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1. Heimatkunde im achten Schuljahre - S. 26

1905 - Dresden : Huhle
— 26 — kalten — Gegenden der Erde hervorsprudeln, so muß doch die Hitze im Erdinnern groß sein. Das beste Bild von der hohen Temperatur im Innern der Erde haben wir aber jedenfalls in den Ausbrüchen der Vulkane, bei denen oft ganze Städte und Dörfer verbrannt und begraben worden sind. Gegenwärtig sind ungefähr noch 270 Vulkane in Tätigkeit. Erinnert euch an: Martinique! Was kommt beim Ausbruche des Vesuvs aus dem Krater? Zweierlei ist es: Die Lava, die sich am Bergabhange ins Tal hinabwälzt und alles, was ihr in den Weg kommt, in Brand setzt, was wird das sein? — geschmolzene Erden und Steine — und Staub, Sand und Steine, welche aus der Öffnung herausgeschleudert werden. Welches Aussehen dann die erkaltete Masse hat, kann ich euch zeigen in einem Stücke vulkanischen Tuff und der Lava mit Kristallen und Dampfblafen. Wenn wir in Deutschland jetzt auch keine tätigen Vulkane mehr haben, kann man doch nachweisen, daß in alten Zeiten, lange bevor es Menschen auf der Erde gab, Ausbrüche stattgefunden haben. Die Eifel am linken Ufer des Rheines ist ein vulkanisches Gebirge — was man schon aus der äußeren Beschaffenheit seiner Berge schließen kann —, das einst die Umgegend mit den vorhin genannten Auswürflingen bedeckte. Womit hat diese Lava aus der Eifel Ähnlichkeit? Warum ueuut ihr sie eine Schlacke? Wie unterscheidet sie sich aber von einer Schlacke? Ihr bedeutendes Gewicht läßt uns schon darauf schließen, daß wir es hier mit geschmolzenem Erdinnern zu tun haben. Das ist dieselbe Masse, unter der die alte römische Stadt Pompeji begraben wurde. Der andere Stein aus jenem Gebiete heißt vulkanischer Tuff — er ist natürlich entstanden aus festgewordeuer vulkanischer Asche. Wenn vulkanische Asche in das Meer oder einen See fällt — hierbei will ich gleich erwähnen, daß sich die Vulkane gewöhnlich in der Nähe des Meeres befinden und daß die Vulkane da erloschen sind, wo sich das Meer immer weiter zurückzog —, so sinkt sie natürlich zu Boden und bildet dort Ab- lagernngen. So konnte sie auch Pflanzen- und Tierreste bedecken und einbetten, welche gerade zur Zeit des Ausbruches auf dem Grunde gelegen haben, was wir z. B. in Schottland beobachten, wo zwischen den Kohlenlagern vulkanische Tuffschichten vorkommen. Es ist also fest- gewordene vulkanische Asche, aus eckigen und unregelmäßigen Bruch- stücken zusammengesetzt, kleine Stückchen Lava, welche durch den Aus- bruch in die Luft geschleudert wurden und dann mit der Asche zu Boden fielen. Was haben wir bis jetzt gelernt? Ehe wir nun an die Beantwortung der Frage herantreten: jüöte ist der Syenit entstanden? betrachten wir noch ein ganz ähnliches Gestein, den Granit, der euch allen auch schon bekannt ist. Wieviel Farben zeigt er? welche sind es? in welchem Verhältnis stehen sie zueinander? (weiß, blaßrot oder auch gelblich, grau und schwarz oder silberglänzend). Die weiße, blaßrote oder gelbliche Masse erkennen wir als Feldspat. Die feinen silberglänzenden Tafeln, die sich in dünnen Schüppchen ab- heben lassen, die mitunter auch schwarz gefärbt find, heißen Glimmer. Wie mögen sie zu diesem Namen gekommen sein? (flimmern). Die harte,

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1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 30

1880 - Dresden : Salomon
30 § 6. Vulkane. Die nach dem Centrum hin zunehmende innere Erdwärme läßt schließen, daß auch jetzt noch die starre Kruste kaum von mehr als 5 Meilen Dicke sein könne; denn in dieser Tiefe muß die Temperatur bereits einen zum Schmelzen von Granit hin- reichenden Grad erreichen. Die ungeheure Masse des Erdinnern befindet sich jedenfals fortdauernd in seuerflüssigem Zustande und sucht sich, durch die Kraft der darin eingeschlossenen elastisch flüssigen Dämpfe gehoben, theilweife durch gangartige Spalten oder trichter- förmige Nöhren einen Weg durch die feste Erdrinde und deren oceanische Umhüllung nach der Atmosphäre zu bahnen, oder wenigstens die Erdrinde in großen Räumen zu erschüttern und zu heben. Man nennt die Reaction des heißflüssigen Erdinnern gegen das starre Aeußere oder das Bestreben der von elastischen Dämpfen gehobenen geschmolzenen Massen des Erdinnern durch die oxydirte Erdrinde an die Oberfläche durchzubrechen, Vulkanis- mus. Zu den vulkanischen Erscheinungen gehören: die Vulkane, das Erdbeben und die siieuläreu Hebungen und Senkungen. Nach Naumann ist ein Vulkan ein solcher Berg, der durch einen auf seiner Höhe ausmündenden Kanal mit dem Erdinnern in Verbindung steht und mancherlei gasigen, flüssigen und festen, besonders aber feuerflüssigen und geschmolzenen Stoffen zum Aus- gauge dient. Allein der Vulkan ist nicht immer ein Berg auf der Erdoberfläche, es giebt auch vulkanische Thäler und submarine Vulkane, daher wird im allgemeinern Sinne jeder Punkt Vulkan genannt, an dem aus dem Erdinnern geschmolzene Silikatgesteine oder zäh- und dünnflüssige Massen hervordrängen oder lose Schlackenstücke und Asche durch Dämpfe und Gase ausgeworfen werden oder einst ausgeworfen worden sind, mag ihr Austritt nun an der Erdoberfläche oder in den Tiefen des Meeres vorkommen oder vorgekommen sein. Die typischen Formen, welche die größten wie die kleinsten aus vulkanischem Gestein bestehenden Berge zeigen, sind der abgestutzte Kegel mit umgekehrt kegel- oder becherförmiger Vertiefung, dem Krater, und der geschlossene Dom- und Glocken- berg. An letzterer Form erfolgen die Ausbrüche aus Spalten an der Außenseite oder am Fuße des Berges, während bei der ersteren Form aus dem Krater stets Dämpfe und Gase entweichen, auch Schlacken und Asche ausgeworfen werden, die sich schichtenweise um die Oeffnung anhäufen und so den Kegel bilden und erhöhen, wobei nur selten die flüssige Lava im Innern so hoch steigt, daß

2. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 62

1844 - Eßlingen : Dannheimer
62 Versteinerungen, aber Fossilien und heiße Quellen. Sie sind Wohl in feurigem Flusse aus dem Innern der Erde emporgestiegen, haben die horizontalen Lagen der neptunischen Gesteine durchbrochen und aufgerichtet, und sich theils zwischen dieselben hineingedrängt oder über ihnen ausgebreitet. -Die Gesteine des Urge- birges sind: Granit, Ginens, Glimmerschiefer, Porphyr, Syenit, Diorit, Quarzfels oder Urqnarz, zu dem der Jtacolunrit gehört, und der Urkalk. ' §. 38. Die vulkanischen Felsarte», die Vulkane, die Erdbeben, die warmen Quellen, der Ursprung der vulkanischen Erscheinungen und die Erschütterungskreise. A, Die vulkanischen Felsarten sind Massen, die in frühern oder in den jetzigen Zeiten arrs denr Innern der Erde durch unterirdische Thätigkeit des Feuers an die Oberfläche der Erde hervorgebracht worden sind. Sie sind größtentheils massig, ungeschichtet, haben ein schlackiges und blasiges Ansehen oder besteben aus Staubmassen. Die vulkanischen Felsarten sind: Trachyt, Phonolith oder Kling stein, Augitporphyr oder Me la p Hy r, D o l e r i t, B a sa l t, B a s a ltu ff, Mandelstein, P e r l st e i n, Bimsstein, Pech stein, Obsidian, Lava, Schlacke, Tuff, (Traß, Peperino, Rapilli, Puzzolano, vulkanische Asche u. s. w.). 8. Die aus vulkanischen Fels arten gebildeten Kegel- berge heißen Vulkane. Sie zerfallen in Eruptiv ns- und Erhe- bungs-Vulkane, in Central- und R e ih e nv u lk an e. I. Die Eruptiv ns- und Erhebungs-Vulkane. 1. Die Eruptions- Vulkane entstehen, wenn die glühenden Massen aus dem Innern der Erde selbst einen Ausweg finden, die sich um den Rand der Oeffnung anhäufen, und so allmählig einen kegelförmigen Berg bilden, in dessen Mitte sich der Krater befindet. Daher sind diese Vulkane stets von Lava und andern Aus- wurfsmassen zusammengesetzt. Der Krater ist der obere Theil oder die Oeffnung einer aus dem Innern des Vulkans bis zum Gipfel emporsteigenden, schlott- ähnlichen Röhre, welche den in der Tiefe, auf dem sogenannten Heerd des Vulkans entwickelten gasigen, flüssigen und festen Auswürfen den Ausgang ge- stattet. Er kann sich bisweilen wieder schließen, doch wird er immer derr Massen des Innern der Erde den leichtesten Ausweg gestatten, und daher wieder- holen sich die Eruptionen eines Vulkans bisweilen nach Jahrhundert langer Ruhe. Ein Eruptions-Vulkan, welcher lange ruht, wird daher ein ruhender, erloschener, im andern Fall ein thätiger Vulkan genannt. Die Er- scheinungen eines vulkanischen Ausbruches sind: Getöse unter der Erde, Erdbeben, Aufbrechen des Bodens, Aufsteigen von Rauch aus dem offenen Krater oder aus den neuentstandenen Spalten, Ausströmen der Lava, Auswerfen von sogenannter Asche aus dem Krater, Erhebung des Bodens, hef- tige Bewegungen in dem Meere, welches dem Vulkane nahe liegt; Mo fettest oder schädliche Gasarten entsteigen dem Boden um den vulkanischen Ausbruch während und oft lange nach demselben. Das Beben der Erde in der Gegend des Ausbruchs und das unterirdische Getöse, von Zeit zu Zeit mit den heftig- sten Erschütterungen abwechselnd, dauert gewöhnlich mit kurzen Unterbrechungen während des ganzen Ausbruches fort. In den aus den Vulkanen aufsteigenden Dampfwolken entstehen- fast immer heftige Blitze, von denen aber die wenigsten zur Erde fahren, sondern die meisten in die Dampfwolken zurückschlagen. Sehr oft fallen während des Ausbruches oder gegen das Ende desselben aus den sich weit verbreitenden Dampfwolken die heftigsten Regengüffe nieder. Vor den Ausbrüchen der Vulkane hat man oft eine Verminderung des Wassers in den Quellen und Brunnen um den Vulkan, ja zuweilen ein gänzliches Versiegen derselben wahrgenommen. An einigen Punkten Europas und anderer Erdtheile

3. Leitfaden der mathematischen und physikalischen Geographie für höhere Schulen und Lehrerbildungsanstalten - S. 84

1908 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
84 1. Abschn. Die Gesteinshülle oder Lithosphüre. Fig. 72. Z>er Mesuv nach dem Ausbruch von 1906. Im Vordergrund der rauchende Lavastrom und seine Verwüstung bei Boscotrecase. über dem Ringgebirge der rauchende Vesuvkegel und die Wolken des Aschenregens- und Trachytkegel (Domvulkane) der deutschen Mittelgebirgsschwelle, also der Eifel, der Rhön usw. Jene Vulkane dagegen, die das Ergebnis allmählicher Anfschüttuug sind, heißen geschichtete oder Strato- Vulkane; ein solcher ist z. B. der Vesuv (Fig. 72). — Die Form der Vulkane ist meist die eines regelmäßigen Kegels, wie sie der Cotopaxi und der Citlaltepetl besonders schön zeigen. Iii. Ausbruchsmassen. Von den Vulkanen werden ausgeworfen: 1. Vulkanische Asche; sie ist zerriebene oder zertrümmerte Lava, ist infolgedessen sandähnlich, enthält aber auch gröbere Mischbestandteile; zu- weilen wird sie vom Winde weit entführt. Sie vermischt sich mit Wasser zu Schlamm und bildet in erhärtetem Zustande die sog. Tuffschichten. 2. Schlacken und Steine; erstere sind kleinere Gesteinsteile und heißen auch Lapilli oder Rapilli; letztere sind bisweilen von bedeutender Größe und Schwere. 3. Große Mengen von Wasserdampf; er erzeugt zu- gleich die Gewitter in und über der aufsteigenden Rauchsäule und ver- anlaßt die Platzregen und Wolkenbrüche, von denen vulkanische Ausbrüche begleitet sind. In der Höhe, wo die Kraft der Explosion erlahmt, breitet sich die Rauchsäule bei ruhiger Luft beträchtlich aus, so daß die bekannte Gestalt der Pinie entsteht. 4. Lava, d. i. das feuerflüssige Erdinnere oder Magma; sie wird oft in Ungeheuern Massen zu Tage gefördert. Gewöhnlich dringen die schweren Lavamassen nicht bis zum Kraterrand

4. Allgemeine Erdkunde - S. 44

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 44 — Coseguina (in Nicaragua) 2000 km in die See hinaus, und die Asche des Krakatau verbreitete sich 1883 über eine Fläche, die fast I1', mal so groß ist als ganz Deutschland, ja die feinsten Teile derselben haben damals jahrelang in außerordentlich hohen Luft- schichten sich gehalten und, die Erde mehrmals umkreisend, eigen- tümliche Dämmerungserscheinungen hwvorgerufen. Die Menge der bei einer Eruption ausgeworfenen ^he ist mitunter ungeheuer groß. Der Vesuv brachte bei seinem eksten bekannt gewordenen Ausbruch 79 n. Chr. so viel Asche hervor, daß die Städte Pom- peji, Herkulanum und Stabiä von einer 3—6 m dicken Schicht bedeckt wurden, und doch ist diese Aschenmenge noch gering im Vergleich mit denjenigen anderer Eruptionen. So wurde z. B. vom Vulkan Gunung Tambora auf der Sundainsel Sumbawa 1815 eine Aschenmenge ausgeworfen, die man auf 100 cbkm schätzt. Da die bei einer Eruption emporgestoßenen Wasserdämpse sich in der Luft verdichten, so stürzen während des Ausbruchs gewaltige Wassermassen aus die Umgebung des Kraters herab; bei Vulkanen, die Schneedecken oder Gletscher tragen, wird außerdem oft durch Abschmelzen der Schnee- und Eismasfen bei einer Eruption sehr viel Wasser erzeugt. So stürzen nach allen Seiten reißende Gie^- bäche vom Berge herab und bilden durch Vermischung mit der vulkanischen Asche verheerende Schlammströme, die später zu vul- kanischem Tuff erstarren. — Außer der sein zerriebenen Asche schleudert der Vulkan auch gröbere Auswürfe empor, die man, je nach der Größe der einzelnen Stücke, als vulkanische Blöcke, vulkanische Bomben (Kopfgröße) und Lapilli oder Rapilli (Nuß- größe) bezeichnet und unter dem Namen Schlacken zusammen- faßt. Sie fallen meistens in der Nähe des Kraters nieder, werden mitunter auch weithin verstreut. So schleuderte der Vesuv 1900 einen Block von 30000 kg Gewicht weit fort, und 1533 warf der Cotopaxi Felsstücke von 3 in Dicke 900 m hoch und 22 km weit. Die kleineren ausgeworfenen Lavaklumpen erstarren gewöhnlich schon in der Luft und nehmen dabei eine gedrehte oder gewundene Form an. (Fig. 23.) Größere kommen in noch glühendem Zustande zur Erde und werden da- bei breitgeschlagen. — Außer den genannten Auswürfen bringt ein vulkanischer Ausbruch aus dem Erdinnern in den meisten Fällen noch glühendflüfsiges Magma, Lava genannt, her- vor. Die Lava ist meist basaltischer oder trachytischer Art, und enthält, solange sie Fig. 23. flüssig ist, große Mengen von Wasserdampf und anderen Gasen. Diese entweichen aus der dünnflüssigen Lava in Blasen, so daß das erkaltete Gestein ziemlich massig und blasenfrei ist. In der zähflüssigen Lava bleiben die Blasen und bewirken in der erstarrten Masse sehr viele Hohlräume. Die größere oder geringere Flüssigkeit der Lava hängt namentlich davon ab, ob die Mineralien, aus denen die Masse besteht, leichter

5. Deutschland - S. 91

1884 - Leipzig : Brandstetter
91 reiches Steinkohlenlager (zwischen Ottweiler und Saarbrücken) und zahlreiche kleinere Achatlager. Letztere haben die Steinschleiferei als einen besonderen Industriezweig in großartigem Maße veranlaßt. Hauptsitz ist Oberstein. Das produktive (Pfälzer) Steinkohlengebirge mit seinen Jndustrieanstalten und die Achatlager 4) haben nicht wenig zur Hebung der Bevölkerungsdichtigkeit beigetragen und sind neuerdings die Grundlage eines mächtig emporstrebenden städtischen Elementes ge- worden. Dem Hunsrück gegenüber erhebt sich zwischen Main, Rhein, Lahn und Wetterau der Taunus (S. 88). Auf seiner Westseite tritt er der Nahe- mündung gegenüber mit dem Steilabfall des Niederwaldes (331m) unmittelbar an den Rhein. Dieser Höhepunkt, ausgezeichnet durch eine prachtvolle Aussicht, ist im vergangenen Jahre mit der Kolossal- statne der „Germania" geschmückt worden. Nördlich vom Hunsrück breitet sich . das Gebirgsland der Eifel aus. Was ihm vorzugsweise ein ge- birgiges Gepräge aufdrückt, das sind einmal seine sehr zahlreichen, ungemein steil eingeschnittenen, engen, selsigen Thäler, dann die große Menge von isolierten Kegelbergen und ringförmigen Felshöhen. Letz- tere weisen auf die ehemalige Thätigkeit vulkanischer Gewalten in diesen Gegenden hin, denn sie sind von Lava und anderen vulkanischen Produkten bedeckt und umgeben, sie umschließen rundliche, krater- förmige Vertiefungen, die häufig mit Wasser angefüllt sind (Maare: Laacher See); sie erscheinen daher als die Ränder erloschener Vulkane. Man zählt mehr als 80 vulkanische Berge und Hügel. Darum be- zeichnet man den nordöstlichen und den mittleren Teil als „vulka- nische Eifel". Ausgezeichnet ist dieses Gebiet durch eine zahlreiche Menge von Säuerlingen.^) — Das Klima ist infolge der Höhe des ') Gegenwärtig sind die Achatlager derartig erschöpft, daß die dortigen Achat- schleifer gezwungen sind, die für ihre Arbeiten nötigen Steine aus dem Auslande (Brasilien) zu beziehen. 2) Hier müssen die Kinder das Wissenswerteste über die Vulkane erfahren! —Ein Vulkan ist ein (meist kegelförmiger) Berg, der durch einen Kanal mit dem heißflüssigen Erdinnern verbunden ist (oder verbunden war) und zeitweise verschiedenen vulkanischen Produkten als Ausgangs- Punkt dient (oder früher gedient hat). Der Ausdruck „feuerspeiender Berg" sollte niemals gebraucht werden; denn wirkliches Feuer — Verbrennung mit Flamme — hat man noch bei keinem Vulkanausbruch beobachtet (Pilla!?), wie denn im Erdinnern Feuer überhaupt nicht denkbar ist. Die Feuererscheinungen der Vulkane bestehen lediglich in einem glühenden und dadurch leuchtenden Zustand der schmelzen- den Lava und entstehen durch Reflexion der Lavaglut im Erdinnern an den unzähl- baren Dampfbläschen der Rauchsäule. Das sogenannte Zentralfeuer der Erde ist nichts anderes als eine sehr hohe Temperatur (nach Zöppritz über 20 000°), bei welcher alle vorhandenen Stoffe sich im heißflüssigen Zustande befinden. — Die (meist trichterförmige) Öffnung am Gipfel der Vulkane, durch welche die Ausbrüche stattfinden, heißt der Krater (Gipfel-und Seitenkrater!). Ge- v wvhnlich entsteigen demselben nur Rauch, Wasserdampf und Gase, zur Zeit eines Ausbruches aber ungeheure Massen verschiedener vulkanischer Produkte. Die vul- kanischen Auswürflinge sind teils fest (Schlacken, Sand und Asche), teils und zwar vorzugsweise glntslüssig (Lava) und teils lustförmig (Wasserdampf,

6. Physische Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 27

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
C. Veränderungen der Gesteinshülle. 27 Fig. 29. Schematischer Durchschnitt durch densesuv vor der Kruption von 1906. Beispiel eines Stratovnlkans. a bas Grundgebirge. Auf diesem der flach ansteigende Tuffkegel der Somma (S), vulkanische Aschenlagen mit den dazwischen gelagerten Lavaschichten (bbb). V = Kegel des Vesuv, K — Krater, jetzt völlig verändert. A — Atrium. In der Mitte der teilweise erstarrte Lavakern. sie zeigen einen gleichmäßigen, un geschichteten Bau. Hierher zählen auch die Phonolithkegel des Schwäbischen Jura, die Basalt-, Phonolith-und Trachytkegel (Domvulkane) der deutschen Mittelgebirgsschwelle, also der Eifel, ak der Rhön usw. Jene Vulkane dagegen, die das Ergebnis allmählicher Ausschüttung sind, heißen geschichtete oder Stra t o ö u l= kane; ein solcher ist z. B. der Vesuv (Fig. 28 u. 29). — Die Form der Vulkane ist meist die eines regelmäßigen Kegels, wie sie der Cotopaxi und der Citlaltepetl besonders schön zeigen. Ii. Ausbruchsmassen. Von den Vulkanen werden aus einem in der Tiefe gelegenen Magmaherd ^ ausgeworfen: 1. glühend flüssige Lava; sie wird oft in ungeheuren Massen zu Tage gefördert. Gewöhnlich dringen die schweren Lavamassen nicht bis zum Kraterrand empor, sondern bahnen sich schon an den Seiten des Vulkans einen Ausweg. Merkwürdig ist, daß die Lava sich sehr rasch an der Oberfläche abkühlt, während im Innern die Glut sich ungemein lange erhält. Das berühmteste Beispiel liefern die Laven des Jorullo in Mexiko, die 45 Jahre lang rauchten. 2. Vulkanische Asche; sie ist zerriebene oder zertrümmerte Lava, ist infolgedessen sandähnlich, enthält aber auch gröbere Mischbestandteile; zuweilen wird sie vom Winde Hunderte von Kilometern entführt. Bei dem Ausbruch des Krakataua in der Sundastraße 1883 hat sich die Asche mehrfach in großer Höhe um die Erde bewegt. Sie vermischt sich mit Wasser zu Schlamm und bildet in erhärtetem Zustande die sog. Tuffschichten. 3. Schlacken und Steine; erstere sind kleinere Gesteinsteile und heißen auch Lapilli oder Rapilli; letztere sind bisweilen von bedeutender Größe und Schwere. Der Vulkan Cotopaxi hat einen 200 000 kg schweren Block 16 km weit geschleudert. 4. Große Mengen von Wasserdampf; er erzeugt zugleich die Gewitter in und Über der aufsteigenden Rauchsäule und veranlaßt die Platzregen und Wolkenbrüche, von denen vulkanische Ausbrüche begleitet sind. In der Höhe, wo die Kraft der Explosion erlahmt, breitet sich die Rauch- 1 Magma ist das glühend flüssige Erdinnere.

7. Abth. 1 - S. 12

1830 - Hannover : Hahn
12 Einleitung. Mineralien, daß Wasser einst die Erde deckte, in welchem in verschie- denen Zeiträumen die einzelnen Gebirgsarten als aufgelösete Massen, zu Boden sanken, verhärteten und zahllose Wassergeschöpfe (Fische und Muscheln) bedeckten. Unterirdisches Feuer hat späterhin solche Lager gehoben oder versenkt und aus ihrer ursprünglichen Richtung verrückt, so daß sie nicht selten senkrecht neben einander stehen, oder wellenför- mig sich heben und vertiefen; ja durch Ausbrüche unterirdischer Kräfte oder durch Fluthen sind ganze Gebirge zertrümmert und ihre Bruch- stücke in weite Entfernungen fortgefchleudert (Felseutrümmer in Hol- land, N. Deutschland, Dänemark, S. Schweden, Preußen). Berge sind eingestürzt und Seen an ihre Stelle getreten und ganze Länder vom Meere verschlungen. Besonders zeigt sich der Einfluß des Feuers und Wassers auf die Gestaltung der Oberfläche noch jetzt in den Vul- kanen und dem aufgeschwemmten Laude. Vulkane sind durch Ausbrüche unterirdischen Feuers entstanden, scheinen aber ihre furchtbaren Wirkungen auch dem Wasser zu verdanken; wenigstens hat man bislang sie nur in der Nähe des Meeres, im Innern der Länder nur Spuren erloschener Vulkane gefunden. Sie haben eine ke- gelförmige Gestalt, die sich aus der Art ihrer Entstehung natürlich er- klärt; jedoch ist diese ursprüngliche Gestalt durch spätere Seitenaus- brüche, durch Zusammenstürzen oder Erhebung einzelner Theile oft un- kenntlich geworden. Die einzig und allein durch die aus dem Innern der Erde hervorströmende Lava (geschmolzene Mineralien aller Art, welche als glühende flüssige Masse aus dem Krater hervorströmen, dann aber zu einem mehr oder weniger porösen, dunkelfarbigen und äußerst festen Gestein verhärten) entstandenen Berge gehören zum Theil zu den höchsten der Erde, denn der Cotopaxi (chi) in Amerika mißt 17,700 F., der Antisana 18,000 F., und selbst der Chimborazo, — 20,100 F., ist ein jetzt nur erloschener Vulkan. Wie ungeheuer groß die Masse des Auswurfs ist, kann man daraus abnehmen, daß die vom Ätna 1787 ausströmende Lava zu 6200 Millionen Kubikfuß berech- net wurde, u. mehr als 3mal so viel als die Masse des ganzen Vesuvs beträgt. Zu den vulkanischen Produkten gehören auch die Puzzolan- erde, verschiedene Kalktuffarten, Traß, Bi-mstein und Ba- salt. Der Krater der Vulkane ist nicht immer auf der Spitze der- selben, sondern oft brechen Lavaströme aus den Seiten des Berges her- vor, und nicht allein Lava, Steine, Schwefel, Salmiak, Flammen, Rauch und Asche (sandartig) werden durch vulkani- sche Kräfte aus dem Innern der Erde hervorgetrieben, man findet auch Vulkane, welche Schlamm, Wasser, selbst bloße Gasarten, ausströmen. Vulkane sind auf der ganzen Erde zerstreuet, jedoch mehr nach dem Aequator zu, als nach den Polen. Bemerkenswerth sind einige Züge von Vulkanen, die sich durch ganze Erdtheile verfolgen lassen, so an der W. Küste von Amerika, auf den Inseln der O. Küste von Asien, von Kamtschatka an bis tief in die Südsee hinein; ferner von Natolien aus über S. Europa bis zu den Azorischen In- seln. Zahllos sind die Spuren erloschener Vulkane, die sich unter an- dern in Italien, Frankreich, Deutschland und fast in allen Gebirgs- landern finden. Das aufgeschwemmte Land besteht aus Thon, Sand,

8. Lehrstufe 3 - S. 62

1867 - Leipzig : Teubner
62 temperatur Theil; bei etwa 80' Tiefe gelangt man zu einer Schicht, wo die Temperatur des Bodens keinerlei Schwankungen mehr unterworfen ist: der constanten 26ärmeschicht; bei noch tieferm Eindringen nimmt sie jedoch regelmäßig zu, im Mittel für je 100' um l" 6. Diese Warnehmungen be- rechtigen zu der Annahme, daß sich auch jetzt noch das Erdinnre in einem gluth- flüssigen Zustande befindet. Nähme die Wärme nach dem Innern der Erde gleichmäßig zu, so würde bei etwa 574 M. Tiefe die Hitze zu finden sein, bei der Lava schmilzt, bei 10 M. die, wo alle Gesteine schmelzen, doch ist wahr- scheinlich die Dicke der Erstarrungskruste beträchtlicher, da vermuthlich die Wärme nicht gleichmäßig zunimmt und der Druck die Schmelzbarkeit ver- mindert. — Die Eigenwärme der Erde ist an ihrer Oberfläche nicht mehr merklich. Wirkungen des heißflufstgen Erdinnern auf die feste Erdkruste. 8. 103. 1) Vulkane. Vulkane find Kegelberge, an deren Spitze ein trichterförmiger Schlund, der Krater mündet, welcher durch einen fchlotähnlichen Kanal mit dem heiß- flüssigen Erdinnern in Verbindung steht und zeitweise verschiedne vulkanische Produkte auswirft. Höhe und Steilheit des Kegels sowie Weite und Tiefe des Kraters sind bei den einzelnen höchst verschieden. Meist besteht der obere Theil, der Auswursskegel, ans den Produkten des Vulkans selbst, während der untere, der Erhebungskegel, durch Hebung der früher vorhandnen Ge- steinsmassen gebildet ist; beim Ätna z. B. ist dieser, der Hauptberg, 9100', jener nur 1100' h. Für gewöhnlich befinden sich die Vulkane im Zustande der Ruhe, in dem sie nur Dämpfe, Gase und Rauchwolken aushauchen, der Kraterschlund aber durch erstarrte Lava geschlossen ist so, daß man ihn betreten kann. Naht ein Ausbruch, so steigt die Lava in dem Schlote aufwärts, bis sich der Kraterschlund öffnet und die darin angehäuften Schlacken sammt der Lava in einer Feuer- und Rauchsäule emporschleudert, die oft mehre 100' Höhe erreicht und sich am obern Ende pinienförmig ausbreitet, während große Massen von Schlacken (Bimstein) und Aschentheilchen vom Winde, mitunter selbst über 100 M. weit fortgetragen, im Umkreis als Aschenregen niederfallen. Die über den Kraterrand ausfließende Lava ergießt sich als glühender Strom den Abhang des Berges hinab; allmählich erkaltend umgibt er sich rings mit einer Schlackenkruste und erstarrt endlich zu Stein, jedoch in Folge der geringen Wärmeleitung jener Kruste äußerst langsam: die 1759 ausgebrochne Lava des Jorullo war nach 21 Jahren im Innern noch glühend und noch 1846 entstiegen ihr Dampfsäulen. Nach der jetzt allgemeinen Annahme stammt die Lava aus dem feurigflüssigen Erdinnern; wird dieselbe durch irgend welche Ursachen in die Höhe gepreßt und kommt sie dabei mit dem durch die Spalten der Erdrinde eindringenden Wasser in Berührung, so entwickeln sich Dämpfe von solcher Spannung, daß sie einen gewaltsamen Ausbruch erzeugen. Je länger daher die Ruhe, d. h. je stärker die Verstopfung, desto heftiger ist auch der Ausbruch. Die durch den aufsteigenden Dampfstrom sreiwerdende Electricität erzeugt oft das vulkanische Gewitter, dessen wolkenbruchartige Regengüsse sich mit dem Aschenregen zu Schlammströmen mischen, die, was sie erreichen, begraben (z. B.

9. Die Rheinprovinz - S. 59

1909 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 59 — sowie im Südosten, wo das Neuwieder Becken absank, fluteten. Aus ihm bildeten sich die jüngern Erdschichten, die am Eifelrande lagern. Der ruhige Gang der Abtragung des Gebirges und der Thalbildung wurde vielfach gestört. Große Teile der Eifel senkten sich, wie das Neuwieder Becken, während andere sich hoben. Höhen- Verschiebungen der Schichten, Verwerfungen genannt, sind be- sonders nordwestlich von Trier in großer Zahl festgestellt worden. Einzelne Eiselgegenden gerieten zeitweise sogar wieder unter das Meer, Thon- und Sandschichten lagerten sich auf ihnen ab, und nördlich von Manderscheid wurde ein Braunkohlenlager eingebettet. In der Braunkohlenzeit begann auch die vulkanische Thätigkeit der Eifel. Die Ausbrüche bestehen meist ans basal- tischem Gestein./- Zuerst bildeten sich die zahlreichen Basankegel. Je mehr das Gebirge abgetragen wurde, desto höher traten sie, weil sie aus härterem Stoff bestehen und daher langsamer zerstört wurden, hervor. Hie und da ist der Untergrund, über den einst die Basalt- masse geflossen war, so weit zerstört, daß diese nur noch den obern Teil des Kegelberges bildet. Mit den zahlreichsten Basaltkuppen schmückte sich das Gebiet der Hohen Eifel. In der ganzen Eifel be- trägt ihre Zahl 219. Die eigentlichen Vulkane sind, wie fchon früher gezeigt wurde, auf zwei vulkanische Längslinien, die von Süden nach Norden laufen, und auf einige Querlinien verteilt. Die Thätigkeit eines Vulkans begann gewöhnlich mit dem Auswerfen von Schlackentuffen, es folgte das Aufsteigen der feuerigen, zähflüssigen Lava, und den Schluß bildete, in der östlichen Eifel wenigstens, das Herausschleudern des Bimssandes. Manche Vulkane stellten ihre vnl- kanische Thätigkeit sehr frühzeitig ein, bei andern dauerte sie länger. Daher kommt es, daß die Eiselvulkane ein so verschiedenartiges Bild zeigen. Zu deu einfachsten vulkanischen Erscheinungen sind die Maare zu rechnen. Es sind Vulkane, die schnell wieder zur Ruhe kamen. Die Entstehung der ringförmigen Vertiefung der Maare ist leicht zu er- klären. Den Vorgang können wir beim Explodieren von Sprengstoffen beobachten. Ein trichterförmiges Loch im Erdboden bezeichnet die Stelle, wo die Explosion stattfand. Durch die Gewalt der Gase werden die Erdmassen herausgerissen. Um den Kraterfchlnnd der Vulkane häuften sich allmählich die herausgeschleuderten Schlacken zu einem hohen Ringwalle, dem Aschenkegel, an, der später wieder zum Teil oder gauz abgetragen wurde. Man unterscheidet in der Eifel drei Arten von Schlackentuffen, erstens echt basaltische, zweitens basalt- artige (Lencitphonolithtnffe) und drittens trachyniche. Erstere kommen im Umkreise der meisten Eiselvulkane vor, von den an zweiter Stelle genannten Tuffen erstreckt sich eine über 20 in mächtige Ablagerung west- lich vom Laacher See von Obermendig bis über Kempenich hinaus, die trachytischen Tuffe sind namentlich im Brohlthale verbreitet. Der ziraterschluud füllte sich in vielen Fällen mit Wasser, so daß ein kleiner &ee entstand. Quoll dagegen Lava empor, so wurde er ausgefüllt, und es entstand in diesem zweiten Abschnitt der vulkanischen Thätig-

10. Physische Geographie - S. 23

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
Die Veränderung der Gesteinshülle durch die zerstörenden und aufbauenden Naturkräfte. 23 zösische Zentralplateau, das Bergland von Wales und Schottland, die Skandinavi- schen Gebirge, die Massengebirge der Balkanhalbinsel. Ursache der Gebirgsbilduug. Ein Blick auf die Karte lehrt, daß die großen Faltengebirge der Erde an ausgedehnte Senkuugsselder gebunden' sind. Am Rande des Stillen Ozeans steigen die Anden auf, im Norden von Hindostan der Himalaya, nördlich der Po-Ebeue die Alpen usw. Diese Einbrüche hängen mit einer Verkleinerung oder Schrumpfung der Erdrinde zusammen, die als eine Folge des fortwährenden Wärmeverlustes der Erde an den kalten Weltenraum zu be- trachten ist. Gebirgsfaltung und Einbrüche bekunden vielfach einen ursächlichen Zusammenhang. Das Einsinken großer Landmassen und die Auffaltung der Gebirge erfolgte nicht in plötzlichen, gewaltigen Ereignissen, sondern vollzog sich wie die Strand- Verschiebungen in langsamen Ver- ändernngen und wohl auch in Be- gleitung von Bodenerschütterungen und Vulkanausbrüchen. 4. Vulkane. Vulkane sind Berge mit Ausbruchserscheinungen. Die Öff- nung, durch die die Ausbrüche er- folgen, heißt Krater. Er ist das obere Ende des Lavakanals. Dieser endet unten am Lavaherd (S. 24). Answnrfsmaffe. Bei einem Ausbruch werden aus dem Krater aus- geworfen: I.lava, d. i. die feuerflüssige Masse des Erdinneren oder das M a g m a; 2. vnl kanische Asche: sie ist zerriebene oder zertrümmerte Lava, infolgedessen sandähnlich, enthält aber auch größere Mischbestandteile; zuweilen wird sie vom Winde weit entführt; 3. Schlacken und Steine; erstere find kleinere Ge-- steinsteile und heißen auch Lapilli oder Rapilli; letztere sind zuweilen von bedeutender Größe und Schwere; 4. große Mengen von Wasserdampf; dieser erzengt zugleich die Gewitter in und über der aussteigenden Rauchsäule und veranlaßt die Platzregen und Wolkenbrüche, von denen vulkanische Ausbrüche begleitet sind. Aufbau. Die Lagerung dieser Auswurfsmassen bedingt den eigenartigen inneren Bau der Vulkane (f. S. 24). Durch alte Verwerfungen und Brüche im Grundgebirge (a) bahnt sich das flüssige Erdinnere in Kanälen (b) einen Weg nach außen. Mit der Zeit häuften sich diese Lavaströme (c) abwechselnd mit Aschen- schichten (d) zu einem Berge an, der an seiner Spitze die große Kratereinsenkung (K) zeigt. Durch den Hauptkanal entstand darin ein neuer Aschenkegel, durch den Ausbrnchswolke des Vesuvs mit Bomben. Aus Benzingers Lichtbiidersammlung, Stuttgart.

11. Deutschland (mit besonderer Berücksichtigung des Wirtschaftslebens und Verkehrs), Weltverkehr und Welthandel, Allgemeine Erdkunde, Astronomische Geographie - S. 107

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
107 Die Gesteinshülle. Fusijsma), auf den Hinterindischen Inseln (Java!), in Mexiko, Mittel- und Süd- amerika (auf der Hochebene von Quito der Chimborazo und 9 andere tätige Vulkane, in Chile der erloschene Aconcagua). Die vulkanreichsten Gebiete der Erde fallen also meist mit den erdbebenreichsten zusammen. Afrika hat von allen Erdteilen am wenigsten Vulkane, darunter einige große, erloschene: Kamerunberg, Kilima Ndscharo und Kenia. — Fern vom Meere kennt man keinen einzigen tütigen Vulkan. c) Gestalt. Die Vulkane haben infolge der Aufschüttungen meist Kegel- gestalt, sind aber nicht steiler, wie etwa ein regelmäßig aufgeschütteter Korn- Haufen. Die trichterförmige Auswurföffnung heißt Krater; von ihm führt ein Kanal zu den feurigen Lavamassen der Tiefe hinunter. Häufig treten bei Aus- brüchen die Glutmassen nicht nur aus dem Hauptkrater, sondern auch aus Neben- kratern an den Seiten des Berges hervor. Der Ätna hat 80 solcher Nebenvulkane. Auf Hawai ist ein Lavasee, dessen glutflüssiger Inhalt zuweilen bis an den Kraterrand emporwallt, dann aber wieder, ohne jemals übergeflossen zu sein, in der Tiefe verschwindet. d) Auswürfe. Außer der über den Kraterrand zutalfließenden Lava stößt der Vulkan vulkanische Asche ( = zertrümmerte Lava), Schlacken und Steine aus, vor allem aber Unmengen von Wasserdampf, wodurch Gewitter und Wolkenbrüche erzeugt werden (Abb. 2, §56). (Flammen entstehen beim Vulkan- ausbruche niemals; „feuerspeiende" Berge gibt's also nicht.) e) Bekannte Vulkan-Ausbrüche. Der Vesuv-Ausbruch 79 n. Chr. verwüstete 110 Dörfer und Städte, darunter Pompeji und Herknlannm. Später galt der Berg lange als erloschen; Eichen und andere Bäume wuchsen im Krater; an seinem Grunde war ein kleiner See, bis ein neuer Ausbruch alles hinwegblies. — Häufig sind auch die Ausbrüche des Ätna. — Beirrt Aus- bruche des Vulkans Krakatau (Insel zwischen Sumatra und Java) kamen 1883 an 35 000 Menschen um, vor allem durch eine gewaltige Flutwelle, die, um Südafrika herumlaufend, nach 17 Stunden noch bei Kap Hoorn gespürt wurde; die Hälfte der mehrere hundert Meter hohen Insel versank ins Meer; Asche, Steine und Schlamm wurden 75 km weit geschleudert. f) Zu den vulkanischen Erscheinungen gehören auch die Maare der Eifel (verstopfte Krater, in denen sich Wasser gesammelt hat), die warmen Quellen, z. B. die Mineralquellen von Ems, Wiesbaden und Karlsbad (bis + 75° C!), und die heißen Springquellen (Geisir, d. h. Sprudler), bis 80 m hoch, auf Island, Neuseeland und im Dellowstonepark (nahe den Mis- souriquellen). 3. Die langsamen Hebungen und Senkungen der Erdrinde. Sie finden höchstwahrscheinlich auch heute noch statt, sind aber im Binnen- § 57 lande gar nicht oder doch nur sehr schwer nachweisbar (warum?). Um so deut- licher erkennbar sind sie dagegen an manchen Küsten, wo sie Strandverschie- buugeu zur Folge haben. So finden sich an den Felsenküsten Norwegens (bis zu 5) alte Strandlinien, die höchsten 180 m über dem jetzigen Wasserspiegel. (Wodurch müssen die entstanden sein?). In Chile und Peru liegen stellenweise 4—7 solcher Linien übereinander, die höchste 400 m hoch. Chiles Küste hob sich 1750 in kurzer Zeit um 8 m, 1822 Perus und Chiles Küste in 1800 km Länge um etwa 1 m (sogenannte „augenblickliche" Hebungen, weil sie, erdgeschichtlich gesprochen, nur Augenblicke erfordern). Schweden dagegen hebt sich langsam, in 100 Jahren um etwa 1 in. Holland senkt sich (Deiche!). An der nordfriefischen und englischen

12. Allgemeine physische Erdkunde, Hauptfragen der Völkerkunde, Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrswege bis zur Gegenwart, Zusammenfassende Wiederholungen: Das deutsche Land als geschichtliche Größe, Wirtschaftsgeographie Deutschlands, Das Deutschtum im Auslande - S. 17

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
17 (Magma = Teig) aus stattfinden, die von früheren Ausbrüchen her in der Erdrinde zurückgeblieben sind. Dafür sprechen: die rasche Erschöpfung mancher vulkanischer Gebiete ((Eifel, Kuvergne, B.= H. 1), die Verschiedenheit der Eruptivgesteine bei dichtbenachbarten Vulkanen (Liparische Inseln), die geringe Größe der geothemischen Tiefenstufe in man- chen vulkanischen Gegenden (Japan). Bau und Bildung der Vulkane. Bei einem vulkau unterscheidet man den Eruptionskanal, den Förderschlot aus der Tiefe, ferner den Xrater, die Mündung des Vulkanschlotes (5lbb. 5), und meist auch einen Vulkanberg, die Anhäufung von Kus- wurfsstoffen. Der Schlot ist uur in Eruptionszeiten offen, während er am Schluß jeder Ausbruchs- Periode sich durch zurücksinkende und erstarrende Lava oder sonstige zurückfallende 5lus- wurfsmafsen verstopft. Kufschlüsse an alten Vulkanen haben gezeigt, daß der Vulkan- schlot, meist aus ein oder mehreren verhältnismäßig engen Röhren von ruudlichem oder länglichem Durchschnitt besteht. Das Verständnis für die Bildung der Schlote hat man durch versuche gewonnen. So wurde festgestellt, daß unter hohem Druck stehende Gase ,,eine förm- lich durchschlagende, einer Flintenkugel vergleichbare Wirkung ausüben". Kußer der hohen Spannung der Gase spielt die hohe Tempe- ratur derselben und des mit emporgerissenen Magmas durch Schmelzwirkung eine Nolle. Durch die Explosionswirkung von Gasen allein sind z. B. die Eifelmaare gebildet, eingesenkte, meist mit Wasser gefüllte Trichter, denen z. T. jede Umwallung von Eruptivgestein fehlt. Die steilwandigen Ropjes (5lbb. 6) Südafrikas mit dem diamantführenden Blaugrund find auf gleiche Weise entstanden. Der Krater ist ursprünglich von trichter- förmiger Gestalt. Bei fortdauernder Erup- tion entsteht infolge Asche- und Schlackeaus- wurfs ein ebener Kraterboden, der sich immer mehr dem Xraterrand nähert und sogar über diesen emporwachsen kann. In der Mitte des Xraterbodens erhebt sich meist ein Schlacken- Hügel, der Eruptionskegel- oft find es auch mehrere (Kbb. 7). Durch Explosionen erfahren die inneren Teile des Rraters häufig starke Veränderungen. Der Vulkanberg ist kein notwendiger Bestandteil eines Vulkans (f. die Maare). Er entsteht durch die vulkanischen Kuswurfsmassen, die sich in nach außen geneigten Schichten um die Krateröffnung lagern. Der Böschuugs- winkel hängt zunächst ab von den Kuswurfsftoffen. Tuff, eine schlämm- und breiartige Waffe, bildet weniger steile Berge als Schlacke, Kfche und Lava (B.-K. 2). Kuch mit dem Klter steigt der Böschungswinkel. Der Druck der aufsteigenden Lava ist oft so groß, daß Spalten entstehen, durch die sich Schmarotzerkegel bilden. Der Ktna hat z. B. 900 solcher Schmarotzerkegel, der Vesuv nur einen. Lteinhauff-Schmidt, Erdkunde. Ausg. K. Vi. 2 viamantenlagerstätle.

13. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 158

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 158 — Vorgang und Wirkung. Das Erdbeben nimmt seinen Anfang in dem sog. Erdbebenherd. Von hier aus setzen sich die Erschütte- rungen wellenförmig fort. Je nach Heftigkeit und Dauer spürt man das Beben nur wenig — durch Bewegungen von Lampen, Lüstern, Anschlagen der Glocken, Stehenbleiben von Uhren — oder aber es richtet furchtbare Verheerungen an (1772 Lissabon, 30000 Menschen getötet, 1906 San Franzisko, Zerstörung des größten Teils der Stadt, 1908 Messina, 150000 Menschen getötet). Einteilung. Die meisten Erdbeben sind durch die vorher be- sprocheuen Veränderungen im Bau der Erdrinde bedingt. Man be- zeichnet sie deshalb als tektonische Erdbeben. Werden sie durch vulkanische Ausbrüche veranlaßt, so spricht man von vulkanischen Erdbeben. Die Einsturzbeben haben ihre Ursache in dem Einstürzen unterhöhlter Erdränme; sie sind meist örtlich begrenzt. Nicht selten treten Erdbeben unter dem Meeresspiegel auf; die Bewegungen des Meeresbodens übertragen sich dann auf die Wassermasse, so daß man von einem Seebeben sprechen kann. Ist die Erschütterung des Meeres- bodens sehr stark, so entsteht natürlich auch eine sehr heftige Bewegung des Wassers. Nachdem sich die Wellen alle, der Bewegung des Bodens folgend, an einer tiefen Stelle getroffen haben, werden sie mit großer Wucht nach dem Ufer geschleudert. Es entstehen die gefährlichen Erd- bebenfluten; hierbei weicht also das Meer zuerst von der Küste zurück, um nach einiger Zeit als hohe, mächtige, alles niederreißende Welle zum Ufer zurückzueilen. Auftreten. Die meisten Erdbeben sind tektonischer Natur. Daraus erklärt es sich, daß sie am häufigsten am Rand der Einbruchs- gebiete der Erde auftreten, also an den Küsten des Mittelmeeres (Süd- italien, Sizilien, am Marmarameer), am großen Ozean (Japan, West- küste von Amerika), auf den Suudainfeln und den Antillen. §109. b) Die vulkanischen Ausbrüche. Bei den Faltungen und Brüchen der Erdrinde bildeten sich Spalten oder doch Gegenden von geringer Festigkeit, durch die Massen des glühenden Erdinnern, verbunden mit Wasserdampf und Gasen, empordringen konnten. Diese Erscheinungen bezeichnet man als vulkanische Ausbrüche. Die vulkanischen Aus- brüche werden als Begleiterscheinungen der tektonischen Veränderungen der Erdrinde angesehen. Die durch sie ent- standenen Berge heißen Vulkane. Ausbruch. Ein Ausbruch geht ungefähr folgendermaßen vor sich: Zunächst werden große Massen von Asche ausgeworfen. Zugleich mit diesen werden gewaltige Dampfmengen ausgestoßen, die dann als wolkenbruchartige Regengüsse, oft verbunden mit Gewittern, nieder- stürzen. Der Regen verwandelt die Asche in Schlammströme, die nach ihrer Erkaltung die vulkanischen Tuffe bilden. Diesen Ausbrüchen

14. Allgemeine Geographie, Mathematische Geographie, Das Deutsche Reich - S. 6

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
6 Allgemeine Geographie. Kalabrisches Erdbeben 1905. Verwüstete Straße. Juras, das Böhmische Mittelgebirge, die Gipfel des französischen Zentralgebirges u. a. Bei den jüngeren und zum Teil noch tätigen Vulkanen tritt das Magma nicht in seiner ganzen Masse gleichzeitig an die Oberfläche, sondern der Berg entsteht meistens durch mehrere Ausbrüche, die häufig durch lauge Zwischenräume unterbrochen sind. Daher bestehen diese Vulkane nicht aus einem einheitlichen Gestein, sondern aus der- schiedenen übereinander abgelagerten Schichten. Man nennt sie deshalb Schicht- Vulkane. Die einzelnen Schichten bestehen aus Lava (erkaltetes Magma), Aschen (Zerreibungsprodukt) und Tuffen (durch Wasser verkittete, lockere Auswurfmassen). Alle Schichtvulkane haben eine oder mehrere Öffnungen, Krater genannt, durch welche sie mit der Tiefe in Verbindung stehen. Die Maare der Eifel, ebenso wie manche italienische Seen, sind mit Wasser angefüllte ehemalige Krater. Es gibt Tomvulkane und Schichtvulkane. e) Wenn Teile der Erdoberfläche einbrechen, bekommt die einsinkende Scholle Risse. Den glühenden Massen des Erdinnern öffnet sich ein Weg nach oben. Es bildet sich deshalb oft an solchen Stellen ein Vulkan oder eine ganze Reihe von Vul- kanen. Der Vesuv, der Ätna und der Stromboli stehen auf solchen Spalten. Auch die übrigen tätigen Vulkane der Erde liegen im Bereiche neuerer Bruchlinien und daher oft in der Nähe des Meeres, so besonders die Vulkane an den Rändern des Stillen Ozeans. Die großen Vulkanreihen der Erde fallen mit Bruchlinien zusammen. Ter Vulkanismus ist also keine selbständige Erscheinung, sondern tritt nur in Be- gleitung von Bewegungen der Erdrinde aus.

15. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 62

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 62 — im Hintergründe durch die Halbinsel Sorrent und die Felseninsel Eapri abgeschlossen wird' zur Rechten der mit Bäumen, Gärten und Landhäusern anmutig besetzte Rücken des Posilipps und im Hinter- gründe der Vesuv, der aus dem geborstenen Ringwalle des Monte Somma bis 1300 m emporsteigt, und aus dessen Krater eine mächtige Rauchsäule emporqualmt. Sie zeigt uus, daß die vulkanischen Kräfte im Innern des Berges nicht erloschen, wenn auch nicht in voller Tätigkeit sind. Sobald aber ein Ausbruch bevorsteht, vernimmt man dumpfes unterirdisches Rollen und Donnern, anfangs schwaches, dann immer heftiger werdendes Erbeben des Bodens; Quellen ver- siegen, und aus dem Schlünde steigt eine ungeheure schwarze Rauch- säule, die sich an ihrem oberen Ende zu einer flachen Wolke aus- breitet und in der Nacht die Glut der Lavamassen im Krater wider- spiegelt und deshalb wie eine Feuersäule erscheint. Die Rauchsäule besteht aus Aschen, Steinen und Bomben, die von dem Wasserdampf nüt iu die Höhe gerissen werden. Der Wasserdampf verdichtet sich zu schwarzen Gewitterwolken, die unter den heftigsten elektrischen Erscheinungen sich entladen. Alle diese Erscheinungen erreichen ihren Höhepunkt kurz vor dem Augenblicke, in welchem die Lava hervor- bricht und in Strömen am Bergabhang Verderben bringend hinab- fließt. Verheerender noch als die Lavaströme sind die Schlamin- fluten, die beim Vesuv durch Vermischung der wolkenbruchartigen Niederschläge mit den ausgeworfenen Aschen entstehen und bei ihrer Erhärtung den vulkanischen Tuff bilden. Durch solche Schlamm- ströme wurden einst Herculanum und Stabiä begraben, während Pompeji mit Asche, Sand und Schlacken überschüttet wurde. Vier Tage und Nächte dauerte im August des Jahres 79 das Wüten des Elements, und spätere neue Ausbrüche brachten weitere vulkanische Überlagerungen hinzu, daß schließlich über Herculanum eine Tuff- und Lavadecke von 12—30 m, über Pompeji eine Aschen-, Sand- und Schlackenschicht von 6 in Mächtigkeit entstand'. So hat aber auch getreu die Erde bewahrt, was sonst die Kriegsstürme der spä- teren Jahrhunderte vernichtet hätten, und die Ausgrabungen von Herculanum (seit 1719) und Pompeji (seit 1748) habeu die Kenntnis des antiken Lebens und der häuslichen Sitten jener Zeit wesentlich bereichert. Nun erheben sich hier andere Crte, voll frisch pulsieren- den Lebens, und die in fruchtbare Erde verwandelte obere Decke ist in ein Gartenland von paradiesischer Fruchtbarkeit und Schönheit umgewandelt. Die ganze von Neapel bis an die Vorhöhen des Apennin sich hinziehende Ebene übertrifft alle übrigen Ebenen an Fruchtbarkeit und wird darum mit Recht die campagna felice ge- nannt. Weizen, Mais und Gartenfrüchte bedecken die Gelände; an den Pappelbäumen auf den Feldern rankt die Rebe bis in die Gipfel und schlingt sich von einem zum andern; Hügel und Berg- * Textbeilage ju Holzels geogr. Charakterbild: „Ter Vesuv".

16. Lesebuch der Erdkunde - S. 169

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
Rheinprovinz. Die Eifel. 169 Lahnmündung den Rhein erreicht. Bekannt sind die milden Weine der Mosel. Ihre Weinberge nehmen sogar eine größere Fläche ein als die am Rhein. § 169. Einen schroffen Kontrast gegen die lieblichen Mosellandschaften bildet das vom Moselthale nordwärts aufsteigende Bergland, die Nordhälfte des Weft= rheinischen Schiefergebirges. Es ist, gegenüber dem basaltischen Westerwalds, die vulkanische Eifel, eine meist öde, wilde, bergige Höhenplatte, 5—600 m hoch, mit flachrückigeu, nur wenig über die breiten, meist baumlosen Heide- und Moorflächen erhabenen Berg- zügen, oder mit einzelnen Haufen von Waldbergen. Was dem Berglande jedoch noch mehr ein gebirgsartiges Aussehen gibt, sind die zahlreichen engen steilen Thäler, die Menge einzelner, oft schöngeformter und häufig burggekrönter Kegelberge des vulkanischen Gesteins, und ringförmige Felshöhen: ausgebrannte Vulkane, die das 5ig. 57. Gegenwärtiger Zustand der Vulkane und Maare der Cifel. Schiefergebirge durchbrochen haben, und deren offene oder eingestürzte Krater nicht selten mit Teichen und Seen von großer Tiefe, „Maare" genannt, angefüllt sind. In diesen Kratern liegt zuweilen eine Ortschaft. Lavaströme und Schlacken sind überall verbreitet. Die Hauptgesteine der vulkanischen Ausbrüche find Basalt, Tuffe, vulkanischer Sand und Asche, Bimssteinbreccien. Man unterscheidet hauptsächlich zwei vulkanische Bezirke: einen in der Ober- eifel, wo die Doldenhöhe (690 m) bei Prüm, und die hohe Acht (760 m) bei Adenau, durch Basaltsäulen, verglaste Lavaberge, Mineralquellen, Maare und Höhlen (Eisgrotte bei Geroldstein, Winters eisfrei) sich auszeichnen; den andern in der Unter- eifel, wo unweit Andernach in einer weiten kraterförmigen Einsenknng der imposante tiefblaue Laach er See einsam daliegt, von vulkanischen Hügeln, nackter Lava und Schlacken umgeben, ohne natürlichen Ausfluß. Aber eine Menge reicher Kohlensäure- quellen entströmen dem Boden umher. Von dem See aus Zieheu alte Schlackenströme in die benachbarten Thäler hinab, die als poröse Mühlsteinlava und als vulkanischer Traß zu Wasserbauten weit verführt und verschifft werden. (Südlich vom See ist das

17. Allgemeine Geographie - S. 41

1906 - Berlin [u.a.] : Hillger
Physikalische Geographie £*£*&*A*A*£*£k 41 e) Die vulkanischen Erscheinungen. Ein Teil der Gebirge trägt sichere Anzeigen an sich, daß dieselben durch Herausquellen feuerflüssiger Massen aus dem Erd- inneru gebildet sind. Schon äußerlich unterscheiden sich solche von den, aus geschichteten Steinen gebildeten Boden- erhöhungen. Man teilt diese Vulkane in homogene oder Domvulkane, auch Quellkuppen, die meist prähistorischen Fig. 16. Idealer Durchschnitt durch einen Schichtvulkan, a Bomben usw.; b Krater; c Nebenkrater; d Tuff aus Bomben und Lapilli; 6 erstarrte frühere Lava; f Grundgestein; g neue Lava. Ursprungs sind, und in Aufschüttungsvulkane mit kegel- föruligem Aufbau, die entstanden, indem bei einzelnen Aus- brüchen die Auswurfstoffe sich um das Zuleitungsrohr, das im Krater zutage tritt, lagerten. Jede neue Eruption ver- größert den Mantel, indem die Lava an den Seiten ab- fließt und auch herabfallende Aschen- und Sandmassen sich ansammeln. So entstanden hohe Berge, die in ihrem sanften Abstieg die Entstehung erkennen lassen. Der Krater ist regelmäßig eine Einsenkung an dem Gipfel; auch be-

18. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 326

1874 - Mainz : Kunze
326 D ie O berfläche der Erde. durchschnitten, so daß beide entgegengesetzte Gehänge des Gebirges zu gleichen Strom- gebieten gehören (Himalaya); 5) die Grenzlinien der das Gebirg zusammensetzenden Formationen, die aber vielfach mit der Richtung der Hebnngsaxen der letzteren zusammenfallen. Man hat ehemals geglaubt, daß die Gebirge, einzelne Veränderungen durch Abspülen und Eiustürze abgerechnet, seit Bildung der Erde immer fo gewesen seien wie jetzt. Neuere Forschungen, besonders der Geologen und Chemiker, haben jedoch dargethau, daß während der sehr langen Dauer unseres Planeten die Oberfläche desselben häufig anders gestaltet worden, folglich auch die Gebirge, deren ältere vergingen um neueren Platz zu machen. Bei Schilderung der Alpen im vorigen Abschnitte dieses Buchs ist schon daraus hingewiesen; im Paragraphen über die Erdrinde wollen wir näher darauf eiugeheu. Vorläufig indes mag hier der Vulkane und ihrer Entstehung gedacht werden. Die Vulkane haben sich zu verschiedeneu Zeiten gewaltsam aus dem Schöße der Erde erhoben; Vnlkane entstehen, wenn aus feuerflüssigcn Massen im Erdiunern, deren Volumen dmch die erkältende Rinde vermindert wird, Gase und Dämpfe, namentlich Wasserdämpfe sich entwickeln, dereu Spannkraft irgend vorhandene Erdspalten benützt, um in die Höhe zu dringen. Gewährt die Spalte nicht Raum genug, führt sie nicht an die Oberfläche, .so reißt der aufstrebende Dampf, donnernd und den Erdboden er- schlitternd, alles vor sich auswärts, es thnrmen Gesteine sich auf, bis oben eiueoeffuung den Ausbruch erlaubt, Blöcke und Brocken, Schlacken und Zerriebenes (vulkanische Asche, kpilli) hoch in die Luft geschleudert werden, die in der kälteren Atmosphäre schnell zu Wasser verdichteten ungeheuren Mengen Wasserdampfes in verheerenden Regen» güssen herabfallen, welche mit der Asche sich mischend, letztere in eine breiartige Masse verwandeln^), Blitze, vom heftigsten Donner begleitet, wie bei Gewittern aus den Dampfwolken schießen und jähflüssige geschmolzene Steiumasseu, Lava, über den Rand der Ocffuuug oder aus plötzlich aufreißenden Seitenspalten hervorquellen und in 8 und mehr Meter hohen Strömen herabfl!eßeu. Die glüheude Asche erscheint wie eine aus Millionen von Funken gebildete Feuersäule, die oben gleich einem ungeheuren Pilze sich ausbreitet. Nach Beruhigung des furchtbaren Tumults steht der neugeschaffene Berg da, mehr oder minder hoch, kegelartig, mit einer Oeffuung versehen, aus welcher Rauch aussteigt und nach mehr oder minder lauger Ruhe wiederholte Ausbrüche erfolgen können, welche die Masse des Berges vermehren. Die um die Oeffuung sich aufschüt- teuden Massen bilden den Eruptionskegel, dessen hohle Axe die Fortsetzung des Rohres ist, durch welches die Oberfläche mit dem Erdiunern in Verbindung steht und das man Krater nennt. Wenn nicht im vorigen Jahrhundert (1759) mitten im angebauten Laude vor den Augen der Menschen ein solcher Feuerberg, der Jorullo im Mexikanischen, ent^ *) Verhärtend bildet diese den sog. vulkanischen Tuff.

19. Mittel- und Norddeutschland - S. 16

1906 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 16 — und von widerlich säuerlichem Geschmack. An einer Stelle des Users und auch wohl unter dem Wasser entströmt dem Erdboden Kohlensäure, auch ein deutlicher Hinweis auf die vulkanische Natur des Landes. Der in stiller Waldeinsamkeit gelegene See, in dessen Nähe sich eine alte Benediktinerabtei mit einer prächtigen Kirche befindet, ist alljährlich das Ziel vieler Touristen. — Die andern Maare der Eisel sind bedeutend kleiner. Manche sind versumpft oder ganz ausgetrocknet. Andere hat man künstlich entwässert, und der Seeboden wird jetzt als Wiese oder Ackerland benutzt. Die Erzeugnisse der Vulkanischen Eifel. Das Gebiet der Vulkanischen Eisel besitzt gegenüber den andern Teilen des Hochlandes bedeutende Vorzüge. Die zahlreichen, meist bewaldeten Kegelberge verleihen ihm eine mannigfaltigere Gestalt, die wohltuend gegen die eintönigen Hochflächen absticht. Das Klima ist infolge der niedrigeren Lage bedeutend milder und der Ackerbau lohnender. Der Hauptvorzug des Gebietes aber besteht in seinen Bodenschätzen, die alle der vulkanischen Tätigkeit entstammen. Da ist zunächst die erkaltete Lava, die ein wertvolles Gestein liefert. Die bedeutendsten Brüche befinden sich bei Niedermendig, sö. von Andernach. Ein großer Lavastrom, der eine Dicke von 15—20 m besitzt, liegt hier unter einer mächtigen Decke von erhärteter Asche begraben. Dnrch diese hindurch hat man Gänge gehauen, die zu dem festen Gestein hinabführen. Die Lava besteht ans lx/2 bis 2 m dicken Säulen, die dicht aneinandersteheu. Die gebrochenen Steine werden durch einen Schacht nach oben befördert, wo sie dann weiter bearbeitet werden. Die besten finden Verwertung als Mühlsteine und werden weithin versandt. Weniger wertvolle benutzt man zu Treppenstufen, als Bau- und Rinnsteine. In den Felsenkammern der Lavabrüche herrscht das ganze Jahr hindurch eine sich fast gleichbleibende niedrige Temperatur. Deshalb machte man vor etwa 5s) Jahren den Versuch, eine ausgebeutete Grube als Bierkeller zu benutzen. Es zeigte sich, daß das Bier dadurch eine auffallende Kraft und Frische erhielt. Infolgedessen sind in der Gegend zahlreiche und große Brauereien entstanden- nicht weuiger als 30 Gruben werden jetzt als Bierkeller verwendet. Ein anderes wertvolles Produkt ist der Tuffstein oder Traß. Er besteht aus zusammengebackener vulkanischer Asche und enthält als Einschluß kleinere und größere Gesteinsstücke, die die Vulkane mit der Asche ausgeworfen haben. Er ist von gelbgrauer Farbe, läßt sich leicht bearbeiten und liefert, da er an der Luft härter wird, einen guten Baustein. Gemahlen, und dauu vorzugsweise Traß geuauut, gibt der Tuff einen ausgezeichneten Mörtel, der im Wasser erhärtet und darum bei Wasserbauten viel verwendet wird. Die größten Tuff- lager befinden sich im Brohltal, in das sich die Asche wahrscheinlich als ein gewaltiger Schlammstrom ergossen hat.

20. Das illustrirte Lesebuch für Schule und Haus - S. 94

1846 - Leipzig : Baumgärtner
94 Hi. Die Oberfläche der Erde. siedenden Wassers von dem Vulkane herab, denn der Schnee auf dem Gipfel wird durch die Gluth geschmolzen; gleich Wasserströmen fließen auch nicht selten Massen von Triebsand und von Schlamm herunter, wenn ungeheure Regengüsse die Eruption begleiten und das Erdreich auflockern und lösen. Nach dem völligen Aufhören eines Ausbruchs steigen endlich noch giftige Gasarten aus den Spalten und Löchern des Vulkans hervor, welche eingeath- met Menschen und Thieren höchst gefährlich, ja tödtlich werden können. Die Auswürfe eines Vulkans dauern mehrere Stunden, zuweilen Tage, mit ab- wechselnder Heftigkeit und nicht selten auch von langen Pausen unterbrochen. Was das Fließen der Lava betrifft, so geschieht dies nur im Anfange, wenn die Masse noch ganz geschmolzen ist, schnell; denn da sie, gleich den Schlacken geschmolzener Metalle, bei ihrer Berührung mit der äußeren Luft gar bald zu erkalten anfängt, die ganze Masse aber auch schon an sich etwas zähe ist, so nimmt die Langsamkeit ihres Fließenö im Verfolge des Weges immer mehr zu. Gewöhnlich erhärtet schon die Oberfläche, während die unteren Schichten noch fortfließen, ja man sieht oft große Stücke bereits verhärteter Lava auf dem glühenden Strome einherschwimmen und sich an einander zerschellen, gleich wie die Eis- schollen der Gewässer beim Eisgange. Im Innern der Masse geschieht die Erkaltung am langsamsten, und selbst nach mehreren Monaten zeigt ein Strom, nachdem er längst stehen geblieben, noch Spuren innerer Wärme. Daß übrigens abhängiger Boden schnelleres Strömen befördert, versteht sich von selbst. Die gewöhnlichsten Bestandtheile der Lava sind Feldspath, Labrador, Augit und titanhaltigeö Magneteisen, denen sich auch wohl Leuzit, Sodalit und andere Mineralsubstanzen beigesellt haben. Die verhärtete Lava erscheint häufig porös, durchlöchert, blasig, ihr Bruch ist uneben von verschiedenem Korne, zuweilen auch zum Splitterigen oder auch zum Muscheligen sich hinneigend. Die Farbe ändert nach der größeren oder geringeren Menge der einzelnen Bestandtheile sehr ab, erscheint jedoch am häufigsten grau oder braun in verschiedenen Nüancen, weniger häufig roth oder schwarz. Es ist so oft die Frage aufgeworfen worden, was in den Vulkanen brenne, was die Wärme errege, bei der Erde und Metalle schmelzend sich mischen. „Die neuere Che- mie," sagt v. Humboldt, „antwortet daraus: was da brennt, sind die Erden, die Metalle, die Alkalien selbst; die bereits orydirte Erdrinde scheidet das umgebende sauerstoffhaltige Luft- meer von den brennbaren unorydirten Stoffen im Innern unsres Planeten. Die Erfah- rungen, die man unter allen Zonen in Bergwerken und Höhlen gemacht und die ich mit Herrn Arago in einer eigenen Abhandlung zusammengestellt, beweisen, daß schon in ge- ringer Tiefe die Wärme des Erdkörpers um vieles höher, als an demselben Orte die mittlere Temperatur des Luftkreises ist. Eine so merkwürdige und fast allgemein bewährte Thatsache steht in Verbindung mit dem, was die vulkanischen Erscheinungen uns lehren. Laplace hat sogar schon die Tiefe zu berechnen versucht, in welcher man den Erdkörper C als eine geschmolzene Masse betrachten könne. Welche Zweifel man auch, trotz der gerechten Verehrung, die einem so großen Namen gebührt, gegen die numerische Gewißheit