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1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 154

1898 - Schwabach : Schreyer
— 154 halten, Waren ein- und ausladen können. Ludwigshasen wurde eine Hafenstadt, eine Handelsstadt am Rhein. Noch bedeutender wurde der Handel der jungen Stadt am Rhein, seitdem Eisenbahnen von allen Richtungen in die Stadt führen und eine Fabrik uach der andern entstand. Heute künden die vielen, vielen rauchenden Fabrikschlöte dem Reisenden an, daß Lud- wigshafeu auch eine bedeutende Fabrik st adt geworden ist. Unter den Fabriken in Ludwigshasen verdient besonders eine genannt zu wer- den, die badische Anilin- und Sodasabrik (kurze Erklärungen), in der gegen 5 000 Arbeiter beschäftigt sind. Sie dehnt sich im Norden von Ludwigshafen den Rhein entlang ans und bildet mit den vielen netten Arbeiterwohnungen eine Stadt für sich, wie die Fnggerei in Augsburg. Diese Färb- und Sodasabrik ist die größte ihrer Art aus unserem Erdteil. Die Erzeugnisse dieser Riesenfabrik, sowie die vielerlei Waren, die in den andern Fabriken hervorgebracht werden, auch die Bodeufrüchte des Pfälzer Landes werden durch hunderte von Schiffen und Eisenbahnzügen in die weite Welt geführt. — Zu den Sehenswürdigkeiten Ludwigshafens gehört die große eiserne Brücke, welche das bayerische Ludwigshafen mit feiner badischen Nach- barstadt Mannheim verbindet. Diese Brücke, ein Riesenbau, ruht bloß aus einem Pfeiler, den man kunstvoll mitten in das Bett des rauschen- den Rheines baute. Diese Rh ein brücke ist so breit, daß über die- selbe zwei Eisenbahnzüge nebeneinander fahren können sdoppelgeleife); außerdem kann man mit der elektrischen (Pferde-) Bahn über die Brücke gelangen oder zu Fuß hiuüberspazieren. Wer diese Brücke überschreiten will, muß in Ludwigshafen etliche Pfennig Brückenzoll entrichten. Warum wohl? — Zusammensassung: Bedeutung von Lndwigshafen. Ludwigshasen verdankt fein rafches Wachstum seiner Lage. Die- felbe ist sehr günstig für den Handel. Im großen Rheinhasen der Stadt halten jährlich viele hundert Handelsschiffe. Ludwigs- Hafen ist eine große Handelsstadt. Dieselbe hat auch viele große Fabriken. Ludwigshafen ist eine bedeutende Fabrikstadt. Von allen Seiten laufen Eisenbahnen in Lndwigshafen zusammen. Mit seiner Nachbarstadt Mannheim ist Lndwigshafen durch eine riesige eiserne Brücke verbunden. c, Gcrmersheim. Welche pfälzische Rheinstadt haben wir nun noch zu besuchen? Ger Mersheim. — Zeigen! — Wie kommen wir von Ludwigshafen nach Germersheim? Schiff — Eifenbahn. — Was sagt uns die Karte von Germers heim? Germersheim ist eine Festung. - Gewaltige Erdwälle und dicke Mauern, die die Stadt umgürten, seste Thore, Kauoueu, Kasernen und Soldaten aller Art er-

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1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 153

1898 - Schwabach : Schreyer
— 153 — b. Kudwigshafen. Welche Stadt ist unser heutiges Reiseziel? Ludwigshasen. — Zeigen! — a. Was sagt unsere Karte über die Lage dieser Stadt? Ludwigshafen liegt nördlich von der alten Kaiser st adt Speyer am linken Rheinufer. Gegenüber von Ludwigshafen liegt die badische Stadt Mannheim. Bei Mannheim mündet der Neckar in den Rhein. In Ludwigshafen laufen drei Eisenbahnlinien Zusammen. Ludwigshasen! Was denkt Ihr über diesen merkwürdigen Namen? Aussprache der Schüler; anknüpfend hieran: Als man vor 5 0 Jahren in die Schule ging, fand man aus der Landkarte die Stadt Ludwigshafen noch nicht verzeichnet; denn damals bestand diese Stadt noch gar nicht. Was denkt Ihr über das Alter von Ludwigshasen? Junge Stadt. — Seine Entstehung verdankt Ludwigshasen dem „Retter des Doms zu Speyer", dem Erbauer der Wal- halla und des Ludwigskanals. Nach dem Plane König Lud- wigs I. wurde die Stadt vor 50 Jahren (1843) angelegt, wo- bei sie ihren jetzigen Namen erhielt. Aus einem unansehnlichen Orte mit etlichen hundert Einwohnern erwuchs in kurzer Zeit eine Stadt, die heute über fünfmal so groß ist wie unser Schwabach, also über 40000 Einwohner zählt. Sie ist jetzt die größte Stadt der Pfalz. Zusammenfassung: Lage und Entstehung vou Ludwigs- Hasen: Ludwigshasen liegt am linken Rheinnser gegenüber der badischen Stadt Mannheim und der Neckarmündung. In Ludwigshasen lausen drei Eisenbahnlinien zusammen. Ludwigshasen ist eine junge Stadt; denn sie besteht erst seit 50 Jahren. König Lud- wig I. von Bayern war ihr Gründer. Heute ist sie fünfmal fo groß als unsere Vaterstadt und zählt 40 000 Einwohner. b. Warum wohl Ludwigshasen in so kurzer Zeit so groß geworden ist? Aussprache der Schüler. — Was Ludwigshafeu fo rasch groß werden ließ, sagt uns das zweite Wort seines Namens; wie heißt es? Hasen. — Inwiefern? Die Schüler werden angeregt, die Antwort selbst zu finden. Als Ergebnis der gemeinsamen Arbeit von Lehrer und Schülern wird festgestellt: Ludwigshasen verdankt sein rasches Wachstum seiner Lage. Die Stadt liegt am Rhein und gegenüber der Neckarmündung. Aus dem Rhein und Neckar sahren viele Schisse, bringen Waren und nehmen andere wieder mit sort. Die Lage von Ludwigshafen ist für den Handel sehr günstig. Deswegen baute man in Lud- wigshaseu einen großen Rheinhasen, in welchem die Schisse an-

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 152

1898 - Schwabach : Schreyer
es nicht. Die Könige von Bayern boten alles aus, um den halb- zerstörten Dom wieder in seiner alten Pracht herzustellen. Insbesondere war es der kunstsinnige König Ludwig I. von Bayern, der als Retter des Kaiserdomes gilt. Zusammenfassung: Aus der Vergangenheit Speyers. Speyer und sein Kaiserdom sind sehr alt. Speyer war schon vor den Römern ein bedeutsamer, fester Ort. Der Dom wurde vor 1000 Jahren von deutschen Kaisern erbaut. Vor 200 Jahren wurde die Stadt von den Franzosen in einen Trümmerhausen ver- wandelt. Der Dom ward eine Ruine. Später erstanden der Dom und die Stadt aufs neue. König Ludwig I. von Bayern war der Retter des halbzerstörten Domes, und ihm verdankt er seine unbeschreibliche Pracht. c. Durch die Gunst und Fürsorge unserer Könige ist die alt- ehrwürdige Kaiserstadt Speyer wieder zu einer ansehnlichen Stadt empor- gewachsen, die von 20 000 Menschen bewohnt wird. Da in derselben die Regierung der Pfalz ihren Sitz hat, ist sie die Kreishauptstadt der Rheinpfalz. Zudem ist Speyer die Bischofsstadt des Kreises. - Seit neuerer Zeit ragen auch rauchende Fabrikfchlöte über die Häuser der Stadt empor. Unter den Fabriken Speyers sind die Tabak- sabriken die bedeutendsten: gegen 2 000 Arbeiter sind damit beschäftigt, Zigarren, Zigaretten und Rauchtabak herzustellen. Eisenbahnen verbinden die Kreishauptstadt mit Germersheim und Ludwigshasen. Uber deu Rhein sührt eine merkwürdige Brücke; sie schwimmt. Diese schwimmende Brücke besteht aus vielen kleinen Schissen, welche miteinander verbunden und am User befestigt sind. Darüber sind Bretter und Balken gelegt, die den festen Boden bilden, aus dem man über den Strom gehen kann. Eine solche Brücke nennt man eine Schiffbrücke. In welches Land kommt man, wenn man aus der Speyerer Schiffbrücke den Rhein überschreitet? Baden. — Auch eine Eisenbahn sührt aus der breiten Schiffbrücke über den Rhein ins badische Gebiet. — Im Hafen zu Speyer laufen jährlich viele Schiffe ein und aus. Sie bringen Waren aus anderen Städten und Ländern und nehmen die Erzengnisse der Pfalz mit fort. Doch ist der Handel der alten Kaiferstadt bei weitem nicht so bedeutend wie der ihrer nördlichen Nachbarstadt am Rheine. Wie heißt dieselbe? Ludwigshasen. — Diese Stadt ist unser nächstes Reiseziel. Zusammenfassung: Bedeutung Speyers. Speyer ist die Kreishauptstadt der Rheinpsalz und die Bischofs- stadt dieses Kreises. Unter den Fabriken Speyers sind am be- denkendsten die Tabakfabriken. Über den Rhein führt eine große, breite Schiffbrücke, auf der auch die Eisenbahn den Strom über- schreitet. Im Hasen von Speyer laufen viele Schiffe ein und aus. Die Stadt Speyer treibt auch Handel.

3. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 14

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
14 altar. (Sage!) Von dieser Stadt hat der Breisgau seinen Namen. — Gegenüber liegt Neubreisach. — Schiffbrücke und stehende Eisenbahnbrücke. Kehl, eine Amtsstadt (8100 E.), gegenüber von Straßburg, mit dem es durch zwei stattliche eiserne Brücken (für Eisenbahn und Straße) verbunden ist, hat einen Rheinhafen. Garnison. Philippsburg war ehemals eine starke Festung und hatte viele Drang- sale von den Franzosen zu erdulden. Stehende Brücke. Sage: Der Rekrut v. Ph. Germersheim, Speier und Ludwigshafen a. Rh., am linken Ufer gelegen, gehören zu Nheinbayern, Worms zu Lessen. Mannheim, 84 m Kreishauptstadt an der Einmündung des Neckars in den Rhein, ist eine reiche, in regelmäßigen Vierecken erbaute Stadt mit bald 200000 E. Infolge seiner günstigen Lage an zwei großen Wasser- straßen und am Treffpunkte wichtiger Bahnlinien hat sich Mannheim zur ersten Handels- und Fabrikstadt unseres Landes und zum größten Binnen- hafen Deutschlands entwickelt. Besonders beträchtlich ist sein Großhandel mit Erdöl, Tabak, Getreide, Kaffee und Steinkohlen. An Fabriken befinden sich daselbst des. chemische Fabriken, große Maschinen-, Tabak-, Ol- und Fettfabriken (Kokosbutter), eine berühmte Spiegelfabrik, bedeutende^Kunst- mühlen usw. — Ein äußerst lebhafter Verkehr herrscht in den Straßen und namentlich an dem großartigen Rheinhafen, wo täglich zahlreiche Dampf- und Schleppschiffe ein- und auslaufen. Prächtige feste Brücken führen über den Rhein und den Neckar; fchöne Anlagen zieren die Stadt. Vor dem Schlosse erhebt sich das erzgegoffene Reiterbild Kaiser Wilhelms I. Prachtvoll ist die neuerbaute Festhalle, genannt der „Rosengarten". Im Jahre 1689 wurde die Stadt von den Franzosen niedergebrannt, bald aber wieder schöner aufgebaut und zur Residenz der Kurfürsten von der Pfalz erhoben. Das große Residenzschloß derselben ist jedoch nur teilweise erhalten. — Garnison.

4. Aus der allgemeinen Erdkunde, Deutschland - S. 94

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 94 — gangspunkt der romantischen Schwarzwaldbahn. In einem Neben- tale der Murg liegt Baden-Baden, im Murgtale selbst Rastatt (früher Festung), östlich von Baden-Baden Wildbad (Enz). Wie schon erwähnt, sind Baden-Baden und Wildbad herrlich gelegene Kurorte (Heil- quellen) welche von Kranken, Rekonvaleszenten und Touristen viel besucht werden. Beide gehören schon den Ausläufern des Schwarzwaldes an. Nördlich von Rastatt liegt die Hauptstadt vom Großherzogtum Baden, Karlsruhe, eine regelmäßig und schön gebaute Stadt. Es hat eine Malerhochschule. Ihre Umgebung ist eintönig. Da, wo der Neckar aus dem Gebirge tritt, erblühte in einem sich herrlich eröffnenden Tale das vielbesungene Heidelberg, mit einer alten Hochschule (Universität). Ihre schöne Lage zieht viele Fremde an. „Alt Heidelberg, du feine, du Stadt an Ehren reich, am Neckar und am Rheine, kein' andre kommt dir gleich." Industrie und Handel werden mit großem Erfolge betrieben. Auch Heidelberg hat unter den französischen Raubzügen schwer zu leiden gehabt. Das Heidelberger Schloß, das einst Deutschlands Ruhm war — so herrlich war es aufgeführt — wurde durch die Raubgesellen Ludwigs Xiv. zerstört und ist heute eine Ruine, aber auch als Ruine noch die großartigste Deutschlands. Sie wird sorgfältig vor dem weiteren Verfall geschützt. Eigentlich ist es ja nicht ein Schloß, sondern eine ganze Gruppe von Schlössern, die da zerstört sind, und welche nach den Fürsten, die darin wohnten, ihre Namen erhielten. Sehenswert ist das Heidelberger Faß, das so groß ist, daß es den Inhalt von einer Viertelmillion Flaschen zu faffen vermag. Unvergleichlich schön ist auch der Blick von der Schloßterrasse hinab ins Neckartal. An der Mün- dung des Neckars blühte die Stadt Mannheim auf. Es treibt viel Industrie (Maschinenfabrikation) und ist außerdem der bedeutendste Rheinhafen. Nicht nur die Erzeugnisse der Oberrheinischen Tiefebene werden hierher gebracht, auch eingeführte Erzeugnisse (Kohlen, Baum- wolle u. a.) werden von hier aus auf Landstraßen und Eisenbahnen zum Teil weitergegeben. Ähnliches läßt sich von dem gegenüberliegenden Ludwigshafen sagen, das noch eine verhältnismäßig junge Industrie- (chemische Industrie) und Handelsstadt ist. In der Nähe von Hagenau, das wir schon erwähnten, und nördlich davon, in der Rheinpfalz, wird auch viel Tabak und Wein angebaut. Als Weinstädte in der Pfalz sind zu nennen Neustadt und Dürkheim, auch Landau. Letzteres war früher stark befestigt. Eine andere starke Festung, ganz nahe, dicht am Rhein, ist Germersheim. (Bedeutung der Festungen.) Südlich von Ludwigshasen, ebenfalls in der Rheinpfalz, liegt Speyer. Es ge- hört zu den ältesten Städten Deutschlands und ist die Hauptstadt der Pfalz. Sehenswert ist ihr herrlicher Dom mit den Kaiser- gräbern. Acht deutsche Kaiser liegen dort in den Gewölben des Doms begraben: der unglückliche Heinrich Iv. (Gregor Vii.), dessen Vater, Heinrich Iii., und Heinrichs Iv. Sohn, Heinrich V., ferner

5. Geographie für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Unterrichtsanstalten - S. 33

1905 - Dresden : Huhle
— 33 — Binnenhafen (einschließlich des neuen Rheinauhafens umfaßt er 187,9 ha Wasserfläche), in welchem jährlich viele Tausende von Schiffen verkehren. Mannheim ist ein großer Umschlageplatz, ein Hauptmarkt für Getreide (für Weizen der erste Markt Deutschlands), Holz, Kohlen, Tabak, Hopfen, Petroleum und vielleicht der bedeutendste Speditionsplatz von Südwestdeutschland. Mannheim gegenüber und mit dieser Stadt durch eine feste Brücke verbunden liegt in der Rheinpfalz Ludwigshafen. Über eine Stunde lang laufen zu beiden Seiten des Rheines die Hafen- und Umladeanlagen dieser beiden mächtig aufstrebenden Handelsstädte. § 41. Köln ist ein bedeutender Rheinhafenplatz. Von hier können schon kleine Seedampfer den Fluß befahren (§ 16,6), und Cöln unter- hält infolgedessen Dampferverbindungen bis nach England und Königs- berg. Schon zur Zeit des Mittelalters trieb diese Stadt einen großen Handel mit Nürnberg, Antwerpen, Brügge, Bergen usw. Cöln ist Sitz der großen „Rheinischen Dampfschiffahrtsgesellschaft" und Hauptstationspunkt der Verkehrsstraße von Berlin nach Belgien, Paris und England. § 42. Sonstige deutsche Handelsstädte. Frankfurt a. M., einer der ersten Börsenplätze Europas. Koblenz, Ausfuhr rheinischer und Mosel-Weine. Barmen, Elberfeld, Düsseldorf, Handels- Plätze für die rheinische Industrie. Aachen, Tuchhandel. Solingen, Remscheid und Iserlohn, bedeutender Handel mit Metallwaren und Leinenstoffen. Ruhr ort (mit dem größten Binnenhafen des Festlandes) ist ein großer Kohlenmarkt und äußerst wichtiger Um- schlageplatz des rheinisch-westfälischen Jndnstriebezirkes, Breslau, Posen, Getreide-, Woll- und Flachsmärkte, auch vermittelt Breslau teilweise den Verkehr zwischen Berlin und Südosteuropa. Mag de- bürg, bedeutendster Platz für Zucker auf dem Kontinent und bedeu- tender Flußhafen. Stuttgart, wichtiger Börsenplatz. Friedrichs- Hafen treibt Getreide- und Salzhandel über den Bodensee nach der Schweiz. München, die größte Stadt Süddeutschlands, hat weniger Bedeutung als Handelsplatz, aber eine um so größere als Kunst- und Industriestadt (großer Bierexport), sowie der vielen Kunstschätze wegen als Fremdenstadt. Die wichtigsten deutschen Eisenbahnen. § 43. Alkgemeines. Die erste deutsche Eisenbahnlinie mit Lokomotivbetrieb wurde 1835 zwischen Nürnberg und Fürth eröffnet. 1838 folgten die Strecken Berlin-Potsdam und Brauufchweig- Wolfenbüttel. Bis zur Gründung des Norddeutschen Bundes 1866 waren bei der Anlage deutscher Eisenbahnen weder allgemeine Handels- politische noch militärische Rücksichten maßgebend, sondern jeder einzelne Staat folgte lediglich seinen Sonderinteressen. Vom Jahre 1866 ab berücksichtigte man aber mehr einheitliche Gesichtspunkte, und seit Wiederaufrichtung des Deutschen Kaiserreiches 1871 sind Ambrassat. Geographie f, kaufm, Fortbildungsschulen. 2. Aufl. 3

6. Lesebuch für kaufmännische Schulen - S. 369

1912 - München [u.a.] : Oldenbourg
166. Am Rheinufer zu Mannheim. 369 Auch unsere S p i e l w a r e n i n d u st r i e ist die bedeutendste der Welt. Nürnberg erzeugt, wie bereits erwähnt wurde, die be- kannten Zinnsoldaten in ungeheuerer Menge und bringt auch viel Thüringer Spielwaren auf den Markt. Der Mittelpunkt der Thü- ringer Spielwarenindustrie ist Sonneberg, das mit etwa 30 Dör- sern seiner Umgebung die buntbemalten hölzernen Spielsachen er- zeugt, welche die Kinder aller Welt ergötzen. Nürnberg ist auch der Hauptort der Bleistiftfabri- k a t i o n. In der T a b a k i n d u st r i e behauptet Deutschland den ersten Platz in Europa, in der Zucker-, Bier- und Buchdruck- industrie den ersten Platz in der Welt. Nach Paul Lang. 166. Am Nheinufer zu Mannheim. Es gibt wohl keinen Standort, wo die Bedeutung des Rhein- stromes für Mannheims Handel und Verkehr dem Blick sich besser offenbart, als die Rheinbrücke, die Mannheim mit dem benach- barten Ludwigshafen verbindet. Von hier umfaßt das Auge den majestätischen Strom mit seinen stattlichen Schiffen und Dampf- booten, von hier seine langgestreckten Ufer mit ihren Eisenbahnzügen, ausgedehnten Werfthallen, gewaltigen Getreidespeichern und schloten- reichen Fabriken, von hier das vielgestaltige Treiben der Menschen. Eben kommt ein Schleppzug den Rhein herauf. Drei Schiffe sind noch im Schlepptau des starken Schleppdampfers. Er hat wohl schon eins und das andere seiner Anhängschiffe an der Neckarmündung oder am Eingang in den Mühlauhafen abgeworfen oder weiter unten am Rheinufer, da, wo der Blick im Dunst der großen Fabrik nichts mehr zu erkennen vermag. Vielleicht hat er die doppelte, ja dreifache Anzahl Schiffe hierher gebracht. Solche Schleppzüge von 8 bis 10 Schiffen, aus deren Fracht die Eisenbahn vielleicht 20 Güterzüge machen würde, sieht die Fahrstrecke von Bingen bis Mainz nicht selten. Inzwischen hat der Schlepper sein letztes Schiff abgeworfen, das an der obersten Werfthalle beilegte, die Dampf- roßwinden find tätig, die weit im Wasser nachschleifenden Schlepp- drähte aufzuholen, und mit Stampfen und Schnauben ist jetzt der Schlepper der Brücke so nahe gekommen, daß wir die Befehle des Kapitäns hören können. Die Maschine stoppt, der weißliche Gischt, zu dem die gewaltigen Radschaufeln das grüne Rheinwasser zerstäubten, ist verschwunden, immer stetiger wird der Gang des Kolosses, ein neuer Befehlsruf und der schwere Anker rasselt in die Tiefe. Doch unser Auge soll nicht zur Ruhe kommen. Es verfolgt die kleinen Dampfboote, die unterhalb der Rheinbrücke dem leb- Baier, Lesebuch für kaufmännische Schulen. 24

7. Lesebuch für kaufmännische Schulen - S. 369

1912 - München [u.a.] : Oldenbourg
166. Am Rheinufer zu Mannheim. 369 Auch unsere S p i e l w a r e u i n d u st r i e ist die bedeutendste der Welt. Nürnberg erzeugt, wie bereits erwähnt wurde, die be- kannten Zinnsoldaten in ungeheuerer Menge und bringt auch viel Thüringer Spielwaren auf den Markt. Der Mittelpunkt der Thü- ringer Spielwarenindustrie ist Sonneberg, das mit etwa 30 Dör- fern seiner Umgebung die buntbemalten hölzernen Spielsachen er- zeugt, welche die Kinder aller Welt ergötzen. Nürnberg ist auch der Hauptort der Bleistiftfabri- k a t i o n. In der Tabakindustrie behauptet Deutschland den ersten Platz in Europa, in der Zucker-, Bier- und Buchdruck- industrie den ersten Platz in der Welt. Nack, Paul Lang. 166. Am Nheinuser zu Mannheim. Es gibt wohl keinen Standort, wo die Bedeutung des Rhein- stromes für Mannheims Handel und Verkehr dem Blick sich besser offenbart, als die Rheinbrücke, die Mannheim mit dem benach- barten Ludwigshafen verbindet. Von hier umfaßt das Auge den majestätischen Strom mit seinen stattlichen Schiffen und Dampf- booten, von hier seine langgestreckten Ufer mit ihren Eisenbahnzügen, ausgedehnten Werfthallen, gewaltigen Getreidespeichern und schloten- reichen Fabriken, von hier das vielgestaltige Treiben der Menschen. Eben kommt ein Schleppzug den Rhein herauf. Drei Schiffe sind noch im Schlepptau des starken Schleppdampfers. Er hat wohl schon eins und das andere seiner Anhängschiffe an der Neckarmündung oder am Eingang in den Mühlauhafen abgeworfen oder weiter unten am Rheinufer, da, wo der Blick im Dunst der. großen Fabrik nichts mehr zu erkennen vermag. Vielleicht hat er die doppelte, ja dreifache Anzahl Schiffe hierher gebracht. Solche Schleppzüge von 8 bis Io Schiffen, aus deren Fracht die Eisenbahn vielleicht 20 Güterzüge machen würde, sieht die Fahrstrecke von Bingen bis Mainz nicht selten. Inzwischen hat der Schlepper sein letztes Schiff abgeworfen, das an der obersten Werfthalle beilegte, die Dampf- roßwinden sind tätig, die weit im Wasser nachschleifenden Schlepp- drähte aufzuholen, und mit Stampfen und Schnauben ist jetzt der Schlepper der Brücke so nahe gekommen, daß wir die Befehle des Kapitäns hören können. Die Maschine stoppt, der weißliche Gischt, zu dem die gewaltigen Radschaufeln das grüne Rheinwasser zerstäubten, ist verschwunden, immer stetiger wird der Gang des Kolosses, ein neuer Befehlsruf und der schwere Anker rasselt in die Tiefe. Doch unser Auge soll nicht zur Ruhe kommen. Es verfolgt die kleinen Dampfboote, die unterhalb der Rheinbrücke dem leb- Baier-Knörk, Lesebuch für kaufmännische Schulen. 24

8. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Das Königreich Bayern - S. 63

1908 - München : Oldenbourg
Die einzelnen Landschaften Äayernz. 63 Boden, Klima und Anbau. Der Boden der Rheinebene setzt sich aus tiefgründigem, äußerst fruchtbarem Löß zusammen. Infolge ihrer tiefen und durch die Randgebirge geschützten Lage erfreut sich die Rheinebene des mildesten Klimas nicht bloß in Bayern sondern in ganz Deutschland. Der Frühling beginnt frühzeitig und der Herbst ist trocken und lang, der Winter meist milde. Es gedeihen daher neben Getreide auch Tabak, Hopfen sowie alle Obst- und Gemüsearten in vorzüglicher Weise. Mitunter umgeben förmliche Wälder von Obstbäumen die Ortschaften, so besonders im pfälzischen Kirschen- lande zwischen Frankenthal und Dürkheim. Doch ist der Boden nicht überall gleich ergiebig; gegen Süden treten Sand- und Sumpfstrecken auf. Die pfälzische Rheinebene liefert mit dem unterfränkischen Baulande die reichsten Bodenerzeugnisse in Bayern. Handel und Gewerbe. Neben dem Ackerbau wird, begünstigt durch die Wasserstraße des Rheins, auch lebhafter Handel getrieben; desgleichen hat der regsame Geist der Bevölkerung am oder in der Nähe des großen Stromes, so in Ludwigshafen und Frankenthal, eine bedeutende Industrie ins Leben ge- rufen. — Ackerbau, Handel und Gewerbe erzeugten hier eine ungemein dichte Bevölkerung; die Rheinebene zählt zu den stärkstbewohnten Gegenden Bayerns, ja Deutschlands (bis zu 200 E. auf 1 qkm). Nicht wenige Dörfer, haben eine Einwohnerschaft von mehreren Tausenden. Siedelnngen. Die größten Siedelungen der Vorderpfalz folgen natur- gemäß der Rheinstraße. Es liegen hier die Festung Germersheim, 6000 E., die Beschützerin des Rheinüberganges, und die Kreishauptstadt Speyer mit ihrem herrlichen Dome, der Ruhestätte mehrerer deutschen Kaiser, 21000 E. x) Bedeutend sind auch die Brauereien Speyers. Weitaus der wichtigste Platz der Pfälzischen Rheinebene ist jedoch Lndwigshafen. 1840 noch unter dem Namen Rheinschanze ein Ort von 90 Einwohnern, zählt es jetzt 72000 E. und steht demnach in der Volkszahl unter allen pfälzischen Städten an erster Stelle. Ludwigshafen hat hauptsächlich chemische Fabriken, einen lebhaften Handel und ist der Ausgangspunkt des pfälzischen Bahnnetzes. Dieser außerordentliche Aus- schwung der Stadt erklärt sich hauptsächlich durch die Gunst ihrer geographischen Lage. Hier beginnt die eigentliche Rheinschiffahrt, hierher führen auch viele Bahnen, (s. S. 60.) Rheinabwärts, aber eine Stunde vom Flusse entfernt, liegt, mit dem Rheine durch einen Kanal verbunden, Frankenthal, 18 000 E., mit bedeutender Zucker- fabrik, Glockengießerei und verschiedenen anderen großen Betrieben. Verkehrslinien. Für den Verkehr hat die Pfälzische Rheinebene ganz besondere Bedeutung; ist sie doch ein Teil der Oberrheinischen Tiefebene, die zu allen Zeiteu eiue große Handelsstraße bildete. Es laufen denn auch ') Dnrmayer-Langl, Der Dom zu Speyer, Wien. Holzel.

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 62

1859 - Essen : Bädeker
62 Viehzucht beschäftigt, so sieht man die arbeitsamen Städter thätig in ziemlich bedeutenden Wollen-, Baumwollen-, Leinen-, Leder-, Taback-, Metall- und Bijouterie-(Schmuckwaaren-) Fabriken, mit deren Produkten bedeutender Handel getrieben wird. Von den Städten Badens sind Konstanz (Kostnitz), Freikmrg und Heidelberg durch ihre herrliche Lage ausgezeichnet, die beiden letzteren sind zugleich Universitätsstädte, darunter Heidelberg von vielen Ausländern besucht. Größer jedoch ist die Residenz Karls- ruhe, noch nicht 150 Jahre alt und mitten im Walde angelegt. Gleichwohl ist es jetzt eine ansehnliche und schöne Stadt mit lauter geraden Straßen, welche sämmtlich von dem großherzoglichen Schlosse, also strahlenförmig auslaufen. Die Stadt ist durch eine von Norden nach Süden durch ganz Baden führende Eisenbahn mit den bedeu- tendste Städten des Landes in Verbindung gesetzt, und da auch der Rhein nicht weit entfernt ist, so kann man zur Reise nach Karlsruhe ebensowohl die Dampfschifffahrt, als die Eisenbahn benutzen. Dennoch ist nicht Karlsruhe, sondern Mannheim, die ehemalige Haupt- stadt der Pfalz, die erste Handelsstadt des Großherzogthums. Denn die günstige Lage an dem Zusammenflüsse des Neckars und Rheins macht, daß in Mannheim nicht bloß ein großer Holzhandel, sondern auch ein bedeutender Handel mit den Produkten der frucht- baren Umgegend betrieben wird, und daß die fremden Waaren, welche Süddeutschland bezieht, vielfältig dort ausgeladen werden. Daneben fehlt es Mannheim, wie dem badischen Lande überhaupt, nicht an Fabriken verschiedener Art. Denn das Volk ist regsam und die Bevölkerung für bloßen Ackerbau zu dicht. Viel Geld kommt auch durch ein Bad in das Land, welchem wahrscheinlich der Staat seinen Namen verdankt, nämlich durch Baden-Baden. Schon seit den Zeiten der Römer hat man die dortigen heißen Heilquellen gekannt, und die schöne Natur der Umgegend lockt alljährlich Tausende von Fremden hin, wovon freilich viele dem Glücksspiele zu Gefallen kommen. 41. Der Bodensee. An Seen ist das westliche Deutschland nicht reich, und nur einer, der zur Hälfte noch der Schweiz angehört, ist von beträchtlicher Größe, der Bodensee. Dafür übertrifft derselbe an Naturschön- heiten alle die zahlreichen Seen an der Küste der Ostsee, und nur wenige Seen der eigentlichen Schweiz können ihm vorgezogen werden. Der Bodensee ist eigentlich nichts weiter als eine Erweiterung des Rhein- bettes zu einem weiten und tiefen Becken. Aber freilich ist dies Becken 7 Meilen lang und 2 Meilen breit und nimmt eine Fläche von 10 Quadratmcilen ein. Dabei ist die größte Tiefe an 1000 Fuß gefunden worden. Man hat berechnet, daß, wenn der Bodensee leer wäre, der Rhein über 2 Jahre brauchen würde, um ihn wieder zu füllen. Auf dieser gewaltigen Wasserfläche giebt es denn auch Stürme, welche denen

10. Teil 5 = 7. - 9. Schulj - S. 383

1911 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
383 Menschenhänden den größten Teil der Arbeit abgenommen haben, werden Platten von ganz gewaltigem Umfang fertiggestellt, so nament- lich die sogenannten Unterlagen für Spiegelfabriken. — Durch die Tätigkeit der Arbeiter in diesen Brüchen ist ein Blatt in der Entwicklungsgeschichte unserer 'Erde und ihrer Lebewesen auf- gedeckt worden. Die Solnhofer Schieferbrüche sind nämlich — wie überhaupt der ganze Jurazug — sehr reich an Petrefakten. Die Arbeiter finden vielfach in den Kalksteinen die schön erhaltenen Ver- steinerungen von Tintenschnecken (Ammoniten), Fischen, langschwänzi- gen Krebsen usw. Auch der Urvogel (Archäopteryx) und die Vogel- eidechse sind hier ihrem vieltausendjährigen Grabe entrissen worden. F. I. Bronner. 233. Am Rheinuser zu Mannheim. 1. Es gibt wohl keinen Standort, wo die Bedeutung des Rhein- stroms für Mannheims Handel und Verkehr dem Blicke sich besser offenbart, als die Rheinbrücke, die Mannheim mit dem benachbarten Ludwigshafen verbindet: Von hier aus umfaßt das Auge den majestä- tischen Strom mit seinen stattlichen Schiffen und Dampfbooten, von hier seine langgestreckten Ufer mit ihren rangierenden Eisenbahnzügen, ausgedehnten Werfthallen, gewaltigen Getreidespeichern und schloten- reichen Fabriken, von hier das vielgestaltige Treiben der Menschen, alles auf einmal in einem einzigen großartigen Bilde. Eben kommt ein Schleppzug den Rhein herauf. Drei Schiffe sind noch im Schlepptau des starken Schleppers. Er hat wohl schon eins und das andere seiner Anhangschiffe an der Neckarmündung oder am Eingang in den Mühlauhafen abgeworfen oder weiter unten am Rheinufer, da wo der Blick im Dunst der großen Fabrik nichts mehr zu erkennen vermag. Vielleicht hat er die doppelte, ja dreifache An- zahl Schiffe hierhergebracht. Solche Schleppschiffe von acht bis zehn Schiffen, ans deren Fracht die Eisenbahn vielleicht zwanzig Giiterzüge machen würde, sieht die Fahrstrecke von Bingen bis Mannheim nicht selten. Inzwischen hat der Schlepper sein letztes Schiff abgeworfen, das an der obersten Werfthalle beilegte, die Dampftroßwinden sind tätig, die weit im Wasser nachschleifenden Schleppdrähte aufzuholen, und mit Stampfen und Schnauben ist jetzt der Schlepper der Brücke so nahe gekommen, daß wir die Kommandoworte des Kapitäns hören können. Die Maschine stoppt, der weißliche Gischt, zu dem die ge- waltigen Radschanfeln das grüne Rheinwasser zerstäubten, ist ver- schwunden, immer stetiger wird der Gang des Kolosses, ein neuer Kommandornf, und der schwere Anker rasselt in die Tiefe.

11. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 63

1911 - München : Oldenbourg
Die einzelnen Landschaften Bayerns. 63 der Ebene eine Reihe kleiner, vom Haardtgebirge kommender Gewässer zu, so die Lauter, die Queich und die Speyer. Boden, Klima und Anbau. Der Boden der Rheinebene setzt sich aus tiefgründigem, äußerst fruchtbarem Löß zusammen. Jufolge ihrer tiefen und durch die Nandgebirge geschützten Lage erfreut sich die Rheinebene des mildesten Klimas nicht bloß in Bayern sondern in ganz Deutschland. Der Frühling beginnt frühzeitig und der Herbst ist trocken und lang, der Winter meist milde. Es gedeihen daher neben Getreide auch Tabak, Hopfen sowie alle Obst- und Gemüsearten in vorzüglicher Weise. Mitunter umgeben förmliche Wälder von Obstbäumen die Ortschaften, so besonders im pfälzischen Kirschenlande zwischen Frankenthal und Dürkheim. Doch ist der Boden nicht überall gleich ergiebig; gegen Süden treten Sand- und Sumpfstrecken auf. Die pfälzische Rheinebene liefert mit dem Maindreieck die meisten Bodenerzeugnisse in Bayern. Handel und Gewerbe. Neben dem Ackerbau wird auch lebhafter Handel getrieben, den die Wasserstraße des Rheins begünstigt; desgleichen hat die regsame Bevölkerung am oder in der Nähe des großen Stromes eine bedeutende Industrie ins Leben gerufen, so in Ludwigshafen und Frankenthal. Die Rheinebene zählt daher zu den stärkstbewohnten Gegenden Bayerns, ja Deutschlands (bis zu 200 E. auf 1 qkm). Nicht wenige Dörfer haben eine Einwohnerschaft von mehreren Tau- senden. Siedelungen. Die größten Siedelungen der Vorderpfalz folgen der Rheinstraße. Es liegen hier die Festuug Germersheim, 6000 E., die Be- schützerin des Rheinüberganges, und die Kreishauptstadt Speyer mit ihrem herrlichen Dome, der Rnhestätte mehrerer deutschen Kaiser, 22000 (S.1) Be- deutend sind auch die Brauereien Speyers. Weitaus der wichtigste Platz der pfälzischen Rheinebene ist jedoch Ludwigshafen. 1840 uoch unter dem Namen Rheinschanze ein Ort von 90 Einwohnern, zählt es jetzt 72000 E. und steht demnach in der Volkszahl unter allen pfälzischen Städten an erster Stelle. Lndwigshafen hat hauptsächlich chemische Fabriken, einen lebhaften Handel und ist der Ausgangspunkt des pfälzischen Bahnnetzes. Dieser außerordentliche Auf- schwung der Stadt erklärt sich hauptsächlich durch die Guust ihrer geographischen Lage. Hier beginnt die Rheinschiffahrt im großen, hierher führen auch viele Bahnen. (Abb. S. 60.) — Rheinabwärts, eine stunde vom Flusse entfernt, liegt, mit dem Rheine durch eiueu Kanal verbunden, Frankenthal, 18000 E., mit bedeutender Zuckerfabrik, Glockengießerei und verschiedenen anderen großen Betrieben. Verkehrslinien. Für den Verkehr hat die pfälzische Rheinebene ganz besondere Bedeutung; ist sie doch ein Teil der Oberrheinischen Tiefebene, die zu allen Zeiten eine große Handelsstraße bildete. Es laufen denn auch zwei x) Durmayer-Langl, Der Dom zu Speyer, Wien. Holzel.

12. Die Vaterlands- und Weltkunde - S. 41

1869 - Essen : Bädeker
41 wandeln unter üppigen Mandeln- und Kastanienbäumen, in Weinbergen, Getreide-, Flachs- und Hanffeldern oder zwischen Obst- und Hopfengärten. Wie da alles duftet und gedeihet unter dem milden Himmel, sowohl in dem frucht- baren Nheinthale, als auf den Reben- und Fruchthügeln, die sich östlich erheben! Oder, wer ein Freund wildromantischer Gegen- den ist, der geht weiter südöstlich in die rauheren Gebirge des Schwarz-- waldes. Dort findet er eine Menge fleißiger Menschen, die sich mit Holzfällen, mit Theersieden, Pottaschebrennen beschäftigen oder aus tiefen Schächten Metalle hervorholen und schmelzen. Ein Haupterwerbszweig der Bewohner des Schwarzwaldes ist aber auch noch die Strohflechterei und Uhrmacherei. „Schwarzwälder Wanduhren" sind weit und breit bekannt, denn mit ihnen wird ausgedehnter Handel getrieben. — Auch an Vieh, Wild und Fischen fehlt es in Baden nicht. So wie der Landmann sich mit Acker- und Weinbau und mit der Viehzucht beschäftigt, so sieht man die arbeitsamen Städter thätig in ziemlich bedeutenden Wollen-, Baumwollen-, Leinen-, Leder-, Tabak-, Metall- und Bi- jouterie- (Schmuckwaaren-) Fabriken, mit deren Produkten be- deutender Handel getrieben wird. In Baden flnden wir mehrere schöne und geschichtlich merkwürdige Städte. Hier im^Süden, am Bodensee, liegt die alte Stadt Konstanz (Kostnitz), in welcher jene große Kirchen Versammlung stattfand, die den böhmischen Priester und Professor an der Universität Prag, Huß, wegen seines evangelischen Bekenntnisses als Ketzer ver- urtheilte. Er wurde lebendig verbrannt und seine Asche in den Rhein geworfen (1415). — Die Universitätsstadt Freiburg im Breis- gau zeichnet sich durch ihre reizende Lage nicht weniger aus, als durch ihren prächtigen Dom. — Auch die alte Universitätsstadt Heidelberg am Neckar ist durch ihre herrliche Lage berühmt, so daß jährlich Tausende von Fremden der schönen Gegend wegen dorthin reisen. — Die Residenz des Großherzogthums, Karlsruhe, wurde vor etwa 150 Jahren mitten im Walde angelegt. Gleichwohl ist es jetzt eine ansehnliche und schöne Stadt mir lauter geraden Straßen, welche sämmtlich von dem großherzoglichen Schlosse, also strahlen- förmig, auslaufen. Die Stadt ist durch eine von Norden nach Süden durch ganz Baden führende Eisenbahn mit den bedentendsten Städten in Verbindung gesetzt. — Die erste Handelsstadt des Großherzog- thums aber ist Mannheim, die ehemalige Hauptstadt der Pfalz. Denn die günstige Lage an dem Zusammenflüsse des Neckars und Rheins macht, daß in Mannheim nicht bloß ein großer Holzhandel, sondern auch ein bedeutender Handel mit den Produkten der frucht- baren Umgegend betrieben wird, und daß die fremden Waaren, welche Süddeutschland bezieht, vielfältig dort ausgeladen werden. Daneben fehlt es Mannheim, wie dem badischen Lande überhaupt, nicht an Fabriken verschiedener Art. Denn das Volk ist regsam und die

13. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Das Königreich Bayern - S. 60

1908 - München : Oldenbourg
Pfälzisches Verkehrsleben am Ruein. Der 1894—1897 neuerbaute Luitpoldhafen in Ludwigshafen am Rhein. Dieser Hafen hat eine Länge von 1200 m, Schienenverbindung mit dem Hauptbahnhof, Werfthallen und Lagerhäuser, Kranen, Elevatoren und Fahrstühle. Daneben besitzt die Stadt noch den Winterhafen von 350 m Länge, einen Petroleumhafen von 900 m Länge und einen Stromhafen von 5^/» km Länge, somit im ganzen fast 10 km User, an denen im Jahre etwa 5000—6000 Schiffe anlegen. Ludwigshasen steht unter den deutschen Flußhäfen an fünfter Stelle; voran gehen nur Hamburg (Elbehafen), Berlin, Duisburg-Ruhrort und Mannheim Die wichtigsten zum Umschlage kommenden Güter sind Kohlen, Getreide, Holz, Eisen und chemische Erzeugnisse. Das Königreich Bayern. Pfälzische Industrie. Die Anilin- und Sodafabrik in Ludwigshafeu am Rhein. Diese Fabrik, die größte in Bayern, erzeugt hauptsächlich Farben. Das Riesenwerk umfaßt 500 Fabrikgebäude und 700 Arbeiter- und Beamtenwohnungen. Die Zahl der Arbeiter beträgt über 7000, die der Chemiker 200, der Ingenieure 90, der kaufmännischen Beamten 500. Die Fabrik bildet eine Stadt für sich.

14. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 64

1863 - Essen : Bädeker
64 In Baden finden wir mehrere schöne und geschichtlich merkwürdige Städte. Hier im Süden, am Bodensee, liegt die alte Stadt Konstanz (Kostnitz), in welcher jene große Kirchenversammlung Statt fand, die den böhmischen Priester und Professor an der Universität Prag, Huß, wegen seines evangelischen Bekenntnisses als Ketzer verur- teilte. Er wurde lebendig verbrannt und seine Asche in den Rhein geworfen (1415). Noch jetzt zeigt man die Stelle, wo sein Scheiter- haufen gestanden. — Die Universitätsstadt Freiburg im Breis- gau zeichnet sich durch ihre reizende Lage nicht weniger aus, als durch ihren prächtigen Dom mit einem schönen, hohen Thurme und herr- lichen Glasmalereien. Auch die alte Universitätsstadt Heide!» berg am Ne ckar ist durch ihre herrliche Lage berühmt, so daß jährlich Tau- sende von Fremden der schönen Gegend wegen dorthin reisen. Weit und' breit berühmt ist das Heidelberger Schloß, einst die Residenz der ehemaligen Kurfürsten von der Pfalz. — Die Residenz des Großherzogthums, Karlsruhe, wurde vor etwa 150 Jahren mitten im Walde angelegt. Gleichwohl ist es jetzt eine ansehnliche und schöne Stadt mit lauter geraden Straßen, welche sämmtlich von dem großherzoglichen Schlosse, also strahlen- förmig, auslaufen. Die Stadt ist durch eine von Norden nach Süden durch ganz Baden führende Eisenbahn mit den bedeu- tendsten Städten des Landes in Verbindung gesetzt, und da auch der Rhein nicht weit entfernt ist, so kann man zur Reise nach Karlsruhe ebensowohl die Dampfschifffahrt, als die Eisenbahn benutzen. Dennoch ist nicht Karlsruhe, sondern Mannheim, die ehemalige Haupt- stadt der Pfalz, die erste Handelsstadt des Großherzogthums. Denn die günstige Lage an dem Zusammenflüsse des Neckars und Rheins macht, daß in Mannheim nicht bloß ein großer Holzhandel, sondern auch ein bedeutender Handel mit den Produkten der frucht- baren Umgegend betrieben wird, und daß die fremden Waaren, welche Süddeutschland bezieht, vielfältig dort ausgeladen werden. Daneben fehlt es Mannheim, wie dem badischen Lande überhaupt, nicht an Fabriken verschiedener Art. Denn das Volk ist regsam und die Bevölkerung für bloßen Ackerbau zu dicht. Viel Geld kommt auch durch ein Bad in das Land, welchem wahrscheinlich der Staat seinen Namen, verdankt, nämlich durch Baden-Baden. Schon seit den Zeiten der Römer hat man die dortigen heißen Heilquellen gekannt, und die schöne Natur der Umgegend lockt alljährlich Tausende von Fremden hin, von denen freilich viele dem Glücksspiele zu Ge- fallen kommen. — Unweit Donaueschingen entspringt die Donau. Das Badische Städtchen Bretten ist der Geburtsort Melanchthon's. Die großherzogliche Familie bekennt sich zur evangelischen Kirche. 38. Der Bodensee. An Seen ist das westliche Deutschland nicht reich, und nur einer, der zur Hälfte noch der Schweiz angehört, ist von beträchtlicher Größe, der Vodensee. Dafür übertrifft derselbe an Naturschön-

15. Das Maingebiet - S. 75

1908 - Schwabach : Schreyer
— 75 — Straßenbahnen, ja ganze eiserne Brücken baut man in den Fabriken Nürnbergs. Zusammenfassung: Was in Nürnbergs Werkstätten und Fabriken hervorgebracht wird, c) Nürnberg als Handelsstadt. In den Fabriken Nürnbergs werden die Waren hundert-, tausend-, ja millionenfach erzeugt. Eine Nürnberger Fabrik fabriziert wöchentlich 85 000 Gros Bleistiite; eine andre Fabrik stellt jährlich an die 3 Milliarden Schuhnägel und Drahtstifte her. Das sind riesige Massen von Waren; dieselben können doch nicht alle die Nürnberger selber brauchen? Sie werden verkauft und in alle Welt verschickt. — Wie ehedem kommen Kaufleute aus aller Herren Länder und kaufen um große Summen Geldes Nürnberger Erzeugnisse. Lange Eisenbahnzüge trageu „den heimischen Fleiß in der Fremdlinge Land". Auch von den Schiffen des Ludwigska^a.ls werden Nürnberger Waren fortgeschafft. Am Kanath äsen kann man dem Aus- und Eiuladeu der Schiffe zusehen. Nürnberg treibt mit Er- zengnisfen seiner Fabriken einen großen Handel; Nürnberg ist eine bedeutende <^andjjjjjtadt. Aber die Nürnberger treiben nicht bloß mit den eigenen Waren Handel, sondern auch mit deu Waren, die aus benachbarten Städten und Dörfern kommen. Riesig ist der Hovfenkandel zu Nürnberg. Wie das kommt? Hopfenbau in der Nähe. — Aber nicht bloß der Hopfen, der in der Nähe gebaut wurde, wird auf dem Nürnberger Hopfenmarkt verkauft; auf diefeu Markt kommt der Hopfen ans allen Gegenden Deutschlands. Nürnberg ist der bedeutendste Hopfenmarft der Welt. Zusammenfassung: Nürnbergs Handel. Hanptzusammeu fassuug: Nürnberg heute. 1. Seine Lage und Größe; 2. Fabrikstadt; 3. Handelsstadt. Lob von N ürüberg. Wie vor 400 Jahren, gehört auch heute uoch Nürnberg zu Deutschlands schönsten und bedeutendsten Städten und es ist jetzt uoch des hohen Lobes wert, das ihm einst ein Dichter gespendet hat: „Wenn einer Deutschland kennen Und Deutschland lieben soll, Wird mau ihm Nürnberg nennen, Der edlen Künste voll. Dich, nimmer noch veraltet, Du treue, fleiß'ge Stadt, Wo Dürers Kraft^ gewaltet Und Sachs gesungen hat." Max v. Schenkendorf.

16. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 68

1873 - Essen : Bädeker
68 in ziemlich bedeutenden Wollen-, Baumwollen-, Leinen-, Leder-, Tabak-, Metall- und Bijouterie- (Schmuckwaaren-) Fabriken, mit deren Produkten bedeutender Handel getrieben wird. Von den Städten Badens sind Konstanz (Kostnitz), Freiburg und Heidelberg durch ihre herrliche Lage ausgezeichnet, die Leiden letzteren sind zugleich Universitätsstädte, darunter Heidelberg von vielen Ausländern besucht. Größer jedoch ist die Residenz Karls- ruhe, noch nicht 150 Jahre alt und mitten im Walde angelegt. Gleichwohl ist es jetzt eine ansehnliche und schöne Stadt mit lauter geraden Straßen, welche sämmtlich von dem großherzoglichen Schlosse, also strahlenförmig, auslaufen. Die Stadt ist durch eine von Norden nach Süden durch ganz Baden führende Eisenbahn mit den bedeu- tendsten Städten des Laxch.es in Verbindung gesetzt. Dennoch ist nicht Karlsruhe, sondern Mannheim, die ehemalige Hauptstadt der Pfalz, die erste Handelsstadt des Großherzogthums. Denn die günstige Lage an dem Zusammenflüsse des Neckars und Rheins macht, daß in Mannheim nicht bloß ein großer Holzhandel, sondern auch ein bedeutender Handel mit den Produkten der fruchtbaren Umgegend betrieben wird, und daß die fremden Waaren, welche Süddeutschland bezieht, vielfältig dort ausgeladen werden. Daneben fehlt es Mann- heim, wie dem badischen Lande überhaupt, nicht an Fabriken ver- schiedener Art. Denn das Volk ist regsam und die Bevölkerung für bloßen Ackerbau zu dicht. Viel Geld kommt auch durch ein Bad in das Land, welchem wahrscheinlich der Staat seinen Namen verdankt, nämlich durch Baden-Baden. Schon seit den Zeiten der Römer hat man die dortigen heißen Heilquellen gekannt, und die schöne Natur der Umgegend lockt alljährlich Taufende von Fremden hin, wo- von freilich viele dem Glücksspiele zu Gefallen kommen Sl. Der Bodensee. An Seen ist das westliche Deutschland nicht reich, und nur einer, der zur Hälfte noch der Schweiz angehört, ist von beträchtlicher Größe, der Bodensee. Dafür übertrifft derselbe an Naturschön- heiten alle die zahlreichen Seen an der Küste der Ostsee, und nur wenige Seen der eigentlichen Schweiz können ihm vorgezogen werden. Der Bodensee ist eigentlich nichts weiter als eine Erweiterung des Rhein- bettes zu einem weiten und tiefen Becken. Aber freilich ist dies Becken 7 Meilen lang und 2 Meilen breit und nimmt eine Fläche von 10 Quadratmeilen ein. Dabei ist die größte Tiefe an 313m gefunden worden. Man hat berechnet, daß, wenn der Bodensee leer wäre, der Rhein über 2 Jahre brauchen würde, um ihn wieder zu füllen. Auf dieser gewaltigen Wasserfläche giebt es denn auch Stürme, welche denen auf dem Meere gleichen, und wobei sich haushohe Wellen erheben. Da diese oft plötzlich hervorbrechen, so gilt die Schifffahrt aus demselben für gefährlich. Doch seit die Dampfschiffe eingeführt sind, haben Rei-

17. Das Badnerland - S. 22

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
Nr. 8. Mannheim Ziel: Die größte Industrie- und Handelsstadt Badens' I. Frage' Was lehrt die Karte? 11. Frage! Welches sind die wichtigsten Fabriken in M a n n h c i m? Iii. Frage: W a r u m sind gerade in Mannheim so viele Fabriken? 1. Frage: W a s lehrt die Karte? Mannheim liegt am Einfluß des Neckars in den Rhein. Zwei schöne Brücken sichren über den Neckar und verbinden die Altstadt mit der sogenannten Neckarstadt. Zur Zeit sind die Orte Käfertal, Waldhos, Neckarau und Feudenheim mit Mannheim vereinigt. 1j. Fragei Welches find die wichtigsten Fabriken in Mannheim? Große, Tag und Nacht rauchende Schornsteine künden schon von weitem die Industriestadt an. Zu den größten Fabriken zählen: 1. Die 6 großen Kunstmühlen, von denen jede täglich etwa 4000 Sack Weizen verarbeitet und die das feinste Mehl herstellen. Durch mächtige Elevatoren, die automatisch betrieben werden, wird das Getreide aus den Rheinschiffen in die höchsten Stockwerke der Mühlen befördert. Das Getreide liegt offen — also nicht in Säcken — in den Schiffen. In den Mühlen wird das Getreide gereinigt und kommt in die Mahlgänge. Im untersten Stock kommt es als fertiges Mehl, gut in Säcken verpackt und durch Automate genau abgewogen, heraus. Soweit das fertige Mehl nicht aus die Eisenbahn kommt, wird es mittelst Schiff weiter verfrachtet. Zu dieses Zweck hat jede Mühle eine Einladevorrichtung, die einem Kanal gleicht und durch die die Mehlsäcke in den Schiffskörper gelangen. 2. Die großen Brikett- oder Preßkohlenfabriken im Mühlauhafen, die in 24 Stunden zweiundvierzig Eisenbahnwagen

18. Naturgeschichte, Naturlehre, Erdkunde und Geschichte - S. 78

1905 - Hof a.S. : Kleemeier
78 Die Flüsse^',brachten aus den Bergen große Schottermassen. Diese bildeten einen durchlässigen Boden und begünstigten die Entstehung von Heiden, wie das Lechfeld und die Münchener- Ebene. Wo das Grundwasser zutage tritt, bildeten sich Moore oder Möser, wie das Dachauer und Erdinger Moos. Im Ackerbau- gebiet ist die dichteste Bevölkerung Südbayerns. Die größteir Städte entwickelten sich an den Kreuzuirgspunkten der wichtigsten Verkehrsstraßen: Augsburg und München. Während die bayerische Residenz eine Stadt für Kunst m,d Knnstgeiverbe geworden ist, sind in der schwäbischen Kreishanptstadt großartige Baumwollspinnereien und Webereien sowie Maschinen- fabrikelt. In der Nähe der alten Bischofsstadt Freising ist die Aka- demie für Landwirtschaft und Brauerei Weihenftephan. Alt- ötting ist ein vielbesuchter Wallfahrtsort. F) Die Wheinpfatz. 55. Was uns die Karte sagt. Jeitseits des Rheins liegt für sich allein der kleinste Kreis Bayerns, die Rheinpsalz. Er hat die Gestalt eures ungleichseitigen Vierecks. Der östliche Teil des Kreises ist Tiefland, der westliche Bergland. An die Rhein ebene schließt sich die Hardt mit dem Donnersberg an; die Hardt geht im Westen in den Westrich über. Die Rheinpfalz wird int Osten vom Rhein begrenzt, der ans der Pfalz die Lauter, die Queich und die Speyer erhält; auch die Nahe berührt die Pfalz auf eine kurze Strecke. Städte am Rhein siitd: die Festung Germersheim, Speyer, Ludwigshafen und in der Nähe Frankenthal. Von letzterer Stadt geht zum Rhein ein Kanal. A in Fuße der Hardt: Landau, Neustadt, Dürkheim, Deidesheim. In der Hardt: Annweiler, in der Nähe die Burgen Trifels und Madenburg. Im nordwest- lichen Teile der Pfalz: Kaiserslautern, Kusel. Im Westrich: Pirmasens, Zweibrücken, St. Ingbert. Die natürliche V e r k e h r s str a ß e ist der Rhein; außerdem dienen dem Verkehr der Frankenthaler Kanal, viele Eisen- bahnen und Straßen. An Hauptlinien durchziehen die Pfalz zwei Quer- und zwei Längsstränge: 1. Ludwigshafen—neustadt—kaiserslautern. 2. Germersheim—landau— Annweiler—zweibrücken—st. Ingbert. 3. Frankenthal—dürkheim—neu- stadt—landau. 4. Ludwigshasen—speyer—germersheim. — Von diesen Hauptlinien zweigen sehr viele Lokalbahnen ab, die meist den Flußtälern folgen. Bedeutend ist die B«hn durch das Alsenztal nach Bingen-

19. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 175

1898 - Schwabach : Schreyer
— 175 — B. Begleichung. 1. Pfalz und Heimat. 2. Die Rheinebene: a. Grenzen. b. Bewässerung. c. Bodenbenutzung. d. Wohnorte. 3. Das Bergland der Rhein Pfalz: a. Lage und Einteilung. d. Bewässerung, c. Bevölkerung. 4. Rheinebene und 33 er gl and: a. Klima. b. Bodenbeschassenheit. c. Erwerbsquellen. 5. Rheinebene und schwäbisch-bayerische Hochebene. 6. Wie sind Ludwigshasen, Pirmasens und München zu ihrer großen Bedeutung gelangt? a. Ludwigshafen vorzugsweise durch seine günstige Lage, wie Regensburg und Paff au. b. Pirmasens besonders durch den Gewerbefleiß seiner Bewohner, wie Nürnberg-Fürth. c. München vorzugsweise durch die Gunst des bayerischen F ü r st e n h a n s e s. 7. St. Ingbert — Amberg — Berchtesgaden — Soln- Hofen — Kissingen: Der bayerische Boden birgt brennbare Kohlen, wertvolles Erz, unentbehrliches Salz, nutzbare Steiue und Erden und heilkrüstiges Wasser. l). Anwendung (und Zur Konzentration). 1. Darstellung im Sandkasten. 2. Übung s fragen und Aufgaben, z. B.: Zu welchem Flußgebiete gehören die Gewässer der Rhein- psalz? — Reise mit der Bahn von Germersheim über Zwei- brücken nach Ludwigshafen! — Die bedeutendsten Fabrikstädte der Pfalz! — Erkläre: Schiffbrücke, Wingert, Kaiserslauter Senke, Landstuhler Bruch, Herbstleute, Grünstadter Erde n. s. w.

20. Länderkunde von Mitteleuropa - S. 26

1908 - München : Oldenbourg
26 Mitteleuropa. In der preußischen Provinz Hessen-Nassan und zwar im Regierungs- bezirke Wiesbaden liegt mainanfwärts Frankfurt a. M., 335000 E., eine der ersten Handelsstädte des Reiches und einer der bedeutendsten Geldmärkte Europas; früher Wahlstadt, später Krönungsstadt der deutschen Kaiser. Es kreuzt sich hier die große Straße von der Nordsee (Hamburg) nach der Schweiz (Basel) mit jener von Berlin nach Metz und Paris. Oberhalb der Stadt Frank- furt liegt Hanau, das Gold- und Silberwaren erzeugt. Im Reichslande Elsaß: Im Oberelsaß hat Mülhausen an der Jll, 95 000 E., die größte Webeiudustrie Süddeutschlands, besonders in Baumwolle. — Nördlich davon liegt Kolmar. — Im Unterelsaß: Straßbnrg an der Jll, fast 170000 E., „die wunderschöne Stadt", der Hauptort in den Reichslanden und am ganzen Oberrhein. Es^ ist der Sitz des kaiserlichen Statthalters. Schon im Mittelalter war Straßburg eine der blühendsten Reichsstädte, berühmt dnrch sein gotisches Münster, eines der schöusten,Bauwerke Deutschlands, und die Erfindung der Buchbrucfcrfunst. Seit der Wiedervereinigung mit seinem Mntterlande hat es einen mächtigen Aufschwung genommen. Es liegt in einer fruchtbaren Um- gebuug, an der Vereinigung zweier natürlicher und zweier künstlicher Wasserwege (Rhein-Rhone-Kanal und Rhein-Marne-Kanal), vor dem Zaberner Steig (Paßlage) und im Schnittpunkte der beiden Weltverkehrslinien Paris—wien, Köln—mai- land. Seiner beherrschenden Lage halber ist Straßburg eiuer der ersten Waffen- plätze des Reiches. („Straßburger Geschütz".) Universität. In der Pfalz liegen am Rhein: die Festnng Germersheim, die Be- schützerin des Rheinüberganges, Speyer, die altberühmte Reichsstadt und jetzige Kreishanptstadt, und, Mannheim gegenüber, Lndwigshafen, 72000 E., eine jnnge, kräftig aufblühende Industriestadt mit chemischen Fabriken. Am Fuße der Haardt ziehen vielgerühmte Weinorte hin: Neustadt, Forst, Deidesheim, Dürkheim. Im pfälzischen Hinterlande, dem Westrich, blüht die Industrie: in Pirmasens die Schuhwarenindustrie, in Kaiserslautern, 53000 E., die Spinnerei und die Nähmaschinenfabrikation; St. Ingbert, an den Ausläufern des Saarbrückener Kohlenbeckens gelegen, hat Kohlenbergwerke. — In Zw ei brücken stand die Wiege des jetzigen bayerischen Königshauses. Die Nordpsalz treibt vorwiegend Landwirtschast; hier Kirch heim- bo landen am Donnersberg, an der Nahe die Ebern bürg in malerischer Lage, gegen Westen in schöner Umgebung Kusel mit ausgedehnten Melaphyr- brüchen. Profil durch die Pfalz von W. nach £). M, b. 2änfle X : 1500000 — M, d, Höhe 1 : 150000.