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1. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 184

1888 - Leipzig : Teubner
184 - Grenzen sind zu einem Staatskrper nicht gnstig. Nicht durch Reden und Majorittsbeschlsse werden die groen Fragen der Zeit entschieden das ist der Fehler von 1848 und 1849 gewesen sondern durch Eisen und Blut." Bald zog ein Krieg herauf, in welchem sich die neuen Heeres-einrichtungen glnzend bewhren sollten. Der Schleswig-Holsteinische Krieg 1864. . 247. Die alte Streitfrage harrte noch immer ihrer Lsung. 1863 starb Friedrich Vii. von Dnemark; ihm folgte nach dem Londoner Protokoll von 1852 der Prinz Christian von Glcksburg als Christian Ix. im ganzen dnischen Reiche (einschlielich Schleswig-Holsteins und Lauenburgs). Der verstorbene Herzog von Augustenburg hatte auf sein Erbrecht in den Herzogtmern verzichtet; dagegen machte sein Sohn das Erbrecht geltend und erklrte sich als Friedrich Viii. zum Herzoge von Schleswig-Holstein. Die deutschen Mittel- und Klein-staaten standen auf seiner Seite, weil der deutsche Bund das Londoner Protokoll nicht anerkannt hatte. Preußen und Ostreich jedoch hatten das Protokoll unterzeichnet. Nun aber hatte Christian Ix. zugleich eine schon frher ent-worfene Gefamtverfassnng fr die dnische Monarchie angenommen, durch welche Schleswig in Dnemark einverleibt wurde. 'Das widersprach den Vereinbarungen, die 1852 zwischen Dnemark einerseits und ftreich und Preußen andererseits getroffen waren, da nmlich die Rechte der Herzogtmer geachtet werden sollten. .248. Zuerst ging der deutsche Bund vor und lie die Sachsen und Hannoveraner in Holstein und Lauenburg einrcken, welche Lnder zum deutschen Bunde gehrten. Die dnischen Truppen rumten das Land. Sodann traten Ostreich und Preußen in Gemeinschaft, aber selbstndig als die beiden deutschen Gromchte, auf und verlangten von Dnemark, die widerrechtliche Ein-verleibnng Schleswigs aufzuheben. So hatte die preuische Regierung durch kluges Vorgehen sich die Mitwirkung Ostreichs gesichert, um die Einmischung der fremden Mchte fern zu halten und die schleswig-holsteinische Angelegenheit ganz im deutschen Sinne zu entscheiden. Von Kopenhagen erfolgt eine ablehnende Antwort. Die Preußen unter Wrangel und Prinz Friedrich Karl, die strcichcr unter Gablenz rcken 1864 in Schleswig ein. Die Dnen rumen das

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1. Neuzeit - S. 370

1912 - Stuttgart : Bonz
370 1864. 2. Ter schleswig-holsteinische Krieg 1864. a. Ursprung des Kriegs. 1) Der Tod des Knigs Friedrich Vii. von Dnemark 1863 war das entscheidende Ereignis. Mit ihm erlosch (S. 345) der dnische Mannsstamm, der in Holstein und dem damit unzertrennbar verbundenen Schleswig allein thronfhig war. Freilich hatten die Gromchte im Londoner Protokoll von 1852 auch die Herzogtmer wie das Knigreich Dnemark dem Prin-zen Christian von Glcksburg zugesprochen, der dann auch als Chri-stian Ix. die Regierung antrat. Aber weder der Deutsche Bund noch die Herzogtmer noch die Augustenburger hatten jenes Proto-Ml anerkannt. Dazu hatte in den letzten Tagen Friedrichs Vii. der dnische Reichstag trotz des Widerspruchs der Gromchte und trotz der Drohung des Deutschen Bundes mit einer Bundesexekution eine Gesamtverfassung beraten und angenommen, durch welche Schleswig einverleibt wurde; Holstein-Lauenburg erhielt zwar eine Sonderverfassung, die aber Rechte kaum gewhrte und die alten Lasten aufrecht erhielt. Zwei Tage nachdem die Verfassung im dnischen Reichstag angenommen war, starb Friedrich Vii. (15. November 1863). Der neue König Christian Ix. unterschrieb schweren Herzens, als der Minister Hall ihn auf die das Schlo drohend um-ringenden Volksscharen hinwies und erklrte, er knne nicht sr Thron und Leben des Knigs einstehen, wenn er nicht unterschriebe. 2) Darber ging eine mchtige Erregung durch die Herzogtmer und Deutschland. Am Tag der Thronbesteigung Christians Ix. ver-kndete der Erbprinz Friedrich von Augustenburg den Ver-zicht seines Vaters, des Herzogs Christian, zu seinen Gunsten und seinen Regierungsantritt in Schleswig-Holstein als Friedrich Viii. In Deutschland sprachen sich sr ihn die Volksstimmung und viele Regierungen aus. Das Erbrecht des Augustenburgers war (vgl. S. 346 u.) nicht zweifellos. Zur Zeit des Londoner Protokolls von 1852 hatte der Vater, der Herzog von Augustenburg, sich verpflichtet, fr sich und sein Haus, gegen die Erbfolge der Glcksburger nichts zu unternehmen, und sich seine Gter in Schleswig durch den dnischen Staat abkaufen lassen. Diesem Kaufgeschft hatten feine Shne zugestimmt, meinten aber durch jene Verpflichtung nicht mitbetroffen zu sein, während die Unterhndler von 1852 das augustenburgische Erbrecht fr abgetreten und erloschen ansahen. Aber die preuische Regierung, der sich Osterreich anschlo, ging ihre eigenen Wege. b Der Krieg. 1) Whrend im Auftrag des Bundes (Ende Dezember 1863) schsische und hannoversche Truppen in Holstein einrckten und nicht hinderten, da die Bevlkerung Friedrich von Augustenburg als Herzog anerkannte, war Bismarck entschlossen, das Aufkommen eines neuen selbstndigen Bundesfrsten in diesem wichtigen Gebiet nicht zu dulden und, wenn mglich, die Herzog-

2. Geschichte der Neuzeit - S. 170

1901 - München [u.a.] : Franz
170 Der schleswig-holsteinische Krieg 1864. das Londoner Protokoll, während die deutschen Gromchte Preußen und Osterreich dasselbe anerkannt hatten. Seitdem die Elbherzogtmer an Dnemark ausgeliefert waren Dnisierungs-(1852), versuchte die hier herrschende eiderdnifche" Partei Smto" nrdliche Herzogtum Schleswig mglichst rasch zu dni-sreren, um es dann Dnemark auch politisch vollstndig einzn-verleiben. Als 1863 mit Friedrich Vii. der Mannes st amm des seit 1460 in Dnemark und Schleswig - Holstein gemeinsam herrschenden Hauses Oldenburg ausstarb, folgte nach den Be-Christian Ix. stimmungen des Londoner Protokolls Christian Ix. von Glcks-Toj?,*8= &urg. *) Aber kaum hatte derselbe den dnischen Thron bestiegen, so nahm der in Thringen weilende Erbprinz Friedrich von Friedrich von Augusten brg den Titel Herzog von Schleswig-Holstein" an gustenvurg^ Unj) suchte beim deutschen Bund um Untersttzung und Durchfhrung seiner Erbfolge nach. Um wenigstens Schleswig fr Dnemark zu retten, drang die eiderdnische Partei zu Kopenhagen in den neuen November- König, die schon von seinem Vorgnger vorbereitete November-Verfassung. Verfassung zu verknden, welche die Einverleibung Schleswigs in Dnemark aussprach. Dies hatte groe Aufregung in ganz Deutsch-Der deutsche laud zur Folge. Der deutsche Bund beschlo eine Exekution" Bnnd. und lie Holstein und Lauenburg durch schsische und hannoversche Truppen besetzen, vor denen die dnischen sich nach Schleswig zurckzogen. Um so entschlossener war Dnemark, dieses Land zu behaupten. Allein die beiden deutschen Gromchte sterreich und Osterreich und Preußen nahmen sich der Sache der Herzogtmer Preußen. nn und verlangten von Dnemark die Zurcknahme der Novemberversassuug, welche den Vertrgen von 1850 und 1852 widersprach. Als Dnemark diese Forderung zurckwies, rckten mit Krieg von Ansang Februar 1864 preuischetr Uppen unter dem Prinzen 1864. Friedrich Karl, einem Neffen König Wilhelms, und fter-reicher unter Gablenz, die unter dem gemeinsamen Oberbefehl des preuischen Feldmarschalls Wrangel standen, in Schleswig ein. Vor dieser vereinigten Kriegsmacht zogen sich die Dnen nach der Halbinsel Sundewitt zurck, auf welcher sie die starken und aus-gedehuteu Dppeler Schanzen angelegt hatten.. Auf diesem Rck-zug wurde eine ihrer Abteilungen von den sterreichern ein-versee. geholt und in dem Gefechte bei verfee besiegt. Whrend die *) Friedrich V. f 1766. Christian Vii. f 1808. Friedrich, f 1803. Friedrich Vi. Christian Vlll. -j- 1848. Charlotte. Wilhelm v. Hessen-Kassel. Friedrich Vii. f 1863._Luise, Christian Ix. v. Glcksburg. Alb. Prinz v. Wales. Alexandra. Friedrich. Georg. Maria. Alexander Iii. Kg. v. Griechenld. ~ v. Rußland

3. Die neuere Zeit von 1648 bis auf die Gegenwart - S. 186

1901 - Paderborn : Schöningh
186 des sterreichischen Kaisers stehen sollte. Als der Kaiser Franz Joseph zur Beratung dieses Vorschlags einen Frstentag nach Frankfurt ausschrieb (16. Aug. 1863), lehnte Preußen die Beteiligung ab und ver-langte Gleichstellung mit sterreich und eine aus unmittelbaren Volks-Wahlen hervorgehende Bundesvertretung. Ehe noch der Streit der die Bundesfrage zum Austrage kam, brachte der dnische Krieg die beiden Gromchte noch einmal in nhere Verbindung. 1. Der zweite schleswig-holsteinische oder der dnische Krieg, 1864. 61. Der König Friedrich Vii. von Dnemark war (15. Nov. 1863) gestorben, und der durch das londoner Protokoll vom 8. Mai 1852 zum Thronfolger bestimmte Prinz Christian von der Glcksburger Linie bestieg als Christian Ix. den Thron. Dieser unterzeichnete, von der eiderdnischen Partei in Kopenhagen gedrngt, eine neue, fr Dne-mark mit Ausschlu von Holstein und Lauenburg gegebene Verfassung, während sich doch 1852 Dnemark verpflichtet hatte, die besonderen Rechte von Schleswig und Holstein zu achten. Zugleich aber machte der Prinz Friedrich von Augustenburg sein Erbrecht auf Schleswig-Holstein geltend. Whrend dieser von den Herzogtmern und von den meisten deutschen Regierungen anerkannt wurde, erklrten sterreich und Preußen, da sie ihrerseits an dem Londoner Protokoll (f. S. 176) festhalten wrden, falls Dnemark die in diesem Vertrage fr die Herzogtmer gegebenen Zusagen erfllen wolle, und erwirkten einen Bundesbeschlu, da sterreich, Preußen. Sachsen und Hannover die Exekution gegen Dnemark zur Herstellung der verletzten Rechte der Herzogtmer bernehmen sollten. Schsische, hannversche, sterreichische und preuische Truppen rckten in Holstein ein. Whrend die deutschen Mittelstaaten fortwhrend die Rechte des Augustenbnrgers begnstigten, erklrten sterreich und Preußen, Schleswig besetzen zu wollen, falls Dnemark nicht die neue Verfassung aufhebe. Da Dnemark diese Forderung ablehnte, so rckte ein preu-isches (53 000 Mann) und ein sterreichisches Heer (28 500 Mann) an die schleswigsche Grenze. Das preuische Heer stand unter dem Prinzen Friedrich Karl, das sterreichische unter dem Feldmarschall-Leutnant v. Gablenz; den Oberbefehl der beide Heere fhrte der preuische Feldmarschall v. Wrngel. Nach einigen siegreichen Gefechten drangen die sterreicher bis zu dem Danewerk, die Preußen bis zur Schlei vor. Die Dnen rumten bald (5. Febr. 1864) den Festungswall, den sie bei ihrer geringen Anzahl doch nicht in seiner ganzen Ausdehnung

4. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 489

1889 - München : Franz
Der schleswig-holsteinische Krieg 1864. 489 den russischen und englischen Drohungen gegenber miglckt. fter- reich, das nach berwltigung der Aufstnde in seinem eigenen Staats- gebiet die Niederwerfung der Revolution als seine Hauptaufgabe be- trachtete und Preußen in den Verhandlungen zu Olmtz ganz fr sich gewann, schickte unter Preuens Zustimmung 1850 sogar Truppen nach Holstein und lieferte die Elbherzogtmer gegen das allgemeine Versprechen, deren Rechte zu wahren", wieder an Dnemark aus. Zugleich erklrten die fnf Gromchte Europas auf einer Konferenz zu London 1852 die Londoner Pro- Unteilbarkeit der dnischen Gesamtmonarchie, innerhalb deren die Sonder- totou 05 ' stellnng Schleswig-Holsteins und Laueuburgs brigens fortbestehen sollte, und die Thronfolge des Hauses Glcksburg fr den Fall, da der Mannesstamm des in Dnemark regierenden Hauses aussterbe. Durch dieses Londoner Protokoll" war die bisher in den Elbherzogtmern geltende Erbfolgeordnung umgestoen und die Linie Augustenburg, die Augusten- sich im 16. Jahrhundert vom dnischen Knigshaus abgezweigt hatte burser Umc' und Schleswig-Holstein fr den im Londoner Protokoll vorgesehenen Fall nach stilischem Erbrecht fr sich beanspruchte, von der Thronfolge in den Elbherzogtmern ausgeschlossen. Der Erbprinz (Friedrich) von Augustenburg und der deutsche Bund verwarfen deshalb das Londoner Protokoll, während die deutschen Gromchte Preußen und sterreich dasselbe anerkannt hatten. Seitdem die Elbherzogtmer an Dnemark ausgeliefert waren (1852), Dnisierungs-versuchte die dort herrschende eiderdnische" Partei das nrdliche Herzog- Schleswig" tum Schleswig mglichst rasch zu dnisieren, um es dann Dnemark auch politisch vollstndig einzuverleiben. Um die deutsche Nationalitt daselbst leichter unterdrcken zu knnen, wurde jede Verbindung mit Holstein (auch das gemeinsame Oberappellationsgericht in Kiel) beseitigt, sogar eine Zollgrenze an der Eider errichtet, dnische Beamte, Prediger und Lehrer sowie dnische Truppen in das deutsche Land geschickt, während die deutschen Soldaten und Offiziere in dnische Garnisonen kamen, und endlich sogar das Dnische zur Kirchen- und Schulsprache in Schleswig gemacht. Als nun 1863 (mit Friedrich Vii.) der Mannes-stamm des seit 1460 der Dnemark und Schleswig-Holstein gemeinsam herrschenden Hauses (Oldenburg) ausstarb, folgte nach den Bestimmungen Christian ix. des Londoner Protokolls Christian von Glcksburg, der einzige Prinz, der in den Kriegsjahren um 1850 gegen die Elbherzogtmer die Waffen getragen. Aber kaum hatte Christian Ix.*) den dnischen Thron be- 1) Unter drei Knigen dieses Namens greifen die deutsche und die dnische Geschichte in einander: Christian I. (Gras von Oldenburg) wurde 1448 in Dnemark, 1450 auch in Norwegen zum König und 1460 in Schleswig-Holstein zum Herzog ge-whlt. Christian Iv. mischte sich 1626 in den dreiigjhrigen Krieg. Christian Ix. verlor Schleswig-Holstein und Lauenburg. Friedrich V. f 1766. Christianen, 1808. Friedrich f 1803. I--- Friedrich Vi. Christian Viii. f 1848. Charlotte. Wilhelm v. Hessen-Kassel, t 1839. | '-j-' Friedrich Vii. f 1863. Luise. Christian Ix. von Glcksburg. Albert Prinz von Wales. Alexandra. Friedrich. Wilh. Georg. Maria. Alexander Iii. ----Kg.v.griechenld. 'V.ruland.

5. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 147

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der dnische Krieg. 1864. 147 gegenberstanden, traten Ereignisse ein, welche auch die uere Lage schwieriger machten. Ein groer Polenaufstand brach aus, in dessen Polen-Verlauf England und Frankreich eine sehr feindselige Haltung gegen "lees"6 Rußland annahmen, Preußen dagegen mit Rußland eine Militr-konvention abschlo und sich dadurch diesen Staat von neuem ver-pflichtete. Ferner hielt jetzt sterreich den Augenblick fr geeignet die Frage der deutschen Verfassungsentwickelung aufzuwerfen; auf Ein-ladung Kaiser Franz Josefs und unter seinem Vorsitz trat der Frank- Frankfurter furter Frstentag zusammen. Aber König Wilhelm nahm an der ^is!00 Versammlung nicht teil, da von einem Bunde, in dem sterreich ver-harrte, keine Besserung der deutschen Verhltnisse zu erwarten war; und so blieben die Verhandlungen ohne Ergebnis. Dazu trat die schleswig-holsteinische Frage. Ter dnische Krieg. 1864. 124. Vorgeschichte. Friedrich Vii. von Dnemark hatte, ob-wohl die dnische Regierung 1852 versprochen hatte Schleswig dem dnischen Staate nicht einzuverleiben, im Mrz 1863 ein Patent Mrzpatent erlassen, wodurch die Trennung der Herzogtmer und die Einver- 1863' leibung Schleswigs vorbereitet wurde, und trotzdem der deutsche Bund demgegenber die Bundesexekution in Holstein beschlo, eine Gesamt-staatsverfassung fr Dnemark und Schleswig entwerfen lassen. Als er starb, folgte ihm dem Londoner Protokoll gem Prinz Christian von Glcksburg als Christian Ix., und dieser unterzeichnete unter Christian ix. dem Einflu der Volksstimmung und des eiderdnischen Ministeriums 3l0"1863' die neue Verfassung. Gleichzeitig aber erhob auf Grund des Erbfolgerechts, das bis- Augusten-her in den Herzogtmern gegolten hatte, trotz des von seinem Vater, Ansprache, dem Herzog von Augustenburg, 1852 geleisteten Verzichts der Erb-prinz Friedrich von Augustenburg Ansprche auf die Herzog-tmer, und die ffentliche Meinung in Deutschland war auf seiner Seite. Anders war die Stellung der beiden deutschen Gromchte, Preuensund welche an das Londoner Protokoll gebunden waren; sie fochten nicht Hmung.' die Erbfolge Christians Ix., wohl aber die Novemberverfassung an. Da die Dnen im Vertrauen auf englische Hilfe die Forderung sie aufzuheben ablehnten, beschlossen die beiden Mchte, nachdem bereits Holstein durch Truppen des deutschen Bundes besetzt worden war, auch Schleswig pfandweise in Beschlag zu nehmen. 125. Der dnische Krieg. 57 000 Mann Preußen und sterreicher, die ersteren von dem Prinzen Friedrich Karl, die letzteren von dem Feldmarschalllieutenant von Gablenz befehligt, berschritten 10*

6. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 182

1911 - Breslau : Hirt
182 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte. Unmittelbar darauf, am 15. November, starb unerwartet Friedrich Vii.; mit ihm erlosch das Oldenburgische Haus fholstein-Glckstadt), und ihm folgte gem dem Londoner Protokoll von 1852 der Prinz von Schleswig-Holstein-Sonderbnrg-Glcksburg als Christian Ix., der sich, gedrngt von der ffentlichen Meinung, gezwungen sah, den Beschlu vom 13. November am 18. November zu besttigen, wodurch Schleswig dem Knigreich Dnemark einverleibt und entgegen dem anerkannten Landes-rechte staatsrechtlich von Holstein getrennt wurde, das seinerseits ebenso wie Lauenburg zum Deutschen Bunde gehrte. Sofort erklrte Prinz Friedrich von Schleswig - Holstein-Sonderburg-Augusteuburg seinen Regierungsantritt als Herzog Friedrich Viii. von Schleswig-Holstein und wurde in den Herzogtmern anerkannt. Fr diesen sprach sich der Deutsche Bundestag, der als solcher zum Londoner Protokoll nicht zugezogen worden war, in seiner Mehrheit aus und beschlo die Besetzung Holsteins und Laueuburgs durch hannoversche und schsische Truppen, was vom 22. bis 31. Dezember 1863 durchgefhrt wurde. Das dnische Heer wich hinter die Eider zurck. König Wilhelm war von vornherein entschlossen, die schleswig-hol-steinische Frage zur Entscheidung zu bringen, die Herzogtmer gegen jede Rckkehr dnischer Gewaltherrschaft zu schtzen und die Vereinigung von Schleswig und Holstein fr alle Zukunft sicherzustellen. Die Schwierig-feit lag nur darin, bei der Lsung dieser Aufgabe eine Einmischung fremder Mchte zu verhindern und die Verwickelung in einen groen europischen Krieg zu vermeiden, Gefahren, die um so drohender waren, als gerade die Hoffnung auf die Hilfe der Gromchte die Dnen in ihrem Widerstande gegen die deutschen Forderungen bestrkte. Bismarck gelang es nicht nur, die Einmischung der fremden Mchte zu verhindern, sondern auch sterreich fr seine Politik zu gewinnen. Beide Gromchte erklrten, an dem von ihnen unterzeichneten Londoner Protokoll von 1852 festzuhalten, also Christian Ix. als rechtmigen Erben in Dnemark, Schleswig, Holstein und Lauenburg anerkennen zu wollen, wenn dieser die dem Protokoll widersprechende Verfassung vom November 1863 zurcknehme. Am 16. Januar 1864 wurde dem König Christian Ix. ein Ultimatum in diesem Sinne gestellt, und auf bessen Ablehnung ber-schritt am 1. Februar ein preuisch sterreichisch es Heer die Grenze von Schleswig. Den Oberbefehl fhrte der Felbmarschall Wrangel, die Preußen stauben unter Prinz Friedrich Karl, die sterreicher unter Feldmarschallentnant von Gablenz. Den ersten Widerstand versuchten die Dnen in dem Danewerk zu leisten, das sich quer der den schmlsten Teil der Halbinsel zog. Aber als sich das preuische Korps zum bergang der die untere Schlei anschickte, entzogen sie sich der drohenden Umgehung durch eiligen Rckzug auf Flensburg. Es gelang Weber den sterreichern, sie durch das Gefecht bei versee (6. Februar) festzuhalten, noch den Preußen, auf den vereisten Chausseen Angelus Flensburg vor ihnen zu erreichen.

7. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 171

1912 - Breslau : Hirt
104.105. Der Anfang der Regierung. Der Krieg gegen Dnemark. 171 1863 berufenen Frankfurter Frstentag blieb auf dringendes Anraten Bismarcks König Wilhelm fern, so schwer es ihm anch werden mochte, die von König Johann von Sachsen persnlich berbrachte Einladung aller deutschen Fürsten ablehnend zu bescheiden. Vielmehr beantwortete Preußen alle diese Reformplne dahin, da es seine Gromachtspolitik nicht abhngig machen knne von der Stimmenmehrheit sterreichs und der Knigreiche, und da eine weitere Ausdehnung der Bundesgewalt fr Deutschland nur dann ersprielich sein werde, wenn ein aus Volkswahlen hervorgehendes Parlament dem Bunde zur Seite trete. Nachdem so auch der Frankfurter Frstentag ohne jedes Ergebnis geblieben war, trat die deutsche Frage einige Zeit hinter den schleswig-holsteinischen Angelegenheiten zurck, freilich nur, um sich bald mit diesen aufs engste zu verschlingen und dann mit ihnen zugleich schnell und schnei-dig in der von Preußen angedeuteten Richtung gelst zu werden. 105. Der Krieg gegen Dnemark (1864). Als die deutschen Ursache des Gromchte Preußen und sterreich 1852 dem Londoner Protokoll bei- r,efle5' traten und die Nachfolge der Glcksburger Linie auch in den Herzog-tmern Schleswig und Holstein anerkannten, verpflichtete sich Dnemark ihnen gegenber dazu, die Rechte der Herzogtmer zu schonen, insbesondere Schleswig nicht einzuverleiben, das Deutschtum nicht zu unterdrcken und Holstein nach seiner alten Verfassung zu regieren. Diese Verpflichtungen wurden nicht innegehalten, vielmehr die Rechte der Herzogtmer durch die (1855) von Friedrich Vii. erlassene Gefamtverfafsung fr Dnemark und Schleswig-Holstein verletzt. Da Holstein und Lauenburg zum Deutschen Bunde gehrten, erhob der Bundestag in Frankfurt Protest und erzwang durch Androhung einer Bundesexekution die Annahme eines Teiles seiner Forderungen. Auf Drngen der Eiderdnen" versuchte jedoch die dnische Regie-ruug aufs neue, die Herzogtmer zu trennen, Schleswig einzuverleiben und Holsteins Rechte zu schmlern. Der dnische Reichsrat nahm diesen Entwurf der Regierung im November 1863, zwei Tage vor dem Tode des Knigs, an; Christian Ix. (aus der Glcksburger Linie), der ihm Christian ix. folgte, sah sich gentigt, dem Beschlsse des Reichsrates seine Zustimmung (1863"1906)-zu erteilen. Als am 1. Januar 1864 die neue Verfassung in Kraft trat und das dnische Ministerium ihre von den Gesandten von Preußen und sterreich verlangte Aufhebung ablehnte, war damit der Krieg erklrt. König Wilhelm und Bismarck waren von vornherein entschlossen, die ie ^rigen schleswig - holsteinische Frage zur Entscheidung zu bringen, die Herzog-tmer gegen jede Rckkehr dnischer Gewaltherrschaft zu schtzen und ihre Vereinigung fr alle Zukunft sicherzustellen. Die Schwierigkeit lag darin, bei der Lsung dieser Aufgabe eine Einmischung fremder Mchte und die Verwickelung in einen groen europischen Krieg zu vermeiden, Gefahren, die um so drohender waren, als gerade die Hoffnung auf die Hilfe der Gromchte die Dnen in ihrem Widerstande gegen die deutschen Forderungen bestrkte.

8. Geschichte des deutschen Volkes - S. 411

1871 - Berlin : Vahlen
Der Schleswig-Holsteinische Krieg. 721723. 411 rchen, er mge den Schwerpunkt der streichischen Macht nach Ofen (d. t. nach Ungarn, also aus Deutschland hinaus) verlegen. Oestreich dagegen reizte mehr als je zuvor die Mittelstaaten gegen Preußen. So schien ein feindlicher sammensto nahe, als ein ueres Ereigui unerwartet noch einmal Einigkeit brachte. 6. Der schleswig-holsteinische Krieg 1864. 722. Am 15. November 1863 starb pltzlich der König Fried-rich Vii. von Dnemark, und nach dem Londoner Protokoll von 1852 folgte ihm Prinz Christian von Glcksburg als König Christian Ix. Noch Friedrich Vii. hatte eine sogenannte Gesammtstaatsverfassung vorbereiten lassen, durch welche Schleswig vllig in die dnische Monarchie einverleibt werden sollte. Christian Ix. trug Bedenken, derselben seine Unterschrift zu geben. Aber ge-schreckt durch die revolutionren Drohungen seiner Hauptstadt that er es, um nicht seine Krone einzuben. Die meisten deutschen Min- und Mittelstaaten hatten das Londoner Protokoll nicht anerkannt und beriefen sich nun auf die Erbfolge ( 254, 714); der Bund erklrte sich gegen die Einverleibung und beschlo Bundesexekution nach Holstein, in welches Land noch im December 1863 12,000 Mann Sachsen und Hannoveraner einrckten. Strmisch aber verlangte jetzt durch ganz Deutschland das Nationalgefhl die endliche 23e freiung der Herzogtmer und die Shnung der alten Schmach. Beide Gro-mchte aber, ohne die doch nichts geschehen konnte, waren in eigner Lage. Preußen war entschlossen, zu handeln und zu helfen. Aber gebunden durch das Londoner Protokoll, konnte es sich nicht gegen die dnische Erbfolge und (tote man verlangte) ohne Weiteres fr den Prinzen Friedrich von Augusten-brg erklären, ohne das gesammte Europa zum Kampfe herauszufordern. Oestreich hatte kein Interesse fr Schlestoig-Holstein,' das es einst selbst ent-wassnet hatte, und wollte am wenigsten, da Preußen durch eine nhere Ber-bindung mit diesem Lande an Macht gewinne. Auf der anderen Seite wollte es doch die Volksgunst, besonders in Sddeutschland, auch nicht einben, was durch ein Verlassen der Schleswig-Holsteiner unfehlbar geschehen wre. Unter diesen Umstnden folgte es lieber der Handlung Preuens, um letzteres dabei zugleich berwachen zu knnen. 723. Gegen die Erbfolge konnte sich Preußen nicht erklären; wohl aber gegen die Einverleibung Schleswigs, als einen Rechtsbruch Dnemarks; der erste Kanonenschu aber, so erklrte Bismarck ganz offen, zerreie das Londoner Protokoll. Preußen und Oestreicher (an 45,000 Mann) rckten gleichfalls nach Holstein; die ersteren unter Feldmarschall von Wrang el und dem Prinzen Friedrich Karl, die letzteren unter Feldmarschall-Lieutenant v. d. Gablentz. Die Dnen wurden ausgesordet, Schleswig zu rumen. Als dies verweigert wurde, rckten die Alliirten auch in dies Herzogthum ein, die Oestreicher drangen gegen das Dannewerk (eine Befestigung, die auf etwa elf Meilen Lnge von Schleswig am Ende des Schlei-Buseus bis nach den, von Westen sich erstreckenden Smpfen hinberfhrte, und so gleichsam die ganze Halbinsel absperrte) vor; die Preußen aber wandten sich stlich und berschrit-teu in Nacht und Schneesturm bei Arms die Schlei (2. Februar 1864); dadurch war der dnische Obergeneral de Meza genthigt, ohne Schwertschlag den Oestreichern das Dannewerk zu rumen. Diese setzten den Dnen nach, ereilten ihre Nachhut und lieferten ihnen bei Oeversee ein blutiges, siegreiches Gefecht. Erst jenseits Flensburg, in den Dppeler Schanzen, setzten sich die Dnen.

9. Die neue Zeit - S. 152

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
152 Dritter Zeitraum: 17891871. Die schleswig-holsteinische Frage. Schon vor vierhundert Jahren waren die Herzogtmer Schleswig-Holstein mit der Krone Dnemark verbunden worden; doch unter der Bedingung, da sie ihre eigene Ver-waltung haben und auf ewig ungeteilt" bleiben sollten. Im Jahre 1846 erlie König Christian Viii. von Dne-mark einen offenen Brief", worin er durch eine willkrliche nderung der Erbfolge dem deutschen Hause Augusten-brg das Erbrecht auf die Herzogtmer entzog. Diese fhlten sich dadurch in ihrem Rechte gekrnkt und fhrten Klage beim Bunde. Durch ganz Deutschland erregten sich die Gemter; die Sache der Herzogtmer wurde auf Jahre hinaus der Brennpunkt der nationalen Bestrebungen. $ried-^ rich Vii., seit dem pltzlichen Tode Christians Viii. im Jahre 1848 dnischer König, trat in die Futapfen seines Vaters. Er suchte, gegen das alte Recht, Schleswig von Holstein zu trennen und mit Dnemark zu verschmelzen. Dagegen emprte sich die Bevlkerung der Herzogtmer. Deutsche Bundes-truppen, Preußen und Hannoveraner, Bayern und Sachsen, kamen ihr zu Hilfe und fochten in den Jahren 1848 und 49 bei Eckernfrde, bei Dppel und Kolding siegreich gegen die Dnen. Aber was das Schwert gewann, ward ans diplomatischem Wege verdorben. Unter dem Einflu der auswrtigen Mchte kam 1852 das Londoner Protokoll" zu stnde. Dasselbe stellte die Herrschaft Dnemarks in den Herzogtmern wieder her und verneinte die Ansprche des deutschgesinnten, zur Herrschaft der die Herzogtmer zweifellos erbberechtigten Prinzen Friedrich von Augusten-brg; doch sollten die Herzogtmer dem Knigreiche Dne-mark nicht einverleibt werden drfen. Trotzdem gab 1863 König Christian Ix. unmittelbar nach seiner Thronbesteigung eine Verfassung heraus, welche .Schleswig von Holstein reien und dnisch machen wollte. sterreich und Preußen ver-wahrten sich. Der Bund lie zur Exekution" gegen Dne-mark im Dezember 1863 einstweilen Holstein durch Sachsen und Hannoveraner besetzen. Da Dnemark gleichwohl trotzte, erklrten die deutschen Gromchte im Januar 1864, die Bundesrechte in Bezug auf Schleswig-Holstein, wahren zu wollen. Ein vereinigtes Heer von Preußen und sterreichern rckte unter dem Feldmarschall Wrangel in Schleswig ein. Die sterreicher siegten der die Dnen bei versee,

10. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 71

1912 - Leipzig : Hirt
3. Der Dnische Krieg 1864. 4. Der Deutsche Krieg 1866. 71 3. Der Dnische Krieg im Jahre 1864. Veranlassung. König Friedrich Vii. von Dnemark, mit dem die Gromchte 1852 das Londoner Protokoll unterzeichnet hatten, starb 1863. Thronfolger war Christian Ix. aus dem Hause Sonderburg-Glcksburg. Dieser erlie eine gemeinsame Verfassung fr Dnemark und Schleswig. Dadurch wurde Schleswig in Verwaltung und Gesetzgebung von Holstein getrennt. Das lief den bestehenden Vertrgen zu-wider. Die Bevlkerung von Schleswig-Holstein wnschte Loslsung von Dnemark und einen eignen Herzog in der Person des Prinzen Friedrich von Sonderburg-Augusten brg, des Vaters unsrer Kaiserin. Dieser wandte sich an den Deutschen Bund. sterreich und Preußen erklrten, an dem Londoner Protokoll und an der Erbfolge der Linie Glcksburg festhalten zu wollen, wenn König Christian Ix. die neue Verfassung fr Schleswig aufheben werde. Da ' er dies verweigerte, lieen sie am 1. Februar 1864 je eine Heeresabteilung in Schleswig-Holstein einrcken. Das sterreichische Heer befehligte Feld-Marschall von Gablenz, das preuische Prinz Friedrich Karl, der Sohn eines jngeren Bruders des Knigs. Den Oberbefehl der beide Heere fhrte der preuische Feldmarschall Wrangel. Verlauf des Krieges. Die Heere drangen bis Schleswig vor. In Schleswig liegt der Insel Alsen gegenber das Dorf Dppel. Hier hatten die Dnen groe Festungswerke gebaut, die man die Dppeler Schanzen nannte. Nach wochenlanger Belagerung erstrmten die Preußen am 18. April 1864 die Schanzen trotz heftigster Gegenwehr der Dnen. Die Dnen zogen sich nun nach der Insel Alsen zurck, die durch den Alsensund von Schleswig getrennt ist. Nach einer sechswchigen Waffenruhe, während der erfolglos der die Beilegung des Streites verhandelt wurde, erzwangen die Preußen unter Herwarth von Bittenfeld den bergang nach Alsen (29. Juni) und vertrieben die Feinde von der Insel. Die sterreicher waren inzwischen bis zur Nordspitze der Halbinsel Jtland vorgedrungen. Friedensschlu. Als die Dnen sich auch auf ihren Inseln nicht mehr sicher fhlten, baten sie um Frieden. Dieser wurde zu Wien geschlossen. Die Dnen traten die Herzogtmer Schleswig-Holstein und Lauenburg an sterreich und Preußen ab, die sie gemeinschaftlich verwalteten. 4. Der Deutsche Krieg im Jahre 1866. Ursachen und Veranlassung. Die gemeinsame Verwaltung von Schles-wig- Holstein fhrte zu Streitigkeiten zwischen Preußen und sterreich. Schon seit langer Zeit bestand ein innerer Zwiespalt zwischen den beiden Staaten. sterreich war seit Jahrhunderten der leitende Staat Deutschlands gewesen, Preußen aber im Laufe der Zeit so mchtig geworden, da es auf gleicher Stufe mit sterreich und nicht unter ihm stehen wollte. Als sterreich 1859 mit Frankreich und Italien kmpfte, hatte Prinzregent

11. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 149

1885 - Berlin : Gaertner
149 ort der Uneutschiedenheit Preuens. Es wurde zu Malm ein Waffenstillstand von 7 Monaten abgeschlossen. Nach Ablauf desselben (April 1849) besetzten deutsche Reichstruppen abermals Schleswig (Vernichtung des dnischen Linienschiffes Chri-ftian", Erbeutung der Fregatte Gefion" bei Eckern forde, Erstrmung der Dppel er Schanzen durch baiersche und schsische Truppen), während Preußen (General von Prittwitz) einen Scheinkrieg fhrte, der die Trennung Schleswigs von Holstein zur Folge hatte. Preußen bernahm dann im Auftrage des deutschen Bundes einen Friedensabschluss (1850); die Holsteiner beriefen den preuischen General Willisen in ihre Dienste (unglckliche Kmpfe bei Jdstedt und Mis-sunde), aber die Olmtz er Konferenz hatte bereits die Einstellung der Feind-seligkeiten beschlossen. Die Gromchte verlangten (Londoner Protokoll 1852) die Integritt der dnischen Monarchie und zum Thronfolger den Prinzen Christian von Schleswig-Holsteiu-Sonderbnrg-Glcksburg. Von nun an dauerte die Bewegung in den Herzogtmern unter Druck und Verfolgung fort. Ohne auf die Bestim-muugen des Londoner Protokolls zu achten, erklrte der Dne Schleswig fr eine dnische Provinz und begegnete den Einwendungen des deutschen Bundes mit Hohn. Dieser bertrug den Staaten Preußen, sterreich, Hannover und Sachsen die Ausfhrung einer Exekution. Inzwischen starb im November 1863 der Konig Friedrich Vii. von Dnemark, und ihm folgte der Protokollprinz" Christian Ix. in der Regierung. König Christian besttigte die Manahmen seines Vorgngers, worauf das ganze deutsche Volk eine Lossagung vom Londoner Protokoll forderte, der Prinz Friedrich von Schleswig-Holstein-Augustenburg aber sofort seinen Regierungsantritt in den Herzogtmern erklrte. Christian Ix., inbetreff Holsteins zur Nachgiebigkeit bereit, musste sich den Einmarsch deutscher Bundestruppen in Holstein gefallen lassen. Zu weiteren Schritten war der Bund nicht zu bewegen. Von nun ab handelten die beiden deutschen Gromchte nach eigenem Ermessen. Ihre Forderung, die gemeinsame Verfassung von Dnemark und Schleswig aufzu-heben, wurde zurckgewiesen, und so entstand der zweite schleswig-holsteinsche Krieg (1864). sterreichische und preuische Truppen marschierten am 1. Febrnar bei Rendsburg und Kiel der die Eider. Die Dnen suchen hinter den Schanzen ihres Dannewerks Schutz (blutige Gefechte bei Oberselk und Missunde), der Prinz Friedrich Karl von Preußen berschreitet unterhalb Missunde bei Arnis und Kappeln die Schlei. Aus Furcht im Rcken gesasst zu werden, verlassen die Dnen (unter General de Meza) die Dannewerke, welche daraus die sterreicher einnehmen. Die Dnen erreichten glcklich die Dppeler Schanzen, deren frmliche Be-lagerung von den Preußen unternommen wurde. Der Sturm auf dieselben fand am 18. April statt. Dann rckten die Preußen und sterreicher nach Jtland vor (Einnahme von Friedericia, Kampf der preuischen Flotte bei Rgen, der sterreichischen bei Helgoland). Den Bemhungen Englands, Frankreichs und Russlands geling! es, einen Waffenstillstand herbeizufhren und in London Friedens-Unterhandlungen zu erffnen. Da dieselben ohne Erfolg sind, wird der Krieg fortgesetzt. Prinz Friedrich Karl (Feldmarschall Wrangel, der zuerst Kommandierende, hatte den Oberbefehl niedergelegt) eroberte am 29. Juni die Insel Alfen (das dnische Panzerschiff Rolf-Krake). Dann werden die Dnen fast aus ganz Jtland vertrieben, Friedensverhandlungen in Wien führen zum Abschluss de Krieges am 30. Oktober. Schleswig, Holstein und Lauenburg werden an die verbndeten Mchte Preußen und sterreich abgetreten und von ihnen gemeinschaft-lich verwaltet. d. Der deutsche Bundeskrieg (1866). Die gemeinschaftliche Verwal-tung konnte nicht von Dauer sein. sterreich strebte danach, Schleswig-Holstein

12. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 276

1916 - Stuttgart : Bonz
276 Helmut von Moltke, geboren 1800, erhielt seine militrische Aus-bildung in Kopenhagen und stand zuerst in dnischem, dann in preuischem Kriegsdienst. 18351839 weilte er in der Trkei. 1839 begleitete er das trkische Heer aus einem unglcklichen Feldzug gegen den Vizeknig Mehemed Ali von gypten. Seit 1858 stand er an der Spitze des groen Generalstabs. Der ernste Schlachtendenker erwarb sich in den groen Kriegen, deren Leitung vor allem in seiner Hand lag, unsterbliche Verdienste. Er wurde 1871 Gras und Feldmarschall, f 1891. 1863 2. Der schleswig-holsteinische Krieg (18631864). Bald sollte 1864 die neue Heereseinrichtung sich bewhren, a. Anla. Im Jahr 1863 starb Friedrich Vii. von Dnemark, und mit ihm erlosch der Mannes-stamm des Hauses Oldenburg, das seit dem 15. Jahrhundert in Dnemark regierte. Mit Dnemark waren seit damals die beiden Herzogtmer Schleswig und Holstein durch die Person des Herr-schers verbunden. Holstein gehrte zu Deutschland, Schleswig zu Dnemark. Die beiden Herzogtmer hatten aber, als sie den Dnen-knig zu ihrem Herzog whlten, sich ausbedungen, da sie auf ewig ungeteilt" bleiben sollten. Die Frage war, wie es nach dem Tod Friedrichs Vii. gehalten werden sollte, da in Holstein nur der Mannsstamm erbberechtigt war, Schleswig aber von Holstein nicht getrennt werden durfte. Da der Nachfolger in Holstein nicht erb-berechtigt war und Schleswig von Holstein unzertrennlich war, drohte Dnemark der Verlust Leider Herzogtmer. Die Dnen aber wollten Schleswig dem dnischen Staat einverleiben und auch Hol-stein womglich festhalten. Darber hatten sich schon 18481850 die Herzogtmer erhoben, anfangs untersttzt von dem Deutschen Bund und Preußen, und hatten sich von Dnemark loszumachen gesucht. Das Unternehmen war aber gescheitert, und die Gromchte, auch Preußen und sterreich, hatten sich (1852) in London dahin geeinigt, da Prinz Christian von Glcksburg (von der weiblichen Linie, die wohl in Dnemark, aber nicht in Holstein erbberechtigt war) dem König Friedrich in Dnemark und in den Herzogtmern nachfolgen solle. Kurz vor Friedrichs Vii. Tod nahm der dnische Reichstag eine Gesamtversassung an, durch die Schleswig dem dnischen Staat einverleibt wurde. Der neue König Christian Ix. von Glcksburg mute mit Rcksicht auf die Volksstimmung schweren Herzens die neue Verfassung unterschreiben, gegen die sich die Gromchte und der Deutsche Bund erklrt hatten, b. Der Krieg. Merkwrdige Verwicklungen folgten, und erst nach und nach erkannte man in Preußen und Deutschland, was fr ein Staatsmann in Preußen die Geschfte leitete. Der Deutsche Bund lie Truppen in den Herzogtmern einrcken, um der Durchfhrung der neuen dnischen Verfassung entgegenzutreten (1863). In den Herzogtmern ver-kndete der Erbprinz Friedrich von Schleswig-Holstein-Augusten-brg (der Vater der Kaiserin Augnsta Viktoria) seinen Regierungs-

13. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 213

1873 - Heidelberg : Winter
Kap. 170. Der schleswig-holsteinische Erbfolgekrieg. 213 dnischen Gesammtstaat getrieben (13. Nov. 1863). Zwei Tage nachher .starb Friedrich Vii. von Dnemark und gem dem Londoner Protokoll (Kap. 163 E.) folgte ihm der Prinz von Sonderburg - Glcksburg als Christian Ix., inde Prinz Friedrich von Augustenburg, der jenes Londoner Protokoll nicht anerkannt hatte, Ansprche auf die Thronfolge in Schleswig-Holstein erhob. Da König Christian die von seinem Vorgnger verfgte Jncorporirung Schleswigs besttigte (18. Nov.), so fhrte der deutsche Bund die schon frher angedrohte Execution gegen Dnemark aus. Die Dnen verlieen in Folge dessen Holstein, und bis zum 31. Dez. hatten die Bundestruppen ganz Holstein und Lauenburg besetzt. Da jedoch der Bund au Schleswig kein Recht hatte, die Herzogtmer aber nach altem Recht ungetheilt (np ewig ungedeelt) sein sollten, so beschlossen die beiden deutschen Gromchte das Recht derselben auf Ungetheiltheit zu wahren. Vergebens protestirte der Bundestag. Schon am 1. Febr. 1864 standen die preuisch-sterreichischen Truppen an der Nordgrenze Holsteins, rckten hierauf unter dem preuischen Feldmarschall Wrangel in Schleswig ein und trieben den kleinen Feind vor sich her, der sich, von den Oesterreichern bei Overselk geschlagen, in die groartigen Festungswerke des Danewirk Zurckzog, dann aber auch diese ohne Schwertstreich verlie und seine Truppen, deren Nachhut bei Oeversee von den Oesterreichern besiegt wurde, in den Auppelcr Schanzen concentrirte. Whrend nun die Hauptmacht der Preußen die Belagerung von Dppel betrieb, berschritten die Oesterreicher in Ver-bindung mit einer Abtheilung Preußen die jtische Grenze, besetzten Kolding, nahmen Beile und umschlossen Friedericia. Inzwischen war die Bela-gerung der Dppeler Schanzen so weit vorgeschritten, da Prinz Friedrich Carl von Preußen zum Sturme schreiten konnte. Am 18. April trieben die Preußen in unwiderstehlichem Anprall die Dnen aus den Festungswerken und jagten sie der den Alsengrund. In Eile verlieen die Dnen jetzt auch die Festung Friedericia und berlieen das ganze Festland den siegreichen Deutschen. Auch auf der See bei Helgoland focht ein preuischsterreichisches Geschwader mit Glck gegen die Dnen. Eine kurze Unterbrechung erlitt der Krieg durch die Londoner Conferenzen, welche auf Betrieb des jederzeit in dnischem Interesse thtigen England zu Stande ge-kommen waren. Da sie aber resultatlos blieben, wurde der Krieg wieder aufgenommen. In khnem Ueberfall nahmen die Preußen die Insel Alsen, so da die Dnen, unter groem Verlust an Mannschaft und Munition, sich eiligst nach Fhnen flchteten, und als sich auch der dnische Kapitn Hammer im westlichen Meer den Preußen ergeben mute, bat Dnemark um Frieden. Er kam am 30. Oct. 1864 zu Stande. Dnemark trat Schleswig, Holstein und Lauenburg an Preußen und Oesterreich ab. Das Schicksal der Herzogthmer war hiedurch ganz in die Hnde der beiden Gro-mchte gelegt. Kap. 171. Der deutsche Krieg. (1.) Zo war endlich die alte Schuld eingelst und die kerndeutschen Schleswig-Holsteiner vom dnischen Joch befreit. Aber die Erbfolge war damit noch nicht entschieden. Preußen war durchaus nicht gewillt, den An-

14. Die neuere Zeit von 1648 bis auf die Gegenwart - S. 234

1907 - Paderborn : Schöningh
234 b) Tie Bundesreform. Im ganzen deutschen Volke wurde das Bedrfnis einer krftigen Zentralgewalt lebhaft empfunden, beson-ders als die Ereignisse des Jahres 1859 die Kriegsgesahr nahe rckten. Durch den in diesem Jahre gegrndeten Deutschen Nationalverein setzte sich in deutsch-patriotischeu Kreisen nament-lich Norddeutschlands immer mehr die Ansicht fest, da Preußen die Leitung in Deutschland erhalten msse. Whrend aber in Preußen durch den Versassungsstreit die Gemter gegen die Regie-ruug verstimmt waren, bemhte sich Osterreich seinen gesunkenen Einflu auf die deutschen Angelegenheiten - wiederherzustellen und trat mit dem Vorschlage einer Bundesresorm hervor (1863). Demgem sollte ein Direktorium der fnf angesehensten deutschen Fürsten unter dem Vorsitze sterreichs an die Spitze des Bundes treten. Da hierdurch, wie die Erfahrungen bei der preuischen Union gelehrt hatten, nur sterreichs Stellung gestrkt worden wre, lehnte Preußen die Beteiligung an dem zur Beratung der Vorschlge vom Kaiser Franz Joseph ausgeschriebenen Frsten-tage zu Frankfurt ab und verlangte Gleichstellung mit Osterreich und eine aus unmittelbaren Wahlen hervorgehende Vertretung des deutschen Volkes bei der Bundesregierung. Ehe noch der Streit der die Frage der Bundesreform zum Austrage kam, brachte der dnische Krieg die beiden deutschen Gromchte noch einmal in freundschaftliche Verbindung. 63. C) Der dnische (zweite schleswig-holsteinsche) Krieg (1864). Nach dem Tode des Knigs Friedrich Vii. von Dnemark (November 1863) bestieg der durch das Londoner Protokoll (1852) zum Thronsolger bestimmte Prinz Christian von der Glcksburger Linie als Christian Ix. (f 1906) den dnischen Thron. Dieser unterzeichnete, von der eiderdnischen Partei in Kopenhagen gedrngt, eine neue sr Dnemark und Schleswig gemeinsame (aber nicht fr Holstein und Lauenburg geltende) Verfassung, was den Zusagen zuwiderlies, die den Herzogtmern gegeben waren. Zugleich aber machte der Prinz Friedrich von Augustenburg, welcher den (1852 erfolgten) Verzicht seines Vaters fr sich nicht als bindend ansah, sein Erbrecht aus Schleswig-Holstein geltend. Er wurde von der Bevlkerung in den Herzogtmern und von den meisten deutschen Regierungen als Herzog anerkannt. Preußen und

15. Geschichte der Neuzeit - S. 654

1897 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
654 Zeitalter der Kmpfe um brgerliche und nationale Freiheit. Die nationale Einigung Deutschlands lie sich, wie er offen aussprach, so wenig wie andere groe Fragen der Zeit, nicht durch Kammerreden und Mehrheitsbeschlsse, sondern nur durch Blut und Eisen" erzielen. Demgem verhielt er sich gegen die von sterreich ausgehenden Versuche, den Deutschen Bund zu reformieren, ablehnend. Das von dem schsischen Minister Beust entworfene Delegiertenprojekt wurde vom Bundestag nicht angenommen. Gegen den Antrag Bismarck, ein freigewhltes gesetzgebendes Parlament zu berufen, erklrte sich sterreich. Dafr beteiligte sich Preußen nicht an dem zur Be-ratung der Bundesreform nach Frankfurt a. M. berufenen Frstenkongre (21.23. August 1863), dessen Beschlsse somit nicht zur Durchfhrung kamen. Auf die Forderung Preuens, im Bunde volle Gleichstellung mit sterreich zu erhalten, ging letzteres nicht ein. Die Lsung der deutschen Frage sollte erfolgen durch die Entscheidung der schleswig-holsteinischen Frage, aber nicht im Sinne des grodeutschen Reformvereins, son-dern des 1859 gegrndeten kleindeutschen Nationalvereins. Nachdem sich die preuische Heeresreorganisation in Krieg und Sieg glnzend bewhrt hatte, ward der Verfassungskonflikt in Preußen beigelegt. 2. Der dnische Krieg (1864). Durch das Londoner Protokoll vom Jahre 1852 der Rache der Dnen ausgeliefert, empfanden die Schleswiger, bald auch die Holsteiner nur allzu deutlich, wie der Gesamtstaat sein Versprechen, ihre Rechte zu wahren, auf-fate. Die auf Drngen der Eiderdnen" 1855 ohne Befragen der schles-wig-holsteinischen Stnde erlassene Gesamt st aats-Verfassung vollendete die Gewaltherrschaft der die Herzogtmer. Die Beschwerden der holsteinischen Stnde beim Bundestag fhrten zwar fr Holstein die Aufhebung jener Ver-fassung herbei (1858), fr Schleswig nur hrtern Druck, die Einleitung zur vlligen Einverleibung in den dnischen Staat. Das Mrzpatent von 1863 (30. Mrz) zwang den Bundestag zu abermaligem Einspruch. Am 13. November nahm der dnische Reichsrat trotz desselben die gemeinsame Verfassung fr Dnemark und Schleswig an; Friedrich Vii. starb zwar am 15. November, ohne dieselbe unterzeichnet zu haben; aber der ihm folgende Protokollprinz" Christian Ix. gab dem Drngen der Eiderdnen nach und besttigte die Verfassung und damit die Trennung der Herzog-tmer (18. November). Whrend die Herzogtmer unter Zustimmung der ffentlichen Meinung in Deutschland, beim Bunde von den Mittelstaaten, die das Londoner Pro-tokoll nicht unterzeichnet hatten, warm untersttzt, den Prinzen Friedrich von Sonderburg-Augustenburg als ihren Herzog anerkannten, be-gngte sich der Bundestag zunchst mit Besetzung von Holstein und Lauenburg

16. Die Neuzeit - S. 204

1905 - Bamberg : Buchner
- 204 Die Gegenforderungen Preuens gingen 1. auf eine Gleichstellung Preuens und sterreichs, also Wechsel beider Staaten im Prsidium: die historische Entwicklung habe beiden Lndern eine gleiche Machtstellung in Europa gegeben, und im Deutschen Bunde zhle Preußen mehr Einwohner als sterreich; 2. auf ein aus direkten Volkswahlen hervorgegangenes Parlament, das zu dem Sondertum der Regie-rnngen ein Gegengewicht bilde. Auch nach dem Scheitern des Frankfurter Frstentages blieb das Verlangen des deutschen Volkes nach Einheit lebendig: es wurde gepflegt in dem Nationalverein, einer schon 1859 zu Eisenach begrndeten Vereinigung nationalgesinnter Männer, und kam besonders auf Versammlungen und Tagungen, auf Schtzen- und Sngerfesten, namentlich auch bei der Schillerfeier (1859) zum Ausdruck l. Durch seine Haltung während des letzten polnischen Aufstandes im Jahre 1863 hatte sich Preußen den russischen Kaiser zur Dankbarkeit verpflichtet. N 3. Der zweite Schleswig-Holsteinische Krieg von 1864. a) Anla. In Dnemark war aus König Friedrich Vii. im Herbst 1863 dem Londoner Protokoll gem Christian Ix. gefolgt, welcher Schleswig vllig einverleibte und dadurch die Zusammengehrigkeit der beiden Elbherzogtmer aushob. Das Widerstreben der Schleswig-Holsteiner gegen ein Aufgehen in Dnemark sowie die nationale Erregung in ganz Deutschland veranlate den Bundestag, die Ansprche des Prinzen Friedrich von Augustenburg aus die Herzogtmer zu untersttzen und Holstein sowie Lauenburg durch Bundestruppen (Hannoveraner und Sachsen) besetzen zu lassen. Aber die beiden deutschen Gromchte nahmen aus Betreiben Bis-marcks die Angelegenheit jetzt selbstndig in die Hand und erffneten, als sich Dnemark weigerte, die Einverleibung Schleswigs rckgngig zu machen, den Krieg. Die Zusammengehrigkeit der Herzogtmer war von altersher verbrgt (up ewig ungedeelt"). Whrend Holstein und Lauenburg rein deutsche Gebiete sind, hat Schleswig in seinem nrdlichen Dritteil vorwiegend dnische Bevlkerung. Der Erbprinz Friedrich v. Augustenburg (der Sohn des S. 197 genannten Herzogs und Vater der nachmaligen Kaiserin Augusta Viktoria) richtete in Kiel eine Regierung ein, welche vorlufig bestehen blieb, wiewohl sterreich und Preußen das Erbrecht des Augusten-burgers fr nicht zweifellos erklrten. b) Der Krieg. Unter dem gemeinsamen Oberbefehl des 80jhrigen preuischen Feldmarschalls v. Wrangel rckten 20000 sterreicher (unter v. Gablenz) und 25000 Preußen (unter Prinz Friedrich Karl, dem 1 Von den Fürsten wirkte besonders Herzog Ernst von 5tobrg-Gotha (f 1893) in diesem Sinne, unter den zeitgenssischen Dichtern verkndete Em. Geibel (| 1884) prophetisch eine Erneuerung Deutschlands; vgl. sein Gedicht Deutschlands Beruf" (gedichtet 1861). Auch der Tondichter Rich. Wagner (f 1883) vertrat die nationale Richtung.

17. Die Zeit der Umwälzungen - S. 51

1909 - Leipzig : Hirt
124. Die Kriege von 1864 und 1866 und ihre nchsten Folgen. 51 der hfischen Kreise und das hfische Treiben in Rußland und Frank-reich kennen lernte. *) Als Ministerprsident wandte Bismarck im Preuischen Abgeord- 1862. netenhause vergebens seine ganze Beredsamkeit auf, die widerstrebende Mehrheit des Abgeordnetenhauses zu berzeugen. Man spottete der den Mann von Blut und Eisen"**); aber der Mann, auf den der grte Teil des Volkes mit Ha oder Mitrauen sah, begngte sich damit, da er das Vertrauen des Knigs geno, und gab nicht nach. (Konfliktszeit.) Da brachte ein Ereignis in Dnemark Preußen und Deutschland aus die rechte Bahn. 124. Die Kriege von 1864 und 1866 und ihre nchsten Folgen. 1. Der zweite Schleswig-Holsteinische Krieg, 1864. Die Zerfahren- 1864. heit der deutschen Verhltnisse ermutigte die Dnen, die Vergewaltigung der Herzogtmer fortzusetzen. Christian Ix., der drohenden Haltung seiner Hauptstadt nachgebend, genehmigte nach seiner Thronbesteigung eine schon ausgearbeitete neue Verfassung, wonach Schleswig vllig in Dne-mark einverleibt werden sollte. Fr Schleswig-Holstein aber machte Friedrich von Augustenburg***) seine Ansprche geltend und wurde untersttzt durch den Deutschen Bund, der am Londoner Protokoll nicht beteiligt war, also Christian Ix. nicht als Herzog von Schleswig und Holstein anerkannte,*und durch die Stimmung des deutschen Volkes, das die endliche Befreiung der Herzogtmer verlangte. Bismarck brachte es fertig, da sterreich sich entschlo, in dieser Angelegenheit mit Preußen gemeinsam vorzugehen. Beide Mchte hatten zwar das Londoner Protokoll unterzeichnet, traten aber gegen die vertragswidrige Einverleibung Schles-wigs auf und erklrten, als Dnemark hartnckig blieb, den Krieg. Ein preuifch-sterreichisches Heer unter dem Oberbefehl des greisen Wrangel rckte in Schleswig ein. Der Krieg wurde entschieden bei den Dppeler Schanzen, die durch die Preußen unter dem Prinzen Friedrich Karl nach siebenwchiger Belagerung erstrmt wurden. Da auf einer Londoner Konferenz die dnische Verblendung mige Friedensbedingungen zurck-wies, wurde der Krieg fortgesetzt, und erst nach der Eroberung der Insel Alsen und der Besetzung ganz Jtlands durch die Verbndeten be-quemten sich die Dnen im Wiener Frieden dazu, Schleswig-Holstein an Preußen und sterreich auszuliefern. *) Napoleon, erstaunt der die ungeschminkte Offenheit, mit der er auftrat, sagte von ihm: Ce n'est pas un homme serieux." **) Nicht durch Reden und Mehrheitsbeschlsse werden die groen Fragen der Zeit entschieden dies ist der Fehler von 1848 und 49 gewesen sondern durch Eisen und Blut." ***) Sein Vater Christian hatte nach dem Londoner Protokoll auf Schleswig-Holstein verzichtet. 4*

18. Teil 2,3 - S. 145

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Das Zeitalter Vilhems I. 145 Hurt beschlossen die Gromchte so weit war es mit Deutschlands 0a0sner Ansehen gekommen - auf einer Konferenz zu London, die Angelegen- Protokoll heiten Dnemarks zu ordnen. Das Protokoll dieser Konferenz aus dem Zttai 1852 stellte eine neue Erbfolge fest, kraft deren die gesamte dnische Monarchie mit Einschlu der Herzogtmer, die aber dem Knigreich nie einverleibt werden durften, nach dem Tode des kinderlosen Knigs Friedrich Vii. auf den Prinzen Christian von Sonderburg-Glcksburg aus der jngeren Linie des Oldenburgischen Hauses bergehen sollte. Der Herzog Christian von Augustenburg, dem Erbansprche auf Holstein zustanden, gab diese gegen eine Entschdigung von 2x/2 Millionen Taler auf; allerdings erhob sein Sohn, der Prinz Kiedrich von Augustenburg, spter gegen diesen Verzicht Einspruch, und auch die Stnde in Schleswig und in Holstein gaben zu dem Protokoll nicht ihre Zustimmung. Da Schleswig - Holstein durch den Beschlu der Gromchte den ^^ibung Dnen ausgeliefert war, ging man in Kopenhagen daran, das Deutsch- sd,I1e^t9s tum in Schleswig gnzlich auszurotten, und die Partei der Eiderdnen" zwang den König Friedrich Vii., das Land bis zur Lider, das nicht zum deutschen Bunde gehrige Schleswig, der dnischen Gesamtmonarchie ein-zuverleiben. Doch den König hinderte der Tod daran, seine Unterschrift unter den Beschlu des Parlaments zu setzen. Aber als nun 1863 der Protokollprinz", als König Christian Ix., den Thron bestieg, mute er dem Toben des Pbels, das seinen Palast umlagerte, nachgeben und seine Unterschrift unter den Parlamentsbeschlu setzen, wollte er nicht seine Krone aufs Spiel setzen. Er hoffte, als er die Einverleibung Schleswigs in Dnemark vollzog, auf Rulands und Englands Beistand. In den Herzogtmern verweigerte man dem neuen König den huldigungseid, und 20 000 holsteiner traten in Elmshorn unter freiem Himmel zu einer Landgemeinde zusammen und erklrten den Prinzen Friedrich von Augusten-brg, der auf die Erbfolge nicht verzichtet hatte, fr ihren rechtmigen Landesherrn. Der Prinz, der alsbald nach Kiel reiste, hatte die ffentliche Meinung in Deutschland hinter sich. Preußen aber und sterreich stellten sich, um eine Einmischung des Auslandes fernzuhalten, durchaus auf den Boden des Londoner Protokolls. Preußen, das die Zhrung in dieser Angelegenheit an sich ri, trieb damit eine Politik ganz im Gegensatz zur Nation, was einen Sturm der Entrstung in Deutschland hervorrief. Aber Bismarcks vorgehen war durchaus korrekt: weil Dnemark seinen Verpflichtungen von 1852 nicht nachkam, lieen die beiden Vormchte" am 16. Januar 1864 in Kopenhagen erklären, da sie, wenn nicht innerhalb 48 Stunden die dnisch-schleswigsche Verfassung vom November 1863 aufgehoben sei, Schleswig mit ihren Truppen besetzen wrden. So setzte Bismarck, als eine ablehnende Antwort aus Kopenhagen erfolgte, Dnemark ins Unrecht. Roch, Lehrbuch der Geschichte. Ii. 3. 10

19. G. G. Bredows Leitfaden für die Weltgeschichte - S. 114

1889 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
114 Iii. Brandenburgisch-preuische Geschichte. Tchtigkeit des neugebildeten Heeres bewhrte sich in drei groen und schweren Kriegen. Der schleswig-holsteinische Krieg. 186 4. Die von Dnemark 1852 bernommene Verpflichtung, Schleswig nicht einzn-verleiben und Dnen wie Schleswig-Holsteiner gleichmig zu schtzen, wurde von der herrschenden sog. eiderdnischen Partei nicht erfllt. Nach 11 Iahren planmiger Danisiernng glaubte man in Kopen-Hgen, den deutschen Sinn Schleswig-Holsteins durch Absetzungen, Verhaftungen, Beschlagnahmen, Geld- und Freiheitsstrafen hinreichend gemaregelt zu haben, um die Verschmelzung Schleswigs mit Dne-mark vollziehen zu knnen. Ungeachtet eines ernsten Notenwechsels zwischen verschiedenen deutschen Regierungen und Dnemark nahm der dnische Reichstag am 13. Novbr. 1863 den Verfassungsentwurf fr Dnemark-Schleswig an. Friedrich Vii. von Dnemark er-krankte pltzlich und starb am 15. November, ohne jene Verfassung unterzeichnet zu haben; mit ihm erlosch der Mannesstamm der regierenden Linie. Der im Londoner Protokoll vom 8. Mai 1852 fr diesen Fall zum Nachfolger bestimmte Prinz Christian von Glcks-brg bestieg jetzt den Thron und unterschrieb die Verfassung. Sofort besetzten deutsche Bundestruppen Holstein, und ein preuisch-ster-reichisches Heer rckte am 1. Febr. 1864 der die Eider gegen das von einer dnischen Armee besetzte Dannewerk vor. Dem flucht-hnlichen Rckzge der Dnen aus dem Dannewerk nach der Dppel-stellnng (5.6. Febr.) folgte der Kampf im Sundewitt, den der glnzende Sturm der Preußen auf die Dppeler Schanzen am 18. April unter Prinz Friedrich Karl und die Schleifung Fridericias durch die sterreicher endeten. (Zachmann bei Rgen, Tegethoff bei Helgoland.) Die Londoner Konferenz, während der Waffenruhe vom 12. Mai bis zum 26. Zum, war erfolglos; der khne bergang der Preußen nach Alfen (29. Zum), der Zug der Preußen der den Limfjord nach Skagen, und die Bedrohung Fnens und Seelands bewogen jedoch Dnemark zum Wiener Frieden (30. Oktbr. 1864), in welchem es die drei deutschen Herzogtmer, Schleswig, Holstein und Lauenburg, an Preußen und sterreich abtrat. Schleswig wurde gem der bereinkunft in Gast ein (1865) vorlufig unter preuische, und Holstein unter sterreichische Verwaltung gestellt, Lauenburg gnzlich an Preußen abgetreten. Der deutsche Krieg. 186 6. Diese gemeinsame Verwaltung der beiden Herzogtmer gab bald Veranlassung zur Entzweiung zwischen Preußen und sterreich. Zhr verdanken wir brigens auch

20. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte - S. 154

1907 - Breslau : Hirt
154 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preu.-deutschen Geschichte. 103. Die Kriege Schleswig-Holsteins gegen Dnemark. Die Herzog-tmer Schleswig-Holstein waren durch Personalunion mit dem Knigreich Dnemark bereinigt Zu den Rechten der Herzogtmer gehrte es: 1. ba sie selbstndige Staaten waren, 2. ba sie eng miteinanber ber-burtbene Staaten sein sollten, 3. ba der Mannesstamm in ihnen herrsche. 1846 berffentlichte König Christian Viii. bort Dnemark den offenen Brief", worin er erklrte, ba in den Herzogtmern wie in Dnemark die weibliche Erbfolge gelten solle, um bei der Kinberlostgfeit seines Sohnes den Nachkommen seiner Schwester die Nachfolge in dem bnischen Gesamtstaat" zu sichern. Durch biesen offenen Brief wrbe die Linie Sonberburg-Augustenburg von der Thronfolge in den Herzogtmern ausgeschlossen. 1848 erlie König Friedrich Vii., Christians Viii. Sohn, eine Gesamtstaatsverfassung aller unter seinem Zepter bereinigten Lnber, woburch Schleswig dem Knigreich Dnemark ein der leibt wrbe. Gegen biefe Vergewaltigung erhoben sich die Bewohner der Herzogtmer; ans Deutschland strmten ihnen Freiwillige zu, der König Friedrich Wilhelm Iv. sandte ihnen Truppen zu Hilfe. Wrangel erfocht den Sieg bei Schleswig und brang bis nach Jtland bor. Da aber die Blockade der Ostseehfen durch die dnische Flotte den preuischen Handel schwer bedrckte, schlo Preußen mit Dnemark den Waffenstillstand von Malm, den die Nationalberfammlung zu Frankfurt genehmigte. 1849 fetzte die deutsche Zentralgewalt in Frankfurt einen Statthalter in den Herzogtmern ein. In der Bucht von Eckernfrde wurde das dnische Linienschiff Christian Viii." durch die Strandbatterien in Brand geschossen und die Fregatte Gefion" gentigt, die Flagge zu streichen. Die Fortschritte des schleswig-holsteinischen Heeres, in das biete preuische Offiziere eingetreten waren, lhmte die Rckficht auf englische und russische Drohungen. Die junge bom Frankfurter Parlament gegrndete Flotte bestand auf der Hhe von Helgoland ein erstes ruhmreiches Gefecht. Nach dem Frieden zwischen Preußen und Dnemark waren die Herzogtmer ans sich allein angewiesen. Sie fhrten den Krieg unglcklich, wurden aber erst durch das Einrcken eines Bundes-exekutionsheeres gezwungen, die Feindseligkeiten einzustellen. Im Februar 1852 wurde Holstein an Dnemark bergeben. Das Londoner Protokoll (1852), von den europischen Gromchten unterzeichnet, erklrte die Integritt der dnischen Gesamtmonarchie fr ein europisches Interesse und sprach die Nachfolge in allen ihren Teilen dem Prinzen Christian von Sonderburg-Glcksburg zu. Diese Lsung der Schleswig-Holsteinischen Frage mute das deutsche Nationalgefhl aufs tiefste besetzten; sie bewies, da an Stelle des Deutschen Bundes eine andere Verfassung treten mute, stark genug, die Ehre der deutschen Nation zu schtzen.