Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Das Deutsche Reich - S. 128

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 128 — B. Wo liegen nun aber die übrigen Besitzungen des Groß- herzogs? Die Karte lehrt, daß noch zwei Landschaften zu Oldenburg gehören, nämlich das Fürstentum Lübeck und das Fürstentum Birkenfeld. Das zuerst genannte Gebiet liegt nördlich von dem Gebiete der Freien Stadt Lübeck und wird von der Ostsee bespült. Das Fürstentum Birken- seld breitet sich am Südostabhange des Hnnsrück aus und wird von der Rheinprovinz umschlossen. Viele seiner Bewohner beschäftigen sich damit, aus Achat (Borzeigen!) Knöpfe, Kugeln, Ringe, Broschen oder Arm- bänder herzustellen. Zusammenfassung und Einpräguug. 9. Die Hansastädte. Ziel: Wir reden heute von den drei Freien Städten nnsres Vaterlandes, von den Hansastädten Hamburg, Lübeck und Bremen. (Zeigen!) Der Name „Hansastädte" weckt geschichtliche Erinnerungen in uns! Welche? (Er erinnert uns an den mächtigen Städtebund, der im Mittel- alter bestand, und der ins Leben gerufen worden war zum Schutze gegeu Seeräuber und Raubritter und zur Abwehr gegeu die Angriffe der mächtigen nordischen Fürsten, z. B. der räuberischen Könige von Däne- mark, von Schweden und Norwegen.) Und warum führen die drei ge- nannten Städte die Bezeichnung „Hansastädte"? (Hamburg, Bremen und Lübeck waren die mächtigsten Städte im Bunde. Besonders reich und mächtig war Lübeck, das Haupt des Bundes. Hier erhoben sich schon im Mittelalter große Kaufhallen und ausgedehnte Magazine. Hier wurde jährlich der Hansatag abgehalten, zu dem die Abgeordneten der Bundesstädte, z. B. die von Stralsund, Stettin, Danzig, Königs- berg usw., und die der vielen auswärtigen Niederlassungen (Kontore) kamen, um über die Bundesangelegenheiten zu berateu, Streitigkeiten zu schlichten und neue Bündnisse abzuschließen.) Heute freilich finden der- artige Versammlungen nicht mehr statt. Wie kommt das? (Der Hansa- buud ist längst aufgelöst. Nur die drei Städte Hamburg, Lübeck und Bremen haben den Namen der Hansastädte bis in nnsre Zeit fortgeführt.) Mit dem Bunde ist aber nicht die Bedeutung der Städte geschwunden. Wie meine ich das? (Noch heute sind diese drei Städte weit und breit berühmt als Seehandelsstädte.) Auch die alten Freiheiten sind znni größten Teile erhalten geblieben. Noch heute regieren sich diese Städte selbst, noch heute stehen sie unter keinem Fürsten, sondern unmittelbar unter Kaiser und Reich. Dies kommt auch iu ihrem Namen zum Aus- druck. Inwiefern? (Freie Reichsstädte.) — Faffe zusammen!

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Das Deutsche Reich - S. 158

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 158 — B. Wo liegen nun aber die übrigen Besitzungen des Groß- Herzogs? Die Karte lehrt, daß noch zwei Landschaften zu Oldenburg gehören, nämlich das Fürstentum Lübeck und das Fürstentum Birkenfeld. Das zuerst genannte Gebiet liegt nördlich von dem Gebiete der Freien Stadt Lübeck und wird von der Ostsee bespült. Das Fürstentum Birken- feld breitet sich am Südostabhange des Hnnsrück aus und wird von der Rheinprovinz umschlossen. Viele seiner Bewohner beschäftigen sich damit, aus Achat (Vorzeigen!) Knöpfe, Kugeln, Ringe, Broschen oder Arm- bänder herzustellen. Zusammenfassung und Einprägung. 10. Die Hansastädte. 3tel: Wir reden heute von den drei Freien Städten nnsres Vaterlandes, von den Hansastädten Hamburg, Lübeck und Bremen. (Zeigen!) Der Name „Hansastädte" weckt geschichtliche Erinnerungen in uns? Welche? (Er erinnert uns an den mächtigen Städtebund, der im Mittel- alter bestand, und der ins Leben gerufen worden war zum Schutze gegen Seeräuber und Raubritter und zur Abwehr gegen die Angriffe der mächtigen nordischen Fürsten, z. B. der räuberischen Könige von Däne- mark, von Schweden und Norwegen.) Und warum führen die drei ge- nannten Städte die Bezeichnung „Hansastädte"? (Hamburg, Bremen und Lübeck waren die mächtigsten Städte im Bunde. Besonders reich und mächtig war Lübeck, das Haupt des Bundes. Hier erhoben sich schon im Mittelalter große Kaufhallen und ausgedehnte Magazine. Hier wurde jährlich der Hansatag abgehalten, zu dem die Abgeordneten der Bundesstädte, z. B. die von Stralsund, Stettin, Danzig, Königs- berg usw., und die der vielen auswärtigen Niederlassungen (Kontore) kamen, um über die Bundesangelegenheiten zu beraten, Streitigkeiten zu schlichten und neue Bündnisse abzuschließen.) Heute freilich finden der- artige Versammlungen nicht mehr statt. Wie kommt das? (Der Hansa- bnnd ist längst aufgelöst. Nur die drei Städte Hamburg, Lübeck und Bremen haben den Namen der Hansastädte bis in unsre Zeit fortgeführt.) Mit dem Bunde ist aber nicht die Bedeutung der Städte geschwunden. Wie meine ich das? (Noch heute sind diese drei Städte weit und breit berühmt als Seehandelsstädte.) Auch die alten Freiheiten sind zum größten Teile erhalten geblieben. Noch heute regieren sich diese Städte selbst, noch heute stehen sie unter keinem Fürsten, sondern unmittelbar unter Kaiser und Reich. Dies kommt auch in ihrem Namen zum Aus- druck. Inwiefern? (Freie Reichsstädte.) — Fasse zusammen!

2. Teil 3 - S. 89

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 89 — wird von der Rheinprovinz umschlossen. Viele seiner Bewohner be- schäftigen sich damit, aus Achat (Vorzeigen!) Knöpfe, Kugeln, Ringe, Broschen oder Armbänder herzustellen. — Zusammenfassung und Ein- Prägung. 8. Die Hansastädte. Jit!: Wir redeu heute von den drei freien Reichsstädten unseres Vaterlandes, von den Hansastädten Hamburg, Lübeck und Bremen. (Zeigen!) Der Name „Hansastädte" weckt geschichtliche Erinnerungen in uns! Welche? (Er erinnert uns an den mächtigen Städtebund, der im Mittel- alter bestand und der ius Leben gerufen worden war zum Schutze gegen Seeräuber und Raubritter und zur Abwehr gegen die Angriffe der mächtigen nordischen Fürsten, sowie der räuberischen Könige von Dänemark, von Schweden und Norwegen.) Und warum führen die drei genannten Städte die Bezeichnung „Hansastädte"? (Hamburg, Bremen und Lübeck waren ja die mächtigsten Städte im Bunde. Besonders reich und mächtig war Lübeck, das Haupt des Bundes. Hier erhoben sich schon im Mittel- alter große Kaufhallen und ausgedehnte Magazine. Hier wurde jährlich der Hansatag abgehalten, zu dem die Abgeordneten der Bundesstädte, z. B. die von Stralsund, Stettin, Danzig, Königsberg u. s. w.) und die der vielen auswärtigen Niederlassungen (Contore) kamen, um über die Bundesangelegenheiten zu beraten, Streitigkeiten zu schlichten und neue Bündnisse abzuschließen.) Heute freilich finden derartige Versammlungen nicht mehr statt. Wie kommt das? (Der Hansabund ist längst aufgelöst. Nur die drei Städte Hamburg, Lübeck und Bremen haben den Namen der Hansastädte bis in unsere Zeit fortgeführt.) Mit dem Bunde ist aber nicht die Bedeutung der Städte geschwunden. Wie meine ich das? (Noch heute sind diese drei Städte weit und breit berühmt als Seehandels- städte.) Auch die alten Freiheiten sind zum größten Teile erhalten ge- blieben. Noch heute regieren sich diese Städte selbst, noch heute stehen sie unter keinem Fürsten, sondern unmittelbar unter Kaiser und Reich. Dies kommt auch in ihrem Namen zu Ausdruck. Inwiefern? (Freie Reichsstädte.) — Fasse zusammen! 1. Wir werfen nun zunächst einen Blick aus die einstige Bundes- Hauptstadt, auf Lübeck. Zeige die Stadt und bestimme ihre Lage! (Trave!) Lübeck ist zwar nicht mehr so groß und mächtig wie zu der Zeit, da es das Haupt der Hansa war, aber immer noch treibt es regen Handel. Die Bürger von Lübeck sind auch unausgesetzt bestrebt, den Handel ihrer Stadt zu unterstützen und zu erweitern. So haben sie z. B. mit vielen Opfern an Geld und Zeit die Trave so breit und so tief machen lassen, daß selbst große Seeschiffe bis herein in die Stadt fahren können. Welchen Vorteil hat das? Auch von dem neu ge- schasfenen Nord-Ostseekanal erwarten die Lübecker eine weitere Förderung

3. Das Deutsche Reich - S. 202

1907 - Trier : Stephanus
— 202 — 2. Die Hreien Reichsstädte Lübeck. Hamburg und Bremen. I. Wir lernen drei Städte kennen, welche ehemals mächtige Hansastädte waren und heute für sich selbständige Staaten bilden, die nur unter der Oberhoheit des Deutschen Kaisers stehen. Es sind die Freien Städte Lübeck, Hamburg und Bremen. Ii. In den unruhigen Zeiten des Mittelalters sahen sich viele Städte genötigt, zum Schutze ihres Handels Bündnisse abzuschließen. Am wichtigsten war die Hansa, welche 1241 von den großen Handelsstädten Hamburg und Lübeck gegründet wurde. Bald trat eine Stadt nach der anderen dem Bunde bei. Auf gemeinschaftliche Kosten sammelten die Hansastädte ein Heer und rüsteten Kriegsschiffe aus, so daß sie sich selbst vor den mächtigsten Feinden nicht mehr zu fürchten hatten. 300 Jahre währte die Blüte der Hansa. Als aber die deutschen Fürsten wieder selbst kräftig für Ruhe und Ordnung forgten, trat eine Stadt nach der anderen vom Bunde ab, und so blieben am Ende nur mehr die Städte Hamburg, Bremen und Lübeck übrig, die auf dem letzten Bundestage (1630) ihren Verein erneuerten und bis auf den heutigen Tag den Namen Hansastädte behalten haben; auch sind sie heute noch wichtige Handelsplätze. Sie bilden für sich kleine, selbständige Staaten, welche sich selbst regieren, nicht unter einem eigenen Fürsten, sondern unmittelbar unter dem Deutschen Kaiser und Reiche stehen und manche Freiheiten aus der alten Zeit behalten haben. Daher heißen sie Freie Reichsstädte. Lübeck liegt an der Trave. Ihr Gebiet ist 298 qkm groß und hat 106 000 E., wovon in der Stadt selbst 92 000 leben. Lübeck war ehemals das Haupt der Hansa und hatte zur Zeit seiner Blüte sogar 100 000 E. In dem großen Saal des Rathauses versammelten sich die Abgeordneten der einzelnen Bundesstädte. Auch Gesandte aus den benachbarten Staaten erschienen dabei, um mit dem Bunde über ihre Angelegenheiten zu verhandeln. Da wurden denn alle Unter- nehmungen verabredet, die Beiträge zu den Kosten ausgeschrieben und die Beschwerden eines jeden gehört und abgetan. Hatte eine Stadt ihre Pflichten nicht erfüllt oder sonst sich eines Frevels schuldig gemacht, so wurde sie verhauset, d. h. aus dem Bunde gestoßen, und geächtet, d. i. für eine Feindin aller andern erklärt. Eine solche Strafe war immer von furchtbaren Folgen; denn der geächteten Stadt wurden die Schiffe fortgenommen und so ihr Handel zerstört. Lübeck hat viel von seiner früheren Größe und Macht verloren; aber immer noch treibt es regen Handel. Seit der Entdeckung Amerikas hat sich der Seehandel besonders nach Hamburg und Bremen gezogen, während sich Lübecks Handel fast ganz auf die Ostfeeküsten beschränkt. Von besonderer Bedeutung für die Stadt ist der von 1896 — 1900 erbaute Elbe-Trave-Kanal. Hamburg hat ein Gebiet von 415 qkm und zählt allein 803 000 E. mit den Vororten 875 000 E. Die Stadt erhebt sich an dem rechten Elbufer und ist durch ihre günstige Lage die größte See- Handelsstadt des europäischen Festlandes geworden. Zur Flutzeit können selbst die größten Seeschiffe bis an die Stadt gelangen. Von

4. Das sechste Schuljahr - S. 385

1902 - Langensalza : Schulbuchh.
385 halb dieser Provinz! (Liegt im Hunsrück.) An welchem Flusse? (Nahe.) Der Hauptort ist B i r k e n f e l d. Die Bewohner dieses Ländchens sind meist arm. Ihre Hauptbeschäftigung ist Wald- und Grubenarbeit. Ein anderer Ort ist O b e r st e i n, dessen Be- wohner sich vornehmlich mit A ch a t f ch l e i f e r e i beschäftigen. Den Achat zählt man zu den Halbedelsteinen. Dieser Stein ist verschieden gezeichnet. Man fertigt aus ihm Kmöpfe, Broschen, Ringe, Armbänder, Dosen, Vasen. Reibschalen und andere Schmuckgegenstände. Abfragen! Sprich über das Fürstentum Birkenfeld und seine Ben'ohner! Der zweite Nebenteil Oldenburgs liegt im Holsteinischen. (Zeigen!) In der Nähe welcher deutschen Seestadt, und an wel- chem Meere liegt dieses Ländchen? (Bei Lübeck an der Ostsee.) Es heißt das Fürstentum Lübeck. Die einzige Stadt des Landes ist Eutin. Zeigen! Dieser Ort liegt an dem nach ihr benannten fischreichen Eutiner-See in äußerst herrlicher Umgebung. Abfragen! Sprich über das F ü r st e n t u in Lübeck! 3. Die drei freien Reichsstädte. a) Lübeck. Heute lernen wir die drei freien Reichs- oder H a n s a- st ä d t e Lübeck, Hamburg und Bremen kennen. Zeigen! Welche Bezeichnung führen diese drei Städte? (Freie Reichs-, Hansastädte.) Dieser Name führt uns in die Geschichte des Mittel- alters. Als zur Zeit des Faustrechtes die Verkehrsstraßen durch das Raubriltertun». unsicher gemacht wurden, das Seeräuber- unwesen überhandnahm, vereinigten sich die mächtigsten Städte Nord- und Mitteldeutschlands zu einem Bunde, um sich gegenseitig gegen die Feinde des Handels und Rechts zu schützen. Sie unterhielten ein eigenes Heer und rüsteten Kriegsschiffe aus, welche die Kaufleute auf ihrer. Handelsreisen zu beschützen halten. Dieser Städtebund hieß die Hansa. Die mächtigsten Städte des Hansabundes waren Lübeck, Hamburg und Bremen. Die Führung im Bunde hatte damals Lübeck. Hier versammelten srch alljährlich die Abgesandten der zum Bunde gehörigen Städte zu ihren Beratungen: da wurden Streitigkeiten geschlichtet, neue Verträge abgeschlossen. Die Macht des Hansabundes reichte bis Seidel. Das sechste Schuljahr. 25

5. Das siebente Schuljahr - S. 299

1903 - Langensalza : Schulbuchh.
299 In ihrer Blütezeit bildete die Hansa eine gewaltige Macht und war die Beherrscherin des Meeres. Sie hatte eine Flotte von über 200 Schiffen und ein stattliches Landheer. Ihre Macht war so groß, daß sie es selbst mit mächtigen Königen auf- nehmen konnten. So wurde der schwedische König Magnus, der ihre Macht zu brechen suchte, von ihr abgesetzt und seine Krone dem Herzog von Mecklenburg verliehen. Der Bürger- meister von Danzig wagte es sogar, dem Dänenkönig den Krieg zu erklären. Im Jahre 1369 eroberte die Flotte der Hansa Kopenhagen, und Dänemark wurde gezwungen, dem Bunde große Handelsvorrechte einzuräumen. Auch in England, Holland, Schweden, Norwegen und Rußland errang die Hansa wichtige Borrrechte und legte in diesen Ländern Warennieder- lagen an. Wichtige Stapelplätze waren z. B. London, Brügge, Bergen u. a. Die deutschen Kaufleute vermittelten in jener Zeit den Handel zwischen dem Norden und Süden, dem Osten und Westen Europas. Durch den gewinnbringenden Handel wurden viele deutsche Städte sehr reich und gelangten zu hohem Ansehen in der Welt. e) Der Verfall der Hansa. Die Blütezeit der Hansa hat ungefähr 300 Jahre gedauert. Als die Fürsten aber später mehr für Ordnung und Sicherheit im Lande sorgten und der Handel durch die Entdeckung von Amerika eine andere Richtung annahm, da zerfiel die Hansa nach ilnd nach. Eine Stadt nach der andern trat aus dem Bunde aus. Zuletzt blieben nur noch Lübeck, Hamburg und Bremen übrig. Diese drei Städte haben bis auf den heutigen Tag den Namen „Hansastädte" behalten. 4. Das deutsche Gerichtswesen im Mittelalter. Vorbereitung. Wie heißen unsere alten Vorfahren? Erzählt, was ihr noch von dem Gerichtswesen der alten Deutschen wißt! (Bei den alten Deutschen bestanden Volksgerichte. Wenn Streitig- feiten vorkamen oder wenn jemand ein Verbrechen begangen hatte, dann versammelten sich freie Männer eines Gaues auf

6. Das Deutsche Reich - S. 350

1901 - Langensalza : Beyer
350 Hi. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Norddeutschlands. Die drei freien Städte. Die freie Hansastadt Bremen ist das kleinste Staatswesen unseres deutscheu Vaterlandes (257 qkm) und besteht aus mehreren getrennten Gebietsteilen. Das Hauptgebiet mit der Stadt Bremen und mehreren kleinen Dörfern liegt zu beiden Seiten der unteren Weser. Nahe der Wesermündung liegt noch ein kleiner Gebietsteil mit der Hafenstadt Bremerhaven. — Die freie Hansastadt Hamburg, die größte unter den drei freien Städten, bildet einen Freistaat, der etwas größer ist als das Fürstentum Schaumburg-Lippe. (415 qkm.) Er umfaßt die Stadt Hamburg mit den umliegenden Landorten und einigen Elbinseln, sowie mehrere zerstreut liegende Gebiete, von denen das bedeutendste das Amt Ritzebüttel mit dem Hafenplatz Cuxhaven ist. Das Hauptgebiet zerfällt in zwei natürliche Landschaftsgebiete. Den Norden nimmt das wellige Geestland der Alster ein, während im Süden sich die fruchtbaren Elbmarschen ausbreiten, unter denen die Vierlande die bedeutendsten sind. — Die freie Hansastadt Lübeck, deren Gebiet an Größe dem Fürstentum Reuß ä. L. ziemlich gleich- kommt, umfaßt das Land zu beiden Seiten der unteren Trade. 2. Das Herzogtum Braunschweig hat nur mit seinem Hauptlande Anteil an dem westelbischen Tieflande, während sich die übrigen Gebiets- teile im Weserberglande und am Harze ausbreiten. Das Braunscbweiger Hauptland liegt am Nordfuße des Harzes zu beideu Seiten der Ocker und oberen Aller und umfaßt eineu Teil der östlichen Fruchtaue Niedersachens, die wir mit dem Gesamtnamen „Braunschweiger Fruchtland" bezeichnet haben. Im Mittelpunkte des Gebietes liegt die Hauptstadt des Landes. Braunschweig. sachliche Vertiefung: Inwiefern können die 3 Großherzogtümer und die Hansastädte als Küstenstaaten bezeichnet werden? Inwiefern ist Braun- schweig der Binnenstaat im norddeutschen Tieflande? Wie folgen die Staaten nach ihrer Größe aufeinander? Wie heißen die Hauptorte? Gieb ihre Lage und Größe an! Welchen Einfluß hat die Lage der einzelnen Staaten aus Landeskultur, Erwerbsverhältnisse und Besiedelung ausgeübt? Wie kommt es, daß die Staaten Norddeutschlauds so dünn bevölkert sind? Wie kommt es, daß die Industrie so gering entwickelt ist? Welchen Umständen verdan- ken die drei Hansastädte ihr Aufblühen? Warum heißen diese freie Hansa- städte? Ii. Stück: Die preußischen Drovinzen im norddeutschen Tieslanöe. Ziel: Die preußischen Provinzen im norddeutschen Tieflande. Welche Provinzen Preußens haben wir bereits kennen gelernt? In welchem Teile Teutschlands sind diese gelegen? Welche Gebiete Mitteldeutsch- lands umfassen sie? Welchen Beinamen konnten wir diesen Provinzen geben? Inwiefern sind diese Beinamen berechtigt? Was wird mm in unserer Auf- gabe behauptet? Welche Fragen stellen wir deshalb? Welche preußische Provinzen breiten sich im norddeutschen Tieslande aus und welche Gebiete umfassen dieselben?

7. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 157

1881 - Danzig : Boenig
16. Die Fürstentümer Reuß älterer und jüngerer Linie bestehen aus zwei, durch weimarisches Gebiet von einander getrennten Hauptteilen. Der größere südliche Teil ist meist gebirgig und wird von der Saale und Elster durchflossen. Der kleinere nördliche Teil, die Herrschaft Gera, dagegen ist ein fruchtbares Ländchen auf beiden Seiten der Elster. Die Besitzungen des Fürstentums Reuß älterer Linie liegen im südlichen Hauptteite, find aber wieder in drei getrennte Stücke geteilt. Die Hauptstadt ist Greiz an der Elster. — Das Gebiet des Fürstentums Reuß jüngerer Linie besteht aus der Herr- schaft Schleiz im südlichen Hauptteile, mit der Hauptstadt gleichen Namens, und aus der nördlich gelegenen Herrschaft Gera mit der gleichnamigen Hauptstadt au der Elster. Ausfallend ist, daß alle Fürsten von Reuß denselben Taufnamen, nämlich Heinrich, führen und sich bloß durch die Nummer unterscheiden. 17. Die Fürstentümer Lippe und Schaumburg-Lippe liegen auf beiden Seiten der Weser, von den preußischen Provinzen West- falen und Hannover eingeschlossen. Der auf dem linken User der Weser gelegene Teil ist das Fürstentum Lippe, mit der Hauptstadt Detmold, und nach dieser auch näher als Lippe-Detmold be- zeichnet. Auf dem Teutberge bei Detmold, einem Gipfel des Teuto- burger Waldes, welcher die herrlichste Aussicht gewährt, ist dem Cheruskerfürsten Hermann, dem ruhmreichen Verteidiger Deutschlands gegen die Eroberungsgelüste der Römer, ein gewaltiges, weithin sicht- bares Denkmal errichtet worden. — Weiter nördlich, auf dem rechten Weserufer, liegt das Fürstentum Schaumburg^Lippe mit der Residenz- stadt Bückeburg. 18. Das Fürstentum Waldeck mit der Hauptstadt Arolsen liegt zwischen den preußischen Provinzen Westfalen und Hessen-Nassau. Es hat große Waldungen und ist sehr gebirgig. Weiter nördlich, zwischen der Provinz Hannover und Lippe-Detmold liegt das zu Waldeck gehörende Bad Pyrmont, welches unter den Bädern in Norddeutschland wohl die erste Stelle einnimmt. 19. Die drei freien Städte Hamburg, Lübeck und Bremen. Von den vielen freien Städten des alten deutschen Reiches sind nur drei übrig geblieben: die großen Handelsstädte Hamburg, Lübeck und Bremen. Sie liegen in Niederdeutschland, zwar nicht unmittelbar an dem Meere, aber doch nahe genug, um vermittelst der in ihrer Nähe mündenden Flüsse Seehandel treiben zu können. Die unbedeutendste der drei Städte ist jetzt Lübeck an der Trave. Vor Zeiten dagegen war sie eine der mächtigsten Städte in ganz Deutschland; sie stand damals an der Spitze der Hansa, eines großen deutschen Städtebundes. Durch verschiedene Ursachen aber ist ihr Handel, der sich jetzt nur noch auf die Ostsee beschränkt, nach und nach in Verfall gekommen, und die Stadt hat jetzt nur noch Spuren ihrer ehemaligen Größe. Der Hafenort von Lübeck ist Travemünde.

8. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 152

1906 - Berlin : Weidmann
152 Europa, Die Fürstentümer Reuß ältere und Neuß jüngere Linie. Die Vor fahren der Fürsten von Reuß waren Reichsvögte im Elstergebiete, wo noch jetzt der Hauptteil ihrer Besitzungen liegt. Das Fürstentum Schaumburg-Lippe, kaum so groß wie ein preußi- scher Landrats-Kreis, reicht ö. der Weser von Minden bis zum Stein- huder Meer. Das Fürstentum Lippe umfaßt die fruchtbare Ebene zwischen Weser- gebirge und Teutoburger Wald. Die Freie und Hansestadt Lübeck, die Freie Hansestadt Bremen, die Freie und Hansestadt Hamburg. Der im 13. Jahrhundert von Lübeck und Hamburg geschlossene Hansabund, zu dem zuletzt 80 Srädte gehörten, war bis zum 15. Jahrhundert unter der Führung Lübecks die erste Handels- und Seemacht Europas. In Wisbi) auf Gotland, Bergen in Norwegen, Brügge in Belgien hatte er seine Kontore, und sein Handel beherrschte die ganze da- malige Welt. Aber die Entdeckung Amerikas und die des Seewegs nach Ostindien, die dem Handel neue Wege wiesen, aaben im Verein mit dem Aufschwung der n.w. Staaten Europas und dem Niedergang und der Zer- splilterung Deutschlands im 17. Jahrhundert der Hansa den Todesstoß. 1630 erneuerten Lübeck, Hamburg und Bremen das alte Bündnis, und diesen drei Städten allein ist der Name Hansestädte geblieben. Erst in neuester Zeit aber hat ihr Handel sich wieder bedeutend gehoben und sich zum Welthandel aufgeschwungen. Das Neichsland Elsaß-Lothringen. Das Elsaß, ein Teil des Herzog- tums Schwaben, zerfiel im spätereil Mittelalter in viele kleine Gebiete und zwölf reichsfreie Städte. Erstere gewann 1618 Frankreich, das auch die Städte, 1681 auch Straßburg, widerrechtlich an sich riß. Von Lothringen kamen die Bistümer Metz, Toul und Verdun schon 1552 an Frankreich, das ganze Herzogtum aber erst im 18. Jahrhundert. 1870/71 ist das Elsaß außer Belfort und von Lothringen nur der ö.ste Teil mit Metz zurückgewonnen. An Größe, 14 500 qkm, und Einwohnerzahl kommt das Reichsland etwa Baden gleich. Nur im w. Lothringen wohnen Franzosen, doch wird auch im Elsaß z. T. französisch gesprochen. Die Umgegend von Straßburg ist zu ]/3 evangelisch, das übrige katholisch. Das in drei Bezirke, Ober- und Unter- Elsaß und Lothringen, geteilte Reichsland wird von einem Kaiserlichen Statthalter, der in Straßburg residiert, verwaltet.

9. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 71

1883 - Hannover : Helwing
Mittelalterliche Zustände. 71 lang die Schnäbel an den Schuhen sein dürften, wie viel Schüsseln bei Hochzeiten und Kindtaufen aufgetragen werden dürsten u. s. w. Um aber außerhalb der bergenden Mauer ungestört Handel treiben, die reichen Warenzüge befördern zu können, schloffen die verschiedenen Städte unter einander Bündnisse. So entstanden der rheinische und der schwäbische Städtebund. 1241 schlossen Lübeck und Hamburg einen Vertrag; sie wollten Schiffe ausrüsten und Bewaffnete stellen, um das Land zwischen der Elbe und Trave (bei Lübeck) und ebenso die Gewässer, auf denen sie ihre Waren ins Meer schickten, gegen jede Räuberei sicher zu stellen. Das war der Anfang der Hansa, d. i. Bund. Bald schlossen sich mehrere Städte an, nach etwa 100 Jahren gehörten ihr gegen 100 Städte an. In vier große Quartiere war der Bund eingeteilt, deren Hauptstädte Lübeck, Braunschweig, Köln und Danzig waren. Den ganzen Handel der Ostsee und auch größtenteils den der Nordsee zogen die Hansastädte an sich; die Heringsfischerei war fast ganz in ihren Händen. Bier große Warenniederlagen besaßen sie: zu Nowgorod in Rußland, zu Bergen in Norwegen, zu Brügge in Flandern und zu London. So wurde der Bund bald reicher und mächtiger als manche Königreiche. Er zwang den König von Frankreich, den Engländern allen Handel an den französischen Küsten zu verbieten, und nötigte England, den Frieden mit ihm um 10 000 Pfund Sterling zu erkaufen; er entthronte den König von Schweden und eroberte viermal Kopenbagen. 1421 rüstete er gegen diese Stadt eine Flotte von 248 Schiffen mit 12 000 Reitern aus. Im 15. Jahrhundert verfiel die Hansa allmählich; sie hatte jetzt weniger Be- deutung, weil kräftigere Fürsten selbst für Ordnung und Sicherheit sorgten. Eine Stadt nach der anderen trat vom Bunde zurück; zuletzt blieben nur Bremen, Hamburg und Lübeck, die 1630 noch einmal den Bund erneuerten und bis heute den Namen Hansastädte führen. Während die Ritter auf ihren Burgen, die Städter hinter den festen Mauern sicher wohnten, waren die Bauern in ihren Stroh- und Lehm- hütten ohne allen Schutz. Sie waren ganz in der Gewalt desjenigen Herrn, auf dessen Gebiete ihre Wohnung stand und konnten von diesem nach Willkür mit Abgaben belastet werden. Ihre Saaten wurden in den Fehden oft zertreten; ganze Dörfer wurden von den Raubrittern ..ausgepocht", d. h. alles Vieh, das beste Hausgerät, Betten, selbst die notwendigsten Kleidungsstücke wurden mitgenommen. Mancher Bauersmann flüchtete sich wohl in die benachbarte feste Stadt und ward frei; andere erlangten ihre Freiheit dadurch, daß sie am Kreuzzuge teilnahmen, oder daß ihr Herr denselben mitmachte und — wie dies oft geschah — vorher alle seine Knechte freigab. Doch im ganzen führte der Bauernstand im Mittelalter ein trauriges Leben. 3) Aas Gerichtswesen. Aie Aemgerichte. In den ältesten Zeiten .konnte jeder Freie an dem Gerichte teil- nehmen; Karl der Große aber führte die Schöffen ein, d. i. eine bestimmte Anzahl achtbarer Freie, welche beeidigt waren und unter Vorsitz des kaiserlichen Grasen nach Gewohnheit und Herkommen richteten. All- mählich entstanden auch Sammlungen solcher Gewohnheitsrechte, so zu Anfang des 13. Jahrhunderts der S a ch se nsp i e g e l für Norddeutschland und der Schwabenspiegel für Süddeutschland. Die Gottesurteile kamen im 15. Jahrhunderte ab; dagegen kam die Folter in Gebrauch. 1241

10. Kleine Erdkunde - S. 27

1876 - Halle : Anton
27 der nördliche Strich, Er erträgt reiche Getreideernten und seine Wiesen nähren schwe- res kräftiges Rindvieh. Die?een auf dem Mecklenburgischen Landrücken «'nenne sie!) sind fischreich. Ebenso die Oslseeküste, wo neben fleißigen Fischern ein kühnes Schiffer- geschlecht wohnt. §. 3v. Die Hansastädte. a. Zwischen Mecklenburg und Holstein liegt Lübeck (?).( Die Stadt ist alterthümlich gebaut, die Giebel meist nach der Straße gerichtet. Einst war Lübeck das Haupt des mächtigen Hansabundes: in seinem Rath- hause versammelten sich die Abgesandten der Hansastädte. Der alte Glanz ist jetzt freilich geschwunden. Noch immer aber bringt der lebhafte Han- del behäbigen Wohlstand. Einst 100,000, jetzt 45,000. E. d. Am rechten Elbufer, in preußischem Gebiet Hamburg. Der furchtbare Brand von 1842 legte einen großen Theil der Stadt in Asche; aber er ist jetzt prächtiger als je wieder aufgebaut. Hamburg ist die erste Handelsstadt Deutschlands. Geräuschvoller Handelsverkehr überall, am meisten aber am Hafen. Der Blick über den Mastenwald auf der Elbe zeigt Schiffe und Angehörige aller Völker. 260,000 E. c. Zwischen preußischem und oldenburgischem Gebiet Bremen (?), ähnelt in seiner altertümlichen Bauart Lübeck; Hauptplatz der deutschen Auswanderung nach Amerika. 93,000 E. * Der Hafen von Lübeck ist Travemünde, von Hamburg Cuxhaven, von Bremen Bremerhafen. §. 31. Das Großherzogthum Oldenburg. Am linken Ufer der unteren Weser, in die Provinz Hannover ein- geschlossen, im Norden von der Nordsee bespült. Hauptstadt: Oldenburg (?) * Zu Oldenburg gehören außerdem: a. Das Fürstenthum Lübeck. Haupt- ort ist Eutin, b. Das Fürstenthum Birkeufeld, rechts und links der Nahe. Hauptort ist Oberstein; Achatschleiferei. ** Landeskultur. Ein großer Theil des Landes wird von Torfmooren ein- genommen. Moorwirthfchaft schafft hier durch Ausstechen und Entsumpfen der Moore fette Wiesen und Getreideboden. §. 82. Das Fiirstenthum Schaumburg-Lippe. Hauptort: Bückeburg. §. 33. Das Fürstenthum Lippe-Detmold. Dem Teutoburgerwalde nach N. anliegend. Hauptort: Detmold. In der Nähe die bewaldete Kuppe der Grotenburg, auf der das riesenhafte Erzbild deö Cheruskerfürsten Hermann sich erhebt. ^Landeskultur. In den lippischen Fürstentümern sind Ackerbau, Vieh- zucht und Waldwirtschaft Hauptnahrungszweige. §. 34. Das Herzoqthum Braunschweig zerfällt in drei gesonderte Gebietsteile. Ems dieser Gebiete liegt auf dem Harze; eins umfaßt nördliches und westliches Harzvorland; eins liegt nördlich vom Harze in der Ebene,

11. Der Unterricht in der Geschichte - S. 100

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Das Raubrittertum. Die Hansa. Rudolf von Habsburg. bedeutendsten war der Bund, den im 13. Jahrhundert die Städte Lübeck und Hamburg miteinander schlossen und der den Namen Hansa führte. Auf diese Weise wurde die Sicherheit des Verkehrs wiederhergestellt, denn die sich mächtig entwickelnde Hansa, der zuletzt 85 Städte angehörten, gebot über zahlreiche Kriegsbeute. Vor ihrer Flotte und ihren Heeren beugten sich sogar Fürsten. Den ganzen Handel der Ost- und Nordsee zogen die Hansastädte an sich. Selbst über das Meer hinaus gründeten sie Handelssaktoreien. Eine Folge davon war, daß die hanseatischen Städte sehr reich wurden. Mit dem Reichtum der Städte wuchs auch das Selbstgefühl der Bürger. Die reichsten Städte verschafften dem Kaiser eine besonders gute Einnahmequelle. Dafür forderten und erhielten sie eine freie Verwaltung^ unter dem Schutze des Kaisers. Solche Städte hießen freie Reichsstädte, die, je ohnmächtiger das Kaisertum sich gestaltete, zu einer großen Anzahl anwuchsen. Im 15. Jahrhundert verfiel die Hansa, weil kräftige Fürsten selbst für Ordnung und Sicherheit im Lande sorgten und die Portugiesen und Spanier durch die Entdeckungen neuer Seewege und Länder den Welthandel an sich brachten. Eine Stadt nach der andern trat vom Bunde zurücktund zuletzt blieben nur noch Lübeck, Hamburg, Bremen, die abermals den Bund erneuerten. Sie führen bis heute den Namen Hansestädte. 22. Rudolf von Habsbnrg. 1273—1291. a) Ute llflt im Reiche. Die letzten Hohenstaufen bekümmerten sich nicht um ihr Vaterland. Sie waren nur daraus bedacht, sich in Italien ein Königreich zu gründen. Mit ihnen begann die Herrscher-losigkeit Deutschlands, und dieser Zustand dauerte 23 Jahre lang. (Interregnum - Zwischenreich.) In der kaiserlosen, schrecklichen Zeit war die Not aufs höchste gestiegen. Überall herrschte Unordnung und Unsicherheit. Selbst die Fürsten (Reichsstände) trugen dazu das Ihre bei, indem sie ihre Macht auf unrechtmäßige Weise ausdehnten. Ebenso suchten die adligen Grundbesitzer und geistlichen Würdenträger (Landstände) sich möglichst selbständig zu machen. Da hörten die Fehden nimmer aus. Am meisten litten darunter die Bauern, die in ihren Lehm- und Strohhütten ohne allen Schutz wohnten. Ihre Saaten wurden zertreten und ihnen das Vieh, selbst die notwendigsten Kleidungsstücke, geraubt. b) Der Retter. Dem grauenvollen Zustande ein Ende zu machen, suchten die Fürsten einen Mann, der Macht genug besitze, die Not im Reiche zu beseitigen , doch nicht zu viel Macht, damit den Reichssiirsten die Unabhängigkeit gewahrt bliebe. Der Erzbischof von Mainz und Gras Friedrich vou Hohenzollern lenkten die Wahl auf Rudolf, einen armen Grafen, dessen Burg, die Habsburg, in der Schweiz stand. Am Tage nach seiner Wahl wurde Rudolf feierlichst in Frankfurt ein-

12. Geographie - S. 103

1912 - Berlin : Wichert
— 103 — Vi. Das Fürstentum Schanmburg Lippe. a) Natürliche Gebiete: Weserberge. d) Politische Gliederung: ein Hauptland. Bückeburg. Vii. Das Fürstentum Lippe-Detmold. a) Natürliche Gebiete: Teutoburger Wald, Weser- gebiet. b) Politische Gliederung: ein Hauptland. Detmold, Lemgo. E. Die drei freien Städte. I. Die freie und Hansestadt Hamburg. a) Natürliche Gebiete: Unter-Elbe. b) Politische Gliederung: 1. Hamburg. 2. Cuxhaven, Neuwerk. Ii. Die freie und Hansestadt Bremen. a) Natürliche Gebiete: Unter-Weser. b) Politische Gliederung: drei Gebiete. 1. Bremen. 2. Vegesack. 3. Bremerhaven. Iii. Die freie und Hansestadt Lübeck. a) Natürliche Gebiete: Ostholstein. b) Politische Gliederung: Lübeck, Travemünde. F. Das Reichsland Elsatz-Lothringen. a) Natürliche Gebiete: Oberrheinische Tiefebene, Lothringer Stufenland. b) Politische Gliederung: Bundes st aat mit drei Verwaltungsbezirken. 1. Unterelsaß: Straßburg, Zabern, Hagenau, Schlettstadt, Weißenburg (1870), Wörth (1870). 2. O berelsaß: Kolmar, Mülhausen, Markirch, Gebweiler. , 3. Lothringen: Metz, Diedenhofen, Bitsch, St. Privat (1870), Gravelotte (1870), Courcelles.

13. Von den ältesten Zeiten bis zum Westfälischen Frieden - S. 92

1903 - Berlin : Nicolai
92 Städtebündnisse. Die Hansa. Die städtischen Freiheiten, das Streben, diese zu erweitern, sich von der Gewalt der Landesherren unabhängig zu machen, der Neid auf den Wohlstand in den Städten zog diesen viel Feindschaft zu. Die Landesfürsten suchten die innerhalb ihrer Grenzen liegenden Reichsstädte zu unterwerfen. Um ihre Rechte zu wahren und zu verteidigen, schlossen die Städte Bündnisse miteinander, so den Schwäbischen Städtebund, und bestanden blutige Kämpfe mit den Fürsten und den Bündnissen des Adels (Graf Eberhart der Greiner). Von allen Städtebündnissen war das mächtigste die Hansa. Das deutsche Reich konnte wohl ein mächtiges Landheer aufbieten, aber es hatte keine Flotte, sein Handel war daher ohne Schutz auf dem Meere und im Auslande. Da gründeten norddeutsche 1241 Städte einen Bund, bauten Kriegsschiffe und warben Söldnerheere. Man nannte diesen Bund die Hansa. Sie gründete Handelsniederlassungen auch im Auslande, so in London, und schloß Handelsverträge. Die Hansa wurde so mächtig, daß sie den Kampf mit mächtigen Staaten aufnahm und den Handel an der Nordsee und an der Ostsee ganz in deutsche Hände brachte, sogar in Skandinavien Könige ein- und absetzte. Als ihr Haupt galt lange Lübeck, wo jährlich die Abgeordneten der verschiedenen zur Hansa gehörigen Städte zusammenkamen, um gemeinsame Angelegenheiten zu beraten. Zur Hansa gehörten zur Zeit ihrer Blüte über 100 Städte, unter ihnen Lübeck, Hamburg, Bremen, Danzig, Stralsund, Cöln, Magdeburg, auch märkische, wie Kölln an der Spree, Frankfurt a. O. Die Hansa erwarb sich großes Verdienst um Deutschland; sie verschaffte unserem Handel sichere Absatzstätten und gründete die erste deutsche Kriegsflotte. Sie erschloß die Kenntnis ferner Länder und ebnete der Verbreitung des Christentums die Wege. Die Hansa übte auch strenge Polizei unter ihren Gliedern. Hatte eine Stadt ihre Pflichten nicht erfüllt oder sich sonst eines Frevels schuldig gemacht, so wurde sie ver-hanset, d. H. aus dem Bunde ausgestoßen und gerichtet. Drei Jahrhunderte lang war die Hansa groß und mächtig. Als die Sicherheit und Ausbreitung ihres Handels nach Wunsch befördert war, trat wieder eine Stadt nach der andern vom Bunde ab, und so blieben am Ende nicht mehr als 3 Städte übrig, nämlich Hamburg, Lübeck und Bremen. Diese haben bis auf den heutigen Tag den Namen Hansastädte beibehalten.

14. Europa - S. 351

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
F. Mitteleuropa. Mecklenburg. Die Hansestädte. 351 b. Großh erzo gthum Mecklenburg-Strelitz. (53 ^M. 96 000 E. nur 1800 auf 1 □ M.) Das Land liegt zu beiden Seiten von Mecklenburg-Schwerin, die größere Masse im So., die kleinere im Nw. In der Hauptmasse: Neu Strelitz (9000 E.), Hauptstadt, regelmäßig nach dem Vorbilde von Karlsruhe erbaut; Neu Brandenburg (7000 E.) in schöner Umgebung am Tollense See, alte, gewerbfleißige Stadt. Im kleineren Theil gehört ein Stückchen des lieblichen Ratzeburg (§ 339 c.), deu Domhof und die Umgebung umfassend, zu Mecklenburg- Strelitz. 2. Die Hausestädte. § 346. Als Reste alter Reichsstädte liegen im Deutschen Reich die drei Hansestädte. Der Bund der Hansa, im 13. Jahrhundert entstanden, war einst so mächtig, daß er c. 90 Städte umfaßte und 2 Jahrhunderte lang im N. die Vorherrschaft hatte; ohne seine Einwilligung konnte lauge Zeit kein König den dänischen Thron besteigen. Erst im 16. Jahrhuudert verfiel die Macht des Buudes namentlich in Folge der Entdeckung Amerikas, durch welche der Handel in andere Bahnen gelenkt wurde, und des Emporkommens anderer Seemächte bez. absoluter Monarchien *). Die Hansestädte haben ähnliche Verfassungen. An der Spitze ein Senat (in Lübeck aus 14, in Bremen und Hamburg aus 18 Mitgliedern), der einen (Lübeck) oder 2 Bürgermeister wählt; daneben eine Bürgerschaft als Vertreterin der Gemeinde, z. Th. aus einflußreichen Klassen gewählt (in Lübeck 120, in Bremen 150, in Hamburg 192 Mitglieder). a. Freie Reichsstadt Lübeck (5 Om., 57 000 E.). Das Hauptgebiet an der Trave. Daneben manche Parzellen. Lübeck (43000 E.) auf breitem, niedrigem Hügelrücken an der Travel, fast auf allen Seiten von Wasser umgeben, alterthümlich (wie eine alte Reichs- stadt), an die alte Zeit noch durch das Holstenthor, das Rath haus mit dem Hansesaal und die Marienkirche, eine der stattlichsten in Norddeutsch- land, erinnernd, einst Haupt der Hansa, Führerin des wendischen Viertels, durch den damals blühenden Ostseehandel mächtig^), noch jetzt hauptsächlich mit Ost- seestädten Handel treibend, doch nicht industriell thätig außer im Schiffbau. Es Zu § 346. !) Hansa hieß ursprünglich die Kaufmannsgilde in mehreren Städten, namentlich, wenn sie nach auswärts Geschäfte trieb. Schließlich der Name besonders von jenem Bunde gebraucht. Erste sichere Spuren desselben aus dem Jahre 1241, wo Hamburg und Lübeck auf Grund eines schon vorhandenen Freundschaftsverhältnisses einen Vertrag schlössen. Später der Bund durch Zutritt zahlreicher Binnenstädte gefördert, zuletzt in 4 Viertel zerfallend (Vororte: Lübeck, Cöln, Braunschweig, Danzig); es ge- hörten zu ihm z. B. Riga, Wisby, Krakau, Breslau, Berlin, Magdeburg, Amsterdam, Middelburg :c. Letzter Hansetag 1669. Doch blieben Hamburg, Bremen und Lübeck noch immer verbündet. Erst 1853 der Stahlhof in London, welcher der Hansa gehörte, 1858 das Osterlinger Haus in Antwerpen verkauft. 2) Sie ist auch für größere Schiffe fahrbar gemacht und steht durch den Stecknitz Canal (§ 308) mit der Elbe in Verbindung. 8) Es führte namentlich die zahlreichen Artikel der industriereichen Gegenden Sach- sens aus. — X

15. Allgemeine Weltgeschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 171

1907 - Berlin : Schultze
— 171 — höchst unvollkommen; die Landstraßen befanden sich meist in einem schlechten Zustande, Posten fehlten. Die Ritter ließen in der Regel durch ihre Knappen Briefe rc. besorgen. Das Reisen war, abgesehen von den Gefahren des Faustrechts und des Ranbritterwesens, mit ungeheuren Schwierigkeiten verknüpft und geschah zu Fuß, zu Pferde oder mittelst Sänften, nur wenig zu Wagen. Die Frucht-bäume des Weges, das Gras der Wiesen standen den Reisenden zur Verfügung. Gasthäuser gab es nur ganz wenige,^ und diese waren meist schlecht. Darum mußten sich die Reisenden mit Lebensrnitteln versehen und oft im Freien übernachten, wenn nicht eine gastliche Burg oder ein Kloster in der Nahe sie aufnahm. , Die Hansa und die Städtebündnisse. — Infolge der Un- sicherheit der Wege und Flüsse, auf denen überall Raubritter ^ den Kaufleuten auflauerten, vereinigten sich (1241) die Städte^ Lübeck und Hamburg und schufen, um sich und ihre Warenzüge zu schützen, auf gemeinsame Kosten ein eigenes Heer und eigene Kriegsschiffe. Bald traten mehrere Städte dem Bunde bei, der sich seit dem 14. Jahrhundert Hansa (Verbindung) nannte und sich mit jedem Jahre verstärkte, so daß er zur Zeit seiner höchsten Macht 85 Städte umfaßte, welche gemeinschaftlich eine Flotte von 200 Schiffen ausrüsteten und ein furchtbares Landheer unterhielten. — Die Hansa machte die Seeräuber, namentlich die sogenannten Vitcilien-Brüder, unschädlich, führte Kriege mit mächtigen Fürsten, eroberte ihre Städte und Länder und stieß Könige vom Thron. So verlor der König Magnus von Schweden durch sie seine Krone, und die Stadt Danzig erklärte einst einem dänischen Könige den Krieg. Die Hansa beherrschte in der Tat den ganzen Norden; in Lübeck, dem Vorort des Bundes, erschienen Gesandte und Geschäftsträger aus den benachbarten Staaten zu den Bundesversammlungen und buhlten nicht selten um des Bundes Gunst. Ungefähr 300 Jahre hindurch hielt sich die Hansa auf der Höhe ihrer Macht. Im 15. Jahrhundert verfiel der Bund, da die Kaiser mehr für Ordnung und Sicherheit sorgten; eine Stadt nach der andern schied ans demselben, bis zuletzt nur noch Hamburg, Lübeck und Bremen übrig blieben, die noch heute den Namen Hansastädte führen. —_ Neben diesem mächtigen Bunde entstanden ferner 1254 der Rheinische Städtebund, welcher 70 Städte umfaßte, und kurze Zeit nachher bei-Schwäbische Städtebund, der sehr mächtig ward. Letzterer führte den sogenannten „schwäbischen Städtekneg", in welchem 17 schwäbische Städte gegen den Grafen Eberhard von Württemberg, den Rauschebart, sowie gegen die zur selbigen Zeit entstehenden

16. Kl. 3 = (Oberkl.) 6. u. 7. Schulj - S. 440

1883 - Regensburg : Pustet
440 sammelten sie ein bedeutendes Heer und rüsteteil Kriegsschiffe aus, welche die Kanfsahrer auf der Elbe in Schutz nahmen. Die Raubritter hatten nun üble Tage. Ihre Burgen wurden belagert, zerstört, der Erde gleich gemacht und die Galgen mit ihren Personen geziert. Nicht besser ging es den Seeräubern. Eine mächtige Flotte lief gegen sie aus, suchte sie auf, vernich- tete ihre Fahrzeuge, ersäufte ihre Mannschaft. Bald erzitterte alles vor der deutschen Hansa; so nannte man diesen Bund, denn in der Sprache jener Zeit hieß Hansa so viel als Ver- bindung. Sogar der König von Dänemark, der gefähr- lichste Feilld der Städte Lübeck und Bremell, wurde gedemütigt und genötigt, die Feindseligkeiten gegen sie einzustellen. Als die andern norddeutschen Handelsstädte sahen, wie furchtbar sich die Hansa gemacht hatte, und wie sicher sie ihren Handel trieb, so baten sie, auch in den Bund aufgenommen zu werden. Die erste Stadt, welche dazu trat, war Braun- schweig. Ihm folgten bald fast alle wichtigen Städte, von den Niederlanden bis nach Liefland hinauf. Zur Zeit seiner höchsten Macht gehörten 85 Städte zu demselben. Sie rüsteten gemeinschaftlich eine Flotte von mehr als 200 Schiffen aus, hielten ein furchtbares Land he er, führten Kriege mit mächtigen Fürsten, eroberten ihre Städte und Länder, stießen Könige vom Thron. Der schwedische König Magnus verlor durch die deutsche Hansa seine Krone, und dem däni- schen König Christoph wurde von einem Danziger Bürger- meister der Krieg erklärt. Lübeck war der Hauptort der großen Hansa; hier wur- den die Bundesversammlungen gehalten, hier wurde die Bundeskasse verwahrt, und der Bürgermeister von Lübeck war Vorsteher des Bundes, der in vier große Quartiere ge- teilt war, deren Hauptstädte Lübeck, Danzig, Braunschweig und Köln waren. Übrigens handelte jede Stadt frei, ganz nach eigenem Gefallen; aber wenn sie angegriffen wurden, stan- den sie alle für einen Mann. Dreihundert Jahre lang erhielt sich die deutsche Hansa auf dieser Höhe ihrer Gewalt und ihres Ansehens. Als aber die Macht der deutschen Fürsten wuchs und diese den Handel beschützten, sank die Macht der Hansa, und eine Stadt nach der andern trat von: Bunde ab. So blieben am Ende nur die drei Städte Hamburg, Bremen und Lübeck übrig, die bis auf den heutigen Tag den Namen der Hansastädte führen.

17. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 206

1853 - Essen : Bädeker
206 Als die anderen norddeutschen Handelsstädte sahen, wie furcht- bar sich die Hansa geinacht hatte', und wie sicher sie ihren Handel trieb, so traten viele von ihnen dem Bunde bei. Die ersten waren Braunschweig, Rostock, Wismar, Stralsund, Greifswalde, Kolberg, Stettin, Stolpe, Anclam, in der Folge auch noch viel mehrere, wie Berlin, Frankfurt an der Oder, Königsberg, Danzig, Magdeburg, Köln rc., im Ganzen über sechszig Städte. Sie hatten sich nun selbst vor den mächtigsten Feinden nicht mehr zu fürchten; im Gegentheil, sie führten eine hohe, gebiete- rische Sprache gegen sie und wußten ihren Worten Bedeutung zu geben. Wer sich nicht in der Güte zur Ruhe fügte, der wurde schnell, oft schimpflich, dazu gezwungen. Mit jedem Jahre verstärkte sich ihr Bund; zur Zeit seiner höchsten Macht gehörten fünfund achtzig Städte zu demselben. Sie rüsteten gemeinschaftlich eine Flotte von mehr als 20 0 Schiffen aus, hielten ein furchtbares Land Heer, führten Kriege mit mächtigen Fürsten, eroberten ihre Städte und Länder, stießen Könige vom Thron. Der schwedische König Magnus verlor durch die deutsche Hansa seine Krone, und dem dänischen König Christoph wurde von einem Danziger Bürgermeister der Krieg erklärt. Andere Städte und Länder bemühten sich dagegen um die Freundschaft der deutschen Hansa und räumten ihnen Schiffe, Waa- renlager und Vorrechte ein. So kam bald ihr Handel in den Nie- derlanden, in England, in den nordischen Reichen, in Ost-Eu- ropa zum höchsten Flor. Zu Lübeck wurden die Hansatage, das heißt die Bundesver- sammlungen, gehalten, wobei sich alle Bundesstädte durch ihre Abge- ordneten einfanden. Auch Gesandte oder Geschäftsträger aus den be- nachbarten Staaten erschienen dabei, wenn mit dem Bunde etwas zu verhandeln war. Hier wurden alle nöthigen Maßregeln und Unter- nehmungen verabredet, die Beiträge zu den Kosten ausgeschrieben und die Beschwerden eines jeden gehört und abgethan. Der Bund hielt strenge Polizei unter seinen Gliedern. Hatte eine Stadt ihre Pflich- ten nicht erfüllt, oder sich eines Frevels schuldig gemacht, so wurde sie Verhaus et, das heißt aus dem Bunde ausgestoßen, geächtet, für eine Feindin aller anderen erklärt. Eine solche Strafe war immer von furchtbaren Folgen, denn der geächteten Stadt wurden ihre Schiffe weggenommen und ihr Handel zerstört. Drei hundert Jahre lang erhielt sich die deutsche Hansa auf dieser Höhe ihrer Gewalt und ihres Ansehens. Als aber ihr Zweck erreicht, das heißt die Sicherheit und Ausbreitung ihres Handels nach Wunsch befördert war, trat wieder eine Stadt nach der andern von dem Bunde ab; und so blieben am Ende nicht mehr, als die drei Städte Hamburg, Lübeck und Bremen übrig, die auf dem letz- ten Bundestage im Jahre 1630 ihren Verein erneuerten und bis auf diesen Tag den Namen der Hansastädte beibehalten haben.

18. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 419

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Lübeck und Hamburg. 419 benachbarte Fürsten n. s. w. führten das Erlöschen des Bundes herbei. Nur Hamburg, Bremen und Lübeck erneuerten 1630 auf ewige Zeiten den alten Hansabund. a) Lübeck war schon ein obotritischer Ort, ist aber dann von christlichen Ansiedlern neu gegründet: viele Vorrechte gab ihr Heinrich der Löwe, auch das Mische Recht, das hernach in so vielen Handels- Plätzen angenommen wurde. Im 13. Jahrhundert wurde Lübeck Reichs- stadt; von seiner Größe und Macht war oben die Rede, vergleiche auch S. 302. Jetzt ist Lübeck unter den noch so genannten drei Hansastädten die am wenigsten bedeutende, sie zählt kaum 40.000 E., und auch ihr (immerhin für die Ostseeländer noch wichtiger) Handel ist nur ein Schatten früherer Größe. Die mit zahlreichen Thürmen geschmückte Stadt liegt auf einem breiten Hügelrücken, den westlich die Trave, östlich die Wackenitz, ein Nebenfluß derselben, bespült: die besten Stra- ßen, Königs- und Breitestraße, laufen auf der Hügelbreite, die meisten andern zu den beiden Flüssen hinab. Die Bauart alterthümlich. Der Charakter der ganzen Stadt würdig solid. Merkwürdig das Rathhaus mit dem alten Hansasaale, der Dom und die Kirche St. Marien, eine der größten und schönsten in Deutschland; in ihr hinter dem Hauptaltar eine künstliche Uhr und in einer Seitencapelle ein Todtentanz, d. i. ein Gemälde, auf welchem der Tod Menschen jeden Standes und Alters zum letzten Tanze unwiderstehlich auffordert. Die Unterschriften hoch- deutsch moderuisirt, sonst plattdeutsch, z. B. das vom Tode ausgeforderte Kind: O Dod, wie schall ik dat verstahn? Jk schall danzen und kann nit gahn. ■— Das Staatsgebiet von Lübeck (die Stadt Lübeck natür- lich mit eingeschlossen) befaßt 5 Dm. mit 50,000 lutherischen Einw. 2 Meilen von Lübeck liegt Travemünde, Hafen und Seebad. b) Hamburg wurde schon von Karl dem Großen angelegt, aber erst später bedeutend. Seine Reichsunmittelbarkeit wurde oft von den holsteinischen Herzögen und dänischen Königen angefochten, in den Fran- zofenkriegen hat Hamburg Schreckliches erlebt, der furchtbare Brand vom 5. bis 10. Mai 1842 ist noch nicht vergesfen; aber die reichliche Quelle des Welthandels hat Hamburg alle Verluste zu überstehen mög- lich und leicht gemacht. Ein Welthandel ist aber der hamburgische mit Recht zu nennen. Schiffe aller Nationen sieht man in Hamburg vor Auker liegen (S. 365), seine Flagge weht auf allen Meeren. Gegen 50 Staaten haben in Hamburg ihre Gesandten und Consuln, darunter alle Staaten Amerika's. Gegen 4500 Schiffe laufen jährlich von Ham- bürg aus und eben so viele ein. Hamburg liegt 18 Meilen vom Meere, als Halbkreis am rechten Elbufer. Die Elbe ist in zwei Hauptarme, Süder- und Norderelbe, getheilt, die sich wiederum vielfach ver- zweigen; so entstehen eine Menge Inseln, die zum Theil preußisch, zum Theil hamburgisch sind. .Die Norderelbe bespült Hamburg unmit- telbar, sendet aber noch einen Seiteuarm in die Stadt, der sich in viele Canäle oder Fleete vertheilt. Vom Binnenlande her fließt der Elbe die Alst er zu: sie bildet dicht vor Hamburg ein großes Wasserbecken (Buten- oder Außenalster), dann sogleich in der Stadt ein anderes (Binnenalster). An demselben läuft der Jungfernstieg, die präch- tigste Straße Hamburgs mit den ersten Hotels, Restaurationen u. f. w. Der niedrig liegende Stadttheil im O. der Alster ist die Altstadt; in 27 *

19. Kleine Erdkunde - S. 28

1885 - Halle : Anton
28 Deutschland. Fülle und Lebensfreude. Wo aber Fabrikwesen und Handel blüht, da hat der Reichtum seinen Sitz, freilich oft, wie im Wupperthale, neben den Hütten der Armut. _57] 13. Die hoheuzollcruschen Laude. Das Stammland des preu- ßischen Königshauses, zwischen Württemberg und Baden. Es besteht aus den Fürstentümern Hohenzollern-Hechingen und Hohe u zoller u- Sigmariugen. In Hohenzollern-Hecbingen liegt die jetzt in alter Pracht wieder hergestellte Burg Hohenzollern. Sigmaringen (?) mit alter Bergfeste. Il Die norddeutsche Staatengruppe. 58] 1. Das Großherzogtum Mecklenburg - Strelitz.2) Am Oberlaufe der Havel. — Hauptstadt ist Neustrelitz, regelmäßig in Form eines acht- strahligen Sterns gebaut, dessen Mittelpunkt der Markt ist. 59] Das Großherzogtum Mecklenburg - Schwerin. Das Küsten- land westlich von Pommern. Hauptstadt ist Schwerin am Schweriner- fee, in dem das herrliche Fürsteuschloß sich spiegelt. Wismar ist ein leb- haster Schisfahrtsort. Rostock treibt schwunghaften Seehandel und hat eine Hochschule. ^Landeskultur. Das Gebiet an der Elbe ist unergiebiger Sand- boden: Kiefernwaldungen wechseln hier mit Torfmooren und Heidestrecken. Fruchtbarer ist der nördliche Strich: er erträgt reiche Getreideernten und seine Wiesen nähren schweres Rindvieh. Die Seeen aus dem Mecklenburg- ischeu Landrücken sind fischreich, ebenso die Ostseeküste, wo neben fleißigen Fischern ein kühnes Schiffergeschlecht wohnt. 60] 3. Die Hansastädte. 1) Zwischen Mecklenburg und Holstein liegt Lübeck (?4). Die Stadt ist altertümlich gebaut, die Giebel meist nach der Straße gerichtet. Einst war Lübeck das Haupt des mächtigen Hansa- bundes und in seinem Rathause versammelten sich die Abgesandten der Hansastädte. Der alte Glanz ist jetzt freilich geschwunden; noch immer aber bringt der lebhafte Handel behäbigen Wohlstand (51). Der Hafen von Lübeck ist Travemünde. 2) Am rechten Elbufer mitten in preußischem Gebiet liegt Hamburgs), die erste Handelsstadt Deutschlands; geräusch- voller Handelsverkehr findet sich überall, am meisten aber am Hasen,' wo der Blick über den Mastenwald aus der Elbe Schiffe und Angehörige aller Völker zeigt (290). Der Außenhafen von Hamburg ist Cuxhasen. 3) Zwischen preußischem und oldenburgischem Gebiet liegt Bremen (?6); es ähnelt in seiner altertümlichen Bauart Lübeck, treibt starken Handel und ist Haüptplatz der deutschen Auswanderung nach Amerika (112). Der Außen- Hafen von Bremen ist Bremerhaven. 61] 4. Das Großherzogtum Oldenburg.7) Am linken User der unteren Weser, in der Provinz Hannover eingeschlossen, im N von der Nordsee be- spült. — Hauptstadt ist Oldenburg. Zu Oldenburg gehören außerdem: 1. Das Fürstentum Lübeck an der Neustädter Bucht; Hauptort ist Eutin. 2. ?as Fürstentum Birkenfeld an der Nahe mit dem Hauptorte Oberstein. 1) A. 8. 2) A. 7. 3) A. 7. 4) A. 7. 5) A. 7. Ö) A. 7. 7) A. 7.

20. Weltgeschichte in Lebensbildern für Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und verwandte Anstalten - S. 169

1897 - Leipzig : Baedeker
— 169 — Hamburg und Lübeck im Jahre 1241 ein Schutz- und Trutzbündnis. Sie schufen sich ein eigenes Landheer und eine Flotte zum Schutze ihres Handels zu Lande und zu Wasser. Diesen Bund nannte man die Hansa; denn Hansen hieß sich vereinigen. Nun kamen für die Räuber schlimme Zeiten. Sie wurden gefangen und hingerichtet, ihre Burgen zerstört. Die Seeräuber wurden an den Masten ihrer Schiffe erhenkt. b) Blüte der Hansa. Bald erkannten die anderen Städte, welch großen Vorteil solcher Handelsschutz gewährte, und sie schlossen sich dem Bunde an. Schließlich gehörte der ganze Norden Deutschlands von Holland bis Rußland zum Hansabunde; 80 Städte zählte er zur Zeit der Blüte zu seinen Mitgliedern. Das ganze Gebiet war in verschiedene Kreise geteilt. Zum wendischen Kreise gehörten: Lübeck, Wismar, Rostock, Stralsund, Greisswald, auch Berlin, Stendal, Salzwedel, Frankfurt a. O. u. a. m. Zum sächsischen Kreise: Hamburg, Bremen, Goslar, Hannover, Magdeburg, Halle, Erfurt, Nordhausen u. a. Zum westfälischen: Köln a. Rh., Soest, Dortmund, Münster, Osnabrück, Paderborn u. f. w. Zum baltischen: Danzig, Königsberg, Thorn, Riga n. a. m. Alljährlich wurde eine Bundesversammlung in Lübeck abgehalten, zu der Abgeordnete ans allen Bundesstädten erschienen. Hier wurden die Beiträge sür die einzelnen Städte festgesetzt, Unternehmungen vereinbart und etwaige Streitigkeiten der Bundesmitglieder geschlichtet. Wer seinen Verpflichtungen gegen den Bund nicht nachkam, wurde verhanset, d. H. aus dem Bunde ausgestoßen. Einer solchen Stadt wurden die Schiffe genommen und ihr Handel zerstört. Die Hansa schwang sich auf zur ersten Macht in Nordeuropa. Sie führte Krieg mit Königen und Fürsten. Durch sie verlor der schwedische König Magnus seine Krone, und einem Dänenkönige wurde von dem Bürgermeister von Danzig der Krieg erklärt. Die Hansa eroberte 1368 Kopenhagen, sperrte den Sund und erzwang sich große Handelsvorrechte von Dänemark. Auch Schweden, Norwegen, England und Rußland räumten der Hansa große Vorrechte ein. Sie vermittelte den Handel zwischen dem Norden und Süden, Osten und Westen Europas, und die deutschen Kaufleute gelangten durch den gewinnbringenden Handel zu großem Reichtum. Im Jahre 1254 entstand in Süddeutschland der rheinische Städtebund, dessen wichtigste Mitglieder Speier, Augsburg und Nürnberg waren. c) Verfall der Hansa. Über 300 Jahre blieb die Hansa in großer Blüte. Aber nach der Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien nahm der europäische Handel eine andere Richtung; auch gewährten die deutschen Regierungen eine größere Rechtssicherheit als früher; so trat nun eine Stadt nach der anderen von dem Bunde zurück. Zuletzt blieben nur noch Hamburg, Lübeck und Bremen vereint. Diese heißen noch heute Hansastädte.