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1888 -
Bielefeld [u.a.]
: Velhagen & Klasing
- Autor: Hermann, J.
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Silben Eroberungszüge: Tuthmosis Iv nach Nubien (Kusch
""d Osten, der ganze Süden), Tempel in Amada (Nubien). Amenophis 111
nach Nubien (Tempel hoch oben am Nil bei Soleb) und nach
Asien bis zum Euphrat („Naharina"), Syrien unterwor-
fen; bei den Griechen heißt er auch Memnon und soll nach der homeridischen Dichtung (Arktinos von Milet) dem Priamos zu Hülfe gezogen seiu.
Karn!?"" . Bauten: Palast von Karnaks von Tuthmosis I, (längliches Viereck von :\! i Meilen Umfang) aus farbigem Sandstein, Marmor, schwarzem Granit, Säulen: 22 m hohe Monolithen. Am Eingang zwei Obelisken (22 m hoch) und Thorgebände. Tempe ( sui-or. g.u Luxor, südwestlich von Karnak, von Amenophis Iii; 2(X> Säulen stehen noch aufrecht. Zwei Reihen Sphinxe (4—6 in lang) verbinden beide Banten. Ein zweiter Palast von Amenophis Iii auf dem westlichen Nilufer, zwei Kolosse vou 22 m noch übrig, Standbilder des Amenophis < klingende Sänle des Memnon).
Sie.höhe- Xix- Dynastie. Gipfel des alten Reiches, höchste Blüte
pue^Ra unter den Ramessiden. Ramessa I ein Jahr König, verwandt ’uvamfea.) wit Tuthmosis. Ihm folgen Sethos [ und Ramessa Ii ?!u°Izüge°.^ Rhamses Miamun), bei den Griechen verschmolzen in Se-
sostris (Seswosis). Sethos erfocht Siege in Nubien (Skulpturen an den Wänden eines Tempels [nebst Inschrift^ in Nubien): „Sethos durchbohrte die Libyer, zersprengte die Fürsten von Kusch, das Geschlecht der Verkehrten, er hat die Völker der Tohen (= Teheitv) bezwungen." Übereinstimmende Berichte der Alten (Herod. Divd. Tacit. Annas. Iii, 60, Manethos): Erobe rungszüge des Sesostris nach Äthiopien, Syrien, Kleinasien, Mesopotamien, Medien, Persien, Baktrien. Herodot sah Denksäulen des Sesostris in Jonien und Palästina (noch
heute eine vorhanden). Bei Berytos (Mündung des Lykos) Bilder in die Felsen gehauen (opfernder König) mit hieroglyphischer Inschrift; der Name Ramses Miamun zweimal. Kriegsflotte. Bt-rtw Bestätigung bieten auch in Ägypten selbst die Bauten. Bauwerke. Palastartiger Tempel bei Theben am Westufer (Ramesseum) mit Skulpturen^) (an der Mauer der Halle): Große Prozession zum Altar des Ammon (dem Ramses die Bilder vieler seiner Vorgänger vorangetragen, zuerst des Menes). Neben dem Thor: .Krieg des Ramses gegen das Volk Eheta (Chetiter im südlichen Syrien"), Kaft (Phönizier). Die Skulpturen am Palast zu
Karnak durch Ramses weisen anf Kriege gegen die Lndim,3) ferner
*) Rosellini: Monumenti storici Iii, 2, 120.
2) Rosellini I. c. I, 123, 136.
) Nach Dnncker in Nord-Afrika, weil in Verbindung mit Put genannt,
Gen. 10, 10. Jes. 66, 19. Ez. 27, 10. 30, 5.
1913 -
Münster in Westf.
: Aschendorff
- Autor: Pigge, Heinrich, Widmann, Simon Peter
- Hrsg.: Ernsing, Rudolf
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Oberlyzeum, Studienanstalt
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Schulformen (OPAC): Mädchenschule, Oberlyzeum, Studienanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
4
Die ägyptische Kunst.
oder ägyptodo rische genannt wird. Der Schaft gleicht einem Bündel von Schilf- oder Lotos- (d. H. Wasserrosen-) Stengeln. Das Kapitell hat die Gestalt einer Lotosknospe (sog. „Lotossäule", vgl. Fig. S. 5). — Die Obelisken bestehen aus einem Stück, sind also Monolithen. Ihre Form ist ein spitzes vierseitiges, oben abgedachtes Prisma, dessen Seiten mit Hieroglyphen bedeckt sind. -Das Material der Skulpturen ist Holz, weicher Stein, Granit und Basalt. Die Ausführung bewegt sich in den Grenzen streng konventioneller Vorschriften. Die aus der Hyksoszeit erhaltenen Skulpturen zeigen in den Gesichtszügen und der Gestaltung des Haares und Bartes semitischen Typus.
Der grohe Sphinx mit den Pyramiden des Chefrß (rechts) und des Menkaurs (links).
In der dritten Periode, dem neuen Reich (seit 1600 v. Chr.), lassen Ramses Ii. und Iii. zu Theben die Kolossalbauten aufführen, deren Ruinen bei den Dörfern Luxor, Karnak, Abydos, Abu Simbel und Medinet-Habu sich finden. Die Hauptbauwerke waren der Tempel des Amon-Rß bei Luxor, der Amontempel und Palast zu Karnak, der Koloß des Memnon zu Me-dinet-Habu. - Der ägyptische Tempel (S. 5) ist ganz von hohen Mauern umgeben, zu dem Hauptportal führt eine von Obelisken und gewaltigen Bildwerken gebildete Straße. Das Portal wird flankiert von zwei hohen Türmen (Pylonen) und ist nebst diesen von Hieroglyphen und bildlichen Darstellungen ganz bedeckt. Über dem Portal ist die geflügelte Sonnenscheibe mit dem Symbol des Lichtgottes Horus, den Schlangen, abgebildet. Das Tor schließt oben mit einer Deckplatte ab.
1903 -
Regensburg
: Manz
- Autor: Biedermann, Georg
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 12
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Afrika.
und (fett 1517) Türken. Außerdem finden sich Europäer (Italiener, Griechen 2c.). Das Land wird von einem Chedive oder Vizekönig regiert, der die Oberhoheit des türkischen Sultans anerkennt und demselben einen jährlichen Tribut zahlt, aber faktisch (seit 1882) unter englischer Herrschaft steht. Der Handelsverkehr mit Europa ist äußerst rege. Die alte Einteilung ist: Oberägypten. Es beginnt beiassuan f= Eingang) am letzten Katarakt, nahe dem alten Syene. Weiter unterhalb beim Dorfe Luxor find die Ruinen der ältesten Hauptstadt von Ägypten, des Hunderttorigen Theben, mit Resten von herrlichen Tempeln und Palästen. Siüt, Endpunkt von Karawanenstraßen aus Süden und Westen; von da abwärts Eisenbahn.
Mittelägypten. Oberhalb des Delta bei den Trümmern des alten Memphis sind zahlreiche (40) Pyramiden (Grabkammern der Könige), von denen die Cheops-Pyramide beim Dorfe Gizeh (dschise) die höchste ist (137 m). Nördlicher liegt Kairo (Kähtxa die Siegreiche), 570000 E., die größte Stadt Afrikas. Sie ist aus einem Standlager der Araber entstanden, fast ganz orientalisch und reich an Moscheen mit schlanken Minarets; Residenz des Chedive. Wichtiger Handelsplatz.
Unterägypten, das Deltaland, ist eben, von Kanälen durchschnitten und äußerst fruchtbar. Alexandria, 320000 E., von Alexander d. Gr. (332 v. Chr.) gegründet, bedeutender Ausfuhrhafen. Östlich vom Delta ist der Suez-Kanal*. Er kürzt den Weg von Europa nach Süd- und Ostasien und nach Australien gegen früher bedeutend ab und ist infolgedessen eine Verkehrsstraße ersten Ranges geworden.
b. Nubien.
>;— _ ,
Das unter ägyptischer Herrschaft stehende Nubien i]t etn
dünn bevölkertes (1 Mill. E.), meist ans Wüsten und Steppen
bestehendes Land; nur das Tal des Nil ist fruchtbar. Die Be-
1 Strecke Port Said-Jsmailia-Sulz. Länge 160 km, ^,iefe 8 m, Breite durchschn. 80 m, eröffnet 1869.
1889 -
Wiesbaden
: Kunze
- Autor: Cassian, Heinrich, Beck, Philipp
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule, Lehrerseminar, Lehrerinnenseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule, Lehrerinnenbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike, Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Mädchen
§. 5, 4. Geschichte der Ägypter.
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den. Die Hakschasu oder Hyksos (Hirtenkönige) wählten Memphis zu ihrer Hauptstadt, und die Fremdlinge nahmen ägyptische Kultur an.
Das neue Reich 1684—525. Nachdem die Fremdherrschaft mehrere Jahrhunderte gedauert hatte, ging von Oberägypten die Be-fteiung des Landes aus, die nach hundertsünfzigjährigen, hartnäckigen Kämpfen endlich gelang. König Amosis von Theben 1684-1659, mit dem die 18. Dynastie begann, eroberte Memphis und drängte die fremden Hirtenvölker nach dem Deltalande zurück. Hier schlug er sie in einem letzten Ringen abermals und zwang sie zum Rückzug nach Syrien, worauf er 1684 die Herrschaft von ganz Ägypten in seiner Hand vereinigte. Nun stieg das neue Reich zu hoher Blüte empor. Amosis ließ die Tempel in Memphis und Theben wieder aufbauen, Theben erlangte als Hauptstadt eine ungeheure Ausdehnung und entfaltete in seinen Anlagen, seinen Tempeln und Palästen eine vielbewunderte Pracht. Unter tüchtigen Königen der 18.—20. Dynastie wurde die neu erstarkte Volkskraft zu weitgehenden Eroberungen nach Süden und Osten geführt. Thutmösis Hi. (um 1580 v. Chr.) aus der 18. Dynastie unterwarf Äthiopien und drang erobernd durch Syrien bis zum Euphrat vor. Seine Denkmäler rühmen daher von ihm, daß er „des Reiches Grenzen festsetzte, wie es ihm beliebte". In Theben erbaute er den großen Königspalast, von welchem sich noch zerbrochene Säulen und Mauerreste bei dem Dorfe Karnak finden. Unter einem seiner Nachfolger Amenophis (um 1500 v. Chr.) wiederholten sich diese Kriegszüge zur Aufrechterhaltung der Eroberungen. Er errichtete den großen Palast und Tempel bei dem heutigen Dorfe Luxor, südwestlich von Karnak.
Unter den folgenden Königen aus der 19. Dynastie wurden die eroberten Länder festgehalten. Auf Ramfes I. folgte Sethos 1445—1396. Dessen Sohn war Ramses Ii. der Große 1396 —1328, der von den Griechen Sesostris genannt wurde. Unter seiner Regierung erlangte das ägyptische Reich den Gipfelpunkt seiner Macht und Blüte. Er befestigte seine Herrschaft über Äthiopien und Vorderasien und rief in seinem Reiche eine großartige Kunstthätigkeit hervor. Glänzende Königspaläste und Tempel erstanden und wurden mit Bildwerk und Malereien geschmückt; lange Sphinxalleen und weite Begräbnishallen wurden errichtet, riesige Bildsäulen verkündigten seinen Ruhm.
Bei der ungewöhnlichen Glanzentfaltung übte Ramses aber einen schweren Druck auf seine, in strengem Gehorsam gehaltenen Unterthanen aus; das Volk Israel, dessen Stammvater Jakob unter
1856 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Die Staaten von Ostafrika. Aegypten.
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Sehr bedeutende Verminderung der großen, mit ungeheuren Kosten geschaffenen Flotte
f1838: 19 Linienschisse, 11 Fregatten, 9 Briggs, 2 Danipfboote und ein Kutter
mit 2,000 Kanonen und 25,000 M. Bemannung und Seesoldaten].
4. Eintheilung und bedeutendste Wohnorte. — 1. Paschalik
Said so berägypten. Thebain]. 2 Mndyrliks. Insel Anas el Wadschub
[Philae]. Am obern Anfang des 10. Katarakts. Einst großartige, jetzt fast ganz
vernichtete Tempelreste. Insel Dschesiret el Zäher [Elephantine]. Am untern
Anfang des 10. Katarakts. 5,000 Schritt l. und 1,000 br. Einst wichtige Grenzfeste.
Unerschöpfliches Magazin von Alterthümern. Assnan [Syene oder Suaa — Eintritt,
weil hier der Nil sich gewaltsam zwischen Granirfelsen einen Ausgang aus Nubien
nach Aegypten bahnt]. 90 M. von Cairo. Stadt. 4,000 E. Industrie. Handel.
Kum Ombos s0inbo8]. Dorf. 2 herrliche Tempelruinen. In der Nähe die alt-
ägyptischen großen Sandstcinbrüche im Gebirge Selseleh. Edftl sapollinopoils
Magna]. Stadt. 4,000 E. Viele Töpfer. Prachtvoller Tempel. Esnèh seato-
pölis]. 30,000 E- Feine Baumwollenstoffe und Schals. Station für die Darfnr-
und Sennaarkarawanen. Großer Handel und Dromedarmarkt. Weltberühmte Ruinen
des hnndertthorigen Thebens [Thebae, Diospölis. Magna. Im A. T. : Nò-Aramón,
Koptisch: Tape], der ältesten Residenz der ägyptischen Könige, auf einer 2 M. br.
und 4 Qm. gr. Ebene zu beiden Seiten des Stroms, wo jetzt auf dem rechten Nil-
ufer die Dörfer Luxor und Karnak, auf dem linken Medinat Abu und Gur-
nah liegen. Blüthe der Stadt zwischen 1800 bis 1300 v. Chr.; durch Verlegung
der Residenz nach Memphis und durch die Plünderung des Kambyses sehr gesunken; noch
im 1. Jahrhundert ». Chr. eine große Stadt. Prachtvollste Ruinen Aegyptens aus
dem höchsten Alterthum, ans der Zeit der Ptolemäer und der römischen Kaiser. Auf
dem rechten Nilufer: ungeheurer Tempel-Palast von Luxor mit 2 prachtvollen
72 und 75' h. Obelisken; Allee von 200 sfrüher gegen 600] gigantischen
Sphinxen; Palastruinen bei Karnak mit einem Saal von 47,000 Qnadratfnß
Fläche. Auf dem linken Nilufer: Ruinen des Palastes und Tempels Medinat
Abu mit den kolossalen Bildsäulen des Osiris; südlich davon ein Hippodrom
[— Rennbahn] von 0,000' Länge und 3,000' Breite; Nw. davon die beiden Mem-
nonskolosse, 2 sitzende Statuen von 61' Höhe, von denen die nördliche für die
Memnonssäule gehalten wird, die bei den ersten Morgenstrahlen der Sonne einen
Klang von sich gab; weiter im N. die gininen des Palastes vom Könige Osyman-
dyas oder Memnon; weiter im N. eine Allee von 200 kolossalen Sphinxen,
die zu einem Tempel führten; die Grotten in der libyschen Bergkette auf einer Länge
von 1 M., worunter die Kön i gsgräber. Könnest [Neapölis]. 10,000 E. Stadt
am rechten Nilnfer und am Eingänge ins Qnerthal von Kosseir, deshalb Durchgangs-
punkt für die aus dem Innern kommenden Karawanen von Mekkapilgern. Ansehn-
liche Bazare. Baumwollenspinnerei. Bedeutende Fabrikation poröser Gefäße aus
Nilschlamm. Denderah [Tenera]. Dorf gegenüber von Könnest. Prachtvoller Tem-
pel aus der römischen Kaiserzeit im altägyptischen Geschmack. Prachtvolle Ruinen
von Abydus beim Dorfe Madfuneh. Ähkmyn [Chemmis. Panopölis]. Stadt.
10,000 E. Baumwollenspinnerei. Handel. Dschirdscheh. Stadt. 10,000 E. 8 Mo-
scheen. Großer Bazar. Syàt [Lycopölis]. Hauptstadt von Said. 20,000 E.
Palast. 2 schöne^ Moscheen. Koptischer Bischof. Große Baumwollenspinnerei der
Regierung. Großes Magazin für die in Oberägypten eingetriebene Bodenprodnktion.
Hauptstation für die Karawanen aus Nubien und dem Sudan. Ruinen der Hafen-
städte Berenice und Myos Hormos [= Muschelhafen] am rothen Meere. Kosseir
sbeucos Portos]. 2,000 E. Hafenstadt am rothen Meere. Einschiffnngsort der
Mekkapilger. Handel mit Arabien. — 2. Pa sch ali k Wastani smittelägypten.
Heptanomm]. 1 Mudyrlik. Berrisüef. Hauptstadt von Mittelägypten. Viel Ge-
werbe. Großer Handel. Nw. davon bei Howarah el Kebir öffnet sich die Thal-
schlucht el Lahün, an deren Eingang 2 Pyramiden und die Ruinen des Lab yri nt Hs
stehen. Sie führt in die schöne und fruchtbare Provinz Fajüm skoptisch: Ph’iom
— See], die ohne den hineingeleiteten Arm des Josephskanals eine Wüste sein würde,
und reich an Reis, Oelbänmen, Feigen, Baumwolle, Indigo und namentlich an Rosen
ist, woraus treffliches Rosenwaffer gewonnen wird. Hier der große See Birket el-
Kerün und die Niesendämme des künstlichen, jetzt trockenen See Möris. Medinet
el-Fajnm [Crocodilopölis. Arsinöe]. Hauptstadt der Provinz. 15,000 E. Ruinen
von Memphis sjm A. T. : Mopli oder dlopli]. Ehemalige sehr große Hauptstadt
Aegyptens von 3^ M. Umfang und Residenz der Könige von Psammetich an, zwischegl
dem Nil und dem Josephskaual. Von D a s ch u r aus über S a k k a r a h bis zum
1865 -
Weimar
: Voigt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich, Oertel, Friedrich Maximilian
- Auflagennummer (WdK): 19
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Türkische Vasallenstaaten.
181
Stadt. Auf einem Felten steht die feste Citadelle mit der Stückgießerei. der
Waffen- und Maschinenfabrik des Vicekönigs, einem schönen Palaste desselben,
einer schönen neuen Moschee und dem Josephsbrunnen. Schubra, neu erbau-
tes Lustschloß des Pascha mit schönen Gärten. S»»ez, Handelsst. an der Spitze
des arabischen Meerbusens, ist durch eine Eisenbahn mit Alexandrien verbunden.
Gizeh oder Dschiseh, St. am Ni! Kairo gegenüber, in deren Nähe die Rui-
nen von Memphis, 3 große Pyramiden, die Bildsäule der Sphinx und das Mu-
mienseld sich befinden.
3) Oberägypren. Siut, Hauptst. von Oberägypten, £ St. vom Nil
mit 20.000 E. 'Luxor, Karnak, Kurnu und Mevinat Abu, 4 Dörfer
am Nil, mit prächtige» Ruinen des allen Theben. Assuan, die südlichste St.
Aegyptens mit der schönen Nil-Insel Elephantine.
Südlich von Aegypten liegt Nubien, es grenzt gegen O. an
den arabischen Meerbusen, gegen S. an Abessinien und gegen W. an
Nigritien und die Sühara. 'Die Größe schätzt man auf 18,000 D. M.
Der Nil, der Hauptstrom des Landes, kommt als Bahr el
Abi ad (weißer Fluß) von S. herauf, nimmt hier von O. her zuerst
den Bahr el Azrek (blauen Nil) aus, dann den Atbära, der in
seinem oberen Laufe Takkazze heißt, durchströmt ein enges Felsenthal,
bildet zahllose Katarakten und ist deshalb bei geringem Wasserstande
schwer zu befahren. An diesen Flüssen ist der Boden fruchtbar, in den
übrigen Gegenden sind dürre Sandwüsten; daher haben beide Theile die-
selben Produkte wie Aegypten. Ostnubien wird von vielen Gebirgen
durchzogen, welche meistens mit dem rothen Meere parallel lausen.
Außer den noch sehr rohen Nubiern wohnen hier Araber,
Neger, Türken und Juden. Die mohammedanische Religion ist die
herrschende; doch giebt es auch noch viele Heiden. Nubien besteht aus
verschiedenen Staaten, die alle seit 1820 der Vicekönig Mehemed Ali
von Aegypten sich unterwarf.
Chartüm, fetzige Hauptst. und Sitz des ägyptischen Generalgouverneurs,
unweit der Vereinigung des blauen und weißen Nils, ist eine ganz neu erbaute
St. mit 30,000 E. Edsambnl, D. am Nil, merkwürdig wegen seines Tem-
pels, eines der bewunderungswürdigstm Werke des Alterthums. Shendy, Han-
delsstadt, ^ St. vom Nil, im Lande L-bendy. Sennaar, Hauptst. des vorma-
ligen Königreichs Sennaar am Bahr el Azrek, hat statt der srühern 100,000 E.
jetzt nur 9000. — Süd ich von Sennaar liegt das goldreiche Land Fazoglo,
wo der Vicekönig von Aegypten nach Besitznahme die neue St. Mehmedopolis
gründete. — Westlich von sennaar liegt die Oase Kord osän, von Negern be-
wohnt, bis 1820 unter einem eigenen Oberhaupte, mit der Hauptst. Obevd.
2) Tripoli.
Tri polt mit dem Hochlande Bark a erstreckt sich westwärts von
Aegypten bis zum Golf von Kabes und südwärts bis in die Wüste,
bildet mit den beiden Oasen Aügila und Fesän ein türkisches Pascha-
lik unter einem Dey und ist nur zum kleinen Theil fruchtbar und be-
wohnt. Daher enthält es auf 14,000 Q. M. nur 750,000 E., welche
keine Seeräuberei mehr treiben, sondern mit Ackerbau, Viehzucht, Obst-
bau und Karawanenhandel namentlich nach Bornu, Wadäi und Darsor
sich beschäftigen und unter allen Berbern die kultivirtesten sind.
1881 -
Heidelberg
: Winter
- Autor: Abicht, Karl, Dittmar, Heinrich
- Auflagennummer (WdK): 12
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
Kap. 8. § 38. Die Aegypter. (Tempel u. Paläste. Das Ruinenfeld v. Theben.) 31
dem westlich vom Nil hinziehenden, von minen- und schachtartigen Gängen und Grotten durchhöhlten libyschen Felsgebirge befinden und die Mumien, d. i. die durch Einbalsamirung aufbewahrten Leichname der alten Aegypter enthalten, welche zu Tausenden darinnen aufgeschichtet sind.
Alle ägyptischen Tempel, die größern, wie die kleinern, haben einen bestimmten Stil und beruhen auf einer Dreiteilung. Der ganze Bau bildet ein abgeschlossenes längliches Rechteck, dessen äußere Ummauerung keine Fenster hat. Der Haupteingang (auf der kürzeren Seite) wurde durch zwei eben so breite, als hohe massive Türme oder Wälle (von den Griechen Pylonen genannt) gebildet. Vor dem Eingang standen die Obelisken mit Inschriften des Königs, der dem Gotte dieses Heiligtum weihte. Durch jenen Eingang kam man in einen offenen, mit bedeckten Säulengängen umgebenen Hof (das Peristyl genannt), darauf in einen von Säulen getragenen bedeckten Saal (das Hypostyl), in dessen Mitte von oben durch Seltenfenster das auch vom Hofe aus hineinfallende Licht vermehrt wurde. Von da aus gelangte man in einen dritten Raum, in die dunkle Cella oder das Allerheiligste, in dem das Bild des Gottes oder der Göttin stand. In den Säulenhof durfte das Volk, in den Säulensaal der Festzug der Priester und Vornehmen, in den heiligsten Raum nur der opfernde König und vielleicht der oberste Priester eintreten.
Von den prachtvollen Palast- und Tempelruinen Thebens in Oberägypten stehen auf der Westseite des Nils sieben, auf der Ostseite fünf Gruppen, die das ganze zwei Meilen breite Tal einnehmen. Auf der Westseite befinden sich die Ruinen des Palastes und Tempels Medinat-Abou mit den kolossalen Bildsäulen des Osiris; südlich davon ein Hippodrom, d.i. eine Rennbahn von 6000 F. Länge und 3000 F. Breite; nordwestlich davon die beiden Memnonskolosse (zwei fitzende Statuen von 61 Fuß Höhe), davon die nördliche aus einem Monolithen (d. i. aus Einem Stein) bestehende, für die im Altertum berühmte Memnonssäule gehalten wird, welche bei den ersten Morgenstrahlen der Sonne einen Klang von sich gab, was vielleicht von der durch die Sonnenstrahlen erregten Ausdehnung der Lust herrührte, durch welche kleine lose Teilchen im Innern des Granitgesteins in Bewegung gesetzt wurden-; ferner weiter nördlich die Ruinen des Palastes des Königs Amenophis Iii (um 1500 v. Chr.), den die Griechen dem Memnon ihrer Mythen gleichstellen, und von dessen riesiger Bildsäule noch Bruchstücke da liegen; nicht weit von dem eben genannten Palast stand der Prachtbau des zweiten Ramses (Ramesseion), welchen Diodor unter dem Namen des Denkmals des Osymandyas beschrieben hat. Abermals weiter nördlich eine Allee von 200 kolossalen Sphinxen, die zu einem Tempel führte. — Auf der Osts eite sind besonders merkwürdig die Palastruinen bei dem jetzigen Dorfe Luxor mit zwei der schönsten Obelisken, und die Palastruinen beim Dorfe Karnak mit einem Saale von 47,000 Quadrat-Fuß und einer Sphinx-Allee, von der noch zwei Löwenfiguren mit Widderköpfen übrig sind. — Besonders merkwürdig ist die aus dem Felsboden ausgehauene kolossale Sphinx, welche 300 Schritte östlich von der mittlern Pyramide von Gif eh befindlich, jetzt vom Sande bis an den Kopf verschüttet ist, der aber 50 F. hoch herausragt und wahrscheinlich das Antlitz des Erbauers jener Pyramide trägt.
Die Pyramiden selbst stammen aus der ältesten Zeit Aegyptens und manche dürfen auf 3000 I. v. Chr. gesetzt werden. — Rätselhaft war dem griechischen Altertum, wie auch lange der neueren Zeit, der Zweck, zu welchem die Pyramiden und das Labyrinth erbaut worden. Den Ueberlieferungen gemäß waren die Pyramiden Königsgräber, und neuere Untersuchungen bestärkten diese Annahme. Sie gehören übrigens einer Zeit an, in welcher die ägyptische Baukunst noch nicht in ihre Blütezeit eingetreten war, aus welcher die spätern kunstreicheren Königsgräber herrühren.
Dem Labyrinth gab Herodot einen politischen Character, mit Bezug auf die Zwölfkönigsherrschaft, unter welcher Aegypten im 7. Jahrh. v. Chr. stand. Die neuesten Forschungen aber beweisen, daß dieser merkwürdige Bau, dessen ungeheure Schutthaufen ganz in der Nähe des Fayum (d. i. des von der libyschen Bergkette umschlossenen Beckens) liegen und zuerst von den Franzosen als Trümmer des Labyrinths wieder erkannt worden sind, einer weit frühern Periode angehörte. Lepsius nennt als den Erbauer desselben den letzten König der 12. Dynastie Amenemhe Iii, der gegen das Jahr 2100 v. Chr. regierte und bei Manetho Lamares genannt wird, woraus die Griechen Möris machten, von dem auch der künstliche See Möris im Fayum den
1901 -
Berlin
: Ploetz
- Autor: Ploetz, Karl
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 15
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
I. Alte Geschichte
A. Geschichte Der Orientalischen Völker.
v. Chr. L Ägypter.
Um 3000. Gründung des alten Reiches durch ena.
Hauptstadt Memphis (nahe der jetzigen Hauptstadt Kairo). Hauptgötter: Re, Ptah, Amon, Neit, Osiris, Isis. Tierdienst, sorgfältige Bestattung der Toten. Die Pyramiden Grabmäler der Könige. Obelisken, Hieroglyphenschrift.
Um 2300. Das mittlere Reich. Amontempel-jn Theben (Oberägypten), Nubien unterworfen. (Kömg^y^ß-nemhet Iii. macht die Landschaft Fayunturfiar (See Meri) und erbaut dort das Labyrinth.
Um 2000. Fremdherrschaft der semitischen Hyksos (Hirtenkönige). Nach deren Vertreibung
Um 1600. Das neue Reich, Hauptstadt Theben. Nubien und Syrien (bis zum Euphrat) Provinzen des Reiches.
Um 1350. (^amsetjl^ kämpft in Syrien gegen die Cheta. Tempelbauten m Theben (Ruinen bei Karnak und Luksor).
Nach 1200. Verfall des Reiches. Syrien wird unabhängig; in Nubien erhebt sich das Reich von Napäta.
671. Xo-ypt^n Y_nri den Assyrern unterworfen.
645. Cpsamstikl'.') stellt Ägyptens Selbständigkeit wieder hert Hauptstadt Sais im Delta. Handelsverkehr mit Phöniziern und Griechen.
610. Neko. Kanal vom Nil zum roten Meere, Umsegelung Afrikas durch phönizische Seeleute. Versuch Syrien wiederzuerobern, Niederlagebei Gargumtsch am Euphrat durch die Babylonier.
570—526. Ahmöse (Amasis), Freund des Polykrates von Samos. Griechische Ansiedlung zu Naußratis im Delta.
525. Schlacht bei Pelusium; Kambyses^Q^önitp der Perser, erobert Ägypten.
1861 -
Leipzig
: Brandstetter
- Autor: Weber, Georg, Schröer, Tobias Gottfried
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Töchterschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
15
die Pyramidengruppen in meilenweiter Ausdehnung erhalten haben. Man
setzt den Gründer von Memphis zwischen 4000—5000 Jahre v. Chr., also
in das tiefste Alter, von welchem wir irgend eine leise Kunde zu besitzen
glauben; den Cheops und Che freu aber, den Erbauer der höchsten Py-
ramiden, gegen Ende des vierten Jahrtausends. Einer der späteren Könige
dieses Reiches war Sesortosis, welcher Nubien unterjochte; und dem
König M ö r i s wird der künstliche See gleiches Namens unweit der Stadt
und der wunderbare Palastban des Labyrinthes zugeschrieben, von welchem
Herodot mit aufrichtigster Bewunderung sagt: „Das habe ich selber ge-
sehen und ist über alle Beschreibung. Denn wenn Einer zusammennähme
Alles, was von den Hellenen an Maurerarbeit und Bauarbeit zu Stande
gebracht, so würde er finden, daß es an Mühe und Kosten dem Labyrinth
nachsteht, und die Tempel zu Ephesos und Samos sind doch wahrlich auch
der Rede Werth."
Bald nach dem Tode des Möris fielen wandernde Stämme ans
Syrien und dem nördlichen Arabien in das Nilland ein und eroberten
das Reich. Die Zwingherrschaft dieses Hirtenvolkes, der H y ksos, wie sie
genannt wurden, dauerte über 500 Jahre, ohngefähr von 2000—1500, bis
den Königen von Oberägypten (Theben) die Befreiung des Landes gelang.
An der östlichen Mündung des Nil hielten sich diese Hyksos noch lange
in einem festen Lager verschanzt. Dem König Thutmosis gelang es
endlich, sie durch friedlichen Vertrag zum Abzug zu bewegen. Der Ort
ihres Lagers ward anfangs Abaris, später Pelusium genannt. Von dieser
Zeit an begann die Herrschaft Thebens über Aegypten. Thutmosis soll
den großen Palast begonnen haben, dessen Reste man unter dem Namen
der Ruinen von Karnak bewundert und auf welche wir später zurückkom-
men werden. Einem seiner Nachfolger, Amenop h is in., wird der Palast
und Tempel von Tuxor zugeschrieben. König Sethos führte die Er-
oberungen in Nubien fort; er war der Vater des berühmtesten unter den
ägyptischen Königen, des Ramses Ii., des Großen, den die Griechen
Sesostris nannten. Nach den ägyptischen und griechischen Ueberlieferungen
lebte er von 1396 —1328 v. Chr. und gehörte der neunzehnten Dynastie
der ägyptischen Könige an. Er unterwarf Aethiopien, drang mit seinem
Heere nach Syrien, Kleinasien und Mesepotamien, ja, wie die Sage er-
zählt, selbst nach Indien vor; doch mögen hier, wie die mythische Erzäh-
lung es überhaupt liebt, die Thaten mehrerer Könige, namentlich seines
Vaters Sethos, auf sein Haupt gesammelt sein. Jedenfalls aber bezeich-
nen ihn die Denkmale, die er in Aegypten selbst hinterließ, als einen der
größten Herrscher der Vorzeit und von den Denksäulen, welche seinen
Ruhm in den eroberten Ländern verkündigten, zeugt noch jetzt manch' ur-
alte Felseninschrift in Syrien, welche Kunde giebt von dem großen ägyp-
tischen König, der mit 600,000 Streitern zu Fuß, mit 24,000 Reitern
und 27,000 Streitwagen auszog, die Welt zu erobern. Ein gezähmter
Löwe, das Sinnbild der königlichen Macht, folgte seinen Schritten und
1906 -
Berlin
: Nicolai
- Autor: Zurbonsen, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
2
A. Das Altertum.
2. Ägypter.
Älteste ägyptische Ansiedlungen im Niltale vor dem 4. Jahrtausend D. Chr. Ältester bekannter König der Pharao Menes c. 3000. 26 Königsdynastien bis zur Eroberung des Niltales durch die Perser.
Bis c. 2000 Das alte Reich von Memphis (nahe Kairo).
c. 2500 Die Pyramidenerbauer Cheops, Chcfren, Mykerinos.
e. 2000—1700 Das mittlere Reich von Theben. Neuausrichtung der Pharaonenmacht. Amontempel in Theben, Labyrinth, c. 1800 Obeliskenzeit.
1700—1580 Fremdherrschaft der Hyksos (semitische Hirtenkönige).
1580—525 Das neue Reich von Theben. Herrschaft über Nubien und Syrien.
Höhe der ägyptischen Macht unter der 18. Dynastie: die Könige des Namens Thutmosis und Amenophis.
c. 1450 Amenophis Ii., wahrscheinlich der Pharao des Auszuges der Israeliten „ aus Ägypten.
c. 1400 Die sog. Arnarnazeit, bekannteste Periode der orientalischen Geschichte (Funde von Tel el Amanta: Keilschriftberichte ägyptischer Statthalter in Vorderasien).
c. 1300 Ramses Ii. d. Gr.: Kämpfe gegen die Ehetiter in Syrien. Tempelbauten in Theben (Ruinen von Karnak und Luxor).
c. 670 Psammetich stürzt die Dodekarchie und eröffnet Ägypten dem Ans-lande. — Spätzeit von Sais.
605 Necho, Psammetichs Sohn, erliegt bei Karchemisch der Macht Nebnkad-nezars. Kanal durch die Landenge von Suez, Umschiffung Afrikas (?). — An Stelle seines Nachfolgers Apries erhebt die Kriegerkaste den Amäsis, 525 Niederlage Psammenits durch Kambyses bei Pelusium: Ägypten wird persische Provinz.
3. Meder und Uerser.
c. 700—538 Das Inedische Reich (westl. Iran) seit der Losreißung von Assyrien. Hauptstadt Ekbatana. Erster König Dejoees. Kyaxares zerstört Ninive 607. — Die Perser (südwestl. Iran) erobern das uralte Reich Elam (Susa).
558—29 Der Perser Cyrus (in der Bibel Koresch) entthront den Astyages und gründet das persische Reich (—331).
Cyrus besiegt den König Krösus von Lydien, erobert die lydische Hauptstadt Sardes und unterwirft die kleinasiatischen Griechenstädte, 546. 539 Cyrus erobert Babylon. Er dringt nach Indien vor.
529—22 Kambyses, des Cyrus Sohn. Er erobert Ägypten und zieht vergeblich gegen Nubien. Siebenmonatige Herrschaft des Pseudosmerdes (Bartja).
521—485 Darms aus dem Geschlechte der Achämeniden, der Organisator des Perserreiches. Er nimmt das abgefallene Babylon (Zopyrus) ein.
513 Erfolgloser Zug gegen die Scythen: erster Einbruch in Europa. — Mit dem Aufstande der jonischen Griechen verknüpfen sich die Perserkriege der griechischen Geschichte.
11. Bd. 2
- S. 424
1875 -
Köln
: DuMont-Schauberg
- Autor: Pütz, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde?
- Geschlecht (WdK): Jungen
424
Iii. Länder- und Völkerkunde. C. Afrika.
schichte veranschaulicht; obgleich verwüstet und verstümmelt, geben die mäch-
tigen Bauten noch immer Zeugniß von jener markigen Kraft, welche die
fernsten Völker gebeugt hat, und ihre Wände sprechen zu uns, wie die Blätter
eines Buches, von der einstigen Größe und Blüte Aegyptens, von den Thaten
seiner Herrscher, von den Sitten und Gebräuchen seiner Bürger.
Der hieroglyphische Name Thebens, specieller des östlichen Thebens,
ist Ap oder auch Ape, mit dem Artikel T'ape, woraus das koptische Thabe
und das griechische Thebae entstanden ist; die unter den Ptolemäern
eingeführte Benennung Diospolis ist eine Übersetzung von Nut-Amen,
Ammonsstadt. Ihre Gründung ist in das mythische Dunkel der ägyptischen
Urgeschichte gehüllt. In die Geschichte tritt Theben erst mit der 11. Dynastie
(2850 Jahre v. Chr.) ein, welche von Manetho eine thebaische genannt wird
und deren Gräber entdeckt worden sind. Doch erst nach der Vertreibung der
Hyksos und mit der Wiederherstellung der von ihnen zerstörten Tempel, also
unter der 18. Dynastie (1706 v. Chr.), beginnen die herrlichen Bauten, welche,
im Laufe des folgenden Jahrtaufends vermehrt, vergrößert und verschönert,
die Stadt zu dem Wunder der Alten Welt gemacht haben. Nach der Ver-
nichtung und Plünderung durch Kambyses (527) konnte sich Theben, trotz der
unter den Ptolemäern vorgenommenen Verschönerungen, nicht mehr erholen;
die Verlegung der Residenz nack den Städten des Delta unter den letzten
Dynastieen und der Aufschwung Alexandriens entzogen ihm die Lebenskraft.
Ihre Empörung gegen Ptolemäus Soter Ii. brachte der Stadt den völligen
Untergang durch Feuer und Schwert, so daß Strabo zur Zeit des Augustus
nur noch ärmliche Ortschaften, um die vier Haupttempel gruppirt, fand.
Das Feld von Theben bot damals schon so ziemlich den heutigen Anblick.
a) D i e O st s e i t e (Luxor, Karnak).
Unter allen ägyptischen Tempeln gewährt kaum einer einen so trau-
rigen Anblick als der Tempel von Luxor; andere sind mehr zerstört und
verödet, dieser aber ist entheiligt durch die elendesten Lehmhütten mit ihrer
schmutzigen Bevölkerung. Der älteste Theil des Tempels stammt von Amen-
hotep Iii. (1600 v. Chr.) aus der 18. Dynastie; Ramses Ii. (1407 v. Chr.)
aus der 19. Dynastie vollendete den Bau. Die nördlichen Pylone haben,
obgleich zu einem Drittel im Schutte vergraben, noch immer eine Höhe von
18 Meter und machen durch das Massenhafte ihrer Körper einen gewaltigen
Eindruck. Zu beiden Seiten des zwischen den Pylonen liegenden gegenwär-
tigen Thores ragen zwei colossale Granitfiguren Ramses' Ii. aus dem Boden,
bis an die Schultern vergraben, mit abgeschlagenen Gesichtern. Links von
der östlichen Figur steht der Obelisk (26 Meter hoch), dessen Gefährte jetzt
auf der Place de Ia concorde in Paris unter dem Einflüsse der Witterung
zu Grunde geht. Alle vier Seiten des Obelisk sind mit Inschriften bedeckt,
welche die überschwenglichsten Lobsprüche auf Ramses Ii. enthalten; auch die
1905 -
Halle a.d.S.
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Brettschneider, Harry
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike, Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
. „m____■■•aa
I. Die semitisch - ägyptische Zeit. 5
Seite. Die Baukunst schuf Grabbauten und Tempel. Zu jenen
gehören die Pyramiden und die Felsengräber in Oberägypten;
die gewaltigsten Pyramiden befinden sich bei Gizeh; die höchste,
die des Königs Chewöfe (unrichtig Chufu, griech. Cheops), maß
ursprünglich gegen 150 m. Unter den Tempeln sind besonders
diejenigen bei Karnak und Luxor in den Trümmern von Theben
zu nennen. Als Material dienten außer Holz Sand- und Kalk-
stein, Granit und Ziegel. Die Plastik, die in Mesopotamien
überwiegend im Dienste der Baukunst stand, war in Ägypten weit
selbständiger; sie strebte weniger nach Schönheit als nach reali-
stischer Wahrheit. Die Wandmalerei war gefärbte Umrißzeichnung.
Die Monumente sind bedeckt mit Inschriften in der alten
heiligen Schrift, den Hieroglyphen.
b) Äußere Geschichte Ägyptens. Der ägyptische Gesamtstaat
ist durch die Personalunion zweier „Kronen“, diese vermutlich
durch die Verschmelzung einzelner Gaue zu größeren Verbänden
entstanden. Als der erste König von Gesamtägypten gilt Mena
(um 3000), der zur Hauptstadt Memphis machte. Nach fast
tausendjährigem Bestände zerfiel das „alte Reich“; von Theben
aus wurde ein neuer Gesamtstaat gegründet. Die Zeit dieses
„mittleren Reiches“ gilt als die „klassische“ Zeit der ägyp-
tischen Kultur. Dann geschah der Einbruch der Hyksös, noma-
discher Stämme semitischer Rasse aus Syrien oder Arabien.
Einige Jahrhunderte später (um 1560) gelang die Befreiung von
der Fremdherrschaft von Theben aus und die Gründung des
„neuen Reiches“. Nun begann eine Zeit kriegerischen Auf-
schwungs. Nubien wurde unterworfen. Thutmosis (äg. Dechut-
mäse) Iii. eroberte im 15. Jh. Syrien bis zum Euphrat und
Amanus. Seine Nachfolger vermochten diese Stellung nicht auf-
recht zu erhalten; Ramses H. behauptete mit Mühe Palästina;
unter den späteren Ramessiden und den folgenden Dynastien trat
rascher Verfall ein; die allmächtig gewordene Priesterschaft führte
die Auflösung des Reiches herbei, so daß um 800 sich die
Äthiopen in den Besitz Ägyptens setzten, welche die örtlichen
Fürsten jedoch * als ihre Vasallen im Besitz ihrer Herrschaft
ließen. Auf diese Fremdherrschaft folgte im 7. Jh. Ägyptens
Eroberung durch Assyrien.
1881 -
Frankfurt a.M.
: Jaeger
- Autor: Richter, Julius Wilhelm Otto, Cassian, Heinrich
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Afrika. 367
der zu stets wachsender Bedeutung. Namentlich seit Eröffnung der Eisenbahn
nach Kairo und Suez und des Suezkanals für die größten Dampfer hat sich
Alexandria zu einer Welthandelsstadt ersten Ranges entwickelt, 212 000 Einw.
(darunter über 1ji Europäer). Zwei gute Häfen stehen den Seeschiffen zur Ver-
fügung. — An der Mündung des östlichen Nilarmes Damiette, 30 000 Einw.,
wichtiger Handel, besonders nach Syrien; in der Nähe Reisbau. Am westlichen
Nilarme Rosette, 15 000 Einw., wegen Versandung des Hafens im starken Rück-
gange. Westlich von Rosette das Dorf Abukir (Nelsons Sieg 1798). — Im
Nildelta der Meßort Tanta, 60 000 Einw. — Den Eingangspunkt des neuen
Suezkanals am Mittelmeer bildet Port Said, in der Nähe des alten Pelusium;
an der Mündung des vom Nil her kommenden Süßwasser-Kanals in den Suez-
kanal liegt die neue Stadt Jsmaila; am Ausgangspunkte Suez, 15 000 Einw.
in armseliger Gegend, doch durch den Durchgangsverkehr zwischen Indien und
Ostasien einerseits und Europa andererseits höchst wichtig. — Am Nil aufwärts,
in Oberägypten liegt die Karawanenstadt Siut, 30 000 Einw. und südöstlich
davon am roten Meere der Hafenort Kofseir. Bei Afsuan, in der Nähe der
Ruinen des alten Syene, liegen die Dörfer Luxor und Karnak, wo die Ruinen
des hundertthorigen Theben stumme Zeugen längst verschwundener Zeiten sind.
(Kolossale Reste von Tempeln und Palästen aus Sandstein, Marmor und Granit;
Säulen, Sphinxalleen, Katakomben, Thore ?c.)
Die fünf Oasen der libyschen Wüste (im ganzen etwa nur 2 □ Meilen
fruchtbaren Landes) sind noch stärker bevölkert als das Nilthal (18 000 Einw.
auf der □ Meile). Bekannt ist besonders die Oase Siwah, mit den Ruinen
des einst so berühmten Tempels des Jupiter Ammou, mit reichen Palmenhainen,
jetzt als Stationsort für die Karawanen wichtig. Ihr Dattelhandel mit Aegyp-
ten ist bedeutend.
2. Nubien.
Nubien empfängt vom Nil die gleichen Wohlthaten wie Aegypten, ist aber
vielfach felsig und weniger gut angebaut.
Hauptstadt Chartum, am Einfluß des Bahr el Asrek in den Bahr el Abiad;
in den 30er Jahren noch ein elendes Dorf, hat es sich gewaltig entwickelt, da es der
Hauptausgangspunkt aller Unternehmungen in das Ouellgebiet des Nil ist. Die hier
wohnenden Handelsherren, darunter europäische, haben sich durch Elfenbein- und
Sklavenhandel große Reichtümer erworben. Die außerordentlich gemischte Be-
völkerung beträgt jetzt 50 000. — Weiter abwärts am Nil liegen die Karawanen-
orte Korosko, Dongola und Schendy, sowie am roten Meev der Hafen Suakin.
(In der Nähe von Schendy lag wohl einst der Staat Meros.)
Am Bahr el Asrek liegt Sennaar, das in Folge des Aufblühens von
Chartum fortwährend zurückgeht.
3. Aegyptisch-Sudan.
Dasselbe besteht aus den sämtlichen Eroberungen Aegyptens im Sw. und S.,
besonders Kordofan mit der Hauptstadt El Obeid, 12 000 Einw. Im W. des
Grassteppengebietes von Kordofan folgt ein Wüstenstreifen und diesem das Land
Darfor, mit 4 Mill. Einw.; Hauptstadt desselben ist Fascher. Aufwärts am
1899 -
München
: Oldenbourg
- Autor: Winter, Hans
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
4. Die Kultur der Ägypter.
durch massige Anlage eine solche Dauerhaftigkeit, daß viele derselben bis heute gut erhalten geblieben und nicht bloß als die ältesten, sondern auch als die gewaltigsten Denkmäler der Geschichte erscheinen. Dahin sind namentlich zu rechnen die Pyramiden, einzelne Palast- und Teinpelbauteu, ferner die Obelisken, viele Götter- und Köuigs-statuen und die Nekropolen oder Totenstädte.
a) Die Pyramiden, in der Gegend westlich von Memphis beim heutigen Dorfe Gizeh (gegen 70 an Zahl), sind umfängliche, aus Kalkstein aufgeführte, ehedem mit schönfarbiger Granitbekleidung überzogene Grabdenkmäler der ältesten Könige. Die drei größten sind die der Könige Cheops, Chephren und Mycerm, welche ans dem 3. Jahrtausend v. Chr. stammen (vgl. Fig. 1).
b) Die Baudenkmäler vontheben. Bei den heutigen Dörfern Luxor und Karnak und auch anderwärts stehen riesenhafte Ruinen von Palästen und Tempeln (mit Säulenhöfen und turmartigen Eingangsthoren oder Pylonen); dieselben sind mit hieroglyphischen Inschriften, mit eingeritzten Skulpturen (vgl. Fig. 2) und mit buntfarbiger Bemalung ausgestattet. Sie stammen aus dem 2. Jahrtausend v. Chr.
c) Die Obelisken, vierseitige Spitzfäulen, welche aus einem einzigen Granitblock gehauen sind und bis zu einer Höhe von 45 m ansteigen, standen in der Regel am Eingang zu Tempeln und Palästen; sie finden sich sowohl in Ober- als in Unterägypten (vgl. Fig. 3). Schon in der römischen Zeit hat man einzelne dieser bewunderten „Spieße" nach Rom weggeführt; auch in Konstantinopel und Paris, in London und New-Dork stehen altägyptische Obelisken.
d) Die Sphinxe, sitzenbe Löwengestalten mit menschlichem, zumeist männlichem Haupte oder mit einem Widderkopf, stnb balb einzeln ober paarweise, balb in Doppelreihen alleeförmig vor den Tempeln aufgestellt gewesen (vgl. Fig. 5). Am bekanntesten ist der riesenhafte, aus natürlichem Felsen gehauene Sphinx-
Fig. 3. Obelisk Bet Karnak. koloß vor den Pyramiben bei Memphis (vgl. Fig. 1).
Fig. 2. Ramses von Göttern gesegnet.
1859 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Das Ejalet oder das Vicekönigreich Aegypten.
433
der Spitze der Regierung steht ein lehenspflichtiger Statthalter des türki-
schen Reiches, der Pascha von Aegypten, welcher den Titel „Hoheit"
und „Vicekönig" führt. Die Statthalterschaft ist erblich in der Familie des
Mehemed Ali. Der Pascha übt unumschränkte Macht über das Land. Es
ist ihm auch die Verwaltung von Nubien, Sennar und Kordofan übertra-
gen. Jährlicher Tribut an die Pforte: 60,000 Beutel [3,600,000 ft.].
Heer: 15,000 Mann. Flotte: 49 Schiffe.
9. Orte. Prachtvolle und staunenswerthe Ruinen von Städten,
Tempeln, Palästen, Pyramiden, Obelisken, Gräbern u. dal. in großer An-
zahl aus der altägyptischen, ptolemäischen und römischen Periode.
Kairo. Hauptstadt und Residenz des Vicekönigs in einer sandigen Ebene
am rechten Ufer des Nils und am Fuße des Berges Mükattam. 300,000 Einw.
Größte Stadt in Afrika. Zweitgrößte Stadt des türkischen Reiches. Citadelle mit
dem Palast des Vicekönigs. Viele Paläste ägyptischer Großen. Ueber 400 Mo-
scheen; darunter die Moschee el-Aschar s—blnmenmoschee]. mit der eine berühmte
muhamedanische Hochschule verbunden ist. Christliche Kirchen. Synagogen. Zahl-
reiche^ Bazars, Kaffehäuser, Bäder und Cisternen. Viele Fabriken. Mittelpunkt
des Handels mit den afrikanischen Ländern, mit Arabien und Indien.
-Alt-Kairo. Stadt am rechten Nilufer, die als ein Theil von Neu-Kairo be-
trachtet wird.
Bulak. Stadt und Hafen von Kairo auf einer Nilinsel. 18,000 Einw.
Suez. Stadt am Busen von Suez. 2,000 Einw. Hafen. Dampfschiff-
fahrtsverbmdnng mit Indien.
Ruinen von Memphis sjm Alten Testament: Moph, Noph], Ehemalige
sehr große Hauptstadt Aegyptens von 32/4 Meilen im Umfang zwischen dem Nil
und dem Josephskanal.
Oberhalb des gewerbsamen Städtchens Dschizeh stehen 50 Pyramiden,
von denen die des Cheops ursprünglich 800', jetzt noch 436' Höhe hat. Die ganze
Umgegend ist ein weites Mumienfeld, ein Labyrinth von Grotten, Mumienbrnn-
nen, Mausoleen und kleineren, in Schutthügel zerfallenen Pyramiden. Schlacht
bei den Pyramiden, in welchen Bonaparte die Mameluken besiegte 1798:
Damiette. Stadt am Nilarme von Damiette in der Nähe, des mittelländi-
schen Meeres und des Sees Menzaleh. 30,000 Einw. Gewerbe. Hafen. Handel.
Eroberung durch den französischen König Ludwig Ix. 1248.
Rosette. Stadt am westlichen Nilarm in der Nähe des mittelländischen
Meeres. 15,000 Einw. Gewerbe. Handel.
Abukir [Canöpus]. Festes Dorf am Mittelmeere. Zerstörung der französi-
schen Flotte durch den englischen Admiral Nelson 1 August 1798.
Alexandria. Wichtigste und befestigte Seehandelsstadt Aegyptens in der
Nähe des Sees Mariüt auf einer Landzunge, welche das Festland mit der ehema-
ligen Insel Pharus verbindet. 80,000 Einw. Kriegs- und Handelshafen. Großes
Seearsenal. Mittelpunkt des Seehandels mit Europa. Eisenbahn von Alexandria
nach Kairo und von da nach Suez.
Das alte, von Alexander dem Großen 332 v. Chr. gegründete Alexandria
lag auf der schmalen Landzunge, welche den See Mareötis smariüt] vom Mittel-
meere scheidet. Das alte Alexandria hatte 2 >/2 Meilen im Umfang und 700,000
Einw. Residenz der Ptolemäer. Mittelpunkt des ganzen Handels der alten Welt
mit 5 Häfen. Sitz der Wissenschaften und Künste. Alexandrinische Schule. Ueber-
setzung des alten Testaments aus dem Hebräischen ins Griechische durch die 70
Dolmetscher [Septuaginta] 285 v. Chr. Museum oder Akademie der Wissenschaften.
Bibliothek von 700,000 Bänden. Eroberung durch die Araber 641 n. Chr., wobei
der Rest der Bibliothek vernichtet wurde. Von der Landzunge, auf welcher Alexan-
dria stand, führte ein breiter Damm slleptastadion], auf dem das gegenwärtige
Alexandrien liegt, mach der Insel kllarus, auf welcher der prachtvolle, 400' hohe
Leuchtthurm stand.
Medinet-el-Fajüm [Arsinvö]. Stadt auf dem linken Nilufer. 15,000 E.
In der Nähe die Ruinen des Labyrinths, die Riesendamme des künstlichen, jetzt
trockenen Sees Moeris und der See Kerün.
Sm. Stadt am linken Nilufer. 20,000 Einw. Hauptstation für die Kara-
wanen aus Nubien und dem Sudan.
Kennest. Stadt am rechten Nilufer und am Eingänge ins Querthal von
D. Völtcr. Elementargcographie. 2. Aufl. 28
1875 -
Kreuznach
: Voigtländer
- Autor: Andrä, Jacob Carl
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Geschlecht (WdK): Jungen
— 14 —
Einbalsamirung der Todten (Mumien).
Kasten: Priester, Krieger, Ackerbauer, Handwerker, Hirten; oder: Priester, Krieger, Handelsleute, Nilschiffer, Rinderhirten, Schweinehirten.
Denkmäler: 1. bei Memphis die Pyramiden,
noch über 30 an der Zahl, die grösste (bei G-izeh) ursprünglich 480, jetzt noch 450 Fuss hoch, jede Seite ihrer Grundfläche 716 Fuss lang; am See Möris das Labyrinth;
2. In Oberägypten, namentlich in Theben (bei Karnak und Luxor) : Tempel, Paläste, Obelisken (aus einem Stein), Sphinxe, der (tönende) Memnonskoloss, Katakomben.
Die Denkmäler mit Hieroglyphen und Bildwerk geschmückt.
Vor Ch.
>3000.**) I. Das alte Reich von Memphis, der ägyptischen Sage nach von Men es gegründet. Cheops, Chephren und Mykerlnos (Chufu, Chafra und Menkera), die Erbauer der grössten Pyramiden.
Das Reichvon Theben, allmählich das ältere Reich von Memphis überragend. Später Vereinigung beider Reiche unter einem Könige. Der dritte dieser neuen Herrscherreihe,
Amenemha Iii. erbaut das Labyrinth und legt den Mörissee an.
Die Hyksos, arabische Nomadenstämme, erobern Aegypten. Ende des „Alten Reiches“.
1680—1580. Hundertjähriger Befreiungskampf gegen die Hyksos.
Ii. Vertreibung der Hyksos. Neues Reich mit dem (durch Tempel- und Palastbauten geschmückten) Herrschersitze Theben; Aegypten durch König Thut-mosis (Thutmes) Iii. zur ersten Weltmacht erhoben.
König Seth os I. (Seti): Bauten und siegreiche Kriegszüge (nach Aethiopien und bis zum Euphrat).
1392 — 1326. Ramses Ii. (Sesostris), der glanzreichste der Pharaonen: Eroberungszüge, Prachtbauten („Haus der Ramses“).
*) Die mit einem * versehenen Zahlen bezeichnen die Zeit nur
ungefähr, nicht ganz bestimmt.
2800*
2400.*
2200.* {f ö - 'äim*
1580.*
1400.
1877 -
Leipzig
: Senf
- Autor: Horch, Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
1. Morgeriländische Völker.
5
Schon Amosis seit 1680 vertrieb sie aus Memphis, Amenophis I. und seine Nachfolger verfolgten die Siege und 1580 unter Thutrno-sis Iii. erfolgte vermöge Vertrages der freie Abzug der Hykfos mit ihren Familien und ihrer Habe aus Abaris. Jetzt wurde Theben die Resiben; der Könige, das hunbertthorige, von bessert Glan; die Ruinen von Karnak und Vuror, östlich vom Nil, zeigen. Unter jenen ist der berühmte Läule:i'a?.l das Schönste der ägyptischen Kumt, von 134 mächtigen Säulen getragen, von benen nur 15 umgestürzt liegen. Die Ruinen von Luxor, weniger erhalten, finb mit benen von Karnak durch eine Doppelreihe von kolossalen, wohl 18 Fuß langen steinernen Sphinxen (Löwenleiber mit Wibberköpfen) verbunben. Auch westlich vom Nil, Karuak gegenüber, waren große Bauten, von betten nur noch zwei große sitzenbe Kolosse, die den Amenophis Iii. barstellen, jeber 50 Fuß hoch und (wie die Obelisken, die kleiner als die Pyramiben sind) nur aus einem einzigen Stein gearbeitet, vorhanben ftnb; einer berfelben ist die sogenannte Memnonsftatne. Amenophis Iii. rühmte sich bis Mesopotamien vorgedrnuaen ru sein. Nach ihm folgten Unruhen^ bis um 1450 bte Dynastie der Rameffiben bett Thron bestieg, von denen Sethos (bei Herobot Sesostris) von 1445—1394 beit Glan; des Phara^nen-thums noch einmal erneuerte. Nicht nur würden die abgefallenen Nubier wieder unterworfen, sondern auch wahrscheinlich die Kriegszüge des Amenophis Iii. bis au den Euphrat erneuert. Sem Sohn Ram-ses Ii. bis 1328 unternahm grofe ^anten, wie westlich vom Nil einen großen Tempel, das Ramseseion und einen Kanal vom Nil runäckü nach den bittern Seen, der bis zur Landenge von Lue; fortgesetzt werden sollte. Unter seinem Nachfolger Menephtah fällt der Auszug der Israeliten aus Aegypten. Bon Raums Iv. (Rhampfeuit bei He-rodot) ist dle^Erzähluug von seinem Schatzhause bekannt.
Nach ihm sind die ägyptischen Kouigx lange.nicht vqn. .Bedeutung.. 745 wird König Bocchoris vom Aethiopierkönia Sabako vertrieben^. Denen Nachfolger Sebichos (Sabataka) zieht in Kampf gegen Sanhert6'von Assyrien zur Unterstützung von Juda. Aber der Krieg endet glücklich ohne Kampf, entweder durch eine Pest bei den Assyrern, oder, wie Herodot will, weil Biäuse das Lederzeug au den Waffen der Assyrer in einer Schlacht zernagten. Nach fett Aegyptern hatte diesen Zug der Priester Sethos unternommen, den Sabako zum Statthalter Unteragyptenv ernannt hatte. Zer dritte äthiopische König Thirhaka bis 672 soll bis zu den Säulen bes Herakles vorgedrungen fein. Vach feinem Tode wird Aegypten von der äthiopischen Herrschaft frei: zuerst kam eine Dobekarchie ober Zwölfherrschaft und dann gelang eg
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18. Bd. 1
- S. 48
1883 -
Leipzig
: Engelmann
- Autor: Weber, Georg
- Auflagennummer (WdK): 19
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Höhere Schulanstalt, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
48
Geschichte der alten Welt.
§. 28.
Katarakten des Nil aufgefundene Säule verkündet, und der dritte Amenh ema, c(lsf welcher behufs der Nilbewässerung den See Möris im Thale Fayum unweit Memphis angelegt haben soll, daher er auch in manchen Geschichtbüchern unter dem Namen Möris ausgeführt wird. Auch wird ihm der große und herrliche Wunderbau des Labyrinths zugeschrieben, eines Reichspalastes mit zahllosen Gemächern, Höfen und Vorhallen oberhalb und unterhalb der Erde, wo alle c 2100. Landschaften und Bezirke des Reiches einen gemeinsamen Mittelpunkt für feierliche Handlungen und Opfer finden sollten. Bald nach dem Tode des Amenhema-, Möris, erzählten die Aegypter, fielen wandernde Stämme aus Syrien und dem nördlichen Arabien in das Nilland ein, unterjochten das Reich und herrschten hart und gewaltthätig über das zinspflichtige Volk. Ueber 500 Jahre dauerte diese Zwingherrschaft des Hirtenvolkes der Hyksos, bis endlich einigen Königen 1590. von Oberägypten (Theben) die Befreiung des Landes gelang. Lange trotzten die Hyksos in einem verschanzten, von Wasser und Sümpfen geschützten Lager an der östlichen Mündung des Nil den Angriffen der Feinde, bis König M Thntmosis ihren Abzug bewirkte. Der Ort, wo ihr Lager gestanden, wurde *Wi53o. Ifangs Avaris (Hebräerveste), später Pelnsinm (Philisterstadt) genannt. Von der Zeit an war Theben der Herrschersitz der Pharaonen. Thutmosis erbaute den Königspalast von Karnak, dessen zerbrochene Säulen und Mauerreste «v'k'w- noch jetzt Bewunderung erregen. Einer seiner Nachfolger, Amenophis, ver-caöoo. herrlichte seinen Namen durch siegreiche Kriegszüge nach Süden und Osten und durch Gründung des großen Palastes und Tempels von Lu-or, südwestlich von Karnak U45- auf einer aufgeworfenen Terrasse am Nilufer. Sein zweiter Nachfolger Sethos 1396' aus dem ruhmvollen Geschlechte der Ramessiden der 19. und 20. Dynastie führte die ^Seso- Eroberungen weiter fort, wie man aus den Abbildungen eines von ihm herrührenden ,83?. Tempels in Nubien ersieht; sein «Bohrt Ramses der Große, den die Griechen (na?An- Scsostris nannten, war der berühmteste Kriegsheld unter allen Königen Aegypten-' deren,' lands. Er machte die Aethiopen zinspflichtig und drang mit seinen Heeren und i34i). Streitwagen siegreich nach Syrien, Kleinasien und Mesopotamien vor. Noch viele Jahrhunderte nach seinem Tode haben Denksäulen und Inschriften in den bezwungenen Ländern Zeugniß abgelegt von seiner hohen Macht und Herrschergröße. Dabei hat er sein Reich mit Königspalästen und Tempelbauten geschmückt, deren einstige Pracht und Herrlichkeit sich noch jetzt aus den zerbrochenen Säulen und aus den großartigen Trümmern von Statuen und Bildnerwerk erkennen läßt. Ramses-Sesostris gestaltete sich zu einem halbmythischen Collectivnamen, auf welchen das Alterthum die Großthaten von Vater und Sohn während eines ganzen Jahrhunderts über-trug. Sein vierter Nachfolger war Ramses oder Rhamsinit der Reiche, der c" 127°* Erbauer des großen Schatzhauses, dessen Andenken sich durch das Märchen vom schlauen Dieb beim Volke erhalten hat. — Die vier Jahrhunderte der Pharaonenherrschaft in Theben war eine Zeit des Ruhmes und der Herrlichkeit für Aegypten. „Ueber die alten Grenzen des Landes hinaus waren die siegreichen Waffen der Pharaonen nach Nubien und Dongola bis zu den Negern, nach Libyen und Syrien in wiederholten Kriegszügen getragen worden, mehr als einmal hatte der Euphrat, einmal auch die Westküste Kleinasiens, die ägyptischen Heere ^erblickt. Keiner dieser Herrscher hatte es versäumt, seine Beute in den Tempeln ^Hebens dem Ammon darzubringen, keiner hatte es unterlassen, die Hauptstadt mit neuen Bauten zu schmücken." Das „hnndertthorige" Theben, die Riesenstadt auf beiden Nilufern, mit den zahllosen Palästen und Tempeln, Denkmalen und
1872 -
Harburg
: Elkan
- Autor: Backhaus, Johann Christian Nikolaus
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Welt
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 59 —
mit andern Stämmen gemischt haben. Zu ihnen gehören die Galla
in Nubien und die Kaffern an der Ostküste. — Die Hottentotten
und Buschmänner (im S.) werden von manchen als ein besonderer
Völkerstamm angesehen. — Im forden herrscht der Islam, bei den
Negern dagegen, die meistens sehr tief in der Bildung stehen, ein finster
Glaube an Dämonen und Fetische.
§. 49. Nordafrika. 1. Aegypten (6000 nzm., 4*/» Mill. E.)
und Nubien (25,000 3 Miü. E.). a. In der Mitte das Thal
des Nil; im O. eine vielfach zerstückelte wüste Hochebene (bis 1600 m)
mit felsigen Rändern und mit Querthälern, die zum rothen Meere
führen; im W. gleichfalls eine dürre felsige Hochebene (300 m), welche
durch eine Reihe Oasen von der libyschen Wüste getrennt ist. Das Nil-
thal wird wird alljährlich vom Juli bis September überschwemmt (tro-
pische Regengüsse und Schneeschmelze in Mittelafrika); vom November
bis Februar ists ein grüner Garten, vom März bis Juni ein Staub-
gefild. Am fruchtbarsten ist das Delta (Land zwischen den Mündungs-
armen; J — griech. D), das vom Nil angeschwemmt ist. Krokodil,
Ichneumon oder Pharaonsratte, Ibis, Geier, lästige Insekten, Winter-
aufenthalt der Störche; Datteln, Baumwolle, Reis und Mais. — Nu-
bien ist eine Stufenlandschaft mit großen Wald- und Grasflächen und
fruchtbaren Stellen im schmalen Nilthale. — b. Der erbliche Vieekönig
ist in Aegypten Eigenthümer des ganzen Bodens; die Landbewohner (oder
Fellahs, muhammedanisch; die christlichen Fellahs heißen Kopten) sind
seine Tagelöhner. Seit 1820 steht auch Nubien unter seiner Herrschaft.
Der türkische Sultan empfängt jährlich Tribut. — c. Städte:
In Aegypten: * Kairo, 300 T., an der Nilspaltung (Mittelägypten),
in der Nähe des alten Memphis, nächst Konstantinopel die größte türkische
Stadt, 6 St. in Umfang; 400 Moscheen, 30 Kirchen, 1300 Kaufhallen, bedeu-
tender Handel, Eisenbahnen nach Alexandrien und Suez; östlich auf dem be-
festigten Gebirgsvorsprunge der 90™ tiefe Josephsbrunnen; 2 Meilen westl.
die 40 Pyramiden (Königsgräber aus Kalkstein, die höchste 156 m) und in der
32 m hohen steilen Felsenwand des libyschen Höhenrückens die Grabkammern
der alten Memphiten mit den Mumien. ^ Alexandria (Unterägypten), 240 T.,
von Alerander d. Gr. auf einer Landzunge erbaut, einst die Hauptstadt des
Landes mit 1 Mih. E. und Sitz der Wissenschaften, jetzt wieder ausblühend;
2 Obelisken, „die Nadeln der Kleopatra" genannt. Westlich das Dorf Abukir,
Seefieg Nelsons 1798. Damiette, 60 T., von fruchtbaren Reisfeldern um-
geben. Port Said und Suez (z = f;) liegen an den Mündungen des 1868
vollendeten Suezkanals; regelmäßige Dampfschiffahrt nach Aden und Ostindien.
— In Oberägypten bei d?n elenden Dörfern Karnak und Luksor die Pracht-
vollen Ruinen von Theben, von den Thoren der aus Sandstein, Granit
und Marmor aufgeführten rissigen Tempel und Paläste einst das „loothorige"
genannt; westlich die berühmten Felsengräber der Könige, nordwestl. unter
zahllosen andern Kolossen die berühmte Memnonssäule. Siut, 30 T., auf-
blühender Handel. An der Grenze von Nubien, oberhalb Affuän, die Strom-
schnellen des Nil.
In Nubien: *Chartum, am Zusammenfluß des weißen und blauen *
Nus, 40 T.; vor 40 Jahren noch ein Dorf; Sitz des Statthalters, Sklaven-
Handel. Nordwärts davon lag der alte Priesterstaat Meio'e. Das einst mäch-
tige Reich Kordosän in der nordwestl. Grasebene steht jetzt auch unter der
Herrschaft des Vicekönigs.
1914 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Tischendorf, Julius
- Auflagennummer (WdK): 19
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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liegen noch heute unter Schutt begraben, andere sind auf Veranlassung
eines römischen Papstes (Sixtus V.) mit unsäglicher Mühe wieder auf-
gerichtet worden. Einige Obelisken hat man auch nach Konstantinopel
gebracht und dort aufgestellt, und erst im Jahre 1831 ist ein 24 m
hoher Obelisk von dem ägyptischen Dorfe Luxor nach Paris geschafft
und dort errichtet worden. — Der älteste Obelisk ist der von Heliopolis.
Er stand schon, als Josef um die Hand seines Weibes warb, einer
Priestertochter aus Heliopolis.^)
ä. Großartige Tempel und Paläste. — Seit uralten Zeiten
lag in Oberägypten zu beiden Seiten des Nils eine gewaltige Stadt,
das hunderttorige Theben. Hier stand einst der große Reichstempel,
der dem Könige der Götter, Ammon, geweiht war. Die Pharaonen
wetteiferten in dem Ruhme, zur Erweiterung und Verschönerung dieses
Tempels beizutragen. Dieser Tempel war so beschaffen: Durch ein
ehernes Tor schritt man zunächst in einen von Säulenhallen umgebenen
Hof, der ungefähr die Größe unseres Marktplatzes hatte. Aus ihm
gelangte man in eine Riesenhalle, wie sie anderswo Menschenhände
nicht aufgeführt haben. 134 Säulen trugen das steinerne Dach, das
einen Raum von 50 m Tiefe und 10 m Breite (Veranschauliche!) bedeckte.
Buntfarbige Bilder und Schriften bedeckten die Wände wie mit einem
Teppich. — Ungefähr drei Viertelstunden von dieser Stelle (Bei dem
Dorfe Luxor!) stand ein anderer Tempel, dessen Dach von 195 Säulen
(150 stehen noch heute) getragen wurde,. Dieser Tempel war mit dem
erstgenannten durch eine Allee von Sphinxen (Abbildung!) — auf jeder
Seite 600 — verbunden.
4. Industrie und Gewerbe waren schon im Altertum in
hohem Grad ausgebildet.
a. Der Bergbau war außerordentlich ergiebig und sorgfältig ge-
regelt. Die Bergleute trugen hier schon vor Jahrtausenden ihr Gruben-
licht an der Stirn und arbeiteten wie bei uns in Tag- und Nachtschichten.
b. Man verstand es weiter, Leinwand und feine Baumwollen-
zeuge herzustellen, zu färben und zu bedrucken. Man webte auch
Teppiche mit allerlei Mustern.
c. Man verfertigte Vasen und andere Gefäße nicht nur von Ton,
Metall und Stein, sondern auch von Glas.
d. Zum Schreiben fertigte man ans der Papyrusstaude2) Blätter.
Man zog von den starken Halmen dieser Pflanze die faserigen, dünnen
Schichten ab, bestrich sie mit einem heißgemachten Klebstoff, ließ sie an
der Sonne trocknen und glättete sie dann mit einem Glättzahn.
1) Ein hohes Alter haben auch die sogen. Nadeln der Kleopatra, zwei
schlanke Obelisken, welche aus dem 16. Jahrhundert vor Chr. stammen sollen.
Der eine dieser Obelisken befindet sich seit 1878 in London, der andere seit 1880
in New-Z)ork.
2) Eine 21/2—372 m hoch werdende Riesenbinse, deren dreikantige Halme
unten manchmal armesdick werden.