Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 155

1898 - Schwabach : Schreyer
— 155 — innern uns bei einer Wanderung durch die Stadt, daß sie eine Festung ist, wie Ingolstadt au der Douau. Nördlich der Stadt schlängelt sich aus der psälzischeu Ebene ein Flüßleiu dem Rheine zu. Wie heißt das- selbe? Queich. — Was erzählt uus die Karte von der Queich? Sie entspringt auf dem Hardtgebirge, fließt an Landau vorbei, durch die Ebene dem Rheine zu. — Auch bei der Festung Germersheim sührt eine große Eisenbahnbrücke über den Rhein. Zusammenfassung: Germers hei m, Germersheim ist eine Festung am Rhein. Bei Germersheim mündet die Queich iu den Rhein. Die Queich kommt vom Hardt- gebirge. Kauptzusammenfafsung: Von der Medeutung der Pfälzer Rheinstädte: a. Speyer, eine Regierungsstadt. b. Ludwigshafen, eine Fabrik- und Handelsstadt. c. Germersheim, eine Festung am Rhein. 2. Die Dorderpfatz, „ein weiter Gottesgarten". Ich erzähle Euch heute von der sonnigen Vorder- Pfalz. Welchen Teil der Pfalz wird man Vor der Pfalz nennen? Zwischen Rhein und Hardtgebirge. — Zeigen! — Was sagt Euch die Karte darüber? Ebene. — Ein Dichter nennt die Vorderpfalz „einen weiten Gottesgarten, vom Himmel reich bedacht". Was will er wohl damit sagen? Aussprache der Schüler. a. Die pfälzische Rheinebene zieht sich zwischen dem Rhein und dem Hardtgebirge von Süden nach Norden hin. Sie liegt nur wenig höher als der Spiegel des Stromes und muß deshalb an ver- fchiedenen Stellen durch Dämme vor Überschwemmungen geschützt wer- den. Ziemlich rasch eilt der Rhein dahin; ein breiter Streifen seines sandigen Userlandes trägt üppigen Laub- und Nadelwald und dichtes Gebüsch, den „Auenwald". Die zahlreichen Inseln des „Auen- lau des" sind meist von schwerem Schlammboden bedeckt. Auf diesem fruchtbaren Boden wuchern undurchdringliches Schi lfdickicht, Buschwerk und prächtige Wäldchen. Zahlreiche Singvögel haben hier sichere Brutstätten, und allerhand Sumpf- und Schwimmvögel fuchen hier im Herbst und Winter eine Zufluchtsstätte. Eiu Lieblings- ausenthalt sind die Rheinauen deu Nachtigallen, unseren besten Sängern.

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 147

1898 - Schwabach : Schreyer
— 147 — a. Zeige die Grenzen der Pfalz! Welche Figur bekommen wir, wenn wir aus der Tafel rasch die Grenzlinien nachzeichnen? Viereck (unregelmäßig). — In welches Land kommt man, wenn man über die Grenze nach Süden wandert? Lothringen. — Nach Westen? Preußen. — Nach Nordosten? Hessen. — Nach Osten über den Rhein? Baden. Zusammenfassung: Grenzen der Pfalz. Die Pfalz hat die Gestalt eines unregelmäßigen Vierecks. Um die Pfalz liegen die Länder: Lothringen, Preußen, Hessen und Baden. b. Was sagt uns die Karte über die Bodengestalt der Psalz? Der östliche Teil der Psalz ist eben. Wie können wir denselben heißen? Pfälzische Ebene. — Oder, weil die Ebene den Rhein ent- lang läuft? Rh ein ebene. — Der übrige Teil der Pfalz ist Ge- birgsland. Welche Namen gibt die Karte derf Gebirgen? Hardt und Westrich. — Zeigen! — Bestimme ihre Lage von der Rhein- ebene aus! Das Hardtgebirge erhebt sich westlich von der Ebene. Hinter dem Hardtgebirge dehnt sich der Westrich aus. — Was sagt uns die Karte über den Norden der Psalz? Er ist auch ge- birgig. — Wir heißen dieses Gebirge das pfälzische Bergland. Zeigen! — Östlich dieses Gebirgslandes sehen wir einen großen Berg angedeutet? Donnersberg. — Zeigen! — Zusammenfassung: Bodengestalt der Psalz. Im Osten der Pfalz dehnt sich die Rheinebene aus. Hinter der Ebene erheben sich das Hardtgebirge und der Westrich. Im Norden der Pfalz finden sich das pfälzische Bergland und der Donnersberg. c. Was sagt uns die Karte über die Gewässer der Pfalz? Im Osten der Pfalz fließt der Rhein; er bildet die Ost- grenze. In den Rhein fließen die Lauter, die Queich und die Speyer. Sie kommen von Westeu her, aus dem Gebirgslaude der Pfalz. Nach Westen läuft die Blies und nach Norden der Glan. Zusammenfassung: Die Gewässer der Psalz sind der Rhein, die Lauter, die Queich, die Speyer, die Blies und der Glan. d. Welche Orte der Pfalz scheinen nach unserer Karte die bedeutendsten zu sein? Speyer, Ludwihshafeu, Gernrersheim, Neustadt, Kaisers- lautern, Pirmasens u. s. w. Merksätze: a. Unser König herrscht auch über ein Land am Rhein. 10*

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 158

1898 - Schwabach : Schreyer
— 158 — a. Wo ist nun das Weinland der Hardt? Suchen wir es! Wir verlassen den rauschenden Rhein und wan- dern quer durch die Rheinebene, dnrch den „weiten Gottesgarten". Was werden wir aus unserem Wege alles sehen? Getreidefelder, Tabak- Pflanzungen, Gemüse- und Obstgärten, stattliche Dörfer u. s. w. Im Westen sehen wir das Hardtgebirge, das „gleich einem riesigen Bergwall" von Süden nach Norden zieht. Wir mögen wohl über vier Stunden gewandert sein, da bemerken wir, daß die Ebene allmählich zur Höhe ansteigt. Ein Hügel nach dem andern er- scheint, und bald liegt vor unseren Augeu eine unabsehbare Reihe von mäßig hohen Hügeln, die von Süden nach Norden laufen. Hinter diesem Hügelland steigt steil das Hardtgebirge empor. Dieses Hügelland vor dem Hardtgebirge ist das Wein- land der Hardt. Zeigen! — Zusammenfassung: Wo liegt das Weiuland der Hardt? Zwischen dem steilen Hardtgebirge und der srnchtbaren Rhein- ebene liegt eine lange Reihe von Hügeln. Dieses Hügelland ist das Weinland der Hardt. b. Welchen merkwürdigen Namen führt das Hügelland vor- dem Hardtgebirge? Wein land der Hardt. — Was. läßt Euch diese Bezeichnung erraten? Aus diesen Hügeln wird viel Wein gebaut.— So ist es. Auf den Hügeln vor der Hardt, von der Lauter im Süden bis gegen Frankenthal im Norden, steht Wein stock an Wein stock, Weingarten an Weingarten. Das ganze Hügel- land gleicht einem grünen Rebenmeer, das nur „von Obst Hainen, M andelbänmen und Kast auicubüsch eu unterbrochen ist." Das W e i n l a n d der Hardt ist wohl „der größte Weingarten Deutsch- lands, ja der Welt." Hier kocht die Sonne in zahllosen gelben und blanen Trauben vorzüglichen Wein. Der beste Pfälzer Wein gedeiht bei den Orten: Neustadt a. d. Hardt, Deidesheim, Forst, Wachenheim, Dürkheim und Ungstein. Suchet diese Weinorte aus der Karte! — Hier ist der Wohnsitz wohlhabender, ge- mütlicher, heiterer Menschen. Die „fröhliche Pfalz" heißt diese Gegend bei den Pfälzern selbst. Mit vollem Rechte! — Wie schöne Eilande liegen in diesem grünen Rebenmeere die zahlreichen, stattlichen Ortschaften, in Obst- und Kastanienwäldchen versteckt. Nir- gends in unserem Erdteile trifft man eine so stattliche Reihe der schönsten Orte, deren jeder eine Stadt zu sein scheint, als am Saume der Hardt- höhen. Die ganze Landschaft ist von solcher Freundlichkeit, Anmut und Schönheit, von solchem Reichtum und solcher Segensfülle, wie nirgends sonst auf deutscher Erde. Da möchte man säst versucht werden, die launige Sage zu glauben, die man sich bei Neustadt an der Hardt erzählt. Bei Neustadt erhebt sich nämlich aus einer Höhe ein altes Schloß mit prächtiger Aussicht. (Hambacher Schloß.) Dort soll nach

3. Naturgeschichte, Naturlehre, Erdkunde und Geschichte - S. 78

1905 - Hof a.S. : Kleemeier
78 Die Flüsse^',brachten aus den Bergen große Schottermassen. Diese bildeten einen durchlässigen Boden und begünstigten die Entstehung von Heiden, wie das Lechfeld und die Münchener- Ebene. Wo das Grundwasser zutage tritt, bildeten sich Moore oder Möser, wie das Dachauer und Erdinger Moos. Im Ackerbau- gebiet ist die dichteste Bevölkerung Südbayerns. Die größteir Städte entwickelten sich an den Kreuzuirgspunkten der wichtigsten Verkehrsstraßen: Augsburg und München. Während die bayerische Residenz eine Stadt für Kunst m,d Knnstgeiverbe geworden ist, sind in der schwäbischen Kreishanptstadt großartige Baumwollspinnereien und Webereien sowie Maschinen- fabrikelt. In der Nähe der alten Bischofsstadt Freising ist die Aka- demie für Landwirtschaft und Brauerei Weihenftephan. Alt- ötting ist ein vielbesuchter Wallfahrtsort. F) Die Wheinpfatz. 55. Was uns die Karte sagt. Jeitseits des Rheins liegt für sich allein der kleinste Kreis Bayerns, die Rheinpsalz. Er hat die Gestalt eures ungleichseitigen Vierecks. Der östliche Teil des Kreises ist Tiefland, der westliche Bergland. An die Rhein ebene schließt sich die Hardt mit dem Donnersberg an; die Hardt geht im Westen in den Westrich über. Die Rheinpfalz wird int Osten vom Rhein begrenzt, der ans der Pfalz die Lauter, die Queich und die Speyer erhält; auch die Nahe berührt die Pfalz auf eine kurze Strecke. Städte am Rhein siitd: die Festung Germersheim, Speyer, Ludwigshafen und in der Nähe Frankenthal. Von letzterer Stadt geht zum Rhein ein Kanal. A in Fuße der Hardt: Landau, Neustadt, Dürkheim, Deidesheim. In der Hardt: Annweiler, in der Nähe die Burgen Trifels und Madenburg. Im nordwest- lichen Teile der Pfalz: Kaiserslautern, Kusel. Im Westrich: Pirmasens, Zweibrücken, St. Ingbert. Die natürliche V e r k e h r s str a ß e ist der Rhein; außerdem dienen dem Verkehr der Frankenthaler Kanal, viele Eisen- bahnen und Straßen. An Hauptlinien durchziehen die Pfalz zwei Quer- und zwei Längsstränge: 1. Ludwigshafen—neustadt—kaiserslautern. 2. Germersheim—landau— Annweiler—zweibrücken—st. Ingbert. 3. Frankenthal—dürkheim—neu- stadt—landau. 4. Ludwigshasen—speyer—germersheim. — Von diesen Hauptlinien zweigen sehr viele Lokalbahnen ab, die meist den Flußtälern folgen. Bedeutend ist die B«hn durch das Alsenztal nach Bingen-

4. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 157

1898 - Schwabach : Schreyer
- 157 — c. Gleich dem Bamberger Kessel ist die Rh ein ebene, die sich ja auch in den Nachbarländern der Pfalz ausbreitet, durch Gebirge vor rauhen Winden geschützt. Nachweis auf der Karte durch die Schüler. — Deshalb erfreut sich auch die Vorderpfalz eines überaus milden Klimas. Wenn sich bei uns Schnee und Eis erst anschicken zu verschwinden, ist in der Vorderpfalz der Frühling längst einge- zogen. Die Pfälzer Kinder zupfen etliche Wochen früher als Ihr Schlüsselblumen und Veilchen, und sie lauschen viel srüher dem Klappern des Storches, dem Pfeifen des Stares. Und unser frühestes Obst beziehen wir teilweise aus den Obstgärten der Pfälzer Ebene. Dort reifen auch jene Früchte in trefflicher Güte, die fönst nur in , wärmeren Ländern gut gedeihen, wie eßbare Kastanien und Man- deln, saftige Pfirsiche, Aprikosen und Feigen. Recht hat der Dichter, wenn er von der sonnigen Vorderpfalz singt: „Da lieget ausgebreitet in stets verjüngter Pracht Ein weiter Gottesgarten, vom Himmel reich bedacht. Was nur das Herz ergötzet, was nur den Blick erfreut, Das findest du hier alles iu Fülle ausgestreut." Kein Wunder, wenn sich hier viele Menschen niedergelassen haben, wenn in den großen, stadtähnlichen Dörfern der Ebene ein zahlreiches, wohlhabendes Volk wohnt. Dörfer mit zwei- und noch mehr tausend Einwohnern sind keine Seltenheit in der gottgesegneten, sonnigen Vorderpsalz. Zusa mmenfaffuug: Klima und Bevölkerung. Die pfälzische Rheinebene erfreut sich eines sehr milden Klimas; denn sie ist durch Bergreihen vor rauhen Winden geschützt. Früher als bei uns zieht in der Vorderpsalz der Frühling ein; früher reift hier das Obst. Selbst eßbare Kastanien, Mandeln und Feigen gedeihen hier. Die Rheinebene ist von sehr vielen Menschen bewohnt. Die Vorderpfälzer sind wohlhabende Leute. 3. Im Weintand der Kardt. Lehrmittel: Neustadt a. d. H. (Oldenbonrg). Heute führe ich Euch in den schönsten und gesegnet st en Teil der Pfalz, in das Weinland der Hardt. Was ist die Hardt? Gebirge. — Zeige es! — In welcher Rich- tung durchzieht das Gebirge die Pfalz? Vou Süden nach Norden. — Welchen Namen führt das Laud hinter der Hardt? Westrich. — Das Land vor dem Hardtgebirge kennen wir bereits, das ist? Die Rhein- ebene, die Vorderpsalz.

5. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 333

1886 - München : Ackermann
333 erkannt — den Schädel des Königs Albrecht — an dem Schwerthieb, durch welchen er gestorben war. Als die Franzosen sich an diesem weltgeschichtlichen Kegelschub sattsam ergötzt hatten, steckten sie die Stadt an allen Ecken in Brand. — Heutzutage hat sich Speier wiederum völlig erholt, die Gewerbe blühen, und in der Umgegend wird viel Getreide, Tabak, Krapp und Obst gebaut. Ferner liegen noch in der Rheinebene: Germersheim (6450 E.)r an der Mündung der Queich in den Rhein, in etwas ungesunder Sumpf- gegend, ein alter und bequemer Rhein Übergang. Von der Burg zu Germersheim hub Kaiser Rudolf den Todesritt nach Speier an. Die Lage der Stadt begünstigte die Anlage einer Festung. Das andere Ufer der Queich ist durch einen festen Brückenkopf gedeckt. Landau (8750 E.). früher Bundesfestung, am Austritt der Queich aus dem Ge- birge, mit schönem Paradeplatz und herrlicher Stadtkirche. Landau gilt für die reichste Stadt der Pfalz, daher „Landauer Geld“. Ludwigs- hafen am Rhein (15000 Ed, eine rasch aufgeblühte Stadt mit reicher Industrie und lebhaftem Handel. Frankenthal (9043 E.), schöne und regelmässig gebaute Stadt mit grosser Industrie. An der Haardt liegen: Edenkoben (4900 E.), das Getreide-, Kastanien- und Wallnufs- bau, auch grosse Getreidemärkte hat, und in dessen Nähe die von König Ludwig I. auf einem Hügel erbaute Villa Ludwigshöhe mit reizen- der Aussicht liegt. Neustadt an der Haardt (11400 E.), blühende Stadt in schöner Gegend, Knotenpunkt der pfälzischen Eisenbahnen; wich- tige Gewerbthätigkeit und lebhafter Handel in Wein und Getreide. Dürkheim (7000 E.), wohlgebaute Stadt und besuchter Traubenkurort, mitten im reichsten und besten Weinlande, dem „Wonnegau“; in der Nähe die merkwürdigen Ruinen einer von Konrad Ii. gestifteten Benediktinerabtei; nördlich und südlich von Dürkheim liegen die Weinorte Wachenheim, Forst, Deidesheim und Ungstein. Grünstadt (3800e.), hübsche und gewerbreiche Stadt in einer wein- und obstreichen Ge- gend. Geburtsort des berühmten Malers Holbein. In der West- pfalz: Annweiler, betriebsame Stadt in einem romantischen Thale an der Queich; südlich davon die Ruinen der einst stolzen Reichsfeste Trifels, wo der englische König Richard Löwenherz gefangen sass. Pirmasens (12000 E.), gewerbsame Stadt in gebirgiger Gegend; unter den Gewerben ist besonders die starke Schuhfabrikation weltbekannt; 1793 wurden hier die Franzosen von den Preussen geschlagen. Zweibrücken (10400 E.), „das pfälzische Klein-Paris,“ hat seinen Na- men von der Lage der alten Burg zwischen zwei Brücken, es entwickelt ansehnliche Industrie und besitzt bedeutende Märkte. St. Ingbert (9800 E.), nahe an der preussischen Grenze, wichtigster Fabrikort der Pfalz, mit reichen Steinkohlen- und Erzgruben und zahlreichen Maschinen - Werkstätten. Kaiserslautern (26300 E.), die volkreichste und wichtigste Stadt der Pfalz für Gewerbe, Fabriken und Handel; an der Quelle der Lauter im Mittelpunkte der Pfalz gelegen, ist sie als Haupt-Strafsenkreuzungspunkt seit jeher von Wichtigkeit gewesen; hier fanden 1794 mehrere Schlachten und Gefechte zwischen den Preussen und Franzosen statt. Kusel, gewerbreiches Städtchen an der Glan. Lauterecken mit Steinkohlengruben. Homburg mit lebhaftem

6. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 162

1898 - Schwabach : Schreyer
— 162 — wundbare Stelle; beim dahin war ein Lindenblatt gefallen und hatte das Drachenfett vou der Haut abgehalten. Non den Thaten des hörnernen Siegsried werdet Ihr später noch gar viel hören.*) Zusammensassung: Welche Sage erzählt man sich vom Drachenfels? — f. Das Hardtgebirge. In dem Drachenfels haben wir bereits einen Berg des Hardt- gebirges kennen gelernt. Zeiget dasselbe! — Was wißt Ihr über seine Lage? — „Gleich einem riesigen Gebirgswall" zieht es von Süden nach Norden. Die mittlere Hardt fällt sehr steil zum hügeligen Wein- lande ab. Laubdichte Forste, zahlreiche altersgraue Burgruinen und wunderliche Felsbildungen verleihen der Hardt einen malerischen Anblick. Im Gegensatz zur gesegneten Rheinebene und zum sonnigen Pfälzer Weinlande ist das Gebirge wenig bevölkert. Dagegen wird es jährlich von Tausenden besucht, die von seinen steilen Höhen die unvergleichlich schöne Aussicht genießen wollen oder im verwitterten Gemäuer der Burgruinen längstvergangener Zeiten und Menschen ge- denken. Am großartigsten und schönsten ist das Gebirgsland im Süden zwischen Lauter und Queich, das man die „pfälzische Schweiz" nennt. Hier erhebt sich unfern des obstbaumreichen Thales der Queich die großartige Burgruine Trifels. Burg Trifels war einst wohl die stolzeste Burg der Psalz, — auf drei Felsgipfeln erhoben sich drei Burgen, die mit einander verbunden waren. Was mag also Tri- sels bedeuten? Dreisels. — Kaiser Rotbart weilte gerne aus der Burg Trifels. Die Reichskleiuodieu — des Kaisers Krone, Schwert und Szepter — wurden hier jahrelang aufbewahrt und frohe Kaiserseste gefeiert. „Hier haben auch Kaiser, Könige und Fürsten ihr Elend beweint und in dunkler Kerkerhast geschmachtet." Längst ist die Burg zerfallen, sind die Herrscher gestorben, die da oben gethront, aber ihre Namen und Thaten leben noch fort in Liedern und Sagen des Pfälzer Volkes. Zusammenfassung: Das Hardtgebirge. Das Hardtgebirge ist dicht bewaldet. Zahlreiche Burgruinen schmücken seine Höhen. Die südliche Hardt ist ein schönes Gebirgs- land; man nennt es die pfälzische Schweiz. Hier erhebt sich die Burgruiue Trifels. *) Es ist uns wohlbekannt, daß diese Sage auch mit anderen Orten in Verbindung gebracht wird, z. B. mit dem Drachenfels am Rhein.

7. Das Königreich Bayern - S. 28

1890 - München : Oldenbourg
28 Das Königreich Bayern. einigt die Rheinebene alle Bedingungen für eine dichte Be- völkerung; sie zählt denn auch zu den stärkstbewohnten Ge- genden Bayerns, ja von ganz Deutschland (120—150 E. per qkm und darüber). — Bezüglich der Religion sind hier, wie fast in der ganzen Pfalz, Katholiken und Protestanten vielfach gemischt. Wohnorte. Am Rhein: Speyer, 16009 E.. Sitz der Kreisregierung. In dem herrlichen Dome ruhen mehrere deutsche Kaiser. Südlich von Speyer: Germersheim, Stadt und Festung, 6100 E. — Nördlich von Speyer: Ludwigshafcn, 1840 unter dem Namen „Rhein- schanze" noch ein Ort von 90 (£., zählt jetzt 22000 E.; es ist Aus- gangspunkt des pfälzischen Eisenbahnnetzes, Hauptsitz der chemischen Farbenindustrie und wichtiger Handelsplatz; in dessen Nähe Franken- thal mit einer der größten Rübenzuckerfabriken und sonstigen Betrieben Verkehrslinien. Für den Verkehr ist die pfälzische Rheinebene von ganz besonderer Bedeutung; ist sie doch ein Teil der oberrheinischen Tiefebene, welche fast zu allen Zeiten den Verkehr zwischen Italien und Nordwest-Deutschland vermittelt hat. Es laufen denn auch zwei Schienenstränge in der Ebene von Süd nach Nord, der eine längs des Rheines (über Germers- heim, Speyer und Ludwigshafen), der andere am Ostab- hange der Haardt (über Landau und Neustadt). (Siehe S. 33 Fig. 7.) Ii. Das Bergland. Die einzelnen Teile desselben sind: 1. Die Haardt. Sie erhebt sich im Westen der Rhein- ebene als plateauartiges Gebirge, das in der Richtung von Süd nach Nord die Pfalz durchzieht; sie bildet die Fortsetzung des Wasgaus. Die mittlere Höhe des Gebirges beträgt 450— 500 m. Der höchste Punkt ist die Kalmit, fast 700 m hoch. — An den stark sich erwärmenden Steilgehängen des Ostrandes gedeiht aus- gezeichnetes Obst und vortrefflicher Wein. Ans dem Plateau hingegen ist das Klima ziemlich rauh; hier bildet die Waldwirt- schaft die Hanptnahrnngsqnelle der wenig dichten (60—80 E. per qkm) Bevölkerung. W o h n o r t e. Am Ostrande der Haardt: Landau an der Queich, 9500e., mit großem Weinhandel; Edenkoben, 5000 E.; Neustadt an der Haardt, 12000 E., reizend gelegen und Knotenpunkt von Eisenbahnen. Bon hier bis Dürkheim folgen die weinberühmten Orte der Pfalz: Deidesheim, Wachenheim, Forst u. s. w. 2. Der Westrich. Derselbe wird im Norden von der Sickinger Höhe und im Osten von dem wasserscheidenden Rücken der Haardt begrenzt. Er stellt ein Becken dar, in dessen breiten, wasserreichen Thälern sich prächtige Wiesen finbcrt, welche die

8. Geographie von Bayern - S. 59

1905 - Regensburg : Manz
Kreise und Wohnorte. Pfalz. 69 Iii. Pfalz. 1. Die Pfalz ist vom Hauptlande getrennt und gehört nur dem Rheingebiete an. 2. Die Rheinebene gehört zu den mildesten und fruchtbarsten Gegenden Deutschlands; hier baut man viel Getreide, treffliche Weine, viele Sorten von Obst und Gemüse, Zuckerrüben, Hopfen und sogar Tabak. Neben dem Ackerbau wird lebhafter Handel getrieben; auch die Industrie ist blühend. Die Rheinebene ist deshalb dicht bevölkert und zählt zu den am stärksten bewohnten Gegenden Deutschlands. Von großer Bedeutung ist die Pfälzische Nheinebene auch für den Verkehr. Der westliche Teil der Pfalz ist vorherrschend Bergland und weniger ergiebig. Durch den Bergbau erhält man dort vorzugsweise Steinkohlen und Eisenerze. Die vorzüglichsten Wohnorte der Pfalz sind: a) In der Rheinebene: 1. Speyer, 20900 E., eine sehr alte Stadt (schon Römerstadt, seit 610 Bis- tum), Sitz der Kreisregierung. Der altehrwürdige roma-- msche Dom (1030 gegr.), enthält die Asche von acht deut- schen Kaisern (und 3 Kaiserinnen). 29 Reichstage wurden hier abgehalten. Durch die Franzosen wurde die Stadt 1689 niedergebrannt; bis dahin war Speyer auch Sitz des deutschen Reichskammergerichtes. — Strom- aufwärts: 2. Germersheim, 5900 E., Festung an der Mündung der Queich (zum Schutze des Rheinüber- ganges). — Stromabwärts: 3. Ludwigshafen a. Rh.,

9. Lehrbuch der Geographie - S. 489

1867 - Münster : Theissing
489 Besondere Geographie von Europa. zu den ältesten freien Reichsstädten und überhaupt zu den ältesten Städten am Rhein und gelangte durch den Lüneviller Frieden (9. Febr. 1801) an Frankreich, 1814 an Baiern. Vom Hochstifte Speicr, welches größtenteils auf dem rechten Rheinuser lag, dem aber in der Stadt Sp. nur die Kathedrale angehörte, zählen u. a. zu Baiern. Dei- desheim, Forst, Kirrweiler mit bedeutendem Weinbau, Rheinzabern. Be- merke hier ferner am Rhein Ludwigshafen mit aufblühendem Freihafen, die Fe- stung Germersheim, am Einflüsse der Queich in den Rhein, wo Rudolf von Habsburg 15. Juli 1291 starb. Westlich Bergzabern am Fuße der Vogesen, mit Eisengruben, Wein- und Kastanienban. Die Reichs-Festung Landau dient zur De- ckung Deutschlands gegen Frankreich. Seit 1291 Reichsstadt ist Landau wiederholt von Frankreich erworben, aber stets wieder verloren worden; Baiern besitzt es seit 1816; im 30jährigen Kriege wurde Landau siebenmal von den Kaiserlichen, Schwe- den und Franzosen genommen. Westlich davon liegt Pirmasens in gebirgiger und waldiger Gegend; hier erfochten die Preußen unter dem Herzog von Braunschweig 1794 >4. Sept. einen Sieg über die Franzosen unter Moreau; nördlich Neustadt a. d. Hardt am Fuße des Hardtgebirges mit Weinbau, Gold- und Silberfabriken. Dürkheim am Hardtgeb., mit starkem Weinbau und Saline, wird häufig zur Traubenkur aufgesucht. Hambach mit den Ruinen der Kestenburg, gewöhnlich das Hambacher Schloß genannt, und seit 27. Mai 1832 durch das hier gefeierte s. g. Hambacher Fest bekannt. Kaiserslautern an der Lauter, gewerbreiche Stadt mit Baumwollfabr., Gerbereien und einem Eisenwerke; 1793 und 1794 fielen hier verschie- dene Treffen vor; manche Ruinen erinnern noch an die Bedeutung der festen Stadt im Mittelalter; 1849 rc. war hier ein gefährlicher Heerd der Revolution. Zweibrücken an der Erbach, vormalige Hauptstadt des Fürstenthumes Psalz-Zweibrücken, worüber eine knrpfälzische Seitenlinie, welche unter andern nach der Thronentsagung der Königin Christine auch den Thron von Schweden bestieg, herrschte. Zweibrücken blieb ein besonderes Fürstenthum, bis es 1799 mit den übrigen pfälzischen u. bairi- schen Besitzungen verschmolzen wurde, im Lüneviller Frieden an Frankreich und 1814 wieder an Baiern kam. Die Stadt ist gewerb fleißig. Das nahe Homburg mit Fabriken, Webereien rc., wird im 30jährigen Kriege oft genannt; das feste Schloß Karlsberg wurde den Badener Friedensbestimmungen gemäß (1714) geschleift. Das in der Nähe des Donnersberges gelegene freundliche Städtchen Kirchheim-Bolau- den treibt Feld- und Obstbau. Uebungen. 1. Zeichne die Karte von Baiern und bezeichne die Grenzen mit Namen. 2. Schreibe in dieselbe die Namen der einzelnen Kreise und deren Hauptstädte. 3. Nenne die Hauptflüsse und Seeen und an denselben die wichtigsten Ort- schaften. 4. Nenne a) die Universitätsstädte, b) die Festungen, c) die gewerbreichsten, d) die geschichtlich merkwürdigsten Städte Baierns und gib ihre Lage an. 5. Suche die wichtigsten alten freien Reichsstädte auf. 6. Nenne die vormaligen Hochstifter, deren Gebiete jetzt zum Königreiche Bai- ern gehören. 7. Bezeichne die Eisenbahnen Baierns und ihre Bedeutung. 8. Wodurch sind München, Augsburg, Nürnberg, Regensburg, Passau, Bam- berg, Wüczburg, Speier, Nördlingen, Reichenhall bemerkenswerth?

10. Das Deutsche Reich - S. 69

1890 - Leipzig : Abel & Müller
— 69 — Die größten Steinkohlenlager befinden sich an der Mosel in den Kreisen Metz und Diedenhofen. Die Eisenindustrie Deutsch-Lothringens beschäftigt ca. 8000 Arbeiter. Auch die Glas- und Porzellanfabrikation nimmt einen hohen Rang in der Industrie Deutsch-Lothriugens ein, die letztere namentlich in der Stadt Saargemünd, wo feine und ordinäre Tafelservice gemalt und vergoldet hergestellt werden. In dem Volkscharakter der Lothringer ist, wie bereits oben er- wähnt, noch das rheinfränkische Blut, wiewohl stark vermischt mit gal- lischem Blut, zu erkennen. Noch von dem heutigen Deutfch-Lothriuger gilt, was Schiller den Scharfschützen in „Wallensteins Lager" sagen läßt: „Der Lothringer geht mit der großen Flut, Wo der leichte Sinn ist und lustiger Mut." Den „leichten Sinn und lustigen Mut" hat der Lothringer wohl mit seinem Nachbar, dem Pfälzer, gemein, in dessen Heimat wir jetzt übertreten. 13. Die Pfalz und die Pfälzer. as Stufenland von Lothringen ist durch eine wellenförmige Hügellandschaft mit dem westlichen Grenzwall der ober- rheinischen Tiefebene in Verbindung. Dieses wellige Hügel- land wird das Westrich und das nördliche Stück des westlichen Grenz- walls, welches sich von den Quellen der Lauter und Queich, zweier kleinen linken Zuflüsse des Rheins, nordwärts bis zu der Senke von Kaiserslautern zieht, wird die Hardt genannt. Das Land zu beiden Seiten des Hardtgebirges aber heißt die Pfalz am Rhein. Versetzen wir uns auf eine der Kuppen des Berglandes, welches sich nördlich der Senke von Kaiserslautern als eine Fortsetzung des Hardtgebirges erhebt, und zwar sogleich auf den höchsten Punkt des Landes, den Donnersberg (689 m), so fällt uns schon bei der ersten, flüchtigen Übersicht, die wir von hier aus gewinnen, eine Teilung des

11. Das Deutsche Reich - S. 615

1900 - Leipzig : Spamer
Das Königreich Bayern. 615 Alte Römerstadt (Nemetum), seit 610 Bischofssitz, später auch kaiserliche Pfalz, seit Ende des 13. Jahrhunderts reichssrei; seitdem Bruchsal Bischofsresidenz; 1513—1689 Sitz des Reichskammergerichts, berühmter Reichstag 1529 („Protestanten"), überhaupt 29°Reichstage (im „Retscher"); furchtbare Verwüstung durch die Franzosen 1689 (Zerstörung der Kaisergräber und des Domes :c.); seit 1815 bayrisch. Cudwigshafen, Stadt und Eisenbahnknotenpunkt, Mannheim gegenüber, 28285 Einwohner (1890, etwa zur Hälfte evangelisch). Hauptzollamt. Lateinschule; wichtige Industrie (besonders chemische Industrie, bez. Herstellung von Anilin, Soda, Schwefel- und Salzsäure, sowie von Weinsteinsalzen; Baumwollenspinnerei und -Weberei, Waggonfabrikation, Fabrikation von Kunstdünger, Leim, Malz, Ol, Zwirn, Preßhefe, Eisengießerei, Bierbrauerei, Ziegeleien, Schiffbau, Dampfmahl- und -sägewerke); bedeutende Schiffahrt und lebhafter Handel (Eisen, Steinkohlen, Holz, Landespro- dnkte; Freihafen); Handels- und Gewerbekammer, Reichsbanknebenstelle, Filiale der Königlichen Bank in Nürnberg und Filiale der Bayrischen Notenbank. Früher nur Brückenkopf für Mannheim, wurde Ludwigshafen erst 1843 von König Ludwig I. als Stadt gegründet. — Oggersheim, Stadt und Bahnstation, 4220 Einwohner (zur Hälfte evangelisch). Minoritenkloster, bedeutende Landwirtschaft; Baumwollen- spinnerei und -Weberei, Zigarren- und Malzfabrikation. Wallfahrt zur „Loretto- kirche" (Schillers Aufenthalt 1782). — Mutterstadt, alter und volkreicher Ort (etwa 3500 Einwohner), Getreide- und Tabaksbau. — Mundenheim, großes Dorf (ca. 3000 Einwohner) und Bahnstation, bedeutende Landwirtschaft. — Tabaks- bau wird im Bezirksamts Speier noch vielfach betrieben, so zu S chifferstadt am Rehbache (über 4000 Einwohner), Dudenhofen am Speyerbache, Harthausen, Otterstadt am Rhein :e. Germersheim, Stadt und Festung am Einflüsse der Queich in den Rhein, Eisen- bahnknotenpunkt, 13137 Einwohner (1890, zur größeren Hälfte katholisch). Bezirksamt, evangelische und katholische Pfarrkirche, Lateinschule, etwas Gewerbfleiß (Zigarren- fabrikation und Bierbrauerei), Tabaks- und Hopfenbau, Fifcherei und Schiffahrt. Römischer Ursprung, 1276 Stadt; lange Zeit als Rheinübergang wichtig. — Nörd- lich von Germersheim das „Garten- oder Krautland" mit den Ortschaften West- heim, Niederlustadt und Oberlustadt. — Das große Dorf Bellheim (3000 Einwohner); Bahnstation, bedeutender Getreidebau. — Kandel (Langenkandel), großer Flecken, Bahnstation; (über 3700 Einwohner, größtenteils evangelisch); be- deutende Landwirtschaft; südlich davon der „Bienwald." — Minseld, Dorf am Dierbachs; Obst- und Tabaksbau. — Maximiliansau, weiter am Rhein und Maxau gegenüber, Eisenbahnschiffbrücke und Dampfsägewerk. — Wörth, großes Dorf am Rhein, Bahnkreuzungspunkt, Fischerei, Spuren römischer Befestigungen. — Rheinzabern am Erlenbache, großes Dorf, über 2000 Einwohner, Bahnstation, Tabaksbau; Malzfabrikation, Bierbrauerei. In der Nähe waren Gefechte 1793. Bergzabern, Stadt und Bahnstation am Erlbache und am Fuße des Wasgen- Wäldes, im Südwesten von Landau, Eisenbahnstation, 2359 Einwohner (größtenteils evangelisch). Bezirksamt, Lateinschule, Schloß, etwas Gewerbfleiß (Gerberei, Dampf- sägewerke), Weinbau; Volksbank, Sommerfrische, früher Witwensitz der Zweibrücker Pfalzgräfinnen. — Klingenmünster, Dorf am Klingbach, Kreisirrenanstalt; Fabrikation von Papier und Zigarren, Ruine eines alten Benediktinerklosters. — Annweiler, Stadt und Bahnstation in dem anmutigen Queichthale, 2803 Ein- wohner (meist evangelisch). Lateinschule; Gerberei, Strohslechterei, Papierfabrikation; Weinbau. Ehemalige Reichsstadt; die Umgegend heißt „Pfälzer Schweiz" (zwifchen Queich und Lauter). — In der Nähe die Burg Trifels (ehemalige Reichsburg, mehrfach Staatsgefängnis, z. B. des Richard Löwenherz; jetzt in Trümmern). — Bei Oberotterbach finden sich römische Altertümer und die Ruine der Reichsburg Guttenberg. — Albersweiler, großes Dorf und Bahnstation an der Queich (über 2000 Einwohner); Weinbau. — Ramberg, Dorf; Kirschenbau (Kirschwasser); dabei die Ruinen Scharfeneck und Modenbach (Treffen 1794, Denkmal des preußischen Generals Pfau). — Bei Wilgartswiesen an der Queich das Schloß Falkenburg, bei Vorderweidenthal auf einem Berggipfel die gewaltige Ruine Lindelbrun n. Landau, Stadt, Bahnstation und ehemalige Festung in schöner Gegend, an der Queich, 11136 Einwohner (1890, über die Hälfte evangelisch). Bezirksamt, Landgericht,

12. Schul-Geographie - S. 204

1874 - Breslau : Hirt
204 Würzburg, Kreis. Hauptstadt, in kulturgeschichtlicher Hinsicht der wichtigste Punkt am Mittelmain, 42,000 E., mit der ehemaligen Bergfeste Marienberg, Universität, Sitz eines Bischofs; in dem fruchtbaren Mainthal wird der Stein- und Leistenwein gewonnen. Asch affenburg, am Main, wo derselbe in die oberrheinische Tiefebene hinaustritt. Gefecht . am 14. Juli 1866. Schweinfurt (Trajectus Suevorum), 9000 E., am Main, oberhalb Würzburg. Hierher gehören die Rhönbäder Brückenau, an der Sinn, und Kissingen, an der Fränkischen Saale (Gefecht am 10. Juli 1866). 8) Die Pfalz am Rhein, geringerentheils im Rheinthal, größerenteils auf der Haardt und am Donnersberge gelegen, zwar der kleinste (5937 okm = 107f dm), aber volks- dichteste Tb eil des Königreichs (616,000 E.), so daß auf 1 □ Bim 104 Bewohner, auf Speyer, Kreis-Hauptstadt und bischöflicher Sitz, die alte Stadt der Nemeter, am Rhein, 13.000 (£., schon von Cäsar genannt und gekannt, sowie später von den Karolingern und den saliscken Kaisern zeitweilig als Residenz benutzt; zugleich die Todtenstadt der deutschen Kaiser. In ihrem Dome, der prächtigsten Kirche Deutschlands und der arößten nach dem Kölner Dom, ruhen Konrad Ii., Heinrich Iii., Iv. und V., Philipp von Schwaben, Rudolf von Habsburg, Adolf von Nassau, Albrecht I. und drei Kaiserinnen. Neustadt, an derhaardt, 10,000 E.,gewerbthätig. In der Nähe die Burg Hambach (Maxburg). Germersheim, am Einfluß der Queich in den Rhein, Festung. Hier starb Kaiser Rudolf von Habsburg. Landau, an der Queich und am Fuße des Haardtwaldes, 11,000 E., bis 1871 Festung. Im Berglande selbst liegen: Pirmasens, 9000 E.. bedeutende Schuh- sabrikation. Schlacht 1793. Zweibrücken, 9000 E., einst herzogliche Residenz. St. Ingbert, 8000 E., im äußersten Westen, wo die Saarbrücker Kohlenflötze auf bayerisches Gebiet übergreifen. Außer Steinkohlen ansehnliche Ausbeute an Eisen und auch an Quecksilber. Kaiserslautern, an der Lauter, im Herzen der Pfalz, zugleich an der großen Kaiser- straße von Mainz nach Metz, 18,000 E., sehr fabrikthätig. Gefechte und Schlachten 1793 und 1794. — Westlich davon Land stuhl, mit den Trümmern der Burg, wo Franz von Sickingen 1523 seinen Tod fand. Am westlichen Saume der rheinischen Ebene liegen die Weinorte Deidesheim und Forst, sowie der Traubenkurort Dürkheim (mit Saline). Oestlich davon, am Rhein, Ludwigshafen, gegenüber Mannheim, durch Handel und Industrie neu aufblühend. Frankenthal, unfern des Rhein; ansehnlicher Handel und Gewerbfleiß. 3. Das Königreich Sachsen. [14,990 nkm = 272 dm, 2,556,000 E.; auf 1 okm. 171 E-, auf 1 dm. 9390. lieber 50,000 Katholiken.^ Geschichte: Die Grafen von Wettin (an der Saale, unterhalb Halle, beim Peters- berge) waren seit 1127 erbliche Markgrafen von Meißen (d. i. ungefähr die Mitte des jetzigen Königreiches Sachsen, nur noch weiter die Elbe hinab), erbten nach Heinrich Raspe's (von Hessen und Thüringen) Tode das bedeutende Thüringen und erhielten 1422 beim Aussterben der askanischen Kurfürsten von Sachsen - Wittenberg unter Friedrich dem

13. Landeskunde des Königreichs Bayern - S. 13

1908 - Breslau : Hirt
Die Pfalz. 13 So liefert die Pfalz jährlich einen ziemlich bedeutenden Teil der deutschen Auswanderer nach Amerika. b. Die Pfalz gehört dem Stromgebiete des Rheins an, welchem all ihre Gewäffer zufließen. Der Rhein entspringt nahe dem St. Gotthard in der Schweiz, bildet nach seinem Austritte aus dem Bodensee den Rheinfall bei Schafshausen, wendet sich bei Basel nach Norden und hat von da bis Mainz den Namen Oberrhein. Die ganze Ostgrenze der Pfalz ist von diesem bespült, indem er in vielen Windungen dahinfließt und neben dem Hauptarme oft noch Neben- arme oder Wasserbecken, den sog. Altrhein, bildet. Die Ufer sind reizlos und niedrig, weshalb das Land gegen den stürmischen Alpenfluß nicht einmal durch Dämme vollständig geschützt werden kann und zuweilen von Überschwemmungen heimgesucht wird; die größte Überschwemmung (6,08 m über dem Pegel) im vorigen Jahrhunderte war die vom 31. Dezember 1882. Der Fluß hat seinen Lauf schon so bedeutend verändert, daß ganze Ortschaften, die früher rechts desselben waren, jetzt an dem linken Ufer liegen. Die Altwasser, Sümpse und Überschwemmungen erzeugen zuweilen auch Fieber, deren Aus- treten jedoch in neuester Zeit durch Flußregeluug mit großem Erfolge beschränkt worden ist. Die Niederlassungen halten sich mehr in einiger Entfernung vom Rheine, und nur drei pfälzifche Städte liegen am Flusse selbst oder in dessen nächster Nähe: Germersheim, Speyer und Ludwigshafen. Seine Nebenflüsse aus der Pfalz sind: 1) Die Lauter oder Wieslauter; sie kommt aus der Oberhaardt, durchfließt zuerst in südöstlichem Laufe das Tal von Dahn, bricht an dem Weißenburger Passe durch das Gebirge und bildet bis zu ihrer Einmündung bei Lauterburg die Südgrenze gegen Elsaß. 2) Die Queich durchfließt, von Süden kommend, das an Naturschön- heiten und Ruinen reiche Annweilertal, dann an Landau vorüber die Ebene und mündet bei Germersheim. 3) Der Speyerbach entspringt auf dem Eschkopf, verstärkt sich durch den Hochspeyer Bach und fließt durch das an Wald, Obst und Getreide, an Burgruinen und Fabriken (Papierfabriken) reiche Neustadter Tal. Bei Neu- stadt tritt er in die Ebene ein und mündet bei Speyer. 4) Die Isen ach durchfließt das Jseuach- und Jägertal und mündet unterhalb Frankenthal, von wo aus ein Kanal an den Rhein führt. Auch der Rehbach, Eisbach und die Pfrimm gehören in ihrem Oberlaufe der Pfalz an, münden aber auf hessischem Gebiete. In die Nahe und mit dieser in den Rhein gehen folgende Flüsse der westlichen und nördlichen Pfalz: 1) die Glan mit der Waldlanter, 2) die Alsenz; sie mündet bei Münster am Stein. Durch die Saar zum Rheine geht im Sw. die Blies mit dem Schwarzbach, an welchem Zweibrücken liegt. Anmerkung. Übersicht der geognostischen Bodenverhältnisse Bayerns. Trotz seines verhältnismäßig kleinen Flächeninhaltes hat Bayern in der Znsam- mensetzung seines Bodens Anteil an all den vielen Bildungsschichten, aus denen die Erdrinde überhaupt besteht.

14. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 451

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
Cap. J. von Chrrr-Pfaltz. 4^t Boxberg, ein Städtgen mit einem Schlosse.. . V. Das Amt Ut^Kerg, Lat. Praefedura Utzbergenfis, lieget dem Amte Heidelberg ge- gen über. Utzberg oder Otzberg, ein kleiner Flecken. Jenseit des Rheins. Vi. Das Amt Neustadt lieget dem Amte Heidelberg gegen über. Neustadt, mit dem Zunamen an torhart, Lat. Neapolis Nemetum, am Flusse Speyerbach. Es liegt ohn- weit davon ein Berg.schloß, welches die Hart genen. net wird. Es wachset daherum eine Art von Wein, der Gansfüsier genennet wird. Franckenthal , Lat. Franckenthalium , lag Man- heim gegen über, und war eine neue Festung , welche die Frantzolen geschleifel haben. A 15 l l ist allda mit den Wiedertäufern ein berühmtes Colloquium gehalten wor- den. Freinsheim, eine kleine Stadt. Wachenheim, ein Dtäölgen. Vii. Das Amt Germersheim , Lat. Präs- 1 fedura Germersheimenfis, lieget am Rbeiu, dem 1 Stifte Speyer gegen über. Germersheim, wo toi Queich M den Rhein fällt, eine mittelmäßige ^-adt. ßlluckheim, eine kleine Stadt. In diefem Amte lieget Eanoau, eine trcfl-che Festung der Frantzofen, welche zu Nieder-Elfas gehört, und oben unter den zehen Städten stehet. Es ist eine Brille vor die gantze Nleder.pfaitz, welche aus dieser eintzigeu Festung kan gedr,llet werden. Viu. Das Amt Lautern, Lat. Prsefedu- Tra Lauterenfis, lieget an dem Fluße Lauter. Keyserslauter , an einem See, dadurch der Fluß Taurer gehet. Es ist eine Stadt, die vor eine ziemliche Festung paßiren kau. Kayser Fridericus Barbaroita soll öfters daselbst refidiret haben. F f 2 Wolf-

15. Erdkunde - S. 34

1911 - Bamberg : Buchner
34 Zur Aus fuhr kommen: Gerste, Hopfen, Kartoffeln, Obst, Wein, Tabak; Banmwollwaren, Farben, Zucker, Lederwaren, Maschinen. An dem regen Handel haben die Rheinstädte, voran Ludwigs- Hafen,dann Kaiserslautern, Zweibrücken, Pirmasens, Franken- thal, Neustadt und Dürkheim den größten Anteil. Die natürliche Verkehrsstraße ist der Rhein. Ludwigshafen gegenüber mündet der fch i f f b a r e N e ck a r. Bon F r a n k e n t h a l zum Rhein führt ein Kanal. Es können mithin viele Güter auf dem Wasserwege bezogen und verschickt werden. Den Eisenbahnverkehr besorgen die Hauptlinien: 1. Ludwigshafen—homburg—saargemüu d über Neustadt und Kaiserslautern. Zwischen Neustadt und Kaiserslautern zweigt nordwärts eine Linie ab, deren linker Arm (am Donnersberg vorbei) nach Bingen, deren rechter Arm aber nach Worms führt. 2. Germersheim—st. Ingbert—saarbrücken über Laudau und Zweibrücken. 3. (Worms)—F rankentha l—w eißeuburg über Dürkheim, Neustadt und Landau. 4. (Worms)—Ludwigs Hafen—lauterburg—s traßburg über Speyer und Germersheim. Neben den Bahnen und neben vielen Straßen laufen die Telegraphen- und Telephondrähte. Unterrichtsanstalten. Volksschulen, Gymnasien, Realschulen, Lehrer- bildnngsanstalten und, Töchterschulen vermitteln die geistige Bildung. Es gibt außerdem noch zahlreiche Fachschulen. Bevölkerung und Wohnplätze. Die Pfalz wurde, nachdem sie in früheren Zeiteil schon öfter mit Bayern verbunden war, im Jahre 1816 in- folge des Wiener Kongresses wieder mit ihm vereinigt. Germersheim, Festung. Die Kreishauptstadt der Pfalz ist Speyer mit 23000 Einwohnern. Der herrliche Dom, die prächtigste romanische Kirche, enthält die Grabstätten von acht deutscheu Kaisern. Ludwigshafen. 83000 Einw., von König Ludwig I. gegründet; Industrie, Schiffahrt und Handel. Landau an der Queich, 18000 Einw. Edenkoben in schöner Lage mit Weinbau und süßen Kastanien. Neustadt an der Hardt, 19000 Einw., in der Nähe die Maxburg mit reizender Fernsicht; Dürk> heim mit einer Saline. In der Nähe die weinreichen Orte: Wachenheim, Forst, Deidesheim und Ungstein. Frankenthal, 19000 Einw., be- triebsame Stadt mit einer Zuckerfabrik. Pirmasens, 35000 Einw., mit be- deutender Schuhfabrikation. Zweibrücken, 15000 Einw; jahrhundertelang Residenz der Vorfahren des bayerischen Königshauses; große Fabriktätigkeit. St. Ingbert, 17 000 Einw., Bergwerks- und Fabrikstadt. Kaiserslautern, an der Lauter, im Herzeu des Kreises, mit bedeutender Industrie, 54000 Einw. Kusel am Glan. Kirchheimbolanden mit Eisen- und Qnecksilbergruben.

16. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 244

1879 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
244 Sachsen. §. 60. Museum ist eine der reichhaltigsten Sammlungen zur Veranschaulichung der Entwicklung der deutschen Cultur im weitesten Umfange. Fürth (27 000 (£., zum Theil Juden), am Zusammenflüsse der Pegnitz mit der Regnitz, bedeutend für die Fabrikation sogen. Nürnberger Kurzwaaren; Erlangen an der Reg- nitz, die protestantische Universität Bayerns; Ansbach (an der Rezat), die Hauptstadt des Kreises; Soluhosen, an der Altmühl, liefert die Litho- graphiesteine. 7. Mnter-Iranken und Aschaffenburg (das Gebiet am mittleren Main), der nordwestliche Kreis, mit der Universitätsstadt Würz bürg (45 000 E.), im Centrum des Maingebietes und Frankens, und zwar in dem fruchtbaren Thalkessel, in welchem die berühmten Stein- und Leiste»- Weine gedeihen. Sie war von jeher ein wichtiger Culturmittelpnukt (namentlich auch für die Ausbreitung des Christeuthums), die Metropole der geistlichen und weltlichen Herrschaft über den Mittel-Main. Die Citadelle Marienberg auf der liukeu Mainseite. — Dagegen sind die kleineren Städte an den Main- winkeln, wo der Fluß sich am meisten dem Norden oder Süden nähert (Schweinfurt, Kitzingen, Miltenberg), wichtige Speditions- und Stapelplätze. Aschaffenburg (mit dem „Pompejannm") liegt am Austritt des Mains in die oberrheinische Tiesebene, die Badeorte Brückenau und Kissingen im Rhöngebirge, letzterer an der fränkischen Saale. 8. Die H^satz oder „Rhein-Bayern", der kleinste, aber in Folge seiner ansehnlichen Dorfschaften und vielen kleinen Städte der bevölkertste (5800 E. auf 1 Ihm.) von allen Kreisen, trotz zahlreicher Auswanderung. In der oberrheinischen Tiefebene liegen: Spei er, „die Todtenstadt der deutschen Kaiser" (mit den Gräbern von 8 Kaisern in dem prachtvoll erneuerten Dom), die Festung Germersheim und Ludwigshafen (Mannheim gegenüber) am Rhein, Frankenthal an einem zum Rheine führenden Ccmal, Land au an der Queich, die Hauptorte der pfälzischen Weincnltur (Dürkheim, Deides- heim, Forst), sowie Neustadt am östlichen Saume des Hardtgebirges, au dessen westlichem Saume (dem „Westrich") die Städte Zweibrücken, Pir- masens und Kaiserslautern liegen. Iii. Das Königreich Sachsen reicht, in einer zusammenhängenden Masse, von dem Nordabhange des Erz- gebirges und des Lausitzer Gebirges bis in die norddeutsche Tiefebene und gehört ausschließlich dem Gebiete der Elbe an. Mehr als die Hälfte der dichten (lutherischen) Bevölkerung (2% Mill. oder 10 138 aus 1 Dm.) findet ihre Haupterwerbsquelle in dem sehr vollkommenen Bergbau (Silber, Zinn, Eisen) und in der (Leinen-, Wolle- und Baumwolle-) Industrie. Das Land zerfällt in 4 nach Städten benannte Kreishauptmannschasten oder Kreis- directionen. 1. Die mittlere oder Dresdener Kreishauptmannfchaft, mit der Haupt- stadt Dresden (197 000 E.), zu beiden Seiten der Elbe, die sowohl durch ihre schöne Lage, am Ausgange der sächsischen Schweiz, als ihre großartigen Gebäude eine der anziehendsten Residenzen Deutschlands ist ^und wegen ihrer reichen Kunstsammlungen das „deutsche Florenz" oder „Elb-Florenz" genannt wird. Meißen, am Eintritt der Elbe in's Tiefland, hat die älteste (1710 begründete) Porzellanfabrik in Europa, Freiberg dessen berühmteste Berg- Akademie inmitten des wichtigsten (besonders silberreichen) Bergwerk-Reviers. 2. Die nordwestliche oder Leipziger Kreishauptmannschaft enthält die als erste deutsche Universität, als Mittelpunkt des trefflich organisirten deutschen

17. Grundriß der Geographie - S. 125

1859 - Eßlingen : Weychardt
Königreich Bayern. Königreich Württemberg. 125 Rothenburg. Stadt an der Tauber. 7,000 Einw. Ehemalige freie Reichs- stadt. Gewerbe. 7. Kreis Nnterfranken und Aschaffenburg. Würzburg. Kreishauptstadt am Main. 30,000 Einw. Dabei die Festung Marienberg, an deren Bergabhang der Leisten- und Steinwein wächst. König- liches Residenzschloß. Dom des St. Kilian. Universität. Iuliushospital. Viele Fabriken. Schiffahrt. Handel. Schweinfurt. Stadt am Main. 9,000 Einw. Ehemalige freie Reichsstadt. Viele Fabriken. Schweinfurter Grün. Schiffahrt. Handel. Kißingen. ^tadt am Main. 6,000 Einw. Fabriken. Schiffahrt. Handel. Aschaffenburg. Stadt am Main. 10,000 Einw. Königliches Residenzschloß. Fabriken. Schiffahrt. Handel. Königshosen. Befestigte Stadt im Grabfelde an der fränkischen Saale. 2,000 Einw. In der Nähe die Salzburg fsaalburg. Selzf; Friede zwischen Karl dem Großen und den Sachsen 803. Kissingen. Stadt an der fränkischen Saale. 2,000 Einw. Salzwerk. Be- rühmtes Bad. 8. Kreis Pfalz. Speyer. Kreishauptstadt am Einflüsse des Speyerbaches in den Rhein. 11,000 Einw- Ehemalige freie Reichsstadt. Dom mit den Grabmälern von 8 deut- schen Kaisern. Wein-, Krapp- und Gemüsebau. Fabriken. Schiffahrt. Handel. Reichstag 1529; Entstehung des Namens der Protestanten. Sitz des Reichskam- mergerichtes von 1513 bis 1689. Germersheim. Stadt am Einflüsse der Queich in den Rhein. 3,000 Einw. Festung. Schiffahrt. Ludwigshafen. Stadt am Rheine. Schiffahrt. Handel. Frankenthal. Stadt am Fuchsbache und an einem Kanal. 5,000 Einw. Ehemalige dritte Hauptstadt der Kur-Pfalz fheidelberg war die erste, Mannheim die zweite Hauptstadtf. Fabriken. Anweiler. Stadt an der Queich. 3,000 Einw. Ehemalige freie Reichsstadt. Inder Nähe der Trifels, einer von den 3 Gipfeln des Sonnenbergs, mit Rui- nen der ehemaligen Reichsfeste Trifels, wo die Reichskleinodien längere Zeit aufbewahrt und der englische König Richard Löwenherz von Kaiser Heinrich Vi. von 1191 bis 1194 gefangen gehalten wurde. Landau. Stadt und Bundesfestung an der Queich. 7,000 Einw. Ehemalige freie Reichsstadt. Neustadt an der Hardt. Stadt am Speyerbache. 8,000 Einw. Fabriken. Achatschleifereien. Handel. Göllheim. Marktflecken am Fuße des Donnersberges. 2,000 Einw. Kaiser Adolph von Nassau fällt gegen Kaiser Albrecht I. 1298. Kaiserslautern. Stadt auf der Hardt und an der Lauter. 8,000 Einw. Fabri- ken. Eisenbergwerke in der Nähe. Landstuhl. Stadt am Fuße eines Hügels mit den Ruinen der Burg, wo Franz von Sickingeu, während einer Belagerung 1523 verwundet, starb. 2,000 Einw. Obermoschel. Stadt an der Moschel. 1,400 Einw. Quecksilbergruben. Zweibrücken. Stadt im Westrich und am Erlbache. 8,000 Einw. Fabriken. §. 152. Das Königreich Württemberg. 1. Grenzen. 1. O st g r e n z e. Bayern. 2. N o r d g r e n z e. Bayern. Baden. 3. West grenze. Baden. Preußisches Hohenznllern. 4. Süogrenze. Boden-See. Bayern. 2. Größe. 354 Q.m.

18. Geographische Grundbegriffe, Übersicht über die Erdoberfläche, Das Königreich Bayern - S. 73

1887 - München : Oldenbourg
Kreise und Wohnorte, 73 Hi. Die j?falz. 6000 qkm, 696000 Einw., per qkm 117. Die Pfalz ist vom Hauptlande getrennt und gehört ganz dem Rheingebiete an. Die bedeutendsten Wohn platze der Pfalz sind: a) Am Rhein: Speyer, 16100 E., Sitz der Kreisregierung. In dem herrlichen Dome ruhen mehrere deutsche Kaiser. — Südlich vou Speyer: Germersheim, Stadt und Festung. 6100 E. Nordlich von Speyer: Ludwigshafen; 1840 unter dem Namen „Rheinschanze" uoch ein Ort von 90 Einw., zählt jetzt 22000; es ist Ausgangspunkt des pfälzischen Bahnnetzes, Hauptsitz der chemischen Farbenindnstrie und wichtiger Handelsplatz; in dessen Nähe Frankenthal mit einer der grüßten Rübenzuckerfabriken und foustigeu Betrieben, 11000 E. b) Am Ostrande der Haardt: Landau an der Queich, 9500 E., mit großem Weinhandel; Edenkoben, 5000 E.; in dessen Nähe die Ludwigshöhe, von der man die reizendste Aussicht genießt. — Neustadt, 12300 E., Knotenpunkt von Eisen- bahnen und reizend gelegen. — Dürkheim, in herrlicher Gegend an der Jsenach, 6100 E.; in der Nähe die Trümmer der Lim- bürg. — Grünstadt, 3800 E. c) Im Westrich: Pirmasens, 15000 E., mit groß- artiger Schuhfabrikation. — Zweibrücken, 10700 E.; eine freund- liche Stadt. 6) Im nordpfälzifchen Bergland: St. Ingbert, 10300 E., hat bedeutende Steinkohlen- und Eisenbergwerke und zahlreiche Maschinenwerkstätten. — Kaiserslautern, 31400 E., die volkreichste Stadt der Pfalz mit bedeutender Industrie. — Kusel, unweit des Glan, ein industrielles Städtchen. Iv. Gberpfalz und Negensburg. 9700 qkm, 538000 Einw., per qkm 56. Dieser Kreis umfaßt das Gebiet zwischen den Nordwest- lichen Ausläufern des Böhmerwaldes, dem südlichen Fichtel- gebirge, dem östlichen Frankenjura und der Donau. Die bemerkenswertesten W o h n p l ä tz e der Oberpfalz sind: a) An der Donau: Regensburg, 36000 E., Hauptstadt des Regierungsbezirkes und bedeutender Jndnstrieplatz. Unter den Sehenswürdigkeiten steht in erster Linie der Dom, ein Meisterwerk gotischer Baukunst. Die herrliche Umgebung macht Regensburg zu einem der angenehmsten Ausenthaltsorte in Bayern. — Stadtamhof, Regensburg gegenüber. — Donau- st auf, 7 km von Regensburg; in der Nähe liegt auf einem Geistbeck, Geographie von Bayern. 4

19. Kleine Weltkunde für Schule und Haus - S. 13

1887 - Bamberg : Buchner
I. Geographie. 13 An der Isar liegen noch die Städte: Freising (9000 E.) und Moosburg (in der Nähe des letztern, bei Gammelsdorf. 1313 Sieg Ludwig des Bayern über Friedrich den Schönen von Österreich). An der Donau liegtjngolstadt mit 18000 E., die bedeutendste Festung Bayerns; im Südosten des Kreises die Orte Berchtesgaden (Salzbergwerk), Reichenhall (Saline und Bad), Traunstein und Rose n h eim (9000 E.) mit Salzsiedereien. Landsberg am Lech, Burg hausen an der Salzach und Wasserburg am Inn §. 48. Niederbayern: Die Hauptstadt des Kreises ist das schöngebaute Lands Hut a. d. Isar mit 18 000 E. (Landshut ist, wie alle übrigen Kreishauptstädte, der Sitz einer Kreisregierung). Der Martinsturm ist einer der höchsten in Deutschland (147 m'j. — Am Einflüsse der Altmühl in die Donau liegt Kelheim, einst die Residenz Ottos von Wittelsbach. (Befreiungshallc). Südlich von Kelheim Abensberg und südöstlich da- von Eggmühl, beide Orte merkwürdig wegen der Schlachten am 17. und 22. April 1809, in welchen die Österreicher durch Napoleon Niederlagen erlitten. — An der Donau: Straubing mit 23000 Seelen; starker Hopfen-u Getreidebau. Deggendorf, Dilshofen, Passau (15000e.) herrlich gelegen. Sitz eines Bischofs. 8. 49. Pfalz: Die Hauptstadt dieses Kreises ist Speyer am Rhein, 15000 E., mit dem Sitze eines Bischofs und eines prot. Konsistoriums. Speyer ist die Totenstadt der deutschen Kaiser. Der Dom. eine prächtige romanische Kirche, gehört zu den größten Deutschlands. Ebenfalls am Rhein, der badischen Stadt Mannheim gegenüber, liegt die neugebaute durch Handel und Industrie aufblühende Stadt Ludwigshafen (15000 E.), ehemals Rheinschanze. An der Queich Landau, 11000 E., mit Acker- und Wein- bau und Landesproduktenhandel. Am Einfluß der Queich in den Rhein die befestigte Stadt Germers heim, 10000 E. Im Südwcsten des Kreises Zweibrücken 10600 Seelen), einst herzogliche Residenz: Fabriken, Ma- nufakturen und Feldbau. Zwischen Landau und Zweibrücken Pirmasens, durch bedeutende Schuhfabrikation bekannt. Am Hardtgebirge die Städte Neustadt und Dürkheim. Im Herzen der Pfalz liegt Kaisers- lautern, Fabriken und Manufakturen (32000 E.). Im Nordostcn die hübsche und betriebsame Stadt Frankenthal, welche durch einen Kanal mit dem Rhein verbunden ist und ansehnlichen Handel treibt (10000 E). §.50. Oberpfalz und Regensburg: Diehauptstadt istreg ens b urg am Einflüsse des Regens in die Donau in einer wohlangebauten, reizen- den Gegend, Sitz eines Bischofs, mit einer ehrwürdigen, gotischen Dom- kirche, vielen Fabriken und großem Handel (36000 E.). In dem alten großen Rathause hatte von 1663 bis 1806 die deutsche Reichsversammlung ihren Sitz. In der Nähe thront auf einem Berge an der Donau die Walhalla, ein Prachtgebäude, von König Ludwig I. geschaffen, mit 200 Marmorbüsten großer und berühmter deutscher Männer. An der Bits liegt Amberg, mit 14000 E.; die Stadt hat eine angenehme Lage und war ehemals die Hauptstadt der Oberpfalz; Steinkohlen- und Eisenberg- werke. Sulzbach mit über 5000 E. Weiden, Tirschenreuth und Neumarkt.

20. Mitteleuropa - S. 32

1913 - Nürnberg : Koch
32 Das Deutsche Reich. Zwischen Lasel und Germersheim bleiben die Grte den Rheinufern im allgemeinen f e r n e,- der wilde Strom war hier der Entstehung von Niederlassungen ebensowenig günstig wie die Alpenflüsse der Hochebene. Die meisten Grte entstanden an den Rändern der höhen- züge, namentlich dort, wo Gewässer in Vuertälern dieselben durchbrechen. K o l m a r, die Hauptstadt des Gberelsaß, liegt z. B. da, wo die 311 sich den vogesen nähert (50 000 Einw.). Auch hier hat sich ähnlich wie in Mülhausen eine starke Industrie entwickelt, für die man einen Zweigkanal baute/ zu den bei Mülhausen genannten Betrieben tritt hier noch u. a. die Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse (Teigwaren, Kartoffelstärke). Weitaus der wichtigste (Drt in der oberen Rhein- ebene ist Strasburg, entstanden an der Verengerung des Rheintales durch herantretende Höhenzüge (180 000 Einw.). Diese sehr starke § e st u n g ist vor allem bestimmt den Übergang über den Oberrhein zu schützen und einem Heinde das Vordringen durch die Schwarzwaldpässe nach Süddeutschland unmöglich zu machen - das war ja auch der Grund, warum sich Frankreich einst in den Besitz dieser guten alten deutschen Stadt setzte, die eines der schönsten und stolzesten Lauwerke älterer deutscher Zäunst, das berühmte Münster, besitzt. Seit der Wiedervereinigung mit Deutschland sind schöne neue Stadtviertel entstanden, Straßburg ist jetzt Sitz des Statthalters von Elsaß-Lothringen und besitzt die jüngste Universität des Reiches. Den Rheinübergang unmittelbar deckt K e h l. flm Einfluß der Lauter in die Tiefebene entstand schon sehr früh das Kloster Iveißenburg; daran schloß sich später die gleichnamige Stadt, bei der die Deutschen im Jahre 1870 ihren ersten großen Sieg erfochten. Auch in der bayrischen Rheinpfalz liegen eine Reihe wichtiger Grte am Zuße des Gebirges, so z. B. Landau an der Queich mit schönen neuen Stadtteilen (19 000 Einw.), Neustadt („a. h.") an der Speyer, Mittelpunkt des Wein- Handels (20 000 Einw.). Dürkheim, ein bekanntes Bad, ist neben § o r st, Ruppertsberg, Wochenheim, Deidesheim wohl der bekann- teste lveinort der Pfalz. In der Pfalz finden wir auch wieder Rhein st ädte. Seit alter Zeit be- wacht hier Germersheim einen wichtigen Übergang über den Zluß zwischen sumpfigen Niederungen. Km Rand der älteren Schwemmlandhügel erbaut, ist die alte Römerstadt S p e y e r als Kreishauptstadt der Pfalz wichtig (23 000 Einw.)/ die Türme seines berühmten Doms, in dem eine Anzahl deutscher Kaiser des Mittel- alters begraben liegen, spiegeln sich im Rhein. Ganz verschieden von dem vornehm- stillen Speyer wurde Ludwigshafen, die jüngste Stadt der Pfalz, eine Gründung König Ludwigs I. von Bayern, ein gewaltiger Mittelpunkt von Handel und Industrie (85 000 Einw.). Beginnt doch hier, wie wir sahen, die Großschiffahrt auf dem Rhein. Nirgends in Deutschland hat die Herstellung künstlicher § a r b e n , überhaupt die Erzeugung chemischer Produkte (Arzneimittel usw.) einen solchen Umfang angenommen wie hier. Durch einen Kanal mit dem nahen Rhein verbunden, hat sich auch Zrankenthal zu einem großen Industriemittelpunkt emporgeschwungen. Alle möglichen Arten von Maschinen, Dampfkessel, Buch- druckerpressen u. ä. werden hier gefertigt, vor allem aber ist die Stadt bekannt durch die große Zuckerfabrik. Die große Kaiserglocke des Kölner Doms wurde in