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1. Heimatkunde im achten Schuljahre - S. 27

1905 - Dresden : Huhle
— 27 — graue, glasartige Masse ist Quarz. Bei welcher Gelegenheit haben wir ihn schon kennen gelernt — welcher Unterschied zeigt sich aber? die Masse ist größer und nicht abgeschliffen. Welche Masse _ ist also im Granit vorherrschend? Wie unterscheiden sich die Gemengteile nach ihrer Härte? nach der Farbe? Feldspat und Quarz erscheinen hier in nicht vollständig ausgebildeten Kristallen und der Glimmer in dünnen Blättchen. Aus dem Grunde nennen wir den Granit ein kristallinisches Gestein. Wenn wir den Granit zerschlagen, so zerfällt er in lauter grobe Körner — deshalb sagen wir: der Granit ist ein körniges Gestein — und darauf beutet auch schon der Name hin (granum = Korn). Da er ans drei verschiedenen, ungleichartigen Mineralien zusammengesetzt ist, heißt er ein gemengtes Gestein. Was ist das Gegenteil? Welche einfachen Mineralien haben wir bis jetzt kennen gelernt? Inwiefern stimmen also Syenit und Granit überein? Und was haben diese Steine mit der Lava und dem vulkanischen Tuff gemeinsam? Auf welche Ver- mutung bringt uns somit die Zusammensetzung oder Mengung des Syenits und Granits? Was werden uns also sowohl der Syenit als auch der Granit zuerst erzählen? Wir verdanken unser Dasein den Wirkungen der Hitze im Innern der Erde. Welchen Beweis können wir weiter dafür erbringen, daß diese Gesteinsmassen aus dem Innern der Erde gekommen sein müssen? Was zeigt unser Bild in dieser Beziehung? Welche Gesteinsmasse ist durch Hervordringen des Granits zersprengt worden? Und welche Schichten sind durch das Aussteigen des Syenits in schiefe Stellung gebracht worden? Die Plänerschichten, die bei Coschütz und Döltzschen zutage liegen, sind auf dem Antonsplatze in Dresden erst in einer Tiefe von 15 m anzutreffen. Höhenunterschied: 150 m. Noch manchmal erinnerten die unterirdischen Kräfte an ihr Dasein, indem sie von neuem feurige Ströme aus dem Innern der Erde hervorbrechen ließen, z. B. in den Porphyrbergen bei Tharandt und Hänichen. Da haben wir ein neues Gestein, das bezüglich seiner Beschaffenheit mit dem Syenit und Granit übereinstimmen müßte. Porphyr heißt jedes Gestein, das in dichter Grundmasse Kristalle oder kristallinische Gebilde wie in einem Teige ein- geknetet erstarrt enthält. Es durchbricht gewöhnlich den Tonschiefer und verschiebt das Steinkohlengebirge, was uns der Querdurchschnitt unserer Heimaterde recht deutlich zeigt: Der Tonschiefer ist durch den Porphyr durchbrochen; es sieht aus, als wäre von unten her ein Keil in den Tonschiefer getrieben. Das wichtigste und am leichtesten kenntliche Gestein feuerflüssigen Ursprungs ist der Basalt. Woher stammt der Basalt, der bei uns zum Baue der Straßen verwendet wird? (Wilisch.) Dem äußern Ansehen nach nur aus einem einzigen Minerale bestehend und daher einfarbig, eine dichte granfchwarze Masse, feinkörnig und sehr hart, ist er doch ein Gemenge von Feldspat, Magneteisen usw., was wir aber nur durch das Vergrößerungsglas beobachten können, der Chemiker aber durch Analyse (Auslösung) nachgewiesen hat. Wie der Basalt von unten herauf das Erdgewölbe zersprengt, werden wir später noch beobachten.

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1. Illustriertes Realienbuch für Bürger-, Mittel- und Töchterschulen - S. 127

1881 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
118 festen Erdrinde bilden. Der mineralogischen Zusammensetzung nach unterscheidet man ein- fache und gemengte Gesteine. I. Einfache Gesteine. Quarz, Graphit, Steinkohlen, Braunkohlen, Steinsalz, Kalkstein, Serpentin, Roteisen- stein, Asphalt u. a. Sie sind bereits beschrieben worden. Ii. Gemengte Gesteine. Der Granit gehört zu den zusammengesetzten Mineralien. Er besteht aus Quarz, Feldspat und Glinimer und bildet ein fein- oder grobkörniges Gestein. Der Feldspat ist ein vorherrschender Gemengteil. Dieser ist bald grau, bald weiß, bald rötlich; von ihm hängt die Farbe des Granits ab. Der Quarz ist weißlich oder grau und hat Glasglanz. Der Glimmer hat meist eine dunkle (graue, schwarze), seltener eine silberweiße oder goldgelbe Farbe. — Der Granit ist weit über die Erde verbreitet. Er ist wegen seiner Härte als Baustein geschätzt. Der Syenit ist ein Gemenge von Quarz, Feldspat und Hornblende. Der Feldspat ist meist der vorherrschende Bestandteil und besitzt rötliche oder weiße Farbe. Die Hornblende bildet kurze Säulen von schwarzer, graulich- oder grünlichschwarzer Farbe. — Syenit findet sich nicht selten als Begleiter des Granits, ist jedoch nicht so verbreitet als dieser. In Deutschland sind die Hauptsundorte: Thüringerwald, Odenwald, Schwarzwald und Plauenscher Grund bei Dresden. Syenit ist ein guter Baustein, wird aber auch zu Denkmälern, Säulen u. s. w. verwendet. Verwittert liefert er fruchtbaren Boden. — Der Grünstein ist vorherrschend grün und duukelgrau bis schwarz. Er besteht wesentlich aus einem Gemenge von Feldspat und Hornblende und wird als Baustein benutzt. — Porphyr wird jedes Gestein genannt, welches in einer gleichartigen unkrystallinischen Grundmasse, wie in einem Teige, Krystalle oder krystallinische Körner, Blättchen u. s. w. eingeschlossen enthält. Man unter- scheidet mehrere Arten Porphyr. Der gewöhnlichste ist der rote oder Feldsteinporphyr, der seinen Namen von. der rötlichen Farbe seines Hauptbestandteiles, des Feldspates, hat. Der Quarzporphyr enthält vorherrschend Quarz und zeichnet sich durch Dichtigkeit und Festigkeit aus. Der Thonsteinporphyr ist weich und locker und besteht vorwiegend aus zersetztem Porphyr. — Die Porphyre werden als Bausteine und zum Straßenbau benutzt. Manche werden zu Denkmälern, Kunst- und Luxusgegeuständen (Basen, Dosen) verwendet. Sie lassen sich schwer bearbeiten, nehmen aber eine schöne Politur an. Durch Verwitterung liefern sic meist einen fruchtbaren Boden. Der Basalt ist blau- oder grau- schwarz und bildet eine sehr feinkörnige Masse. Seine Bestandteile (Augit, Labra- dor und Magneteisen) lassen sich meist nicht mit dem unbewaffneten Auge erkennen. — Der Basalt bildet meistens einzeln stehende, kegelförmige Bergkuppen. Er kommt in Platten-, Säulen- und Kugelform abge- sondert vor und bildet gangartige Aus- füllungen. Besonders merkwürdig ist die »ns Basaltsäuleu gebildete Fingalshöhle auf der Insel Staffa. — Der Basalt ist wegen seiner Härte, Festigkeit und Dauer ein ausgezeichnetes Baumaterial. Die Lava ist der erstarrte Ausfluß oder Auswurf der Vulkane. Meist erscheint sie in Gestalt von Strömen, bildet auch Wälle um den Rand des Kraters und füllt gangartige Spalten in älteren vulkanischen Gesteinen aus. Die meisten Lavaströme sind ans ihrer Ober- fläche porös, durchlöchert und blasig. Manche Laven verwittern leicht und geben einen frucht- baren Boden. Der Gneis besteht wie der Granit aus,Quarz, Feldspat und Glimmer, jedoch ist Fig. 80. Basalt.

2. Realienbuch für die Schulen des Großherzogtums Hessen - S. 24

1900 - Gießen : Roth
24 Leichte Metalle. Thonerdekristalle sind folgende Edelsteine: der blaue Saphir und der rote Rubin. Aluminium ist auch ein Bestandteil des Schmirgels (Schleifmittel) und Alauns. Der Alaun ist ein weißes Salz von süßlich zusammenziehendem Geschmack. Er bildet einen mehlartigen Beschlag auf thonerdehaltigen Mineralien. Gewöhnlich gewinnt man ihn aus dem Alaunstein, welcher gebrannt und dann ausgelaugt wird. Durch Abdampfen der Lauge erhält man den Alaun. Der Alaun dient zu vielen gewerblichen Zwecken und als Heilmittel. 32. Ktulgesteine. 1. Der Granit ist ein körniges Gemenge aus Feldspat, Quarz und Glimmer. Der Feldspat herrscht meist vor und bedingt die Farbe des Gesteins. Er erscheint gewöhnlich weiß, grau oder rötlich gefärbt. Enthält der Granit viel Quarz, so ist er weißlich und sehr hart. Die metallisch glänzenden oder mattschwarzen Bestandteile sind Glimmer. Verschieden ist auch die Größe der Gemengteile, so daß der Granit bald grob-, bald feinkörnig erscheint. — Die Bestandteile des Granits befanden sich im flüssigen Zustand. Beim Erkalten verbanden sie sich zu festem Gestein. Auf solche Weise entstandene Gesteine nennt man Glutgesteine. Besonders schön ist der Granit des Fichtelgebirgs. Vorkommen. Der Granit findet sich in allen Erdteilen. Er bildet bald halb- kugelige Berge, bald scharfrückige Gebirgskämme mit wilden Schluchten und steilen Wänden. Der Granit ist ein Hauptbestandteil der meisten Hochgebirge, wie der Al- pen, Pyrenäen, Ksölen rc. Vereinzelt findet er sich in der norddeutschen Tiefebene in Gestalt von Blöcken. In ihrer Zusammensetzung stimmen dieselben mit dem skandi- navischen Granit überein. In grauer Vorzeit, als Gletscher noch die norddeutsche Ebene bedeckten,- wurden sie in ihrer Heinmt losgelöst und in Eisschollen eingefroren an ihrem fetzigen Lagerplatz abgesetzt. Da in fenen Gegenden weithin kein Stein zu finden ist, so nennt man diese Findlinge erratische, d. h. verirrte Blöcke. Verwendung. Der Granit wird wegen seiner Festigkeit als Fundamentstein für Brücken und Gebäude, zu Denkmälern, Säulen, Treppen und zum Straßenbau verwendet. Feldspatreicher Granit liefert verwittert fruchtbaren Thonboden, quarzreicher einen unergiebigen Kies. 2. Der Syenit, welcher aus Feldspat und Hornblende besteht, ist oft der Be- gleiter des Granits. Den Namen hat er von der Stadt Syene in Ägypten, obgleich dort Granit zu Tage steht. Biele ägyptische Bau- und Bildwerke bestehen aus Syenit. Das zersetzte Gestein gibt fruchtbaren Boden. 3. Der Porphyr besteht aus einer roten, gleichartigen Grundmasse von Feldspat und Quarz. In ihr liegen Kristalle derselben Mineralien, aber auch Glimmer- und Hornblendeteilchen. Der Porphyr ist ein vortrefflicher Baustein. Manche Abarten nehmen eine schöne Politur an und werden zu Kunstgegenstünden verarbeitet. 4. Der Basalt stellt sich deutlich als ein Produkt des Feuers dar. Seine Be- standteile, Feldspat, Magneteisenstein rc., sind so innig gemengt, daß er fast als ein- faches Mineral erscheint. Oft findet er sich zerklüftet in Form sechsseitiger Säulen, die zu Tausenden dicht beisammen stehen. Diese Säulen sind aber keine Kristalle. Die Insel Stasfa besteht aus lauter senkrechten Basaltsäulen, welche die berühmte Fingalshöhle bilden. Auch der Bilstein bei Lauterbach besteht aus solchen Basaltsäulen. Der Basalt bildet oft ganze Gebirge wie die Rhön und den Vogelsberg. — Zum Häuserbau eignet sich der dichte Basalt nicht, weil er die Feuchtigkeit einsaugt, dagegen vorzüglich zum Straßenbau. Verwittert bildet er einen fruchtbaren Boden. 5. Lava heißt man alle Gesteine, welche geschmolzen aus Vulkanen geflossen und nachher erstarrt sind. Sie entströmen noch jetzt den thätigen Vulkanen. Ihre Zusam- mensetzung ist höchst verschieden. Eigentümlich sind die Hohlräume, von welchen die Masse durchzogen ist. — Festere Laven finden als Bau- und Mühlsteine Verwendung. Diejenigen, welche leicht verwittern, liefern sehr fruchtbaren Boden.

3. Leitfaden der mathematischen und physikalischen Geographie für höhere Schulen und Lehrerbildungsanstalten - S. 66

1908 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
66 1. Abschn. Die Gesteinshülle oder Lithosphäre. Nach dem Orte, wo das Erstarren stattfand, unterscheidet man wieder Plutonische^ und vulkanische^ Erstarrungsgesteine. Plutonische Eruptivgesteine sind jene, die beim Empordringen die oberen Teile der Erdkruste nicht erreichten, sondern in den tieferen alten Schichten stecken blieben und hier erstarrten, wie z. B. der Granits Solche von Granit erfüllte Schollen konnten auch zu Gebirgen emporgehoben werden, und wenn dann das Absatzgestein vom Wasser fortgeschafft war, trat der Granit zu Tage, wie das jetzt bei nicht wenigen Gebirgen der Fall ist, so bei den Alpen, im Böhmerwald. Die vulkanischen Gesteine erstarrten an der Oberfläche der Erde, so der Porphyr, der Basalt, der Trachyt und die Lava. Neben den Absatz- und den Erstarrungsgesteinen gibt es noch eine dritte Art: die kristallinischen Schiefer, wie Gneis, Glimmerschiefer und ihre Verwandten. Sie gehören zu den ältesten und verbreiterten Gesteinen der Erdkruste. Ihre Lagerung ist fchichtförmig wie die der Sedimentgesteine, in ihrer Zusammensetzung aber stimmen sie mit den massigen Gesteinen überein. Ihre Entstehung ist heute noch nicht völlig aufgeklärt. Nach ihren Bestandteilen sind die Gesteine: 1. einfache, die nur aus einem Mineral bestehen, wie Quarz, Steinsalz, Kalkstein, Dolomit, Gips, Kohle usw.; 2. gemengte, die aus mehreren Mineralien zusammengesetzt sind. Sie zerfallen wieder in: a) kristallinische Gesteine, z. B. Granit (ein Gemenge aus Feldspat, Quarz und Glimmer), Gneis (ebenfalls aus Feldspat, Quarz und Glimmer bestehend, aber mit schieferigem Gefüge), Glimmerschiefer, Syenit, Porphyr; d) Trümmergesteine, auch klastische^ Gesteine genannt, da sie meist aus Trümmern anderer Gesteine bestehen, z. B. Tonschiefer, Sand- steine, Tuffe, Konglomerate, Sand, Grieß, Schutt, Schotter. Versteinerungen. Die Überreste von Pflanzen und Tieren, welche aus früheren erdgeschichtlichen Perioden in den Sedimentgesteinen eingebettet sind, heißen Versteinerungen, auch Petrefakte^ oder Fossilien^. Die Art und Weise, wie diese vorweltlichen Organismen auf uns gekommen sind, ist verschieden. 1 vom griech. Pluton = der Gott der Unterwelt. 2 vom lat. Yulcanus = der Feuergott. 3 vom lat granum = Korn. * vom griech. klastös — zertrümmert, 5 vom griech. pötra oder p6tros = Stein, und vom lat. facere — machen. 6 vom lat. fodere — graben.

4. Die Heimat - S. 3

1899 - Leipzig : Degener
— 3 Feldspat, Glimmer und Quarz, welche man in ihrer Verbindung als Granit bezeichnet. Derselbe ist also das älteste kristallinische Massengestein der Erde. Bei der Erstarrung des Magma entstanden infolge der von der Abkühlung abhängigen Zusammenziehung in der äußeren, erstarrten Kruste Risse und Spal- ten, aus welchen die tieferliegende, noch weichere und halbslüssige Magma hervordrang und über die schon fest gewordene sich ergoß, bis auch sie später erstarrte. Daher unterscheidet man einen älteren und einen jüngeren Granit. *) Als später bei zunehmender Abkühlung die Wassermasseu zunahmen, mußten infolge des Wasserdruckes und der stärkeren Strömung die aus dem Magma sich ausscheidenden Kristalle immer mehr eine horizontale oder parallele Lage annehmen. Das erste Gestein, was sich so bildete, ist der Gneis, welcher eine schwach schie- ferige Beschaffenheit zeigt. Er geht nach unten meist unmerklich in wirklichen Granit über, von welchem er oft durchbrochen und überlagert erscheint. Nach oben aber nimmt die Deutlichkeit der Schieferstruktur zu, die Kristalle sind noch dent- lich und oft von ansehnlicher Größe. Dieses Gestein führt den Namen Glimmer- schiefer. Im weiteren Verlaufe der Gesteinsbildung werden die Kristalle immer kleiner, ja endlich so fein, daß sie nur noch mit dem Mikroskope zu erkennen sind. Dieses feinkörnige schiefrige Urgestein heißt Thonschiefer (Phyllit), der nebst Glimmerschiefer und Gneis jene mächtigen Gebirgsmassen darstellt, welche unter dem allgemeinen Begriffe der kristallinischen Schiefer bezeichnet werden. Verbreitung des Urgebirges: Es bildet das Grundgemäuer der Erd- rinde und verbreitet sich über alle Festländer und Zonen. Es nimmt wohl kaum weniger als die Hälfte der nicht vom Meere bedeckten Erdoberfläche ein; und da es nach begründeten Vermutungen auch unter den später gebildeten Erdschichten fortzieht, fo bildet es den eigentlichen Kern unserer Erde. In Europa treten diese Gesteine als zusammenhängende Masse in ganz Schwe- den, Norwegen und Finnland auf, größere oder kleinere Inseln in den sie um- gebenden Sedimentformationen bilden sie in Mittel- und Südeuropa. Im Harze tritt die seltene Erscheinung auf, daß der Granit ohne Begleitung des Gneises oder des kristallinischen Schiefers vorkommt. Wir finden hier im Brocken und seiner Umgebung das mächtigste Granitmassiv des Harzes (im Brocken selbst den Granitit), eine kleinere Granitfeste im Ockerthale und den zweitgrößten Granitstock des Harzes vom Ramberge (Viktorshöhe) bis zur Roßtrappe, wo die Bode ihn durchbricht. Im Thüringer Walde tritt der Granit in einzelnen fleckförmigen Massen aus, wo er vom kristallinischen Schiefer begleitet ist. .*) Der Färbung und dem Gefnge nach sind dem Granit ähnlich: 1.) Der Syenit, welcher aber gewöhnlich keinen Quarz und statt des Glimmers schwarze oder schwarzgrüne Körner oder Stengel von Hornblende hat; 2.) der Diorit, welcher aus einem schwarz und weiß gefleckten Gemenge von schwarzer Horn- blende und weißlichem Feldspate besteht und nicht selten auch eisenschwarze Glimmer- blättchen enthält; Z.) der Diabas, welcher aus schwarzem Augit, Feldspat und Grünerde besteht. 1*

5. Weltkunde - S. 271

1886 - Hannover : Helwing
271 Ii. körnige: 1. Granit besteht aus Quarz, Feldspat und Glimmer; der Feldspat ist vorherrschend. Granit ist eins der verbreitetsten Gesteine, Hauptfelsart der meisten Hochgebirge. Aus Granit bestehen auch die erratischen Blöcke. — 2. Syenit ist ein krystallisch-körniges Gemenge von rötlichem oder weißem Feldspat und schwarzer Hornblende, die in länglichen Krystallen vorkommt. Iii. schieferige: 1. Gneis ist schieferiger Granit, indem der Glimmer nicht gleichmäßig zwischen Quarz und Feldspat verteilt, sondern schichtenweise abgelagert ist. Er kommt in allen Hauptgebirgen Deutschlands vor. 2. Glimmerschiefer besteht aus Quarz und Glimmer, welche schichtenweise mit einander ab- wechseln. Er ist Hauptfelsart der skandinavischen Alpen und des Himalaya-Gebirges. 3. Thonschiefer (s. thonige Steine), ein inniges Gemenge verschiedener Mineralien, erscheint als eine gleichartige Masse von schwarzer, grauer oder roter Farbe. Iv. porphhrartige: 1. Porphyr. Der bekannteste ist der Feldstein-Porphyr von roter Farbe. Die Grundmasse ist dichter Feldspat (Feldstein), worin kleine Krystalle von Feldspat, Quarz u. s. w. enthalten sind. — Mit dem Porphyr verwandt sind 2. Trachvt, ein vulkanisches Gestein. Er besteht gleichfalls aus einer feinkörnig gemengten Grundmasse von meistens weiß- grauer Farbe, welche weißliche Feldspatkrystalle einschließt. Er liefert gutes Baumaterial; der Kölner Dom ist zum Teil aus Trachyt vom Siebengebirge erbaut. 3. Basalt (s. einfache Gesteine). V. Trümmergesteine: 1. Grauwacke ist ein scheinbar ein- faches, weiches, dichtes Gestein, besteht aber aus einem Gemenge von Quarz, Kiesel- und Thonschiefer und vielen zufälligen Bei- mengungen, die durch Thon- und Kieselerde verbunden sind. Die Farbe ist grau, grün, rot, braun rc. — 2. Sandstein besteht aus Quarzkörnern, welche durch ein kieseliges, thoniges oder kalkiges Bindemittel vereinigt sind. Er ist von Farbe grau, rot, gelb, braun, bunt und wird zu Bausteinen, Säulen, Schleif- steinen rc. verwandt. Bemerkung: Als lose Gesteine pflegt man zu bezeichnen: 1. Sand. 2. Lehm und Thon. 3. Acker- oder Damm- erde (Humusboden). 1. Wie unterscheidet man Steine und Gesteine oder Felsarten? — 2. Wie teilt man die letzteren ein? — 3. Welche einfache Mineralien treten als Gesteine auf? — 4. Worin besteht Granit? Syenit? Gneis? Glimmerschiefer? — 5. Erkläre den Ausdruck: erratische Blöcke! — 6. Was ist Porphyr? Basalt? Sandstein? Grauwacke? — 7. Aus welchen Erd- arten (Gesteinen) besteht der Ackerboden? — 8. Welche Gesteine liefern gutes Baumaterial? — 9. Welche Gesteine finden sich in deiner Gegend? § 118. Lagerung der Gesteine. — Bau der Erd- rinde. 1. Die Fels- oder Gebirgsarlen bilden zuweilen über-

6. Das Vaterland - S. 3

1906 - Leipzig : Degener
— 3 — Feldspat, Glimmer und Quarz, welche man in ihrer Verbindung als Granit bezeichnet. Derselbe ist also das älteste kristallinische Massengestein der Erde. Bei der Erstarrung des Magma entstanden infolge der von der Abkühlung abhängigen Zusammeuziehuug iu der äußeren, erstarrten Kruste Risse und Spal- ten, aus welchen die tieferliegende, noch weichere und halbflüssige Magma hervor- drang und über die schon fest gewordene sich ergoß, bis auch sie später erstarrte. Daher unterscheidet man einen älteren nud einen jüngeren Granit.*) Als später bei zunehmender Abkühlung die Wassermassen zunahmen, mußten infolge des Wasserdruckes und der stärkeren Strömung die aus dem Magma sich ausscheidenden Kristalle immer mehr eine horizontale oder parallele Lage annehmen. Das erste Gestein, welches sich so bildete, ist der Gneis, der eine schwach schie- ferige Beschaffenheit zeigt. Er geht nach unten meist unmerklich in wirklichen Granit über, von welchem er oft durchbrochen und überlagert erscheint. Nach oben aber nimmt die Deutlichkeit der Schieferstruktur zu, die Kristalle sind noch deutlich und oft von ansehnlicher Größe. Dieses Gestein führt den Namen Glimmerschiefer. Im weiteren Verlaufe der Gesteinsbildung werden die Kri- stalle immer kleiner, ja endlich so fein, daß sie nur noch mit dem Mikroskope zu erkennen sind. Dieses feinkörnige schiefrige Urgestein heißt Thonschiefer (Phyl- lit), der nebst Glimmerschiefer und Gneis jene mächtigen Gebirgsmaffen dar- stellt, welche unter dem allgemeinen Begriffe der kristallinischen Schiefer be- zeichnet werden. Verbreitung des Urgebirges: Es bildet das Grundgemäuer der Erd- rinde und verbreitet sich über alle Festländer und Zonen. Es nimmt wohl kaum weniger als die Hälfte der nicht vom Meere bedeckten Erdoberfläche ein; und da es nach begründeten Vermutungen auch unter den später gebildeten Erdschichten fortzieht, so bildet es den eigentlichen Kern unserer Erde. In Europa treten diese Gesteine als zusammenhängende Masse in ganz Schweden, Norwegen und Finnland aus, größere oder kleinere Inseln in den sie umgebenden Sedimeutsormationeu bilden sie in Mittel- und Südeuropa. Im Harze tritt die seltene Erscheinung auf, daß der Granit ohne Begleitung des Gneises oder des kristallinischen Schiefers vorkommt. Wir finden hier im Brocken und seiner Umgebung das mächtigste Granitmassiv des Harzes (im Brocken selbst den Granitit), eine kleinere Granitfeste im Okerthale und den zweitgrößten Granitstock des Harzes im Ramberge (Viktorshöhe bis zur Roßtrappe), den die Bode von Tresebnrg bis Thale durchbricht. *) Der Färbung und dem Gefüge nach sind dem Granit ähnlich: 1.) Der Syenit, welcher aber gewöhnlich keinen Quarz und statt des Glimmers schwarze oder schwarzgrüne Körner oder Stengel von Hornblende hat; 2.) der Diortt, welcher aus einem schwarz und weiß gefleckten Gemenge von schwarzer Hornblende und weißlichem Feldspate besteht und nicht selten auch eisenschwarze Glimmerblättchen enthält; 3.) der Diabas, welcher aus schwarzem Augit, Feldspat und Grünerde besteht. 1*

7. Himmelskunde. - Allgemeine Erdkunde. - Die deutschen Landschaften. - Das Wirtschaftsleben Deutschlands. - S. 15

1914 - Halle a. d. S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Die Entstehung der Gesteine. 15 Betrachtung bemerken wir, daß der Granit aus drei verschiedenen Bestand- teilen besteht, dem mattglänzenden Feldspat, dem glasartigen Quarz und den lebhaft glänzenden, meist dunklen Glimmerblättchen. Diese Stoffe er- füllen ohne jede Regelmäßigkeit als Kristalle die Gesteinsmasse. Da keine Gliederung oder Schichtung vorhanden ist, nennt man den Granit ein Massengestein. Auch die anderen oben genannten Gesteine sind Massen- gesteine. Bei dem Porphyr besteht aber nicht die ganze Gesteinsmasse aus Kristallen, sondern in einer Grundmasse (meist rot gefärbt!) liegen Feld- spat- und Quarzkristalle zerstreut (wie „die Rosinen im Kuchenteige"). Auch der Trachyt hat porphyrisches Gefüge, während der Basalt wie der Granit körniges Gefüge hat. In den ältesten Zeiten der Erdgeschichte entstanden viel mehr Massen- aesteine als in späterer Zeit. Das ist leicht zu verstehen, wenn man bedenkt, daß die Erdkruste früher noch nicht so stark war wie jetzt. Porphyr, Basalt und Trachyt sind wie die Lava an der Oberfläche der Erde erkaltet. Bei der Entstehung des Granits dagegen vermochte die feuerflüssige Masse nicht die Gesteinsdecken der Erdrinde zu durchbrechen. Sie schob sich zwischen dieselben, wölbte sie dadurch empor und füllte alle Hohlräume aus, wo sie langsam erkaltete. Erst als die darüberliegende Gesteinsmasse abgetragen wurde, trat das Gestein zutage (Brocken!). Der Granit ist ein Trefengestein, während man Porphyr, Basalt und Trachyt Ergußgestcine nennt. 2. Die Schichtgesteine. Neben den Massengesteinen gibt es auch solche, bei denen die einzelnen Bestandteile deutlich geschichtet sind (Sandstein, Kalk, Ton). Auch für ihre Entstehung gibt uns die Natur noch gegenwärtig zahl- reiche Beispiele. Bei jedem Regen bilden sich kleine Regenbäche, deren Wasser trübe und schlammig ist. Füllt man solches Wasser in ein Glas und läßt es ruhig stehen, so bilden sich am Boden dünne Schichten von kleinen Sand- körnchen und Schlamm. Die trübe Beschaffenheit rührt also von mit- geführten Sand- und Tonteilchen her, die das Wasser auf seinem Lause mit- gerissen hat. Häufig können wir beobachten, wie die Regenbäche in das lockere Erdreich tiefe Rinnen einreißen. Außerdein bemerken wir aber, daß an solchen Stellen, wo das Wasser langsamer fließt, die gröberen Sandteile liegen geblieben sind, während da, wo sich stillstehende Wasserpfützen bildeten, der Boden zuerst mit einer Schicht feinsten Sandes und darüber mit einer Schlammlage bedeckt wurde. Nicht selten wechseln solche Schlamm- und Sandschichten mehrere Male nnteinander ab. Je stärker nämlich die Strömung des fließenden Wassers ist, desto größer ist seine Tragkraft. Beim Nachlassen der Geschwindigkeit lagert das Wasser allmählich seine Sinkstoffe ab, wobei eine Sortierung des Materials und daher Schichtung eintritt. Bei stillstehendem Wasser fallen auch die feinsten Sinkstoffe zu Boden. Das Er-

8. Europa - S. 2

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
2 Europa im allgemeinen. Wertvoller ist eine Einteilung nach der Entstehung der Gebirge. Bergformen entstehen auf verschiedene Weise: 1. Durch Aufschüttung: a) von Lava (Vulkane) — Vogelsberg, Böhm. Mittelgebirge, b) von Schutt, z. B. großer Gletscher — Moränenhügel Oberbayerns. 2. Durch Verwitterung und Abtragung von Schutt: a) Sägearbeit der Flüsse — Sächsische Schweiz, b) Abtragung ganzer Schichten von verschiedener Härte — Stufen- landschaften Süddeutschlands. 3. Durch Zerbrechen der Erdkruste in einzelne Schollen und gegenseitige Ver- schiebung („Verwerfung") der Schollen: a) Absinken einer langen, schmalen Scholle (Grabenbruch) — Elbtal von Pirna bis Meißen, Oberrhein. Tiefebene. b) Absinken einer rundlichen Scholle (Kesselbruch) — Rheintal unter- halb Koblenz, c) Stehenbleiben oder Aufsteigen einer langen, schmalen Scholle (Horst) — Thüringer Wald, d) Stufenweises Absinken mehrerer Schollen (Staffelbruch) — Erz- gebirgsabfall. 4. Durch Perbiegen der Gesteinsschichten in Falten, bestehend aus Sätteln und Mulden (Faltengebirge) — Alpen, Schweizer Jura. (Vgl. Abb. S. 3!) Zum tieferen Verständnis der Gebirgssormen ist ferner ein Einblick in ihre Gesteinszusammensetzung nötig. Die Felsarten werden in folgende Hauptgruppen eingeteilt: 1. Massengesteine (Eruptivgesteine, vulkanische Gesteine). Sie waren ursprünglich glutflüssig wie Vulkanlava und haben beim Erstarren verschiedene Mineralien — oft in Kristallform — ausgebildet (daher auch „kristallinische Ge- steine"!), z. B.: Granit: körnig, aus Feldspat, Quarz und Glimmer bestehend, Syenit: körnig, aus Feldspat und Hornblende bestehend, Porphyr: große Kristalle in feinkörniger Grundmasse, oft rötlich, Basalt: schwarze Grundmasse mit glänzenden Kristallen (Augit), Klingstein: grauschwarze Grundmasse, bricht leicht in Platten, die beim Schlagen einen hellen Klang geben. 2. Schichtgesteine. Sie sind zum großen Teile auf dem Boden von Gewäf- fern, besonders im Meere, abgesetzte Trümmer von Massengesteinen („Trümmer- gesteine") oder waren einst im Meerwasser aufgelöst, z. B. Sandstein, Grauwacke: aus verkitteten Sandkörnern bestehend, Tonschiefer: aus Schlamm entstanden, Steinsalz, Kalkstein. 3. Kristallinische Schiefer. So nennt man Gesteine, die Kristallbildung zeigen, wie die Massengesteine, aber Schichtung besitzen, wie die Schichtgesteine. Ihre Ent-

9. Nicolaisches Realienbuch - S. 449

1906 - Berlin : Nicolai
449 ausgesetzt. Außen nagten an ihr die Wogen des durch Verdichtung des Wasserdampfes entstandenen Urmeeres, und von innen drangen durch Spalten, Nisse oder lockerer gefügte Stellen des Erdmantels die feurigen Massen nach außen. Die Wirkungen des Feuers und des Wassers sind daher bei der Zu- sammensetzung der Erdrinde erkennbar. Feurig-flüssigen Ursprung haben die Durchbruchsgesteine, von denen Granit, Syenit, Porphyr und Basalt die bekanntesten sind. Granit, ein körniges Gemenge aus Feldspat, Quarz und Glimmer, wird zu Pflastersteinen, Tryttoirplatten, Säulen und Denkmälern verarbeitet. Der ähnlich verwendete Syenit besteht aus Feldspat und dunkler Hornblende. Porphyr zeigt eine verschieden gefärbte Grundmasse, aus der sich größere Körner oder Kristalle abheben, und wird als Bau- und Bildhauerstein geschätzt. Der säulenförmig abgesonderte, dunkelfarbige Basalt liefert natür- liche Prell- und Geländersteine. Die Absätze aus dem Wasser und die unter Mitwirkung des Wassers gebildeten Gesteine heißen Absatzgesteine; sie sind meist deutlich geschichtet und enthalten häuflg Pflanzen- und Tierreste. Zu den Absatzgesteinen gehören die kristallinischen Schiefer (Gneis, Glimmer- schiefer, Tonschiefer), die Verdunstungsrückstände des Meeres (Steinsalz, Gips), die Trümmergesteine (Sandstein, Ton, Lehm, Mergel, d. i. kalk- haltiger Ton), die Kalkgerüste der Seetiere (Kreide, Muschelkalk), die Reste einer früheren Pflanzenwelt (Anthrazit, Steinkohle, Braunkohle, Torf) und schließlich die Ackererde. 34. Die Ackererde ist die oberste Schicht der Erdrinde, die hauptsächlich aus Zerbröckelten und zerriebenen Teilen der verschiedenartigsten Gesteine be- steht. An ihrer Entstehung ist besonders das Regenwasser beteiligt, dessen lösende Kraft durch die in ihm enthaltene Kohlensäure erhöht wird (Verwitterung). Besonders wirksam bei der Verwitterung ist der Wechsel von Hitze und Kälre sowie die sprengende Kraft gefrierenden Wassers. Die wichtigsten Bodenarten sind: Sand, Ton, Kalk, Mergel und Humus. Humus, aus verwesten Pflanzen- resten bestehend, ist für den Landwirt die wertvollste aller Bodenarten. Da die Pflanzen aus dem Boden Nährsalze und Stickstoff beziehen, muß durch die Düngung für Ersatz gesorgt werden. Quellen für Phosphor sind Knochenmehl, Superphosphat, Guano und Thomasschlacke, ein Nebenprodukt bei der Eisengewinnung. Kalk führt man dem Boden in Form von gebranntem Kalk und Gips zu. Kalihaltige Düngemittel liefern vor allem die Staßfurter Abraumsalze. Den Stickstoffbedarf der Pflanzen deckt man durch Düngung mit Salpeter, Wurzelbakterien und schwefelsaurem Ammoniak (S. 441,16). Alle für die Pflanze notwendigen Stoffe enthält der Stalldünger. Außer durch die Düngung gewinnen Acker und Garten durch die mechanische Bearbeitung mit Pflug und Egge, Spaten, Hacke und Rechen be- deutend an Ertragfähigkeit. Diese Geräte lockern den Erdboden aus, damit ihn die Wurzeln durchdringen und Luft und Sonnenschein auf ihn besser wirken können. Infolgedessen geht die Verwitterung leichter von statten, die den Pflanzen neue Nährsalze erschließt. Schließlich werden durch das „Umbrechen" des Ackers auch zahlreiche Unkrautwurzeln zum Absterben gebracht.

10. Nicolaisches Realienbuch - S. 449

1906 - Berlin : Nicolai
449 ausgesetzt. Außen nagten an ihr die Wogen des durch Verdichtung des Wasserdampfes entstandenen Urmeeres, und von innen drangen durch Spalten, Nisse oder lockerer gefügte Stellen des Erdmantels die feurigen Massen nach außen. Die Wirkungen des Feuers und des Wassers sind daher bei der Zu- sammensetzung der Erdrinde erkennbar. Feurig-flüssigen Ursprung haben die Durchbruchsgesteine, von denen Granit, Syenit, Porphyr und Basalt die bekanntesten sind. Granit, ein körniges Gemenge aus Feldspat, Quarz und Glimmer, wird zu Pflastersteinen, Trottoirplatten, Säulen und Denkmälern verarbeitet. Der ähnlich verwendete Syenit besteht aus Feldspat und dunkler Hornblende. Porphyr zeigt eine verschieden gefärbte Grundmasse, aus der sich größere Körner oder Kristalle abheben, und wird als Bau- und Bildhauerstein geschätzt. Der säulenförmig abgesonderte, dunkelfarbige Basalt liefert natür- liche Prell- und Geländersteine. Die Absätze aus dem Wasser und die unter Mitwirkung des Wassers gebildeten Gesteine heißen Absatzgesteine; sie sind meist deutlich geschichtet und enthalten häufig Pflanzen- und Tierreste. Zu den Absatzgesteinen gehören die kristallinischen Schiefer (Gneis, Glimmer- schiefer, Tonschiefer), die Verduustungsrückstünde des Meeres (Steinsalz, Gips), die Trümmergesteine (Sandstein, Ton, Lehm, Mergel, d. i. kalk- haltiger Ton), die Kalkgerüste der Seetiere (Kreide, Muschelkalk), die Reste einer früheren Pflanzenwelt (Anthrazit, Steinkohle, Braunkohle, Torf) und schließlich die Ackererde. 34. Die Ackererde ist die oberste Schicht der Erdrinde, die hauptsächlich aus zerbröckelten und Zerriebenen Teilen der verschiedenartigsten Gesteine be- steht. An ihrer Entstehung ist besonders das Regenwasser beteiligt, dessen lösende Kraft durch die in ihm enthaltene Kohlensäure erhöht wird (Verwitterung). Besonders wirksam bei der Verwitterung ist der Wechsel von Hitze und Kälie sowie die sprengende Kraft gefrierenden Wassers. Die wichtigsten Bodenarten sind: Sand, Ton, Kalk, Mergel und Humus. Humus, aus verwesten Pflanzen- resten bestehend, ist für den Landwirt die wertvollste aller Bodenarten. Da die Pflanzen aus dem Boden Nährsalze und Stickstoff beziehen, muß durch die Düngung für Ersatz gesorgt werden. Quellen für Phosphor sind Knochenmehl, Superphosphat, Guauo und Thomasschlacke, ein Nebenprodukt bei der Eisengewinnung. Kalk führt man dem Boden in Form von gebranntem Kalk und Gips zu. Kalihaltige Düngemittel liefern vor allem die Staßfurter Abraumsalze. Den Stickstoffbedarf der Pflanzen deckt man durch Düngung mit Salpeter, Wurzelbakterien und schwefelsaurem Ammoniak (S. 441,16). Alle für die Pflanze notwendigen Stoffe enthält der Stalldünger. Außer durch die Düngung gewinnen Acker und Garten durch die mechanische Bearbeitung mit Pflug und Egge, Spaten, Hacke und Rechen be- deutend an Ertragfähigkeit. Diese Geräte lockern den Erdboden auf, damit ihn die Wurzeln durchdringen und Lust und Sonnenschein auf ihn besser wirken können. Infolgedessen geht die Verwitterung leichter von statten, die den Pflanzen neue Nährsalze erschließt. Schließlich werden durch das „Umbrechen" des Ackers auch zahlreiche Unkrautwurzeln zum Absterben gebracht.

11. Physische Geographie - S. 20

1902 - Leipzig : Dürr
Die Formation der Gestcinshiille. 1. Das Urgebirge oder die archäischen Formationen. (Die Urzeit.) So tief auch der Mensch in die Erde eindrang, die eigentliche Erstarrungskruste ist ihm noch nirgends zu Gesicht gekommen. Was wir kennen, sind umgewandelte Teile von ihr oder eruptive Massen. Es ist anzunehmen, daß sie den kristallinischen Schiefer- g e st e i n e n des Urgebirges in ihrer Zusammensetzung und Bildung am nächsten kommt. Das älteste Glied derselben ist die Formation des Gneises, der sich aus Feldspat, Quarz und Glimmer zusammensetzt und bis zu 30000 m Mächtigkeit unter allen bekannten For- mationen liegt. In seinen oberen Schichten nimmt der Gehalt an Feldspat ab, während sich der an Glimmer erhöht. Er geht auf diese Weise allmählich in die Formation des zwei- teiligen Glimmerschiefers über. Das jüngste Glied der kristallinischen Schiefer heißt die Phyllit- oder Urtonschiefer-Formation. Der Phyllit ist dem Glimmerschiefer nahe verwandt (Quarz, Glimmer, Ehlorit, Feldspat); nach oben hin zeigt er aber immermehr tonige Beimengungen, so daß er oft kaum von den folgenden Tonschiefern zu unterscheiden ist. — Die gleichaltrigen Eruptivgesteine sind (von unten nach oben) Granit, Syenit, Diabas oder Grünstein und Diorit. Die beiden ersten kommen am häufigsten, aber nur inselartig und zwar Vorzugs- weise iu Decken und Kuppen, in mächtigen Gängen und Stöcken vor. Der Granit besteht wie der Gneis aus Feldspat, Quarz und Glimmer, ist aber von körniger Beschaffenheit, während sich der Syenit nur aus Feldspat und Hornblende zusammensetzt. Die archäischen Formationen sind in fast allen Ländern der Erde verbreitet; in Mittel- europa finden sie sich in den Zentralalpen, im Schwarzwald, Wasgan, Spessart, Bayrischen Wald, Fichtel-, Erz- und Riesengebirge. Die Verwitterung ihrer Gesteine ist von ihrem Reichtum an Quarz und Feldspat abhängig. Wo der leicht verwitternde Feldspat vorherrscht, bilden sie daher sanfte Erhebungen und flache, wellenförmige Plateaus. Wo dagegen der widerstandsfähige Quarz die Haupt- rolle spielt, zeigen sie scharfe Kämme und zackige Gipfel. Diese Verschiedenheit macht sich selbst bei einzelnen Felspartien geltend. Das Verwitterungsprodukt ist meist ein fruchtbarer, toniger Boden, der sich besonders für Laubwaldungen eignet. Im allgemeinen besitzen die den archäischen Formationen angehörenden Gebirge großen Reichtum an Quellen, welche oft in beträchtlicher Höhe auftreten. An mineralischen Einlagerungen finden sich vielfach Lager von reinem Quarz und Erzgänge, die infolge der Spaltenbildung bei den frühesten und allen späteren Eruptionen, bei Hebungen und Senkungen der Bodenschollen entstanden sind. Von den letzteren trifft man Eisen-, Silber-, Blei- und Kupfergänge an. Organische Reste konnten in den archäischen Formationen noch nicht mit Be- stimmtheit nachgewiesen werden. Wohl hat man in der Gneisformation die Überreste eines großen Urschleimtieres zu erkennen geglaubt und es Eozoon genannt; wohl vermutet man in dem Graphit, der hier und da in Nestern gefunden wird, das Petrefakt einer Algenart: aber dennoch bleiben uns Fauna und Flora der Urzeit verborgen, die keineswegs arm ge- wesen sein können, da wir sie beim Eintritte der nächsten Periode schon verhältnismäßig weit entwickelt vorfinden. Es ist daher auch falsch, die Urzeit die azoische (gr. a, vor Vokalen an bezeichnet das Gegenteil) zu nennen. 2. Das Primärgebirge oder die paläozoischen Formationen. (Das Altertum der Lebewesen.) Der Übergang von den archäischen Schiefern zu den paläozoischen Formationen ist, wie schon angedeutet wurde, ein ganz allmählicher. Sie sind aber sämtlich aus dem Wasser em- standen, vielfach vermischt und durch eruptive Gesteine unterbrochen. Der letztere Umstand erklärt, wie die gewaltigen Schichten, deren Gesamtmächtigkeit man über 15000 m schätzt, meist stark aufgerichtet oder gar überstürzt auftreten können. Die organischen Reste entfernen sich in ihrem Aussehen und inneren Bau weit von den Organismen der Jetztzeit. Sie überraschen durch gewaltigen Formenreichtum und die große Anzahl der Individuen.

12. Realienbuch für Berlin und Vororte - S. 531

1911 - Berlin [u.a.] : Velhagen & Klasing
531 7. Gneis, Porphyr, Basalt und Tonschiefer, a) Der Gneis unterscheidet sich vom Granit nur durch sein Gefüge. Während im Granit die Gemengteile regellos durch- einander liegen, bildet im Gneis der Glimmer parallele Lagen, so daß ein schieferiges Ge- füge entsteht. Deshalb ist er zu Bauzwecken weniger geeignet. b) Der Porphyr wird zur Ausschmückung im Innern der Häuser verwendet. Er besieht aus einer feinkörnigen oder dichten Grundmasse von rot- oder graubrauner Farbe; in dieser Grundmasse sind Kristalle von Feldspat und Quarz eingebettet. Danach kann man sich vorstellen, daß die Porphyre aus geschmolzenem Gestein entstanden sind, in dem sich zunächst bei langsamem Abkühlen größere Kristalle bildeten, während dann bei rascher Abkühlung der noch flüssige Rest glasartig erstarrte. e) Der Basalt ist ein schwarzes Gemenge aus Feldspat, Augit und Magneteisenstein. Basalt tritt häufig in Säulensorm auf. (Fig. 10.) Die Säulen zeigen vier bis sieben Seiten und erreichen zuweilen eine Länge von 100 rn. Nicht selten findet man aus der Tiefe kommende Gänge von Basalt mit darauf gesetzter Kuppe. (S. Vogelsberg.) Aber auch Fig. 10. Säulenförmige Absonderung des Basalts in der Fingalshöhle auf Staffa (bei Schottland). die Säulenform beweist sein Erstarren aus flüssiger Masse. Wir ahmen den Vorgang nach, indem wir Kleister eintrocknen lassen; er zerreißt säulenförmig. Verwendet wird der Basalt als Pflasterstein. Unsere Trottoirplatten zeigen mehrfach schmale, dunkle Streifen, die über die ganze Platte hinlaufen. Das sind Spaltausfüllungen von Basalt im Granit. Wie mögen sie entstanden sein? Welches Gestein ist also das ältere? ä) Tonschiefer entsteht aus tonigem Schlamm, der unter dem Druck des Wassers allmählich erhärtet. Er ist gewöhnlich von grauer oder schwarzer Farbe; diese rührt von einem geringen Gehalt an kohligen Bestandteilen her. Beim Anhauchen riecht er nach Ton und klebt an der feuchten Lippe. Arten: 1) Dach- und Tafelschiefer (Name?); sehr schiefrig, läßt sich leicht in Tafeln spalten. (Am Rhein, Thüringer Wald, Harz.) 2) Wetzschieser. (Name?) Er stellt eine gelbliche oder grünlich-graue, von Kieselsäure durchdrungene Tonschiesermasse dar. Die Farbe rührt von Eisenoxyd her. (Thüringen.) 3) Grisfelschiefer. Er ist dadurch merkwürdig, daß er sich leicht in griflelförmige Stücke spalten läßt. Das erklärt sich aus der falschen Schieferung, die neben der gewöhnlichen auftritt und erst erscheint, wenn die Bildung des Gesteins vollendet ist. Sie schneidet die ursprüngliche Schieferung unter einem größeren oder kleineren Winkel und entsteht wahr- scheinlich durch starken Druck. (Thüringen.) 34*

13. Erdkunde von Baden und Deutschland, Naturgeschichte 1, Tierkunde, Pflanzenkunde, Mineralkunde - S. 176

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
176 Pflanzen entstanden, wie er aber in die vulkanischen Gesteine kommt, weist man nicht sicher. Dast auch der D i a m a n t, das härteste und glänzendste aller Mineralien, nichts anderes ist als Kohlenstoff, hat man schon lange erkannt, und damit wollen wir unsere Betrachtung schließen. Die wichtigsten Gesteine. Unter den Mineralien treten Steinsalz, Gips, Kalkspat, Eisenerze und Quarz oft in solcher Ausdehnung auf, daß sie ganze Berge bilden. Sie werden dann einfache Gesteine genannt. Es gibt aber noch viele andere Gesteine, und einige der wichtigsten sollen jetzt beschrieben werden. Granit und Gneis. Schon beim Quarz war von Granit und Gneis die Rede, dann wieder beinr Feldspat und beim Glimmer. Diese drei Mineralien heißen die G e m eng- te i l e des Granits und Gneises, denn die beiden Gesteine sind aus einem gleich- mäßigen Gemenge der genannten drei Mineralien zusammengesetzt, derart, daß die Körner des Quarzes und Feldspats und die Schüppchen des Glimmers sich lückenlos aneinander schließen. Beim Granit ist die Mischung der Gemeng- teile nach allen Richtungen gleichartig, so daß ein Granitblock stets die gleiche Ansicht bietet, wie inan ihn auch zerschlagen mag. Granit und ähnliche gleichmäßig körnige Gesteine eignen sich darum besonders zu Fundamenten und Säulen, die einen großen Druck aushalten müssen, auch zu Pflastersteinen, weil sie sich gut in Würfel schlagen lassen. Beim Gneis dagegen liegen besonders die Glimmerschuppen mehr in einer bestimmten Richtung und schichtweise, so daß man einen Längs- und Querbruch am Gneis unterscheiden kann. Aus dem Querbruch sieht der Gneis ungefähr wie Granit aus, in der Richtung der Glim- merlagen läßt er sich aber leichter spalten als quer dazu. Gneis und Granit kommen vielfach zusammen vor oder wechseln miteinan- der ab. Sie bilden in vielen Gebirgen mächtige Bergzüge und sind oft weithin die Unterlage anderer Gesteine. Je nachdem die Gemengteile seiner oder gröber sind, heißt das Gestein feinkörnig oder grobkörnig. Gewöhnlich hat der Granit und Gneis eine graue oder rötliche Farbe; sie ist besonders durch die verschiedene Farbe des Feldspats bedingt; wenn viel schwarzer Glimmer darunter ist, wird das Gestein natiirlich dunkler. Ganz dunkle, fast schwarze Gesteine von ähnlich körniger Beschaffenheit, aber zum Teil aus andern Mineralien zusammengesetzt, kommen im Odenwald vor. Sie werden in großen Briichen gewonnen und zu Grabdenkmälern verarbeitet. (Lindenfels.) Porphyr und Basalt. Porphyr und Basalt bilden bei uns vorwiegend einzelne Berge, nicht ganze Gebirgszüge. Wo sie zutage treten, werden sie oft in ausgedehnten Stein- brüchen abgebaut, um als Schottermaterial für die Straßen zu dienen, da sie sehr hart sind. Besonders große Brüche sind an der Bergstraße bei Dossenheim, Schriesheim und Weinheim.

14. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 255

1907 - Leipzig : Engelmann
§ x72. Die Zusammensetzung der Erdrinde. Das Erdinnere. 255 Teilchen des unterliegenden Gesteins, vermischt mit organischen Stoffen; die letzteren stammen von verwesten Pflanzen und Tieren her und dienen nebst den löslichen mineralischen Bestandteilen der Ackerkrume zur Ernährung der lebenden Pflanzen. Darunter folgt das feste Gestein, doch tritt dieses an manchen Stellen auch unmittelbar zutage. Ihrer Entstehung nach teilt man die Gesteine in Eruptiv- und Sedimentärgesteine ein. I. Die Eruptivgesteine sind durch Erkaltung feuerflüssiger Massen entstanden, besitzen meist kristallinische Struktur und sind niemals geschichtet; wohl aber zeigen sie zuweilen eine säulenförmige, polyedrische oder sphäroidische Absonderung. 1. Plutonische Gesteine. Dieselben sind aus feuerflüssigen Massen entstanden, welche nicht bis an die Oberfläche empordrangen, sondern in der Tiefe und daher sehr langsam erstarrten. Sie zeigen vollkristallinische Ausbübung, treten in Gängen ober größeren Stöcken und ausgebehnten Massiven auf. Granit ist in seiner typischen Zusammensetzung ein grob-, seltener sein-kristallinisches Gemenge von monoklinem Feldspat (Orthoklas), Quarz und Glimmer. Letzterer ist entweder dunkler Magnesia- oder Heller Kaliglimmer. auch kann er teilweise oder ganz durch Hornblende, Turmalin oder Talk ersetzt werden. Ferner tritt neben dem monoklinen häufig noch trikliner Feldspat auf. Dadurch entstehen zahlreiche Varietäten. Der Granit ist das verbreitetste Eruptivgestein und bildet häufig die höchsten und zentralsten Teile der Gebirge (Montblanc, St. Gotthard, Hohe Tatra, Feldberg, Schneekoppe, Brocken), der Syenit unterscheidet sich von ihm durch Fehlen des Quarzes. Diorit, Diabas, Gabbro sind zusammengesetzt aus triklinem Feldspat (meist Oligoklas oder Labrador) mit Hornblende oder Magnesiaglimmer (Diorit), Augit (Diabas) oder Diallag (Gabbro). Der Diorit enthält häufig auch Quarz, der Gabbro zuweilen Olivin. 2. Vulkanische Gesteine. Dieselben finb auf Spalten aus bet Erdtiefe bis an die Oberfläche aufgestiegen und daher rascher erstarrt. Sie zeigen selten beutlich kristallinische, sonbern je nach der Schnelligkeit der Erkaltung glasige, dichte ober porphyrische Struktur. Die letztere besteht baun, daß in einer bichten Grunbmasse einige größere.kristalle ausgeschieben finb. a. Altere vulkanische Gesteine: Porphyre, Porphyrite und Melaphyr nebst ihren glasigen Modifikationen. Die Porphyre entsprechen nach ihrer minera-logischen Zusammensetzung dem Granit und Syenit, die Porphyrite dem Diorit, Diabas und Gabbro, der Melaphyr dem Olivin-Gabbro. b- Jüngere vulkanische Gesteine: Trachyt, besteht aus monoklinem Feldspat (Samdm) mit Magnesiaglimmer, Hornblende oder Augit und zeigt meist por-phyrrsche Struktur. Quarzhaltiger Trachyt wird jetzt Liparit genannt. Phono-lit besteht aus Sanidin, Augit, Nephelin oder Lenzit istruktur dicht), Anbesit auj: em u^lbspat mit Magnesiaglimmer, Augit ober fiornblenbe, zum Teil auch Quarz (Struktur bicht ober halbglasig,. Unter dem Namen Basalt faßt man Gesteine zusammen, die aus Augit, Olivin und Magneteisen mit ent* ."Tunern Feldspat, Nephelin oder Leuzit zusammengesetzt sind. Sie sind dicht ober porphyrisch (unter den Ausscheidungen oft auch große Hornblenbekristalle). j.. . J^>te glasigen Modifikationen der jüngeren Eruptivgesteine werden als Ob-Nd:an und Pechstein, die glasig-schwammigen als Bimstein bezeichnet 11. Die Sedimentlrgesteine finb Absätze aus dem Wasser, zeigen stets eine mehr ober weniger beutliche Schichtung ober wenigstens plattenförmige Abfonberung und finb häufig reich an Pflanzen- und Tierresten.

15. Nr. 24 - S. 158

1893 - Breslau : Hirt
158 Mineralogie und Chemie. Legierungen sind: Messing, Tombak, Kanonenmetall, Glockenmetall, Neusilber, Bronze. . Das Quecksilber ist ein tropfbar-flüssiges Metall von silberweißer Farbe. Sein spezifisches Gewicht ist 13,5. Bei einer Temperatur von — 40° 0. wird es fest, so daß es gehämmert werden kann; bei fl- 350° 0. verdampft es. Es dient zur Füllung der Thermometer und Barometer. Das Quecksilber und seine Verbindungen sind starke Gifte. Es findet sich gediegen und mit Schwefel verbunden als Zinnober. (Jdria in Kram.) Das Silber gehört zu den edelsten Metallen, weil es nicht rostet und von Schwefel- säure und Salzsäure bei gewöhnlicher Temperatur nicht angegriffen wird. Es wird wegen seines schönen Glanzes zu allerlei Schmucksachen und Geräten verarbeitet; am häufigsten ist seine Anwendung zu Münzen. Unsere Silbermünzen bestehen aus 900 Teilen Silber und 100 Teilen Kupfer. Silber findet sich gediegen und im silberhaltigen Blei- glanz in den Gebirgen von Südamerika, in Österreich und am Harze. Das Gold findet sich in kleineren und größeren Stücken und Körnern in Gesteins- massen eingesprengt; durch Verwitterung dieser Gesteine ist der goldhaltige Sand ent- standen, den viele Flüsse führen (Kalifornien, Neu-Südwales, Ural, Ostindien und Afrika). Durch Auswaschen (Goldwäscherei) dieses Sandes wird Gold gewonnen. Das Gold ist weicher als Silber und zeichnet sich durch seine außerordentliche Dehnbarkeit aus. Die Verwendung zu allerlei Schmucksachen: Ketten, Ringen re. und zur Herstellung von Goldmünzen ist bekannt. Unsere Goldmünzen bestehen aus 900 Teilen Gold und l00 Teilen Kupfer. Der Wert des Goldes ist etwa 18 mal so groß als der des Silbers. 8. Die wichtigsten Gesteinsarten. §. 10. 1. Der Granit macht die Grundlage der anderen Gesteine aus oder tritt iu scharfkantigen, sänken- oder plattenförmigen Massen in den Gebirgs- lämmen hervor (Alpen, Riesengebirge). Man nimmt an, daß er durch vulkanische Gewalten aus dem Erdinnern hervorgehoben worden sei. Ver- einzelt findet er sich in der norddeutschen Tiefebene in größern und kleinern Blöcken (Findlinge oder erratische Blöcke). Dieselben sind in vor- geschichtlicher Zeit, als Norddeutschland noch Meeresgrund war, von den skandinavischen Gebirgen losgelöst und, in Eisschollen eingefroren, hierher gebracht worden. Der Granit besteht aus Quarz, Feldspat und Glimmer. Der Feldspat giebt dem Granit eine rötliche, weiße oder graue Farbe. Der Quarz erscheint in unregelmäßigen Körnern, während der Glinimer in glänzen- den, oft silberweißen Blättchen vorkommt. Wegen seiner Härte eignet er sich besonders zu Straßenpflaster. Durch den Einfluß von Luft und Feuchtigkeit verändert sich der härteste Granit an seiner Oberfläche allmählich, er wird weicher und bröckelt ab (das Gestein verwittert). 2. Der Porphyr ist nächst dem Granit das am häufigsten vorkommende vulkanische Gestein. Er besteht aus einer roten Grundmasse, in welcher vereinzelt Körner von Quarz und Feldspat oder von anderen einfachen Mineralien eingemengt liegen. Er wird zu Straßen- und Bausteinen, zu Denkmälern, Säulen Tischplatten, Vasen u. s. w. verarbeitet. 3. Der Basalt, schwarz oder braunschwarz, erscheint als einfaches Mineral, da sich seine Bestandteile: Feldspat, Magneteisenerz u. a. mit dem bloßen Auge nicht er- kennen lassen. Er zeichnet sich durch Festigkeit, Härte und Schwere vor anderen ge- mengten Mineralien aus; trotzdem verwittert er sehr leicht. Der Basalt bildet oft kegelförmige Berge (Siebeugebirge, Eifel) und zeigt oft die Gestalt von 3—6seitigen Säulen. Er liefert gutes Material zu Wegebauten. 4. Der Thonschiefer ist ein Gemenge aus feinen Teilen Quarz, Glimmer und Feldspat, von grauer oder blauschwarzer Farbe Er bildet ganze Gebirgsmassen, die häufig Versteinerungen einschließen. Arten: Dach schiefer, zum Decken der Häuser. Tafelschiefer (Schiefertafeln); Griffelschiefer, zum Schreiben (Sonneberg in

16. Nr. 25 - S. 158

1891 - Breslau : Hirt
158 Mineralogie und Chemie. Legierungen sind: Messing, Tombak, Kanonenmetall, Glockenmetall, Neusilber, Bronze. Das Quecksilber ist ein tropfbar-flüssiges Metall von silberweißer Farbe. Sein spezifisches Gewicht ist 13,5. Bei einer Temperatur von — 40° 0. wird es fest, so daß es gehämmert werden kann; bei 4- 350° 6. verdampft es. Es dient zur Füllung der Thermometer und Barometer. Das Quecksilber und seine Verbindungen sind starke Gifte. Es findet sich gediegen und mit Schwefel verbunden als Zinnober. (Jdria in Krain.) Das Silber gehört zu den edelsten Metallen, weil es nicht rostet und von Schwefel- säure und Salzsäure bei gewöhnlicher Temperatur nicht angegriffen wird. Es wird wegen seines schönen Glanzes zu allerlei Schmucksachen und Geräten verarbeitet; am häufigsten ist seine Anwendung zu Münzen. Unsere Silbermünzen bestehen aus 900 Teilen Silber und 100 Teilen Kupfer. Silber findet sich gediegen und im silberhaltigen Blei- glanz in den Gebirgen von Südamerika, in Österreich und am Harze. Das Gold findet sich in kleineren und größeren Stücken und Körnern in Gesteins- massen eingesprengt; durch Verwitterung dieser Gesteine ist der goldhaltige Sand ent- standen, den viele Flüsse führen (Kalifornien, Neu-Südwales, Ural, Ostindien und Afrika). Durch Auswaschen (Goldwäscherei) dieses Sandes wird Gold gewonnen. Das Gold ist weicher als Silber und zeichnet sich durch seine außerordentliche Dehnbarkeit aus. Die Verwendung zu allerlei Schmucksachen: Ketten, Ringen rc. und zur Herstellung von Goldmünzen ist bekannt. Unsere Goldmünzen bestehen aus 900 Teilen Gold und 100 Teilen Kupfer. Der Wert des Goldes ist etwa 18 mal so groß als der des Silbers. 8. Die wichtigsten Gesteinsarten. §. 10. 1. Der Granit macht die Grundlage der anderen Gesteine aus oder tritt in scharfkantigen, sänken- oder plattenförmigen Massen in den Gebirgs- kämmen hervor (Alpen, Riesengebirge). Man nimmt an, daß er durch vulkanische Gewalten aus dem Erdinnern hervorgehoben worden sei. Ver- einzelt findet er sich in der norddeutschen Tiefebene in größern und kleinern Blöcken (Findlinge oder erratische Blöcke). Dieselben sind in vor- geschichtlicher Zeit, als Norddeutschland noch Meeresgrund war, von den skandinavischen Gebirgen losgelöst und, in Eisschollen eingefroren, hierher gebracht worden. Der Granit besteht aus Quarz, Feldspat und Glimmer. Der Feldspat giebt dem Granit eine rötliche, weiße oder graue Farbe. Der Quarz erscheint in unregelmäßigen Körnern, während der Glimmer in glänzen- den, oft silberweißen Blättchen vorkommt. Wegen seiner Härte eignet er sich besonders zu Straßenpflaster. Durch den Einfluß von Luft und Feuchtigkeit verändert sich der härteste Granit an seiner Oberfläche allmählich, er wird weicher und bröckelt ab (das Gestein verwittert). 2. Der Porphyr ist nächst dem Granit das am häufigsten vorkommende vulkanische Gestein. Er besteht aus einer roten Grundmasse, in welcher vereinzelt Körner von Quarz und Feldspat oder von anderen einfachen Mineralien eingemengt liegen. Er wir^ zu Straßen- und Baustetnen, zu Denkmälern, Säulen. Tischplatten, Vasen u. s. w. verarbeitet. 3. Der Basalt, schwarz oder braunschwarz, erscheint als einfaches Mineral, da sich seine Bestandteile: Feldspat, Magneteisenerz u. a. mit dem bloßen Auge nicht er- kennen lassen. Er zeichnet sich durch Festigkeit, Härte und Schwere vor anderen ge- mengten Mineralien aus; trotzdem verwittert er feijr leicht. Der Basalt bildet oft kegelförmige Berge (Siebengebirge, Eifel) und zeigt oft die Gestalt von 3—6 Zeitigen Säulen. Er liefert gutes Material zu Wegebauten. 4. Der Thonschiefer ist ein Gemenge aus feinen Teilen Quarz, Glimmer und Feldspat, von grauer oder blauschwarzer Farbe Er bildet ganze Gebirgsmassen, die häufig Versteinerungen einschließen. Arten: Dachschiefer, zum Decken der Häuser. Tafelschiefer (Schiefertafeln); Grisfelschiefer, zum Schreiben (Sonneberg in

17. Nr. 26 - S. 158

1896 - Breslau : Hirt
158 Mineralogie und Chemie. Legierungen sind: Messing, Tombak, Kanonenmetall, Glockenmetall, Reusilber, Bronze. . Das Quecksilber ist ein tropsbar-flüssiges Metall von silberweißer Farbe. Sein spezifisches Gewicht ist 13,5. Bei einer Temperatur von — 40° C. wird es fest, so daß es gehämmert werden kann; bei + 350° C. verdampft es. Es dient zur Füllung der Thermometer und Barometer. Das Quecksilber und seine Verbindungen sind starke Gifte. Es findet sich gediegen und mit Schwefel verbunden als Zinnober. (Jdria in Krain.) Das Silber gehört zu den edelsten Metallen, weil es nicht rostet und von Schwefel- säure und Salzsäure bei gewöhnlicher Temperatur nicht angegriffen wird. Es wird wegen seines schönen Glanzes zu allerlei Schmuckfachen und Geräten verarbeitet; am bäufigsten ist seine Anwendung zu Münzen. Unsere Silbermünzen bestehen aus 900 Teilen Silber und 100 Teilen Kupfer. Silber findet sich gediegen und im silberhaltigen Blei- glanz in den Gebirgen von Südamerika, in Österreich und am Harze. Das Gold findet sich in kleineren und größeren Stücken und Körnern in Gesteins- massen eingesprengt; durch Verwitterung dieser Gesteine ist der goldhaltige Sand ent- standen, den viele Flüsse führen (Kalifornien, Neu-Südwales, Ural, Ostindien und Afrika). Durch Auswaschen (Goldwäscherei) dieses Sandes wird Gold gewonnen. Das Gold ist weicher als Silber und zeichnet sich durch seine außerordentliche Dehnbarkeit aus. Die Verwendung zu allerlei Schmucksachen: Ketten, Ringen re. und zur Herstellung. von Goldmünzen ist bekannt. Unsere Goldmünzen bestehen aus 900 Teilen Gold und 100 Teilen Kupfer. Der Wert des Goldes ist etwa 18 mal so groß als der des Silbers. 8. Die wichtigsten Gesteinsarten. §. 10. 1. Der Granit macht die Grundlage der anderen Gesteine aus oder tritt in scharfkantigen, säulen- oder plattenförmigen Massen in den Gebirgs- kämmen hervor (Alpen, Riesengebirge). Man nimmt an, daß er durch vulkanische Gewalten aus dem Erdiunern hervorgehoben worden sei. Ver- einzelt findet er sich in der norddeutschen Tiefebene in größern und kleinern Blöcken (Findlinge oder erratische Blöcke). Dieselben sind in vor- geschichtlicher Zeit, als Norddeutschland noch Meeresgrund war, von den skandinavischen Gebirgen losgelöst und, in Eisschollen eingefroren, hierher gebracht worden. Der Granit besteht aus Quarz, Feldspat und Glimmer. Der Feldspat giebt dem Granit eine rötliche, weiße oder graue Farbe. Der Quarz erscheint in unregelmäßigen Körnern, während der Glimmer in glänzen- den, oft silberweißen Blättchen vorkommt. Wegen seiner Härte eignet er sich besonders zu Straßeupflaster. Durch den Einfluß von Luft und Feuchtigkeit verändert sich der härteste Granit an seiner Oberfläche allmählich, er wird weicher und bröckelt ab (das Gestein verwittert). 2. Der Porphyr ist nächst dem Granit das am häufigsten vorkommende vulkanische Gestein. Er besteht aus einer roten Grundmasse, in welcher vereinzelt Körner von Quarz und Feldspat oder von anderen einfachen Mineralien eingemengt liegen. Er wird zu Straßen- und Bausteinen, zu Denkmälern, Säulen, Tischplatten, Vasen u. s. w. verarbeitet. 3. Der Basalt, schwarz oder braunschwarz, erscheint als einfaches Mineral, da sich seine Bestandteile: Feldspat, Magneteisenerz u. a. mit dem bloßen Auge nicht er- kennen lassen. Er zeichnet sich durch Festigkeit, Härte und Schwere vor anderen ge- mengten Mineralien aus; trotzdem verivittert er sehr leicht. Der Basalt bildet oft kegelförmige Berge (Siebengebirge, Eifel) und zeigt oft die Gestalt von 3—6 fettigen Säulen. Er liefert gutes Material zu Wegebauten. 4. Der Thonschiefer ist ein Gemenge aus feinen Teilen Quarz, Glimmer und Feldspat, von grauer oder blauschwarzer Farbe. Er bildet ganze Gebirgsmassen, die häufig Versteinerungen einschließen. Arten: Dachschiefer, zum Decken der Häuser. Tafelschieser (Schiefertafeln): Griffelschiefer, zum Schreiben (Sonneberg in

18. Teil 3 - S. 258

1891 - Hildburghausen : Gadow
(bei Ilmenau), Chrom, Palladium, Iridium (schwerster irdiicher Stoff), T e l l u r u. a. tz 71. Die maffenhaft vorkommenden Gesteine oder Fels- arten sind 1. K r i st a l l i n i s ch e G e st e i n e, bei denen dis einzelnen Teile als vollkommene oder unvoll- kommene Kristalle unmittelbar mit einander zu einem Ganzen sich verbunden haben: einfache Ge st eine, deren Bestandteile zu einem gleichförmigen Ganzen verbunden sind. 1. Quarzfels, Aggregat von Ouarzkörnern; 2. K a l k st e i n, körniger (Urkalk, Marmor), dichter (gemeiner), oolithischer (Rogenstein), erdiger (Kreidefels), in verschiedenen Abänderungen (Kalksinter, Kalktuff, Dolomit); 3. Gips, geschichtet und ungeschichtet; 4. Steinsalz, nicht geschichtet; 5. Serpentinfels, dicht, häufig von Asbest durchzogen, grünlich marmoriert. d. Gemengte Ge st eine bestehen aus ungleichartigen Teilen, die meist, doch nicht immer, mit bloßen Augen unter- scheidbar sind. 1. Granit, körniges Gemenge von Feldspat, Quarz und Glimmer, oft mit Hornblende, Granaten rc. gemengt. 3. Syenit, ein körniges Gemenge von Feldspat und Horn- blende, dunkelgrün bis schwarz. 3. Porphyr, Gestein, welches in einer dichten, feinkörnigen Grundmaffe Kristalle und Körner eingebettet enthält. (Arten: Quarzfreier Porphyr, Granit- und Syenitporphyr, Melaphyr rc.) 4. Basalt, ein inniges Ge- menge von Augit und Labrador meist mit Beimischung von Magneteisenstein und Olivin, schwarz, ziemlich schwer, hart; tritt oft, wie der ihm verwandte Trapp, in regelmäßigen Säulen (Insel Staffa, Fingalshöhle, am Rhein) auf. Der Basalt ist wie die Laven ein vulkanisches Gebilde. 5. Mergel, dichtes bis erdiges Gemenge von Kalk, Dolomit, Thon und feinem Quarzsand oder Glimmer. 6. Gneis, Gemenge von Glimmer, Feldspat und Quarz oder Hornblende, wie der Granit, aber mit deutlicher Schichtung. 7. Glimmerschiefer, Glimmer und Quarz mit ausgezeichneter Schichtung, meist grünlich oder grünlich-grau. 8. Thonschiefer, schiefriges Gemenge von Glimmer, Quarz und Thonerde, grau, deutlich geschichtet. 2. Trümmer st eine bestehen aus Fragmenten, welche durch ein Bindemittel (Zement) zusammengehalten werden. 1. Konglomerate, Gemenge von abgerundeten und Breccien, Gemenge von eäigen Geschieben

19. Erdkunde von Baden und Deutschland, Naturgeschichte 1, Tierkunde, Pflanzenkunde, Mineralkunde - S. 170

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
170 Der gewöhnliche Quarz, der als Ge- mengteil des Granits auftritt, ist fettglänzend und grau durchscheinend. Die Quarzadern und Quarzgänge, die in anderen Gesteinen Vorkommen, bestehen meist aus schneeweißem Milchquarz. Gemeiner, durch Eisengehalt rot oder gelbbraun gefärbter Quarz heißt Eisenkiesel. Eine durchscheinende, rosen- rote Art heißt Rosenquarz. Damit ist aber der Reichtum an Formen und Farben noch nicht erschöpft. Es gibt auch eine Ausbil- dung des Quarzes, die keinerlei Kristalle erkennen läßt, sondern seine Schichten zeigt, die in den verschiedensten Farben gefärbt sein können. Solche Steine heißen Achate; man findet sie als Ausfül- lungen ruudlicher Hohlräume in vulkanischen Gesteinen, und sie sind häufig tin Innern mit Amethyst ausgefiillt. Dunkel fleischrote Steine heißen Karneol, dunkelgrüne mit roten Flecken Heliotrop. Alle werden zu kleinen Kunst- gegenständen, Ringsteinen, Stock- und Schirmgriffen usw. verarbeitet und gelten als „Halbedelsteine". Der Feldspat. Der zweite Gemengteil des Granits und Gneises ist der Feldspat. Er ist auch in zahlreichen andern Gesteinen, z. B. im Porphyr und in der Lava von Vulkanen enthalten. Während der Quarz stets unverändert bleibt und nur zu Sand abgerollt werden kann, verwittert der Feldspat und wandelt sich in Ton um, den Hauptbestandteil des Ackerbodens. Im Feldspat sind die wichtigsten mineralischen Nährstoffe der Pflanzen enthalten. Der Feldspat des Granits und Gneises, den wir am häufigsten sehen, hat etwa die Farbe des Kalbfleisches; es gibt aber auch grau, weiß und grünlich gefärbten Feldspat. Ein anderes Kennzeichen des Feldspats ist seine Spaltbar- keit. Dreht man ein Stück Granit im Licht hin und her, so sieht man leicht die glatten ebenen Spaltflächen des Minerals aufblitzen. In manchem Granit kommen auch größere, tafelförmige Kristalle vor, die an ihren rechteckigen oder sechseckigen Umrissen leicht zu erkennen sind. Sie wittern manchmal aus dem Gestein heraus, so daß man sie aus dem Sand auflesen kann. Der Feldspat ist nicht so hart wie der Quarz, aber sehr viel härter als der Kalk. Reiner, verwitterter Feldspat heißt Kaolin und dient zur Herstellung des Porzellans. sseldspnttristall. Der Glimmer. Leichter als der Feldspat ist der dritte Bestandteil des Granits und Gneises, der Glimmer zu erkennen. Er steckt in Form von weißen oder schwarzen Schuppen und Blättchen zwischen den Körnern des Feldspats und Quarzes

20. Nr. 16 - S. 81

1908 - Breslau : Hirt
Die wichtigsten Gesteins- oder Felsarten. — Das Wichtigste aus der organ. Chemie. 81 entstehen die mannigfaltigen Formen, in den Alpen Hörner, Grate, Zinken genannt. § 94. Der Porphyr ist nächst dem Granit das am häufigsten vor- kommende vulkanische Gestein. Er besteht aus einer roten Grundmasse, in welcher vereinzelt Körner von Quarz und Feldspat oder von anderen ein- fachen Mineralien eingemengt liegen. Er wird zu Straßen- und Bau- steinen, zu Denkmälern, Säulen, Tischplatten, Vasen usw. verarbeitet; be- sonders benutzt man dazu den Feldspatporphyr, welcher eine schöne Politur annimmt. § 95. Der Basalt hat eine schwarze, grau- oder braunschwarze Farbe und erscheint als einfaches Mineral, da sich seine Bestandteile: Feldspat, Magneteisenerz u. a. mit dem bloßen Auge nicht erkennen lassen. Er zeichnet sich durch Festigkeit, Härte und Schwere vor andern gemengten Mineralien aus; trotzdem verwittert er sehr leicht. Der Basalt findet sich in einzelnen Bergen, die meist kegelförmige Gestalt haben (im Siebengebirge, in der Eifel, in Böhmen, im Riesengebirge), und zeigt oft die Gestalt von 3—6 fettigen Säulen, die senkrecht neben- und übereinander stehen (Fingalshöhle auf Staffa). Der Basalt liefert gutes Material zu Wegebauten; der verwitterte Basalt gibt einen fruchtbaren Boden. § 96. Der Tonschiefer ist ein Gemenge aus Quarz, Glimmer und Feldspat und bildet ganze Gebirgsmassen, die häufig Versteinerungen ein- schließen. Man unterscheidet folgende Arten: Dach schiefer, zum Decken der Häuser und zur Bekleidung der Wände; Tafelschiefer, aus welchem die Schiefertafeln hergestellt werden; Griffel- schiefer, weich, dient zum Schreiben, zerspringt beim Zerschlagen in lang- stengelige Stücke (bei Sonneberg in Thüringen); Zeichenschiefer oder schwarze Kreide, enthält Kohlenstoff, ist milder und weicher als der Griffel- schiefer und dient zum Zeichnen; Wetzschiefer, graugelb, enthält mehr Quarz, ist deshalb hart und wird zu Wetz- und Schleifsteinen benutzt. § 97. Der Sandstein gehört zu den bekanntesten und wertvollsten Ge- steinen. Er eignet sich vorzüglich zu Bausteinen, da er sich mit Hammer und Meißel leicht bearbeiten läßt. Die feinkörnigen Sandsteine liefern das Material für viele Bildhauerarbeiten, die gröberen Arten werden zu Schleif- und Mühlsteinen, Säulen, Krippen usw. verarbeitet. Der Sandstein besteht aus runden oder eckigen Quarzkörnern, die durch Ton, Kalk, Mergel oder Eisenoxyd zusammengekittet sind. Der Sandstein kommt häufig in säulen- oder quaderförmigen Massen, als Qnadersandstein vor, z. B. im Elbsand- steingebirge. Er ist weiß, gelb, bräunlich oder rot. Der Sand gehört zu den sogenannten losen Gesteinen. Er besteht aus losen Körnern von Quarz, die mit Feldspat-, Ton- und Glimmerteilchen gemengt find. Er ist weiß, grau oder gelb und findet mancherlei Ver- wendung. Grobkörniger Sand heißt Kies. Das Wichtigste aus der organischen Chemie. § 98. Die wichtigsten Nahrungs- und Genußmittel. Der Mensch nimmt seine Nahrung aus allen drei Naturreichen. Diejenigen Stoffe, welche zur Erhaltung des Lebens und zum Wachs- F. Hlrts Nealienbuch. Nr. 8. et