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1. Kleine Erdkunde - S. 62

1885 - Halle : Anton
Das europäische Rußland. wirkt. Die größten Ströme sind: a) Die Petsch 0 ra entspringt auf dem Ural und wiudet sich durch Moos- und Sumpsfluren zum Eismeer; b) die Dwina 2) mündet in das Weiße Meer; e) die Retoa3), der Ab- fluß des Ladogasees, geht zum Finnischen Meerbusen; ä) die Diiu«*) ent- springt auf den Waldaihöhen, durchströmt den nördlichen Landrücken und mündet in den Rigaischen Meerbusen. Die größten Seeen sind der Onega- f ee5) und der Ladogasee.6) Im nördlichen Teile des Tieflandes ist das Klima sehr rauh; daher zieht hier der Gürtel der Tund ras, unfrucht- bare Moos- und Flechtenfluren, die im Winter mit den Eisflächen des Eis- meeres eine einzige Ebene bilden. Südlicher beginnt der Gürtel der Wälder, mit ungeheuren Forsten und großem Reichtum an Pelztieren. 1) A, 5. 2) A. 5. 3) A. 5. 4) A. 5. 5) A. 4. 6) A. 4.

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1. Grundriß der Erdkunde - S. 105

1882 - Halle : Anton
Das europäische Rußland. 105 (§ 216.) Bodengestalt und Bewässerung. Wagrechte Glie- derung. Im 0 geht Rußland in die Landmasse von Asien über; im Ix, W und S wird es durch einschneidende Meeresteile gegliedert (Angabe nach der Karte). Senkrechte Gliederung. Rußland lehnt sich nur im 0 an Gebirgsland; die Hauptmasse des Reichs ist Tiefland; ein von Sw nach No streichender Landrücken bildet die Wasserscheide der Hauptströme und teilt Rußland in das nordrussische und südrussische Tiesland. (§ 217.) Das nordrussische Tiefland. Es wird im 8, 0 und W durch Erhebungsmassen geschlossen. a. Der nordrussische Landrücken ist die nordöstliche Fortsetzung der norddeutschen Seeeuplatte (§ 71); im Quellgebiet der Wolga wölbt er sich zu den 300 m hohen, dichtbewaldeten Waldsihöhen, streicht gegen 1x0, ist wechselnd in der Breite und verlaust in den Vorhügeln des Ural. b. Der Ural1) beginnt am nördlichen Eismeere und erstreckt sich an 300m. weit nach 8 bis über das Quellgebiet des Uralflusses hinaus. Er beginnt als" wüster Ural, setzt sich fort als erzreicher Ural und endet im 8 als waldreicher Ural. Seine zahlreichen Gewässer fließen im W zur Petschora und Wolga, im 0 zum Ob. Das mittelste Gebirgsrevier ist ein flachscheiteliger Höhenzug, reich an Gold, Platin und Schmncksteinen, daher der Sitz starken Bergbaus; der Hauptort des Bergbaus ist Katharinen- bürg. c. Die finnische Seeenplatte bildet die Landecke zwischen dem bott- nischen und sinnischen Meerbusen; sie ist eine niedrige, fast wagrechte felsige Hochfläche, welcher eine Wasserscheide fehlt und auf der deshalb zahllose kleine Seeeu und Moore mit Felsgetrümmer wechseln. d. Das Tresland dehnt sich in einer Erstreckung von 250 M. vom Ural bis zur Ostsee; im Ix des finnischen Meerbusens reicht es bis zur finnischen Seeenplatte. Die Bewässerung wird im 0 durch große Ströme, im W teilweis durch Seeeu bewirkt, a) Die Petschora2) entspringt ans dem Ural und windet sich durch Moos- und Sumpffluren zum Eismeer, b) Die Dwina3), das Seiteustück der deutschen Weser (warum?), mündet durch die Dwinabucht in das weiße Meer, e) Die Newa^) ist der Abfluß des Ladogasees, daher trotz ihres kurzen Lanss sehr wasserreich und geht zum finnischen Meerbuseu. ä) Die Düna^) entspringt auf 'den Waldaihöhen, durchwäscht deu Landrücken und strömt zum rigaischen Meerbusen. Die größten Seeenbecken sind: der 0negasee^), der Ladogasee'), der größte und zugleich das Sammelbecken für zwei andere (welche?), der Jlmensee und der Peipnssee. Im N ist das Klima sehr rauh; daher ist er der Gürtel der Tundren, d. i. Moos - und Flechtenfluren, die im Winter mit der Eisfläche des Meeres eine ununterbrochene Ebene bilden. Süd- licher zieht der Gürtel der Nadelwälder mit ungeheuren Forsten und großem Reichtum an Pelztieren; deshalb ist hier Jagd die wichtigste Nahruugsquelle. Die dünne Bevölkerung der Ebene hat den Mangel'cm großen Städten zur Folge. An dem für den Handel fast verschlossenen weißen Meere liegt nur die Hafenstadt Ar ch an gel, kaum von 20 T. E. bewohnt, aber das Wunder des nördlichen Rußlands; bedeutender sind die 1) Felsgürtel. 2) A. 6. 3) A. 6. 4) A. 6. 5) A. 6. 6) A. 5. 7) A. 5.

2. Kleine Erdkunde - S. 71

1902 - Halle Leipzig : Anton
Das europäische Rußland. Unter der Oberherrschaft der Türkei steht die von einem christlichen Statt- halter verwaltete Insel Kreta. Aufgaben: 1. Bestimme die Lage a) des Jonischen Meeres, t>) des Adria- tischen Meeres zur Balkäa-Halbinsel! 2. Bestimme die Lage der Straßen zwischen dem Asowschen Meere und dem griechischen Jnselmeere zu einander! 3. Welche Be- deutung hat der Wasserweg über Konstantinopel für Rußland? 4. Erkläre, warum die Flüsse von N. nach S. an Lauflänge abnehmen! 5. Welche Stadt hat wärmere Sommer, Athen oder Bukarest? 6. Erkläre die günstige Handelslage von Konstan- tinopel und Korinth! 7. Gieb an, wodurch sich die Lage beider Städte unterscheidet! Iv. Slawenländer. Das europäische Rußland. [10 mal so groß wie das Deutsche Reich, mit etwa 20 E. auf 1 qkm] 178] Lage nach der Karte. 179] Bodenform und Bewässerung. In Rußland findet sich) nur im O. Gebirgsland, Die Hauptmasse ist Tiefland. Ein von S.w. nach N.o. verlaufender Landrücken bildet die Wasserscheide der Haupt- ströme und teilt das Tiefland in das Nordrussische und das Südrussische Tiefland. 180] \. Das Nordrufstfche Tiefland wird im S., O. und W. durch Erhebungsmassen geschlossen. a. Der Nordrussische Landrücken ist die n.ö. Fortsetzung des preußischen Landrückens (§ 36). Er erhebt sich im Quellgebiet der Wolga zu den 300 m hohen, dichtbewaldeten Wal bat höhen, zieht n.ö., wird vielfach von Tiefland unterbrochen und verläuft in den Vorhügeln des Ural. b. Der Ural (d. i. Felsgürtel) beginnt am Nördlichen Eismeere und erstreckt sich bis über das Quellgebiet des Urälflusses hinaus. Er ist ein sanft ansteigender, im S. bewaldeter Gebirgszug, in seinem mittleren Teile reich an Gold und Platin, daher hier Sitz starken Bergbaus. c. Die Finnische Seeenplatte1) bildet die Landecke zwischen dem Bosnischen und dem Finnischen Meerbusen. Sie ist eine niedere Hoch- fläche, auf der zahlreiche Seeen und Moore mit Felsgetrümmer und einigem Fruchtland abwechseln. Hauptort ist die Handelsstadt Helsingförs am Finnischen Meerbusen (81). ci. Das Tiefland dehnt sich fast 2000 km weit vom Ural bis zur Finnischen Seeenplatte und zur Ostsee aus. Die Bewässerung wird im ö. Teile durch große Ströme, im w. Teile teilweis auch durch Seeen bewirkt. Die größten Ströme sind: a) die Petsch öra entspringt auf dem Ural und windet sich durch Sumpf- und Moosfluren zum Eismeer; b) die Dwina mündet in das Weiße Meer; c) die Newa, der Abfluß des Ladogasees, geht zum Finnischen Meerbuseu; ä) die Düua entspringt auf den Waldaihöhen und mündet in den Rigaischen Meerbusen. Die größten Seeen sind: der Onegasee und der Ladogasee. Im u. Teile des Tieflandes ist das Klima sehr rauh; daher zieht hier der Gürtel der Tundren, unfruchtbare Moos- und Flechten- *) Nach der Landschaft Finnland.

3. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 151

1837 - Heidelberg : Winter
Europa. Urallgnd. 151 §. 7. Lintheilung. — Man cheilt dies; große Land nach natürlichen Grenzen ein in: I. Die nordwestliche Abdachung, oder die Stromgebiete der Newa, der Düna und Finnland. Ii. Die nördliche Abdachung, oder die Stromgebiete der Dwina, der Petschora und die Halbinsel Kola. Iii. Das östliche Rußland, oder das Gebiet der Wolga. Iv. Die südliche Abdachung oder die Stromgebiete des Dons, des Dncpers und des Dniesters und Kaukasien. I. Die nordwestliche Abdachung. Die Newa, durch welche das Wasser des Ladogasees in den finnischen Meerbusen geht, ist nur 9 Meilen laug und 1200 Fuß breit. Aus dem Onega in den Ladvga gebt der Swir- fluß 25 Meilen lang und in den Onegasee die Wodla 20 Meilen lang aus dem Wvdlasec; — Die D ü n a, 140 Meilen lang, entspringt an der Westseite des -Wolchonskischeu Waldes, stießt durch die Seen Ulla und Plavia, und mündet sich in den livlaudischeu oder Rigaischen Meerbusen. — Küstenfiüsse im W.: Windau, gebt in die Ostsee; — Pcrnau, geht in den Rigaischen Meerbusen; — Ulea mit dem Uleasee mündet sich in den bothnischeu Meerbusen auf der Ostseite desselben. Seen (russisch Oscrvi): —- 1. Onega, 30 -Meilen lang und 10 Meilen breit, mit vielen Inseln, einige aus Marmor- felsen. — 2. Ladoga, 292 stsjmeileu, mit vielen Inseln. — 3. Peipussee (russisch Tschndskvi-Oseroi, tschudisches Meer), 10 Meilen lang, 5^2 A?eilen breit und in Verbindung mit dem Pleskowsee. Der Ausfluß des Pcipussces ist die Narwa oder Narrow a, mit einem Wasserfall, welche sich in den fin- nischen Meerbusen mündet. — 4. I l m cnscc, 6 Meilen lang und 4 Meilen breit, hat Inseln und ist durch die Wolchow mit dem Ladogasee verbunden. — 5. Imandrasee, im N. 15 Meilen lang und 4 Meilen breit. ~~ 6. Die Sa i sän sec u in Finnland, 40 Meilen lang. Mehrere Kanäle, z. B. — der Ladogakanal, 25 Mei- len lang, verbindet die Wolchow mit der Newa; — Wischnei- Wolvtschok die Newa mit der Wolga; — der Beresi nifche und — der Ogiuskische die Ostsee und das schwarze Meer. Städte: St. Petersburg, auf beiden Seiten der Newa, 420,000 Einw. Kronstadt, im finnischen Meerbusen, 20,000 Einw. Vlowogorod welikii, am Ausflüsse der Wolchow, 15,000 Einw. Heval, am finnischen Meerbusen, 16,000 Einw. Dorpat oder Dörpt, nahe am Peipussee, yooo Einw. witebsk, an der Düna, 15,000 Einw. 2ücj<l, am r. U. und der Mündung der Dnua, 42,000 Einw.

4. Kleine Geographie für Töchterschulen und die Gebildeten des weiblichen Geschlechts - S. 137

1857 - Königsberg : Bornträger
137 Das europäische Rußland. Klima: 1) Im Polar-Erdstriche friert das Quecksilber schon im September, das Eismeer und weiße Meer ist nur 4 Monate eis- frei. In den kurzen Sommern viel Nebel und Höherauch. Nur der Mensch und das Nennthier trotzen diesem Klima. 2) Der sciite Erd strich, milder. Auf den langen und kalten Winter folgt plötzlich ein recht warmer Sommer. Im Juni und Juli sind die Nächte so hell wie die Tage. Im September Anfang des Winters. 3) Der gemäßigte Erdstrich. Fast wie im nördlichen Deutschland: nur etwas stärkere Kälte im Winter, und größere Hitze im Sommer. 4) Der warme Landstrich hat einen zeitigen und ange- nehmen Frühling, einen heißen und trockenen Sommer, einen herr- lichen und fruchtbaren Herbst und einen kurzen Winter; wenig Schnee. Auf den Steppen viel Hitze; Salz und Heuschrecken. Gewässer: 1) Das Eismeer mit 2 Meerbusen: a) dem weißen, b) dem karischen Meere, östlich von Nowaja Semlja. Die Waigatz und karische Straße. 2) Das baltische Meer mit 3 Meerbusen: a) dem bos- nischen, b) dem finnischen, c) dem Riga er Meerbusen mit der Insel Oesel. 3) Das schwarze Meer mit dem asowschen Meere und der Straße von Kassa. Landseen: 1) Das kaspische Meer, größer als die Hälfte von ganz Deutschland; 2) der Sai ma; 3) der Ladogasee mit der Newa; 4) der Onega mit der Swir; 5) der Peipus mit der Narwa; 6) der Jlmensee mit der Wolchow. Flüsse: A. Ins weiße Meer: die Dwina, mündet bei Archangel. 8. Jns Eismeer: die Petschora. C. Ins bairische Meer: 1) der Tornea, mit dem Muonio links, in den bottnischen Busen; 2) die Newa bei Schlüsselburg aus dem Ladoga abfließend, mündet bei Petersburg in den finnischen Meerbusen; 3) die Narwa oder Narowa aus dem Peipus in den finnischen Busen bei Narwa; 4) die Düna von der Wolgahöhe bei Dünamünde unweit Riga in den Rigaer Busen; 5) der Niemen (Memel) in Ostpreußen ins curische Haff. 8. Ins asowsche Meer: der Don bei Asow. 8. Ins schwarze Meer: 1) der Kuban vom Kaukasus, mündet unweit Kassa; 2) der Dniepr von der Wolgahöhe, bei Kiew vorbei, bildet bei seiner Mündung einen Liman (Meerbusen); 3) der Bog mündet eben da; 4) der Dnjestr oder Dnestr von den Karpathen in Galizien, bildet einen Liman.

5. Europa - S. 41

1888 - München : Oldenbourg
Osteuropa. — Nußland 41 fchobene Teil ist die Waldaihöhe, deren Gipfel aber nur wenig (kaum um 100 in) die mittlere Höhe des Plateaus über- ragen. — Der nördliche Teil desselben besteht hauptsächlich aus Gesteinen der Steinkohlenformation und ist besonders als Quell- gebiet großer Flüsse wichtig. Außerdem hat hier der Anbau des Hauses sein Zentrum. Der südliche Teil des Plateaus ist an seiner Oberfläche mit einer dichten schwarzen Modererde, dem soa. Tsctier- nofjom, bedeckt, die an Fruchtbarkeit mit den reichsten Marschen unserer Seeküsten wetteifert; daher gehört dieses Gebiet, das die größte Kornkammer Europas ist. zu den besser bevölkerten Strichen Rußlands. Nur das von Don und Donez durch- brocheue Gebiet ist infolge des geringen Niederschlags steppen- artig. — Von den Flüssen, welche dieses Plateau durchziehen, ist besonders der Don zu erwähnen, der fast bis zu feinem großen Knie Plateaustrom ist. Er entspringt fast am Nord- rande desselben, fließt anfangs südlich, hierauf südöstlich, bis er, nur wenige Meilen von der Wolga entfernt, sich gegen Süd- west wendet und im flachen Liman von Asow endet. 2. Die das zentrale Plateau umgebenden Tieflands- decken find folgende: a) Das arktische Tiefland, nördlich des 60. Breiten- grades. Seine wichtigsten Flüsse sind Petfchor a (ö), Dwina und Newa. Die Petschora kommt vom Uralgebirge, fließt fast nur durch unwegsame Nadelwälder und ergießt sich ins Eismeer. — Die Dwina entsteht aus zwei einander entgegenströmenden Quellflüffen und geht dann ins weiße Meer. — Die Newa ist der Abfluß des Ladogasees (lädoga) und mündet in das Ostende des finnischen Busens. — Von den Seen dieses Ge- bietes sind besonders der Ladogasee (18 T. qkm) und.onega- see [oncgci] (10 T. qkm) hervorzuheben; sie bilden in Verbin- dung mit den übrigen kleineren Seen wahrscheinlich den letzten Nest eines alten Meeresarmes zwischen Ostsee und weißem Meer. ^— Das Klima dieses Gebietes ist im Norden außer- ordentlich rauh; daher ist die Ebene auch sehr pslanzenarm. Hier erstreckt sich der völlig unwirtliche Gürtel der Tundren, das sind baumlose, nur mit Moos und Flechten bedeckte Flächen. Südlicher begiuut der Gürtel der Nadelwälder mit unge- Heuren Forsten und einem großen Reichtum an Pelztieren. Deshalb ist hier die Jagd die wichtigste Nahrungsquelle. Die Ebene ist, den Verhältnissen entsprechend, überaus dünn bevölkert ^ b) Das Wolgatieslaud; die Wolga entspringt aus der Waldaihöhe, strömt erst gegen Osten, dann, gezwungen durch die Vorhöheu des Ural, gegen Südeu und bei Sarepta, kurz

6. Grundriß der Erdkunde - S. 102

1908 - Leipzig : Hirt
102 Das europäische Rußland. gegen W. zur Petschöra und zur Wolga, gegen O. zum Ob. Das mitt- lere Gebirgsrevier ist reich an Gold, Platin/Eisen, Kupfer und Schmuck- steinen, daher ein Sitz starken Bergbaus. Der Hauptort des Bergbaus ist Jekaterinbürg; auch bei Perm wird viel Kupfer gewonnen. e. Die Finnische Seenplatte bildet die Landecke zwischen dem Bott- nischen und dem Finnischen Meerbusen. Sie ist eine niedere, fast wage- rechte felsige Hochfläche, welcher eine Wasserscheide fehlt, und auf der des- halb zahlreiche Seen und Moore mit Felsgetrümmer und einigem Frucht- land abwechseln. Hauptort ist die Handelsstadthelsingforsam Finnischen Meerbusen. Meerwärts liegt auf 7 Felseninseln die Festung Sweaborg s—borjj, das „nordische Gibraltar." ä. Das Tiefland dehnt sich in einer Erstreckung von fast 2000 km vom Ural bis zur Finnischen Seenplatte und zur Ostsee aus und senkt sich von den Bodenschwellungen des Nordrussischen Landrückens allmählich zum Eismeer. Die Bewässerung wird im ö. Teile durch große Ströme, im w. Teile teilweis auch durch Seen bewirkt. Die größten Ströme sind: a) Die Petschöra entspringt auf dem Ural und windet sich durch Moos- und Sumpffluren zum Eismeer, b) Die Dwina, das Seitenstück der deutschen Weser (warum?), mündet durch die Dwinabucht in das Weiße Meer; sie ist durch die Kanalverbindungen ihrer Quellflüsse die wichtigste Wasserstraße des n. Rußlands (weise nach!). 6) Die Newa ist der Ab- fluß des Ladoga-Sees zum Finnischen Meerbusen, daher trotz ihres kurzen Laufs sehr wasserreich; deshalb konnte hier der große Hafen Petersburg entstehen, ä) Die Düna entspringt auf der Waldai-Höhe und strömt zum Rigaischen Meerbusen. Die größten Seen sind:deronega-See, derlädo- ga-See, der größte und zugleich das Sammelbecken für zwei andere (welche?), der Ilmen-See und der Peipus-See. — Im nördlichen Teile des Tieflandes ist das Klima sehr rauh; daher zieht hier der Gürtel der Tundren, d. i. Moos- und Flechtenfluren, welche im Winter mit der Eisfläche des Meeres eine ununterbrochene Ebene bilden und im Sommer als eine graugrüne Fläche erscheinen, in der zwischen Sümpfen die Zwerg- birke und das isländische Moos küinmerlich gedeihen. — Südlicher be- ginnt der Gürtel der Nadelhölzer, in denen zahlreiche Pelztiere leben. Deshalb ist hier die Jagd eine wichtige Nahrungsquelle. Die Ebene Nord- rußlands ist sehr dünn bevölkert (hat doch Archangelsks, der 7 Monate im Jahre vereiste Hafen am Weißen Meere, nur 20 T. E.). Große Städte finden sich nur an der dem Handel günstigen Küste der Ostsee. 1) Hier wurde die Hst. St. Petersburg 1703 von Peter d. Gr. mitten zwischen den Sümpfen der Newa angelegt und in breiten, schnurgeraden Straßen ausgebaut: nach dem Sprichwort ist „jedes Haus ein Palast, jeder Palast eine Stadl", so ist z. B. der kaiserl. Winterpalast die größte Fürstenwohnung in Europa (1,5mill., davon 60 T. Deutsche). St. Petersburg ist von der Seeseite her durch die Seefestung Kronstadt gedeckt. An der Südküste des Finnischen Meerbusens liegt der befestigte Hafenort Rewal, an der Mündung der Düna die Handelsstadt Riga, die besonders Roggen nach dem getreidearmen Skandinavien und nach Deutschland und außerdem Flachs und Hanf ausführt. 2) Im Binnenlande führt eine Eisenbahnlinie von Riga über den Eisen- bahnknoten Dünaburg (?) und Wilna, den Hauptort von Litauen, nach Warschau, der ehemaligen Hst. des Königreichs Polen, das aus der Zeit der polnischen Könige J) D. i. Stadt des Erzengels; der kürzeste Tag dauert hier nur 3hz Std.

7. Theil 3 - S. 7

1834 - Königsberg : Bornträger
Das europäische Rußland. 7 A. die, welche ins weiße Meer gehen: die Dwina. Sie entsteht aus zwei andern Flüssen, und geht bei Archangel ins weiße Meer. B. ins Eismeer: ' die Petschora, nicht weit vom Uralgebirge. C. ins baltische Meer: 1. der Tor ne a, mit dem Muonko, links. Beide sind als Gränzflüsse gegen Schweden schon bei diesem Lande genannt worden. Der Tornea geht in den bottnischen Busen. 2. die Newa ist, wie schon gesagt, der Abfluß aus dem Ladogasee nach dem finnischen Meerbusen, und ist daher ein kurzer, aber breiter, ansehnlicher Fluß. Bei Schlüsselburg tritt sie aus dem Lndoga heraus, und bei Petersburg geht sie ins Meer. 3. die Narwa oder Narowa fließt in nördlicher Rich- tung aus dem Peipussee ab, und geht bei der Stadt Narwa in den finnischen Busen. 4. die Düna kommt von der Wolgahöhe, und geht un- weit Riga bei Dünamünde in den rigaer Meerbusen. 5. der Ni einen (Memel) geht nach Ostpreußen, und mündet hier ins curische Haff. I). ins asowsche Meer: der Don, ein großer Strom, machte sonst die Gränze zwischen Europa und Asien, und geht bei Asow ins Meer.^ E. ins schwarze Meer: 1. der Kuban; er kommt vom Kaukasus, fließt von Osten nach Westen, und fallt nahe an der Meerenge von Kaffa ins Meer. 2. der Dnepr ist einer der größten Ströme Europa's. Er entspringt auf der Wolgahöhe, und bildet unterhalb Kiew mehrere Wasserfälle und Strudel. Darum müssen hier die Schiffe ausgeladen, und die Waaren bis jenseits der Falle zu Wagen gebracht, dort aber wieder eingeladen werden. Bei seiner Mündung bildet er einen großen Meerbusen, hier Lim an ge- nannt. In diesen Liman mündet sich auch 3. der Bog, nicht zu verwechseln mit dem Bug, den wir in Polen als Nebenfluß der Weichsel nannten. 4. der Dniestr oder Dnestr kommt aus Gallizken von den Karpathen, und bildet bei seiner Mündung gleichfalls einen Liman. ,5. die Donau. Wir kennen sie schon von Deutschland, Ungarn und der Türkei her. Sie theilt sich bei ihrer Mündung in mehrere Anne, und nimmt vorher aus ihrer linken Seite den aus den Karpathen kommenden Pruth auf, , F. ins caspische Meer:

8. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen - S. 124

1891 - München : Oldenbourg
124 Osteuropa. Gebiet, das die größte Kornkammer Europas ist, zu den besser bevölkerten Strichen Rußlands. Nur das von Don und Donez durchbrochene Gebiet ist infolge des geringen Niederschlages steppenartig. — Von den Flüssen, welche dieses Plateau durchziehen, ist besonders der Don zu erwähnen. Er enspringt sast am Nordrande des Plateaus, fließt anfangs südlich, hierauf südöstlich, bis er, nur wenige Meilen von der Wolga entfernt, sich gegen Südwest wendet und im flachen Liman von Afow endet. 2. Die das Plateau umgebenden Tieflandsbecken sind folgende: a)^Das arktische Tiefland, nördlich des 60. Breitengrades. Seine wichtigsten Flüsse sind Petschora (ö), Dwina und Newa. Die Petschora kommt vom Uralgebirge, fließt fast nur durch unwegsame Nadelwälder und ergießt sich ins Eismeer. — Die Dwina entsteht ans zwei einander entgegenströmenden Qnellflüffen und geht dann ins weiße Meer. — Die Newa ist der Abfluß des Ladogasees (lädoga) und mündet in das Ostende des finnischen Busens. — Von den Seen dieses Gebietes sind be- sonders der Ladogasee (18 T. qkm) und Onegasee [ortega] (10 T. cikm) hervor- zuheben ; sie bilden in Verbindung mit den übrigen kleineren Seen wahr- scheinlich den letzten Rest eines alten Meeresarmes zwischen Ostsee und weißem Meer. — Das Klima dieses Gebietes ist im Norden außerordentlich rauh; daher die Ebene auch sehr pflanzenarm. Hier erstreckt sich der völlig nnwirt- liche Gürtel der Tundren, das sind baumlose, nur mit Moos und Flechten bedeckte Flächen. Südlicher beginnt der Gürtel der Nadelwälder mit ungeheuren Forsten und einem großen Reichtum an Pelztieren. Deshalb ist hier die Jagd die wichtigste Nahrungsquelle. b) Das Wolgatiefland; die Wolga entspringt aus der Waldaihöhe, strömt erst gegen Osten, dann, gezwungen durch die Vorhöhen des Ural, gegen Süden und bei Sarepta, kurz vor dem Eintritte in die kaspische Senke, nach Südosten. Ihre Mündung bildet ein Delta von mehr als 60 Armen. Nebenflüsse links: Kama; rechts: Oka mit der Moskwa. Die Oberflächenbeschaffenheit dieses Tieflandes zeigt große Ver- schiedenheit. Im oberen Teile desselben, besonders im Becken von Moskau, wird Obstbau getrieben, die Laubbäume überwiegen, und der Ackerbau ist ziemlich bedeutend. Dagegen beginnt südlich der Kama bereits das Steppen- gebiet und damit das Nomadenleben. Die Gegensätze der Jahreszeiten sind hier äußerst auffallend. Auf die glühend heißen Sommer, in denen die Pflanzen fast ganz verdorren, folgen strenge Wiuter mit gefürchteten Schnee- stürmen. Dieses Steppengebiet erstreckt sich nach Westen bis zum Dou. c) Das pontische Tiefland an der Nordküste des schwarzen Meeres. Es ist gleichfalls steppenartig, gewährt aber an vielen Stellen Anbau von Getreide; die Halbinsel Krim erzeugt in ihren durch die Berge geschützten Thälern treffliche Weine und Südfrüchte. d) Das Tiefland des Dnjepr; das obere Becken desselben zieht sich als die größte Snmpflandschaft Europas (Rokitnofümpfe) durch das Land, dagegen ist die Stromniederung im Mittellaufe sehr fruchtbar. — Der die Ebene durchfließende Dnjepr entspringt am Südabhange der Waldaihöhe; er schlägt erst westliche, dann südliche Richtung ein, und unterhalb Kiew (ki-es) beginnt der südöstliche Laus. An dieser letzteren Strecke bildet er zahlreiche Strudel und größere Stromschnellen, die sogen. Porogen. Nachdem er sich nochmals südlich gewendet, mündet er unweit Odessa ins schwarze Meer. Ein Nebenfluß des oberen Laufes, die Beresina (beresina), ist 1812 dem französischen Heere beim Rückzug aus Moskau verhängnisvoll geworden. Westlich vom Dnjepr breitet sich ein ziemlich ausgedehntes Plateau aus, das

9. Teil 1 = Untere u. mittlere Stufe - S. 196

1884 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
196 Kursus Ii. Abschnitt Iv. § 136. tische Landrücken in Norddeutschland ausgeht, und b) nach So. die Düna-Dousche Landhöhe; beide stehen mit dem südrussischen Landrücken in Verbindung. Der südrussische Landrücken beginnt am südlichen Ural und nähert sich den Karpaten; der West- und der südrussische Landrücken finden in der deutschen Tief- ebene ihre Fortsetzung (§ 23). — Das taurische oder Jailagebirge in der südlichen Krim fällt steil zum Meere ab. ■— Über Ural und Kaukasus vergleiche §§ 5 und 54! d. Hydrographische Verhältnisse. (§ 54, d.) Die weitausgedehnte somatische Tiefebene gestattet eine günstige Entwickelung der Flüsfe, welche das Land gleichmäßig nach allen Richtungen durchziehen. Sie gehören dem Gebiete der Ostsee, des nördlichen Eismeeres, des kaspischeu und des asowschen und schwarzen Meeres an. A. Der Ostsee strömen zu: 1. Die Weichsel; oergleiche §§ 25,3 u. 86,7! 2. Der Riemen (oder Njvmen); er entspringt im 8. des baltischen Laudrückens nördlich von Minsk, durchbricht denselben in nördlicher Richtung, wendet sich oberhalb Kowno nach W. und mündet in zwei Armen: Ruß und Gilge in das kurische Haff (§ 86,9); 3. Die Düna oder südliche Dwina; sie entspringt auf der Waldaihöhe, begleitet den Landrücken auf einer größeren Strecke in südwestlicher Richtung und durch- bricht ihn dann; sie mündet in den rigischen Meerbusen; 4. Die Narowa, welche aus dem Peipussee kommt; 5. Die Newa (Njewa), der „europäische St. Lorenzstrom"; sie ist der Ab- fluß vieler Seeen. Sie kommt aus dem Ladogasee; in letzteren mündet von 0. der Abfluß des Onegaseees, der Swir, und von 8. der Wolchow; dieser kommt aus dem Jlmensee. B. Dem nördlichen Eismeere fließen zu: 6. Die Onsga (Onjsga); 7. Die Dwina; sie entsteht aus zwei Quellflüssen, der westlichen Snchoua und der östlichen Wytschegda; beide entspringen am Nordabhang des nordrussischen Landrückens; 8. Der Mesen; 9. Die Petschora (Pjetschora), welche auf dem Ural entspringt; C. Dem kaspischen Meere strömen zu: 10. Der Uralfluß;. 11. Die Wolga; sie entspringt aus der Waldaihöhe und stießt bis zur Auf- nähme der Kama in östlicher Richtung; von hier wendet sie sich südwärts und durchbricht den südlichen Landrücken. In ihrem unteren Lauf verfolgt sie zuerst auch eine südliche, dann von Sarepta ab eine südöstliche Richtung und mündet in zahlreichen Armen in das kaspische Meer. Die Wolga ist auf 3000 km schiff- bar. Auf der linken Seite fließen ihr die Mologa und die Kama und auf der rechten Seite die Oka mit der Moskwa zu. I). Dem asowschen und schwarzen Meere gehören an: 12. Der Don mit dem rechten Nebenfluß Douetz;

10. Grundzüge der Geographie für Mittelschulen sowie zum Selbstunterricht - S. 119

1885 - München [u.a.] : Oldenbourg
Y. Osteuropa 119 infein (olanb). — Am schwarzen Meere löst sich die Halbinsel Krim vom Stamme ab; sie scheidet das schwarze Meer von dem asowschen; verbunden sind die beiden Meere durch die Straße vou Kertsch. §2. Bodeug estalt, Bewässerung und Klima. Rußland gehört größtenteils dem Tiefland an, doch erweist sich das große Flachland bei genanerer Betrachtnng bei weitem nicht so einförmig, als man bis jetzt geglaubt. Maßgebeudsürdiebodeuge st altrnßlandsi st einzentrales Platean von großer Ausdehnung, welches die einzelnen Becken des Tieflandes von einander scheidet. Daneben sind noch einige Randerhebungen von Bedeutung. 1. Die Hauptmasse des zentralen Plateaus erstreckt sich zwischen Dnjepr, der Wolga und dem unteren Don von Nw. nach So. und hat eine durchschnittliche Erhebung von 200—250 m. Der am meisten nach Nw. vorgeschobene Teil ist die Waldaihöhe, deren Gipfel aber nur wenig (kaum um 100 m) die mittlere Höhe des Plateaus überragen; sie ist besonders wichtig als Qnellgebiet großer Flüsse. Der s. Teil des Plateans ist an feiner Oberfläche mit einer dichten schwarzen Modererde, dem sog. Tschernosjom, bedeckt, die an Frnchtbarkeit mit den reichsten Marschen unserer Seeküsten wetteifert; daher gehört dieses Gebiet, das die größte Kornkammer Europas ist, zu den besser bevölkerten Strichen Rußlands. Nur das von Don und Donez durchbrochene Gebiet ist infolge des geringen Niederschlags steppenartig. — Von den Flüssen, welche dieses Plateau durchziehen, ist besonders der Don zu erwähnen. Er entspringt fast am N.-Rande desselben, fließt anfangs f., hierauf sö., bis er, nur wenige Meilen von der Wolga entfernt, sich gegen Sw. wendet und im flachen Liman von Afow endet. 2. Die das zentrale Plateau umgebenden Tieflandsbecken sind folgende: a) Das arktische Tiefland, n. des 60. Breitengrades. Seine wich- tigsten Flüsse sind Petschora, Dwina und Newa. Die Petschora kommt vom Uralgebirge, fließt fast nur durch uuweg- same Nadelwälder und ergießt sich ins Eismeer. — Die Dwina entsteht aus zwei einander entgegenströmenden Qnellflüffen und geht dann ins weiße Meer. — Die Newa ist der Abfluß des Ladogasees (lädoga) und mündet in das Ostende des sinnischen Busens. — Von den Seen dieses Gebietes sind besonders der Ladogasee und Onegasee (onega) hervorzuheben. — Das Klimci dieses Gebietes ist im N. anßerordentlich ranh; daher ist die Ebene anch sehr pflanzenarm. Hier zieht der völlig unwirtliche Gürtel der Tundren, d. s. baumlose, nur mit Moos und Flechten bedekte Flächen, bildlicher beginnt der Gürtel der Nadelwälder mit ungeheuren Forsten

11. Teil 2 - S. 34

1911 - Leipzig : Freytag
34 fast alle aus der Mitte des Landes und strömen von dort nach allen Seiten auseinander; die nach S. gerichteten erreichen ihr Ziel durch einen eigentümlichen Knick ihres Laufes. Sie alle haben riesige Wasser mengen, die besonders zur Zeit der Schneeschmelze auf lange Zeit hin für den Verkehr vollkommen ausreichend sind, können leicht miteinander verbunden werden, haben aber den Nachteil, daß sie einen großen Teil des Jahres hindurch mit Eis bedeckt sind. Immerhin bilden sie vorzügliche Verkehrswege. Der größte von ihnen und zugleich der größte Strom von Europa ist die Wolga (d. i. der Große Fluß). Sie empfängt zwei große Nebenflüsse, die Oka (spr. : Oka) und die Kama und mündet mit einem großen Delta in das Kaspische Meer. Ihre und des gleichfalls ins Kaspische Meer mündenden Uralflusses Wassermassen reichen aber nicht aus, um die verdunsteten Wasser mengen wieder zu ersetzen; deshalb liegt der Spiegel dieses größten Binnen- sees der Erde 26 m unter dem des Mittelländischen Meeres, und ein breiter Küsten- streifen bildet eine unter dem Meeresspiegel liegende große Senke, eine sogenannte Depression. In dieser befinden sich größere und kleinere Salzseen. Der zweit- größte Fluß ist der in das Schwarze Meer mündende Dnjepr (é), der durch seine Nebenflüsse mit der Weichsel in Verbindung steht. An seinem Zuflüsse Pripet (i) dehnen sich große Moorstrecken, die Rokitnosümpfe(i), aus; im Oberlaufe bekommt er als Zufluß die in der Geschichte bekannt gewordeneberesina (ré). Nach S. strömen ferner der Dnjestr (é) und ..der Bug in das Schwarze Meer und der Don in das flache Asowsche (óf) Meer. In das Baltische Meer ergießen sich der Njemen (é, d. i. der Deutsche Fluß), der auf deutschem Gebiete den Namen Memel führt, die Düna und die Newa. Die in das Weiße Meer fließenden nördlichen Ströme, die Dwina (á) und die Petschora(ó), liegen in einer so kalten Gegend, daß sie nur einen kurzen Teil des Jahres hindurch für die Schiffahrt in Betracht kommen. Große Seebecken ziehen sich von dem Finnischen Meerbusen herüber zum Weißen Meere. Die beiden größten, der Ladogasee (á) und der Onegasee (é) sind mit- einander durch einen Flußlauf verbunden, stehen durch die Newa mit der Ostsee und durch einen Kanal mit der Wolga in Verbindung. Der südwestlich von ihnen gelegene Peipussee hat ebenfalls einen Abfluß zum Finnischen Meerbusen. Nördlich davon liegen zahllose Seen, so daß man Finnland als das Land der tausend Seen bezeichnet hat. 6. Klima. Das Klima zeigt große Gegensätze zwischen Sommer und Winter, da die mildernde See ziemlich weit entfernt liegt. Der nördliche und der mittlere Teil bekommen ausreichende Niederschläge. Nach So. zu reicht der Regen für zusammenhängenden Baumwuchs nicht mehr aus; deshalb finden sich dort große Steppengebiete, die teilweise als Weide, teilweise auch noch für den Getreidebau benutzt werden. 7. Pflanzen- und Tierwelt. Mittelrußland hat große Wälder, in denen die Eiche und auch die Linde weit verbreitet ist. Das nördliche Rußland trägt hauptsächlich Birken und Nadelbäume. In dem an das Polarmeer grenzenden Teile ist der Boden fortwährend gefroren, so daß nur im Sommer, wenn die Oberfläche aufgetaut ist und sich ein Sumpf gebildet hat, Flechten und küm- merliche Moose gedeihen können. Die Eissteppe bezeichnet man als Tundra (u). Rußland hat im S. und in der Mitte ein ausreichend großes Gebiet für den Getreidebau und für Wälder. Während das mittlere Rußland viel Holz ausführen kann, ist Südrußland, namentlich das Gebiet der sogenannten „Schwarzen Erde ,

12. Europa, die fremden Erdteile und die allgemeine Erd- und Himmelskunde - S. 133

1908 - Trier : Stephanus
- 133 — Schiffbarkeit der Flüsse wird vielfach durch Stromschnellen wie auch durch Versandung der Mündungen erschwert und im Winter infolge der Kälte monatelang ganz aufgehoben. Von den russischen Flüssen fließen a) Zum Kaspischen Meer 1. die Wolga, d. i. die Große. Diesen Namen verdient der Fluß mit Recht; denn er ist nicht nur der große Fluß Ruß- lands, sondern von ganz Europa. Seine Quelle liegt auf einer Sumpfebene der Waldaihöhe. Die Wolga durchschneidet in einer Länge von 3400 km das russische Land und bildet eine Verkehrs- straße von unschätzbarem Werte. Kanalverbindungen gestatten den Fahrzeugen, von der Wolga aus andere Wasserwege zu erreichen, auf denen sie bis zur Ostsee, bis zum Asowschen und Schwarzen Meer, ja bis zum Eismeer gelangen können. Eigentümlich ist der Mittlern Wolga die Verschiedenheit in der Höhe ihrer Ufer. Dem niedrigen „Wiesenufer" der linken Seite liegt das höhere „Bergufer" gegenüber. An einer Stelle (bei Simbirsk) beträgt der Unterschied 180 in. Vor ihrer Mündung teilt sich die Wolga iu sehr viele Arme und bildet ein umfangreiches Delta mit vielen Strandseen. Ihre wichtigsten Neben- flüsse sind rechts die Oka (so lang wie der Rhein) mit der Moskwa, links die wasserreiche Kama. 2. Der Ural, vom Ural kommend, ändert zweimal seine Richtung fast rechtwinkelig. b) Zum Schwarzen und Asowschen Meere. 1. Der Don nähert sich der Wolga bis auf 60 km, wird aber durch deren Bergufer nach Südwesten abgelenkt. Sein Unter- lauf ist träge. 2. Der Dnjepr kommt vom Südabhang der Waldaihöhe und fließt dem Don im ganzen parallel. Rechts empfängt er den die Rokitnofümpfe durchfließenden Pripet. Unterhalb Cherson mündet der Dnjepr in einen seichten, im Sommer nur 2 m tiefen Busen, der auch den Bug aufnimmt. 3. Der Dnjestr kommt von den Karpaten und mündet füd- westlich von Odessa ins Schwarze Meer. c) Zur Ostsee. 1. Die Weichsel, vgl. I, 113. 2. Der Niemen oder die Memel, vgl, I, 111. 3. Die Düna hat ihre Quelle auch auf der Waldaihöhe; sie mündet in den Rigaischen Meerbusen. 4. Die wasserreiche Newa, die bei Petersburg in den Finnischen Meerbusen mündet, ist der 60 km lange Abfluß des Ladogasees, des größten Festlandsees in Europa (18 130 qkm, Württemberg nahezu gleichkommend). Derselbe hat schon die Gewässer des Onega- und Jlmensees sowie vieler sinnländischen Seen aufgenommen. ä) Zum Nördlichen Eismeer. 1. Die Dwina, aus zwei Quellflüssen zusammenfließend, er- gießt sich bei Archangelsk ins Weiße Meer. 2. Die Petschora, vom Ural kommend.

13. Nicolaisches Realienbuch - S. 172

1906 - Berlin : Nicolai
172 bahnbau (Sibirische Bahn). Die Halbinsel Krim trägt als Fortsetzung des Kaukasus das sonnige Jaila-Gebirge. Aus dem Tieflande erhebt sich im W. die Waldai-Höhe, das Quellgebiet mehrerer Ströme, die sich in dem weiten Tieflande zu ganz bedeutender Größe entwickeln. So führt die fischreiche Wolga gewaltige Wassermengen dem Kaspischen Meere zu. Der Dnjepr mit der Beresina ergießt sich in das Schwarze Meer, während die Düna in den Rigaischen Meerbusen mündet. Die Newa, ein Abfluß des Ladogasees (größter See Europas), welcher mit dem Onegasee in Verbindung steht, fließt au St. Petersburg vorüber in den Finnischen Meerbusen. In das Nördliche Eis- meer, das mit dem Weißen Meer tief in das Festland einschneidet, mündet die Petschora. Ins Weiße Meer ergießt sich bei Archangelsk, dem Ausfuhrorte für Holz, die Dwina. Fast sämtliche Flußgebiete werden untereinander und mit den Meeren durch zahlreiche Kanäle verbunden, doch muß die Schiffahrt des Eises wegen mehrere Monate hindurch ruhen. Auf den meisten Flüssen herrscht lebhafter Verkehr, zumal die Landstraßen wegen des Mangels an Steinen schlecht sind. Auch das Eisenbahnnetz ist nicht dicht. Nach Deutschland liefern die Flüsse Eisfische (Karpfen) und vom Stör den Kaviar, der meist aus Astrachan eingeführt wird. 3. Landschaften. In Rußland unterscheidet man von N. nach S. 5 verschiedene Gebiete, a) Die Tundren im N. sind kalte, mit Eis und Schnee bedeckte Flächen, die im kurzen Sommer etwa 1 m tief auftauen und sich dann mit Moos und Flechten überziehen. Samojeden und Lappen führen dort mit ihren Renntierherden ein Nomadenleben. Ihr Handelsmittelpunkt ist Archangelsk, b) Südlich von den Tundren erstreckt sich das Gebiet der Nadel- und Laubwälder. Die Waldungen bedecken das seenreiche Finnland, die nördlichen Ostseeprovinzen und Mittel-Rußland bis zu einer Linie, die von Lemberg über Nischni-Nowgorod nach dem Ural hinüber verläuft. Mächtige Sümpfe, z. B. die Rokitno-Sümpfe (Beresina 1812), unterbrechen die Waldgebiete. Die düsteren Nadelwälder werden nach S. von Birken, Pappeln, Eichen und Linden (Honig) abgelöst. Sie liefern Nutz- und Brenn- holz und die Rohstoffe zur Herstellung von Pech, Teer, Papier und Pottasche. Auch die Jagd auf Bären, 'Wölfe und edlere Pelztiere bildet eine Nahrungs- quelle. In der Haupt- und Residenzstadt St. Petersburg blüht infolge ihrer günstigen Lage in der Nähe der Newamündung Handel und Gewerbe (Webwaren, Maschinen, Tabak). Sie ist 1703 von Peter dem Großen ge- gründet worden. Unter den vielen großen Gebäuden nimmt der Winterpalast des Zaren die erste Stelle ein. Von der Seeseite aus wird Petersburg durch den Kriegshasen Kronstadt am Finnischen Meerbusen geschützt. Helsingfors und Reval liegen in diesem Gebiet und führen Holzerzeugnisse aus. Nischni- Nowgorod ist der Mittelpunkt des russischen Handels (größter Marktplatz für Pelz- und Lederwaren, türkische und persische Teppiche, Tee). Berühmt sind die dortigen Messen im Juli und August. — c) Im südlichen Teile der Ostseeprovinzen, in Polen und bis zu der Linie von Kischinew bis Saratow wird Ackerbau getrieben. Dort liegt das Gebiet der schwarzen Erde. Es ist ans Löß gebildet und mit schwarzem Humusboden untermischt. In

14. Nicolaisches Realienbuch - S. 172

1906 - Berlin : Nicolai
172 bahnbau (Sibirische Bahn). Die Halbinsel Krim trägt als Fortsetzung des Kaukasus das sonnige Jaila-Gebirge. Aus dem Tieflande erhebt sich im W. die Waldai-Höhe, das Quellgebiet mehrerer Ströme, die sich in dem weiten Tieflande zu ganz bedeutender Größe entwickeln. So führt die fischreiche Wolga gewaltige Wassermengen dem Kaspischen Meere Zu. Der Dnjepr mit der Beresina ergießt sich in das Schwarze Meer, während die Düna in den Rigaischen Meerbusen mündet. Die Newa, ein Abfluß des Ladogasees (größter See Europas), welcher mit dem Onegasee in Verbindung steht, fließt an St. Petersburg vorüber in den Finnischen Meerbusen. In das Nördliche Cns- meer, das mit dem Weißen Meer tief in das Festland einschneidet, mündet die Petschora. Ins Weiße Meer ergießt sich bei Archangelsk, dem Ausfnhrorte für Holz, die Dwina. Fast sämtliche Flußgebiete werden untereinander und nüt den Meeren durch Zahlreiche Kanäle verbunden, doch muß die Schiffahrt des Eises wegen mehrere Monate hindurch ruhen. Aus den meisten Flüssen herrscht lebhafter Verkehr, zunial die Landstraßen wegen des Mangels an Steinen schlecht sind. Auch das Eisenbahnnetz ist nicht dicht. Nach Deutschland liefern die Flüsse Eisfische (Karpfen) und vom Stör den Kaviar, der meist aus Astrachan eingeführt wird. 3. Landschaften. In Rußland unterscheidet man von N. nach S. 5 verschiedene Gebiete, a) Die Tundren im N. sind kalte, mit Eis und Schnee bedeckte Flüchen, die im kurzen Sommer etwa 1 m tief anstauen und sich dann mit Moos und Flechten überziehen. Samojeden und Lappen führen dort mit ihren Renntierherden ein Nomadenleben. Ihr Handelsmittelpunkt ist Archangelsk, b) Südlich von den Tundren erstreckt sich das Gebiet der Nadel- und Laubwälder. Die Waldungen bedecken das seenreiche Finnland, die nördlichen Ostseeprovinzen und Mittel-Rußland bis zu einer Linie, die von Lemberg über Nischni-Nowgorod nach dem Ural hinüber verläuft. Mächtige Sümpfe, z. B. die Rokitno-Sümpfe (Beresina 1812), unterbrechen die Waldgebiete. Die düsteren Nadelwälder werden nach S. von Birken, Pappeln, Eichen und Linden (Honig) abgelöst. Sie liefern Nutz- und Brenn- holz und die Rohstoffe zur Herstellung von Pech, Teer, Papier und Pottasche. Auch die Jagd aus Bären, Wölfe und edlere Pelztiere bildet eine Nahrungs- qnelle. In der Haupt- und Residenzstadt St. Petersburg blüht infolge ihrer günstigen Lage in der Nähe der Newamündnng Handel und Gewerbe (Webwaren, Maschinen, Tabak). Sie ist 1703 von Peter dem Großen ge- gründet worden. Unter den vielen großen Gebäuden nimmt der Winterpalast des Zaren die erste Stelle ein. Von der Seeseite aus wird Petersburg durch den Kriegshasen Kronstadt am Finnischen Meerbusen geschützt. Helsingsors und Reval liegen in diesem Gebiet und führen Holzerzengnisse aus. Nischni- Nowgorod ist der Mittelpunkt des russischen Handels (größter Marktplatz für Pelz- und Lederwaren, türkische und persische Teppiche, Tee). Berühmt sind die dortigen Messen im Juli und August. — c) Im südlichen Teile der Ostseeprovinzen, in Polen und bis zu der Linie von Kischinew bis Saratow wird Ackerbau getrieben. Dort liegt das Gebiet der schwarzen Erde. Es ist aus Löß gebildet und mit schwarzem Humusboden untermischt. In

15. Nicolaisches Realienbuch - S. 172

1906 - Berlin : Nicolai
172 bahnbau (Sibirische Bahn). Die Halbinsel Krim trägt als Fortsetzung des Kaukasus das sonnige Jaila-Gebirge. Aus dem Tieflande erhebt sich im W. die Waldai-Höhe, das Quellgebiet mehrerer Ströme, die sich in dem weiten Tieslande Zu ganz bedeutender Größe entwickeln. So führt die fischreiche Wolga gewaltige Wassermengen dem Kaspischen Meere zu. Der Dnjepr mit der Beresina ergießt sich in das Schwarze Meer, während die Düna in den Rigaischen Meerbusen mündet. Die Newa, ein Abfluß des Ladogasees (größter See Europas), welcher mit dem Onegasee in Verbindung steht, fließt an St. Petersburg vorüber in den Finnischen Meerbusen. In das Nördliche Eis- meer, das mit dem Weißen Meer tief in das Festland einschneidet, mündet die Petschora. Ins Weiße Meer ergießt sich bei Archangelsk, dem Ausfuhrorte für Holz, die Dwina. Fast sämtliche Flußgebiete werden untereinander und mit den Meeren durch zahlreiche Kanäle verbunden, doch muß die Schiffahrt des Eises wegen mehrere Monate hindurch ruhen. Auf den meisten Flüssen herrscht lebhafter Verkehr, Zunml die Landstraßen wegen des Mangels an Steinen schlecht sind. Auch das Eisenbahnnetz ist nicht dicht. Nach Deutschland liefern die Flüsse Eisfische (Karpfen) und vom Stör den Kaviar, der meist aus Astrachan eingeführt wird. 3. Landschaften. In Rußland unterscheidet man von N. nach S. 5 verschiedene Gebiete, a) Die Tundren im N. sind kalte, mit Eis und Schnee bedeckte Flächen, die im kurzen Sommer etwa 1 m tief anstauen und sich dann mit Moos und Flechten überziehen. Samojeden und Lappen führen dort mit ihren Renntierherden ein Nomadenleben. Ihr Handelsmittelpunkt ist Archangelsk. t>) Südlich von den Tundren erstreckt sich das Gebiet der Nadel- und Laubwälder. Die Waldungen bedecken das seenrciche Finnland, die nördlichen Ostseeprovinzen und Mittel-Rußland bis zu einer Linie, die von Lemberg über Nischni-Nowgorod nach dem Ural hinüber verläuft. Mächtige Sümpfe, z. B. die Rokitno-Sümpfe (Beresina 1812), unterbrechen die Waldgebiete. Die düsteren Nadelwälder werden nach S. von Birken, Pappeln, Eichen und Linden (Honig) abgelöst. Sie liefern Nutz- und Brenn- holz und die Rohstoffe zur Herstellung von Pech, Teer, Papier und Pottasche. Auch die Jagd auf Bären, Wölfe und edlere Pelztiere bildet eine Nahrungs- quelle. In der Haupt- und Residenzstadt St. Petersburg blüht infolge ihrer günstigen Lage in der Nähe der Newamündung Handel und Gewerbe (Webwaren, Maschinen, Tabak). Sie ist 1703 von Peter dem Großen ge- gründet worden. Unter den vielen großen Gebäuden nimmt der Winterpalast des Zaren die erste Stelle ein. Von der Seeseite aus wird Petersburg durch den Kriegshafen Kronstadt am Finnischen Meerbusen geschützt. Helsingfors und Reval liegen in diesem Gebiet und führen Holzerzeugnisse ans. Nischni- Nowgorod ist der Mittelpunkt des russischen Handels (größter Marktplatz für Pelz- und Lederwaren, türkische und persische Teppiche, Tee). Berühmt sind die dortigen Messen im Juli und August. — c) Im südlichen Teile der Ostseeprovinzen, in Polen und bis zu der Linie von Kisch in ew bis Saratow wird Ackerbau getrieben. Dort liegt das Gebiet der schwarzen Erde. Es ist ans Löß gebildet und mit schwarzem Humusboden untermischt. In

16. Kleine Schulgeographie von Europa - S. 21

1908 - Dresden : Huhle
— 21 — Beantworte schriftlich folgende Fragen: 1. Wie heißen die Hochebenen der pyrenäischen Halbinsel? 2. Die nach den Flüssen bezeichneten Tiefebenen Europas? 3. Welche Tiere sind in den Ebenen genannt worden? 4. Wie hoch sind die verschiedenen Hochebenen im Mittel? 3. Welche Bodenformen zeigen die Tiefebenen? 6. Welche Tiefebenen liegen am Mittelmeer? 7. Welche am Eismeer? 8. Welche am Atlantischen Ozean? 9. In welche Teile zerfällt die kontinentale Tiefebene? 10. Von welchen Gebirgen ist die ungarische Tiefebene eingeschlossen? Vi. Aon dk ftimßkung fmopas. Die Gewässer Europas gehören drei großen Wassergebieten an: 1. dem Gebiet des Nördlichen Eismeeres, 2. dem Gebiet des Atlantischen Ozeans, 3. dem Gebiet des Kaspischen Sees. A. Das Gebiet des Nördlichen Eismeeres. Wir merken uns hier nur die zwei wichtigsten Flüsse: a) die Petschora, b) die Dwina. Beide sind mächtige, wasserreiche, schiffbare Ströme, die Handelsstraßen der sonst weglosen nordischen Ein- öden. Während die Dwina bereits Mitte Mai eisfrei wird, bedeckt fuß- dickes Eis noch oft im Anfang Juni den breiten Stromspiegel der Petschora. Die Schiffahrt dauert aus der Petschora nur von Mitte Juni bis Mitte September, auf der Dwina von Mitte Mai bis Mitte Oktober. Die Hauptrichtuug beider Flüsse ist eine nördliche. Die zahlreichen kleineren oder größeren Seen im Gebiet des Eismeeres haben für Handel und Verkehr keinen Wert, obwohl sie reich an Fischen und Wassergeflügel sind. B. Das Gebiet des Atlantischen Ozeans. Wir teilen dieses größte Gebiet wieder in vier kleinere und zwar: A in das Gebiet der Ostsee, B in das Gebiet der Nordsee, C des Atlantischen Ozeans, D des Mittelmeeres. A Gebiet der Ostsee. a) Die Newa ist der neun Meilen lange Abfluß des Ladogasees; sie durchströmt die russische Hauptstadt Petersburg und mündet in den sinnischen Meerbusen. b) Die Düna entspringt auf dem russischen Ouellenzentrum, der Waldaihöhe, und mündet bei Dünamünde, unterhalb Riga, in den Rigaer Meerbusen. c) Der Niemen mündet in das Kurische Haff und tritt bei Memel in die Ostsee. cl) Die Weichsel hat ihre Quellen auf den Karpathen und mündet, in ein weit verzweigtes Delta sich auflösend, teils in das Frische Haff, teils (bei Danzig) in die Ostsee. e) Die Oder entquillt dem Mährischen Eschengebirge (Gesenke), er- weitert sich bei Stettin zum Haff und tritt, in die drei Arme geteilt, in die Ostsee. f) Die Dalelf und der Grenzfluß Tornea (sprich Torueo) sind die wichtigsten der vielen schwedischen Flüsse, die der Ostsee zuströmen.

17. Kursus 1 = Untere Stufe - S. 17

1902 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Kursus I. Abschnitt I. §§ 8, 9. 17 Mit dem armenischen Hochlande steht in — wenn auch nur schwacher — Verbindung der Kaukasus zwischen dem Kaspischen und Schwarzen Meere. Im 8. der Libanon, östlich vom Mittelländischen Meere. Iii. Gesondert von dem zentralen Hochlande liegen: 1. das Hochland von Dekan oder das südliche Vorderindien; 2. das Hochland von Arabien. Das Tiefland nimmt etwas mehr als */3 der Gesamtfläche Asiens ein. — Im N. liegt 1) das ungeheuere Tiefland von Sibirien, welches nach Sw. in 2) das Turäuische^Tiefland übergeht. — Außerdem sind noch 3) das Chinesische Tief- land, 4) das von Hindustän im nördlichen Vorderindien und 5) das von Mesopotamien bemerkenswert. Nenue die Gebirge und Hochländer! — Wie heißen die Tiefländer? (§ 9.) Hydrographische oder Wasser-Verhältnilse. 1. Fließende Gewässer. A) In das Nördliche Eismeer fließen: 1.—3. der Ob, der Jenissei und die Lena im Tieflande von Sibirien. B) In den Großen Ozean strömen: 4. der Amur, welcher sich in das Ochotskische Meer ergießt; 5. n. 6. der Hoang-Ho oder der Gelbe Fluß und der Jängtse-kiang oder der Blaue Fluß, welche das Chinesische Tiefland durchströmen; der erstere mündet in das Gelbe Meer, der letztere in das Ostchinesische Meer. 7. 11. 8. der Mekong und Menam gehören Hinterindien an und ergießen sich in das Südchinesische Meer. C) Dem Indischen Ozean fließen zu: 9. die Jräwadi in Hinterindien und 10.—12. der Brahmaputra, der Ganges und der Indus in Vorderindien; der letztere mündet in den Arabischen, Brahmaputra und Ganges fließen vereint in den Bengalischen Meerbusen; 13. u. 14. der Euphrat und Tigris, welche das Tiefland von Mesopotamien durchströmen und sich vereint in den Persischen Meerbusen ergießen. Ordnet man. die Hauptflüsse Asiens nach ihrer Länge, so ergibt sich folgende Übersicht: Ob, Jenissei, Jängtse-kiang, Lena, Amur, Mekong, Hoäng-ho, Indus, Ganges — Brahmaputra, Euphrat und Tigris. 2. Stehende Gewässer. Die größten Seen Asiens sind: das Kaspische Meer, der Aräl-, der Baikülsee und der Balkaschsee. Außer diesen ist merkenswert das Tote Meer. In den Aralsee, welcher im Tnränischen Tieflande liegt, fließen der Amn und Syr. Das Tote Meer liegt in der Nähe des Mittelländischen Meeres, südlich vom Libanon. In welchen Hauptrichtungen fließen die Hauptflüsse Asiens dem Nördlichen Eismeere, dem Slillen und Indischen Ozeane zu? — Nenne die Meere und Meerbusen, in welche sich diese Flüsse ergießen! — Wie heißen die größten Seen Asiens? Baenitz it. Kopka, Lehrbuch der Geographie. 5. Auflage. 2

18. Lehrbuch der Geographie - S. 17

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kursus I. Abschnitt I. §§ 8. 9. 17 Mit dem armenischen Hochlande steht in — wenn auch nur schwacher — Verbindung der Kaukasus zwischen dem Kaspischen und Schwarzen Meere. Im 8. der Libanon, östlich vom Mittelländischen Meere. Iii. Gesondert von dem zentralen Hochlande liegen: 1. das Hochland von Dekan oder das südliche Vorderindien; 2. das Hochland von Arabien. Das Tiefland nimmt etwas mehr als Vs der Gesamtfläche Asiens ein. — Im N. liegt 1) das ungeheuere Tiefland von Sibirien, welches nach Sw. in 2) das Tnränische Tiefland übergeht. — Außerdem sind noch 3) das Chinesische Tief- land, 4) das von Hindustäu im nördlichen Vorderindien und 5) das von Mesopotamien bemerkenswert. Neune die Gebirge und Hochländer! — Wie heißen die Tiefländer? (§ 9.) Hydrographische oder Walser-Verhältnisse. 1. Fließende Gewässer. A) In das Nördliche Eismeer fließen: 1.—3. der Ob, der Jenissei und die Lena im Tieflande von Sibirien. B) In den Großen Ozean strömen: 4. der Amur, welcher sich in das Ochotskische Meer ergießt; 5. u. 6. der Hoang-Ho oder der Gelbe Fluß und der Jängtse^kiang oder der Blaue Fluß, welche das Chinesische Tiefland durchströmen; der erstere mündet in das Gelbe Meer, der letztere in das Ostchinesische Meer. 7. u. 8. der Mekong und Meuam gehören Hinterindien an und ergießen sich in das Südchinesische Meer. C) Dem Indischen Ozean fließen zu: 9. die Jräwadi in Hinterindien und 10.—12. der Brahmaputra, der Ganges und der Indus in Vorderindien; der letztere mündet in den Arabischen, Brahmaputra und Ganges fließen vereint in den Bengalischen Meerbusen; 13. u. 14. der Euphrat und Tigris, welche das Tiefland von Mesopotamien durchströmen und sich vereint in den Persischen Meerbusen ergießen. Ordnet man> die Hauptflüsse Asiens nach ihrer Länge, so ergibt sich folgende Übersicht: Ob, Jenissei, Jängtse-kiang, Lena, Amur, Mekong, Hoäng-ho, Indus, Ganges — Brahmaputra, Euphrat und Tigris. 2. Stehende Gewässer. Die größten Seen Asiens sind: das Kaspische Meer, der Aräl-, der Baikälsee und der Balkaschsee. Außer diesen ist merkenswert das Tote Meer. In den Aralsee, welcher im Turänischen Tieflande liegt, fließen der Amu und Syr. Das Tote Meer liegt in der Nähe des Mittelländischen Meeres, südlich vom Libanon. In welchen Hauptrichtungen fließen die Hauptflüsse Asiens dem Nördlichen Eismeere, dem Stillen und Indischen Ozeane zu? — Nenne die Meere und Meerbusen, in welche sich diese Flüsse ergießen! — Wie heißen die größten Seen Asiens? Baenitz u. Kopka, Lehrbuch der Geographie. 5. Auflage, 2

19. Lehrbuch der Geographie - S. 205

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kursus Ii. Abschnitt Iv. § 136. 205 C. Osteuropa. (§ 136.) Das Kaiserreich Rußland. (Europäisches Rußland.) 5400000 qkm; 106 Millionen Einwohner. a) Lage und Grenzen. Rußland liegt zwischen dem 45. und 70. 0 n. Br. und dem 35. und 83.° ö. L. — Grenzen: § 55, a. b) Horizontale Gliederung. § 55, b. Rußland besitzt im Verhältnisse zu seiner gewaltigen Ausdehnung eine nur unbedeutende Küstenentwickelnng und Insel- bildung. Es grenzt zwar an 3 Meere, ist aber insofern den anderen Ländern Europas gegenüber im Nachteile, als diese Meere sämtlich mehr oder weniger entlegen sind. Dazu kommt, daß die Häfen am Nördlichen Eismeere nur während der Sommermonate eisfrei sind; aber auch in der Ostsee führt der Winter in der Regel einen Stillstand der Schiffahrt herbei, ja selbst im Schwarzen Meere ist dies der Fall. c) Vertikale Gliederung. Das Osteuropäische Flachland, welchem fast ganz Rußland angehört, hat unbedeutende Erhebungen. Im Inneren desselben liegt das „zentrale Plateau", dessen Nordrand die Waldäihöheu bilden, mit 320 m eine der höchsten Erhebungen im ganzen Flachlande. — Im 0. des Waldäi bildet ein niedriger Höhenzug die Wasserscheide zwischen der Dwina und Wolga (zwischen dem Nördlichen Eismeere und Kaspischen Meer). Seine westliche Fortsetzung geht über in den Baltischen Höhenzug, welcher Norddeutschland durchzieht und auf der Jütischen Halbinsel endet. — Über Ural und Kaukasus vergleiche § 5 und 55! — Außer diesen ist noch zu erwähnen das Taurische oder Jäilagebirge in der südlichen Krim, die Fortsetzung des Kaukasus. d) Hydrographische Verhältnisse. (§ 55, d.) Das weitansgedehnte Tiefland gestattet hier eine günstige Entwicklung der Flüsse, welche das Land gleichmäßig nach allen Richtungen durchziehen. Sie ge- hören dem Gebiete der Ostsee, des Nördlichen Eismeeres, des Kaspischen und des Schwarzen bezw. Asowscheu Meeres an. A. Der Ostsee strömen zu: 1. Die Weichsel; vergl. 24,3 u. 86,?! 2. Der Niemeu (oder Njemen); er fließt zuerst nach W. bis Grodno, dann nach N. bis oberhalb Kowno, hierauf wieder nach W., heißt auf preußischem Ge- biet Memel, und mündet in den zwei Hauptarmen Ruß und Gilge in das Kurische Haff (§ 86,g); 3. Die Düna oder südliche Dwina; sie entspringt auf der Waldaihöhe, be- gleitet den in südwestlicher Richtung sich daran schließenden Landrücken auf eine größere Strecke und durchbricht ihn dann; sie mündet in den Rigaer Meerbusen; 4. Die Naröwa, welche aus dem Peipussee kommt; 5. Die Newa (ujewa), der „europäische St. Loreuzstrom", ist der Abfluß vieler Seen. Sie kommt aus dem Ladogasee; in letzteren mündet von 0. her der Swir, der Abfluß des Onegasees (anjega) und von 8. der Wolchow, dieser kommt aus dem Jlmeusee.

20. Geographie für das Einjährig-Freiwilligen-Examen - S. 132

1877 - Leipzig : Körner
132 Das Besondere von Europa. § 72. Rußland in Diagonal-Richtung (von Nw. nach So. Der Ural strömt zuletzt durch die kaspische Steppe, das Passageland der Völkerzüge von Asien nach Europa. Das Gebiet desschwarzen Meeres: die Donau, der Dniestr, der Dniepr. Der Don fließt ins Asow'sche Meer. Der Dniestr, Dniepr und Don durchbrechen den uralisch-karpa- thischen (südrussischen) Landrücken. Das Gebiet des Baltischen Meeres: die Düna, der Niemen (Memel), die Weichsel (größter Strom des Ostsee-Gebietes) mündet in zwei Armen, der alten Weichsel und der Nogat, in die Dan- ziger Bucht. Das Gebiet des Nördlichen Eismeeres: die Dwina und die Petschora. Unter den Seengruppen ist der -Ladogasee (413 Qnadr.-Ml.) der größte Landsee Europas. Der Ouega-, Peipus-, Ilmensee it. 4) Das Klima weist natürlich bedeutende Gegen- sätze auf. Im S. gedeihen Wein und Südfrüchte; diese Gegenden sind reich an Pferden, Rindvieh, Schweinen und Schafen. Im Mittlern Theile Ruß- lauds ist das Klima besonders dem Getreidebau günstig; die Bienenzucht und Rindviehzucht sind hier- von Bedeutung. In den (nördl.) Gebieten der Dwina und Petschora ist der Boden wenig angebaut; auf die großen Nadelwaldungen folgen Moorflächen, der Boden erzeugt nur Moose und Flechten ; Elenn- und Rennthiere, Pelzthiere. Das Mineralreich liefert Gold, Silber, Platina (im Uralgebirge), Eisen, Kupser, Steinkohlen. 5) Hauptstamm der Bevölkerung Slaven (Russen und Kosaken, Polen); Litthan er,