug, Schiefertafeln, Wetzsteine rc. Das Herzogthum Altenburg, 24 Q.-M., 133,000 E., be- steht aus zwei fast gleich großen und mehren kleinen Theilen und hat viele Bewohner wendischer Abkunft. Der östl. Kreis, ein frucht- bares Hügelland liegt auf den Nordabfällcn des sächs. Bcrglandcs, der westl. zum Theil im thüring. Berglande. Altenburg a. d. Pleiße, 16,000 E., ist eine wohlgebaute Stadt mit einem auf Felsen erbauten Schlosse, aus welchem 1455 die beiden sächsischen Prinzen Ernii und Albert geraubt wurden. — Ronneburg hat eine Mineralquelle, Woll- und Getreidchdl.; — Schmölln Tuchfabriken. Die Fürstenthümer Schwarzburg- Sondershaußen, \blk Q.-M., 60,000 E., und Rndolstadt, 15vs Q.-M., 70,000 E., bestehen aus zwei Grafschaften, von denen die untere südlich vom Harze in preußischem Gebiete, die obere am Thüringerwalde liegt. Beide sind unter die fürstlichen Linien getheilt. Die Bewohner, Protest., treiben Landwirthschaft, Bergbau und In- dustrie. Das Haus der Grafen v. Schwarzburg besaß schon im 11. Jahrh, ansehnliche Güter in Thüringen, und einer aus denselben wurde 1349 zum deukschen Kaiser erwählt. 1552 entstanden die noch jetzt bestehenden zwei Linien. Sondershausen a. d. Wipper, in der Unterherrschaft, 6000 E., hct ein schönes Schloß mit Park. — Arnstadt, a. d. Gera in der Oberherr- schaft, treibt beträchtlichen Holz- und Getreidehdl. Rudolstadt a. d. Saale, 6000 E., besitzt in seinem Schlosse ein reichhal- tiges Naturalierckabinct. Königsee liefert Medikamente. — Bei Franken- hausen, mit einem Salzwerke, wurde 1525 im Bauernkriege Thomas Mün- zer geschlagen. In der Nahe liegen auf dem Kyffhäuser die Trümmer einer Burg Friedrichs Barbarossa. Die Fürstenthümer Reust liegen größtenthcils am Frankenwalde, an der Saale und Elfter; ein kleineres Stück liegt weiter nördlich, ebenfalls von der weißen Elster durchflossen. Das Land ist zwar gebirgig und waldig, aber ziemlich mild und fruchtbar in den Thälern. Der Name der fürst- lichen Familie kommt zuerst im 13. Jahrh. vor. Durch Erbthei- lung entstanden mehre Linien, von denen jetzt noch zwei Haupt- linien, die ältere und jüngere, vorhanden sind. Die ältere besitzt Reuß-Greiz, 7 Q.-M., 36,000 E., die jüngere Reuß-Schleiz mit Lobenstein, 21 Q.-M., 80,000 E. Greiz a. d. Elster, 8000 E., hat Wollen- und Baumwollenfabr. — Schlei; a. d. Wiesenthal, 5300 E. — Loben stein treibt Tuchmache-

19. Geographie für die Volksschule - S. 21

1897 - Hildburghausen : Gadow
— 21 — Ohrdruf, gewerbefleißige Stadt mit 6000 Einw., Hauptort der dem Fürsten von Hohenlohe gehörigen Grafschaft Gleichen. In der Nähe die 3 Gleichen, alte Bergschlösser. — Oberhof, Sommerfrische. 820 m, in der Nähe der Brandleitetunnel der Erfurt-Ritschenhansener Eisenbahn. Schmücke, in der Nähe des Schneekopfs, 935 m, höchster Wohnsitz Thüringens. Zella, Gewehrfabriken. Elgersburg, Bad. ä. Das Herzogtum Sachse n-A l t e n b u r g. 1324 qkm, 181000 Einwohner. Zur größeren Hälfte, vorzüglich der Ostkreis fruchtbares Getreideland, der Westkreis mit Waldungen. — Die Altenburger Bauern (im Ostkreis), mit besonderen Sitten und Trachten, sind wendischer Abkunft. Im Ostkreis: Altenburg, Haupt- und Residenzstadt, a. d. Pleiße, 33 000 Einw-, 8 Kirchen, Landgericht, Fabriken, (Dosen); Prinzenraub 1455. Ronneburg, 6000 Einw., Fabriken wollener Waren. Schmölln, 9000 Einw., Steinnußknopffabrik. Meuselwitz, Braunkohlenlager. Im Westkreis : Eisenberg, 7000 Einw., Schloß, Gymnasium. Roda, 4000 Einw., Irrenanstalt. Bei Kahla das Bergschloß Leuchtenburg und die Jagdschlösser Hümmels- Hain und Fröhliche Wiederkunft. 6. und f. Die zwei Fürstentümer Schwarzburg. 1800 qkm, 169 000 Einwohner. Die nördlich der Unstrut gelegenen Unterherrschaften sind die frucht- bareren, die am Thüringer Wald liegenden Oberherrschaften haben ergiebige Waldungen. 1) Schwarzburg-Rudolstadt, 940 qkm, 90000 Einw. In der Oberherrschaft: Rudolstadt a. d. Saale, 12 090 Einw-, Schloß, Landgericht, Gymnasium. Stammschloß Schwarzburg im hochromantischen Schwarzathal. Bei Königsee die Kloster-Ruine Paulinzella und bei Blankenburg die Erziehungsanstalt K e i l h a u. S t a d t-J l m a. d. Ilm, 3000 Einw. Oberweißbach, Medikamentenhandel, Geburtsort Fr. F r ö b e l's. In der Unterherrschaft: Franken Hausen, 5000 Einw., Saline, Schlacht im Bauernkriege 152l. (Thomas Münzer). Nördlich der sagenreiche Kysshäuser, mit dem Kaiser Wilhelm-Denkmal, errichtet von den deutschen Kriegervereinen. 2) Schwarzburg-Sondershausen. 860 cjkm, 79000 Einw. In der Unterherrschaft: S ond ersh ausen a. d. Wipper, Haupt- u. Residenz- stadt, 7000 Einw., Gymnasium, Seminar. In der Oberherrschaft: Arnstadt a. d. Gera, 13000 Einwohner, Gärtnereien, Getreidehandel. Großbreitenbach auf dem Thüringer Walde, Porzellanmalerei. g. und h. Die 2 Fürstentümer Nenß. 1140 qkm, 201 000 Einwohner. 1) Reuß-Greiz oder ältere Linie. 315 qkm, 68000 Einw. Greiz a. d. Elster. 22 000 Einw., Haupt- und Residenzstadt, Landgericht, Wollen- und Baumwollenfabriken.

20. Denkfreund - S. 291

1847 - Giessen : Heyer
Schwarzburg. Reuß. Sachsen. 291 größte St. des Landes. 2) Herzogth. Anhalt-Köthen, 15 M. mit 40,000 E.: Köthen, Haupt- und Nesi'denzst, mit 6000 E. 3) Herzogth. Anhalt-Bcrnburg, 16 siz M. mit 50.000 E.: Bernburg, Hauptst. an der Saale, mit 6000 E. Westlich: B a l l e n st ä d t, Residenzst. am Nordfuße des Harzes. In der Nähe das schöne Selkethal des Harzes mit der Eisenhütte Unterm Mägdesprung und dem Alerisbad. Xxiv. Fürstenthürner Schwarzburg, zusammen 35 siz M. mit 121,000 E., fast lauter Lutheraner, in zwei größere Stücke zerschnitten, welche von den großherzogl. und herzogt, sächsischen und preußischen Ländern begränzt werden, zum Hochlande Deutschlands gehören, im südlichen Theile von dem Thüringerwalde durch- schnitten und von der Saale, Schwarza, Ilm, Gera und Wipper durchflossen werden: 1) Fürstcnth. Schwarzburg- Sonder sh außen, 16 M. mit 55,000 E.: Sondershau- sen, Haupt- und Residenzst. au der Wipper, mit 5000 E. Arn- stadt, an der Gera, größte St. des Landes. 2) Fürstcnth. Schwarzbnrg - Rudolstadt, 19 □ M. mit 66,000 E.: Rudolstadt, Haupt- und Residenzst. an der Saale, mit 5500 E. Unweit des Thüringerwaldes das Stammschloß Schwarzburg, in romantischer Lage an der Schwarza. Getrennt und nördlich von Rudolstadt: Frankenhausen St. mit Salzwerken und Gesundbade. Xxv. Fürstentümer Rens), 28 M. mit 103,000 E., sämmtlich Lutheraner, bestehen aus zwei von einander getrennten Haupttheilen, gränzen meistens an die Königr. Sachsen und Bayern, gehören zum Hochlande Deutschlands, werden von der Elfter und Saale durchflossen und haben drei Fürsten zu Herren, die sich in die ältere und jüngere Hauptlinie theilen. 1) Die ältere Linie besitzt das Fürstcnth. Reuß-Greiz, 7 ssfl M. mit 31,500 E.: Greiz, Haupt- und Residenzst. an der Elster, mit 7000 E. 2) die jüngere Linie besitzt unter zwei Fürsten: a) das Fürstcnth. R e n sz- Schleiz, 6 □ M., mit 21,500 E.: Schleiz, Haupt- und Re- D sidenzst. mit 5000 E. 1») das Fürstcnth. Reusz-Lobenstein- Ebersdors, 8 □ M. mit 20,000 E.: Ebersdorf, Mfl. und Residenz; Lobenstein, St. und sonst Residenz einer seit einiger Zeit ausgestorbenen Linie. Gemeinschaftlich besitzen die beiden Fürsten der jüngeren Hauptlinie die Herrschaft Gera, 71/* □ 3)J. mit 30.000 E.: Gera, größte Stadt des ganzen Landes an der Elster, mit Fabriken, Handel und 10,000 E. Unweit ist die neue Saline Heinrichshall. Xxvi. Groscherzoglich und herzoglich sächsische Län- der, nicht zusammenhängend und meistens vom preußischen, königl. sächsischen, bayerischen und kurhessischen Gebiete begränzt, 169 □ M. mit 672,000 E., fast sämmtlich Lutheraner, gehören beinahe ganz zum Hochlande Deutschlands, werden von den: Thüringerwalde und der Rhön zum Theil durchzogen, von der Pleiße, Elster,