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1. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

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1. Deutschland (Oberstufe), Mathematische und Astronomische Erdkunde, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Handels- und Verkehrsgeographie - S. 110

1909 - Breslau : Hirt
110 Iv. Wiederholung der außereuropäischen Erdteile. Ägypten ist ein türkischer Vasallenstaat mit tatsächlich britischer Oberleitung. Es umsaßt mit dem Sudan 3mill. qkm und 15 Ssm. E., ohne den Sudan 1 Mill. qkm und 11 Mill. E. Von großer wirtschaftlicher Bedeutung sind der Baumwollbau und die Weizenernten. Die beiden Hauptorte sind Kairo (700 000 E.), die Residenz des Khedis, der Mittelpunkt des Karawanenhandels, die größte Stadt Afrikas, nud Alexandrien, der bedeutendste Seehafen des Landes, mit dessen Hebung die Stadt wieder aufblüht. An der Austeilung Afrikas sind acht europäische Staaten beteiligt. 1. Der größte Anteil am europäischen Besitz entsällt auf Frankreich, dem mit dem Einflußgebiet in der westlichen und der mittlem Sahara 9,6 Mill. qkm mit nahezu 30 Nm. Bewohnern gehören. Seinen wirtschaftlich wertvollsten Besitz bilden das auch für europäische Ansiedlnngen geeignete Algerien und der Schutzstaat Tunis. Die Hauptplätze sind Algier, dessen regelmäßige Dampferverbinduugeu mit Marseille die Ausfuhr von Wein, Nutztiereu, Ol, Tabak, Halfagras und Frühgemüse besorgen, und Tunis, der Herstellungsort für orientalische Wareu aller Art. Gegeuwärtig noch wenig einträgliche Gebiete bilden Westsud an, Senegämbien und Französisch- Kongo, wertvoller sind die vornehmlich im 0 zukunftsreiche Insel Madagaskar und die ihr benachbarte Zuckerrohrinsel Reunion. 2. Der zweitgrößte europäische Besitz ist der britische (5,3 Milt. qkm mit 31 Mill. Einwohnern). Sein wichtigster Teil ist die Südafrikanische Union. (Im Kap- lande bildet Kapstadt eine wichtige Station für Indien- und Australienfahrer und Port Elisabeth einen aufblühenden Handelshafen, Kimberley den Mittelpunkt der Diamantengewinnnng; in Transvaal ist Johannisburg der Hauptort des Goldbergbaues und Natal ein Land der Kohlenförderung.) Vou britischem Gebiet ist noch wertvoll Britisch-Ostafrika, Nigeria, die Goldküste, die Zuckerinsel Mauritius und die Schutzherrschaft Säusibar. 3. Das deutsche Reich hat in Afrika einen Besitz von mehr als der vierfachen Größe des Mutterlandes (2,4 Mill. qkm, etwa 12 Mill. E.). Ihm gehören: a) Deutsch - Ostafrika ( = 2 mal Deutsches Reich, 7 Mill. E.). Usambära und die Südabhänge des Kilimandscharo zeichnen sich durch große Fruchtbarkeit aus. Schon jetzt hat sich die Kolonie als ein gutes Absatzgebiet für deutsche Waren (Eisen, Bier, Wein, Maschinen, Bekleidungsgegenstände, Wassen) erwiesen. Die Einfuhr von dort besteht besonders in Kautschuk, Kopra, Baumwolle, Nutzhölzern, Elfenbein, Häuten. Verwaltungssitz ist der Hafen Daressalam. d) Deutsch-Südwestafrika (=l-|md Deutsches Reich, 200000 E.). Das Land ist auf weiten Strecken zur Großviehzucht geeignet. Der Hafen Swakop- mund bringt Wolle, Vieh, Häute, Straußenfedern, Knpfer und Diamanten zur Ausfuhr. Windhuk ist Regierungssitz. c) Kamerun (500 000 qkm, 3,5 Mill. E.). Die Zahl der deutschen Handels- Häuser vermehrt sich von Jahr zu Jahr. Sie führen besonders Palmöl, Palmkerne, Elfenbein, Kakao und Kautschuk aus und bauen neuerdings im Innern Baum- wolle an. Die wichtigsten Hafenplätze sind Viktoria am Fuße des Kamerun- berges und Tnäla an der Kamerünbncht. d) Togo (87 000 qkm, 1 Mill. E.). Die Einengung zwischen zwei fremden Kolonialgebieten, die hafenlose Küste, die starke Brandung und der Umstand, daß sein Hauptfluß. der Wolta, auf englischem Gebiete mündet, sind der Entwicklung der Kolonie hinderlich. Dennoch wurde Togo eine aufblühende Pflanznngs- und Handels- kolonie, die Baumwolle, Palmöl, Palmkerne, Erdnüsse, Kautschuk und Mais aus- führt. Der Regierungssitz ist Lome.

2. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 156

1906 - Berlin : Mittler
156 außerordentlich fruchtbare Küstenland ist für Plantagenbau vortrefflich geeignet, und die angelegten Pflanzungen fangen an, reiche Erträge zu liefern. Unter den angebauten Nutzpflanzen steht Kakao an erster Stelle; Kaffee- und Tabakbau versprechen weniger Erfolg. Von einer einzigen Pflanzungsgesellschaft wurden in 2 Jahren 275 000 Kakaobäumchen ge- pflanzt. Es sind auch Erfolg versprechende Versuche mit dem Anbau von Tee und einer Kautschukpflanze gemacht worden. Im übrigen baut man Kartoffeln, Mais und Vanille an. Der Handel Kameruns wird von deutschen und englischen Handelsfirmen beherrscht, die im Hinterlande Zweigfaktoreien einrichten. Die wichtigsten Ausfuhrgegenstände sind Palmkerne, Kautschuk, Palmöl, Elfenbein, Kakao und Nutzhölzer. Die Gesamtausfuhr des Jahres 1902 belief sich auf 6,7 Mill., die Gesamt- einfuhr auf 13,4 Mill. Mark. Die wirtschaftliche Bedeutung Togos liegt in erster Linie in dem Anbau tropischer Gewächse und außerdem im Handel mit dem gut- bevölkerten Hinterlande, das Palmkerne, Palmöl und Kautschuk für die Ausfuhr liefert. Der Plantagenbetrieb richtet sich auf die Gewinnung von Kokospalmen, Kaffee, Baumwolle, Sesam und Kolanüssen. Handel des deutschen Zollgebietes mit Deutsch-West- afrika. Deutschland führt aus Kamerun und Togo haupt- sächlich Erzeugnisse des Landbaues, wie Palmkerne, Palmöl und Kakaobohnen, ferner Rohstoffe, Kautschuk und Elfenbein ein. Die Ausfuhr dahin umfaßt hauptsächlich baumwollene Gewebe, Eisenwaren verschiedener Art, Silber und Gold gemünzt, sowie Flaschenbier. Den Schiffsverkehr mit Kamerun und Togo bedient die Woermannlinie, deren Schiffe Lome (Togo) von Hamburg aus in 18 Tagen und Kamerun in 22 Tagen erreichen. 3. Kongostaat. Der Handelsverkehr zwischen dem Kongostaate und dem Deutschen Reiche hat in der Einfuhr bedeutend zu-, in der Ausfuhr dagegen abgenommen. Der wichtigste Einfuhrartikel ist Kautschuk, der an der Gesamteinfuhr des Jahres 1903, welche sich auf 9 Mill. Mark bezifferte, mit 8,2 Mill. Mark beteiligt war. Der nächstwichtigste Einfuhrgegenstand ist Elfen- bein. Die wichtigeren Ausfuhrwaren sind Flaschenbier, Schieß- pulver, grobe und feine Eisenwaren, Limonade und Branntwein. 4. Französisch-Westafrika. Es setzt sich aus den Besitzungen und Schutzgebieten am Niger und Senegal, Französisch Guinea, Dahome, Französisch Kongo und Zahnküste zusammen. Die Einfuhr in das deutsche Zollgebiet besteht in Rohstoffen und Erzeugnissen des Land-

3. Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 153

1914 - Leipzig : List & von Bressensdorf
153 Kurze Zusammenfassungen. § 379 3. Kamerun. 745 Taus, qkm, 2x/2 Mm. Einw., 1360 Deutsche; (baüoit Neu-Kamerun 250 „ „ ) I. Kennzeichnung: a) lx/4rrtax so groß wie Deutschland, 4 Mill. Einwohner. In der heißen Zone nahe dem Äquator gelegen. b) Eines der regenreichsten Gebiete der Erde. Mangroveküste mit weitem Mündungsbecken und üppigem Pflanzenwuchs, aber unge- sundem Klima. Unmittelbar an der Küste ein gewaltiger, noch nicht ganz erloschener Vulkan; auch in dem Gebirgsland nördlich davon viele (erloschene?) Vulkane. c) Hinter der Küste, bis in die Randgebirge hinein tropischer Ur- wald, auf der Hochebene übermannshohes, hartes Gras. 6) Im S. Bantuvölker (Küstenstamm Duala), im N. Sudan-Neger unter Herrschaft der Fulbe, alle Ackerbau treibend; rund 1300 Deutsche. Hauptausfuhr: Kautschuk, Palmkerne, Kakao, Palmöl, Elfenbein. Die Ausfuhr stieg seit 1900 von 53/4 auf 211/4 Mill. Mk>, Bahueu s. Tabelle § 319. Ii. Wo liegt und was ist im einzelnen zu sagen über: Adamaua Ibenue ibuea jduala (Fernaudo Po) Ifulbe, Stamm Jauude jkameruuberg, 4000 m Ikamerunbecken Ikougo Logoue Maueugubage- birge jneu-Kameruu Ngaumdere >Sanaga, Fluß Isauga, Fluß Ischari, Fluß Itsad-See lubaugi Viktoria 379 4. Togo. (87 Taus, qkm, 1 Mill. Einw., 316 Deutsche.) I. Kennzeichnung: Hafenlose Branduugs- und Haffküste. — Dreiteilung wie in allen unseren afrikanischen Kolonien: Vorland, Rand gebirg e, Hochebene. — Klima wie in Kamerun. — Reicher Pflanzenwuchs: Urwälder, gauze Wälder von Olpalmeu, bedeutende Kokosnußpflanzuugen. — Sudan- Neger (Küstenstamm Ewe); rund 300 Deutsche. — Best entwickelte deutsche Kolonie, ohne Reichszuschuß. — Hauptausfuhr: Palmkerne, Palmöl, Kautschuk, Baumwolle. Die Ausfuhr stieg seit 1900 von 3 aus Mill. Mk. Ii. Wo liegt und was ist im einzelnen zu sagen über: Agome-Palime (Bahu-Eudstatiou), >Auecho, Ibismarckburg, jlome, Misahohe, Togo, Volta. 380 5. Die deutschen Südsee-Kolonien. (245 Taus, qkm, 640 Taus. Einw.; 1200 Deutsche.) 1. Kaiser - Wilhelmsland (180 Taus, qkm, 340 Taus. Einw.). Den 4. Teil § 381 Neu-Guineas einnehmend, V3 so groß wie Deutschland, unmittelbar südlich des Äquators gelegen. Gut gegliederte Küste mit vortress-

4. Lehrbuch der Erdkunde - S. 97

1906 - Trier : Lintz
Die deutsche Kolonie Kamerun. 97 wertvollste Pflanze des Gebiets ist die Öl- oder Weinpalme. Das Fetisch-Gebirge hat nordöstliche Richtung und ist, da es reiche Stei- gnngsregen empfängt, waldreich. Die vierte Landschaft bilden die Plateauflächen zu beiden Seiten des Gebirges, die wieder trockner und vorwiegend von viehzuchttreibenden Völkern bewohnt sind. Togo führt hauptsächlich Palmkern e, Palmöl und Kautschuk aus. Wichtig dürste der Anbau von Baumwolle werden, weuu die Eisenbahn von Lome nach Mis-ahöhe fertig ist. Die an der Küste wohnenden Ewe sind geschickte Ackerbauer, gute Handwerker und lieben den Handel. Die deutsche Kolonie Kamerun. Kamerun liegt im Winkel der Bucht von Guiuea. Es breitet sich § 136. fächerförmig aus und reicht im No mit einem Streifen bis an den Tfad-See. Die Kolonie ist rund 500000 qkm groß, also nur wenig kleiner als das Deutsche Reich und zählt etwa 3^2 Mill. E. Wie in Togo lassen sich vier Landschaften unterscheiden. Die Küste ist ebenfalls Flachküste, mit Ausnahme der Strecke, wo das Kamerun-G ebirge unmittelbar aus dem Meere aufsteigt. Die breiten Mündungsbuchten der Flüsse sind von Mangrove- Dickichten umwachsen. Die an die Strandzone sich anschließende Küstenebene empfängt viel Regen und wird ganz von einem rie- sigen Urwalbe eingenommen. An dem sehr regenreichen Kamerun- Gebirge geht dieser bis über 2000 in in die Höhe. In dem Urwald- gürtel desselben wurden große Pflanzungen von Kakao und Tabak augelegt. In zwei Stufen, die durch Wasserfälle der Flüsse ge- kennzeichnet sind, steigt man aus der Küstenebene zum Gebirge em- por. Nach 0 geht dieses in ein flachwelliges Hochland über, das eiue baumreiche Savanne oder echte Grasfavanne bildet. Die Bewohner treiben Ackerbau und Viehzucht, während die an der Küste sitzenden Dnalla ein Handelsvolk sind. Der bedeutendste Fluß ist der Saunaga (ßannaga). Der Sitz der Regierung ist Bnea. Zur Ausfuhr gelangen Palmkerne, Palmöl, Kautschuk, Elfenbein, Kakao und Tabak. 5. Aas Kongovecken. Der an der Küste von Niederguinea mündende Kongo, über dessen § 137. Lauf uns erst i. I. 1877 der Afrikareisende Stanley (stänli) Kunde brachte, entwässert das Gebiet westlich vom Viktoria-See. Der riesige, 4200 km lange Strom bildet sich aus zwei Quellslüsseu, aus dem Kcrp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe C. 7

5. Nr. 16 - S. 87

1911 - Breslau : Hirt
Ii Geographie. 87 unter deutschen Schutz gestellt; es ist die jetzige Kolonie Deutsch-Südwest - afrika. Im Jahre 1885 wurden Togo und Kamerun im Aufträge des Deutschen Reiches durch den Generalkonsul und verdienstvollen Afrikaforscher Dr. Nachtigal in Besitz genommen. Fast gleichzeitig setzte Dr. Peters die Erwerbung unsrer größten Kolonie Deutsch-Ostafrika ins Werk. In den Jahren 1884 und 1885 wurden auch die meisten der Kolonien im Großen Ozean erworben. Durch Verträge mit den Nachbarstaaten wurden die Grenzen der Kolonien festgestellt. Im Vertrage mit England überließ das Deutsche Reich diesem einige Gebiete in Ostafrika im Tausch gegen die Insel Helgoland. In jüngster Zeit erwarb es noch als Pachtgebiet von China Kiantschöu (1898), ferner durch Kauf von Spanien die Inselgruppen der Karolinen und Marianen und durch Vertrag mit England und den Ver- einigten Staaten Nordamerikas den größten Teil der Samoa-Inseln. Deuts Cel- Ost-Aerika. Imill qkm. Deuts Ch- S-~W Aeetha 835 000 qkm. Deutsches Deich 54.0 000 qkm. Kamerun 500000 qkm. Togo Kmjtschod 8xsdske*Äuciiiei 87000 cskjn 500srlem_ 245 Oop giern | 1 1 | 23. Vergleich der Erößenverhältnisse der deutschen Kolonien mit der Bodensläche des Deutschen Reiches. I. Die afrikanischen Besitzungen. 1. Togo (b. h. Hinter der Lagune). Diese kleinste unsrer afrikanischen Kolonien liegt an der Küste von Obergninea in der heißen Zone. Sie ist 80000 qkm groß (doppelt so groß wie Brandenburg) und hat etwa 1 Mill. E. Togo hat nur eine kurze und hafenlose Küste. Als ein schmales Land erstreckt es sich 600 km weit (= der Strecke Cöln-Stettin) nach N. Es sind vier Naturgebiete zu unterscheiden: der Strand, die Küsten- ebene, das Gebirgsland und die Hochebenen des Inneren. Der Strand ist eine mit Kokospalmen besetzte sandige Nehrung, welche Strandseen oder Lagunen vom Meere trennt. Er ist sehr regenarm und daher sehr trocken. Eine furchtbare Brandung umtost die hafenlose Küste. Bei Lome, dem Regierungssitze, mußte deshalb eine lange Landungsbrücke erbaut werden. Nach dem Inneren Togos nimmt die Regenmenge zu. Die Küstenebene ist daher fruchtbar und gut angebaut, besonders reich an Ölpalmen. Es folgt der Aufstieg zum Fetisch-Gebirge, das reichliche Steigungsregen empfängt und daher einen üppigen Wald- wuchs hat. Die Plateanflächen des Hinterlandes sind wieder trockener und zur Viehzucht geeignet. Die Bewohner von Togo stehen auf ziemlich hoher Kulturstufe. Die Kolonie liefert Palmkerne, Palmöl, Kautschuk und Baumwolle. Besonders durch den Baumwollbau der Eingebornen kann sie eine wertvolle Kolonie werden. Von Lome nach Palime führt eine Eisenbahn.

6. Badisches Realienbuch - S. 120

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Ii 118 Wochenmarkt an der Lagune von Togo. Nach dcm Koloinalwaridbilde aus dem Verlage von Leutert & Schneidewind in Dresden. gebaut hat. Der Grenzfluß im Westen, der Volta, mündet auf englischem Gebiete, während zur deutschen Küste bloß mühsame Negerpfade hinabführen. — Hinter einer schmalen Sandnehrung dehnt sich ein fischreicher Lagunenzug aus; dahinter steigt das rotlehmige Vorland sanft wellenförmig zur Hochebene ans, die mit Rand- gebirgen (1000 m) umgeben ist. Das Klima ist ungemein heiß, an der Mste un- gesund, im Binnenlande erträglich. Die Bewohner, fleißige, friedliebende Sudan- neger (Heiden und Mohammedaner), treiben auf den Steppen der Hochfläche be- sonders Viehzucht, in der Niederung Ackerbau, auf der Lagune Fischerei. Gebaut wird Getreide, Reis, Bananen, Pams oder Süßkartoffeln, Erdnuß, Gemiise, auch Zuckerrohr, Tabak, Baumwolle und Kaffee. Die wichtigsten Erzeugnisse für den Handel aber sind Elfenbein, Palmöl, Palmkerne und Gummi (Reibgummi oder Kautschuk). Auch im Gewerbe sind die Togoneger erfahren; sie üben Baumwollen- weberei und Färberei, Töpferei und Eisenbereitung. Der kaiserliche Statthalter wohnt in Lome, einer hübschen Stadt mit 5800 Einwohnern. Der bedeutendste Marktort aber ist Anecho. Im Innern gibt es unter den zahlreichen Negerdörfern noch manche ziemlich bevölkerte Orte. 4. Kamerun. Östlich von Togo, am innersten Einschnitt des Guineabusens, liegt die deutsche Kolonie Kamerun. Sie ist mit dem von Frankreich neu erwor- benen Gebiet Ip^mal so groß als Deutschland und hat 4 Mill. Einwohner. Im Nordwesten der Mste erhebt sich hart am Strande das Kamerungebirge (4000 in), ein erloschener Vulkan. Südöstlich von ihm schneidet das Kamerunbecken, das an Größe dem Stettiner Haff gleicht, in das Land bis zum Kongo ein. In seiner Ilm-

7. Geographie - S. 87

1918 - Breslau : Hirt
Ii Geographie. 87 unter deutschen Schutz gestellt; es ist die jetzige Kolonie Deutsch-Süd West- afrika. Im Jahre 1885 wurden Togo und Kamerun im Auftrage des Deutschen Reiches durch den Generalkonsul und verdienstvollen Afrikaforscher Dr. Nachtigal in Besitz genommen. Fast gleichzeitig setzte Dr. Peters die Erwerbung unsrer größten Kolonie Deutsch-Ostasrika ins Werk. In den Jahren 1884 und 1885 wurden auch die meisten der Kolonien im Großen Ozean erworben. Durch Verträge mit den Nachbarstaaten wurden die Grenzen der Kolonien festgestellt. Im Vertrage mit England überließ das Deutsche Reich diesem einige Gebiete in Ostafrika im Tausch gegen die Insel Helgoland. In jüngster Zeit erwarb es noch als Pachtgebiet von China Kiantschön (1898), ferner durch Kauf von Spanien die Inselgruppen der Karolinen und Marianen und durch Bertrag mit England und den Ver- einigten Staaten Nordamerikas den größten Teil der Samoa-Inseln. Deutsch Ostaemba Imill. (jkm. Deutscs- Swatttttca 835000 (jkm. Deutsches He Ick 540 000 qkm. Kämerun 500000 q~km_ -3- Togo Emdtschott Sud Stete Ar Chip. 87000 qrkm ^norrlrm Vas 000 qloil r ' t J- 23. Vergleich der Größenverhältnisse der deutschen Kolonien mit der Boden fläche des Deutschen Reiches. I. Die afrikanischen Besitzungen. 1. Togo (b. h. Hinter der Lagune). Diese kleinste unsrer afrikanischen Kolonien liegt an der Küste von Oberguinea in der heißen Zone. Sie ist 80000 qkm groß (doppelt fo groß wie Brandenburg) und hat etwa 1 Mill. E. Togo hat nur eine kurze und hafenlose Küste. Als ein schmales Land erstreckt es sich 600 km weit (= der Strecke Cöln-Stettin) nach N. Es sind vier Naturgebiete zu unterscheiden: der Strand, die Küsten- ebene, das Gebirgsland und die Hochebenen des Inneren. Der Strand ist eine mit Kokospalmen besetzte sandige Nehrung, welche Strandseen oder Lagunen vom Meere trennt. Er ist sehr regenarm und daher sehr trocken. Eine furchtbare Brandung umtost die hafenlose Küste. Bei Lome, dem Regierungssitze, mußte deshalb eine lange Landungsbrücke erbaut werden. Nach dem Inneren Togos nimmt die Regenmenge zu. Die Küstenebene ist daher fruchtbar und gut angebaut, besonders reich an Ölpalmen. Es folgt der Aufstieg zum Fetisch-Gebirge, das reichliche Steigungsregen empfängt und daher einen üppigen Wald- wuchs hat. Die Plateauflächen des Hinterlandes sind wieder trockener und zur Viehzucht geeignet. Die Bewohner von Togo stehen auf ziemlich hoher Kulturstufe. Die Kolonie liefert Palmkerne, Palmöl, Kautschuk und Baumwolle. Besonders durch den Baumwollbau der Eingebornen kann sie eine wertvolle Kolonie werden. Von Lome nach Palime führt eine Eisenbahn.

8. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 486

1916 - Leipzig : Ploetz
486 Neuere Geschichte. Handelsergebnis 1910: Ausfuhr für über 34% Mill. Mark, Ein- fuhr für rund 44% Mill. Mark. — Vgl. S. 545. 2. Ostafrika (995 000 qkm). Verkehr nach Sansibar seit etwa 1860; Landerwerbungen 1884 im Aufträge der Gesellschaft für deutsche Kolonisation durch Karl Peters, Jühlke, Graf Pfeil, 1885 vom Sultan von Sansibar anerkannt nach dem Erscheinen deutscher Kriegsschiffe. 1888—1890. Aufstand der Eingeborenen, veranlaßt durch arabische Sklavenhändler (Buschiri), niedergeworfen durch Kriegszüge des Reichskommissars Major Wißmann unter Mitwirkung von Kriegsschiffen. 1899. K. Peters dringt nach Uganda vor (Nordufer des Viktoria-Nyanza) und schließt dort Verträge; die Ostafrikanische Handelsgesellschaft erwirbt das Wlfuland (nörd- licff' von Sansibar); beide Gebiete werden 1890 an England überlassen (S. 460). 1905—1906. Aufstände im Süden durch die Schutztruppe niedergeschlagen. Gesamtbevölkerung 1911: 4230 Weiße und über 7% Mill. Farbige. Gute Häfen, hierunter der Regierungssitz Daressalam und Tanga, welche Ausgangspunkte der beiden Bahnlinien sind (1199 km im Betrieb, die Zentralbahn wird von Tabora nach dem Tanganjika-See weitergeführt). Die Siedelungen am Viktoria-See sind noch auf Karawanenstraßen und die englische Ugandabahn angewiesen. Die Sultane westlich des Sees stehen unter Kaiserlichen Residenten. Wirtschaftlich maßgebend sind Ackerbau und Viehzucht. Der Hauptertrag wird im Lande verzehrt. Zur Ausfuhr kommen vornehmlich: Kautschuk, Hanf, Häute, Kopra. Handels- eregbnis 1910: Einfuhr für fast 38% Mill. Mark, Ausfuhr für 20% Mill. Mark. - Vgl. S. 545 f. 3. Kamerun, früher 495 600, seit 1911 (S. 458) 790 000 qkm mit rund 1450 Weißen und über 2% Mill. Farbigen, also 5,4 Ein- wohner auf 1 qkm. Regierungsbesitz Buea, Hafen Duala. Eisenbahnen 160 km im Betrieb, 360 km im Bau. Zur Ausfuhr kommen vornehmlich: Kautschuk, Palmkerne, Kakao, Palmöl, Elfenbein. Handelsergebnis 1910: Ausfuhr für rund 20 Mill. Mark, Einfuhr für rund 25% Mill. Mark 1911. Nordmakas Aufstand (Major Dominik f). Er- weiterung usw. durch das Marokko-Abkommen (s. S. 458). - Vgl. S. 545. 4. Togo, 87 200 qkm mit rund 360 Weißen und 1 Mill. Farbigen. Regierungssitz und Haupthafen Lome, von wo drei Bahnen ausgehen (im ganzen 323 km im Betrieb). Vernehm- liche Ausfuhr: Palmkerne, Palmöl, Kautschuk, Baumwolle.

9. Das Deutsche Reich, Zusammenfassende Darstellung der mathematischen Erdkunde, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Grundzüge der Handelsgeographie und Verkehrswege - S. 92

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
92 Die außereuropäischen Erdteile. fortgeführt. In der Ausführung begriffen sind ferner die Linien Duala — Manenguba-Berge und Duala — Edea — Widimenge (am Njong) in Kamerun. Von dem Ausbau des Schienennetzes in unseren Kolonien hängt vor allem deren wirtschaftliche Erschließung ab. In Aussicht genommen sind die Vollendung der Riesenbahn Kapstadt— Kairo (7500 km) und die Durch querung der Sahara. Den stärksten Anstoß zur Anlage von Schienensträngen haben in Afrika die Katarakte und Wasserfälle der Flüsse gegebeu. c) Afrika hat auch durch zahlreiche Dampferlinien Verbindung mit Europa. Die wichtigeren deutschen Linien sind die Deutsch-Ostafrika- Linie, welche, von Hamburg ausgehend, Afrika westlich und östlich umfährt, und die von Woermann (Hamburg) und der Hamburg-Amerika-Linie ein- gerichtete Verbindung mit Westafrika. — Für die Schiffahrt wie den Welthandel wurde von größter Bedeutung der 1869 eröffnete Suez kau al (Port Said- Suez). Aufteilung Afrikas. Den größten Anteil an dem europäischen Besitz in Afrika hat Frankreich. Er umfaßt über 10 Mill. qkm mit 32 Mill. Einw., fast das ganze nordwestliche Afrika. Seine Hauptteile sind: Algerien, das Pro- tektorat Tunis, Senegambien, der Westsudan und Französisch- Kongo. An bedeutenderen Inseln kommen noch hinzu Madagaskar, die größte aller afrikanischen Inseln, und Reunion mit bedeutendem Kaffeebau. zweitgrößte europäische Besitz ist der britische mit 5,3 Mill. qkm und 3s Mill. Einw.; er gehört zum allergrößten Teile Südafrika an und ist nach Indien der wichtigste Teil des englischen Kolonialreiches. Die Hauptgebiete sind: das Kapland mit Kapstadt (170000 Einw.) und Port Elizabeth, Natal, die Transvaal- und Oranje-Proviuz und Rhodesia. Transvaal zählt zu den goldreichsten Ländern der Erde, seine Hauptstadt ist Johannes- bürg mit 160000 Einw. Ferner gehört hierher Britisch-Ostafrika mit Mombas. Der ansehnlichste Besitz in Nordwestafrika ist Nigeria, ferner die Goldküste, Lagos und Sierra Leone. Von britischen Inseln seien genannt: St. Helena und Ascension im Atlantischen Ozean, Mauritius mit ausgedehntem Zuckerbau und Sansibar im Indischen Ozean; die gleich- uamige Hauptstadt der letzteren (50000 Eiuw.) ist der wichtigste Handelsplatz der ganzen Ostküste Afrikas. Die drittbedeutendste Kolonialmacht in Afrika (mit 2,4 Mill. qkm und 11,7 Mill. Einw.) ist das Deutsche Reich; es besitzt 1. die Kolonie Togo, 87 000 qkm (= etwas größer als Bayern) und 1 Mill. Einw.; Haupthandelsplatz ist Lome. Erzeugnisse: Palmöl und Palmkerne, Erdnüsse, Mais, Iams, Maniok, Baumwolle. 2. Kamerun, lj2 Mill. qkm (= Deutsches Reich), 3^2 Mill. Einw., mit Duala an der Kamerunbucht. Erzeugnisse: Palmöl und Palmkerne, Kakao, Kautschuk, Elfenbein.

10. Nr. 14 - S. 87

1911 - Breslau : Hirt
Ii Geographie. 87 unter deutschen Schutz gestellt; es ist die jetzige Kolonie Deutsch-Süd West- afrika. Im Jahre*1885 wurden Togo und Kamerun im Austrage des Deutschen Reiches durch den Generalkonsul und verdienstvollen Afrikaforscher vr. Nächtigal in Besitz genommen. Fast gleichzeitig setzte Dr. Peters die Erwerbung unsrer größten Kolonie Deutsch-Ostafrika ins Werk. In den Jahren 1884 und 1885 wurden auch die meisten der Kolonien im Großen Ozean erworben. Durch Verträge mit den Nachbarstaaten wurden die Grenzen der Kolonien festgestellt. Im Vertrage mit England überließ das Deutsche Reich diesem einige Gebiete in Ostafrika im Tausch gegen die Insel Helgoland. In jüngster Zeit erwarb es noch als Pachtgebiet von China Kiautschöu (1898), ferner durch Kauf von Spanien die Inselgruppen der Karolinen und Marianen und durch Vertrag mit England und den Ver- einigten Staaten Nordamerikas den größten Teil der Samoa-Inseln. Deutsch Ost-Afrika Imill. qkm. Deutsch- S.w Afrika 835 000 qkm. Deutsches Reich 54.0 000 qkm. Kamertjisr Togo 500000 qkm. Sod See-Ar Chip. 87000 qkm. Klfflt Schott Sooqkm. 23. Vergleich der Größenverhältnisse der deutschen Kolonien mit der Bodenfläche des Deutschen Reiches. I. Die afrikanischen Besitzungen. 1. Togo (b. h. Hinter der Lagune). Diese kleinste unsrer afrikanischen Kolonien liegt an der Küste von Oberguinea in der heißen Zone. Sie ist 80000 qkm groß (doppelt so groß wie Brandenburg) und hat etwa 1 Mill. E. Togo hat nur eine kurze und hafenlose Küste. Als ein schmales Land erstreckt es sich 600 km weit (= der Strecke Cöln-Stettin) nach N. Es sind vier Naturgebiete zu unterscheiden: der Strand, die Küsten- ebene, das Gebirgsland und die Hochebenen des Inneren. Der Strand ist eine mit Kokospalmen besetzte sandige Nehrung, welche Strandseen oder Lagunen vom Meere trennt. Er ist sehr regenarm und daher sehr trocken. Eine furchtbare Brandung umtost die hafenlose Küste. Bei Lome, dem Regierungssitze, mußte deshalb eine lange Landungsbrücke erbaut werden. Nach dem Inneren Togos nimmt die Regenmenge zu. Die Küstenebene ist daher fruchtbar und gut angebaut, besonders reich an Ölpalmen. Es folgt der Aufstieg zum Fetisch-Gebirge, das reichliche Steignngsregen empfängt und daher einen üppigen Wald- wuchs hat. Die Plateauflachen des Hinterlandes sind wieder trockener und zur Viehzucht geeignet. Die Bewohner von Togo stehen auf ziemlich hoher Kulturstufe. Die Kolonie liefert Palmkerne, Palmöl, Kautschuk und Baumwolle. Besonders durch den Baumwollbau der Eingebornen kann sie eine wertvolle Kolonie werden. Von Lome nach Pa lime führt, eine Eisenbahn.

11. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 82

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
82 Die deutschen Kolonien, Bewohner. Die Eingeborenen, Ewe genannt, zählen zu den Sudan- negern; sie sind friedliche und fleißige Ackerbauer und Viehzüchter. Togo ist daher auch die einzige deutsch afrikanische Kolonie, die bisher von Kampf und politischen Erschütterungen verschont geblieben ist. Der Handel liegt größtenteils in den Händen von Hamburger und Bremer Firmen, die an der Küste ihren Sitz haben. Siedelnngen. An der Küste: der Regierungssitz Lome; von hier führt eine Eisenbahn nach dem Marktorte Anecho. Am Gebirgssaume: die Gesundheitsstation Misahöhe; tief im Innern: Bismarckburg. An der Stelle, wo der Volta für kleinere Dampfer schiffbar wird, liegt Kete-Kratschi, der volkreichste Ort der Kolonie; zahlreiche Karawanenwege vereinigen sich hier. Die wichtigsten Plätze im Norden sind: Bassari, Jendi und Sansanne- Mangn. Im ganzen hat Togo bis jetzt eine günstige wirtschaftliche Ent- Wicklung genommen. Es war auch von Kriegen nie beunruhigt, hat keine Schutztruppen nötig und bedarf keines Reichszuschusses. Kamerun. Größe und Bevölkerungszahl. Kamerun, zwischen dem 2. und 13.°n. Br. gelegen, hat einen Flächenraum von 1j2 Mill. qkm, ist also nahezu so groß wie das Deutsche Reich und zählt 3^ Mill. Einw. In der Umgebung der Küste wohnen 20 Einw. auf 1 qkm, eine für afrikanische Verhältnisse ziemlich ansehnliche Bevölkerungsdichte. Berkehrslage. Vermöge seiner Lage im innersten Winkel des Guinea- busens bildet Kamerun den nächsten Zugang zum dichtbevölkerten Zentralsudan mit dem Tsadsee. Ebenso hat es, dank seiner mächtigen Ausbreitung nach dem Herzen Afrikas, an drei großen Stromgebieten Anteil: am Benue, Scharr und Kongo. Die Verkehrslage der Kolonie ist somit vorteilhaft. Mancherlei Umstände erschweren indes die Entwicklung des Handels. Die Küste ist flach und hasenarm; nur in die Bucht von Kamerun können Seeschiffe einfahren. Auch die Küstenflüsse sind als Verkehrsmittel nicht geeignet, da sie das an die Ebene anschließende Hochland mit Wasserfällen und Stromschnellen überwinden. Der untere Benue endlich, die beste Verkehrsader zum volkreichen Tsadseegebiet, liegt samt seiner Mündung auf englischem Boden. Natnrgebiete. In Kamerun lassen sich drei Naturgebiete unterscheiden: 1. die Küstenniederung samt dem Randgebirge des Südafrikanischen Plateaus, 2. das Savannenplateau, 3. die Niederung des Tfad. 1. Die fenchtheiße Küstenniederung mit dem Delta des Kamerun- slusses ist mit Urwald (besonders Ölpalmen) bedeckt und hat ein ungesundes Tropenklima. Wie in Togo sind auch hier die Produkte des Gebietes Haupt- sächlich Palmöl und Palmkerne, Kautschuk und Elfenbein. Im Nw. der Niederung erhebt sich das regenreiche Kamerungebirge, auf dessen stark verwittertem Vulkanboden die Kakaopflanze bisher vortrefflich gedeiht.^) Der ') Die Kakao-Ernte des Jahres 1907 bewertete sich bereits auf 2,7 Mill. Mk. w

12. Deutschland einschließlich seiner Kolonien - S. 110

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
110 Vierter Teil. Das deutsche Kolonialreich. die in Angriff genommene Linie von Lome nach Atakpame (175 km) ist der Vollendung nahe. c) Kamerun. Es ist wirtschaftsgeographisch schon aus dem Grunde von Bedeutung, weil es sich von der Biafrabucht, dem innersten Teile des Guineabusens, in nördlicher Richtung bis zum Südgestade des Tsadsees erstreckt und dadurch für den Handel aus dem Sudan nach der Atlantischen Küste gut befähigt ist. Es würde sich hierzu noch unvergleichlich mehr eignen, wenn die Engländer uns nicht auch hier, ähnlich wie in Togo, von einer wichtigen Verkehrsader abgeschnitten hätten: dem unteren Binnuö, der trefflichen Verbindungsstraße zwischen Tsadsee und Nigergebiet. Obwohl Kamerun an Größe Deutschland nur wenig nachsteht (495 600 qkm), zählt es bloß 2,3 Millionen Seelen. Immerhin ist es fast ebenso dicht bevölkert wie Deutsch-Ost- und sehr viel stärker als Deutsch- Südwestafrika. Unter den 1300 in Kamerun wohnenden Weißen sind mehr als 1100 Deutsche. Von einer äußerst fiebergefährlichen, urwaldbedeckten und flußreichen Küstenniederung steigt man in zwei Treppen zum inneren, etwa 800 m hohen, außerordentlich niederschlagsreichen Plateau aus, dem eine Jahres- wärme von 250 C zukommt. Nördlich der Bucht von Kamerun aber er- hebt sich das im Götterberg 4000 m hohe vulkanische Kamerungebirge. — Das Hochland der Kolonie ist in seinem Aussehen dem Togo- lande verwandt: Savannen wechseln mit sogenannten Parklandschaften (Grasebenen, von Baumgruppen unterbrochen) und Flußforsten (Galerie- wäldern). Im ungemein fruchtbaren, nach seiner Umrißform einem Platanen- blatte ähnlichen Deltagebiet des Kamerunflusses kann des mörderischen Klimas wegen der Bodenanbau nur von Eingeborenen betrieben werden. Dieses Gebiet gehört zu den niederschlagsreichsten Gegenden der Erde. Das ganze Jahr hindurch herrscht eine feuchtwarme Treibhausluft, die ungemein erschlaffend wirkt und unter deren Einfluß sich die Fieberkeime überaus günstig entwickeln. Die Bewohner der Küstengebiete sind vorwiegend Bantuneger, unter denen die D u a l a als Ackerbauer und Zwischenhändler besonders hervorragen. Im Innern wohnen mohammedanische Sudanneger: die ackerbautreibenden und viehzüchtenden F u l b e und die handeltreibenden H a u s s a n e g e r. In der Liste der Ausfuhrwaren treten Kautschuk, Palmkerne und Palmöl, Kakao und Elfenbein besonders hervor. Aus- gedehnte Kaffee- und Kakaoplantagen befinden sich hauptsächlich am Westfuße des Kamerungebirges. Man zählte im letzten Berichtsjahre in den Europäerpflanzungen Kameruns: 120 000 Olpalmen, fast 3 Millionen ertragsfähige Kakaobäume und gegen 20 000 Gummi-

13. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 54

1911 - Trier : Lintz
54 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. und der Kongowald wurden erst i. I. 1877 durch Stanley [ftänlij ent- deckt und bekannt). Der Sudan besitzt iin Senegal, Niger und dessen großen Nebenflüsse, dem Venne, Flußläufe, die wenigstens ans weiten Strecken als Schiffahrtstraßen dienen können, und der Kongo bildet mit seinen riesigen Nebenarmen ein weitverzweigtes Netz von Wasserstraßen, deren Gesamtlänge etwa 7 500 km beträgt. Zur Umgehung der durch Wasserfälle gesperrten Stromstrecken sind aber Eisenbahnbanten nötig. In Belgisch-Kongo sind diese meist schon ausgeführt. In fast allen europäischen Kolonien Westafrikas sind ferner Eisenbahnlinen, die von der Küste nach dem Innern führen, in Bau genommen; sie sollen die wichtigsten Gebiete des Hinterlandes dem Handelsverkehr und der Kultur erschließen. Nach ihrer Fertig- stellnng wird das Wirtschaftsreich des tropischen Westafrika noch viel größere Schätze auf den Weltmarkt liefern können, als es heute schon der Fall ist, namentlich große Mengen Palm kerne und Palmöl, Kautschuk, Elfenbein, Erdnüsse, Baumwolle, Mais, Kakao und andere Erzeugnisse des Plautageubaues, sowie Kupfer und Ziuu (aus dem Kataugagebiet). f) Die Bedeutung des Wirtschaftsreiches für Deutschland. Durch den Besitz von zwei wertvollen Kolonien, von Togo und Kamerun, ist Deutschland ein bedeutender Anteil an den Schätzen, am Handel und an großen Unternehmungen (Bahnkanten, Hafenbanten) im tropischen Westafrika gesichert. Der Handelsverkehr des Deutschen Reiches mit den Ländern des Sudan ist schon heute ziemlich bedeutend, aber noch sehr entwicklungsfähig, besonders der mit den eignen Kolonien. Der Handelsverkehr mit dem reichen Kongogebiete, den früher der bel- gische Kongostaat völlig unterbunden hatte, dürfte sich ebenfalls günstig entwickeln, nachdem Belgien einen Teil dieser Kolonie dem freien Ver- kehr geöffnet hat. Namentlich wäre es möglich, den Handelsverkehr aus dem erzreichen Katangagebiet zum Teil über Deutsch-Ostasrika zu leiten, wenn im 8 dieser Kolonie eine Bahn nach dem Innern erbaut würde. Im Jahre 1908 führte Deutschland aus Togo Waren im Werte von fast 4 Mill. Mark, aus Kamerun im Werte von 8v2 Mill, Mark ein, und seine Ausfuhr uach diesen beiden Kolonien betrug 21/* bezw. 6l/2 Mill. Mark. Aus Togo bezog es hauptsächlich Mais (21/* Mill. Mark), Kautschuk ('/-), Palmkerne und Palmöl ('/-) und Baumwolle (V*), aus Kamerun Kautschuk (5l/s Mill. Mark), Kakaobohnen (Ivb), Palmkerne und Palmöl und Elfenbein (V3). Viel bedeutender ist der Waren- austausch mit Britisch-Westafrika; er betrug fast 60 Mill. Mark in der Einfuhr (Palmkerne, Kakaobohnen, Palmöl, Kautschuk) und 12 Mill. Mark in der Ausfuhr. Aus Belgisch-Kongo bezog Deutschland ebenfalls Waren im Werte von 11 Mill. Mark (hauptsächlich Kautschuk), während seine Ausfuhr dorthin nur 1 Mill. Mark

14. Kleines Lehrbuch der Erdkunde - S. 64

1909 - Trier : Lintz
64 Die Außereuropäischen Erdteile. Der mit Kokospalmen besetzte Strand bildet eine sandige Nekiruna und ist sehr regenarm. Damit Schiffe trotz der starken Brandung landen können, wurde in Lome, dem Regierungssitze, eine Landungsbrücke erbant. Es folgt die ziemlich fruchtbare und gut angebaute Küstenebene, die bis zum Fetisch-Gebirge reicht. Die wertvollste Pflanze des Gebiets ist die Öl- oder Weinpalme. Das Fetisch-Gebirge hat nordöstliche Richtung und ist, da es reiche St ei- gnngsregen empfängt, waldreich. Die vierte Landschaft bilden die Plateauflächen zu beiden Seiten des Gebirges, die wieder trockner und vorwiegend von viehznchttreibenden Völkern bewohnt sind. Togo führt hauptsächlich Palmkerne, Palmöl, Kautschuk und Baumwolle aus. Um diese Kulturen, besonders den Anbau von Baum- wolle zu fördern, wurde eine Eisenbahn von Lome nach Misahöhe gebaut. Die an der Küste wohnenden Ewe sind geschickte Ackerbauer, gute Handwerker und lieben den Handel. Die deutsche Kolonie Kamerun. § 76. Kamerun liegt im Winkel der Bucht von Guinea. Es breitet sich fächerförmig aus und reicht im No mit einem Streifen bis an den Tfchad-See. Die Kolonie ist rnnd 500000 qkrn groß, alfo nur wenig kleiner als das Deutsche Reich und zählt etwa 3xk Mill. E. Wie in Togo lassen sich vier Landschaften unterscheiden. Die Küste ist ebenfalls Flachküste, mit Ausnahme der Strecke, wo das Kamerun-Gebirge unmittelbar ans dem Meere aufsteigt. Die breiten Mündungsbuchten der Flüsse sind von Mangrove- D^iüjch-te-n umwachsen. Die an die Strandzone sich anschließende Küstenebene empfängt viel Regen und wird ganz von einem rie- figen Urwalde eingenommen. An dem fehr regenreichen Kamerun- Gebirge geht dieser bis über 2000 in in die Höhe. In dem Urwald- gürtel desselben wurden große Pflanzungen von Kakao und Tabak angelegt. In zwei Stufen, die durch Wasserfälle der'flüsse ge- kennzeichnet sind, steigt man aus der Küstenebene zum Gebirge empor. Nach 0 geht dieses in ein flach welliges Hochland über, das eine bäum reiche Savanne oder echte Grassavanne bildet. Die Bewohner treiben Ackerbau und Viehzucht, während die an der Küste sitzenden Dnalla ein Handelsvolk sind. Der bedeutendste Fluß ist der Sannaga (ßannaga). Der Sitz der Regierung ist Bnva. Zur Ausfuhr gelangen Palmkerne, Palmöl, Kautschuk, Elfenbein, Kakao und Tabak.

15. Nr. 15 - S. 87

1911 - Breslau : Hirt
Ii Geographie. 87 unter deutschen Schutz gestellt; es ist die jetzige Kolonie Deutsch-Südwest- afrika. Im Jahre 1885 wurden Togo und Kamerun im Aufträge des Deutschen Reiches durch den Generalkonsul und verdienstvollen Asrikaforscher Dr. Nachtigal in Besitz genommen. Fast gleichzeitig setzte Br. Peters die Erwerbung unsrer größten Kolonie Deutsch-Ostafrika ins Werk. In den Jahren 1884 und 1885 wurden auch die meisten der Kolonien im Großen Ozean erworben. Durch Verträge mit den Nachbarstaaten wurden die Grenzen der Kolonien festgestellt. Im Vertrage mit England überließ das Deutsche Reich diesem einige Gebiete in Ostafrika im Tausch gegen die Insel Helgoland. In jüngster Zeit erwarb es noch als Pachtgebiet von China Kiautschöu (1898), ferner durch Kauf von Spanien die Inselgruppen der Karolinen und Marianen und durch Vertrag mit England und den Ver- einigten Staaten Nordamerikas den größten Teil der Samoa-Inseln. Deuts ca- Ost-Aewea Imill. qkm. Deutsch- Srw Afrika. 835000cfkm Deutsches Reich 540 00 0 qkm Kamerun- 500000 qkm. Togo Sud See-Abchip. 245 Oop ginn 87000 ginn Hauts Chou 5^0 qkm. 23. Vergleich der Größenverhäli nisse der deutschen Kolonien mit der Boden fläche des Deutschen Reiches. l. Die afrikanischen Besitzungen. 1. Togo (d. h. Hinter der Lagune). Diese kleinste unsrer afrikanischen Kolonien liegt an der Küste von Oberguinea in der heißen Zone. Sie ist 80000 qkm groß (doppelt so groß wie Brandenburg) und hat etwa 1 Mill. E. Togo hat nur eine kurze und hafenlose Küste. Als ein schmales Land erstreckt es sich 600 km weit (= der Strecke Cöln-Stettin) nach N. Es sind vier Naturgebiete zu unterscheiden: der Strand, die Küsten- ebene, das Gebirgsland und die Hochebenen des Inneren. Der Strand ist eine mit Kokospalmen besetzte sandige Nehrung, welche Strandseen oder Lagunen vom Meere trennt. Er ist sehr regenarm und daher sehr trocken. Eine furchtbare Brandung umtost die hafenlose Küste. Bei Lome, dem Regierungssitze, mußte deshalb eine lange Landungsbrücke erbaut werden. Nach dem Inneren Togos nimmt die Regenmenge zu. Die Küstenebene ist daher fruchtbar und gut angebaut, besonders reich an Ölpalmen. Es folgt der Aufstieg zum Fetisch-Gebirge, das reichliche Steigungsregen empfängt und daher einen üppigen Wald- wuchs hat. Die Plateauflächen des Hinterlandes sind wieder trockener und zur Viehzucht geeignet. Die Bewohner von Togo stehen auf ziemlich hoher Kulturstufe. Die Kolonie liefert Palmkerne, Palmöl, Kautschuk und Baumwolle. Besonders durch den Baumwollbau der Eiugebornen kaun sie eine wertvolle Kolonie werden. Von Lome nach Pa li me führt eine Eisenbahn.

16. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 149

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
149 — 23 500 qkm mit (1904) 107 826 E.; die Hauptstadt ist Dakar (12>, volkreicher ist St. Louis (20), auf einer Sandinsel im Senegal gelegen. 2. Viel ausgedehnter ist Frauzösisch-Guiuea mit 273100 qkm, dessen Bevölkerung auf etwa 1460 000 geschätzt wird. Die Haupt- stndt ist Konakry. b) Britischer Anteil. Die englische Kolonie Gambia am gleich». Flusse auswärts schiebt sich als erster n. Keil in das französische Gebiet ein; sie hat 9600 qkm und etwa 15 000 E. (14400 für 1904 berechnet). Hauptort und Regierungssitz ist St. Marie os Bathurst (sänt märi os batörst, 6). c) Portugiesischer Anteil. Die portugiesische Kolouie Guiuea, 33 900 qkm mit rund 170 000 E., dehnt sich zwischen dem Rio Grande und dem Rio Casa- mance aus. Hauptort ist jetzt Bn l am (4), früher war es Cacheo (3). 2. Die Niederlassungen an der Nordküste des Golfes von Guinea. 1. Sierra Leone ist englischer Besitz, 67 700 qkm mit Ii Mill. Einw., zwischen Senegambien und Liberia, mit trefflichem Hafen Freetown (30), Regierungssitz. Ansfuhrgegeustände! Kola- und Erdnüsse, Palmöl, Palmkerne, Pfeffer, Kautschuk, Kaffee, Ingwer, Elfenbein, Goldstaub. 2. Die Negerrepublik Liberia, 1822 von einer nordameri- kanifchen Gesellschaft für freigelassene Neger angelegt, seit 1847 souverän, reicht von Sierra Leone bis zum Rio San Pedro an der Elsenbeinküste. Flächeninhalt 95400 qkm mit lx/2 Mill. Einw. unter einem Präsidenten. Nur etwa 18 000 Neger sind zivilisiert. Monrovia (5), Hauptort, am Kap Mesnrado mit Hafen und Handel. Edina (5) und Harper (3, mit Vororten 9) am Kap Palmas, mit bedeutendem Handel in Palmöl, Palmkernen, vor- züglichem Kaffee, Judigo, Ingwer, Elfenbein, Häuten. 3. Der französische Anteil an der Elfenbein- und Sklaven- küste bildet die beiden Kolonien a) Elfenbeinküste und b) Da- homs, erftere mit dem Binnenland ein Gebiet von 310 700 qkm und gegen 2 Mill. Einw, (Hauptort Biugerville), letztere ein solches von 169 500 qkm mit 1 Mill. Einw. Hauptort Porto Novo (50); Abomet) (65), war die Hauptstadt des früher uuab- hängigen Negerreiches Da Home. _ 4. Die britische Goldküste, ö. von Grand-Bassam bis zum deutschen Togogebiet, 308 870 qkm mit gegen 11/a Mill. Einw., zum Teil aus ehemaligen holländischen Niederlassungen und der alten brandenburgischen Kolonialgründung vom Jahre 1682 mit

17. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 167

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
167 Oberguinea liefert ähnliche Produkte wie der Sudari. Von den europäischen Handelsfaktoreien werden nament- lich ausgeführt'. Palmöl und Palmkerne, Erdnüsse, Gummi, Elfenbein, Goldstaub, Kaffee etc. Die wichtigsten Handelsplätze sind : a) In der Sierra Leone (englisch): Freetown. b) In der Republik Liberia: Monrovia. c) Im Aschanti-Land (englisch) : Kumassi. d) Im Togo-Land (deutsch): Klein Popo. Lome (§ 134). e) In Dahome (französisch) : Abome. f) Im Niger-Gebiet (englisch) : Lagos. — Im Binnenlande das Reich Joruba mit der Hauptstadt *Abbeokuta. § 191. Xiederguinea, das westafrikanische Küstengebiet vom Nigerdelta bis Deutsch -Südwestafrika ist ebenfalls sehr fruchtbar, hat aber auch, wie Oberguinea, ein heisses, ungesundes Klima. Die dichte Bevölkerung besteht zum grössten Teile aus heidnischen Bantunegern, die sich zu einer dauernden Staatenbildung nicht zu erheben vermochten. Gegen- wärtig ist das ganze Küstenland von europäischen Mächten besetzt. Die Hauptausfuhr Produkte der europäischen Faktoreien sind Palmöl, Palmkerne, Elfenbein, Gummi, Ebenholz, Kaffee, Tabak, Kakao etc. Die wichtigsten Handelsplätze sind : a) In Kamerun (deutsch) : Kamerun (§ 135). b) Im Kongo-Gebiet (französisch): Libreville. Majumba. c) Im Kongo-Staat (unter Oberhoheit des Königs der Belgier): Banana. d) In Angola (portugiesisch): Loanda. Beligliela. Mossa- medes. § 192. Deutsch-Siulwestafrika. (Siehe § 136.) § 193. Das Kapland an der afrikanischen Südküste (272 Mill, qkm, 4 Mill. E.) umfasst zwei englische Kolonieen: die

18. Schulgeographie für sächsische Realschulen und verwandte Lehranstalten - S. 151

1904 - Leipzig : Dürr
151 palmen und Getreide werden angebaut; am wichtigsten aber für den Außenhandel ist die in den Wäldern des Küstengebietes und des Gebirges wachsende Ölpalme. Palmöl und Palmkerne, außerdem Kautschuk, der van einem Schlinggewächs gewonnen wird, werden in großen Mengen ausgeführt. Aus dem Innern ge- langen die Erzeugnisse durch Trägerkarawanen an die Küste. Die kräftig gebauten Bewohner gehören zu den Sudannegern, sind arbeitsam und verstehen mancherlei Gewerbe, wie die Anfertigung von Gewändern, Tops- waren und Eisengeräten. 2. Kamerun, ungefähr unter derselben geographischen Länge wie das König- reich Sachsen gelegen und etwa 500 000 qkm groß, gliedert sich in: a) die Küste, namentlich die mit Mangrovedickichten umsäumte Niederung an der Kamerunbucht, in deren fünf Zipfel ebenso viele Flüsse münden; da die Flut in diese eindringt, sind die Hasenverhältnisse günstiger als in Togo; hier Duala, der Handelsplatz und Sitz des Gouverneurs, benannt nach dem ansässigen Negerstamm, der bisher den Handelsverkehr mit den Völkern des Innern ver- mittelte; b) das Gebiet des Kamerunberges, eines erloschenen Vulkans, dessen untere Abhänge, besonders bei Viktoria und Bibundi, aus fruchtbarem Ver- witterungsboden prächtige Kakao Pflanzungen tragen; auch Tabak und Kaffee gedeihen vortrefflich; c) das den größten Teil der Kolonie einnehmende Hochland, das nach der Küste zu steil abfüllt (Wasserfälle), nach dem Schari und Benue zu sich allmählich senkt; teils mit Wald, in dem noch die großen Assen Schimpanse und Gorilla und viele Elefanten vorkominen, teils mit Savanne bedeckt. Das Klima ist im Küstengebiet heißseucht (der Südabhang des Kamerun- berges die regenreichste Gegend Afrikas) und daher ungesund; gemüßigter sind Temperatur und Niederschlag im Innern. Auch aus Kamerun kommt viel Palmöl, außerdem wird Kautschuk in beträchtlichen Mengen ausgeführt; die Kakao-, Tabak- und Kaffeeplantagen liefern zurzeit noch geringen Ertrag. Die Flüsse dienen nur bis zum Abfall des Hoch- landes als Verkehrswege; die Waren des Innern, namentlich Elfenbein, werden daher ebenfalls durch Träger nach der Küste befördert. 3. Deutsch-Ostafrika ist mit fast 1 Mill. qkm ( = 14/5 x Deutsches Reich) das größte aller deutschen Schutzgebiete und liegt wie Togo und Kamerun inner- halb der tropischen Zone (aber auf der südlichen Halbkugel). Von 0 nach W sind zu unterscheiden: a) die vornehmlich aus Korallenkalk bestehende, ungesunde Küsten ebene, die von Korallenriffen begleitet wird, welche nur dort fehlen, wo Flüsse (wie der Pangani und Rufiji) einmünden, weil die Korallentiere im Brackwasser (Gemisch aus Fluß- und Meerwasser) nicht fortkommen; die Küste wird bewohnt von Negern, unter denen als Kaufleute Araber und als Geldverleiher Inder leben; durch den Einfluß der ersteren hat sich eine Mischsprache, das Suaheli, aus- gebildet, die als Geschäftssprache auch im Innern dient; letztere haben die indische Rupie sruplf — Jt 1,36 als Münzeinheit eingeführt;

19. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 96

1907 - Leipzig : Engelmann
96 Vierter Kursus. Niederschläge fallen zu allen Jahreszeiten, am häufigsten in der Zeit vom Mai bis Oktober. Im Innern ist die Mitteltemperatur des Jahres faft ebenso hoch, doch sind die Temperaturschwankungen größer. Fieber sind an der Küste häufig, das Innere ist gesunder. Die Küstenebene und der Aufstieg zum Hochland sind meist mit dichtem, sumpfigem Urwald bedeckt; auf der inneren Hochfläche breiten sich Savannen aus, und ist vielfach gutes Kulturland vorhanden. Die Bewohner des Küstenlandes sind Bantu-Stämme, die einigen Ackerbau, vor allem aber Handel treiben. Den Zwischenhandel zwischen dem Innern und der Küste hatten sie ganz in ihre Hände gebracht und ließen den europäischen Handel nicht ins Innere dringen. Um ihnen das angemaßte Handelsvorrecht zu entwinden, haben die Deutschen mit mehreren der Stämme schon schwere Kämpfe zu bestehen gehabt. Nach dem Innern zu trifft man bald auf mohammedanische Fulbe und Sudäu-Neger. Kamerun hat feine Hauptbedeutung als Plantagenkolonie. Banane und Kakaobaum gedeihen in der heißen, feuchten Küstenniederung vortrefflich. An den Hängen des Kamerun-Gebirges sind Tabak und Kaffee mit Erfolg angebaut. Der (iberische Kaffeebaum findet sich hier noch vielfach wild. Wichtige Handelsartikel sind ferner Palmöl, Palmkerne, Kautschuk laus dem Saft der Landolphia-Lianen, in den Urwäldern weit verbreiteter Schlingpflanzen, gewonnen) und Elfenbein. Der Handel mit dem Innern ist noch gering, da die wichtigste Verkehrsstraße , die Niger-Benne-Linie, in englischen Händen geblieben ist. Die im Bau begriffene Bahn von der Kamerun-Mündung bis zum inneren Hochland wird hierin wohl eine Besserung herbeiführen. Sitz des deutschen Gouverneurs ist Kamerun an dem gleichnamigen Astuarium. Andere Stationen sind Victoria und B i b u n d i am Fuße des Kamerun-Gebirges. Die Zahl der Weißen beträgt 900 Iii. Togo an der Sklavenküste, im 0. von französischem, im W. von englischem Gebiet begrenzt, die kleinste, aber am dichtesten bevölkerte der afrikanischen Kolonien. Es lassen sich vier Landschaftsgürtel unterscheiden: 1. Die Küstenniederung, schmale, sandige Nehrungen mit heftiger Brandung, von dem Innern fast abgetrennt durch einen fischreichen Lagunenzug. 2. Die Ebene roten Lehms, fruchtbar und dicht bebaut. 3. Das Gebirge, das sich ziemlich steil über das Vorland erhebt und bis 2000 m ansteigt. Der größere Teil ist mit Wald bedeckt. 4. Die Hochebene im Innern, vorwiegend Savannenland. . Die Bewohner sind fleißige und friedliche Sudän-Neger, die der Ebene vorwiegend Ackerbauer, die des Hochlandes Viehzüchter. Gebaut wird Getreide. Kafsave (die aus Amerika eingeführt), die Erdnuß, die ölreiche Samen liefert, und Baumwolle. Hauptausfuhrartikel sind auch hier Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Die Gesamtbevölkerung wird aus 3 Millionen geschätzt, darunter nur 250 Weiße. Sitz der deutschen Regierung ist Lome an der Küste, von wo eine Bahn ins Innere führt; wichtigste Station im Innern Mifahöhe. § 103. Die Kolonien in der Südsee und Ostafien. I. Gouvernement Ren-Guinea, 240000 qkm mit etwa ^ Mill. Einw., umfaßt Kais er Wilhelms-Land, den Bismarck-Archipel, Bongainville, die Karolinen und Marianen.

20. Europa (ohne Deutschland), Die fremden Erdteile - S. 112

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§97 Das Kongobecken. und Weizen), ferner Mais. Die Männer sind Jäger, Krieger und Viehzüchter und treiben auch etwas Handel und Gewerbe. Um den Tsadsee liegen geordnete Negerstaaten mit ansehnlichen Städten. In Südkamerun und ostwärts davon wohnen schon Bantu-Neger. Ausfuhr: Kautschuk, Palmkerne und Palmöl, Elfenbein. Iii. Besitzverhältnisse. 1. Vom ungesunden Senegambien (wo?) zieht sich ein gewaltiger französischer Besitz in großem Bogen (über Timbuktu O, Karawanenknoten am Rande der Wüste, mohammedanische Universität!) bis zum Kongo hin. 2. Liberia, eine selbständige Negerrepublik, heute stark unter dem Einflüsse der Union. Von den Amerikanern für freigelassene Neger gegründet; schlecht verwaltet; Handel größtenteils in deutschen Händen. 3. und 4. Deutsch: Togo und Kamerun, siehe §132 und 133! 5. Britisch: a) Nigeria, wo? b) Der ägyptische Sudan, am Weißen Nil; Hauptort: Chartum fl, wo?, vielumkämpft. Bis Chartum reicht bereits das Nordstück der im Bau befindlichen Kap-Kairo-Bahn. 5. Oos fcongobechen. 97 I. Das Land. Es ist das flache Gebiet des gewaltigen, wasserreichen Kongo. Lies von der Karte ab: Quellflüsse, Richtung, Stromschnellen usw.! Am Unterlaufe die Livingstoue - Fälle, die der Berkehr durch die Kongobahn umgeht. Im übrigen ist der Kongo meist eine vorzügliche Verkehrsstraße in die gewaltigen Urwälder. Auf dem Kongo und seinen großen Nebenslüßen ver- kehren 40 Dampfer. — Die Hochflächen nehmen weite Grasfluren (Savannen) ein, die nach Osten an Ausdehnung gewinnen. Niederschläge reichlich; am Äquator täglich ein Gewitterguß. Die reiche Tierwelt ist der des Sudans ähnlich. Ii. Das Volk. Bantu-Neger, verstreut unter ihnen einige Zwergvölker (vergiftete Pfeile!). Einzelne Stämme sind noch Menschenfresser (Kannibalen). Fast alle sind Heiden (Fetischdienst!). Ausfuhr: Kautschuk, Elfenbein, Palmöl. Iii. Besitzverhältnisse. Im wesentlichen nur eiu Gebiet, der belgische Kongo- staat. 4 mal so groß wie Deutschland, etwa 15 Mill. Eiuw.; ein Binnenstaat, der nur mit einer ganz schmalen Stelle ans Meer stößt, wo? Die ungesunde Küste des Kongobeckens heißt Nied er-Guiuea. Wo liegt Französisch - Kongo, wo das portugiesische Angola? 6. Ostafrika. 98 I. Das Land. Das höchste Gebiet des Erdteils, ein ziemlich trockenes Steppen- Hochland von etwa 1000—1200 m Höhe, mit auffallend vieleu, zum Teil sehr großen Seen. Nenne die 3 größten! Wohin gehen ihre Abflüsse? — Auf- bau des Bodeus und Ii. Das Volk siehe bei Deutsch-Ostafrika, §130! Iii. Besitzverhältnisse. 1. Im Norden Abessinien, siehe §92! 2. Somaliland, wo?, größtenteils italienisch.