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1910 -
Weinheim [u.a.]
: Ackermann
- Autor: Streng, Wilhelm
- Hrsg.: Tischendorf, Julius
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Baden
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 52 —
Die Bodenbeschaffenheit haben wir'ja schon besprochen
und gesehen, daß es sandiger, zum Teil recht fruchtbarer Boden ist.
Die Bewässerung: Auf der Karte sehen wir, daß die
untere Rheinebene außer von dein Neckar von keinem größeren Flusse
durchzogen wird. (Aussuchen der kleineren Flüsse auf der Karte)
Der Boden der unteren Rheinebene eignet sich also für den Ackerbau.
(Gerste, Roggen, Weizen, Hafer, Kartoffel.) In der ganzen Rhein-
ebene werden aber auch Tabak, Hopfen, Zuckerrüben und Spargel
angebaut. Weil die Rheinebene im allgemeinen wasserarm ist,
so haben die Bewohner auch nicht besonders viele Wiesen' daher
können sie sich nicht aus große Viehzucht verlegen. Dafür bieten
ihnen aber die sogenannten Handelsgewächse (Tabak, Zichorie)
Gelegenheit zu einer andern Beschästiguug. Zigarrenfabriken findet
man deshalb nicht nur in den Industriestädten, sondern auch in sehr
vielen Dörfern. (Heddesheim, Hockenheim, Walldorf, Sandhaufen,
Nußloch ufw.) Solch reichliche und lohnende Beschäftigung lockte
von jeher viele Leute in die fruchtbare Rheinebene; kein Wunder
also, daß, „das Land voll üpp'ger Fülle" so viele volkreiche große
Dörfer und Städte hat. Nur einige zu sandige Teile der Ebene
sind mit Wald (Föhren) bedeckt. Dieser zieht von Karlsruhe als
schmaler Streisen bis Schwetzingen und wird Hardtwald genannt.
Die Rheinebene wird in drei verschiedene Gaue eingeteilt:
1) Hardt (Murg-Pfinz)
2) Bruhraiu (Pfinz-Leimbach); Bruhraiu, d. h. Bruch-Rhein,
Sumpfwiesen
3) Pfalz (Leimbach-Wefchnitz)
Die Bewohner der Pfalz sind meist Franken und werdeu
Pfälzer genannt. Der Pfälzer ist leichtblütig und heiter, leicht er-
regbar, sehr mitteilsam, hat eine geläufige Zunge und führt gerne
das große Wort; er ist neugierig und offenherzig. Dem öffent-.
lichen Wesen und frohen Festen ist er sehr zugetan. In der Pfalz
wird viel „gedifchgeriert und gar viel geräsoniert", wie es in dem
Gedicht „Der Pfälzer in Konstanz" heißt, das den Pfälzercha-
rakter vortrefflich zeichnet. Kommt man vor ein Pfälzer Wirts-
Haus, so schallt einem häufig ein Wortgebraus eutgegen, daß man
meinen könnte, es gäbe darin Mord und Totschlag' tritt man
aber ein, so findet man einige Männer friedlich beisammen sitzen,
die sich vom Wetter, vom Tabak und von den Reben erzählen, oder
über Politik, Zeppelin und Militär ihre Ansichten austauschen.
Iv. Frage: Welches sind die wichtigsten Orte in
der unteren Rheinebene?
Darüber gibt uns die Karte Aufschluß.
Es liegen in der Ebene: Mannheim, Friedrichsfeld, Schwei-
zingen, Hockenheim, Waghäusel, Philippsburg, Bruchsal, Durlach,
1911 -
Weinheim [u.a.]
: Ackermann
- Autor: Streng, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Baden
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Nr. Z. Vie untere Rheinebene.
Ziel: Die Ebene zwischen Weschnitz und Murg!
I. Frage: Was lehrt die Karte?
il Fragei Wie entstand die Ebene?
Iii. Frage: Womit beschäftigen sich die Bewohner
d a s e l b st?
Iv. Frage: Welches sind die wichtigsten Orte in
der Ebene?
V. Frage: Welches sind die Verkehrsstraßen?
1. Frage: Was lehrt die Karte?
1. Lage und Ansdehnnng: Die untere Rheinebene wird
im Norden von der Weschnitz (nördliche Landesgrenze), im Osten
vom Hügelland, im Süden von der Murg und im Westen vom
Rhein nmgrenzt. Sie ist etwa 15 km breit und 90 km lang,
2. Bewässerung: Neckar, Rhein und der untere Lauf der
Murg, Alb, Psinz, Salbach, Kraichbach und Leimbach bewässern
die Rheinebene.
3. Klima: Das Klima ist sehr mild. Im Norden erheben
sich jenseits des Mains der Taunus und der Spessart und halten
die ranhen Nordwinde zurück. Im Osten sind es der Odenwald
und das Hügelland, die den scharfen Ostwinden den Eintritt ver-
wehren. Von Süden können die warmen Winde ungehindert ein-
dringen, ebenso hat der sanfte Westwind, der den Regen bringt,
freien Zutritt.
Ii. Frage: Wie entstand die Rheinebene?
Die links- und rechtsrheinischen Gebirge bildeten vor vielen
Jahrtausenden ein zusammenhängendes Gebirge. Allmählich senkte
sich zwischen beiden Teilen das Gestein, wodurch ein breiter Graben
mit steilen Absturzrändern entstand. Hier sammelten sich die Wasser,
die den Boden so ausspülten, daß in der Mitte eine Vertiefung
entstand. Dadurch bekam der Rhein nach und nach ein viel
1911 -
Weinheim [u.a.]
: Ackermann
- Autor: Streng, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Baden
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Kr. 2t Die obere Rheinebene.
Ziel: Die Rheinebene von Basel bis zur unteren Murg!
1. Frage: Was lehrt die Karte?
Ii. Frage: Was hat die obere Rhein ebene mit
der unteren geineinsam und wodurch
unterscheidet sie sich von ihr?
Iii. Frage: Welches sind die Verkehrsstraßen?
I. Frage: Was lehr
1. Lage und Ausde
Markgräflerm.
t die Karte?
h n u n g: Die obere Rheinebcne erstreckt
sich von Basel bis zur unteren Murg,
zwischen Rhein und Schwarzwald.
Die südliche Strecke (Basel—grenzach)
ist nur 2—4 km breit, da der Rhein
dem Gebirgsrande folgt. Der Jsteiner
Klotz tritt dann bis hart an den Rhein,
sodaß für die Bahn ein Tunnel ge-
graben werden mußte. Von Schlien-
gen an erweitert sich die Ebene immer
mehr, bis sie zwischen Emmendingen
und Freiburg ihre größte Breite er-
reicht. Hierauf wird die Ebene wieder
schmäler, bis sie von Lahr bis zur
Murg in ziemlich gleicher Breite zieht
und dort in die untere Rheinebene
übergeht.
2. Bewässerung: Die obere
Rheinebene ist reich bewässert- sie wird
durchströmt von Wiese, Kander, Klem-
bach, Neumagen, Elz, Schutter, Kinzig,
Rench, Acher, Büllot, Oos und der un-
teren Murg.
3. Die wichtigsten Orte:
Schliengen, Müllheim, Breisach,
1910 -
Weinheim [u.a.]
: Ackermann
- Autor: Streng, Wilhelm
- Hrsg.: Tischendorf, Julius
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
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- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Baden
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Z. methodische Einheit.
Die untere Rheinebene.
(Von der Weschnitz bis zur untern Murg.)
Ziel: Die große Ebene westlich der Bergstraße wollen wir kennen
lernen.
Lrwartungsfragen:
I. Frage: Wie heißt die Ebene?
Ii. Frage: Wie entstand die Ebene?
Iii. Frage: Womit beschäftigen sich die Bewohner?
Iv. Frage: Welches sind die wichtigsten Orte in
der Ebene?
V. Welches sind die Verkehrs st raßcn?
I. Frage: Wie heißt die Ebene?
Wenn wir aus den Geiersberg gehen, so genießen wir von dort
eine schöne Aussicht. Gegen Norden, Osten und Süden sind die
Berge des Odeuwaldes. Nach Westen zu breitet sich eine große
Ebene aus: diese wird der Länge nach vom Rhein, den wir bei
Mannheim sehen, durchströmt. Die Ebene heißt deshalb Rhein-
ebene. Bei klarem Wetter sehen wir jenseits des Rheins auch ein
Gebirge; es heißt die Hardt. Die Leute hier sagen: „Das über-
rheinische Gebirge" und behaupten: „wenn man die Hardt sieht, gibt
es Regen".
Wir sind voriges Jahr in Mannheim über die Rheinbrücke
gegangen. Drüben sahen wir blau und weiß (bayr. Landesfarbe) an-
gestrichene Grenzpfähle; wir kamen nach Rheinbayern oder in die
Rheinpfalz. Gehen wir von hier aus in der Rheinebene nach
Norden weiter, jo sehen wir bei Laudenbach auch wieder Grenz-
pfähle; diese sind rot und weiß angestrichen. (Hess. Landesfarbe.)
Dort hört die badische Rheinebene, ja das ganze Badenerland auf.
Von uns aus hat die Rheinebene nach Süden zu eilte sehr große
Ausdehnung. Die Karte sagt uns, wie weit sich die Rheinebene
nach Süden erstreckt. (Basel.) Wir wollen aber erst nur deu
Teil bis zur Murg betrachten.
1910 -
Weinheim [u.a.]
: Ackermann
- Autor: Streng, Wilhelm
- Hrsg.: Tischendorf, Julius
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Baden
- Geschlecht (WdK): koedukativ
2\. methodische Einheit.
Die obere Rheinebene.
Ziel: Die obere Rheinebene wollen wir kennen lernen.
Erwartungssragen:
I. Frage: Wie weiterstreckt sichdieobererhein-
ebene?
Ii. Frage -.Was hat die obere Rheinebene mit
der unteren Rheinebene gemeinsam,
undwodnrch unterscheidet sie sich von
der unteren?
Iii. Frage: Welches sinddie wichtig st en Verkehrs-
straßen in der oberen Rheinebene?
I. Frage: Wie weit erstreckt sich die obere Rhein-
ebene?
Bestimme die Ausdehnung der oberen Rheinebene nach der
Karte! Die südliche Strecke (Grenzach—basel) erreicht nur eine
Breite von 2—4 km, da der Rhein dem Gebirgsrande solgt.
Dann treten die Vorberge des Schwarzwaldes hart an das Ufer,
besonders der Jsteiner Klotz, auf dessen aussichtsreicher Höhe eine
starke Feste angelegt ist zum Schutz gegen etwa von Belfort her
eindringende Feinde. (Siehe Bild Seite 78.)
Der Jsteiner Klotz tritt so nahe an den Rhein, daß für die
Bahu kein Platz mehr blieb; ein großer Tunnel mußte deshalb
durch den mächtigen Berg gegraben werden.
Von Schliengen an tritt das Gebirge immer mehr zurück,
bis die Rheinebene zwischen Freiburg und Emmendingen ihre
größte Breite erreicht (messen!). Nördlich von dieser kesselartigen
Erweiterung wird die Ebene wieder schmäler, bis sie unterhalb
Lahr in ziemlich gleicher Breite bis zur Murg zieht; nördlich der-
selben beginnt die untere Rheinebene. Zusammenfassung!
An den steilen Abhängen des Hünersedels, der nach Norden
die Schutter und nach Westen die Bleiche zur Rheinebene schickt,
1910 -
Weinheim [u.a.]
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- Regionen (OPAC): Baden
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Der Rhein fließt abwärts; die Rheinebene, die wir sehen, liegt
also tiefer als der Teil nördlich der Murg. Man heißt darum
die Rheinebene von der Murg bis zur Weschnitz die untere Rhein-
ebene' der Teil von der Murg bis Basel heißt die obere Rheinebene.
Aus der Karte könnte man selbstverständlich die ganze Breite
der Ebene nicht zeichnen; man muß sie also in kleinerem Maßstab
zeichnen. Die Strecke, die z. B. auf der Wandkarte hier (Karte
von Schwarz u. Wollweber) I ein lang ist, ist in Wirklichkeit nahe-
zu 2000 m lang. Wir können somit gut ausrechnen, wie breit
und wie lang die untere Rheinebene ist. Tue das! Die untere
Rheinebene ist 12—20 km breit und 90 km lang.
(Anfertigung eines Meßstreifens nach dem Maßstabe der Karte!)
Ii. Frage: Wie entstand die Rheinebene?
Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir uns einige
tausend Jahre zurückversetzt denken. Damals bildeten die links-
und rechtsrheinischen Gebirge (Aufzählen!) ein zusammenhängendes
Ganze. Allmählich senkte sich infolge der Erdabkühlung das Gestein
zwischen beiden Teilen, wodurch ein Graben mit steilen Absturz-
rändern (Gegendruck!) entstand. Hier sammelten sich die Gewässer,
sodaß zwischen dem Odenwald, dem Kraichgauer Hügelland und dem
Schwarzwald auf der einen Seite und den überrheinischen Gebirgen
(Hardt — Vogesen) auf der anderen Seite alles mit Wasser an-
gefüllt war. Nach und nach spülte das Wasser den Boden aus,
und so entstand in der Mitte eine Vertiefung; beim Zurück-
weichen hinterließ es Sümpfe, Lachen, Sand und Schlamm.
Immer mehr fraß sich das Wasser ein, während die beiden Seiten-
wände in der bisherigen Höhe stehen blieben, sodaß allmählich
Vogeson Rheinebene Schwarewajd
1. Rheinebene. 2. Niederung (Überschwemmungsgebiet). Z.hoch-
gestade. 4. Bruchland. 5. Randgebirge.
1911 -
Weinheim [u.a.]
: Ackermann
- Autor: Streng, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Baden
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 71 —
Die großen Gaue der unteren Rheinebene sind Hardt
(Murg—pfinz), B r u h r a i n (Pfinz—lcimbach) und Pfalz (Leim-
dach—weschnitz.)
Iii. Frage: Welches sind die Verkehrsstraßen?
Auch die obere Rheinebene ist der Länge und der Quere nach
von Eisenbahnen und Straßen durchzogen.
Der Länge nach ziehen:
1. Die badische Hauptbahn von Basel bis Rastatt. (Heidel-
berg—frankfurt.)
2. Die Hanauerbahn (Lichtenau, Kehl, Lahr.)
Der Quere nach zieheu:
1. Die Bahn von Freiburg uach Breisach und über den Rhein
nach dem Elsaß.
2. „ „ „ Appenweier nach Kehl—straßburg.
3. „ „ um den Kaiserstuhl;
sowie mehrere kleinere Bahnen.
Turenne-Denkmal.
(Photogr. v. M. Pache-Achern.)
Wiederholungsfragen:
Bestimme die Ausdehnung der oberen Rheinebene!
Wie ist der Abhang des Gebirges?
Welche Flüsse durchfließen die obere Rheinebene?
Welches sind die wichtigsten Orte in der oberen Rheincbene?
Welcher Berg liegt bei Basel?
Von welcher Stadt an wird das Rheintal breiter?
Wo erreicht die Rheinebene ihre größte Breite?
1911 -
Weinheim [u.a.]
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— 21 —
V. Fragei Welches sind die Verkehrsstraßen?
Die Rheinebene ist der Länge und der Quere nach von
Eisenbahnen durchzogen:
Der Län g e nach ziehen: 1. Die Hauptbahn, 2. Dierheintalbahn.
Der Quere nach ziehen:
1. Die Bahn Karlsruhe — Maxau—wörth.
2. „ „ Karlsruhe—pforzheim.
3. „ „ Graben—bruchsal—bretten.
4. „ „ Bruchsal—germersheim.
5. „ „ Heidelberg—speyer.
6. „ „ Heidelberg—mannheim.
7. „ „ Schwetzingen—mannheim.
Wiederholungssragen.
Bestimme die Grenze der unteren Rheinebene!
Wie ist die Rheinebene entstanden?
Wie erfüllen sich in der unteren Rheinebene die Bedingungen für
einen ergiebigen Ackerbau?
Von welchen Flüssen wird die untere Rheinebene durchflössen?
Was wird außer den Nährgewächsen dort angepflanzt?
Womit beschäftigen sich dort die Bewohner?
Welches sind die wichtigsten Jndustrieorte der Rheinebene?
Welche Rohstoffe werden hier verarbeitet?
Wie ist die Bevölkerungsdichte in dieser Gegend?
Welches sind die wichtigsten Orte in der Ebene?
Welches sind die Verkehrsstraßen?
1911 -
Weinheim [u.a.]
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- Autor: Streng, Wilhelm
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- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
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- Geschlecht (WdK): koedukativ
Nr. 6. vas Snz-Pfinz-Uraichgauer Hügelland.
Ziel: Ein Gebiet, das sich für den Ackerbau besonders eignet!
I. Frage.' Was lehrt die Karte?
Ii. Frage: Warum eignet sichdiegegendbe sonders
für den 91 cl e x b a it?
Iii. Frage: Was pflanzen die Bauern dort an?
Iv. Frage: Treiben die Leute auch Industrie?
I. Frage: Was lehrt die Karte?
1. Lage und Ausdehnung: Das Hügelland wird im
Norden und im Osten vom Neckar, im Süden von der Enz und
im Westen von der Rheinebene begrenzt.
2. B od eng est altung : Schon der Name sagt, daß es ein
Hügelland ist. Die Bergabhänge sind sanft abfallend und die
Täler ziemlich breit. Die größten Erhebungen sind der Steins-
berg bei Sinsheim, der Turmberg bei Durlach und der Wartbcrg
bei Pforzheim, alle etwa 300 m hoch.
3. Bewässerung: Enz, Pfinz, Salbach, Kraichbach, Leim-
bach, Neckar mit Elsenz durchfließen das Gebiet.
4. Klima: Im Nordeu hält der Odenwald und im Osten
das höh'er gelegene Neckarhügelland Württembergs die kalten Winde
ab. Von Westen und Süden können die warmen, milden Lüfte
leicht ins Land wehen.
5. Die wichtigsten Orte: Meckesheim, Waibstadt, Eins-
heim, Rappenau, Langenbrücken, Eppingen, Bruchsal, Bretten,
Durlach, Pforzheim.
Ii. Frage: Warum eignet sich die Gegend b e-
sonders für den Ackerbau?
Alle vier Bedingungen, die für einen ergiebigen Ackerbau
erforderlich sind, erfüllen sich hier, nämlich Bovengestaltung, Boden-
beschaffenheit (weißer und schwarzer Kalk), Bewässerung und Klima.
1901 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Fritzsche, Richard
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
8. Das rheinische Schiefergebirge.
145
Auf einem erhöhten Rande des Rheinufers gelegen, ist es vor Über-
schwemmnngen geschützt. Hier an dieser Stelle ließ sich der breite Strom
leicht überbrücken, da mitten im Strom der Rest einer Insel sich befindet.
Hier kreuzen sich viele wichtige Verkehrsstraßen; der Wasserreichtum und
die Tieft des Rheins gestatteu deu großen Dampfern, stromaufwärts bis
nach Köln zu gelangen. Die Stadt liegt im Mittelpunkte der ganzen Rhein-
ebene. — Aber auch der Gewerbfleiß und der Unternehmungsgeist seiner
Bewohner hat Köln groß gemacht, und seinen Erzeuguissen verdankt es seinen
Ruhm. (Nachweis!)
Warum wird Köln das deutsche Rom genannt? Köln ist seit
Jahrhunderten der Sitz eines Erzbischofs und weist als solcher eine große
Zahl von Kirchen und Kapellen ans. Die größte und schönste derselben ist
der Kölner Dom. (Bild! Beschreibung!)
Welche Rheinstädte sind außer Köln bedeutende Handels-
platze geworden? Mühlheim, Düsseldorf, Ruhrort, Wesel. Inwiefern?
Warum?
Zusammenfassung: Die Rheinebene, a) Die Lage und Ausdehnung
der Rheinebene, d) Der Strom in der Rheinebene, c) Die Erzeugnisse
der Rheinebene, cl) Die Handels- und Fabnkstädte der Rheinebene.
Rückblick.
1. Der Rheingau. (Der Strom im Rheingau. Die Berge im
Rheingau. Die Orte im Rheingau. Das Denkmal im Rheingau.)
2. Die Rheingasse. (Die Ausdehnung der Rheingasse. Die Ab-
schnitte der Rheingasse. Der Strom in der Rheingasse. Die Schönheiten
der Rheingasse. Die Ortschaften der Rheingasse.)
3. Die Rheinebene. (Die Ausdehnung der Rheinebene. Der Strom
der Rheiuebene. Die Erzeugnisse der Rheinebene. Die Handels- und
Fabrikstädte der Rheinebene.)
Ii. Stück: Die Döst- und Weinthäler des Slhiefergebirges.
Ziel: Ob die Seitenthäler an Schönheit und Reichtum dem Rheinthale
gleichkommen?
Wovon ist in unserer Aufgabe die Rede? Was wird vom Rheinthale
behauptet? Inwiefern ist diese Behauptung zutreffend? Was soll nun unter-
sucht werden? Welche Frage werden wir da zunächst zu beantworten haben?
Und was werden wir darnach erforschen müssen? Gieb also an, welchen
Gang unsere Betrachtung nehmen wird!
Von den Seitenthälern des Rheins.
1. Welches sind die Seitenthäler des Rheins?
2. Welche Beschaffenheit weisen die Seitenthäler auf?
1. Welches sind die wichtigsten Seitenthäler des Rheins?
Die Zuflüsse des Rheins. Auf seinem Laufe durch die Rheingasfe
und Rheinebene nimmt der Rhein eine ganze Reihe größerer und kleinerer
Fritzs che, Handbuch f. d. erdkundlichen Unterricht. 10
1901 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Fritzsche, Richard
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Volksschule
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- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
3. Die oberrheinische Tiefebene.
Verknüpfung:
Obdie Rheinebene mitrechtden Ehrennamen „deutsches
Paradies" verdient hat?
Welche Antwort gebt ihr nun? Gewiß hat die Landschaft diesen
Ehrennamen verdient! Und warum?
1. Die Rheinebene ist eine reiche Landschaft.
a) Reich ist die Landschaft an Fruchtauen. Wenn auch in der
oberen Rheinebene einzelne öde Landstriche zu finden sind, so nehmen diese
doch einen verschwindend kleinen Raum ein. Diese sandigen und nnfrucht-
baren Gegenden liegen am oberen Rhein, dort wo der Strom viele Arme
und Inseln gebildet hat. Der weitaus größte Teil der Rheinebene ist Herr-
liches Fruchtland, wie wir es z. B. in den großen Becken des Thüringer
Hügellandes gefunden haben. Durch große Fruchtbarkeit zeichnet sich be-
sonders der nördliche Teil der Rheinebene aus mit der wein- und obstreichen
Pfalz, dem gesegneten Rhein- und Maingau, der vielgepriesenen Bergstraße
und mit dem fruchtreichen Hanauer Land. Aber auch die südliche Hälfte der
Rheinebene hat solche gesegnete Landstriche aufzuweisen, z. B. das srncht-
bare Jllthal, die weinreiche Hügellandschast des Wasgenwaldes nördlich und
südlich von Kolmar, den korn- und weinreichen Breisgau, das üppige Thal
von Baden-Baden n. s. w.
d) Reich ist die Rheinebene an Bodenerzeugnissen. Unser
Thüringer Land ist an vielen Stellen auch mit großer Fruchtbarkeit aus-
gestattet und bringt viel wertvolle Bodenerzeugnisse hervor; aber es wird
hierin von der Rheinebene bei weitem übertroffen. Außer unseren bekannten
Feldfrüchten gedeihen hier in der Rheinebene die edelsten Wein- und Obst-
sorten. Viele edle Gewächse, die bei uns gar nicht oder nur sehr selten an-
zutreffen sind, z. B. Tabak, Hanf, Hopfen, edle Kastanien, Walnußbäume,
Aprikosen und Pfirsichen werden hier in großen Mengen angebaut und ge-
deihen vortrefflich.
e) Reich ist die Rheinebene an fließenden Gewässern. Zahl-
reiche Flüsse bewässern die Gebirgsthäler und die weite Ebene. Die meisten
der Rheinzusüisse haben ihren Ursprung im Gebiete der Tiesebene oder am
Rande derselben, sind also Beckenflüffe. Die beiden größten Zuflüsse sind
durchbrechende Flüsse; denn sie durchbrechen die Gebirgszüge, die die Rhein-
ebene einschließen.
d) Reich ist die Rheinebene an Erwerbsquellen. Die große
Fruchtbarkeit des Landes, der Reichtum au Bodenerzeugniffen und die zahl-
reichen Gewässer boten den Bewohnern reichliche Gelegenheit zu mannig-
facher Beschäftigung. Neben einer blühenden Landwirtschaft, deren Haupt-
zweige Ackerbau und Viehzucht, Wein-, Obst- und Gemüsebau sind, hat
sich hier in der Rheinebene auch eine lebhafte gewerbliche Thätigkeit ent-
wickelt. Die Wein- und Bierbereitung giebt vielen Leuten Verdienst; große
Ausdehnung hat die Webindustrie gewonnen; weit verbreitet ist auch die
Maschinenfabrikation und die Eigarrenfabrikation u. s. w.
e) Reich ist die Rheinebeue an volkreichen Städten. Drei
1898 -
Schwabach
: Schreyer
- Autor: Wenger, Franz, Bahmer, David, Korn, Adolf, Lutz, August
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Donaugebiet, Rheinpfalz, Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 175 —
B. Begleichung.
1. Pfalz und Heimat.
2. Die Rheinebene:
a. Grenzen.
b. Bewässerung.
c. Bodenbenutzung.
d. Wohnorte.
3. Das Bergland der Rhein Pfalz:
a. Lage und Einteilung.
d. Bewässerung,
c. Bevölkerung.
4. Rheinebene und 33 er gl and:
a. Klima.
b. Bodenbeschassenheit.
c. Erwerbsquellen.
5. Rheinebene und schwäbisch-bayerische Hochebene.
6. Wie sind Ludwigshasen, Pirmasens und München
zu ihrer großen Bedeutung gelangt?
a. Ludwigshafen vorzugsweise durch seine günstige Lage,
wie Regensburg und Paff au.
b. Pirmasens besonders durch den Gewerbefleiß seiner
Bewohner, wie Nürnberg-Fürth.
c. München vorzugsweise durch die Gunst des bayerischen
F ü r st e n h a n s e s.
7. St. Ingbert — Amberg — Berchtesgaden — Soln-
Hofen — Kissingen:
Der bayerische Boden birgt brennbare Kohlen,
wertvolles Erz, unentbehrliches Salz, nutzbare
Steiue und Erden und heilkrüstiges Wasser.
l). Anwendung (und Zur Konzentration).
1. Darstellung im Sandkasten.
2. Übung s fragen und Aufgaben, z. B.:
Zu welchem Flußgebiete gehören die Gewässer der Rhein-
psalz? — Reise mit der Bahn von Germersheim über Zwei-
brücken nach Ludwigshafen! — Die bedeutendsten Fabrikstädte
der Pfalz! — Erkläre: Schiffbrücke, Wingert, Kaiserslauter
Senke, Landstuhler Bruch, Herbstleute, Grünstadter Erde n. s. w.
1910 -
Weinheim [u.a.]
: Ackermann
- Autor: Streng, Wilhelm
- Hrsg.: Tischendorf, Julius
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Baden
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Iii. Frage: Welches sind die wichtigsten Verkehrs-
straßen?
Auch die obere Rheinebene ist der Länge und der Breite nach
von Eisenbahnen und Straßen durchzogen.
Der Länge nach ziehen:
Die badische Hauptbahn von Basel bis Rastatt = (Heidel-
berg-Frankfurt).
Die Hanauerbahn (Lichtenau—kehl—ottenheim- Lahr).
Der Breite nach ziehen:
1. Die Bahn von Freiburg, Breisach über den Rhein nach
dem Elsaß.
2. Die Bahn von Appenweier, Kehl nach Straßburg.
3. Die Bahn um den Kaiserstuhl,
sowie einige kleinere Bahnen.
Orientierungsfragen.
Bestimme die Ausdehnung der oberen Rheinebene!
Wie ist der Abhang des Gebirges?
Welche Flüsse durchfließen die obere Rheinebene?
Welches sind die wichtigsten Orte in der oberen Rheinebene?
Welcher Berg liegt bei Basel?
Von welcher Stadt an wird das Rheintal breiter?
Wo erreicht die Rheinebene ihre größte Breite?
Was ist über die Breite der Rheinebene von Lahr bis zur Murg
zu sagen?
Welches Flüßchen bildet die Nordgrenze des Breisgaus?
Wie heißt der Teil des Breisgaus zwischen Kander und Neitntcujcu?
Welches ist die Hauptbeschäftigung der Markgräfler?
Was ist dir über das Leben der Markgräfler bekannt?
Beschreibe die Tracht der Markgräflerinnen!
Welcher Gau liegt nördlich des Breisgaus?
Zwischen welchen Flüssen liegt die Ortenau?
Welche Flüsse durchziehen die Orteuau?
Was haben obere und untere Rheinebene gemeinsam?
Welcher Unterschied besteht zwischen der oberen und unteren
Rheinebene?
Nenne die Flüsse der oberen Rheinebene und die wichtigsten
Orte daran!
Welches ist die größte Fabrikstadt der oberen Rheinebene?
Was wird in den Fabriken Lahrs hergestellt?
Welches sind die bedeutendsten Weinorte in der oberen Rheinebene?
Aus welchem See kommt die Acher?
Woran erinnert das Denkmal bei Sasbach?
Welche Gegend des oberen Rheintales ist durch ihren Obstreich-
tum bekannt?
1914 -
Bielefeld [u.a.]
: Velhagen & Klasing
- Autor: Baas, Karl, Kahnmeyer, Ludwig, Schulze, Hermann
- Auflagennummer (WdK): 151
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Ii
36
An eingeführten Rohstoffen werden außerdem verarbeitet: Getreide,
Holz, Metalle, Chemikalien, Ölfrüchte, Baumwolle, Gummi u. a.
3. Handel. Mit dem Ankauf und Verkauf der Bodenerzeugnisse (Rohstoffe)
und fertigen Waren befaßt sich der Handel. Gefördert wird derselbe durch
Märkte (Vieh-, Obst- Getreidemürkte), Börsen und vor allem durch gute Ver-
kehrsstraßen. Industrie und Handel brachten großen Wohlstand und ein rasches
Wachstum der Städte.
b) Göarum ist die Rbeinebene dicht, aber ungleichmäßig besiedelt?
1. Bolksdichte. Landwirtschaft, Handel und Industrie bieten den Bewohnern
der Rheinebene lohnenden Verdienst. Darum ist sie sehr dicht bevölkert. Am
dichteste:: bewohnt ist die Ebene in den Teilen, wo sich die Industrie ausbreitete.
Dies ist besonders in der untern Rheinebene der Fall. Von Karlsruhe bis
Mannheim reiht sich fast ohne Unterbrechung Dorf an Dorf. (Tabakindustrie.)
2. Verteilung der Siedlungen. Die meisten Orte der Rheinebene liegen auf
den zwei Landstreifen, auf welchen sich schon die frühesten Bewohner des
Rheintals ansiedelten. (Bad. Geschichte S. 2.) Der eine zieht an den Vor-
bergen des Gebirges eutlang, der andere auf dem Hochufer des Rheins (% bis
% Stunden vom Strom). Dörfer und Städte, welche mitten in der Ebene
liegen (Rastatt, Karlsruhe) sind erst später entstanden.
3. Orte. Nenne die größten Orte der Rheinebene nach der Karte und gib
ihre Lage an nach Flüssen und Verkehrswegen!
Die Rheinebene besitzt zwei Großstädte: Mannheim und Karlsruhe.
Mannheim.
1. Lage und Bedeutung. Mannheim, die größte Stadt Badens (220 000 Einw.),
liegt am Zusammenfluß von Rhein und Neckar. Wegen seiner für Schifffahrt und
Bahnverkehr gleich günstigen Lage wurde es die erste Handelsstadt Süddeutschlands.
Die billige Zufuhr von Rohstoffen auf der Wasserstraße des Rheins veranlaßte
viele Fabrikanten, in Mannheim Fabriken zu errichten. So wurde Mannheim
auch eine bedeutende Industriestadt. Handel und Industrie brachten der Stadt
ein rasches Aufblühen und großen Wohlstand. (1812: 18 000; 1871: 39 000;
1913: 220 000 Einw.) Zeugnis davon geben die glänzenden Geschäftsstraßen, die
prächtigen Banwerke und der gewaltige Geschäftsverkehr. Mit Stolz sagt darum
der Mannheimer von seiner Vaterstadt: ,/s gibt halt norr een Mannem."
2. Entwicklung und Anlage. Bis zum Jahre 1606 war Mannheim ein
Fischerdorf. Kurfürst Friedrich Iv. von der Pfalz erhob dasselbe zur Stadt und
ließ Festungswerke anlegen. Der Dreißigjährige Krieg brachte der jungen Stadt
viel Ungemach. 1689 wurde sie von den Franzosen zerstört (Montclar). Vorüber-
gehend (1720—88) war sie die Residenz der Kurfürsten von der Pfalz, welche
das gewaltige Schloß, das größte Europas, bauten und die Stadt verschönerten.
a) Die Altstadt ist in Quadrate eingeteilt, welche reihenweise mit den
Buchstaben V bis Ii bezeichnet sind. Quadrate in derselben Reihe unterscheiden
sich voneinander durch Zahlen, welche den Buchstaben beigegeben sind (z. B. C 6).
b) Weit ausgedehnte Vorstädte schlossen sich allmählich der Altstadt an,
und zuletzt wurde der ganze weite Kranz der Vororte (Sandhofen, Waldhof,
Käfertal, Freudenheim, Rheinau) dem gewaltigen Stadtkörper einverleibt.
1911 -
Weinheim [u.a.]
: Ackermann
- Autor: Streng, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Baden
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Nr. Jo. Rückblick über das Unterland
Ziel: Das badische Unterland, ein Garten'
I. Frage: Was lehrt b i e Karte?
11. Frage: W a r u in darfdasu uterland mit einem
Garten verglichen werden?
Iii. Frage: W i e ist der Garten bebaut?
Iv. Frage: Womit beschäftigen sich die Bewohner?
I. Frage: Was lehrt die Karte?
1. Lage und Ausdehnung: Das badische Unterland liegt
nördlich der Murg und ist umgrenzt: im Norden von der Weschnitz
(nördliche Landesgrenze) und dem Main, im Osten von der Tauber,
im Süden von der Murg und im Westen vom Rhein.
2. Bodengestaltung: Der Boden des Unterlandes ist teils
eben (Rheinebene und Täler), teils hügelig (Neckarhügelland und
Bauland); nur ein kleiner Teil ist gebirgig (Odenwald).
3. Bewässerung: Das Unterland wird von größeren
und kleineren Flüssen durchzogen, die fast alle in den Rhein
fließen. Die wichtigsten derselben sind: Murg, Alb, Psinz, Sal-
bach, Kraichbach, Leimbach, Neckar mit Elsenz, die Weschnitz, und
der Main mit der Tauber.
4. Klima: Im Unterland herrscht ein mildes Klima. Die
rauhen Nordwinde werden durch den Odenwald und Taunus und
die scharfen Ostwinde durch den Spessart aufgehalten; dagegen
können die warmen Südwinde ins Land eindringen. Die feuchten
Westwinde werden durch die Gebirge im Norden und Osten auf-
gehalten und bringen so dem Lande die nötige Feuchtigkeit.
Ii. Frage: Warum darf das Unterland mit einem
Garten verglichen werden?
Das Unterland ist ein schönes, fruchtbares Stück Land mit
reichlicher Bewässerung und mildem Klima: es verdient also den
Namen Garten mit Recht.
1901 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Fritzsche, Richard
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
54 I. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands.
Großstädte haben sich in der Rheinebene entwickelt (Frankfurt. Straßburg,
Mannheim). Neben diesen finden sich zahlreiche große Mittelstädte, z. B.
Mülhausen, Kolmar, Schlettstadt, Hagenau, Ludwigshafen, Landau, Kaisers-
lautern, Speier. Worms, Mainz, Freiburg. Lahr. Baden, Rastatt. Karlsruhe,
Pforzheim, Heidelberg. Darmstadt. Wiesbaden. Hanau. Offenbach. Solch
eine reiche Besiedelung hat die oberdeutsche Hochebene nicht auszuweisen, und
auch unser Thüringer Land besitzt nicht soviel volkreiche Städte wie die
oberrheinische Tiefebene.
2. Die Rheinebene ist eilte schöne Landschaft.
f) Reich ist endlich die Rheinebene an natürlichen und
künstlichen Verkehrsstraßen. Da finden wir zunächst viele schiffbare
Flüsse. Außer dem Rhein sind auch Jll, Neckar und Main schiffbar. (Wie
steht's in Thüringen? Wie auf der oberdeutschen Hochebene?) Auch an
künstlichen Wasserstraßen fehlt es nicht. Wir haben den Rhein- Rhone- und
den Rhein - Marne-Kanal kennen gelernt. Wert dieser Wasserstraßen! —
Die Natur hat viele Ausgänge aus der Ebene geschaffen: die Pforten in
der Umwalluug (burgundische Pforte, Zaberner Stiege, Senke von Kaisers-
läutern, Pforzheimer Senke :c.). Dazu kommen noch die zahlreichen Kunst-
straßeu und Eisenbahnen, die wie ein dichtes Netz die Landschaft überziehen.
(Zusammenfassung dieser Sätze als System.)
a) Schön sind die mannigfaltig geformten Bergzüge au deu Thal-
rändern. Die Vorberge des Wasgen- und Schwarzwaldes; die Hügelland-
schaften der Pfalz und des Neckarberglandes; die Abhänge des Odenwaldes.
Warum schön? (Bergformen: Wechsel; Abhänge reich bepflanzt; Kuppen mit
Ruinen, Kapellen und Bnrgen geziert.)
b) Schön sind die tiefeinschneidenden Thäler mit ihren lieblichen Ort-
schaften, fruchtreicheu Gefilden und herrlichen Waldbeständen. (Murgtbal,
Thal von Baden-Baden, Neckarthal bei Heidelberg !e.)
c) Schön ist die gartengleiche Ebene mit ihren mannigfachen Ab-
wechselnngen. (Schilderung!)
d) Schön sind endlich die zahlreichen Städte mit ihren geschichtlichen
Banten. (Straßbnrg mit seinem Münster und den Festungswerken, Worms
mit dem Lnther-Denkmal, Speier mit dem Dom, Mainz mit seinen Festnngs-
werken, Karlsruhe mit dem fächerartigen Straßennetz, Heidelberg mit seiner
Schloßruine, Darmstadt mit seinem Schloß, Frankfurt a. M. mit dem Römer.)
So sehen wir: Reich ist die Nheiuebene an Naturschönheiten und Kunst-
denkmäleru.
3. Worin ist dieser Reichtnm der Rheinebene begründet?
a) Die große Frnchtbarkeit und der Reichtum an Bodeuerzeugnissen
haben ihren Grund zunächst in dem milden Klima der Rheinebene. Solches
mildes Klima hat weder die oberdeutsche Hochebene, noch das Thüringer
Land aufzuweisen. Das ist zunächst begründet in der Lage dieser Land-
schaften. Inwiefern? Zum audern wird das milde Klima der oberrheinischen
Tiefebene bedingt durch den natürlichen Schutz, den die Landschaft in ihrer
J) Bei den Städten ist natürlich die Lage mit anzugeben.
1918 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Neumann, Ludwig, Seydlitz, Ernst von
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Baden
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Vil. Bevölkerung und Siedlungen.
25
Im untersten Oostal liegt inmitten der lieblichsten Umgebung und ge-
segnet durch mildestes Klima die Kurstadt Baden-Baden mit ihren heißen
Quellen. Glänzende Badeanlagen dieneil den Kurzwecken; über der Stadt
ragt aus ernstem Hochwald die Ruine Hohenbaden (Abb. 23). Das Tal der
Murg ist infolge seines Waldreichtums ein Hauptgebict der Holzverarbeitung
jeder Art. Durch diese Industrien ist Gernsbach sehr belebt geworden. Den
Ausgang des Murgtnles in die Rheinebene beherrscht Rastatt, einst die
Residenz des „Türkenlouis" (S. 21), im 19. Jahrhundert deutsche Bundes-
sestung, jetzt geschleift. Wo die (untere) Alb das Gebirge verläßt, ist die
Stadt Ettlingen ein wichtiger Jndustrieort geworden.
4. Die nördlichen Landesteile.
Unweit der Alb liegt in der Ebene die Haupt- und Residenzstadt Karls-
ruhe, erst 1715 gegründet, mit ursprünglich fächerförmiger Anlage der Haupt-
straßen (Abb. 5); Schloß (Abb. 20), Technische Hochschule „Frideridana",
wertvolle wiffeuschaftliche Sammlungen, Hof- und Landesbibliothek. Gemälde-
galerie. Karlsruhe ist iu neuerer Zeit mächtig aufgeblüht. Dazu trägt bei
der große Rheinhafen unfern von Maxau, besonders aber der Umstand, daß
Karlsruhe seit der Eisenbahnzeit es verstanden hat. Kreuzungspunkt zahlreicher
wichtiger Hauptverkehrslinien zu werden, sowohl von S. nach N. als von O.
nach W. Neben der Linie Frankfurt —Bafel ist hervorragend wichtig die
Umgehungslinie des nördlichen Schwarzwaldes nach Pforzheim und weiter
nach Schwaben. Wenig ö. voi Karlsruhe liegt an der Pfinz und am Fuße
der letzten Schwarzwaldausläufer Durlach, früher die Hauptstadt der unteren
Markgrafschaft, jetzt längst von Karlsruhe in feiner Bedeutung herabgedrückt.
Die Goldstadt Pforzheim bildet den nordöstlichen Eingang zum Schwarz-
wald an der Stelle, wo Enz, Nagold und Würm viele Wege erschließen. Im
srnchtbaren Kraichgauer Hügelland liegt an der Saalbach Bretten und am
Austritt des Flüßchens das größere Bruchsal, einst Residenz der Speyrer
Bischöfe, jetzt wichtiger Eisenbahnknotenpunkt, weiter u. am Fuße des Hügel-
landes das Schwefelbad Langenbrücken und Wiesloch, in der Ebene
die ehemalige Reichsfestung Philippsburg, die große Zuckerfabrik Wag-
Häusel, der Mittelpunkt des badischen Hopfenlandes Hockenheim, und iu-
mitten von söhrenbewachscnen Sanddünen Schwetzingen mit kurpfälzischem
Schloß und berühmten! Park nach Versailler Geschmack.
Den Austritt des Neckars in die Ebene und den Übergang der Berg-
straße über deu Fluß beherrscht Heidelberg (Abb. 24 it. 25), eine alte
Siedlung vorgeschichtlicher Zeit: es war jahrhundertelang Hauptstadt der Psalz-
grasen und Kurfürsten bei Rhein. Die Ruprecht-Karls-Universität. 1386
gegründet, ist die älteste des Deutschen Reiches. Die überaus anmutige Lage
und die herrliche Schloßrnine machen Heidelberg zu einem der gefeiertsten
Orte in deutschen Landen. Weiter flußaufwärts liegen die Städtchen Neckar-
gemüud und Eberbach und unfern des Flusses, nahe der württembergifchen
Grenze, die saline Rappenau, an der Elsenz im Neckarhügelland Sins
heim und Eppingen.
1911 -
Weinheim [u.a.]
: Ackermann
- Autor: Streng, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Baden
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Nr. 23. ver ttaiserstuhl.
Ziel: Ein schönes, fruchtbares, inselartiges Gebirge in der Rheinebene!
I. Frage: Was lehrt die Karte?
Ii. Frage: Was macht das Gebirge so schön?
Iii. Frage: Warum ist das Gebirge so fruchtbar?
Iv. Frage: Woher hat das Gebirge seinen Namen?
I. Frage: Was lehrt die Karte?
1. Lage und Ausdehnung: Zwischen Emmendingen und
Freiburg erreicht die Rheinebene ihre größte Breite. Dort erhebt
sich einer Insel gleich der Kaiserstuhl aus ihr. Er ist etwa vier
Stunden lang und zwei bis drei Stunden breit. Am Südwestende
des Gebirges liegt Breisach und am Nordostende Riegel. Der West-
rand des Gebirges geht bis an den Rhein.
2. Die Bodengestaltung: Der Kaiserstuhl besteht aus
mehr als 40 zuckerhutähnlichen Bergen, die sich halbkreisförmig
aneinander reihen. Tie höchsten Berge sind: Totenkopf, Neun-
lindenberg, Eichelspitze und Katharinenkapelle. Die Abhänge dachen
sich sanft ab und ermöglichen ohne allzu große Mühe den Anbau
bis nahe an die Kuppen hinauf.
3. Bewässerung: Auf der Karte sehen wir keine größeren
Gewässer, die das Gebirge durcheilen. Die feuchten Westwinde
und der häufige Nebel der umliegenden Rheinebene bringen dem
Gebirge aber foviel Feuchtigkeit, als es für seine Hauptgewächse,
Reben und Obstbäume, braucht.
4. Klima: Schon die Unterlage des Gebirges ist ein stets
wärmendes, vulkanisches Gestein. Der Südwind kann ungehindert
über das Gebirge hinstreichen, und die kalten Ost- und Nordwinde
werden durch den Schwarzwald und die Vogesen, die nördlich von
Straßburg sich erheben, aufgehalten.
5. Die wichtigsten Orte: Breisach, Burkheim, Endingen,
Jhringen Bahlingen, Eichstetten, Riegel.
1911 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Seydlitz, Ernst von, Scheer, Albert
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Iv. Das Reichsland Elsaß-Lothringen.
Iii
I V. Das Reichsland Elsaß-Lothringen.
,145(30 qkm, 1,9 Mill. E. 3 Bezirken Unter- und Oberelsaß, Lothringen.)
a) Die Landschaft.
Gib die Grenzen des Reichslandes an! Welcher Landschaft gehört Elsaß,
welcher Lothringen an? Wie heißt der höchste Berg im Wasgenwalde?
Welche Nebenflüsse des Rheins durchfließen das Reichsland? Welche Kanäle
beginnen bei Straßburg? Welchen Stämmen gehören die Bewohner des
Elsaß an? Wo wohnen Franzosen? Welches sind die beiden Hauptstädte des
Landes?
Das Reichsland untersteht unmittelbar dem Kaiser, der es von einem
Statthalter verwalten läßt. Die meist katholischen Bewohner treiben in der
fruchtbaren Rheinebene Landwirtschaft. Außer Getreide wird Hopfen und
Tabak angebaut, und als Weinland übertrifft Elsaß-Lothringen alle übrigen
Staaten Deutschlands.
Die größte Bedeutung haben Spinnerei und Weberei, die im Ober-
elsaß als Groß-, im Unterelsaß mehr als Kleingewerbe betrieben werden.
In Lothringen, das westlich von der Mosel große Eisenerz- und an der
Saar Steiukohlengruben besitzt, herrscht die Eisengewinnung und
-Verarbeitung vor. Glashütten versenden ihre Erzeugnisse weithin. Auch
an Salz ist das Land reich.
b) Orte und ihre Bedeutung.
1. Elsaß. Alle bedeutenderen Orte der südwestlichen Rheinebene liegen
an der Jll. An ihr ziehen auch die Straßen und die Eisenbahn in der Ebene
entlang.
Straßburg (178), die Burg an der Vogeseustraße, ist die Hauptstadt des
ganzen Reichslandes. Die Stadt beherrscht durch ihre Lage die Rheinebene
und den Übergang über die Vogesen und ist deshalb seit alter Zeit eine
Festung. Gegenwärtig ist Straßburg mit seinen vielen Außenbefestigungen,
die im großen Umkreise bis über den Rhein um die Stadt liegen, ein Haupt-
bollwerk gegen Frankreich. Die Kaiser-Wilhelm-Universität wird besonders von
Süddeutschen stark besucht. Das herrliche Straßburger Münster ist eins
der schönsten gotischen Bauwerke des Deutschen Reiches. Hauptplätze der
ausgedehnten Baumwollindustrie im Elsaß sind Kolmar (44) und Mül-
hausen (94). In den Webereien und Spinnereien von Mülhausen sind etwa
20000 Arbeiter beschäftigt.
2. Lothringen. Der Hauptort ist Metz (70) au der Mosel, ehemals
Freie Reichsstadt, jetzt mit den mächtigen Außenwerken die stärkste Grenz-
sestung gegen Frankreich. Die Moselübergänge schützt serner die weiter nörd-
lich gelegene Festung Dudenhofen (14).
Das Reichsland ist als Grenzmark des Reiches dicht mit Truppen besetzt.
Seine fünf Waffenplätze sind außer Straßburg, Metz und Dudenhofen noch
1914 -
Bielefeld [u.a.]
: Velhagen & Klasing
- Autor: Baas, Karl, Kahnmeyer, Ludwig, Schulze, Hermann
- Auflagennummer (WdK): 151
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
31
Ii
ist das Einsammeln von Schnecken (Weinbergsschnecken). Die Tiere werden in
Gärten gefüttert bis zur Eindeckelung. Hieraus werden sie nach Frankreich ver-
schickt, wo sie gegessen werden. Der Zentner wird mit 40—50 M. bezahlt.
7. Orte. Der Hauptort der Baar ist Villingen, eine industriereiche Stadt
mit großen Fruchtmärkten. Andere Orte sind: Donaueschingen (Schloß des
Fürsten von Fürstenberg) , Dürrheim, Saline mib Solbad (1000 Kurgäste),
Königsfeld (protestantische Sekte der Herrnhuter), Vöhreubach, Hüfiugen,
Bräunlingen, Löffingen.
8. Verkehrswege. Die Hauptverkehrsader der Baar ist die Schwarz Wald-
bahn. An diese schließen sich an: 1. Die Bregtalbahn, Donaueschingen-
Furtwangen. 2. Die Höllentalbahn, Donaueschingen-Freiburg. 3. Die Linie
Königsfeld-Dürrheim. Landstraßen ziehen in gleicher Richtrmg.
Vi. Die kbemebene.
(Landschaft mit Vii und Viii.)
1. Landschaftsbild. Von Basel abwärts erweitert sich das Rheintal und
bildet einen breiten, tiefen Graben. Dieser zieht in nördlicher Richtung weit
über die Grenze Badens hinaus bis zum Rheinischen Schiefergebirge (300 km).
Die Sohle dieses Grabens ist die Oberrheinische Tiefebene. Die Ränder des-
selben werden von Gebirgen gebildet und zwar im Osten vom Schwarzwald,
Neckarhügelland und Odenwald, im Westen von den Vogesen und der Hardt.
Mitten durch die Ebene fließt der Rhein. Sie wird darum Rheinebene genannt.
Der Rheinstrom teilt die
Ebene in zwei Hälften. Mm?£esen
Die östliche gehört bis
unterhalb Mannheim zu
Baden.
Der badische An-
teil der Rheinebene hat
eine Länge von 235 km
und eine mittlere Breite
von 12 km. Oberhalb Müllheim treten die Schwarzwaldberge (Jsteiner Klotz)
eine Strecke weit dicht an den Rhein heran und unterbrechen die badische Rhein-
ebene. Bei Freiburg hingegen rücken sie in weitem Bogen nach Osten zurück,
so daß die Ebene in der sogenannten Freiburger Bucht ihre größte Breite er-
reicht. An dieser Stelle erhebt sich inselartig das vulkanische Gebirge des
Kaiserstuhls. Nach Norden hat die Rheinebene ein leichtes Gefälle (siehe Rhein
S. 44, 4).
2. Entstehung und Besiedlung der Rheinebene, a) Schwarzwald und
Vogesen bildeten einst ein großes zusammenhängendes Gebirge, das sich über
dem heutigen Rheintal am höchsten aufwölbte. Unter den: ungeheuren Druck
der Gesteiusmassen stürzte der Scheitel des Gebirges ein, und es entstand eine
tiefe Spalte. (Siehe Schwarzwald Abschn. 3, Seite 9.) Von Norden und Süden
drangen die Meereswogen in dieselbe ein und verwandelten den Rheingraben
in einen Meeresarm, dessen Küste die Randgebirge bildeten.
Querschnitt durch den Rheingraben (schematisch).
1. Rheinniederung. 2. Hochufer Stunden vom Rhein). 3. Bruchland (von
Kinzig nördlich; z. B. „Bruhrain").