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1913 -
Leipzig
: Dürr
- Autor: Nolte, Gustav
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Herford
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
— 111 —
und nach Einführung des neuen Schulbuches hervorbringen soll, so
will man doch gewiß auch einen häufigen Wechsel der Unterrichts-
bücher verhindern.
Der bodenständige Unterricht fordert für jeden Ort
eigenartige Bücher.
Um die dadurch verursachten Ausgaben den Familien, die nach
einem andern Orte verziehen, zu ersparen, gäbe es vielleicht kein
anderes Mittel, als daß wieder die Schulgemeinde Hilfe schaffte, in-
dem sie den herzugezogenen Schülern die neuen Bücher entweder
umsonst oder doch gegen einen ganz geringen Preis lieferte.
Das bedeutet dann abermals eine Vermehrung der Ausgaben
eines Ortes für seine Schulen.
Aber ohne Erhöhung der allgemeinen Aufwendungen läßt sich
eine wesentliche Verbesserung des Schulunterrichts nicht durchführen.
Doch zu all diesen bedeutungsvollen Änderungen werden wir
allgemein so bald noch nicht kommen. Nur langsam und schritt-
weise wird der Schulunterricht umgestaltet werden.
Den ersten und besten Dienst dazu können uns allein die
heimatkundlichen Einzelbücher leisten.
Sie erst befähigen uns, bestimmte Vorschläge über bodenständige
Lehrpläne zu machen, wirklich bodenständige Lehrbücher zu verfassen,
danach Versuche anzustellen und Erfahrungen zu gewinnen und so
unsern Schulunterricht auf eine immer gesundere, sichere, heimische,
deutsche Grundlage zu stellen.
Die Heimatbücher gäben uns aber auch jetzt schon, ehe wir zu
einer wesentlichen Umänderung der Schularbeit schreiten können, die
Möglichkeit, uns auf den Unterricht, wie er heute vorgeschrieben ist,
besser vorzubereiten, ihn lebensvoller, anschaulicher, anziehender zu
gestalten und uns, wenn wir heimatkundliche Spaziergänge aus-
führen und erfolgreicher machen wollen, in gründlichster Weise mit
dem nötigen Wissen und Können auszurüsten.
Heimat- und Vaterlandsliebe.
Es bleibt noch übrig, eine Seite des heimatkundlichen Unter-
richts zu besprechen, die zwar gelegentlich schon gestreift ist, ihrer
besonderen Bedeutung wegen aber noch betrachtet werden muß: das
ist die Aufgabe der Erziehung zur Heimat- und Vaterlandsliebe, die
der Schule und insbesondere dem heimatkundlichen Unterricht zur
ernsten und heiligen Pflicht gemacht wird.
1913 -
Leipzig
: Dürr
- Autor: Nolte, Gustav
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Herford
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
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lichen Inhalts an, führen dafür zu anderer Zeit zunächst die be-
gonnene Besprechung eines Gedichts durch und fügen auch daran
wohl eine Gruppe dazu passender Gedichte, lassen in andern Stunden
die Wort- und Satzlehre mit Zeichensetzung vorherrschen usw.
Das tun sie, um die Aufmerksamkeit nicht allzu oft nutzlos zu
zerstören, wenn sie kaum angeregt war, und um sie nicht erst nach
acht Tagen wieder da anknüpfen zu müssen, wo sie, lediglich wegen
des Stundenplans, abgerissen werden mußte.
Ließe sich nicht Ahnliches im großen auch bezüglich der Fächer
durchführen, so daß man eine Zeitlang nur einige zusammengehörige
Fächer in den Vordergrund brächte, an deren Stelle nach einigen
Wochen eine andere Gruppe treten könnte?
Im Hinblick auf die schweren Schäden, die sich aus unserer
jetzigen scharfen Trennung der Fächer und Unterrichtsstunden sowohl
für die Gesundheit der Schüler als auch für den dauernden Erfolg
unserer Arbeit ergeben, erscheint es ratsam, wenigstens in einigen
Schulen Erfahrungen zu sammeln darüber, wo die größeren Nach-
teile liegen, bei dem gegenwärtigen zerhackten Stunden-Unterricht
mit feinem zusammenhangslosen Vielerlei oder bei dem angeregten
Fächergruppen-Unterricht, bei dem jedem „Fach" ganze, halbe oder
viertel Tage zufielen.
Bodenständige Clnterrichtsbücher.
Aber auch noch an andern Stellen sind die Verbesserungen, die
der bodenständige Unterricht bringen soll, nur durch Überwindung
von Schwierigkeiten zu erreichen.
Die bodenständigen Unterrichtsbücher, die durch einen wirklich
heimatkundlichen Unterricht notwendig werden, bringen solche Schwierig-
keiten nach zwei Seiten hin mit sich.
Zunächst werden nämlich die Verleger nur schwer oder überhaupt
nicht bereit sein, solche für nur wenige Schulen brauchbare Bücher
in ihren Verlag zu nehmen. Denn für sie ist das Geschäft die
Hauptsache, und das ist dabei zu gering.
Der Reingewinn des Verlegers kann aber doch unmöglich ent-
scheidend sein für die Art der Schulbücher.
Leider ist das mehr oder weniger tatsächlich so. Jeder Verfasser
eines Buches wird um fo eher einen Verleger finden, je größer der
Kreis ist, in welchem das Buch gebraucht werden kann und voraus-
sichtlich gekauft wird. Die Brauchbarkeit eines Buches, vom Stand-
1845 -
Einbeck
: Ehlers
- Autor: Brakenhoff, Heinrich Ludwig
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Vorrede zur ersten Auflage
^)ie Herausgabe eines neuen Kinderfreundes wird den
Meisten ein sehr überflüssiges Unternehmen zu sein scheinen.
Ich selbst würde mich an ein solches Werk auf keine Weise
gewagt haben, wenn nicht in Folge der gesteigerten Anfor-
derungen unserer Zeit der Wunsch in mir rege geworden
wäre; meinen Schülern ein wohlfeiles Schulbuch nennen
zu können, das, außer zweckmäßigen Materialien zu Lese-
übungen, (besonders Sittlichkeit und Tugend befördernden
Erzählungen,) die sogenannten gemeinnützlichen Belehrun-
gen und den Unterricht über deutsche Sprache in einer für
Volksschulen genügenden Ausdehnung,
wie auch eine hinreichende Sammlung von Schulgesängen
enthielte. —
Zwar befinden sich unter den vielen derartigen Schul,
büchern manche sehr werthvolle, und nameiltlich hat die
große Anzahl von Auflagen des Wilmsen'schen Kinderfreun.
des längst für die hohe Brauchbarkeit desselben auf die
ehrenvollste Weise gezeugt; allein cö entspricht doch keines
dieser Bücher, bei dem jetzigen Stande der Volks'
schulen, ganz meinem oben bezeichneten Wunsche; in-
dem nicht nur viele der in denselben enthaltenen Lehrgegen-
stände zu beschränkt abgehandelt sind, sondern auch das
Eine oder Andere ganz darin fehlt.
Dieser Umstand und die Aufforderung meines Herrn
Verlegers bewogen mich daher zur Bearbeitung des vor-
liegenden Buches.
Die Quellen, aus denen ich bei meiner Arbeit geschöpft,
betreffend, so sind die ersten 24 Erzählungen aus Wilmsen's
Kittderfreunde, die mehrsten Erzählungen des zweiten Ab
schnitts aber aus Wagnitz's Moral in Beispielen, entlehnt;
jedoch letztere meistens von mir etwas überarbeitet worden.
Die poetischen Erzählungen sind aus Wagner'ö Lehren der
Weisheit und Tugend genommen.
Bei Bearbeitung des ersten Abschnitts der fünften
Abtheilung wurde bewnders Nicolai's Naturkunde, und bei
1871 -
Einbeck
: Ehlers
- Autor: Brakenhoff, Heinrich Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 13
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Vorrede zur ersten Auflage.
Die Herausgabe eines neuen Kinderfreundes wird den
Meisten ein sehr überflüssiges Unternehmen zu sein scheinen.
Ich selbst würde mich an ein solches Werk auf keine Weise
gewagt haben, wenn nicht in Folge der gesteigerten Anfor-
derungen unserer Zeit der Wunsch in nur rege geworden
wäre, meinen Schülern ein wohlfeiles Schulbuch nennen
zu können, das außer zweckmäßigen Materialien zu Lese-
übungen, (besonders Sittlichkeit und Tugend befördernden
Erzählungen,) die sogenannten gemeinnützlichen Belehrungen
und den Unterricht über deutsche Sprache in einer für Volks-
schulen genügenden Ausdehnung, wie auch
eine hinreichende Sammlung von Schulgesängen enthielte. —
Zwar befinden sich unter den vielen derartigen Schulbüchern
manche sehr werthvolle, und namentlich hat die große An-
zahl von Auflagen des Wilmsen'schen Kinderfreundes längst
für die hohe Brauchbarkeit desselben auf die ehrenvollste
Weise gezeugt; allein es entspricht doch keines dieser Bücher,
bei dem jetzigen Stande der Volksschulen, ganz
meinem oben bezeichneten Wunsche; indem nicht nur viele
der in denselben enthaltenen Lehrgegenstände zu beschränkt
abgehandelt sind, sondern auch das Eine oder Andere ganz
darin fehlt. Dieser Umstand und die Aufforderung meines
Herrn Verlegers bewogen mich daher zur Bearbeitung des
vorliegenden Buches. Die Quellen, aus denen ich bei meiner
Arbeit geschöpft, betreffend, so sind die ersten 24 Erzählungen
aus Wilmsen's Kinderfreunde, die mehrsten Erzählungen
des zweiten Abschnitts aber aus Wagnitz's Moral tn Bei-
spielen, entlehnt; jedoch letztere meistens von mir etwas
überarbeitet worden. Die poetischen Erzählungen sind aus
Wagner's Lehren der Weisheit und. Tugend genommen.
Bei Bearbeitung des ersten Abschnitts der fünften Abtheil-
ung wurde besonders Nicolafis Naturkunde, und bei Ab-
fassung der Seelenlehre, in derselben Abtheilung, Campe's
kleine Seelenlehre für Kinder benutzt. Das, den Schluss
des Buches bildende kleine Schulgesangbuch ist nach Bröder's
Liedersammlung geordnet, die Lieder selbst aber sind aus
verschiedenen Gesangbüchern entnommen. Möge der Geber
alles Guten auch diesen meinen geringen Bemühungen für
die Bildung der lieben Schuljugend seinen ^egen verleihen!
Goslar, im Iunius 1836.
Der Verwer.
1913 -
Leipzig
: Dürr
- Autor: Nolte, Gustav
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Herford
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Vorwort.
Bodenständiger Unterricht muß in möglichst erschöpfender Weise
mit der Heimat bekannt machen.
Mit der üblichen Heimatkunde, die diese bedeutsame Aufgabe
kaum anrührt, aufzuräumen, das Wefen eines wirklich heimatkund-
lichen Unterrichts zu beleuchten und Wege zu ihm vorzuschlagen, ist
der Zweck dieser Schrift.
Sie ist als Ergebnis einer längeren Erfahrung entstanden aus
Beobachtungen und Versuchen, die ich im Unterricht, vor allem im
erdkundlichen, während einer mehr als zwanzigjährigen Tätigkeit
gemacht habe.
Die zahlreichen Beispiele sind nicht ausgedacht, sondern erprobt.
Sie sind der wirklichen Schularbeit entnommen, tragen daher
ein örtliches Gepräge, das durch die Eigenart der Verhältnisse in und
bei Herfo^d^ bedingt ist, zeigen aber, wie überall verfahren werden
muß oder kann, falls unser Unterricht bodenständig werden soll.
Wenn die Ansichten, die hier vorgetragen werden, auch nur in
der Hauptsache richtig sind und Zustimmung finden, und wenn, was
das Wichtigste ist, die Anregungen und Forderungen so oder anders
befolgt werden, so wird sich daraus eine nicht geringe Umwälzung
auf dem Schulgebiete ergeben.
Bücher, die sich Heimatkunde nennen, obgleich sie große Gebiete,
z. B. einen ganzen Kreis, wohl auch einen Regierungsbezirk oder
sogar eine Provinz behandeln, können dann nicht mehr erscheinen.
Man muß vielmehr für jeden einzelnen Ort — so außer für
Bielefeld, Minden usw. auch schon für jede Stadt und Ortschaft im
Landkreise Hersord: Bünde, Vlotho, Enger, Löhne, Spenge, Hidden-
hausen, Rödinghausen,Exter, Quernheim, Valdorf,Mennighüffen usw.—
durch gründliche Erforschung der nächsten Umgebung alle bodenständig-
1913 -
Leipzig
: Dürr
- Autor: Nolte, Gustav
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Herford
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
— 94 —
Erst dann können bodenständige Unterrichtsbücher abge-
faßt und bodenständige Lehrpläne ausgearbeitet werden.
Nicht durch einzelne Abänderungen, nicht durch Anläufe und
Ansätze, sondern nur durch ganze Arbeit, nur durch die gründ-
lichste und vielseitigste Erforschung der Heimat, nur da-
durch, daß man den Wert und die Bedeutung der Heimat-
künde voll anerkennt und ihr Selbstzweck zuspricht, können
wir zum bodenständigen Unterricht kommen: ein Ziel, das erst nach
vielen Jahren erreicht sein wird.
Bodenständiger Clnterricht in der Großstadt.
Ist der bodenständige Unterricht auch in der Großstadt möglich?
Wie kann denn bei dem bunten und vielgestaltigen Leben mit seinem
Lärmen und Hasten, mit seinem sortwährenden Wechsel und seiner
Unruhe von Bodenständigkeit gesprochen werden?
Gewiß ist die Umwelt des Großstadtkindes, insbesondere des-
jenigen, dessen Eltern oft die Wohnung — den Stadtteil oder die
Stadt — wechseln, himmelweit verschieden von der eines Schülers,
der seine ganze Jugendzeit in derselben Mittel- oder Kleinstadt oder
in demselben Dorfe oder gar in demselben Hause auf dem Lande
verlebt. Wo die Bodenständigkeit am tiefsten und echtesten ist, wo
das Wesen des Menschen am meisten den Erdgeruch der Heimat an-
nimmt und für das ganze Leben behält, ist nicht fraglich.
Aber mögen die Dinge und das Leben in der Heimat des einen
Schülers auch noch so wenig mit denen des andern verglichen werden
können — es kommt daraus an, daß der Schulunterricht das nicht
mehr übersehe, sondern in bester Weise ausnutze, was von den Schülern
täglich auf dem Schulwege, bei Spiel und Arbeit, auf Spaziergängen
und in Mußestunden, in Haus und Straße und sonst angetroffen
wird, daß das-beachtet und betrachtet werde, was die Schüler sehen,
hören, erleben, erfahren, was mit ihrem Leben in Verbindung steht
oder leicht gebracht werden kann, soweit es sich für die Schularbeit
verwerten und fruchtbar machen läßt.
Daß im Großstadtgewühl unterrichtliche Spaziergänge schwerer
ausführbar sind als in einer Kleinstadt, ist klar; es mag sogar ange-
nommen und behauptet werden, sie seien gänzlich unmöglich.
Aber bietet nicht auch die Großstadt mit dem reichen Leben, den
Fabriken, andern gewerblichen Anlagen und ähnlichen Einrichtungen,
mit dem vielseitigen Handel und Verkehr, mit den Museen und
1913 -
Leipzig
: Dürr
- Autor: Nolte, Gustav
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Herford
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Vi
Seite
Die Turnfahrten im Dienste der Heimatkunde.........60
Einwendungen gegen die heimatkundlichen Unterrichtsgänge und ihre
Beantwortung:
Zu viel Zeit....................61
Geringe Zahl der Teilnehmer..............64
Geringe Erfolge..................64
Rücksicht auf Schulprüfungen..............65
Planlosigkeit der heimatkundlichen Stoffe.........67
Ungewöhnlich hohe Anforderungen an den Lehrer......67
Heimatbücher.....................69
Begriff der Heimatkunde.................71
Wert der heimatkundlichen Bildungsstoffe...........73
Selbstzweck der Heimatkunde................77
Art der Behandlung der heimatkundlichen Unterrichtsstoffe:
Besuche der Lehrer in Fabriken, Geschäften usn?........79
Heimatkundliche Lesestücke...............81
Heimatkundliche Sammlungen jeder Schule.........82
Ortsmuseum....................82
Heimatkundliche Ortsvereine..............82
Schulgärten....................82
Lichtbildunterricht..................83
Rundbild.....................86
Kinematograph...................86
Vielseitige heimatkundliche Arbeit der Lehrer..........88
Verantwortung, Takt und Freiheit bei den heimatkundlichen Arbeiten . 88
Gründe für den bodenständigen Unterricht...........89
Vergleich des bodenständigen und des jetzigen Unterrichts.....91
Die wichtigste Vorarbeit zum bodenständigen Unterricht......93
Bodenständiger Unterricht in der Großstadt..........94
Annäherung der Lehrpläne in den verschiedenen Schulen.....95
Heimatkunde in allen, besonders in den mittleren und oberen Klassen . 96
Einfluß der Bodenständigkeit auf die Fächer..........97
Fächergruppen-Unterricht.................105
Bodenständige Unterrichtsbücher...............109
Heimat- und Vaterlandsliebe................111
1914 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Schmidt, Albert
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
50 "Vii. Ist die Heimatkunde Konzentrations- oder Unterrichispnnzip oder Fach?
und die sie in ihrem Leben „vielleicht auch nie zu sehen bekommen". Nur an
heimatlichen Gegenständen kann das Ziel des naturgeschichtlichen Unterrichtes,
Freude an der Natur und Liebe zu ihr zu wecken, erreicht werden. Da
kann man die Naturkörper in ihrer natürlichen Umgebung beobachten, da
kann dem geheimnisvollen Weben und Leben der Natur nachgespürt, ihr
Herzschlag belauscht, gute Kenntnis, rechtes Verständnis der Lebewesen und
Erscheinungen vermittelt und Liebe zu ihr geweckt werden. Die Heimat
muß dem Kinde als ein Lebensbrunnen erscheinen, der Tausenden und
aber Tausenden von Tieren und Pflanzen Daseinsbedingungen schenkt. Die
Naturkörper der Fremde dürfen im naturgeschichtlichen Unterrichte nur eine
untergeordnete Rolle spielen. Ihre Behandlung hat nur den Zweck, den
Geographieunterricht zu ergänzen und die ausländischen Tiere und Pflanzen
kennen zu lernen, welche eine große Bedeutung für den heimischen Haushalt
und das heimische Wirtschaftsleben haben, oder die für jene Gegenden von
besonders eigenartiger Wichtigkeit sind.
f) Naturlehre. Der Volksschulunterricht hat in diesem Fache Haupt-
sächlich die Erfahrungen und Beobachtungen der Schüler zum Ausgangspunkte
der Unterredungen zu machen. Das Brotbacken im Hause, die Ziegelstein-
bereitung, die Saugpumpe im Hofe, die Feuerspritze des Dorfes, der Drache
des Kindes, wie die Mutter Metallgefäße mit verdünnter Salzsäure reinigt,
wie in der heimischen Brauerei Malz und Bier bereitet werden, wie wir
unser „Geschlachtetes" einpökeln und räuchern, wie wir Äpfel, Birnen,
Erdbeeren usw. einmachen, das sind Gegenstände und Fragen, die dem
Physik- und Chemieunterrichte der Volksschule ein heimatliches Gepräge geben.
g) Rechnen und Raumlehre. In seinem Buche: „Bodenständiges
Rechnen" fordert Paul Lang in Würzburg, daß die Schulbücher Heimat-
charakter erhalten sollen. Die Sachgebiete der Heimat sollen dem Rechen-
lehrer das Aufgabenmaterial liefern. Ein systematisches Rechenbuch, das
gleicherweise für rheinische und für Leipziger Schulen verwendbar ist, ver-
wirft er. An Stelle solcher Rechenbücher soll „eine zuverlässige Sammlung
zahlenmäßiger Angaben aus allen Gebieten des menschlichen Lebens" treten,
„eine Sammlung, in welcher möglichste Vollständigkeit des Zahlenmaterials
angestrebt ist, das im Schulunterrichte von Belang sein kann. Eine über-
sichtliche Gliederung der Angaben müßte es möglich machen, augenblicklich
die einschlägigen Zahlen zu finden, wenn der Unterricht es wünschenswert
erscheinen läßt, die Vertiefung eines Lehrstoffes durch Betrachtung seiner
Zahlenverhältnisse zu bewirken". Er verlangt bodenständiges Rechnen, ein
Rechnen, das „den Zögling in immerwährender Verbindung mit dem wirk-
lichen Leben, mit den tatsächlichen Verhältnissen seiner näheren und ferneren
Umwelt" erhält. Bei Lang spielt also die Heimatidee eine große Rolle.
Loinberg fordert: „Die Heranziehung der heimatlichen Verhältnisse ist um
so dringender geboten, als sie es sind, die im späteren Leben das Rechnen
notwendig machen." An Sachen der Heimat müssen die Kinder im ersten
Unterrichte Zahlenvorstellungen gewinnen, zählen lernen und Rechenaufgaben
lösen. Die einzelnen Rechnungsarten haben ihre Stoffe heimatlichen Ver-
Hältnissen zu entnehmen; die heimischen Marktpreise. Löhne, Gehälter, Grund-
werte, Entfernungen, Einwohnerzahlen, Mietspreise, Steuern und Abgaben,
1899 -
Gera
: Hofmann
- Autor: Polack, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittlere Mädchenschule, Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
y
Normrt?nr ersten Ausiage.
Nur ein materiales Bedürfnis oder ein methodischer Fort-
schritt rechtfertigt die Herausgabe eines neuen Schulbuches. An ersteres
glaubt kein Mensch bei der Flut der Geschichtsleitfäden. So bleibt allein
der „methodische Fortschritt" als Berechtigungsschein übrig. Daran glaubt
jeder Verfasser bei Herausgabe eines Schulbuches, auch der Unterzeichnete.
Nur der Erfolg kann und wird das Urteil sprechen.
Zunächst bin ich meine methodischen Grundsätze kurz anzugeben schuldig.
1. Der Stoff ist auf das Nötige und Mögliche beschränkt.
Die Vielheit des Stoffes beeinträchtigt stets die Einheit des Erfolges. Namen
und Zahlen sind das Lästige und Vergängliche im Geschichtsunterrichte;
neue Vorstellungen, logisches Denken, gutes Sprechen und Begeisterung für
die Kulturideale der Menschheit sind das Bleibende. Diese Rücksicht hat
die Auswahl geleitet. Charakteristische Züge sind mit Vorliebe in die kleinen,
in sich abgeschlossenen Geschichtsbilder eingewebt; viel trockenes Material,
das nur den Forscher reizt, ist geflissentlich weggelassen. Was im Gedächtnis
des Lehrers nur schwer hat haften wollen, damit soll man die Schüler nicht
plagen und sich die Unterrichtssreude verkümmern.
2. Der Stoff ist nach seiner inneren Zusammengehörigkeit
genau gegliedert. Nur was in einer gewissen Ordnung in unsere Vor-
stellungswett eintritt, haftet und bereichert. An der Unordnung verarmt
selbst der Reichtum.
3. Schon die Sprache des Leitfadens soll fesseln und bilden.
Die abgerissene sprachliche Form vieler Leitfäden schreckt die Schüler von
der Wiederholung ab und erweist der Sprachbildung einen schlechten Dienst.
4. Die Geschichte ist Jdeenentwickelung und nicht ein Gemengsel
von Namen, Zahlen und Ereignissen. Letztere sind bloß Knoten in dem
Seile der leitenden Idee: „Erziehung des Menschengeschlechts." Diese Rück-
sicht muß in der Oberklasse betont werden. Darum ist hier den Fragen
und Hinweisen auf klassische Litteraturerzeugnisse besondere
Sorgfalt zu widmen. Die Übersichten gleichzeitiger Begebenheiten
sind ebenfalls für diese Stufe.
Noch ein Wort über den Gebrauch!
Das Buch ist aus der Praxis der Erfurter und Nordhäuser Knaben-
und Mädchen-Mittelschulen hervorgewachsen. Für solche und ähnlich ein-
gerichtete Schulen ist es zunächst bestimmt. Doch auch jede andere Schule
kann nach Bedürfnis aus dem Stoffe wählen. Die einzelnen Bilder sind
zwar an den Faden der Zeitfolge gereiht, die meisten lassen sich aber auch
aus dem Zusammenhänge lösen und einzeln verwerten.
^ Besondere Gebrauchsanweisungen zum Leitfaden hat der erfahrene
Schulmann nicht nötig. Nur an eins sei erinnert! Auch der Geschichts-
unterricht darf der methodischen Dreieinigkeit: Anschauung, Einsicht
und Einübung nicht ermangeln. Eine anschauliche, sorglich gliedernde
Erzählung giebt die Anschauung; die Entwickelung einer Stoffgliederung,
erläuternde Fragen und Vergleichungen geben die Einsicht, und durch
Nachlesen, zusammenhängendes Nacherzählen und schriftliche Aufgaben wird
der Stoff eingeübt. Alles andere wolle das Buch selber sagen! Möge
seine Sprache eine gute Resonanz in Lehrern und Schülern finden!
Nordhausen, Ostern 1874.
Fr. Wolack.
1913 -
Leipzig
: Dürr
- Autor: Nolte, Gustav
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Herford
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
— 93 —
Denn wer die Heimat wirklich kennen lernt, der übt — wie
sonst an andern, weiter hergeholten, mehr fremdartigen, so nun —
an heimatlichen Stoffen und Arbeiten seine Gaben und Kräfte. Er
erwirbt sich an und mit den örtlichen Kenntnissen auch allgemeines
Wissen und Tüchtigkeit.
Wer durch eigene Beobachtung und selbständige Arbeiten die
Heimat genau und gründlich kennen gelernt hat. der ist auch in
bester Weise imstande, sich eine gute und ausgezeichnete Kenntnis
einer neuen Gegend, in der er sich aufhält, zu verschaffen, sich bald
auch anderswo zurechtzufinden und einzuarbeiten. Und er wird das
auch gewiß um so eher und um so besser tun, als er gewöhnt ist,
sich seine Umgebung anzusehen, sie zu beobachten, zu untersuchen und
sich durch eigene Tätigkeit mit den Verhältnissen und Dingen, die
ihn umgeben, bekannt und vertraut zu machen, um sie zu beherrschen.
Unsern jetzigen Unterricht könnte man wohl so kennzeichnen, daß
man sagt: Er vermittelt fast nur allgemeines Buchwissen, seine Stoffe
sind meist fremdartig, er vernachlässigt Heimat und Gegenwart und
läßt das Entferntere und Weithergeholte, das Fremde und Ver-
gangene vorherrschen.
Eine wirkliche Heimatkunde dagegen betont: Möglichste Boden-
ständigkeit alles Unterrichts, Bevorzugung der Heimat und Gegenwart,
Schöpfen aus Natur und Leben!
Die wichtigste Vorarbeit zum bodenständigen
Unterricht.
Daß die Forderung des bodenständigen Unterrichts bisher ver-
geblich war, hat seinen Grund darin, daß man das Wesen und die
Tragweite echtester und breitester Bodenständigkeit, ihr Was und Wie
nicht genügend klar gelegt, und vor allem, daß man nicht die Wege
beschritten, nicht die Arbeiten getan hat, die zu solcher Bodenständig-
keit führen.
Man konnte bisher und kann auch in Zukunft keinen wurzel-
echten, im besten und weitesten Sinne bodenständigen Unterricht be-
treiben, weil und solange man nicht für jeden einzelnen Schulort
die Grundvoraussetzung dazu erfüllt hat: die Aufdeckung und
Zusammentragung alles heimatkundlichen Stoffes durch
zahlreiche Fachleute, die mit ihren eingehenden wissen-
schaftlichen Einzelarbeiten (Heimatbüchern) erst die ganze
Summe des bodenständigen Unterrichtsstoffes geben müssen.
1891 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Gild, Andreas, Seydlitz, Ernst von
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Hessen-Nassau
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Vorbemerkungen des Verfassers.
Die Landeskunde enthält das für jeden Schüler Wissenswerte von der
Heimatsprovinz. Der erste Teil ist für den ersten landeskundlichen Unterricht
bestimmt, der zweite enthält Ergänzungsstoff für alle weiteren Unterrichts-
stufen. Es wird vorausgesetzt, daß der Heimats- (landeskundliche) Unterricht
Ausgangs- und Endpunkt des erdkundlichen Unterrichts ist oder werden muß.
Die Ergänzungen sind dem zweiten Teil zugewiesen worden, damit sie nicht
die zusammenhängende Darstellung des ersten Teils unterbrechen. Der Stoff
der ersten Abteilung ist so reich bemessen, daß er für die erste Stufe des laudes-
kundlichen Unterrichts in allen Schulen ausreicht, er ist zudem so gehalten,
daß er auch für die höheren Stufen des Unterrichts die Grundlage bieten
kann. Ein reich ausgestatteter Bilderanhang unterstützt den Text. Der' Ver-
fasser ist bestrebt gewesen, bei voller Berücksichtigung der Besonderheiten der
beiden Regierungsbezirke, das Gemeinsame derselben besonders hervorzuheben.
Von der Beigabe von Karten ist abgesehen worden, da nicht nur eine
Anzahl guter Provinzkcrrten- vorhanden ist, sondern auch die meisten im Ge-
brauch befindlichen Atlanten solche enthalten. Für die Heranziehung der Orts-
sage empfehle ich: Falckenheiner, Hessische Jugendlust. Kassel, Freyschmidt;
K. Heßler, Sagenkranz aus Hessen Nassan. Kassel, Klaunig.
A. Oitd.
Bemerkungen des Verlegers.
Die Seydlitzsche Geographie hat bis jetzt eine Verbreitung von rund
800000 Exemplaren erreicht; verhältnismäßig sehr stark ist dieselbe auch in
Hessen-Nassau eingeführt, und ich hoffe, daß die vorliegende Landeskunde* in
den Lehrerkreisen dieses Landes als eine erwünschte Ergänzung jenes geogra-
phischen Schulbuches begrüßt werden, im übrigen aber auch denjenigen zweck-
dienlich erscheinen wird, welche sie nicht im Anschluß an die Seydlitzsche
hie verwenden wollen,
t Herren Lehrern, welche den „Seydlitz" noch nicht kennen sollten,
gern ein Exemplar derjenigen Ausgabe. * welche zur etwaigen Ein-
in Aussicht genommen werden kann, mit der Landeskunde uubereckmet
ltnisnahme zu. Ausgabe A ist für untere, B und C für mittlere und
lassen bestimmt.
bitte aber dringend darum, daß die Herren Lehrer bei der Mit-
daß sie die Ausgabe A, B oder C des Seydlitz zur Prüfung zu
wünschen, bemerken, dies geschehe auf Grund meines Anerbietens
Mder Landeskunde; denn die Zahl der jährlich ohne jede Begrün-
mir verlangten Prüfungsexemplare des Seydlitz ist gar zu groß.
Aerdwand Kirt.
ese Landeskunde wird ans Verlangen den Ausgaben A und B des „Seydlitz'
beigegeben, die so nur gebunden geliefert werden; die Preise stellen sich alsdann wie folgt:
Ausgabe A gebunden 1,35 Jl, Ausgabe B gebunden 2,70 M.
Einzelpreis der Landeskunde kartoniert 40
1871 -
Zwickau
: Zückler
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 12
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Die 17 Gedichte, wie überhaupt das ganze Buch, sind cor-
rect gedruckt, so daß dem Schüler hinsichtlich der Orthographie kein
Zweifel übrig bleibt. — Auch ist im Drucke des Buches eine regel-
mäßige Abwechselung von gewöhnlicher deutscher Schrift (bei ganz
kleinen Paragraphen oder Gedichten — gothisch) und der lateini-
schen (Antiqua und Cursiv) und in der letzter» genau, wie bei
jener, das 5, 51', ss, ich, 5p und 5t (nicht blos 8, 88 re.) angewendet.
Ae, Oe, Ue und Aeu findet man nirgends, sondern nur Ä, £), Ü
und Äu. Jeder Lehrer weiß, welche Nachtheile durch das Unrich-
tige in Schulbüchern für den Schüler herbei geführt werden.
Die technische Ausführung des Buches ist in sofern eine zweck-
mäßigere geworden, als die Überschriften und die Hauptthatsachen
und Hauptpersonen eines jeden Paragraphen durch die angewen-
dete fette Schrift mehr hervortreten.
Das Buch ist in dieser neuen Auflage in jeder Beziehung so
gnmblid) durchgearbeitet worden, daß bei einer künftigen ganz
wenige und nur unwesentliche Veränderungen, resp. Verbesserungen
erforderlich sein werden.
Die „Zusätze und Verbesserungen" sind besonders gedruckt
— (3 Vogen für 5 Pfennige) — damit sie die Besitzer der 11. (alten)
Auflage (auf deren Seitenzahl und Zeile hingewiesen ist) erhalten
und das Buch in der Schule auch ferner ohne Störung behalten
können. — Ans diese Weise dürfte das Buch ein sehr brauchbares
Schulbuch werden, das durch seinen Inhalt und die Darstellung
desselben die billigeil Ansprüche vieler Lehrer lind Schüler gewiß
befriedigen wird. Namentlich bietet es in 3 Abschnitten das Wich-
tigste vom sächsischen Vaterlande ziemlich vollständig. —
Durch feinen Inhalt und dessen Ausführung wird es den
gesainmten Unterricht unterstützen und den gemeinsameil Mittel-
pllilkt desselbeil, die sittlich-religiöse Bildung, überall im Auge behalten.
Das Buch bleibt eiidlich, in Vergleichung mit dem Dargebotellen,
außerdem das wohlfeilste unter alleil derartigeil Schulbüchern.*)
So wird es in der neuen Auflage mit dem Wunsche der
Öffentlichkeit übergeben, daß es auch fernerhin den Schulunterricht
im Segeil uilterstützen möge! Der Verleger.
*) Die bei der königlichen Kreisdireetion zu Zwickau -in Verwaltung be-
findliche „Döhnerstiftung" — aus dem Ertrage der bis zum 1.1849 verkauften
Schulbücher, wie aus dem für Verlagsrechts und Vorräthe von dem Verleger
eingezahlten Kapitale gebildet — ist zur Unterstützung unbemittelter Schul-
gemeinden durch Überlassung von Freiexemplaren der 8 Schulbücher, der Wand-
lesetaseln und des Liederbuches errichtet und nach ihrem allverehrten Stifter
benannt worden. Schulgemeinden, in deren Schulen diese Bücher eingeführt
sind oder werden sollen, wollen sich daher durch den Schulvorstand zur Er-
iangung von Freiexemplaren für Unbemittelte mit ihren desfallsigen Gesuchen
an die königliche Kreisdireetion zu Zwickau wenden!
1913 -
Leipzig
: Dürr
- Autor: Nolte, Gustav
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Herford
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
— 91 —
Vergleich des bodenständigen und des jetzigen
Unterrichts.
Bisher hat man wohl die Bodenständigkeit der Kunst, nicht aber
mit demselben Nachdruck auch die Bodenständigkeit alles Unterrichts
gefordert. Jedenfalls kann von einer allgemeinen Anerkennung dieses
Gedankens noch nicht gesprochen werden. Nicht einmal von einer
heimatkundlichen Färbung unsers jetzigen Unterrichts kann die Rede
sein. Er ist durchweg allgemein gehalten und deshalb auch im
großen und ganzen in allen Schulen gleich.
Ob man in Herford oder Bielefeld, in Königsberg oder Aachen,
in Essen oder Leer, in München oder Köslin, in Saarbrücken oder
Stettin, in Stuttgart oder Zoppot, in Andreasberg oder Hamburg,
in Metz oder Buxtehude, in Nürnberg oder Husum, in Eupen oder
Kiel, in Königshütte, Magdeburg oder Bünde die Schule besucht,
macht keinen Unterschied. Gewiß sind einige Abweichungen vorhanden;
aber groß, wesentlich, auffällig, durch die eigenartigen heimatkundlichen
Verhältnisse hervorgerufen sind diese Verschiedenheiten nicht. Das
wird auf das schlagendste durch die Lehrbücher bewiesen, die überall
gebraucht werden können und gebraucht werden.
Ob ein Lehrer in Herford oder in einem entfernten Orte, viel-
leicht sogar in einer überseeischen Besitzung Deutschlands angestellt
wird — für seine Vorbereitung auf den Unterricht macht das nichts
aus, denn überall wird ja der gleiche Stoff verarbeitet.
Mancher Lehrer muß sofort beim Antritt seines Amtes Heimat-
künde übernehmen. Wie er damit fertig wird, bleibt ihm überlassen.
Daß er als Fremder darin fo gut wie nichts wissen und leisten kann,
ist ja wohl bedenklich, aber schließlich doch Nebensache, wenigstens
nicht entscheidend.
Ein bodenständiger Unterricht würde das ganz unmöglich machen.
Wo wirkliche Heimatkunde getrieben wird, kann und wird darin nur
von solchen Lehrern unterrichtet werden, die sich durch eine eingehende
Beschäftigung mit den heimatlichen Verhältnissen vertraut gemacht und
ein gründliches heimatkundliches Wissen und Können erworben haben.
Die Forderung: „Der Lehrer der Heimatkunde muß der
beste Kenner der Heimat sein!" kann bei bodenständigem
Unterricht nur den Sinn haben: „Jeder Lehrer muß sich
in den heimatkundlichen Stoff einarbeiten und zum min-
desten für sein Fach ein gründlicher Kenner des Schulortes
und seiner Umgebung sein!"
1909 -
Hamburg
: Boysen
- Autor: Stoll, Hermann
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
— Vii —
Die Sprache ist mit Absicht so gewählt, daß sie höher liegt, als die Sprache der Schüler unserer Volksschule. Ich glaube, daß der Schüler allein dadurch sprachlich gefördert werden kann, daß man ihm gute sprachliche Vorbilder darbietet und ihn veranlaßt, diese Vorbilder nachzuahmen.
Natürlich ist es unmöglich, in den letzten drei Jahren des Volksschulunterrichts den ganzen Inhalt des Buches zu bewältigen. Aber mir scheint, daß ein Schulbuch sehr wohl mehr Stoff enthalten dürfe, als in der Schule durchgearbeitet werden kann. Die Entlassung aus der Schule bedeutet doch nicht, daß die in der Schule behandelten Stoffe nun ganz zurücktreten müßten, daß sie durch andere Stoffe, die das Berufsleben bietet und fordert, ersetzt werden müßten. Vielmehr soll ein gutes Schulbuch mit ins Leben hinausgenommen werden und sich auch weiterhin als fruchtbar erweisen; vor allen Dingen soll ein Lesebuch weiter wirken.
Ein Beurteiler des Buches hat die Frage aufgeworfen: für wen es eigentlich bestimmt sei; für einen ärmeren Schüler sei es zu teuer; für einen Schüler höherer Schulen enthalte es zu wenig Stoff; wenn wirklich ein Volksschüler sich das Buch anschaffen solle, so müsse man für die Anschaffung aller Bücher, die er nötig habe, etwa 20 Mark rechnen. Ich bin jedoch der Meinung, daß ein Aufwand von 20 Mark an Schulbüchern für jeden Volksschüler nicht zu hoch gegriffen ist, denke dabei freilich an die Schulverhältnisse hier bei uns in Hamburg, wo den Schülern ihre Bücher — wenn auch nicht ganz unentgeltlich — vom Staate geliefert werden. Überdies meine ich, daß eine Beschränkung des Stoffes in der in diesem Buche gezeigten Weise auch für den Unterricht an höheren Schulen segensreich sein dürfte, und daß der hier gebotene Stoff, wenn er durch gründliche Lektüre von Quellenschriften in gehöriger Weise vertieft wird, auch für den Unterricht an einer höheren Schule als Lernstoff völlig ausreichend sei.
Allen denen, die mir bei meiner Arbeit mit ihrem Rat zur Seite gestanden haben, sage ich auch an dieser Stelle meinen herzlichen Dank.
Hamburg, im Juli 1908.
H. Stoll.
1868 -
Braunschweig
: Schwetschke
- Autor: Blanc, Ludwig Gottfried, Lange, Henry
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Europa
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
'
Vi Vorwort.
Buch bestimmt ist, in Berlin, dem regsten Mittelpunkt der
geographischen Wissenschaften für Deutschland (zu jener Zeit),
lebt und mit allen Hülfsmitteln zu dieser Arbeit reichlich aus-
gestattet ist. Mit dem treuesten Fleiß und mit sicherem Tact
hat er die schwierige Arbeit durchgeführt." Mit Dank erkannte
er Mahlmann's Theilnahme an der Arbeit an und überließ
sie ganz seiner ferneren Obhut.
Ein zu früher Tod Mahlmann's (1848) war die Ver-
anlassung, daß die sechste Ausgabe abermals durch den Verfasser-
besorgt wurde. Als aber eine siebente Ausgabe nöthig wurde
und Blanc bei seinem vorgerückten Alter und anderweitigen
Arbeiten und Studien es nicht möglich machen konnte, den Wunsch
des Verlegers zu befriedigen, gelang es ihm den berühmten
Pädagogen und Verfasser zahlreicher werthvoller Schriften, Ur.
Adolph Diesterweg für dieselbe zu gewinnen. Da das Werk
zum Gebrauch beim Unterricht in Schulen und Familien sowie
zum Selbstunterricht bestimmt ist, so war es von besonderem
Werth, einem Adolph Diesterweg die Bearbeitung zu über-
lassen.
Die Herren Lehrer dürfte es interessiren zu erfahren, wie
Diesterweg bei Uebernahme der Herausgabe der siebenten Auf-
lage das Werk beurtheilte, er sagt:
„Die bisherigen Auflagen vereinigten folgende Eigenschaften:
1) enthielt das Werk eine vollständige Geographie, so-
wohl die allgemeine als die specielle aller Länder, in solcher
Ansführlichkeit, daß sie alle Ansprüche eines gebildeten Mannes
befriedigte, nicht in trocknen, statistischen Notizen und Ncmen-
claturen, sondern —• besonders was die merkwürdigsten Städte
aller Länder betraf — in lebendigen und ausführlichen Schilde-
rungen ;
2) vereinigte es mit der Geographie, im herkömmlichen Sinne
des Worts, die Hauptlehren der Physik, der Geschichte
der Erde (Geognosie mid Geologie), der Meteorologie
und Astronomie;
1865 -
Zwickau
: Zückler
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 11
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
0eit der Zeit, wo mit den übrigen Schulbüchern auch dieses
dritte „für die Oberclassen der Volksschule" aus dem Verlage
der K. Kreisdirection hier in den des Unterzeichneten übergegangen
ist*), haben sich diese Lehrmittel fortdauernd der besonderen Pro-
tection der hohen Kirchen- und Schulbehörde der K. Kreisdirection
zu erfreuen gehabt und daher ist auf deren Verbesserung im Laufe
der Zeit immer ein sorgsames Augenmerk gerichtet geblieben.
Den gegenwärtigen Anforderungen entsprechend ist nun auch diese
eilfte verbesserte und vermehrte Auslage veraustaltet worden,
wobei, unter Berücksichtigung der Winke und Wünsche sachkundiger
Männer, der bisherige Inhalt einer sorgfältigen Durchsicht und
theilweisen Umarbeitung unterworfen worden. Ferner sind viele
Beschreibungen resp. Schilderungen beigefügt; die Geographie ist
beinahe 'ganz umgearbeitet, namentlich die von Deutschland sehr
vervollständigt, auch eine Zeittafel beigefügt worden, die gewiß will-
kommen sein wird, so hd^es in seiner dermaligen Gestalt nicht nur
dem Titel als Lehr- Lesebuch, sondern auch als Mitgabe fürs
Leben entspricht. * ap*»»
*) Die bei der K. Kreisdirection zu Zwickau in Verwaltung besindliche
„D öhnerstiftung" — aus dem Ertrage der bis zum I. 1849 verkauften
Schulbücher wie aus dem für Verlagsrechte und Vorräthe von mir eingezahl-
ten Kapitale gebildet — iß zu Unterstützung unbemittelter Schulgemeinden
durch Überlassung von Freiexemplaren dieser 3 Schulbücher errichtet und nach
ihrem allverehrten Stifter benannt worden. Schulgemeinden, wo diese Bücher
eingeführt sind oder werden sollen, wollen sich daher durch ihre Vorstände zu
Erlangung von Freiexemplaren für Unbemittelte mit ihren deßfallsigen Ge-
suchen an die K. Kreisdirection zu Zwickau wenden. D. V.
>.
1910 -
Breslau
: Dülfer
- Autor: Jahn, Ernst
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerseminar
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Inhalt: Zeit: Neuzeit
- Geschlecht (WdK): Jungen
Verlag von Lar! Dülfer in breslau.
Zur deutschen Literatur.
Girr Kitfsbuch
für den Unterricht in Seminaren und höheren Schulen
sowie für die Fortbildung des Lehrers.
Von
Lic. E. Fischer,
König!. Seminardirektor.
Vierte vermehrte Auflage.
Viii u. 176 S. gr. 8°. Brosch. 2 Mk., in Halbleinenband mit Titel 2,40 Mt, in
Halbleinenband mit Titel und durchschossen 2,80 Mk.
lbd- Das von dem Verfasser auf Grund der neuen Lehrpläne bearbeitete Merkchen
ist in zahlreichen Seminaren als Unterrichtsbuch in Gebrauch.
„Das vorliegende Hilfsbuch enthält in seinen Gliederungen, Vergleichen
und Charakteristiken eine reiche Fülle von Material. Es ist ein sicherer
Führer für alle diejenigen, welche die wichtigsten Werke der Literatur im Überblick nach
Inhalt und Form rasch kennen lernen oder wiederholen wollen. Dazu legt das Buch dem
Unterrichtenden keine Fesseln an, sondern gewährt ihm die Möglichkeit, den Stoff nach
Bedürfnis zu erweitern, zu kürzen oder umzugestalten. Dem Schüler erleichtert es die
häusliche Vorbereitung und Wiederholung. Wir empfehlen das Buch aufs beste."
(Deutsche Lehrerzeitung 1909 Nr. 13.)
Msetkunde.
Ein Handbuch für den evangelischen Religionsunterricht
in Seminaren wie auch für Lehrer und Lehrerinnen.
Von
G. harnisch.
König!. Seminardirektor.
Zweite verbefferte Auslage.
Größere Ausgabe.
l. Teil. Einleitung ins Alte Testa-
ment. Mit 3 Karten. Xvi u. 254 S.
gr. 8°. Brosch. 3 Mk., in Leinenband
mit Titel 3,00 Mk.
Ii. Teil. Einleitung ins Neue Testa-
ment. Mit 3 Karten. Viii u. 306 S. !
Brosch. 3,40 Mk., in Leinenband mit
Titel 4 Mk.
Gekürzte Ausgabe.
I. Teil. Einleitung ins Alte Testa-
ment. Iv u. 152 S. gr. 8°. Brosch.
1,80 Mk., in Halbleinenband mit Titel
2.20 Mk.
Ii. Teil. Einleitung ins Neue
Testament. Ii u. 190 S. Brosch.
2.20 Mk., in Halbleinenband mit Titel
2,60 Mk.
0®©- Vorliegende neue Bibelkuude ist bereits in einer ansehnlichen Zahl von
Seminaren in den Unterrichtsgebrauch eingeführt und den Zöglingen zur An-
schaffung empfohlen worden.
„Um niehrfach geäußerten Wünschen zu entsprechen, hat der bekannte Verfasser,
dessen größeres Handbuch schon seit längerer Zeit von Lehrenden und Lernenden
eifrig benutzt wird, seine Bibelkunde auch in einer gekürzten Ausgabe erscheinen lassen,
deren Umfang genau für die Bedürfnisse des Seminars berechnet ist. Da die
gesicherten Ergebnisse der neueren Bibelforschung auch in der gekürzten Ausgabe in über-
sichtlicher und praktischer Form dargeboten werden, wird diese unter den Seminar-
büchern bald eine hervorragende Stelle einnehmen."
(Jahrbuch s. Semin. u. Präpar. s. 1909.)
1913 -
Leipzig
: Dürr
- Autor: Nolte, Gustav
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Herford
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
— 89 —
Deshalb muß vor allem jedem Lehrer volle Freiheit gelassen
werden, diese mannigfache neue Arbeit so oder anders zu gestalten.
Die Freude am eigenen Schaffen darf nicht durch enge Vor-
schriften und kleinliche Überwachung vereitelt werden.
Wie überall, so kann uns auch im heimatkundlichen
Unterricht nur freiwillige und freie Arbeit bessere und er-
sprießlichere Wege ebnen.
Und mit welchen Gründen können wir zu dieser freiwilligen
Vor- und Mitarbeit auffordern, für eine allseitige und gründliche
Heimatkunde, für den bodenständigen Unterricht eintreten?
Gründe für den bodenständigen Anterricht.
1. Die Schüler sollen eine gründliche Kenntnis ihrer Heimat
gewinnen.
2. Der Wirklichkeitsunterricht soll dem auch in Zukunft nicht ganz ent-
behrlichen Wortunterricht nicht nur gleichberechtigt und neben-
geordnet zur Seite treten, sondern ihm gegenüber vorberechtigt,
ihm übergeordnet sein, also die allersorgsamste Pflege erhalten.
3. Deshalb soll die Anschauung tatsächlich in möglichster Aus-
^ dehnung zur Grundlage des Unterrichts werden, wobei nicht
vergessen werden darf, daß stets die Wirklichkeit auch dem
besten Anschauungsbild vorzuziehen ist. Auch Präparate,
Modelle, Mikroskop, Lichtbild usw. unterstützen den Wirk-
lichkeitsunterricht, dem in umfangreicher Weise unterrichtliche
Spaziergänge dienen.
4. Die Schüler sollen zu eigener Beobachtung und selbständiger
Arbeit in bester und weitestgehender Weise angeleitet und
befähigt werden. Besonderer Wert wird auf die freiwillige,
aus Lust und Neigung geborene Beschäftigung gelegt.
5. Schule und Elternhaus können dabei in nähere Verbindung
treten. Eltern, Geschwister u. a. sind eher in der Lage und
mehr geneigt, sich mit den Arbeiten der Schule zu befassen
und an ihrer Erledigung Anteil zu nehmen. Sie werden
mehr als jetzt den Schulangelegenheiten ihre Aufmerksamkeit
zuwenden, weil die Schularbeiten ihnen selbst viel Nahe-
liegendes, Wichtiges, Wissenswertes, Fragen und Aufgaben
des täglichen Lebens bringen. Heute fühlen sich die Er-
wachsenen meist durch die weltfremde und spröde Art der
1913 -
Leipzig
: Dürr
- Autor: Nolte, Gustav
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Herford
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
— 103 —
Vielleicht wäre es angebracht, in diesen Heimatbüchern die
Stoffe nach Spaziergängen zu ordnen.
Ferner wird man in der engsten Heimat zahlreiche naturwissen-
schaftliche Aufnahmen für den Lichtbildunterricht machen und für
diesen Einrichtungen schaffen, so daß man die Spaziergänge im Bild
wiederholen, ergänzen, vertiefen, vorbereiten kann.
Auch wird man es nicht versäumen, die Schüler möglichst aus-
giebig zu eigenen Versuchen und Arbeiten im Schulgarten und zu
Hause, zur Herstellung und Unterhaltung von Aquarien und Terrarien,
zur Anlegung und Vermehrung von Sammlungen usw. anzuregen
und anzuleiten.
Das Mikroskop wird den Schülern eine neue Welt der Beob-
achtung und zugleich ein neues Feld der Arbeit erschließen; denn
der bodenständige Unterricht betätigt seine Wertschätzung wirklicher
Anschauungen auch dadurch, daß er Anwendung von der Erkenntnis
macht, daß eine einzige Betrachtung im Vergrößerungsglase mehr und
dauernderen Erfolg hat als der anschaulichste Wortunterricht, und
daß man durch eigene Arbeit am besten lernt.
Die Elektrizität wird dann nicht mehr allein nach ihren Er-
scheinungen, Gesetzen und allgemeinen Anwendungen, sondern auch
nach der Seite hin behandelt werden, daß unbedingt auch ihre Aus-
Nutzung hier in der Heimat, ihre Bedeutung sür unsern Ort und
unsere Gegend ausreichend besprochen wird (elektrotechnische Geschäfte
und Fabriken, Elektrizitätswerk, Überlandzentrale).
Diese Andeutungen mögen genügen sür die Behauptung, daß
ein bodenständiger Unterricht, wie überall, so auch in der Natur-
geschichte, das größte Gewicht legt:
1. auf die eigene Beobachtung, auf die natürlichste, klarste und
häufigste Anschauung,
2. auf die eigene Beschäftigung des Schülers
und durch dies alles zugleich auf die Vermittlung der best-
möglichen Kenntnis der Heimat.
Der Erdkunde wird der bodenständige Unterricht mannigfaltige
Anregungen zu genauen Beobachtungen und Untersuchungen geben
und damit ein ganz neues Arbeitsfeld zuweisen. Die Heimat, die uns
allen räumlich so nahe liegt, im Hinblick auf gründliches erdkundliches
Wissen bisher aber durch die Schule meist ebenso unbeachtet geblieben
ist wie das entlegenste Land, wird eine Quelle vielseitigster, lehr-
reichster und wertvollster Arbeiten und Erkenntnisse werden. Zu
1862 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Seydlitz, Ernst von
- Auflagennummer (WdK): 10
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
(
Vorwort.
^chon bei Herausgabe der Neubearbeitung des „geographischen Leitfadens von Ernst von
Seydlitz" in seiner achten Auflage war cs der Plan des Herrn Verlegers, das mit besonderer
Vorliebe von ihm gepflegte Buch gleichzeitig in den Grenzen seines ursprünglichen Umfanges
erscheinen zu lassen, zumal der Wunsch nach einem derartigen Auszüge, der, mit Ausschei-
dung von allem Detail, nur den unentbehrlichsten Lernstoff in klarer und übersicht-
licher Weise enthielte, wiederholt laut geworden war. Wenn demselben gleichwohl erst jetzt,
unmittelbar nach dem Erscheinen der zehnten Auflage *), Genüge geschieht, so hatte diese
Verzögerung einfach ihren Grund in der Erwägung, zunächst im Interesse des Unterrichtes
dem größeren Leitfaden durch Benutzung der in Lehrstunden gemachten Erfahrungen, so wie
durch unabläßiges Bessern und Bereichern eine derartige Vervollkommnung zu geben, daß er
eine zuverläßige Grundlage für die engere Fassung gewähren könnte.
Von dieser aus sind nun die den besten Quellen entnommenen statistischen Berichti-
gungen, — wobei die Bereitwilligkeit, mit welcher das Königl. statistische Bureau in Berlin
die Ergebnisse der neuesten Volkszählung zur Benutzung mittheilte, auch hier dankbar hervor-
gehoben wird, — ferner die von Fachmännern dringend gewünschten geschichtlichen Ucb er-
blicke, endlich die ansehnlich vermehrte Zahl der geographischen Skizzen dem vor-
liegenden Leitfaden, innerhalb der ihm zugemessenen Grenzen, zu Gute gekommen.
Ueber den Nutzen, welchen diese Skizzen dem Unterricht gewähren , herrscht einstimmige
Anerkennung: dem Schüler wird dadurch eine Anleitung gegeben zum leichteren Verständniß
und zum Lesenlerncn der Landkarte» dem todten Auswendiglernen wird gesteuert, die Ausbil-
dung der Anschauung wesentlich gefördert. Findet diese zeichnende Methode bet dem geogra-
phischen Unterricht in der Weise Eingang und Anwendung, daß der Lehrer selbst mit der
Kreide auf der Klassrntafel das geographische Bild skizzirt und von den Schülern reproductren
läßt, so werden die Klagen über Halbheit und Unsicherheit der geographischen Kenntnisse, oder
über die unzureichende Stundenzahl, die diesem Unterrichtszweige zugemessen sei, mehr und
mehr verschwinden.
*) Schul-Geographie Zehnte, wesentlich verbesserte und vermehrte Bearbeitung des Leitfadens str den
geographischen Unterricht von Crnst von Seydlitz. Mit achtundvierzig in den Text gedruckten Abbil-
dungen und geographischen Skizzen. Nebst einem geographisch-geschichtlichen Namen- und Sach-
Register. Preis des ungebundenen Exemplars 22j Sgr. Breslau >862, Ferdinand Hirt's Verlag.