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1. Erdkunde - S. 159

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 159 — gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be- deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen- Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug. Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker, Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt- liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein- wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von 5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un- geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner. d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt- bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland: 1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen und den südrussischen Kolonien); 2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);

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1. Erdkunde - S. 170

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
M — 170 — Edelsteine und schöne Marmorarten. Auch hat Rußland mächtige, noch wenig benützte Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (letztere am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch weit hinter der westeuropäischen zurück. Von Be- deutung ist nur die Baumwollen-, Wollen- und Leinenweberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Branntweinbrennerei. In neuerer Zeit geschieht sehr viel zur Hebung der Industrie. Der Handel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Hanf, Flachs, Holz, Talg, Wolle, Rindvieh, Schweine, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast sämtliche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a. Obwohl das europäische Rußland 87l/2 Millionen Einwohner zählt, so ist es doch unter allen europäischen Län- dern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn auf 1 qkm treffen nur 16 Meuschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es ans seinem Flächenraum von fast 5 390000 qkm ungefähr 460 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangel, der Deutsch- land an Größe weit übertrifft, nur etwa 300000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands, be- sonders in der industriereichen Gegend um Moskau. — Nur zehn Städte des ungeheuren Reiches haben mehr als 100000 Ein- wohner. b. Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands ebenso große Mannigfaltigkeit und Verschiedenheit wie in derjenigen Österreich-Ungarns und der Türkei. Doch ist in Rußland der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 3/4 der Gesamtbevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (65 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (8 Millionen). Außerdem leben in Rußland: Hl

2. Die deutsche Kultur - S. 13

1907 - Leipzig : Brandstetter
Größe Deutschlands. Hinsichtlich seines Flächenraumes steht Deutschland unter den europäischen Staaten an vierter, unter den selbständigen Staaten der Erde erst an 2 4. Stelle. Das deutsche Land besitzt aber den Vorteil, daß es fast überall bewohnt werden kann. Das unbewohnbare Land, das in Rußland z. B. 20o/o, in Skandinavien sogar 54o/0 der Gesamtfläche beträgt, nimmt in Deutschland nur 9 o/o der Gesamtfläche ein. Diesem Umstande ist es m i t zu verdanken, daß Deutschland mit seiner Volkszahl von 60 Mill. Menschen unter den Weltmächten an fünfter Stelle steht, in Europa ihm nur das große Zarenreich (106 Mill.) an Volkskraft überlegen ist. Deutschlands Bevölkerung ist in den beiden letzten Jahrhunderten stetig gewachsen. Den Dreißigjährigen Krieg hatten nur 15 Mill. Bewohner überstanden, während 2/3 der Bevölkerung durch den völkermordenden Krieg vernichtet waren. Das 18. Jahrhundert brachte einen Zuwachs von rund 5 Mill., das 19. Jahrhundert hat diesen Zuwachs um das Siebenfache überholt. Besonders seit der Gründung des Deutschen Reiches ist die Bevölkerungsziffer rasch in die Höhe gegangen. Im Jahre 1871 wies das Reich 41 Mill. Menschen auf, 1895 zählte man 52 Mill., 1900 56 Mill., und bei der letzten Volkszählung am 1. Dezember 1905 war die Einwohnerzahl von 60 Mill. überschritten. Mit dieser Volksvermehrung steht Deutschland nur England gegenüber zurück, während es gegen Frankreich weit voraus ist. Bei gleichbleibendem Wachstum beträgt die Mehrung durchschnittlich im Jahre 800 000 Menschen. Die Vermehrung der Bevölkerung auf demselben Raume führt eine Verdichtung der Bevölkerung herbei. Während im Jahre 1871 nur 76 Einwohner durchschnittlich auf 1 qkm kamen, bewohnten denselben Raum im Jahre 1895 96 Menschen, im Jahre 1900 104 und im Jahre 1905 112 Menschen. Bezüglich der Volksdichtigkeit bleibt Deutschland hinter Belgien und England, die doppelt so dicht bevölkert sind, hinter den Niederlanden (157 Einwohner auf 1 qkm) und Italien (113 Einwohner auf 1 qkm) zurück. Am dichtesten ist die Bevölkerung in den großen Industriebezirken, namentlich im rheinisch-westfälischen Kohlengebiete, in Sachsen, in der Oberrheinischen Tiefebene und im Neckartale. Die dünnste Bevölkerung finden wir in den Heide- und Moorländern des Nordens, in den Alpenländern des Südens und in den ackerbautreibenden Gebieten des Ostens. Die größten Volksanhäufungen zeigen die Städte: Berlin (2 034 000), Hamburg (800 882), München (538 393), Dresden (514 283), Leipzig (502 570), Breslau (470 018). Für die wirtschaftlichen Verhältnisse ist die Verteilung der Bevölkerung auf Stadt und Land besonders lehrreich. Im Osten und 13

3. Vaterländische Erdkunde - S. 44

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 44 — der Zeit den auswandernden Deutschen in deutschen Kolonien wird eine neue Heimat bieten können. In Deutschland selbst wohnen die Deutschen recht dicht. [Atlas, Anhg. S. 1 oben; die graphische Darstellung unter der Karte:) Deutschland wird in dieser Beziehung, — abgesehen von den beiden kleinen Staaten Belgien und Niederlande, — nur von den Britischen Inseln und Itcdien übertroffen. Während auf den Britischen Inseln 123, in Italien 108 Einwohner auf 1 qkm wohnen, kommen in Deutschland auf die gleiche Fläche 96 (52 250 000 : 540 000). Ihm zunächst folgen Frankreich (71) und Österreich (63). Er- heblich weiter zurück steht Spanien (35); am dünnsten bevölkert sind Rufs- land (18) und Skandinavien (9). — In Deutschland haben eine hervor- ragend dichte Bevölkerung (siehe Karte, Anhg. S. 2 u. I.) das Königreich Sachsen (234; Belgien 207), der Saunt, der Sudeten und das ganze Rhein- thal. (Eingehenderes über die Bevölkerungs-Dichtigkeit erfahren wir später bei den Einzelbetrachtungen.) (Karte, Anhg. S. 1:) Auch eine Anzahl Nichtdeutscher (33/4 Million) wohnt in unserem Vaterland. Sie finden sich in der Hauptsache in den östlichen Provinzen Preußens und gehören hier den Polen (Slaven) an. In der Hauptsache kamen sie durch die Teilungen Polens an Preußen. In Posen ist reichlich die Hälfte, in Westpreußen 1j3, in Schlesien 1/4, in Ostpreußen 1/6 der Bevölkerung polnisch. — Gleichfalls zum slavischen Stamme gehören die Kafsuben, die im nordöstlichen Pommern und den angrenzenden Gebieten West- Preußens wohnen (genauer im Kreis Stolp des Rgbz. Kösliu und in Teilen der Rgbz. Danzig und Marienwerder). Sie zählen jedoch nur einige tausend, nach anderen Angaben gar nur einige hundert Köpfe. — Slavischer Abstammung sind auch die Wenden (140 000) an der oberen Spree von Bautzen bis zum Spreewald. — Dem slavischen Stamm verwandt sind die Litauer (145 000), dereu Gebiet von den russischen Ostseeprovinzen sich nach Ostpreußen hinein erstreckt. — Außer diesen slavischen oder Slaven-verwandten Stämmen finden sich innerhalb der deutschen Grenze noch 250 000 Franzosen und 110 000 Däueu. Erstere entfallen in der Hauptsache auf das westliche Lothriugeu, namentlich auf die Stadt und den Landkreis Metz, während das Elsaß, abgesehen von einigen Grenzgebieten im nördlichen Wasgenwald fast ganz deutsch ist. Das dänische Sprachgebiet reicht etwa bis Flensburg (□ nördlich von Schleswig). Die 3:3/4 Nichtdeutscher machen ungefähr 8°/0 der Gesamtbevölkerung ans, so daß Deutschland zu 92°/0 von Deutschen bewohut ist. Die meisten europäischen Länder haben eine ebenso einheitliche Bevölkerung. Wenn wir von der Balkan-Halbinsel absehen, wo sich eine Trennung in verschiedene Reiche bereits vollzogen hat (siehe S. 24), so macht nur Österreich-Ungarn eine Aus- nähme. Hier wohnen, zu einem Reich vereinigt (siehe Atlas, Anhg. S. 1, Karte n. l. und graph Darst. darunter), fünf, sechs verschiedene slavische Stämme, Il» Mill. Deutsche, 6 Mill. Magyaren und fast 3 Mill. Rumänen (Romanen). Eine solche Mannigfaltigkeit der Bevölkerung hat vielfache Zwistigkeiten im Gefolge und erschwert die Regierung außerordentlich. — Auch Rußland ist kein vollständig einheitlicher National- staat. Neben den Slaven wohnen hier die Finnen, die nur durch Personalunion mit den Russen vereinigt sind. Schwieriger jedoch ist das Verhältnis zu den Polen, die zwar auch slavischen Blutes sind, sich ihren russischen Brüdern aber feindselig gegenüber- stellen und sehnlichst die Wiederaufrichtung eines polnischen Reiches wünschen. — Auch das kleine Belgien umschließt zwei Nationalitäten, die sich schroff gegenüberstehen, die roma-

4. Europa, die fremden Erdteile und die allgemeine Erd- und Himmelskunde - S. 32

1908 - Trier : Stephanus
— 32 — Wollgarn (16 700 t für 56 Mill. Mk.), Schafwolle (5800 t für 12 Mill. Mk.), Heringe (745 000 t für 23,7 Mill. Mk.), Häute u. dgl.; es liefert ihm Zucker (577 000 t für 140 Mill. Mk.), Kleider (2800 t für 45 Mill. Mk.), Baumwollwaren (9700 t für 97,3 Mill. Mk.), Maschinen- und Eisenwaren (193 000 t für 39,8 Mill. Mk.), Maschinen und Maschinenteile (20 000 t für 22,6 Mill. Mk.), Farben u. a. 6. Die Bevölkerung. Aus dem Umstände, daß England der erste Handels- und Industriestaat der Erde ist, erklärt sich die Dichte seiner Bevölkerung; in dieser Beziehuug steht es unter den europäischen Groß- mächten obenan. Nur drei kleine europäische Staaten (Sachsen, Belgien und Holland) sind dichter bevölkert wie England. Die Zahl der Be- wohner wurde bereits oben (S. 17) angegeben. Mehr als 3/4 derselben (34,6 Mill.) entfallen auf England (auf 1 qkm 216); in Schottland wohnen 4,7 Mill. (auf 1 qkm 57) und in Irland 4,4 Mill. (auf 1 qkm 53) Einwohner. Dieses Verhältnis bestand nicht immer. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts zählte England etwa 9 Mill. (auf 1 qkm alfo 59) Einwohner, Schottland 1 % Mill. (auf 1 qkm 20) und Irland zwischen 5 und 6 Mill. (auf 1 qkm 65) Einwohner. Dieses war alfo dichter bevölkert als die andern Teile des Reiches; seine Bevölkerung nahm immer zu bis zum Jahre 1841, wo sie über 8 Mill. betrug. Infolge der wirtschaftlichen Verhältnisse und der Mißregierung seitens der Engländer sank sie bedeutend, da viele Jrländer auswanderten. Die Volksdichte ist sehr ungleich; oft finden sich die größten Gegensätze nahe beieinander. Die Bevölkerung ist am dichtesten in den Jndustriegegenden und in der Nähe der großen Seehäfen. Hier hat sie im Laufe der Zeit in großem Maße zugenommen, während auf dem Lande und in den Städten der landwirtschaftlichen Gebiete vielfach eine Abnahme festzustellen ist. In England wohnen 2/3 der Gefamtbevölkerung in Städten, davon mehr als die Hälfte in Groß- städten von über 100 000 Einwohnern. In Irland wohnen 3/4 der Bewohner auf dem Lande. In London allein wohnen 15% der gesamten Bevölkerung der britischen Inseln. Diese weisen zusammen 39 Städte über 100 000 und 18 über 200 000 Einwohner auf. Von 1815—1897 sind aus dem ganzen Königreich insgesamt 14,7 Mill. Personen ausgewandert. Der Charakter des Engländers hat manche Eigentümlichkeiten. Seine Arbeitsamkeit und sein Streben nach Reichtum kennzeichnet das bekannte englische Sprichwort: „Zeit ist Geld!" Der Engländer ist ernst, kalt und stolz, besonders gegen Fremde, und es hält diesen schwer, sein Vertrauen zu gewinnen. Man schilt ihn mißtrauisch, und doch ist Mißtrauen in einem so großen Weltverkehr, wo das Vertrauen so oft getäuscht wird, eine notwendige Tugend. Ist man aber bei dem Engländer einmal eingeführt, dann ist für einen fein Herz, sein Haus, seine Familie, seine Freundschaft und fein Vertrauen geöffnet, und man kann in allen Beziehungen auf ihn rechnen. Er ist auch besonnen, nachdenkend, entschlossen und ausdauernd und besitzt einen bewundernswerten Unternehmungsgeist. Diese Eigenschaften befähigen ihn in hohem Maße zum Fabrikanten und Kaufmann. Eigen ist ihm t

5. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 337

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 337 — 602/a Mill. Einw. (1909 64,2 Mill. (Simv.)1)- Die Volksdichte beträgt demnach 112 Einwohner auf 1 qkm. Hinsichtlich der Volks- zahl wird unser Vaterland in Europa nur noch von Rußland (123 Mill.) übertroffen; hinsichtlich der Bevölkerungsdichtigkeit aber steht es an fünfter Stelle; denn Belgien (246), Niederlande (172), Großbritannien (142) und Italien (117) haben noch eine größere Volksdichte aufzuweisen. Die Dichte der Bevölkerung ist nicht überall gleich stark. Es gibt dicht und dünn bevölkerte Gegenden (nennen und nachweisen!). Am dichtesten bevölkert ist in Deutschland das Königreich Sachsen (301 Einw. auf I qkm); der am dünnsten bevölkerte deutsche Staat ist das Großherzogtum Mecklenbnrg-Strelitz (35 Einw. auf 1 qkm). — Sprich nochmals über die Größe und die Einwohnerzahl des Deutschen Reiches! Bewohner. Der Abstammung nach sind die Bewohner des Deutschen Reiches meist Deutsche. Nur 1/i2 der gesamten Bevölkerung wird von Angehörigen anderer Völker gebildet. So wohnen z. B. östlich der Oder Slawen, deren Gesamtzahl sich etwa auf 4*/2 Mill. beläuft. In der Provinz Posen leben die Polen, in Westpreußen die Kassuben, im Spreewald und in der Lausitz die Wenden. In der Provinz Schleswig-Holstein finden wir Dänen, in Elsaß-Lothringen noch Franzosen (etwa V4 Mill.) und in Ostpreußen Masuren und Litauer. — Das deutsche Volk gliedert sich in zwei großestämme, nämlich in Nieder- und Oberdeutsche, die sich besonders durch ihre Mundart unterscheiden. Der Stamm der Oberdeutschen gliedert sich wieder in Süddeutsche und Mitteldeutsche. Zu den Süd- deutschen gehören die Bayern, Franken, Schwaben und Alemannen, zu den Mitteldeutschen die Schlesier, Obersachsen, Thüringer und Hessen. Die Niederdeutschen zerfallen in Westfalen, Niedersachsen und Friesen. — Der Religion nach sind fast 2k der Bewohner evangelisch, über V» katholisch. Die Zahl der Juden beträgt etwa ^/s Million. — Sprich nochmals über die Abstammung und die Religion der Bewohner des Deutschen Reiches! Sachliche Besprechung und Anvendung: 1. Woraus erklärt sich die große Volksdichte des Deutschen Reiches? 2. Nenne Gebiete in Deutschland, die a) dicht, b) dünn bevölkert sind! — Worin ist der Grund der verschiedenen Bevölkerungsdichte zu suchen? 3. Welche Vorteile erwachsen demreiche aus der h ohen Volkszahl? 4. Wie kommt es, daß wir in den Grenzgebieten des Deutschen Reiches Nichtdeutsche finden? — Nenne die nichtdeutschen Bölkerstämme Deutschlands! — Gib den Wohnsitz dieser Völker an! 5. Nenne deutsche Stämme, die wir bei der Betrachtung des Deutschen Reiches kennen gelernt haben! — In welche zwei Gruppen lassen sich diese Stämme vereinigen? *) Im verflossenen Jahrhundert 1800/1900 stieg die Einwohnerzahl in Rußland um 174 %; von 38,8 auf 106,2 Millionen England „ 156%; „ 16,2 „ 41,4 Norwegen „ 150 %; „ 0,9 „ 2,2 Deutschland „ 130 °/0; „ 24,5 „ 56,3 Schweden „ 120%; „ 2,3 „ 5,2 Osterr.-Ungarn „ 93°/0; „ 24,3 „ 47 „ Italien „ 93%; . 16,8 „ 32,4 Spanien „ 54%; „ 11,5 „ 17,7 Frankreich „ 44%; „ 26,9 „ 38,7 Riebandt, Erdkundliche Präparationen. Bd. I. 22

6. Teil 2 = Obere Stufe - S. 226

1885 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
226 Kursus Iii. Abschnitt Iii. § 137. (§ 137.) Bevölkerung. Rußland gehört bei einer Bevölkerung von 83^2 Millionen auf 97 000 Q.-M., 5 40000v qkm, — 900 Einwohner auf 1 Q.-M., 16 auf 1 qkm, — mit Skan- dinavien zu den am schwächsten bevölkerten Ländern Europas. Die geringste Be- Völkerungsdichtigkeit findet sich in der arktischen Tiefebene, auf der fiuuischeu Fels- und Seeeuplatte und in der südlichen Steppenregion, die stärkste (2600 auf 1 Q.-M., 50 auf 1 qkm) im Gebiet des Tschernosem, in den angrenzenden Jndnstriebe- zirken und in Polen. Hinsichtlich der Abstammung bildet die Bevölkerung Rußlands zwar im einzelnen ein buntes Gemisch von Volksstämmen, welche verschiedenen Rassen und Sprachen augehören, stellt jedoch im ganzen wegen des gewaltigen Übergewichts einer Nationalität, der slavischen, im Verhältnis zu der Bevölkerung andrer Staaten wie der Österreichs eine große Einheit dar; dieser Umstand hat die Bil- dnng eines einheitlichen nationalen Staatswesens in Rußland ermöglicht. I. Die kaukasischen Volksstämme. 1. Die Slaveu (661/2 Millionen), welche den Hauptbestandteil der Bevölkerung bilden, bestehen aus den beiden Gruppen der Polen (5v^ Millionen) und der Russen (61 Millionen). Die Russen zerfallen in die Großrussen, Kleinrussen und Weißrussen. Die Großrussen (41 Millionen) bilden den Grundstock des herrschenden Volksstammes; sie bewohnen den größten Teil des Landes nordöstlich von einer Linie, welche Dünaburg mit Kursk und dem Knie des Don verbindet. Die Kleinrussen (16^2 Millionen) nehmen Süd-, Klein- und Westrußland bis zum Pripet ein; sie bilden unter dem Namen der Ruthenen auch die Bevölkerung von Ost- galizien. Die Weißrussen (31/2 Millionen), aus der Vermischung der Großrussen mit den Polen entstanden, sind über den mittleren Teil von Westrußland (bis Grodno und Dünaburg) und über den östlichen Teil von Großrußland (Smolensk) verbreitet. Neben den Russen und Polen kommen die übrigen Slaven (Serben in Südrußland und Bulgaren in Bessarabien und der Krim (100,000) kaum in Betracht. 2. Den Slaven nahe verwandt sind die Letten (über 1 Million) um den rigischen Meerbusen in Livland und Kurland und die Littauer (15/e Millionen) im nördlichen Lit- tauen; die Sprachen beider Volksstämme stehen unter allen indo-europäischen Sprachen dem Sanskrit am nächsten. 3. Die Deutschen (1 Million) sind über das ganze Reich zerstreut; sie bilden den Adel und die Stadtbevölkerung in den Ostseeprovinzen und sind in großen Ackerbaukolouieen besonders in Südrußlaud am Dniepr und an der Wolga um Saratow und Sarepta ansässig. 4. Die Juden (272 Millionen) wohnen besonders zahlreich in Westrußland und in Polen, wo sie häufig in den Städten die Hälfte der Bevölkerung ausmachen. 5. Die Rumänen (V2 Million) bilden die Hauptbevölkerung von Bessarabien. 6. In geringerer Anzahl sind Schweden (V* Million) in Finnland, Griechen, Armenier und Zigeuner in den südlichen Küstengebieten vertreten. Ii. Die mongolischen Volksstämme. 1. Die Finnen (5 Millionen) nehmen unter den mongolischen Stämmen durch ihre Zahl und höhere Bildung den ersten Platz ein. Sie zerfallen in Westfinnen (Esthen, Finnen, Lappen) und Ostfinnen (Samojeden, Syrjänen an der Petschora, Permjäken, Wotjaken, Tscheremisseu, Mordwinen und Wolgafinnen an der Kama und Wolga). — Bis auf die

7. Weltkunde - S. 54

1886 - Hannover : Helwing
54 In Saratow, 110000 leben viele Deutsche. Kasan, 140000 E., ist der Stapelplatz für den sibirischen Handel. Perm und Jekaterinen- burg sind Mittelpunkte des malischen Bergbaues. 1. Durch wie viel Längen- und Breitengrade erstreckt sich Rußland? — 2. Wie groß ist der Zeitunterschied zwischen dem östlichsten und west- lichsten Punkte (für 1° klänge — 4 Minuten Zeit)? — 3. An welche Meere und Gebirge grenzt die sarmatische Tiefebene? — Wo geht sie in andere Tiefländer über und in welche? — 5. Ordne die russischen Flüsse nach den Meeren, in welche sie fließen! — Wie unterscheidet sich das Klima Rußlands von dem Englands? Wie kommt das? — 7. Vergl. die Größe des europäischen Rußlands mit der Europas! — 8. Wie viel Ein- wohner würde Rußland haben, wenn es so stark bevölkert wäre wie Deutschland?— 9. Gieb nach der Karte Eisenbahnen in Rußland an! — 10. Ordne die europäischen Staaten nach der Größe und Einwohner- zahl! — 18. Welche sind am dichtesten bevölkert? Gieb Gründe dafür an! Iv. Asien. (441/2 Mill. qkm, 830 Mill. E.) § 42. Lage, Grenzen, Übersicht der Staaten. 1. Das Festland von Asien erstreckt sich vom 44.0—208.0 östl. L. und vom 1.0—78.o nördl. Br.; es liegt mithin ganz auf der nördlichen Halbkugel (die ostindischen Inseln reichen aber bis zum 10.0 südl. Br.) und greift nur mit seiner Nordostspitze auf die westliche über. Etwa 3/4 des Erdteils entfallen auf die gemäßigte Zone. — 2. Grenzen: Im N. das Eismeer, im O. der große Ozean, im S. der indische Ozean, ün W. das rote Meer, Land- enge von Sues, Mittelmeer, schwarzes Meer, Kaukasus, kaspisches Meer, Ural-Fluß und -Gebirge. — Übersicht der Länder und Staaten: Länder und Staaten. Größe in qkm g. Q.-Ml. Bewohner auf 1 qkm m Mill. 3 4 5 6 7 8 9 10 Asiatisches Rußland........... China: a) Eigentliches Eh. .. b) Nebenländer (mit Korea)............ Japan ........................ Hinterindien.................. Vorderindien.................. Ostindische Inseln............ Iran ......................... Turkestan (West-)............. Asiatische Türkei............. Arabien (unabhängiges)........ 16 794 000 4 025 000 7 768 000 382 000 2 168 000 3 834 000 2 003 000 2 698 000 503 000 1 899 000 2 507 000 305 000 73 100 141 100 6 900 39 400 69 600 36 400 49 000 9 100 34 500 45 500 16,6 382 30 37.4 38 255,6 35,2 12.5 3,3 16,4 3,7 1 95 4 98 17 67 18 5 7 9 1.5 Asien: >44 581 000 809 600 »830,7 > 19 1. Gieb die Lage Asiens zu den übrigen Erdteilen an! — 2 Vergl. Größe und Bevölkerung Asiens mit der Europas! — 3. Gieb an, an welches Meer die einzelnen Länder grenzen! — 4. Welche Länder liegen a) in Vorderasicn, b) in Hinterasien, c) in Nordasien, ä) in Südasien?

8. Grundzüge der Geographie für Mittelschulen sowie zum Selbstunterricht - S. 57

1885 - München [u.a.] : Oldenbourg
I. Mitteleuropa. 57 2. Die geringsten Niederschläge (bis 55cm) treffen auf das mittlere Rheingebiet und das ostelbische Tiefland. 3. Im übrigen Deutschland beträgt die mittlere jährliche Regenhöhe 55—85 cm. (Fig. 18. S. 56). § 4. Die Bevölkerung des deutschen Reiches. 1. Zahl. In Deutschland leben gegenwärtig rund 45 Mill. Einwohner, d. i. fast neunmal so viel wie in Bayern. Unter den europäischen Staaten wird es bezüglich der Einwohnerzahl nur von Rußland übertroffen. 2. Dichtigkeit. Da Deutschland auf 540t. qkm 45 Mill. Einwohner hat, so würden unter der Annahme ganz gleichmäßiger Verteilung über diese Fläche auf ein Quadratkilometer etwa 84 Menschen treffen; es ist das die 76~/00 \7?crrj7j. cazf Fig. 19. sog. mittlere Volksdichtigkeit; allein die Verteilung der Bevölkeruug ist in den einzelnen Staaten sehr verschieden. Die dünnste Bevölkerung hat Mecklenburg. Ziemlich schwach bevölkert ist ein großer Teil des König- reichs Preußen und des Königreichs Bayern. Dagegen besitzt eine ziemlich dichte Bevölkerung fast ganz Mitteldeutschland. Die dichteste Bevölkerung (über 150 E. per qkm) befindet sich im Königreich Sachsen und einigen längs des Rheinflusses sich hinziehenden Staatengebieten. Der Grund der geringen Bevölkerung im norddeutschen Tieflande und in Bayern liegt besonders darin, daß beide Gebiete ziemlich viel uusrucht- bares Land enthalten, wie Moose, Sümpse, Seen; dann wird auch in beiden Gebieten vorherrschend Ackerbau getrieben, der weit weniger Menschen

9. Das Deutsche Reich - S. 383

1901 - Langensalza : Beyer
J8. Das Deutsche Reich. 383 - Zusammenfassung: Der deutsche Handel und sein Einfluß auf das wirtschaftliche Leben. 4. Das deutsche Reich ist dicht besiedelt. Nach der Volkszählung vom Jahre 1900 zählt das deutsche Reich über 56 Millionen Einwohner (56 345 914), die Bevölkerungsdichte beträgt demnach 104 Einwohner auf 1 qkm. Hinsichtlich der Volkszahl wird unser Vaterland in Europa nur noch von Rußland übertroffen; hinsichtlich der Volksdichte aber steht es an 5. Stelle; denn Belgien, Niederlande, Großbritannien und Italien haben noch eine größere Bevölkerungsdichte aufzuweisen. Die Volksdichte ist nicht überall gleich stark. Es giebt dicht bevölkerte und dünn bevölkerte Gegenden. Zu den dicht bevölkerten Gegen- den gehören die Mittelgebirgslandschaften, die oberrheinische Tiefebene, die Vorländer des Mittelgebirges, fowie die Tieflandsbuchten innerhalb der Mittelgebirge, während die oberdeutsche Hochfläche mit der Oberpfalz, die Hochflächen des Juras und das norddeutsche Tiefland zu den dünn bevöl- kerten Strichen gezählt werden müssen. Unter den deutschen Staaten weist das Königreich Sachsen die größte Bevölkerungsdichte auf (270 auf 1 qkm), während das Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz der am dünnsten bevöl- kerte deutsche Staat ist. (35 Einwohner auf 1 qkm.) Ihrer Abstammung nach ist die überwiegeude Mehrzahl der Bewohner Deutsche; nur der ge- samten Bevölkerung wird von Angehörigen anderer Völker gebildet. Ostlich der Oder wohnen Slaven, deren Gesamtzahl sich auf ca. 4y.2 Millionen beläuft. Am stärksten sind die Polen vertreten, und zwar in der Provinz Posen, wo sie über die Hälfte der Bevölkerung ausmachen. Neben den Polen gehören noch die Kaffuben. Wenden und Litauer dem slavischen Stamme an. Im Norden des Reichs, namentlich im Herzogtum Schleswig, wohnen Dänen, während im Westen, besonders in Lothringen noch 1/4s Million Franzosen wohnen. Das deutsche Volk gliedert sich in zwei große Stämme, in Nieder- und Oberdeutsche, die sich besonders durch ihre Mundart unter- scheiden. Die Grenze zwischen Nieder- und Oberdeutschen zieht sich von Krefeld über Elberfeld, Barmen, Kassel, Münden, Göttingen, Aschersleben, Wittenberg, Lübben, Fürstenberg nach Birnbaum an der Warthe. Der Stamm der Oberdeutschen gliedert sich wieder in Süddeutsche und Mittel- deutsche. Zu den Süddeutschen gehören die Bayern, Franken, Schwaben und Alemannen, während die Mitteldeutschen sich in Obersachsen, Thüringer und Hessen gliedern. Die Niederdeutschen zerfallen in Westfalen, Nieder- sachsen und Friesen. Der Religion nach sind fast 2/s der Bewohner protestan- tisch, über y3 römisch-katholisch. Die Zahl der Juden beträgt etwas über 1/2 Million. Zur sachlichen Vertiefung: Woraus erklärt sich die große Volksdichte Deutschlands? Wie kommt es, daß die Mittelgebirge mit ihrer Umgebung dichter besiedelt sind als die Tief- und Hochebenen? Worin sind die großen Unterschiede in der Volksdichte einzelner deutscher Staaten begründet? Welche Vorteile erwachsen dem Reiche aus der hohen Volkszahl? Wie kommt es. daß die Nichtdeutschen sich vorwiegend in den Grenzgebieten finden? Wie

10. Schulgeographie für sächsische Realschulen und verwandte Lehranstalten - S. 79

1904 - Leipzig : Dürr
79 fuhr von Butter). Die Industrie wird durch die starken Wasserkräfte begünstigt; über 1/3 der Bewohner ist industriell beschäftigt. Seidenindustrie in Zürich und Basel; Baumwollindustrie in den Kantonen Thurgau, St. Gallen und Appenzell; Nhrenfabrikation in Genf, Neuenbnrg (Le Locle und La Chaux de Fonds siehe S. 56) und Waadt. Starker Fremdenverkehr (Lausanne, Montreux, Jnterlaken) und lebhafter Durchfuhrhandel (Gotthardbahn; Wien-Zürich-Basel-Paris). § 45. Die Niederlande. 33000 qkm. Über 5 Mill. Einwohner. Die Niederlande sind eine konstitutionelle Monarchie. Die Bewohner gehören den niederdeutschen Stämmen der Holländer, Friesen (im N) und Vlümen (im 8) an. Am dichtesten bevölkert sind die Provinzen Süd- und Nordholland. In welcher Provinz liegt die Residenz Haag? 2/3 Protestanten, x/s Katholiken. In den fruchtbaren Marschen Getreide-, Gemüse- und Flachsbau, Blumen- zucht (Haarlem) und Viehzucht. Bedeutende Seefischerei auf Heringe. Lebhafter Handel, des. in Kolonialwaren (den Niederländern gehören die fruchtbaren Snnda- Jnseln und ein Teil von Guayana). Weil Eisen und Kohle fehlen, ist die In- dustrie unbedeutend; hervorzuheben sind die Edelsteinschleifereien in Amsterdam. Die wichtigste Handelsstadt in Nordholland ist Amsterdam (525 000 Einw.); für die Durchfuhr (nach Deutschland) hat das am Lek in Südholland gelegene Rotterdam größere Bedeutung. § 46. Wetgien. Fast 30000 qkm — 2 X Königreich Sachsen. 63/4 Mill. Einwohner, also sehr dicht bevölkert. Das Königreich Belgien ist ebenfalls eine konstitutionelle Monarchie. Die Hauptstadt Brüssel, frz. Lruxsllss (600 000 Einw.) liegt aus der Sprachgrenze. Belgien ist ein wichtiger Industriestaat. Näheres S.6o. Ausfuhr von Ant- werpen aus. Von Belgien wird der Kongostaat verwaltet. § 47. Luxemburg. Das konstitutionelle Großherzogtnm Luxemburg (so groß wie die Kreis- hanptmannschaft Bautzen) hat deutsche Bevölkerung und gehört dem deutschen Zoll- verbande an. § 48. Kurland. Das europäische Rußland umfaßt drei durch die natürliche Beschaffenheit ver- schiedene Gebiete: 1. Finnland, 2. das große russische oder osteuropäische Tiefland und 3. das Ural geb ir ge. Außerdem das kurze, zum Kaukasus ge- hörige Jailagebirge sja-ilas. 1. Finnland hat nach Bodengestaltnng und Küstenbildung mehr Ähnlichkeit mit der skandinavischen Halbinsel als mit Rußland. In dem an Seen, Sümpfen

11. Mitteleuropa - S. 34

1888 - München : Oldenbourg
34 Das deutsche Reich. 2. Die höchste mittlere Jahrestemperatur (9—11° C.) herrscht im Rheingebiete. 3. Das ganze übrige Deutschland besitzt eine mittlere Jahrestemperatur von 7—9° C. (Fig. 2 S. 34.) Mit den Niederschlägen verhält es sich also: 1. Die meisten Niederschläge (mittlere jährliche Regen- höhe über 85 em) fallen in den Alpen, auf der schwäbisch- bayerischen Hochebene und auf einzelnen Mittelgebirgen. 2. Die geringsten Niederschläge (bis 55 em) treffen anf das mittlere Rheingebiet und das ostelbische Tiefland. 3. Im übrigen Deutschland beträgt die mittlere jährliche Regenhöhe 55—85 cm. (Fig. 3 S. 35.) ..§ 4. Die Bevölkerung des deutschen Reiches. 1. Zahl. In Deutschland leben gegenwärtig rund 47 Mill. Einwohner, d. i. gut neunmal so viel wie in Bayern. Unter den europäischen Staaten wird es bezüglich der Einwohnerzahl nur von Rußland übertrosfen. 2. Dichtigkeit. Da Deutschland auf 540 T. qkm 47 Mill Einwohner hat, so würden unter der Annahme ganz gleich- mäßiger Vertheiluug über diese Fläche auf ein Quadratkilometer etwa 87 Menschen treffen; es ist das die sog. mittlere Volks- dichtigkeit; allein die Verteilung der Bevölkerung ist in den einzelnen Staaten sehr verschieden. Ziemlich schwach (bis 75 E. per qkm) bevölkert ist ein großer Theil des Königreichs Preußen und des Königreichs Bayern. Dagegen besitzen eine ziemlich dichte (75—150 E. per ql<m) Bevölkerung fast ganz Mitteldeutschland und ''beträchtliche Strecken des Rheingebietes. Die dichteste Bevölkerung (über 150 E. per qkm) befindet sich im Königreich Sachsen und einigen längs des Rheinflusses sich hinziehenden Staatengebieten. Der Grund der geringen Bevölkerung im norddeutschen Tieflande und in Bayern liegt besonders darin, daß beide Ge- biete ziemlich viel unfruchtbares Land enthalten, wie Moose, Sümpfe, Seen; dann wird auch in beiden Gebieten vorherrschend Ackerbau getrieben, der weit weniger Menschen erfordert, aber auch weniger Menschen ernährt als die Industrie. Diese hat ihren Sitz besonders in Mitteldeutschland, das deshalb auch stärker bevölkert ist. In sehr hohem Grade ist die Industrie im Königreich Sachsen entwickelt. Auch das Rheingebiet dankt seine dichte Bevölkerung dem reich ausgebildeten Industriellen, freilich auch, besonders im S., den günstigen klimatischen Verhältnissen und der dadurch bedingten großen Ergiebigkeit des Bodens. (Fig. 4.)

12. Geographie des Deutschen Reiches - S. 36

1898 - Wittenberg : Herrosé
— 36 — bevölkert sind das Königreich Sachsen (245 auf 1 qkm), Thüringen, die Rhein- provinz (175 auf 1 qkm), Rheinhessen und der Kreis Beuthen in Schlesien. Schwach bevölkert sind das nördliche Deutschland und ein großer Teil Bayerns. „Der Grund der geringen Bevölkerung im Deutschen Tieflande und in Bayern liegt besonders darin, daß beide Gebiete ziemlich viel nn- fruchtbares Land enthalten (Moose, Sümpfe, Seen); dann wird auch in bei- den Gebieten vorherrschend Ackerbau getrieben, der weit weniger Menschen erfordert, aber auch weniger Menschen ernährt als die Industrie. Diese hat ihren Sitz besonders in Mittel-Deutschlaud, das deshalb stärker bevölkert ist." „Die Volksdichtigkeit zu kennen ist darum wichtig, weil man daraus meist auf den Grad der Bildung im Lande schließen kann. Denn wo die Menschen dichter nebeneinander wohnen, beginnt die Arbeitsteilung, wonach nicht jeder mehr genötigt ist, alle Handwerke zu können und alle Geräte, selbst Wohnung und Kleidung, sich herstellen und schaffen zu müssen, wie das bei den sogenannten wilden Völkern der Fall ist, bei denen die Volksdichtigkeit immer eine sehr geringe ist. Je näher die Menschen bei einander wohnen, desto schneller können sie sich ihre Gedanken und Erfindungen mitteilen und be- fördern gegenseitig ihre Bildung." — 20 deutsche Städte haben mehr als 100 T. Einwohner. 2. Abstammung und Sprache. Die Einwohner des Deutschen Reiches gehören ausschließlich dem Indogermanischen Volks stamme an, und zwar sind sie zum größten Teile Germanen oder Deutsche, nämlich etwa 49 Millionen. Nichtdeutsche sind entweder Slaven (2^ Mill., nämlich Polen in den östlichen Provinzen Preußens und Wenden in Sachsen) oder Litauer (150 T.) oder Romanen (10 T. an Preußens Westgrenze). Außerdem giebt es etwa 3/4 Mill. Juden. Die herrschende Spracht ist die deutsche. Sie zeichnet sich unter den neueren Sprachen durch Reichtum, Kraft und Biegsamkeit aus und ist nach der englischen die am weitesten verbreitete von den Kultursprachen Europas. Sie zerfällt in die beiden großen Abteilungen des Niederdeutschen und des Oberdeutschen. Das Niederdeutsche wird in dem nördlichen Flachlande gesprochen, das Oberdeutsche in dem gebirgigen Süden des Reiches. Aus beiden Mundarten hat sich seit der Reformation das Hochdeutsche als Schrift- und Umgangssprache der Gebildeten herausgebildet. 3. Religion. Im Deutschen Reiche sind 2 Religionen vertreten, die christliche und die jüdische. Erstere ist die herrschende; zu letzterer be- kennen sich etwa 8/4 Mill. Einwohner. Zur katholischen Kirche gehören über 1is, zur protestantischen nahezu a/g sämtlicher Bewohner. Beide Konfessionen haben seit dem Westfälischen Frieden (1648) gleiche Rechte. Vorherrschend ist der Protestantismus im Norden, der Katholizismus im Süden des Reiches. In Bayern, Baden und Elsaß-Lothriugeu giebt es mehr Katholiken als Protestanten. Die Juden sind am stärksten vertreten in Preußen (West- preußen, Posen und Schlesien) und Elsaß-Lothringen. Nur Österreich-Ungarn und Rußland beherbergen in Europa uoch eine größere Zahl Juden als Deutschland. 4. Beschäftigung, a) 3n Lezng auf Mineralien. Der Bergbau ist in Deutschland uralt und reich gesegnet. Er beschäftigt etwa 400 000 Menschen. Von Metallen wird gewonnen etwas Gold im Harz und Waschgold im Rhein, Silber und Kupfer im Harz und Erzgebirge, Eisen in Westfalen, in der

13. Erdkunde - S. 147

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 147 — V. a) Großbritannien ist unter den europäischen Großmächten am dichtesten bevölkert. Mehr als 40 Millionen Menschen leben auf dem Gebiet von 314 000 qkm. Demnach treffen auf 1 qkm durch- schnittlich 128 Bewohner. Nnr drei kleine europäische Staaten — Sachsen, Belgien und Holland —- haben noch dichtere Bevölkerung. 36 Städte zählen mehr als 100 000 Einwohner. b) Der größte Teil der Bevölkerung, etwa 38 Millionen, ist germanischen Stammes. Den Rest bilden die Nachkommen der Ur- einwohner (Kelten) in Wales, Schottland und besonders in Irland. c) In England bekennt sich die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung zur anglikanischen oder Episkopalkirche, in Schottland zur presbyterianischen Kirche. Die Bevölkerung Irlands ist zum größten Teile katholisch geblieben. Außerdem giebt es noch eine Menge protestantischer Sekten. 6) In Bezug auf geistige Bildung herrscht im britischen Reiche ein beklagenswerter Unterschied zwischen der wohlhabenden und der armen Bevölkerung. Tauseude von Kindern müssen schon von früher Jugend an ihr Brot in Fabriken oder Bergwerken ver- dienen, werden also des Segens einer ständigen Schulbildung nicht teilhaftig. Ein großer Teil der Arbeiterbevölkernng ist deshalb des Lesens und Schreibens unkundig. — Für höhere Bilduug bestehen zwölf Universitäten. e) Das vereinigte Königreich Großbritannien und Irland ist schon seit Jahrhunderten ein konstitutionelles Reich, in männlicher und weiblicher Linie erblich. Als Herrscher von Indien führt der König den Kaisertitel. — Das Parlament besteht aus dem Ober- haus, dem der hohe Adel und die hohe Geistlichkeit angehören, und dem Unterhause, den Abgeordneten des Volkes. A. Kngl'and. London, oberhalb der Themsemünduug, mit 4^2 Mill., mit Vororten über 6 Mill. E., die Hauptstadt der Monarchie, ist die volkreichste Stadt und der erste Handelsplatz der Erde. (S. Aufsatz über London S. 285.) — Green tu ich (gnnitsch), berühmt durch

14. Realienbuch für Berlin und Vororte - S. 235

1911 - Berlin [u.a.] : Velhagen & Klasing
235 9. Deutschlands Bewohner. 1. Abstammung und Religion. Deutschland ist hinsichtlich seiner Be- wohner ein germanisches Land. Nichtdeutsche sind die Polen (Schlesien, Posen, Ost- und Westprenßen), die Wenden (Lausitz), die Litauer (Ostpreußen) und die Franzosen (Elsaß-Lothringen). Die Dänen (Schleswig) sind Ger- manen. Die Deutschen zerfallen nach ihrer Mundart in Niederdeutsche und Oberdeut- sche; die Grenze zwi- schen beiden verläuft un- gefähr an der •eixetc.17 Land-ilforsrtwirtschatt 35.8 Bergbau, Hütteravr s cxl, Iridils trie 39a Arerlcelir 11,5 ¿rg sli- Die Berufstätigkeiten im Deutschen Reiche (in Prozenten). Nordabdachung der mitteldeutschen Gebirgsschwelle. Beide Gruppen zerfallen in ver- schiedene Stämme (Bayern, Schwaben, Franken, Hessen, Thüringer, Schlesier, Ober- sachsen, Niedersachsen, Friesen u. a.). 2/3 der Bevölkerung gehören der evangeli- schen, J/s der katholischen Kirche an; jene herrscht im N., diese im S. vor. 2. Zahl und Dichtigkeit. Das Deutsche Reich hat ungefähr 60 Mill. Einwohner, so daß etwa 111 Einwohner auf 1 qkm kommen. Die Volksdichtigkeit ist aber in den einzelnen Landschaften verschieden. In denjenigen, die vorwiegend Landwirtschaft treiben, besonders in den Gebieten an der Ostseeküste, ist die Be- völkerung dünn, ebenso in den Moorgegenden Nordwestdeutschlands. Dagegen sind die Jndustriebezirke dicht bevölkert. Die dünnste Bevölkerung hat Mecklen- burg-Strelitz (35 auf 1 qkm), die dichteste das Königreich Sachsen (307 auf 1 qkm) und die Rheinprovinz (240 ans 1 qkm). 3. Auswanderung. Die starke Zunahme der Bevölkerung hat eine starke Auswanderung veranlaßt, die erst in den letzten Jahren abgenommen hat. Etwa 6 Mill. sind seit 1821 ausgewandert. Die deutschen Auswanderer wenden sich hauptsächlich nach Amerika, besonders nach den Vereinigten Staaten (90°¡o). Die deutsche Sprache sprechen auf der Erde etwa 95 Mill. Menschen. Davon leben in Deutschland 60 Mill., in Österreich-Ungarn 11,5 Mill., in der Schweiz, Belgien, den Niederlanden, Luxemburg 10 Mill., in Rußland 2 Mill., in den Vereinigten Staaten 10 Mill., im übrigen Amerika 1 Mill., in den anderen Erdteilen 0,7 Mill. 4. In der geistigen Bildung steht Deutschland unter den europäischen Staaten obenan. Die Zahl der Analphabeten (d. h. der Menschen, die nicht lesen und schreiben können) ist außerordentlich gering. Während auf 1000 Re- kruten in Frankreich 47, in Belgien 101, in Österreich 238, in Italien 329, in Rußland 617 Analphabeten kommen, findet sich in Deutschland unter 2000 Re- kruten nur 1 Analphabet. Deutschland hat 60000 Volksschulen mit 9 Millionen Schülern, 1100 höhere Schulen, 22 Universitäten, 10 technische Hochschulen, 14 Kunstschulen und zahlreiche Fach- und Fortbildungsschulen. Im Dienste der Bildung stehen ferner zahlreiche öffentliche Büchereien, Kunst- und wissenschaftliche Sammlungen, Theater und dergl. Da sich das deutsche Volk auch durch körperliche Kraft, durch Besonnenheit und Fleiß, durch Wahrheits- und Rechtssinn und durch ein tiefes Gemütsleben auszeichnet, so zählt es in Kunst und Wissenschaft, in Handel und Gewerbe zu den leistungsfähigsten Völkern der Erde.

15. Europa - S. 65

1905 - Leipzig [u.a.] : Müller-Fröbelhaus
65 — sogar an 1. Stelle. Gegen 130 000 Personen liegen dem Fischfang ob. Die ausgeführten Heringe, Kabeljaue und Dorsche ergaben bereits jährlich eine Einnahme von 28 Millionen Mark. Bergen ist der Hauptfischmarkt Europas. Eine weitere Handelsstadt ist die Haupt- stadt Kristiania. Der Binnenverkehr ist der geringste des Erdteils. Norwegen und Schweden haben einen gemeinsamen König und bilden eine sogenannte Personalunion. Viii. Die wirtschaftlichen Sorgen und Erfolge Qesamteuropas. 27. Übervölkerung und Nahrungssorgen Europas. a) Es ist ausserordentlich notwendig, dass jedes Land wenigstens auf einem Gebiete einen Überschuss zu erzeugen vermag. In dem Zeitraum von 1800 bis 1900 verdoppelte sich die Bevölkerung des Erdteils.*) Ganz besonders wuchs sie in Russland, Deutsch- land, England, Österreich und Italien. Die russische verdreifachte sich z. B. in den genannten 100 Jahren, die deutsche stieg auf das 2 V3fache. Welche Dichte die Bevölkerung stellenweise erlangt hat, zeigen folgende Durchschnittszahlen für das qkm: Frank- reich 72, Schweiz 80, Deutschland 109, Italien 115, Grossbritannien 135, Niederlande 161, Belgien 234. b) Aus solchem Wachstum erklärt sich, dass das in Europa erzeugte Brotgut immer knapper wird. Ganz besonders gilt das von den soeben genannten 7 Staaten Mitteleuropas. Sie umfassen von Europas Bodenfläche nur 1/6, von dessen Bevölkerung aber mehr als die Hälfte. 127 Köpfe entfallen in Mitteleuropa auf das qkm, gegenüber 40 Köpfen, wenn man die Bevölkerung auf den ganzen Erdteil berechnet. Um den Geburtenüberschuss Mittel- europas, also dieser 7 Staaten, zu ernähren, muss die Nahrungs- zufuhr dahin von Tag zu Tag vermehrt werden. Er beträgt in dem betreffenden Gebiet jährlich weit über 1 Million Seelen und bedarf zu seiner Ernährung etwa so viel Brotgut, als ein Land wie das Königreich Sachsen (15 000 qkm) zu erzeugen vermag. Wollte sich dieser Geburtenüberschuss vom eigenen Lande ernähren, so müssten daselbst jedes Jahr über 15 000 qkm mehr urbar gemacht werden. 28. Die europäische Industrie und der Kampf um den Absatz ihrer Erzeugnisse.. Im vorigen Abschnitte wurden 7 besonders volkreiche Staaten erwähnt. Jeder derselben hat einige industriereiche Bezirke aufzuweisen. Reich an Kohle, Eisen, Metallindustrie, Flachs-, Woll- und Baumwollindustrie ist das Dreieck Birmingham (börminghöm 2 w 52), Hull (höll 0 w 54), Preston (3 w 54), ferner die Linie Glasgow (4 w 56)—Dundee (3 w 56), das rheinisch - westfälische Industriegebiet **) (6,7 ö 51) und die *) 1800: 185 Mill., 1900: 391 Mill. **) Essen gilt als bedeutendste Fabriksta<it der Welt. 5

16. Deutschland - S. 50

1890 - München : Oldenbourg
50 § 6. Die Bevölkerung des deutschen Reiches, den höheren Mittelgebirgen und dem nordöstlichen Teil des nord- deutschen Tieflandes eigen. Die mildeste Witterung herrscht im Rheingebiete. Mit den Niederschlägen verhält es sich also: 1. Die meisten Niederschläge fallen in den Alpen, ans der schwäbisch-bayerischen Hochebene und auf einzelnen Mittelgebirgen. 2. Die geringsten Niederschläge treffen auf das mittlere Rheingebiet und das ostelbische Tiefland. § 6. Die Bevölkerung des deutschen Reiches. 1. Zahl. In Deutschland leben gegenwärtig rund 47 Mill. Einwohner, d. i. gut neunmal so viel lvie in Bayern. 2. Dichtigkeit. Auf 1 qkm treffen im Durchschnitte 87 Menschen; die Verteilung der Bevölkerung in den einzelnen Staaten ist indes sehr verschieden. Ziemlich schwach (bis 75 E. per qkm) bevölkert ist ein großer Teil des Königreichs Preußen und des Königreichs Bayern. Dagegen besitzen eine ziemlich dichte (75—150 E. per qkm) Bevölkerung fast ganz Mittel- deutschland und beträchtliche Strecken des Rheingebietes. Die dichteste Bevölkerung (über 150 E. per qkm) befindet sich im Königreich Sachsen und einigen längs des Rheinslusses sich hinziehenden Staatengebieten. (Warum?) Sehr kräftig ist Deutschland an der überseeischen Aus- wanderung beteiligt.') 3. Abstammung. Nicht alle Einwohner sind Deutsche; solche gibt es über 43 Mill.; gegen 3 Mill. sind Nichtdeutsche. Von diesen sind 2'/, Mill. Slaven; sie wohnen im östlichen Preußen (Polen) und im Königreich Sachsen (Wenden 140 T.). Der Rest verteilt sich auf die Franz osen (220 T.) in Lothringen, die Litauer in Ostpreußen und die Dänen (150 T.) in Schleswig. 4. Religion. Der Protestantismus umfaßt nicht ganz Vs (gegen 29 Mill.), der Katholizismus mehr als '/3 (gegen 17 Mill. der Bevölkerung. Ersterer herrscht mehr im N., der Katholizismus mehr im S. Außerdem leben noch über '/* Mill. Juden in Deutschland. Die Juden sind am stärksten vertreten im O. der preußischen Monarchie (Westpreußen, Posen, Oberschlesien); außerdem ist Elsaß-Lothringen eines der bedeu- tendsten Judenländer des Reiches. 5. Nahrungs zweige, a) Unter den Nahrungszweigen ist der nüchtigste und allgemein verbreitetste die Landwirt- schaft. ') Die Auswanderung aus dem deutschen Reich. 1888: 98515 Auswanderer. 1889: 90259

17. Geographische Repetitionen - S. 156

1903 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
156 Ii. Länderkunde. Deutschland oder das Deutsche Reich. § 52. Grenzen. Grösze. Bewohner. 1. Gib die Grenzen des Deutschen Reiches an! Im Norden: die Nordsee, Dänemark und die Ostsee; im Osten: Rußland und Osterreich; im Süden: Osterreich und die Schweiz; im Westen: Frankreich, Luxemburg, Belgien und die Niederlande. 2. Gegen welche beiden Länder hat Deutschland die längste Grenzlinie? Gegen Rußland und Osterreich. 3. Wieviel lim betragen Deutschlands a) Land-, b) Wasser- grenzon? a) 5200 km, b) 2900 km. 4. Zwischen welchen Punkten hat Deutschland seine größte Aus- dehnung? Zwischen dem südwestlichsten Punkte bei Mülhausen im Elsaß und dem nordöstlichsten Punkte bei Memel in Ostpreußen = 1350 km. 5. Miß die direkte Entfernung von der Königsau in Schleswig bis Lindau im Bodensee! 875 km. 6. Welchen Rang nimmt das Deutsche Reich unter den europäischen Staaten in Bezug auf Bewohnerzahl und Flächen- g r ö ß e ein? Der Flächenraum des Deutschen Reiches beträgt 545 000 qkm, die Einwohnerzahl 56 V3 Millionen. An Bewohnerzahl wird es nur von Rußland (106 Millionen), an Gebietsausdehnung von Rußland (5 390 000 qkm) und Osterreich - Ungarn (626 000 qkm) über- troffen. 7. Zu welchen Volks st ämmen gehören die Bewohner des Deutschen Reiches? Die Bevölkerung Deutschlands besteht zum weitaus größten Teile aus Deutschen und nur ein kleiner Teil (3v-Mill.) aus Slawen. 8. Welches sind die Hauptstämme der deutschen Bevölkerung? 1. Die Bayern in Ober - und Niederbayern und der Oberpfalz; 2. die Alemannen und Schwaben am Oberrhein und östlich bis zum Lech; 3. die Franken im Maingebiet und am Rhein bis hinab nach Köln; 4. die Thüringer zwischen Thüringer Wald und Harz; 5. die H e s s e n im hessischen Bergland; 6. die S a ch s e n zwischen Niederrhein und Elbe; 7. die Friesen an der Nord- seeküste. 9. Wie hoch beläuft sich die Zahl der Deutschen auf der ganzen Erde? Auf der ganzen Erde leben etwa 83 Mill. Deutsche; davon in Europa 76 V-Mill., in Amerika 11 Mill., in Afrika 600 000, in Australien 110 000, in Asien 88 000. 10. Wo wohnen innerhalb Deutschlands die meisten a) Polen, b) Wenden? a) Die meisten Polen wohnen in Posen, Ostschlesien und im südlichen

18. Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 108

1907 - Leipzig : Hirt
108 Das Deutsche Reich. Das Klima. Entsprechend der geographischen Breitenlage ist das Klima Deutschlands ein gemäßigtes. Infolge der Bodengestalt, die im Süden Hochland, im Norden dagegen Tiefland aufweist, sind die Temperatnrnnter- schiede zwischen den nördlichen und südlichen Gebieten bedeutend abgeschwächt; z. B. haben München und Swinemünde, Hamburg und Regensburg gleiche Mitteltemperatur. Eiu fast größerer Unterschied ist zwischen den westlichen und östlichen Gebieten. Während der Westen, besonders der Nordwesten, mehr ozeanisch ist, prägt sich im Osten mehr der Charakter des Landklimas aus. Die wärmsten Gebiete finden sich in den südlichen Flußniederungen, namentlich am Rhein und Neckar. Die Bevölkerung. Bon den 60y2 Mill. Einwohnern sind über 56 Mill. deutscher Nationalität. Den größten Bruchteil der uichtdeutscheu Be- völkerung bilden zunächst die im Osten wohnenden 3y2 Mill. Slawen (Polen, Mafuren, Kassnben, Wenden) und 106 000 Litauer (Ostpreußen); im Westen wohnen 212 000 Franzosen und Wallonen und'im Norden 140 000 Dänen. Hinsichtlich der Konfession gehört Deutschland zu deu gemischten Staaten. Nach Abrechnung vou 580 000 Juden gehören beinahe zwei Drittel der protestantischen und reichlich ein Drittel der katholischen Kirche an. Bezüglich der Volksdichtigkeit steht Deutschland unter den europäischen Staaten au fünfter Stelle x). Deutschland zeigt aber eine rasche Bevölkeruugs- zunähme, die iu den: bedeutenden Überschuß de-r Geburten über die Todes- fälle begründet liegt. In den Jahren von 1875—80 betrug die jährliche Be- völkeruugszunahme etwa 500 000, iu deu Jahren 1880—85 etwa 325 000, von 1885—90 über 530 000, von 1890—95 über 540 000 und von 1895—1905 ziemlich 800 000 Seelen. (In Frankreich -betrug der Bevölkerungszuwachs iu den letzten Jahren von 1896—1901 pro Jahr nur etwa 60 000.) Dabei sind seit 1820 über 5 Mill. Deutsche ausgewandert. Seit dem Jahre 1825 hat sich die Bevölkerung Deutschlands verdoppelt. 31/2 Mill. Deutsche wohnen in fremden Staaten, hiervon die allergrößte Zahl in der Nordamerikanischen Union. Die Bevölkerungsdichtigkeit innerhalb Deutschlands ist sehr verschieden. An: dichtesten bevölkert siud die Industriegebiete, besonders das Königreich Sachsen, das Rheinland, Westfalen und Elsaß-Lothringen; die Ackerbaugebiete zeigen dünne Bevölkerung; am schwächsten sind Pommern, Posen, Ostpreußen und Mecklenburg bevölkert. Der bei weitem größte Teil sind Stadtbewohner (30,6 Mill.), 25,7 Mill. sind Landbewohner. Deutschland bildet seiner Verfassung nach einen konstitntionell-monarchischen Bundesstaat, der aus 26 Einzelstaaten besteht. Die Reichsregiernng setzt sich zusammen aus dem Kaiser (den: Oberbefehlshaber über Reichsheer und Flotte), den: Reichskanzler, den: Bundesrat (den Bevollmächtigten der einzelnen Bundes- staaten) und dem Reichstag (den 397 Abgeordneten des Volkes). Die Reichsgewalt erstreckt sich auf das Militärwesen und die Marine, auf auswärtige Vertretung, Schutz des deutscheu Handels, Zoll- und Handelsgesetzgebung, Pvst- und Tele- graphenwesen, Münz-, Maß- und Gewichtssystem, Ordnung des Eisenbahn- Wesens, Gewerbegesetzgebung und Ordnung der Rechtspflege. i) Es kommen auf 1 qkm: in Belgien 240, in Holland 167, iu Großbritannien mit Irland 139, iu Italien 117 und iu Deutschland 112 Einwohner.

19. Die europäisch-germanischen Staaten - S. 646

1857 - Glogau [u.a.] : Flemming
646 Europa. Deutschland und die deutschen Staaten. zeichnet in Wissenschaft, thätig in Gewerben, reich an Erfindungen, die großartigsten weltbestimmenden Erfindungen sind ihr Eigenthum; sie hat frühzeitig die Weltmeere be- fahren — gedenke der Normanen, — den Welthandel an sich gezogen, die Erdtheile mit ihrem Volksüberfluß bevölkert, ist dadurch bildendes Element der ganzen Erde geworden. Gegen 45,000 Q. M. groß, mit 112 Millionen Einwohnern enthält das Gebiet der germanischen Staaten über >/* der ganzen Oberfläche von Europa, % der ganzen europäischen Bevölkerung, gegen 2500 Einwohner auf der Q. M., während die ro- m a nischen Staaten sich über 40,000 Q.m. erstrecken, eine Bevölkerung von 71 Mill., eine Volksdichtigkeit von gegen 1800 Einwohner auf Q. M. haben, der slavische Staat, das europ.rußland, ein Gebiet von fast 100,000 Q.m., einevolkszahl von fast 63 Mill., eine Volksdichtigkeit von c. 630 Einwohner auf Q. M. hat, der muhame- da n isch e Staat der europäischen Türkei auf c. 10,000q.m. Gebiet nur 12mill. Ein- wohner, also c. 1200 auf Q.m. zählt. Doch gehört die Bevölkerung der germanischen Staaten nicht blos der germanischen Völkerfamilie an, sondern sie hat ^ ihrer Gesammt- bevölkerung andern Völkerstämmen entnommen, besonders celtischen Völkern c. 10 Mill. in Britannien, slavischen, romanischen, magyarischen zusammen c. 34 — 35 Mill. in Deutschland, diese dadurch in ihren Einfluß hineingezogen; unter allen germanischen Staaten hatoesterreich die bunteste Völkermengung aufzuweisen. Verhältnißmäßig gering sind die fremdartigen Völkerelemente in den romanischen und slavischen Staatensystemen. Wir beginnen mit der genauern Einzelbetrachtung der deutschen Staaten, mit der Betrachtung von Deutschland im weitern Sinne des Wortes. Erster Abschnitt. Pas germanische Ktaatensystem. 1 Deutschland und die deutschen Staaten. ß. 4. Deutschland ist Deutschland im engern, ist Deutschland im weitern Sinne des Wortes; dieses umfaßt alle Staaten und Länder, so weit die deutsche Zunge klingt, das Land der Deutschen, jenes umfaßt die Länder und Staaten des deutschen Staatenbundes, welche der Kern und das Ausgangsland der deutschen Staaten sind; die östlichen deutschen Ostseeländer, Liefland, Esthland, Kurland sind Theile von Rußland geworden, die deutschen Ostseeländer zwischen Weichsel und Memel sind als Theile des Königreichs Preußen den übrigen deutschen Ländern näher gerückt; die Niederlande und Belgien, der ebene Nw, bilden 2 selbstständige Königreiche, die Schweiz, das Alpenland, im Sw den europäischen Freistaatenbund. ß. 5, Deutschland ist die rechte Mitte, ist die Brust, das Herz von ganz Europa, zwischen dem mediterranen Sw und dem ozeanischen Nw gelegen, fast ganz dem letztem durch seinen Flußreichthum zugewendet, zwischen dem europäischen halb- insularen W und dem kontinentalen 0 von Europa gelegen, dem Orient durch die Donau mit seinem Süden zugewendet, vereinigt sich auf seinem Gebiete Ebene und Hochland, Gebirgs-, Berg- und Hügelland im mannigfaltigsten Wechsel, der konti- nentale mit dem ozeanischen Charakter; auf seinem mannigfaltig gestalteten Gebiet

20. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 77

1912 - München : Oldenbourg
Allgemeine Übersicht. 77 noch Erwähnung die gediegene Bildung des deutschen Kaufmanns und nament- lich auch der deutsche Zollverein, der jetzt ganz Deutschland und Luxemburg umfaßt. Das Deutsche Reich besitzt unter allen Staaten Europas das längste Bahn- netz (60 000 km) und, abgesehen von England, auch die größte Handelsflotte. Die zwei bedeutendsten Dampfschlsfahrtsgesellschaften Deutschlands sind d i e H a m b u r g - A m e r i k a - L i n i e in Hamburg und der N o r d d e u t s ch e Lloyd in Bremen. Bevölkerung, a) 2) t ch t e. Da Deutschland auf 540 000 qkm 65 Mill. Einwohner hat, so würden unter der Annahme ganz gleichmäßiger Verteilung auf Nationalitätenkarte des Deutschen Reiches. diese Fläche aus 1 qkm 120 Menschen treffen; es ist das die sogenannte mittlere Volksdichte; allein die Verteilung der Bevölkerung zeigt in den einzelnen Staaten große^ Verschiedenheit. Ziemlich schwach bevölkert ist, wie das Kärtchen zeigt, ein großer Teil^ des Königreichs Preußen und des König- r e i ch s Bayern. Dagegen besitzen eine ziemlich dichte Bevölkerung Einw. auf 1 qkm) fast ganz M i t t'e l d e u t f ch l a n d und be- trächtliche Strecken des Rheingebietes. Die dichteste Bevölkerung 6*