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1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 153

1898 - Schwabach : Schreyer
— 153 — b. Kudwigshafen. Welche Stadt ist unser heutiges Reiseziel? Ludwigshasen. — Zeigen! — a. Was sagt unsere Karte über die Lage dieser Stadt? Ludwigshafen liegt nördlich von der alten Kaiser st adt Speyer am linken Rheinufer. Gegenüber von Ludwigshafen liegt die badische Stadt Mannheim. Bei Mannheim mündet der Neckar in den Rhein. In Ludwigshafen laufen drei Eisenbahnlinien Zusammen. Ludwigshasen! Was denkt Ihr über diesen merkwürdigen Namen? Aussprache der Schüler; anknüpfend hieran: Als man vor 5 0 Jahren in die Schule ging, fand man aus der Landkarte die Stadt Ludwigshafen noch nicht verzeichnet; denn damals bestand diese Stadt noch gar nicht. Was denkt Ihr über das Alter von Ludwigshasen? Junge Stadt. — Seine Entstehung verdankt Ludwigshasen dem „Retter des Doms zu Speyer", dem Erbauer der Wal- halla und des Ludwigskanals. Nach dem Plane König Lud- wigs I. wurde die Stadt vor 50 Jahren (1843) angelegt, wo- bei sie ihren jetzigen Namen erhielt. Aus einem unansehnlichen Orte mit etlichen hundert Einwohnern erwuchs in kurzer Zeit eine Stadt, die heute über fünfmal so groß ist wie unser Schwabach, also über 40000 Einwohner zählt. Sie ist jetzt die größte Stadt der Pfalz. Zusammenfassung: Lage und Entstehung vou Ludwigs- Hasen: Ludwigshasen liegt am linken Rheinnser gegenüber der badischen Stadt Mannheim und der Neckarmündung. In Ludwigshasen lausen drei Eisenbahnlinien zusammen. Ludwigshasen ist eine junge Stadt; denn sie besteht erst seit 50 Jahren. König Lud- wig I. von Bayern war ihr Gründer. Heute ist sie fünfmal fo groß als unsere Vaterstadt und zählt 40 000 Einwohner. b. Warum wohl Ludwigshasen in so kurzer Zeit so groß geworden ist? Aussprache der Schüler. — Was Ludwigshafeu fo rasch groß werden ließ, sagt uns das zweite Wort seines Namens; wie heißt es? Hasen. — Inwiefern? Die Schüler werden angeregt, die Antwort selbst zu finden. Als Ergebnis der gemeinsamen Arbeit von Lehrer und Schülern wird festgestellt: Ludwigshasen verdankt sein rasches Wachstum seiner Lage. Die Stadt liegt am Rhein und gegenüber der Neckarmündung. Aus dem Rhein und Neckar sahren viele Schisse, bringen Waren und nehmen andere wieder mit sort. Die Lage von Ludwigshafen ist für den Handel sehr günstig. Deswegen baute man in Lud- wigshaseu einen großen Rheinhasen, in welchem die Schisse an-

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1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 154

1898 - Schwabach : Schreyer
— 154 halten, Waren ein- und ausladen können. Ludwigshasen wurde eine Hafenstadt, eine Handelsstadt am Rhein. Noch bedeutender wurde der Handel der jungen Stadt am Rhein, seitdem Eisenbahnen von allen Richtungen in die Stadt führen und eine Fabrik uach der andern entstand. Heute künden die vielen, vielen rauchenden Fabrikschlöte dem Reisenden an, daß Lud- wigshafeu auch eine bedeutende Fabrik st adt geworden ist. Unter den Fabriken in Ludwigshasen verdient besonders eine genannt zu wer- den, die badische Anilin- und Sodasabrik (kurze Erklärungen), in der gegen 5 000 Arbeiter beschäftigt sind. Sie dehnt sich im Norden von Ludwigshafen den Rhein entlang ans und bildet mit den vielen netten Arbeiterwohnungen eine Stadt für sich, wie die Fnggerei in Augsburg. Diese Färb- und Sodasabrik ist die größte ihrer Art aus unserem Erdteil. Die Erzeugnisse dieser Riesenfabrik, sowie die vielerlei Waren, die in den andern Fabriken hervorgebracht werden, auch die Bodeufrüchte des Pfälzer Landes werden durch hunderte von Schiffen und Eisenbahnzügen in die weite Welt geführt. — Zu den Sehenswürdigkeiten Ludwigshafens gehört die große eiserne Brücke, welche das bayerische Ludwigshafen mit feiner badischen Nach- barstadt Mannheim verbindet. Diese Brücke, ein Riesenbau, ruht bloß aus einem Pfeiler, den man kunstvoll mitten in das Bett des rauschen- den Rheines baute. Diese Rh ein brücke ist so breit, daß über die- selbe zwei Eisenbahnzüge nebeneinander fahren können sdoppelgeleife); außerdem kann man mit der elektrischen (Pferde-) Bahn über die Brücke gelangen oder zu Fuß hiuüberspazieren. Wer diese Brücke überschreiten will, muß in Ludwigshafen etliche Pfennig Brückenzoll entrichten. Warum wohl? — Zusammensassung: Bedeutung von Lndwigshafen. Ludwigshasen verdankt fein rafches Wachstum seiner Lage. Die- felbe ist sehr günstig für den Handel. Im großen Rheinhasen der Stadt halten jährlich viele hundert Handelsschiffe. Ludwigs- Hafen ist eine große Handelsstadt. Dieselbe hat auch viele große Fabriken. Ludwigshafen ist eine bedeutende Fabrikstadt. Von allen Seiten laufen Eisenbahnen in Lndwigshafen zusammen. Mit seiner Nachbarstadt Mannheim ist Lndwigshafen durch eine riesige eiserne Brücke verbunden. c, Gcrmersheim. Welche pfälzische Rheinstadt haben wir nun noch zu besuchen? Ger Mersheim. — Zeigen! — Wie kommen wir von Ludwigshafen nach Germersheim? Schiff — Eifenbahn. — Was sagt uns die Karte von Germers heim? Germersheim ist eine Festung. - Gewaltige Erdwälle und dicke Mauern, die die Stadt umgürten, seste Thore, Kauoueu, Kasernen und Soldaten aller Art er-

2. Aus der allgemeinen Erdkunde, Länderkunde von Mitteleuropa - S. 93

1918 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Tie süddeutschen Landschaften und Staaten. 93 stadt (Webeindustrie) K o l m a r, südlich davon als erstes Glied der linksrheinischen Städtereihe Mülhausen (108), eine Großstadt mit vielen Spinnereien und Webereien. Die wichtigste Stadt des linken Rheingebietes ist Straßburg (192), in der Nähe der Jllmündung gelegen. Hier wird die nordsüdliche Rheinstraße von einer ostwest- lichen Verkehrsstraße geschnitten, die durch entsprechende Lücken der Randgebirge die Tiefebene mit ihren Nachbargebieten verknüpft. Infolge dieser günstigen Verkehrs- läge entwickelte sich Straßburg zu einem wichtigen Handelsmittelpunkt. Das Pracht- volle Münster, nach dem Kölner Dom die größte und schönste Kirche Deutschlands, ist ein Wahrzeichen der machtvollen Entwicklung, während der neu erbaute Kaiser- Palast und die Kaiser-Wilhelm-Universität das gegenwärtige Straßburg als eine „deutsche Hauptstadt" kennzeichnen, die dem neuen Deutschen Reiche 1870 wieder- gewonnen ist. Als Brückenstadt ist Straßburg stark befestigt. b) Im mittleren Teil der Tiefebene liegt auf der rechten Rheinseite zunächst die badische Hauptstadt Karlsruhe (147). Mannigfache Industrie, leb- haster Handel und Fürstenfürsorge haben diese junge Stadt schnell emporblühen lassen, während das viel ältere Pforzheim (— Stadt der Pforten),, östlich von Karlsruhe an der Eingangs„pforte" des Randgebirges gelegen, zurückgeblieben ist und heute nur halb so viel Einwohner zählt (83). Pforzheim betreibt eine lebhafte Gold- und Silberwarenindustrie. Südlich von Karlsruhe liegt in einem Seitental des Schwarzwaldes der weltbekannte Badeort Baden-Baden. Nördlich von Karlsruhe kommen wir nach Heidelberg (62), lieblich am Neckar gelegen, mit einer altberühmten Universität und der gewaltigen Schloß- ruine. In einem gewissen Gegensatz zu dem lieblichen Heidelberg steht die an der Neckarmündung gelegene neuere Großstadt Mannheim (231), Süddeutschlands wich- tigster Handels- und Jndustrieplatz. Ihm gegenüber liegt an der linken Rheinseite Ludwigshafen (93), ebenfalls eine lebhafte Fabrikstadt. Der Rheinhafen von Mannheim-Ludwigshafen ist der größte Hasen in Süddeutschland und der drittgrößte in Deutschland. Südlich von Mannheim liegt am Rhein die alte Kaiserstadt Speyer, nördlich von Mannheim Worms, die Stadt der deutschen Helden- sage, wo Luther vor Kaiser und Reich stand. c) Im nördlichen Teil der Rheinebene liegt auf der rechten Rheinseite an der Bergstraße das kunstgewerblich tätige Darmstadt (93), Hauptstadt des Großherzogtums Hesseu. In dem beckenartigen Nordende der Oberrheinischen Tiefebene, wo Rheinstraße und Mainstraße, Hessische Senke und Nahestraße wie in einem Becken zusammenlaufen, sind zwei wichtige Handelsmittelpunkte ent- standen. Am Main liegt Frankfurt (460). Es hat das dichteste Eisenbahnnetz im ganzen Rheingebiet (zähle die Bahnlinien!) und einen dementsprechend^ Welt- bahnhof, beherrscht den Durchgangsverkehr zwischen Nord- und Süddeutschland und ist nächst Berlin der größte Geldmarkt des Reiches. An der Mainmündung liegt die hessische Stadt Mainz (123), wichtig als Stapelplatz der Rheinschiffahrt und als Festung zum Schutze des Rheinüberganges. c) Der Ostrand. 1. Der Schwarzwald, a) Er ist kein Kammgebirge wie der Thüringer Wald oder das Riesengebirge, sondern gleicht einer großen keilförmigen Platte, die zur 7*

3. Die Alpen und Süddeutschland - S. 178

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 178 — halten sich hier gegen 50000 Fremde aus allen Ländern Europas auf. — Weiter n. in der Ebene, 11/2 Stunden vom Rhein, Karlsruhe, die Hauptstadt Badens (107000 E.). Sie ist eine noch recht junge Stadt und wurde 1715 von einem badischen Fürsten mitten in einem großen Walde angelegt und zur Residenz erhoben. Daraus erklärt sich ihre überaus regelmäßige Anlage. Die elf Hauptstraßen laufen wie die Rippen eines Fächers in schnurgerader Richtung von dem halbkreisförmigen Schloßplatze aus. Die Stadt hat eine lebhafte und mannigfaltige Industrie, auch der Handel ist bedeutend. Sie besitzt außerdem eine technische Hochschule und eine Malerakademie. — An der Neckarmündung Mannheim (166000 E.), Badens größte Stadt, mit vielen Fabriken und großen Hafenanlagen. Die Stadt verdankt ihr Emporblühen der günstigen Lage am Vereinigungspunkte von zwei schiffbaren Flüssen. Nicht weniger als 6 Eisenbahnlinien treffen jetzt hier zusammen. Sie ist der bedeutendste Hafen am Mittelrhein und eine der Fig. 38. Heidelberg mit der Schloßruine. ersten Handels- und Fabrikstädte Süddeutschlands. — Die Perle unter den badischen Städten aber ist Heidelberg (48000 E.). Es liegt lang hingestreckt im Neckartale, da, wo sich dieses zur Rheinebene öffnet. Keine andere Stadt hat eine gleich herrliche Lage. (Fig. 38.) „Die ganze Gegend hat einen großartigen, ergreifenden Charakter, kühne Berge mit schönem Laubholz, malerische Felsen und auch noch den schönen grünlichen Neckar." Mit Recht singt Scheffel von ihr: Alt Heidelberg, du feine, Du Stadt an Ehren reich, Am Neckar und am Rheine Kein' andre kommt dir gleich.

4. Teil 1 = 5. Schulj., Schülerbd. - S. 3

1916 - Mannheim [u.a.] : Bensheimer
3 Heidelberg mit Schloß und Neckar. — das fächerförmig gebaute K a r l s r u h e, die Residenz des Groß- herzogs von Baden — und Heidelberg, von deut der Dichter singt: „Alt Heidelberg, du feine, Du Stadt an Ehren reich, Am Neckar und am Rheine Kein' andre kommt dir gleich." Die Stadt hat eine Universität und war Jahrhunderte lang die Residenz der Kurfürsten von der Pfalz, bis die Raubhorden Lud- wigs Xiv. unter Melac Stadt und Schloß zerstörten (1689). — Von Heidelberg führt die Bergstraße nach Darmstadt, der Haupt- stadt des Großherzogtums Hessen. •— Am Maine liegt Frankfurt, der Geburtsort des Dichters Goethe. Frankfurt ist ein Knotenpunkt wichtiger Eisenbahnlinien und eine reiche Industrie- und Handelsstadt. Im Dome daselbst wurden mehrere deutsche Kaiser gekrönt. Verkehr. Der Rhein ist oberhalb Straßburg für größere Fahr- zeuge nicht schiffbar. Weiter abwärts, namentlich von Ludwigshafen und Mannheim an herrscht ein außerordentlich lebhafter Schiffsverkehr. Diese beiden Städte find mit ihren großen Lagerhäusern die Haupt- stapelplätze für Süddeutschland. Auch die Eisenbahnlinien zu beiden Seiten des Flusses weisen einen starken Personen- und Güterverkehr auf. Von grpßer Wichtigkeit für den Handel ist ferner der Rhein- Rhonekanal, da er Deutschland mit Frankreich und Mittelmeer mit Nordsee verbindet. (Vgl. Ludwigskanal in Bayern!) Die Nandgebirgc der Oberrheinischen Tiefebene haben in ihrem Baue viele Ähnlichkeiten. Sie bestehen größtenteils aus Sandstein und fallen steil gegen die Ebene ab, während sie nach der anderen Seite langsam abdachen und sich in wellige Hochflächen verlieren. 1*

5. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 220

1906 - Halle a.S. : Schroedel
— 220 — Wie in Schwaben am Neckar, so ziehen sich in Franken am Main eine Reihe wichtiger Orte hin: Bayreuth an der Grenze des Gebiets, Bamberg (3 km von der Rednitzmündung aufwärts) in einem fruchtbaren Talkessel, einst der Ausgangsort' der Aus- breitung des Christentums nach O., Würzburg in der Mitte des fränkischen Maingebiets, als Universitätsstadt und durch seine Weine bekannt (Kissingen im Rhöngebiet an der Fränkischen Saale) und Asch äffen bürg am Austritt des Mains in das oberrheinische Becken. Allein der bedeutsamste Ort, Nürnberg (321 T. E.), liegt auch hier in einem Nebental, inmitten des Rednitzbeckens (an der Pegnitz), dessen Umwallung aus allen Seiten Öffnungen besitzt, durch welche die Straßen von außen her zusammenlaufen. Unter dem Schutze einer kaiserlichen Burg schon früh freie Reichsstadt, war sie im Mittel- alter die erste deutsche Fabrikstadt, berühmt durch die Geschicklichkeit seiner Bewohner und als Sitz von Gelehrten und Künstlern. Noch heute ist Nürnberg die bedeutendste Handels- und Fabrikstadt Süd- deutschlands; es dehnt sich über seine engen Mauern hinaus nach dem nur 6 km entfernten Fürth, mit dem es verwachsen zu wollen scheint. Neben Nürnberg-Fürth gibt es hier nur noch zwei Orte mit über 10 000 Einwohnern: flußabwärts die freundliche Universitätsstadt Erlangen und auf der Keuperstuse im W. Ans- b ach, das noch deutliche Spuren der Hohenzollernherrschnst trägt, aber kaum noch an Einwohnerzahl zunimmt. Überhaupt haben die Landstusen Frankens weniger und kleinere Orte als die Schwabens, denn es fehlt ihnen die Industrie: sie tragen deshalb sämtlich einen ruhigen Zug und behalten ihr altertümliches Aussehen (Plothen- bürg ob d. Tauber). In der Oberrheinischen Tiefebene hat für das Emporblühen großer Städte neben der Ergiebigkeit des Bodens der auf günstiger Verkehrslage basierende Handel und eine lebhafte Industrie beigetragen. In der Gartenebene des unteren Mains, da wo die den Main entlang führende Straße mit zwei von N. kommenden (durch das Tal der Wetter-Nidda und das der Kinzig) zusammentrifft, liegt Frankfurt a. M. (320 T. E.), ebenso wichtig durch seinen Handel, wie durch seine Industrie, in der mit ihr die Nachbarstädte Offenbach und Hanau wetteifern, jene in Lederwaren, diese in Juwelierarbeiten hervorragend. Als Borort von Frankfurt liegt an der Mündung des Mains in den Rhein Mainz, das, ein Waffenplatz ersten Ranges, neben seinem militärischen Treiben „den Anblick einer von lebhaftem Schiffs-, Handels- und Jndustrieverkehr belebten Stadt" bietet. Seitdem der Schiffahrts-Großverkehr bis zur Neckarmündung hinaufgeleitet ist, hat sich das badische Mannheim (157 T. E.) mit der bayrischen Schwesterstadt Ludwigshafen zwischen den historisch bedeutsamen alten Reichsstädten Worms und Speyer zu dem größten Hasen Süddeutschlands entwickelt. An der Kreuzung der Rhemlime mit der nw.-en Straße Paris—wien—konstantinopel

6. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 152

1898 - Schwabach : Schreyer
es nicht. Die Könige von Bayern boten alles aus, um den halb- zerstörten Dom wieder in seiner alten Pracht herzustellen. Insbesondere war es der kunstsinnige König Ludwig I. von Bayern, der als Retter des Kaiserdomes gilt. Zusammenfassung: Aus der Vergangenheit Speyers. Speyer und sein Kaiserdom sind sehr alt. Speyer war schon vor den Römern ein bedeutsamer, fester Ort. Der Dom wurde vor 1000 Jahren von deutschen Kaisern erbaut. Vor 200 Jahren wurde die Stadt von den Franzosen in einen Trümmerhausen ver- wandelt. Der Dom ward eine Ruine. Später erstanden der Dom und die Stadt aufs neue. König Ludwig I. von Bayern war der Retter des halbzerstörten Domes, und ihm verdankt er seine unbeschreibliche Pracht. c. Durch die Gunst und Fürsorge unserer Könige ist die alt- ehrwürdige Kaiserstadt Speyer wieder zu einer ansehnlichen Stadt empor- gewachsen, die von 20 000 Menschen bewohnt wird. Da in derselben die Regierung der Pfalz ihren Sitz hat, ist sie die Kreishauptstadt der Rheinpfalz. Zudem ist Speyer die Bischofsstadt des Kreises. - Seit neuerer Zeit ragen auch rauchende Fabrikfchlöte über die Häuser der Stadt empor. Unter den Fabriken Speyers sind die Tabak- sabriken die bedeutendsten: gegen 2 000 Arbeiter sind damit beschäftigt, Zigarren, Zigaretten und Rauchtabak herzustellen. Eisenbahnen verbinden die Kreishauptstadt mit Germersheim und Ludwigshasen. Uber deu Rhein sührt eine merkwürdige Brücke; sie schwimmt. Diese schwimmende Brücke besteht aus vielen kleinen Schissen, welche miteinander verbunden und am User befestigt sind. Darüber sind Bretter und Balken gelegt, die den festen Boden bilden, aus dem man über den Strom gehen kann. Eine solche Brücke nennt man eine Schiffbrücke. In welches Land kommt man, wenn man aus der Speyerer Schiffbrücke den Rhein überschreitet? Baden. — Auch eine Eisenbahn sührt aus der breiten Schiffbrücke über den Rhein ins badische Gebiet. — Im Hafen zu Speyer laufen jährlich viele Schiffe ein und aus. Sie bringen Waren aus anderen Städten und Ländern und nehmen die Erzengnisse der Pfalz mit fort. Doch ist der Handel der alten Kaiferstadt bei weitem nicht so bedeutend wie der ihrer nördlichen Nachbarstadt am Rheine. Wie heißt dieselbe? Ludwigshasen. — Diese Stadt ist unser nächstes Reiseziel. Zusammenfassung: Bedeutung Speyers. Speyer ist die Kreishauptstadt der Rheinpsalz und die Bischofs- stadt dieses Kreises. Unter den Fabriken Speyers sind am be- denkendsten die Tabakfabriken. Über den Rhein führt eine große, breite Schiffbrücke, auf der auch die Eisenbahn den Strom über- schreitet. Im Hasen von Speyer laufen viele Schiffe ein und aus. Die Stadt Speyer treibt auch Handel.

7. Aus der allgemeinen Erdkunde, Länderkunde von Mitteleuropa - S. 89

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die süddeutschen Landschaften und Staaten. 89 stadt (Webeindustrie) K o l m a r, südlich davon als erstes Glied der linksrheinischen Städtereihe Mülhausen (100), eine Großstadt mit vielen Spinnereien und Webereien. Die wichtigste Stadt des linken Rheingebietes ist Straßburg (180), in der Nähe der Jllmündung gelegen. Hier wird die nordsüdliche Rheinstraße von einer ostwest- lichen Verkehrsstraße geschnitten, die durch entsprechende Lücken der Randgebirge die Tiefebene mit ihren Nachbargebieten verknüpft. Infolge dieser günstigen Verkehrs- läge entwickelte sich Straßburg zu einem wichtigen Handelsmittelpunkt. Das Pracht- volle Münster, nach dem Kölner Don: die größte und schönste Kirche Deutschlands, ist ein Wahrzeichen der machtvollen Entwicklung, während der neu erbaute Kaiser- Palast und die Kaiser Wilhelm-Universität das gegenwärtige Straßburg als eine „deutsche Hauptstadt" kennzeichnen, die dem neuen Deutschen Reiche 1870 wieder- gewonnen ist. Als Brückenstadt ist Straßburg stark befestigt. d) Im mittleren Teil der Tiefebene liegt aus der rechten Rheinseite zunächst die badische Hauptstadt Karlsruhe (134). Mannigfache Industrie, leb- hafter Handel und Fürstenfürsorge haben diese junge Stadt schnell emporblühen lassen, während das viel ältere Pforzheim (— Stadt der Pforten), östlich von Karlsruhe an der Eingangspforte" des Randgebirges gelegen, zurückgeblieben ist und heute nur halb so viel Einwohner zählt (68). Pforzheim betreibt eine lebhafte Gold- und Silberwarenindustrie. Südlich von Karlsruhe liegt in einem Seitental des Schwarzwaldes der weltbekannte Badeort Baden-Baden. Nördlich von Karlsruhe kommen wir nach Heidelberg (55), lieblich am Neckar gelegen, mit einer altberühmten Universität und der gewaltigen Schloß- ruine. In einem gewissen Gegensatz zu dem lieblichen Heidelberg steht die an der Neckarmündung gelegene neuere Großstadt Mannheim (193), Süddeutschlands wich- tigster Handels- und Jndustrieplatz. Ihm gegenüber liegt an der linken Rheinseite Ludwigs Hasen, ebenfalls eine lebhafte Fabrikstadt. Der Rheinhafen von Mannheim-Ludwigshaseu ist der größte Hasen in Süddeutschlaud und der drittgrößte in Deutschland. Südlich von Mannheim liegt am Rhein die alte Kaiserstadt Speyer, nördlich von Mannheim Worms, die Stadt der deutschen Helden- sage, wo Luther vor Kaiser und Reich stand. c) Im nördlichen Teil der Rheinebene liegt auf der rechten Rheinseite an der Bergstraße das kunstgewerblich tätige Darmstadt (93), Hauptstadt des Großherzogtums Hessen. In dem beckenartigen Nordende der Oberrheinischen Tiefebene, wo Rheinstraße und Mainstraße, Hessische Senke und Nahestraße wie in einem Becken zusammenlaufen, sind zwei wichtige Handelsmittelpunkte ent- standen. Am Main liegt Frankfurt (414). Es hat das dichteste Eisenbahnnetz im ganzen Rheingebiet (zähle die Bahnlinien!) und einen dementsprechenden Welt- bahnhos, beherrscht den Durchgangsverkehr zwischen Nord- und Süddeutschland und ist nächst Berlin der größte Geldmarkt des Reiches. An der Mainmündung liegt die hessische Stadt Mainz (Iii), wichtig als Stapelplatz der Rheinschiffahrt und als Festung zum Schutze des Rheinüberganges. c) Der Ostrand. 1. Der Schwarzwald, a) Er ist kein Kammgebirge wie der Thüringer Wald oder das Riesengebirge, sondern gleicht einer großen keilförmigen Platte, die zur

8. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 21

1911 - Leipzig : Teubner
(Oberrheinische Tiefebene. 21 stadt (87), die Hauptstadt des Großherzogtums Hessen, ist besonders durch Pflege des Kunstgewerbes bekannt geworden. Im Norden der Tiefebene hat der Rhein einen ruhigeren Lauf. Daher konnten hier auch unmittelbar am Strome große Städte entstehen. Dort liegen Speyer (23), in dessen schönem Dome viele deutsche Kaiser begraben sind, weiter stromabwärts Mannheim (193) und ihm gegenüber Ludwigshafen (83). Da bei Mannheim der Neckar mündet und der Rhein von hier ab mit Dampfschiffen befahren werden kann, haben die Häfen dieser Städte große Bedeutung für den Handel erlangt. Die Eisenbahnlinien, die hier strahlenförmig von allen Richtungen zusammenlaufen, haben an ihrem Teile ebenfalls ein Aufblühen des Handels bewirkt. Die chemische Industrie, durch die Mannheim einen Weltruf erlangt hat, wird besonders dadurch begünstigt, daß die Wassermassen des Rheins die schädlichen Kbfallstoffe leicht fort- führen und verteilen können. In der Umgebung von Worms (47), der Stadt der deutschen Heldensage, wird edler Wein (Liebfrauenmilch!) gebaut. Eine besonders günstige Lage hat Mainz (Iii) an der Mainmündung: hier kreuzen sich große Handelsstraßen, die aus dem Norden, Süden, Osten und Westen Deutschlands kommen. Um diese Wege im Falle eines Krieges zu schützen, hat man die Stadt stark befestigt. In neuerer Zeit wurde aber das hessische Mainz von dem preußischen Frankfurt a. M. (414) überflügelt. Dieser Ort, der eine gleich günstige Lage besitzt, ist nämlich Einfahrthallen des Frankfurter Bahnhofs.

9. Das Deutsche Reich - S. 22

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 22 — Handels- und Industriestadt und Universität der Reichslande; Münster Erwins von Steinbach (s. Abb. 3). *16. Karlsruhe, Haupt- und Residenzstadt Badens, mit großen In- dustrieu, besonders Möbeltischlerei und Maschinenbau. *17. Mannheim an der Neckarmündung, wichtigster Handelsplatz Süd- deutschlauds für Getreide und Tabak. Ausgangspunkt der regelmäßigen Rheinschiffahrt. — Stromaufwärts am Neckar Heidelberg, Universität Badens, Schloßruine. 18. Ludwigshafen, Mannheim gegenüber am Rheine, Haupthafen der bayr. Pfalz. Stromaufwärts das alte Speyer^), Hauptstadt der bayr. Pfalz; stromabwärts Worms^) mit berühmtem Weinbau und großen Gerbereien; Luther- denkmal. *19. Darmstadt, Haupt- und Residenzstadt des Großherzogtums Hessen; lebhafter Handel, Leder- und Tabakindustrie. *20. Frankfurt a. M.^), wichtiger Handels- und Bankplatz mit zwei Messen, Kreuzungspunkt zweier bedeutender Handelsstraßen. Jenseit des Mains liegt Sachsenhausen mit Apfelweinfabriken. *21. Mainz, gegenüber der Mainmündung, Festung ersten Ranges, Knotenpunkt der Rhein- und Mainbahnen, wichtige Handelsstadt; Denkmal Gutenbergs. Städte im schwäbischen Stufenlande (Neckarreihe): *22. Stuttgarts, Haupt- und Residenzstadt Württembergs, industrie- reich, besonders Sitz des Buchdrucks und Mittelpunkt des Buchhandels für Süddeutschland; südl. davon Tübingen, Universität Württembergs. 23. Heilbronn, als Anfangspunkt der Neckarschiffahrt wichtiger Stapelplatz für Landesprodukte. 24. Pforzheim an einem Nebenfluß des Neckar, Hauptsitz der deutschen Bijouterie-^), Gold- und Silberivarenindustrie. Städte im fränkischen Stufenlande (Rednitz Main-Reihe): *25. Nürnbergs) an der Pegnitz, der natürliche Verkehrsmittelpuukt Süddeutschlands und daher wichtiger Eisenbahnknoten. Eine der bedeutendsten Fabrikstädte Süddeutschlands in Maschinenbau, Holzindustrie (besonders Spiel- *) Grabstätte der alten deutschen Kaiser. — Gedichte: Kaiser Rudolfs Ritt zu in Grabe, von I. Kerner; Die Glocken zu Speyer, von M. von Oer. -) Luther auf dem Reichstage 1521. — Gedicht: Der reichste Fürst, von Uhland. f 3) Im alten deutschen Reiche Wahlstadt, später auch Krönnngsstätte der deutschen Kaiser. Geburtsort Goethes (28. 8. 1749). *) Nördl. von Stuttgart Marbach, Schillers Geburtsort (10. 11. 1759). 5) Bijouteriewaren = metallene Schmucksachen; Galanteriewaren — Putz-- waren, bestimmt zum Schmuck von Wohnräumen. 6) Nürnberg wurde 1835 durch die erste deutsche Dampfeisenbahn mit dem benachbarten Fürth verbunden; diese Stadt ist besonders durch ihre Spiegesglasfabriken bekannt.

10. Länderkunde des Deutschen Reiches - S. 15

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iii. Völkerleben und Siegelungen. 15 Lage am Talausgang des Neckar mit der herrlichsten Schloßruine Deutschlands- älteste Universität des Deutschen Reichs. 5tn der Bergstrafte in Hessen zahlreiche lieblich gelegene Weinstädtchen; am Nordende Darmstadt (90 000) Haupt- und Residenzstadt mit tech- nischer Hochschule und Malerakademie. Siedelungen in der Tiefebene. Im Elsaß: Mülhausen (100000) bedeutendster Sitz der mitteleuropäischen Baumwollindustrie (Kattunftoffe) an der 311 und dem Khem= Rhone=Kanal. Kolmar (50 000) mit Hopfen- und Weinbau und Textilindustrie. Straß- bürg (l 80 000), „die perle des Mittelrheins", in fruchtbarer Umgebung (Tabakfabriken, Vierbrauereien, Gänseleberpasteten), der Torwächter Wichtigster Verkehrsstraßen zu Wasser (311, Rhein-Rhone- und Rhein-Marne-Kanal) und zu Lande (Orientbahn durch den Zaberner Steig, Schwarzwaldbahn und der Meridionalbahnen Hamburg--Marseille und Köln — 5t. Gotthard—mailand),- einer unserer ersten Waffenplätze mit zahlreichen, bis auf das rechte Rheinufer (Kehl) ausgedehnten Befestigungen; im Mittelalter bedeutende Reichs- stadt (Münster), heute 5itz des kaiserlichen Statthalters und Heimstätte deutscher Wissen- schaft (Universität). In Baden: Karlsruhe (l 30 000) Haupt- und Residenzstadt mit fächerförmiger Straßenanlage, ein Brennpunkt süddeutschen Gewerbs- und Geisteslebens mit unserer ältesten technischen Hochschule und einer Kunstakademie. Links Speyer (pfälzisch) (20 000) mit seinem Kaiserdom, die,,Totenstadt" des alten Reichs. 5ln der Neckarmündung die moderne, durch eine Rheinbrücke verbundene Doppelstadt Mannheim-Ludwigshafen. Mannheim (badisch) (180 000) der großartigste Binnenhafen Mitteleuropas; Beginn der rheinischen Großdampfschiffahrt und des Neckar-Dampferverkehrs, hauptmarkt Süddeutsch- lands für Weizen, Petroleum, Kaffee, Baumwolle und Kohlen und Kusfuhrplatz süddeutscher Fabrikate, Hölzer und Bausteine; schnell aufblühende Industrie: Chemikalien, Metall- waren, Zigarren, Mühlenwerke; schachbrettförmig mit lauter gleichartigen (Quadraten gebaut. Ludwigshafen (pfälzisch) (80 000) als Handels- und Fabrikplatz (Anilin- und Sodafabriken, Tisen- und Webeindustrie) von Bedeutung. Links Worms (hessisch) (45 000), im „Wonnegau", durch Sage und Geschichte verherrlicht, mit romanischem Dom und Lutherdenkmal. Bedeutender Weinbau (Liebfrauenmilch) wie in Oppenheim und Nier- stein; Mainz (Ii0 000) gegenüber der Mainmündung, im Mittelalter der glänzende Sitz des vornehmsten deutschen Kirchensürsten und Festplatz zahlreicher Reichsversammlungen. („Das goldene Mainz"); als Knotenpunkt wichtiger Verkehrsstraßen am Rheinübergang starke Festung; hauptplatz für den Obst- und Weinhandel mit bekannten Schaumwein- sabriken. Frankfurt a/M. (preußisch) (360 000) mit Vorstadt Sachsenhausen, die alte Wahl- und Krönungsstadt des Reichs („Römer"); am Schnittpunkt zahlreicher Straßen- wege einer der hervorragendsten Geldhandelsplätze Europas mit reichen Industrien (Kpfel- weinkeltereien). Gffenbach (70 000) hessische Industriestadt (feine Lederwaren: Geld-, Brief- Zigarrentaschen, Aktenmappen, Notizbücher usw.), mit großartiger Bijouterie aus edlen Metallen; weltbekannte Diamantschleifereien. 5iedelungen am linksrheinischen Grabenrand. Hu den Talausgängen des Wasgen- Wäldes liegen zahlreiche industriereiche Mittelstädte. 5ln der Hardt in der Pfalz: Neu- stadt, Zentralpunkt des pfälzischen Weinbaus (Forst, Deidesheim, Dürkheim). Das lotkrmgilcke 8tufenlanä. I. Das süddeutsche Stufenland links des Rheins. Das Gebiet bildet gleichfalls ein von Gebirgszügen umspanntes Becken: Ts wird im 0 durch Wasgenwald und Hardt, im

11. Grundriß der Erdkunde - S. 32

1908 - Leipzig : Hirt
32 Die Landschaften des oberen und mittleren Rheins. Reichbewässert wird die Ebene durch den Rhein mit seinen zahl- reichen Nebenflüssen: l. ist der größte Nebenfluß die Jll, der Hauptfluß des Elsaß; r. fließen zu: die Elz (mit der Dreisam), die Kinzig, die Rench, die Murg, der Neckar vom Schwarzwalde und der Main. Die reiche Bewässerung macht die Tiefebene sehr fruchtbar, und zwar findet sich der schönste Fruchtboden an den Gebirgsrändern, während der Rhein durch seine Überschwemmungen das Ufergelände versumpft und versandet hat. Als die Römer (um 50 v. Ehr.) bis an das linke Rheinufer vor- gedrungen waren, befestigten sie den Grenzfluß gegen Deutschland durch Kastelle, unr die dann Städte entstanden. Daher liegen die linksrheinischen Städte dicht am Rhein, die rechtsrheinischen dagegen wegen der unsichern Flußufer meist in einiger Entfernung vom Strome. Durch den Rhein wird die Tiefebene politisch geteilt: r. zieht das Großherzogtum Baden, l. das Reichsland Elsaß-Lothringen und die Bayrische Pfalz; den N. umfaßt das Großherzogtum Hessen. Städte an der Jll (im Elsas?). Mülhausen, wichtigste süddeutsche Fabrikstadt in Weberei. Kolmar und Schlettstadt folgen flußabivärts. Straßburg, Hst. von Elsaß-Lothringen, durch 14 Forts fförs) geschützte Festung; wegen ihrer Lage „an der Straße" (über den Rhein) hervorragende Handelsstadt; Universität; herrliches Münster; 1870. Städte am Rhein (in der Oberrheinischen Tiefebene). Basel; Schweizer Grenzstadt: wegen ihrer Lage am Rhein und an der Burgundischen Pforte wichtiger Handelsplatz zwischen Deutschland, Italien und Frankreich. Speier; im Dome ruhen die alten deutschen Kaiser. Mannheim und gegenüber Ludwigshafen, wegen ihrer Lage an der Neckarmündung durch Handel und Schiffahrt schnell aufgeblüht. (Getreide der Tiefebene, Tabak und Wein der Pfalz.) Worms, altertümliche Reichsstadt, Lutherdenkmal. Mainz, gegenüber der Mainmündung; als Knotenpunkt für Schiffahrt und Bahnen wichtiger Handelsplatz und starke Festung. Städte östlich vom Rhein (in der Oberrheinischen Tiefebene). Freiburg im Breisgau, als Erzbischofssitz mit berühmtem Dom; badische Universität. Karlsruhe, Hst. Badens, fächerförmig gebaut; Kunsthochschulen. . Heidelberg, am Talausgange des Neckars reizvoll gelegen, über- ragt von den herrlichen Ruinen des Kursürstenschlosses, das im 17. Jahr- hundert von den Franzosen zerstört wurde; badische Universität (Bild 10). Darinstadt, Hst. des Großherzogtuins Hessen. 64) 5. Das Rheinische 5chiefergebirge ist die meist aus Tonschiefer bestehende Erhebungsinasse, welche im O. von der Wasserscheide zwischen Weser und Rhein, im W. etwa durch das Tal der Maas begrenzt wird. Es hat eine Mittelhöhe von 500 m. Bon S.o. nach N.w. wird es von dem Rheintale durchbrochen und dadurch in einen Ost- und Westflügel geschieden: jeder dieser Gebirgsflügel wird durch tief eingeschnittene Neben- flüsse des Rheins wieder in mehrere Gebirge gegliedert (Bild 11).

12. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 22

1912 - Leipzig : Teubner
22 Oberrheinische Tiefebene. Üppiger Pflanzenwuchs verleiht der vielbesuchten „Bergstraße" ihren Reiz, die von Heidelberg nach Darmstadt führt. Zu beiden Seiten wird sie von Obstgärten, Walnuß- und Kastanienhainen umsäumt, während darüber an den Berglehnen sich Weinberge hinziehen und von den höhen efeuumrankte Burgruinen ins Land schauen. Darmstadt (87), die Hauptstadt des Großherzogtums Hessen, ist be- sonders durch Pflege des Kunstgewerbes bekannt geworden. Im Norden der Tiefebene hat der Rhein einen ruhigeren Lauf. Daher konnten hier auch unmittelbar am Strome große Städte entstehen. Dort liegen Speyer (23), in dessen schönem Dome viele deutsche Kaiser begraben sind, weiter ström- abwärts Mannheim (19?) und ihm gegenüber Ludwigshafen (83). Da bei Mannheim der Neckar mündet und der Rhein von hier ab mit Dampfschiffen befahren werden kann, haben die Häfen dieser Städte große Bedeutung für den Handel erlangt. Gewaltige Mengen Getreide (besonders Weizen), Kohlen und Petroleum werden von den Schiffen hierher geschafft, um weiter durch die Eisen- bahn über Süddeutschland und die Schweiz verbreitet zu werden. Andrerseits wer- den holz, Steine und Industrieerzeugnisse von Mannheim aus stromabwärts ver- frachtet. Die Eisenbahnlinien, die hier strahlenförmig von allen Richtungen zu- sammenlaufen, haben an ihrem Teile ebenfalls ein Aufblühen des Handels bewirkt. Die chemische Industrie, durch die Mannheim einen Weltruf erlangt hat, wird be- Einfahrthallen des Frankfurter Bahnhofs.

13. Realienbuch - S. 107

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii. Erdkunde. 107 dem Rheine viele Flüsse zu, die aber nur einen kurzen, schnellen Lauf haben (warum?) und daher nicht zur Schiffahrt, wohl aber zum Flößen des Holzes dienen. Die ansehnlichsten Gewässer, die der Strom in der Ebene aufnimmt, sind Iii, Neckar und Main. Sie kommen aus ferner gelegenen Gebieten. Die 3ii entspringt am Schweizer Jura, fließt lange Zeit dem Rheine parallel und erreicht ihn bei Straßburg. Dort enden in ihr zwei wichtige deutsch-französische Schiffahrtswege, der Rhein-Rhone- und der Rhein-Marne-Ranal. Der Neckar sammelt die Gewässer des Schwäbischen Stufen- landes und mündet bei Mannheim. Der Main, der bei Mainz in den Rhein tritt, entspringt auf dem Fichtelgebirge und nimmt aus dem Fränkischen Stufenlande, sowie aus dem hessischen Berglande zahlreiche Flüsse auf. b) Die Oberrheinische Tiefebene liegt in dem südlichen, wärmeren Teile Deutsch- lands und ist durch die Randgebirge gegen rauhe winde geschützt. Ihr Rlima ist deshalb außerordentlich milde, so daß der fast durchweg fruchtbare Boden von ertrag- reichen Feldern und Gärten bedeckt wird. Kußerdem ist an vielen Orten der Tiefebene eine lebhafte Fabriktätigkeit aufgeblüht, die einer dichten Bevölkerung reichen Erwerb gewährt. Unmittelbar am Rheine sind allerdings nur wenige größere Städte ent- standen. In früheren Zeiten wechselte nämlich der Strom bei Überschwemmungen häufig sein Bett. Infolgedessen versumpften und versandeten besonders im südlichen Teile die Uferlandschaften. Jetzt hat man den Lauf des Rheines geregelt. c) Im südlichen, linksrheinischen Teile (Elsaß) liegen an der Iii Mülhausen (95; Baumwollenwebereien), Eolmar (44) und Straßburg (179; Universität). Kn Straßburg (Name!) führen wichtige Straßen vorüber, die Deutschland mit der Schweiz und mit Frankreich verbinden. Es ist daher stark befestigt worden. Das welt- berühmte Straßburger Münster ist eines der schönsten deutschen Bauwerke. Kuf der rechtsrheinischen Seite (in Baden) liegen Fr ei bürg (83; Universität) und weiter nördlich Rarlsruhe (134; Hauptstadt des Großherzogtums Baden; Tech- nische Hochschule und Malerakademie). Da, wo der Neckar das Gebirgsland ver- läßt, liegt in anmutiger Umgebung die andre badische Universitätsstadt, Heidel- berg (56), die von den herrlichen Ruinen des Heidelberger Schlosses überragt wird. Durch die wein- und obstreiche Bergstraße, die am Gdenwalde entlang führt, wird Heidelberg mit Darmstadt (87; Runstgewerbe), der Hauptstadt des Großherzogtums Hessen, ver- bunden. In dem nördlichen Teile der Ebene hat der Rhein einen ruhigeren Lauf. Daher konnten hier auch unmittelbar am Strome große Städte entstehen. Dort finden sich Speyer (23; bayrisch), in dessen Dome viele Deutsche Raiser begraben sind, sowie stromabwärts Mannheim (193; badisch) und ihm gegenüber Ludwigshafen (83; bayrisch). Da hier die Dampfschiffahrt auf dem Rheine beginnt, haben beide Städte für den Handel große Bedeutung erlangt. In der Umgebung von Worms (47; hessisch), der Stadt der deutschen Heldensage, wird wein angebaut. Eine besonders günstige Lage hat Mainz (111; Festung) an der Mainmündung, hier kreuzen sich nämlich wichtige Handelsstraßen, die aus dem Norden, Süden, Osten und Westen Deutschlands kommen. In neuerer Zeit wurde aber das hessische Mainz von dem preußischen Frankfurt a. M. (436) überflügelt, da dieses der bedeutendste Eisenbahn- knotenpunkt zwischen Nord- und Süddeutschland ist. Unweit von Frankfurt liegen am Main Offenbach (76; hessisch) und Hanau (37; preußisch), die besonders durch ihre Gold-, Silber- und Galanteriewaren bekannt find.

14. Himmelskunde. - Allgemeine Erdkunde. - Die deutschen Landschaften. - Das Wirtschaftsleben Deutschlands. - S. 67

1914 - Halle a. d. S. : Buchh. des Waisenhauses
I V. Die Oberrheinische Tiefebene und ihre Randgebirge. 67 Wasserstraßen. (Erkläre den Namen!) Mit den nordsüdlich gerichteten Ver- kehrswegen der Rheinebene schneidet sich hier die Eisenbahnlinie Paris—wien (Orientexpreß), die die Zaberner Steige und die Senke von Pforzheim benutzt. Die neuen großen Hasenanlagen förderten den Schiffahrts- verkehr auf dem Rheine und dem Rhein-Rhone-Kanal (Kohlentransporte), so daß Straßburg nach Mannheini-Ludwigshafen der wichtigste Hafen Süd- deutschlands wurde. Die Stadt hat eine bedeutende Tabak-, Papier- und Nahrungsmittelindustrie. Als wichtiger Straßenknoten wurde Straßburg stark befestigt. Sein herrliches Münster ist eins der schönsten Bauwerke Deutschlands. Rechts des Rheines liegt in einer fruchtbaren, rebenumkränzten Bucht zwischen Kaiserstuhl und Schwarzwald die alte Bischofs- und Universi- tätsstadt Freibnrg (87 000). Erst im 18. Jahrhundert entstand durch den Willen seiner Fürsten Karlsruhe (138 000), die Hauptstadt Badens, inmitten großer Kiefernwaldungen. Durch wichtige Eisenbahnlinien (welche?) und durch einen Kanal zum Rheine wurden Handel und Industrie der Stadt sehr gehoben. Die vielgepriesene Universitätsstadt Heidelberg (59 000) entstand da, wo der Neckar aus seinem schönen Turchbruchstale in die Ebene tritt. Über der Stadt liegt an waldiger Höhe die schönste Ruine Deutschlands, das Heidel- berger Schloß. Die von hier aus nach N. ziehende Bergstraße führt an Tarmstndt (89 000), der Hauptstadt des Großherzogtunis Hessen, vorüber. Am linken Ufer des hier ruhiger fließenden Stromes liegen die beiden alten Kaiserstädte Speyer (24 000; Dom mit Kaisergräbern!) und Worms (48 000; Reichstage!). Am End- punkte des Großschiffahrtsweges aus dem Rheine erwuchs das Städtepaar Mannheim (219 000) und Ludwigshafen (89 000) zu einem wichtigen Verkehrsmittelpunkte. Der Flächenraum der großartigen Hafenanlagen umfaßt mehr als die Hülste der Wasserfläche des Hamburger Hafens. Von hier aus wer- den Getreide, Petroleum und Kohle über ganz Süddeutschland verteilt, während Holz, Bausteine, Salz und Industrie- erzeugnisse stromabwärts gehen. Am Nordende der Ebene entstand Mainz (121 000), der erste Platz im deutschen Weinhandel, in günstiger Verkehrs- lage. (Weise das nach!) Die stark befestigte Stadt wurde aber über- flügelt von Frankfurt am Main (436 000), das als ehemalige Krönungs- stadt der deutschen Kaiser, als Sitz des Bundestages und als Geburtsort Goethes reich ist an geschichtlichen Erinnerungen. Frankfurt ent- stand am Kreuzungspunkte wichtiger Straßen zwischen Nord- und Süd- 5

15. Teil 1 - S. 63

1897 - Leipzig : Wagner & Debes
Die süddeutschen Staaten und ihre Bevölkerung. 63 der rechten Seite die badische Hauptstadt Karlsruhe**, die hessische Hauptstadt Darmstadt**, die zwei Universitätsstädte Freiburg** und Heidelbergs, beide durch landschaftlich schöne Lage ebenso ausgezeichnet wie das.durch seine Heilquellen berühmte Baden, welches dem Lande seinen Namen gegeben hat. Auf der liukeu Rheinseite liegen die Fabrikstadt Mülhausen**, Colmar* und die Festung Straßburg (Universität), „die wunderschöne Stadt"; letztere an der Stelle, wo die von Paris kommende und die hohen Süd- vogesen im Norden umgehende Straße den Übergang über den Rhein erreicht, um weiter über Karlsruhe und die Goldwarenstadt Psorz- heim* am nördlichsten Punkt des Schwarzwaldes das Schwäbische Becken und die Oberdeutsche Hochebene zu erreichen. 5. In der unteren Rheinebene haben wir die alten Städte Speyer und Worms*, deren frühere Bedeutung jetzt Mann- heim an sich gerissen hat, das am oberen Ende der großen Rhein- schissahrt gelegen der erste Binnenhafen Süddentschlands geworden ist. Auf der bayerischen Stromseite liegt Ludwigshafen*, das mit dem badischen Mannheim zu einem einzigen Mittelpunkt von Industrie und Handel verwachsen ist. Das Nordende der Rhein- ebene beherrscht die Festung Mainz"*, an der Straße von Paris über Metz**, der wichtigen Grenzfeste in Lothringen, zum Rheiue und nach Mitteldeutschland gelegen; nahe dabei liegt die alte Main- brückenstadt Frankfurt, als Wahlstadt der frühern deutschen Kaiser seit Jahrhunderten bedeutsam, ein Mittelpunkt von Handel und Verkehr an der wichtigsten Straße von Süd- nach Norddeutschland. Die unserueu Städte Offenbach* und Hanau* beide am Main, sind in hohem Grade gewerbetüchtig. Übersicht der süddeutschen Städte: Städte München . . . Frankfurt a. M.. Nürnberg . . . Stuttgart . . . Straßburg. . . Mannheim . . Karlsruhe. . . Mülhausen . . Augsburg. . . Mainz . . . . Würzburg. . . Darmstadt. . . Metz..... Freiburg . . . Fürth . . . . Regensburg . . Ludwigshafen. . Lage Bayern, Hochebene . Preußen, Rheinebene. Bayern, Franken . . Württemberg, Schwaben Elsaß, Rheinebene. . Baden, „ Elsaß, Bayern, Hochebene Hessen, Rheinebene . Bayern, Franken . . Hessen, Rheinebene Lothringen, Hügelland Baden, Rheinebene . Bayern, Franken . . „ Hochebene . „ Rheinebene . Tausend Einwohner 407 229 162 158 136 100 84 83 81 77 69 64 60 53 47 41 40

16. Mitteleuropa - S. 52

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
52 Oberrheinische Tiefebene. Wasgenrvald. und weiter nördlich Karlsruhe (131; Hauptstadt des Großherzogtums Baden? Tech- nische Hochschule und Malerakademie). Dort, wo der Neckar das Gebirgsland verläßt, liegt in anmutiger Umgebung die andre badische Universitätsstadt, Heidelberg (55), die von den herrlichen Ruinen des Heidelberger Schlosses überragt wird. Üppiger Pflanzenwuchs verleiht der vielbesuchten, von Heidelberg nach Darmstadt führenden „Bergstraße" ihren Reiz. Zu beiden Seiten wird sie von Obstgärten, Walnutz- und Rastanienbäumen umsäumt, während darüber an den Berglehnen sich die Weinberge hinaufziehen, und efeuumrankte Burgruinen die Kuppen krönen. 3n dem nördlichen Teile der Ebene hat der Rhein einen ruhigeren Lauf. Daher konnten hier auch unmittelbar am Strome große Städte entstehen. Dort finden sich Speyer (23; bayrisch), in dessen ^ Dom viele deutsche Kaiser be- graben sind, sowie stromabwärts Mannheim (194; badisch) und ihm gegenüber Ludwigshafen (80; bayrisch). Da hier die Dampf- schiffahrt auf dem Rheine beginnt, haben die Häfen beider Städte für den Handel große Bedeutung erlangt. In der Umgebung von Worms (46; hessisch), der Stadt der deutschen Heldensage, wird ldein angebaut. Eine besonders günstige Lage hat Mainz (114; Festung) an der Mainmündung, hier kreuzen sich nämlich wichtige Handelsstraßen, die aus dem Nor- den, Süden, (Dsten und Westen Deutschlands kommen. In neuerer Zeit wurde aber das hessische ver vom zu Speyer. Mainz von dem preußischen Frankfurt a.m. (407), dem be- deutendsten Eisenbahnknotenpunkte zwischen Nord- und Süddeutschland, überflügelt. Unweit von Frankfurt liegen am Main Offenbach (75; hessisch) und Hanau (36; preußisch), das besonders durch seine Gold-, Silber- und Galanteriewaren bekannt ist. 2. Das Lothringische Stufenland und seine Umrvallung. 1. Der Wasgenwald (Elsaß) erreicht in seinem breiten südlichen Teile eine höhe von über 1400 m (Sulzer Belchen). Da sich die Wolken der feuchten West- winde an den sanft geneigten westlichen Berghängen abregnen, findet man besonders auf dieser Seite des Gebirges dichte Wälder, in denen sogar noch hin und wieder der Wolf heimliche Schlupfwinkel sucht. Die höhen haben ein rauhes Klima; sie sind meist mit wiesen bedeckt, die im Sommer von großen Rinderherden abgeweidet werden.

17. Die Grundzüge der Geographie - S. 145

1904 - Braunschweig : Westermann
- 145 — 5) Regierungsbezirk Mittelfranken um die obere Altmühl und Rednitz, mit reichem Getreidebau und entwickelter Industrie. Nürnberg an der Pegnitz (261000 Einw.), die erste Fabrik- und Handelsstadt Bayerns, im Mittelalter noch bedeutender als heute, und Hauptpflegestätte der deutschen Kunst, Geburtsort von Albrecht Dürer; in der Nähe Fürth, zwischen beiden Städten die erste Eisenbahn Deutschlands 1835; Erlangen nahe der Rednitz, Universitätsstadt; Ansbach an der Rezat. 6) Regierungsbezirk Ober franken um den oberen Main nach dem Fichtelgebirge und dem Frankenwalde zu. Bamberg an der Rednitz, mit Garten- und Hopfenbau; Bayreuth am Roten Main, mit dem Wagner-Theater; Hof an der oberen Saale. [Ansbach und Bayreuth waren früher hei Preußen und sind erst 1815 an Bayern gekommen.] 7) Regierungsbezirk Unter franken um den mittleren Main. Würzburg am Main, Universitäts- und alte Bischofsstadt mit bedeutendem Weinbau in der Umgegend; Schweinflirt und Aschaffenburg ebenfalls am Main; Bad Kissmgen an der Fränkischen Saale. 8) Regierungsbezirk Rheinpfalz westlich vom Rheine, mit reichem Wein-, Obst- und Tabaksbau; Speyer am Rhein mit prächtigem Dom, in welchem acht deutsche Kaiser beigesetzt sind, und der Protestationskirche; Ludwigshafen am Rhein, Mannheim gegenüber; Landau am Fuße dei* Hardt; im Berglande Kaiserslautern und Zweibrücken. Iii. Das Königreich Württemberg liegt westlich von dem bayrischen Hauptteil um die obere Donau und den Neckar; es umfaßt etwa 19500 qkm mit 21/5 Mill. Einwohnern, von denen etwa zwei Drittel evangelisch sind. Die Grafschaft Wirtenberg am Neckar wurde 1495 zum Herzogtum erhoben, dies wurde gleich Bayern 1806 durch Napoleon zum Königreich gemacht. Landesfürst König Wilhelm Ii. Das Land zerfallt in vier Kreise. 1) Neckarkreis. Stuttgart (177000 Einw.), Haupt- und Residenzstadt in einem schönen Tale nahe dem Neckar mit bedeutendem Fabrikwesen, der Hauptsitz des süddeutschen Buchhandels; drei Stunden nördlich von Stuttgart am Neckar Lud-wigsburg, die zweite Residenz, gleichfalls am Neckar Eßlingen, Cannstadt, Marbach [Geburtsort Schillers, 10. November 1759] und Heilbronn. 2) Schwarzwaldkreis vom Schwarzwald bis zur Rauhen Alb. Reutlingen; Tübingen, Universitätsstadt am Neckar Bussler, Grundzüge. 10

18. Aus der allgemeinen Erdkunde, Deutschland - S. 94

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 94 — gangspunkt der romantischen Schwarzwaldbahn. In einem Neben- tale der Murg liegt Baden-Baden, im Murgtale selbst Rastatt (früher Festung), östlich von Baden-Baden Wildbad (Enz). Wie schon erwähnt, sind Baden-Baden und Wildbad herrlich gelegene Kurorte (Heil- quellen) welche von Kranken, Rekonvaleszenten und Touristen viel besucht werden. Beide gehören schon den Ausläufern des Schwarzwaldes an. Nördlich von Rastatt liegt die Hauptstadt vom Großherzogtum Baden, Karlsruhe, eine regelmäßig und schön gebaute Stadt. Es hat eine Malerhochschule. Ihre Umgebung ist eintönig. Da, wo der Neckar aus dem Gebirge tritt, erblühte in einem sich herrlich eröffnenden Tale das vielbesungene Heidelberg, mit einer alten Hochschule (Universität). Ihre schöne Lage zieht viele Fremde an. „Alt Heidelberg, du feine, du Stadt an Ehren reich, am Neckar und am Rheine, kein' andre kommt dir gleich." Industrie und Handel werden mit großem Erfolge betrieben. Auch Heidelberg hat unter den französischen Raubzügen schwer zu leiden gehabt. Das Heidelberger Schloß, das einst Deutschlands Ruhm war — so herrlich war es aufgeführt — wurde durch die Raubgesellen Ludwigs Xiv. zerstört und ist heute eine Ruine, aber auch als Ruine noch die großartigste Deutschlands. Sie wird sorgfältig vor dem weiteren Verfall geschützt. Eigentlich ist es ja nicht ein Schloß, sondern eine ganze Gruppe von Schlössern, die da zerstört sind, und welche nach den Fürsten, die darin wohnten, ihre Namen erhielten. Sehenswert ist das Heidelberger Faß, das so groß ist, daß es den Inhalt von einer Viertelmillion Flaschen zu faffen vermag. Unvergleichlich schön ist auch der Blick von der Schloßterrasse hinab ins Neckartal. An der Mün- dung des Neckars blühte die Stadt Mannheim auf. Es treibt viel Industrie (Maschinenfabrikation) und ist außerdem der bedeutendste Rheinhafen. Nicht nur die Erzeugnisse der Oberrheinischen Tiefebene werden hierher gebracht, auch eingeführte Erzeugnisse (Kohlen, Baum- wolle u. a.) werden von hier aus auf Landstraßen und Eisenbahnen zum Teil weitergegeben. Ähnliches läßt sich von dem gegenüberliegenden Ludwigshafen sagen, das noch eine verhältnismäßig junge Industrie- (chemische Industrie) und Handelsstadt ist. In der Nähe von Hagenau, das wir schon erwähnten, und nördlich davon, in der Rheinpfalz, wird auch viel Tabak und Wein angebaut. Als Weinstädte in der Pfalz sind zu nennen Neustadt und Dürkheim, auch Landau. Letzteres war früher stark befestigt. Eine andere starke Festung, ganz nahe, dicht am Rhein, ist Germersheim. (Bedeutung der Festungen.) Südlich von Ludwigshasen, ebenfalls in der Rheinpfalz, liegt Speyer. Es ge- hört zu den ältesten Städten Deutschlands und ist die Hauptstadt der Pfalz. Sehenswert ist ihr herrlicher Dom mit den Kaiser- gräbern. Acht deutsche Kaiser liegen dort in den Gewölben des Doms begraben: der unglückliche Heinrich Iv. (Gregor Vii.), dessen Vater, Heinrich Iii., und Heinrichs Iv. Sohn, Heinrich V., ferner

19. Mitteleuropa - S. 77

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
77 Die Rhein-Nebenflüsse von Basel bis Bingen. 77 Abb. 72. Karlsruhe und der Rhein. Der schwarze Fleck in dem kleinen Kreis ist das Schloß. Der Kreis ist eine Ringstraße, die das Schloß und feine Anlagen umschließt. Die kräf- tigen schwarzen Strahlen sind Straß?n und Wege, die vom Schloß ausgehen. Hessen, Darmstadt, gelangen. Die größten dieser Schiffe fassen mehr als 100 Eisenbahnwagen voll^. In Mannheim müssen alle Waren auf kleinere Schiffe und Eisen- bahnwagen umgeladen werden. Einen solchen Platz nennt man Stapelplatz. Um den vielen Schiffen reichlich Platz zu bieten, haben die Mannheimer neue Häsen gebaut, die 50 Mill. Mk. kosteten. • Von den deutschen Binnen- städten hat nur Duisburg (sprich düs- bürg) am Rhein größere Hafenanlagen. Weit abseits vom Rhein, am Fuß des Odeuwaldes, liegt die Residenz des Großherzogs von G = 100 000 Einw. Der Mainmündung gegenüber liegt Mainz (Skizze 80, Nr. 7), G = 100 000 Einw., wie Straßburg eine starke Festung. Hier hatten schon die Römer ein festes Lager. Bonifatius, der Apostel der Deutschen, machte die Stadt znm Mittelpunkt der deutschen Christenheit (Erzbischof von Mainz). Gutenberg erfand hier die Buchdruckerkunst. Wir merken nns nun noch ein paar kleinere Städte. Südlich von Mannheim liegt am Rhein Speyer Q, nördlich Worms Beides sind altehrwürdige Rheinstädte. Sie hatten schon Ruhm und Ansehen, als viele der heutigen Großstädte noch ganz unbedeutend waren, und manche deutsche Kaiser wohnten in ihnen, z. B. Heinrich Iv. Worms soll in der Kaiserzeit mit 60 000 Einw. eine der größten Städte Deutschlands gewesen sein. Noch früher trug sich in Worms — nach der Sage — die Geschichte von Siegfried und Kriemhild zu (Nibelungenlied). Später wurde die Stadt bekannt durch den Reichstag im Jahre 1521, in dem Kaiser Karl V. über Luther richtete. — Speyer birgt in seinem prächtigen Dom die Gräber von 8 deutschen Kaisern, darunter auch das Heinrichs Iv. — Am Rande der Tiefebene, ungefähr Karlsruhe gegenüber, müssen wir uns uoch die kleinen Städte Weißenburg und Wörth merken. (Weshalb?) 3. Die Nebenflüsse von Basel bis Mainz. 1. Jll und Neckar. Die Jll lernten wir schon kennen. Welche beiden Groß- § 77 städte liegen an ihr? — Bei Mannheim mündet der Neckar. Er durchfließt das Königreich Württemberg in einem schönen Tal, dessen Abhänge Wein- gärten schmücken. „Drunten im Neckartal, da ist's halt schön!" In diesem Tal liegt auch die Residenz des Königs von Württemberg, Stuttgart (Skizze 80, Nr. 4), A — 300 000 Einw. Die schöne Stadt wird auf 3 Seiten von reben- geschmückten Höhen umgeben, hat also eine freundliche, geschützte Lage. Darum rühmt auch der Stuttgarter: „Es isch eiuewäg nur ei Schtuggert" (Es gibt uur ein Stuttgart). — Weiter flußaufwärts liegt am Neckar die Universitätsstadt Tübingen, Q = 20 000 Einw. — Unterhalb Stuttgart liegt am Neckar auch das kleine Städtchen, in dem Schiller geboren wurde (Marbach). 1 Die großen Ozeanschiffe aber fassen bis zu 1000 Eisenbahnwaqenladungen (siehe § 32 Hamburg).

20. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 127

1893 - Hannover : Hahn
127 "Karlsruhe (80 T. E.), Hpt.- und Residenzst., ist der indu- strielle Mittelpunkt des Landes. «Heidelberg (34 T. E.) in reizender Lage am Neckar. Univ. °Mannheim (88 T. E.) an der Neckarmündung, wo von W. die „Kaiserstraße" eintrifft, ist gegenwärtig der wichtigste Rhein- Hasen im S. (gegenüber das bayrische 'Ludwigshafen). Xxv. Das Großherzogtum Hessen (7 680 qkm, 1 Mill. E.) besteht aus 2 Teilen. Das Hauptland liegt n. von Baden und greift uoch über das l. Rheinufer, der kleinere Teil ist in die Provinz Hessen-Nassan eingelagert. °Darmstadt (gegen 60 T. E.) Hpt.- und Residenzst. Handel und Industrie. omainz (75 T. E.) am Zusammenfluß von Main und Rhein. Handelsst. Fst. 'Offenbach (37 T. E.) am Main. Industrie. »Worms (27. T. E.) am Rhein ist reich an historischen Er- innernngen (die Nibelungen). Der u. Teil umfaßt das öde Vogelsgebirge; nur der in die Wetteran eingreifende Teil ist mehr bevölkert. 'Gießen (20 T. E.) an der Lahn. Univ. Xxvi. Das Reichsland Elsaß-Lothringen (14509 qkm, 1600000 E.) liegt zwischen Rhein und Wasgenwald und reicht vom Rheinknie bis zu der Senke von Weißenburg. Es steht direkt unter dem Kaiser, welcher die zu erlassenden Gesetze dem Landesausschuß (58 Mitglieder) zur Beratung überweist. v Müh Ihausen (81 T E.) an der Jll und dem Rhone-Rhein- kanal. Industrie. 'Kolmar (32 T. E.) weiter abwärts an der Jll. Industrie. Schlettstadt [9403 @.] an der Jll ist als Fst. wichtig. ^Straßbnrg (gegen 130 T. E.). Hptst. in der Nähe der Jllmündnng, hat gute Verbindung mit der Marnestraße, sowie nach der Donau und dem Neckar. Handel und Fabriken. Sitz der Regierung. Starke Festungswerke. Univ. Zabern [7348 (£.] an dem Paß über den Wasgenwald, n.-w. von * Straßburg. °Me| (63 T. E.) im Moselthal. Straße nach der Marne ('Ehä-lons). Hauptbollwerk gegen französische Angriffe.