Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 74

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 74 lang ziehen sich Norderland (Norden), Harlingerland (Wittmund), Ieverland (Jever), Stadingerland und Butjadingen (Nordenham). An der Weser liegen Stedinger Marsch, Osterstade und Land Wursten. Die Elbmarschen sind Hadeln, ftehdingen und die eigentümlichste aller Marschen, das Alte Land, das ein großer Obstbaumwald ist. Das Alte Land reicht bis Stade, der Hauptstadt des gleich- namigen Regierungsbezirkes. Die Marschbewohner gehören dem Friesenstamme an. Der Friese ist groß, derb, breitschultrig. Sein von der scharfen Seeluft gerötetes, rundliches Ee- ficht, aus dem ein paar blaue Augen schauen, ist gewöhnlich von einem Bart umrahmt, der die Oberlippe ganz freiläßt. Wortkarg und verschlossen ist er das Spiegelbild seiner dem Meere abgetrotzten Scholle. Der Ostfriese liebt Freiheit und Heimat. Er ist bedächtig und hängt treu am Alten, wie die bis in die jüngste Zeit erhaltene eigene Sprache, das Friesische, zeigt. Sie findet sich noch auf einigen Inseln und im Innern Ostfrieslands bei Aurich, der Regie- rungshauptstadt. 5lnsere Seehäfen an der Nordsee. Deutsche Schiffe fahren über alle Meere und bringen Erzeugnisse deutschen Fleißes, wie Möbel und Maschinen aller Art, in fremde Länder. Mit Kolonial- waren, Südfrüchten, Wölk, Holz oder Erz beladen kehren sie zurück. Ihren reichen Inhalt entladen sie in den großen Seehäfen an den Nordseeflüssen: Emden, Bremen, Hamburg. Gewaltige Hafenbecken sind dort ausgebaggert, an deren steilen Ufern (Kai) die Schiffe anlegen. Auf den Kais stehen geräumige Speicher, welche die Waren aufnehmen, die mit Dampfkränen aus den Schiffen gehoben werden. Eisenbahnzüge stehen bereit, die Güter aufzunehmen. Von Hamburg und Bremen fahren auch viele Leute über den Ozean, um in Amerika wohnen zu bleiben (Auswanderer). Für die großen Auswandererschiffe sind Elbe und Weser aber nicht tief genug. Die Dampfer der Hamburg-Amerika-Linie ankern deshalb in Cuxhaven, die Dampfer des Norddeutschen Lloyd in Bremerhaven. —■ In Wilhelmshaven am Iadebusen liegen unsere Kriegs- schiffe; Wilhelmshaven ist ein Kriegshafen. Die Geestlandschaft. Hinter dem schmalen fruchtbaren Küstenstreifen bietet die Landschaft ein ganz verändertes Bild. Der Marschboden wird moorig und mager. Die höher- gelegenen Teile sind sandig und dürr. An die Stelle des saftigen Grases tritt die braune Heide. Das ist die Geest, die sich von der Ems bis an die Elbe quer durch Hannover und Oldenburg erstreckt. Durch das Flachland der Weser wird sie in einen westlichen und einen östlichen Flügel geteilt. Den West- flügel bilden das Moorland der Ems und der Hümmling (Seite 65), der Ostflügel ist die Lüneburger Heide. Die Lüneburger Heide liegt als schwachgewölbter Landrücken zwischen Elbe und Aller. Im Osten geht sie über in die Niederung des Wendlandes, dessen rund angelegte Dörfer (Rundlinge) die wendische Abstammung der Be- wohner noch erkennen lassen; im Nordwesten sinkt sie ab zum Sumpsgebiet des Teufelsmoores. Die höchste Erhebung der Heide ist der Wilseder Berg in der Nordecke (170 m), von wo man weit ins Land schauen kann. Endlos dehnt sich das düstere Braun, hie und da leuchtet eine graugelbe Sandblöße. Steif stehen die Wacholdermännnchen, vereinsamt erscheint eine kleine Virkengruppe, ein krüppe-

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Deutschland - S. 43

1890 - München : Oldenbourg
D. Das norddeutsche Tiefland. 43 und bleibt vorherrschend nach N. gerichtet bis zur Vereinigung mit der Aller, von wo an sie sich wieder nordwestlich wendet. Bei der Ein- mündung der Hunte erfolgt die letzte Stromwendung nach N. zur Nordsee. Die Ems entspringt auf dem Südabhange des Teutoburgerwaldes; der erste Abschnitt des Flusses verläuft dem Gebirge parallel nach Nw.; dann wendet er sich in ziemlich geradlinigem Laufe nach N., aus beiden Seiten von ungeheuren Mooren umgeben, weshalb auch die Ufer größerer Ansiedlungen entbehren; er mündet in den Dollart. 3. In klimatischer Hinsicht liegen int westelbischen Teil die wärmsten Teile des großen Flachlandes; namentlich sind die Winter viel milder als in der ostelbischen Hülste, weshalb auch die Flüsse nur selten mit Eis sich bedecken. — Regen fällt reich- licher als im östlichen Teil. 4. Die H auptb esch ästigung der Bewohner bildet die Landwirtschaft; doch ist ihr Ertrag, abgesehen von den Marsch- gebieten und den Gegenden vor dem Gebirgsfuß, nur müßig. Aus den Mooren gewinnt man Tors, der im Nw. Deutsch- lands beit allgemeinsten Feuerungsstoff bildet. Treffliche Pferde liefert Oldenburg, ausgezeichnete Schweine Westfalen und Braun- schweig, vorzügliche Rinder die Marschgegenden. 5. Die Dichtigkeit der Bevölkerung ist sehr gering in den großen Moorgebieten und in der Lüneburger Heide (öfters unter 30 Menschen per qkm), sie erreicht dagegen in den Marsch- gebieten über 80 Einwohner auf der gleichen Fläche. 6. Städte des westrtdischen Teiles. Anteil der Provinz Hannover, von der Elbe bis zur nieder- ländischen Grenze. — Hannover an der Leine und der nordöstlichen Verkehrsstraße der norddeutschen Ebene (Köln—minden—hannover— Berlin), von schöner Bauart und Hauptsitz der nordwestdeutschen Jn- dustrie; die Stadt führt den Titel „Haupt- und Residenzstadt"; Ein- wohner 140000. — In der Lüneburger Heide: Lüneburg. — An der Elbe: Harburg, aufblühende Fabrikstadt. — Am Jadebusen: Wilhelmshaven, Hauptkriegs Hafen des deutschen Reiches. — Längs der Küste ziehen sich die ostfriesischen Inseln hin, zum Teil mit See- bädern. Das berühmteste von diesen ist Norderney. — Am Nw.-Abhang des Teutoburgerwaldes: Osnabrück mit vielen Fabriken. — An der Mündung der Ems: Emden mit lebhafter Schiffahrt. Anteil des Herzogtums Braunschweig. — Braunschmeig, eine lebensvolle Markt- und Gewerbestadt. — Oberhalb: Wolfen- büttel mit berühmter Bibliothek. Freie Stadt Bremen mit Bremen an der Weser, 119 T. E., die zweitwichtigste Seehandelsstadt des deutschen Reiches, besonders Einfuhr- hafen vvn Tabak und nordamerikanischem Petroleum. Sitz der größten deutschen Schiffahrtsgesellschaft „Norddeutscher Lloyd". Sein Seehafen ist Bremerhaven an der Mündung der Weser. Großherzogtum Oldenburg, von Hannover umschlossen. — An der Hunte: Oldenburg, Residenz.

2. Grundriß der Erdkunde - S. 37

1908 - Leipzig : Hirt
Das Norddeutsche Tiefland. 37 so ist es nur durch den „goldenen Reif" der Deiche (künstlicher Erd- dämme) vor dem Einbrüche des Meeres zu sichern. Wo an der Küste Schlammbänke („Watten" oder „Polder") zur Ebbezeit trocken liegen, deicht der Strandbewohner sie ein und ringt so ein Stück Land nach dem andern dem Meere ab. Der gewonnene Fruchtboden lohnt hundertfach die Mühe des Landmannes; deshalb sind die Bauerngehöste umgeben von fetten Äckern und Wiesen, auf denen „des Marsen Rind sich streckt". — Eine Kette schmaler Eilande, nach ihren zähen Bewohnern die friesischen Inseln genannt, begleitet die Küste; alle werden als Seebäder benutzt, des. Borkum und Norderney. Ihre hohen Dünen (Sandhügel) schützen das Festland als Wellenbrecher vor den Meereswogen (Dollart und Jadebusen sind durch furchtbare Sturmfluten entstanden). Der Schiffer fürchtet die Untiefen der Nordsee, nämlich das flache Watten- meer in der Nähe der Küste, durch das nur wenige tiefe Fahrrinnen bis zum Festlande führen (Lotsen, Leuchttürme, Rettungsstationen). b. Das Geestland legt sich gegen S. an das Marschland an. Es ist höher als die Marsch, uneben und hat seine eigenen Quellen, Bäche und Flüsse. Die Geest ist verschieden im W. und O. der Weser. a. Da, wo der Untergrund des Bodens undurchlässig und das Land so eben ist, daß das Wasser nicht abfließt, haben sich (w. der Weser) öde Moore gebildet,'z. B. das ungeheure Bourtanger Moor fbaurtangers w. der Ems. Man sticht Torf und verwandelt immer neue Sumpfstrecken durch Entwäsferungskanäle in Fruchtland (Moorkultur, Bild 16 u. 16 a). b. Den größten Teil des Geestlandes zwischen Weser und Elbe umfaßt die Lüneburger Heide. Der wellige Sandboden wird nur stellenweis von kleinen Heideflüßchen bewässert und ist daher wenig fruchtbar; deshalb wird die Pflanzendecke von Heidekraut oder Nadelholz gebildet; versumpfte Gegenden bilden braune Torfmoore, deren Decke man absticht und zu Brenn- material verwendet. Im Innern der Heide liegen kleine, meist umwaldete, ärmliche Dörfer. Hier trägt der Imker seine Bienenstöcke weit hinaus in die Heide, oder man begegnet den Herden kleiner schwarzer Heidschnucken (grob- wolliger Schafe). Oft steht nur als einzige, kümmerlich gedeihende Brot- frucht der Buchweizen auf dem Tische des Heidebauern. Größere Städte finden sich nur am Rande der Heide, so Lüneburg (?) und Celle (?), welche das in der Heide gewonnene Wachs verarbeiten. Politischen Anteil an dem Tieflande w. der Elbe haben das Königreich Preußen (Rheinprovinz, Westfalen, Hannover, Sachsen), das Großherzogtum Oldenburg, das Herzogtum Braunschweig, die Freien Städe Bremen und Hamburg. Nordseehäfe». Emden, an der Emsmündung, blüht durch Seefischerei. Wilhelmshaven, am Jadebusen, Nordseehafen der Kriegsflotte. Bremen, an der untern Weser, 2. Seehandelsstadt Deutschlands, Haupteinfuhr von Tabak (Bremer Zigarren), Baumwolle und Petroleum aus Nordamerika; Postschiffahrt nach allen Erdteilen; Auswanderung; die größte Schiffahrtsgesellschaft der Norddeutsche Lloyd fleuch. Landungs- platz der größten Schiffe ist Bremerhaven, wo sie in riesigen Dock- anlagen ausgebefsert werden können.

3. Realienbuch - S. 10

1914 - Langensalza : Beyer
\0 Erdkunde. — Die Landschaften Deutschlands. Ii stabt. Schiffsbau, Baumwollspinnerei, Konserven-, Leder- und Drogen- fabrikation zeichnen es aus. — Hamburgs Seehafen ist Cuxhaven. Besonders ist er für den Winter wichtig. Dann ist die Elbe gefroren. Die Schiffe können darum nicht bis Hamburg hinauf. Die Nordsee aber ist immer eisfrei. Dann halten die größeren Schiffe in Cuxhaven. b) Breinen. der Weser liegt Bremen (2^7) (d. h. Randstadt; am Rande der Düne!). Lluch bis Bremen können die Seeschiffe die Weser hinauffahren. Hier hat der „Norddeutsche Lloyd" (sprich: loid) seinen Sitz. Jährlich 1ji Million Leute sollen seine Schiffe nach Nord- amerika befördern. Buch waren bringen die Schiffe aus fremden Ländern; so von Amerika Tabak, Petroleum, Baumwolle und Reis, Zucker, Tee und Getreide. Millionen von Zigarren werden in Fabriken hergestellt und verkauft. Da die größeren Schiffe nicht mehr bis Bremen hinauf konnten, gründete man den Vorhafen Bremerhaven. o) Linden führt die Erzeugnisse des Rheinlandes zum Meer, die es auf dem Dortmund-Emskanal und auf der Ems erhalt. d) Der Kriegshafen für die Nordsee ist Wilhelmshaven. Hm Sadebusen hat man den großartigen Bau errichtet, der unsere Rüsten gegen menschliche Feinde schützen soll. Rings um den Hafen liegen die Werftanlagen, die Schiffs- und Maschinenbauschmieden, die Boots- bauereien, Magazine, Bearbeitungsstätten für Panzerplatten, feste und schwimmende Dampfkräne. Das sind Anlagen, die jeder Rriegshafen braucht, die jeden Besucher in Erstaunen versetzen. Tausende von Werkleuten haben graben und hänunern und bauen müssen, bis das alles fertig war. Starke Festungswerke schützen gegen unmittelbare Angriffe. Die Forts sind mit den schwersten Geschützen ausgerüstet. Landwärts ist die Stadt auch von Forts umgeben. Sie sollen gegen Landangriffe schützen. 3m Hafen ist die Flotte, die sich drohend gegen Feinde richten würde. Gegen feind- liche Angriffe schützen auch die Tiefenverhältnisse des Zadebusens, die nicht bekannt gegeben werden. Eine feindliche Flotte würde, wenn die „Seezeichen" weggenommen sind, den größten Teil ihrer Schiffe auf den Sandbänken verlieren. —- Wilhelmshaven hält gute wacht! Politische Einteilung. Sn die Westdeutsche Tiefebene teilen sich das Königreich Preußen, das Großherzogtum Oldenburg, das Herzogtum Braun schweig und das Herzogtum Anhalt. von Preußen haben folgende Provinzen Anteil: f. Die Hrovinz Sachsen zu beiden Seiten der mittleren Elbe: Magdeburg (S. 3). — Staßfurt mit dem größten Salzbergwerk. 2. Die Hrovinz Hannover zu beiden Seiten der Weser: Hannover an der Aller (302), liegt an den wegen, die ins Mittelgebirge führen; ist also ein wichtiger Verkehrspunkt. Eine Menge Eisenbahnen schneiden

4. Länderkunde von Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung des Deutschen Reiches - S. 32

1909 - Breslau : Hirt
32 C. Länderkunde Mitteleuropas. Wir unterscheiden landschaftlich: a) Die Nordseeküste mit ihren Inseln und Marschen. Die deutsche Nordsee- küste ist eine den Schiffen gefährliche Flachküste. Sie ist vom Tollart bis zur dänischen Grenze mit Ausnahme einer ganz kurzen Strecke durch gewaltige, mit großen Kosten errichtete Erddämme, Deiche genannt, geschützt (Bild 36). Doch nicht immer sind diese Deiche imstande, das Meer zurückzuhalten. Sturmfluten^ haben ganze Land- striche verschlungen. Auf diese Weise sind der Dollart und der Jadebusen und in Holland die Südersee entstanden. Zur Zeit der Ebbe2 wird der Meeresgrund auf eine weite Strecke hin ganz oder teilweise trockengelegt. Diese seichten, täglich zwei- mal vom Meere verlassenen Stellen heißen Watten. Niedrige Inseln begleiten den flachen Küstensaum; westlich von der Elbmündung liegen die Ostsriesischen und nördlich davon die Nordfriesischen Inseln. Sie sind meist Reste der alten Küste, ehemaliger Dünen, die sich einst an der ganzen Küste entlang erstreckten. Die meisten von ihnen, besonders Norderney an der Hannover- schen und Sylt an der schleswig-holsteinischen Küste, sind besuchte Seebäder. Vor der Elbmündung liegt das Felseneiland Helgoland (Buntbild). Den Saum der festländischen Küste bildet ein Streifen fruchtbaren Landes; das sind die durch Schlammablagemngen entstandenen und dem Meere durch müh- same Deichbauten abgewonnenen Marschen. Die weiten, saftigen, durch Getreide- äcker unterbrochenen Wiesenfluren sind mit Herden weidender Rinder bedeckt. Kanäle durchziehen das Land; Wälder und Quellen fehlen. Die Wohnungen sind auf den sandigen Hügelwellen der Geest oder auf künstlich erhöhten Stellen, den Wurten, errichtet (Bild 36). Weil die Nordseeküste flach ist, so ist sie arm an Häfen. Die bedeutendsten finden sich an den Mündungen der Flüsse oder an Meerbusen. An der Weser, 70 km von der Mündung entsernt, liegt Bremen, dessen Auswanderer- und Seehafen Bremerhaven ist, am Jadebusen das befestigte Wilhelmshavens und an der Stelle der Elbe, bis zu der die Flut große Seeschiffe trägt, Hamburg. b) Das Geest- und Moorland zwischen Elbe und Ems. Der Teil des Nordsee- Flachlandes, der landeinwärts von den fruchtbarm Küstenmarschen liegt, wird durch die untere Weser in zwei Gebiete geschieden, die in Bodenbeschaffenheit und Pflanzen- wuchs merklich voneinander abweichen. Ostlich von dieser Grenzlinie breitet sich hauptsächlich sandiges, hügeliges Geestland^ aus, westlich von ihr liegt das Gebiet der großen Moore. Das Geestland hat sandigen, wenig smchtbaren Boden und ist daher nur stellen- weise bebaut und bewaldet; weite Strecken tragen nur Heidekraut. Die ausgedehnteste Geestlandschaft ist die Lüneburger Heide (Bild 35). Sie ist ein meist sandiger Rücken mit eingesprengten Mooren zwischen Elbe, Weser und Aller. Kleine Gewässer fließen nach den Seiten ab. Roggen, Kartoffeln, Hafer und Buchweizen geben 1 Eine Sturmflut ist eine durch den Sturm hervorgerufene Überschwemmung des Küstenlandes. 2 Ebbe und Flut sind eine merkwürdige Erscheinung des Ozeans; alle sechs Stunden steigt und alle sechs Stunden fällt das Wasser. Das Steigen der Wassermassen gegen die Küste nennt man Flut, ihr Zurückweichen Ebbe. Ebbe und Flut sind für den Verkehr in unfern tief im Lande liegenden Nordseehäfen von größter Bedeutung. Die Flut trägt die Schiffe die Elbe und Weser hinauf, und die eintretende Ebbe trägt sie wieder hinab. 3 Häven ist die niederdeutsche Schreibweise für Hafen. 4 Geestland nennt man das im allgemeinen aus Sandboden bestehende Hügelland im nordwestlichen Deutschland. Plattdeutsch güst - trocken, unfruchtbar.

5. Kleine Erdkunde - S. 23

1902 - Halle Leipzig : Anton
Deutschland. Tiefland, windet sich in einem Bogen nach 28. durch ebenes, stellenweis mooriges Land und mündet durch den Dollart in die Nordsee. In der Nähe der Mündung liegt die Handelsstadt Emden. Durch den Dort- mund-Ems-Kanal ist die Ems eine Wasserstraße von großer Bedeu- tung geworden; denn sie bringt das westfälische Kohlenrevier in Verbindung mit dem Meere, d) Ö. vom Dollart schneidet der Jadebusen in das Land; an diesem ist der Kriegshafen Wilhelmshaven angelegt, c) Der Hauptfluß des Tieflandes ist die untere Weser; diese nimmt in der Ebene auf r. die Aller mir der Oker vom Harze und derleine vom Eichsfelde und ergießt sich mit breiter Mündung 90 km unterhalb der wichtigen Handels- stadt Bremen in die Nordsee. Hannover (?) und Brannschweig (?) sind die Hauptorte der gleichnamigen Landesteile. jrf Die deutsche Nordseeküste ist stellenweis nur durch künstliche ^Mimme (Deiche) vor dem Einbrüche des Meeres zu sichern gewesen. Hier und da gewähren auch mächtige Sandhügel (Dünen) Schutz. Wo Schlammbänke (Watten) zur Ebbezeit bloßliegen, deicht der Strand- bewohner sie ein. Das so gewonnene Land ist die Marsch; der schwarze Fruchtboden derselben lohnt hundertfach die Mühe des Landmannes und Viehzüchters (Pferde und Rinder). Auch an der unteren Weser und am linken Ufer der Elbe erstreckt sich „der goldne Saum" der Marschen längs der Ströme in das Binnenland. Der Schiffer fürchtet die Untiesen der Nordsee, nämlich das flache Wattenmeer in der Nähe der Küste. Wenn sein Schiff auf dem zähen Grunde festführt, so wird es leicht von den Wogen der tückischen Nordsee zertrümmert. Leuchttürme warnen vor gefährlicher Küste (Bild 12). Bei den Rettungsstationen hält stets ein Wächter Ausguck nach gefährdeten Fahrzeugen. Ist ein Schiff gestrandet, so wird schleunigst von der seefesten Mannschaft das stark- gebaute Rettungsboot flott gemacht (vgl. Feuerwehr). Meist gelingt den Braven die Rettung der Schiffbrüchigen, oft freilich nur mit Lebens- gefahr und fast übermenschlicher Anstrengung. j>. Die Lüneburger Heide umfaßt einen großen Teil des Landes Mischen Weser und Elbe. Sie besteht aus unfruchtbarem Sandboden, auf dem nur Heidekraut oder Nadelholz gedeiht. Versumpfte Gegenden bilden öde Torfmoore, deren Decke man absticht und zu Brennmaterial verwendet. Im Innern der Heide liegen nur kleine, ärmliche Dörfer. Hier trägt der Imker seine Bienenstöcke weit hinaus in die Heide, oder man begegnet den Herden kleiner, schwarzer Heidschnncken (grobwolliger Schafe). Die einzige kümmerlich gedeihende Brotfrucht ist der Buchweizen, der zu allen Zeiten in mancherlei Formen auf dem Tische des Heidebauern steht. Größere Städte finden sich nur am Rande der Heide, so Lüneburg!?) ^ und Celle (?), welche das in der Heide gewonnene Wachs verarbeiten. 36] 2. Das Tiefland ö. der Elbe erstreckt sich bis über die Weichsel hinaus. Es unterscheidet sich von dem Tieflande im W. der Elbe durch eine mehr wechselnde Bodenform und reichere Bewässerung. Die Boden form wird durch zwei Landrücken bestimmt. a. Der südliche Landrücken ist die Fortsetzung der Lüneburger Heide. Er bildet im O. der Elbe den sandigen, wasserarmen Fläming,

6. Leitfaden der Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 34

1910 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
— 34 — Landschaft ein ganz bedeutendes Stück Welthandel entwickelt, woran die beiden Großhäfen Hamburg und Bremen (Bremerhaven) in hervorragender Weise beteiligt sind. Von hier aus sind durch regelmäßige Schiffahrtslinien mit allen Küsten der fremden Erdteile und ganz Europa bedeutende Handelsverbindungen hergestellt worden, die Werte von vielen Milliarden auswechseln. Elbe, Weser und Ems, sowie der wichtige Dortmund-Ems-Kanal (siehe S. 51), der Ems-Vechte-, der Ems-Weser- und der Ems-Jade-Kanal können gleichsam als Fort- setzung dieser Verbindungswege betrachtet werden. Dazu sorgt ein dichtes Eisenbahnnetz mit den Knotenpunkten Bremen, Hamburg, Braunschweig, Hannover, Osnabrück und Oldenburg für den Verkehr von und zu den Hafenplätzen. 5. Stääte: Hamburg a. d. Elbe, 810 000 Ew., ist der wichtigste, größte und reichste Seehandelsplatz des Deutschen Reiches und des europäischen Festlandes überhaupt, sowie einer der ersten Welthandelshäfen (London, New Jork, Liverpool, Hamburg). Der Tonnengehalt seiner Handelsflotte, deren Flagge auf allen Meeren weht, macht über V2 Mill. aus. Jährlich laufen über 50000 Fahr- zeuge, davon über 20 000 Seeschiffe (Dampf- und Segelschiffe) und zwar von allen Nationen ein und aus, die einen Tonnengehalt von 22 Mill. haben. Der Wert der jährlich ein- und ausgeführten Waren beläuft sich auf 8 Milliarden Mark. Obwohl Hamburg 100 km vom Meere entfernt liegt, können die größten Dampfer zur Zeit der Flut bis an die Kais der Stadt heranfahren. Anderseits bildet die Elbe eine bequeme und billige Wasserstraße quer durch das Deutsche Reich bis nach Österreich hinein und weist einen großen Teil des österreichischen überseeischen Handels auf Hamburg hin. Sein Hauptverkehr ist nach England und Amerika gerichtet, doch hat es Dampfschiffverbindung mit allen wichtigen Seehäfen der ganzen Welt. Die wichtigsten Einfuhrartikel sind: Kaffee (wofür es als einer der ersten Plätze Europas gilt), Tabak, Getreide, Petroleum, Leder, Häute, Felle. Ausgeführt werden deutsche und österreichische Artikel: Zucker, Webwaren, Maschinen, Fleisch, Butter und Schlachtvieh (London!), Chemikalien und Spirituosen. Auch ist Hamburg ein bedeutender Auswanderungshafen. Die Industrie ist bedeutend im Schiffs- und Maschinenbau, ebenso in der Tabak-, Zigarren- und Lederfabrikation. Es gibt in Hamburg sehr viele Reeder, das sind Schiffseigentümer und Dampsschiffahrtsgesellschaften, unter denen die Hamburg-Amerika-

7. Vaterländische Erdkunde für Volks-, Bürger- und Mittelschulen - S. 101

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Die deutschen Staaten. 101 2. Lippe, Ruhr mit der Lenne, Ems, Weser. Dortmund-Emskanal. 3. a) Ackerbau und Viehzucht: Getreide, Pumpernickel, Schweine, Schinken (im Münsterland); Flachs und Hanf (zwischen Weser und Ems). b) Bergbau: Kohlen (im Ruhrgebiet); Eisen (im Sauerland und Siegener Land); serner Zink, Kupfer, Kalk. c) Gewerbtütiakeit: Eisenindustrie (im Sauerland); Leinwand (Bielefeld). 4. Köln-Hamm-Bieleseld-Hcinnover; Dnisburg-Münster-Osnabrück- Bremen; Elberseld-Hagen-Arnsberg-Kassel. 5. Münster, Minden, Arnsberg. 3. Hannover. 1. Die Provinz Hannover zerfällt in drei Teile: das Land an der Ems, das Land zwischen Weser und Elbe und das Land zwischen Weser und Harz. Die beiden nördlichen Teile gehören der Norddeutschen Tiefebene au, der südliche Teil ist gebirgig. An der Küste und dem Unterlauf von Weser und Elbe liegen die Marschen, südlich davon un- fruchtbares Geestland (Lüneburger Heide); auch dehnen sich im Flachlande, besonders an der Ems, große Moore aus. 2. Elbe, Weser, Aller mit der Leine, Ems, Dortmund-Emskanal. 3. a) Ackerbau und Viehzucht: Weizen, Gerste, Hafer, Gemüse, Rinder, Pferde, Schweine (in der Marsch); Schafe, Bienen (in der Lüne- burger Heide). b) Bergbau: Silber, Kupfer, Blei (im Harz); Steinkohlen (im Deister); Torf (in den Mooren). c) Gewerbtätigkeit: Baumwollspinnereien und Webereien, Ma- schinensabriken (in Hannover); Zuckerfabriken (im Vorland des Harzes). 6) Fischfang, Schiffahrt und Handel (an der Küste). 4. Hamburg-Hannover-Göttingen-Kassel; Hambnrg-Bremen-Osna- brück-Münster-Köln; Berlin-Magdeburg-Brannschweig-Hannover. 5. Hannover, Hildesheim, Lüneburg, Stade, Aurich, Osnabrück. 4. Schleswig-Holstein. 1. Die Provinz Schleswig-Holstein liegt zwischen der Nord- und Ostsee. An der Ostküste erstreckt sich der Schleswig-Holsteins che Landrücken. In der Mitte zieht sich die Hohe Geest hinauf. An der Westküste liegen die Marschen. 2. Elbe, Eider, Kaiser-Wilhelm-Kanal, Elbe-Travekanal, Landseen der Holsteinschen Schweiz. 3. a) Ackerbau und Viehzucht (in den Marschen und auf dem Landrücken): Rinder, Pferde, Schweine, Butter. b) Torfgewinnung (auf der Geest). °) Fischfang, Schiffahrt und Handel (namentlich an der Ost- seeküste). cl) Gewerbtätigkeit: Schiffbau (in Kiel, Altona und Flensburg). 4. Hamburg-Kiel; Hamburg-Reudsburg-Flensbnrg; Hambnrg-Lübeck. 5. Schleswig.

8. Fragenheft zur Erdkunde - S. 9

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Welche größeren Städte liegen in den Großherzogtümern Mecklenburg? Vergleiche die Einwohnerzahl der Reichsstädte Lübeck und Hamburg! B. Das Westdeutsche Tiefland mit seinen Randgebirgen. Die Marschen. Wie sind die Marschen entstanden? Welche Arten von Marschen unterscheidet man? Welche Ausdehnung haben die Marschen des Westdeutschen Tieflandes? Auf welche Weise schützt mau die Marschen vor dem Meere? Wie schützt man die Marschen gegen Versumpfung? Warum stehen Ackerbau und Viehzucht im Gebiet der Marschen in hoher Blüte? Welche Vorsichtsmaßregeln muß der Marschbewohner bei der Anlage seiner Wohnnug beobachten? Durch welche beideu Kanäle wird der Verkehr nach der Stadt Emden erleichtert? Welche Bedeutung hat Wilhelmshaven für den Schutz Deutschlands? Welchen Rang nimmt Bremen unter den Seehandelsstädten Deutschlands ein? Von welchen Folgen für die Entwicklung Bremens war die Verbesserung des Schiffahrtsweges iu der Weser? In welchen Handelsartikeln genießt Bremen Weltruf? Welche besonderen Merkwürdigkeiten hat die Stadt Bremen aufzuweisen ? Heide und Moore. Welche Pslauzeu bringt der sandige Boden der Heide hervor? Mit welchem Recht sagt eine Dichterin, daß es schaurig ist über das Moor zu gehen? („Der Knabe im Moor" von Annette von Droste-Hülshoff.) Wie hat sich der Mensch das Moorland dienstbar gemacht? Welche große Bedeutung haben die Kanäle für die Moorgegenden? Warum erwählen die Söhne der Moorbewohner gern den Seemannsberuf? Die Lüneburger Heide. Siehe die Fragen unter dem Abschnitt: Der Südliche Landrücken! Welche preußischen Provinzen haben Anteil an der Lüneburger Heide? Welche größeren Städte liegen in der Altmark, dem Stammlande Preußens? Städte. Welche beiden alten Städte liegen an der Leine? Welche Umstände begünstigten die Entwicklung Hannovers zur Fabrikstadt? Welche geschichtlichen Erinnerungen knüpfen sich an die Stadt Hannover? Welche Sehenswürdigkeiten hat die alte Bischofsstadt Hildesheim aufzuweisen? Welche Städte der Provinz Hannover liegen im Tale der Aller? 6. Der Südrand des Westdeutschen Tieflandes. Zähle die Gebirgszüge auf, welche das Westdeutsche Tieflaud im Süden umsäumen! Welche Gebirgszüge erheben sich zwischen Weser und Leine? Welche Gebirgszüge bilden die Ränder der Tieflandsbucht, iu dereu ungefährer Mitte die Stadt Münster liegt? Warum heißt der Harz ein Horstgebirge? Welche Teile lassen sich am Harz unterscheiden? Welche Städte liegen am Nordrande des Harzes?

9. Länderkunde Mitteleuropas, insbesondere des Deutschen Reiches, Globus-, Karten- u. Reliefkunde - S. 50

1910 - Breslau : Hirt
50 2. Mitteleuropa. Großherzogtum Oldenburg (Birkenfeld s. § 98, Eutin § 160). Seine Hauptstadt "Oldenburg ist als Pferde- und Rindviehmarkt bekannt. An der Weser, 70 km vor der Müudung, liegt die Freie Hansestadt ^Bremen, der zweite deutsche Welthandelsplatz und erste europäische Tabakmarkt. Bremen ist auch für mittlere Seeschiffe erreichbar. Die großen Dampfer, so die des Norddeutschen Lloydi, der hauptsächlich den Verkehr mit Nord- amerika pflegt, laufen von Bremerhaven aus, dem bedeutendsten Aus- Wandererhafen des Deutschen Reiches. § 175. Der Rest des deutschen Anteils am Westelbischen Tieflande gehört zum Königreich Preußen. Das Land westlich von der mittleren Elbe gehört zur meist evangelischen Provinz Sachsen. ^Halle2 an der Saale ist hier der größte Ort, eine uralte Salzsieder- stadt, als Eisenbahnknotenpunkt, Fabrikplatz und Universität in schnellem Auf- schwung. Die Provinzhauptstadt f Magdeburg, die alte Brückenstadt und Festung an der Elbe, ist der erste deutsche Zuckermarkt und ein bedeutender Industrie- platz. Das altertümliche ^Halberstadt liegt vor dem Nordrande des Harzes. *Aschersleben ist wie Staßfurt bekannt durch Kalisalzbergbaus, Stendal als Eisenbahnknotenpunkt in der sandigen Altmark, der Wiege des Preußischen Staates. § 176. Die überwiegend evangelische Provinz Hannover liegt größtenteils im Tief- lande. ffhannover an der Leine ist als wichtiger Eisenbahnknotenpunkt und Sitz einer Technischen Hochschule ein bedeutender und vielseitiger Indnstrieort ge- worden. Die Leine trennt sie von der aufblühenden Fabrikstadt ^Linden. Im dünn bevölkerten Gebiete zwischen Aller und Elbe liegen der gewerbtätige alte Fürstensitz Celle an der Aller, das altertümliche ^Lüneburg und die schnell durch Hamburgs Nähe aufgeblühte Fabrikstadt **Harburg, beide an der Bahn Frankfurt- Hannover-Hamburg. Im Lande zwischen der unteren Elbe und Weser ist Geeste- münde durch Teilnahme am Handel von Bremerhaven und als Hauptsitz der deutschen Hochseefischerei wichtig. Die Landschaft an der Hase und der mittleren Ems durchzieht der Dortmund-Ems-Kanal. ^Osnabrück, eine im Innern alter- tümliche Stadt, hat infolge naher Steinkohlenlager Eisenwerke und Webereien. Aurich ist der Pserdemarkt Ostfrieslands, dessen Geest- und Moorboden im N und W von Marschland umsäumt ist. Emden ist durch Seehandel und Hochseefischerei in merklichem Aufschwünge. Von den Nordsee-Jnseln sind Norderney und Borkum die besuchtesten Bäder. Am Jadebusen liegt von oldenburgischem Gebiete und vom Meere umgeben *Wilhelmshaven, die befestigte Nordseestation der deutschen Kriegsflotte. § 177. Die Provinz Westfalen (s. § 108), von deren Einwohnern etwas mehr als die Hälfte katholisch ist, greift weit ins Tiefland hinüber (Münsterländische Tieflands- bucht, Weserbezirk). Die Provinzhauptstadt **Münster, Universität mit vielen mittelalterlichen Bauten, an der Eisenbahnkreuzung und am Dortmnnd-Ems-Kanal^, ist der Hauptmarkt für Schinken und Pumpernickel. Zwischen "Paderborn und dem Teutoburger Walde liegt eine weite sandige Heide. Bei *Hamm, an der mittleren Lippe, beginnt das westfälische Industriegebiet, das sich über die Kohlen- 1 Eine Bremer Reederei, die der Hamburg-Amerika-Linie nicht weit nachsteht. 2 Alle Ortsnamen „Hall" und alle Flußnamen „Saale" deuten Salzgewinnung an. 3 Kalisalze sind ein notwendiger Nährstoff der Pflanzen und von der Landwirtschaft als Dungmittel hochgeschätzt. , 4 Dieser Kanal durchzieht mit seinem größten Teile die Provmz Westfalen.

10. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 76

1901 - Langensalza : Beyer
?6 Erster Teil. Die deutschen Landschaften. und heimische Industriewaren (nennen!) erstreckt. Als bedeutender Kriegshafen ist Wilhelmshaven zu merken. Handelskammern: Altona, Braunschweig, Geestemünde, Hamburg, Hannover, Harburg, Hildesheim, Leer, Lüneburg, Oldenburg, Osna- brück und Verden. 6. Verkehrsmittel. In Elbe, Weser und Ems mit ihren schiff- baren Nebenflüssen (nennen!) hat die Landschaft ausgezeichnete Wasserstrafsen, die noch durch gute Kanäle ergänzt werden. Der wichtigste ist der Dortmund-Ems-Kanal. Auch der Ems-Kanal, der Lingen mit Meppen verbindet, sowie der Ems-Vechte- und Ems-Jahde-Kanal dienen dem Verkehr. Gleichsam als Fortsetzung des Verkehrs auf diesen Wasserstrafsen können die oben erwähnten großen Dampfschiffahrts-Linien angesehen werden, die ihre Fäden nach allen wichtigen Teilen der Welt ziehen. Für die Beförderung von und zu den großen Hafen- plätzen sorgt ein dichtes Eisenbahnnetz, das seine Knotenpunkte in Bremen, Hamburg, Braunschweig, Hannover und Osnabrück hat. Folgende Hauptlinien sind zu merken: 1. Bremen — Bremerhaven — Cuxhaven — Stade — Altona — Harburg — Hamburg, _ T-, i ! ! Í Hamburg ■— (Lübeck), 2. Bremen — Buchholz — ; T •• u )r> \ \ Lüneburg — (Berlin), „ T-T, Í Lüneburg — Hamburg, 3. Bremen - Ulzen - [ <>_ (Beri¡n)> 4. Bremen — Hannover, 5. Bremen — Osnabrück — (Münster — Köln), 6. Bremen — Rheine — (Münster), 7. Bremen — Oldenburg — Leer — Emden — Norden — Esens — Wilhelmshaven, 8. Bremen — Oldenburg — Wilhelmshaven, 9. Hannover — Stendal — (Berlin), 10. Hannover — Braunschweig — (Magdeburg), 11. Hannover — (Göttingen — Werrabahn), ( Osnabrück — (Rheine), 12. Hannover — Hameln — ! (Bielefeld — Dortmund), I (Altenbeken — Paderborn), t-, . ( (Münster), 13. Emden — Meppen — Rheine — ^ (Koesfeld), Aufgaben. a) mündliche: 1. Nenne die für Handel und Gewerbe wichtigen Hinterländer und weise ihre Bedeutung nach! 2. Vergleiche Marsch-, Geest-, Sand- und Moorgegend miteinander!

11. Teil 1 - S. 35

1911 - Leipzig : Freytag
35 Weiter in die Nordsee vorgeschoben liegt die Felseninsel Helgoland (d. i. heiliges Land, Fig. 17), als Schutz für unsere Elb- und Wesermündung wichtig. Der flache Strand der holsteinischen Westküste hat den Verkehr nicht begünstigt und nur an wenigen Stellen können die Schiffe zwischen den Inseln hindurch- fahren. Deshalb liegen die kleinen Städte fast ausnahmslos an der Ostküste, wo lange Föhrden den Verkehr tief in das Land hinein leiten. Hier liegen Schleswig und Flensburg, letzteres der Insel Alsen gegenüber. Südlich davon hat sich unser Kriegshafen Kiel stattlich entwickelt, namentlich seit er durch den Kaiser Wilhelm- Kanal mit, der Elbmündung verbunden ist. Die größte Stadt der Provinz ist Altona an der Elbe, mit Hamburg fast verwachsen und wichtige Seehandelsstadt. Südlich davon liegt, innerhalb großer Waldungen, Friedrichsruh, eine Besitzung des Fürsten Bismarck, wo im Schatten des Sachsenwaldes der erste Kanzler des Deutschen Reiches auch begraben liegt. Fig. 17. Steilküste von Helgoland. (Nach einer Photographie der Pliotoglob Co., Zürich.) 9. Die Niederung an der unteren Weser und Ems gehört staatlich zu dem früheren Königreiche, der jetzigen Provinz Hannover. Den Winkel links der Elb- mündung umfaßt der Regierungsbezirk Stade. Hier liegt an der Wesermündung der Hafen Geestemünde und ihm gegenüber im Jadebusen der deutsche Kriegshafen Wilhelmshaven. Der Regierungsbezirk Lüneburg ist zum größten Teile von der Lüneburger Heide durchzogen, die jetzt ihren abschreckenden Eindruck längst verloren hat, nachdem Ackerbau und Industrie dort ihren Einzug gehalten haben. Die größte Stadt ist Harburg, Hamburg gegenüber. Die Hauptstadt Hannover ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt für die ostwestlich und nordsüdlich verlaufenden Straßen, Sitz einer technischen Hoch- schule, und trotz großer Fabriktätigkeit eine schöne Stadt. Den Nw. der Provinz bezeichnet man als Ostfriesland. Zu Ostfriesland gehören die als Badeorte viel besuchten Inseln Borkum und Norderney. Der größte Platz im Regierungsbezirk Aurich ist der aufblühende Seehafen Emden, der Ausgangspunkt des die Ems mit der Lippe und dem Rhein verbindenden Kanales, an den sich der den Rhein und die Elbe verbindende Mittellandkanal an- schließen soll. g*

12. Stoffe für den Unterricht in den Realien - S. 21

1886 - Breslau : Hirt
Die Lüneburger Heide. Die Ems. Die Provinz Hannover. 21 Weser auf der rechten Seite die Aller auf, welche bei Celle vorbeifließt. In die Aller münden die Ocker (daran Brauuschweig) und Leine (daran Göttingen und Hannover). Bei Bremerhafen mündet die Weser in die Nordsee. *§ 33. I)ie Lüneburger Keide liegt zwischen der Aller und untern Elbe und ist der letzte Ausläufer des Landrückens, der sich von den Tarnowitzer Höhen in Schlesien in nordw. Richtung durch Deutschland hinzieht. Der Boden ist sandig, meist mit Heidekraut bedeckt, seltener mit Kiefern bestanden. Städte giebt es in der Lüneburger Heide nicht, nur einsame Dörfer. Sie liegen gewöhnlich an einem Flüßchen und sind in Erlengebüschen versteckt oder von kleinen Eichenhainen um- geben. Die Bewohner beschäftigen sich meist mit Schafzucht, dem Anbau von Buchweizen und Bienenzucht. Die Schafe (Heidschnucken) sind klein, braun- schwarz , haben haarige Wolle und werden selbst im Winter ins Freie getrieben, wo sie sich ihre Nahrung (Heidekraut) aus dem Schnee hervorscharren. Der Buchweizen liefert die Hauptnahrung der Bewohner. Die Blüten des Heide- krautes geben den Bienen reichliche Nahrung, darum wird viel Bienenzucht ge- trieben. Der Honig wird nur zum kleineren Teil von den Heidebewohnern selber verbraucht, meist wird er nach Braunschweig, Hamburg und Bremen verkauft. * § 34. Iue Hms und die Woorlaudschaflen zu beiden Seiten derselben. Die Ems kommt vom Teutoburger Walde, fließt in einem Bogen südlich von demselben dahin, wendet sich daun nach N. und mündet in den Dollart. Dies ist ein Meerbusen, der im 13. Jahrhundert durch den Unter- gang eines stark bevölkerten Landstriches entstanden ist. — Zu beiden Seiten der Ems breitet sich eine sumpfige Niederung aus, die spärlich mit kurzem, schilfigem Moorgrase oder mit Binsen überzogen ist. Weit und breit sieht man keinen Baum, keinen Strauch, keine Hütte. Viel Torf wird hier gestochen und nach größeren Städten geschafft. — Aus dem Moorlande gewinnt man Ackerland. Man teilt die Fläche durch Gräben in große Vierecke, hackt im Herbste den Boden auf, zerschlägt die Erdstücke im Frühlinge sein und schüttet dann bei schönem Wetter an vielen Stellen glühende Kohlen darauf, worauf der Boden zu brennen anfängt. Bei mäßigem Winde stehen bald große Moorstrecken in Brand. Dicke Rauchwolken steigeu dann auf und werden von den N. W. -Winden in das Innere von Deutsch- land getragen, wo sie als Höhenrauch bekannt sind. In die heiße Asche säet man sofort den Buchweizen. h 35. Z>ie Provinz Kannover (38400 qkm, 2100000 E.) liegt an der Nordsee zu beiden Seiten der Weser bis hinauf zum Harz. Sie besteht aus 2 Hauptmassen, welche durch Braunschweiger Gebiet getrennt sind. Das nördl. größere Stück umschließt das Großherzogt. Oldenburg und die freie Stadt Bre- men. Dadurch wird es wieder geteilt. Somit besteht Hannover aus 3 Stücken: Ost-, West- und Südhannover. Das Land dacht sich vom Harze aus nach N. zu ab. Welches sind die Gewässer der Provinz? An dem Unterlauf der Flüsse und an der Nordsee liegt fruchtbares Marschland (Viehzucht), um die Ems Moorboden. Das in der Nähe der Marsch, aber höher gelegene, trockene, sandige Land heißt Geestland. Auf ihm kann noch Getreide gebaut werden. (Etwa >/z der Provinz ist Heide und Moor.) Die Bewohner gehören größtenteils zu dem alten Volks- staunne der Sachsen. An der Nordseeküste wohnen Friesen. Die Mehrzahl be- kennt sich zur lutherischen Kirche. Die Provinz zerfällt in 6 Regierungsbez.: Hannover, Hildesheim, Lüneburg, Stade, Osnabrück, Aurich. Hannover, an der Leine, Hptst., 140 000 (g. Hildesheim, Dorn mit vielen Kunstschätzen. An demselben ein Rosenbaum, dessen Wurzelstock 800 Jahre alt sein soll.

13. Allgemeine Erdkunde, Übersicht über die Erdteile, Länderkunde Europas, Kartographische Grundbegriffe - S. 71

1910 - Breslau : Hirt
2, Mitteleuropa unter besonderer Berücksichtigung des Deutschen Reiches. 71 An der Weser, 70 km von der Mündung entfernt, liegt Bremen, am Jadebusen das befestigte Wilhelmshaven, und an der Stelle der Elbe, bis zu der die Flut große Seeschiffe trägt, Hamburg, der erste Seehandelsplatz des Deutschen Reiches (Bild 37). d) Das Geest- und Moorland zwischen Elbe und Ems. Der Teil des Nordsee- Flachlandes, der landeinwärts von den fruchtbaren Küstenmarschen liegt, wird durch die untere Weser in zwei Gebiete geschieden, die in Bodenbeschaffenheit und Pflanzen- wuchs merklich voneinander abweichen. Ostlich von dieser Grenzlinie breitet sich Haupt- sächlich hügeliges Geestland aus, westlich von ihr liegt das Gebiet der großen Moore. 36. Eingedeichte Nordseemarsch, im Hintergrund die Halligen Eröde und Lananes. Ist der fruchtbare Schlamm, den die Flüsse der Nordsee zuführen, an den Mllndungsbusen der Flüsse so hoch abgelagert, daß die „Marsch" über den Spiegel des Meeres und der Flüsse hervorragt, so wird sie durch Deiche geschützt. Diese Dämme haben eine steile Innenseite und eine flache, oft mit Stroh- und Stein- wandungen geschützte Außenseite. Wenn die Ebbe eintritt, fließen die aufgestauten Binnengewässer durch Schleusentore unter den Deichen hindurch ins Meer. Das Geestland hat sandigen, wenig fruchtbaren Boden und ist daher mir stellen- weise bebaut und bewaldet; weite Strecken tragen nur Heidekraut. Die ausgedehnteste Geestlandschaft ist die Lüneburger Heide. Sie ist ein meist sandiger Rücken mit eingesprengten Mooren zwischen Elbe, Weser und Aller. Kleine Gewässer fließen nach den Seiten ab. Roggen, Kartoffeln, Hafer und Buchweizen geben auf dem mageren Boden befriedigende Erträge. Die Bevölkerung ist nur dünn gesät, nimmt aber mit der jetzt immer mehr erfolgten Umwandlung der Heide in Wiesen-, Wald- und Ackerland allmählich zu. Am Nordrande der Heide liegt die altertümliche Salinen- stadt Lüneburg, an einem linken Nebenfluß der Aller Braunschweig, umgeben von großen Spargel- und Zuckerrübenpflanzungen. Die größte Stadt dieses Gebietes ist Hannover, eine saubere Stadt mit schönen Gebäuden, Schmuckplätzen und Park- anlagen. Sie liegt im Kranze zahlreicher Fabriken, deren Tätigkeit zuerst durch den Steinkohlenreichtum des nahen Deister hervorgerufen wurde. Jln Geestlande westlich von der Weser liegt Oldenburg, der Knotenpunkt der Straßen zwischen Ems und Weser.

14. Länderkunde Mitteleuropas, insbesondere des Deutschen Reiches, Anleitung zum Verständnis des Globus und der Karte, sowie des Reliefs - S. 50

1907 - Breslau : Hirt
50 2- Mitteleuropa. Großherzogtum Oldenburg (Birkenfeld s. § 98, Eutin § 160). Seine Hauptstadt *Oldenbnrg ist als Pferde- und Rindviehmarkt bekannt. An der Weser, 70 km von der Mündung, liegt die Freie Hansestadt -^Bremen, der zweite deutsche Welthandelsplatz und erste europäische Tabakmarkt. Bremen ist auch für mittlere Seeschiffe erreichbar. Die großen Dampfer, so die des Norddeutschen Lloyds der hauptsächlich den Verkehr mit Nord- amerika pflegt, laufe« von Bremerhaven aus, dem bedeutendsten Aus- Wandererhafen des Deutscheu Reiches. § 175. Der Rest des deutschen Anteils am Westelbischen Tieflande gehört zum Königreich Preußen. Das Land westlich von der mittleren Elbe gehört zur meist evangelischen Provinz Sachsen, fhalle2 an der Saale ist hier der größte Ort, eine uralte Salzsieder- stadt, als Eisenbahnknotenpunkt, Fabrikplatz und Universität in schnellem Auf- fchtoimg. Die Provinzhauptstadt f Magdeburg, die alte Brückenstadt und Festuug an der Elbe, ist der erste deutsche Zuckermarkt und ein bedeutender Industrie- platz. Das altertümliche *Halberstadt liegt vor dem Nordrande des Harzes. ^ Asch er sieben ist wie St aßfurt bekannt durch Kalisalzbergbau 3, Stendal als Eisenbahnknotenpunkt in der sandigen Altmark, der Wiege des Preußischen Staates. § 176. Die überwiegend evangelische Provinz Hannover liegt größtenteils im Tief- lande. -^Hannover an der Leine ist als wichtiger Eisenbahnknotenpunkt und Sitz einer Technischen Hochschule ein bedeutender und vielseitiger Jndnstrieort ge- worden. Die Leine trennt sie von der aufblühenden Fabrikstadt *^Linden. Im dünn bevölkerten Gebiete zwischen Aller und Elbe liegen der gewerbtätige alte Fürstensitz Celle an der Aller, das altertümliche ^Lüneburg und die schnell durch Hamburgs Nähe aufgeblühte Fabrikstadt —Harburg, beide au der Bahn Frankfurt- Hannover-Hambnrg. Im Lande zwischen der unteren Elbe und Weser ist Geeste- münde durch Teilnahme am Handel von Bremerhaven und als Hauptsitz der deutschen Hochseefischerei wichtig. Die Landschaft an der Hase und der mittleren Ems durchzieht der Dortmund-Ems-Kanal. —Osnabrück, eine im Innern alter- tümliche Stadt, hat infolge naher Steinkohlenlager Eisenwerke und Webereien. A nri ch ist der Pferdemarkt Ostfrieslands, dessen Geest- und Moorboden im ^ und W von Marschland umsäumt ist. Emden ist durch Seehandel und Hochseefischerei in merklichem Aufschwünge. Von den Nordsee-Jnseln sind Norderney und Borkum die besuchtesten Bäder. Am Jadebusen liegt von oldenburgischem Gebiete und vom Meere umgeben ^Wilhelmshaven, die befestigte Nordseestation der deutschen Kriegsflotte. § 177. Die Provinz Westfalen (f. § 108), von deren Einwohnern etwas mehr als die Hälfte katholisch ist, greift weit ins Tiefland hinüber < Münsterländische Tieflands- bucht, Weserbezirk). Die Provinzhanptstadt —Münster, Universität mit vielen mittelalterlichen Bauten, an der Eisenbahnkreuzung und am Dortmund-Ems-Kanal^, ist der Hauptmarkt für Schinken und Pumpernickel. Zwischen 'Paderborn und dem Teutoburger Walde liegt eine weite sandige Heide. Bei *Hamm, an der mittleren Lippe, beginnt das westfälische Industriegebiet, das sich über die Kohlen- 1 Eine Bremer Reederei, die der Hambnrg-Amerika-Linie nicht weit nachsteht. 2 Alle Ortsnamen „Hall" und alle Flußnamen „Saale" deuten Salzgewinnung an. 3 Kalisalze sind ein notwendiger Nährstoff der Pflanzen und von der Landwirtschaft als Dungmittel hochgeschätzt. . . ^ .. , 4 Dieser Kanal durchzieht mit seinem größten Teile die Provinz Westfalen.

15. Lesebuch für Gewerbliche Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 383

1913 - München : Oldenbourg
186. Die Nord- und Ostsee. 383 dem Eindringen der Sturmfluten ihre Entstehung. Menschliche Tätigkeit sucht durch Deiche (Dämme) die Dünen oder natürlichen Sandwälle zu er- setzen, welche der Festlandsküste des Deutschen Reiches an der Nordsee gänzlich fehlen. Der Kampf mit dem Meere machte seine Anwohner mutig und see- männisch tüchtig, vorsichtig, berechnend und klug. Der Mut und die Kraft der Friesen finden aber auch in der Geschichte ihre Anerkennung. An der deutschen Nordseeküste konnten sich nur Flußhäfen bilden, weil die Küste selbst flach ist, die Schiffe also nicht an dieselbe heranfahren können. Daher liegen die Städte an den Mündungen der Flüsse, zum kleineren Teil auch an Stellen, bis zu welchen früher Schiffe gelangen konnten. An der Mündung der Ems finden wir Emden, am Jadebusen Wilhelmshaven, den Kriegshafen des Deutschen Reiches an der Nordsee. Bremen liegt an einer Stelle der Weser, bis wohin die Flut noch spürbar ist; doch können größere Schiffe die Stadt nicht erreichen. Daher wurde der Vorhafen Bremerhaven an der Stelle gegründet, wo die seebusenartige Mündung des Flusses beginnt und die 3—4 m hoch gehende Flut auch den größten Seeschiffen das Einlaufen gestattet. Bremen verkehrt vorzugsweise mit Nordamerika; es sind also Tabak, Baum- wolle und Petroleum die hauptsächlichsten Einfuhrartikel. Im Norddeutschen Lloyd gründeten die Bremer die erste deutsche Schisfahrtlinie nach Amerika; die Dampfer dieser Gesellschaft befahren jetzt auch die Reichslinien nach Afrika, Asien und Australien. Seitdem die Stadt durch Schienenwege mit dem rheinischen und westfälischen Jndustriebezirke verbunden ist, vermittelt sie für diese auch die Einfuhr von Rohmaterial und die Ausfuhr ihrer Fabrikerzeugnisse. Auch Hamburg liegt zwar 100 km vom Meere entfernt, kann aber mit Hilfe der weit aufwärts steigenden Flut von den größten Handelsschiffen noch erreicht werden. Die ehemalige Hansastadt steht, was den Ausland- verkehr betrifft, mit London, Antwerpen und Neuyork in einer Linie; Liver- pool und Rotterdam sind von Hamburg schon längere Zeit überflügelt. Der Hauptverkehr findet mit Großbritannien und Südamerika statt. Durch die Elbe und das sich immer mehr ausdehnende Eisenbahnnetz reichen die Ver- bindungen der Stadt weit nach dem Süden und Südosten Deutschlands, so daß selbst in Wien noch mehr Kolonialwaren über Hamburg als Triest be- zogen werden. Das Hinterland des niedrigen Küstenstrichs ist eine tiefgelegene, nicht selten waldleere Fläche; das niedrige, feuchte Gebiet besteht aus fruchtbaren Marschen, die höher gelegenen Striche (Geestland) sind oft noch anbaufähig, häufig aber nichts als Sandsteppen, die mit Heidekraut überzogen sind. Zwischen der Ost- und Nordsee besteht durch das Skagerrak und Kattegat, den Sund, den Großen und Kleinen Belt eine natürliche Verbindung. Eine künstliche Wasserstraße bildet der Eiderkanal, welcher die Kieler Bucht mit Tönning verbindet. Seit dem 21. Juni 1895 ist durch den „Kaiser- Wilhelms-Kanal" ein Schifsahrtverkehr mit der östlichen deutschen Küste hergestellt. Diese Wasserstraße ist nicht nur für den Seehandel sondern vor allem für die Erhöhung der deutschen Wehrkraft von hoher Bedeutung.

16. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 43

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 43 — Erst die Verwüstung des Waldes rief die Unfruchtbarkeit und Öde des Landes hervor. Neuerdings werden wieder große Strecken aufgeforstet, wodurch es möglich ist, dem Heideboden reicheren Ertrag abzugewinnen. § 58. Flüsse. Das Westdeutsche Tiefland wird von der Weser und Ems durchflössen. Die Ems kommt vom Teutoburger Walde und durchfließt das Tiefland in einem Bogen. Sie mündet in den Dollart, der im 13. Jahrhundert durch den Untergang eines fruchtbaren, dicht bevölkerten Landstrichs entstanden ist. § 59. Staatliche Einteilung. Das Westdeutsche Tiefland verteilt sich auf die Provinz Hannover und das Großherzogtum Oldenburg, welches von Hannover ringsum eingeschlossen ist. § 60. Die Provinz Hannover umfaßt den größten Teil des Westdeutschen Tieflandes zwischen Elbe und Ems. Im Süden greift sie in das mitteldeutsche Bergland ein und hat hier Anteil an den Weserketten, dem Oberharz und dem Eichsfeld. Fruchtbar sind nur die Fluß- und Seemarschen; die Moore und das Geestland (die Lüneburger Heide) sind öde und unfruchtbar. Die Beschäftigung der Bewohner be- steht vorzugsweise in Ackerbau und Viehzucht; \m Harz blüht der Bergbau, die Industrie beschränkt sich aus die Städte Hannover und Hildesheim. Die Provinz zählt sechs Regierungsbezirke: Hannover, Hildesheim, Lüneburg, Stade, Osnabrück und Aurich. j Die Hauptstadt ist Hannover, 24900u Einw., an der Leine gelegen- Sie hat ihren Namen von hoen over, d h. hohes Ufer; denn die Leine hat hier tat- fächlich ein hohes Ufer. Bis 1866 war die Stadt die Residenz der Könige von Hannover. In neuester Zeit herrscht hier eine lebhafte Fabriktätigkeit, die durch die Steinkohlenlager im nahen Deister hervorgerufen ist. Aufwärts an der Leine liegt Göttingen, eine alte, berühmte Universitätsstadt An einem Nebenflüßchen der Leine Hildesheim mit einem ehrwürdigen Dom; an demselben zeigt man einen Rosenstock, der 1000 Jahre alt sein soll. Die Lünebnrger Heide ist dünn be- völkert; die wichtigsten Städte sind Lüneburg und Celle. An der Elbe liegen am Rande fetter Elbmarschen Harburg und Stade; Harburg ist auch ein bedeutender Flußhafen. In Ostfriesland find die größten Städte: Anrich, große Vieh- markte, Emden, Heringsfischerei, Osnabrück, Westfälischer Friede 1648. In Olden- bürg am Jadebusen Wilhelmshaven, bedeutender Kriegshasen an der Nordsee. Im Harz sind die Bergstädte Goslar, Klaustal und Zellerfeld erwähnenswert^ § 61. Das Großherzogtum Oldenburg besteht aus drei Teilen: 1. aus dem Hauptland an der Weser, von Hannover um- schlössen, 2. aus dem Fürstentum Lübeck in der Nähe von Lübeck, und 3. aus dem Fürstentum Birkenfeld an der Nahe. Die Hauptstadt ist Oldenburg im Haupt- land. In Birkenfeld liegt Oberstem mit berühmten Achatschleifereien. § 62. Die größten Städte des Westdeutscheu Tieflandes sind die beiden Freien Städte Hamburg und Bremen. Hamburg, 737000 Einw., ist durch seine günstige Lage die größte Seehandelsstadt des europäischen Festlandes geworden. Obwohl es 100 Km von Küste entsernt ist, steht es doch in unmittelbarer Verbindung mit dem Meere, da selbst die größten Seeschiffe während der Flut bis zur Stadt gelangen können. Hamburg kann deshalb mit allen Ländern der Erde zur See Handel treiben; am be- quemsten ist die Verbindung mit England und Amerika, mit denen seine Bezie- Hungen am lebhaftesten sind. Ein weiterer großer Vorteil für Hamburg ist, daß es feine Waren auf der Elbe und ihren Nebenflüssen bis tief in das Innere Deutsch- ands, ja bis nach Böhmen versenden kann; ans dem gleichen Wege können ihm

17. Das Deutsche Reich - S. 106

1907 - Trier : Stephanus
— 106 — Richtung bis zur Mündung. An ihren Ufern breiten sich große Moore aus, von denen das Bourtanger Moor bereits genannt wurde. Über Lingen führt die Ems nach Meppen, wo sie die Hase aufnimmt. Diese kommt von der Nordseite des Teutoburger Waldes. An ihr liegt die Stadt Osnabrück, bekannt durch den Abschluß des Westfälischen Friedens 1648. Von Meppen ab wird die Ems zwar immer lang- samer, aber auch breiter und tiefer, so daß sie größere Schiffe tragen kann. Dieses ist wichtig für die beiden Handelsstädte Papenburg und Leer. Weiter nördlich ergießt sie ihre Gewässer in breiter Mündung in den Dollart, in dessen Nähe die Handelsstadt Emden liegt. Die Weser ist uns in ihrem Ober- und Mittellaufe bereits bekannt. Nachdem sie die Westsälische Pforte verlassen hat, tritt sie in das Flachland ein. Bis in die Gegend von Verden hat sie im ganzen einen nördlichen Lauf. Bei dieser Stadt mündet die Aller in die Weser. Sie hat ihre Quelle in dem niedrigen Hügellande nördlich vom Harz (in der Provinz Sachsen) und begrenzt den Südrand der Lüneburger Heide. Ihr La»f ist dem der unteren Elbe parallel. Die reizlosen Ufer sind flach und von Moor und Heide begleitet. Auf der linken Seite fließt der Aller zunächst vom Harze her die Ocker zu. Ihr größter Zufluß ist die Leine, deren Quellen auf dem Eichs- felde, nicht weit von der Stadt Worbis, liegen. An der Leine liegen Göttingen und Hannover. Ein Nebenfluß der Leine ist die Innerste, woran die Bischofsstadt Hildesheim liegt. Von Verden ab bis unterhalb Elsfleth wendet sich die Weser nach Nordwesten und folgt der Richtung der Aller. Das linke Ufer ist überall flach (teil- weise Marsch), das rechte wird bis Bremen von Dünenhügeln begleitet. Bremen ist eine alte Hansa- und eine bedeutende Handelsstadt. Doch können große Schiffe nicht bis nach Bremen gelangen. Bei Elsfleth am linken Weserufer mündet die Hunte, und von da ab fließt die Weser wieder nordwärts. Sie kommt vom Wiehengebirge und durch- fließt den Dümmersee. Dieser ist 7,5 Km lang und 3,7 km breit. Von Elsfleth ab wird die Weser immer breiter. Die Schiffahrt wird vielfach durch Sandbänke und Schlamm gehemmt. Beide Ufer haben Marschland. An der Mündung der Geeste liegt Bremerhaven. Westlich von der 12 km breiten Wesermündung liegt der Jadebusen mit dem Kriegshafen Wilhelmshaven. Die Elbe ist in ihrem Ober- und Mittellaufe bereits beschrieben worden. (Vgl. S. 77.) Nachdem sie die fruchtbare Mageburger Börde durchschnitten hat, werden ihre Ufer sandig. Von der Havel- mündung ab hat sie noch einen Weg von 450 Km zurückzulegen. Sie hat auf dieser Strecke eine nordwestliche Richtung. Von Lauenburg ab wird der Fluß auf beiden Seiten von Marschen begleitet, die immer breiter werden. Die fruchtbarste Stelle in denselben sind die etwa 100 qkm großen Vierlande (oberhalb Hamburg), die von vier Armen der Elbe durchflössen und durch Deiche geschützt werden. Korn- selder, Blumengärten, Obst- und Gemüsepflanzungen wechseln auf dem fetten Marschboden miteinander ab. Aber nicht ohne Zutun der

18. Das Deutsche Reich - S. 356

1900 - Leipzig : Spamer
356 Erstes Kapitel. und -Weberei in Harburg und Hemelingen. Gummi-, Kautschuk- und Guttapercha- waren werden besonders in Hannover und Linden erzeugt; Papierwaren in Hannover (Geschäftsbücher). Andre Gewerbe, wie Möbelfabrikation (Hannover, Osnabrück) und sonstige Holzverarbeitung (Zigarrenkisten, Stöcke jc.), Lederfabrikation :c. kommen entweder vereinzelt oder in allgemeinerer Verbreitung vor. In dem Handel treten die landwirtschaftlichen Erzeugnisse stark in den Vorder- grund. Ausgeführt werden besonders Getreide, Zucker, Salz, Holz, Vieh und Roh- eisen (nach Westfalen, Rheinland), Flachs (nach Belgien und England), Hopfen (nach Dänemark), Häute und Felle (nach Frankreich), Rinder, Schafe und Eisenwaren (nach England), Stahlschienen (nach der Schweiz, Italien und Rußland), chemische Fabri- kate (nach Skandinavien); eingeführt Kolonialwaren (aus Hamburg, Bremen, Hol- land und England), Getreide (aus den Ostseehäfen, Rußlaud, Nordamerika), Wein (aus dem Rheinland, Frankreich und Spanien), Hopfen (aus Bayern und Öfter- reich), Tabak (aus Bremen, Hamburg, Amerika), Baumwolle (aus Bremen, Eng- land und Holland), Erze (aus England, Österreich, Italien), Eisen (aus Belgien), Holz (aus Schweden, Norwegen, Rußland), Petroleum und außereuropäische Nutz- Hölzer (aus Amerika). An Seeschiffen waren 1888 im östlichen Teile der Provinz 430 mit 51152 Tonnen Gehalt (darunter 15 Dampfer), im westlichen Teile 506 Schiffe mit 45779 Tonnen vorhanden. In dem Seeverkehr stehen folgende Häfen am höchsten: Auch die Binnenschiffahrt ist auf der Weser und Ems sehr lebhaft, wie denn auch die Provinz auf der Unterelbe sich an dem Schiffahrtsverkehr lebhaft beteiligt. Im Jahre 1887 gingen bei Meppen (Ems) durch: zu Berg 299 beladene und 42 uubeladene Schiffe mit einer Tragfähigkeit von 16300 Tonnen und Gütern von 9400 Tonnen, zu Thal 203 beladene und 121 unbeladene Schiffe mit einer Trag- fähigkeit von 15 500 und Güterladung von 5400 Tonnen. — In den größeren Städten sind Filialen der Reichsbank, bedeutende Privatgeldinstitute (die hannöversche, die Osnabrücker, die Geestemünde, die ostfriefifche Bank :e.) sowie zahlreiche Vor- schußvereine und Sparkassen zur Vermittlung des Geldgeschäftes vorhanden; auch das Versicherungswesen findet gebührende Vertretung. Die Verkehrswege der Provinz waren in alter Zeit wenig zahlreich und brauchbar, doch gingen durch dieselbe mehrere Landstraßen, welche die Haupthandelsplätze der Nordseeküste mit Snddeutschlaud und Italien ver- banden; seit Anfang des Jahrhunderts, und besonders in den letzten Jahr- zehnten ist in Hinsicht des Straßenwesens ziemlich viel geschehen. Seit 1843 traten Eisenbahnen als Verkehrswege hinzu; dieselben haben sich namentlich seit 1866 erfreulich vermehrt. Die vorhandenen Kanäle sind für den Handels- verkehr weniger bedeutend; vorbereitet ist indes eine neue große Kanalverbin- dung zwischen Rhein und Ems, ins Auge gefaßt eiue solche zwischen Elbe und Weser. Das Post- und Telegraphenwesen hat eine entsprechende Ent- Wickelung gewonnen. Im Mittelalter führte die bedeutendste Verkehrsstraße von Lübeck über Lüneburg, Ülzen, Gifhorn nach Braunfchweig, und von dort über Mühlhausen, Würzburg, Augsburg und Tirol weiter nach Italien; andre Wege gingen von Bremen über Nienburg nach Hannover und von Bremen über Osnabrück nach dem Rhein. Unter französischer Herrschaft wurden Chausseen von Harburg über Bremen nach Wesel, *) Schiffe in Ballast oder unbeladen außerdem. 1887 Harburg . . . . Geestemünde . . . Wilhelmshaven . . Emden..... angekommen mit Ladung *) abgegangen mit Ladung Schiffe Tonnen Schiffe Tonnen 425 68881 262 22933 478 208316 429 79288 869 26805 67 4774 470 34944 421 32634

19. Deutschland, Wirtschafts- und Handelsgeographie, Kartographie und Mathematische Erdkunde - S. 43

1913 - Leipzig : List & von Bressensdorf
43 Das Westdeutsche Tiefland. § 45 Heft Ii 11. Das Westdeutsche Tiefland und die Nordseeküste. § 45 Abb. 1. §45. Stumme Skizze zu Westdeutschland. Bremen-Hamburg . . . = 1 Maß Bremen-Mitte der Elb- münduug......— 1 „ Bremen-Ems.....=1 „ Bremen-Weserknie. . . = 1 „ Bremen-Celle.....=1 „ Celle-Magdeburg reich- lich .......' ... — 1 „ Abb. 2, § 45. Hilfsskizze zu West- deutschland. Zur Wiederholung des Präparandenstoffes § 64—66. 1. Benenne und zeichne (erst nach der Vorlage, dann aus dem Gedächtnis) alle Ein- tragungen, die die Skizze 1, § 45 hat. 2. Wo liegt und was ist im einzelnen zu sagen über: Aller Dortmund-Ems- Jadebusen Norderney Steiuhuder Meer „Altes Land" Kanal Ilmenau, Fluß Nordfriesische Stendal O Aurich Emden 0 Innerste Inseln Sylt Bardowiek Ems, Fluß Juist Nordseeküste Teufelsmoor Borkum Föhr Leer Oker Uelzen Bourtauger Geestemünde Q Lehe □ Oldenburg /X Verden Moor Halligen Lehrte Osnabrück ^ Westfriesische In- Braunschweig H Hase Leine Ostfriesische In- seln Bremen H Hannover A Lüneburg /X seln Weser Bremerhaven Q Harburg G Lüneburger Heide Ostfriesland Wietze Celle 0 Helgoland Meppen Papenburg Wilseder Berg, Cuxhaven Hermannsburg Minden /X. Saterland 170 m Delmenhorst Q Hildesheim ß Neuwerk Soltau Wilhelmshaven A Dollart Hunte Norden Stade Wolfenbüttel 0 3. Nenne Ikk Km-Strecken!

20. Diesterwegs Realienbuch - S. 38

1913 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
38 sind aus Ziegelsteinen erbaut (warum?), b) Die Geest (landeinwärts von der Marsch) hat meist sandigen Loden (Üblagerung der Gletscher), doch sind auch einige fruchtbarere Landstriche eingestreut (das Gebiet zu beiden Seiten der w eser, und das am Fuße der höhen sich hinziehende Land), c) Die Moore: im Gebiete der Ems (Lourtanger Moor) und Weser (Teufelsmoor bei Bremen) - trost- lose Einöden: auf dunklem Loden braune Morastgewässer, niedriges, schilfiges Moorgras, Linsen, hier und da eine Lirke, dazu Totenstille. Oie wenigen Bewohner dieser Gegenden führen ein armseliges Leben (Torfgewinnung). Neuerdings jedoch werden weite Moorstrecken in fruchtbares Land umgewandelt, nicht aber mehr durch das veraltete Moorbrennen, sondern durch sog. Fehnkultur (Fehn ^ Moor), d. i. Entwässerung durch Nanäle, üushebung des Torfgrundes und Vermischung der oberen Schicht mit Sand und Dünger,- eine andere ürt ist die Moordamm- kultur, d. h. es werden aus aufgeworfenen Gräben die unteren Sandschichten auf die Moordecke gebreitet und dadurch die Moorpflanzen erstickt,- der neue Loden wird durch künstlichen Dünger fruchttragend gemacht, üuf solche weise hat man reich tragendes Land gewonnen, das dem Marschboden kaum nach- steht. Weizen, Gerste und Laps sind dort jetzt die Früchte, wo früher nur dürrer Buchweizen wuchs, und gesegnete Landstriche sind gewonnen- freilich ist damit nur erst ein ünfang gemacht, ä) Die Lüneburger Heide: ein welliges Hügel- land, wo weite Heide st recken (Heidekraut) abwechseln mit niedrigen Niefern Waldungen oder in Gründen eingelagerten Mooren, ün den Heidequellen und Bächen (jedes Wässerlein genießt hier große Beachtung und findet sorgsame üusnutzung) inmitten sorgfältig geschaffener wiesen und Ücker liegen einzelne Höfe oder freundliche Dörfer im Schatten hochstämmiger Eichen und Buchen (üufforstung neuerdings durch den Staat). Mancherlei Erwerbszweige gewähren dem Heidebewohner genügenden Unterhalt, stellenweise sogar einen gewissen Wohlstand: man nährt sich von ückerbau (Loggen, Hafer, Buchweizen), Vieh-, d. i. Schafzucht (Heidschnucken), Imkerei (Bienenzucht), Beerensammeln (heidel- und preißelbeeren), Torfgewinnung und durch üusnutzung der Bodenschätze (Petroleum, Nochsalz, Nali). fnölner Bucht und Münsterland s. 5 22.] Große Städte gibt's im Gebiet der Marschen, Moore, Geest und Heide nicht, nur an den Ländern und in den Zlußtälern: Lüneburg (Solquellen, alte Hansestadt). Hamburg, zweitgrößte Stadt des Deutschen Leiches, be- deutendste Seehandelsstadt des europäischen Festlandes (die größten Seeschiffe können bis Hamburg fahren), großartige Hafenanlagen, Sitz der „hamburg- Ümerika-Linie" (größte Leederei der Welt), bedeutender Schiffs- und Maschinen- bau. Cuxhaven, Vorhafen von Hamburg, ültona, mit Hamburg ver- wachsen, lebhafter Seehandel und rege Industrietätigkeit. Harburg, Ham- burg gegenüber, Schiffsbau usw. Bremen, zweitwichtigste Seehandelsstadt Deutschlands, „Norddeutscher Llogd". Bremerhaven, Vorhafen von Bremen, bis hierher nur die Seeschiffe. Geestemünde, Seefischerei, üm Jadebusen der Nriegshafen Wilhelmshaven. Emden an der Emsmündung, auf- blühende Seehandelsstadt, Ende des Dortmund-Ems-Nanals. Oldenburg. Staatliches: Der größte Teil des westlichen Teiles des Norddeutschen Tief- landes gehört zur Provinz Hannover,- der nächstgrößte Teil liegt im Groß- herzogtum Oldenburg, kleinere Teile in Schleswig-Holstein und der Provinz Sachsen,- Zreie Leichsstadt Hamburg mit Cuxhaven,- Freie Leichs st adt Bremen mit Bremerhaven. üus dem volksmund: „Slap Nindjen söt, ick weeg di mit de Föt,- buten geiht dat wille haf, dat weegt din Vater wul op un af,- slap Nindjen söt!" (Nlaus Groth.)