Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Erdkunde - S. 128

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 128 sächlich auf die Ausfuhr von getrockueteu Pflaumen, Getreide und Schweinen. — Die Verfassung ist eingeschränkt monarchisch. Hauptstadt ist die Festung Belgrad am Zusammenfluß der Save und Donau (59 000 E.), ein lebhafter Handelsplatz. I). Das Fürstentum Montenegro. Es ist ein wildes, schwer zugängliches, armes Gebirgslaud mit 9000 qkm und 1/i Million Einwohnern, welche zumeist der griechisch-orthodoxen Kirche angehören und Viehzucht, besonders Schaf- zucht, betreiben. Cetinje (3000 E.) ist die Residenz des Fürsten. Dulciguo, Hafenstadt. Die Apenninen-Halbinsel. I. Italien, durch deu riefigeu Greuzwall der Alpeu vom Mittlern Europa geschieden, erstreckt sich als eine lauge, schmale Halbinsel nach Südosten. Der tiefe Einschnitt des Buseus von Tarent spaltet es im Süden in zwei Halbinseln, wodurch das Land die eigentüm- liche, einem Stiefel ähnliche Gestalt erhält. Die Ostküste Italiens hat keine Inseln. Im Westen und Süden liegen die drei großen Inseln Corsica (in französischem Besitze), Sardinien und Sicilien, außerdem mehrere kleiue Jusel- gruppen, so die Toskanischen Inseln mit Elba, die durch ihre wunderbare Schönheit berühmten Campanischen Inseln Jschia und Eapri (Bild 40) am Buseu vou Neapel, die Li pari scheu Inseln mit dem stets thätigeu Vulkaue Stromboli und die Malta- gruppe im Süden Siciliens (eine britische Besitzung). Ii. Das Land besteht aus zwei deutlich voueiuauder geschiedeueu Gebieteu: a) der lombardischen Tiefebene, d) der eigentlichen Halbinsel. A. Die lombardische Tiefebene oder Oberitalien ist im Norden und Westeu vou den Alpen, im Süden vom Apennin eingeschlossen und bildet eine fast wagrechte Ebene, ursprünglich wohl eine Seitenbucht des Adriatischen Meeres, die im Laufe der Zeit durch den in Menge von den Alpenflüssen mitgeführten Schutt ausgefüllt wurde.

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 114

1879 - Berlin : Stubenrauch
114 §. 30. X. Italien. §. 30. Italien umfasst außer einer Anzahl Inseln die große, schöne Halbinsel, welche südlich von den Alpen sich in das mittelländische Meer erstreckt und nach dem Hauptgebirge die Apenninen-Halbinsel genannt wird. Die ganze Halbinsel hat ohne die Inseln einen Flächenraum von 5 380 ^Meilen und ca. 27 Mill. Einw. Von den Alpen gehören nur die südlichen, zum Theil sehr steilen Ab- hänge zu Italien. Die Apenninen durchziehen das Land seiner ganzen Länge nach und schließen sich im Norden an die noch in Italien liegenden Seealpen an. Das Gebirge der Apenninen ist ein langes Kettengebirge mit vielen Parallelzügen, die besonders im Westen, je weiter von der Hauptkette entfernt, desto niedriger werden. Man theilt sie in die Nord-, Mittel- und Süd-Apenninen ein. Die Nord-Apenninen haben in den höchsten Spitzen kaum 1250—1550 m Höhe. Die Central-Apenninen beginnen in Toskana und lösen sich zwischen den beiden Ebenen von Apulien und Campanien in ein großes Plateau auf. In diesem Theile erreichen die höchsten Spitzen eine Höhe von über 2200 m. Rechts begleiten die Hauptketten zwei Nebenketten, die Abruzzen, welche den ganzen Zug an Höhe übertreffen; denn der Gran Sasso erreicht 2900 m und der Monte Amar 2670 m. Auch die Süd-Apenninen haben nur geringe Höhe und verzweigen sich nach allen Seiten bis nach Apulien und Calabrien. Isoliert von allen Verzügen sind der 1100 m hohe Vesuv bei Neapel und der Monte Gargano im Westen. Das Tiefland Italiens zerfällt in 5 Gruppen: 1) Die lombardische Tiefebene auf beiden Seiten des Po, zwischen den Alpen und Apenninen gelegen, ein reich bewässertes, fruchtbares, gut an- gebautes Land. Im Osten sind hie und da Sumpfflächen und unfruchtbare Strecken. 2) Die Arno-Tiefebene, ebenfalls sehr fruchtbar. 3) Die Campagna di Roma, zum Theil auch fruchtbar, aber schlecht angebaut. Berüchtigt sind die zur Campagna gehörigen pontinischen Sümpfe, welche wegen der dort herrschenden verpesteten Luft von den Menschen geflohen werden. 4) Die campanische Tiefebene, am Meerbusen von Neapel, ist die fruchtbarste Gegend Italiens. 5) Die apulische Tiefebene, ein dürrer kahler Küstenstreif auf der Ostseite der Apenninen. Italien ist trotz seiner geringen Breite ein im ganzen gutbewässertes Land. Die hauptsächlichsten Flüsse sind folgende: 1) Der Po, er entspringt in den cottischen Alpen am Mont Biso und bildet, nachdem er nur kurze Zeit im Gebirge geflossen, die große lombardische Tiefebene; zwischen flachen Usern, die theilweife versumpft sind, fließt der Fluss in östlicher Richtung in sieben Mündungen in den venetianischen Meerbusen. Seine wichtigsten Nebenflüsse sind links: a) der Tessin oder Teeino, vom St. Gotthard kommend und den Lago Maggiore durchfließend; b) die Adda vom Wormser Joch durch den Comer See fließend; e) der Mincio, aus dem Garda-See kommend. Rechts fließt in den Po die Trebia, welche den Apenninen entfließt. 2) Die Etfch (Adige), welche schon bei Deutschland erwähnt ist, tritt später in die lombardische Tiefebene und mündet ebenfalls in den Busen von Venedig. 3) Der Arno, aus den etrurischen Apenninen kommend, geht ins ligu- rische Meer.

2. Erdkunde - S. 137

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
137 Sardinien und ©teilten, außerdem mehrere kleine Inselgruppen, so die toskanischen Inseln mit Elba — die durch ihre wunder- bare Schönheit berühmten campanischen Inseln (Jschia Mg. 18], Capri, Pro cid a) am Busen von Neapel — die lip arisch en Inseln mit dem stets thätigen Vulkane Stromboli Mg. 19) — die Malta- gruppe im Süden Siciliens (eine britische Besitzung). Italien besteht ans zwei deutlich voneinander geschiedenen Ge- bieten: a. der lombardischen Tiefebene, d. der eigentlichen Halbinsel. Die lombardische Tiefebene. Ii. Sie ist im Norden und Westen von den Alpen, im Süden vom Apennin eingeschlossen und bildet eine fast wagerechte Ebene. Früher war sie wohl unzweifelhaft eine Seitenbucht des Adriatischen Meeres, die im Laufe der Jahrhunderte durch den in Menge von den Alpenflüssen mitgeführten Schutt ausgefüllt wurde. Iii. Die lombardische Tiefebene ist außerordentlich reich bewässert. Hauptfluß ist der Po, welcher die gauze Ebene in öst- licher Richtung durchströmt und in einem sehr sumpfigen Mündungs- gebiet sich ins Adriatische Meer ergießt. Seine Nebenflüsse vom Apennin her sind mit Ausnahme des Tan aro unbedeutend. Da- gegen erhält er von den Alpen sehr wasserreiche Nebenflüsse, welche beim Austritt aus dem Gebirge die reizenden oberitalienischen Seen durchfließen: der Tessin den Lago Maggiore, die Adda den Comosee, der O gl io den Jseosee und der Mincio den Gardasee. — Mit dem Po vereinigt sich im Mündungsgebiete die von den Tiroler Alpen kommende Etsch. — Außerdem eilen dem Adriatischen Meere von den Alpen noch die Küstenflüsse Brenta, Piave, Taglia- mento und Jsonzo zu. — Die außerordentlich reiche natürliche Bewässerung der Lombardei wird noch durch viele Kanäle erhöht, welche die Tiefebene durchschneiden und die einzelnen Flüsse unter- einander verbinden. Iv. Die lombardische Tiefebene ist ein sehr gesegneter Land- strich. Das Klima ist milde und rein, der Boden im höchsten Grade fruchtbar; er liefert zwei Ernten (Weizen und Mais) nach- einander. Wiesen werden jährlich vier- bis fünfmal gemäht. Die

3. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 139

1879 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Italien. Horizontale und vertikale Gliederung. §. 50. 139 thums eingenommen hatte, am Ende des Mittelalters für die Verbreitung griechischer Wissenschaft und Kunst. Jene vorteilhafte geographische Stellung kam von jeher fast ausschließ- lich der breitern und sruchtbarern Westküste (im Gegensatze zu Griechen- land, wo die Ostküste die entwickeltste ist) zu Statten, welche der Sitz der Cnltur und der Herrschaft ward, während der schmale Ostrand mit seiner einförmigen Küste, ohne gute Häfen und in der Nähe liegende Inseln, gegenüber dem wenig cultivirten Küstenlande Jllyriens, stets von Völkern bewohnt war, die mehr Viehzucht als Ackerbau und Handel trieben, deshalb ohne historische Bedeutung, und den Völkern des Westrandes, der alle historisch wichtigen Theile der eigentlichen Halbinsel umfaßt, unterworfen waren. Das Centrum dieser Westküste, Rom, wurde, obgleich natürliche Hauptstadt Italiens, doch nur vorübergehend die einigende Macht für dessen Völker. Denn deren Verbindung zu einer politischen Einheit war von jeher erschwert, theils durch die ifolirende 'orographifche Bildung der Halbinsel, welche (wie Griechenland) aus einer großen Anzahl in sich abgeschlossener' Thäler und durch Gebirge oder Maremmen getrennter Gestadelandschaften besteht, theils durch die große Ausdehnung ihres Littorales bei geringer continentaler Breite, in Folge deren die Bevölkerung mit ihren Interessen vorzugsweise nach Außen gewiesen wurde. Daher ist es nicht nur fast allen Küstenvölkern des mittelländischen Meeres (Phöniziern, Griechen, Kartha- gern, Byzantinern, Arabern, Spaniern, Franzosen), sondern auch den Deut- scheu und selbst den Normannen möglich geworden, wenigstens einzelne Theile, namentlich den Süden der Halbinsel (sowie Sicilien, vgl. S. 149), zu be- herrschen. Horizontale Gliederung. Italien dringt mit seiner größten Breite (im Norden) tiefer in den Continent von Europa ein, als eine der beiden anderen südlichen Halb- inseln, und nähert sich durch seine südwestliche Fortsetzung, Sicilien, der nordwärts vorspringenden Küste Afrika's ans 18 Meilen, sowie mittelst seines schmalen Südostendes der griechischen Halbinsel auf 9 M. Die schmale, lang gestreckte, allenthalben fast gleich breite, eigentliche Halbinsel hat ihre reichste Gliederung im Süden durch Spaltung in zwei kleinere Halbinseln und dnrch die große Insel Sicilien. So ergibt sich in Folge der horizontalen Gestaltung Italiens eine natürliche Glie- dernng in Oberitalien oder das continentale Italien, Mittelitalien oder den ungegliederten Stamm der Halbinsel, Unteritalien mit pen- insularer Bildung. Nur die bevorzugte Westküste hat vorliegende Inseln, drei größere: Corsica, Sardinien, Sicilien, und ganz in ihrer Nähe zwei Gruppen kleinerer: die toscanische Gruppe (Elba, Gorgona) und die campanische (Jschia, Procida, Eapri). Sicilien ist wieder an drei Seiten mit Inselgruppen umgeben (s.'S. 149). Vertikale Gliederung, Hydrographie. Italien enthält den Südabhang des Hochgebirges der Alpen (s. §. 52), das Mittelgebirge der Apenninen, eine große Tiefebene (die des Po) und vier kleine Küsten ebenen (die toscanifche, römische, campanische, apulische). a. Die lombardische Tiefebene oder die fast wagerechte Ebene des

4. Leitfaden für den ersten wissenschaftlichen Unterricht in der Geographie - S. 90

1864 - Regensburg : Manz
so Ii. Lehrstufe. Europa. 2) Orographifche Verhältnisse. Der nörd- liche Theil Italiens gehört noch zu dem continentalen Europa. Ihn umschließen Theile der Alpen, welche hier zur lombardischen Tiefebene abfallen. Die eigentliche Halbinsel wird von einem einzigen zusammen- hängenden Kettengebirge, den Apenninen. durchzogen. u) Die West-Alpen reichen mit ihren drei Un- terabtheilungen: See-, cottische, graue (oder gra- fische) Alpen herein. Sie enthalten in der zweiten den Monte Viso, 12,000' hoch. Von den Mittel-Alpen erstrecken sich hier zwei Theile der Central-Kette, nämlich die penninischen mit dem Monte Rosa 14,200', und die rhätischen Alpen. Auch jene Gruppen, welche der Central-Kette südlich vorliegen, die Oertler- und Tri ent iner- Alpen, gehören noch zum Theile hieher. Von den Ost-Alpen sind die karnischen und die julischen zu nennen. b) Die lombardische Tiefebene, zwischen Al- pen und Apenninen, nimmt einen Flächenraum von 700 Q Meilen ein. Sie ist durch Fruchtbarkeit und gute Bewässerung ausgezeichnet. Am adriatischen Meere geht sie in niedrige Sumpflandschaften (Lagunen) über. e) Die Apenninen schließen sich am Col di Tenda an die See-Alpen an, ziehen anfangs längs der ligurischen Küste und wenden sich dann nach Süd-Ost, indem sie die ganze Halbinsel der Länge nach durch- streichen. Sie sind fast durchgängig Mittelgebirge und erreichen nirgends die Grenze des ewigen Schnees. Ir der Mitte bestehen sie aus zwei 6000' hohen Hauptketter,

5. Europa ohne Deutschland (Oberstufe), Verkehrskunde, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 19

1893 - Breslau : Hirt
Die Apenninen-Halbinsel 19 2. Ligurien, der wohlangebaute S.-Abhang der ligurischen Alpen und ^ des ligurischen Apennins, seines milden Klimas wegen eine berühmte Winterheilstätte. 3. Die Lombardei, ö. bis an den Mincio, fruchtstrotzend, reich an geschichtlich bedeutenden Städten, eine Walstatt der Völker Europas. 4. Venetien, bis an die Sumpsniederungen an der Küste. 5. Die Emilia, benannt nach der via, Aemilia. Im S., am N.-Abhang des Apennins, die Republik San Marino (nur 59 qkm mit 8000 E.), seit frühen Jahrhunderten bis heute unabhängig. Mittel-Italien. 0. Toskana, kreisförmig im Bogen des Apennins, das alte Etrurien. Im Süden arm an Bewohnern, dagegen vortrefflich angebant und dichtbevölkert in der entsumpften Niederung des Arno, dem Frnchtgarten des Landes. — Nahe der Küste die Insel Elba, reich an Eisenerz. 7. Umbrien, Binnenlandschaft, mit dem trasimenischen See. 8. Die Marken, die O.-Abdachung des nmbrischen Apennins. 9. Latium, durch den Unterlauf des Tibers geteilt, eine wellenförmige Ebene, durch ihre Lage und die verhältnismäßige Größe des Flusses der einzige natürliche Mittelpunkt der Halbinsel, daher seit mehr als dritthalbtausend Jahren immer wieder Sitz der Hauptstadt Italiens. — Die im Altertums wohlbebaute und mit zahlreichen Ortschaften besetzte Landschaft ist jetzt öde und wenig bevölkert (s. S. 18). 10. Abruzzen und Molise, das alte Marser- und Samniterland. Unter-Italien. I I. An der buchtenreichen W.-Seite das „glückliche" Kampanien, vom Vol- turno (Vulturnus) durchflossen, seit den ältesten Zeiten ein wunderherrlicher Garten, der bevölkertste und wichtigste Teil Unter-Italiens. Die Umgegend Neapels ist reich an vulkanischen Erscheinungen unv immer bedroht von dem >300 m hohen Vesuv, dem Wahrzeichen des prangenden Golfes von Neapel. 12. Apulien, der Hacken der Halbinsel, größtenteils Tiefebene, wasserarm, teilweise sogar wüstenähnlich, aber bei ausreichender Bewässerung höchst ergiebig. 13. Basilicata, ein Teil des alten Lukaniens, durchaus bergig, wie auch 14. Calabrien, das oft von Erdbeben heimgesucht wird. Inseln. 15. Das dreieckige Sicilien ist im Inneren ein wellenförmiges, s.- und o.- wärts sich senkendes Tafelland. Vereinzelt liegt an der O.-Küste der Etna, die Feueresse Vulkans, 3300 m hoch, an Anssicht alle Gipfel Europas übertretend. Trotz der häufigen, furchtbar verheerenden Ausbrüche ist der Fuß des Berges dicht besiedelt. — Einst Kornkammer Roms, ist Sicilien jetzt Wasser- und waldarm, aber immer noch die schönste Insel ves Mittelmeeres und liefert Weizen und Süd- früchte, dazu massenhaft Schwefel. Vorgelagert sind im N. die vulkanischen liparischen Inseln, im W. die ägatischen und im S. außer einigen anderen die sehr dicht bevölkerte Malta-Gruppe, die zur Beherrschung der Durchfahrt zwischen Afrika und Sicilien von den Engländern besetzt ist. Die stark befestigte Hst. La Valetta (80 000 E.) hat einen trefflichen Hafen. 16. Das rechteckige Sardinien ist sehr gebirgig und waldig, größtenteils aber mit Gestrüpp, Macchie smakiej, bedeckt. Die Niederungen sind ungesund, aber fruchtbar. Die spärliche Bevölkerung huldigt noch der Blutrache. — Viehzucht. Der aufblühende Bergbau im S. liefert silberhaltiges Blei, Zink u. a. — N. der Straße von Bonifacio ssätschoj Corsica; s. S. 39. 2*

6. Kleines Lehrbuch der Erdkunde - S. 53

1909 - Trier : Lintz
Die Apenninen-Halbinsel. 53 d) Der Anbau Siziliens und Sardiniens stimmt mit dem Süd- italiens fast ganz überein. Sizilien besitzt große Schwefellager. Während Sardinien und Corsiea schwach bevölkert sind, hat Si- zilien eine zahlreiche Bevölkerung. Drei große Handelsstädte liegen auf dieser Insel, Palermo (320000 (£.), Messina und Catania (160000 ($.). Im Altertum bildete Sizilien die Kornkammer Roms. 6. Die Tanöschaft als Ganzes. Raumverhältnisse, Gebirge, Gewässer. Die Apenninen-Halb- § 61. insel hat eine dem Stiefel ähnliche Gestalt, da sie im 8 in die beiden Halbinseln von Apnlien und Calabrien anslänst. Sie ragt langgestreckt, über 1000 km weit, nach 80 in das Mittelländische Meer hinein. (Vergleiche die West- und die Ostküste Italiens! Nenne die Meeres- teile, Buchten und Inseln!) Der Apennin, dessen höchste Erhebung der Grau Sasso (2920 m) ist, durchzieht die Halbinsel der Länge nach. Er ist zunächst der West-, dann der Ost-, zuletzt wieder der Westküste mehr genähert und setzt sich auf Sizilien fort. Zwischen Alpen und Apennin liegt die Lombardische Tiefebene. Die größten Flüfse sind Po, Tiber und Arno. (Zeichne die Umrisse Italiens und der Inseln, sowie den Zug des Apennin.) Entstehung. Der Apennin ist eine südliche Fortsetzung der mäch- ti gen G e birgsfalte der Alpen. Aber fast nur die äußere und zwar die vst- liche Nebenzone des Gebirgszuges ist heute noch vorhanden. Die Hauptzone und die westliche Nebenzone sanken in die Tiefe, ähnlich wie es bei den Karpaten ge- schah. Die abgesunkenen Gebirgsteile liegen im Tyrrhenischen Meere begra- den. Die Inseln Sardinien und Corsiea blieben als Reste des Gebirgslandes stehen. Auch die Lombardische Tiefebene ist ein Senkuugsgebiet Die Hebungen und Senkungen hatten Vulkanausbrüche zur Folge. In Süditalien dauert die vulkanische Tätigkeit noch an. Dieses Gebiet wird daher noch von starken Erdbeben heimgesucht. Klima. (Warum muß die Lombardische Tiefebene und die Ost- feite des nördlichen Apennin ein kontinentales Klima haben?) Mittel- und Süditalien haben ein Mittelmeerklima mit trocknem Sommer. Erwerbsquellen, Städte, Berkehr. Das wichtigste Getreideland § 62. Italiens ist die Lombardei. In Mittel- und Süditalien sind Wein- und Olivenbau, sowie der Anbau von Apfelsinen und Zitronen sehr wichtig. (Warum muß dort der Anbau aber meist mit Hülfe künstlicher Be- Wässerung erfolgen?) Auch Geflügel- und Seidenraupenzucht werden in Italien stark betrieben.

7. Lehrbuch der Erdkunde - S. 143

1904 - Trier : Lintz
Die Landschaft als Ganzes, 143 B. Die Landschaft als Ganzes. Raumverhältnisse, Gebirge, Gewässer. (Gib die Grenzen der £ 167 Landschaft und ihre Lage im Gradnetz an! Womit kann die Gestalt der Apenninen-Halbinsel verglichen werden? In welche zwei Halbinseln läuft die große Halbinsel aus? Vergleiche die West- und die Ostküste Italiens! Neune die bedeutendsten Buchten und Inseln!) (Gib die Richtung und Abschnitte des Apenninenzuges an! Unter welchem Namen faßt man die Erhebungen westlich von ihm bis zur Küste zusammen? Wo breiten sich Tiefebenen aus? Nenne die größern Flüsse!) (Miß die Ausdehnung der Halbinsel von W nach 0 und von Nw nach So! Entwirf ein Kartenbild des Gebiets und zeichne einen Durchschnitt vou Florenz nach N, sowie nach 0!) Klima. (Warum muß die Lombardische Tiefebene und die Ostseite § 168 des nördlichen Apennin ein kontinentales Klima haben?) Mittel- und Süditalien haben ein Mittelmeerklnna mit trocknem Sommer. Erwerbsquellen, Städte, Verkehr. Der Getreidebau hat nur $ 169 in der fruchtbaren Lombardischen Tiefebene Bedeutung. Die hohe Sommer- wärme gestattet dort noch den Reisbau; die reichliche Bewässerung, die dieser verlangt, ermöglichen die wasserreichen Alpenslüsse. In Mittel- und besonders in Süditalien muß sast der ganze Anbau mit Hülse künstlicher Bewässerung geschehen; er ist deshalb gartenmäßig. Wichtige Kulturen sind Wein- und Olivenbau, sowie der Anbau von Apfelsinen- und Zitronenbäumen. Im Hügelland von Toskana hat die Kastanie als Volksnahrungsmittel mehr Bedeutung als das Getreide. In Süditalien ist die Campagna bei Neapel das srncht- barste Gebiet. Großes Gewicht wird in Italien auf Geflügel- und Seidenraupenzucht gelegt. Die Rindviehzucht ist nur in der Lom- bardei bedeutend; in Süditalien wiegt die Schafzucht vor. Von mine- ralischen Schätzen seien besonders die Eisenerzlager der Insel Elba und der wertvolle Marmor vou Carrara genannt, wo 400 Marmorbrüche in Betrieb sind. Obschon die Entwicklung der Industrie durch den Mangel an Kohlen gehemmt ist, sind die meisten nord- italienischen Städte ziemlich gewerbtätig, namentlich Mailand (von Mediolanum — Stadt der Mitte, 500 000 E.), Turin (v. Augusta Taurinorum = Stadt der Tanriner, sast 400 000 E.) und Genua (250000 E.). In Mailand und Turin blüht das Textilgewerbe, in Turin ferner, sowie in Genua, das Eisengewerbe. Viel betrieben wird auch das Seidengewerbe, namentlich in Parma (50000 E.), Bologna (entst. aus Bononia, nach den sie erobernden Bojern benannt,

8. Enthaltend die vierte Stufe: Europa - S. 147

1872 - Glogau : Flemming
— 147 — Frejus, liegt 5463 Fuß unter der Erde, ist l2/3 Meile lang, hat 13 Jahre Arbeit gekostet. Vgl. § 7. Die Häfen der Alten theils versandet, theils durch das Anwachsen der Küsten verschwunden (s. u. Lagunen, Adria :c.). Flächeninhalt der Halbinsel 5381 Hüm., 25 Mill. Einw. Auf 6 Hhm. 1 Meile Küste. 2. Boden. Die Halbinsel Italien ist fast ganz gebirgig. a. Im W. und N. Alpen. Sie fallen nach S. rasch ab: ihr Südfuft steht fast unmittelbar auf einer Tiefebene, (c. 1. 7, A.). b. Die Apenninen ziehen, Gestaltung und Richtung der Halbinsel be- stimmend, in einer Kette von 150 Meilen Länge und in einer Breite bis 35 Meilen (am breitesten zwischen Piombino und Ancona) von Nw. nach So., von Nizza zum Faro di Messina und setzen sich in Sicilien fort. In Mittel- italien kommen sie der Ostküste viel näher als der Westküste. Von den Alpen unterscheiden sie sich durch den Mangel an großen und tiefen Thülern, durch die weniger zahlreichen Flüsse und Seen und durch die Armuth an Waldungen. Auf der Halbinsel: der ligurische, etrurische (oder toskanische), römische Apennin, das Hochland der Abruzzen, der höchste und rauhste Theil des Gebirges, mit Monte Gran-Sasso 9200', der neapolitanische, calabrische Apennin. Als ligurischer Apennin trennt sich das Gebirge bei dem Col di Tenda von den See-Alpen, mit dem Cap Spartivento endigt es. Auf der Halbinsel Mansredonia imo. das isolirte steile Gebirge Gar g an o. (Das Cap Gargano unter gleicher Länge.mit dem Cap Spartivento.) Die Bergland- schaften zwischen dem Apennin und der Westküste bis zum Busen von Salerno heißensubapennin; er hat die schönsten und reichsten Landschaften Italiens. Mit seinem langen Rückgrat der durch kein Flußthal unterbrochenen Apenninenkette ist Italien weit einförmiger gestaltet als Griechenland, und bietet einer einheitlichen Machtconcentration viel weniger Hindernisse dar. Die Westseite der Halbinsel, Unteritalien, Sicilien und mehrere Insel- gruppen sind vulcanisch. Vesuv in Neapel, Aetna auf Sicilien, die lipa- rifchen Inseln nördlich von Sicilien — so genannt von der größten: Lipari, sie bilden das Verbindungsglied zwischen Vesuv und Aetna, am meisten vul- canisch Stromboli; die phlegräischen Gefilde, nordwestlich von Neapel, jetzt von der Menge des hier gewonnenen Schwefels Solfatara genannt, ein 1000' langes, 600' breites Becken, der Boden stellenweis warm, heiß, Schwefeldämpfe ausströmend, aber durchweg hohl, unzweifelhaft die Vertie- fung eines nicht mehr thätigen Vulcans, und wenn das innere Feuer die letzte Erddecke verzehrt hat, wird dieser einstürzen und ein See zum Vorschein kommen. c. Ebenen. 1. Das lombardische Tiefland oder die Po-Ebene, die sich nach O. zum Adria-Meere neigt und im S. in grader Linie von Pia- cenza bis Rimini erstreckt, 70 Meilen lang, 10 bis 30 Meilen breit mit vielen Flüssen und Canälen, sehr fruchtbar und bevölkert, an der adriatischen Küste von großen Sümpfen und seichtem Meere begrenzt. 2. Kleinere Ebenen: a. an der Westküste der Halbinsel das Tiefland des Arno (Florenz) — die toskanischen Maremmen — die braune Einöde der Campagna di Roma zwischen dem unteren Tiber und dem Garigliano — die 10*

9. Merkbüchlein - S. 47

1894 - Leipzig : Klinkhardt
47 Menge, in Griechenland Wein. Die Türken oder Osmanen be- Was das Land kennen sich zur mohammedanischen Religion (dem Islam); sie fasten Bon°de>^ Be- diel und wallfahrten nach Arabien, wo Mohammed, der Stifter wohnern. *" ihrer Religion, gelebt hat; ihr Feiertag ist der Freitag. Der Kaiser führt den Titel Sultan. Die Griechen sind griechisch- katholisch. In der Türkei liegen Konstantinopel (Hauptstadt), Städte. Adrianopel, Saloniki (am Meerbusen gl. Namens). In Griechenland: Athen, Hauptstadt;aufderlandenge von Korinth: Korinth. Unter besondern, unabhängigen Fürsten stehen das Königreich Rumänien (Hauptstadt Bukarest), das Königreich Serbien (Hauptstadt Belgrad) und das Fürstentum Monte- negro unweit des adriatischen Meeres; das Fürstentum Bul- garien steht unter türkischer Oberhoheit. Die Apenninen Halbinsel (Italien), im Süden Europas, Grenzen, grenzt im Norden an Frankreich, die Schweiz und Österreich, sonst ans Meer. Meere und Meeresteile: das adriatische Meer mit dem Meerbusen von Venedig, das ionische Meer, das mittelländische Meer, das toskanische Meer mit dein Meeresbusen von Genua. Außer zahlreichen kleinern Inseln (n. a. Elba) ge- hören zu Italien ©teilten und Sardinien. Das Land ist Gebirgs- und Tiefland. Im Norden ziehen Bodenerhebung u. die Alpen, südlich davon breitet sich die lombardische Tief- Bewässernng. ebene aus, die vom Po, von der Etsch und ihren Neben- flüssen bewässert wird. Am Nordrande dieser Tiefebene liegen große Alpenseeen: Lago Maggiore, Comer- und Gardasee. An die Alpen schließen sich die Apenninen an, die das Land der ganzen Länge nach durchziehen; ihr höchster Teil sind die Abruzzen. Vereinzelt liegen der Vesuv (bei Neapel) und der Ätna (an der Ostküste Siciliens), zwei feuerspeiende Berge oder Vulkane. Flüsse außer den genannten: Arno und Tiber. Das Klima ist sehr schön, der Himmel fast immer heiter, Klima, Bewohner Schnee ist selten. Die Bewohner (Italiener) sind römisch- lu Produkte, katholisch; sie treiben Ackerbau und Viehzucht. Das Land ist überreich an Weizen, Mais, Reis und Südfrüchten (Feigen, Orangen — Citronen und Apfelsinen), der Lorbeer und die Myrte lvachsen im Freien. Die Italiener haben viel Sinn für Musik, Baukunst und Bildhauerei. Die Hauptstadt des Reiches ist Städte. Rom am Tiber, Residenz des Königs und des Papstes; die Stadt hat viele Kirchen (Peterskirche) und Klöster; Florenz am Arno, Venedig auf Strandinscln(Lagunen); Mailand (Dom); Turin am Po; Genna (am Meerbusen gl. Namens); Neapel am Golf von Neapel, dabei der Vesuv; auf Sicilien: Palermo und Messina (an der Straße von M.). Die Pyrenäen-Halbinsel (Spanien und Portugal), Grenzen, im Süden Europas, hängt im Norden mit Frankreich zusammen; sonst wird sie vom Meer umgeben (dem mittelländischen Meer,

10. Handbuch für den Unterricht in der Geographie - S. 80

1880 - Karlsruhe : Reiff
80 zu Spanien? Wer von euch kann selbst Fragen bilden? Zeichnet auf die Schultafel den Tajo! Welche Städte können wir daran zeichnen? Liegt Madrid gauz am Tajo? §. 7. pte Apenttinen-Kaköinsek. (Flächeninhalt — Deutschland, Ew. — 8/ä von Deutschland.) Lesebuch Ii. Nr. 136. Der letzte Hohenstanfe. Lesebuch Iii. Nr. 28. Der Oelbaum. Nr. 136. Der Vesuv. Nr. 160. Hannibal's Zug nach Italien. Nr. 161. Die Kämpfe am Po. Nr. 162. Die Schlacht am trasimenischen See. Nr. 163. Die Schlacht bei Cannä. Nr. 166. Das Grab im Busento. Warum nennt man die Halbinsel auch Alpenhalbinsel? Wie haben wir voriges Jahr die Alpen eingetheilt? Welcher Theil der Alpen gehört zu Italien? Welchen hat es mit der Schweiz gemeinschaftlich? Was wißt ihr über die Lage der Halbinsel zu sagen? Wie heißt das Meer im Westen von Italien? Welche 2 Inseln bilden die Westgrenze des tyrrhenischen Meere»? Beide Inseln sind durch welche Straße getrennt? Gehört Corsica auch zu Italien? Welcher berühmte Mann ist hier geboren? Welchen Busen bildet das mittelländische Meer bei Genua? Welche Insel liegt südlich von Italien? Durch welche Straße ist sie vom Festlande getrennt? Welche Meere trennen Italien von der Balkanhalbinsel? Das jonische Meer bildet durch den Busen von Tarent wie viele Halbinseln? Welches ist die größere? Welches Land liegt im Nordosten von Italien? Welches ist die Hauptrichtung der Halb- insel? Tie Po- und Tibermünduug, sowie die Westspitze von Sicilien werden durch welchen Mittagskreis geschnitten? Die Halbinsel hat die Form eines Stiefels mit einem Sporen, wo ist da der Sporen, der Absah und die Fuß- spitze des Stiefels zu suchen? Im Horben ist Italien größtenteils Alpenland, welches nach Süden steil abfällt und in die lombardische Tiefebene, „das italienische Paradies", übergeht. Dieselbe zeichnet sich hurch reiche Bewässerung und große Fruchtbarkeit aus. Sie wird durchflössen vom Po (— x/2 Rhein), der auf den Westalpen entspringt und in das adriatische Meer mündet. Seine linken Nebenflüsse sind Ticino (Titschmo) oder Tessin und Adda. Ersterer fließt durch den schönen Lago Maggiore (sprich Lago Madschore, d. i. Langensee) und die Adda durch den Comersee. In der Nähe vom Po mündet die aus Tirol kommende Etsch (= über 1ls Rhein), die in ihrem Unterlause fast parallel mit dem Po fließt, mit welchem sie bei der Mündung ein geineinsames Delta bildet. Ihr Thal, großenteils ein schönes Gartenland, war von jeher eine Hauptverkehrsstraße für Völkerwanderungen und Erobe- rungszüge. ^ie eigentliche Halbinsel ist der Länge nach vom Apennin durchzogen. Derselbe beschre bt einen von Nordwesten nach Südosten gerichteten Bogen, der sich nach Westen öfsnel. ^r wird eingetheilt in den nördlichen, mittleren und südlichen Apennin. Den höchsten Theil bilden die Abruzzen. — Süden ist der Vesuv.

11. Für Sexta, Quinta und Quarta - S. 65

1882 - Breslau : Hirt
65 9. Die Apen» inen -H a ltiin sel. Lage und Oröße. Die mittlere der drei großen Halbinseln Süd- enropas ist Italien; vom Kontinente aus erstreckt sie sich nach So. ins Mittelmeer und wird im W. vom tyrrhenischen, im O. vom adria- tischen Meere bespült. Ihre Größe (mit den Inseln) beträgt nur die Hälfte der pyrenäischen Halbinsel, wogegen die Volksdichtigkeit (28 Mill.) sehr bedeutend ist. Wodengessatt und Bewässerung. Zwei Teile lassen sich an Italien unterscheiden: 1. Die lombardische Tiefebene in Oberitalien, einst eine Bncht des adriatischen Meeres, die durch das Geröll der Flüsse und durch Hebung des Bodens allmählich zu Festland wurde. Im N. und W. bilden die Alpen, im S. die Apenninen gewaltige Umwallungen. Aus den Westalpen strömt dem adriatischen Meere der Po zu. Derselbe empfängt von links seine wasserreichen Zuflüsse aus den Alpen: den Ticino stitschino^, der durch den langen See oder den Lago maggiore [mafrschöre] fließt; die Adda, welche den Comer-See durchfließt; den Mincio [mrntsicho] aus dem Garda-See. Aus den Tiroler Alpen geht demselben Meere die Etsch zu. — Die rechten Nebenflüsse des Po, welche auf den meist schnee- sreien Apenninen entspringen, haben eine weit geringere Wassermasse. - 2. Die eigentliche Halbinsel, von den Apenninen, einem Kalk- gebirge, der ganzen Länge nach durchzogen. Der mittlere, breiteste und höchste Teil derselben sind die Abruzzeu mit dem Gran Sasso (2900 m). Aus der Westseite der Halbinsel finden sich vulkanische Erhebungen, und drei Vulkaue sind noch jetzt thätig; der Vesuv, östlich von Neapel; der Strömboli auf der nördlichsten der liparischen Inseln; der Ätna (3300 m) an der Ostküste Siciliens. — Auf der Westseite der Halbinsel münden auch die bedeutendsten Flüsse: der Arno im N., der Tiber in der Mitte. Kkima und Wegetation. Die Tiefebenen Italiens sind bis auf wenige Stellen (die pontinischen Sümpfe zwischen Rom und Neapel; die Ma- remmen am Arno) vorzüglich angebaut. In Oberitalien, „dem großen Garten Europas", werden auf den weiten Flächen Mais, Reis, Weizen, Wein und Obst geerntet; die Winter bringen noch Schnee und Eis. Mittelitalien, wo Schnee und Eis selten sind, trägt immergrüne Bäume ipiuie und Cypresse), Oliven und Orangen; Unteritalien kennt den Schnee sast nur auf dem Gebirge und ist das Land der Südfrüchte und der Aloe. Apolitisches. Um den Besitz Italiens ist viel gekämpft worden; eine Menge von Völkern setzte sich in dem schönen Lande fest und riß zeitweise die Herrschaft an sich. Trotzdem haben sich aber die heutigen Italiener als Nachkommen der alten Jtaliker ziemlich rein erhalten. Ihre Religion ist fast durchweg die katholische; ihr Erwerb besteht im Landban und im Seehandel, während die Industrie sich langsam entwickelt. Trotz der vielen Universitäten steht die Bildung des Volkes, das sehr abergläubisch ist, noch sehr tief. £)(i6 Königreich Italien ist erst feit 1870 geeinigt; in früherer Zeit zerfiel die Halbinsel in eine große Zahl von selbständigen Staaten. Nur die kleine Republik San Marino im No. hat man bestehen lassen. Am Po : Wtnrin, 230 T. Einw., in der Landschaft Piemont, von welcher die italischen Könige herstammen. Jaenicke, Lehrbuch der Geographie. I. 5

12. Kursus 1 = Untere Stufe - S. 8

1902 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
8 Kursus I. Abschnitt I, §§ 4. 5. a) im N.: Die Halbinsel Kola, die Skandinavische Halbinsel und Jüt- land. b) im W.: Die Bretagne (brötanj). c) im S.: Die Spanische Halbinsel, Italien oder die Apenninen-Halb- insel, die Balkan- oder Griechisch-Türkische Halbinsel und die Krim. Durch diese Halbinseln und die im folgenden aufgeführten Inseln werden einzelne Teile von den umgebenden Hauptmeeren abgetrennt. 1. Von dem Nördlichen Eismeere mit der Insel Nöwaja-Semlja im No. von Europa: das Weiße Meer. 2. Von dem Atlantischen Ozeane, an dessen Nordgrenze die Insel Js- land liegt: a) Die Ostsee mit dem Bosnischen, Finnischen und Rigaschen Meer- busen. In ihr liegt im 0. der Halbinsel Jütland die Gruppe der Dänischen Inseln. b) Die Nordsee, im W. durch die Gruppe der Britischen Inseln begrenzt, deren größte Großbritannien und Irland sind. Nordwärts steht sie mit dem Atlantischen Ozean in weiter, offener Verbindung, im 8. jedoch nur durch die schmale Straße vou Calais und den Kanal. c) Das Mittelländische Meer wird durch die Straße vou Gibraltar mit dem Atlantischen Ozeane verbunden. Die wichtigsten Teile desselben sind: das Tyrrhenische Meer, umschlossen von den Inseln: Korsika, Sardinien, Sizilien und der Italischen Halbinsel; ferner das Adriatische, Jonische und Ägäische Meer, letzteres im 8. begrenzt durch die Jusel Kreta oder Kandia; schließlich das Marmara-Meer und das Schwarze Meer mit dem durch die Halbinsel Krim abgeschlossenen Asowschen Meere. Das Kaspische Meer, welches auf der Grenzscheide zwischen Europa und Asien liegt, ist eine Binnensee, denn es steht mit den anderen Meeren in keiner Verbindung und hat keinen sichtbaren Abfluß. Wo liegt Europa? — Welche Gestalt hat es ohne Glieder? — Nenne die Grenzen! — Welche Meere, Meerbusen und Meerstraßen sind bemerkenswert? — Wie heißen die Halb- irtselri? — Bestimme die Lage der Inseln! — Von welchen Meeresteilen werden die Halb- inseln umschlossen? — Von welchen Halbinseln und Inseln werden die einzelnen Meeresteile abgetrennt? (§ 5.) Vertikale, d. h. senkrechte Gliederung. Teile der Erdoberfläche, welche ohne beträchtliche Erhöhungen sich im allge- meinen wagerecht ausdehnen, nennt man Ebenen, und zwar Tiefebenen (Fig. 9), wenn sich dieselben nicht mehr als 200 m über den Meeresspiegel erheben; Hoch- ebenen oder Plateaus, wenn sie höher als 200 m über dem Meeresspiegel ge- legen sind (Fig. 10). Ausgedehnte Tiefebenen, auch wenn sie durch niedrige Erhebungen, d. h. durch Anhöhen oder Hügel unterbrochen werden, nennt man Tiefländer. Ausgedehnte Hochebenen, die auch vereinzelte Gebirgszüge tragen können, heißen Hochländer oder Tafelländer. Berge sind auffällige Erhebungen über die nächste Umgebung. An einem Berge unterscheidet man den Gipfel (Spitze oder Kuppe), die Abhänge und den Fuß. — Zusammenhängende Bergmassen bilden ein Gebirge.

13. Für Oberklassen - S. 51

1882 - Berlin : Gaertner
51 1. Livadieri (einst Hellas), mit Athen. 2. Morea (Peloponnes), mit Patras und Korinth. 3. Euböa; die Nord-S p o r ad e n (Skyros) und die Cyk l ad e n. 4. Jonische Inseln. Die wichtigsten sind Korfu, Santa Maura, Kephalonia, Zante, Cerigo. 1. Worin unterscheidet sich das türkische Gebirgsland wesentlich von den Alpen? 2. Was versteht man unter den Ausdrücken : Koran, Moschee, Mufti, Derwisch; ferner unter Divan, Großvezier, Pascha? 3. Geschichtliches über die Türkei und Griechenland! §. 29. Fortsetzung. Ii. Die Apenninen-Halbinsel. Italiens Festland zerfällt hauptsächlich in die nördliche Tiefebene und das mittelhohe apenninische Gebirgsland, an welches sich einige kleinere Hoch- und Tiefländer legen. 1. Die lombardische Tiefebene breitet sich, von zahlreichen Flüssen (Po, Ticino, Adda, Mincio, Etsch) bewäs- sert, zwischen Alpen und Nordapenninen aus und ist am adria- tischen Meer durch Sümpfe und Strandlachen (Lagunen) aus- gezeichnet. 2. Die Apenninen, mannigfach an Form und reich an Pässen, lassen sich in nördliche, mittlere und südliche zerlegen, a) Die nördlichen Ap. hangen mit den Seealpen innig zu- sammen, ziehen mit steilem Süd- und allmählichem Nordabfall vom Col di Tenda nordöstlich, beschreiben einen flachen Bogen um Genua u. enden an der Tiberquelle, b) Die mittlern, höchsten Ap. laufen, allmählich breiter werdend, südöstlich bis zum Breitenkreis von Neapel. Östlich von Rom erheben sie sich am bedeutendsten in den Abruzzen (Gran Sasso). Westlich werden sie begleitet vom marmorreichen „apuanischen Gebirge" bei Carrara und vom Plateau von Toscana. Vesuv bei Neapel, c) Die südlichen Ap. senden einen niedrigen Bergzug durch die Halbinsel Apulien und ziehen durch Calabrien bis zum Kap Spartivento und zur Meerenge von Messina. — Unter den kleineren Tiefländern: die apulische Ebene, die Cam- pagna felice bei Neapel, die römische Ebene mit den pontinischen Sümpfen und die Ebene des Arno mit den toscanischen Süm- pfen oder Maremmen (Grasfluren). Die italien. Inseln sind sämtlich gebirgig u. meist vulka- nisch. Sicilien ist ein wellenfömiges, nach S. geneigtes Pla- teau mit steilem Nordrand, östlich von der schmalen Tiefebene von Catania begrenzt, aus welcher sich vereinzelt der Vulkan Aetna bis über die Schneegrenze erhebt. Sardinien, auf 4*

14. Die Länder Europas - S. 137

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 137 — wie die unwegsamen Pyrenäen, eine schroffe Verkehrsscheide. (Mont- Cenis-, Simplou-, St. Gotthard-, Brenner- und Semmeringbahn!) 2. Die Inseln. a. Sizilien hat die Gestalt eines Dreiecks und ist durch die Straße von Messina von der Halbinsel getrennt. b. Sardinien hat die Gestalt eines Rhomboides und ist durch das Tyrrhenische Meer von der Halbinsel geschieden. c. Elba ist eine kleine Insel an der Westküste der Halbinsel. Sie ist uns aus der Geschichte Napoleons I. schon bekannt.*) B. Sodann befragen wir die Karte über die Größe Italiens. Sie zeigt uns, daß Italien nur ungefähr halb so groß ist als unser Vater- land (ca. 290000 qkm). Wir schließen daraus, daß es auch bedeutend weniger Einwohner haben muß. (34 Millionen besitzt es.) 0. Nun prüfen wir, was die Karte über die Bodenbeschasfenheit Italiens lehrt. Wir finden: 1. Italien hat zwei Hauptgebirge. a. Die Alpen. Sie umziehen den Norden Italiens in weitem Bogen und fallen schroff und kurz zur Poebeue ab. b. Die Apennin en. Sie beginnen westlich von Genua und durch- ziehen die Halbinsel in südöstlicher Richtung.**) Nach Osten zu treten sie näher an die Meeresküste heran und fallen auch steiler ab als nach Westen zu. Ihre größte Höhe erreichen sie, wie die Färbung der Karte lehrt, ungefähr in der Mitte der Halbinsel. Dieser Teil des Gebirges heißt Abrnzzen. In den Abruzzen liegt der Gran Sasso (d. h. großer Fels). Bei Hellem Wetter sieht man von ihm ans nicht nur das Tyrrhenische Meer, sondern auch die hohe Küste Dalmatiens. (Zeigen!) Der Gran Sasso ist so hoch wie die Zugspitze. (3000 m.) 2. Italien besitzt eine Anzahl Ebenen. Zu diesen gehören: a. Die große Potiesebeue.***) Diese Tiefebene breitet sich zwischen den Alpen, den Apenninen und dem Adriatischen Meere aus und wird von dem Po und seinen Nebenflüssen (Tessin, Adda und Mincio) und von der Etsch bewässert. Wo sich jetzt die Potiesebene befindet, wogte früher ein Meer. Vor Jahrtausenden erstreckte sich nämlich zwischen den Alpen und den Apenninen ein Arm des Adriatischen Meeres bis an den Fuß der Westalpen. Die Alpentäler, die sich nach Süden zu öffnen, waren Busen dieses Meeres. Im Laufe der Jahrtausende ist _ *) Korsika, das Geburtsland Napoleons I., das geographisch zur Apenninen- Halbinsel zu rechnen ist, gehört politisch zu Frankreich. Die Insel ist durch Kauf von Genua an Frankreich gekommen. **) Die Grenze zwischen Alpen und Apennin wird durch eine Linie gebildet, welche von Ceva nach Savona über den Paß von Altare führt. Es ist also un- richtig, die Westalpen am Col di Tenda beginnen zu lasseu. ***) Die Potiesebene heißt auch die Lombardische Ebene. Der" Name erinnert daran, daß hier einst das Reich der Langobarden bestand. (568—774.)

15. Das Altertum - S. 104

1885 - Heilbronn : Henninger
104 Römische Geschichte. lassen breiten Ebenen Raum, auf denen sich gröfsere Städte bilden und die Kultur sich höher entwickeln konnte. Fast die sämtlichen Gebirge des eigentlichen Italiens (wobei also von der nördlichen, von den Alpen umrahmten Tiefebene des Po abgesehen wird) gehören zu einem großen System: dem des Apennin, Avelcher durch den Tänarusflufs von den Seealpen getiennt wird, sich dann quer über die Halbinsel herüber legt und sie hierauf von Nord nach Süd in der Weise durchzieht, dafs er von den beiden Halbinseln, welche im Süden durch den tarentinischen Busen gebildet werden, nur die westliche erfüllt. Die höchste Höhe erreicht der Apennin in Mittelitalien, im Land der Sabiner und der kleinen sabellischen Völkerschaften, wo der Gran Sasso, dessen alter Name uns nicht bekannt ist, bis zu 2900 Metern ansteigt; hier ist auch das Gebirge am breitesten, während es weiter nach Süden „sich in vereinzelte, weniger hohe Gruppen und plateauartige Anschwellungen auflöst“; auf seinen höchsten Gipfeln schwindet der Schnee erst im Hochsommer. Nicht zum Apennin gehören nur das Sllagebirge in der westlichen der südlichen Halbinseln, das vom Apennin durch eine Einsattelung getrennt und auch aus anderem Gestein gebildet ist als das Kalkgebirge des Apennin, und der Gargänus, welcher in Apulien ein isoliertes, ins Meer vorspringendes Plateau bildet. Eigenartig sind auch die, abgesehen vom Vesüvius freilich erloschenen, ulkane, die auf der Westseite Italiens parallel zum Apennin sich hinziehen. b. Die Landschaften Italiens folgen von Nord nach Süd so aufeinander : cc. In Oberitalien 1) Gällia cisalpina (= das Gallien diesseits der Alpen); 2) Ligürien; 3) Venetien; 4) Istrien. ß. In Mittelitalien 1) Etrurien; 2) Lätium; 3) Kampanien : diese auf der Westseite des Gebirges; 4) Umbrien; 5) die Gebiete der Sabiner und der kleinen sabellischen Völkerschaften, der Marser, Pällgner, Marruclner, Vestlner, Picenter; 6) Sämnium: diese auf der Ostseite. y. In Unteritalien westlich: 1) Lukanien; 2) Bruttium; östlich: 3) Apulien und 4) Kalabrien oder Messäpien. c. Zu Italien gehört eine Reihe von Inseln im Westen des Landes: Korsika, Sardinien, Sicilien; aufserdem die kleineren Eilande Elba (im Altertum Ilva), die lipärischen und ägätischen Inseln. Alle sind gebirgig, namentlich Sicilien,

16. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 168

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
168 Lage, horizontale und vertikale Gliederung Italiens. §• 50. am weitesten (80 M.) von dem gegenüberliegenden Continent Afrikas entfernt, nähert sich jedoch durch seine südwestliche Fort- setzung, Sicilien, der nordwärts vorspringenden Küste Afrikas auf 15 Meilen Entfernung, und mittelst seines schmalen Südostendes der griechischen Halbinsel aus 5—6 M. Die langgestreckte, zungen- artige eigentliche Halbinsel spaltet sich im S. durch das tiefe Ein- dringen des tarentinifcheu Meerbusens in zwei kleinere Halbinseln in der Art, daß der nördliche Anfang der westlichen (Calabrien) mit der Südspitze der östlichen (Apulien) fast unter gleicher geogra- phischer Breite liegt. So ergibt sich aus der horizontalen Gestal- tung Italiens eine natürliche Gliederung in Ob er itali en oder das continentale Italien, Mittelitalien oder den ungegliederten Stamm der Halbinsel, und Unteritalien mit peuinsularer Bil- dung. Nur die bevorzugte. Westküste hat vorliegende Inseln: drei größere, Corsila, Sardinien, Sicilien, und ganz in ihrer Nähe zwei Gruppen kleinerer, die toscauische Gruppe (Elba, Gorgona u. s. w.) und die campanische (Ischia, Prociba, Capri u. s. w.). Sicilien ist an drei Seiten mit Inselgruppen umgeben (s. S. 182). Bei der großen Küstenlänge der eigentlichen Halbinsel (350 M., mit den Inseln 650 M.) und der geringen Breite kommt schon auf 8 id M. (und wenn man die Inseln mit in Anschlag bringt, schon auf 6 ld'm.) eine Bielle Küste, ohne daß die Küstenbildung eine starke Glie- derung durch Buchten oder Meerbusen hat. An Küstenentwickelung steht daher die italische der griechischen nach, namentlich fehlt ihr der große Jnselreichthum; daher waren ihre Bewohner weniger zur seefahrenden Nation bestimmt. Vertikale Gliederung, Hydrographie. Italien enthält zwei Hauptgebirge: die Alpen (s. §. 52) und die Apenninen, eine große Tiefebene und vier kleine Küstenebenen (die toscauische, römische, campanische, apulische). Die Plateauform, welche auf der iberischen Halbinsel vorwiegend ist, erscheint in Italien nur in ganz geringen Dimensionen. a. Das italische Tiefland oder die fast wagerechte Po- . Ebene (vielleicht einst ein Seebecken) ist der einzige Theil Italiens, den die Natur selbst als ein größeres Ganzes bezeichnet hat und der bei ziemlich gleichem Charakter des Bodens und Klimas eine bedeutendere Ausdehnung besitzt. An drei Seiten von hohen Ge- birgen umgeben, im W. und N. von den Alpen, im S. vom nördlichen Apenninus, ist es an der vierten Seite, im O., gegen ein viel besuchtes Binnenmeer geöffnet, jedoch mit einer verhältniß- mäßig kurzen, größteutheils unbewohnbaren Küste.

17. Lehrbuch der Erdkunde - S. 87

1906 - Trier : Lintz
Die Inseln Sardinien, Sizilien und Corsica. 87 Dicke der Verwitteruugskrume und von der geringen Bewachsnng her. Jede Gesteinsart leuchtet in dem ihr eigenen Farbentone, und von dem tiefen Blau des Himmels heben sich alle Farben kräftig ab. Viel verbreitet sind Gebüsche, die aus dornigen Sträuchern bestehen. Weinbau und Olivenbau sind in Süditalien noch wichtiger als in Mittelitalien. Anch ist die künstliche Bewässerung noch nötiger,- da das Klima nach 8 noch wärmer und regenärmer wird. Als eine wichtige Kultur tritt in Süditalien der Anbau der Apfelsinen und Citronen hinzu. Die einzige bedeutende Stadt ist Neapel (570 (Wo E). 4. Iie Inseln Sizilien, Sardinien und Gorjica. Ein Fortsetzung des Festlandes Italien bildet die dreieckige Insel § 120. Sizilien, die nur durch die Meerenge von Messina abgetrennt ist. Der Apennin setzt sich ans dieser Insel fort, auf der anch ein tätiger Vulkan, der 3310 m hohe Etna liegt. Entfernter im Meer liegen die ebenfalls gebirgigen Inseln Sardinien und Corsica. Das Landschasts gepräg e Siziliens und Sardiniens zeigt mit dem Süd- italieus viel Ähnlichkeit. Die Dorugebüsche sind ebenfalls viel verbreitet. Auf beiden Inseln versiegen im Sommer die Gewässer. Der Anbau Siziliens und Sardiniens stimmt mit dem Süd- italiens fast ganz überein. Sizilien hat große Schwefellager. Während Sardinien und Corsica schwach bevölkert sind, hat Si- zilien eine zahlreiche Bevölkerung. Drei große Handelsstädte liegen auf dieser Insel, Palermo (320000 E.), Messina (160000 E.) und Catauia (160000 E.). B. Die Landschaft als Ganzes. Ranmverhältnisfe, Gebirge, Gewässer. (Womit kann die Ge- § 121. stellt der Apenninen-Halbinsel verglichen werden? In welche zwei Halb- inseln läuft die große Halbinsel ans? Vergleiche die West- und die Ostküste Italiens! Nenne die Meeresteile, Buchten und Inseln!) (Gib die Richtung des Apenninenznges an! Wo breiten sich Tief- ebenen aus? Nenne die größern Flüsse!) Klima. (Warum muß die Lombardische Tiefebene und die Ost- feite des nördlichen Apennin ein kontinentales Klima haben?) Mittel- und Süditalien haben ein Mittelmeerklima mit trocknem Sommer. Erwerbsquellen, Städte, Berkehr. (Welches ist das wichtigste § 122. Getreideland Italiens? Welche Kulturen sind in Mittel- und Süd- italien sehr wichtig? Warum muß der Anbau dort aber meist mit Hülse

18. Europa - S. 97

1884 - Breslau : Hirt
Die Apenninen-Halbinsel, 97 33afiliertta. ©citrtbrien. Die Bafilicata, die Landschaft zwischen Apulien und Calabrien, hat ebenfalls Schafzucht. Calabrien, im Juneren von hohen, mit Fichten bewachsenen Bergen erfüllt und verödet, an den Küsten vielfach versumpft, besitzt nur in der Südspitze eine dichtere Bevölkerung und regeres Leben (Reggio). Die östliche Küstenbahn zweigt sich bei den Ruinen von Sybaris in das Innere ab und führt durch das Thal des Crati uach Coseuza, wo sich der Buseuto in jenen Fluß ergießt. ^ Die Insetn. Italiens Inseln liegen sämtlich aus der Westseite; tue spanische und die türkische Halbinsel gliedern sich auch iu dieser Beziehung mehr aus der Ostseite. Sicilien. Sicilien, vom Festland nur durch die schmale Straße vou Messina geschieden, übertrifft Sardinien an Größe nur um eiu weniges, dagegen an Zahl der Bewohner um ein beträchtliches. Von ihrer Dreieckform erhielt die Insel bei den Griechen auch den Namen Trinnkria. Der steilen Nordküste sind die liparischen Inseln mit dem noch jetzt thätigen Vulkan Strömboli (Strongyle) und der West spitze die durch den römischen Seesieg von 241 v. Chr. bekannten ägatischen Inseln vorgelagert; zwischen Sicilien und Asrika liegen im offenen Meere die aus Kalkfelsen bestehenden, den Eng- ländern gehörigen Inseln Malta (mit la Valetta) und Gozzo. Im Juneren ist Sicilien fast durchgängig von mäßig hohen, der Kalk- formation angehörenden Bergrücken erfüllt, die nach Norden hin steil zum Meere abfallen, nach Süden hin aber sich sanfter abdachen; nur im Nordosten erhebt sich eine höhere granitischebergkette, während im Osten die vulkanische Gruppe des Etna, dessen Riesenkegel 3300 m Höhe erreicht, alle übrigen Ge- birge hoch überragt. An ihrem Südfuße breitet sich die Tiefebene von Catänia (d. i. die lästrygonifche) aus, die einzige Tiefebene der Insel von größerem Umfange und die eiuzige, welche von einem perennierenden (d. h. niemals austrocknenden) Flusse durchströmt, uoch heute überaus sruchtreich ist; denn im übrigen ist die einstige „Kornkammer Italiens" großenteils zu einem öden, der Wälder beraubten Weidelande herabgesunken. An der Nordküste liegt die prächtige Hasen- und Handelsstadt Palermo, die uralte phönizisch- griechische Kolonie Panormus. — An der Ostküste blühen jetzt die Hafenstädte Messina (das alte Ness-ina und noch ältere Zankte) und (fatdnia (Kätana), während Siracnsa shiraküsa^, einst die größte Griechenstadt, heute wieder aus den ältesten Teil der Ansiedlnng, auf das Juselcheu Ortygia, beschränkt ist- Die Südküste enthält große Schwefellager, die zwischen Gips und Thon eingebettet sind; Girgenti [bfchirbfchettti], das griechische Akragas und römische Agrigentum, ist ein Ausfuhrplatz dieses wichtigen Minerals. Sardinien. Sardinien, in der Gestalt einem Rechteck ähnlich, ist im Osten von schroffen, aber nur mittelhohen Kalkgebirgen und im Westen von einzelnen, zum Teil vulkanischen, Berggruppeu erfüllt; dazwischen lagern sich sehr fruchtbare, aber vom Fieber heimgesuchte Ebenen. Am höchsten steigen die Monti del Geuuargeutu ^dscheuuardscheutu^ in der Mitte der Insel empor (l900 m). Der Haupthafen Cagliari [fdljan] ist im Süden gelegen. Corsica. Cörsica, fast elliptisch gestaltet, und von Sardinien durch die Straße, von Bonisacio ^bonifätfcho^ getrennt, besitzt weit höhere und an Mineralschätzen reichere Gebirge; der Monte Rotöndo erhebt sich bis zu säst 2800 in. Der .Hauptort des Altertums (Aleria) lag in der östlichen nnge- sunden Küstenebene; heute ist Ajaccio [ajäticho] an der zerklüfteten und buch- Jacnicke, Lehrbuch der Geographie. Ii. 7

19. Teil 1 = Untere u. mittlere Stufe - S. 60

1884 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
60 Kursus I. Abschnitt Ii. §§ 51. 52. e) Die wichtigsten Städte sind: 1. In Nord- oder Oberitalien: Turin am Po mit 226 000 Einwohnern, Mailand mit 300 000 Einwoh- nern, Genua und Venedig. 2. In Mittelitalien: Rom an dem Tiber, die Hauptstadt des Landes und Wohnsitz des Papstes, mit 280 000 Eiuwohueru, Florenz am Arno. 3. In Süd- oder Unteritalien: Neapel, am Golf von Neapel, mit 463 000 Einw., die größte Stadt Italiens. 4. Auf der Insel Sizilien: Palermo an der Nordküste mit 210 000 Einwohnern, Messina an der Meerenge gleichen Namens. 5. Auf der Insel Sardinien: Hauptstadt Cagliari (Kaljari). Bestimme die Grenzen Italiens! — Nenne die wichtigsten Halbinseln, Meere und Meerbusen! — Welche Alpenzüge begrenzen Italien oder gehören dieser Halbinsel an? — Wie heißt das Gebirge, welches Italien durchzieht, der höchste Berg, die größte Tiefebene und die Flüsse in Italien? — Nenne die wichtigsten Städte in Ober-, Mittel- und Unter- italien und gieb die größten Inseln an! — (§ 52.) Die Balkan- oder griechisch-türkische Halbinsel. a) Grenzen. Die Halbinsel wird begrenzt im N. von der Sau, der Donau bis Orsowa, den transsilvanischen Alpen, der unteren Donau von Galatz an, — oder durch eine Linie, welche vou der Stadt Finme am adriatischen Meere bis zur Donaumündung reicht, — im 0. vom schwarzen Meere, der Straße von Kon- stantinopel, dem Märmarameer, der Straße der Dardanellen und dem ägäischen Meere; im W. von dem ionischen und adriatischen Meere. — Der nördliche Teil von Rumänien, die Moldau, liegt uördlich von dieser Linie. b) Horizontale Gliederung. Das Land ist sehr gegliedert. Durch den Gols vou Saloniki wird auf der Ostseite die chalkidische Halbiusel und durch deu Golf von Korinth die Halbinsel Morea gebildet; letztere hängt mit der Balkanhalbinsel durch den Isthmus von Korinth zusammen. Außer Kandia oder Kreta im 3. und Negropoute oder Euböa im 0. bilden die Inseln Gruppen, so im 0. die Gruppe der Kykladeu und im W. die der ionischen Inseln. e) Vertikale Gliederung. Der größte Teil der Halbinsel ist Gebirgsland in Form eines Dreiecks; nur der nördliche Teil bildet das Walachische Tief- land, welches von der Donau durchflössen und im N. von den Karpaten und im 8. durch den Balkan begrenzt wird. — Die Hanptgebirge heißen: 1. Der Balkan oder Hämus südlich vou der Douau bis zum schwärzen Meere. 2. Das Pindusgebirge erstreckt sich von N. nach S. 3. Der Olymp (3000 m hoch) im W. vom Golf von Saloniki. 4. Der Parnaß im N. vom Golf von Korinth. cl) Hydrographische Verhältnisse. Der untere Lauf der Donau mit ihren Nebenflüssen (§ 36, ?) gehört der Balkanhalbinsel an. Außerdem ist uoch zu merken: die Maritza, welche ins ägäische Meer fließt.

20. H. 1 - 4 - S. 7

1881 - Karlsruhe : Reiff
7 Straße ist sie vom Festlande getrennt? Welche Meere trennen Italien von der Balkanhalbinsel? Wie viele Halbinseln bildet das jonische Meer durch den Busen von Tarent? Welches ist die größere? Welches Land liegt im Nordosten von Italien? Welches ist die Hauptrichtung der Halbinsel? Durch welchen Mittagskreis werden die Po- und Tiber- mimdnng, sowie die Westspitze von Sicilien geschnitten? Die Halb- insel hat die Form eines Stiefels mit einem Sporen; wo ist da der Sporen, der Absatz und die Fußspitze des Stiefels zu suchen? 1) Italien ist im N. größtentheils Alpenland, das im S. steil zur fruchtbaren lombardischen Tiefebene („ttalie= nisches Paradies") abfällt. Sie wird vom Po (— 1l2 Rhein) bewässert, der auf den Westalpen entspringt und in das adriatische Meer (Delta) mündet. Linke Nebenflüsse: Ticino (Titschino, vom St. Gotthard) und Adda. Ter Ticino (Tessin) fließt durch den wundervollen Lago Mag- giore llago Madsch6re, d.i. Langenfee), die Adda durch den Comer- jee, der sich im S. in zwei Arme theilt. In der Nähe vom Po mündet die aus Tirol kommende E tsch (= über l)a Rhein), die in ihrem Unterlaufe fast parallel mit dem Po fließt und mit demselben ein gemeinsames Delta bildet. Hauptverkehrsstraße für Völkerwanderungen und Er- oberungszüge. Die eigentliche Halbinsel ist der Länge nach vom Upenuiii (Richtung von N.-W. nach?) durchzogen. Er wird eingetheilt in den nördlichen, mittleren und südlichen Apennin. Den höchsten Theil bilden die Hörujjca im mittleren Apennin. Im Süden erhebt sich aus der campanischen Ebene der isolirte Vulkankegel des Vesuv (1300 m). Auf Sicilien der Vulkan Aetna. Flüsse: Jkno und Tiber (= 2h Rhein), welche in das tyrrhenische Meer münden. 2) Das Klima Italiens ist viel milder als bei uns, besonders im Süden. In der Nähe der Alpen ist es schon etwas rauher, aber schon in Mittelitalien reifen die Orangen. Der heiße und austrocknende Sirocco ist eine Landplage. Italien trägt viele edle Früchte: Getreide, Mais, Reis, Obst, feurigen Wein, Pommeranzen und Citronen, Granaten, Mandeln, Kasta- nien, Feigen, Oliven, Lorbeeren, Datteln, Zuckerrohr, Baumwolle ?c.