Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 49

1911 - Trier : Lintz
Das Europäische oder Kaukasische Weltwirtschaftsreich. 49 Italien, auf den Jonischen Inseln, in Griechenland, Algerien und ans den westafrikauischen Inseln; geschätzte Erzeugnisse sind der Malaga- Wein (aus Südspanien), der Port-Wein (von Oporto), viele italienische Weine, die griechische Korinthe (aus dem westlichen Griechenland), der Samos-Wein (von der Insel Samos) und andere griechische und klein- asiatische Weine, der algerische Wein und der Madeira (von der Insel Madeira). Die Verbreitungsgebiete des Ölbaums sind das untere Rhonegebiet im südlichen Frankreich. Mittel- und Süditalien, Spanien, Portugal, die Westküste und die südlichen Gebiete der Balkan-Halbinsel, die Insel Kreta, Kleinasien und Syrien, Tunesien, Algerien und Marokko. Unter den südländischen Obstarten des Mittelmeergebiets sind die Agrumen, nämlich Apfelsinen und Citrouen, und die edle Kastanie die wichtigsten. Der Anbau von Apfelsinen ist sehr wichtig für Süditalien, Sizilien (Messina-Apfelsinen) und das südöstliche Spanien (Valencia-Apfelsinen), während die Kastanie im Hügelland von Toskana ein wichtiges Volksnahrungsmittel, wichtiger als Brot ist. Südländische Gemüsearten (Tomaten, Artischoken und Frühgemüse) liefert uament- lich Italien und die Insel Malta (Malta-Kartosfeln). Die Zucht von wohlriechenden Blumen ist an der Riviera und in Ostrnmelien (Bilderanh. 8) eine wichtige Kultur. Datteln werden in Syrien, in Ägypten, in den Oasen der Sahara und in Marokko, Feigen in Kleinasien (Smyrna-Feigen) gezogen. Ägypten liefert ferner eine sehr geschätzte Baumwolle und Tabak. Letzterer wird auch in der Türkei viel augebaut. Durch Korkgewinnung (Bilderanh. 9) zeichnen sich das südöstliche Spanien, das südliche Portugal, Algerien und Tunesien aus, und in den nämlichen Ländern wird auch das Halfa- gras gewonnen. Der Maulbeerbaum ist namentlich in Süd- frankreich, Italien und Griechenland viel angebaut. Im Gegensatz zu Mittel- und Nordwesteuropa sind die meisten Mittelmeerländer arm an Wäldern und daher auch arm an Holz. d) Die Viehzucht und die Fischerei. In den meisten Mittel- meerländern spieltdieviehzucht, da infolge des trocknen Klimas die Weiden meist wenig grasreich sind, eine untergeordnete Rolle. Die Rind- Viehzucht beschränkt sich auf die kühleren und feuchteren Gebiete und anf die wiesenreichen Niederungen; nur in den nordwestlichen Gebieten der Pyrenäeu-Halbinfel und in der Lombardischen Tiefebene hat sie eine größere Bedeutung. Wichtiger sind im allgemeinen Schaf- und Ziegenzucht, zumal die trockne Nahrung die Woll- und Haarbildung günstig beeinflußt. Besonders zwei Länder zeichnen sich in dieser Hin- sicht aus, die Hochebene von Castilien in Spanien durch die Zucht der Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe C'iii. 4

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Lehrbuch der Erdkunde - S. 79

1903 - Trier : Lintz
Die Atlasländer. 79 Fehlen eines nördlichen Vorlandes und der Gluthauch der im S angrenzenden Wüste Sahara hindern die Entwicklung großer Strom- läufe. Der Wadi Dräa führt, obschon er fast so lang wie der Rhein ist, nur zur Regenzeit streckenweise Wasser. In der Verlängerung des Atlas liegen im Meer die Insel- gruppen Madeira und die Kanarischen Inseln. Sie sind mit Vulkanbergen geschmückt, so die Insel Teneriffa mit dem 1800 m hohen Pik von Teneriffa; aber ihre Grundlage bildet anderes Gestein. Die Inseln sind durch ein ozeanisches Klima und daher durch ein sehr üppiges Pflanzenleben ausgezeichnet. b) Das Kulturbild. Wie die Atlasländer erdgeschichtlich zu Südeuropa gehören. § 44. so können sie auch als Kulturgebiet diesem angegliedert werden. Die Verwandtschaft Anbau Verhältnisse sind sehr ähnlich, weil die klimatischen Verhältnisse im wesentlichen übereinstimmen. Regenarmut und Südeuropas, fast völlige Regenlosigkeit des Sommers bedingen, daß wie in Süditalien und Südspanien die künstliche Bewässerung eine große Rolle spielt. Die wichtigsten Anbaugegenden wurden daher die Gegenden, denen die Wasserfülle des Gebirges, die im Früh- ling immerhin groß ist, zugänglich gemacht werden kann, z. B. der Nordfuß des Hohen Atlas in Marokko, die Küstenlandschaft des Teil im nördlichen Algerien, der nordöstliche Teil Tunesiens und die Oased auf der Südseite des Atlas. Ohne künstliche Bewässerung ist ein Anbau im großen fast nur indem marok- kanischen Küstenstrich längs des Atlantischen Ozeans möglich, wo kalte Auftriebwasser des Meeres Nebelbildung und starken Taufall bewirken und Staubstürme, die häufig aus dem benachbarten Steppengürtel kommen, eine sehr fruchtbare Erdart ablagerten. Die Anbau- und Nutzgewächse der Atlasländer lassen e sich in zwei Gruppen teilen, in solche, die auch in Südeuropa Vor- kommen, wie Weizen, Gerste, Mais, Wein, Ölbaum, Kork- eiche, Haifa, Tabak u. s. w., und in solche, die auf afrikanischem Boden neu auftreten. Unter letztem sind die Dattelpalme und die Dürr ah oder Mohrenhirse die wichtigsten. Der von den Franzosen in Algerien und Tunesien eingeführte Weinbau hat sich so entwickelt, daß auf ersteres Land schon jetzt etwa x/io der französischen Weinernte entfällt. Die Franzosen begannen auch die Ausbeutung der Haifa- steppen und der Korkeichenwaldungen, hauptsächlich durch spanische Arbeiter. Die Korkeiche kommt nur in dem nördlichen Gebirge längs der Mittelmeerküste vor, weil der Baum eine Regenmenge von 50 cm verlangt. Besonders die algerische Provinz Oran hat große Korkeichenwaldungen, ln lunesien und Marokko spielt der Ölbaum, in den Berieselungsoasen um die Stadt Marokko und in den südalgerischen Oasen aber schon die Dattelpalme (s. § 46) die Hauptrolle (Abb. 29). Die Dürr ah wird vorwiegend in Marokko angebaut. Sie ist eine große, ungeheuer ertragreiche Hirsenart, die in einem großen Teile Afrikas eine wichtige Rolle spielt. Die Insel Madeira liefert den vorzüglichen Madeira-Wein.

2. Lehrbuch der Erdkunde - S. 71

1910 - Trier : Lintz
Afrika. 71 Verhältnisse im wesentlichen übereinstimmen. Regenarmut und fast völlige Regenlosigkeit des Sommers bedingen, daß, wie in Süditalien und Südspanien, die künstliche Bewässerung eine große Rolle spielt. Die wichtigsten Anbaugegenden wurden daher der Nordfuß des Hohen Atlas in Marokko, die Küstenlandschaft des Teil im nördlichen Algerien, der nordöstliche Teil Tunesiens und die Oasen auf der Südseite des Atlas. Ohne künstliche Bewässerung ist ein Anbau im großen fast nur in dem marok- kanischen Küstenstrich längs des Atlantischen Ozeans möglich, wo kalte Auftrieb wasser des Meeres Nebelbildung und starken Tauf all bewirken und Staubstürme, die häufig aus dem benachbarten Steppengürtel kommen, eine sehr fruchtbare Erdart ablagerten. Die Anbau- und Nutzgewächse der Atlasländer lassen gewächs~e sich in zwei Gruppen teilen, in solche, die auch in_südeuropa vor- kommen, wie Weizen, Gerste, Mais, Wein, Ölbaum, Kork- eiche, Haifa, Tabak usw., und in solche, die auf afrikanischem Boden neu auftreten. Unter letztern sind die Dattelpalme und die Durrah oder Mohrenhirse die wichtigsten. Der von den Franzosen in Algerien und Tunesien eingeführte Weinbau hat sich so entwickelt, daß auf ersteres Land schon jetzt etwa Vi o der fran- zösischen Weinernte entfällt. Die Franzosen begannen auch die Ausbeutung der Haifasteppen und der Korkeichenwaldungen, hauptsächlich durch spanische Arbeiter. Die Korkeiche kommt nur in dem nördlichen Gebirge längs der Mittelmeerküste vor, weil der Baum eine Regenmenge von 50 cm verlangt. Besonders die algerische Provinz Oran hat große Korkeichenwaldungen. In Tunesien und Marokko spielt der Ölbaum, in den Berieselungsoasen um die Stadt Marokko und in den südalgerischen Oasen aber schon die Dattelpalme (s. § 46) die Hauptrolle. Die Durrah wird vorwiegend in Marokko angebaut. Sie ist eine große, ungeheuer ertragreiche Hirsenart, die in einem großen Teile Afrikas eine wichtige Rolle spielt. Die Insel Madeira liefert den vorzüglichen Madeira-Wein. Von Haustieren werden Pferd, Maultiere, Esel, Rind, Haustiere. Büffel, Ziege, Schaf, Kamel u. a. gehalten. Schafzucht wird besonders auf dem Steppenhochlande der Schotts betrieben. Überall begegnet man in den Atlasländern den Spuren einer alten Kultur, die durch die Karthager, Römer und Araber verbreitet wurde. Die Kultur, die letztere brachten, beherrscht noch heute das Völkerleben, ist aber in völligem Niedergange begriffen. Mit Feuer und Schwert brach sich einst der Islam Bahn. Die despotische Willkür, mit der er über die Völker herrscht, muß sich auf Fanatismus und Unwissenheit stützen. Wie der Eigen- nutz der regierenden und der Stumpfsinn des Volkes den Verfall der mohammedanischen Kultur bewirken, zeigt kein Staat besser als Marokko. Trotz seines Reichtums ist es heute, nach hoher Blüte, die bis zum 16. Jahrhundert dauerte, ein armes Land, während Algerien und Tunesien unter französischem Einflüsse aufblühen. ■ Die Hauptvölkerschaf ten des Atlasgebietes sind dieberber Völker oder Kabylen und die Araber. Jene, Nachkommen der alten Libyer, stellen die ältere Bevölkerung dar und sind hellfarbiger und den Europäern ähnlicher als die Araber. Sie sind stets

3. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde der außerdeutschen Länder - S. 73

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Iii. Die wirtschaftliche Stellung der südeuropäischen Staaten. 73 des Bodens, der bei richtiger Bewässerung 4-12-, ja über 30fachen Ertrag bringen kann, noch sehr zurück. Erst neuerdings werden einzelne Fortschritte gemacht. Daher ist auch die Bevölkerungsdichte nur in den gut bewässerten, sowie in industriereichen Gegenden größer, im allgemeinen aber mit 36,4 in Spanien und 56 in Portugal sehr gering. Großstädte gibt es wenig; sie liegen mit Ausnahme von Madrid in den fruchtbaren Küstenlandschaften. Die wich- tigsten find Madrid (540000) und Barcelona (533000) in Spanien, sowie Lissabon (356000) in Portugal. Unter den verschiedenartigen Bewohnern der Balkanhalbinsel stehen die Griechen am höchsten, während die Türken sich in jeder Beziehung durch eine große Mißwirtschaft hervortun. Die Volksdichte ist nirgend größer als in Spanien. Große Städte sind nur Athen mit 111000, Saloniki mit 105000 und Konstantinopel mit 943 000 Einwohnern. * Iii. Die wnrttcbaftlicbe Stellung der tüdeuropäitcberi Staaten» a. Nrxrsöuktion. 1. Bodenbau. Entsprechend den Naturverhältnissen und der Wirtschaft- lichen Befähigung der Bewohner stimmen alle südeuropäischen Staaten darin überein, daß die Ausnutzung der Pflanzenwelt den wichtigsten Wirtschaftszweig bildet, während die industrielle Tätigkeit sehr zurücktritt. Im N. wird mehr der Ackerbau, im S. mehr Gartenkultur betrieben. Der Ackerbau bevorzugt in Spanien und Portugal Weizen und Gerste, in den übrigen Mittelmeer- ländern Weizen und Mais. In den südlicheren Gegenden spielt auch hier der Gerstenbau eine wachsende Rolle. Mit Ausnahme der Türkei genügt die Produktion von Getreide, speziell von Weizen und Mais nirgends, so daß letztere in großen Mengen eingeführt werden müssen. In den natürlich oder künstlich gut bewässerten Landstrichen wird auch Reis gepflanzt, in ansehnlichen Mengen allerdings nur in der Poebene. Er wird größtenteils ausgeführt. Alle fruchtbaren Gegenden zeichnen sich durch eine intensive Kultur von Hülsenfrüchten und Gemüsen, Flachs und Hanf, fowie von Wein, Südfrüchten und Oliven aus. Flachs und Hanf haben die größte Verbreitung in Oberitalien. Die Kultur von Orangen, Apfelsinen, Zitronen, Mandarinen, Oliven, Feigen und Mandeln blüht in Spanien in den Küstenlandfchaften, auf der Apenninen-Halbinfel besonders im S. und auf Sizilien, auf der Balkanhalbinsel hauptsächlich in Griechenland. Be- sonders wichtige Produktionsstätten sind für Apfelsinen Mureia, Valencia und Alicante in Spanien, Messina und Palermo auf Sizilien; sür Oliven Anda- lusien in Südspanien und Bari in Süditalien; für Mandeln ebenfalls Bari. Hauptstätten des Weinbaues liegen in Spanien in den Küstenlandschaften von Valencia, Taragona, Malaga (Rosinen) und Jeres, in Portugal im Hügelland östlich von Porto, in Italien auf der Insel Sizilien, fowie in Unter- und Mittel- italien, in Griechenland, das durch feine Korinthenproduktion bekannt ist, im Westen (Patras) und auf den Ionischen Inseln. In den nördlicheren Gegenden der Halbinseln werden in großen Mengen eßbare Kastanien, Nüsse und mitteleuropäische Obstsorten geerntet. In der Türkei, besonders auch in Ostrumelien, das politisch mehr zu Bulgarien gehört.

4. Lehrbuch der Erdkunde - S. 93

1906 - Trier : Lintz
Das Wilstengebiet der Sahara. 93 geht. Im südlichen Algerien gliedert sich an sie eine Reihe von Oasen an. Als ein ziemlich regenarmes Gebirge entsendet der Atlas nur n n- bedeutende Flüsse Der nördliche Kleine Atlas führt auch den Namen Tell. Mit einer hohen Steilküste steigt er aus dem Mittelmeer auf. Ju den Klüften der marokkanischen Mittelmeerküste, dem sog. Riss, hauseu die als Piraten berüchtigten Riffkabylen. Ju der Verlängerung des Atlas liegen im Meer die vulkanischen Inselgruppen Madeira und die Kanarischen Inseln, die ihrem ozeanischen Klima ein sehr üppiges Pslanzenleben verdanken. Im Anbau stimmen die Atlasländer mit Südspanien ziemlich überein. Tie künstliche Bewässerung spielt wie dort eine große Rolle. Oliven- und Weinbau sind ebenfalls wichtige Kulturen, letz- terer besonders für Algerien und Madeira. Die Steppe des Hochlandes liefert Halsa, und die Korkeichenwälder liefern Kork, ganz wie in Spanien. Als afrikanische Nutzgewächse treten aber die Dattelpalme und die Mohrenhirse hinzu, die beide sehr wichtig sind. Von der früheren hohen Kultur, die die Karthager, Römer und Araber in Nordafrika verbreitet hatten, sind im Atlasgebiet nur uoch geringe Spuren vor- handen. Der Islam, der sich eiust mit Feuer und Schwert Bahn brach, ist im Niedergange begriffen. Während Algerien und Tunesien unter französischer Herr- schast aufblühen, ist Marokko heute eiu armes Land. Die beiden Hanptvölker des Atlasgebiets sind die Berber oder Kabylen und die Araber. Die bedeutendsten Städte sind in Marokko die wichtige Handelsstadt Fes (150 000 E.), Marokko (80000 E.) und die Hafenstadt Tanger, in Algerien Algier (fast 100000 E.) und in Tunesien Tunis (170000 E.) und der französische Kriegshafen Bis erta. 2. Jas Wiistengeöiet der Snhara. Südlich vom Atlas dehnt sich das große Wüstengebiet der Sahara $ 132. (= Ausdehnung oder weites Land) aus, das von W nach 0 durch ganz Nordafrika reicht und fast so groß wie Europa ist. Die Oberfläche der Sahara ist nicht so gleichförmig, als man früher annahm, auch nicht überall Sand und völlige Öde. In der eigentlichen Wüste kommen drei Landschaften vor: 1) die Felswüste, 2) die Steinwüste und 3) die Sanddünenlandschaft. Diese Wüstenlandschaften wechseln unregelmäßig miteinander ab; jedoch ist die Felswüste mehr im W, die Sandwüste mehr im 0 verbreitet. Auch die Bodenformen zeigen einen reichen Wechsel. Einzelstehende Fels- gestalten, Zeugen genannt, dienen den Karawanen als Wegweiser. In der Mittlern Sahara gibt es auch wirkliche Gebirgslandschasten.

5. Kleines Lehrbuch der Erdkunde - S. 60

1909 - Trier : Lintz
60 Die Außereuropäischen Erdteile, Der nördliche Kleine Atlas führt auch den Namen Tell. Mit einer hohen Steilküste steigt er aus dem Mittelmeer auf. In den Klüften der marokkanischen Mittelmeerküste, dem fog. Riff, Hausen die als Piraten berüchtigten Riffkabvlen. In der Verlängernng des Atlas liegen im Meer die vulkanischen Inselgruppen Madeira und die Kanarischen Inseln, die ihrem ozeanischen Klima ein sehr üppiges Pflanzenleben verdanken. b) Im Anbau stimmen die Atlasländer mit Südspanien ziemlich überein. Die künstliche Bewässerung spielt wie dort eine große Rolle. Oliven- und Weinbau sind ebenfalls wichtige Kulturen, letzterer besonders für Algerien und Madeira. Die Steppe des Hochlandes liefert Halfa, und die Korkeichenwälder liefern Kork, ganz wie in Spanien. Als afrikanische Nutzgewächse treten aber die Dattelpalme und die Mohrenhirse hinzu, die beide sehr wichtig sind. Von der früheren hohen Kultur, die die Karthager, Römer und Araber in Nordafrika verbreitet hatten, sind im Atlasgebiet nur noch geringe Spureu vorhanden. Der Islam, der sich einst mit Feuer und Schwert Bahn brach, ist im Niedergauge begriffen. Während Algerien und Tunesien unter französischer Herrschaft aufblühen, ist Marokko heute ein armes Land. Die beiden Haupt Völker des Atlasgebiets fiud die Berber oder Kabylen und die Araber. Die wichtigsten Städte sind in Marokko die Handelsstadt Fes (150000 E-), Marokko (80000 E.) und die Hasen- stadt Tanger, in Algerien Algier (fast 100000 E.) und in Tunesien Tunis (170000 E.) und der französische Kriegshafen Biferta. 2. Das Wüstengebiet der Sahara. § 72. a) Südlich vom Atlas dehnt sich das große Wüstengebiet der Sahara (— Ausdehnung oder weites Land) ans, das von W nach 0 durch gauz Nordafrika reicht und fast so groß wie Europa ist. Die Oberfläche der Sahara ist nicht so gleichförmig, als man früher annahm, auch nicht überall Sand und völlige Öde. Ju der eigentlichen Wüste kommen drei Landschaften vor: 1) die Felswüste, 2) die Steinwüste und 3) die Sanddünenlandschast. Diese Wüstenlandschaften wechseln unregelmäßig miteinander ab; jedoch ist die Felswüste mehr im W, die Sandwüste mehr im 0 verbreitet. Anch die Bodenformen zeigen einen reichen Wechsel. Einzelstehende Fels- gestalten, Zeugen genannt, dienen den Karawanen als Wegweiser. In der mittlen: Sahara gibt es auch wirkliche Gebirgslandschaften. Die Gebirge von Tibesti steigen bis 2700 m an. Auch Flußläufe

6. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 48

1911 - Trier : Lintz
48 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. Eier (55), Meie (46), Weizen (45), Pelzwerk (40), Rvggeu (40), Flachs (80), Federvieh (26), Butter (24) und Hafer (20), während die Ausfuhr vorwiegend in Baumwolle (20), Roggen (19), Häuten (15), Steinkohlen (11), Merinowolle (10) und allerlei Jndnstrieerzeugnissen bestand. Der Warenaustausch mit Russisch- Asien ist in diesen Zahlen mit enthalten (42 Mill. Mark in der Einfuhr und 16 in der Ausfuhr), dagegen der Handel mit Finnland nicht; letzterer betrug in der Einfuhr (besonders Holz, 20) und in der Ausfuhr (Mehl, Getreide, Industrie- erzeugnisse) 70 Mill. Mark. Auch mit Rumänien steht Deutschland in regem Handelsverkehr; dieses führte im Jabre 1908 für 75 Mill. Mark Waren, besonders Weizen, Mais, Hafer, Holz und Gerste, von dort ein und für 70 Mill. Mark Waren, fast ausschließlich Jndustrieerzengnisse, dorthin aus. Der gesamte Waren- anstansch mit dem Wirtschastsreiche betrug also 1640 Mill. Mark und zwar 1050 in der Einfuhr und 590 in der Ausfuhr. 3. Süöeuropa, Noröafrlka und A)estasien oder die Mittelmeerlänöer. (3. Wirtschaftsreich.) § 18. a) Der Pflanzenbau. Die um das Mittelländische Meer gelegenen Gebiete der Erdteile Europa, Afrika und Asien sind trockne, aber warme Länder. Infolge dieses Klimas und wegen ihrer meist gebirgigen Oberfläche kommen die meisten Mittelmeerländer für einen ausgedehnten Getreidebau nicht in Betracht- nur die Lombardische Tiefebene, die Kastilische Hochebene, Kleinasien, Ägypten und das West- liehe Marokko können als Getreideländer bezeichnet werden. Weizen und Mais sind die wichtigsten Getreidearten; in der Lombardei wird auch viel Reis, und in Marokko werden Hirsearten, besonders Durrah, gezogen. Am besten eignen sich die Mittelmeerländer für allerlei südländische Kulturen, die eine bedeutende Wärme ver- langen. Zum Teil müssen diese allerdings mit Hülfe künstlicher Bewässerung erfolgen, wofür die Gebirge die nötigen Wassermengen liefern. Namentlich Wein- und Olivenbau, der Anbau von Hülsen- srüchteu, von südländischen Gemüse-und Obstarten, von Feigen und Datteln, von Blumen, vou Baumwolle, Hanf und Tabak sind von großer Bedeutung; andere Nntzgewächse sind die Korkeiche, die den Kork liefert, die Steineiche, deren Früchte zur Schweinemast dient, das Halsagras, das zur Papierbereituug benutzt wird, und der Maulbeerbaum, dessen Anban die Grundlage für die wichtige Seidenraupenzucht bildet. Die genannten Kulturen liefern Erzeugnisse, die als eine wertvolle Ergänzung der Erzeugnisse des übrigen Europa hoch geschätzt werden und für dieses unentbehrlich geworden sind. Der Weiubau wird stark betrieben in Spanien, Portugal,

7. H. A. Daniels Leitfaden für den Unterricht in der Geographie - S. 101

1913 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 63. Die afrikanischen Inseln. 101 1. Tripolitanien mit der Hochfläche von Barka ist ein echtes Wüstenland. Halfa und Datteln sind die Hauptprodukte. Die Hauptstadt Tripolis^(2s-0w Einw.) ist wichtig als Ausgangspunkt der Karawanen nach dem Snda«. 2. Tunesien, einst die Römerprovinz Africa pröpria (t). h. das eigentliche Afrika, wonach dann der ganze Erdteil benannt wurde) ist ein mohammedani-^^//. sches Fürstentum, das seit 1881 unter dem Protektorat von Frankreich steht. Me-Lage an der engsten Stelle des Mittelmee-rs-Hat-.seit^dem Altertum blühende H^che-lksm^ -entstehen lassen. Unfern der Ruinen Karthagos liegt Tunis (200000 Einw.), der Ausfuhrhafen des Landes für Getreide, Datteln und Öl. Der Kriegshafen Bizerta soll die wichtige Handelsstraße durchs Mittel- meer decken. 3. Algerien, einst die Römerprovinz Numidien. wurde seit 1830 von den Franzosen erobert und ist jetzt deren blühendste Kolonie, die feine Gemüse, •/£ Südfrüchte und Halfa liefert. Die Hauptstadt Algier (150000 Eiuw.) liegt aus einer Anhöhe am Meere.) Eine Eisenbahn führt nach Oran und über^^^-- Eonstantine nach Tunis. L<~ 4. Marokko, das alte Mauretaniens ist ein despotisch regiertes Snltanat, das trotz seines natürlichen Reichtums an Eisen und Kupfer und trotz seiner günstigen Lage an der Straße von Gibraltar sehr daniederliegt und noch keine ßkn Eisenbahn besitzt. Es ist lediglich ein Land des Ackerbans und der Viehzucht. Bergbau und Gewerbtätigkeit sind in tiefem Verfall. Einen Aufschwung wüd das Land erst jetzt nehmen, nachdem es stark unter französischen Einfluß ge- kommen ist. Im Norden liegt die neue Hauptstadt Fes (100000 Eiuw.), nach der die roten Mützen der Orientalen genannt sind, im Süden Marokko (60000 Einw.). Am westlichen Eingang der 15 km breiten Gibraltarstraße liegt der Haupthandelshafen Tanger ftantscherj (50000 Einw.), weiter östlich Centa Wnta), einer der vier den Spaniern gehörenden befestigten Küstenorte. § 63. Die afrikanischen Inseln. Die zu Afrika gerechneten Inseln sind fast ausnahmslos bergig und bis auf Madagaskar meistens vulkanischer Entstehung; diese zeichnet sich durch besondere Größe aus. I. Die Inseln im Atlantischen Ozean. 1. Die Azoren [aßoren] gehören den Portugiesen; sie sind reich an ^Apfelsinen und Ananas. Die beiden deutschen Kabel von Emden nach New-Uork . Schüben hier ihren Anknüpfungspunkt. 2. Portugiesisch ist auch Madeira ^madera^ mit der Hauptstadt Funchal ssüntschal^, wegen seines milden Klimas ein vielbesuchter Kurort für Brustkranke. Auf dem vulkanischen Boden wächst feuriger Wein.

8. Geographie - S. 275

1912 - Berlin : Wichert
— 275 — 2, Algerien, Algerien war früher der mächtigste Barbareskenstaat und betrieb einen schwunghaften Seeraub. Nachdem es 1830 er- obert war, wurde es 1834 französische Kolonie. An der Küste entlang zieht sich in mehreren parallelen Ketten der T e l l - A t l a s. Zwischen den Ketten desselben liegen fruchtbare Ebenen (bei Algier, Oran, Mascara u. a>). Südlich vom Tell-Atlas liegt das salzsumpfige Hoch- laud der Schotts, das große Mengen von H a l f a g r a s liefert. Die Fruchtbarkeit ist hier genug. Gegen die Wüste hin liegt der Hohe oder S a h a r i s ch e Atlas. Der Boden Algeriens ist weniger fruchtbar als derjenige Marokkos. Aber die Franzosen haben es durch Anlage von Berieselungsleitungen und Erbohren von artesischen Brunnen verstanden, das Laud zum Hauptlieferanten ihrer Früh- g e m ü s e zu machen. Daneben ist Algerien sehr ergiebig in Obst, Feigen, Öl, Gerste, Weizen, Mais, Hafer und Tabak. Ter Viehbestand ist sehr gut und der Boden reich an Mineralien. Das Klima ist weit ungünstiger als in Marokko. Die Hauptstädte liegen an der Küste oder in den Oasen des Binnenlandes. Es sind Algier, Oran, C o n st a n - t i n e , Bona und W a r g l a. 3. Tunesien. Tunesien ist französischer Schutzstaat. Es hat eine günstige Lage an der Mittelmeerenge bei Sizilien, an der großen Handelsstraße nach dem Osten. Die Küste ist reich gegliedert und das Hinterland leicht zugänglich. Der Boden ist weit fruchtbarer als in Algerien. Nur den Süden und das Gebiet der Schotts nehmen wüste Steppenlandschasten ein. Das Klima bleibt ziemlich gleichförmig, gemäßigt und ist gesnnder als das algerische. Die Produkte des Landes bestehen in Getreide, Öl, Halsa, Datteln, Wein, Kork, Schwämmen, Korallen und Erzen. Als wichtige Landesstädte sind zu nennen: Tunis, G a b e s, Bizerta, S f >a x und K a i r u ia n. Ubersicht. A. Die Atlasländer (Barbareskenstaaten). 1. Marokko 2. Algerien 3. Tunesien 18*

9. Nr. 16 - S. 62

1911 - Breslau : Hirt
62 Geographie. Ii Rom war im Altertum die mächtige Hauptstadt des Römerreiches, im Mittelalter war es die Stadt der Päpste, und noch heute ist es der Sitz des Papstes, des Oberhauptes der katholischen Kirche, und zugleich die Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Italien. Früher nannte man Rom auch die Siebenhügelstadt, weil es sich im Altertum über sieben Hügel ausbreitete. Heute nimmt Rom einen viel kleineren Raum ein. Von seiner großen Ver- gangenheit erzählen zahlreiche Bauten und Kunstwerke, die noch in ihren Trümmern bewundert werden, und auch das neue Rom ist mit prächtigen Bauten geschmückt. Der Petersdom neben dem päpstlichen Palast des Vatikan ist nicht nur die größte, sondern auch die herrlichste Kirche der Welt. Süditalien und die Inseln. Auch Süditalien hat durch den Apennin ein vorwiegend gebirgiges Gepräge. Seine Ostküste ist wie bei Mittel- italien hafenarm, seine Westküste aber mit Häfen gut ausgestattet. An der herrlichen Bucht von Neapel liegt der Vesuv (1200m), ein noch tätiger Vulkan lbild 14). Die beiden Halbinseln, in die Italien anslänft, werden durch den Golf von Tarent getrennt. Die westliche Halbinsel wird vom Apennin durchzogen. Auf der Insel Sizilien, die durch die Straße von Messina von Italien getrennt wird, setzt sich der Apennin fort. Auf ihr liegt ebenfalls ein tätiger Vulkan, der 3310 m hohe Ätna. Auch die Inseln Sardinien und Korsika sind fast ganz von Gebirgen erfüllt. Da Wärme und Trockenheit nach S. immer mehr zunehmen, ist in Süditalien künstliche Bewässerung noch viel nötiger als in Mittelitalien. Die große Wärme gestattet aber neben dem Wein- und Olivenbau be- sonders auch die Zucht von Apfelsinen und Zitronen. Von großer Frucht- barkeit, einem herrlichen Garten vergleichbar, ist die Campagna bei Neapel (570000 E.). Sizilien und Sardinien liefern viele mineralische Schätze, Sizilien besonders Schwefel. Die größte Stadt auf Sizilien ist Palermo (320000 E.). — Südlich von Sizilien liegt die englische Insel Malta, die als Stützpunkt der englischen Kriegsmarine Bedeutung hat. Staatenbildung. Die ganze Apennin-Halbinsel gehört zum Königreich Italien. Dieses hat seine einzige Landgrenze im N. bis zum Alpenwalle vorgeschoben. Die beiden großen Inseln Sizilien und Sardinien und die kleine Insel Elba gehören ebenfalls zu Italien, die Insel Korsika da- gegen zu Frankreich. Italien hat eine Größe von 290000 qkm (das Deutsche Reich ist also fast doppelt so groß) und zählt 33 Mill. E. (auf 1 qkm 114). 3. Die Pyrenäen-Halbinsel. Lage und Gliederung. Als dritte Halbinsel hängt sich im S. an den Rumpf Europas die Pyrenäen-Halbinsel an. Auf ihr liegen die Staaten Spanien und Portugal. Die Halbinsel bildet eine große und wenig gegliederte Erhebung. Die Meeresstraße von Gibraltar trennt sie von Afrika. Das Ebro-Becken. Von den Pyrenäen blickt man nach S. in ein tief gelegenes Becken hinab. Im Sw. ist dieses vom Iberischen Schcidegebirgc,

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 148

1904 - Trier : Lintz
148 Die Pyrenäen-Halbinsel. Niel bewegter als das Küstenbild ist das Oberflächenbild. (Gib die wichtigsten Gebirgszüge, Hoch- und Tiefländer jnnd deren Höhen an! Nenne die größern Stromsysteme! Zeichne ein Kartenbild der Halbinsel und einen Durchschnitt von 8 nach N!) § 177. Klima. Es können vier Klimaprovinzen unterschieden werden, das Ebrobecken und das Iberische Tafelland mit kontinentalem, das nordwestliche Küstengebiet mit ozeanischem und der ganze 8 mit Mittel- meer-Klima. (Worin bestehen die klimatischen Unterschiede? Wie erklären sich diese?) § 178. Erwerbsquellen, Städte, Verkehr. Für den Getreidebau kommen hauptsächlich die Hochebene von Castilien, die Spaniens Korn- kammer ist, und die Küstengegenden Portugals, wo auch Reisbau möglich ist, in Betracht. Im Ebrobecken, sowie im südlichen und süd- östlichen Spanien ist der Anbau meist von der Möglichkeit künstlicher Bewässerung abhängig. Auf bewässertem Boden werden aber sehr hohe Erträge geerntet. Wichtige Kulturen sind Wein- und Oliven bau und der Anbau von Apfelsinen und Zitronen, an der Mittelmeer- küste südlich von der Sierra Nevada auch des Zuckerrohrs. Die künstlich bewässerten Fruchtgärten werden Hnertas oder Vegas ge- nannt. Ju den trocknen Gegenden des Ebrogebiets und des südöstlichen Spanien wird auf der Halfasteppe die Halfa, auch Espartogras genannt, gewonnen, die zur Papierbereitung benutzt und besonders nach England viel ausgeführt wird. Ferner besitzt Spanien in seinen Kork- eichen Waldungen, die namentlich in Catalonien eine große Verbrei- tnng haben, einen wertvollen Schatz. Hauptzweige der Viehzucht siud auf dem Hochland von Castilien die Schafzucht (Merinoschafe!), im nordwestlichen Spanien die Rinder- und im südöstlichen die Schweine- zu cht. Der Bergbau liefert in Nordspanien Kohlen und Eisen- erze, iu Südspanien Kupfer, Quecksilber, Blei und Silber. Die Gew erb tätig keit ist in dem an Naturschätzen reichen Lande wenig entwickelt. Die bedeutendsten Industriestädte sind Barzelona (barsse- lona, mit den Vororten über 500000 E.) und Madrid (520000 E ), die spanische Hauptstadt. Die Städte kann man unterscheiden als Küsten- und als Binnen- städte. Küstenstädte sind: Barzelona, Valencia (220000 E., Valencia-Apfelfinen!), Palma, der Hauptort auf Mallorca (70000 E.), Cartagena (90000 E.), Malaga (130000 E., Malaga-Trauben und -Wein!), die englische Seefestung Gibraltar, der spanische Kriegs- Hasen Cadiz (70000 E.), Lissabon (360000 E.), die Hauptstadt Portugals, Porto (170000 E., Portwein!) und die spanischen Nord-

11. Handbuch der Geographie - S. 845

1914 - Breslau : Hirt
Hülsenfrüchte. — Obst. 845 führte im D. 5: 262 000 (1912: 331 000) t frische Gemüse und Hülsenfrüchte ein für 41,7 (49,2) Mill. M; es könnten also durch Pflege des Gemüsebaus der Nationalwirtschaft große Summen erhalten bleiben. d) Von den Hülsenfrüchten wurde die Erbse schon im alten Ägypten angebaut und wird jetzt in mehreren Abarten in der warm- und kühlgemäßigten Zone gepflanzt, die Kichererbse nur in den warm- gemäßigten Ländern. Die Saubohne, im Mittelmeergebiet heimisch und seit uralter Zeit gebaut, wird jetzt weniger zur Menschennahrung denn als Viehfutter gezogen; ebenso dient die Lupine nur noch zur Viehfütterung. Die gemeine Gartenbohne und die Feuerbohne stammen aus Amerika und wurden dort schon vor Ankunft der Europäer angebaut; sie sind jetzt weit verbreitet. In Ostasien ist die Soja- bohne heimisch, die in Japan, der Mandschurei und China eine gewaltige Bedeutung hat und zur Nahrung wie zur Olgewinnung benutzt wird. In den Tropen sind ebenfalls einige Bohnenarten in Kultur. Eine wachsende Bedeutung für die Ernährung der größeren Volksmassen und für den Handel haben Erbsen und Bohnen wie der Spargel usw. dadurch erlangt, daß man sie in frischem Zustand in Blechbüchsen konserviert. Einen billigen Ersatz für die Konserven liefern die Dörrgemüse. Hülsenfrüchte sind im Außen- handel der Länder nur unbedeutende Gegenstände, werden aber weit und weiter versandt. Erbsen liefern neben Indien besonders Rußland und die Niederlande in den Handel, Bohnen Ägypten und die Asia- tische Türkei, Sojabohnen die Mandschurei. «) Von den Obstpflanzcn sind in der kühlgemäßigten P.-Z. besonders Apfelbaum, Birnbaum, Pflau- menbaum und Kirschbaum wichtig. Der Apfelbaum stammt aus dem gemäßigten Asien, besonders von vorderasiatischen Formen, und ist alter Kultur. Er ist mit dem ebenfalls in Vorderasien heimischen Birnbaum jetzt in allen kühl- und warmgemäßigten Ländern der Alten und der Neuen Welt (Europa, Kanada und U.) verbreitet. 1900 wurden im D. R. 52,3 Mill. Äpfel-, 25, i Mill. Birnen-, 69,4 Mill. Pflaumen-, 21,5 Mill. Kirschbäume, zusammen 168,4 Mill. Obstbäume gezählt. Tasmanien und Neuseeland bringen ebenfalls ziemlich viel Äpfel hervor, ebenso Chile. Der Pflaumenbaum wie die Zwetsche mit größeren Früchten sind wohl beide in alter Zeit in Anbau genommen und haben sich wie die Süß- und die Sauerkirsche schon bei den Griechen und Römern großer Schätzung erfreut. Durch die Römer ist ein großer Teil der Obstpflanzen, Hülsenfrüchte und Gemüsearten erst jenseit der Alpen bekannt geworden. Nur in warmen Lagen nördlich der Alpen gedeihen Aprikosen und Pfirsiche, die beide in China zuerst in Kultur kamen, von dort über Vorderasien zu Griechen und Römern wanderten und nördlich der Alpen besonders in Ungarn und Frankreich zusagende Lebensbedingungen fanden. Auch nach Kalifor- nien, Mittelchile, Argentinien, Südafrika, Australien usw. sind die Bäume in der Neuzeit übertragen worden. Unter den Agrumen (bei uns „Südfrüchte") sind die Zedratbäume wohl von Südostasien nach den alten Mittelmeerländern gekommen und werden hier besonders in Italien und Spanien zur Gewinnung von Zitronat und ätherischem Ol angebaut. Der Limonen- oder Zitronenbaum (s. Bild 509, S. 901)stammt aus Südasien und wanderte über Vorderasien mit den Arabern in die Mittelmeerländer bis nach Spanien. Besonders seit dem Beliebtwerden der Limonaden verbreitete sich der Baum in den europäischen Mittel- meerländern stark, wird jetzt in Süditalien und Sizilien, in Südspanien und Portugal, Griechenland, den Atlasländern viel angebaut und liefert nach den Ländern nördlich der Alpen viel Zitronen für die Küche; auch stellt man Zitronenöl und Petitgrainöl aus den Schalen her. Die bittere Orange, die Pomeranze, in Südasien heimisch und wohl wie die Apfelsine und Zitrone in Südchina in Kultur genommen, wurde im 10. Jahrhundert n. Ehr. mit der Ausbreitung der Araber in die Mittelmeerländer eingesührt, während die süße Orange, die Apfelsine (— Apfel von China) erst Mitte des 16. Jahrhunderts über Portugal sich ver- breitete. Sehr kleine Apfelsinen heißen Mandarinen, solche mit blutrotem Fleische Blutapfelsinen. Süd- früchte gedeihen auf der Pyrenäen-Halbinsel (besonders Südhälfte), in Italien (besonders Sizilien), auch auf den Balearen, Korsika, Sardinien und Malta, in beschränktem Umfang auch im s.ö. Frankreich, ferner auf der Balkan-Halbinsel, besonders in Griechenland, an Kleinasiens Küsten, auch in Syrien, Ägypten, Tunis, Algerien und Marokko. In entsprechender Klimalage werden sie geerntet in Kalifornien und Ari- zona, im mittleren Chile, im s.w. Kapland, im südlicheren Australien. Diese Südfrüchte gedeihen auch in den feuchten Ländern der warmgemäßigten Zone, wie in der Südhälfte Chinas, Japans, in den Süd- staaten der Union, im südlicheren Brasilien, in Paraguay, im ö. Küstengebiet Australiens usw. und zum Teil sogar in den Tropen, sollen aber hier weniger schmackhaft und duftend sein. Südfrüchte beziehen die Industrieländer besonders aus den Mittelmeerländern. Das D. R. führte im D. 3: 132 900 t Apfel- finen und 37100 tzitronen für 21,3 und 7,7 ein. Am meisten Apfelsinen führen Italien (Messina,

12. Lehrbuch der Erdkunde - S. 143

1904 - Trier : Lintz
Die Landschaft als Ganzes, 143 B. Die Landschaft als Ganzes. Raumverhältnisse, Gebirge, Gewässer. (Gib die Grenzen der £ 167 Landschaft und ihre Lage im Gradnetz an! Womit kann die Gestalt der Apenninen-Halbinsel verglichen werden? In welche zwei Halbinseln läuft die große Halbinsel aus? Vergleiche die West- und die Ostküste Italiens! Neune die bedeutendsten Buchten und Inseln!) (Gib die Richtung und Abschnitte des Apenninenzuges an! Unter welchem Namen faßt man die Erhebungen westlich von ihm bis zur Küste zusammen? Wo breiten sich Tiefebenen aus? Nenne die größern Flüsse!) (Miß die Ausdehnung der Halbinsel von W nach 0 und von Nw nach So! Entwirf ein Kartenbild des Gebiets und zeichne einen Durchschnitt vou Florenz nach N, sowie nach 0!) Klima. (Warum muß die Lombardische Tiefebene und die Ostseite § 168 des nördlichen Apennin ein kontinentales Klima haben?) Mittel- und Süditalien haben ein Mittelmeerklnna mit trocknem Sommer. Erwerbsquellen, Städte, Verkehr. Der Getreidebau hat nur $ 169 in der fruchtbaren Lombardischen Tiefebene Bedeutung. Die hohe Sommer- wärme gestattet dort noch den Reisbau; die reichliche Bewässerung, die dieser verlangt, ermöglichen die wasserreichen Alpenslüsse. In Mittel- und besonders in Süditalien muß sast der ganze Anbau mit Hülse künstlicher Bewässerung geschehen; er ist deshalb gartenmäßig. Wichtige Kulturen sind Wein- und Olivenbau, sowie der Anbau von Apfelsinen- und Zitronenbäumen. Im Hügelland von Toskana hat die Kastanie als Volksnahrungsmittel mehr Bedeutung als das Getreide. In Süditalien ist die Campagna bei Neapel das srncht- barste Gebiet. Großes Gewicht wird in Italien auf Geflügel- und Seidenraupenzucht gelegt. Die Rindviehzucht ist nur in der Lom- bardei bedeutend; in Süditalien wiegt die Schafzucht vor. Von mine- ralischen Schätzen seien besonders die Eisenerzlager der Insel Elba und der wertvolle Marmor vou Carrara genannt, wo 400 Marmorbrüche in Betrieb sind. Obschon die Entwicklung der Industrie durch den Mangel an Kohlen gehemmt ist, sind die meisten nord- italienischen Städte ziemlich gewerbtätig, namentlich Mailand (von Mediolanum — Stadt der Mitte, 500 000 E.), Turin (v. Augusta Taurinorum = Stadt der Tanriner, sast 400 000 E.) und Genua (250000 E.). In Mailand und Turin blüht das Textilgewerbe, in Turin ferner, sowie in Genua, das Eisengewerbe. Viel betrieben wird auch das Seidengewerbe, namentlich in Parma (50000 E.), Bologna (entst. aus Bononia, nach den sie erobernden Bojern benannt,

13. Schulgeographie - S. 69

1882 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 16. Die afrikanischen Länder. 69 3. Algerien [alstherim], nach der auf der Küstenmitte gelegenen Haupt- ftabt Alger [cilfcher] (bei uns gewöhnlich Alschier) genannt, seit 1830 von den Franzosen erobert und in 3 Provinzen geteilt, welche (von O. gen W.) nach ihren Hauptstädten heißen: Constantine fköngstängtin^, Alger, Oran [ordttg]. Hauptsächlich bewohnt der breite Streifen das n Tell; Blumenkohl nebst anderen feinen Gemüsearten, unter algerischer Sonne sehr früh im Jahre erwachsend, kommt von hier viel nach Europa bis zu uus, da mit Marseille reger Dampfschiffverkehr. Auf der Schottfläche der Anban von Alfagras jetzt stark betrieben. Seit Alters ist Algerien ein Land trefflicher Reiter (im Altertum nach seinen flüchtigen Geschwadern das Nomadenland oder Nnmidien genannt), was noch jetzt die Araber (Beduinen) wie die Kabylen im weißen Burnus wahr machen. Die Franzosen bildeten aus der vielgemischten einheimischen Bevölkerung auch eine Art leichter Infanterie (Turcos und Zuaven). 4. Marokko, im Altertum (nach dem heimischen Gebirgsvolk der Mauren) Mauretanien, ein Land, welches bei der Fruchtbarkeit semes Bodens und den Wasserschätzen seines Atlas für künstliche Bewässerung während der trocknen Sommer- Hitze an Getreide, Olivenöl und Bannffriichten überreich sein könnte, aber unter dem Despotismus seines Sultans oder derer, die in seinem Namen schalten, ganz dar- niederliegt, voll des ärgsten Mohammedaner-Fanatismus, größter Unwissenheit dicht an der Schwelle Europas. Da das Land früher unter zwei Staaten verteilt war, wechselt der Sultan noch jetzt sein Hoflager zwischen *Fes [fes] im No. (danach die roten Hinterkopfmützen der Mohammedaner Fes genannt! und dem kleineren, aber prächtig vor dem hohen Atlas gelegenen Marokko im Sw. In Tanger stand- scher] am w. Eingang in die Gibraltar-Straße haben die Konsuln ^ der auswärtigen Mächte ihren Sitz, von denen der englische das größte Ansehen genießt, denn Ma- rokko bezieht weitaus die meiste Ware (sogar Thee) von den Engländern. 10. Die afrikanischen Inseln sind (bis auf Madagaskar) fast alle vulkanischen Ursprungs, deshalb Hochinseln geringen Umfangs, und von den europäischen Entdeckern meist unbewohnt gefunden worden, da die afrikanischen Völker (wie die australischen) nicht durch vielfache Küsteneinschnitte und von der Festlandküste aus sichtbare Inseln zur Seefahrt gelockt wurden. 1) Im atlantischen Ocean (mit Ausnahme der spanischen Canarien sind die nordafrikanischen Inseln alle von den Portugiesen während des Vordringens nach dem Kap im 15. Jahrhundert iu Besitz genommen): Die Azoren [aßorat], nicht ferner w. von Portugal als von Afrika, voll von Orangenhainen, daß ganze Schiffe voll Apfelsinen von hier nach London gehen. Madeira, sö. der Azoren, ein mächtiger Vulkanfelsen, von Gießbächen zerfurcht, Gesuuduugsstätte für Brustkranke; berühmt sein feuriger Wein. jsie canarischen Inseln, s. von Madeira, die „glücklichen Jnseln" von den Römern genannt wegen ihrer Schönheit, Heimat des Canarienvogels. Die größte der Inseln Tenerife [tenerife] mit dem höchsten der afrikanischen Jnselberge, dem Pic von Tenerife, einem uuerlofchenen Vulkankegel von 3700™; die süd- westlichste Insel Ferro (eigentlich Hierro [ierro]). Die eingeborenen Gnanchen [guantschen], zu den hellfarbenen W.-Hamiten gehörig, wurdeu von den erobernden Spaniern ausgerottet. Die Inseln des grünen Vorgebirges oder Kapverden [werden], w. vom Kap Verde; trotz äußerster Hitze und Dürre ist die Gruppe wertvoll für 1) Nach dem römischen Kaiser Constantin. 2) Konsuln heißen die Vertreter europäischer und anderer Kulturstaaten im Ausland, bestellt zum Schutz ihrer Landesangehörigen.

14. Europa ohne Deutschland - S. 160

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 160 — Winter- und Frühjahrsregen Weizen und Mais in reicher Fülle; aber auch Apfelsinen und alle andern Südfrüchte, Wein und feine Gemüse gedeihen vortrefflich. In den Wäldern findet sich die Korkeiche. Der Hochebene fehlt es an hinreichendem Regen; sie ist deshalb zum großen Teil Steppe. Hier wächst das Halfagras, das zur Papierfabrikation gebraucht wird. Auf den ausgedehnten Weiden werden die feurigen Berberroffe gezüchtet. Auch Ziegen- und Schafzucht stehen in hoher Blüte. Von Raubtieren kommen der dunkelmähnige Löwe und die ge- fleckte Hyäne vor, die früher auch in Südeuropa heimisch waren. Viele unsrer Zugvögel verbringen den Winter in den Atlasländern. Die Gebirge sind sehr reich an Eisen und Kupfer. Staatliche Einteilung. Staatlich zerfällt das Gebiet in Marokko, Algerien und Tunis, die alle unter französischem Einfluß stehen. Abb. 100. Im algerischen Atlas. 1. Das Sultanat Marokko ist französifcher Schutzstaat. Die wichtigsten Städte sind Fes, 150000 Einw., und Marokko oder Marrükesch, 50000 Einw. Der Hauptausfuhrhafen und Sitz der europäischen Konsuln ist Tänger. 2. Algerien ist französische Kolonie. Sie ist durch das Anlegen artesischer Brunnen und durch audere Bewässerungsanlagen ein blühendes Land (der Gemüsegarten Frankreichs) geworden. Hauptstadt: Algier, 100000 Einw. 3. Tunis mit der gleichnamigen Hauptstadt ist französischer Schutz- staat. An der Küste liegen die Ruinen des einst seebeherrschenden Karthago. H. Die Juseln um Afrika. 1. Die Inseln des Atlantischen Ozeans. Portugiesisch sind die Azoren, Madeira und die Kapverdischen Inseln. Madeira zeichnet

15. Lehrbuch der Erdkunde - S. 70

1910 - Trier : Lintz
70 Die Außereuropäischen Erdteile. Marokko, gelten. Der von ihm durch ein großes Längstal getrennte südliche Parallelzug des Anti-Atlas hat zum Teil schon das Ge- präge einer Gebirgsplatte, fällt aber ziemlich steil zur Sahara ab. Weiter nach 0 gliedert sich das Atlasgebiet in drei verschiedene Landschaften. Zwei nach No gerichtete Gebirgszüge, der Kleine Atlas im N und der Große Atlas im S, umfassen dort ein großes Steppenhochland, das nach 0 schmäler wird und sich zugleich von 1100 m Höhe zu 800 m senkt. Richtiger bezeichnete man dieselben als die etwas erhöhten Bänder einer muldenförmigen Hochfläche und das Ganze als eine Massenanschwellung. Die tiefsten Stellen des Steppenhochlandes sind mit Salzsümpfen, den sog. Schotts, angefüllt. Im 0. in Tunesien, gibt es auch eine südliche Reihe von Schotts. Dieselben liegen dort in einer Senkung (Depression) des Bodens, die bis unter die Meeresoberfläche (bis — 24 m) geht. Im südlichen Algerien gliedert sich an sie eine Beili e von Oasen an. Der nördliche Kleine Atlas führt auch, im Gegensatz zum dürren Steppenhochlande, den Namen Teil1). Mit einer hohen Steilküste, die das Werk einer kräftig wirkenden Brandungswelle ist, steigt er aus dem Mittelmeer auf. In den fast unzugänglichen Klüften der marokkanischen Mittelmeerküste, dem sog. Riff, hausen die als Piraten berüchtigten Riffkabylen. Zugehörigkeit Dje Atlasfalte ist als eine Fortsetzung der großen Erdfalte Südeuropas europäischen zu betrachten. Diese bog aus ihrer westöstlichen Hauptrichtung in den West- Faltensystem. alpen nach S um, nahm in den Apenninen eine südöstliche an, änderte diese in Süditalien und Sizilien in eine südwestliche, bildete dann die fast ostwestlich gerichtete Kette des Atlas, bog nach N um und wölbte zuletzt, wieder auf heutigem europäischen Boden, noch eine westöstliche Kette, die spanische Sierra Nevada. Gleich der Apenninenfalte hat auch die Atlasfalte die Innenseite dem Meere zugekehrt, während die Außenseite sich an das Wüstengebiet der Sahara anlehnt. Ebenso liegt ihre Hauptzone unter dem Meere vergraben, und das heutige Gebirge stellt, wie beim Apennin und bei den Karpaten, nur eine äußere Nebenzone dar. In der Nähe der Küste Algeriens und Marokkos werden bald Tiefen von 2300 und 2500, nordwestlich von Oran sogar von fast 3000 m erreicht. Obschon der Atlas die Alpen an Länge und Breite weit über- trifft, entsendet er, weil er regenärmer ist, aber ein heißeres Klima hat, und weil weite Gebiete abflußlos sind, nicht so bedeutende Flüsse wie diese. Der Wadi Dráa führt, obschon er fast so lang wie der Bhein ist, nur zur Regenzeit streckenweise Wasser. Inseln- In der Verlängerung des Atlas liegen die vulkanischen Insel- gruppen von Madeira und der Kanarischen Inseln und weiter südlich die Kap Verdischen Insel n. Sie sind durch ein ozeanisches Klima und daher durch ein sehr üppiges Pflanzenleben ausgezeichnet. b) Das Kulturbild. § 41. Wie die Atlasländer erdgeschichtlich zu Südeuropa gehören, verwandt- so können sie auch als Kulturgebiet diesem angegliedert werden. ^uuutbiide6'11 Die Anbau Verhältnisse sind sehr ähnlich, weil die klimatischen Südeuropas. -- i) „Das Teil"; man versteht darunter ganz allgemein ein fruchtbares Land mit genügend Regen ohne Rücksicht auf die Höhenlage.

16. Europa - S. 308

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 308 — b) Obstbau. Gib an, was dir von dem Obstbau in Europa be- kannt ist! Der Obstbau wird in allen Ländern betrieben und steht fast überall in hoher Blüte. In Norwegen gedeihen die Obstbäume noch unter dem 63. Grad, in Rußland noch unter dem 56. Grad nördl. Breite. Äpfel, Birnen und Kirschen sind ziemlich gleichmäßig über die einzelnen Länder verteilt; die Pflaume hat ihr Hauptgebiet im Süden, z. B. in Serbien, Bulgarien, Bosnien, Kroatien, Südfrankreich usw. Nenne Gebiete a) in Deutschland, b) Frank- reich, c) Österreich-Ungarn, d) Belgien, e) Dänemark, f) usw., die sich durch bedeutendenobstbau auszeichnen! — Nicht mit Unrecht nennt man daher diese Gebiete die „Obstgärten" der Länder. — Wiedergabe. c) Weinbau. Gib an, was dir von dem Weinbau Europas be- kannt ist! Weinbau wird nur in den südlichen Ländern Europas in bedeutendem Umfange getrieben; jedoch liefern auch manche Staaten Mitteleuropas gute Weine. Nenne Staaten Europas, die ausgedehnten Weinbau betreiben! Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, Türkei, Griechenland. Nenne besonders gute Weine dieser Staaten! Nicht mit Unrecht nennt man diese Staaten „die Weinländer" Europas. — Gib an, welche Länder Mitteleuropas bedeutenden Weinbau aufweisen! Ungarn, Österreich, Südwest- und Westdeutschland. Am weitesten nach Norden erstreckt sich der Weinbau in Deutschland; hier wird noch unter dem 52. Grad nördl. Breite (Bomst) die Rebe angepflanzt. — Wiedergabe. d) Südfrüchte. Gib an, welche Länder Europas Südfrüchte in großen Mengen erzeugen! Spanien, Portugal, Italien, Sizilien, Südtirol, Griechenland, Türkei usw. Nenne Südfrüchte, die hier gedeihen! Zitronen, Apfelsinen, Feigen, Mandeln, edle Kastanien, Datteln usw. Die Mittelmeerländer zeichnen sich auch durch die immer- grünen Pflanzen aus. Nenne solche! Oleander, Myrte, Lorbeer usw- — Wiedergabe. e) Blumenzucht. Gib an, welche Länder Europas ausgedehnte Blumen- zucht betreiben! Holland (Haarlem), Südfrankreich, Riviera, Südabhang des Balkans (Rosenzucht) usw. Schildere diese Gebiete! — Gib an, welche Blumen in den genannten Ländern gezogen werden! — Nenne Gebiete in Deutschland, die große Blumenzucht treiben! Umgegend von Erfurt usw. — Wiedergabe. f) Waldbau. Weise nach, daß Europa auch reich an Waldungen ist! Fast 1lt der gesamten Bodenfläche Europas ist mit Wald bestanden. Gib an, welche Staaten Europas ausgedehnte Waldungen besitzen! Norwegen, Schweden, Ruß- !and, Deutschland, Österreich (Böhmen). Welche Bäume gedeihen in diesen Wäldern? Eichen, Buchen, Linden, Birken, Kiefern, Fichten, Lärchen usw. — Wiedergabe. g) Viehzucht. Ein Teil des Bodens dient auch als Weideland. Was ist die Folge davon? Die Viehzucht kann betrieben werden. Man kann mit Recht behaupten, daß die Viehzucht in Europa in hoher Blüte steht*). Der Viehzucht ist auch das Steppenland dienstbar gemacht worden, das im Osten und Südosten Europas sich aus- breitet. Gib an, welche Tiere in Europa gezüchtet werden! — Die Zucht der Haustiere steht überall obenan. Nenne Gebiete in Europa, die eine bedeutende Viehzucht aufweisen! Alpenländer, die Schweiz, Ungarn, Südrußland, Holland, Deutschland, Dänemark, Schweden usw. Die Pferdezucht steht in Spanien *) Siehe statistische Tabellen.

17. Kleines Lehrbuch der Erdkunde - S. 53

1909 - Trier : Lintz
Die Apenninen-Halbinsel. 53 d) Der Anbau Siziliens und Sardiniens stimmt mit dem Süd- italiens fast ganz überein. Sizilien besitzt große Schwefellager. Während Sardinien und Corsiea schwach bevölkert sind, hat Si- zilien eine zahlreiche Bevölkerung. Drei große Handelsstädte liegen auf dieser Insel, Palermo (320000 (£.), Messina und Catania (160000 ($.). Im Altertum bildete Sizilien die Kornkammer Roms. 6. Die Tanöschaft als Ganzes. Raumverhältnisse, Gebirge, Gewässer. Die Apenninen-Halb- § 61. insel hat eine dem Stiefel ähnliche Gestalt, da sie im 8 in die beiden Halbinseln von Apnlien und Calabrien anslänst. Sie ragt langgestreckt, über 1000 km weit, nach 80 in das Mittelländische Meer hinein. (Vergleiche die West- und die Ostküste Italiens! Nenne die Meeres- teile, Buchten und Inseln!) Der Apennin, dessen höchste Erhebung der Grau Sasso (2920 m) ist, durchzieht die Halbinsel der Länge nach. Er ist zunächst der West-, dann der Ost-, zuletzt wieder der Westküste mehr genähert und setzt sich auf Sizilien fort. Zwischen Alpen und Apennin liegt die Lombardische Tiefebene. Die größten Flüfse sind Po, Tiber und Arno. (Zeichne die Umrisse Italiens und der Inseln, sowie den Zug des Apennin.) Entstehung. Der Apennin ist eine südliche Fortsetzung der mäch- ti gen G e birgsfalte der Alpen. Aber fast nur die äußere und zwar die vst- liche Nebenzone des Gebirgszuges ist heute noch vorhanden. Die Hauptzone und die westliche Nebenzone sanken in die Tiefe, ähnlich wie es bei den Karpaten ge- schah. Die abgesunkenen Gebirgsteile liegen im Tyrrhenischen Meere begra- den. Die Inseln Sardinien und Corsiea blieben als Reste des Gebirgslandes stehen. Auch die Lombardische Tiefebene ist ein Senkuugsgebiet Die Hebungen und Senkungen hatten Vulkanausbrüche zur Folge. In Süditalien dauert die vulkanische Tätigkeit noch an. Dieses Gebiet wird daher noch von starken Erdbeben heimgesucht. Klima. (Warum muß die Lombardische Tiefebene und die Ost- feite des nördlichen Apennin ein kontinentales Klima haben?) Mittel- und Süditalien haben ein Mittelmeerklima mit trocknem Sommer. Erwerbsquellen, Städte, Berkehr. Das wichtigste Getreideland § 62. Italiens ist die Lombardei. In Mittel- und Süditalien sind Wein- und Olivenbau, sowie der Anbau von Apfelsinen und Zitronen sehr wichtig. (Warum muß dort der Anbau aber meist mit Hülfe künstlicher Be- Wässerung erfolgen?) Auch Geflügel- und Seidenraupenzucht werden in Italien stark betrieben.

18. Die europäisch-germanischen Staaten - S. 594

1857 - Glogau [u.a.] : Flemming
594 Europa. Das Pflanzenreich und seine Erzeugniffe. der Marsalawein auf Sizilien; unter den Ungarweinen sind als süße Weine besonders die Ausbruchweine und namentlich der Tokaier zu nennen; von den französischen Weinen gehört der am N Fuß der Ostpyrenäen wachsende Rou ssilon, die in Nieder; Languedoc wachsenden Muskat weine zu den süßen Weinen, die übrigen Franzweine sind Bordeaux-, Champagner- und Burgunderwein, siehe Frankreich. — Unter den deutschen Weinen behaupten die Rheinweine wegen ihrer Würze oder ihres Bouquets den Vorrang, besonders die Weine des Rhein- gaus, Johannisberger, Rüdesheimer u. s. w., siehe Deutschland. Rosinen oder getrocknete Weinbeeren liefert besonders Spanien um Malaga, Toledo und Valenzia, Portugal in Algarbien, Frankreich in der südwestlichen Provence unfern Marseille, Sardinien, der Kirchenstaat, Neapel, Kala- brien, Sizilien und vorzüglich Griechenland und die griechischen und ionischen Inseln. — Sehr viele Weintrauben werden als Obst verspeist, zum Theil auch in weitere Entfernungen versendet, was namentlich aus mehrern Gegenden Spaniens nach England, aus Frankreich, auch Ungarn geschieht. §.17. Obst erzeugt Europa verhältnißmäßig mehr als alle übrigen Erdtheile; der Obstbau hat in Europa eine große Ausdehnung und Ausbildung erhalten, durch die letztere sind eine Menge edele Obstsorten entstanden und erhalten worden; die ediern europäischen Obstsorten entstammen zum großen Theil Vorderasien. Die südeuro- päischen Halbinseln und die Mittelmeerküstengegenden haben vor den übrigen Ländern manche feinern Obstsorten voraus; von den Datteln ist kaum zu sprechen, in Spanien noch am meisten, dagegen Johannesbrodt, saftige Feigen, die in Spanien, Italien, besonders aber in Griechenland auch getrocknet in den Handel ge- sendet werden, Granaten, Goldfrüchte, als Citronen, Pomeranzen, Apfelsinen, besonders im südlichen Spanien, auf den spanischen Inseln, bei Hperes unfern Toulon, zwischen Nizza und Genua, in Mittel- und Unteritalien und auf Sizilien, Messiner Citronen, auch an geschützten Stellen des langen und des Gardasees, in Griechenland, die Polargrenze der Orange senkt sich nach O bedeutend nach 8, so daß während sie das C. Finisterrä durchschneidet, fast unter 43", sie im 0 sich bis 38° senkt. Mandeln liefert besonders die Mais-Weizenzone, Frankreich aus der Provence und Languedoc 2 '/2 Mill. Pfund, Spanien besonders aus der Umgegend vonmalaga, Portugal, Italien; Melonen und Wassermelonen besonders in Italien, Ungarn und in 8rußland. Die Kastanie findet ihre Polargrenze im südlichen England, im 51.", und senkt sich ostwärts nach 8 durch ^Frankreich, nördlich von Frankfurt zum 50." zur Mündung der Donau. Der W a l l n u ß b a u m gedeiht vorzüglich in der Wein - Weizenzone, wird aber noch bis zum 59.° gezogen; Kirschen und Pflaumen erreichen in Skandi- navien erst im 64.°, in Rußland im 60., im östlichen Rußland schon im 55.° ihre Polargrenze; das Obst der arktischen Gegenden besteht in einigen Beeren. §.18. Gemüse, feinere vorzüglich im südlichen und im mittlern Europa; als Oelgewächse wird in Südeuropa der Oelbaum gezogen, der seine Polargrenze am Nordabhange der Alpen, im Rhonethal an der Mündung der Durance und etwas nördlicher, am Südabhange der Alpen, an der Adriameeresküste, an der Dardanellen- straße, im W unter dem 45., an den Alpen bis zum 46, auf der Balkanhalbinsel am 41.° hat; die Provence und Mittelitalien liefern das feinste Oel. Frankreich liefert 153,000 Hektolitre, Sardinien 250,000 Faß, Neapel und Sizilien 40 Mill. Pfund, Spanien 800,000 Arrobas, Griechenland 280,000 Barils.— Raps und Rübs und Mohn sind die Hauptölgewächse im mittlern Westeuropa, namentlich in Deutsch- land und Dänemark, Hanf und Lein vorzüglich in Osteuropa, in Rußland; die

19. Lehrbuch der Erdkunde - S. 301

1910 - Trier : Lintz
Die Pyrenäen-Halbinsel. 301 Olivenbau, stellenweise auch, wie in dem Paiz do Vino (= Wein- land) am Nordufer des untern Dóuro, wo der Portwein wächst, und am untern Tejo der Weinbau. Im S werden ferner Apfelsinen, Feigen und Kork, im N Kastanien und Flachs gewonnen. Die Hauptstützpunkte des Handels und der Schiffahrt sind städte Lissabon (360000 E.) und Porto (170000 E.). 5. Das südliche und südöstliche Küstengebiet, a) Das Landschaftsbild. Der Siidrand der Iberischen Tafelfläche wild durch die steil § 221. abbrechende Sierra Morena gebildet, deren Bergzüge nach So Gebirgsbau gerichtet sind. Auf der andern Seite der breiten Talfurche des Guadalquivir erscheinen Bergketten, die von W nach 0 und weiter ostwärts von Sw nach No angeordnet sind. Sie gehören zum andalusischen Faltensystem. In diesem ist die Sierra Nevada (= Schneegebirge) die bedeutendste Kette, die im Mulhacen, dem höchsten Berge Spaniens, zu 3480 m ansteigt. Der auf ihr ent- springende Gen il fließt nach W. Nach S entsendet dieses Hochgebirge flachgewölbte Bergrücken, Lomas Flüsse, genannt, zwischen denen die berühmten Alpujarras-Täler tief eingesenkt Pflanzenkleid, sind; zuletzt bildet eine Nebenkette steil abstürzende Küstenbilder von großer Schönheit. Nach N ist der Abbruch der Sierra Nevada sofort ein jäher und scharfkantiger. Jedes Tal beginnt dort mit einem Kar, einem Zirkustal, wie viele Täler in den Pyrenäen. Im Gegensatze zu dem wasserreichen Stromgebiete des Küstengebiet. Guadalquivir, der den Genil aufnimmt, sind die im Regenschatten liegenden östlichen Küstengebiete, die von kleinern Küstenflüssen (z. B.?) entwässert werden, wasserarm. Viele Landstriche, wie Murcia (murßia), bilden Haifasteppen. Die Mittelmeerküste zieht sich von der Straße von Gibraltar (Bilderanh. 40) zuerst nach 0, dann nach No, bildet drei Vor- sprünge und verläuft daher in flachen Bogen. In dem Kap de la Nao enden die nordöstlich gerichteten Gebirgsfalten. Aber in den Inselgruppen der Pityusen und Balearen tauchen sie wieder auf. b) Das Kulturbild. In dem südlichen und südöstlichen Küstengebiete kehren die § 222. Hauptzüge des Kulturbildes der ganzen Halbinsel wieder; Art des aber nirgendwo erhielten sie eine solche Ausbildung wie hier. Die Anbaues- künstlich bewässerten Fruchtgärten, die Huertas oder Vegas, sind nirgendwo so ausgedehnt und so ertragreich; von den Weingärten gilt das gleiche; die südlichen Kulturen treten nirgendwo so in den Vordergrund; doch hat anderseits auch die Halfasteppe hier die größte Ausdehnung.

20. Geographie - S. 62

1918 - Breslau : Hirt
62 Geographie. Ii Rom war im Altertum die mächtige Hauptstadt des Römerreiches, im Mittelalter war es die Stadt der Päpste, und noch heute ist es der Sitz des Papstes, des Oberhauptes der katholischen Kirche, und zugleich die Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Italien. Früher nannte man Rom auch die Siebenhügelstadt, weil es sich im Altertum über sieben Hügel ausbreitete. Heute nimmt Rom einen viel kleineren Raum ein. Von seiner großen Ver- gangenheit erzählen zahlreiche Bauten und Kunstwerke, die noch in ihren Trümmern bewundert werden, und auch das neue Rom ist mit prächtigen Bauten geschmückt. Der Petersdom neben dem päpstlichen Palast des Vatikan ist nicht nur die größte, sondern auch die herrlichste Kirche der Welt. Süditalien und die Inseln. Auch Süditalien hat durch den Apennin ein vorwiegend gebirgiges Gepräge. Seine Ostküste ist wie bei Mittel- italien hafenarm, seine Westküste aber mit Häfen gut ausgestattet. An der herrlichen Bucht von Neapel liegt der Vesuv (1200 m), ein noch tätiger Vulkan (Bild 14). Die beiden Halbinseln, in die Italien ausläuft, werden durch den Golf von Tarent getrennt. Die westliche Halbinsel wird vom Apennin durchzogen. Auf der Insel Sizilien, die durch die Straße von Messina von Italien getrennt wird, setzt sich der Apennin fort. Auf ihr liegt ebenfalls ein tätiger Vulkan, der 3310 m hohe Ätna. Auch die Inseln Sardinien und Korsika sind fast ganz von Gebirgen erfüllt. Da Wärme und Trockenheit nach S. immer mehr zunehmen, ist in Süditalien künstliche Bewässerung noch viel nötiger als in Mittelitalien. Die große Wärme gestattet aber neben dem Wein- und Oliven bau be- sonders auch die Zucht von Apfelsinen und Zitronen. Von großer Frucht- barkeit, einem herrlichen Garten vergleichbar, ist die Campagna bei Neapel (570000 E.). Sizilien und Sardinien liefern viele mineralische Schätze, Sizilien besonders Schwefel. Die größte Stadt auf Sizilien ist Palermo (320000 E.). — Südlich von Sizilien liegt die englische Insel Malta, die als Stützpunkt der englischen Kriegsmarine Bedeutung hat. Staatenbildung. Die ganze Apennin-Halbinsel gehört zum Königreich Italien. Dieses hat seine einzige Landgrenze im N. bis zum Alpeuwalle vorgeschoben. Die beiden großen Inseln Sizilien und Sardinien und die kleine Insel Elba gehören ebenfalls zu Italien, die Insel Korsika da- gegen zu Frankreich. Italien hat eine Größe von 290000 qkm (das Deutsche Reich ist also fast doppelt so groß) und zählt 33 Mill. E. (auf 1 qkm 114). 3. Die Pyrenäen-Halbinsel. Lage und Gliederung. Als dritte Halbinsel hängt sich im S. an den Rumpf Europas die Pyreuäeu-Halbiusel an. Auf ihr liegen die Staaten Spanien und Portugal. Die Halbinsel bildet eine große und wenig gegliederte Erhebung. Die Meeresstraße von Gibraltar trennt sie von Afrika. Das Ebro-Becken. Von den Pyrenäen blickt man nach S. in ein tief gelegenes Becken hinab. Im Sw. ist dieses vom Iberischen Schcidegebirge,