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1. Außereuropäische Erdteile - S. 174

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 174 — 2. Beide Halbinseln haben eine vielgestaltige Pflanzenwelt. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel finden wir vorzüglichen Wein; (Malaga, Jerez, Porto!) verschiedene Südfrüchte (Oliven, Mandeln, Feigen, Orangen) und Korkeichen. b. Auf Kleinasien erzengt man ebenfalls feurigen Wein und, Südfrüchte und außerdem noch Tabak, Baumwolle und Opium. 3. Beide Halbinseln haben eigenartige Tiere aufzuweisen. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel finden wir Merinoschafe Maultiere und ausgezeichnete Pferde. (Andalusien!) b. Kleinasien besitzt Tiere mit seidenartiger Beharung. (Angoraziege!) Vii. Geschichtliche Erinnerungen. 1. Jede der beiden Halbinseln hat eine große Vergangenheit. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel bestand einst das Mauren- reich mit seinen durch künstliche Bewässerung fruchtreichen Gefilden und feinen glänzenden Städten. (Granada und die Alhambra) — Sie gelangte weiter im Mittelalter zu hohem Glänze und großer Macht. Von ihr gingen ja die großen Entdeckungen aus. b. Auf Kleinasien stand einst das mächtige Troja, um das zehn Jahre lang gestritten wnrde. Hier bestand das mächtige Reich der Lydier, dessen König Krösus sich für den Glück- lichsten der Sterblichen hielt. Hier lagen weiter die blühenden griechischen Kolonien mit ihren volkreichen Städten. (Milet, Ephefus!) 2. Beide Halbinseln sind noch heute reich an Ruinen und Denk- mälern. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel finden wir noch heute die Reste der herrlichen Paläste (Alhambra!) und großartigen Kanalanlagen. b. Auf Kleinasien hat man die Ruinen von Troja sreige- legt. Außerdem finden sich noch an der Nord- und West- küste zahlreiche Spuren einstiger Herrlichkeit. 3. Beide Halbinseln sind vielfach ein Zankapfel zwischen den ver- schiedensten Völkern gewesen. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel haben Deutsche und Mauren Reiche gegründet und eine Zeit lang behauptet. b. Kleinasien. Um die Kolonien an der Westküste entbrannte de? Streit zwischen Persern und Griechen. — — Später kämpften die Römer um die Halbinsel. — Im Mittelalter stritten hier Türken und Kreuzfahrer.

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1. Außereuropäische Erdteile - S. 249

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 249 — Iii. Bodenform. 1. Beide Halbinseln haben im Innern ein von Randgebirgen eingerahmtes Tafelland mit i3den, steppenartigen Hochflächen. 2. Beide besitzen fruchtbare Küstenebenen. Iv. Bewässerung. 1. Bei beiden Halbinseln ist das Innere regenarm. (Randgebirge!) 2. Beide Halbinseln haben Flüsse, die für die Schiffahrt wenig Wert besitzen. V. Klima. Beide Halbinseln haben in der Hauptsache Kontinentalklima. (Randgebirge!) Vi. Produkte. 1. Beide Halbinseln sind reich an Bodenschätzen. a. Die Pyrenäenhalbinsel liefert Blei, Quecksilber und Silber. b. Kleiuasieu ist reich an Schmirgel, Blei, Kupfer, Stein- kohlen und Meerschaum. 2. Beide Halbinseln haben eine vielgestaltige Pflanzenwelt. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel finden wir vorzüglichen Wein (Malaga, Jerez, Porto!),- verschiedene Südfrüchte (Oliven, Mandeln, Feigen, Orangen!) und Korkeichen. b. Auf Kleinasien erzeugt man ebenfalls feurigen Wein und Südfrüchte und außerdem noch Tabak, Baumwolle und Opium. 3. Beide Halbinseln haben eigenartige Tiere aufzuweisen. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel finden wir Merinoschafe, Maultiere und ausgezeichnete Pferde. (Andalusien!) b. Kleinasien besitzt Tiere mit seidenartiger Behaarung. (Angoraziegen!) Vii. Geschichtliche Erinnerungen. 1. Jede der beiden Halbinseln hat eine große Vergangenheit. a. Auf der Pyreuäeuhalbiusel bestand einst das Mauren- reich mit seinen durch künstliche Bewässerung fruchtreichen Gefilden und seinen glänzenden Städten. (Granada und die Alhambra.) — Sie gelangte weiter im Mittelalter zu hohem Glänze und großer Macht. Von ihr gingen ja die großen Entdeckungen aus. b. Auf Kleinasien stand einst das feste Troja, um das zehn Jahre lang gestritten wurde. Hier bestand das mächtige Reich der Lydier, dessen König Krösus sich für den Glück- lichsten der Sterblichen hielt. Hier lagen weiter die blühenden griechischen Kolonien mit ihren volkreichen Städten. (Milet, Ephesus!) I

2. Außereuropäische Erdteile - S. 250

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 250 — 2. Beide Halbinseln sind noch heute reich an Ruinen und Denkmälern. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel finden wir noch heute die Reste der herrlichen Paläste (Alhambra!) und großartigen Kanalanlagen. b. Auf Kleiuasien hat man die Ruiueu von Troja freigelegt. Außerdem finden sich noch an der Nord- und Westküste zahlreiche Spuren einstiger Herrlichkeit. 3. Beide Halbinseln sind vielfach ein Zankapfel zwischen den verschiedensten Ländern gewesen. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel haben Deutsche und Mauren Reiche gegründet und eine Zeitlang behauptet. b. Um die Kolonien an der Westküste Kleinasiens entbrannte der Streit zwischen Persern und Griechen. — Später kämpften die Römer um die Halbinsel. — Im Mittelalter stritten hier Türken und Kreuzfahrer. f. 3icl: Wir vergleichen Asien und Enropa. Dies geschieht in bezug auf I. Größe. Asien ist fast fünfmal so groß wie Europa und hat ungefähr 2mal so viel Einwohner. Ii. Gestalt und Gliederung. Asien hat die Gestalt eines Vierecks, Europa die eines Dreiecks. Asien ist weniger reich gegliedert als Europa, doch laufen beide Erd- teile nach Süden zu in je drei Halbinseln aus. Iii. Bodengestaltung. 1. Asien und Europa siud hinsichtlich der Bodenform vielfach ähnlich. a. Beide Erdteile werden durch eiue von Westen nach Osten streichende Gebirgsachse in einen nördlichen und eiueu südlichen Teil geschieden. Diese Gebirgsachse wird in Europa durch die Alpeu und Karpaten, in Asien durch den Hindukusch und das Himalaja- gebirge gebildet. b. Beide Erdteile haben im Norden, Süden und Osten dieser Ge- birgsachse große Tiefländer. In Europa finden wir das Nordeuropäische Tiefland (Germanische und Französischetiefebene), die Sarmatische Tiefebene und die Potiefebene. In Asien be- merken wir das Sibirische Tiefland, das Chinesische Tiefland, das Tiefland von Hindostan und das Tiefland von Mesopotamien. c. Beide Erdteile haben in den Halbinseln isolierte Er- Hebungen, das sind solche, die mit der Hauptgebirgsmasse

3. Europa - S. 156

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 156 — von einander ab und begünstigt das Bestehen einzelner Staaten. (Natür- liche Grenzen!) 11. Geschichte. Wir finden: a. Jede der drei Halbinseln hat eine große Vergangen- heit. 1. Auf der Pyrenäenhalbinsel bestand einst das Maurenreich mit seinen durch künstliche Bewässerung sruchtreicheu Gefilden und seinen glän- zenden Städten. (Granada und die Alhambra!) — Sie gelangte weiter im Mittelalter zu hohem Glänze und großer Macht. Von ihr gingen ja die großen Entdeckungen ans. 2. Tie Apenninenhalbinsel mit der Stadt Rom war der Mittelpunkt des gewaltigen Römerreiches, welches vom Kaukasus bis zum atlantischen Ozean und von der Sahara bis zum Donaustrome reichte. 3. Zu der Balkanhalbinsel gehört das kleine Griechenland, wo Kunst und Wissenschaft (Beispiele nach S. 149) schon zu der Zeit in herr- lichster Weise blühten, als unser deutsches Vaterland noch von nnweg- samen Wäldern bedeckt war und nur den Ausenthalt reißender Tiere und halbwilder Menschen bildete. d. Jede der drei Halbinseln ist noch heute reich an Ruinen und Denkmälern, die an jene große Zeit erinnern. 1. Auf der Pyrenäenhalbinsel finden wir noch heute die Reste der herrlichen Paläste (Alhambra) und der großartigen Kanalanlagen. 2. Auf der Apenninenhalbinsel ragen noch jetzt die Ruinen groß- artiger Bauwerke (Kolosseum) empor. Dort bewahrt man noch heute herrliche Bildsäulen und kostbare Gedenktafeln auf. 3. In Griechenland schauen noch immer die Reste der Akropolis hernieder in die Ebene von Athen. Dort predigen noch immer herrliche Säulen, inschriftreiche Steine und zerfallene Göttertempel von der Pracht und Herrlichkeit, die einst hier herrschte. e. Jede dieser drei Halbinseln ist vielfach ein Zankapfel zwischen den verschiedensten Völkern gewesen. 1. Auf der Balkanhalbinsel haben Perser, Römer, Deutsche (Völker- Wanderung) und Türken festen Fuß zu fassen versucht. 2. Die Apenninenhalbinsel war zunächst lange den Stürmen der Völkerwanderung ausgesetzt (Hunnen, Gothen, Vandalen!). Dann ver- suchten Deutschlands Kaiser (Hohenstaufen!), sie sich unterthänig zu machen. 3. Auf der Pyrenäenhalbinsel haben Mauren und Deutsche (Gothen) Reiche gegründet und eine Zeit lang behauptet. b. 3icl: Wir vergleichen heute das Klima der Riviera mit dem der Hochebenen von Spanien und suchen die Ursachen der betrachteten Erscheinungen aus.

4. Die Länder Europas - S. 181

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 181 — (Königreich Italien.) In die Pyrenäen-Halbinsel teilen sich zwei Völker. (Spanier und Portugiesen.) Auf der Balkan-Halbinsel finden wir sogar eine ganze Anzahl Staaten. (Vergl. S. 168.) Woher mag es kommen, daß nicht auch auf der Balkan-Halbiusel die verschiedenen Volksstämme zu einem großen Staate verschmelzen? (Der gitterförmige Aufbau der Halbinsel ist daran schuld, er schließt die einzelnen Volks- stamme von einander ab und begünstigt das Bestehen einzelner Staaten. (Natürliche Grenzen!) 11. Geschichte. Wir finden: A. Jede der drei Halbinseln hat eine große Vergan- genheit. a. Auf der Pyrenäen-Halbinsel bestand einst das Maurenreich mit seinen durch künstliche Bewässerung fruchtreichen Gefilden und seinen glänzenden Städten. (Granada'und die Alhambra!) — Sie gelangte weiter im Mittelalter zu hohem Glänze und großer Macht. Von ihr gingen ja die großen Entdeckungen aus. d. Die Apenninen-Halbinsel mit der Stadt Rom war der Mittelpunkt des gewaltigen Römerreichs, welches vom Kaukasus bis zum Atlantischen Ozean und von der Sahara bis zum Donaustrome reichte. c. Zu der Balkan-Halbinsel gehört das kleine Griechenland, wo Kunst und Wissenschaft (Beispiele nach S. 174) schon zu der Zeit in herrlichster Weise blühten, als unser deutsches Vaterland noch von nn- wegsamen Wäldern bedeckt war und nur den Aufenthalt reißender Tiere und halbwilder Menschen bildete. B. Jede der drei Halbinseln ist noch heute reich an Ruinen und Denkmälern, die an jene große Zeit erinnern. a. Auf der Pyrenäen-Halbinsel finden wir noch heute die Reste der herrlichen Paläste (Alhambra) und der großartigen Kanalanlagen. b. Auf der Apenninen-Halbinsel ragen noch jetzt die Ruinen groß- artiger Bauwerke (Kolosseum) empor. Dort bewahrt man noch heute herrliche Bildsäulen und kostbare Gedenktafeln auf. c. In Griechenland schauen noch immer die Reste der Akropolis hernieder in die Ebene von Athen. Dort predigen noch immer Herr- liche Säulen, inschriftreiche Steine und zerfallene. Göttertempel von der Pracht und Herrlichkeit, die einst hier herrschte. 0. Jede dieser drei Halbinseln ist vielfach ein Zankapfel zwischen den verschiedensten Völkern gewesen. a. Auf der Balkan-Halbinsel haben Perser, Römer, Deutsche (Völker- Wanderung) und Türken festen Fuß zu fassen versucht. b. Die Apenninen-Halbinsel war zunächst lange den Stürmen der Völkerwanderung ausgesetzt. (Hunnen, Goten, Vandalen!) Dann ver- suchten Deutschlands Kaiser (Hohenstaufen!) sie sich untertänig zu machen. c. Auf der Pyrenäen-Halbinsel haben Mauren und Deutsche (Goten) Reiche gegründet und eine Zeit lang behauptet.

5. Außereuropäische Erdteile - S. 173

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 173 — 5. Produkte. (Datteln, Weihrauch, Myrrhe, Balsam, arabischer Gummi.) 6. Bewohner. (Nomaden und seßhafte Bewohner — englische Besitzung.) 7. Ortschaften. (Mekka, Medina, Aden.) 8. Geschichtliche Erinnerungen. B. Vergleich. a. Ziel: Wir vergleichen heute Kleinasien und die Pyrenäen- Halbinsel. Wir thun dies in Bezug auf I. Lage. 1. Beide liegen auf der östlichen Halbkugel und zwar nördlich vom Äquator. 2. Beide liegen dort, wo zwei wichtige Meere sich berühren. (Straße von Gibraltar — Straße von Konstantinopel.) 3. Kleinasien hilft die Ostgrenze, die Pyrenäenhalbinsel die West- grenze des Mittelmeeres mit bilden. Ii. Begrenzung. 1. Beide sind von zwei Meeren bespült, Kleinasien vom Mittel- meer und vom schwarzen Meer, die Pyrenäenhalbinsel vom atlantischen Ozean und vom Mittelmeer. 2. Beide hängen im Osten mit dem Rumpfe des Erdteiles zu- sammeu, zu dem sie gehören. Iii. Bodenform. 1. Beide Halbinseln haben im Innern ein von Randgebirgen einge- rahmtes Tafelland mit öden, steppenartigen Hochflächen. 2. Beide besitzen fruchtbare Küstenebenen. Iv. Bewässerung. 1. Bei beiden Halbinseln ist das Innere regenarm. (Randgebirge!) 2. Beide Halbinseln haben Flüsse, die für die Schiffahrt wenig Wert besitzen. V. Klima. Beide Halbinseln haben in der Hauptsache Kontinentalklima. (Rand- gebirge!) Vi. Produkte. 1. Beide Halbinseln sind reich an Bodenschätzen/ a. Die Pyrenäenhalbinsel liefert Blei, Quecksilber u. Silber, d. Kleinasien ist reich an Schmirgel, Blei, Kupfer, Stein- kohlen und Meerschaum.

6. Leitfaden der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 134

1908 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
134 Kultur der Pyrenäenhalbinsel. Nordspanien. § 40. Durch die Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Indien zu Ende des 15. Jahrhunderts wurden Spanien und Portugal vorübergehend mächtige Staaten, Spanien geradezu der erste der Welt. Allein die Ver- treibung der Mauren, Mißwirtschaft in den Kolonien und den Mutter- ländern und langwierige Kriege brachten beide Staaten so herunter, daß sie heute nur noch als Staaten zweiten Ranges gelten können, in denen die Volksbildung ebenso tief steht wie das wirtschaftliche Leben. Wein, Südfrüchte, Olivenöl, Kork gelangen zur Ausfuhr; an den Küsten ist der Handel und Fischfang von Bedeutung, da und dort auch der einst so blühende Bergbau auf Kupfer, Quecksilber, Eisen, Blei. Die Industrie ist nur wenig entwickelt. — Die Bewohner sind ausschließlich katholisch. Spanien hat 500 900 km2 und I8v4 Mill. Einw. (Dichte — 37), Portugal 90000 km2 und 5 Mill. Einw. (Dichte — 56). Die ganze Halbinsel mit rund 590000 km2 und etwas über 23 Mill. Einw. hat also kanm 2/e der Einwohnerzahl des Deutschen Reichs, obschou sie größer ist. Aas Königreich Spanien zerfällt in 49 Provinzen, die sich ans die 14 alten „Königreiche" verteilen. 1. Der südöstliche Teil des steppeureichen Tafellandes (ilcuktt|tilicn) enthält nur schlechte Ackerfelder und öde Weiden mit spärlichem Futter für die Schafe. Die Hauptstadt Madrid, 640 in ü. d. M., also die am höchsten gelegene Residenz in Europa, ward erst seit Philipp Ii. der be- ständige Königssitz. Am Tajo finden wir *Toledo, die frühere Haupt- stadt Spaniens, durch ihre Klingen berühmt. 2. ^Aükaftilien, im No., reicht bis an den vizcayischen Meerbusen, wo ^Santander [St Andreas], der Hafen für Kastilien, liegt. Die Städte **Balladohd und ^Burgos haben ihren Glanz verloren. 3. In dem nordwestlichen Ltön finden wir die Universitätsstadt ^Salamanca. 4. Estrtmadnra, im Sw., ist das Winterquartier der wandernden Merinoschafe; hier die Festung ^Badajoz [—choß]. 5. In Galiciell) dem nordwestlichen Vorsprung der Halbinsel, liegen der Handelshafen *8« C0ruüa und der Kriegshafen ^Ferrol an der selben Bai, sowie der Wallfahrtsort Santiago. 6. Ä.sturien, die nördliche Abdachung des Kantabrischen Gebirgs mit der Hauptstadt *Oviedo, ist der Ausgangspunkt zur Vertreibung der Mauren geworden. 7. In den drei liaskischcn provilyrn haben die tüchtigen Bewohner dieses Gebirgslandes, die Basken, ihre iberische Sprache seit 2000 Jahren erhalten. **Bübäo ist ein lebhafter Seehandelsplatz. 8. Navarra, mit der befestigten Hauptstadt ^Pamplona, reicht von den Westpyrenäen bis zum Ebro.

7. Geschichte und Geographie - S. 232

1886 - Hamburg : Meißner
— 232 — Rinde der Korkeiche (zu Flaschenkorken). — Die wichtigste Kolonie der Portugiesen ist die Insel Madeira. 2. Das Königreich Spanien ist säst so groß als das deutsche Reich, aber weniger bevölkert. — Die Nordküste hat kleine Städte, aber eine fleißige kräftige Bevölkerung. — In Castilien lebt der echte Spanier, stolz, ritterlich und genügsam, ein leidenschaftlicher Freund der Stiergefechte. Madrid ist die Hauptstadt (so groß als Hamburg), liegt am Manzanares, einem Zufluß des Tajo. Neucastilien enthält säst nur schlecht beackerte Weizen- und Gerstenfelder und öde Heiden mit spärlichem Futter für die Merinoschafe; dennoch meint der stolze Castilier, Spanien sei das erste Reich der Welt. — Andalusien, zu beiden Seiten des Guadalquivir, ist das schöne Land des frohsinnigen Südländers. Hier dichte Bevölkerung und fruchtbare Gefilde. Am Guadalquivir liegen Cordoba, einst glanzvolle Residenz des machtvollen arabischen Kalifen von Spanien (damals 1 Million Einwohner) und Sevilla (ßewillja), von wo aus kleinere Seeschiffe den Strom befahren können. An der Küste südlich der Mündung des Guadalquivir liegt der befestigte Hafenplatz Cadiz (Kadis), („Silberflotte"). In Hoch-Andalusien, am Fuße der Sierra Nevada, liegt Granada, die alte Maurmstadt. Malaga ist Hauptausfuhrort für Wein und Südfrüchte, welche an der Südküste gedeihen. Festung Gibraltar ist englisch. An der Küste des Mittelmeeres liegen ferner noch die Handelsstädte Valencia und Barcelona (Baumwollweberei). Die Gegend von Valencia ist sehr fruchtbar, man erntet zweimal im Jahre. (Reis und Weizen). Östlich von Valencia liegen 2 Inselgruppen, welche jetzt den gemeinsamen Namen Balearen führen. Handelsprodukte Spaniens sind'wein (Malaga- und Xerez- (Chberes) oder Sherry), Südfrüchte, Öl, Metalle, namentlich Blei und Quecksilber. — Die wichtigsten Kolonien find die canarischen Inseln, ferner Cuba und Puerto-Rico, die Philippinen und Karolinen. * 2. Tie Apeninnen-Halbinsel. a) Lage und Größe. Italien, die mittlere der 3 südlichen Halbinseln, ist an 3 Seiten vom Meer begrenzt, an der vierten durch die Alpen von Europa getrennt. Es ist nur halb so groß als die Pyrenäenhalbinsel. b) Gebirge und Flüsse. — Italien enthält den Südabhang des Hochgebirges der Alpen, die Ebene des Po und in der eigentlichen Halbinsel das Mittelgebirge der Apenninen. In den nach Süden gerichteten Thälern der Alpen liegen schöne Seeen, aus denen Nebenflüsse des Po hervorfließen: der Lago maggiore (Lago madschöre), durchflossen vom Ticino (Titfchlno), der Corner-

8. Teil 1 - S. 115

1897 - Leipzig : Wagner & Debes
Die Pyrenäenhalbinsel. 115 3. Das Klima des Hochlandes ist wie überall unter ähnlichen Verhältnissen starken Wärmeschwankungen ausgesetzt. Dazu kommt wegen der Randgebirge, welche die Seewinde fernhalten, ausge- sprochene Regenarmut und Trockenheit. Weite Räume sind daher steppenartig öde, und die Grasflächen (Espartogras) können nur als Schafweide Merinoschafe) nutzbar gemacht werden. Die Küsten- regioueu sind dagegen reich gesegnet und wie in Sieilien um so sruchtbarer, je entwickelter die künstliche Bewässerung ist. In Anda- lnsien und an der Süd- und Südostküste erinnert die Vegetation an das nahe Nordafrika. Weinrebe, Orangenbaum, Korkeiche, Dattelpalme, Zuckerrohr, Baumwollstrauch, auch Kaktus und Agaven schmücken hier das Landschaftsbild und reifen ihre Früchte. Die cantabrische Küstenregion hat vorwiegend mitteleuropäischen Laub- Wald, Wiese und Getreideland. 4. Die Urbewohner waren die Iberer. An der Süd- und Ostküste entstanden aber früh phönizische, karthagische und griechische Kolonien. Die Römer eroberten die Halbinsel, deren Sprache nun der lateinischen wich, welche mit der Zeit in die spanische und portugiesische überging. Die Basken allein, welche rings um den innersten Winkel des Golfs von Biseaya wohnen, haben die alte Sprache bewahrt. Während der Völkerwandernng kamen die deutschen Stämme der Sueven und Westgoten. Letztere errichteten ein mächtiges Reich, das aber von den mohammedanischen Arabern und Mauren 711 zerstört wurde. Aus den unscheinbaren Resten des christlichen Westgotenreiches, die sich im eantabrischen Gebirge erhielten, entstanden langsam größere Staaten — Portugal und Spanien —, aber erst 1492 gelang es, die Macht des blühenden Araberreiches endgiltig zu brechen. Die heutige Bevölkerung der Halb- iusel ist hiernach aus einer sehr vielfältigen Mischung hervorgegangen. Durch die Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Indien zu Ende des 15. Jahrhunderts wurden Spanien und Portugal vorübergehend überaus mächtige Staaten, Spanien geradezu der erste der Welt. Allein die Vertreibung der Mauren und Juden, Mißwirtschaft in den Kolonien, schlechte Verwaltung der Mutter- länder, ununterbrochene Kriege brachten beide Staaten so herunter, daß sie heute nur noch als Staaten zweiten Ranges in Europa gelten können, in denen die Volksbildung ebenso tief steht wie das gesamte wirtschaftliche Leben. Wein, Südfrüchte, Olivenöl, Kork gelangen zur Ausfuhr, an den Küsten ist der Handel und Fischfang von Bedeutung, da und dort auch der einst so blühende Bergbau auf Kupfer, Quecksilber, Eisen, Blei; doch gehören die Bergwerke meistens Ausländern. Die Industrie ist nur in beschränkten Gebieten etwas höher entwickelt. — Die Bewohner sind ausschließlich katholisch. Spanien hat 497000^mnnd 18 Mill.einw.; Dichte=36 ____Portugal „ 89000 „ „ 4,7 „ „ ;$tchte=53 Die ganze Halbinsel mit 586000qkm und 22,7 Millionen Einwohnern 8*

9. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 53

1907 - Leipzig : Dürr
Die Pyrenäenhalbinsel. 53 (indem durch Stauwerke das Flußwasser aufgehalten und dann durch Röhren über die Stufen und Ebenen verteilt wird, besonders an den östlichen Rändern) wird ein sehr ertragreicher Boden geschaffen, der bei der das ganze Jahr anhaltenden Wärme hintereinander drei bis vier Ermen liefert, Reis, Weizen, Gemüse. Dazwischen werden Orangen, Zitronen, Mandeln, Feigen, Oliven, sehr viel Wein, ganze Wälder von immergrünen Stein- und Korkeichen zur Schweinemast und zur Gewinnung des Korkes, auf den Bergen Wälder der Edelkastanie angebaut. Dazu fehlen auch Tabak und Maulbeerbäume für die Seidenzucht nicht. Bei Elche (eltfche) reifen in einem Haine sogar die Datteln. In Andalusien werden ferner Zuckerrohr, Baumwolle und Bananen geerntet. Auch finden sich hier saftige Wiesen für Pferde, Rinder, Esel und Maultiere. In der Mitte der Ostküste liegt inmitten herrlicher Gärten Valencia (200000 Ein- wohner) mit Seiden- und Wollindustrie, Ausfuhr von Südfrüchten und Wein. Auf den davorliegenden Inseln mit Schaf- und Ziegenzucht, Anbau von Südfrüchten, Baumwolle und Zuckerrohr handelt die Mittelstadt Palma mit den Produkten des Landes. Murcia ist eine Großstadt mit Seiden- und Baumwollenindustrie, Espartoflechterei. Der bedeutendste Hafen an der Südküste ist die Großstadt Malaga, die Wein, Rosinen, Öl und Südfrüchte ausführt, Rohrzucker, Eisen- und Lederwaren herstellt. Nord- östlich davon erhebt sich in einer fruchtbaren Talebene der Sierra Nevada die große Mittelstadt Granada mit den Resten des alten maurischen Königsschlosses der Alhambra und mit Anbau von Wein, Südfrüchten, Seidenindustrie. Der Hauptort der Andalusischeu Ebene ist die Großstadt Sevilla (ßewüja), bis wohin die Seeschiffe gelangen können, die Kork, Südfrüchte, Getreide ausführen. Außerdem treibt die Stadt Seiden-, Baumwollen- und Tabakindustrie. Nach der südlichen Halbinsel zu liegen die Mittelstädte Ierez (chereß), mit Sherri- (scherri) Wein, Cadiz (Adis) mit Aussuhr von Wein, Salz und Fischen. — Auf der Südspitze liegt das englische (5 qkm große) Gebiet mit der englischen Seefestung Gibraltar. So zeigt sich auch hinsichtlich des Anbaues und der Siedlungen, daß die Ränder vor dem Innern bevorzugt sind. Der Außenhandel ist nicht be- deutend; Deutschland steht dabei an vierter Stelle. Ausgeführt werden besonders Erze, Olivenöl, Südfrüchte, Wein und Kork, eingeführt Rohstoffe und Fabrikate. — So ist die Pyrenäenhalbinsel hinsichtlich der Natur und der Kultur ein ödes Tafelland mit bevorzugten Rändern.

10. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 11

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 11 — zudem reich an Bodenschätzen, wie Steinkohlen (diese werden auch in Konstantinopel als Brennmaterial benutzt), Erze (Eisen, Blei, Gold u. a.), Salz, Schmirgel und Meerschaum. [Der Schmirgel ist ein edler Tonstein. Er findet in gepulvertem Zustande Verwendung in den Edelsteinschleifereien (Amsterdam). Der Meerschaum wiederum wird wie der Ton aus der Erde gegraben. Er bildet zunächst eine zähe, teigartige, gelbliche Masse, erhärtet aber schnell an der Luft und läßt sich dann schneiden und drechseln. Er wird zur Herstellung von Pfeifenköpfen und Zigarrenspitzen verwendet — Meerschaumindustrie in Ruhlas. Kleinasien ist reich an geschichtlichen Erinnerungen mannig- facher Art. An die einstige kulturelle Blütezeit erinnern uns z. B. die Ruinen des alten Troja, nicht weit von der Straße der Dar- danellen. (Die wichtigsten geschichtlichen Ereignisse von den Schülern geben lassen!) Der deutsche Altertumsforscher Schliemann scheint die Stätte gefunden zu haben, wo einst die Burg der Homerischen Stadt (Priamus) sich erhoben hat. Durch die von ihm in den Jahren 1870—1882 auf seine eigenen Kosten geleiteten Ausgrabungen sind u. a. wertvolle altertümliche Gefäße (Becher, Schalen, Krüge, Vasen) und Schmuckgegenstände (Diademe, Ketten, Armbänder, Ringe u. a. m.) aus Gold, Silber, Kupfer, Bronze und Stein zutage ge- fördert worden, welche der genannte Forscher hochherzigerweise dem Museum für Völkerkunde in Berlin überwiesen hat. — Süd- wärts lagen Pergamon (heute Bergama), berühmt durch die Erfindung des Pergamentpapiers, und Ephesus (Wirksamkeit des Paulus), einst Mittelpunkt des Handels in Westafien, und zahlreiche andere griechische Pflanzstädte (das reiche Milet). Im südöstlichen Kleinasien erhob sich etwa auf der Grenze von Taurus und Antitaurus die Geburtsstätte des Apostels Paulus, Tarsus, wo er einst in der Stille und am Webstuhle den Geheimnissen Gottes nachhing. Der heute an dieser Stelle sich erhebende Ort (Tersus, etwa 10 000 Einw.) entnimmt dem fruchtbaren Tale des Kydnos Getreide, Südfrüchte, Baumwolle u. a. Erzeugnisse. [Sardes, einst die Hauptstadt des alten Lydien, erinnert an Krösus (Ruinen).^ Heute ist Kleinasien in den Händen der Türken. Die Türken- Herrschaft ist dem Lande freilich nicht zum Segen geworden. Sie hat vielmehr allüberall einen traurigen Rückgang in der Kultur zur Folge gehabt. In den Küstengebieten, die natürlich am dichtesten besiedelt sind, ist die Bevölkerung stark mit Griechen durchsetzt, welche vornehmlich Handel und Gewerbe treiben. Sonst sind unter den Bewohnern Kleinasiens noch Armenier, Türkmenen und Araber vertreten. Am meisten findet sich die griechische Bevölkerung an der West- und Südküste. Inmitten der Westküste liegt Smyrna (220 000 Einw.), im Altertum die „Krone Joniens", heute die erste

11. Lehrproben zur Länderkunde von Europa - S. 107

1908 - Leipzig [u.a.] : Teubner
®b man auf der Halbinsel nicht mehr Wein produzieren könnte. 107 Hilfe, wenn diese die Erde spalten, die Häuser stürzen, die mächtigen Mauern und Pfeiler der Kathedralen auseinanderbeugen, wenn sie die Menschen mitten im Schlummer, bei der Hrbeit auf dem Felde, beim Gebet in der Kirche im Nu begraben, ist ja doch eine eitle, ewig vergebliche! wozu also die Ursachen solcher verderben untersuchen, wenn ihre Wirkungen nach wie vor dieselben bleiben? Die Vernunft scheut vor dem Unbegreiflichen und Schrecklichen der Natur, und die Phantasie wird davon in allen Aber- glauben gejagt." wo aber Müßiggang, Unwissenheit und Aberglaube ein Volk beherrschen, da ist der Niedergang unausbleiblich. Freilich hat das Land auch andere Zeiten gesehen: unter den Mauren! Sch.: wir hörten schon, daß es damals dreimal so viel Volk hatte. — Fast alle die großen Bewässerungsanlagen entstammen jener Zeit! Sch.: Da haben also die Eroberer seitdem nichts mehr getan. — was war damals Toledo! Zweihunderttausend Menschen hausten damals in seinen Mauern, heute kaum zwanzigtausend, es ist „eine entthronte Königin". Einst hatte es „drei Kronen getragen, die römische, die gotische und die maurische". Nicht minder gefeiert war Eordova, einst eine Millionenstadt, auf die „die Augen der ganzen damaligen kaufmännischen und gelehrten Welt jahrhundertelang gerichtet waren". Vasselbe Schicksal teilen Sevilla und Granada, dessen einst so mächtige Burg, die Alhambra, die 60 000 Mann Besatzung gefaßt hat, heute noch in ihren Ruinen die alte Herrlichkeit maurischer Bauweise — ich brauche euch ja nur an die „Klause" zu erinnern — zeigt, während einem die Stadt erscheint wie „zahllose Grabsteine". Bei solchem Anblick muß man doch fragen, was die Christen als Herren der Halbinsel denn eigentlich getan haben! Und derselbe Kenner des Landes ruft aus: „Ihre Größe bestand darin, daß sie mit Gott, für König und Vaterland, und für die heilige Jungfrau noch im besondern, die ungläubigen Kraber in hundert Schlachten besiegten, die wilden in Amerika überfielen, auf dem eroberten Boden in zwei Welten stolze Kirchen bauten, sie mit unsäglicher Pracht ausschmückten, und dann genug für die Welt getan zu haben meinten. Sie haben nun das vollsaftige Leben der Besiegten aufgezehrt und ausgesogen, und seitdem sie damit fertig sind, hoffen sie träge auf ein Wunder des Himmels, um wieder eine große Nolle in der Welt spielen zu können." Zum Unglück für sie fiel in die Zeit, wo die Mauren besiegt worden waren, die Entdeckung Amerikas. Alles hastete nach Gold, und das Goldfieber hinderte sie, auf dem eroberten Boden heimisch zu werden, heimisch wird man aber nur, wo man der Scholle seine Arbeitskraft zuwendet. Großgrundbesitz und priesterschaft halten das Volk mit allen Mitteln in diesem Zustand des Müßiggangs, der Unwissenheit, des Aberglaubens fest, stärken, wo sie können, den haß gegen alles Fremde, damit den Stolz, der der Jugend verbietet, ins Ausland zu reisen und dort zu lernen. Sie haben deshalb auch kein Interesse am Verkehr, und noch weniger fällt es ihnen ein, ihr Kapital herzugeben zur Gründung von Fabriken. Nicht einmal für die zeit-

12. Realienbuch - S. 70

1907 - Danzig : Axt
Die Bewohner gehören im N. zur kaukasischen Rasse. Die meisten Afrikaner sind Neger. Außerdem gibt es Koffern, Buschmänner, Hottentotten, Berber, Mauren und Kopten. r 20. Länder Afrikas. Ägypten wird vom Nil durchflossen, welcher das Land durch regelmäßige Überschwemmungen befruchtet. Wir finden an Altertümern: die Pyramiden, Obelisken, die Ruinen von Theben und Memphis und die Mumien. Stamo: Kairo [fitro], Hauptstadt am Nil. Alexandrien. Sutzs am Sueskanal; letzterer führt von Port Sa,d am Mittelmeer bis Sues am roten Meer. östlicher Sndln und Nubien mit der Handelsstadt Omdurman. Habesch oder' Abessinien mit den Hauptstädten Ad na und Debra Tabor. Die Berberei ist von Mauren und Kabylen bewohnt. Da früher zahl- reiche Seeräuber das Mittelmeer durchschwärmten und viele Handelsschiffe beraubten, so wurden die Länder der Berberei mit dem Namen „Raubstaaten" bezeichnet. Heute ist ihnen das Räuberhandwerk gelegt. An der Nordküste liegt der Atlas, welcher hohe Felsen hat, doch arm an Wald ist. Hier haust der Löwe und Panther; an Südfrüchten, Wein, Zuckerrohr und Baumwolle mangelt es nicht. Edelsteine und Erz werden vielfach gefunden. — Staaten:

13. Teil 2 - S. 13

1911 - Leipzig : Freytag
13 die Korkeiche vertreten, besonders in den feuchten Höhenlagen. Da aber von dem ganzen Lande nur 33% produktiv sind, reicht das Erträgnis an Getreide für die Bewohner nicht aus. Junter den Nutzpflanzen hat die größte Wichtigkeit der Wein, daneben das von den Früchten des Ölbaumes gewonnene öl. Im S. pflanzt man auch Baumwolle, Zuckerrüben und Bananen; sogar ein Dattelpalmenwald von etwa 100 000 Bäumen findet sich vor. Reich ist das Land an Agrumen (Apfelsinen, Zitronen, Limonen), an Granaten, Feigen und anderen Südfrüchten. Wild wächst die Myrte und der Lorbeer. Außerdem werden Melonen, Mandeln, Feigen, Johannesbrot und Erdnüsse gezogen. Im Trockengebiete sind Zwiebeln das Haupterzeugnis. Bei dem geringen Pflanzenertrage ist auch die Tierwelt nicht reich ent- wickelt. Auf den Pytenäen kommen, wie in den Alpen, Bären und Gemsen vor. Gezüchtet wird im Trockengebiet vor allem das Merinoschaf (î), in der Gegend des Guadalquivir das Pferd, eine arabische Kreuzung, und im N. das Rind. Die in Andalusien gezüchteten Stiere verwendet man häufig zu Stierkämpfen. Als Zug- und Reittier ist das Maultier überall verbreitet. Im Mittelmeergebiete befaßt man sich auch mit der Zucht der Seidenraupe. Der S. hat einige afri- kanische Tiere, das Ichneumon, das Chamäleon und auf dem äußersten Felsen von Gibraltar auch die einzigen in Europa vorkommenden Affen, (denlnuus ecaudatus). Das Kamel ist ebenfalls mit Erfolg eingeführt worden. 7. Bevölkerung. Von den ursprünglichen Bewohnern der Halbinsel, den Iberern, hat sich der Stamm der Basken in den abgeschlossenen Gegenden westlich der Pyrenäen bis in die Neuzeit mit seinen eigentümlichen Sitten und seiner alten Sprache erhalten. Die übrigen Bewohner sind ein Mischvolk. Zuerst kamen die Phönizier in das Land, um Erze zu suchen; darauf die Karthagerund die Römer. Die letzteren haben dadurch, daß sie die Bergwerke ausnutzten und Kolonien und Straßen anlegten, den größten Einfluß in alter Zeit gehabt und das Volk in seiner Gesamtheit romanisiert. Namen wie Saragossa (ó) = Caesar Augusta oder Leon (ô) = Legion erinnern heute noch an ihren Einfluß. Weniger dauerhaft war die Einwirkung der während der Völkerwanderung durchziehen- den wilden, deutschen Stäm- me, der Westgoten und der Vandalen. Den Namen der Vandalen trägt heute noch die ..Provinz Andalusien. Seit 711 brachen moham- medanische Araber (Mauren) von Afrika her- über in das Land ein. Gibraltar erinnert an den Namen ihres Führers (Dschebl Ai Tarek, d. i. Felsen des Tarek) und die Flußnamen sind teilweise mit dem arabischen Aus- druck Wadi für Flußtal zu- sammengesetzt. Die Mauren Fig. 2. Löwenhof in der Alhambra von Granada. (Nach einer Photographie.)

14. Europa (ohne Deutschland), Die fremden Erdteile - S. 8

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§8 Pyrenäen-Halbinsel. 8 Abb. 2, § 7. Im Innern der Alhambra; rechts Blick in den Löwenhof. In: Süden: Granada , in reichbewässertem kleinen Hochtale hart am Nordfuße der Sierra Nevada, mit prächtigen Bauten aus der Maurenzeit (Alhambra, Abb. § 7). Mälaga G, Wein-, Südfruchte-, Korkrindeausfuhr. Gibraltar A, der Schlüssel zum Mittelmeere, eine starke Felsenfestung, ist englisch (Abb. 3, § 7). In Andalusien Cadiz (kadiß) Hauptkriegshafen. In der Nähe Jerez (chsreß) de la Frontera D (Wein, engl. Sherry genannt, Schlacht 711). Sevilla (ßewilja) G, am Guadalquivir (letzte Silbe betonen!), hat herrliche alte Paläste. Kork, Zigaretten, Südfrüchte. Stromaufwärts Cürdobad, die ehemals glanzvolle Hauptstadt der Mauren. Die Republik Portugal. Tie Republik Portugal, der Westabstieg der Kastilischen Hochfläche, um- faßt vorwiegend hügelige Landschaften und Küstentiefland. Fast überall reiche Niederschläge (Erklärung? Seeklima!), aber Anbau des Bodens vernachlässigt; daher Getreideeinfuhr wie in Spanien. Städte: Am Mündungsbecken des Tajo die herrlich gelegene Hst.lissabons, 1755 durch Erdbeben zerstört. Porto G, an der Dneromündnng, hat Portwein-Ausfuhr. Ii. Das Volk und seine wirtschaftlichen Leistungen. 1. Spanier und Portugiesen gehören zu den Romanen. Sie sind Nachkommen der alten § 8 Iberer und eingewanderter Phönizier, Römer, Goten und Araber (Mauren). Stolz, leiden- 0

15. Erdkundliches Schülerheft - S. 69

1909 - Leipzig : List & von Bressensdorf
69 Die europäischen Staaten.__§ 55. Spanien (500 Taus, qkm, 19 Mill. Einw.) und Portugal (90 Taus, qkm, 6 Mm. Einw.) (Pyrenäen-Halbinsel. — Band Europa § 15—40.) 1. Benenne die Eintragungen in Skizze 67: 12 Städte 5 Flüsse § 55 (sprich Guadalkiwir; letzte Silbe betonen), 2 Gebirge, 1 Straße, 1 Inselgruppe! Schreibe die Namen orthographisch richtig nieder! Die Skizze nach der Vorlage wiederholt zeichnen; auch aus dem Gedächtnis? 2. Wirtschaftliches über Spanien. Die Halbinsel ist heute die „tote Ecke Europas" (aber früher? Kolumbus! Karl V.!). — a) Die Landwirtschaft liegt im argen, leidet auch unter dem Regenmangel; Spaniens Getreideerzeugung nur Vs der deutschen; deshalb trotz der geringen Be- völkerung Getreideeinfuhr. Großes Elend der fleißigen Pächter. Von paradiesischer Fruchtbarkeit sind die Berieselungsgebiete des Südens und Ostens, zum Teil schon von den Mauren angelegt, Vegas oder Husrtas genannt (d. i. Gärten); be- rühmt die Vegas von Granada und von Valencia. Die im Winter eisig kalte Hochfläche ist zum Teil Steppe (Schafzucht! [Merinos]). Bedeutend ist der Weinbau (Wein zweiter Ausfuhrgegenstand) und die Zucht des Ölbaums, der Südfrüchte und der Korkeiche. Der Waldbestand ist gering. — 7mal so- viel Schafe und Ziegen als Rinder; in der Sierra Nevada gibt es Bauern, die bis zu 5000 Ziegen besitzen: Zucht von Kampfstieren! 3 bis 4mal soviel Maultiere und Esel als Pferde. Mb. 67. Pyrenäen-Halbinsel. 1:24« b) Bergbau. Au mineralischen Schätzen ist Spanien wohl das reichste Land Europas, aber die Ausbeutung ist noch rückständig und wird meist mit fremdem Kapital betrieben; Eisenerze bilden den ersten Ausfuhrgegenstand; am Nord- rand hat auch Krupp Eisengruben. Für Blei und Quecksilber (Almadßn südlich vom Guadiana) ist Spanien das erste, für Kupfer das zweite Land Europas, c) Industrie unentwickelt, nur in Barcelona (überhaupt in Katalonien) bedeutende Baumwollspinnereien. 6) Der Handel, früher der erste der Welt, steht heute in Europa an 10. Stelle, noch hinter dem der Schweiz. Hauptgegenstände der Ausfuhr: Eisenerze, andere Erze, Südfrüchte, Wein und Weintrauben, Kork, Wolle. Haupteinfuhr: Baumwolle, Kohlen, Holz. Spanien steht für den deutschen Handel erst an 19. Stelle, wir für den spanischen an 4. Stelle (England, Frankreich, Verein. Staaten, Deutschland). Beantworte aus Abb. 83 (auf der Innenseite des hinteren Deckels) folgende Fragen: Was beko m men wir aus Spanien, was Spanien von uns?— Portugals Aussuhr: Wein, Tiere, Kork. Italien (Apennineu-Halbinsel). 290 Taus, qkm, 34 Mill. Einw. (Band Europa § 41—84 ) 1. Benenne die Eintragungen in Skizze 68: 17 Städte^, 3 Flüsse, das § 56 Gebirge, 2 Vulkane, 4 Meeresteile, 1 Golf, 1 Straße, 4jnfeln! Schreibe alle Namen 1) Darunter die Hst. Madrid auf der rauhen, reizlosen Hochfläche („9 Monate Hölle und 3 Monate Winter"); Toledo, die alte Hst. Kastiliens (berühmte Klingen); Barcelona, erste Industriestadt (Baumwollwaren) und erste Handelsstadt Spaniens; Malaga, Weinausfuhr- Hafen; Granada, inmitten von Fruchtgärten, einst die glänzende Hst. der arabischen Kalifen (die Alhambra): Sevilla (szewlllja) mit herrlichen Palästen; Cadiz, Hauptkriegshafen; das englische Gibraltar, der Schlüssel zum Mittelmeer. Lissabon, 1755 durch Erdbeben zerstört; Porto, Weinausfuhrhafen. 2) Darunter die Hst. Rom, die „ewige Stadt", einst Hst. des Römerreichs, dann der ganzen Christenheit, Sitz des Papstes (Vatikan mit Kunstsammlungen- Peterskirche, altrömische Ruinen,

16. Erdkundliches Schülerheft - S. 69

1909 - Leipzig : List & von Bressensdorf
69 Die europäischen Staaten. 8 55. Spanien (500 Taus, qkm, 19 Milt. Einw.) und Portugal (90 Taus, qkm, 6 Milt. Einw.) (Pyrenäen-Halbinsel. — Band Europa § 15—40.) 1. Benenne die Eintragungen in Skizze 67: 12 Städte Z 5 Flüsse 8 55 (sprich Guadalkiwir; letzte Silbe betonen), 2 Gebirge, 1 Straße, 1 Inselgruppe! Schreibe die Namen orthographisch richtig nieder! Die Skizze nach der Vorlage wiederholt zeichnen; auch aus dem Gedächtnis? 2. Wirtschaftliches über Spanien. Die Halbinsel ist heute die „tote Ecke Europas" (aber früher? Kolumbus! Karl V.!). — a) Die Landwirtschaft liegt im argen, leidet auch unter dem Regenmangel; Spaniens Getreideerzeugung nur i/6 der deutschen; deshalb trotz der geringen Be- völkerung Getreideeinfuhr. Großes Elend der fleißigen Pächter. Von paradiesischer Fruchtbarkeit sind die Berieselungsgebiete des Südens und Ostens, zum Teil schon von den Mauren angelegt, Vegas oder Huörtas genannt (d. i. Gärten); be- rühmt die Vegas von Granada und von Valencia. Die im Winter eisig kalte Hochfläche ist zum Teil Steppe (Schafzucht! (Merinosz. Bedeutend ist der Weinbau (Wein zweiter Ausfuhrgegenstand) und die Zucht des Olbaums, der Südfrüchte und der Korkeiche. Der Waldbestand ist gering. — 7mal so- viel Schafe und Ziegen als Rinder; in der Sierra Nevada gibt es Bauern, die bis zu 5000 Ziegen besitzen; Zucht von Kampfstieren! 3 bis 4mal soviel Maultiere und Esel als Pferde. M>b. 6?. Pyrenäen-Halbinsel. i:S4miu. d) Bergbau. An mineralischen Schätzen ist Spanien wohl das reichste Land Europas, aber die Ausbeutung ist noch rückständig und wird meist mit fremdem Kapital betrieben; Eisenerze bilden den ersten Ausfuhrgegenstand; am Nord- rand hat auch Krupp Eisengruben. Für Blei und Quecksilber (Almaden südlich vom Guadiana) * ist Spanien das erste, für Kupfer das zweite Land Europas, c) Industrie unentwickelt, nur in Barcelona (überhaupt in Katalonien) bedeutende Baumwollspinnereien. 6) Der Handel, früher der erste der Welt, steht heute in Europa an 10. Stelle, noch hinter dem der Schweiz. Hauptgegenstände der Ausfuhr: Eisenerze, andere Erze, Südfrüchte, Wein und Weintrauben, Kork, Wolle. Haupteinfuhr: Baumwolle, Kohlelt, Holz. Spanien steht für den deutschen Handel erst an 19. Stelle, wir für den spanischen an 4. Stelle (England, Frankreich, Verein. Staaten, Deutschland). Beantworte aus Abb. 88 (auf der Innenseite des hinteren Deckels) folgende Fragen: Was bekommen wir aus Spanien, was Spanien von uns?— Portugals Ausfuhr: Wein, Tiere, Kork. Italien (Apenninen-Halbinsel). 290 Taus, qkm, 34 Mill. Einw. (Band Europa 8 41—84 ) 1. Benenne die Eintragungen in Skizze 68: 17 Städte?, 3 Flüsse, das 8 56 Gebirge, 2 Vulkane, 4 Meeresteile, 1 Golf, 1 Straße, 4 Inseln! Schreibe alle Namen 1) Darunter die Hst. Madrid auf der rauhen, reizlosen Hochfläche („9 Monate Hölle und 3 Monate Winter"); Toledo, die alte Hst. Kastiliens (berühmte Klingen); Barcelona, erste Industriestadt (Baumwollwaren) und erste Handelsstadt Spaniens; Málaga, Weinausfuhr- hafen; Granada, inmitten von Fruchtgärten, einst die glänzende Hst. der arabischen Kalifen (die Alhambra); Sevilla (szewlllsa) mit herrlichen Palästen; Cadiz, Hauptkriegshafen; das englische Gibraltar, der Schlüssel zum Mittelmeer. Lissabon, 1755 durch Erdbeben zerstört; Porto, Weinausfuhrhafen. 2) Darunter die Hst. Rom, die „ewige Stadt", einst Hst. des Römerreichs, dann der ganzen Christenheit, Sitz des Papstes (Vatikan mit Kunstsammlungen' Peterskirche, altrömische Ruinen,

17. Außereuropäische Erdteile - S. 180

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 180 — 4. Das Gebiet der immergrüen Laubhölzer, wo Oliven, Orangen, Zitronen, Feigen, Mandeln und köstlicher Wein gedeihen. Hierzu gehört: a. in Europa: Die Pyrenäenhalbinsel, der Südteil Frankreichs, die Apenninenhalbinsel ohne Oberitalien, die Türkei u. Griechen- land. b. in Asien: Kleinasien und Syrien. 5. Das Steppengebiet. Zu ihm gehören: a. in Europa: Südrußland. b. in Asien: Arabien, Mesopotamien, Tnran, das Hochland von Jnnerasien. Außerdem kommt noch sür Asien hinzu das Gebiet des tropischen Urwaldes, wo Reis, Baumwolle, Zuckerrohr, Palmen, Bananen, Brot- frnchtbäume und edle Gewürze gedeihen und Affen, Tiger, Elefanten, Krokodile und riesige Schlangen zu finden sind. Iv. Bewohner. 1. Auf jedem der beiden Erdteile treten drei in Anschau- ungen und Sitten sehr verschiedene Völkergruppen hervor. a. in Europa: Die Germanen, Romanen und Slaven. b. in Asien: Die Orientalen (Perser, Türken, Araber), die In- dier und die Chinesen. 2. Auf jedem der beiden Erdteile treten zwei Religionen besonders hervor. a. In Europa: Das Christentum und der Islam. b. In Asien: Das Heidentum und der Islam. X. Staaten und Staatengeschichte. Wir setzen fest: 1. Auf jedem der beiden Erdteile finden wir im Osten einen der Kultur noch nicht völlig erschlossenen Riesenstaat. (Rußland und China.) 2. Auf jedem der beiden Erdteile finden wir einen Staat, der sich in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts zu An- sehen und Blüte emporgeschwungen hat. (Deutschland u. Japan.) 3. Auf jedem der beiden Erdteile finden wir Gebiete, die eine große Vergangenheit und eine unbedeutende Gegenwart haben (Spanien, Griechenland — Kleinasien, Syrien und Palästina, Mesopotamen und Arabien.) e. 3ifl: Wir stellen fest, was wir bei der Betrachtung Euro- pas, Asiens und Amerikas über die Bedeutung der Tiere ken- nen gelernt haben. Das Resultat der gemeinsamen Arbeit lautet:

18. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 194

1914 - Langensalza : Beltz
194 Xiv. Die Pyrenäenhalbinsel. Freilich ist der Sommer fast ganz regenlos. Damm gibt es auch hier wenig Bäume und einige steppenartige Gebiete. Wie in Sizilien und Griechenland erntet man im Juni das Getreide, wonach die Felder sich in Steppe der- wandeln. Wo man aber das Land künstlich bewässert, wie in der Lombardei usw., dort zeigt sich uns ein Paradies. Die Ortschaften sind meistens um- rauscht von Oliven- und Oleanderhainen, von Pfirsisch- und Feigengärten, von Granatbäumen, die zur Zeit der Blüte in herrlichem Scharlachschmucke prangen. Auf den Feldem wogt goldener Weizen, der reichlich trägt. An den Abhängen gedeiht der Wein vorzüglich. Alle Südfrüchte werden gezogen; selbst Palmen findet man, Mais und Tabak werden in bedeutenden Mengen gepflanzt. Korkeichen gibt es reichlich. Johannisbrotbäume und Kastanien sind häufig. Die Schweine füttert man vielfach mit Kastanien und Johannisbrot, denn sie geben danach ein schmackhaftes Fleisch. Sevilla am Guadalquivir ist eine altberühmte Stadt. Heute ist sie etwa so groß wie Kassel, ftüher war sie schon einmal so groß wie Köln. Die Schiffe fuhren bis Sevilla und es war lange eine wichtige Hafenstadt wie Hamburg. Damals waren die Schiffe kleiner als heute; jetzt können natürlich die größeren Seeschiffe nicht mehr bis Sevilla fahren, sie landen in K a d i z. Aus Sevilla führt man vor allem Mais, Kork und Südfrüchte aus. Berühmt ist es noch durch seine Zigarrenmacherei. 6—7000 Arbeiter sind darin be- schäftigt. In der Weberei und Steingutindustrie leistet Sevilla auch Bedeutendes. Sevilla ist wie eine morgenländische Stadt gebaut, denn hier hatten die kunst- sinnigen Araber oder Mauren (= Schwarzen, Morena = schwarz) ihren Sitz. Die Straßen sind zwar eng und krumm, aber reinlich. Die hohen Häuser haben einen blendend weißen Anstrich und nur glatte Dächer. Der viereckige Hof- raum ist mit Säulengängen, Blumenbeeten und Springbrunnen geziert. Ebenso berühmt war in der maurischen Zeit Kordoba, es liegt weiter aufwärts am Guadalquivir und ist heute nur noch eine kleinere Stadt; aber die Umgebung ist durch ihre Fruchtbarkeit ausgezeichnet. Herrlich liegt auch Granada in dem Tale eines Nebenflusses des Guadalquivirs. Im Frühling und Sommer sind alle Höfe, alle Balkone, alle Terrassen von duftenden Rosen erfüllt und alle Hecken und Mauern von Rosen umsponnen. Es ist die Stadt der Granatbäume. Vier Flüsse und unzählige künstliche Wasseradern durchziehen das liebliche Hochtal, das durch beständigen Überfluß an Wasser ein ewig frisches, entzückendes Ansehn erhält. Hier hatten die Mauren ihr letztes Bollwerk. Auf einem Felsen erbauten sie ein prachtvolles Königsschloß. Es bestand aus hohen Säulenhallen, herrlichen Sälen und wundervollen Höfen. Die Höfe zogen sich den Hügel hinauf und wurden durch Treppen miteinander verbunden. In den Gärten blühten Feigen und Oleander, Rosen und Granaten. Die Prunksäle erstrahlten in prächtigem Gold- und Marmorschmuck. Der viereckige Löwenhof ward von einer Halle umschlossen, die von 168 Säulen getragen ward. Berühmt war der Löwenbrunnen. Zwölf Marmorlöwen trugen eine kunstvoll verzierte Schale aus schwarzem Alabaster. Über ihr ruhte eine kleinere Schale, aus der ein mächtiger Wasserstrahl empor- schoß und sich in die große ergoß; aus dem Rachen der Löwen entströmte das Wasser. Leider ist dieses herrliche Bauwerk später zum Teil zerstört worden. b) D i e frucht- und weinreiche Süd - und Ostküste. Nach Süden fällt das Gebirge Granada steil zum Mittelmeer ab. Das Gestade ist ebenso herrlich wie die Riviera am Busen von Genua. Es ist das bevorzugteste Stück von ganz Spanien; denn es fehlt weder an Wärme noch an Wasser,

19. Weitere erdkundliche Grundbegriffe, Europa, ohne das Deutsche Reich - S. 56

1918 - Leipzig : Hirt
56 Il Europa. und Franzosen. Die römisch-katholische Kirche ist die herrschende. Die Be- wohner sind stolz, leidenschaftlich, bedürfnislos, aber meist ohne Arbeitstrieb. 107» Staatliche Verhältnisse. Das Königreich Spanien umfaßt etwa die Republik Portugal } der Halbinsel. Unabhängig ist die kleine Republik Andorra. Den Briten gehört die Felsenfestung Gibraltar, der „Schlüssel zum Mittelmeer" (Bild 33). 108. a) Königreich Spanien. 500 000 qkm, 20 Mill. E., 39 auf 1 qkm. Das Königreich ist aus mehreren, im Kampfe gegen die Mauren von den christlichen Siegern gegründeten Staaten zusammengewachsen und wird jetzt in 50 Provinzen eingeteilt. Aber die alten geschichtlichen Landschafts- uamen sind noch'immer im Gebrauch. Die wichtigsten Landschaften firtt): 1. Altkastilien (zwischen welchen Gebirgen?). Der Hafen Santander ist durch Eisenbahn über Valladolid mit Madrid und Lissabon verbunden. 2. Nenkastilien. Im rauhesten Striche, in der Mitte der Halbinsel, liegt Madrid (600000 E.), das durch Kreuzung von vier Eisenbahnen Mittelpunkt sür Handel und Verkehr geworden ist. Wie die meisten spanischen Städte, so besitzt auch Madrid ein weites, offenes Theater für Stiergefechte. Am Tajo erhebt sich die alte Hauptstadt Toledo (Bild 34). 3. In Andalusien liegt das heitere, schöne Sevilla (über 150000 E.), eine großehandels-und Fabrikftadt, Seehafen am Guadalquivir. Dieser wird vou Cör- d o b a an, wo sich großartige Ruiueu aus der maurischen Blütezeit befinden, schiffbar. Beide sind überflügelt von dem befestigten Handelshafen Cadiz [fädifj] am Ozean. 4. Granäda ist um die Sierra Nevada gelagert und nach der leuchtenden Frucht des Granatbaumes benannt. Der Hanptort ist Granäda, überragt von der Alhambra, einst einer märchenhaft schönen Burg der vertriebenen Mauren- fönige, jetzt Ruine (Bild 35). Am Abfall des Gebirges zur Küste liegt der zweit- wichtigste Hafen Spaniens, Malaga (fast 150000 E.), der Hauptausfuhrplatz für Wein und Südfrüchte, der heißeste Ort Europas 5. In Murcia sind Cartagena ^kartachena^ (100 000 E.), der größte spanische Kriegshafen, und die Biuueustadt Murcia [murßm] (über 100000 E.) die Hauptorte. 6. Valencia stellt einen künstlich bewässerten, üppigen Fruchtgarten dar. Seine Hauptstadt Valencia (über 200000 E.) ist die dritte Stadt Spaniens, ein Ausfuhrhafen für Wein und Südfrüchte und treibt Webindnstrie. 7. Vor der Küste liegen die schönen Baleären, die den Heeren des Altertums die leichtbewaffneten Schleuderer lieferten, mit der Hafenstadt Palma. 8. Die Nordostküste nimmt das gebirgige, gewerbsleißige Katalonien ein. Barcelona [barßelötta] (fast 600000 E.) ist rührige Handels- und Fabrikstadt wie der größte Hafen Spaniens; Ausfuhr von Getreide, Wolle, Kork. 9. Im binnenländischen Aragonien blüht Zaragoza ^ßaragößa^ (über 100000 E.) als wichtige Straßenkreuzung auf. Die ehemals großen Kolonialbesitznngen Spaniens sind, bis auf kleine Gebiete in Afrika, verloren gegangen. 1 Durchschmttstemperatur für Deutschland 8° bis 9", für Malaga und Granäda 19,5 Spanien ist das wärmste Land Europas.

20. Europa - S. 153

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 153 — a. auf der Pyrenäenhalbinsel das Tafelland, b. auf der Apenninenhalbinfel das Kettengebirge vor, a. auf der Balkanhalbinsel finden wir ein Gemisch von Tafelland" und Kettensystem. (Gitterförmiger Aufbau!) Jede der drei Halbinseln hat im Norden ein großes Tief- land aufzuweisen, wir finden a. aus der Pyrenäenhalbinsel das iberische Tiefland, b. auf der Apeunmenhalbinsel das Potiefland, c. auf der Balkanhalbinsel das Tiefland an der unteren Donau^ 4. Bewässerung. Bei jeder der drei Halbinseln können wir deutlich beobachten, welchen Einfluß die Bodengestaltung auf die Ent- Wickelung der Gewässer hat. a. Aus der Pyrenäenhalbinsel ermöglichen die Bodenverhält- nisse die Entwickelung großer Ströme, denn die Halbinsel hat nicht allein eine große Ebene (Ebro!), sondern sie bildet auch zwischen den parallel mit der Nord- und Südküste hinziehenden Gebirgen lange und breite, nach Westen zu geneigte Mulden, in denen die von den Gebirgen herab- rinnenden Gewässer sich zu großen Wasseradern sammeln können. b. Aus der Balkan- und auf der Apenninenhalbinfel sind aber nur im Norden (Donau—po) die Bedingungen für die Entwickelung eines Flußsystems erfüllt. In den übrigen Teilen der beiden Halbinseln treten die Gebirge überall hindernd in den Weg. So verbietet auf der Balkanhalbinsel der gitter- oder maschenartige Aufbau des Gebirges die Entwickelung der Flüsse, während auf der Apenninenhalbinfel die Apen- ninen fast überall so nahe ans Meer herantreten, daß nur die Entstehung kleiner Küstenslüsse möglich ist. 5. Küstenentwickelung und Gliederung. Die geringste Küstenentwickelung zeigt die Pyrenäenhalbinsel. Sie hat nur im Nordwesten eine Anzahl Rias, d. s. Meereseinschnitte, aufzuweisen, doch haben auch diese nur eine geringe Länge. — Eine größere Küstenent- wickelung und eine reichere Gliederung hat die Apen ninen Halbinsel aufzuweisen. Hier finden wir besonders an der Westküste größere Buchten^ so z, B. den Golf von Genua, den Golf von Neapel. Am reichsten ge- gliedert ist die Halbinsel im Süden. Dort werden durch den Busen von Tarent zwei kleinere Halbinseln (Spitze und Absatz des Stiefels!) ge- bildet. — Die größte Küstenentwickelung hat die Balkanhalbinsel^ doch weist bei ihr nicht wie bei Italien die Westküste, sondern die Ost- küfte die größte Entwickelung auf. Die Balkanhalbinsel ist auch am reichsten gegliedert. Wir können zahlreiche Landengen und kleine Halb- inseln unterscheiden. (Zeigen und zählen!) 6. Jnselreichtum. Allen drei Halbinseln sind Inseln vorgelagert. Doch merken wir auch in dieser Hinsicht wie bei der Küstenentwickelung und Gliederung Armut im Westen und Reichtum im Osten. a. Der Pyrenäenhalbinsel sind nur wenige kleine Inseln vor-