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1. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 55

1901 - Gera : Hofmann
Ii — 55 — Westen ins Land und zerlegt die Insel in 5 Gürtel. Die Küste ist reich gegliedert und hat überall zur Anlegung von Häfen eingeladen, deren das Land über 100 zählt. 4. Der S. und O. ist Tiefland, der N. und W. Bergland. Wild zer- rissene Gebirge hat besonders Schottland. Irland ist größtenteils Tiefland. 5. Die meisten Flüsse kommen von W. und laufen nach O. Sie haben keinen langen, aber einen ruhigen Lauf, sind wasserreich und erweitern sich an der Mündung zu Meerbusen. Das Meer steigt zur Zeit der Flut weit hinauf in den Flüssen und trägt große Schiffe bis ins Innere des Landes. Außer den Flüssen hat England ein dichtes Netz von Kanälen und Eisen- bahnen. Der wichtigste Fluß ist die Themse. 6. Das Klima ist Seeklima und durch den Golfstrom gemildert. Die Winter sind milder, die Sommer kühler als bei uns. Viele Nebel liegen auf dem Lande. Die Wiesen sind unvergleichlich grün; darauf weidet prächtiges Vieh. Die Äcker werden mit Sorgfalt bebaut. Ein unvergleichlicher Reichtum von Eisen und Kohlen findet sich in dem Lande. Nirgends aiebt es mehr Fabriken aller Art, nirgends mehr Schiffe und regeren Handel. Die Eng- länder sind deutschen Stammes, ernst und stolz, unternehmend und zähe. Sie lieben Wettrennen, Hahnenkämpfe und Ringkämpfe. Fabelhaften Reichtum findet man neben großer Armut. Die Schotten sind ein biederes, kräftiges, geistig reges Volk, die Hrländer gutmütig, fröhlich, anstellig aber arm. Um Kartoffeln und Branntwein dreht sich oft ihre Lebenssorge. Der größte Teil des Bodens in Irland gehört reichen auswärtigen Herren, die ihn verpachten lassen. Die Lage der Pächter ist meist traurig, ihre Unzufriedenheit allgemein. Engländer und Schotten sind meist evangelisch, die Jrländer meist katholisch. 7. Die Hauptstadt Englands ist London, die größte Stadt der Erde mit 5,6 Mill. Einwohnern in ihrem Polizeibezirk; diejenige Schottlands Edin- bürg (296), die Irlands Dublin (255). Die größten Häfen sind nach London Liverpool (Liwrpuhl 633) und Bristol (232); die größten Fabrikstädte sind: Birmingham (Börmingäm 506) in Metallwaren, Manchester (Männ- tschestr 535) in Baumwollenwaren, Glasgow (715) in beiden. 20 Städte haben über 100000 Einwohner. — England hat in allen Erdteilen Kolonien, die zusammen größer als Europa sind. Zu allen wichtigen Meeresstraßen hat es sich den Schlüssel zu verschaffen gewußt: Gibraltar, Malta, Eypern, Aden in Arabien, Singapore auf Malakka u. a. — (Umsegele die Küsten der beiden Inseln! Gieb die Lage der genannten Städte an!) 30. Die Republik Frankreich. (Flächeninhalt: 536000 qkm. — Bevölkerung: 38,5 Mill. Einw.) 1. Frankreich hat eine sehr geschützte Lage im W. Europas. 2. An Ausdehnung und Volkszahl steht es Deutschland etwas nach. 3. Fast überall finden wir natürliche Grenzen. Von Spanien wird es durch die Pyrenäen, von Italien durch die Alpen, von der Schweiz durch den Jura, von Deutschland durch die Vogesen, von Belgien durch einen Festungsgürtel (z. B. Lille (216) und Sedan) geschieden. Die Hauptthore nach Deutschland sind durch die Festungen Metz und Belsort gesperrt; ersteres ist deutsch, letzteres französisch. Frankreich stößt im S. an das Mittelmeer, im W. an den Atlantischen Ozean mit dem Golf von Biscaya, im N. an den Kanal. Die Küste ist größtenteils flach, streckenweise mit Dünendämmen und kleinen Inseln umlagert. Am Mittelländischen Meere liegt der große Handels- Hafen Marseille (spr. Marßäj, 444) und der große Kriegshafen To ulo n (Tulong, 95), außerdem die schöne Stadt Nizza (94) mit mildem Klima

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1. Illustriertes Realienbuch - S. 55

1902 - Leipzig : Hofmann
Ii 55 Westen ins Land und zerlegt die Insel in 5 Gürtel. Die Küste ist reich gegliedert und hat überall zur Anlegung von Häfen eingeladen, deren das Land über 100 zählt. 4. Der S. und O. ist Tiefland, der N. und W- Bergland. Wild zer- rissene Gebirge hat besonders Schottland. Irland ist größtenteils Tiefland. 5. Die meisten Flüsse kommen von W. und laufen nach O. Sie haben keinen langen, aber einen ruhigen Lauf, sind wasserreich und erweitern sich an der Mündung zu Meerbusen. Das Meer steigt zur Zeit der Flut weit hinauf in den Flüssen und trägt große Schiffe bis ins Innere des Landes. Außer den Flüssen hat England ein dichtes Netz von Kanälen und Eisen- bahnen. Der wichtigste Fluß ist die Themse. 6. Das Klima ist Seeklima und durch den Golfstrom gemildert. Die Winter sind milder, die Sommer kühler als bei uns. Viele Nebel liegen auf dem Lande. , Die Wiesen sind unvergleichlich grün; darauf weidet prächtiges Vieh. Die Äcker werden mit Sorgfalt bebaut. Ein unvergleichlicher Reichtum von Eisen und Kohlen findet sich in dem Lande. Nirgends giebt es mehr Fabriken aller Art, nirgends mehr Schiffe und regeren Handel. Die Eng- länder sind deutschen Stammes, ernst und stolz, unternehmend und zähe. Sie lieben Wettrennen, Hahnenkämpfe und Ringkämpfe. Fabelhaften Reichtum findet man neben großer Armut. Die Schotten sind ein biederes, kräftiges, geistig reges Volk, die Irländer gutmütig, fröhlich, anstellig aber arm. Um Kartoffeln und Branntwein dreht sich oft ihre Lebenssorge. Der größte Teil des Bodens in Irland gehört reichen auswärtigen Herren, die ihn verpachten lassen. Die Lage der Pächter ist meist traurig, ihre Unzufriedenheit allgemein. Engländer und Schotten sind meist evangelisch, die Irländer meist katholisch. 7. Die Hauptstadt Englands ist London, die größte Stadt der Erde mit 5,6 Mill. Einwohnern in ihrem Polizeibezirk; biejenige Schottlands Edin- burg (296), die Irlands Dublin (255). Die größten Häfen sind nach London Liverpool (Liwrpuhl 633) und Bristol (232); die größten Fabrikstädte sind: Birmingham (Börmingäm 506) in Metallwaren, Manchester (Männ- tschestr 535) in Baumwollenwaren, Glasgow (715) in beiden. 20 Städte haben über 100000 Einwohner. — England hat in allen Erdteilen Kolonien, die zusammen größer als Europa sind. Zu allen wichtigen Meeresstraßen hat es sich den Schlüssel zu perschaffen gewußt: Gibraltar, Malta, Cypern, Aden in Arabien, Sistgapore auf Malakka u. a. — (Umsegele die Küsten der beiden Inseln! Gieb die Lage der genannten Städte an!) 30. Die Republik Frankreich. (Flächeninhalt: 536000 qkm. — Bevölkerung: 38,5 Mill. Einw.) 1. Frankreich hat eine sehr geschützte Lage im W. Europas. 2. An Ausdehnung und Volkszahl steht es Deutschland etwas nach. 3. Fast überall finden wir natürliche Grenzen. Von Spanien wird es durch die Pyrenäen, von Italien durch die Alpen, von der Schweiz durch den Jura, von Deutschland durch die V o g e s e n, von Belgien durch einen Festungsgürtel (z. B. Lille (216) und Sedan) geschieden. Die Hauptthore nach Deutschland sind durch die Festungen Metz und Belfort gesperrt; ersteres ist deutsch, letzteres französisch. Frankreich stößt im S. an das Mittelmeer, im W. an den Atlantischen Ozean mit dem Golf von Biscaya, im N. an den Kanal. Die Küste ist größtenteils flach, streckenweise mit Dünendämmen und kleinen Inseln umlagert. Am Mittelländischen Meere liegt der große Handels- hafen Marseille (spr. Marßäj, 444) und der große Kriegshasen Toulon (Tulong, 95), außerdem die schöne Stadt Nizza (94) mit mildem Klima

2. Illustriertes Realienbuch - S. 52

1883 - Berlin : Hofmann
52 Ii sich an der Mündung zu Meerbusen. Das Meer steigt zur Zeit der Flut weit hinauf in den Flüssen und trägt große Schiffe bis ins Innere des Landes. Außer den Flüssen hat England ein dichtes Netz von Kanälen und Eisenbahnen. Der wichtigste Fluß ist die Themse. 6. Das Klima ist beständig und durch die Nähe des Meeres gemildert. Die Winter sind itiitber, die Sommer kühler als bei uns. Viele Nebel liegen auf dem Lande. Die Wiesen sind unvergleichlich grün; darauf weidet prächtiges Vieh. Die Äcker werden mit Sorgfalt bebaut. Ein unvergleichlicher Reichtum von Eisen und Kohlen findet sich in dem Lande. Nirgends giebt es mehr Fabriken aller Art, nir- gends mehr Schisse und regeren Handel. Die Engländer sind deutschen Stammes, ernst und stolz, unternehmend und zähe. Sie lieben Wettrennen, Hahnenkämpfe und Ringkämpfe. Fabelhaften Reichtum findet man neben großer Annut. Die Schotten sind ein biederes, kräftiges, geistig reges Volk, die Irländer gutmütig, fröhlich, anstellig, aber arm. Um Kartoffeln und Branntwein dreht sich oft ihre Lebenssorge. Der größte Teil des Bodens in Irland gehört reichen auswärtigen Herren, die ihn unter ungünstigen Bedingungen verpachten lassen. Die Lage der Pächter ist meist traurig, ihre Unzufriedenheit allgemein. Engländer und Schotten sind meist evangelisch, die Irländer meist katholisch. 7. Die Hauptstadt Englands ist London, die größte Stadt der Erde mit nahezu 4 Mill. Einwohnern, diejenige Schottlands Edinburg (215), die Ir- lands Dublin (315). Die größten Häfen sind nach London Liverpool (Liwer- pul; 516) und Bristol (217); die größten Fabrikstädte sind: Birmingham (Börminghäm; 400) in Metallwaren, Manchester (Männtschestr; 364) in Baum- wollenw., Glasgow (545) in beiden. 18 Städte haben über 100 000 Einwohner. — England hat in allen Erdteilen Kolonien, die zusammen größer als Europa sind. Zu allen wichtigen Meeresstraßen hat es sich den Schlüssel zu verschaffen gewußt: Helgoland, Gibraltar, Malta, Cypern, Aden in Arabien, Singapore auf Malacca u. a. — Umsegele die Küsten der beiden Inseln! Gieb die Lage der genannten Städte an! Zeichne einen Umriß beider Inseln! — 29. Die Republik Frankreich. (Flächeninhalt: 528 577 qkm. — Bevölkerung: 36 905 000 Einio.) 1. Frankreich nimmt den S.-W. Europas ein. 2. An Ausdehnung und Volkszahl steht es Deutschland etwas nach. 3. Von Spanien wird es durch die Pyrenäen, von Italien durch die Alpen, von der Schweiz durch den Jura, von Deutschland durch die Vogesen, von Belgien durch einen Festungsgürtel (z. B. Lille und Sedan) geschieden. Die Hauptthore nach Deutschland sind durch die Festungen Metz und Belfort gesperrt; ersteres ist deutsch, letzteres fran- zösisch. Frankreich stößt im S. an das Mittelmeer, im W. an den Atlantischen Ozean mit dem Golf von Biscaya im S. und dem Kanal im N. Die Küste ist größtenteils flach, streckenweise mit Dünen- dämmen und kleinen Inseln umlagert. Am Mittelländischen Meere liegt der große Handelshafen Marseille (spr. Marßäj) und der große Kriegshafen Toulon (Tulvng), außerdem die schöne Stadt Nirza mit mildem Klima. Am Westende der Pyrenäen liegt Bayonne. Die Küstenstrecke bis, zur Garonnemündung ist flach und voll Dünen, das Land durch Über- schwemmungen des Meeres in Sand, Sumpf und Moor verwandelt. Vor der breiten Garonnemündung liegt die große, rege Handelsstadt Bor- deaux (Bordo), vor der Loire- (Loahr) Mündung liegt Nantes (spr. Rangt). Die Halbinsel Bretagne (Bretanj) ist gebirgig, hat Steilküsten und sehr

3. Kleines Realienbuch - S. 83

1895 - Gera : Hofmann
83 B. 1. Schweden und Norwegen sind zwei getrennte Reiche unter einem Könige. Schweden nimmt den östlichen, Norwegen den westlichen Teil der skandinavischen Halbinsel ein. 2. An Fläche übertreffen sie Deutsch- land, an Volkszahl haben sie etwa h? (6,8 Mill. ev. Einw.). 3. Eismeer, Nord- und Ostsee bespülen die Küsten. 4. Ein wild zerrissenes Gebirge mit breiten Hochflächen durchzieht die Halbinsel von N. nach S., fällt nach W. steil ins Meer, nach O. allmählich in das schwedische Tiefland ab. 5. Die Flüsse (Elfe) bilden viele Seen, stürzen sich mit vielen großartigen Wasserfällen nach S.-O. und münden meist in die Ostsee. 6. Das Klima ist durch den Golfstrom gemildert. Die Gebirge sind reich an Metallen, die Abhänge an Nadelwäldern, die Buchten an Fischen, die Ebenen an Getreide, Lappland an Renntieren. Wilde, schneebedeckte Berge, riesige Felsblöcke, schauerliche Abgründe, schäumende Wasserfälle, weite See- becken, schiffbare Kanäle, endlose Nadelwälder, kleine Ortschaften und einzelne Gehöfte wechseln mit einander ab. Die Bauern sind ein^Mmr Menschen- schlag. Sie wohnen auf einsamen Gehöften und sind oft lange von der Welt abgeschnitten. Alle Arbeiten verrichten sie selbst, sogar den Mferrim der Iindlx besorgen die Mütter; nurivon Zeit zu Zeit kommt ein Wanderlehrer auf einige Wochen. ^ ■ ■ ■ » -----* Die schwedis^^auptstadt ist Stockholm (251), die norwegische Chri- stiania (148), die berühmteste Universität Upsala, der größte Heringshafen Bergen, die nördlichste Stadt Hammerfest. — (Umschiffe die Küste Skan- dinaviens! Bezeichne die Lage der genannten Städte!) 36. Das Königreich Großbritannien «nd Irland. 1. Es ist die erste Handels- und Seemacht der Erde, ein Jnselreich im N.-W. von Europa. Es besteht aus den beiden großen Inseln Groß- britannien und Irland und vielen kleinen. — 2. An Fläche steht es Preußen nach, übertrifft es aber an Bevölkerung (38 Mill.). — 3. Umspült wird es von dem Atlantischen Ozean und der Nordsee. Die beiden großen Inseln sind durch die Irische See getrennt. Von Frankreich trennt es der Kanal. Der nördliche Teil von Großbritannien heißt Schottland, der südliche England. Das Meer dringt in tiefen Busen von O. und W. ins Land. Die Küste ist reich gegliedert und hat sehr viele Häfen. — 4. Der S. und O. ist Tief- land, der N. und W. Bergland. Schottland ist sehr gebirgig, Irland größten- teils Tiefland. — 5. Die meisten Flüsse laufen von W. nach O., haben einen ruhigen Lauf, sind wasserreich und erweitern sich zu Meerbusen. Das Meer steigt zur Zeit der Flut weit hinauf in den Flüssen und trägt große Schiffe bis ins Innere des Landes. England hat ein dichtes Netz von Kanälen und Eisenbahnen. Der wichtigste Fluß ist die Themse. 6. Das Klima ist Seeklima und durch den Golfstrom gemildert. Die Winter sind mild, die Sommer kühl. Oft bedecken Nebel das Land. Auf grünen Wiesen weidet prächtiges Vieh. Die Acker werden mit Sorgfalt bebaut. Eisen und Kohlen sind unerschöpflich im Boden. Nirgends giebt es mehr Fabriken, Schiffe und regeren Handel. Die Engländer sind deutschen Stammes, ernst und stolz, unternehmend und zähe.. Sie lieben Wettrennen und Hahnenkämpfe. Die Schotten sind ein biederes, die Irländer ein fröhliches aber armes Volk. 7. Die Hauptstadt Englands ist London, die größte Stadt der Erde mit 5,6 Mill. Einwohnern, biejentae Schottlands Edinburg (261), die Irlands Dublin (352). Die größten Häfen sind nach London Liverpool (Liwrpuhl 518) und Bristol; die größten Fabrikstädte: Birmingham (Börminghäm 429, Metallwaren), Manchester (Männtschestr 505, Baumwollenwaren) und Glas- gow (566, beides). 20 Städte haben über 100000 Einwohner. — England hat m allen Erdteilen Kolonien, die zusammen größer als Europa sind. 6*

4. Kleines Realienbuch - S. 83

1898 - Gera : Hofmann
83 B. 1. Schweden und Norwegen sind zwei getrennte Reiche unter einem Könige. Schweden nimmt den östlichen, Norwegen den westlichen Teil der skandinavischen Halbinsel ein. 2. An Fläche übertreffen sie Deutsch- land, an Volkszahl haben sie etwa '/? (6,8 Mill. ev. Einw.). 3. Eismeer, Nord- und Ostsee bespülen die Küsten. 4. Ein wild zerrissenes Gebirge mit breiten Hochflächen durchzieht die Halbinsel von N. nach S., fällt nach W. steil ins Meer, nach O. allmählich in das schwedische Tiefland ab. 5. Die Flüsse (Elfe) bilden viele Seen, stürzen sich mit vielen großartigen Wasserfällen nach S.-O. und münden meist in die Ostsee. 6. Das Klima ist durch den Golfstrom gemildert. Die Gebirge sind reich an Metallen, die Abhänge an Nadelwäldern, die Buchten an Fischen, die Ebenen an Getreide, Lappland an Renntieren. Wilde, schneebedeckte Berge, riesige Felsblöcke, schauerliche Abgründe, schäumende Wasserfälle, weite See- becken, schiffbare Kanäle, enolose Nadelwälder, kleine Ortschaften und einzelne Gehöfte wechseln mit einander ab. Die Bauern sind ein tüchtiger Menschen- schlag. Sie wohnen auf einsamen Gehöften und sind oft lange von der Welt abgeschnitten. Alle Arbeiten verrichten sie selbst, sogar den Unterricht der Kinder besorgen die Mütter; nur von Zeit zu Zeit kommt ein Wanderlehrer auf einige Wochen. 7. Die schwedische Hauptstadt ist Stockholm (251), die norwegische Chri- stiania (148), die berühmteste Universität Upsala, der größte Heringshafen Bergen, die nördlichste Stadt Hammerfest. — (Umschiffe die Küste Skan- dinaviens! Bezeichne die Lage der genannten Städte!) 36. Das Königreich Großbritannien «nd Irland. 1. Es ist die erste Handels- und Seemacht der Erde, ein Jnselreich im N.-W. von Europa. Es besteht aus den beiden großen Inseln Groß- britannien und Irland und vielen kleinen. — 2. An Fläche steht es Preußen nach, übertrifft es aber an Bevölkerung (38 Mill.). — 3. Umspült wird es von dem Atlantischen Ozean und der Nordsee. Die beiden großen Inseln sind durch die Irische See getrennt. Von Frankreich trennt es der Kanal. Der nördliche Teil von Großbritannien heißt Schottland, der südliche England. Das Meer dringt in tiefen Busen von O. und W. ins Land. Die Küste ist reich gegliedert und hat sehr viele Häfen. — 4. Der S. und O. ist Tief- land, der N. und W. Bergland. Schottland ist sehr gebirgig, Irland größten- teils Tiefland. — 5. Die meisten Flüsse laufen von W. nach O., haben einen ruhigen Lauf, sind wafferreich und erweitern sich zu Meerbusen. Das Meer steigt zur Zeit der Flut weit hinauf in den Flüssen und trägt große Schiffe bis ins Innere des Landes. England hat ein dichtes Netz von Kanälen und Eisenbahnen. Der wichtigste Fluß ist die Themse. 6. Das Klima ist Seeklima und durch den Golfstrom gemildert. Die Winter sind mild, die Sommer kühl. Oft bedecken Nebel das Lano. Auf grünen Wiesen weidet prächtiges Vieh. Die Äcker werden mit Sorgfalt bebaut. Eisen und Kohlen sind unerschöpflich im Boden. Nirgends giebt es mehr Fabriken, Schiffe und regeren Handel. Die Engländer sind deutschen Stammes, ernst und stolz, unternehmend und zähe. Sie lieben Wettrennen und Hahnenkämpfe. Die Schotten sind ein biederes, die Irländer ein fröhliches aber armes Volk. 7. Die Hauptstadt Englands ist London, die größte Stadt der Erde mit 5,6 Mill. Einwohnern, diejenige Schottlands Edinburg (261), die Irlands Dublin (352). Die größten Häfen sind nach London Liverpool (Liwrvuhl 518) und Bristol; die größten Fabrikstädte: Birmingham (Börminghäm 429, Metallwaren), Manchester (Männtschestr 505, Baumwollenwaren) und Glas- gow (566, beides). 20 Städte haben über 100000 Einwohner. — England hat m allen Erdteilen Kolonien, die zusammen größer als Europa sind. 6*

5. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 163

1881 - Danzig : Boenig
163 zieht die Halbinsel von Norden nach Süden, fällt nach Westen steil ins Meer, nach Osten allmählich in das schwedische Tiefland ab. Die Flüsse (Elfe genannt) entspringen meist aus Seen und münden größ- tenteils in die Ostsee. Große Seen sind der Wenern-, Wettern- und Mälar-See. Die Gebirge sind reich an Metallen, die Abhänge an Nadelwäldern, die Buchten an Fischen, die Ebenen an Getreide, Lappland an Renntieren. Die schwedische Hauptstadt ist Stock- holm, in herrlicher Lage am Mälar-See, die norwegische Christiania. 7. Das Königreich Großbritannien und Irland ist die erste Handels- und Seemacht der Erde und die Beherrscherin der Meere, ein Jnselreich im Nordwesten von Europa. Es besteht aus den beiden großen Inseln Großbritannien und Irland und vielen umlie- genden kleinen. An Fläche steht es Preußen nach, übertrifft es aber an Bevölkerung. Umspült wird es von dem atlantischen Ozean und der Nordsee. Die beiden großen Inseln sind durch die irische See getrennt. Von Frankreich trennt es der Ärmelkanal und der enge Meerespaß zwischen Dover und Calais (spr. Kalläh). Der nörd- liche Teil von Großbritannien heißt Schottland, der südliche Eng- land. Das Meer dringt in breiten, tiefen Busen von Osten und Westen ins Land; die Küste ist reich gegliedert und hat überall die Anlegung von Häfen ermöglicht; über 100 Häfen zählt das Land. — Der Süden und Osten von Großbritannien ist Tiefland, der Norden und Westen Bergland. Irland ist größtenteils Tiefland. Die Flüsse haben keinen langen, aber einen ruhigen Lauf und erweitern sich an den Mündungen zu Meerbusen. Große Schiffe können vermittelst der Flut ins Innere des Landes gelangen. Außer den Flüssen hat England ein dichtes Netz von Kanälen und Eisenbahnen. Der wich- tigste Fluß ist die Themse. — Die Äcker werden mit Sorgfalt bebaut, die Wiesen sind unvergleichlich grün; darauf weidet prächtiges Vieh. Ein sehr großer Reichtum von Eisen und Kohlen findet sich in dem Lande. Nirgends giebt es mehr Fabriken aller Art, nirgends mehr Schisse und regeren Handel. — Die Engländer und Schotten sind meist evangelisch, die Irländer meist katholisch. Die Hauptstadt Englands ist London mit 4 Millionen Ein- wohnern, Schottlands Edinburgh, Irlands Dublin. Die größten Häfen sind nach London Liverpool (spr. Liwerpul) und Bristol, die größten Fabrikstädte Birmingham (in Metallwaren), Manchester (spr. Münntschestr) (in Baumwollenwaren) und Glasgow (in beiden). 8. Die Königreiche Spanien und Portugal nehmen die Py- renäen-Halbinsel im Südwesten Europas ein, und zwar Portugal den südwestlichen Teil, Spanien das übrige. — Die vierseitige Halb- insel hat die Größe Deutschlands, aber nur die Hälfte seiner Bevölke- rung. Auf Portugal kommt etwa % von Land und Leuten. Die Halbinsel ist von dem atlantischen Ozean und dem mittelländischen Meere umspült, im Norden durch den unwegsamen Gebirgswall der 11»

6. Kleine Handelsgeographie - S. 71

1896 - Breslau : Hirt
Die Staaten Europas. 71 das Gebirgsland vor. Irland ist im Innern größtenteils eben; an den Küsten wird es von Gebirgsgruppeu umsäumt. Bewässerung. Die Flüsse sind alle von kurzem Laus; aber ihr Wasser- reichtum, ihr ruhiges Gefälle und ihre tief ins Land eindringenden Mündungs- buchten gestalten sie für den Verkehr äußerst güustig. Vou den mehr als 50 schiffbaren Flüssen sind die Themse, der Hnmber (Hömbr) und der Severn (Szewern) die wichtigsten. Ein Kanalsystem von mehr als 100 Kanälen (6000 km), das an Großartigkeit nur von dem Kanalsystem Hollands über- troffen wird, erhöht die Bedeutung der Flüsse. Hmlptvereinignngspnnkte der wichtigsten Kanäle sind London, Manchester und Birmingham. Das Klima der britischen Inseln ist infolge der oceanischen Lage und der Einwirkung des Golfstromes ein mildes, ausgeprägtes Seeklima ohne große Temperaturunterschiede. In vielen Gegenden zählt man 250 Regentage. In den südlichen Thälern gedeihen Myrten im Freien, während die Traube nicht mehr zur Reife gelangt. Am rauhesten ist das Klima im schottischen Gebirgslande. Die Bevölkerung ist mit Ausnahme der keltischen Iren germanischer Abstammung. Die nationalen Unterschiede zwischen den Engländern, Schotten und Iren treten scharf hervor. „Der Engländer ist ernst, fleißig, unter- nehmend, wohlthätig, großmütig, praktisch, aber auch stolz, zurückhaltend, verschlossen." „Der Schotte ist treuherzig, gastfrei, kräftig," und namentlich zeichnet ihn eine höhere allgemeine Volksbildung vor dem Engländer und Iren aus. Die Iren, durch die unseligen wirtschaftlichen Verhältnisse ver- kommen, stehen in einem erbitterten Kampfe gegen die Engländer, welche die Großgrundbesitzer Irlands bilden, während die Iren meist besitzlose Pächter und Arbeiter sind. Mit Recht bezeichnet man Irland, dessen trostlose Ver- Hältnisse sich besonders in dem Geheimbunde der „Fenier" charakterisieren, als „die Eiterbeule am englischen Staatskörper". Der starke Answandernngs- ström Großbritanniens (feit 1815 sind aus dem ganzen Reiche über 13 Mill. Menschen ausgewandert) geht besonders auch von Irland aus, dessen Be- völkernng seit 1341 infolge der bedeutenden Auswanderung 3^ Mill. Be- wohner verloren hat. Der größte Teil der britischen Bevölkerung gehört der anglikanischen Kirche an; die Iren sind meist katholisch; die Schotten sind Presbyterianer. Der Ackerbau befindet sich aus hoher Stufe. In keinem anderen Lande der Erde wird der Ertrag der Landwirtschaft durch Anwendung aller mög- licheu technischen Hilfsmittel, durch vorzügliche Düngung, durch Eut- und Bewässerung des Bodens so gesteigert, wie in England. Doch vermag der Landban, der nur über 280/0 der Bodenfläche verfügt, kaum die Hälfte des Bedarfs an Feldfrüchten zu decken. Die wichtigsten Erzeugnisse des Land- baues sind: Getreide und Obst, sowie Flachs und Kartoffeln besonders in Irland. Größere Wälder besitzt nur Schottland; im ganzen sind nur 3,6% des Landes mit Wald bedeckt. Die Viehzucht ist trefflich entwickelt, und Großbritannien wird darin bis jetzt von keinem anderen Laude der Erde übertroffen, eine Folge hauptsächlich

7. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 69

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
69 Bergen (80), ist berühmt durch seine Keringsfischerei. Ii, 23. Kamwerfest, beim Nordkap, die nördlichste Stadt Europas, wird von Fischerlappen bewohnt. Kier geht die Sonne im Winter 10 Wochen lang nicht auf und im Sommer ebenso lang nicht unter. Das wunderbare Schauspiel der „Mitternachtssonne" und die großartige Gebirgs- und Inselwelt Norwegens veranlassen im Sommer viele Tausende zu einer „Nordlandreise", in, 134. 75. Großbritannien und Irland. 315 000 qkm — 2/3 Deutsch!.; 45 Mill. Einw. a. Die zwei Inseln Großbritannien und Irland umfassen mit mehreren Gruppen kleinerer Inseln die zu einem Königreich vereinigten Länder England, Schottland und Irland. Sie liegen zwischen der Nordsee und dem Atlantischen Ozean und sind von dem europäischen Festlande durch die Straße von Calais (kalä) und den Kanal getrennt. England ist im Osten eben, im Westen gebirgig; Schottland wird von einem wilden Gebirge durchzogen, das tiefe Schluchten und viele Köhlen zeigt; Irland ist am Rande meist gebirgig, im Innern dagegen eben. Das Meer dringt in breiten und tiefen Buchten weit in das Land und bildet ausgezeichnete Käsen. Die Flüsse sind kurz, aber wasserreich und schiffbar und erweitern sich an ihrer Mündung zu Meerbusen. Der bedeutendste ist die Themse. Kein Land in Europa hat so viele schiffbare Kanäle wie England; dieselben gehen teilweise tunnelartig durch Berge. t>. Das Klima ist besonders in England feucht und nebelig, doch nicht ungesund; die Winter sind milder, die Sommer kühler als bei uns?) Im Kerbst ist der Nebel oft so dicht, daß man kaum einige Schritte weit sehen kann. Infolge der großen Feuchtigkeit sind die Wiesen so üppig grün, wie in keinem andern Lande Europas. Die Viehzucht steht daher in höchster Blüte; die englischen Vollblutpferde sind die besten Renner. Auch der Ackerbau wird ffeißig betrieben und erzeugt hauptsächlich Getreide und Kartoffeln. Nur das schottische Kochland ist unergiebig. Ein un- vergleichlicher Reichtum an Eisen und Steinkohlen ffndet sich namentlich in England. Nirgends gibt es mehr Fabriken aller Art, nirgends lebhafteren Verkehr, nirgends größeren Reichtum. Der Kandel Englands ist der ausgebreitetste auf der ganzen Erde; seine Seemacht wird bis jetzt von keinem andern Staat erreicht. Liber 20000 Schiffe tragen die Erzeugnisse Englands in fremde Länder. Die Bewohner der drei Königreiche weisen große Unterschiede auf. Die Eng- länder, die Nachkommen der Angeln und Sachsen, sind ernst, kaltblütig und unter- nehmend und finden ihre größte Freude an Wettrennen und Ningkämpfen. Die Schotten haben in ihrer kleidsamen Tracht manche Ähnlichkeit mit den heiteren, kräftigen Tirolerm Die Iren leben größtenteils in drückender Armut, da der Boden fast ganz in den bänden englischer Gutsherren ist, die ihn stückweise verpachten. Die Engländer und Schotten sind evangelisch, die Iren katholisch. c. Städte. In England: London, a. d. Themse, ist der erste Kandelsplatz und die größte i^>tadt der Erde (7 Mill. Einw.). Es hat einen Llmfang von 60 km und mehr Einwohner als das Königreich Bayern. ~ chhlima.

8. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 61

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 61 — zwischen Großbritannien und Irland die Irische See. Welche Meeresteile trennen England von Frankreich? Die Küste hat viele zu Häfen geeignete Buchten. Wales (uels) im westlichen England ist die größte Halbinsel, Cornwall ist reich an Zinn und Blei. Wie gelangt man nach England? a) von Berlin über Han- nover, Dortmund, Wesel, Vlissingen, London in 20 Stunden, b) Von Berlin über Hannover, Osnabrück, Utrecht, Amsterdam (Rotterdam), Hoek van Holland, London in 20 Stunden. ^c) Von Bremen mit dem Lloyd-Dampfer nach Southampton in 20 Stunden, d) Von Calais nach London in 3% Stunden. A. England. Oberfläche: Im W. Gebirgsland, doch nicht hoher als die deutschen Mittelgebirge, reich an Steinkohlen und Eisen, mit vielen Fabrikstädten, in denen Banmwoll-, Woll- und Eisenwaren und Maschinen hergestellt werden. Im O. und S. Englands ist Tiefland, stark bewässert von vielen Flüssen: z. B. der The mse und dem Hnmber (hömmbr), welche in die Nordsee fließen. Der Severn (ßewrn) fließt in den Bristol-Kanal. Die Ebene zeichnet sich durch ein mildes, feuchtes Klima aus (woher kommt das?). Bergleiche hiermit das Binnen- land - Klima im Innern von Spanien und Rußland! Wein reift nicht, obwohl die Myrte sich im Freien hält. Üppig gedeihen Gras und Korn (Viehzucht, besonders edle Pferde, Schafe u. a.). Vorwiegend gewerbetreibend ist das Gebiet in der Mitte und im Norden, ackerbautreibend der Südosten. Der Lage mit verdankt es England, der erste Handelsstaat der Welt zu sein: nahe genug dem Festlande, starke Gliederung, gute Häfen, wasserreiche Flüsse, welche infolge der weit heraufsteigenden Flut auch für Seeschiffe zugänglich sind, viele Kanäle. Der Engländer, größtenteils dem germanischen Stamme angehörig, ist willenskräftig, selbständig, praktisch und unternehmend «.Lust an Seefahrten, Boxen, Wetten, waghalsigen Unternehmungen usw.); größtenteils der anglikanischen Kirche angehörig. In England ist neben dem glänzendsten Reichtum die bitterste Armut, neben der feinsten Bildung die größte Unwissenheit anzutreffen (Guts- und Fabrikbesitzer, Tagelöhner und Fabrikarbeiter). London, die größte Stadt der Erde mit sechs Millionen Ein- wohnern (soviel Einwohner wie Bayern oder dreimal soviel wie Berlin), liegt zu beiden Seiten der Themse, den größten Schiffen erreichbar; daher bringen Dampf- und Segelschiffe die britischen Waren nach allen Erdteilen und tauschen dafür die Erzeugnisse derselben ein. Ober- und unterirdische Eisenbahnen in der Stadt vermitteln den ungeheuren Verkehr. Der Stadtteil Green wich

9. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 164

1907 - Leipzig : Engelmann
164 Sechster Kursus. Im Klima der Britischen Inseln kommt der ozeanische Charakter am schärfsten von allen europäischen Ländern zum Ausdruck. Die Winter sind außergewöhnlich milde, um so milder, je mehr man nach W. gelangt. Doch treten einzelne Frosttage oder wenigstens Nachtfröste säst in allen Monaten des Winterhalbjahres auf. Im Sommer dagegen steigen die Temperaturen nicht sehr hoch. Die Luftfeuchtigkeit ist zu allen Jahreszeiten eine bedeutende. Bedeckter Himmel ist daher die Regel; Nebel sind, namentlich im Winter, häufig. Die Niederschlagsmengen sind im Westen sehr große; in einzelnen Gegenden Irlands vergeht kaum ein Tag ohne Regen, das östliche England dagegen hat nicht mehr Niederschläge als etwa Westdeutschland. Die Winde wehen meist aus westlicher Richtung und treten oft sehr heftig auf. Namentlich sind die Küsten des Kanals, Nordschottland, die Orkney- und Shet-land-Jnseln durch Stürme berüchtigt, die hier zahlreiche Schiffbrüche verursachen. Die milden Winter gestatten manchen Pflanzen noch das Fortkommen, die sonst erst in weit südlicheren Gegenden auftreten. So gedeihen im südlichen Irland uni) in Cornwall Myrte und Lorbeer noch im Freien. Dagegen kann wegen der geringen Sommerwärme Weinbau nirgends mehr betrieben werden, und selbst der Getreidebau wird vielfach beeinträchtigt. Die Tiefländer haben größtenteils fruchtbaren Boden, dagegen fehlt es an Wald. Die Gebirge sind meist kahl, mit Moor und <£>eide bedeckt oder geradezu nackter Fels. Den größten Reichtum besitzen die Britischen Inseln in ihren Mineralschätzen, namentlich in ihren mächtigen Kohlen- und Eisenlagern. Die ältesten Bewohner der Britischen Inseln, so weit historische Kunde reicht, waren Kelten. England und das südliche Schottland kamen einige Jahrhunderte unter römische Herrschaft, doch trat hier feine völlige Romanisierung, wie in Gallien, ein. Im 5. Jahrhundert eroberten die aus Norddeutschland herüberkommenden Angeln und Sachsen den größten Teil Großbritanniens und drängten die Kelten in die Gebirge zurück. Gegenwärtig werden keltische Sprachen nur noch in Wales, im nördlichsten Schottland und im westlichen Irland gesprochen. Mit der Eroberung Englands durch die Normannen im Jahre 1066 kam französisches Element in die Bevölkerung. Doch blieb das Volk im wesentlichen deutsch. Auch die englische Sprache hat sich ihren deutschen Charakter bewahrt und nur eiue Anzahl französischer Worte in sich aufgenommen. Die vereinigten Königreiche Großbritannien und Irland bilden feit 1707 eine politische Einheit, seit 1801 mit gemeinsamem Parlament. Die Verfassung ist eine sehr freiheitliche. Die gesetzgebende Gewalt hat das Parlament, ans Ober- und Unterhaus bestehend. Die Befugnisse des Königs sind beschränkt. England und Wales . . 150000 qkm 34,5 Mill. Einw., Schottland............... 80000 „ 4,5 „ Irland .... . . . 85000 „ 4,5 „ Gesamt: 315000 qkm 43,5 Mill. Einw., 138 auf 1 qkm. Von allen europäischen Großstaaten ist also Großbritannien der am dichtesten bevölkerte. Drei Viertel der Bervölkernng ist evangelisch, ein Viertel katholisch. Neben den beiden Staatskirchen (der englischen und schottischen) zahlreiche evangelische Sekten. In Irland bilden die Katholiken die Mehrheit der Bevölkerung. Die insulare Lage und der Reichtum an guten Häfen weist die Bewohner der Britischen Inseln auf das Meer hin. Für die Entwickelung des britischen Handels ist weiterhin der Umstand von Bedeutung geworden, daß die Inseln genau in der Mitte der Landhalbkugel der Erde und daher besonders günstig für die Beherrschung des Welthandels liegen. Sie sind ferner den dichtbevölkertsten Ländern Europas unmittelbar benachbart und den kulturfähigsten Gebieten Amerikas näher gerückt als irgendein anderer Teil Europas. Diese Gunst der Lage kam

10. Realienbuch für die Schulen des Großherzogtums Hessen - S. 40

1900 - Gießen : Roth
40 Die Erdteile. Süden sind Tiefland, der Westen und Norden Hochland. Die höchste Erhebung, die Grampians (grämpiäns), befinden sich in dem schluchten- und seenreichen Hochschott- land. Hier der Ben Nevis (den niwis) 1350 in. An der Grenze zwischen Eng- land und Schottland das Cheviotgebirg (tschiviot) und auf der Halbinsel Wales (uähls) das kambrische Gebirg. Die Küste ist reich gegliedert. Namentlich in Schottland tritt das Meer in tiefen Einschnitten, Firths genannt, in das Land. Dadurch erlangen selbst kleinere Flüsse für Handel und Verkehr große Bedeutung. Wir nennen Themse und Hu mb er (ömbr) im Osten und den Severn (säwrn) im Westen von England. ^Zahllose Kanüle durchschneiden das Land nach allen Richtungen. Das Klima ist mild, namentlich der Winter weniger kalt als in Deutschland, so daß Myrte, Lorbeer und andere immergrüne Sträucher im Freien aushalten und die Wiesen auch im Winter grün bleiben. Der Sommer dagegen ist weniger heiß als in Deutschland, deshalb gedeiht weder Wein noch Obst. Der Nebel ist oft so dicht, daß man am Tage Licht anzünden muß. In Schottland ist das Klima rauh. In den Ebenen wird sorgfältig Ackerbau betrieben; doch ist der Bauer in der Regel nicht Eigentümer des Bodens, sondern Pächter. Die Viehzucht ist bedeutend. Das englische Rindvieh und die englischen Schweinerassen sind berühmt. Ausgedehnte Waldungeil fehlen fast gänzlich. Die Berge Englands sind außerordentlich reich an Steinkohlen, Eisen, Zinn und Kupfer; darum blüht der Bergbau, und die Fabrik- thätigkeit ist entwickelt wie fast nirgends in Europa. Die Rohstoffe führt eine zahl- reiche Handelsflotte aus allen Teilen der Erde dem Mutterlande zu. Irland ist eine von Randgebirgen umgebene seenreiche Ebene, in der frucht- bare Strecken mit Mooren und Sümpfen abwechseln. Das Klima ist noch feuchter und dem Graswuchs günstiger als in England, weshalb Irland auch die „grüne Insel" genannt wird. Die Einwohner sind größtenteils Pächter der in England lebenden reichen „Lords" und leben in drückender Armut. Nur in den größeren Städten und deren Umgebung herrscht Wohlstand. Städte in England: London an der ^Themse mit 4,4 Mill. Ew., die erste Handelsstadt der Welti Die Wohnhäuser der Stadt sind nicht sehr groß, da der Eng- länder es liebt, sein Haus allein zu bewohnen. Das Hänsermeer wird durch schattige Parks und mit Bäumen bewachsene freie Plätze unterbrochen. Eisenbahnen führen über den Häusern und unter den Straßen hin. Nahe bei London liegt Greenwich (grinitsch) mit einer berühmten Sternwarte. Portsmouth (portsmuß) ein Kriegshafen; Southampton (sauthämptn) Seehafen; Bristol (bristel), 225000 Ew., bedeutende Handelsstadt; Liver- pool (liwwerpul) an der irischen See mit 0,6 Mill. Ew. ist nach London die zweite Handelsstadt Europas; Manchester (mäntschest'r), 1/2 Mill. Ew., die bedeutendste Fabrik- stadt für Baumwollwaren; Birmingham (börminghäm),*/? Mill. Ew., die bedeutendste Fabrikstadt für Eisen- und Stahlwaren; in Leeds (lieds) bedeutende Tuchfabriken; bei Newcastle (njukästl) im Norden von England die bedeutendsten Steinkohlengruben der Welt; in Oxford und Cambridge (kämbridsch) bedeutende Hochschulen. In Schott- land: Edinburgh, 300000 Ew.; Glasgow, 715 000 Ew., Dun dee (döndie), 160 000 Ew., Handels- und Fabrikstädte. In Irland: Dublin (döblin), 360900 Ew., Belfast, 270 000 Ew., Handel mit Leinwand; Cork mit großen Schlächtereien führt gesalzenes Fleisch, Häute und Talg nach England aus. Inseln und Inselgruppen: Im W. von Schottland die Hebriden. Von diesen ist das kleine Jnselchen Stasfa berühmt wegen der Fingalshöhle, deren Wände von regelmäßigen Basaltsäulen gebildet werden. Im N. die Orkney- (orkne) und Shet- land s ins e ln. Diese Inseln sind gebirgig und die wenigen Bewohner leben von Fischfang und Viehzucht. Die Insel Wight (ueiht) vor den Häfen von Portsmouth und Southampton. Auf den kleinen Scillyinseln westlich von Kap Landsend sind Zinngruben, die schon den Phöniziern bekannt waren; die Normannischen Inseln liegen nahe der französischen Küste. Die Engländer sind germanischen Ursprungs, Nachkommen der Angeln und Sachsen, welche sich zur Zeit der Völkerwanderung das Land unterwarfen. Der Engländer ist unternehmend, thätig und ausdauernd. In allen Weltteilen hat er Kolonieen und Handelsniederlassungen gegründet, und die englische Flagge weht auf allen Meeren. Der Engländer besitzt viel häuslichen Sinn und Religiosität. Letztere zeigt er durch die

11. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 57

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 57 — lichen sind die künstlichen Wasserstraßen, welche unter streckenweiser Benutzung der Flüsse eine ganze Reihe bedeutender Städte mit einander verbinden: London, Bristol, Birmingham (Börmingäm), Liverpool. Leeds (Lids), Hüll (Höll). — 2. Schottlands Flüsse sind als Gebirgs-flüsse weniger zur Schiffahrt geeignet; die wichtigsten sind: im £>. der Tweed (Tu-id), der Forth und der Tay, im W. der Clyde. — Dagegen ist Schottland reicher an Seen (Loch spr. L8k), welche nicht wenig zur Schönheit der schottischen Landschaften beitragen. — An Kanälen sind zu bemerken der Forth-Clydekanal und der Kaledouische Kanal, welcher die Loru- mit der Moray-Bucht verbindet. ,b) Irlands Hauptfluß ist der nach Sw. fließende Shannon (Schännön); außerdem viele Seen und Kanäle. V. Klima und Produkte. Das Klima ist ein ozeanisches, in Irland noch milder, als in Großbritannien; die Winter sind im fübl. England nicht strenger, als in Südfrankreich oder in Rom. Die feuchte und milde Luft erklärt die Laubfülle der Bäume und den üppigen Graswuchs. (Irland — das grüne Erin!) — Das Tiefland ist im allgemeinen fruchtbar, Landwirtschaft und Viehzucht haben in technischer Beziehung die höchste Stufe erreicht. Der Ackerbau wird jedoch immer mehr eingeschränkt, und große fruchtbare Gebiete werden grundsätzlich als Weide liegen gelassen oder in solche verwandelt. — Großbritannien (nicht Irland) ist außerordentlich reich an unterirdischen Schätzen. Die erste Stelle nehmen die Steinkohlen ein, welche sich in ungeheuren Lagern besonders im fübl. Schottland am östl. Abhange des Berglands von Norbenglanb und in Südwales (Anthracit!) finden. Der Kohle folgt an Wichtigkeit das Eisen, welches mit jener oft aus demselben Schacht gefördert wird. Außerdem wird in großer Menge gewonnen: Kupfer, Blei, Zinn, Ziuk und Salz; von geringerer Bedeutung sind die edlen Metalle. — An Fischen sind die Küstenmeere des nördl. Schottland reich (im O. Heriug, im W. Kabeljau). Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Irland. 315 000 qkm. I. Grenzen. Es umfaßt die Britische» Inseln nebst den Normannischen (Kanal-) Inseln, welche letztere geographisch zu Frankreich gehören. — Ii. Bevölkerung: 36 xl2 Mill., davon 271/2 Mill. in England, 4 Mill. in Schottland, 5 Mill. in Irland: 2 Mill. (in Wales, im nördl. Schottland und westl. Irland) reden noch die keltische Sprache, auf den Normannischen Inseln ist die französische vorherrschend. -In England bekennen sich etwa 20 Mill. zur englischen, (Sitz des

12. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 9

1896 - Breslau : Hirt
Großbritannien und Irland. 9 desselben, sind die britischen Inseln durch ihre Lage zur Vermittlerin des Weltverkehrs geschaffen. 2. Küstengliederung. Der Ozean, dessen Wogen einst Großbritannien vom Festlande trennten, hat die Küsten der beiden großen Inseln stark zerrissen. Zahlreiche Meeresarme bilden treffliche Buchten und die seeen- artig erweiterten Mündungen der Flüsse geräumige und sichere Hafenplätze. An Großbritanniens W.-Seite trennt der tief eindringende Bristol- Kanal die schmale, spitz auslaufende Halbinsel Eornwall [förnuol] im S. von der breiteren und viereckigen Halbinsel Wales [uel§] im N. Diesem Meerbusen gegenüber liegt an der Ostküste der reich belebte Themsebusen. Der Cardigan- und Liverpool ^liw'rpübl-Bai an der W.-Seite entsprechen Wash- und Humber [Hämb'rj-Busen der O.-Küste. An der Grenze von England und Schottland dringt die Solway [ßolue]- Bucht in das Land vor, und noch weiter n. streben Firth os Clyde [för§ ow fteid] und Firth of Förth [för^]r sowie Firth of Sorit [lörn] und Moral) [marre] Firth aufeinander zu und schnüren die Insel isthmns- artig zusammen, so daß auf ihr kein Ort weiter vom Meere entfernt ist als Hamburg von der Nordsee (100 km). 3. Klima. Die britischen Inseln haben ozeanisches Klima mit vielem Regens und Nebels. Die Winter sind gelinder, die Sommer kühler als in Deutschland. Frühling und Herbst sind naß, daher das frische, saftige Grün der englischen und besonders der irischen Wiesen. In S.-England und im j. Irland überwintern Lorbeer, Myrte und Fuchsien nngeschädigt im Freien. Zum Reifen von Wein reicht dagegen die Sommerwttrme nicht hin. Im n. Schott- land, das etwa in die Breite von Stockholm reicht, sinkt die mittlere Temperatur des Januars noch nicht bis 0° wie im mittleren Deutschland. Nur im schottischen Berglande sind die Winter streng und die Sommer naßkalt. 4. Bodenbildung und Bewässerung. Ä. Überblick. England ist vorwiegend Hügelland, Schottland Ge- birgsland und Irland Tiefland. Die Gebirge bilden keine zusammen- hängenden Ketten, sondern sind infolge starker Verwitterung durch tiefe Einschnitte in Berggruppen zerlegt oder durch Tiefland voneinander ge- trennt. Daher hindern sie nirgends die Anlegung von Kanälen und Eisenbahnen. Infolge des feuchten Klimas sind die kurzen Flüsse wasserreich. Und da sie wegen der geringen Erhebung des Landes nur langsam fließen und sich an der Mündung meist zu breitenr tiefen Meerbusen erweitern, so fördern sie den Verkehr in hohem Maße. B. Die einzelnen Länder. a) England. England ist im W. und N. Gebirgsland, im O. und S.o. Tiefland. Das Gebirgsland zerfällt: *) W.-Irland hat 150, W. - Schottland 200, das Bergland von Cumberland 475 cm. **) London soll nur 12 wirklich sonnenhelle Tage im Jahr haben.

13. Illustriertes Realienbuch für Bürger-, Mittel- und Töchterschulen - S. 44

1881 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
40 die Insel Irland und das eigentliche Britannien, und in eine Menge kleinere Inseln geteilt, welche besonders den Westküsten vorgelagert sind. Die Irische See, der Nord-Kanal und der südliche Georgs-Kanal scheiden beide von einander. Der südliche Teil der östlichen größeren Insel heißt England, der nördliche Schottland. Das südliche England (Cornwall), das nach O. und nach W. eine Halb- insel bildet, ist Bergland. Das Gebirge erreicht zwar kaum eine Höhe von 325 m, aber es ist wild und zerklüftet und reich an Kupfer, Zinn und Blei, wie die los- gerissenen Scilly-Inseln im Westen. Das nördlich desselben und des Kanals von Bristol vorspringende Wales, das Land der alten Gälen (Kelten), welche sich lange gegen die 449 n. Chr. einge- wanderten Angelsachseu verteidigten und sich ihre Eigentümlichkeit, ihre Sitten und keltische Sprache größtenteils bis heute bewahrten, ist gleichfalls Gebirgsland, das sich im Snowdon zu 975 m erhebt und in seinem südlichen Teile reich an Kohle ist. In der Mitte entspringt der Mersey, der sich in die Irische See ergießt. Das nördliche England durchzieht aus der Westseite das liebliche Seeen um- schließende Cumbrische Gebirge mit dem 970 m hohen Sca Fell und das Peak-Gebirge (Pihk), dessen südlicher Teil gleichfalls mächtige Kohlenlager birgt. Die Ostseite Englands ist Hügel- und Flachland. Schottland, in dessen Küsten das Meer tiefe Buchten (Firth) geschnitten, ist vor- herrschend Gebirgs- und Hochland (Highland). Den Süden durchzieht das metall- und kohlenreiche Cheviotgebirge, 812 m, die Mitte das Grampiangebirge mit dem 1300 m hohen Ben Nevis, den Norden, den der Kaledonische Kanal von der Mitte scheidet, das kahle, plateauartige Kaledonische Gebirge, das schottische Hochland, eine unfruchtbare Wildnis mit Gipfeln bis 97 5 m. Nur im Süden finden sich Niederungen (Lowlands) mit fruchtbaren Feldern und Gärten. Irland erhebt sich nur wenig über das Meer und hat nur Randgebirge, wie die Berge von Donegal, 390 m, im Nw. und die Berge von Kerry mit den schönen Killarney-Seeen im Sw. Das die Inseln umspannende Meer führt ihnen sehr reichlichen Regen zu, und der warme Golfstrom verleiht ihnen, wie § 3 schon erwähnt, ein verhältnismäßig mildes Klima, so daß der Winter in England und Irland nur aus den Bergen herrscht, daß ihre Ebenen und Thäler stets ein frisches Grün schmückt und selbst Pflanzen, wie Myrthe und Lorbeer, die dem Süden Europas eigen, dort gedeihen. Selbst das nördliche Schottland hat ein beträchtlich milderes Klima, als sich aus seiner Lage schließen läßt. Eine unangenehme Zugabe ist freilich der häufige dichte Nebel. So ist es natürlich, daß das Land außerordentlich reich ist an Flüssen, die zwar nur kurzen Lauf haben, aber sehr wasserreich sind. Englands Hauptfluß, die Themse, entspringt in mehreren Quellen auf einer Hügelkette, welche von dem Ge- birge von Cornwall das mittlere England in nordöstlicher Richtung durchzieht, die englische Alp genannt. Nach einem Laufe von 30 Ml. mündet sie unterhalb London 1 Ml. breit in die Nordsee. Zahlreiche Kanäle verbinden sie und die übrigen Flüsse. Das schmalere Schottland hat nur Küstenflüsse. Der größte Fluß Irlands ist der Shannon, der eine Reihe von Seeen verbindet. Der Quellen-, Hasen-, Metall- und Kohlenreichtum des Landes ist die Vor- bedingung seines industriellen Aufschwungs, und dieser und die Energie seiner Be- wohner haben das kleine England zu einer Seemacht ersten Ranges gemacht. Der über alle Länder der Erde sich erstreckende Handel hat großen Reichtum in das Land gebracht, aber dieser Reichtum befindet sich wie der größte Teil des Bodens, in den

14. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 68

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
68 viele Höhlen zeigt; Irland ist an: Rande meist gebirgig, im Innerw dagegen eben. Das Zttecr dringt in breiten und tiefen Buchten weid in das Land und bildet ausgezeichnete Häfen. Die Flüsse sind kurz, aber wasserreich und schiffbar und erweitern sich an ihrer Mündung zu Meerbusen. Der bedeutendste ist die Themse. Kein Land in Europa hat so viele schiffbare Kanäle wie England; die- selben gehen teilweise tunnelartig durch Berge. Das Klima ist besonders in England feucht und nebelig, doch nicht ungesund; die Winter sind wilder, die Sommer kühler als bei uns?) Im Herbst ist der Nebel oft fo dicht, daß man kaum einige Schritte weit sehen kann. Infolge der großen Feuchtigkeit sind die Wiesen so üppig, grün, wie in keinem andern Lande Europas. Die Viehzucht steht daher in höchster Blüte; die englischen Vollblutpferde sind die besten Renner. Auch der Ackerbau wird fleißig betrieben und erzeugt hauptsächlich Ge- treide und Kartoffeln. Nur das schottische Hochland ist unergiebig. Ein unvergleichlicher Reichtum an Eisen und Steinkohlen findet sich nament- lich in England. Nirgends giebt es mehr Fabriken aller Art, nirgends lebhafteren Verkehr, nirgends giößeren Reichtum. Der Handel Englands ist der ausgebreitetste auf der ganzem Erde; seine Seemacht wird bis jetzt von keinem andern Staat erreicht. Über 20 000 Schiffe tragen die Erzeugnisse Englands in fremde Länder. Die Bewohner der drei Königreiche weisen große Unterschiede auf. Die- Engländer, die Nachkommen der Angeln und Sachsen, sind ernst und kaltblütig, unteruehinend und stnden ihre größte Freude an Wettrennen, und Ringkämpfen. Die Schotten haben in ihrer kleidsainen Tracht nianche Ähnlichkeit mit dem heitern, kräftigen Tirolern. Die Iren leben größtenteils in drückender Armut, di der Boden fast ganz in den fänden englischer Gutsherren ist, die ihn stückweise verpachten. Die Engländer und Schotten sind evangelisch, die Iren katholisch. Städte in England: London, a. d. Themse, ist der erste Handelsplatz und die größte Stadt der Erde. Es hat einen Umfang von 60 km und mehr Ein- wohner wie das Königreich Bayern (6 Mill ). Die Riesenstadt besteht aus mehreren Stadtteilen. Die City (ssitti) oder- Altstadt ist der Sitz des Handels und enthält die berühmte Paulskirche und den Tower ('auer', früher ein Staatsgefängnis. Im Stadtteil West min st er sind- die wichtigsten Staatsgebäude, die Paläste der vornehmen, die schönsten Platze und die glänzendsten Kaufläden. Das M st ende enthält die großartigen Änlagen**) zum Bauen, Ausbessern und verladen der Handelsschiffe. Der Stadtteil Southwarf (sanssuarlr) ist die eigentliche Fabrikstadt und daher haupisächlich von Arbeitern bewohnt. —- In den Straßen fallen dem Fremden insbesondere die Omnibusse, Pferdebahn- und Auzeigenwägeu auf. Letztere tragen einen hohen Bretterkasten, dessen Wände mit Anzeigen aller Art beklebt sind^ Das Leben auf der Themse überschaut man am besten von einer der zahlreichen Themsebrücken aus. Besonders, interessant ist eine Wanderung durch den weltberühmten 400 m langen Themse- tunnel, der 5 m unter dem Flußbett der Themse hindurchführt und nach 20jährigen Arbeit vollendet wurde. *) *) Seeklima. **) Docks oder Bassin (bassäü) genannt.

15. Realienbuch mit Abbildungen - S. 47

1908 - Rostock : Boldt
47 Mieden. Tief einschneidende Meerbusen, welche vorzügliche Häsen bieten, zeichnen die Küste ans. In England ist nur der Westen gebirgig. Schott- land ist reines Gebirgsland. Irland besteht meistens aus Ebenen, die häufig sumpfig sind. Wenn die Flüsse auch nicht groß sind, so haben sie doch weite Mündungen, wie z. B. die Themse in ^England. Das Klima ist ein echtes Seeklima: die Seewinde verhindern im Winter strenge Kälte und im Sommer große Hitze; sie bringen reichlich Regen, hüllen aber oft das ganze Land in dichten Nebel. Warum wird Irland die grüne Insel genannt? _ Wenn auch Ackerbau und Viehzucht (in Irland besonders Schweine- zucht) stark betrieben werden, so genügen sie lange nicht für den Bedarf. Die Lage der Inseln begünstigt Schiffahrt und Hmudel, und das Königreich besitzt fast ebenso viele Schisse wie alle anderen Staaten der Erde. Zugleich werden in dem Innern Metalle, besonders Eisen, und Steinkohlen gewonnen und ausgenutzt, so daß England — so nennt man auch alle dre. Länder zusammen — der erste Gewerbestaat der Erde ist. Viele Eisenbahnen und Kanäle. Die Kolonien der Engländer liegen in allen Erdteilen. Diese sind achtzigmal so groß als das europäische Gebiet, so daß England den größten Landbesitz hat. Die Bewohner des eigentlichen Enaand stammen vorzüglich von den Niederdeutschen ab. Engländer und Schotten sind Protestanten, die Iren Katholiken. König Eduard. .4. England. Hausttst. London, an welchem Flusse? Mit Vor- orten 7 Mill. Einw. London ist nicht allein die größte Stadt der Erde, sondern auch der erste Handelsstlatz. Bibelgesellschaft. Unter der Thenise sind mehrere Tunnel. Einer der Vororte heißt Greenwich (sprich grinitsch). — Die zweite Handelsstadt ist Liverpool (tiwrpnhl), 700, welche besonders Baumwolle einführt. — Von den vielen und großen Fabrikstädten merken wir Manchester (mänschestr), so groß wie Hamburg, erster Fabrikplatz für Baumwollenwaren. — In der Nähe eines großen Kohlen- gebietes liegt Newcastle (njukäßl); von hier wird die Kohle ins Ausland versandt. B. Schottland. Das ganze Land hat nicht so viele Einwohner wie London. Denn wenn auch das Land mit seinen Meerbusen, Seen, hohen Felsen und Wasserfällen sehr schön ist, so wollen besonders im Norden kaum noch Hafer und Kartoffeln wachsen. Hausttst. Edinburg, 300. 2—3mal sogroß ist Glasgow (gläßgo), eine Fabrik- und Hafenstadt. 0. Irland. Wegen der großen Armut starke Auswanderung der Iren, besonders nach Amerika; der übermäßige Gebrauch von Branntwein wirkt schädigend auf die Einwohner. Hauptst. Dublin, 370. § 45. Die Skandinavische Halbinsel. Grenzen? Diese Halbinsel wird meistens von einem hohen Gebirge angefüllt, das sich im Westen steil aus dem Meere erhebt. Auf dem- selben breiten sich ungeheure- Schneefelder aus, deren Gletscher zuweilen bis an die Küste gehen. Die^ Meerbusen schneiden tief ins Land hinein, und die Küste vereinigt die Schönheiten des Meeres und der Alpenland- schast. Von großem Segen ist der Golfstrom, der aus heißen Gegenden kommt und die nordwestliche Küste berührt. Wo befinden sich die Flüsse und welche Richtung haben sie? Jrn Tiefland große Seen. Königreich Schweden. 450000 qkm, 5v» M. Einw. Luth. Im südlichen Teil lohnt der Ackerbau noch die Arbeit; int Innern Schwedens breiten sich ungeheure Nadelwälder aus, daher ist Holz die

16. Handels- und Verkehrsgeographie - S. 89

1918 - Leipzig : List & von Bressensdorf
89 Mitte vorgelagert, und es erstreckt sich unter allen europäischen Ländern am weitesten dem wirtschaftlich wichtigsten Teile Amerikas entgegen; es ist somit von der Natur zum Hauptvermittler zwischen den Hauptkulturländern der Alten und der Neuen Welt berufen. 3. Die insulare Gestaltung gibt nicht nur den besten Schutz gegen feindliche An- griffe, sondern das Meer öffnet auch nach allen Seiten die billigsten und besten Verkehrswege. Küsten. Unterstützt wird die gute Naturlage durch eine ausgezeichnete Küstengliederung. Trichterförmige Meeresbuchten und breite, durch das Meer aufgeweitete Flußmündungen dringen tief in das Land ein, so daß kein Puukt des Landes über 120 km vom Meere entfernt liegt. (Vergl. Sk. 24!) Bodenaufbau. Die Gebirge sind durchweg von geringem Umfang und mäßiger Höhe; dazu sind sie meist durch tiefe Senken gegliedert, so daß die Anlage von Verkehrswegen (auch Kanälen!) von Meer zu Meer nirgends aus erhebliche Schwierigkeiten stößt. 1. Den So. Eng- lands nimmt eine wellige, fruchtbare Ebene •ein [das Londoner Beckens, wäh- rend der W. und der N. gebirgig sind; hier dehnen sich die Bergländer von Corn- wall und Wales und das Nordenglische Gebirge aus. 2. Das Gebirgsland Schott- lands ist durch zwei Senken — das Schottische Niederland und die Senke des Kaledonischen Kanals — in drei Gebirgs- landschaften gegliedert. 3. Irland ist im Innern ein Flachland, das durch einen Kranz von Berggruppen umschlossen ist. Die Gebirge Großbritanniens sind im Gegensatz zu denen Irlands reich an nutzbaren Mineralien aller Art. Bewässerung. Die Flüsse Englands sind kurz; aber ihr Wasserreichtum, ihr geringes Gefälle und die gleichmäßige Wasserführung, sowie die tief ins Laud eindringenden Mündungsbuchten mit ihren mächtigen Gezeitenbewegungen machen sie zu ausgezeichneten Schiffahrtsstraßen; die Anlage von Kanülen wird durch die niedrigen Wasserscheiden sehr erleichtert. Die wichtigsten Flüsse Englands sind die Themse (London), der Humber (Hüll), der Severn und der Mersey (Liverpool), in Schottland hat der Clyde (Glasgow, Greenock), in Jr- land der Shannon die größte Bedeutung. Klima. Ausgeprägtes Seeklima, bedingt durch die Nähe des Meeres, den Verlauf des Golfstroms und die vorherrschenden Sw.-Winde. Milde Winter und kühle Sommer, große Luftfeuchtigkeit, starke Nebel- und Wolkenbildung, häusige Niederschläge und heftige Winde sind dem Klima besonders eigentümlich. Das Klima begünstigt besonders den Gras- und Wiesenwuchs; im südlichen England gedeihen Lorbeeren, Myrten und ° Agaven im Freien. Dagegen reicht die Sommerwärme nicht hin, den Wein reifen zu lassen; auch ist die übermäßige Feuchtigkeit des Klimas dem Getreideanbau ungünstig. Bevölkerung- Unter der Einwirkung der abgeschlossenen insularen Lage hat sich aus den eingeborenen Kelten und den eingewanderten Germanen und Küstengliederung Groß* Sk. 24. britanniens. Xarrv Cxy^ebus

17. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 47

1899 - Schleswig : Bergas
47 13. Das Königreich Großbritannien und Irland. (315 T. qkm, 40 Mll. E.) 1. Das britische Reich besteht aus den beiden großen Inseln Groß- britannien und Irland und vielen kleinen umliegenden Inseln. Diese Inseln werden vom atlantischen Oceane und von der Nordsee umspült. Die beiden Inseln Großbritannien und Irland sind durch die irische See getrennt. Der englische Kanal trennt Großbritannien und Frankreich. 2. Der nördliche Teil von Großbritannien heißt Schottland, der süd- liche England. Im Süden und Osten der Insel ist Tiefland, im Norden und Westen Berg land. 3. Das Bergland Englands besteht aus mehreren Teilen, welche durch Tiefländer getrennt sind. Die Gebirgszüge sind nicht sehr hoch. In den Thälern wird Ackerbau, auf den Höhen Viehzucht getrieben. Unermeßliche Schütze an Steinkohlen, Eisen, Kupfer und Zinn finden sich im Innern der Berge. Daher liegen in den Berggegenden viele große Fabrikstädte. In Birmingham ftpr. börminghüm) werden die verschiedensten Metallwaren hergestellt. Manchester ftpr. mäntschestr) verarbeitet viel Baumwolle. Die größten Steinkohlenbergwerke sind in Newcastle ftpr. njuküßl) an der Nordsee. 4. Die Gebirge Schottlands sind durch eine breite Tiefebene getrennt, Letztere eignet sich besonders zum Ackerbau. Hier liegen auch die großen Städte des Landes: die schöne Hauptstadt Edinburg und die Fabrik- und Handelsstadt Glasgow ftpr. glasgo). Die Gebirge Schottlands sind rauh, zum Teil kahl und stellenweise mit großen Heiden und Mooren bedeckt. Die Bewohner ernähren sich von Viehzucht und Jagd. 5. Das Tiefland ist meistens fruchtbarer Boden und reich bewässert. Im Süden fließen die Themse und der Severn ftpr. ßewwern), nördlicher der Humber ftpr. ömber). Die Flüsse haben nur kurzen Lauf, ihre Mün- dungen sind aber breit und tief und bilden vortreffliche Häfen. Zahlreiche Kanäle erleichtern Handel und Verkehr. Durch die Nähe des Meeres wird das Klima des Tieflandes sehr gemildert, auch regnet es viel und dichter Nebel liegt oft tagelang iiber dem Lande. Im Winter bleibt der Schnee selten liegen und das Vieh tveidet dann draußen. Das milde, feuchte Klima ist dem Pflanzenwuchse sehr förderlich. Daher blühen hier Ackerbau und Viehzucht. Man züchtet edle Pferde und schweres Schlachtvieh. 6. England hat viele große Seehandelsstädte. Die Hauptstadt London liegt an der Themse. London hat 4^Z Millionen Einwohner und ist die größte Stadt der Welt. 12 000 Schifte laufen jährlich ans allen Weltteilen in den Londoner Hafen ein. London ist eine Welthandelsstadt. Über der Stadt liegt fortwährend eine dicke Wolke von Rauch und Nebel. Im Winter müssen deshalb die Straßenlaternen oft den ganzen Tag brennen. Der Verkehr auf den Straßen Londons ist sehr groß. Die Wagen fahren oft in 6 bis 7 Reihen nebeneinander. Auf der Themse sieht man zahlreiche Dampfschiffe hin- und herfahren. Eisenbahnzüge fahren über den Häusern und sogar unter der Themse durch. London hat große schöne Plätze und Parks. — An der Westküste liegen Bristol ftpr. bristl) und Liverpol ispr. liwwerpuhl). In letzterer Stadt wird besonders Baumwolle eingeführt. 7. Die Engländer sind unternehmend und ausdauernd, stolz auf ihr Vaterland, aber hochmütig und verschlossen gegen Fremde. Sie gehören zur

18. Teil 2 - S. 158

1903 - Berlin : Schnetter
158 südöstliche Tiefland hat fruchtbaren Boden, feuchtes und mildes Klima und ist deshalb das Ackerbaugebiet des Reichs. Angebaut werden Weizen, Hafer, Hopfen, Gerste. Hopfen und Gerste sind die Grundlage einer be- deutenden Bierbrauerei. Auf den immergrünen Wiesen weiden Rinder und Pferde. Die hügeligen Heidegegenden geben den Schafen Nahrung. Auf die Wollerzeugnng gründet sich die englische Wollweberei. Der Wald fehlt fast ganz, da Ackerbau und Viehzucht mehr Erträge bringen als die Forst- wirtschaft. Aber Baumgruppen stehen auf den Feldern und Wiesen (eng- lische Parklandschaft). England ist eins der waldärmsten Länder. Holz muß daher eingeführt werden. — Das Tiefland durchfließt der größte und wichtigste Fluß Englands, die Themse (kürzer als die Spree). An ihr liegen London, die größte Stadt der Erde mit 5,6 Mill. Einw. (Polizeibezirk), der Stadtteil (grinnitsch) Greenwich mit der Sternwarte, flußaufwärts die Universitätsstadt Oxford. London bedeckt eine Fläche, die fünfmal so groß ist wie die von Berlin. Die Häuser können daher nicht so hoch sein wie die Berliner- Häuser. Sie sind meist ein- und zweistöckig und schmal, znm Bewohnen für eine Familie. Der älteste Teil Londons ist die City; sie besteht hauptsächlich ans Kaufhäusern. — Die Städte an der Südküste sind die Hafenstadt (ßan- ßämptn) Southhampton, von wo die Ozeandampfer die Ausreise antreten, und Dover, die Überfahrtsstelle.nach dem Festlande. Sonthhämptons Hafen wird durch die vorgelegte Insel (neit) Wight mit (kans) Co wes, wo die Segelregatten stattfinden, vor den Stürmen im Kanal geschützt. Das nordwestliche Gebirgsland bildet keine zusammenhängende Gebirgs- masse, sondern besteht ans einzelnen Gebirgsgrnppen. Am höchsten erheben sich die Gebirge der Halbinsel (uehls) Wales. Das zwischeli den Gebirgs- gruppen liegende Tiefland läßt für Buchten, Flüsse und Kanäle Raum, wo- durch das Land nach dem Meere hin für die Schiffahrt geöffnet bleibt. So liegt n von Wales die Hafenstadt (liwwrpnhl) Liverpool (fast 0,7 Mill. Einw.). Sie ist der erste Ausfuhrhafen der Erde, da das Hinterland den größten Fabrikbezirk enthält, den von (mänlschestr) Manchester. Die große Fabrik- tätigkeit gründet sich auf die überaus reichen Mineralschätze des nordwestlicheir Gebirgslandes. Hier liegen Steinkohlen, Eisen, Blei, Zinn, Kupfer, Ton- und Porzellanerde auf kleinem Raum in großen Mengen. Die besten Stein- kohlen (Anthracit) besitzt Wales, die meisten die Umgegend von (njnkaßl) Newcastle. Daher entwickelten sich hier der Bergbau, Eisen- und Ton- industrien wie sonst nirgends. Dazu traten Banmwoll-, Woll-, Inte-, Seide- und Leinenfabriken. Die größten Baumwollfabriken hat Manchester; (lihds) Leeds verfertigt Woll- und Leinenwaren, (scheffihld) Scheffield Messer- und Schneidewaren, (börmingäm) Birmingham alle Arten von Eisen- und Metallwaren, besonders Stahlfedern, Nadeln. Schottlands Tiefland (die schottischen „Niederlande") liegt zwischen dem Cheviotgebirge und Hochschottland mit den Städten (gläsgo) Glasgow und der Hauptstadt Schottlands Edinburg. Von 0 und W schneiden hier Meerbusen tief ins Land, die die Schiffahrt begünstigen. Auch hier befinden sich Steinkohlen und Eisen in Menge. Deshalb erblühte hier wie in Eng-

19. Kleine Schulgeographie von Europa - S. 54

1908 - Dresden : Huhle
— 54 - Holland besitzt noch Kolonien in Südasien: die großen Sundainseln: Borneo, Sumatra, Java, Celsbes; die kleinen Sundainseln und die Insel- gruppe der Molukken. In Australien die Westhälfte von der Insel Neu- guinea, die Fredericks-, Papuasinseln. In Südamerika gehören den Holländern: Holländisch Guyana, im Nordosten Südamerikas, und einige Inseln an der Nordküste Südamerikas (Cnraeao). Beantworte schriftlich folgende Fragen: 1. In wieviel Provinzen wird a) Österreich, b) die Schweiz, c) Frankreich, d) Belgien, e) Holland eingeteilt? 2. Nenne von den genannten Ländern a) die Haupt- stadt, b) eine Universitätsstadt, c) einen Strom, d) ein Gebirge. 3. Welche Produkte haben die genannten Länder miteinander gemeinsam? 4. Welche Völkerschaften kannst du aus den Ländern nennen? 3. Welche Gegensätze bieten Schweiz und Holland? 6. Welche Länder besitzen außereuropäische Kolonien? 7. Welche Länder grenzen an die See? 8. In welchem Lande lag der höchste Berg und wie hieß er? 9. Wie heißen a) die monarchischen Länder, b) die Republiken? 10. Wo liegen die Städte: Graz, Brünn, Toulon, Lausanne, Gent, Rotterdam, Luxemburg, Freiburg, Lemberg, Ragusa, Amiens, Bordeaux, Utrecht, Genf? 11. Welche Flüsse der Schweiz kommen in das Ge- biet Österreichs? 12. Welcher französische Fluß kommt aus der Schweiz? 13. Welche Flüsse haben Belgien und Holland gemeinsam? 14. Welche beiden Länder berühren Teile des Mittelländischen Meeres? 15. Welche Länder liegen an der Nordsee? § 8. Königreich Großbritanien und Irland. Größe: 314,869 □ km, 44,146,000 Bewohner (Engländer, Schotten, Jrländer). Grenzen: England ist der einzige Inselstaat Europas; er be- steht aus zwei größeren und vielen kleinen Inseln und ist begrenzt im Süden vom Kanal, Pas de Calais, im Osten von der Nordsee oder, wie die Engländer richtiger sagen, vom Deutschen Meere, im Norden und Westen vom Atlantischen Ozean. Zwischen den beiden größten Inseln finden wir die Irische See. Das Klima ist ein ozeanisches; der Sommer ist kübl und feucht, der Winter mild. Häufig, besonders an den Westküsten, fällt Regen, außer- ordentlich zahlreich sind nebelreiche Tage. Die immer feuchte Luft befördert das gerühmte Pflanzengrün der englischen Landschaften (Irland d. h. grünes Land) und den Wasserreichtum des Jnselreichs. Die Flüsse sind alle nicht lang, ihre Mündungen aber sind breit und die eindringende Flut des Meeres macht dieselben geschickt zu schönen Häfen. Der größte Fluß oder Strom in England ist die Themse, sie fließt ostwärts und ist 10 Meilen von ihrer Mündung an noch für die größten Seeschiffe befahrbar. Die größte Handelsstadt der Erde, London, liegt zu beiden Seilet! des Stromes. Suche noch andere Flüsse auf deiner Karte auf. Verbunden sind die Flüsse durch viele Kanäle. In Schottland und Irland gibt es noch zahlreiche Seen und Sümpfe. Man unterscheidet auf der größten Insel im Süden England, 151,055 □ km mit 34,547,000 E., im Norden Schottland, 78,777 □ km mit 4,726,000 E., die westliche Insel bezeichnet man mit Irland, d. h. grünes Land, 84,253 Dkm mit 4,386,000 E. England zeigt im Westen Gebirgsland (Gebirge von Wales), im Osten Tiefland. Schottland ist ein Bergland oder Hochland. Irland ist umgeben von felsigen Berg- massen und besitzt in der Mitte Tiefland.

20. Nicolaisches Realienbuch - S. 191

1906 - Berlin : Nicolai
191 Sie halten deshalb im Mittclmeer Gibraltar, Malta, Cypern und das von ihnen besetzte Ägypten in festen Händen. Die Britischen Inseln. Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Irland ist etwas kleiner als Preußen, aber dichter besiedelt (315 000 qkm, 42va Mill. Ein- wohner, also 135 auf 1 qkm). Großbritannien wird im Nw. durch die Irische See von Irland getrennt. Außerdem gliedern sich noch kleinere Inseln an: im S. Wight, im N. die Hebriden, Orkney- und Shetland-Inseln. Weg: Über Vlissingen nach London in 21 Stunden. 1. Oberflächenbildung. Schottland, der nördlichste Teil von Groß- britannien, ist ein kahles, mit Heiden, Mooren und Seen bedecktes Hochland. Zahlreiche Meereseinschnitte dringen im W. tief in die Gebirge ein und begünstigen die Schiffahrt. Auf den dürftigen Hochflächen wird die Schafzucht betrieben. Nur der östliche Teil eignet sich für den Ackerbau. Die nach S. sich anschließende Schottische Tiefebene ist fruchtbar und birgt reiche Steinkohlen- und Eisenlager, so daß hier eine rege Gewerbtätigkeit entstanden ist (Glasgow, Dundee). — In England, dem südlichen Teile der Insel, breitet sich ein großes Tiefland aus. Dieses wird im W. durch die fast baumlosen Bergländer von Cornwall, Wales und durch die Penninische Bergkette begrenzt. Die letztere ist von den gewaltigsten Steinkohlen- und Eisenlagern umgeben. Hier hat sich die Hauptindustrie entwickelt, und das Land ist am dichtesten bevölkert. — Irland besteht größtenteils aus einer muldenartigen Tiefebene, die reich an Seen und Torfmooren ist. Sie wird von vielen niedrigen Gebirgsgruppen umgrenzt. Auch in Irland ist ebenso wie in Groß- britannien die Westküste reich gegliedert. 2. Bewässerung. Da die Gebirge Englands hauptsächlich auf der West- seite liegen, haben die Flüsse nur nach O. einen längeren Lauf, so die Themse und der Severn. Sie münden in Meerbusen, die tief in das Land ein- schneiden und zur Anlage guter Häfen Anlaß gegeben haben. 3. Das Klima des Jnselreiches ist durch die Einwirkung des Meeres, besonders des warmen Golsstromes, milde und feucht. Das Land leidet aber unter sehr häufigen und dichten Nebelmassen. Im Gegensatz zu Rußland hat Großbritannien ausgeprägtes Seeklima, also kühle Sommer und milde Winter. 4. Die Bewohner sind Germanen und gehören in England und Schottland der protestantischen, in Irland größtenteils der römisch-katholischen Kirche an. Die überaus günstigen Erwerbsverhältnisse in England haben eine sehr dichte Bevölkerung hervorgerufen, die im Bergbau (Steinkohlen, Eisen, Zinn), im Gewerbe (Baumwolle, Tuch, Leinen), durch die Schiffahrt und Fischerei sowie im Handel ihren Erwerb findet. Viehzucht (Pferde, Rinder, Schafe) wird besonders in den fruchtbaren Ebenen betrieben. Anders liegen die Ver- hältnisse in Irland. Wenn auch die gewaltigen, grünen Rasenflächen zahl- reiche Rinder- und Schafherden ernähren, so bebaut der irische Bauer meist nur als Pächter die Ländereien des englischen Besitzers und muß sich mit der Kartoffel als Hauptnahrungsmittel begnügen. Die Folge davon ist