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1. Heimatkunde im achten Schuljahre - S. 28

1905 - Dresden : Huhle
r — 28 — Der Gneis des Rabenauer Grundes besteht aus denselben Gemeng- teilen wie der Granit, nur hat er ein anderes Gefüge. Ein großer Teil des Erzgebirges besteht aus Gneis. Die Erzgänge Freibergs sind in Gneis getrieben. Alle die jetzt genannten Gesteine sind nicht regelmäßig geschichtet und enthalten keine Versteinerungen. Sie bilden meist die Grundlage der geschichteten Gesteine und durchbrechen sie häufig, so daß sie die- selben dann bedecken. Sie sind über die ganze Erde verbreitet und bilden meist große Gebirge. Der Granit bildet die Hauptmasse der Pyrenäen, des Riesengebirges und des Brocken; da sagt es schon der Name — Granitblöcke oder Brocken. Wo der Granit Gebirge bildet, sieht man, daß er die geschichteten Steine gehoben und durchbrochen hat. Welche Kraft hat dies bewirkt? (Spannkraft der Gase, Dämpfe usw.). Was hat uns also der Syenit mit seinen Verwandten weiter erzählt? Die unterirdischen Kräfte muffen sich mehreremal in eurer Heimat geltend gemacht haben, indem sie in feurigen Strömen Syenit und Granit, Porphyr und Basalt hervorbrechen ließen. Zum Schlüsse wollen wir das Gebiet des Syenit genau begrenzen und anzeichnen. Mit welcher Kreide werden wir das tun? Wo be- ginnt und wo endet das Syenitgebiet? In den sogenannten Ratsstein- brächen bei Plaueu-Dresden — reichen bis zur Friedrich August-Hütte: das erste Drittel des Plaueuscheu Grundes — zu beiden Seiten der Weißeritz — zwischen den Dörfern Döltzschen und Coschütz — nach dem Ende zu wird das Gebiet immer breiter (Vb). Y. Heute lesen wir auf dem Bilde, wie Feuer und Wasser die feste Erdrinde unserer Heimat gebildet haben. Was haben wir in den früheren Lektionen gelernt? Die Erdrinde hat auch eine Geschichte. Versuchen wir jetzt einen Vergleich zwischen dieser Erdgeschichte und der Geschichte der auf der Erde wohnenden Völker. Was uns die Weltgeschichte erzählt, das haben die Geschichts- forscher zusammengetragen, und was uns aus der Geschichte vom Grund und Boden dieser Völker berichtet wird, das danken wir den Geschichts- forschern der Erde, den Gesteinskundigen. Wir wollen uns auch den fremden Namen merken: Geologen. Ihre Lehre heißt Geologie oder Erdbildnngslehre. Und wie heißt ein Museum, in dem die Gesteins- schichtnngen zur Anschauung gebracht werden? Die Forscher der Welt- geschichte haben die Aufgabe, alles zu sammeln, was von den auf der Erde vor sich gegangenen Veränderungen Zeugnis ablegt. Ebenso haben die Geologen die Aufgabe, die Beweise zu erbringen für die Ver- ändernngen der Erdkruste. Was die Schriften der Archive und Biblio- thekeu für den Geschichtsforscher sind, das sind die verschiedenen Gesteins- arten und Erdschichten für den Geologen. Wie die Ruinen und alten Burgen dem Geschichtsforscher vieles zu erzählen haben von den Ver- ändernngen im Leben der Völker, so berichten die versteinerten Pflanzen- und Tierreste aus längst vergangenen Zeiten unserer Heimaterde.

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1. Heimatkunde im achten Schuljahre - S. 29

1905 - Dresden : Huhle
— 29 — Über die ältesten Zeiträume der Erdgeschichte geben uns allerdings die Gesteine keinen unmittelbaren Aufschluß. Hier müssen wir einmal den Geologen, die viel darüber geforscht und nachgedacht haben, Glauben schenken. Sie erzählen uns darüber folgendes: Unsere Erde ist früher eine feurig-flüssige Masse gewesen. Als sich dann die Erde aus diesem Zustande infolge der Wärmeausstrahlung abkühlte, bildete sich eine Rinde um die Erde. Im Erkalteu schrumpfte die Erdoberfläche zu- sammeu — so wie ihr es beim Abbackeu des Obstes beobachten könnt —, und es entstanden vielfache Faltungen, Erhöhungen und Vertiefungen, Berge und Täler auf unserer Erde, die erst kugelrund war. Sdut Wasserdampf war der ganze bucklige Erdball umgeben; ihm wurde Wärme entzogen. Was ist die Folge der Abkühlung? Die Abkühlung verdichtet ihn zu Wasser, das dann als Regen die Täler süllte. Sofort aber wurde das Wasser wieder in Dampf verwandelt, wie das Wasser, das man auf eine glühende Ofenplatte gießt. Dieser Kampf des Feuers mit dem Wasser tobte fort — wie viele Jahrtaufende? wer kann das wifsen? —, bis endlich das Feuer insoweit unterlag, daß die äußerste Fläche der Erde erstarrte und das Wasser dieselbe als ununterbrochenes Weltmeer umgab, freilich noch im siedenden Znstande. In diesem Kampfe zwischen Feuer und Waffer bildete sich die feste Erdkruste, die sogenannte Urgneisformation, wie wir sie in den Wänden des Rabenauer Grundes schauen. Auf unserem Bilde ist dieses Gestein allerdings nicht zu sehen. Langsam wusch nun das Wasser des Urmeeres an dem festen Ge- steine und löste Teile desselben ab und wieder auf. Die Gesteins- brocken rieben aneinander, und es entstand ein breiiger Schlamm, der lange durch Meereswellen hin- und hergeworfen wurde. Als er dann endlich zum Ruhen, zum Liegen kam, darum das Liegende, entstand ein sich verhärtender Niederschlag. Unter welchem Einflüsse ist also dieses Gestein entstanden? (Einwirkung des Meeres und Einfluß der Wärme des Erdinnern.) Die Form, die das Gestein annahm, nennen wir kristallinisch. Wie ist dieser Name zu erklären? Wenn nennen wir ein Mineral ein Kristall? (Kristalle sind regelmäßig gebildete, aus gleichartigen Teilen bestehende Körper des Steinreichs.) Sind die Kristalle unvollkommen, nicht vollständig ausgebildet, so sagt mau: kristallinisch — was wir am Syenit und Granit beobachtet haben. Dieses Gestein, das auf dem Grunde des Urmeeres aus Schlamm sich bildete, nennen die Geologen Tonschiefer. Welche Farbe hat der Tonschiefer? Wie ist er darum gemalt? Wieweit ist das Tonschiefer- lager von der Erdoberfläche entfernt? Gneis und Tonschiefer nennen wir mit einem Worte Urgebirge. Organische Gebilde (Pflanzen und Tiere) fehlen dem Urgebirge. Warum? Die Mittel zu ihrer Er- Haltung fehlten. — Was unser Gott geschaffen hat, das will er auch erhalten. Fassen wir zusammen, was uns die heimatliche Erde er- zählen kann. Die ursprünglichste Erstarrungsform des Erdkernes sind Gneis und Tonschiefer.

2. Die Heimat - S. 3

1899 - Leipzig : Degener
— 3 Feldspat, Glimmer und Quarz, welche man in ihrer Verbindung als Granit bezeichnet. Derselbe ist also das älteste kristallinische Massengestein der Erde. Bei der Erstarrung des Magma entstanden infolge der von der Abkühlung abhängigen Zusammenziehung in der äußeren, erstarrten Kruste Risse und Spal- ten, aus welchen die tieferliegende, noch weichere und halbslüssige Magma hervordrang und über die schon fest gewordene sich ergoß, bis auch sie später erstarrte. Daher unterscheidet man einen älteren und einen jüngeren Granit. *) Als später bei zunehmender Abkühlung die Wassermasseu zunahmen, mußten infolge des Wasserdruckes und der stärkeren Strömung die aus dem Magma sich ausscheidenden Kristalle immer mehr eine horizontale oder parallele Lage annehmen. Das erste Gestein, was sich so bildete, ist der Gneis, welcher eine schwach schie- ferige Beschaffenheit zeigt. Er geht nach unten meist unmerklich in wirklichen Granit über, von welchem er oft durchbrochen und überlagert erscheint. Nach oben aber nimmt die Deutlichkeit der Schieferstruktur zu, die Kristalle sind noch dent- lich und oft von ansehnlicher Größe. Dieses Gestein führt den Namen Glimmer- schiefer. Im weiteren Verlaufe der Gesteinsbildung werden die Kristalle immer kleiner, ja endlich so fein, daß sie nur noch mit dem Mikroskope zu erkennen sind. Dieses feinkörnige schiefrige Urgestein heißt Thonschiefer (Phyllit), der nebst Glimmerschiefer und Gneis jene mächtigen Gebirgsmassen darstellt, welche unter dem allgemeinen Begriffe der kristallinischen Schiefer bezeichnet werden. Verbreitung des Urgebirges: Es bildet das Grundgemäuer der Erd- rinde und verbreitet sich über alle Festländer und Zonen. Es nimmt wohl kaum weniger als die Hälfte der nicht vom Meere bedeckten Erdoberfläche ein; und da es nach begründeten Vermutungen auch unter den später gebildeten Erdschichten fortzieht, fo bildet es den eigentlichen Kern unserer Erde. In Europa treten diese Gesteine als zusammenhängende Masse in ganz Schwe- den, Norwegen und Finnland auf, größere oder kleinere Inseln in den sie um- gebenden Sedimentformationen bilden sie in Mittel- und Südeuropa. Im Harze tritt die seltene Erscheinung auf, daß der Granit ohne Begleitung des Gneises oder des kristallinischen Schiefers vorkommt. Wir finden hier im Brocken und seiner Umgebung das mächtigste Granitmassiv des Harzes (im Brocken selbst den Granitit), eine kleinere Granitfeste im Ockerthale und den zweitgrößten Granitstock des Harzes vom Ramberge (Viktorshöhe) bis zur Roßtrappe, wo die Bode ihn durchbricht. Im Thüringer Walde tritt der Granit in einzelnen fleckförmigen Massen aus, wo er vom kristallinischen Schiefer begleitet ist. .*) Der Färbung und dem Gefnge nach sind dem Granit ähnlich: 1.) Der Syenit, welcher aber gewöhnlich keinen Quarz und statt des Glimmers schwarze oder schwarzgrüne Körner oder Stengel von Hornblende hat; 2.) der Diorit, welcher aus einem schwarz und weiß gefleckten Gemenge von schwarzer Horn- blende und weißlichem Feldspate besteht und nicht selten auch eisenschwarze Glimmer- blättchen enthält; Z.) der Diabas, welcher aus schwarzem Augit, Feldspat und Grünerde besteht. 1*

3. Das Vaterland - S. 3

1906 - Leipzig : Degener
— 3 — Feldspat, Glimmer und Quarz, welche man in ihrer Verbindung als Granit bezeichnet. Derselbe ist also das älteste kristallinische Massengestein der Erde. Bei der Erstarrung des Magma entstanden infolge der von der Abkühlung abhängigen Zusammeuziehuug iu der äußeren, erstarrten Kruste Risse und Spal- ten, aus welchen die tieferliegende, noch weichere und halbflüssige Magma hervor- drang und über die schon fest gewordene sich ergoß, bis auch sie später erstarrte. Daher unterscheidet man einen älteren nud einen jüngeren Granit.*) Als später bei zunehmender Abkühlung die Wassermassen zunahmen, mußten infolge des Wasserdruckes und der stärkeren Strömung die aus dem Magma sich ausscheidenden Kristalle immer mehr eine horizontale oder parallele Lage annehmen. Das erste Gestein, welches sich so bildete, ist der Gneis, der eine schwach schie- ferige Beschaffenheit zeigt. Er geht nach unten meist unmerklich in wirklichen Granit über, von welchem er oft durchbrochen und überlagert erscheint. Nach oben aber nimmt die Deutlichkeit der Schieferstruktur zu, die Kristalle sind noch deutlich und oft von ansehnlicher Größe. Dieses Gestein führt den Namen Glimmerschiefer. Im weiteren Verlaufe der Gesteinsbildung werden die Kri- stalle immer kleiner, ja endlich so fein, daß sie nur noch mit dem Mikroskope zu erkennen sind. Dieses feinkörnige schiefrige Urgestein heißt Thonschiefer (Phyl- lit), der nebst Glimmerschiefer und Gneis jene mächtigen Gebirgsmaffen dar- stellt, welche unter dem allgemeinen Begriffe der kristallinischen Schiefer be- zeichnet werden. Verbreitung des Urgebirges: Es bildet das Grundgemäuer der Erd- rinde und verbreitet sich über alle Festländer und Zonen. Es nimmt wohl kaum weniger als die Hälfte der nicht vom Meere bedeckten Erdoberfläche ein; und da es nach begründeten Vermutungen auch unter den später gebildeten Erdschichten fortzieht, so bildet es den eigentlichen Kern unserer Erde. In Europa treten diese Gesteine als zusammenhängende Masse in ganz Schweden, Norwegen und Finnland aus, größere oder kleinere Inseln in den sie umgebenden Sedimeutsormationeu bilden sie in Mittel- und Südeuropa. Im Harze tritt die seltene Erscheinung auf, daß der Granit ohne Begleitung des Gneises oder des kristallinischen Schiefers vorkommt. Wir finden hier im Brocken und seiner Umgebung das mächtigste Granitmassiv des Harzes (im Brocken selbst den Granitit), eine kleinere Granitfeste im Okerthale und den zweitgrößten Granitstock des Harzes im Ramberge (Viktorshöhe bis zur Roßtrappe), den die Bode von Tresebnrg bis Thale durchbricht. *) Der Färbung und dem Gefüge nach sind dem Granit ähnlich: 1.) Der Syenit, welcher aber gewöhnlich keinen Quarz und statt des Glimmers schwarze oder schwarzgrüne Körner oder Stengel von Hornblende hat; 2.) der Diortt, welcher aus einem schwarz und weiß gefleckten Gemenge von schwarzer Hornblende und weißlichem Feldspate besteht und nicht selten auch eisenschwarze Glimmerblättchen enthält; 3.) der Diabas, welcher aus schwarzem Augit, Feldspat und Grünerde besteht. 1*

4. Lernbuch der Erdkunde - S. 158

1902 - Gotha : Perthes
158 schiedene Tier- und Pflanzenreste, die ebenfalls benutzt werden können, um das Alter der Schichten zu erkennen. Nach dem Gesagten unterscheidet man also von Gesteinen: 1. Urgestein, von der festen Erdrinde stammend, nicht ge- schichtet, kristallinisch: Gneis und Glimmerschiefer. 2. Geschichtete Gesteine (Sedimentärgesteine), aus Ablage- rungen des Meeres entstanden, besonders Tonschiefer, Kalkgestein, Sandstein. Durch Spalten der Erdrinde u. f. w. sind hin und wieder aus dem feurig-flüssigeu Innern glühende Massen emporgedrungen, dieselben bildeten erkaltend eine dritte Art von Gestein: 3. Eruptivgestein, nicht geschichtet, oft mit kristallinischen Bildungen: Granit, Syenit, Porphyr, Trachyt, Basalt, Phonolith. s 165. Man unterscheidet in der Geschichte der Erde vier große Perioden oder Zeiten und Formationen oder Unterabteilungen: I. Die azoische Zeit, die Urzeit der Erde, die aus ihr stam- Menden Gesteine bildeten die erstarrende Rinde der Erde: kristallinische Schiefer und Urgneis; Durchbrüche von Granit und Syenit; Lebewesen gab es noch nicht (daher azoisch = ohne Tiere). Ii. Die paläozoische Zeit, das Altertum der Erde; Durch- brüche von Porphyren u. a. 1. Silur-Formation, Tonschiefer, Sandsteine, Grau- wacke; Tiere und Pflanzen nur aus dem Meer stammend. — Findet sich im Thüringerwald, Elstergebirge, Böhmen. 2. Devon -Formation, Sandsteine, Quarzite, Tonschiefer, Kalksteine, Grauwacke; wenig Steinkohle, Petroleum, Erze; viele Meerestiere (besonders Fische) und die ersten Landpflanzen. — Rheinisches Schiefergebirge, Fichtelgebirge, Harz, Thüringen, Sudeten. 3. Steinkohlen-Formation, Sandsteine, Schiefertone, Tonschiefer, Kalksteine, Steinkohle; die ersten Amphibien, zahl- reiche Seetiere, reiche Landflora (Baumfarne, Nadelhölzer, daraus bildete sich die Steinkohle). — Nordrand der Eifel, Ruhr- und Saargebiet, Sächsisches Bergland (Zwickau), Sudeten (Walden- bürg). 4. Dyas (Zweiheit), Zechstein und Rotliegendes; Stein- salz, Erze; Seetiere und Landpflanzen. — Pfälzer Bergland, Vogefen, Harz, Thüringen, Sächsisches Bergland, Sudeten (überall wenig).

5. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 8

1912 - Breslau : Hirt
8 A. Einleitende Gesamtbetrachtung. § 10-13 Ein schroffer Abfall nach S ist Sachsens Gebirgen gerneinsam. Die höchste Er- Hebung erreicht das Land im Fichtelberg mit 1213 m1, während seine tiefste Stelle mit 87 m sich im Elbtal an der Stelle befindet, roo die Elbe unser Land verläßt. § 10. Erdgeschichtlicher Aufbau des Landes. Sehr bunt ist das Bild, das uns eine geologische Karte Sachsens zeigt. Dies weist darauf hin, daß an dem erdgeschichtlichen oder geologischen Aufbau des Landes die Gesteinsbil- düngen oder Formationen fast aller der großen erdgeschichtlichen Zeiträume beteiligt sind, so daß also das Land in verschiedenen Erdperioden gewaltigen Umwälzungen unterworfen gewesen ist. Allerdings überwiegen die Gesteine der Urformation. § 11. Das älteste Fundament Sachsens bilden Glimmerschiefer2 und Phyl- lite2. Zwischen diese wurde von innen heraus der Eneis^ gepreßt. Der Gneis bildet im Erzgebirge einen ausgedehnten Urgebirgskern, der die Form eines Dreiecks besitzt, dessen Eckpunkte durch den Fichtelberg, den Schneeberg und Nossen gegeben sind. Ein großes Granulitgebiet erstreckt sich in elliptischer Form etwa von Roßwein bis Waldenburg. Diesen Urgesteinsgebieten ist an einigen Stellen (bei Zöblitz und Waldheim) Serpentin eingebettet. Zonenförmig, freilich mit manchen Unter- brechungen, werden diese großen Gneis- und Granulitgebiete von Glimmerschiefern und Phylliten umsäumt. So bestehen z. B. Keilberg und Fichtelberg aus Glimmer- schiefer. Die größte Ausbreitung erlangen die Phyllite im westlichen Vogtland. § 12. Das älteste Gestein ward in unserem Vaterlande in der Hauptsache von Tonschieferschichten überlagert. Solche treten in der Gegend von Hainichen und in der Lausitz, am mächtigsten aber im Vogtland auf. Hierher gehören auch die Grau wacken des nördlichen Sachsen, die freilich allmählich vom Wasser wieder weggewaschen sind, von deren einstiger Mächtigkeit aber als Rest der Eolm bei Oschatz und die in der Gegend zwischen Kamenz und Görlitz noch vorhandenen Grauwackenberge zeugen. Nicht selten finden sich in diesen Gebieten D iabas durch briiche4. § 13. Weit gewaltiger waren aber die Granitmassen, die aus dem Erdinnern hervorbrachen. Sie bilden mächtige Stöcke um Eibenstock und Kirchberg, kleinere bei Mittweida, Berggießhübel, Altenberg, Gottleuba, erlangen jedoch ihre größte Ausdehnung im Lausitzer Granit massiv, das zu den größten Granitgebieten Deutschlands gehört und sich etwa von Lommatzsch-Meißen bis Görlitz erstreckt. Die Strehlaer Höhen sind die nörd- lichsten Glieder dieses Massivs. Bei Meißen und im Plauenschen Grunde ist Syenit^ mit dem Granit vereinigt. Das Hervorquellen solcher mächtigen glutflüssigen Massen blieb natürlich nicht ohne Einwirkung auf die Nachbargesteine, die durch die Hitze- und Druckwirkungen manche Veränderungen erlitten. Daher sind die großen Granitmassive von ausgedehnten Ein- Wirkungszonen, sogenannten Kontakthöfen, umgeben. 1 Die später gegebenen Höhenzahlen sind stets abgerundet. 2 Glimmers chiefer besteht aus Glimmer und Quarz. Bei sehr feinem Korn nennt man das Gemenge Phyllit. 3 Gneis wie Granit bestehen aus drei Gemengteilen: Quarz, Glimmer und Feldspat. Bei schiefriger, blättriger Anordnung dieser Teile spricht man von Gneis (geschichteter Granit). Verschwindet in dem Gemenge der Glimmer, so geht der Gneis in Eranulit über. 4 Diabas wird auch Grünstein genannt. 5 Syenit besteht aus Feldspat und Hornblende.

6. Weltkunde - S. 268

1876 - Hannover : Helwing
268 meistens weißgrauer Farbe, welche weißliche Feldspathkrhstalle ein- schließt. Liefert gutes Baumaterial; Kölner Dom zum Theil aus Trachht vom Siebengebirge erbaut. 3. B a s a l t (s. einfache Gesteine). V. Trümmergesteine: 1. Grauwacke ist ein scheinbar einfaches, weiches, dichtes Gestein, besteht aber aus einem Ge- menge von Quarz, Kiesel- und Thonschiefer und vielen zufälligen Beimengungen, die durch Thon- und Kieselerde verbunden sind. Farbe grau, grün, roth, braun re. 2. Sandstein besteht aus Quarzkörnern, welche durch ein kieseliges, thoniges oder kalkiges Bindemittel vereinigt sind. Farbe: grau, roth, gelb, braun, bunt. Sehr verbreitete Felsart, die zu Bausteinen, Säulen, Schleifstei- nen re. verwandt wird. Bemerkung: Als lose Gesteine pflegt man zu bezeich- nen: 1. Sand. 2. Lehm und Thon. 3. Acker- oder D a m m e r d e (Humusboden). 1. Wie unterscheidet man Steine und Gesteine oder Felsarten? — 2. Wie theilt man die letzteren ein? — 3. Welche einfache Mineralien treten als Gesteine auf? — 4. Woraus besteht Granit? Syenit? Gneiß? Glimmerschiefer? — 5. Erkläre den Ausdruck: erratische Blöcke! — 6. Was ist Porphyr? Basalt? Sandstein? Grauwacke? — 7. Aus welchen Erd- arten (Gesteinen) besteht der Ackerboden? — 8. Welche Gesteine liefern gutes Baumaterial? — 9. Welche Gesteine finden sich in deiner Gegend? §. 118. Lagerung der Gesteine — Bau der Erdrinde. 1. Die Fels-oder Gebirgsarten bilden zuweilen über einander liegende Schichten wie die Blätter eines Buches oder die Schalen um eine Zwiebel. Man nennt sie geschichtete oder Sedimentgesteine, Flötzgebirge, und nimmt an, daß sie zu verschiedenen Zeiten aus dem Wasser niedergeschlagen sind. Sie enthalten vielfache Versteinerungen von unterge- gangenen Pflanzen und Thieren. — Unterhalb der geschichteten Gesteine findet man andere, die keine Schichtung zeigen. Sie enthalten keine Versteinerungen und sind muth- maßlich aus feurig-flüssigem Zustande erstarrt. Da sie die Basis der Schichtgesteine bilden, heißen sie auch Ur- felsarten, Massengesteine. Sowohl geschichtete als ungeschichtete Gesteine werden oft von Gängen durchzogen, die dadurch ent- standen sind, daß Risse und Spalten in dem Gestein durch andere Mineralien, oft durch Erze, ausgefüllt wurden. — 2. Der Mensch ist etwa 3000 Fuß in die Erde eingedrungen. (Tiefstes Berg- werk in Andreasberg im Harz). Er kennt nur die Erdrinde; das Innere ist ihm unbekannt. Heiße Quellen, Ausbrüche von Vul- canen rc. deuten an, daß die Erde im Innern eine sehr hohe Temperatur besitzt. Die geschichteten Gesteine liegen nicht immer wagerecht, sondern sind oft mehr oder weniger geneigt. Sie sind von den unter ihnen liegenden Massengesteinen an vielen

7. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 3

1907 - Langensalza : Beyer
Geschichte und Aufeinanderfolge des geschichteten Gebirges. 3 im Verein mit dem groben und feinen Trümmermaterial des Meeres neue Schichten aufbauen; ein Vorgang, der bei seiner unberechen- baren Dauer schließlich zur Bildung des viele tausend Meter mächtigen geschichteten Gebirges geführt hat. Aus den zerkleinerten Gesteinsmassen bildeten sich Schlamm, Tone, Sande und Lehme, die, mit der humosen Bodenkrume der Erdoberfläche gemischt, aus den festen Gesteinen lockere Schichten von großer Fruchtbarkeit und größter Wichtigkeit für den Ackerbau entstehen ließen. Unter den Erzlagerstätten der alten kristallinischen Gesteine sind als die wichtigsten die Zinn-, Silber- und Eisenerze und die Kiese, die vorzugsweise im Urgestein und im Gneis auftreten, sowie der Graphit zu nennen; welch letzterer darum als die älteste Stein- kohlenart zu bezeichnen ist, weil seine Bildung vielleicht um Millionen von Jahren der großen Steinkohlenzeit vorauseilte. Die Geschichte und Aufeinanderfolge des geschichteten Gebirges. Die Geschichte der Bildungszeit des geschichteten Gebirges (Sedimentgesteine) umfaßt vier Zeitalter: 1. die Urzeit der Erde oder die archäische Periode, 2. das Altertum der Erde oder die paläozoische Periode, 3. das Mittelalter der Erde oder die mesozoische Periode, 4. die Neuzeit der Erde oder die känozoische Periode. Die archäische Periode ist die älteste Formationsgruppe. Sie ist nach dem griechischen Wort archäus (Urkraft aller Dinge) benannt und heißt auch wohl die azoische oder versteinerungsleere Periode oder die Formation der kristallinischen Schiefer. Sie enthält die ältesten Sedimentgesteine (Urschiefer) der Gneisformation, der Glimmerschiefer- und der Glimmertonschieferformation ohne Versteinerungen aus dem Tier- oder Pflanzenreiche. In Deutschland kommt sie im Fichtel- gebirge, im bayerischen Wald, im Erzgebirge, Schwarzwald und den Sudeten, sonst noch in Böhmen, in den Alpen und den Pyrenäen vor. Die paläozoische Periode oder die primäre Formationsgruppe weist fünf Systeme auf: Cambrium, Silur, Devon, Carbon und Dyas. Sie ist benannt nach den ersten Resten aus dem Tierreiche (paläozoon = Urtier) und ist wegen ihres Reichtums an Erzen und Kohlen für das gewerbliche Leben und den Handel von größter Wichtigkeit. Von Eruptivgesteinen kommen darin vor: Granit, Syenit, Porphyrit u. a. m. Die Ablagerungen bestehen aus Grauwacke (Übergangs- oder Grauwackengebirge), Sandstein, Schiefer und Kalk. Vorkommen: Zunächst lagerten sich über die Schiefergebilde der Urzeit die glimmerig-sandigen und quarzitischen Tonschiefer mit den ersten Krebsarten (Trilobiten) der carobrischen Formation, wie sie im Fichtelgebirge und im sächsisch-thüringischen Voigtlande auftreten. Dann folgten die silurischen Dachschiefer (Griffelschiefer), Kiesel-

8. Illustriertes Realienbuch für Bürger-, Mittel- und Töchterschulen - S. 127

1881 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
118 festen Erdrinde bilden. Der mineralogischen Zusammensetzung nach unterscheidet man ein- fache und gemengte Gesteine. I. Einfache Gesteine. Quarz, Graphit, Steinkohlen, Braunkohlen, Steinsalz, Kalkstein, Serpentin, Roteisen- stein, Asphalt u. a. Sie sind bereits beschrieben worden. Ii. Gemengte Gesteine. Der Granit gehört zu den zusammengesetzten Mineralien. Er besteht aus Quarz, Feldspat und Glinimer und bildet ein fein- oder grobkörniges Gestein. Der Feldspat ist ein vorherrschender Gemengteil. Dieser ist bald grau, bald weiß, bald rötlich; von ihm hängt die Farbe des Granits ab. Der Quarz ist weißlich oder grau und hat Glasglanz. Der Glimmer hat meist eine dunkle (graue, schwarze), seltener eine silberweiße oder goldgelbe Farbe. — Der Granit ist weit über die Erde verbreitet. Er ist wegen seiner Härte als Baustein geschätzt. Der Syenit ist ein Gemenge von Quarz, Feldspat und Hornblende. Der Feldspat ist meist der vorherrschende Bestandteil und besitzt rötliche oder weiße Farbe. Die Hornblende bildet kurze Säulen von schwarzer, graulich- oder grünlichschwarzer Farbe. — Syenit findet sich nicht selten als Begleiter des Granits, ist jedoch nicht so verbreitet als dieser. In Deutschland sind die Hauptsundorte: Thüringerwald, Odenwald, Schwarzwald und Plauenscher Grund bei Dresden. Syenit ist ein guter Baustein, wird aber auch zu Denkmälern, Säulen u. s. w. verwendet. Verwittert liefert er fruchtbaren Boden. — Der Grünstein ist vorherrschend grün und duukelgrau bis schwarz. Er besteht wesentlich aus einem Gemenge von Feldspat und Hornblende und wird als Baustein benutzt. — Porphyr wird jedes Gestein genannt, welches in einer gleichartigen unkrystallinischen Grundmasse, wie in einem Teige, Krystalle oder krystallinische Körner, Blättchen u. s. w. eingeschlossen enthält. Man unter- scheidet mehrere Arten Porphyr. Der gewöhnlichste ist der rote oder Feldsteinporphyr, der seinen Namen von. der rötlichen Farbe seines Hauptbestandteiles, des Feldspates, hat. Der Quarzporphyr enthält vorherrschend Quarz und zeichnet sich durch Dichtigkeit und Festigkeit aus. Der Thonsteinporphyr ist weich und locker und besteht vorwiegend aus zersetztem Porphyr. — Die Porphyre werden als Bausteine und zum Straßenbau benutzt. Manche werden zu Denkmälern, Kunst- und Luxusgegeuständen (Basen, Dosen) verwendet. Sie lassen sich schwer bearbeiten, nehmen aber eine schöne Politur an. Durch Verwitterung liefern sic meist einen fruchtbaren Boden. Der Basalt ist blau- oder grau- schwarz und bildet eine sehr feinkörnige Masse. Seine Bestandteile (Augit, Labra- dor und Magneteisen) lassen sich meist nicht mit dem unbewaffneten Auge erkennen. — Der Basalt bildet meistens einzeln stehende, kegelförmige Bergkuppen. Er kommt in Platten-, Säulen- und Kugelform abge- sondert vor und bildet gangartige Aus- füllungen. Besonders merkwürdig ist die »ns Basaltsäuleu gebildete Fingalshöhle auf der Insel Staffa. — Der Basalt ist wegen seiner Härte, Festigkeit und Dauer ein ausgezeichnetes Baumaterial. Die Lava ist der erstarrte Ausfluß oder Auswurf der Vulkane. Meist erscheint sie in Gestalt von Strömen, bildet auch Wälle um den Rand des Kraters und füllt gangartige Spalten in älteren vulkanischen Gesteinen aus. Die meisten Lavaströme sind ans ihrer Ober- fläche porös, durchlöchert und blasig. Manche Laven verwittern leicht und geben einen frucht- baren Boden. Der Gneis besteht wie der Granit aus,Quarz, Feldspat und Glimmer, jedoch ist Fig. 80. Basalt.

9. Die Alpen und Süddeutschland - S. 118

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 118 — In jedem Steinbruch kann man diese Schichtung deutlich erkennen. Daß solche Gesteine wirklich aus dem Meere stammen, geht unter anderm auch daraus hervor, daß man in ihnen Reste und Abdrücke von Pflanzen und Seetieren, wie Muscheln, Krebsen n. a. findet. Manche von ihnen, wie die Steinkohlen und die Braunkohlen, sind nichts anders als verkohlte Pflanzen, andere, z. B. der Kalkstein und die Kreide, sind aus den Resten der Schalen winziger Tierchen entstanden. Ter Sandstein, ein anderes Sediment, besteht aus lauter feinen Sandkörnchen, der Schiefer ton aus uoch feineren Schlamm- teilchen. Znsammensetzungen aus Kies und gröberem Geröll nennt man Konglomerate. Neben den Absatzgesteinen, die den Hauptteil der Erdrinde ausmachen, findet man aber auch jetzt noch Gesteine, die nur durch Erkalten seurig-flüssiger Teile des Erdballs entstanden sein können. Man nennt sie Erstarrungsgesteine. Zu ihnen gehört z. B. der Granit, der so häufig zu Sockeln von Deukmälern benutzt wird, der Basalt, mit dem wir die Straßen pflastern, und die Lava, die noch jetzt in flüssigem Zustande aus den Vulkanen hervorbricht. Alle diese Gesteine sind nicht geschichtet, sondern massig, weshalb sie auch Massengesteine genannt werden. Sie zeigen einen kristallinischen Bau und ent- halten niemals Reste von Pflanzen und Tiereu. Man unterscheidet wieder zwei Arten, Plutonische und vulkanische Erstarrungs- gesteiue. Die erstereil sind unter der Erdrinde entstanden, indem fenrig-flüffige Massen in Hohlräume, die sich gebildet hatten, eindrangen und dann allmählich erstarrten, wie der Granit. Auch solche von Granit erfüllte Erdschollen konnten zu Gebirgen emporgehoben werden, und wenn dann das Absatzgestein vom Wasser abgetragen war, trat der Granit zu Tage, wie es jetzt in nicht wenigen Gebirgen der Fall ist (Alpen, Böhmer Wald). Andern Ursprung haben die vulkanischen Gesteine, wie der Porphyr, der Basalt, der Trachyt und die Lava. Sie siud dadurch entstanden, daß flüssige Massen des Erdinnern durch Spalten und Löcher der Rinde bis zur Erdoberfläche gelangten und dann an der Luft erstarrten. Die Erkaltung ging hier viel rascher vor sich als in der Tiefe. Daher ist der Bau der plutonischen und der vulkanischen Gesteine verschieden. Jene haben ein grobkörniges Gefüge, da sich bei der langsamen Erkaltung größere Kristalle bilden konnten, während diese feinkörnig sind. Neben den Absatz- und den Erstarrungsgesteinen pflegt man noch eine dritte Art zu unterscheiden. Das sind die kristallinischen Schiefer, wie Gneis, Glimmerschiefer und ihre Verwandten. Sie zeigen die Schichtung der Sedimentärgesteine, gleichen aber in ihrer Zusammensetzung den plutouischeu Gesteinen. Viele Geologen vertreten die Ansicht, daß sie sedimentären Ursprungs seien, aber durch Wärme, Druck u. a. Ursachen eine Um- Wandlung erfahren hätten. Sie werden darum auch metamorphe, d. h. umgewandelte Gesteine genannt. Störungen in der Lagerung der Gesteiusschichteu. Da sich die Absatzgesteine auf dem wagerechten oder doch nur flach gehöhlten Boden von Seen oder am Meeresgrunde ge- bildet haben, so hatten ihre Schichten ursprünglich alle eine wagerechte oder doch nur wenig geneigte Lage. Noch jetzt gibt es weite Gebiete, wo sich die ursprüngliche Lagerung ungestört erhalten hat, z. B. in der russischen Tiefebene. Meist aber sind durch die mannigfachen Hebungen und Senkungen von Teilen der Erdrinde bedeutende Störungen (Dislokationen) in der Lagerung der Gesteinsschichten hervorgerufen worden. In steil- wandigen Tälern, in Steinbrüchen, in Eisenbahndurchstichen, wo die Felsmassen zu Tage treten, hat man oft Gelegenheit, die Verschiedenheit der Lagerung zu beobachten. Man findet da nicht nur mehr oder weniger schräg gerichtete, sondern mitunter auch senkrecht stehende Schichten. Nicht selten trifft man auch auf Schichten, die gebogen und gegen-' einander geneigt sind wie zwei Dachseiten. Anderwärts geht ein Bruch durch die ganze

10. Teil 2 = Oberstufe - S. 24

1908 - Halle a. S. : Schroedel
24 Allgemeine Erdkunde. Auch der Mensch war Zeuge der Eiszeit. Damals waren die Alpengletscher viel ausgedehnter, und die höheren Mittelgebirge, wie Riesengebirge, Wasqen- wald, Schwarzwald, trugen Gletscher. 2 b. Zusammensetzung der Erdrinde. Die Oberfläche der Erde besteht aus zertrümmerten Gesteinen, wie Ton, Sand, Geröll, Geschiebe. Unter diesen Trümmergesteinen liegen die festen Gesteine. Die Massengesteine sind durch Erstarrung feuerflüssiger «Stoffe ent- standen, die dem Erdinnern entstammen. Nnr ausnahmsweise kommt bei ihnen Schichtung und Gliederung vor. In den ältesten Zeiten der Erd- geschichte quolleu Granit, Porphyr, Syenit ans der Erde. Jüngere Ausbruchsgesteiue sind Basalt, Trachyt, Bimsstein, Lava. Die Schichtgesteine sind meist durch Absatz im Wasser entstanden. Zu deu ältesteu gehören Gneis, Glimmerschiefer, Urtonschieser. Später bildeten sich Sandsteine, Tonschiefer, Kalk, Dolomit, ferner Steinkohlen, Braunkohlen, Steinsalz, Gips, Mergel. Nach der Lage der Gesteine und den in den Schichtgesteinen besindlichen Überresten vou Pflanzen und Tieren unterscheidet man drei Hauptzeitalter, in denen die Gesteine znr Ablagerung gelangten. 1. Die älteste Zeit, paläozoische*) Zeit, in der n. a. Granwacke und die Steinkohle austrateu, 2. die mittlere Zeit, mesozoische**) Zeit, in der it. a. Salz zur Ablagerung gelangte, 3. die Neuzeit, wozu Tertiärzeit, Diluvium und Alluvium gehören. 3. Gebirgsbildnng, Vulkane und Erdbeben, a) Die geschichteten Gesteine sind aus wagerecht abgelagerten Schlammassen entstanden, die mit der Zeit erhärteten. Wie ein alter Apfel durch Austrocknen seinen Inhalt verkleinert, so daß die Schale zu groß wird und Runzeln bildet, so zog sich die ursprünglich heißere Erde durch Abkühlung zusammen, so daß die Erd- schichten au der Oberfläche gefaltet wurden. Diese Erdfalten heißen Faltungsgebirge, Kettengebirge, wie Alpen, Karpaten, Kordilleren. Es können indessen die abgelagerten, erhärteten Schichten von senkrechten Brüchen durchsetzt werden, die, sich vielfach schneidend, das Gebiet in Schollen zerlegen. Wenn sie sich senkrecht gegeneinander verschieben, ent- steheil ebenfalls Unebenheiten. Sinkt z. B. eine schmale, langgestreckte Scholle, so entsteht ein Graben, wie das Oberrheinische Tiefland, die Jordanspalte, das Rote Meer. Bleibt eine Scholle in der ursprünglichen Lage, während die Nachbarschollen an den Brüchen in die Tiefe gehen, so spricht man von einem Horste oder einem Horstgebirge, wie dem Harz, Schwarzwald, Libanon. Die Verwitterung, das herabgleitende Gletschereis oder das abfließende Wasser saugen sofort an, die neu entstandenen Gebirge abzutragen. Täler schneiden hinein und gliedern das Gebirge, die verschiedenen Bergformen ent- stehen. Je älter ein Gebirge, desto mehr Kräfte betätigen sich an der Um- Wandlung der Erdstelle: von innen heraus erfolgt die Faltung, von außeu her wirkt die A b t r a g n n g , sei es durch Verwitterung, fließendes Wasser oder brandendes Meer. Brüche durchsetzen das Gebiet, die Schollen verschieben sich, die wieder durch die von außen wirkenden Kräfte umgeformt werden. So entstehen Rumpfgebirge, wie die Alleghauies, der Ural. *) Gr. paläos — alt, zöon — Tier. **) Gr. mesos = mittel, vergl. Mesopotamien.

11. Landeskunde des Großherzogtums Baden - S. 5

1914 - Heidelberg : Winter
Die einzelnen Landschaften. 5 Die Wissenschaft, die den inneren Bau der Erdrinde erforscht, heißt Geologie; eine Karte, die die Gesteine an der Oberfläche der verschiedenen Erdstellen angibt, heißt geologische Karte. (S. 4). 1. Die höchsten Teile des Schwarzwaldes und Teile des Odenwaldes bestehen aus Granit oder aus Gneise Beide siud aus kleinen Mineral- kristallen (Feldspat, Quarz und Glimmer) zusammengesetzt und heißen darum kristalline Gesteine. Bei ihrer Verwitterung geben sie einen fruchtbaren Lehmboden. Granit und Gneis sind die tiefsten Gesteine der Erdrinde, die man bis jetzt auf der Erde gefunden hat (Urgesteine). Über ihnen folgen der, wo sie nicht an die Oberfläche treten, andere Gesteine in einer gewissen Reihenfolge übereinander. Diese folgenden Gesteine bilden Schichten und heißen darum Schichtgesteine; Granit und Gneis dagegen sind Massen- gesteine. Viele gleichartigen Schichten zusammen haben einen gemein- samen Namen. 2. Zunächst auf den kristallinen Gesteinen liegen Schichten aus buntem (vorwiegend rotem) Sandstein mit einzelnen wenigen Ton- schichten dazwischen. Man nennt diese zusammen den Buntjandstein. Aus ihm bestehen der 0 und N des Schwarzwaldes und der größte Teil des Odenwaldes. Bei ihrer Verwitterung geben die Schichten des Buntsandsteins einen mageren Sandboden, der nur da fruchtbar ist, wo reichliche Tonschichten mit verwittert sind. An einzelnen Stellen kommen zwischen dem kristallinen Untergrund und dem Buntsandstein noch andere Gesteinsschichten vor, nämlich 1. Das Rotliegende (ein grober roter Sandstein) am Ausgange des Murgtals, 2. Kohlenkalk mit Steinkohle bei Gengenbach im Kinzigtal. Wo der Buntsandstein tiefer in der Erdrinde liegt, folgen über ihm die unten und in der Mitte aus tonigen, im oberen Teil aus touarmen, grauen Kalksteinen bestehenden Schichten des Muschelkalkes, so ge- nannt wegen des Reichtnmes an Muscheln und anderen Versteinerungen. So iu der Baar, im Kraichgau und im Bauland. Durch Verwitterung entsteht aus dem oberen Muschelkalke ein kalkreicher, öfters steiniger, mäßig fruchtbarer Lehmboden, während die tonreicheren unteren und mittleren Schichten einen besseren, steinarmen Lehmboden liefern. An einzelnen Stellen der drei genannten Gebiete ist der Muschel- kalk überlagert von dem Keuper, der aus mächtigen Tonschichten mit einzelnen Schichten von gelbem, grauem, braunem und rotbraunem Sandstein dazwischen besteht (Bauten aus solchem Sandstein) und da- durch mit dem Buntsandstein manche Ähnlichkeit hat. Die Schichten des Buntsandsteins, Muschelkalkes und Kenpers werden zusammen als „Trias" bezeichnet. Der am Ostrand der Baar und des 8. Schwarzwaldes sich steil erhe- bende Jura sprosil am unteren Kartenrand!] besteht aus Schichten in ihrer Beschaffenheit und Farbe etwas verschiedener Kalksteine, die man zusammen uach dem Gebirge, das sie bilden, als Jura bezeichnet und in schwarzen, braunen und weißeu Jura gegliedert hat. Wie die 1 Eine Sammlung badischer Gesteine sollte jede Schule besitzen.

12. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 7

1907 - Leipzig : Engelmann
§ 66. Die feste Erdrinde. 7 Benguela-, Peru- und Westaustral ström. Aus dem Nordpolarmeer dringt durch die Davisstraße ein starker, kalter Strom, der Labradorstrom, in den Atlantischen Ozean ein, zieht sich westlich vom Golfstrom der Küste von Nordamerika entlang und taucht schließlich unter dem Golfstrom unter. § 66. Die feste Erdrinde. Die oberste Schicht der Erde ist die Ackerkrume oder Humusschicht. Sie besteht aus fein zerbröckelten und zerriebenen Teilchen des unterliegenden Gesteins, vermischt mit organischen Stoffen. _ Die letzteren stammen von verwesten Pflanzen und Tieren her und dienen nebst den löslichen mineralischen Bestandteilen der Ackerkrume zur Ernährung der lebenden Pflanzen. Unter der Ackerkrume liegt das feste Gestein, doch tritt dieses an manchen Stellen auch unmittelbar zutage. Ihrer Entstehung nach teilt man die Gesteine in Eruptiv- und Sedimentärgesteine ein. I. Die Eruptivgesteine sind durch Erkaltung feuerflüssiger Massen entstanden, besitzen meist kristallinische Struktur und sind niemals geschichtet. 1. Plutonische Gesteine. Dieselben sind aus feuerflüssigen Massen entstanden, welche nicht bis an die Oberfläche empordrangen, sondern in der Tiefe und daher sehr langsam erstarrten. Sie zeigen vollkristallinische Ausbildung. Granit, Syenit, Dior it. 2. Vulkanische Gesteine. Dieselben sind ans Spalten aus der Erdtiefe bis an die Oberfläche emporgestiegen. Sie zeigen fein-kristallinische, dichte, glasige oder porphyrische Struktur. Die letztere besteht darin, daß in einer dichten Grundmasse einzelne größere Kristalle ausgeschieden sind. a. Ältere vulkanische Gesteine: die eigentlichen Porphyre. b. Jüngere vulkanische Gesteine: B a s a l t, T r a ch t) t, A n d e f i t nebst ihren glasigen Modifikationen. Lava ist keine bestimmte Gesteinsart, sondern heißt jedes Gestein, das in feuerflüssigem Zustande aus einem Vulkan geflossen. Ii. Die Sedimentärgesteine sind Absätze aus dem Wasser, zeigen stets eine mehr oder weniger deutliche Schichtung und sind häufig reich an Pflanzen- und Tierresten. 1. Kristallinische Schiefer. Sie zeigen eine kristallinisch-körnige, aber zugleich schieferige Struktur und sind vielfach reich an Erzlagerstätten: Gneis, Glimmerschiefer, Phyllit oder Urions chiefer, Quarzit. 2. Chemische Absätze aus dem Wasser. a. Aus Meerwasser: Steinsalz, Gips. b. Aus Süßwasser: Kalk tu ff, Kiesels int er.

13. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 7

1897 - Leipzig : Engelmann
§ 66. Die feste Erdrinde. 7 Benguela-, Peru- und Westaustral-Strom. Aus dem Nord- Polarmeer dringt durch die Davisstraße ein starker kalter Strom, der Labrador-Strom, in den Atlantischen Ozean ein, zieht sich west- lich vom Golfstrom der Küste von Nord-Amerika entlang und taucht schließlich unter dem Golfstrom unter. § 66. Die feste Erdrinde. Die oberste Schicht der Erde ist die Ackerkrume oder Humus- schicht. Sie besteht aus fein zerbröckelten und zerriebenen Teilchen des unterliegenden Gesteins, vermischt mit organischen Stoffen. Die letzteren stammen von verwesten Pflanzen und Tieren her und dienen nebst den löslichen mineralischen Bestandteilen der Ackerkrume zur Er- nährung der lebenden Pflanzen. Unter der Ackerkrume liegt das feste Gestein, doch tritt dieses an manchen Stellen auch unmittelbar zu Tage. Ihrer Entstehung nach teilt man die Gesteine in Eruptiv- und Sedimentärgesteine ein. I. Die Eruptivgesteine sind durch Erkaltung feuerflüssiger Massen entstanden, besitzen meist krystallinische Struktur und sind nie- mals geschichtet. 1. Plutonische Gesteine. Dieselben sind aus feuerflüssigen Massen entstanden, welche nicht bis an die Oberfläche empordrangen, sondern in der Tiefe und daher sehr langsam erstarrten. Sie zeigen vollkrystallinische Ausbildung. Granit, Syenit, Diorit. 2. Vulkanische Gesteine. Dieselben sind auf Spalten aus der Erdtiefe bis an die Oberfläche aufgestiegen. Sie zeigen fein- krystallinische, dichte, glasige oder porphyrische Struktur. Die letztere besteht darin, daß in einer dichten Grundmasse einzelne größere Krystalle ausgeschieden sind. a. Äeltere vulkanische Gesteine: die eigentlichen Porphyre. _ b. Jüngere vulkanische Gesteine: Basalt, Trachyt, Andesit nebst ihren glasigen Modifikationen. Lava ist keine bestimmte Gesteinsart, sondern heißt jedes Gestein, das in feuerflüssigem Zustande aus einem Vulkan geflossen. Ii. Die Sedimentärgesteine sind Absätze aus dem Wasser, zeigen stets eine mehr oder weniger deutliche Schichtung und sind häufig reich an Pflanzen- und Tierresten. 1. Krystallinische Schiefer. Sie zeigen eine krystallinisch- körnige, aber zugleich schieferige Struktur und sind vielfach reich an Erzlagerstätten: Gneis, Glimmerschiefer, Phyllit oder Ur- thonschiefer, Quarzit. 2. Chemische Absätze aus dem Wasser: a. Aus Meerwasser: Steinsalz, Gyps. b. Aus Süßwasser: Kalktuff, Kieselsinter.

14. Oberstufe B = (9. Schulj.) - S. 101

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
Physische Erdkunde. 101 ftromartig Abfluß sucht. Wie eine zähe, halberstarrte Masse gleiten die oft viele Stunden langen Gletscher langsam abwärts bis tief unter die Firn- grenze hinab, wo sie abschmelzen. Von den angrenzenden Felswänden stürzen infolge der Verwitterung Felstrümmer auf die Oberfläche des Gletschers nieder und bilden hier Gesteinswälle, S eiten- oder O b ersl ä ch enmo rän e n. Am Grunde wird die Grundmoräne fortgeführt. Die Oberfläche des Gletschers ist zerklüftet und von Längs- und Querspalten durchsetzt, die sich oft unter krachendem Donner des Gletschers bilden. Das Inlandeis bildet sich auf großen Hochländern, wie in Grönland, aus dem Antarkischen Kontinente, und fließt nach allen Seiten hinab. Beim Hin- eintauchen der Gletscherenden ins Meer brechen diese ab und treiben als mäch- tige Eisberge davon. Vor vielen Jahrtausenden war ganz Nordeuropa mit Inlandeis be- deckt, das von Skandinavien ausstrahlte und über Nord- und Ostsee hinaus bis England, Mitteldeutschland und Mittelrußland reichte. Die Grund- moräne dieses Inlandeises bedeckt noch heute die höheren Teile dieser Flach- länder in der Gestalt des Geschiebemergels, der an der Oberfläche zu Lehm verwittert ist oder durch Auswaschung Decksand geworden ist. Auch die Findlinge gehören der Moräne an und stammen meist aus Skandinavien. Nordeuropa hat mehrere Eiszeiten gehabt. Die Ablagerungen während der Eiszeit bezeichnet man als Diluvium. Aus den Zwischeneiszeiten stammen die Knochen der Riesentiere, die man in manchen diluvialen Schichten findet. Auch der Mensch war Zeuge der Eiszeit. Damals waren die Alpengletscher viel ausgedehnter, und die höheren Mittelgebirge wie Riesengebirge, Wasgen- wald, Schwarzwald trugen Gletscher. 2b. Zusammensetzung der Erdrinde. Die Oberfläche der Erde be- steht aus zertrümmerten Gesteinen wie Ton, Sand, Geröll, Geschiebe. Unter diesen Trümmergesteinen liegen die festen Gesteine. Die Massenge st eine sind durch Erstarrung feuerflüssiger Stoffe ent- standen, die dem Erdinnern entstammen. Nur ausnahmsweise kommt bei ihnen Schichtung und Gliederung vor. In den ältesten Zeiten der Erd- geschichte quollen Granit, Syenit, Porphyr aus der Erde. Jüngere Ausbruchsgesteine sind Basalt, Trachyt, Bimsstein, Lava. Die Schichtgesteine sind meist durch Absatz im Wasser entstanden. Zu den ältesten gehört der Urtonschieser. Später bildeten sich Sandsteine, Tonschiefer, Kalk, Dolomit, ferner Steinkohlen, Braunkohlen, Steinsalz, Gips, Mergel. Nach der Lage der Gesteine und den in den Schichtgesteinen befindlichen Überresten von Pflanzen und Tieren unterscheidet man außer einer Vorzeit, der archäischen Zeit, in der Granite und Gneise entstanden, drei Hauptzeit- alter, in denen die Gesteine zur Ablagerung gelangten. 1. Die älteste Zeit, paläozoische*) Zeit, in der u. a. Grauwacke und die Steinkohle auftraten. 2. die mittlere Zeit, mesozoische**) Zeit, in der u. a. Salz zur Ablagerung gelangte, 3. die Neuzeit, wozu Tertiärzeit, Diluvium und Alluvium gehören. 3. Gebirgsbildung, Vulkane und Erdbeben, a) Die geschichteten Gesteine sind aus wagerecht abgelagerten Schlammassen entstanden, die mit der Zeit erhärteten. Wie ein alter Apfel durch Austrocknen seinen Inhalt verkleinert, so daß die Schale zu groß wird und Runzeln bildet, so zog sich *) Gr. paläos = alt, zöon — Tier. **) Gr. mesos ~ mittel, vergl. Mesopotamien.

15. Grundzüge der allgemeinen Erdkunde - S. 210

1850 - Stuttgart : Müller
210 Die Bildung der Erdrinde, erwiesen bedeutende Strecken aus. Man findet aber in der Zusammensetzung der Erdrinde Gesteinarten', welche eine nahe Verwandtschaft mit diesen haben, und daraus läßt sich folgern, daß die Ursachen, welche gegenwärtig bei Bildung des Gesteins thätig sind, auch jene alten Massen hervorgebracht haben, die das Gerippe unserer Erdfeste bilden. 2) Die Bildung der Erdrinde muß eine beträchtliche Zeit erfordert haben, selbst wenn wir annehmen, daß die erzeugenden Thätigkeiten in der Vollendung ihrer Wirkungen damals rascher waren, als sie es heutiges- Tages sind. Beinahe alle Mineralmassen, die zu unserer Kenntniß ge- langen , sind geschichtet, und wurden offenbar mittels Wassers gebildet, und zwar einige durch die mechanische Gewalt, die dieses durch Weiterfüh- rung loser Trümmer des früher vorhandenen Gesteins ausübt, andere durch Niederschlagsproceß. Diese geschichteten Gebirgsarten sind ungemein zahlreich, und die Einen haben nur einige Zoll, die Andern dagegen viele hundert Fuß Durchmesser, — ein deutlicher Beweis, daß ihre Formation einen beträchtlichen Zeitraum erfordert haben muß. 3) Die Umstände, unter denen sich eine Schichte bildete, sowie — wenigstens in einzelnen Fgllen — die physikalische Beschaffenheit der Erde zu gewissen geologischen Perioden, lassen sich durch eine Prüfung des Ge- steins bestimmen. Viele geschichtete Gebirgsarten enthalten die Ucberreste von Thieren und Pflanzen, welche zur Zeit der Ablagerung lebten. Diese mögen im Allgemeinen als Zeugnisse für die Umstände, unter denen sich das Belt bildete, und die Beschaffenheit der Erde zu jener Zeit dienen. Hie und da findet man die organischen Ueberreste in einem zerbrochenen und beinahe zerriebenen Zustande, was beweist, daß die Katastrophe, in der sie eingeschichtet wurden, eine heftige und vielleicht sehr lange war« An andern Orten haben sich die feinsten Gerippe von Schalthieren er- halten, und man hat Pflanzen in Lagen gefunden, welche den Beobachter auf die Vermuthung führen, daß sic ohne Gewaltsanstrengung dort ein- geschichtet worden seyen. Auch ans der Prüfung der Versteinerungen selbst läßt sich einige Belehrung ziehen; denn während die einen Lager Ueberreste von Thieren enthalten, die anerkanntermaßen in süßem Wasser eristirten, find andere mit den Ueberresten von Thieren angefüllt, die im Ocean lebten- Wenn wir nun annehmen, daß die Gewohnheiten derjenigen Thiere, deren Ueberreste in dem geschichteten Gestein gefunden werden, den jetzt eristirenden Typen derselben Arten und Geschlechter ähnlich gewesen leyen,. so kann der Geolog das sossilienhaltige Gestein unter die zwei Rubriken: Süßwassergestein und Salzwassergestein, bringen. Diese Beweisart wurde vielleicht in vielen Fällen ziemlich nachlässig und nur aus den Grund des Vorhandenseyns einiger weniger Gattungen angewendet. Wenn aber die

16. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 162

1847 - Königsberg : Bon
(Nacktkeimer): Farrenkräuter, Sumpfpflanzen u. s. f. bis zu den Bäumen; desgleichen Meermuscheln, Seethiere, Fische, Schildkröten, Krokodille, riefenmäßige und sonderbare gestal- tete Eidechsen rc. ganze Höhlen mit Knochenlagern. c) Das Uebergangsgebirge besteht aus Steinkohlen, Thon- schiefer, Grauwacke, buntem Kalkstein rc. und enthält viele Schalthierversteinerungen, Abdrücke von Pflanzen, Erzgänge (mit Gold, Silber, Blei rc.) und viele heiße Quellen. 6. Das Urgebirge besteht größtentheils aus Glimmer- schiefer und Gneus; letzterer ist besonders reich an Erzen. Es enthält keine Versteinerungen mehr, aber viele heiße Quellen und Sauerbrunnen. Alle seine Gesteine zeigen ein krystallini- sches Gefüge, sind aber noch deutlich geschichtet. 1l. Die massigen oder plutonischen Gebirsarten liegen unter dem geschichteten Urgebirge, sind nicht geschichtet, zeigen keine gleichmäßige Reihenfolge in ihrer Uebereinanderlage- rung und ihrer Entstehung, haben meistens ein krystallinisch- körniges Gefüge, enthalten nie Versteinerungen, aber einige Erze und sind in feurigem Flusse aus dem Innern der Erde empor- gestiegen. Die wichtigsten Arten sind Granit, Porphyr, Syenit und Diorit. Die massigen Gesteine bilden meistentheils den Kern und die mittleren Gipfel der Gebirge, während die Seitenkctten und Vorberge und aus den, den Abhängen mehr oder weniger'parallel geneigten, geschichteten Gebirgsmassen bestehen. Die vulka- nischen Gebilde sind Massen, die zu verschiedenen Zeiten aus dem Innern der Erde durch Oeffnungen (Krater) hervorgebrochen sind. Sie haben meistens ein schlackiges blasiges Ansehen, oder bestehen aus Staubmassen, wie Basalt, Lava, Bimstein, Traß oder vulkanische Asche und bilden bisweilen sehr hohe Kegelberge um die Oeffnung, aus der sie hervorgedrungen sind. Solche Berge heißen Vulkane sseuer-, Wasser-, schlammspeiende Berge). §• 16. Die flüssige Erdrinde oder das <Meer. Das Meer wird durch die größte Wassermasse, mit der die ausgedehnten Vertiefungen der Erdoberfläche angefüllt sind, ge- bildet. Es enthält eine Menge Salz und andere bittere und sauere Stoffe, wahrscheinlich auch Kalkerde, die den Schalthieren den Stoff zur Bildung ihrer Schalen liefert. Qertliche Ursachen wirken auf die Vermehrung und Verminderung des Salzgehal- tes; an seichten Stellen pflegt er wegen der stärkeren Verdun- stung des Wassers stärker, an der Mündung großer Ströme, in der Nähe großek schmilzender Eismassen, in Binnenmeeren, welche

17. Allgemeine Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 71

1906 - Leipzig : Hirt
Die Erdrinde. 71 trat. Denn die Verteilung von Land und Wasser hat noch durch lange Zeiträume in der Geschichte der Erdbildung erheblich geschwankt, und die heutige Gestalt der Festländer gehört erst den jüngsten Zeiten dieser Geschichte an. Durch die Spalten der Schollen ergoß sich in der älteren Zeit das Magma in breiten Schichten über die Oberfläche oder baute zumeist in jüngerer geologischer Zeit kegelförmige Vulkane auf. Diese Eruptiv- (d. i. Auswurf)gesteiue wurden durch die chemische Eiuwirkuug des Wassers in mannigfaltiger Weise umgestaltet, während anderseits die an festen Bestand- teilen ungemein reichen Meere Sinkstoffe (Sedimente) ablagerten, die durch den Druck der darüber lagernden Massen und durch chemische Umbildung zu Sedimentgesteinen wurden. § 33. Die Erdrinde. Die Gesteinshülle unseres Planeten, deren Beschaffenheit die Geologie kennen lehrt, ist ihrer Entstehung nach im wesentlichen zweierlei Art: 1) Geschichtete oder Sedimentgesteine, die unter Mithilfe des Wassers entstanden und von diesem abgesetzt worden sind'. Hierher gehören Ton, Tonschiefer, Mergel, Gips, Steinsalz, Sandsteines Konglomerate, Kalksteine it. a. Sie enthalten fehr häufig Überreste vorweltlicher Tiere und Pflanzen, die entweder in Mineralmasse umgewandelt (Versteinerungen) oder nur als Abdruck erhalten sind. Als teilweise verweste Überbleibsel vorweltlicher Torfmoore oder Wälder finden sich diesen Schichtgesteinen Bänke (Flöze) von Steinkohle oder Braunkohle eingelagert. Während sich alle oben- genannten Gesteine z. T. durch ihre Zusammensetzung aus zusammen- geschwemmtem Gesteinsschutte, z. T. durch ihre Versteinerungen als wässerigen (neptnnifchen) Ursprungs erweisen, fehlen den Absatzerzeugnissen der ältesten Meere, den ältesten Schieferformationen, diese überzeugenden Merkmale. Nur ihre Schichtung spricht für ihre Zugehörigkeit zu den Sedimentgesteiueu. Zu dieser Gruppe der kristallinischen Schiefer (Urgesteine) gehören Gneis, Glimmerschiefer, Marmor, Quarzitschiefer u. a. 2) Eruptivgesteine, die in feuerflüssigem Zustande durch Spalten und Kanäle aus dem Erdinuern hervorgedrungen und an der Oberfläche der Erde zu festem Gestein erstarrt sind. Die jüngsten unter ihnen, z. B. Basalt, Phonolith und Trachyt, pflegt man als vulkanische Gesteine von den plntonischen Eruptivgesteinen (Granit, Syenit, Porphyr, Gabbro, Diabas) zu trennen. Da allen diesen Felsarten die für Sedimentgesteine bezeichnende Schichtung durchaus abgeht, nennt man sie im Gegensatze zu diesen auch wohl massige oder Massengesteine. Typische Beispiele von sedimentären Gebilden sind die Dolomiten Süd- Tirols, der Karst, der Quadersaudstein der Sächsischen Schweiz und der Ton- 1 Eckholm und Geikie gelangen aus einer Berechnung auf Grundlage der Dicke der Sedimente zu einem Zeitminimum von 100000 Jahren für das Entstehen der Lebewesen auf der Erde. 2 Sandstein bildet sich auch heute noch im Meere recht schnell, so beim Hafen von Dünkirchen seit 1581 in 7—8 m dicken Schichten, also 2 m in 100 Jahren.

18. Weltkunde - S. 271

1886 - Hannover : Helwing
271 Ii. körnige: 1. Granit besteht aus Quarz, Feldspat und Glimmer; der Feldspat ist vorherrschend. Granit ist eins der verbreitetsten Gesteine, Hauptfelsart der meisten Hochgebirge. Aus Granit bestehen auch die erratischen Blöcke. — 2. Syenit ist ein krystallisch-körniges Gemenge von rötlichem oder weißem Feldspat und schwarzer Hornblende, die in länglichen Krystallen vorkommt. Iii. schieferige: 1. Gneis ist schieferiger Granit, indem der Glimmer nicht gleichmäßig zwischen Quarz und Feldspat verteilt, sondern schichtenweise abgelagert ist. Er kommt in allen Hauptgebirgen Deutschlands vor. 2. Glimmerschiefer besteht aus Quarz und Glimmer, welche schichtenweise mit einander ab- wechseln. Er ist Hauptfelsart der skandinavischen Alpen und des Himalaya-Gebirges. 3. Thonschiefer (s. thonige Steine), ein inniges Gemenge verschiedener Mineralien, erscheint als eine gleichartige Masse von schwarzer, grauer oder roter Farbe. Iv. porphhrartige: 1. Porphyr. Der bekannteste ist der Feldstein-Porphyr von roter Farbe. Die Grundmasse ist dichter Feldspat (Feldstein), worin kleine Krystalle von Feldspat, Quarz u. s. w. enthalten sind. — Mit dem Porphyr verwandt sind 2. Trachvt, ein vulkanisches Gestein. Er besteht gleichfalls aus einer feinkörnig gemengten Grundmasse von meistens weiß- grauer Farbe, welche weißliche Feldspatkrystalle einschließt. Er liefert gutes Baumaterial; der Kölner Dom ist zum Teil aus Trachyt vom Siebengebirge erbaut. 3. Basalt (s. einfache Gesteine). V. Trümmergesteine: 1. Grauwacke ist ein scheinbar ein- faches, weiches, dichtes Gestein, besteht aber aus einem Gemenge von Quarz, Kiesel- und Thonschiefer und vielen zufälligen Bei- mengungen, die durch Thon- und Kieselerde verbunden sind. Die Farbe ist grau, grün, rot, braun rc. — 2. Sandstein besteht aus Quarzkörnern, welche durch ein kieseliges, thoniges oder kalkiges Bindemittel vereinigt sind. Er ist von Farbe grau, rot, gelb, braun, bunt und wird zu Bausteinen, Säulen, Schleif- steinen rc. verwandt. Bemerkung: Als lose Gesteine pflegt man zu bezeichnen: 1. Sand. 2. Lehm und Thon. 3. Acker- oder Damm- erde (Humusboden). 1. Wie unterscheidet man Steine und Gesteine oder Felsarten? — 2. Wie teilt man die letzteren ein? — 3. Welche einfache Mineralien treten als Gesteine auf? — 4. Worin besteht Granit? Syenit? Gneis? Glimmerschiefer? — 5. Erkläre den Ausdruck: erratische Blöcke! — 6. Was ist Porphyr? Basalt? Sandstein? Grauwacke? — 7. Aus welchen Erd- arten (Gesteinen) besteht der Ackerboden? — 8. Welche Gesteine liefern gutes Baumaterial? — 9. Welche Gesteine finden sich in deiner Gegend? § 118. Lagerung der Gesteine. — Bau der Erd- rinde. 1. Die Fels- oder Gebirgsarlen bilden zuweilen über-

19. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 265

1897 - Leipzig : Engelmann
§ ;75- Die Zusammensetzung der festen Erdrinde. Das Erdinnere. 265 Ihrer Entstehung nach teilt man die Gesteine in Eruptiv- und Sedimentär-Gesteine ein. I. Die Eruptiv - Gesteine sind durch Erkaltung feuerflüssiger Massen entstanden, besitzen meist krystallinische Struktur und sind nie- mals geschichtet; wohl aber zeigen sie zuweilen eine säulenförmige, polyedrische oder sphäroidische Absonderung. 1. Plutonische Gesteine. Dieselben sind aus feuerflüssigen Massen entstanden, welche nicht bis an die Oberfläche empordrangen, sondern in der Tiefe und daher sehr langsam erstarrten. Sie zeigen vollkrpstallinische Ausbildung, treten in Gängen oder größeren Stöcken und ausgedehnten Massiven auf. Granit ist in seiner typischen Zusammensetzung ein grob-, seltener fein- krystallinisches Gemenge von monoklinem Feldspat (Orthoklas), Quarz und Glimmer. Letzterer ist entweder dunkler Magnesia- oder Heller Kali-Glimmer, auch kann er teilweise oder ganz durch Hornblende, Turmalin oder Talk ersetzt werden. Ferner tritt neben dem monoklinen häufig noch trikliner Feldspat auf. Dadurch ent- stehen zahlreiche Varietäten. Der Granit ist das verbreitetste Eruptivgestein und bildet häufig die höchsten und zentralsten Teile der Gebirge (Montblanc, St. Gotthard, Hohe Tatra, Brocken), der Syenit unterscheidet sich von ihm durch Fehlen des Quarzes. Diorit, Diabas, Gabbro sind zusammengesetzt aus triklinem Feldspat (meist Oligoklas oder Labrador) mit Hornblende oder Magnesia- glimmer (Diorit), Augit (Diabas) oder Diallag (Gabbro). Der Diorit enthält häufig auch Quarz, der Diabas zuweilen Olivin. 2. Vulkanische Gesteine. Dieselben sind auf Spalten aus der Erdtiefe bis an die Oberfläche aufgestiegen und daher rascher er- starrt. Sie zeigen selten deutlich krystallinische, sondern je nach der Schnelligkeit der Erkaltung glasige, dichte oder porphyrische Struktur. Die letztere besteht darin, daß in einer dichten Grundmasse einige größere Krystalle ausgeschieden sind. a. Ältere vulkanische Gesteine: Porphyre, Porphyrite und Melaphyr nebst ihren glasigen Modifikationen. Die Porphyre entsprechen nach ihrer minera- logischen Zusammensetzung dem Granit und Syenit, die Porphyrite dem Diorit, Diabas und Gabbro, der Melaphyr dem Olivin-Gabbro. b. Jüngere vulkanische Gesteine: Trachyt, besteht aus monoklinem Feldspat (Sanidin) mit Magnesiaglimmer, Hornblende oder Augit und zeigt meist por- phyrische Struktur. Quarzhaltiger Trachyt wird jetzt Liparit genannt. Phono- lit besteht aus Sanidin, Äugit, Nephelin oder Leucit (Struktur dicht), Andesit aus triklinem Feldspat mit Magnesiaglimmer, Augit oder Hornblende, z. T. auch Quarz (Struktur dicht oder halbglasig). Unter dem Namen Basalt faßt man Ge- steine zusammen, die aus Augit, Olivin und Magneteisen mit entweder triklinem Feldspat, Nephelin oder Leucit zusammengesetzt sind. Sie sind dicht oder por- phyrisch (unter den Ausscheidungen oft auch große Hornblende-Krystalle). Die glasigen Modifikationen der jüngeren Eruptivgesteine werden als Ob- sidian und Pechstein, die glasig-schwammigen als Bimstein bezeichnet. Ii. Die Sedimenlärgesteine sind Absätze aus dem Wasser, zeigen stets eine mehr oder weniger deutliche Schichtung oder wenigstens plattenförmige Absonderung und sind häufig reich an Pflanzen- und Tierresten. 1. Krystallinische Schiefer. Dieselben zeigen eine krystal- linisch-körnige, aber zugleich schieferige Struktur. Gneiß zeigt dieselbe Zusammensetzung wie Granit, Glimmerschiefer unterscheidet sich von ihm durch Fehlen des Feldspats; durch Zurücktreten des

20. Die Methodik des erdkundlichen Unterrichts - S. 44

1902 - Trier : Lintz
44 Der ursächliche Zusammenhang in der Erdkunde. Gesteinsmasse zu tragen; bei starker Verschmälerung der Basis bricht es dagegen zusammen. Ferner ist die Verwitterung so stark, dass die Gewässer den entstandenen Felsschutt nicht schnell genug fortzutragen vermögen. Derselbe häuft sich am Fusse der Berge, im Grunde der Täler immer mehr an, und die Übergänge von der Höhe zur Tiefe werden dadurch gerundet und alle Formen weich. Als harte Gesteinsarten können Granit, Gneis, Syenit, Porphyr, Melaphyr, Basalt, Quarz, Quarzit, manche Schiefer, und Kalksteine, als weiche Glimmerschiefer und andere Schiefer, gewisse Kalksteine, besonders die Mergelkalke, Kreide und besonders Sandsteine gelten. Jede Gesteinsart lässt, weil sie eine bestimmte Zu- sammensetzung hat, auch bestimmte Landschaftsformen, Berg- und Talformen, die ihr eigentümlich sind, entstehen. Zu- nächst ist auf den grossen Formenunterschied, der durch krysta 1- linisches und geschichtetes Gestein hervorgerufen wird, hin- zuweisen. Ersteres bildet eine sehr gleichartige Gesteins- masse, und deshalb liegt in den Formen, die es entstehen lässt, eine gewisse Ruhe, zu der sich aber eine grosse Kraft der Linien, die in der Festigkeit des Gesteins ihre Ursache hat, gesellt. Ruhige und dabei doch kräftige Linien sind allen Granit-, Gneis-, Porphyr- und Basaltgebirgen eigen. Denken wir nur an das Bild der Hauptalpen, des Riesengebirges, des Donners- berg, des Yog eis der g. Bei vulkanischen Erhebungen bedingt ferner die Art ihrer Entstehung aus feuerflüssiger Masse das Ebenmass der äusseren Form. Der Quarz tritt infolge seiner bedeutenden Härte klippen- oder riffartig auf. Ihm ähnlich in der landschaftlichen Formenwirkung ist der Quarzit; doch sind dessen Bergforinen kuppenartiger und langgezogener, wie die Quarzitrücken des Taunus und Hunsriick zeigen. Welch" un- ruhige Formen geschichtete Ge st e ins ar t en infolge der ungleichen Härte ihrer einzelnen Schichten bilden, können wir be- sonders inschiefer-, noch mehr in Kalkgebirgen beobachten. Bekannt ist die wilde Felsenlandschaft, die man von der Burg- ruine Altenahr im Ahrtale, einem Nebentale des Rheines im Rheinischen Schiefergebirge, schaut. Weit übertroffen wird dieses Bild aber durch die D ol o m it en T ir o Is und andere Kalkgebirge. Letztere zeichnen sich gewöhnlich nicht bloss durch ihre wild- zerrissenen Formen, sondern auch durch ihren Höhlenreichtum aus. Diese Kalkhöhlen, die ihre Entstehung unterirdischen Wasser- läufen verdanken, sind mit herrlichen Tropfsteinbildungen geschmückt. Zu seltsamen Formen verwittert der Quad e rs and- stein. Senkrecht gehende Spaltenbildungen bewirken, dass er senkrecht stehende Pfeiler übrig lässt, die aber durch viele Un- regelmässigkeiten in der Zusammensetzung des Gesteins oder in dem Verlaufe der Verwitterung allerlei Formen annehmen, Men- schen- und Tiergestalten ähnlich werden, wie natürliche Burg- ruinen aufragen oder sich zu einem Felsentor mit kühnem Bogen