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1. Geographie - S. 23

1902 - Bamberg : Buchner
23 der Kunst in München, Musiker an der dortigen Akademie der Ton- kn nst. Außerdem bestehen in manchen Städten noch zahlreiche Anstalten für verschiedenartige Zwecke (Fachschulen). 6. Staatsgebiete, Bevölkerung und Wohn Plätze. Der Staat wird von den Menschen gebildet, welche nach Gesetzen un- abhängig leben und mithin ein dauerndes Gemeinwesen bilden. Unsere Land- schast gehört zum Königreiche Bayern. Die Regierungsbezirke oder Kreise des Gebietes heißen: Schwaben und Neu bürg, Ober- ba y er n, Nieder bayern und Ober Pfalz. Alles bayerische Land rechts der Donau bildet Südbayern, das bayerische Land links der Donau Nordbayern. Letzterem gehört an: von Schwaben und Neuburg das Ries und der Landstrich von der Donau an bis zur Grenze am Jura; von Oberbayern die Gegend um Ingolstadt; von Niederbayern das Regen- und Jlzgebiet. — In der Umgebung von Regens bürg greift die (im ganzen nord- bayerische) Ober Pfalz eiu wenig nach Südbayern über. Der Abstammung nach gehören die Bewohner des Kreises Schwaben und Nenburg zu den Schwaben, die in Oberbayern, Niederbayern und in der Oberpfalz zu den Bayern. Schwaben und Bayern scheidet der Lech.^ jl. Schlvaben^und Ueutmrg.^ Die Länderbestandteile dieser Provinz sind Erwerbungen, welche ehe- dem insgesamt znm Herzogtum Schwaben gehörten, das aber seit Konradins Tod (1268) zerstückelt wurde. Zu den älteren bayerischen Besitzungen gehört das Herzogtum Neuburg, welches zu Anfang des 16. Jahrhunderts an eine Seitenlinie der pfälzischen Wittelsbacher kam, 1777 aber wieder mit Bayern vereinigt wurde. Die neueren Gebiete bilden seit 1800: das Fürstbistum und die Reichsstadt Augsburg, die gefürstete Abtei und die Reichsstadt Kempten, die ehemals österreichische Markgrafschaft Burgau und noch mehrere Reichsstädte und Klöster. — Der größere Teil dieses Kreises gehört zur Schwäbischen Hochebene. Im Süden finden wir die Algäner Alpen mit grasreichen Thälern. Der Hanptslnß ist die Donau, welche bei Ulm den Regierungsbezirk betritt und hier die Jller, dann bei Rain den Lech aufnimmt. Als kleinere Nebenflüsse der Donau sind noch zu nennen: Günz, Mindel, Znfam, Schmutter und Wörnitz. — Das Klima ist besonders mild am Bodensee; hier gedeiht selbst die Rebe. Den Hauptnahrungszweig der Bevölkerung bildet die Landwirtschast; aber anch die Gewerbthätigkeit, vorherrschend mit Baumwollspinn- und Webereien, hat einen höheren Aufschwung genommen; obenan steht Augsburg. Im Algän blühen Viehzucht und Milchwirtschaft. Die Kreishanptstadt von Schwaben und Neuburg ist/Augsburg am Lech mit 89000 Eiuw. Zu den merkwürdigen Gebäuden zählen der Dom und-

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1. Erdkunde - S. 23

1911 - Bamberg : Buchner
23 sität. Wer sich ausbilden will zum Baumeister für Kirchen, Paläste, Maschinell :c., besucht die Technische Hochschule. Maler und Bildhauer empfangen ihre Ausbildung an der Akademie der Kunst in München, Musiker an der- artigen Akademie der Tonkunst, Lehrer in den Lehrerbildnn gs- anstalten, Großkaufleute an der Handelshochschnle. Außerdem bestehen in manchen Städten noch zahlreiche Anstalten für verschiedene Zwecke (Fachschulen). 6. Staatsgebiete, Bevölker uug und Wohn Plätze. Der Staat lvird von de» Menschen gebildet, welche nach Gesetzen un- abhängig leben und mithin ein dauerndes Gemeinwesen bilden. Unsere Land- schast gehört zum Königreiche Bayern. Die Regierungsbezirke oder Kreise des Gebietes heißen: Schwaben lind Neu bürg, Ober- bayern, Niederbayern und Oberpfalz. Alles bayerische Laud rechts der Do »au bildet Südbayern, das bayerische Land links der Donau Nordbayern. Letzterem gehören an: von Schwaben und Nenbnrg das Ries und der Landstrich von der Donan au bis zur Grenze a»l Iura; von Oberbayerll die Gegend um Ingolstadt; von Niederbayeru das Regeu- und Jlzgebiet. — In der Umgebung von Regens bürg greift die (im ganzen nord- bayerische) Oberpfalz ein wenig nach Südbayern über. Der Abstämmling nach gehören die Bewohner des Kreises Schwaben und N e u b ur g zu deu S ch w a b e u, die in O b e r b a y e r n, Niederbayern und in der Oberpfalz zu den Bayern. Schwaben und Bayern scheidet der Lech. l. Schwaben und Auburg. Die Länderbestandteile dieser Provinz sind Erwerbungen, welche ehe- dem insgesamt zum Herzogtum Schwaben gehörten, das aber seit Konradins Tod (1268) zerstückelt wurde. Zu deu älteren bayerischen Besitzungen gehört das Herzogtum Neuburg, welches zu Aufaug des 16. Jahrhunderts an eine Seitenlinie der pfälzischen Wittelsbacher kam, 1777 aber wieder mit Bayern vereinigt wurde. Die neueren Gebiete bilden seit 1800: das Fürstbistum und die Reichsstadt Augsburg, die gesürstete Abtei und die Reichsstadt Kempten, die ehemals österreichische Markgrafschaft Burgau und lloch mehrere Reichsstädte uild Klöster. — Der größere Teil dieses Kreises gehört zur Schwäbischen Hochebene. Im Süden finden wir die Algäuer Alpen mit grasreichen Tälern. Der Hauptfluß ist die Donau, welche bei Ulm deu Regierungsbezirk betritt und hier die Jller, dann bei Rain den Lech aufnimmt. Als kleinere Nebenflüsse der Donau siud uoch zu nennen: Günz, Mindel, Zufam, Schniutter uild Wörnitz. —Das Klima ist besonders mild am Bodensee; hier gedeiht selbst die Rebe. — Den Hanptnahrnngszweig der Bevölkerung bildet die Landwirtschaft; aber auch die Gewerbtätig keit, vorherrscheud mit Baumwollspin- nereien und -Webereien, hat einen höheren Aufschwung genommen; obenan steht Augsburg. Im Algäu blüheu Viehzucht und Milchwirtschast.

2. Lehrstoff der unteren Klassen - S. 67

1897 - Leipzig : Engelmann
§ 37. Das Königreich Bayern. 67 Sigmaringen an der Donau. Burg Hohenzollern, Stamm- schloß der preußischen Königsfamilie. § 37. Das Königreich Bayern. Das alte Herzogtum Bayern umfaßte nur einen kleinen Teil des jetzigen Königreichs, nämlich die Lande südlich der Donau und östlich vom Lech, nördlich der Donau nur das Gebiet des Bayrischen Waldes. Seit Ende des 12. Jahrhun- derts herrscht die Familie der Wittelsbacher. Im dreißigjährigen Kriege wurde das Herzogtum bedeutend vergrößert und zum Kurfürstentum erhoben. Nach Aus- sterben der älteren Wittelsbacher Linie wurde es 1777 mit der Pfalz, wo die jüngere Linie herrschte, vereinigt. Im Ansang dieses Jahrhunderts gewann es noch bedeutende Gebiete in Schwaben und Franken, worauf 1806 die Kurfürsten von Bayern den Königstitel annahmen. Bayern umfaßt einige Ketten der Ostalpeu, den größten Teil der Schwäbisch-bayrischen Hochebene, den Fränkischen Jura und das Fränkische Stufenland, das Fichtelgebirge und im W. (von dem Haupt- gebiete abgetrennt) Teile der Oberrheinischen Tiefebene nebst der Haardt. Bayern ist vorwiegend Ackerbauland. Am Main und in der Rhein- pfalz bedeutender Wein- und Obst-, in letzterer auch Tabakbau. Auf der Bayrischen Hochebene ist der Hopfenban und der damit in Ver- billdung stehende Bierbrauereibetrieb von Bedeutung. In den Alpen ausgedehnte Viehzucht. Mineralschätze sind wenig vorhanden, Industrie nur an einzelnen Orten entwickelt. Die Bevölkerungsdichte ist eine mäßige, am geringsten aus der Bayrischen Hochebene. £ der Bevölkerung sind katholisch. Eingeteilt wird Bayern in acht Regierungsbezirke. 1. Oberbayern. Haupt- und Residenzstadt München, 405000 Einw., die drittgrößte Stadt Deutschlands, auf öder, vielfach von Mooren bedeckter Hochfläche an der Isar, von den bayrischen Königen in diesem Jahrhundert mit zahlreichen Prachtbauten geschmückt und mit wissenschaftlichen und Kunstinstituten versehen. Die Universität ist die zweitgrößte Deutschlands; technische Hochschule, Kunstakademie, Forstakademie, Sitz eines Erzbischofs. Zahlreiche Sammlungen aller Art; bedeutendes Kunftgewerbe. Ingolstadt, Festung an der Donau. 2. Niederbayern. Landshut, ehemals Hptst. des Herzogtums Bayern. Straubing und Pas sau an der Donau. 3. Schwaben. Augsburg am Lech, alte freie Reichsstadt, Bischofs- sitz ; bedeutender Handel, Spinnereien und Maschinenfabriken. Kempten im Algäu. Rördlingen, in einer kesselförmigen Einsenknng zwischen Fränkischen und Schwäbischem Jura, ebenfalls früher freie Reichsstadt. 4. Oberpfalz. Regensburg an der Donau, Bischofssitz, früher freie Reichsstadt und jahrhundertelang der Sitz der deutschen Reichs- tage, Knotenpunkt zahlreicher Eisenbahnen; in der Nähe die Pracht- bauten der Walhalla und Ruhmeshalle. 5. Miltelfranlren. Nürnberg, 160 000 Einw., im Mittel- alter eine der mächtigsten freien Reichsstädte; sehr altertümlich, mit hohen Giebelhäusern, mächtigen Türmen und Thoren und einer die 5*

3. Länderkunde von Mitteleuropa - S. 28

1911 - München : Oldenbourg
28 Mitteleuropa. Oberbayern umfaßt einen Teil der Alpen und den größten Teil des Baye- rischen Alpenvorlandes. Es erstreckt sich vom Lech bis Inn und Salzach und ist der größte und volkreichste Kreis, mit Niederbayern und der Oberpfalz auch der älteste Bestandteil der Monarchie. Oberbayern und Niederbayern zusammen werden daher auch Alt- bayern genannt. Die Landeshauptstadt ist München. In den Alpen und an deren Fuß: Oberammergau, Partenkirchen, Garmisch, Mittenwald, Bad Tölz, Tegernsee, Schlier- see, Reichenhall, Berchtesgaden. Im Seenvorlande: Starnberg, Miesbach. An der Isar: München, Freising. Am Inn: Rosenheim. An der Donau: Ingolstadt. Niederbayern, zu beiden Seiten der unteren Donau in Bayern. Kreis- Hauptstadt Landshut. An der Donau: Weltenburg, Kelheim, Straubing, Deggen- dorf, Passau. Im Wald: Zwiesel. Die Pfalz, zu beiden Seiten der Haardt. Kreishauptstadt Speyer. Am Rhein: Germersheim, Speyer, Ludwigshafen. In der Rh ein ebene: Frankenthal. An der Haardt: Neustadt, Deidesheim, Forst, Dürkheim. Im Westrich: Kaisers- lautern, Pirmasens, Zweibrücken, St. Ingbert, Kusel. In der Nord Pfalz: Kirch- Heimbolanden. Oberpfalz und Regensburg, das Flußgebiet der Naab umfassend, zwischen Fichtelgebirg, Fränkischem Jura, Böhmerwald und Donau. Kreishauptstadt Regens- bürg. An der Naab: Weiden, Schwandorf. Im Jura: Amberg an der Vils, Neumarkt. Im Oberpfälzer Wald: Furth. Oberfranken, am Obermain, der oberen Saale und Eger. Kreishauptstadt Bayreuth: Am Roten Main: Bayreuth. Am Weißen Main: Kulmbach. Am vereinigten Main: Lichtenfels. An der Regnitz: Bamberg. Im Fichtel- gebirge: Wnnsiedel. Am Gebirgsrande: Helmbrechts, Münchberg, Selb, Markt Redwitz. Im Frankenwalde: Kronach. An der Saale: Hof. Mittelfranken, zwischen Frankenhöhe, Steigerwald und Jura, das Regnitz- decken erfüllend. Kreishauptstadt Ansbach. An der Fränkischen Rezat: Ansbach, Spalt. An der Schwäbischen Rezat: Weißenburg. An der Rednitz: Roth, Schwabach. An der Regnitz: Fürth, Erlangen. An der Pegnitz: Nürnberg. An der Tauber: Rothenburg. An der Altmühl: Treuchtlingen, Solnhosen, Eichstätt. Unterfranken, zu beiden Seiten des Mittel- und Untermains, im Nordwest- lichen Teil Bayerns. Kreishauptstadt Würzburg. Am Main: Haßsurt, Schwein- furt, Kitzingen, Würzburg, Lohr, Miltenberg, Afchaffenburg. An der Saale: Kissingen. Schwaben und Neuburg, vom Allgäu bis zur Donau, von der Jller bis zum Lech sich erstreckend. Kreishauptstadt Augsburg. An der Jller: Kempten, Memmingen. An der Wertach: Kaufbeuren. Am Lech: Füssen, Augsburg. An der Donau: Neu-Ulm, Donauwörth, Neuburg. Am Bodensee: Lindau. 2. Das Königreich Württemberg. 20000qkm (= zweimal so groß wie Niederbayern); 22/5 Mill. Einw., das Neckargebiet zwischen Schwarzwald, Frankenhöhe und Odenwald, den Schwäbischen Jura und Oberschwaben umfassend.

4. Geographische Grundbegriffe, Übersicht über die Erdoberfläche, Das Königreich Bayern - S. 46

1887 - München : Oldenbourg
46 Das Königreich Bayern, 2. Die Zahl der Einwohner beläuft sich auf 5400000. 3. Das Königreich Bayern zerfällt iu folgeude Regieruugs- bezirke oder Kreise: 1. Oberbayern......(rund) 17 000 2. Niederbayern................10800 3. Pfalz ...........6 000 4. Ober Pfalz und Regensbnrg . . 9 700 5. Oberfranken....... . . 7 000 6. Mittelfrankeu................7 600 7. Unterfranken und Aschaffenburg 8400 8. Schwaben und Neuburg . . . 9 500 Der größte Kreis ist hiernach Oberbayern, der kleinste die Pfalz. Königreich Bayern. . . Oberbayern. . . Niederbayern. Oberpfalz. Schwaben. ............Unterfranken. .............Mittelfranken ...............Oberfranke». ....................Pfalz.__________ Fig. 16. Größentierhiiltnisse der Kreise Bayerns unter sich und zum ganzen Lande. § 4. Bod engest alt, Bewässeruug und Klima. A. Das Hauptland. Das Hanptlaud wird durch die Donau, welche dasselbe von W. nach O. durchströmt, iu zwei Teile geschieden: in das Gebiet nördlich der Donau oder Nordbayeru und in das Gebiet südlich der Donau oder Südbayeru.

5. Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 200

1881 - Frankfurt a.M. : Jaeger
200 Europa. der hohen Rhön zieht. Im O. bilden der Böhmerwald, der Inn und die Salzach die Grenze, im W. bis in die Gegend von Ulm die Jller; von dort läuft die Grenze im ganzen nordwärts zum Main (in der Gegend der Taubermündung), sodann ist gegen Nw. der Odenwald Grenzgebiet. Der südliche Teil umfaßt die bayerische Hochebene, der nördliche den fränkischen Jura, das oberpfälzische Plateau und das fränkische Terraffenland. Bewässert wird das Land durch die Donau' von Ulm bis Passau mit ihren Neben- flüssen Jller, Lech, Isar, Inn — Wörnitz, Altmühl, Nab, Regen, sowie durch den Rheinfluß Main mit seinen Zuflüssen; — der Ludwigs-Kanal. — 2) Das Nebenland Bayerns, die Rheinpfalz, liegt am linken Rheinufer, zwischen dem Rheinnebenflusse Lauter und der Nahe; es gehört dazu ein Teil der oberrheinischen Tiefebene, das Gebiet des Hardtgebirges und Donners- berges. — Das Berg-, Hoch- und Hügelland herrscht in hohem Maße vor, daher ist der Boden zum größten Teile nicht sehr fruchtbar, doch überwiegt der Ackerbau und ist namentlich an der Donau (zwischen Regensburg und Passau), im Maingebiet und in der oberrheinischen Tiefebene sehr ergiebig. Getreide wird mehr, als der Bedarf erfordert, gewonnen, große Wein- Produktion findet sich in der Rheinpfalz (an den Abhängen des Hardtgebirges) und in Unterfranken (namentlich in der Gegend von Würzburg), fehr ergiebiger Hopfenbau in Ober- und Mittelfranken, Ober- und Niederbayern. Bei einer Mittelernte werden etwa 212 500 Centn. Hopfen gewonnen (nicht ganz die Hälfte der Gesamtproduktion Deutschlands), wovon 132 500 Centner zum Export kommen.*) Berühmt ist namentlich der Hopfen von Spalt in Mittel- franken (das „Spalter Gut"). — Der Tabaksbau wird besonders in der Pfalz und in Mittelfranken betrieben (Ertrag c. 100 000 Centn.). Die Vieh- zucht ist namentlich in Oberfranken und Oberbayern in Flor; in den Alpen als Sennwirtschaft. Der Wald ist ziemlich verbreitet und beträgt c. 34 pct. (namentlich in Oberpfalz und Oberbayern). — Der Bergbau ist im ganzen nicht bedeutend, doch liefert Oberbayern Salz (aus dem Steinsatzwerke Berchtesgaden und 6 Salinen, im ganzen über 900 000 Centn.), das Fichtel- gebirge, die Oberpfalz und Unterfranken Eisen (über 2 Mill. Centn.); Ober- bayern, Oberfranken und die beiden Pfalzen Stein- und Braunkohlen (8^/2 Mill. Centn.), wozu noch Graphit, Lithographiefchiefer (bei Solnhofen an der Altmühl) und nutzbare Erden kommen. — Die Industrie konzentriert sich auf verhältnismäßig wenige Plätze und Gegenden. Baumwolleuiudustrie findet sich in Schwaben (Augsburg), Spielwaren, Metallwaren, Bleististe u. dgl., in Mittelfranken (Nürnberg), Glasfabrikation, Glasschleiferei und Malerei im bayerischen Walde, Holzschnitzarbeiten in Oberbayern (Ober-Ammergau) k. — Am allgemeinsten ist die Biererzeugung, namentlich in Oberbayern (München), Schwaben (Augsburg), Mittel- und Oberfranken (Nürnberg, Erlangen, Kulmbach). — Der Handel koncentriert sich auf die Hauptstädte Nürnberg, Augsburg und München; er wird sehr begünstigt durch die schiff- baren Flüffe und den Lndwigs-Kanal. — Die Bevölkerung ist, bis auf einen Bruchteil von Franzosen in der Rheinpfalz, ganz deutsch; sie gehört zur Hälfte dem Franken-, zu 1h dem Bayernstamme an, den Rest bilden Schwaben *) Deutschland produciert von der europäischen Hopfenernte etwa 2/3, Bayern über ll4.

6. Theodor Schachts Schulgeographie - S. 204

1883 - Wiesbaden : Kunze
204 Europa. Zur Zeit des Kaisers Friedrichs Ii. (1225) wurde die Pfalzgrafschaft am Rhein damit vereinigt. In der Folge aber wurde das Land unter 2 Wittelsbachische Hauptlinien in der Art geteilt, daß die eine größtenteils das eigentlich bayerische Land, die andere die Pfalz und einen Teil des Ostlandes, nämlich die sog. Oberpfalz, und die Kurwürde erhielt. 1623 wurde auch die herzogliche Linie in Bayern zur Kurfürstenwürde erhoben. Nach mannigfachem Wechsel vereinigte Max Joseph von Psalz-Zwei- brücken i. I. 1799 den gesamten altwittelsbachischen Besitz und die beiden Kurwürdeu und erhob 1806 sein durch Säkularisationen k. vergrößertes Land zum Königreiche. Die Frankenlande (Rednitz- und Maingebiet) wurden während der napoleonischen Kriege mit Bayern verbunden. Eingeteilt ist Bayern in die Kreise oder Provinzen: Ober- und Niederbayern und Schwaben (alle drei größtenteils s der Donau) — Oberpfalz, Ober-, Mittel- und Uuterfranken (n der Donau) und Pfalz am Rheine oder Rheinbayern. a) und b) Ober- und Niederbayern, die Stammlande des Fürstenhauses, vom Eintritte des Lechs nach Bayern (Füssen) bis zum Rachel an der böhmischen Grenze. Landes- und Kreishauptstadt München a. d. Isar, inmitten der Hochebene, die neueren Stadtteile mehrenteils schön gebaut; mit 230000 E., Universität, großer Bibliothek von 800000 Bänden und 22000 Hand- schristen (nächst der Pariser die reichste Bibliothek), Prachtbauten und vielen Kunstwerken. Areising weiter abwärts an der Isar, vor 1803 Sitz eines Fürstbischofs. Die starke Festung Ingolstadt links der Donau; früher Sitz der bayerischen Landes- (Jesuiten-) Universität. Die Salinenorte Berchtesgaden, Reichenhall und Traunstein im So des Landes, im oder nahe dem Gebirge. — Landshut a. d. Isar, Hauptstadt Niederbayerns, Martinskirche mit berühmtem Turm; eine Zeit lang Sitz regierender Herzöge. Straubing in der fruchtbaren Donauebene. Deggendorf am Eingange in den Bayerischen Wald. Kassau in schöner Lage an der Mündung des Inns. e) Schwaben mit dem ehemaligen Fürstentnme Neuburg, größtenteils zwischen Jller und Lech, ein Stück, wozu das sruchtbare Becken des Ries, indes noch links der Donau gelegen. Augsburg am Lech mit 61000 E., ehemals freie Reichsstadt^ durch Gewerb- und Handelstätigkeit berühmt. Merkwürdig der Saal in der sogen. Residenz, wo 1530 das Glaubeusbekenntnis der Prote- stanten übergeben wurde. Das Lechfeld, berühmt durch Kaiser Ottos Sieg im Jahre 955 über die Magyaren (spr. Madjaren). In Ober-

7. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 89

1902 - Breslau : Hirt
Bayern. 89 Main-Bayern geschieden wird, und dem viel kleineren w. Teile, Rhern- Bayern oder der Pfalz. Das Königreich hat nur an der Donau, am Main und namentlich in der Ostpfalz Tiefland. Alles Übrige ist Hoch- fläche oder Bergland. 69% Stromgebiet der Donau, 29% des Rheins, 2% der Elbe. Durch Friedrich Barbarossa kam das Herzogtum Bayern 1180 an Otto von Wittelsbach. Der Erwerbung der Rheinpsalz (1215) folgten Teilungen. Erst 1799 vereinigte die Linie Pfalz-Zweibrücken wieder alle Wittelsbachischen Be- sitzungen. Seit 1806 Königreich, erhielt Bayern durch den Wiener Kongreß seine jetzige Gestalt. — Konstitutionelles Königreich. König Otto, Prinzregent Luit- pold. 2 Kammern. — 8 Kreise: Oberbayern (München), Niederbayern (Lands- Hut), Oberpfalz (Regensburg), Schwaben und Neuburg (Augsburg), Mittelfranken (Ansbach), Oberfrauken (Bayreuth), Unterfranken (Würzburg), Pfalz (Speier). Nur die Pfalz überschreitet den Durchschnitt der Volksdichte des D. R. mit 140 E. auf 1 qkm. Städte-Tabelle. Name und Lage f-Öl™..... Nürnberg a. d. Pegnitz . . . . Augsburg a. Lech...... vwürzbnrg a. Main...... Ludwigshafen a. Rhein . . . . Fürth a. d. Regnitz...... Kaiserslautern in der Haardt . Regensburg a. d. Donau . . . Bamberg a. d. Rednitz . . . . Hof a. d. Saale....... Pirmasens in der s. Haardt. . Bayreuth a. Roten Main. . . Erlangen a. d. Rednitz . . . . Ingolstadt a, d. Donau . . . . Amberg a. d. Vils (Nabzufluß) Landshut a. d. Isar..... lspeier a. Rhein....... Kempten a. d. Jller..... Aschaffenburg a. Main . . . . Passau a. d. Donau u. ct. Inn, Neustadt a. d. Haardt..... Ansbach a. d. Rezat..... Straubing a. d, Donau. . . . Landau s.o. v. Kalmit..... Schweinfurt a. Main..... Zweibrücken i. Westrich . . . . Rosenheim a. Inn...... Weiden a. d. Nab...... Kreis Einwohn, in Taus. Oberbayern Mittelfranken Schwaben Unterfranken Pfalz Mittelfranken Pfalz Oberpfalz Oberfranken Oberfranken Pfalz Oberfranken Mittelfranken Oberbayern Oberpfalz Niederbayern Pfalz Schwaben Unterfranken Unterbayern Pfalz Mittelfranken Niederbayern Pfalz Unterfranken Pfalz Oberbayern Oberpfalz 500 261 89 75 62 54 48 45 42 33 30 29 23 22 22 22 21 19 18 18 18 18 18 16 15 14 14 10 Erwerbstätigkeit: Hauptsächlich Getreidebau, in Mittelfranken Hopfens im mittleren und unteren Maintal und in der Ostpfalz Wein, im Bayrischen Walde Flachs und Hanf. Viehzucht im S. Kohlen- und Eisenbergbau in der Westpfalz, Eisen s. i Die Hopfenernte Bayerns wurde 1892 auf 132000 Doppelzentner geschätzt, die des ganzen Reiches im Durchschnitt der Jahre 1885—90 auf 262000. /

8. Erdkunde - S. 24

1911 - Bamberg : Buchner
24 Die Kreishauptstadt von Schwaben und Neuburg ist Augsburg am Lech, 122000 Einw. Zu den merkwürdigen Gebäuden zählen der Dom und das von Elias Holl erbaute Rathaus. In früheren Zeiten war diese Stadt der Mittelpunkt des süddeutschen Handels. Um Augsburg die großen Vor- orte: Kriegshaber und Lechhausen, 18000 Einw.; diese Stadt gehört zwar zu Oberbayern, ist jedoch uur durch den Lech von Augsburg getrennt, mit welchem sie in jeder Hinsicht in enger Verbindung steht. Süd- lich von Augsburg liegt das Lechseld, wo Kaiser Otto I. 955 die Ungarn schlug. Militärisches Lager. Schwabmünchen, schöner Markt; Kauf- beureu, 9 000 Einw., mit Handel und Fabriken; Füssen, Friede zwischen Österreich und Bayern 1745. In der Nähe in herrlicher Alpengegend die königlichen Schlösser Hohenschwangau und Neu schmauste in. Oberstdor s, Sonthofen, Hindelang, Im menstadt und Ober- staufen werden wegen ihrer schönen Lage von vielen Fremden besucht. Jmmeustadt hat eine bedeutende Spinnerei. Von hier aus wird der aussichts. reiche Stuiben bestiegen. Kempten an der Jller, 21000 Einw., Fabriken und beträchtlicher Handel; Memmingen, 12 000 Einw., unfern der Jller, bedeutende Fabriken. Neu-Ulm ist Grenzstadt mit 12000 Einw.; Günzburg; Lauingen, gewerbsame Stadt. Dilliugeu hat Viehzucht und Getreidebau und ist Sitz mehrerer Bildungsanstalten. Bei Höchstädt waren im Spanischen Erbfolge- kriege 17.03 und 1704 folgenreiche Schlachten. Donauwörth ist Eisen- bahnknotenpunkt. Neu bürg hat 9000 Einw.; es besitzt aus der Zeit, in der es Hauptstadt von Pfalz - Neuburg war, noch bemerkenswerte Bauten. Nördlingen zählt beinahe 9000 Einw.; es hat eine Erdbebenstation; berühmt sind seine Webereien. Ottingen besitzt eine berühmte Orgelbauanstalt. Mindelheim, Burg au u. Krumbach sind im fruchtbaren und wald- reichen Mindelgebiet. Lindau liegt aus einer Insel im Bodensee; es wird das deutsche Venedig genannt und hat bedeutenden Verkehr. Der Bodensee gehört zum Rheingebiet. 2. Oberbayern. Oberbayern, so genannt wegen seiner hohen Lage, nimmt den Süd- osten des Königreiches ein und ist der größte Regierungsbezirk. Seine Haupt- gebirge sind Zweige der Bayerischen und Salzburger Alpen mit der Zug- spitze und dem Watzmann. Der nördliche Teil ist eben und enthält fruchtbares Ackerland. Der südliche Teil ist reich an Seen und Moosen. — Die reiche Bewässerung dieses Regierungsbezirkes gehört dem Stromgebiete der Donau an, welche den nördlichen Teil auf eine kurze Strecke durch- strömt. Ihre Nebenflüsse sind: der Lech, die Isar mit Amper und Würm und der Inn mit der Salzach.— Rindvieh, Getreide, Holz, Salz und Eisen zählen zu deu Hauptprodukten des Kreises. Sehr bedeutend sind der Maschinenbau, die Bierbrauerei und die Spinnerei. Die Hauptstadt des ganzen Königreiches und zugleich von Oberbayern ist München an der Isar, 600000 Einw., Residenz des Königs; Sitz der Staatsregierung, einer Universität und der Kreisregierung von Oberbayern.

9. Heimatkunde von Oberfranken - S. 3

1902 - Bayreuth : Heuschmann
Oberfranken. 1. Oberfranken ist ein Regierungsbezirk vom Königreiche Bayern. Wie heißt unser König? Farben Bayerns: blau—weiß. Lied: Wenn ich zun? heitern Himmel schau. Bayern hat 8 Regierungsbezirke: 1. Oberbayern mit München; 2. Niederbayern mit Landshut; 3. Pfalz mit Speyer; 4. Oberpfalz und Regensburg mit Regensburg; 5. Oberfranken mit Bayreuth; 6. Mittelfranken mit Ansbach; 7. Unterfranken und Aschaffenburg mit Würzburg; 8. Schwaben und Neuburg mit Augsburg. Oberfranken bildet den nordöstlichen Teil Bayerns. 2. Dreyen. Oberfranken grenzt im Norden an die Herzogtümer Meiningen und Coburg, an das Fürstentum Reuß und an das Königreich Sachsen, im Osten an Böhmen und an die Oberpfalz, im Süden an Mittelfranken und im Westen an Unterfranken.

10. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 54

1897 - München : Oldenbourg
54 Ii. Bayern. Temperaturänderungen. Überhaupt zeigt Südbayern im allgemeinen ein rauheres Klima als Nordbayern. Die Gebirge empfangen auch die meisten Niederschläge, die ja mit der Höhe des Landes zunehmen, weil die Gebirge die Wolken zur Abgabe ihrer Feuchtigkeit zwingen. Die Alpen haben eine jährliche Regenmenge von über 100 cm, d. h. das Wasser der herabfallenden Niederschläge (Regen, Hagel, Schnee n. s. w.) würde im Laufe des Jahres 1 m hoch werden, wenn es nicht in die Erde einsickern und in der Luft verdunsten würde. Daher sind die Alpen auch das Quellgebiet vieler Flüsse. Nach den Alpen sind die regenreichsten Gebiete der süd- liche Teil des Böhmer und Bayerischen Waldes, das Fichtelgebirge, die Rhön und der Spessart. Auch der südliche Teil der Schwäbisch- Bayerischen Hochebene empfängt noch reichliche Niederschläge. Dagegen weist das Donauthal schon viel weniger Regen auf; am geringsten sind die Niederschläge in der Rheinebene und im mittleren Mainthal. Bevölkerung. Die Volkszählung i. I. 1895 ergab eine Gesamtbevölkerung von 5818544 Einwohnern. Abgesehen von den großen Städten ist die Rheinpfalz und besonders die Rheinebene am dichtesten bevölkert; dann folgt Mittelfranken mit seiner großenteils industriellen Bevölkerung. Die Alpen, die Schwäbisch-Bayerische Hochebene und die Gebirge Nord- bayerns weisen die geringste Dichtigkeit der Bevölkerung auf; von den Kreisen ist die Oberpfalz am schwächsten bevölkert. Im allgemeinen wohnen in ganz Bayern nahezu 77 Menschen auf 1 qkm. Der Abstammung nach bildet in Ober- und Niederbayern, sowie in der Oberpfalz der bayerische, in Schwaben der schwäbische und in den übrigen Kreisen der fränkische Stamm den Grundstock der Be- völkerung. Denn auch die Rheinpfälzer gehören überwiegend dem fränkischen Stamme an; doch weist der S. der Pfalz auch alemannische Elemente auf. Jeder Stamm fpricht seine eigene Mundart, die in den einzelnen Gebieten wieder von einander abweicht. Die Mehrzahl der Bevölkerung (über 2/s) sind Katholiken, fast Vs Proteftauteu und etwa 55000 Israeliten. Die meisten Protestanten wohnen in Mittelsranken, sast gleichviel Katholiken und Protestanten in Obersranken und der Pfalz, während Südbayern, Ober- Pfalz und Unterfranken überwiegend katholisch sind. In Bezug auf allgemeine Verbreitung geistiger Bildung mittels zahlreicher und trefflich eingerichteter Schulen nimmt Bayern

11. Landeskunde des Königreichs Bayern - S. 16

1908 - Breslau : Hirt
16 Landeskunde des Königreichs Bayern. Die vorherrschenden Winde sind Südwest- und Nordostwinde. Südwest- und Westwinde bringen gewöhnlich den Regen, dessen Menge mit der Hohe des Laudes zunimmt. Die regenreichsten Gebiete (über 100 cm) sind die Alpen, die Höhen des Böhmerwaldes und der nördlichen Grenzgebirge, außer- dem der südliche Teil der bayerischen Hochebene; am regenärmsten (55 — 70 cm) sind die Rheinebene und das mittlere Maintal. Die jährliche Regenmenge von ganz Bayern beträgt durchschnittlich 70 cm: d.h. so hoch würde -nach Ablauf eines Jahres das Wasser den Boden bedecken, wenn es nicht in die Erde eindränge oder in die Luft verdunstete. Mit zunehmender Höhe ver- dichten sich die Regen leicht zu festen Niederschlägen, zu Schnee oder Hagel; Hagelwetter entladen sich am häufigsten in der Nähe der Alpen. 1) Die Zahl der Bewohner beträgt 6600000 (90 auf 1 qkm). Am stärksten bevölkert ist die Rheinpsalz, besonders die Vorderpfalz, am schwächsten die Oberpfalz; 7/io sind Land- und 3/io Stadtbewohner. Nach Abstammung und Mundart lassen sich 4 Volksstämme unterscheiden: 1) die Bayern in Ober- und Niederbayern (Altbayern) und Oberpfalz; 2) die Schwaben, westlich vom Lech; 3) die Franken in den fränkischen Kreisen; 4) die Pfälzer in der Rheinpfalz, eine Abzweigung des alten fränkischen Stammes. 2) Der Religio»: nach sind 2/3 (4,6 Mill.) katholisch, fast */, (1,8 Mill.) protestantisch, 55 000 sind israelitischen Bekenntnisses. Außerdem sind noch 23 andere Konsessionen in Bayern vertreten, am zahlreichsten die Menno- niten mit 3400. Fast ganz katholisch sind Südbayern, Oberpfalz und Unter- franken; größtenteils protestantisch ist Mittelfranken, gemischt sind Pfalz und Oberfranken. 3. Jährliche Niederschlagsmengen (in mm) in Bayern. § 5. Bevölkerung.

12. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 2

1906 - München : Oldenbourg
2 2. Wohnsitze, Namen und Sprache, Herkunft des Bayernvolkes. Der bayerische Stamm, wiewohl unter zwei Staaten zersplittert, bildet noch heute eine durch Sprache und Art seiner Angehörigen unverkennbare Einheit. Ihm gehören vollständig an vom Königreiche Bayern die Provinzen Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz und Regensburg und von der öfter-reichisch-ungarischen Monarchie die Erzherzogtümer Österreich ob und unter der Enns und das Herzogtum Salzburg. Was von nichtbayerischem Volke in diesen Provinzen saß, ist sehr gering und frühzeitig bajuwarisiert worden. Weit mehr von nichtbayerischen Elementen, insbesondere Slaven, haben die Bayern im Lande unter der Enns in sich aufgesogen. Von der bayerischen Provinz Schwaben und Neuburg sind die Bewohner des letzteren Gebietes Bayern. In Oberfranken ist die Bevölkerung um das Fichtelgebirge, in Mittelfranken, dessen Name den ethnologischen Verhältnissen nicht entspricht, die der südlichen und östlichen Teile, ungefähr ein Drittel bis zur Hälfte des Ganzen von bayerischer Abkunft, reiner im Eichftättischen, mehr mit Franken gemischt im Nürnbergischen; immerhin ist der Nürnberger Dialekt bayerisch, nur fränkisch angehaucht, nicht etwa umgekehrt. Nur auf Verkeuuuug dieser Tatsachen beruht die zuweilen ausgesprochene Behauptung, daß im Königreiche Bayern mehr Franken als Bayern sitzen. Von Steiermark, Kärnten und Tirol gehört dem bayerischen Stamme die gesamte deutsche Bevölkerung an. Aber in ganz Deutschtirol — mit Ausnahme wahrscheinlich des nördlichsten Unterinntales und seiner Seitentäler — haben die Bayern nicht nur wie anderwärts vereinzelte Nichtgermanen sondern eine starke räto-romanische Bevölkerung baiuwa-risiert. Endlich gehören dem bayerischen Dialekte und größtenteils wohl auch dem Ursprünge nach dem bayerischen Stamme an die Deutschen in Ungarn und die im Egerlande, an den böhmischen Abhängen des Böhmerwaldes und an der Thaya. Die Seelenzahl des bayerischen Stammes wird man heute in runder Schätzung etwa auf 9—10 Millionen anschlagen dürfen, von denen über 2x/2 Millionen im Königreiche Bayern, alle übrigen in der österreichisch-ungarischen Monarchie leben. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz und Regensburg, Neuburg, die bayerischen Teile vou Mittelfranken, Österreich ob der Enns, Salzburg und Deutschtirol bilden die alten Stammlande, in denen sich die Bayern im Laufe des 6. Jahrhunderts festgesetzt haben. Von dort aus breiteten sie sich allmählich weiter nach Osten aus. In das 8. Jahrhundert fällt in der Hauptsache die Besiedlung von Kärnten und Steiermark, in das 9. und 10. die der Ostmark, in das 11. und 12. vornehmlich, wie es scheint, die Einwanderungen in Ungarn und Böhmen. Mit der Kolonisierung des Egerlandes, die wahrscheinlich am Schlüsse des 11. und in den ersten Jahrzehnten des 12. Jahrhunderts erfolgte, hat die räumliche Ausbreitung des Stammes ihren Höhepunkt und Stillstand erreicht, und kaum ist dies geschehen, so nimmt seine schon vorher beginnende politische Zersplitterung größere Ausdehnung an.

13. Das Deutsche Reich - S. 35

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
¥ Die süddeutschen Staaten. Z5 war sie eine wichtige Ansiedelung. 1552 kam sie durch Verrat an Frankreich. Seit 1871 ist sie die stärkste deutsche Festung, deren Bewohnerschaft zu einem Drittel aus Militär besteht. In seiner Umgebung liegen die blutgetränkten Schlacht- selder von 1870: St. Privat, Gravelotte, Vionville und — bereits auf französischem Boden — Mars la Tour. Die süddeutschen Staaten. Das Königreich Bayern. Größe: 76000 qkm = 5 mal Sachsen; Hauptland 70000 qkm, Rheinpfalz 6000 qkm. Grenzen: a) natürliche, b) politische nach der Karte! Natürliche Gebiete: nach der Karte! Bevölkerung: 6,9 Mill. Einwohner, 91 auf 1 qkm. Verteilung der Bevölkerung nach der Dichtekarte! Gründe für besonders dichte und dünne Besiedelung! Religionsverhältnisse: 70% Katholiken, 28% Evangelische. Verteilung nach der Konfessionskarte! Volksstämme: 1. Bayern ö. vom Lech, s. der Donau. 2. Schwaben w. vom Lech, 3. Franken im Main- und Rheingebiet. Erwerbsquellen: Ackerbau. Niederbayern, Ries, Mittelmain (Bamberg, Würz- bürg), Rheinpfalz (Tiefebene). Hopfen. Rezat, Ingolstadt—landshut. Wein. Würzburg, Pfalz. Tabak. Pfalz. Viehzucht. Allgäu, Voralpen. Forstwirtschaft. Alpen, Böhmer- wald, Reichsforst bei Nürnberg, Fichtelgebirge. Bergbau gering. Steinkohlen. Rhein- Pfalz. Eisen. Oberpfalz, Fichtelgebirge. Steinsalz. Berchtesgaden. Graphit bei Passau. Steinbruchsbetrieb. Granite des Fichtelgebirges, Lithographenkalk von Soln- Hofen. Industrie erst neuerdings im Aufschwung. Baumwoll- und Wollwaren, Maschinen, Farben, Bleistifte, Schuhwaren, feuerfeste Tiegel, Glas, Musikinstrumente, Emaillewaren, Bier. (Wo?) Staatsform. Durch Friedrich Barbarossa kam das Herzogtum Bayern an den Pfalz- grafen Otto von Wittelsbach (1180). Das Geschlecht der Wittelsbacher herrscht heute noch. (König Ludwig Iii.) Politische Einteilung. 8 Regierungsbezirke: 1. Oberbayern. (Größer als Sachsen!) Hst.: München, Ingolstadt, Freising, Rosen- heim, Reichenhall, Berchtesgaden, Oberammergau, Partenkirchen. 2. Schwaben und Neuburg. Hst. Augsburg. — Neu-Ulm, Donauwörth, Neu- burg, Lindau, Kempten. 3. Niederbayern. Hst. Landshut. — Straubing, Kelheim, Passau. 4. Oberpfalz. Hst. Regensburg. — Amberg, Furth. 5. Mittelsranken. Hst. Ansbach. — Nürnberg, Fürth, Erlangen, Rothenburg o. T., Solnhofen. 6. Oberfranken. Hst. Bayreuth. — Bamberg, Lichtenfels, Kulmbach, Hof, Wun- fiedel. 7. Unterfranken. Hst. Würzburg. — Schweinfurt, Aschaffenburg, Kissingen, Ge- münden. 8. Rheinpfalz. Hst. Speyer. — Germersheim, Ludwigshafen, Landau, Neustadt a. d. Haardt, Kaiserslautern, Pirmasens, Zweibrücken, St. Ingbert.

14. Nr. 14 - S. 10

1911 - Breslau : Hirt
10 Geographie. Ii auf die Donau zu, wird der Boden besser und das Klima milder. Weizen und Gerste liefern dort gute Ernten, und die Holledau zwischen Freising und Ingolstadt ist durch ihren Hopfenban berühmt. Die Rindviehzucht wird be- sonders im Algäuer Lande stark betrieben, und Kempten führt viel Käse ans. Städte. Da in der Landschaft vorwiegend Ackerbau und Viehzucht be- trieben wird, gibt es in ihr nur wenige große Städte. Am Jsarübergange erblühte die bayrische Hauptstadt München (595 000 E.), siehe unten; sie ist ein Hauptsitz der bayrischen Bierbrauerei. Als Brückenstadt am Lech entstand Augsburg (105000 E.), das im Mittelalter ein sehr wichtiger Platz für den Handelsverkehr mit Italien war. Es besitzt heute zahlreiche Baumwollfabrikcn, welche die Wasserkräfte des Lech ausnützen. Von andern Städten an der Donau seien Ulm (55000 (£.), Regensburg (55000 6.) und Passau ge- nannt. Auch Regensburg hatte im Mittelalter eine größere Bedeutung als heute; es war Sitz des Reichstages und vermittelte den Handelsverkehr zwischen Süd- und Norddeutschland. 3. Die Staatenbildung. In das nördliche Vorland der Alpen teilen sich hauptsächlich zwei Staaten, der Bundes- staat der Schweiz (s. 2. Teil, Landschaft 1) und das Königreich Bayern. Ferner haben an ihm noch Anteil das Königreich Württemberg, das Großherzogtum Baden, die Hohenzollernschen Lande, die zu Preußen gehören, und Österreich-Ungarn. Das Königreich Bayern ist benannt nach dem Volksstamme der Bayern. Die Sprachengrenze zwischen diesen und den westlich von ihnen wohnenden Schwaben bildet der Lech. Die schwäbischen Ortsnamen auf „ingen" kommen nur westlich von diesem Flusse vor. Bayern hat auf weiten Strecken Naturgrenzen. Es umfaßt den größten Teil der Schwäbisch-Bayrischen Hochebene und des Maingebiets. Dieses ist von Franken bewohnt. Endlich gehört zu Bayern noch ein linksrheinisches Gebiet, die Rheinpfalz. Bayern ist 76 000 qkm groß (fast zweimal so groß wie die Provinz Branden- burg), zählt 6% Mill. E. (auf 1 qkm 90 E.) und ist in die 8 Bezirke (Kreise) Oberbayern(Verwaltnngssitzmünchen), Niederbayern (Landshut), Schwa- den und Neuburg (Augsburg), Oberpfalz (Regensburg),Oberfranken(Bay- reuth), Mittelfranken (Ansbach), Unterfranken (Würzburg) und Rhein- pfalz (Speyer) eingeteilt. Die Haupt- und Residenzstadt ist München. Von der Bevölkerung Bayerns sind 2/a katholisch, y3 ist evangelisch. München ist eine der s ch ön st en S t ä d t e Europas. Kunstsinnige Fürsten haben sie mit herrlichen Kunstbauten und Kunstwerken geschmückt. Die 18 m hohe Bild- säule der Bavaria gilt als eins der schönsten Werke der deutschen Bildner- und Gießerkunst. Ii. Das Südwestdeutsche Becken. Von Basel ab fließt der Rhein bis Mainz durch die Oberrheinische Tiefebene. Er nimmt zugleich von den beiden Nachbarlandschaften Gewässer auf. So bildet das südwestliche Deutschland ein zusammengehöriges Becken, das wir das Südwestdeutsche Becken nennen wollen.

15. Lehrbuch der Erdkunde - S. 324

1910 - Trier : Lintz
324 Die nördlichen Alpen und ihr Vorland. der Landschaft hat. Neben ihm hat als Getreidemarkt Ulm noch Bedeutung. Eine wichtige Handelsstadt ist ferner Augsburg, das schon im Mittelalter große Bedeutung hatte. Von Wichtigkeit sind ferner Regensburg und Passau für den Verkehr auf der Donau, Kempten für den Versand von Käse und Lindau am Boden-See für die Getreideausfuhr nach der Schweiz. Schiffahrt. gjne Schiffahrtsstraße nach 0 hin besitzt die Landschaft in der Donau. Die eigentliche Schiffahrt beginnt jedoch erst bei Regensburg. Die großen Nebenflüsse der Donau sind wenig oder gar nicht schiffbar, weil sie einen zu stürmischen Lauf haben. Der Ludwigs-Kanal, der die Donau mit dem Main verbindet, genügt den Anforderungen des Verkehrs nicht. Bayern ist infolgedessen und da der Main selbst nicht genügend kanalisiert ist, der großen Verkehrsstraße des Rheines nicht angeschlossen. (Nenne die Haupt- linien des Eisenbahnnetzes! Durch welche Gebirgslücken fand dasselbe Anschluß an das Verkehrsnetz der Nachbargebiete? Welche Städte sind Eisenbahnknotenpunkte?) g oße^tä^e Besiedeluiig und Bevölkerung. Im Alpen- und angrenzenden ro e a Moränegebiet ist das Einzelwohnen, auf der Hochebene dagegen das Wohnen in allerdings meist sehr kleinen Dörfern die Regel. In Oberbayern kommen auf 10 qkm 80, in Niederbayern sogar 113, auf 1000 E. etwa 14 bezw. 19 Ortschaften.) Die Volks dich te ist gering und die Zahl größerer Städte klein. München zählt mehr als V2 Mill, und nur noch Augsburg 100000 E. Sprachgrenze. j)je Völker- und Sprachgrenze zwischen den Bayern und Schwaben bildet der Lech, so daß schwäbische Ortsnamen auf „ingen" nur westlich von ihm vorkommen. Bayern Staatenbildung. Der größte Teil der Landschaft gehört zu Bayern, der W aber zu Württemberg (§ 268). Ferner reicht dort Baden (§ 261) in die Landschaft hinein, und die Holien- zollernschen Lande (1140 qkm mit fast 70000 E.) gehören zu Preußen. Das Königreich Bayern ist 76000 qkm groß und zählt 6 850000 E. (auf 1 qkm 90 E) (Gib die Grenzen des Staates an? Wo sind sie Naturgrenzen?) Die Residenzstadt ist München. Verfassung. Bayern ist eine eingeschränkte Monarchie. Der Landtag besteht aus der Kammer der Reichsräte und der Kammer der Abgeordneten. Für die Verwaltung, an deren Spitze unter dem Könige die 6 Staatsministerien stehen, ist Bayern in 8 Bezirke (Kreise) Oberbayern (Verwaltungssitz München), Niederbayern (Landshut), Schwaben und Neuburg (Augsburg), Oberpfalz (Regensburg), Oberfranken (Bayreuth), Mittelfranken (Ansbach), Unter- franken (Würzburg) und Rh einpfalz (Speyer) eingeteilt. (Wo liegen dieselben ?) e i gensc h a" ten Geistige Kultur. _ Die bayerische Mundart, die nahe der Bayern, verwandt mit der österreichischen und osttirolischen ist, hat einen breiten, näselnden Ausdruck. (Anlautend klingen sp, st und g wie schp, seht und k. An die Stelle von ei, i, u treten oa, ea, ua). Die Bayern sind ein ziemlich schwer lenkbarer Volksstamm von etwas derber, urwüchsiger, gesunder Volkskraft. Mut und starkes Freiheitsgefühl, verbunden mit großer Heimatliebe und

16. Länderkunde von Mitteleuropa - S. 28

1908 - München : Oldenbourg
28 Mitteleuropa. der Monarchie. Oberbayern und Niederbayern zusammen werden daher auch Alt- bayern genannt. Die Landeshauptstadt ist München. In den Alpen und an deren Fuß: Oberammergau, Partenkirchen, Garmisch, Murnau, Mittenwald, Kochel, Bad Tölz, Tegernsee, Schliersee, Prien, Traunstein, Reichenhall, Berchtesgaden. Im Seenv orlande: Weilheim, Diessen, Starnberg, Miesbach, Holzkirchen, Rosenheim, Laufen. Im mittleren und nördlichen Teile: am Lech: Lands- berg, Lechhausen. An der Paar: Aichach, Schrobenhansen. An der Ilm: Pfaffen- Hofen. An der Amper: Dachan. An der Isar: München, Freising, Moosburg. Am Inn: Wasserburg, Mühldorf. An der Alz: Trostberg. An der Salzach: Tittmoning, Burghausen. An der Donau: Ingolstadt. Niederbayern, zu beiden Seiten der unteren Donau in Bayern. Kreis- Hauptstadt Lands Hut. An-'der Donau: Neustadt, Weltenburg, Ke'heim, Straubing, Deggendorf, Osterhofen, Vilshofen, Passau. An der Abens: Abensberg. An der Isar: Dingolfing, Landau, Plattling. An der Vils: Vilsbibnrg. An der Rott: Eggenfelden, Pfarrkirchen. Im W a ld:> Zwiesel, Regen, Viechlach, Kötztiug, Grafenau, Wegscheid. Die Pfalz, zu beiden Seiten der Haardt. Kreishauptstadt Speyer. Am Rhein: Bermersheim, Speyer, Ludwigshafen. In der Rh ein ebene: Frankenthal. An der Haardt: Landau, Edenkoben, Neustadt, Deidesheim, Forst, Dürkheim, Uug- stein. Im Westrich: Kaiserslautern, Pirmasens, Zweibrücken, St. Ingbert, Kusel. Oberpfalz und Regensburg, das Flußgebiet der Naab umfassend, zwischen Fichtelgebirg, Fränkischem Jura, Böhmerwald und Donau. Kreishauptstadt Reg en s - bürg. Au der Donau: Stadtamhof. An der Naab: Tirschenreuth, Neustadt, Weiden, Psreimd, Nabburg, Schwaudors, Burgleugenfeld. In der nordwestlichen Ebene: Kemnath. Im Jura: Sulzbach, Amberg an der Vils, Neuinarkt. Im Ober- Pfälzer Wald: Waldmünchen; Furth und Cham. Oberfranken, am Obermain, der oberen Saale und Eger. Kreishauptstadt Bayreuth: Am Roten Main: Bayreuth. Am Weißen Main: Kulmbach. Am vereinigten Main: Lichtenfels, Staffelstein. An der Regnitz: Forchheim, Barn- berg. Im Fichtelgebirge: Wnnsiedel. Am Gebirgsrande: Berneck, Helmbrechts, Müuchberg, Selb, Markt Redwitz. Im Frankenwalde: Kronach, Naila, Steden. An der Saale: Hof. Mittelfranken, zwischen Frankenhöhe, Steigerwald und Jura, das Reguitz- beckeu erfüllend. Kreishauptstadt Ausbach. Au der Fräu kisch en Rezat: Ansbach, Spalt. An der Schwäbischen Rezat: Weißenburg, Pleinfeld. An der Rednitz: Roth, Schwabach. An der Regnitz: Fürth, Erlangen. An der Pegnitz: Pegnitz, Hersbruck, Lauf, Nürnberg. An der Tanber: Rothenburg. An der Altmühl: Guuzen- Hansen, Trenchtlingen, Eichstätt. An der Wörnitz: Dinkelsbühl, Wassertrüdiugen. Unter ff an feit, zu beiden Seiten des Mittel- und Untermains, im nordwejt- lichen Teil Bayerns. Kreishauptstadt Würzburg. Am Maiu: Haßfurt, Schweiu- furt, Kitzingen, Ochsenfurt, Würzburg, Gemüudeu, Lohr, Milteuberg, Klingenberg, Oberuburg, Aschasfeuburg. An der Saale: Königshofen im Grabfeld, Neustadt, Kissingen, Hammelburg. Ju der Rhön: Bischofshofen. Gegen die Werrapforte, Mellrichstadt. Schwaben und Neu bürg, vom Allgäu bis zur Douau, von der Jller bis zum Lech sich erstreckend. Kreishauptstadt Aug sb nrg. Au der Jller: Kempten, Memmingen. Au der Wertach: Kausbeureu. Ju Mittelschwaben: Mindelheim. Am Lech: Füssen, Schongau, Augsburg, Rain. An der Donan: Neu-Ulm, Günz- bürg, Lauingen, Dillingen, Hochstädt, Donauwörth, Neuburg. Am Bodensee: Lindau.

17. Geographie des Deutschen Reiches - S. 51

1898 - Wittenberg : Herrosé
— 51 — provinz. — Das Hauptland ist teils Hochebene tbayerische Hochebene und Hochebene der Oberpfalz), teils Gebirge. Im 8. hat es Anteil an den Alpen; in diesen liegt die Zugspitze, der höchste Berg Bayerns und Deutschlands (3000 in). Andere Gebirge sind: der Bayerische Wald, der Böhmerwald, das Fichtelgebirge, der Fränkische Jura, der Spessart, das Rhön- gebirge und der Frankenwald. — Rheinbayern gehört teils der Oberrheinischen Tiefebene, teils dem Haardtgebirge und den Vogeseu an. Die Bewässerung Bayerns ist eine sehr günstige. Der Hauptfluß des Landes ist die Donau, welche von rechts 4 (Jller, Lech, Isar und Inn) und von links 3 Neben- flüsse (Altmühl, Nab und Regen) aufnimmt. Im N. ist der Main, welcher sein Wasser dem Rheine zuführt und von links die Regnitz als bedeutendsten Zufluß aufnimmt. Von Seen sind der Würmsee, der Chiemsee, der Starn- berger See und der Königssee zu nennen. Der zweite Hauptfluß ist der Rhein, welcher Rheinbayern teilweise begrenzt und die Nahe aufnimmt. — Die Bewohner sind durchweg Deutsche; 3/4 davon gehören zur katholischen, 1/4 zur protestantischen Kirche. Hauptbeschäftigungen sind Ackerbau und Viehzucht. Es wird viel Getreide, Flachs, Hopfen, Tabak (Rheinpfalz), treff- liches Obst und guter Wein (Obst und Wein namentlich im Mainthal und in der Rheinpfalz) gebaut. Die Viehzucht blüht besonders im Alpenanteil. Auch Reichtum an Salz ist vorhanden. Eigentliche Jndustriebezirke fehlen, obgleich es auch einige Hauptplätze des Gewerbfleißes giebt, besonders Nürn- berg, Augsburg und Fürth. Das Nationalgewerbe der Bayern ist die Bier- branerei. Bayern ist seit 1806 ein Königreich und wird von den Nachkommen Otto von Wittelsbachs, der das Herzogtum Bayern 1180 von Kaiser Fried- rich I. (Barbarossa) erhielt, beherrscht. Es zerfällt in 8 Kreise: im 8. liegen Oberbayern, Schwaben und Niederbayern, in der Mitte Oberpfalz und Mittelfranken, im N. Oberfranken und Unterfranken, im W. die Rheinpfalz. a) Oberbayern ist der südöstlichste Kreis. München (s. S. 22). — Ingolstadt (f. S. 20). — Neichenhalt hat Saline und Solbad. — Berchtes- gaden liegt in wundervoller Umgebung am Abhang schöner Berge; die Schnitze- reien, welche hier aus Holz und Horn gefertigt werden, erfreuen sich eines Weltrufes. — b) Niederbayern liegt zu beideu Seiten der Donau. Lands- Hut (f. S. 22). — Halfan (s. S. 20). — c) Oberpfalz mit Regensburg liegt im Gebiete der Nab zwischen Donau und Fichtelgebirge. — Uegenstmrg (f. S. 20). — d) Oberfranken liegt im Nordosten im Gebiet der Regnitz und des oberen Mains. Hof (s. S. 31). — Samberg, nahe an der Mündung der Regnitz in den Main, treibt blühenden Hopfen- und Gartenbau. — Bay- reuth ist eine schöne Stadt am Main. Hier lebte und starb der deutsche Dichter Jean Paul. In der Nähe sind (bei Müggendorf) schöne Tropfstein- höhlen. — Kulmbach ist als Bierbraustadt bekannt. — e) Mittelfranken liegt in der Mitte des bayerischen Hauptlaudes im Gebiete der Regnitz und Altmühl. Es ist nebst Oberfranken die wichtigste Hopfenbaulandschaft im Deutschen Reiche. — Erlangen hat eine evangelische Universität. — Nürnberg (162 T.) an der Pegnitz ist die zweitgrößte Stadt und erster Fabrik- und Handelsplatz Bayerns. Es war schon im Mittelalter eine der schönsten und reichsten deutschen Städte und hat auch jetzt noch unter allen deutschen Städten das mittelalterlichste Ansehen (unregelmäßige Straßen, Häuser mit vor- springenden, oft kunstvollen Erkern und mannigfachem Schnitzwerk u. s. w.) 4*

18. Länderkunde des Deutschen Reiches - S. 85

1908 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Deutschland eine geographische Einheit. 85 Das Königreich Bayern. Es ist ein Grenzland gegen Österreich und mit diesem durch die Donaustraße verbunden, die fränkischen Provinzen und die Pfalz entwässern zum Rhein, a) Naturgebiete: die Bayerischen Alpen, die Schwäbisch-Bayerische Hochfläche, das Stufenland der Oberpfalz mit feinen Randgebirgen, das Stufenland des Mains und der Regnitz und deren Randhöhen, die Rheinpfalz, b) Erwerbs- quellen. Im Alpengebiet und in der Zone der Vorlandfeen: Waldwirtschaft und Rinderzucht, im nördl. Teil der Hochfläche: Getreide- und Hopfenbau sowie Rinder- zucht. In den Gebirgen Nordbayerns: Forstwirtschaft, Bergbau auf Granit, Soln- hofer Schiefer, Eifen ?c.; im Maintal: Getreide-, Obst- und Weinbau; in München, Augsburg, Nürnberg, im Böhmerwald und Fichtelgebirge: Industrie. In der Pfalz: Ge- treide und Weinbau im Osten; im Westen: Kohlenbergbau; iu allen größeren Städten rege Industrie, c) Politische Einteilung. Oberbayern mit München, Landeshaupt- stadt; an der Donau: Ingolstadt, am Inn: Rosenheim; in den Alpen viele Sommerfrisch- orte (Partenkirchen, Garmifch, Berchtesgaden). — Niederbayern: An der Isar: Lands- Hut; an der Donau: Straubing und Passau. — Pfalz: Am Rhein: Speyer, Ludwigs- Hafen, Frankenthal. An der Haardt: Landau und Neustadt. In der Westpfalz: Kaiserslautern, Zweibrücken, Pirmasens. — Ober Pfalz: Regensburg an der Donau; Amberg an der Nils; Schwandorf, Weiden. — Oberfranken: am Main: Bayreuth, Kulmbach, Bamberg; an der Saale: Hof. — Mittelfranken: Im Regnitzgebiete: Ansbach, Schwabach, Nürnberg, Fürth, Erlangen. — Unter franken: Am Main: Schweinfurt, Würzburg, Afchafsenburg; an der Saale: Kissingen. —Schwaben und Neuburg: Am Lech: Augsburg; an der Jller: Kempten; am Bodensee: Lindau; an der Donau: Neu-Ulm und Neuburg. Deutschland eine geographische Einheit. Die weite räumliche Ausdehnung des Deutschen Reiches erklärt mancherlei Verschiedenheiten seiner Landschaften wie seiner Volksstämme. Aber im Gesamt- bild treten diese Unterschiede zurück, und sehr bestimmt unterscheidet sich „Deutsches" Land von den Nachbargebieten durch seine Natur und Kultur: durch seine zum Teil schon von der Natur vorgezeichneten Grenzen, den Stufen- bau seines Bodens, seine vorwaltende Entwässerung nach Norden zu den Deutschen Meeren, sein Klima und seine Bodenkultur, endlich durch sein Volkstum und seine Geschichte. Deutschlands geographische Lage. Das Deutsche Reich erstreckt sich von 471/20 bis fast 56° n. Br., also über nahezu 8x/2 Breitengrade — - Iii km == rund 1000 km in südnördlicher Richtung. Diese erheblichen Vreitenunter- schiede beeinflussen aber Klima und Naturprodukte Deutschlands in nur ge- ringem Maße; denn die Wirkungen der höheren Breitenlage werden durch die Absenkung des deutschen Bodens nach Norden, wie durch die Nähe des Meeres wieder teilweise aufgehoben. München hat annähernd die gleiche mittlere Jahres- temperatur (7^2°) wie die deutsche Föhrdenküste. Stärkere Klimagegensätze treten zwischen dem Südwesten und Nordosten des Reiches zutage. Der geographischen Breite nach gehört Deutschland der gemäßigten Zone und zwar ihrer kühleren Hälfte an.

19. Teil 1 - S. 61

1897 - Leipzig : Wagner & Debes
Die süddeutschen Staaten und ihre Bevölkerung. 61 liegenden und darum fruchtbaren Thälern durchflössen, die ganz wie Neckar und Main erst nach weitem Umweg und nach mühsamem Gebirgsdurchbruch ihren Hauptstrom, den Rhein, erreichen. 8. Von dem Lothringischen Stufenlande gehört der Westen schon zum französischen Sprachgebiete, das aber noch mit einem kleinen Teil nach Deutschland herübergreift. Die Südhälfte der Rheiuebeue und ihre Randgebirge sind wie die anstoßende deutsche Schweiz von Alemannen bewohnt, die wahrscheinlich eines Stammes sind mit den östlich angrenzenden Schwaben, von deren Mundart sich die alemannische nicht sehr wesentlich unterscheidet. In der nördlichen Rheinebene und ihrer Umrauduug haben wir wie auch weiter im Osten Franken. § 27. Die süddeutschen Staaten und ihre Bevölkerung. (Atlas, Karte 10.) 1. In die süddeutschen Gebiete.der Oberdeutschen Hochebene, des Fränkischen Beckens, des Schwäbischen Beckens, der Oberrheinischen Tiefebene, des Lothringischen Stufenlandes und in die diese Land- schasten trennendengebirge teilen sich diestaaten Bayern, Württem- berg, Baden, Elsaß'lothringen und Hessen derart, daß der größere Ostteil der Hochebene und das Beckenland des Main baye- risch, das Neckarbecken und der kleinere Teil der Hochebene westlich von der Jller württembergisch, die rechtsseitige Rheinebene und ihr Gebirgsrand badisch, die linksseitige Rheinebene nebst Deutsch- lothringen elsaß-lothringisch ist. Die unterste Rheinebene und ihre Umrandungen gehören zu Hessen und zur linksrheinischen bayerischen Pfalz; am untern Main greift auch noch preußisches Gebiet von Norden herüber, endlich liegt das preußische Ländchen Hohen- zollern mit der gleichnamigen Stammburg des preußischen Königs- Hauses an der oberen Donau gauz von Württemberg und Baden umschlossen. Der Anteil Bayerns an der Hochebene fällt ziemlich genan zusammen mit dem Gebiete der Regierungsbezirke Schwaben, Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz; das bayerische Franken- land zerfällt in die Regierungsbezirke Ober-, Mittel- und Unter- franken; dazu kommt dann noch die linksrheinische Pfalz. 2. Da die süddeutschen Staaten erst zu Anfang unseres Jahr- Hunderts ihren jetzigen Umfang erlangt haben, sind ihre Bevölkerungen dem Religionsbekenntnis nach meist ziemlich stark gemischt, je nach- dem sie eben nach der Reformation zu katholischen oder prote- stantischen Staaten gehört haben. Überwiegend protestantisch ist das Neckarbecken, das mittlere Franken, Hessen; stark gemischt sind die Rheinpsalz und das nördliche Baden. Überall sonst überwiegen die Katholiken (Atlas, Karte 10 a). Die Volksdichte betrügt auf der oberdeutschen Hochfläche etwa 65, in Franken 85, in Schwaben 120, in der Rheinebene bis zu 150, in Lothringen 84. Diese

20. Geographie des Königreichs Bayern - S. 12

1884 - Erlangen : Deichert
— 12 - Bayern ist in folgende acht Verwaltungsbezirke, Kreise genannt, eingeteilt: Quadrat- Seelenzahl Meilen. (1. Dez. 1880). I. Oberbayern....... 304 . . 951977 Ii. Niederbayern...... 196 . . 646947 Hi. Pfalz......... 108 . . 677281 Iv. Oberpfalz und Regensburg . . . 175 . . 528564 V. Oberfranken....... 127 . . 575357 Vi. Mittelsranken ...... 137 . . 643817 Vii. Unterfranken und Aschaffenburg Co io . . 626305 Viii. Schwaben und Neuburg . . . . 178 . . 634530 1378 5284778. Bayerns kirchliche Einteilung ist folgende: a) Für die katholische Kirche bestehen zwei Erzbistümer und sechs Bistümer, nämlich das Erzbistum München- Freising mit den Bistümern Augsburg, Regens- bürg und Passau und das Erzbistum Bamberg mit den Bistümern Eichstätt, Würzburg und Speyer; b) für die protestantische Kirche besteht im Hauptland das Oberkonsistorium zu München mit den Konsistorien zu Ansbach und Bayreuth und in der Pfalz das Kon- sistorium zu Speyer. §• 9. Oberbayern. Oberbayern, der größte unter den 8 Kreisen, ist im Südosten des Hauptlandes gelegen und von vielen südlichen Zu- flüssen der Donau durchströmt. Das Klima, im Norden ziem- lich mild, wird nach dem Süden zu rauher; demgemäß herrscht im Norden Ackerbau, im Süden Viehzucht vor. Ziemlich in seiner Mitte an der Isar liegt München, die Haupt- und Residenzstadt des Landes und zugleich Kreishauptstadt von Oberbayern, mit 230000 Einwohnern. Sie ist der Sitz der höchsten Behörden, hat viele ausgezeichnete Sammlungen, die meist in Prachtbauten aufgestellt sind (Hof-