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1. Europa - S. 283

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 283 — erstreckt sich bis an die Küste des Schwarzen Meeres. Es besteht aus breiten Gebirgszügen, die in verschiedener Richtung die Halbinsel durchziehen. Zu ihnen gehören: 1. Der Balkan. Den Nordrand des Gebirgslandes bildet der Balkan (zeigen!). Bestimme die Lage und Ausdehnung des Balkans! Er beginnt am „Eisernen Tore" und zieht sich als ein zusammenhängendes Kammgebirge in östlicher Richtung bis an die Küste des Schwarzen Meeres. Wie die Alpen ist auch der Balkan ein Faltengebirge und besteht aus mehreren gleichlaufenden Ketten, die durch Längstäler ge- trennt und von Quertälern durchschnitten werden. Was lehrt die Karte über die Höhe des Balkans? Bedeutende Höhe. Jedoch erreicht er nicht die Höhe der Alpen; denn seine höchsten Erhebungen steigen nur 2375 in hoch empor. Nach Süden zu fällt er steil, nach Norden zu allmählich ab. Gleich den Alpen weist der Balkan viele Pässe auf; aber diese liegen nur wenig unter der Kammlinie. Der bedeutendste Paß ist der Schipkapaß (zeigen!). Sprich über die Beschaffenheit des Balkans! Das Rhodope-Gebirge. Südlich vom Balkan, durch das Tal der Maritza (zeigen!) geschieden, liegt das Rhodope-Gebirge (auch Despoto-Dagh- Gebirge der Geistlichen, wegen der vielen Klöster in seinen Bergen so benannt). Es beginnt an der obern Morawa und zieht sich in südöstlicher Richtung bis zum Ägäischen Meere. Die höchste Erhebung dieses Gebirgszuges ist der im Norden gelegene R i l o - D a g h (2930 m), mit Hochgebirgsgipseln, die den Charakter der mittelhohen Alpen zeigen. Den Südwesten Rumeliens erfüllt das Makedonische Berg- l a n d. Das Innere desselben ist von einigen Berg- und Hügelketten durchzogen, welche entweder mit Gebüsch bedeckt oder kahl sind. Sprich über die Beschaffenheit des Rhodope-Gebirges! B. Das Tiefland. Zwischen diesen Bergländern breiten sich mehrere Beckenlandschaften und zwei größere Tiefebenen aus. Zeige letztere! — Bestimme ihre Lage! — 1. Die Tiefebene an der unteren Donau. Sie breitet sich zwischen dem Balkan, den Karpaten und dem Schwarzen Meere aus (zeigen!). Durchströmt wird diese Tiefebene von der untern Donau. Längs der- selben zieht sich am nördlichen Ufer ein breiter Sumpfstreifen hin, der dann in das sumpfige Donaudelta übergeht. In drei Haupt- armen führt die Donau ihre Wassermassen ins Schwarze Meer. Für die Schiffahrt eignet sich nur der mittlere Arm, die Sulina. Das Donaudelta ist eine sumpfige Wildnis, die mit zahlreichen Seen und Lachen bedeckt und mit Schilf bestanden ist. Das Land nördlich der Donau ist ein weites Tiefland, das von zahlreichen Flüssen durchzogen wird, die sich tief in das Land eingegraben haben. Der Boden des Tief- landes ist mit einer dicken Humusschicht bedeckt und von außerordentlicher Fruchtbarkeit. Weizen und Mais sind die Hauptfrüchte des Tief- landes. Das Land bringt soviel hervor, daß ein großer Teil ausgeführt werden kann. Der Ertrag wäre noch viel größer, wenn die gesamte Bodenfläche dem Ackerbau dienstbar gemacht wäre (nur ein Drittel des- selben wird bebaut). Nicht mit Unrecht nennt man daher die Donau- ebene die Kornkammer der Balkan-Halbinsel. Sprich über die Donau- tiesebene! — 2. Die Tiefebene an der Maritza. Zeige die zweite Tiefebene der Balkan-Halbinsel! — Bestimme ihre Lage! An der Maritza. Diese

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1. Die Länder Europas - S. 165

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 165 — A. Der größte Teil der Halbinsel ist mit Gebirgsland ausgefüllt. Dieses Gebirgsland besteht aus zahlreichen Gebirgszügen. Manche dieser Gebirgszüge verlaufen von Westen nach Osten, andere streichen von Norden nach Süden. Dadurch entsteht ein gitterförmiger Aufbau des Landes. (Anzeichnen!) Wir können in der Hauptsache zwei große Gruppen unterscheiden, eine westliche und eine östliche. Die Grenze zwischen beiden bilden die Flüsse Wardar (Bestimme Quelle, Richtung und Mündung!) und Morawa. (Richtung, Mündung!) 1. Die westliche Gruppe. Sie besteht aus einer Anzahl schmaler, aber hoher Bergzüge, welche teils parallel mit einander und mit der Küste von Nordwesten nach Südosten ziehen und in der Halbinsel Morea enden, teils Qnerriegel (Schardagh z. B.!) ^bilden. Zu dieser Gebirgs- gruppe gehören: a. Die Dinarischen Alpen. d. Die Schwarzen Berge von Montenegro. c. Der Schardagh, der nur wenige Meilen lang ist. d. Das Piudusgebirge. e. Der Olymp, die höchste Erhebung der Halbinsel. (3000 m — Zugspitze.) Ihn hielten die alten Griechen für den Wohnsitz der Götter.^) 2. Die östliche Gruppe. Diese Gruppe schließt sich au die Kar- Paten (Transsilvanische Alpen) an, beginnt also an der Donau und füllt das Land östlich von der Morawa und dem Wardar. Sie besteht aus breiten Gebirgszügen, die in verschiedener Richtung die Halbinsel durchziehen. Zu ihnen gehört: a. Der Balkan. Er beginnt ungefähr an der serbischen Grenze, zieht zunächst von Nordwest nach Südost bis zum Jsker, dann von Westen nach Osten und reicht bis ans Schwarze Meer. Er fällt nach Süden zu steil, nach Norden zu allmählich ab. (Färbung der Karte!) und bildet eine wichtige Wasser- und Klimascheide. (Donau und Maritza!) b. Das Rhodope-Gebirge. Es beginnt mit einem mächtigen Gebirgsstock, dem Rilodagh, und zieht sich in südöstlicher Richtung bis zum Ägäischeu Meere. Es füllt den ganzen Raum zwischen der Maritza und der Struma. B. Nur ein kleiner Teil der Halbinsel gehört dem Tief- lande an. Außer einigen kleinen Küstenebenen (Zeige!) haben wir nur zwei größere Tiefebenen zu unterscheiden: 1. Die Tiefebene an der unteren Donau. Sie breitet sich zwischen dem Balkan, dem Karpatenzuge und dem Schwarzen Meere aus. 2. Die Tiefebene an der Maritza. Sie ist besonders in ihrem . v J} = Leuchtender Berg. (Ewige seiner Gipfel sind zuweilen mit Schnee bedeckt.)

2. Europa - S. 141

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 141 — große Gruppen unterscheiden, eine westliche und eine östliche. Die Grenze zwischen beiden bilden die Flüsse Wardar (Bestimme Quelle, Richtung und Mündung!) und Morawa (Richtung, Mündung!) 1. Die westliche Gruppe. Sie besteht aus einer Anzahl schmaler, aber hoher Bergzüge, welche parallel miteinander und mit der Küste von Nordwesten nach Südosten ziehen und in der Halbinsel Morea enden. Zu dieser Gebirgsgruppe gehören: a. Die dinarischen Alpen. b. Die schwarzen Berge von Montenegro. c. Der Schardagh, der nur wenige Meilen lang ist. d. Das Pindusgebirge. e. Der Olymp, der ungefähr so hoch ist, wie der höchste Berg des deutschen Reiches, die Zugspitze (3000 in.) Ihn hielten die alten Griechen sür den Wohnsitz der Götter. 2. Die östliche Gruppe. Diese Gruppe schließt sich an die Kar- pathen (Transsilvanische Alpen) an, beginnt also an der Donau und füllt das Land östlich von der Morawa und dem Wardar. Sie besteht aus breiten Gebirgszügen, die in verschiedener Richtung die Halbinsel durch- ziehen. Zu ihnen gehört: a. Der Balkan. Er beginnt ungefähr an der serbischen Grenze, zieht zunächst von Nordwest nach Südost bis zum Jsker, dann von Westen nach Osten und reicht bis ans schwarze Meer. Er fällt nach Süden zu steil, nach Norden zu allmählich ab. (Färbung der Karte!) b. Das Rhodope-Gebirge. Es beginnt an der oberen Morawa und zieht sich in südöstlicher Richtung bis zum ägäischen Meere. Es füllt den ganzen Raum zwischen der Maritza und der Struma. B. Nur ein kleiner Teil der Halbinsel gehört dem Tief- lande an. Außer eiuigeu kleinen Küstenebenen (Zeige!) haben wir nur zwei größere Tiefebenen zu unterscheiden: 1. Die Tiesebene an der unteren Donau. Sie breitet sich zwischen dem Balkan, dem Karpathenzuge und dein schwarzen Meere aus. 2. Die Tiefebene an der Maritza. Zur sachlichen Besprechung. a. Warum heiße» wohl die Berge von Montenegro die „schwarzen Berge" ? — Sie heißen nicht so ihrer Färbung wegen. Schwarz bedeutet hier soviel als dürr, unfruchtbar, ohne Weideplätze. Was kannst du daraus auf die Beschaffenheit dieses Gebirges schließen? So ist es! Die schwarzen Berge bilden den wildesten Teil der ganzen Gebirgsmasse. In furchtbarer Steilheit ragen hier nackte, spitze Felsen empor. Nur schmale, in zahlreichen Krümmungen sich emporwindende Fußpfade führen empor in kleine, enge Thäler, in

3. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 107

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 22—24. 107 Fragen zur Wiederholung. §§. 22. 23. Welche Ausdehnung und Einwohnerzahl hat das europäische Russ- land? Welches sind die Grenzen Russlands? Welche Grenzgebirge hat die sarmatische Tiefebene? Mit welchen anderen Ebenen steht sie in Verbindung? Welche Landrücken durchziehen sie? Wo befindet sich das Uralgebirge? Wo der Kaukasus? Wodurch zeichnet sich jedes dieser Gebirge aus? Wie ist die Bodenbeschaffenheit des Landes? Welches sind die größten Steppen in Russland? Welche Städte liegen an der Wolga, an dem Don, dem Dnjestr, dem Dnjepr, der Dwina, der Newa? Wo entspringt jeder einzelne dieser Flüsse? Wo liegen die bekannten größten Seen? Welche Flüsse fließen in die Seen und welche Flüsse verbinden Seen mit einander oder mit dem Meere? Welches sind die Hauptkanäle Russlands? Welche Produkte hat Russland a) im Süden, b) im Norden, e) im Gebirge? Welche Völkerschaften wohnen in Russland? Welches sind die Charakter-Eigenthümlichkeiten der eigentlichen Russen? Welches sind die Hauptbe- schästigungen der Bewohner? Welches sind die größten Eisenbahnlinien in Russland? Durch welche Provinzen fließt die Wolga? Durch welche Provinzen fließt der Don? Welche Provinzen bewässert die Weichsel? Wo liegen die Ostseeprovinzen? Wo Polen? Ix. und X. Die türkisch-griechische (Aal'kan-) Kawinset. §. 24. Die Balkan- ober Hämushalbinsel, das am meisten gegliederte Land der Erde, wird von fünf Meeren, dem adriatifchen, jonischen, aegäischen, Marmora- und schwarzen Meere bespült und hängt in einer Breite von 150 Meilen an dem Rumpfe von Europa. Sie umsasst die beiden Länder Türkei und Griechenland, von denen das erstere Land im Norden und das letztere im Süden liegt. Die ganze Halbinsel ist größtenteils Gebirgsland und nur an den Flüssen und der Küste befinden sich einzelne Tiefebenen. Wir merken nur die wichtigsten Gebirge: Das Balkangebirge oder der Hämus, ein Aequatorialgebirge (es läuft mit den Breitengraden parallel), zerfällt in den hohen Balkan und den kleinen Balkan. Das Gebirge läuft parallel mit der Donau bis zum schwarzen Meere, hat eine Länge von 50 Meilen und eine Breite von 3—5 Meilen. Es ist mit dichten Wäldern bedeckt und hat nur wenige Pässe. Während der Balkan im Norden nach der Donau-Tiefebene hin mehr terrassenförmig abfällt, haben die Südabhänge einen Steilabfall nach Thracien zu. Hier im Süden schließt sich ein steppenartiges Plateau an, welches an den Üfern der Maritza bis zur Tiefebene herabgeht. Die höchsten Berge des von schaurigen Klüften zerrissenen Gebirges gehen nicht über 1600 in hock. Westlich und südlich der Maritza zieht sich von Nordwesten nach Süd- osten der breitere und höhere Despofto-Dagh (Rhodope) entlang, welcher bis an das Marmora-Meer fortwährend an Höhe abnimmt. Gegen Süden erstrecken sich mehrere Gebirgszüge (die hellenischen Ge- birae), von denen der Bora Dagh und der Pindus, welcher bis 2200 m hoch steigt, die ansehnlichsten sind. Westlich vom Despoto-Dagh und nördlich von den hellenischen Gebirgs- zügen treten die Berglandschaften von Montenegro und Dalmatien auf, welche aus zahlrelchen Kettengebirgen bestehen und wasserarme Hochflächen

4. Europa, die fremden Erdteile und die allgemeine Erd- und Himmelskunde - S. 122

1908 - Trier : Stephanus
— 122 — 2. Bodengestaltung und Bewässerung. Die Balkanhalbinsel ist hauptsächlich Gebirgsland. Manche der zahlreichen Gebirgszüge haben die Richtung von Osten nach Westen, andere von Nordwesten nach Südosten. So entsteht ein gitterartiger Aufbau des Landes. Das Gebirgsnetz schließt zahlreiche kleine Tiefebenen und Hochflächen ein, die durch die sie begrenzenden Gebirge voneinander getrennt werden. Die Talsenke der Flüsse Morawa und Wardar scheidet die Gebirge in eine östliche und eine westliche Gruppe. Zu der erstern ist zunächst der 600 km lange und 30 km breite Balkan (d. i. Gebirge) zu rechnen, nach dem die Halbinsel benannt ist, trotzdem er weder das höchste, noch das die Gestaltung des Landes bestimmende Gebirge ist Er steigt bis 2380 m an und bildet die Wasserscheide zwischen der Donan und Maritza und die natürliche Grenze zwischen Bulgarien und Rumelien. Trotz der vielen Pässe, von denen der Schipkapaß ge- nannt zu werden verdient, ist das Gebirge schwer zu überschreiten. Südlich von der Hochfläche von Sofia liegt der Rilo Dagh (Dagh — Berg, Gebirge), ein Gebirgsstock im Quellgebiet der Maritza von 2900 m Höhe, und das Rhodopegebirge, das im Worden und Osten von dem Tiefland der Maritza eingeschlossen wird. Die Gebirge der westlichen Gruppe bilden das illyrisch-griechische Gebirgssystem; es umfaßt folgende Teile: 1. Die Dinarischen Alpen, welche in Montenegro(d. i. schwarzer [hier dürrer, unfruchtbarer] Berg) am wildesten sind und bis zu 2500 m Gipfelhöhe ansteigen; 2. den den Dinarischen Alpen quer vorgelagerten kurzen, aber 3000 m hohen Schar Dagh, die höchste Erhebung der Halbinsel; 3. die Gebirgskämme Albaniens, von denen der Pindus nach Griechenland hinüberreicht. Voni Pindus gehen drei Seitenketten nach Osten aus. Die beiden nördlichen schließen die Ebene von Thessalien ein. Im Nordosten liegt der 2900 in hohe Olymp (d. i. leuchtender Berg, da seine höchsten Spitzen immer mit Schnee bedeckt sind), den die alten Griechen für den Wohnsitz ihrer Götter hielten. Auch die Halb- insel Morea ist gebirgig. Auf ihr zieht der Taygetos, der in dem Kap Matapan ausläuft, nach Süden. Tiefebenen kommen besonders an der Küste, an der Donau und der Maritza vor. Wegen der gitterartigen Anordnung der Gebirge können sich auf der Balkanhalbinsel große Flüsse nicht entwickeln. Der größte, die Donau, berührt sie nur an der Nordgrenze. Dasselbe ist bei der Save der Fall. Die Donau empfängt rechts die Morawa und den Jsker. In das Ägäifche Meer ergießen sich die Maritza und der Wardar, in das Adriatifche Meer der Drin. Die meisten dieser Flüsfe sind sehr klein und für die Schiffahrt bedeutungslos. 3. Klima, Erzeugnisse und Erwerbsquellen im allgemeinen. Das Klima ist in den einzelnen Teilen der Halbinsel verschieden. Die der Seeluft geöffneten Gegenden, insbesondere Griechenland, gleichen in ihrem Klima den Küstengegenden Spaniens und Italiens, In dem breiten Norden, wo wegen der Bodengestaltung der Einfluß des Meeres nicht zur Geltung kommt, gibt es heiße Sommer und kalte Winter, die immergrüne Gewächse ausschließen. Der anbaufähige Boden, der sich namentlich in den Tiefebenen im Osten der Halbinsel

5. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 113

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
B. Südeuropci. — Balkanhalbinfel- 113 3. Die Balkan-Halbinsel. (460000 qkm, 14 Mill. Einwohner.) 1. Das Land. Die Balkanhalbinsel, durch die Linie der untern Donau und Save vom Rumpfe Europas geschieden,. nimmt in der Richtung nach 8. immer mehr an Breite ab und besteht aus einem breiten n. Teile und der schmäleren Halbinsel Griechenland. Unter den südenro- päischen Halbinseln hat sie die größte Gliederung. Der Küstenanteil am schwarzen Meer ist einförmig und hafenarm. Aus ihm führt die S t r a ß e v o n K o n st a n t i n o p e l (Bosporus), gleichsam eine 27 km lange Stromstrecke, deren User sich völlig wie Flnßnser gegenüber stehen, ins Marmarameer, (so genannt nach dem Jnselchen Marmara) und aus diesem die Straße der Darda- nellen (nach den beiden türkischen Schlössern an den Ufern benannt) oder der Hellespont in das ägäische Meer. Die Küste desselben hat die reichhaltigste Gliederung. Die zahlreichen Inseln bilden eine Insel- brücke uach dem beuachbarten Kleinasien. Die größte Halbinsel ist Chalkidike, die bedeutendsten Inseln sind Euböa und Kreta, außer- dem die Inselgruppen der Spora den und Kykladen. Die Ostküste wird int s. Teil von der Reihe der ionischen Inseln begleitet und schneidet im Meerbusen von Kor int h tief ins Land. Dieser trennt die Halbinsel Muren vom mittleren Griechenland. Der s. Punkt der ganzen Halbinsel ist das Kap Matapan. Die Bodengestaltnng der Halbinsel weist fast durchweg Gebirgsland auf. Das Tiefland beschränkt sich aus Küstensäume und Flußthäler. Die Gebirgsküsten streichen größtenteils in der Richtung der Küsten (von N.sw. nach S.-O., oder von Nn.-W. nach 88.-0.), treffen aber auf diefem Zuge auf westöstliche Gebirgszüge, wodurch ein Gitter- werk von Gebirgen entsteht, das eine ausgedehnte Entwickelung von Ebenen und Flußsystemen hindert. Der N.-W. ist erfüllt von dem viel- fach zerrissenen Kalkgebirge der dinarischen Alpen, welches im 8. in den schwarzen Bergen (Montenegro) Erhebungen bis 2500 in auf- weist und vor dem sich quer vorlagernden Schar-Dagh (Dagh [türfisch]- Gebirge) endet. Letzterer erreicht eine Höhe von über 3000 m. Vor dem Westfuße des Schar-Dagh vereinigen stch die beiden Quellflüsse des Drin, der nun westwärts zur Adria geht. S. fließt der Wardar iu den Busen von Saloniki, n. vom Hochlande ö. des Schar-Dagh die Morawa zur Donau. S. vom Schar-Dagh zieht sich eine Reihe von Gebirgskämmen hiu, dereu südlichster die Pin duskette bildet. Von derselben streichen mehrere Seitenketten ö. zum Meer und umschließen so das thessatische Becken. Der bedeutendste dieser Querriegel ist der (bis 3000 in hohe, nicht schneebedeckte) Olymp. Von den griechischen Gebirgen kommen einzelne noch einer Erhebung von 2500 in nahe. Ein größeres Hochland auf Morsa ist das von Arkadien. — Zu den oft- lichen Gebirgen gehört der Rilo-Dagh, von dem die Maritza kommt und das breitgelagerte Rhodope-Gebirge. Vom Rilo-Dagh kommt mau über das Plateau von Sofia zum System des Balkan (= Waldgebirge). Derselbe ist trotz seiner vielen Pässe (30, die meisten kaum unter 1500m), zu deueu der Schipka-Paß gehört, ein wenig wegsames Mittelgebirge, das bis 2300 m ansteigt und eine wirkungsvolle Wasserscheide zwischen der niedrigen bulgarischen Hochebene und den Niederungen der Maritza bildet. Tronin au, Schulgevgraphie Ii lh. Schrvedels Verlag in Halle.) 8

6. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 25

1906 - Berlin : Weidmann
Die Balkan-Halbinsel, 25 (Peloponnes) abgetrennt, die nur durch den 6 km breiten Isthmus von Korinth mit dem Festlande zusammenhängt. In dem zwischen der doppelten Einschnürung gelegenen Mittelgriechenland, das die Halbinsel Attika ins Ägäische Meer vorstreckt, erhebt sich der Parnaß. Auch Morea ist von verschiedenen Gebirgszügen aus- gefüllt und läuft nach S. in drei Halbinseln aus, deren mittlere vom Taygetus durchzogen wird und mit dem Kap Matapan endet. Im n.ö. Teil der Balkan-Halbinsel bildet der Balkan (= 33erg) eine schwer zu übersteigende Gebirgsmauer; der wichtigste Übergang führt über den Schipka-Paß. Im S. des Balkan liegen der Rilo-Dagh und das Rhodope- oder Despoto-Gebirge. Durch den Golf von Saloniki von der Griechischen Halbinsel ge- trennt erstreckt sich die dreifingrige Chalcidische Halbinsel ins Ägäische Meer, deren ö.ste Landspitze von dem mächtigen Athos- Berge (fast 2000 m) gebildet wird. Die Oberflächengestaltung der Balkan-Halbinsel bietet keinen Raum zur Entwicklung größerer Flüsse. Entsprechend der Anordnung der Gebirge findet eine Entwässerung der Halbinsel nach drei Meeren statt: 1. Zum Gebiete des Schwarzen Meeres gehören die von den Dinarischen Alpen zur Save fließenden Bosna und Drina sowie die vom Schar-Dagh der Donau zuströmende Mörawa. Auch der Jsker wendet sich nach Durchbrechung des Balkan der Donau zu. 2. Ins Ägäische Meer ergießen sich die Maritza, die Struma und der Wardar. 3. Das Adriatisch-Jonische Gebiet hat, da hier die Gebirge fast überall bis ans Meer herantreten, nur un- bedeutende Flüsse. Da wo die Küste nach S. umbiegt, mündet ins Adriatische Meer der Drin. Zu der Halbinsel gehören außer den Küsteninseln im Nw. die ebenfalls gebirgigen Jonischen Inseln. Die n.ste ist das herrliche Korfu; Kephallonia und das kleine Jthaka, die Heimat des Odysseus, liegen vor dem Eingange zum Korinthischen Meer- busen; die s.ste Insel ist das durch Fruchtbarkeit ausgezeichnete Zante. Im No. von Mittelgriechenland trennt der schmale Eurlpus die lange Insel Enböa vom Festlande. Die s.ö. Fortsetzung von Euböa und Attika bilden die Kykladen (—Kreisinseln), von denen Syra, Paros (Marmor) und Naxos die wichtigsten sind; die s.sten Inseln find vulkanisch wie das kleine Santorin, das den vierten der noch tätigen Vulkane Europas- trägt. Im S. wird das Ägäische Meer durch die Insel Kreta abgeschlossen, auf der das Jdagebirge sich sast bis 2500 in erhebt.

7. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Mittelmeerländer - S. 34

1904 - Breslau : Hirt
34 Europa. 3. Bodenbildung und Bewässerung. Die Balkäu-Halbiusel wird von vielen Gebirgen durchzogen. Diese streichen in verschiedener Richtung und gliedern die Halbinsel in eine Anzahl voneinander geschiedener Land- schaften. Da, wo der 42. Breitenkreis den 21. Meridian durchschneidet, liegt die höchste Erhebung der Balkän-Halbinsel, der Schar Dagh (Dagh = Gebirge), 3050 m hoch. Von ihm aus ziehen sich in n.w. Richtung, der Küste des Adriatischen Meeres gleichlaufend, die höhlenreichen dinarischen Alpen. Sie beginnen im S.o. mit dem Wasser- und waldarmen Berg- lande von Montenegro und reicheu im N.w. bis zum Karst. Sie scheiden das schmale österreichische Küstenland Dalmatien von den benach- barten Berglandschaften Bosnien und Herzegowina. N. vom Schar Dagh liegt das Bergland Serbien. Ju dem fruchtbaren Tal der zur Donau fließenden Mörawa hat dies Land eine Art Mittelpunkt. Der Ackerbau liefert Getreide, der Obstbau vornehmlich Pflaumen, und in den eichel- reichen Waldungen werden große Herden Schweine gezüchtet. O. vom Schar Dagh führen Gebirgszüge zum reichbewaldeten Balkan oder Hämus hinüber. Dieser erreicht im R.w. die Donau, im O. das Schwarze Meer. Am N.-Abhange des Balkans liegt die fruchtbare Hoch- fläche von Bulgarien, die nur im S.w., bei der Hst. Sofia [Söfjci], über das Gebirge hinübergreift. Der S.-Abhang des Balkans fällt steil zum thrakischeu Stufeulaude ab. Dieses wird von der Maritza bewässert und im W. durch das hohe und waldige Rhödope-Gebirge vom benach- barten Makedonien geschieden. Unter dem Schutze des Balkan-Gebirges reifen köstliche Trauben, gedeihen Oliven- und Maulbeerbäume, blühen die duftigsten Rosen; und auf der breiten Fruchtebene, die die Ufer der Märitza bis zum Meere begleitet, wächst Baumwolle, Tabak und trefflicher Weizen. An der Maritza liegen auch die beiden größten Binnenstädte Thra- kiens, Philippopel am Oberlauf, und da, wo der Fluß schiffbar wird und nach S. umbiegt, Adrianopel. Wie Thrakien, so ist auch Makedonien ein nur nach S. geöffnetes Bergland; der Wardär durchfließt es in s. Richtung und mündet in den Golf von Saloniki. An diesem liegt die gleichnamige Stadt, die mit Belgrad durch eine Eisenbahn verbunden ist. S. vom Schar Dagh erstreckt sich der Pindns. W. von ihm liegt das von einem ungebändigten Hirtenstamme bewohnte Albanien und ö. die Kornkammer Griechenlands, der fruchtbare Talkessel vou Thessa- lien. Dieser wird vom Peneivs bewässert, der an dem vielzackigen Götterberg Olymp (3000 m) vorüber dem Ägäischen Meere zufließt. An deu S.-Fuß des Pindns setzt sich das Bergland von Mittel- griechenland an, in dem kleine, fruchtbare Ebenen mit kahlen, steilen Bergen abwechseln; unter dieseu der vielgipfelige Parnaß (2500 in). Das kühle und feuchte arkadische Hochland der Peloponnes sendet nach S. das Taygetos-Gebirge (2500 m). Art seinem Ostabhange fließt der Enrötas. In dem schönen, von vielblnmigen Oleandern beschatteten Flnßtale liegt das alte, jetzt unbedeutende Sparta.

8. Für Präparandenanstalten - S. 111

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 111 — Boden und Klima Griechenlands (Sommer regenarm) sind dem Bodenanbau nicht günstig; etwa 1/9 des Landes gilt als ertraglos, und bei der veralteten Bestellung des übrigen Teils reicht der Getreidebau nicht aus. Spärliches Gras ernährt nur Ziegenherden, die zudem den Waldwuchs nicht aufkommen lassen. Am ausgedehntesten ist der Anbau der Korinthe, die ausschließlich hier gedeiht und um Korinth zuerst angebaut worden sein soll. Daneben ist noch die Wein- und Olivenkultur zu nennen. Haupt- aussuhrort ist Patras. Patras ist mit Athen durch eine Eisen- bahn verbunden, die an der Küste bis zu der alten Fest- und Tempelstätte Olympia weiterführt. Die ö-e Gebirgslandschaft der Halbinsel wird durch ein Nebental der Morawa, das Plateau von Sofia (ßösia), die Trajanspforte und das Tal der Maritza wieder in zwei Abschnitte gegliedert: den Balkan und die makedonische Gruppe. Gib die Lage und Richtung des Balkan an! Welches Stück der Alpen würde der Länge des Balkan entsprechen? Zwischen welchen Flüssen bildet er die Wasserscheide? Wieso ist er keine vollkommene Wasserscheide (Jsker!)? Als ein zusammenhängendes Kammgebirge zieht der Balkan in ö-er Richtung bis zum Schwarzen Meer. Die Übergänge liegen nur wenig unter der Kammlivie und sind als Eingangs- tore von Bulgarien nach Rumelien von hoher Bedeutung (Schipkapaß). Im N schließt sich die bulgarische Platte an, ein wellen- förmiges Plateau, das zur Donau schroff abfällt und von einer dicken Humusschicht bedeckt ist. Die Flüsse haben tiefe, kleine Windungen bildende Täler in das Plateau eingegraben. Die S-Grenze des Balkangebiets ist das Tal der Märitza Zwischen der Maritza und dem Wardar lagert die makedonische Gruppe. Der w-e Teil hat nur niedrige Erhebungen und löst sich im S zu Halbinseln auf. Der ö-e, das Rhödope-Gebirge, zieht parallel mit dem Balkan. Zwischen Balkan und Rhodope- Gebirge breitet sich das Thrakische Kesselland aus. Obgleich der ganze No der Halbinsel durch den Einfluß der aus Rußland kommenden Winde strenge Winter und heiße Sommer hat, so bildet doch der Balkan gleich den Alpen eine wichtige Vegetations- scheide. Die bulgarische Platte ist vorherrschend eine Stätte des Ackerbaus mit reichen Erträgen an Roggen und Weizen. S vom Balkan schließen sich den Rosenfeldern Kasanlr>ks Weingärten und Walnußhaine an, die im Tal der Maritza bei A d r i a n o p e l10 in Weizen-, Reis- und Baumwollfluren übergehen. Thrakien stand von je in dem Ruse einer reichen Kornkammer und war das Durchgangsland der Heer- und Handelsstraßen aus Mitteleuropa nach Kleinasien. Konstantinopel^ |x| (mit den asiatischen Vororten 1106) ist das Ende dieser Straße aus europäischem Boden, ^ Hadriansstadt. 2 Konstantinsstadt. Lehmanns Bild: Konstantinopel.

9. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 36

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
- 36 — alten Ruf bezüglich der ergiebigen Eisengruben erhalten; noch jetzt gewinnt man daselbst jährlich 130 bis 140,000 Centner Eisen. Alle unsere Haus- thiere finden sich auch in Italien; in sumpfigen Gegenden trifft man ganze Heerden von Büffeln. Die Schafzucht ist besonders am Fuße der Alpen im Schwünge, woselbst auch uoch Bären, Wölfe und anderes Wild erlegt werden. Eine vorzügliche Sorgfalt wird der Seidenraupe gewidmet. Von lästigen Thieren sind die Taranteln, Skorpione, Vipern und das Heer von Ungeziefer in den Häusern zu nennen. Das Meer liefert vorzügliche Fische und gute Austern. ' 3. Die Bodenbeschaffenheit der griechischen Halbinsel. Auch auf der dritten großen Halbinsel Süd-Europas ist das Berg- laud entschieden vorherrschend, indem daselbst das Tiefland nnr 1700 Q.-M. einnimmt. Das Tiefland zerfällt in folgende Abtheilungen: 1) die thracische Tiefebene an der Maritza (Hebrus); 2) die kleine macedonische von Seres und Karasn (Strymon); 3) die thessalische am Salambria (Peneus); 4) die albanische Kiistenebene am adriatischen Meere; 5) die wallachische Tiefebene zu beiden Seiten der Donau. Das Berglaud der griechischeu Halbinsel betrachten wir am besten nach den Landschaften, in welchen es auftritt. 1) Die Berglandschaften von Dalmatien, Montenegro, Albanien und Epirns besteheu aus zahlreichen Kettengebirgen, welche was- serarmc Hochflächen tragen. Die östlich von diesen Landschaften streichenden dinarischen Alpen, das Argentaro-Gebirge und der Pindns oder Bora Dagh bilden die Wasserscheide zwischen den Stromsystemen des adriatischen, des ägäischen und schwarzen Meeres. 2) Die Berglandschaften von Croatien, Bosnien und Serbien stehen durch die dinarischen Alpen mit den julischeu Ai- Pen in Verbindung und werden von meist dicht bewaldeten Berg- ketten durchzogen. 3) Die Berglandschaft von Bulgarien, südlich an der uutern Do- nan, wird von den nördlichen Ausläufern des Balkans erfüllt und durch diesen von Thranen geschieden. Obwohl dieses Scheide- gebirge höchstens 3600' erreicht, so bietet es doch nur wenig Ueber- gänge dar. Seine südöstlichen Ausläufer reichen bis zur Straße von Constantinopel und begrenzen mit ihrem Westabhange die Ostseite der thracischen Tiefebene. 4) Die Berglandschaften von Thracien, Makedonien und Thes- salien. a. Thracien liegt im Süden des Balkan-Gebirges und wird theil- weise von dessen Verzweigungen erfüllt. Im Westen wird es durch das wilde Rhodope-Gebirge <6500'), welches die Türken Despoto Dagh nennen, von Macedonien geschieden. b. Macedonien, im Westen des Rh odope-Gebirg es, ist ganz mit Bergen erfüllt, welche theilweise als Verästungen der um- lagernden Ketten betrachtet werden müssen. Im Norden liegt der Orbelns (4000'); er scheidet es von Serbien; im Westen ist der Pindns oder Bora Dagh, im Osten das Rhod ope - Gebirge und im Süden an der Grenze von Thessalien das

10. Teil 2 - S. 106

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
106 § 47. Die Balkanhalbinsel. entstehen. Von diesen Gebirgen sind von bedeutenderer Erhebung der Rilodagh und der waldige Despotodagh (oder das Rhodope- Gebirge), welcher die Ebenen von Thrakien (ö.) und Makedonien (w.) trennt. Die Entwässerung dieser Gebirgsketten erfolgt nach S. in das Ägäische Meer durch die ein scharfes Knie bildende Maritza, welche ein Hauptverkehrstal bildet, in dem die wichtigen Handelsstädte Philippopel und Adrianopel liegen. N. vom Maritza-Tal zieht sich in weitem Bogen vom Timok bis zum Schwarzen Meer der Balkan oder Hämos, ein langgestrecktes Kettengebirge, welches den Unterlauf der Donau begleitet. Nach S. fällt der Balkan schroff ab, während er nach N. allmählich in die fruchtbare bulgarische Ebene übergeht. Seine hochgelegenen Pässe, so der Schipkapaß (1300 m), machen ihn schwer überschreitbar und zu einer wichtigen Grenze. S. von ihm, gegen die N.-Winde geschützt, liegt das blühende Stufen- land Thrakien. Hier gedeihen Oliven und Maulbeerbäume, Wein, Tabak und Baumwolle werden angebaut und bringen reiche Ernten, aus den großen Rosenanpflanzungen wird das kostbare Rosenöl gewonnen. B. Der s. Teil, die griechische Halbinsel, wird im N. vom Pindus, der sich an den Schar-Dagh anschließt, durchzogen. Er trennt das rauhe und unzugängliche Gebirgsland Albanien (w.), welches von wilden Hirtenstämmen bewohnt wird, von dem fruchtbaren Tal des Peneios, Thessalien, an dessen O.-Küste sich der vielzackige Götter- berg Olymp erhebt (3000m). Ein früher schmaler, jetzt durch Anschwemmungen erweiterter Engpaß, die Thermopylen, führt nach Mittelgriechenland, das fast ganz von ziemlich hohen Gebirgen (der Parnaß 2500 m) durchzogen wird und darum nur kleine, aber frucht- bare Ebenen besitzt. Diese riefen im Altertum die Kleinstaatenbildung hervor. Die Halbinsel Morea ist ein feuchtes Hochland, Arkadien, von dem nach S. der Taygetos zieht. An seinem Ostabhange eilt der Eurotas dem Meere zu, in dessen fruchtbaren! Tale das einst be- deutende Sparta liegt. Die Fortsetzung der griechischen Gebirge findet sich auf den zahl- reichen Inseln des Ägäischen Meeres, besonders den Kykladen, welche sich bis Kleinasien hinziehen. Die Insel Kreta, von einer hohen Gebirgs- kette durchzogen, schließt im S. das Ägäische Meer ab. 3. Klima und Kultur. Der n. Teil besitzt infolge der scharfen Ostwinde rauhes kontinentales Klima, nur die S.-Küste steht unter dem Einfluß des Mittelmeeres. Die griechische Halbinsel hat subtropisches Klima, die Winter sind reich an Regen, die Sommer heiß und trocken- Die Kultur des breiten R. entspricht der Mitteleuropas. In den Tälern,

11. Realienbuch zum Gebrauch in den Volksschulen des Fürstentums Lippe - S. 175

1907 - Detmold : Meyer
175 Auf Elba wird Eisen, auf Sizilien Schwefel gewonnen. Reich ist Italien an Bau- und Werksteinen, besonders dem kostbaren Marmor, der in Karrara, südöstlich von Genua, gebrochen wird. Obwohl Italien vorwiegend Ackerbauland ist, hat es doch eine dichte Bevölkerung, 110 Menschen kommen aus 1 qkm. Das ist zum Teil in dem Charakter des Volkes begründet. Der Italiener ist in hohem Maße genügsam. Er kann sich wochenlang nur von Reis ernähren. Er ist aber auch begabt und geschickt, und in Kunst und Wissenschaft haben die Italiener früher Großes geleistet. Auch jetzt beginnt sich das Land bedeutend zu heben. Der Handel erblüht von neuem; die Alpen trennen Italien nicht mehr vom Rumpfe Europas, seitdem vier große Schienenwege über sie hinweg führen. Die Handelsflotte Italiens gehört zu den größten unseres Erd- teils. Am Roten Meere besitzt es auch eine Kolonie, Erythräa, welche aber keine große Bedeutung hat. 15. I>ie Makkan-Katörnset (490 000 qkm, 15 Mill. E.). 1. Lage. Die Balkanhalbinsel bildet den südöstlichsten Teil Europas und das Übergangsland nach Asien. Im Norden ist sie sehr breit; weiter im Süden verschmälert sie sich aus ein Drittel und bildet die schmale griechische Halbinsel, um sich zuletzt in viele kleine Halbinseln und Inseln aufzulösen. Die Nordgrenze bildet die Donau und die Save, die Ost- grenze das Schwarze Meer. Aus diesem fiihrt die Straße von Konstantinopel oder der Bosporus in das Marmara-Meer und aus diesem die Straße der Dardanellen in das Ägäische Meer. Im Westen trennt das Jonische und das Adriatische Meer die Halbinsel von Italien. 2. Bodengestalt und Flüsse. Das Innere der Halbinsel wird von mächtigen Gebirgen durchzogen. Die westlichen Gebirge sind Fortsetzungen der Alpen. Sie bestehen aus mehreren Längs- und Querketten und um- schließen viele Hochebenen und Täler. Hier liegt der höchste Berg der Halbinsel, der 3000 m hohe Olymp, der Götterberg der alten Griechen. Im Süden setzen sich die Gebirgszüge auf den griechischen Inseln nach Kleinasien hin fort. Die östlichen Gebirge schließen sich an die Karpathen an. Der Hauptzug verläuft von Westen nach Osten und heißt der Balkan. Er erhebt sich im Süden wie eine Mauer und ist schwer zu überschreiten; der wichtigste Paß ist der Schipka-Paß. Von der Mitte der Halbinsel zieht das Rhodope-Gebirge nach Südosten und bildet die Scheide zwischen den beiden größeren Tiefländern der Halbinsel; im Osten liegt Ost- rumelien und Thrazien, von der Maritza durchflossen, im Westen Maze- donien. Hier streckt sich eine dreizipslige Halbinsel vor mit dem Berge Athos auf dem östlichen Zipfel. 3. Klima und Erzeugnisse. Obwohl die Halbinsel in der Breite von Italien liegt, so hat sie doch ein weit rauheres Klima als jenes. Nur die südlichen Küstenlandschaften haben das eigentliche Mittelmeerklima wie Italien; im Innern, besonders in den Gebirgen, herrscht das mittel- europäische Klima wie bei uns. Hier gibt es strenge Winter und sommer- grüne Laubbäume. Große Eichenwälder bedecken die Berge und liefern in ihren Früchten großen Schweineherden Futter. In den .Tälern ge- deihen vorzüglich die Pflaumen, die in ganzen Hainen angepflanzt werden, dlber auch Getreide gedeiht, und das fruchtbare Land könnte bedeutende Mengen davon erzeugen, wenn der Ackerbau sorgfältiger betrieben würde.

12. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen - S. 217

1908 - Leipzig : Freytag [u.a.]
Der nördliche Teil der Balkanhalbinsel. 217 Sie sind ein rauhes, unfruchtbares Kalkgebirge wie der Karst ohue regelmäßige Täler und Flüsse, aber mit zahlreichen trichterförmigen Ein- «J senknngen, sogenannten Dolmen, und mit vieleu unterirdischen Fluß- läufen. Oberirdisch bilden Narenta ans der Süd- und Bosna und Driua auf der Nordabdachuug die wichtigsten Entwässeruugsaderu. Die höchste Erhebung ist der 2500 m hohe Dnrmitor. Die Drina entspringt in den Nordalbanischen Alpen, welche sich mit einer Wendung nach Osten dem Zuge der Dinarischen anschließen. Seewärts ist dos Dalmatinische Küstengebirge vorgelagert, das zum Teil in das Meer versunken ist, woraus es nur noch mit den höchsten Bergen als Inseln hervorragt. Nach dem Innern der Halb- insel reiht.sich das bosnisch-serbische Gebirgsland an, das das ganze nördliche Gebiet bis zum Balkan erfüllt. Die Kette der Nordalbanischen Alpen erstreckt sich nach Süden bis zu dem Tale des Drin, der in seinem Unterlaufe eine breite Niederung durchfließt und kurz vor seiner Mündung in das Adriatische Meer noch den Abfluß des Skutarifees aufnimmt. Jeufeits des Drin erhebt sich der 2500m hohe Schardagh. Mit ihm ändert sich die Gebirgsrichtuug; es beginnen westöstliche Züge sich an die uordsüdlichen anzuschließen. Der Schardagh bildet zugleich eine wichtige Wasserscheide, indem von ihm nördlich zur Donau die Morawa, südlich zum Ägäischeu Meere der War dar, westlich zur Adria der Drin fließen. In den südlich folgenden Süd albanischen Alpen und im Pindns kehrt die nordwest-südöstliche Richtung wieder, sie wird aber durch westöstlich streichende Ketten uuter- brochen. Dadurch entstehen mehrere ringsnmschlosseue Beckeu, die zuweilen mit Seen ausgefüllt sind. Der größte unter diesen ist der Ochrid-See. An den Schardagh setzen sich im Osten zunächst niedrige Ketten an. ^u-hes Dann steigt das Land wieder beträchtlicher an in dem 2900 m hohen E Rilodagh, von dem nach Südosten zwei weitere nahezu gleich hohe Gebirgszüge, der Perimdagh und Despotodagh oder das Rhodope- gebirge, ausgehen. Diese Erhebungen scheiden die Ebene von Maze- donien im Westen vou jener Thraziens im Osten. Beide Ebenen sind von niedrigen Bergrücken durchzogen. Auch die dreispitzige Chalzidische Halbinsel ist vou Bergen erfüllt, die in dem mit Klöstern besetzten „heiligen Berg" Athos noch fast 2000 m Höhe erreichen. Im Osten erstrecken sich die Erhebungen bis zu deu äußersten Spitzen der Halb- insel am Bosporus und deu Dardanellen. Der Rilodagh ist gleich dem Schardagh ein wichtiger Mittelpunkt in dem System der Flüsse. Nach Süden entsendet er seine Gewässer zur Struma, uach Osteu fließt die Maritza und nach Norden zur Donau der Jsker, der in engem Tale den Balkan durchbricht. Ein ausgedehntes Bergland verknüpft das zentrale Gebirge mit Balkan, dem nördlichen Balkan. Als eine langgestreckte Kette umschließt dieser das weite Beckeu der unteren Donau und scheidet mit seinen letzten Ausläufern und mit dem Hügellande der Dobrndscha jenes noch auf eine lange Strecke vom Schwarzen Meere. Steil erhebt sich der Balkan von Süden aus, nach Norden fällt er allmählich zur bulgarischen Ebene ab. Er ist ein schwer überschreitbares Gebirge. Wenn auch seine Gipfel kaum 2400 7« erreichen, fo sind die Pässe doch meist über 1000 /« hoch. Ule, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe B. 2. Aufl. 15

13. Schulgeographie - S. 37

1865 - Weimar : Voigt
Balkanhalb infei. 37 Die Balkan-Halbinsel *). Diese Halbinsel, von 5 Meeren bespült: dem adriatischen, ioni> schen, ägäischen, Marmara- und schwarzen Meere, und durch die Sau, Donau und die transsylvanischen Alpen vom Festlande getrennt, hat den Gebirgszug in der Mitte und zum Halt, welcher sich von O. nach Nordw. quer hiudurchzieht und im O. Balkan, in der Mitte Skar-Dagh und im W. dinarische oder dalmatische Alpen genannt wird. Er erreicht im Skar-Dagh seine größte Höhe um 8000 F. und senkt sich nach beiden Seiten, doch tieser im W. als im O. Hier gestattet er nur in einzelnen Querthälern Durchgangspässe, höchst wichtig für Heereszüge, Paß von Demir Kapu, d. i. eiserues Thor der wichtigste; die Seitenabdachungen aber fallen nur allmählich ab und senden nord- und südwärts zahlreiche Arme und Flüsse, die längsten südwärts. So wird die Halbinsel fast durchaus ein Gebirgsland ohne große Ebenen, nur im Norden an der Donau entsteht eine Tiefebene, größer auf ihrem linken Ufer ai§ walachifche, denn auf dem rechten als bulgarische und Dobrudscha. Nicht zu verkennen ist die Aehn- lichkeit der Donau mit dem Po und Ebro und die der Tiefebene an der Donau mit den Tiefebenen am Po und Ebro. Südwärts gehen vom Mittelgebirge im O. der Despoto-Dagh oder Rhodope und in der Mitte der Bora-Dagh, der Piudus und Taygetus bis zum Jda 7,500 F. auf der Insel Kandia. Sie bilden zahlreiche neue Verzweigungen und neue Gcbirgsknoten, aus denen sich zahlreiche Ausläufer entwickeln, viele Halbinseln und Vorgebirge bilden und in einer Unzahl Gebirgsinseln ihren Fortgang in den be- nachbarten Meeren haben. So wird diese Halbinsel im S. das ge- gliedertste Land der ganzen Erde, von reizender Mannichfaltigkeit und anmuthigem Wechsel der Produkte und des Klimas. Der Wasserreichthum ist groß nach allen Richtungen; von dem Mittelpunkte des Hauptgebirgsstockes gehen nach den 4 Himmelsgegen- den die 4 Hauptflüsse Moräwa, Drin, Vard.ar und Maritza (Hebrus) 52 M. lang. Größer zwar ist der Fluß der Tiefebene, die Donau, welche aus Ungarn kommt und unzählige Flüsse von S. und N., namentlich die Sau und Moräwa, wie auch die Alüta vom rochen Thurmpaß an schiffbar, den Sereth und Pruth aufnimmt, aber hier nur einen Lauf von 120 M. hat. Die drei Donaumündun- gen Kilia, Sulina und Georg bisher unter russischem Scepter, stehen seit 1856 wieder unter türkischer Herrschaft. Der größte See ist der Rasin-See in der Dobrudscha. *) Von dm angeführten (Eigennamen sind die von deutscher und italienischer Form deutsch und italienisch auszusprechen, von den übrigen haben die zweisilbi- gen den Ton auf der ersten Silbe, die drei- und mehrsilbigen aus der drittletzten, auch bei ihnen sind die Buchstaben wie im Deutschen auszusprechen. Die Aus- nahme davon bezeichnen der Accent und das in Parenthese Hinzugesügte.

14. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 43

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 43 — Die Balkanhalbinsel zeichnet sich also aus durch eine außerordentlich reiche horizontale Gliederung, besonders im O. und S. — Die Westküste Griechenlands ist ziemlich einförmig, dagegen ist die Küste Dalmatiens im N. wieder reich an Halbinseln, vortrefflichen Häfen (Clttaro, Ragnsa, Spllato, Zara und Fiume) und Inseln. — Auch die Halbinsel Istrien kann als ein Glied der Balkanhalbinsel angesehen werden. Uber die Inseln vergl. § 28! Iii. Bodengestalt; Flüsse, a) Auf der eigentlichen Balkanhalbinsel ist im O. das bedeutendste Gebirge der Balkan (Haemus), ein schön geschwungener Gebirgsbogen, der in der Gegend von Wid-din mit einer einfachen Kette beginnend, dann an Breite immer zunehmend sich bis zum Schwarzen Meer erstreckt, mit wichtigen Pässen (Schipka-Paß!). Nördl. davon liegt Bulgarien, eine Hochfläche, welche nach der Donau allmählich abfällt, mit dem Jsker. Südlich vom Balkan liegt Rumelien, das alte Thrakien, mit dem fruchtbaren Flußgebiet der Maritza (Hebrus), welches im W. begrenzt wird von dem Rhodope- oder Despoto-Gebirge. Dieses wird durch ein tiefes Thal, in welchem der Mesta (Nestus) fließt, in einen östl. und westl. Teil geteilt; den letzteren begleitet im W. die Struma (Strymon). — Die westl. Hälfte der eigentlichen Balkanhalbinsel ist ebenfalls angefüllt mit zahllosen Gebirgszügen, welche, im N. mit den Alpen in Verbindung stehend, vorwiegend von Nw. nach So. streichen. Zn bemerken sind die Din arischen Alpen, ferner das Bergland Montenegro, aus welchem die Drina zur Save strömt, endlich der Schar Dagh, an dessen Nordseite die Wasserscheide zwischen dem Wardar (Axius) und der Moräwa liegt. b) 1. Nordgriechenland. Unter dem 40° liegt der wichtige Gebirgsknoten von Metzowo (Lacmon), von welchem 4 Flüsse nach 4 verschiedenen Himmelsgegenden fließen: die Vjossa (Aous) nach Nw., die Wistritza (Haliacmon) nach No., der S a l a m v r i ci (Peneus) nach So., der Aspropotamos (Achelous) nach Sw. — Jener Gebirgsknoten entsendet nach O. und W. Gebirgszüge, die Cambunischen und Akrokerannischen Berge der Alten; letztere enden mit dem Kap Linguetta, erstere mit dem 3000 m hohen O ly mp. Zwischen Olymp und Ossa das berühmte Thal Tempe. Südl. vom Ossa der Peliou. Der Lakmou entsendet aber noch einen dritten Gebirgszug, den Pindus, nach S., die hohe Grenzmauer zwischen dem fruchtbaren Thessalien (Schlachtfelder!) und Epirns. Sein Südende (unter 39°) bildet der Gebirgsknoten des Velnchi (Tymphrestus), von welchem sich in einem spitzen Winkel, aus welchem der Spercheios strömt, 2 Querriegel nach O. ziehen, der Othrys und der O t a. (Paß der Thermopylen!) — Westl. vom Pindus vreitet sich das Berg land von Epirns aus mit der fruchtbaren Hochfläche von Janina (an der Stelle des alten Dodona), durchströmt vom Aspropotamos, dem längsten Fluß der griechischen Halbinsel.

15. Teil 2 = Mittelstufe, 1. Stück - S. 8

1900 - Glogau : Flemming
thätig sind, spricht das häufige Auftreten von Erdbebens auch an vulkanischen Erscheinungen sehlt es nicht. Um zunächst für den breiten Norden der Halbinsel eine Übersicht über den Gebirgsbau zu gewinnen, beachten wir die beiden wichtigsten Verkehrswege, 'die durch die Natur des Landes gegeben find. Unterhalb der Einmündung der Save sließt der Donau von 8 her, also von rechts, die Morawa [morawa] zu: in der Nähe ihrer Hauptquelle aber entwickelt sich in entgegengesetzter Richtnng der nach dem Golfe von Saloniki strömende Wardar (Axios). Die Wasserscheide zwischen beiden Flüssen übertrifft sannt die Höhenlage Münchens (vgl. lt. 14, 113). Die Gebirgszüge westlich von dieser natürlichen Handelsstraße (jetzt Eisenbahn Belgrad —Saloniki) bilden im wesentlichen ein System von dem 80-Ende der Alpen bis znr Südspitze der ganzen Halbinsel; die Erhebungen östlich von der genannten Thalfurche aber streichen nach 0 oder So und lassen zwischen sich breite Zugänge von Asien her offen. Der zweite, noch wichtigere Verkehrsweg zweigt von der Morawa südost-wärts ab, erreicht nach Übersteigung eines auch nur 500 bis 800 m hohen Berglandes das Thal der oberen Maritza (Hebros), die später nach 8 hin umbiegt, und endigt am Bosporus (jetzt Eisenbahn Belgrad—konstantinopel). Diese Linie trennt das 'Balkan-System vom übrigen Gebirgslande. — Von der Küste des Schwarzen Meeres an streicht der Balkan 2 (Haemns) westwärts mit Steilabfall auf der Südseite, allmählicher Abdachung auf der Notiffeite;3 der Donau-Nebenfluß Jsker bildet ein das ganze Gebirge durchsetzendes Querthal, jenseit dessen der Balkan immer mehr nach N umbiegt, um an den Stromschnellen des Eisernen Thores in den Karpaten-Bogen überzugehen. Vom Donaugebiete aus führt eine größere Zahl von Straßen über das Gebirge hinüber, so in dem mittleren bis zu 2400 m hohen Teile der Schipka-Paß (1300 m). Das Quellgebiet des Jsker und der Maritza ist — auf der Südseite jener wichtigsten Verkehrslinie — ein 2700 m hoher Gebirgs-stock, der Rilo-Dagh, ^ an den sich nach So und 8 hin kräftige Gebirgszüge anschließen. Die Tundscha, ein Nebenfluß der Maritza, fließt ant Süd-abhang des Balkan ostwärts, nachher aber südwärts; dieser 8-Richtung folgt dann auch die erst im Unterlauf schiffbare Maritza bis 1 Bewegungen, die innerhalb der Erdkruste (vgl. U. 60) ruckweise vor sich geheu, äußern sich deu Menschen als Erdbeben. 2 Das türkische Wort Balkan [balfan] ist eigentlich nur ein Gattungsname: es bedeutet einfach: Gebirge. 3 Ähnlich wie das sächsische Erzgebirge! 4 Dagh — Berg (türkisch).

16. Europa - S. 49

1888 - München : Oldenbourg
Südeuropa. — Die Balkan-Halbinsel. 49 Il Wodengestatt, Wevölkerung und Klima. Auf der türkisch-griechischen Halbinsel in der oben gegebenen Ausdehnung lassen sich folgende Landschaften unterscheiden: 1. Die walachische Tiefebene; 2. das Gebirgsland der Halbinsel. 1. Die walachische Tiefebene; im Süden von der Donau, im Norden von den transsylvanischen Alpen begrenzt, ist sie im wesentlichen Steppenland, voll weiter Weideflächen oder Steinfelder; wo jedoch dem Boden die nötige Bewässerung zu teil wird, liefert er reiche Kornernten; daher ist Getreide der Hauptausfuhrartikel Rumäniens. 2. Das Gebirgsland der Halbinsel. Der Mittelpunkt der Gebirge ist der Schar-Dagh (Dagh, türkifch — Gebirge) im Zentrum der westlichen Hälfte der Türkei. Von ihm aus streichen die Gebirge nach Osten, Nordwesten und Süden. a) Die östliche Gebirgswelt zerfällt durch die große Verkehrslinie, welche von Belgrad über das Plateau von Sofia zur'maritza führt, in einen westlichen und östlichen Teil. «) Im westlichen Teil erheben sich einzelne kleine Berg- grnppen zu bedeutender Höhe, so der Rilo-Dagh, von dem die Maritza kommt. Vom Rilo-Dagh zieht der Despoto- Dagh oder das Rhodope (rödope)-Gebirge nach Ost-Südost zur Maritzamünduug. ß) Der östliche Teil wird vom System des Balkan (balkän) gebildet. Derselbe beginnt an den Ufern der Donau zwischen den Flüssen Morawa und Timok und zieht erst südöstlich, dann östlich. Die höchsten Gipfel erreichen nur 2300 in, und nicht weniger als 30 Päffe übersteigen ihn; aber die wenigsten davon sind fahrbar. Einer der wichtigsten Pässe ist der im Zentral- balkan befindliche Schipka-Paß. — Von dem östlichen Ende des Balkan zieht einerseits der Strandfcha-Dagh, der mit dem Despoto-Dagh das alte Thrazien einschließt, gegen Konstantinopel, andererseits das baumlose Steppenplateau der Dobrudscha nördlich bis zur Mündung der Donau. — Der Abfall des Balkan nach Süden ist steil, während er nach Norden allmählich in die bulgarische Hochebene übergeht. — Höchst auffallend ist der klimatische Gegensatz beider Abhänge. Das Gebiet nördlich des Balkan hat trotz seiner südlichen Lage noch sehr kalte Winter mit vielem Schnee; auf dem Südabhange dagegen wachsen bereits prächtige Walnuß- bäume, gedeiht ein vorzüglicher Wein, im Maritzathal sogar Reis und wird die wundervollste Rosenkultur betrieben. b) Vom Schar-Dagh nach Nordwesten ziehen die dina- rischen Alpen, ein vielfach zerrissenes, waldloses Kalkgebirge. Das Hauptthal durchfließt die N ar en ta. In ihrem Osten liegt G ei st b eck, Geographie für Mittelschulen. Iii. 4

17. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 160

1837 - Heidelberg : Winter
160 Natürliche Geographie. Die Halbinsel des Hämus. §. 1. Lage, Größe, Grenzen.— Diese große Halb- insel liegt zwischen dem 36 — 47° der Länge und dem 36—48° nördlicher Breite. Sie grenzt im N. durch das Mvntenegrv- und Scardogebirge, so wie durch die südliche« Karpathen an Un- garn und durch einen Zweig derselben an Rußland; im O. an das schwarze Meer, die Meerenge von Constantinopel, das Meer von Marmora, die Dardanellen und den Archipel; im S. an das mittelländische und im W. an das adriatische und jonische Meer. Flächeninhalt über 8400 ^Meilen. §. 2. Gebirge. — Dieses gebirgige und in mehreren Strek- ken hochliegende Land hat eine Menge fruchtbarer Thäter und einzelner Ebenen, die aber sehr schlecht angebaut sind. Seine Gebirge hängen mit den din arischen Alpen zusammen, von welchen das Nissagoragebirge nach Südosten ausgeht und der Montenegro bis an den Meerbusen von Cattaro zieht. Nom Nissagoragebirge zieht ein 104 Meilen langer Hauptge- birgszug von W. nach O. bis zum Cap Emineh-Burum, der Häm us im weitern Sinne, ein felsiges und wildes Gebirge mit tiefen Schluchten und Thälern, und bildet eine nördliche und sü d l i ch e Ha uptabda chung. 1. Der westliche Theil dieses Gebirgszuges enthält das Gl n boti n gebt r ge, den Scardus und das Ar gen tara- geb ir ge, von welchem das Cunowiya- und Stara-Pla- ninagebirge nördlich bis nach Neu-Orsvwa ziehen, den Grenz- puukt der türkischen Donau. Hier schließen sich im 9t. die Kar- pathen an, und bestimmen in ihrer südlichen und südöstlichen Abdachung, so wie durch einen Zweig zwischen dem Dniester und Pruth die natürliche Grenze der Türkei bis zum schwarzen Meere. Sie enthalten die Quellen und Thäler der Aluta, des Sireth und des Pruth. 2. Der östliche Theil dieses Gebirgszuges, das Balkan- gebirge (Usemus), 50 Meilen lang, geht vom 9000 Fuß hohen Orbelos bis ans schwarze Meer und hat nur 5 Pässe zum Uebergange. Bis zur Quelle des Kamtschickflusses heißt es der große Balkan. Hier thcikt cs sich, und wird im N. dieses Flusses, etwa 3000 Fuß hoch, kleiner Balkan genannt, am südlichen Ufer desselben aber Emiueh-Dagh bis zum Cap Emineh-Burum ziehend. Nom Emineh-Dagh geht ein Ge- birgszug längs des schwarzen Meeres nach S. bis zur Straße von Constantinopel. 3. Der S com ins und die mit ihm zusammenhängenden Gebirge De spot v und Rhodope trennen sich zwischen den

18. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 129

1879 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Balkan-Halbinsel. Vertikale Gliederung. §. 49. 129 bedeutendste Peninsularbildung (die drei Halbinseln, in welche der Vorsprung Chalcidice, gleich einem Dreizack, ausläuft, deu thracischen Chersones und die Halbinsel, worauf Constantinopel liegt) aufzuweisen hat. Ueberhaupt ist der peuinsulare Charakter der Landbildung und der daraus folgende Gestade- reichthum nirgendwo fo vollständig und so scharf ausgeprägt, wie durch diese peninsularen Wiederholungen der griechischen Halbinsel. Nicht minder reichhaltig ist die Inselbildung an den zerrissenen Küsten des adriatifchen, jonischen und ägäischen Meeres, nicht aber an der des schnmrzen Meeres. Mit Ausnahme der größeren: Candia (Creta) im Süden und Negroponte (Euböa) im Osten, bilden diese Inseln Gruppen, so im Westen die Ionischen Inseln, im Osten die Cycladen und die entfernteren ^-poraden. Die beiden letzteren Gruppen konnten selbst zur Zeit, als die Schifffahrt noch in ihrer Kind- heit war, die Seebrücke für den Verkehr und Ideenaustausch zwischen Asien und Europa bilden. Durch diese Umgürtung der Küste mit Inseln und Inselgruppen, welche ebenfalls an Schottland erinnert, erhält das geringe continentase Areal eine so vielfache Berührung mit dem Meer, wie kein anderer Theil von Europa. Vertikale Gliederung. Wiewohl der orographische Bau der griechischen Halbinsel noch immer nicht genug erforscht ist, so hat man doch eiugeseheu, daß bisher mit Unrecht der Balkan oder Hämus für das Hauptgebirge derselben gehalten worden ist. da er von anderen Gebirgen, die man für seine Nebenzweige hielt, sowohl in den vertikalen als den horizontalen Dimensionen übertroffen wird. Die Gebirgszüge dieser Halbinsel, welche eine Fortsetzung des Ost- endes der Alpen bilden, wie der Apennin eine solche des Westendes, haben nicht, wie dieser, eine, sondern zwei Hauptrichtungen: die eine, der Hauptrichtung des Apennin parallel, von Nordwest nach Südost, die andere von West nach Ost, parallel mit dem Laufe der Donan. Die erftere Gruppe bildet die Wasserscheide zwischen dem adriatifchen und dem ägäischen Meere, die andere zwischen diesem und der Donau (also dem schwarzen Meere). Für große Ebenen bleibt kein Raum übrig; nnr au den Küsten des ägäischen Meeres und längs der größeren Flüsse (Donau, Marizza) gibt es beträchtlichere Streifen ebenen Landes. Der Hauptrichtung von West nach Ost folgt: Der Balkan (d. h. Waldgebirge) oder Hämus (1009 bis 1600 in), der breite Grenzwall zwischen Bulgarien und Rumelien, mit beschwerlichen Pässen (der Schipka-Paß im Krieg von 1878 berühmt geworden), daher stets eine Völkerscheide. Von seinem Westende, wo der Rilo-Dagh eine Höhe von 2750 m erreicht, zieht gegen S.-O. der Despoto-Dagh (das Rhodope-Gebirge). Unter den Gebirgen in der Richtung von Nordwest nach Südost werdeu unterschieden: a. die dalmatischen (oder dinarischen) Alpen mit zahlreichen Höhlen und verschwindenden Flüssen; b. derskardns (T sch a r-D a g h ), der den mittleren Knoten der Ge- birge der Halbinsel bildet; Pütz. Lehrbuch. Ii. Ausl. g

19. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 73

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
birgsland eingenommen. Die Gebirgszüge durchziehen gitterartig das Land, an manchen Stellen einen schroffen Abschluß der Einzelland- schaften herbeiführend. Dadurch wurde die nationale Einheit gestört, um so mehr, als verschiedene Völkerrassen (Nachweis!) die Halbinsel be- wohnen. Aber trotz des scheinbaren Gewirrs von Bergzügen in der verschiedensten Streichrichtung kann man doch eine gewisse Einheitlichkeit im Aufbau der Halbinsel erkennen. An der Westseite verläuft im Anschluß an die Alpen bzw. den Karst ein langgestrecktes Kalksteingebirge bis zur äußersten Südspitze der Halbinsel, erfüllt den ganzen Westen der griechischen Halbinsel und sührt in einem Bogen hinüber zum gebirgigen Grundstock Kretas und zu den südlichen Gebirgen Kleinasiens. Man kann es als das Dinarische Gebirge (einen Teil bilden die Dinarischen Alpen) oder das Jllyrisch-Griechische Faltenland bezeichnen. Im Nordosten erhebt sich ebenfalls ein Faltengebirge, der Balkan. Er bildet die Fortsetzung der Karpaten auf der rechten Seite der Donau und endigt an der Küste des Schwarzen Meeres. Das ganze zwischen diesen Faltengebirgen ge- legene Urgebirgsgebiet hat in der Tertiärzeit ein lebhaftes Auf und Nieder der Schollen erfahren. So sind die großen und kleinen Becken- landschaften und die zahlreichen umrandenden Gebirgszüge entstanden, die anfangs von Seen erfüllt waren, bis sich das Wasser einen Tal- ausgang schuf und allmählich abfloß. Flüsse (Morawa, Wardar, Maritza u. a.) stellten eine Verbindung zwischen den einzelnen Becken her. Den Übergang vom Russischen Tieflande zur Balkan-Halbinsel bildet das Königreich Rumänien (130 000 qkm = Süddeutschland, 6 Mill. Einw., 44 auf 1 qkm). Seine Grenzen werden durch Karpaten, Donau, Schwarzes Meer und Pruth gebildet. Nachdem die Donau die für die Schiffahrt nicht ungefährlichen Stromschnellen des Eisernen Tores unterhalb Orsowa überwunden hat, beschreibt sie einen flachen, nach Norden offenen Bogen. Zwischen den Transsilvanischen Alpen und der Donau dehnt sich die Tiefebene der Walachei aus. Sie bildet das Becken der unteren Donau und steigt allmählich zu den Karpaten an. Das zu diesen hinüberführende Hügel- land ist mit fruchtbarem Lößboden bedeckt, und auch der Boden der Walachei besteht zumeist aus außerordentlich ergiebigem Schwemmlande. (Vergleich mit der Potiefebene — in der Tertiärzeit Meeresbucht.) Im östlichen Teile befindet sich etwas Steppenland. Von den Karpaten eilen der Donau zahlreiche Nebenflüsse zu. Die bekanntesten dieser Wasseradern sind Schyl und Alt. Letzterer entspringt in dem inneren Siebenbürgen. Das Nordufer der Donau neigt stark zur Sumpf- und Seenbildung (Reste früherer Strombetten). An das Südufer treten die letzten Aus- lüufer des Balkans heran. Es ist daher höher gelegen. Bei Tschernawoda hat sich der Strom in seiner vorwiegend östlichen Richtung schon bis auf 60 km dem Schwarzen Meere genähert. Da zwingt ihn die niedrige Bergplatte der Dobrudscha, über die von hier aus eine Eisenbahn nach

20. Europa - S. 278

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 278 — Mittelmeer, ermöglichen den Handelsverkehr mit Südrußland, gewähren Rußland die Möglichkeit, mit dem Süden Europas und mit dem Morgenlande zur See Handels- beziehungen anzuknüpfen usw. Ii. Wie kommt es, daß die Balkan-Halbinsel fortwährend von Unruhen heimgesucht wird? Bodengestaltung und Bodenbeschaffenheit. Daß die Balkan-Halb- insel fortwährend von Unruhen heimgesucht wird, liegt in der Bodengestaltung des Landes. Was lehrt die Karte über die Boden- gestaltung der Halbinsel? Der größte Teil der Halbinsel ist mit Gebirgsland ausgefüllt. Dieses Gebirgsland besteht aus zahl- zeichen Gebirgszügen. Manche dieser Gebirgszüge verlaufen von Westen nach Osten, andere streichen von Norden nach Süden. Dadurch entsteht ein gittersörmiger Aufbau des Landes (au- zeichnen!). Wir können in der Hauptsache zwei große Gruppen unterscheiden, eine westliche und eine östliche. Die Grenze zwischen beiden bilden die Flüsse Wardar und Morawa (zeigen — Quelle, Richtung und Mündung bestimmen lassen!). Sprich über die Bodengestaltung der Balkan-Halbinsel! Die westliche Gebirgsgruppe. Wir betrachten zunächst die westliche Gebirgsgruppe^der Balkan-Halbinsel. Zeige die westliche Gebirgsgruppe! Sie besteht, wie die Karte lehrt, aus einer Anzahl schmaler, aber hoher Berg- züge, welche parallel miteinander und mit der Küste von Nordwesten nach Südosten ziehen. Zu dieser Gebirgsgruppe gehören: 1. Das Fllyrische Bergland. Den Nordwesten der Balkan-Halbinsel nimmt das Jllyrische Bergland (auch das Dalmatische Gebirgsland genannt) ein, das sich von dem Adriatischen Meer bis zur Morawa, von der Save bis zum Drin erstreckt (zeigen!). Es bildet die Fortsetzung des Osterreichischen Karstlandes und besteht aus einer großen Anzahl von Bergketten. Die westlichen Gebirgsketten heißen die Dinarischen Alpen; .den östlichen Teil des Berglandes nennt man die Gebirge von Bosnien, der Herzegowina und Montenegro (zeigen!). a) Die Dinarischen Alpen. Im Westen zieht das Gebirgsland in mehreren Ketten längs der Küste südostwärts (zeigen!) und führt den Namen „Dinarische Alpen" (zeigen!). Die Dinarischen Alpen bauen sich vorwiegend aus Kalkstein auf; daher eignen sie sich wenig für den Anbau. Das frische Grün der Wiesen und Wälder fehlt hier ebenso wie auf den Karsthochflächen; an Stelle der gesegneten Ackerfluren erblickt das Auge weit und breit nichts weiter als kahlen, zerrissenen Felsboden. Nur hier und da überziehen den Boden dürftige Grasflächen. Selbst in den Tälern und Mulden fehlt infolge Trockenheit des Kalkbodens die üppige Entfaltung des Pflanzenlebens. Welchen Einfluß übt die Boden- beschafseuheit auf die Beschäftigung der Bewohner aus? Es konnte sich hier nur die Viehzucht entwickeln und zwar die Ziegen-und Schaf- zu cht. Nicht mit Unrecht nennt man daher das Jl lyrische Berg- land die Heimat der Berg- und Hirtenvölker. Die Bewohner