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1. Allgemeines, außereuropäische Welttheile - S. 99

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
Afrika. B. Nordostafrika. 1. Das ägyptische Gebiet. 99 salen neuerdings durch Mehemed Ali zu neuem Leben erweckt ^), jetzt wegen des Suts Canals und der Lage zwischen Mittel- und Rothein Meer von stets steigender Bedeutung, gegenwärtig ein fast selbstständiges Land, dessen Herr- scher, Chedive genannt, dem türkischen Sultan jährlich c. 14 Mill. M. Tri- but zu zahlen hat. Drei Haupttheile, das alte Stammland Aegypten am Unterlauf, Nubien am Mittellauf, der ägyptische Sudän im Unter- lauf2). a. Aegypten (El Masr) 10000 Qm. 5l/4 Mill. E. § 125. Fast allein das Nilthal (c. 550 Dm.) bewohnt, wo freilich über 9000 E. auf 1 ^M. wohnen. Gestalt fast ein Rhombus. Etwa 1,4 des Landes gehört dem Chedive, das übrige meist den Fellah, der Form nach — in Übereinstimmung mit dem Korän — nnr zur Nutznießung (gegen Steuerabgaben) übergeben, tatsächlich aber als deren Eigenthum angesehen. Industrie lebhaft und großentheils fabrikmäßig betrieben; Handel schwung- Haft. Alle Hauptorte am Nil. Oberägypten. Assnün (- Eingang, weil am Eingange Aegyptens gelegen) nahe dem alten Syene beim letzten Katarakt, wo aus der Fiuth die letzten Granitfelsen als Inseln hervorragen l). Etwa 24 M. unterhalb die Ruine des alten hundertthorigen Thebae, in dem sich einst die herrlichsten Tempel und Paläste fanden, wo jetzt auf dem rechten User die Dörfer Luxor (- Paläste) und Karnak, auf dem linken Meidnet Hsbu und Kurneh liegen2). beseitigt, selbst nicht in Unterägypten, wo in versteckter Weise noch Tausende zum Ver- kauf kommen, auch in Kairo. Aus den Häfen am Rothen Meer jährlich c. 25 000 Sklaven ausgeführt. Zu § 1'24. !) Aegypten nie wieder zu höherem Glanz gelangt, als unter den Pharaonen, einst auch 2le Heimat der Israeliten, 525 v. Chr. durch Cambyses den Persern, 332 v. Chr. durch Alexander d. Gr. unterworfen, später durch die Ptolemäer auf eine so hohe Stufe der Bildung und Wissenschaft erhoben, daß es (Alexandria , griechische und orientalische Weisheit und Kunst vereinigend, Hauptsitz des Hellenismus und jüdischer Religionsphilosophie (Philo!) wurde und allseitig, auch nach Rom hin, als Vorbild wirkte, auch den Grund zu manchen praktischen Wissenschaften (z. B. der Geographie) legte, 30 v. Chr. mit unermeßlichen Schätzen durch die Römer in völligen Besitz genommen, bald durch seine Kirchenväter und das hier gepflegte Mönchsleben eine Stütze des Christenthums, seit 638 den Arabern nnterthan und durch sie von neuem zu einer Stätte der Kunst und Wissenschaft erhoben (Kairo), lange Zeit ein eigenes Reich bildend (Saladin!), seit 1517 osmanisch. Mehemed Ali hat seine Herrschast erst durch Niedermetzelung der Mamelucken (1811), einer übermüthigen Horde, die Jahr- hunderte lang eine herrschende Stellung einnahm, befestigt. 2) Nubien erst seit 1820, der Sudcin allmählich seit 1871 unterworfen. Zu § 125. i) Darunter Pliilae und Elephantine mit schönen Tempeln. Da- gegen in ganz Oberägypten nur eine Pyramide 2) Bei Luxor einst ein bedeutender Tempel; am Eingang standen 2 Obelisken (jetzt einer in Paris); von hier führte ein Allee von 300 coloffalen Sphinxen zu dem (bei Karnak) gelegenen großen Tempel des Ammon und Reichspalast; in letzterem war ein Saal 5000 □m groß, im Mittelschiff, 23 m hoch (so daß darin manche Kirche Platz hätte), die Decke von 134 je 3 m dicken Säulen getragen. Bei Medinet H6bu ein Ramseum^(Palast und Tempel Ramses Iii); nördlicher ein Feld umgestürzter Obelisken und Statuen; nur 2 sitzende Kolosse aufrecht, darunter die sogenannte Mem- nonssänle (Zeigefinger 1 m lang), die im Alterthum bei Sonnenaufgang tönte; nördlich davon bei Kurueh ein zweites Ramsenm, durch schöne Verhältnisse besonders aus gezeichnet, mit der umgestürzten Bildsäule Ramses' Ii. (Monolith 19 m hoch«. Im W° 7*

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1. Orientalische und griechische Geschichte - S. 8

1888 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
’----------—r-—'■ ——Hpf—' 1 9 ---------:------------------■ - ■■ Silben Eroberungszüge: Tuthmosis Iv nach Nubien (Kusch ""d Osten, der ganze Süden), Tempel in Amada (Nubien). Amenophis 111 nach Nubien (Tempel hoch oben am Nil bei Soleb) und nach Asien bis zum Euphrat („Naharina"), Syrien unterwor- fen; bei den Griechen heißt er auch Memnon und soll nach der homeridischen Dichtung (Arktinos von Milet) dem Priamos zu Hülfe gezogen seiu. Karn!?"" . Bauten: Palast von Karnaks von Tuthmosis I, (längliches Viereck von :\! i Meilen Umfang) aus farbigem Sandstein, Marmor, schwarzem Granit, Säulen: 22 m hohe Monolithen. Am Eingang zwei Obelisken (22 m hoch) und Thorgebände. Tempe ( sui-or. g.u Luxor, südwestlich von Karnak, von Amenophis Iii; 2(X> Säulen stehen noch aufrecht. Zwei Reihen Sphinxe (4—6 in lang) verbinden beide Banten. Ein zweiter Palast von Amenophis Iii auf dem westlichen Nilufer, zwei Kolosse vou 22 m noch übrig, Standbilder des Amenophis < klingende Sänle des Memnon). Sie.höhe- Xix- Dynastie. Gipfel des alten Reiches, höchste Blüte pue^Ra unter den Ramessiden. Ramessa I ein Jahr König, verwandt ’uvamfea.) wit Tuthmosis. Ihm folgen Sethos [ und Ramessa Ii ?!u°Izüge°.^ Rhamses Miamun), bei den Griechen verschmolzen in Se- sostris (Seswosis). Sethos erfocht Siege in Nubien (Skulpturen an den Wänden eines Tempels [nebst Inschrift^ in Nubien): „Sethos durchbohrte die Libyer, zersprengte die Fürsten von Kusch, das Geschlecht der Verkehrten, er hat die Völker der Tohen (= Teheitv) bezwungen." Übereinstimmende Berichte der Alten (Herod. Divd. Tacit. Annas. Iii, 60, Manethos): Erobe rungszüge des Sesostris nach Äthiopien, Syrien, Kleinasien, Mesopotamien, Medien, Persien, Baktrien. Herodot sah Denksäulen des Sesostris in Jonien und Palästina (noch heute eine vorhanden). Bei Berytos (Mündung des Lykos) Bilder in die Felsen gehauen (opfernder König) mit hieroglyphischer Inschrift; der Name Ramses Miamun zweimal. Kriegsflotte. Bt-rtw Bestätigung bieten auch in Ägypten selbst die Bauten. Bauwerke. Palastartiger Tempel bei Theben am Westufer (Ramesseum) mit Skulpturen^) (an der Mauer der Halle): Große Prozession zum Altar des Ammon (dem Ramses die Bilder vieler seiner Vorgänger vorangetragen, zuerst des Menes). Neben dem Thor: .Krieg des Ramses gegen das Volk Eheta (Chetiter im südlichen Syrien"), Kaft (Phönizier). Die Skulpturen am Palast zu Karnak durch Ramses weisen anf Kriege gegen die Lndim,3) ferner *) Rosellini: Monumenti storici Iii, 2, 120. 2) Rosellini I. c. I, 123, 136. ) Nach Dnncker in Nord-Afrika, weil in Verbindung mit Put genannt, Gen. 10, 10. Jes. 66, 19. Ez. 27, 10. 30, 5.

2. Geschichte des Altertums - S. 4

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
4 Die ägyptische Kunst. oder ägyptodo rische genannt wird. Der Schaft gleicht einem Bündel von Schilf- oder Lotos- (d. H. Wasserrosen-) Stengeln. Das Kapitell hat die Gestalt einer Lotosknospe (sog. „Lotossäule", vgl. Fig. S. 5). — Die Obelisken bestehen aus einem Stück, sind also Monolithen. Ihre Form ist ein spitzes vierseitiges, oben abgedachtes Prisma, dessen Seiten mit Hieroglyphen bedeckt sind. -Das Material der Skulpturen ist Holz, weicher Stein, Granit und Basalt. Die Ausführung bewegt sich in den Grenzen streng konventioneller Vorschriften. Die aus der Hyksoszeit erhaltenen Skulpturen zeigen in den Gesichtszügen und der Gestaltung des Haares und Bartes semitischen Typus. Der grohe Sphinx mit den Pyramiden des Chefrß (rechts) und des Menkaurs (links). In der dritten Periode, dem neuen Reich (seit 1600 v. Chr.), lassen Ramses Ii. und Iii. zu Theben die Kolossalbauten aufführen, deren Ruinen bei den Dörfern Luxor, Karnak, Abydos, Abu Simbel und Medinet-Habu sich finden. Die Hauptbauwerke waren der Tempel des Amon-Rß bei Luxor, der Amontempel und Palast zu Karnak, der Koloß des Memnon zu Me-dinet-Habu. - Der ägyptische Tempel (S. 5) ist ganz von hohen Mauern umgeben, zu dem Hauptportal führt eine von Obelisken und gewaltigen Bildwerken gebildete Straße. Das Portal wird flankiert von zwei hohen Türmen (Pylonen) und ist nebst diesen von Hieroglyphen und bildlichen Darstellungen ganz bedeckt. Über dem Portal ist die geflügelte Sonnenscheibe mit dem Symbol des Lichtgottes Horus, den Schlangen, abgebildet. Das Tor schließt oben mit einer Deckplatte ab.

3. Geographischer Leitfaden - S. 284

1903 - Regensburg : Manz
284 Afrika. und (fett 1517) Türken. Außerdem finden sich Europäer (Italiener, Griechen 2c.). Das Land wird von einem Chedive oder Vizekönig regiert, der die Oberhoheit des türkischen Sultans anerkennt und demselben einen jährlichen Tribut zahlt, aber faktisch (seit 1882) unter englischer Herrschaft steht. Der Handelsverkehr mit Europa ist äußerst rege. Die alte Einteilung ist: Oberägypten. Es beginnt beiassuan f= Eingang) am letzten Katarakt, nahe dem alten Syene. Weiter unterhalb beim Dorfe Luxor find die Ruinen der ältesten Hauptstadt von Ägypten, des Hunderttorigen Theben, mit Resten von herrlichen Tempeln und Palästen. Siüt, Endpunkt von Karawanenstraßen aus Süden und Westen; von da abwärts Eisenbahn. Mittelägypten. Oberhalb des Delta bei den Trümmern des alten Memphis sind zahlreiche (40) Pyramiden (Grabkammern der Könige), von denen die Cheops-Pyramide beim Dorfe Gizeh (dschise) die höchste ist (137 m). Nördlicher liegt Kairo (Kähtxa die Siegreiche), 570000 E., die größte Stadt Afrikas. Sie ist aus einem Standlager der Araber entstanden, fast ganz orientalisch und reich an Moscheen mit schlanken Minarets; Residenz des Chedive. Wichtiger Handelsplatz. Unterägypten, das Deltaland, ist eben, von Kanälen durchschnitten und äußerst fruchtbar. Alexandria, 320000 E., von Alexander d. Gr. (332 v. Chr.) gegründet, bedeutender Ausfuhrhafen. Östlich vom Delta ist der Suez-Kanal*. Er kürzt den Weg von Europa nach Süd- und Ostasien und nach Australien gegen früher bedeutend ab und ist infolgedessen eine Verkehrsstraße ersten Ranges geworden. b. Nubien. >;— _ , Das unter ägyptischer Herrschaft stehende Nubien i]t etn dünn bevölkertes (1 Mill. E.), meist ans Wüsten und Steppen bestehendes Land; nur das Tal des Nil ist fruchtbar. Die Be- 1 Strecke Port Said-Jsmailia-Sulz. Länge 160 km, ^,iefe 8 m, Breite durchschn. 80 m, eröffnet 1869.

4. Geschichte des Altertums - S. 27

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 5, 4. Geschichte der Ägypter. 27 den. Die Hakschasu oder Hyksos (Hirtenkönige) wählten Memphis zu ihrer Hauptstadt, und die Fremdlinge nahmen ägyptische Kultur an. Das neue Reich 1684—525. Nachdem die Fremdherrschaft mehrere Jahrhunderte gedauert hatte, ging von Oberägypten die Be-fteiung des Landes aus, die nach hundertsünfzigjährigen, hartnäckigen Kämpfen endlich gelang. König Amosis von Theben 1684-1659, mit dem die 18. Dynastie begann, eroberte Memphis und drängte die fremden Hirtenvölker nach dem Deltalande zurück. Hier schlug er sie in einem letzten Ringen abermals und zwang sie zum Rückzug nach Syrien, worauf er 1684 die Herrschaft von ganz Ägypten in seiner Hand vereinigte. Nun stieg das neue Reich zu hoher Blüte empor. Amosis ließ die Tempel in Memphis und Theben wieder aufbauen, Theben erlangte als Hauptstadt eine ungeheure Ausdehnung und entfaltete in seinen Anlagen, seinen Tempeln und Palästen eine vielbewunderte Pracht. Unter tüchtigen Königen der 18.—20. Dynastie wurde die neu erstarkte Volkskraft zu weitgehenden Eroberungen nach Süden und Osten geführt. Thutmösis Hi. (um 1580 v. Chr.) aus der 18. Dynastie unterwarf Äthiopien und drang erobernd durch Syrien bis zum Euphrat vor. Seine Denkmäler rühmen daher von ihm, daß er „des Reiches Grenzen festsetzte, wie es ihm beliebte". In Theben erbaute er den großen Königspalast, von welchem sich noch zerbrochene Säulen und Mauerreste bei dem Dorfe Karnak finden. Unter einem seiner Nachfolger Amenophis (um 1500 v. Chr.) wiederholten sich diese Kriegszüge zur Aufrechterhaltung der Eroberungen. Er errichtete den großen Palast und Tempel bei dem heutigen Dorfe Luxor, südwestlich von Karnak. Unter den folgenden Königen aus der 19. Dynastie wurden die eroberten Länder festgehalten. Auf Ramfes I. folgte Sethos 1445—1396. Dessen Sohn war Ramses Ii. der Große 1396 —1328, der von den Griechen Sesostris genannt wurde. Unter seiner Regierung erlangte das ägyptische Reich den Gipfelpunkt seiner Macht und Blüte. Er befestigte seine Herrschaft über Äthiopien und Vorderasien und rief in seinem Reiche eine großartige Kunstthätigkeit hervor. Glänzende Königspaläste und Tempel erstanden und wurden mit Bildwerk und Malereien geschmückt; lange Sphinxalleen und weite Begräbnishallen wurden errichtet, riesige Bildsäulen verkündigten seinen Ruhm. Bei der ungewöhnlichen Glanzentfaltung übte Ramses aber einen schweren Druck auf seine, in strengem Gehorsam gehaltenen Unterthanen aus; das Volk Israel, dessen Stammvater Jakob unter

5. Besonderer Theil - S. 839

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die Staaten von Ostafrika. Aegypten. 839 Sehr bedeutende Verminderung der großen, mit ungeheuren Kosten geschaffenen Flotte f1838: 19 Linienschisse, 11 Fregatten, 9 Briggs, 2 Danipfboote und ein Kutter mit 2,000 Kanonen und 25,000 M. Bemannung und Seesoldaten]. 4. Eintheilung und bedeutendste Wohnorte. — 1. Paschalik Said so berägypten. Thebain]. 2 Mndyrliks. Insel Anas el Wadschub [Philae]. Am obern Anfang des 10. Katarakts. Einst großartige, jetzt fast ganz vernichtete Tempelreste. Insel Dschesiret el Zäher [Elephantine]. Am untern Anfang des 10. Katarakts. 5,000 Schritt l. und 1,000 br. Einst wichtige Grenzfeste. Unerschöpfliches Magazin von Alterthümern. Assnan [Syene oder Suaa — Eintritt, weil hier der Nil sich gewaltsam zwischen Granirfelsen einen Ausgang aus Nubien nach Aegypten bahnt]. 90 M. von Cairo. Stadt. 4,000 E. Industrie. Handel. Kum Ombos s0inbo8]. Dorf. 2 herrliche Tempelruinen. In der Nähe die alt- ägyptischen großen Sandstcinbrüche im Gebirge Selseleh. Edftl sapollinopoils Magna]. Stadt. 4,000 E. Viele Töpfer. Prachtvoller Tempel. Esnèh seato- pölis]. 30,000 E- Feine Baumwollenstoffe und Schals. Station für die Darfnr- und Sennaarkarawanen. Großer Handel und Dromedarmarkt. Weltberühmte Ruinen des hnndertthorigen Thebens [Thebae, Diospölis. Magna. Im A. T. : Nò-Aramón, Koptisch: Tape], der ältesten Residenz der ägyptischen Könige, auf einer 2 M. br. und 4 Qm. gr. Ebene zu beiden Seiten des Stroms, wo jetzt auf dem rechten Nil- ufer die Dörfer Luxor und Karnak, auf dem linken Medinat Abu und Gur- nah liegen. Blüthe der Stadt zwischen 1800 bis 1300 v. Chr.; durch Verlegung der Residenz nach Memphis und durch die Plünderung des Kambyses sehr gesunken; noch im 1. Jahrhundert ». Chr. eine große Stadt. Prachtvollste Ruinen Aegyptens aus dem höchsten Alterthum, ans der Zeit der Ptolemäer und der römischen Kaiser. Auf dem rechten Nilufer: ungeheurer Tempel-Palast von Luxor mit 2 prachtvollen 72 und 75' h. Obelisken; Allee von 200 sfrüher gegen 600] gigantischen Sphinxen; Palastruinen bei Karnak mit einem Saal von 47,000 Qnadratfnß Fläche. Auf dem linken Nilufer: Ruinen des Palastes und Tempels Medinat Abu mit den kolossalen Bildsäulen des Osiris; südlich davon ein Hippodrom [— Rennbahn] von 0,000' Länge und 3,000' Breite; Nw. davon die beiden Mem- nonskolosse, 2 sitzende Statuen von 61' Höhe, von denen die nördliche für die Memnonssäule gehalten wird, die bei den ersten Morgenstrahlen der Sonne einen Klang von sich gab; weiter im N. die gininen des Palastes vom Könige Osyman- dyas oder Memnon; weiter im N. eine Allee von 200 kolossalen Sphinxen, die zu einem Tempel führten; die Grotten in der libyschen Bergkette auf einer Länge von 1 M., worunter die Kön i gsgräber. Könnest [Neapölis]. 10,000 E. Stadt am rechten Nilnfer und am Eingänge ins Qnerthal von Kosseir, deshalb Durchgangs- punkt für die aus dem Innern kommenden Karawanen von Mekkapilgern. Ansehn- liche Bazare. Baumwollenspinnerei. Bedeutende Fabrikation poröser Gefäße aus Nilschlamm. Denderah [Tenera]. Dorf gegenüber von Könnest. Prachtvoller Tem- pel aus der römischen Kaiserzeit im altägyptischen Geschmack. Prachtvolle Ruinen von Abydus beim Dorfe Madfuneh. Ähkmyn [Chemmis. Panopölis]. Stadt. 10,000 E. Baumwollenspinnerei. Handel. Dschirdscheh. Stadt. 10,000 E. 8 Mo- scheen. Großer Bazar. Syàt [Lycopölis]. Hauptstadt von Said. 20,000 E. Palast. 2 schöne^ Moscheen. Koptischer Bischof. Große Baumwollenspinnerei der Regierung. Großes Magazin für die in Oberägypten eingetriebene Bodenprodnktion. Hauptstation für die Karawanen aus Nubien und dem Sudan. Ruinen der Hafen- städte Berenice und Myos Hormos [= Muschelhafen] am rothen Meere. Kosseir sbeucos Portos]. 2,000 E. Hafenstadt am rothen Meere. Einschiffnngsort der Mekkapilger. Handel mit Arabien. — 2. Pa sch ali k Wastani smittelägypten. Heptanomm]. 1 Mudyrlik. Berrisüef. Hauptstadt von Mittelägypten. Viel Ge- werbe. Großer Handel. Nw. davon bei Howarah el Kebir öffnet sich die Thal- schlucht el Lahün, an deren Eingang 2 Pyramiden und die Ruinen des Lab yri nt Hs stehen. Sie führt in die schöne und fruchtbare Provinz Fajüm skoptisch: Ph’iom — See], die ohne den hineingeleiteten Arm des Josephskanals eine Wüste sein würde, und reich an Reis, Oelbänmen, Feigen, Baumwolle, Indigo und namentlich an Rosen ist, woraus treffliches Rosenwaffer gewonnen wird. Hier der große See Birket el- Kerün und die Niesendämme des künstlichen, jetzt trockenen See Möris. Medinet el-Fajnm [Crocodilopölis. Arsinöe]. Hauptstadt der Provinz. 15,000 E. Ruinen von Memphis sjm A. T. : Mopli oder dlopli]. Ehemalige sehr große Hauptstadt Aegyptens von 3^ M. Umfang und Residenz der Könige von Psammetich an, zwischegl dem Nil und dem Josephskaual. Von D a s ch u r aus über S a k k a r a h bis zum

6. Schulgeographie - S. 181

1865 - Weimar : Voigt
Türkische Vasallenstaaten. 181 Stadt. Auf einem Felten steht die feste Citadelle mit der Stückgießerei. der Waffen- und Maschinenfabrik des Vicekönigs, einem schönen Palaste desselben, einer schönen neuen Moschee und dem Josephsbrunnen. Schubra, neu erbau- tes Lustschloß des Pascha mit schönen Gärten. S»»ez, Handelsst. an der Spitze des arabischen Meerbusens, ist durch eine Eisenbahn mit Alexandrien verbunden. Gizeh oder Dschiseh, St. am Ni! Kairo gegenüber, in deren Nähe die Rui- nen von Memphis, 3 große Pyramiden, die Bildsäule der Sphinx und das Mu- mienseld sich befinden. 3) Oberägypren. Siut, Hauptst. von Oberägypten, £ St. vom Nil mit 20.000 E. 'Luxor, Karnak, Kurnu und Mevinat Abu, 4 Dörfer am Nil, mit prächtige» Ruinen des allen Theben. Assuan, die südlichste St. Aegyptens mit der schönen Nil-Insel Elephantine. Südlich von Aegypten liegt Nubien, es grenzt gegen O. an den arabischen Meerbusen, gegen S. an Abessinien und gegen W. an Nigritien und die Sühara. 'Die Größe schätzt man auf 18,000 D. M. Der Nil, der Hauptstrom des Landes, kommt als Bahr el Abi ad (weißer Fluß) von S. herauf, nimmt hier von O. her zuerst den Bahr el Azrek (blauen Nil) aus, dann den Atbära, der in seinem oberen Laufe Takkazze heißt, durchströmt ein enges Felsenthal, bildet zahllose Katarakten und ist deshalb bei geringem Wasserstande schwer zu befahren. An diesen Flüssen ist der Boden fruchtbar, in den übrigen Gegenden sind dürre Sandwüsten; daher haben beide Theile die- selben Produkte wie Aegypten. Ostnubien wird von vielen Gebirgen durchzogen, welche meistens mit dem rothen Meere parallel lausen. Außer den noch sehr rohen Nubiern wohnen hier Araber, Neger, Türken und Juden. Die mohammedanische Religion ist die herrschende; doch giebt es auch noch viele Heiden. Nubien besteht aus verschiedenen Staaten, die alle seit 1820 der Vicekönig Mehemed Ali von Aegypten sich unterwarf. Chartüm, fetzige Hauptst. und Sitz des ägyptischen Generalgouverneurs, unweit der Vereinigung des blauen und weißen Nils, ist eine ganz neu erbaute St. mit 30,000 E. Edsambnl, D. am Nil, merkwürdig wegen seines Tem- pels, eines der bewunderungswürdigstm Werke des Alterthums. Shendy, Han- delsstadt, ^ St. vom Nil, im Lande L-bendy. Sennaar, Hauptst. des vorma- ligen Königreichs Sennaar am Bahr el Azrek, hat statt der srühern 100,000 E. jetzt nur 9000. — Süd ich von Sennaar liegt das goldreiche Land Fazoglo, wo der Vicekönig von Aegypten nach Besitznahme die neue St. Mehmedopolis gründete. — Westlich von sennaar liegt die Oase Kord osän, von Negern be- wohnt, bis 1820 unter einem eigenen Oberhaupte, mit der Hauptst. Obevd. 2) Tripoli. Tri polt mit dem Hochlande Bark a erstreckt sich westwärts von Aegypten bis zum Golf von Kabes und südwärts bis in die Wüste, bildet mit den beiden Oasen Aügila und Fesän ein türkisches Pascha- lik unter einem Dey und ist nur zum kleinen Theil fruchtbar und be- wohnt. Daher enthält es auf 14,000 Q. M. nur 750,000 E., welche keine Seeräuberei mehr treiben, sondern mit Ackerbau, Viehzucht, Obst- bau und Karawanenhandel namentlich nach Bornu, Wadäi und Darsor sich beschäftigen und unter allen Berbern die kultivirtesten sind.

7. Die Weltgeschichte - S. 31

1881 - Heidelberg : Winter
Kap. 8. § 38. Die Aegypter. (Tempel u. Paläste. Das Ruinenfeld v. Theben.) 31 dem westlich vom Nil hinziehenden, von minen- und schachtartigen Gängen und Grotten durchhöhlten libyschen Felsgebirge befinden und die Mumien, d. i. die durch Einbalsamirung aufbewahrten Leichname der alten Aegypter enthalten, welche zu Tausenden darinnen aufgeschichtet sind. Alle ägyptischen Tempel, die größern, wie die kleinern, haben einen bestimmten Stil und beruhen auf einer Dreiteilung. Der ganze Bau bildet ein abgeschlossenes längliches Rechteck, dessen äußere Ummauerung keine Fenster hat. Der Haupteingang (auf der kürzeren Seite) wurde durch zwei eben so breite, als hohe massive Türme oder Wälle (von den Griechen Pylonen genannt) gebildet. Vor dem Eingang standen die Obelisken mit Inschriften des Königs, der dem Gotte dieses Heiligtum weihte. Durch jenen Eingang kam man in einen offenen, mit bedeckten Säulengängen umgebenen Hof (das Peristyl genannt), darauf in einen von Säulen getragenen bedeckten Saal (das Hypostyl), in dessen Mitte von oben durch Seltenfenster das auch vom Hofe aus hineinfallende Licht vermehrt wurde. Von da aus gelangte man in einen dritten Raum, in die dunkle Cella oder das Allerheiligste, in dem das Bild des Gottes oder der Göttin stand. In den Säulenhof durfte das Volk, in den Säulensaal der Festzug der Priester und Vornehmen, in den heiligsten Raum nur der opfernde König und vielleicht der oberste Priester eintreten. Von den prachtvollen Palast- und Tempelruinen Thebens in Oberägypten stehen auf der Westseite des Nils sieben, auf der Ostseite fünf Gruppen, die das ganze zwei Meilen breite Tal einnehmen. Auf der Westseite befinden sich die Ruinen des Palastes und Tempels Medinat-Abou mit den kolossalen Bildsäulen des Osiris; südlich davon ein Hippodrom, d.i. eine Rennbahn von 6000 F. Länge und 3000 F. Breite; nordwestlich davon die beiden Memnonskolosse (zwei fitzende Statuen von 61 Fuß Höhe), davon die nördliche aus einem Monolithen (d. i. aus Einem Stein) bestehende, für die im Altertum berühmte Memnonssäule gehalten wird, welche bei den ersten Morgenstrahlen der Sonne einen Klang von sich gab, was vielleicht von der durch die Sonnenstrahlen erregten Ausdehnung der Lust herrührte, durch welche kleine lose Teilchen im Innern des Granitgesteins in Bewegung gesetzt wurden-; ferner weiter nördlich die Ruinen des Palastes des Königs Amenophis Iii (um 1500 v. Chr.), den die Griechen dem Memnon ihrer Mythen gleichstellen, und von dessen riesiger Bildsäule noch Bruchstücke da liegen; nicht weit von dem eben genannten Palast stand der Prachtbau des zweiten Ramses (Ramesseion), welchen Diodor unter dem Namen des Denkmals des Osymandyas beschrieben hat. Abermals weiter nördlich eine Allee von 200 kolossalen Sphinxen, die zu einem Tempel führte. — Auf der Osts eite sind besonders merkwürdig die Palastruinen bei dem jetzigen Dorfe Luxor mit zwei der schönsten Obelisken, und die Palastruinen beim Dorfe Karnak mit einem Saale von 47,000 Quadrat-Fuß und einer Sphinx-Allee, von der noch zwei Löwenfiguren mit Widderköpfen übrig sind. — Besonders merkwürdig ist die aus dem Felsboden ausgehauene kolossale Sphinx, welche 300 Schritte östlich von der mittlern Pyramide von Gif eh befindlich, jetzt vom Sande bis an den Kopf verschüttet ist, der aber 50 F. hoch herausragt und wahrscheinlich das Antlitz des Erbauers jener Pyramide trägt. Die Pyramiden selbst stammen aus der ältesten Zeit Aegyptens und manche dürfen auf 3000 I. v. Chr. gesetzt werden. — Rätselhaft war dem griechischen Altertum, wie auch lange der neueren Zeit, der Zweck, zu welchem die Pyramiden und das Labyrinth erbaut worden. Den Ueberlieferungen gemäß waren die Pyramiden Königsgräber, und neuere Untersuchungen bestärkten diese Annahme. Sie gehören übrigens einer Zeit an, in welcher die ägyptische Baukunst noch nicht in ihre Blütezeit eingetreten war, aus welcher die spätern kunstreicheren Königsgräber herrühren. Dem Labyrinth gab Herodot einen politischen Character, mit Bezug auf die Zwölfkönigsherrschaft, unter welcher Aegypten im 7. Jahrh. v. Chr. stand. Die neuesten Forschungen aber beweisen, daß dieser merkwürdige Bau, dessen ungeheure Schutthaufen ganz in der Nähe des Fayum (d. i. des von der libyschen Bergkette umschlossenen Beckens) liegen und zuerst von den Franzosen als Trümmer des Labyrinths wieder erkannt worden sind, einer weit frühern Periode angehörte. Lepsius nennt als den Erbauer desselben den letzten König der 12. Dynastie Amenemhe Iii, der gegen das Jahr 2100 v. Chr. regierte und bei Manetho Lamares genannt wird, woraus die Griechen Möris machten, von dem auch der künstliche See Möris im Fayum den

8. Hauptdaten der Weltgeschichte - S. 4

1901 - Berlin : Ploetz
I. Alte Geschichte A. Geschichte Der Orientalischen Völker. v. Chr. L Ägypter. Um 3000. Gründung des alten Reiches durch ena. Hauptstadt Memphis (nahe der jetzigen Hauptstadt Kairo). Hauptgötter: Re, Ptah, Amon, Neit, Osiris, Isis. Tierdienst, sorgfältige Bestattung der Toten. Die Pyramiden Grabmäler der Könige. Obelisken, Hieroglyphenschrift. Um 2300. Das mittlere Reich. Amontempel-jn Theben (Oberägypten), Nubien unterworfen. (Kömg^y^ß-nemhet Iii. macht die Landschaft Fayunturfiar (See Meri) und erbaut dort das Labyrinth. Um 2000. Fremdherrschaft der semitischen Hyksos (Hirtenkönige). Nach deren Vertreibung Um 1600. Das neue Reich, Hauptstadt Theben. Nubien und Syrien (bis zum Euphrat) Provinzen des Reiches. Um 1350. (^amsetjl^ kämpft in Syrien gegen die Cheta. Tempelbauten m Theben (Ruinen bei Karnak und Luksor). Nach 1200. Verfall des Reiches. Syrien wird unabhängig; in Nubien erhebt sich das Reich von Napäta. 671. Xo-ypt^n Y_nri den Assyrern unterworfen. 645. Cpsamstikl'.') stellt Ägyptens Selbständigkeit wieder hert Hauptstadt Sais im Delta. Handelsverkehr mit Phöniziern und Griechen. 610. Neko. Kanal vom Nil zum roten Meere, Umsegelung Afrikas durch phönizische Seeleute. Versuch Syrien wiederzuerobern, Niederlagebei Gargumtsch am Euphrat durch die Babylonier. 570—526. Ahmöse (Amasis), Freund des Polykrates von Samos. Griechische Ansiedlung zu Naußratis im Delta. 525. Schlacht bei Pelusium; Kambyses^Q^önitp der Perser, erobert Ägypten.

9. Geschichte des Alterthums - S. 15

1861 - Leipzig : Brandstetter
15 die Pyramidengruppen in meilenweiter Ausdehnung erhalten haben. Man setzt den Gründer von Memphis zwischen 4000—5000 Jahre v. Chr., also in das tiefste Alter, von welchem wir irgend eine leise Kunde zu besitzen glauben; den Cheops und Che freu aber, den Erbauer der höchsten Py- ramiden, gegen Ende des vierten Jahrtausends. Einer der späteren Könige dieses Reiches war Sesortosis, welcher Nubien unterjochte; und dem König M ö r i s wird der künstliche See gleiches Namens unweit der Stadt und der wunderbare Palastban des Labyrinthes zugeschrieben, von welchem Herodot mit aufrichtigster Bewunderung sagt: „Das habe ich selber ge- sehen und ist über alle Beschreibung. Denn wenn Einer zusammennähme Alles, was von den Hellenen an Maurerarbeit und Bauarbeit zu Stande gebracht, so würde er finden, daß es an Mühe und Kosten dem Labyrinth nachsteht, und die Tempel zu Ephesos und Samos sind doch wahrlich auch der Rede Werth." Bald nach dem Tode des Möris fielen wandernde Stämme ans Syrien und dem nördlichen Arabien in das Nilland ein und eroberten das Reich. Die Zwingherrschaft dieses Hirtenvolkes, der H y ksos, wie sie genannt wurden, dauerte über 500 Jahre, ohngefähr von 2000—1500, bis den Königen von Oberägypten (Theben) die Befreiung des Landes gelang. An der östlichen Mündung des Nil hielten sich diese Hyksos noch lange in einem festen Lager verschanzt. Dem König Thutmosis gelang es endlich, sie durch friedlichen Vertrag zum Abzug zu bewegen. Der Ort ihres Lagers ward anfangs Abaris, später Pelusium genannt. Von dieser Zeit an begann die Herrschaft Thebens über Aegypten. Thutmosis soll den großen Palast begonnen haben, dessen Reste man unter dem Namen der Ruinen von Karnak bewundert und auf welche wir später zurückkom- men werden. Einem seiner Nachfolger, Amenop h is in., wird der Palast und Tempel von Tuxor zugeschrieben. König Sethos führte die Er- oberungen in Nubien fort; er war der Vater des berühmtesten unter den ägyptischen Königen, des Ramses Ii., des Großen, den die Griechen Sesostris nannten. Nach den ägyptischen und griechischen Ueberlieferungen lebte er von 1396 —1328 v. Chr. und gehörte der neunzehnten Dynastie der ägyptischen Könige an. Er unterwarf Aethiopien, drang mit seinem Heere nach Syrien, Kleinasien und Mesepotamien, ja, wie die Sage er- zählt, selbst nach Indien vor; doch mögen hier, wie die mythische Erzäh- lung es überhaupt liebt, die Thaten mehrerer Könige, namentlich seines Vaters Sethos, auf sein Haupt gesammelt sein. Jedenfalls aber bezeich- nen ihn die Denkmale, die er in Aegypten selbst hinterließ, als einen der größten Herrscher der Vorzeit und von den Denksäulen, welche seinen Ruhm in den eroberten Ländern verkündigten, zeugt noch jetzt manch' ur- alte Felseninschrift in Syrien, welche Kunde giebt von dem großen ägyp- tischen König, der mit 600,000 Streitern zu Fuß, mit 24,000 Reitern und 27,000 Streitwagen auszog, die Welt zu erobern. Ein gezähmter Löwe, das Sinnbild der königlichen Macht, folgte seinen Schritten und

10. Tabellarischer Leitfaden der Geschichte - S. 2

1906 - Berlin : Nicolai
2 A. Das Altertum. 2. Ägypter. Älteste ägyptische Ansiedlungen im Niltale vor dem 4. Jahrtausend D. Chr. Ältester bekannter König der Pharao Menes c. 3000. 26 Königsdynastien bis zur Eroberung des Niltales durch die Perser. Bis c. 2000 Das alte Reich von Memphis (nahe Kairo). c. 2500 Die Pyramidenerbauer Cheops, Chcfren, Mykerinos. e. 2000—1700 Das mittlere Reich von Theben. Neuausrichtung der Pharaonenmacht. Amontempel in Theben, Labyrinth, c. 1800 Obeliskenzeit. 1700—1580 Fremdherrschaft der Hyksos (semitische Hirtenkönige). 1580—525 Das neue Reich von Theben. Herrschaft über Nubien und Syrien. Höhe der ägyptischen Macht unter der 18. Dynastie: die Könige des Namens Thutmosis und Amenophis. c. 1450 Amenophis Ii., wahrscheinlich der Pharao des Auszuges der Israeliten „ aus Ägypten. c. 1400 Die sog. Arnarnazeit, bekannteste Periode der orientalischen Geschichte (Funde von Tel el Amanta: Keilschriftberichte ägyptischer Statthalter in Vorderasien). c. 1300 Ramses Ii. d. Gr.: Kämpfe gegen die Ehetiter in Syrien. Tempelbauten in Theben (Ruinen von Karnak und Luxor). c. 670 Psammetich stürzt die Dodekarchie und eröffnet Ägypten dem Ans-lande. — Spätzeit von Sais. 605 Necho, Psammetichs Sohn, erliegt bei Karchemisch der Macht Nebnkad-nezars. Kanal durch die Landenge von Suez, Umschiffung Afrikas (?). — An Stelle seines Nachfolgers Apries erhebt die Kriegerkaste den Amäsis, 525 Niederlage Psammenits durch Kambyses bei Pelusium: Ägypten wird persische Provinz. 3. Meder und Uerser. c. 700—538 Das Inedische Reich (westl. Iran) seit der Losreißung von Assyrien. Hauptstadt Ekbatana. Erster König Dejoees. Kyaxares zerstört Ninive 607. — Die Perser (südwestl. Iran) erobern das uralte Reich Elam (Susa). 558—29 Der Perser Cyrus (in der Bibel Koresch) entthront den Astyages und gründet das persische Reich (—331). Cyrus besiegt den König Krösus von Lydien, erobert die lydische Hauptstadt Sardes und unterwirft die kleinasiatischen Griechenstädte, 546. 539 Cyrus erobert Babylon. Er dringt nach Indien vor. 529—22 Kambyses, des Cyrus Sohn. Er erobert Ägypten und zieht vergeblich gegen Nubien. Siebenmonatige Herrschaft des Pseudosmerdes (Bartja). 521—485 Darms aus dem Geschlechte der Achämeniden, der Organisator des Perserreiches. Er nimmt das abgefallene Babylon (Zopyrus) ein. 513 Erfolgloser Zug gegen die Scythen: erster Einbruch in Europa. — Mit dem Aufstande der jonischen Griechen verknüpfen sich die Perserkriege der griechischen Geschichte.

11. Bd. 2 - S. 424

1875 - Köln : DuMont-Schauberg
424 Iii. Länder- und Völkerkunde. C. Afrika. schichte veranschaulicht; obgleich verwüstet und verstümmelt, geben die mäch- tigen Bauten noch immer Zeugniß von jener markigen Kraft, welche die fernsten Völker gebeugt hat, und ihre Wände sprechen zu uns, wie die Blätter eines Buches, von der einstigen Größe und Blüte Aegyptens, von den Thaten seiner Herrscher, von den Sitten und Gebräuchen seiner Bürger. Der hieroglyphische Name Thebens, specieller des östlichen Thebens, ist Ap oder auch Ape, mit dem Artikel T'ape, woraus das koptische Thabe und das griechische Thebae entstanden ist; die unter den Ptolemäern eingeführte Benennung Diospolis ist eine Übersetzung von Nut-Amen, Ammonsstadt. Ihre Gründung ist in das mythische Dunkel der ägyptischen Urgeschichte gehüllt. In die Geschichte tritt Theben erst mit der 11. Dynastie (2850 Jahre v. Chr.) ein, welche von Manetho eine thebaische genannt wird und deren Gräber entdeckt worden sind. Doch erst nach der Vertreibung der Hyksos und mit der Wiederherstellung der von ihnen zerstörten Tempel, also unter der 18. Dynastie (1706 v. Chr.), beginnen die herrlichen Bauten, welche, im Laufe des folgenden Jahrtaufends vermehrt, vergrößert und verschönert, die Stadt zu dem Wunder der Alten Welt gemacht haben. Nach der Ver- nichtung und Plünderung durch Kambyses (527) konnte sich Theben, trotz der unter den Ptolemäern vorgenommenen Verschönerungen, nicht mehr erholen; die Verlegung der Residenz nack den Städten des Delta unter den letzten Dynastieen und der Aufschwung Alexandriens entzogen ihm die Lebenskraft. Ihre Empörung gegen Ptolemäus Soter Ii. brachte der Stadt den völligen Untergang durch Feuer und Schwert, so daß Strabo zur Zeit des Augustus nur noch ärmliche Ortschaften, um die vier Haupttempel gruppirt, fand. Das Feld von Theben bot damals schon so ziemlich den heutigen Anblick. a) D i e O st s e i t e (Luxor, Karnak). Unter allen ägyptischen Tempeln gewährt kaum einer einen so trau- rigen Anblick als der Tempel von Luxor; andere sind mehr zerstört und verödet, dieser aber ist entheiligt durch die elendesten Lehmhütten mit ihrer schmutzigen Bevölkerung. Der älteste Theil des Tempels stammt von Amen- hotep Iii. (1600 v. Chr.) aus der 18. Dynastie; Ramses Ii. (1407 v. Chr.) aus der 19. Dynastie vollendete den Bau. Die nördlichen Pylone haben, obgleich zu einem Drittel im Schutte vergraben, noch immer eine Höhe von 18 Meter und machen durch das Massenhafte ihrer Körper einen gewaltigen Eindruck. Zu beiden Seiten des zwischen den Pylonen liegenden gegenwär- tigen Thores ragen zwei colossale Granitfiguren Ramses' Ii. aus dem Boden, bis an die Schultern vergraben, mit abgeschlagenen Gesichtern. Links von der östlichen Figur steht der Obelisk (26 Meter hoch), dessen Gefährte jetzt auf der Place de Ia concorde in Paris unter dem Einflüsse der Witterung zu Grunde geht. Alle vier Seiten des Obelisk sind mit Inschriften bedeckt, welche die überschwenglichsten Lobsprüche auf Ramses Ii. enthalten; auch die

12. Geschichte des Altertums - S. 5

1905 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
. „m____■■•aa I. Die semitisch - ägyptische Zeit. 5 Seite. Die Baukunst schuf Grabbauten und Tempel. Zu jenen gehören die Pyramiden und die Felsengräber in Oberägypten; die gewaltigsten Pyramiden befinden sich bei Gizeh; die höchste, die des Königs Chewöfe (unrichtig Chufu, griech. Cheops), maß ursprünglich gegen 150 m. Unter den Tempeln sind besonders diejenigen bei Karnak und Luxor in den Trümmern von Theben zu nennen. Als Material dienten außer Holz Sand- und Kalk- stein, Granit und Ziegel. Die Plastik, die in Mesopotamien überwiegend im Dienste der Baukunst stand, war in Ägypten weit selbständiger; sie strebte weniger nach Schönheit als nach reali- stischer Wahrheit. Die Wandmalerei war gefärbte Umrißzeichnung. Die Monumente sind bedeckt mit Inschriften in der alten heiligen Schrift, den Hieroglyphen. b) Äußere Geschichte Ägyptens. Der ägyptische Gesamtstaat ist durch die Personalunion zweier „Kronen“, diese vermutlich durch die Verschmelzung einzelner Gaue zu größeren Verbänden entstanden. Als der erste König von Gesamtägypten gilt Mena (um 3000), der zur Hauptstadt Memphis machte. Nach fast tausendjährigem Bestände zerfiel das „alte Reich“; von Theben aus wurde ein neuer Gesamtstaat gegründet. Die Zeit dieses „mittleren Reiches“ gilt als die „klassische“ Zeit der ägyp- tischen Kultur. Dann geschah der Einbruch der Hyksös, noma- discher Stämme semitischer Rasse aus Syrien oder Arabien. Einige Jahrhunderte später (um 1560) gelang die Befreiung von der Fremdherrschaft von Theben aus und die Gründung des „neuen Reiches“. Nun begann eine Zeit kriegerischen Auf- schwungs. Nubien wurde unterworfen. Thutmosis (äg. Dechut- mäse) Iii. eroberte im 15. Jh. Syrien bis zum Euphrat und Amanus. Seine Nachfolger vermochten diese Stellung nicht auf- recht zu erhalten; Ramses H. behauptete mit Mühe Palästina; unter den späteren Ramessiden und den folgenden Dynastien trat rascher Verfall ein; die allmächtig gewordene Priesterschaft führte die Auflösung des Reiches herbei, so daß um 800 sich die Äthiopen in den Besitz Ägyptens setzten, welche die örtlichen Fürsten jedoch * als ihre Vasallen im Besitz ihrer Herrschaft ließen. Auf diese Fremdherrschaft folgte im 7. Jh. Ägyptens Eroberung durch Assyrien.

13. Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 367

1881 - Frankfurt a.M. : Jaeger
Afrika. 367 der zu stets wachsender Bedeutung. Namentlich seit Eröffnung der Eisenbahn nach Kairo und Suez und des Suezkanals für die größten Dampfer hat sich Alexandria zu einer Welthandelsstadt ersten Ranges entwickelt, 212 000 Einw. (darunter über 1ji Europäer). Zwei gute Häfen stehen den Seeschiffen zur Ver- fügung. — An der Mündung des östlichen Nilarmes Damiette, 30 000 Einw., wichtiger Handel, besonders nach Syrien; in der Nähe Reisbau. Am westlichen Nilarme Rosette, 15 000 Einw., wegen Versandung des Hafens im starken Rück- gange. Westlich von Rosette das Dorf Abukir (Nelsons Sieg 1798). — Im Nildelta der Meßort Tanta, 60 000 Einw. — Den Eingangspunkt des neuen Suezkanals am Mittelmeer bildet Port Said, in der Nähe des alten Pelusium; an der Mündung des vom Nil her kommenden Süßwasser-Kanals in den Suez- kanal liegt die neue Stadt Jsmaila; am Ausgangspunkte Suez, 15 000 Einw. in armseliger Gegend, doch durch den Durchgangsverkehr zwischen Indien und Ostasien einerseits und Europa andererseits höchst wichtig. — Am Nil aufwärts, in Oberägypten liegt die Karawanenstadt Siut, 30 000 Einw. und südöstlich davon am roten Meere der Hafenort Kofseir. Bei Afsuan, in der Nähe der Ruinen des alten Syene, liegen die Dörfer Luxor und Karnak, wo die Ruinen des hundertthorigen Theben stumme Zeugen längst verschwundener Zeiten sind. (Kolossale Reste von Tempeln und Palästen aus Sandstein, Marmor und Granit; Säulen, Sphinxalleen, Katakomben, Thore ?c.) Die fünf Oasen der libyschen Wüste (im ganzen etwa nur 2 □ Meilen fruchtbaren Landes) sind noch stärker bevölkert als das Nilthal (18 000 Einw. auf der □ Meile). Bekannt ist besonders die Oase Siwah, mit den Ruinen des einst so berühmten Tempels des Jupiter Ammou, mit reichen Palmenhainen, jetzt als Stationsort für die Karawanen wichtig. Ihr Dattelhandel mit Aegyp- ten ist bedeutend. 2. Nubien. Nubien empfängt vom Nil die gleichen Wohlthaten wie Aegypten, ist aber vielfach felsig und weniger gut angebaut. Hauptstadt Chartum, am Einfluß des Bahr el Asrek in den Bahr el Abiad; in den 30er Jahren noch ein elendes Dorf, hat es sich gewaltig entwickelt, da es der Hauptausgangspunkt aller Unternehmungen in das Ouellgebiet des Nil ist. Die hier wohnenden Handelsherren, darunter europäische, haben sich durch Elfenbein- und Sklavenhandel große Reichtümer erworben. Die außerordentlich gemischte Be- völkerung beträgt jetzt 50 000. — Weiter abwärts am Nil liegen die Karawanen- orte Korosko, Dongola und Schendy, sowie am roten Meev der Hafen Suakin. (In der Nähe von Schendy lag wohl einst der Staat Meros.) Am Bahr el Asrek liegt Sennaar, das in Folge des Aufblühens von Chartum fortwährend zurückgeht. 3. Aegyptisch-Sudan. Dasselbe besteht aus den sämtlichen Eroberungen Aegyptens im Sw. und S., besonders Kordofan mit der Hauptstadt El Obeid, 12 000 Einw. Im W. des Grassteppengebietes von Kordofan folgt ein Wüstenstreifen und diesem das Land Darfor, mit 4 Mill. Einw.; Hauptstadt desselben ist Fascher. Aufwärts am

14. Kurzer Lehrgang der Alten Geschichte - S. 7

1899 - München : Oldenbourg
4. Die Kultur der Ägypter. durch massige Anlage eine solche Dauerhaftigkeit, daß viele derselben bis heute gut erhalten geblieben und nicht bloß als die ältesten, sondern auch als die gewaltigsten Denkmäler der Geschichte erscheinen. Dahin sind namentlich zu rechnen die Pyramiden, einzelne Palast- und Teinpelbauteu, ferner die Obelisken, viele Götter- und Köuigs-statuen und die Nekropolen oder Totenstädte. a) Die Pyramiden, in der Gegend westlich von Memphis beim heutigen Dorfe Gizeh (gegen 70 an Zahl), sind umfängliche, aus Kalkstein aufgeführte, ehedem mit schönfarbiger Granitbekleidung überzogene Grabdenkmäler der ältesten Könige. Die drei größten sind die der Könige Cheops, Chephren und Mycerm, welche ans dem 3. Jahrtausend v. Chr. stammen (vgl. Fig. 1). b) Die Baudenkmäler vontheben. Bei den heutigen Dörfern Luxor und Karnak und auch anderwärts stehen riesenhafte Ruinen von Palästen und Tempeln (mit Säulenhöfen und turmartigen Eingangsthoren oder Pylonen); dieselben sind mit hieroglyphischen Inschriften, mit eingeritzten Skulpturen (vgl. Fig. 2) und mit buntfarbiger Bemalung ausgestattet. Sie stammen aus dem 2. Jahrtausend v. Chr. c) Die Obelisken, vierseitige Spitzfäulen, welche aus einem einzigen Granitblock gehauen sind und bis zu einer Höhe von 45 m ansteigen, standen in der Regel am Eingang zu Tempeln und Palästen; sie finden sich sowohl in Ober- als in Unterägypten (vgl. Fig. 3). Schon in der römischen Zeit hat man einzelne dieser bewunderten „Spieße" nach Rom weggeführt; auch in Konstantinopel und Paris, in London und New-Dork stehen altägyptische Obelisken. d) Die Sphinxe, sitzenbe Löwengestalten mit menschlichem, zumeist männlichem Haupte oder mit einem Widderkopf, stnb balb einzeln ober paarweise, balb in Doppelreihen alleeförmig vor den Tempeln aufgestellt gewesen (vgl. Fig. 5). Am bekanntesten ist der riesenhafte, aus natürlichem Felsen gehauene Sphinx- Fig. 3. Obelisk Bet Karnak. koloß vor den Pyramiben bei Memphis (vgl. Fig. 1). Fig. 2. Ramses von Göttern gesegnet.

15. Grundriß der Geographie - S. 433

1859 - Eßlingen : Weychardt
Das Ejalet oder das Vicekönigreich Aegypten. 433 der Spitze der Regierung steht ein lehenspflichtiger Statthalter des türki- schen Reiches, der Pascha von Aegypten, welcher den Titel „Hoheit" und „Vicekönig" führt. Die Statthalterschaft ist erblich in der Familie des Mehemed Ali. Der Pascha übt unumschränkte Macht über das Land. Es ist ihm auch die Verwaltung von Nubien, Sennar und Kordofan übertra- gen. Jährlicher Tribut an die Pforte: 60,000 Beutel [3,600,000 ft.]. Heer: 15,000 Mann. Flotte: 49 Schiffe. 9. Orte. Prachtvolle und staunenswerthe Ruinen von Städten, Tempeln, Palästen, Pyramiden, Obelisken, Gräbern u. dal. in großer An- zahl aus der altägyptischen, ptolemäischen und römischen Periode. Kairo. Hauptstadt und Residenz des Vicekönigs in einer sandigen Ebene am rechten Ufer des Nils und am Fuße des Berges Mükattam. 300,000 Einw. Größte Stadt in Afrika. Zweitgrößte Stadt des türkischen Reiches. Citadelle mit dem Palast des Vicekönigs. Viele Paläste ägyptischer Großen. Ueber 400 Mo- scheen; darunter die Moschee el-Aschar s—blnmenmoschee]. mit der eine berühmte muhamedanische Hochschule verbunden ist. Christliche Kirchen. Synagogen. Zahl- reiche^ Bazars, Kaffehäuser, Bäder und Cisternen. Viele Fabriken. Mittelpunkt des Handels mit den afrikanischen Ländern, mit Arabien und Indien. -Alt-Kairo. Stadt am rechten Nilufer, die als ein Theil von Neu-Kairo be- trachtet wird. Bulak. Stadt und Hafen von Kairo auf einer Nilinsel. 18,000 Einw. Suez. Stadt am Busen von Suez. 2,000 Einw. Hafen. Dampfschiff- fahrtsverbmdnng mit Indien. Ruinen von Memphis sjm Alten Testament: Moph, Noph], Ehemalige sehr große Hauptstadt Aegyptens von 32/4 Meilen im Umfang zwischen dem Nil und dem Josephskanal. Oberhalb des gewerbsamen Städtchens Dschizeh stehen 50 Pyramiden, von denen die des Cheops ursprünglich 800', jetzt noch 436' Höhe hat. Die ganze Umgegend ist ein weites Mumienfeld, ein Labyrinth von Grotten, Mumienbrnn- nen, Mausoleen und kleineren, in Schutthügel zerfallenen Pyramiden. Schlacht bei den Pyramiden, in welchen Bonaparte die Mameluken besiegte 1798: Damiette. Stadt am Nilarme von Damiette in der Nähe, des mittelländi- schen Meeres und des Sees Menzaleh. 30,000 Einw. Gewerbe. Hafen. Handel. Eroberung durch den französischen König Ludwig Ix. 1248. Rosette. Stadt am westlichen Nilarm in der Nähe des mittelländischen Meeres. 15,000 Einw. Gewerbe. Handel. Abukir [Canöpus]. Festes Dorf am Mittelmeere. Zerstörung der französi- schen Flotte durch den englischen Admiral Nelson 1 August 1798. Alexandria. Wichtigste und befestigte Seehandelsstadt Aegyptens in der Nähe des Sees Mariüt auf einer Landzunge, welche das Festland mit der ehema- ligen Insel Pharus verbindet. 80,000 Einw. Kriegs- und Handelshafen. Großes Seearsenal. Mittelpunkt des Seehandels mit Europa. Eisenbahn von Alexandria nach Kairo und von da nach Suez. Das alte, von Alexander dem Großen 332 v. Chr. gegründete Alexandria lag auf der schmalen Landzunge, welche den See Mareötis smariüt] vom Mittel- meere scheidet. Das alte Alexandria hatte 2 >/2 Meilen im Umfang und 700,000 Einw. Residenz der Ptolemäer. Mittelpunkt des ganzen Handels der alten Welt mit 5 Häfen. Sitz der Wissenschaften und Künste. Alexandrinische Schule. Ueber- setzung des alten Testaments aus dem Hebräischen ins Griechische durch die 70 Dolmetscher [Septuaginta] 285 v. Chr. Museum oder Akademie der Wissenschaften. Bibliothek von 700,000 Bänden. Eroberung durch die Araber 641 n. Chr., wobei der Rest der Bibliothek vernichtet wurde. Von der Landzunge, auf welcher Alexan- dria stand, führte ein breiter Damm slleptastadion], auf dem das gegenwärtige Alexandrien liegt, mach der Insel kllarus, auf welcher der prachtvolle, 400' hohe Leuchtthurm stand. Medinet-el-Fajüm [Arsinvö]. Stadt auf dem linken Nilufer. 15,000 E. In der Nähe die Ruinen des Labyrinths, die Riesendamme des künstlichen, jetzt trockenen Sees Moeris und der See Kerün. Sm. Stadt am linken Nilufer. 20,000 Einw. Hauptstation für die Kara- wanen aus Nubien und dem Sudan. Kennest. Stadt am rechten Nilufer und am Eingänge ins Querthal von D. Völtcr. Elementargcographie. 2. Aufl. 28

16. Geschichtstabellen, Stammtafeln und Regentenlisten - S. 14

1875 - Kreuznach : Voigtländer
— 14 — Einbalsamirung der Todten (Mumien). Kasten: Priester, Krieger, Ackerbauer, Handwerker, Hirten; oder: Priester, Krieger, Handelsleute, Nilschiffer, Rinderhirten, Schweinehirten. Denkmäler: 1. bei Memphis die Pyramiden, noch über 30 an der Zahl, die grösste (bei G-izeh) ursprünglich 480, jetzt noch 450 Fuss hoch, jede Seite ihrer Grundfläche 716 Fuss lang; am See Möris das Labyrinth; 2. In Oberägypten, namentlich in Theben (bei Karnak und Luxor) : Tempel, Paläste, Obelisken (aus einem Stein), Sphinxe, der (tönende) Memnonskoloss, Katakomben. Die Denkmäler mit Hieroglyphen und Bildwerk geschmückt. Vor Ch. >3000.**) I. Das alte Reich von Memphis, der ägyptischen Sage nach von Men es gegründet. Cheops, Chephren und Mykerlnos (Chufu, Chafra und Menkera), die Erbauer der grössten Pyramiden. Das Reichvon Theben, allmählich das ältere Reich von Memphis überragend. Später Vereinigung beider Reiche unter einem Könige. Der dritte dieser neuen Herrscherreihe, Amenemha Iii. erbaut das Labyrinth und legt den Mörissee an. Die Hyksos, arabische Nomadenstämme, erobern Aegypten. Ende des „Alten Reiches“. 1680—1580. Hundertjähriger Befreiungskampf gegen die Hyksos. Ii. Vertreibung der Hyksos. Neues Reich mit dem (durch Tempel- und Palastbauten geschmückten) Herrschersitze Theben; Aegypten durch König Thut-mosis (Thutmes) Iii. zur ersten Weltmacht erhoben. König Seth os I. (Seti): Bauten und siegreiche Kriegszüge (nach Aethiopien und bis zum Euphrat). 1392 — 1326. Ramses Ii. (Sesostris), der glanzreichste der Pharaonen: Eroberungszüge, Prachtbauten („Haus der Ramses“). *) Die mit einem * versehenen Zahlen bezeichnen die Zeit nur ungefähr, nicht ganz bestimmt. 2800* 2400.* 2200.* {f ö - 'äim* 1580.* 1400.

17. Alte Geschichte - S. 5

1877 - Leipzig : Senf
1. Morgeriländische Völker. 5 Schon Amosis seit 1680 vertrieb sie aus Memphis, Amenophis I. und seine Nachfolger verfolgten die Siege und 1580 unter Thutrno-sis Iii. erfolgte vermöge Vertrages der freie Abzug der Hykfos mit ihren Familien und ihrer Habe aus Abaris. Jetzt wurde Theben die Resiben; der Könige, das hunbertthorige, von bessert Glan; die Ruinen von Karnak und Vuror, östlich vom Nil, zeigen. Unter jenen ist der berühmte Läule:i'a?.l das Schönste der ägyptischen Kumt, von 134 mächtigen Säulen getragen, von benen nur 15 umgestürzt liegen. Die Ruinen von Luxor, weniger erhalten, finb mit benen von Karnak durch eine Doppelreihe von kolossalen, wohl 18 Fuß langen steinernen Sphinxen (Löwenleiber mit Wibberköpfen) verbunben. Auch westlich vom Nil, Karuak gegenüber, waren große Bauten, von betten nur noch zwei große sitzenbe Kolosse, die den Amenophis Iii. barstellen, jeber 50 Fuß hoch und (wie die Obelisken, die kleiner als die Pyramiben sind) nur aus einem einzigen Stein gearbeitet, vorhanben ftnb; einer berfelben ist die sogenannte Memnonsftatne. Amenophis Iii. rühmte sich bis Mesopotamien vorgedrnuaen ru sein. Nach ihm folgten Unruhen^ bis um 1450 bte Dynastie der Rameffiben bett Thron bestieg, von denen Sethos (bei Herobot Sesostris) von 1445—1394 beit Glan; des Phara^nen-thums noch einmal erneuerte. Nicht nur würden die abgefallenen Nubier wieder unterworfen, sondern auch wahrscheinlich die Kriegszüge des Amenophis Iii. bis au den Euphrat erneuert. Sem Sohn Ram-ses Ii. bis 1328 unternahm grofe ^anten, wie westlich vom Nil einen großen Tempel, das Ramseseion und einen Kanal vom Nil runäckü nach den bittern Seen, der bis zur Landenge von Lue; fortgesetzt werden sollte. Unter seinem Nachfolger Menephtah fällt der Auszug der Israeliten aus Aegypten. Bon Raums Iv. (Rhampfeuit bei He-rodot) ist dle^Erzähluug von seinem Schatzhause bekannt. Nach ihm sind die ägyptischen Kouigx lange.nicht vqn. .Bedeutung.. 745 wird König Bocchoris vom Aethiopierkönia Sabako vertrieben^. Denen Nachfolger Sebichos (Sabataka) zieht in Kampf gegen Sanhert6'von Assyrien zur Unterstützung von Juda. Aber der Krieg endet glücklich ohne Kampf, entweder durch eine Pest bei den Assyrern, oder, wie Herodot will, weil Biäuse das Lederzeug au den Waffen der Assyrer in einer Schlacht zernagten. Nach fett Aegyptern hatte diesen Zug der Priester Sethos unternommen, den Sabako zum Statthalter Unteragyptenv ernannt hatte. Zer dritte äthiopische König Thirhaka bis 672 soll bis zu den Säulen bes Herakles vorgedrungen fein. Vach feinem Tode wird Aegypten von der äthiopischen Herrschaft frei: zuerst kam eine Dobekarchie ober Zwölfherrschaft und dann gelang eg «l ft \am rv# ,

18. Bd. 1 - S. 48

1883 - Leipzig : Engelmann
48 Geschichte der alten Welt. §. 28. Katarakten des Nil aufgefundene Säule verkündet, und der dritte Amenh ema, c(lsf welcher behufs der Nilbewässerung den See Möris im Thale Fayum unweit Memphis angelegt haben soll, daher er auch in manchen Geschichtbüchern unter dem Namen Möris ausgeführt wird. Auch wird ihm der große und herrliche Wunderbau des Labyrinths zugeschrieben, eines Reichspalastes mit zahllosen Gemächern, Höfen und Vorhallen oberhalb und unterhalb der Erde, wo alle c 2100. Landschaften und Bezirke des Reiches einen gemeinsamen Mittelpunkt für feierliche Handlungen und Opfer finden sollten. Bald nach dem Tode des Amenhema-, Möris, erzählten die Aegypter, fielen wandernde Stämme aus Syrien und dem nördlichen Arabien in das Nilland ein, unterjochten das Reich und herrschten hart und gewaltthätig über das zinspflichtige Volk. Ueber 500 Jahre dauerte diese Zwingherrschaft des Hirtenvolkes der Hyksos, bis endlich einigen Königen 1590. von Oberägypten (Theben) die Befreiung des Landes gelang. Lange trotzten die Hyksos in einem verschanzten, von Wasser und Sümpfen geschützten Lager an der östlichen Mündung des Nil den Angriffen der Feinde, bis König M Thntmosis ihren Abzug bewirkte. Der Ort, wo ihr Lager gestanden, wurde *Wi53o. Ifangs Avaris (Hebräerveste), später Pelnsinm (Philisterstadt) genannt. Von der Zeit an war Theben der Herrschersitz der Pharaonen. Thutmosis erbaute den Königspalast von Karnak, dessen zerbrochene Säulen und Mauerreste «v'k'w- noch jetzt Bewunderung erregen. Einer seiner Nachfolger, Amenophis, ver-caöoo. herrlichte seinen Namen durch siegreiche Kriegszüge nach Süden und Osten und durch Gründung des großen Palastes und Tempels von Lu-or, südwestlich von Karnak U45- auf einer aufgeworfenen Terrasse am Nilufer. Sein zweiter Nachfolger Sethos 1396' aus dem ruhmvollen Geschlechte der Ramessiden der 19. und 20. Dynastie führte die ^Seso- Eroberungen weiter fort, wie man aus den Abbildungen eines von ihm herrührenden ,83?. Tempels in Nubien ersieht; sein «Bohrt Ramses der Große, den die Griechen (na?An- Scsostris nannten, war der berühmteste Kriegsheld unter allen Königen Aegypten-' deren,' lands. Er machte die Aethiopen zinspflichtig und drang mit seinen Heeren und i34i). Streitwagen siegreich nach Syrien, Kleinasien und Mesopotamien vor. Noch viele Jahrhunderte nach seinem Tode haben Denksäulen und Inschriften in den bezwungenen Ländern Zeugniß abgelegt von seiner hohen Macht und Herrschergröße. Dabei hat er sein Reich mit Königspalästen und Tempelbauten geschmückt, deren einstige Pracht und Herrlichkeit sich noch jetzt aus den zerbrochenen Säulen und aus den großartigen Trümmern von Statuen und Bildnerwerk erkennen läßt. Ramses-Sesostris gestaltete sich zu einem halbmythischen Collectivnamen, auf welchen das Alterthum die Großthaten von Vater und Sohn während eines ganzen Jahrhunderts über-trug. Sein vierter Nachfolger war Ramses oder Rhamsinit der Reiche, der c" 127°* Erbauer des großen Schatzhauses, dessen Andenken sich durch das Märchen vom schlauen Dieb beim Volke erhalten hat. — Die vier Jahrhunderte der Pharaonenherrschaft in Theben war eine Zeit des Ruhmes und der Herrlichkeit für Aegypten. „Ueber die alten Grenzen des Landes hinaus waren die siegreichen Waffen der Pharaonen nach Nubien und Dongola bis zu den Negern, nach Libyen und Syrien in wiederholten Kriegszügen getragen worden, mehr als einmal hatte der Euphrat, einmal auch die Westküste Kleinasiens, die ägyptischen Heere ^erblickt. Keiner dieser Herrscher hatte es versäumt, seine Beute in den Tempeln ^Hebens dem Ammon darzubringen, keiner hatte es unterlassen, die Hauptstadt mit neuen Bauten zu schmücken." Das „hnndertthorige" Theben, die Riesenstadt auf beiden Nilufern, mit den zahllosen Palästen und Tempeln, Denkmalen und

19. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 59

1872 - Harburg : Elkan
— 59 — mit andern Stämmen gemischt haben. Zu ihnen gehören die Galla in Nubien und die Kaffern an der Ostküste. — Die Hottentotten und Buschmänner (im S.) werden von manchen als ein besonderer Völkerstamm angesehen. — Im forden herrscht der Islam, bei den Negern dagegen, die meistens sehr tief in der Bildung stehen, ein finster Glaube an Dämonen und Fetische. §. 49. Nordafrika. 1. Aegypten (6000 nzm., 4*/» Mill. E.) und Nubien (25,000 3 Miü. E.). a. In der Mitte das Thal des Nil; im O. eine vielfach zerstückelte wüste Hochebene (bis 1600 m) mit felsigen Rändern und mit Querthälern, die zum rothen Meere führen; im W. gleichfalls eine dürre felsige Hochebene (300 m), welche durch eine Reihe Oasen von der libyschen Wüste getrennt ist. Das Nil- thal wird wird alljährlich vom Juli bis September überschwemmt (tro- pische Regengüsse und Schneeschmelze in Mittelafrika); vom November bis Februar ists ein grüner Garten, vom März bis Juni ein Staub- gefild. Am fruchtbarsten ist das Delta (Land zwischen den Mündungs- armen; J — griech. D), das vom Nil angeschwemmt ist. Krokodil, Ichneumon oder Pharaonsratte, Ibis, Geier, lästige Insekten, Winter- aufenthalt der Störche; Datteln, Baumwolle, Reis und Mais. — Nu- bien ist eine Stufenlandschaft mit großen Wald- und Grasflächen und fruchtbaren Stellen im schmalen Nilthale. — b. Der erbliche Vieekönig ist in Aegypten Eigenthümer des ganzen Bodens; die Landbewohner (oder Fellahs, muhammedanisch; die christlichen Fellahs heißen Kopten) sind seine Tagelöhner. Seit 1820 steht auch Nubien unter seiner Herrschaft. Der türkische Sultan empfängt jährlich Tribut. — c. Städte: In Aegypten: * Kairo, 300 T., an der Nilspaltung (Mittelägypten), in der Nähe des alten Memphis, nächst Konstantinopel die größte türkische Stadt, 6 St. in Umfang; 400 Moscheen, 30 Kirchen, 1300 Kaufhallen, bedeu- tender Handel, Eisenbahnen nach Alexandrien und Suez; östlich auf dem be- festigten Gebirgsvorsprunge der 90™ tiefe Josephsbrunnen; 2 Meilen westl. die 40 Pyramiden (Königsgräber aus Kalkstein, die höchste 156 m) und in der 32 m hohen steilen Felsenwand des libyschen Höhenrückens die Grabkammern der alten Memphiten mit den Mumien. ^ Alexandria (Unterägypten), 240 T., von Alerander d. Gr. auf einer Landzunge erbaut, einst die Hauptstadt des Landes mit 1 Mih. E. und Sitz der Wissenschaften, jetzt wieder ausblühend; 2 Obelisken, „die Nadeln der Kleopatra" genannt. Westlich das Dorf Abukir, Seefieg Nelsons 1798. Damiette, 60 T., von fruchtbaren Reisfeldern um- geben. Port Said und Suez (z = f;) liegen an den Mündungen des 1868 vollendeten Suezkanals; regelmäßige Dampfschiffahrt nach Aden und Ostindien. — In Oberägypten bei d?n elenden Dörfern Karnak und Luksor die Pracht- vollen Ruinen von Theben, von den Thoren der aus Sandstein, Granit und Marmor aufgeführten rissigen Tempel und Paläste einst das „loothorige" genannt; westlich die berühmten Felsengräber der Könige, nordwestl. unter zahllosen andern Kolossen die berühmte Memnonssäule. Siut, 30 T., auf- blühender Handel. An der Grenze von Nubien, oberhalb Affuän, die Strom- schnellen des Nil. In Nubien: *Chartum, am Zusammenfluß des weißen und blauen * Nus, 40 T.; vor 40 Jahren noch ein Dorf; Sitz des Statthalters, Sklaven- Handel. Nordwärts davon lag der alte Priesterstaat Meio'e. Das einst mäch- tige Reich Kordosän in der nordwestl. Grasebene steht jetzt auch unter der Herrschaft des Vicekönigs.

20. Außereuropäische Erdteile - S. 274

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 274 — liegen noch heute unter Schutt begraben, andere sind auf Veranlassung eines römischen Papstes (Sixtus V.) mit unsäglicher Mühe wieder auf- gerichtet worden. Einige Obelisken hat man auch nach Konstantinopel gebracht und dort aufgestellt, und erst im Jahre 1831 ist ein 24 m hoher Obelisk von dem ägyptischen Dorfe Luxor nach Paris geschafft und dort errichtet worden. — Der älteste Obelisk ist der von Heliopolis. Er stand schon, als Josef um die Hand seines Weibes warb, einer Priestertochter aus Heliopolis.^) ä. Großartige Tempel und Paläste. — Seit uralten Zeiten lag in Oberägypten zu beiden Seiten des Nils eine gewaltige Stadt, das hunderttorige Theben. Hier stand einst der große Reichstempel, der dem Könige der Götter, Ammon, geweiht war. Die Pharaonen wetteiferten in dem Ruhme, zur Erweiterung und Verschönerung dieses Tempels beizutragen. Dieser Tempel war so beschaffen: Durch ein ehernes Tor schritt man zunächst in einen von Säulenhallen umgebenen Hof, der ungefähr die Größe unseres Marktplatzes hatte. Aus ihm gelangte man in eine Riesenhalle, wie sie anderswo Menschenhände nicht aufgeführt haben. 134 Säulen trugen das steinerne Dach, das einen Raum von 50 m Tiefe und 10 m Breite (Veranschauliche!) bedeckte. Buntfarbige Bilder und Schriften bedeckten die Wände wie mit einem Teppich. — Ungefähr drei Viertelstunden von dieser Stelle (Bei dem Dorfe Luxor!) stand ein anderer Tempel, dessen Dach von 195 Säulen (150 stehen noch heute) getragen wurde,. Dieser Tempel war mit dem erstgenannten durch eine Allee von Sphinxen (Abbildung!) — auf jeder Seite 600 — verbunden. 4. Industrie und Gewerbe waren schon im Altertum in hohem Grad ausgebildet. a. Der Bergbau war außerordentlich ergiebig und sorgfältig ge- regelt. Die Bergleute trugen hier schon vor Jahrtausenden ihr Gruben- licht an der Stirn und arbeiteten wie bei uns in Tag- und Nachtschichten. b. Man verstand es weiter, Leinwand und feine Baumwollen- zeuge herzustellen, zu färben und zu bedrucken. Man webte auch Teppiche mit allerlei Mustern. c. Man verfertigte Vasen und andere Gefäße nicht nur von Ton, Metall und Stein, sondern auch von Glas. d. Zum Schreiben fertigte man ans der Papyrusstaude2) Blätter. Man zog von den starken Halmen dieser Pflanze die faserigen, dünnen Schichten ab, bestrich sie mit einem heißgemachten Klebstoff, ließ sie an der Sonne trocknen und glättete sie dann mit einem Glättzahn. 1) Ein hohes Alter haben auch die sogen. Nadeln der Kleopatra, zwei schlanke Obelisken, welche aus dem 16. Jahrhundert vor Chr. stammen sollen. Der eine dieser Obelisken befindet sich seit 1878 in London, der andere seit 1880 in New-Z)ork. 2) Eine 21/2—372 m hoch werdende Riesenbinse, deren dreikantige Halme unten manchmal armesdick werden.