Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Griechische und römische Geschichte - S. 56

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die Kaiserzeit. 2. Auch nach Titus kam noch mancher treffliche Kaiser. Tra-janus empfing in seinem Palaste hoch und niedrig mit gleicher Gte und begrndete durch ganz Italien wohlttige Stiftungen, nament-lich zur Erziehung armer Rinder, eine Art Waisenhuser. Sein Nachfolger Hadrianus, gleich ihm ein Spanier von Geburt, durch-ronderte alle Teile seines Reiches, um seine Völker kennen zu lernen, Beamte und Offiziere zu berwachen. Antoninus Pius htete den Frieden, weil es besser sei, einen Brger zu retten, als tausend Feinde zu tten; und Marcus Aurelius, der Philosoph auf dem Throne, schrieb im Feldlager an der Donau den Satz nieder, es sei Menschenpflicht, unablssig fr die Mitmenschen ttig zu sein, ohne Rcksicht auf Lohn und Tadel. 3. Aber auch in diesen glcklichen Zeiten galten die Christen als staatsgefhrliche Gottesleugner (Atheisten); denn sie weigerten den Kaiserbildern gttliche Verehrung und machten kein Hehl aus ihrem Abscheu gegen die Götter. Gar oft erscholl der Ruf: Die Christen vor die Lwen!" Unter Trajan wurden sie gefoltert und mit halbgeschorenem Kopf in die Steinbrche und Bergwerke geschickt. So konnten sie nur verstohlen Gottesdienst abhalten in ihren unterirdischen Grabkammern bei Rom und Neapel: den Katakomben. Aber je grausamer die Verfolgungen wurden, desto strker wuchs die Zahl der Bekenner. Ihrer Lehre wandten sich mehr und mehr auch vornehme Frauen zu, wie die Vlutzeugin Cacilia, welche die Kirche als Erfinderin der Orgel verehrt. 4. Mit Konstantin dem Groen gelangte das Christentum zur Herrschaft. Als Csar Galliens, Spaniens und Britanniens zog er gegen den Herrscher Italiens, Maientius. Da zeigte ihm ein Traum am Himmel ein Kreuz mit der Umschrift: Mit diesem Zeichen wirft du siegen!" Nun lie er auf der Stange seines goldenen Banners das Kreuz anbringen und auf dem seidenen Fahnentuch die Anfangsbuchstaben (das Monogramm) des Namens Christi einsticken. Dies Lbarum" wehte in der siegreichen Schlacht an der Mil-vischen Brcke (Ponte Molle). Maientius ertrank mit Tausenden seiner Soldaten in denvherbstlich angeschwollenen Tiber. 5. Konstantin nahm seinen Wohnsitz in Byzanz (Neu-Rom"); es wurde die Hauptstadt der Christenkaiser und trgt bis heute den Namen Konstantins-Stadt, Konstantinopel.

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Lehrbuch der Weltgeschichte oder umständlichere Erzählung der merkwürdigen Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 175

1852 - Altona : Hammerich
Gräber sich flüchten, um ihr Leben zu retten: manche aber stellten sich auch freiwillig der Obrigkeit zum Tode dar, erduldeten alle Martern, die man gegen sie aussann, mit der größten Standhaftigkeit und er- warben sich dadurch so großes Ansehen bei ihren Mitchristen, daß diese, ihren Heldenmuth anstaunend, sie unter dem Namen Märtyrer als Heilige verehrten; und selbst auf die Heiden wirkte diese standhafte Er- tragung des Todes oft so gewaltig, daß am Grabe eines Märtyrers Tausende sich taufen ließen auf die Lehre des gekreuzigten Jesu. So vergrößerten sich unter Druck und Verfolgung die Gemeinden der Chri- sten; es wurden mehrere Lehrer nöthig, man mußte Vorschriften wegen der Kirchengebräuche, der Predigten und des Jugendunterrichts machen. Um diese Geschäfte zu besorgen, wurden Aufseher nöthig, die mit einem griechischen Namen Episkopen genannt wurden, woraus die deutsche Sprache den Titel Bischof gemacht hat. Solcher Bischöfe wurden bald mehre, und da konnte es nicht fehlen, daß einige mehr Ansehen gewannen als andere, oder sich einer über den andern Recht und Gewalt anmaßte. Später erklärten sich die Bischöfe der vier berühmtesten Ge- meinden, zu Rom, Konstantinopel, Alerandrien in Aegypten und An- tiochien in Syrien, für die Oberhäupter der ganzen christlichen Kirche und nannten sich Patriarchen (Erzvater). Indeß blieb das Christen- thum noch immer die unterdrückte Kirche. Ums Jahr 306 nach Christi Geburt hatte das zerrüttete römische Reich sechs Kaiser zu gleicher Zeit, von denen der jüngste und schlaueste Konstantin hieß, und dessen listige Plane vom Glück begünstigt wurden. Einer feiner Mitregenten starb; ein anderer ward hingerichtet, weil er seine Nebenkaiser hatte stürzen wollen; zwei, die sich mit einander ge- gen Konstantin und den mächtigen Licinius verbunden hatten, wurden geschlagen und getödtet; und über Licinius siegte Konstantin durch eine 312 glückliche List. Er erklärte sich nehmlich für einen Freund der Christen, gab vor, ihm sei im Traume ein Kreuz mit den Worten erschienen: In diesem Zeichen wirst du siegen! und gewann sich dadurch alle die Tausende von Christen, die sich bisher verborgen gehalten hatten, nun aber für die Ehre eines solchen Kaisers Blut und Leben willig darboten. Licinius ward nach längerem Kampfe und manchem Vergleich, der da- zwischen geschlossen worden war, endlich zu Lande und zu Wasser besiegt, ergab sich dem Konstantin und bat fußfällig um sein Leben. Konstantin versprach ihm die Freiheit: aber schon längst gewohnt, Eide -zu brechen, hielt er auch hier nicht Wort, sondern ließ den Licinius hinrichten. So war er im Jahre 324 der einzige Beherrscher des römischen Reiches. 324 — Er wollte nicht in Rom wohnen, sondern, um sich durch schöne Ge- bäude einen Namen zu machen, bauete er eine alte Stadt, Byzanz, an der Meerenge, durch die man ins schwarze Meer einschifft, mit einer Pracht aus, die der von Rom gleich kommen sollte. Aus Griechenland und Italien ließ er Kunstwerke nach dieser neuen Stadt bringen, die von jetzt an nach seinem Namen Konstantinopel genannt wurde, und wie sich andere Städte durch die Pracht ihrer Tempel auszeichneten, so sollte seine neue Residenz mit herrlichen Christenkirchen prangen; und wie sein Hofstaat glänzend war, sollte auch sein Gottesdienst glänzend sein. So sah man die bisher armen und demüthigen christlichen Lehrer und Bischöfe jetzt in prächtigen Chorröcken; ihre dürftigen Versamm-

2. G. G. Bredows Leitfaden für die Weltgeschichte - S. 32

1889 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
32 I. Alte Geschichte. Die Rmer. die Folge. Da trat unter Diokletian (284305) die letzte und schwerste Verfolgung ein. Im ganzen rmischen Reiche wurden die christlichen Kirchen zerstrt, die heiligen Bcher eingezogen und verbrannt, und die grausamsten Mittel ersonnen, die Christen zum Absall zu bringen. c. Der Sieg des Christentums. Diese Drangsale sollten die letzten sein. Der Sieg des Christentums ward herbeigefhrt durch Konstanten den Groen (306337). Er beherrschte anfnglich nur den westlichen Teil des rmischen Reiches: Spanien, Gallien und Britannien. In Italien machte ihm Maxentius die Herrschaft streitig, und im Morgenlande herschte Licinius, beide Feinde des Christentums. Als Konstantin mit einem nur geringen Heere gegen Maxentins zu Felde zog, erschien ihm, wie die Sage erzhlt, am Abendhimmel ein leuchtendes Kreuz mit der Umschrift: In diesem Zeichen wirst du siegen!" Konstantin machte nun das Kreuz zu seinem Feldzeichen und trug wirklich unter diesem Zeichen in der Nhe Roms den Sieg davon (312). Dieser Sieg machte ihn zum Herrn des Abendlandes. Anfnglich im Einverstndnis mit Licinius, seinem Mitregenten im Morgenlande, erteilte er den Christen Religions-freiheit. Whrend aber Konstantin sich immer mehr dem Christentum zuwandte, verfiel Licinius wieder ins Heidentum. Da griff Kon-stantin zu den Waffen, besiegte Licinius, ward Alleinherrscher im rmischen Reiche (323) und machte nun die christliche Religion an Stelle der heidnischen zur Staatsreligion. Den Sitz seiner Regierung verlegte er von dem noch immer heidnisch gesinnten Rom nach Byzanz und nannte die neue Hauptstadt Konstantinopel. Seine fromme Mutter Helena lie im gelobten Lande an heiligen Orten, z. B. in Jerusalem, Bethlehem, Nazareth, christliche Kirchen erbauen. Konstantin aber berief, um die christliche Lehre von Irr-lehren zu befreien, i. I. 325 eine allgemeine Kirchenversammlung nach Nica in Kleinasien. Hier wurde die Lehre des Ar'ius, da Christus nicht wahrhaftiger Gott sei, verworfen, dagegen die Lehre des Athanasius, Christus sei gleiches Wesens mit dem Vater, als Kirchenlehre festgesetzt. Konstantin, von Herzen Christ, nahm erst kurz vor seinem Tode die Taufe. Den Sieg des Christentums konnte der Rckfall Julians des Abtrnnigen (361363) in das Heidentum nicht wieder ver-eiteln. Julian war nach dem Ausspruche des Athanasius nur eine Wolke, die bald der christlichen Sonne wieder werde weichen mssen". Das fhlte er selbst. Als er in einem Kriegszuge gegen die Perser, von einem Speerwurfe tdlich getroffen, sein Ende nahe fhlte, soll er eine Handvoll Bluts aus der quellenden Wunde gegen den Himmel geschleudert haben, mit den Worten: So hast du dennoch gesiegt, Galiler!"

3. Kurze Lebensbilder aus der Geschichte besonders aus der Vaterländischen - S. 5

1874 - Köln [u.a.] : Schwann
— 5 — in Rom selbst. Tausends Leichname von Märtyrern liegen noch in den unterirdischen Katakomben von Nom. In der ersten Verfolgung unter Nero starben auch Petrus und Paulus, den Martertod 68 nach Cbr. Fast alle Päpste und Bi^chose tu dieser Zeit wurden ihres Glaubens wegen gemartert. (Wiederh oluugss ragen.) 7. Konstantin der Große. Der Nachfolger des Kaisers Diokletian war Constantm der Große. Dieser verfolgte die Christen nicht, sondern war chnen von Nerzen zugethan. Zu seiner' Zeit regierten mehrere Kaiser über das ganze römische Reich. Unter diesen war einer Maxen-tius mit Namen, und ein Feind der Christen, mit Conjtantm tn Krieg gerathen. Am Tage vor der Schlacht ging Constantm um die Mittagszeit vor seinem Heere auf und ab und bat den Uott der Christen, ihm beizustehen. Da erblickte er auf einmal am Bimmel ein großes Kreuz, woraus geschrieben stand: „^n Liefern Seichen wirst du siegen." Gleich ließ Constantm ein grofzes Kreuz mit einer schönen Fahne machen und dem Heere vorantragen. So gewann er einen vollständigen Sieg über seinen yetnb. Bon dieser Zeit an ließ Constantm sich das Evangelium genau verkünden und befahl, daß auch seine Unterthanen an Christus glauben sollten. Er selbst ließ den Christen prächtige Kirchen bauen. Seine Mutter, die H. Helena, wallfahrte nach Palästina, und als sie auf Golgatha das Kreuz unseres Erlösers gefunden hatte, Uetz sie über dem heil. Grabe eine schöne Kirche bauen. Auch in Bethlehem und auf dem Oelberge geschah dieses. Constantm verlegte später ferne Residenz von Rom nach der Stadt Byzanz am schwarzen Meere und nannte diese Stadt nach seinem Namen Constantinopel. Bald darauf wurde er krank, und er ließ sich vom Bischof Eusebius taufen. Im Jahre 337 starb er, und alle Christen trauerten über seinen ,iob. (Wieberho.lungs fragen.) 8. Die Völkerwanderung. Im Jahre 337 kam aus Asien ein wildes Volk und überfiel die deutschen Stämme. Man nannte sie Hunnen und ihr König hieß Attila ober Geißel Gottes. Es waren bies Leute mit schwarzem, struppigem Haar, schiefen Augen, breiten Schultern, bicken Leibern Und sehr häßlichen Gesichtern. Sie waren sehr wilb, so daß sie auf ihren Pferben aßen und tranken und schliefen, die jagten die Völker vor sich her, raubten, sengten und mordeten Alles. Viele beutfche Stämme zogen fort und flüchteten sich in's römische Reich. Die Gothen zogen nach Italien und Spanien, die Franken

4. Umständlichere Erzählung der wichtigeren Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 300

1806 - Altona : Hammerich
getödtet. Jetzt war nun weiter nichts übrig, als daß die beiden letzten den Streit gegen einander kehrten. Dies geschah, und Konstantin siegte durch eine glückliche List. Er erklärte sich nehmlich für einen Freund der Christen, gab vor, ihm fei im Traume ein Kreuz mit den Worten erschienen: In diesem Zeichen wirst du sie- gen; und gewann sich dadurch alle die Tausende von Christen, die sich-bieder verborgen gehalten halten, nun Liber für die Ehre eines solchen Kaisers Blut und Leben willig darboten. Licinius ward nach längerem Kampfe und manchem Vergleich, der dazwischen geschlossen war, endlich zu Lande und zu Wasser besiegt, ergab sich dem Konstantin, und bar fußfällig um sein Leben. Konstan- tin versprach ihm die Freiheit; aber schon langst gewohnt, Eide zu brechen, hielt er auch hier nicht Wort, sondern ließ den Licinius hinrichten. So war er im Jahr 324 der einzige Beherscher des römischen Reiches. — Er woll- te nicht in Rom wohnen, sondern, um sich durch schöne Gebäude einen Namen zu machen, bauete er eine alte Sradt Byzanz, an der Meerenge durch die man ins schwarze Meer einschift, mit einer Pracht aus, die der von Rom gleich kommen sollte. Aus Griechenland und Italien ließ er Kunstwerke nach dieser neuen Stadt brin- gen, die von jetzt an nach seinem Namen Konstanri- n 0 p e l genannt wurde, und wie sich andere Stadre durch die Pracht ihrer Tempel auszeichneten, so sollte seine neue Residenz mit herlichen Christenkirchen prangen. Denn sein Hof war überaus glanzend, seine Feste wa- -ren glanzend, daher sollte auch sein Gottesdienst glan- zend sein. So sah man die bisher armen und demüthi- gen christlichen Lehrer und Bischöfe jetzt in prächtigen Chorröcken; ihre dürftigen Versammlungssale umgewan- delt in prachtvolle Kirchen, die mit Gold, Silber, köst- lichen Steinen und Holzarten geziert waren, die durch- räuchert und mit wohlriechenden Wassern besprengt wur- den;

5. Geschichtsbilder - S. 62

1903 - Berlin : Süsserott
Jerusalem glich einem einzigen Trümmerhaufen. Seitdem ist das jüdische Volk in alle Welt zerstreut, ohne Tempel, ohne Priester und ohne Opfer. Die Christen hatten sich rechtzeitig ans Jerusalem in das Städtchen Pella im Ostjordanlande geflüchtet. 3. Titus als Kaiser. — Nachdem Titus mehrere Jahre Mitregent seines Vaters gewesen war, bestieg er im Jahre 79 den Thron. Er war einer der besten Kaiser, den Rom gehabt hat. Mau gab ihm den Ehrennamen: „Liebling und Wonne des Menschengeschlechts." Wenn er an einem Tage niemandem eine Wohltat erwiesen hatte, so klagte er: „Diesen Tag habe ich verloren!" In der Regierungszeit des Titus vollzog sich ■ein furchtbares Naturereignis. Ein heftiger Ausbruch des Vesuv verschüttete die Städte Herkulan um, Pompeji und Stabiä. An ihrer Wiederaufgrabung wird heute noch gearbeitet. Titus regierte nur 2 Jahre. 17. Konstantin. 306—337 it. Chr. 1. Dic letzten römischen Kaiser wurden meist von der Leibwache auf den Thron gesetzt. Sie regierte» gewöhnlich nur kurze Zeit. Weil sie meist grausam urtd gewalttätig waren, wurden sie abgesetzt oder umgebracht. Nur wenige gute Kaiser sind auf Titus gefolgt. Der beste unter ihnen war Trojan (98—117). Unter ihm erreichte das Reich die größte Ausdehnung; seine Siege wurden auf der 40 m hohen Trajans-sänle nt Rom verewigt. Auch Hadrian <117—188) regierte weise und kraftvoll. Im 3. Jahrhundert begann der Verfall des Reichs. Diokletian (2k4—305) teilte das Reich in mehrere Teile und setzte Mitregenten ein. Aus dieser Teilung gingen neue Kämpfe hervor. 2. Konstantins Kampf. — Zn Beginn des 4. Jahrhunderts herrschten gleichzeitig sechs Kaiser im römischen Reiche. Einer derselben war Konstantin, der Sohn der frommen Helena. Er regierte über Gallien, Britannien und Spanien und war den Christen freundlich gesinnt. Deshalb dienten viele Christeu in seinem Heere. Konstantin wollte seine Mit- regenten verdrängen und sich zum Alleinherrscher aufschwingen. Sein gefährlichster Gegner war der Christenfeind Maxentius, der in Italien regierte. 3. Konstantins Sieg. -- Als Konstantin gegen Maxeutins zu Felde zog, betete er, so wird erzählt, zum Gott der Christen. Da erblickte er am Himmel über der untergehenden Sonne ein stammendes Kreuz mit der Inschrift: „In diesem Zeichen wirst du siegen." In der folgenden Nacht erschien ihm Christus im Traume und befahl, das Kreuz zu seinem Panier zu machen. Sofort ließ Konstantin die Adler, welche dem Heere voran-•getragen wurden, entfernen und durch eine Kreuzesfahne ersetzen. „Am roten Stein" unweit der Tiberbrücke kam es zur Schlacht. Maxentius wurde geschlagen und ertrank im Tiber. Konstantin besiegte nacheinander auch seine übrigen Mitregenten und wurde im Jahre 324 Alleinherrscher. Hinfort bestimmte er das Kreuz zum Abzeichen des Reiches und erhob das Christentum zur Staatsreligion. 4. Konstantinopel. — Das sittenlose Rom gefiel -dem Kaiser nicht. Deshalb verlegte er seine Residenz nach Byzanz und schmückte die neue Hauptstadt mit prächtigen Kirchen und Palästen. Konstantin nannte die Stadt „Neurom", später erhielt sie den Namen Konstantinopel, um den Namen Konstantin zu verewigen.

6. Geschichte des Altertums - S. 62

1903 - Berlin : Süsserott
— 62 — Jerusalem glich einem einzigen Trümmerhaufen. Seitdem ist das jüdische Volk in alle Welt zerstreut, ohne Tempel, ohne Priester und ohne Opfer. Die Christen hatten sich rechtzeitig aus Jerusalem in das Städtchen Pella im Ostjordanlande geflüchtet. 3. Titus als Kaiser. — Nachdem Titus mehrere Jahre Mitregent seines Vaters gewesen war, bestieg er im Jahre 79 den Thron. Er war einer der besten Kaiser, den Rom gehabt hat. Man gab ihm den Ehrennamen: ,,Liebling und Wonne des Menschengeschlechts." Wenn er an einem Tage niemandem eine Wohltat erwiesen hatte, so klagte er: ,,Diesen Tag habe ich verloren!" In der Regierungszeit des Titus vollzog sich ein furchtbares Naturereignis. Ein heftiger Ausbruch des Vesuv verschüttete die Städte Herkulan um, Pompeji und Stabiä. An ihrer Wiederaufgrabung wird heute noch gearbeitet. Titns regierte nur 2 Jahre. 17. Konstantin. 306—337 n. Chr. 1 Die letzten römischen Kaiser wurden meist von der Leibwache auf den Thron gesetzt. Sie regierten gewöhnlich nur kurze Zeit. Weil sie meist grausam und gewalttätig waren, wurden sie abgesetzt oder umgebracht. Nur wenige gute Kaiser sind auf Titus gefolgt. Der beste unter ihnen war Trajan (98—117). Unter ihm erreichte das Reich die größte Ausdehnung; seine Siege wurden auf der 40 m hohen Trajans-fänle in Rom verewigt. Auch Hadrian ^117—188) regierte weise und kraftvoll. Im 3. Jahrhundert begann der Verfall des Reichs. Diokletian (284 — 305) teilte das Reich in mehrere Teile und setzte Mitregeuten eiu. Aus dieser Teilung gingen neue Kämpse hervor. 2. Konstantins Kampf. — Zu Beginn des 4. Jahrhunderts herrschten gleichzeitig sechs Kaiser im römischen Reiche. Einer derselben war Konstantin, der Sohn der frommen Helena. Er regierte über Gallien, Britannien und Spanien und war den Christen freundlich gesinnt. Deshalb dienten viele Christen in seinem Heere. Konstantin wollte seine Mit- regenten verdrängen und sich zum Alleinherrscher aufschwingen. Sein gefährlichster Gegner war der Christenfeind Maxentins, der in Italien regierte. 3. Konstantins Sieg. — Als Konstantin gegen Maxentins zu Felde zog, betete er, so wird erzählt, zum Gott der Christen. Da erblickte er am Himmel über der untergehenden Sonne ein stammendes Kreuz mit der Inschrift: „In diesem Zeichen wirst du siegen." In der folgenden Nacht erschien ihm Christus im Traume und befahl, das Kreuz zu seinem Portier zu machen. Sofort ließ Konstantin die Adler, welche dem Heere vorangetragen wurden, entfernen und durch eine Kreuzesfahne ersetzen. „Am roten Stein" unweit der Tiberbrücke kam es zur Schlacht. Maxentins wurde geschlagen und ertrank im Tiber. Konstantin besiegte nacheinander auch seine übrigen Mitregenten und wurde im Jahre 324 Alleinherrscher. Hinfort bestimmte er das Kreitz zum Abzeichen des Reiches und erhob das Christentum zur Staatsreligion. 4. Konstantinopel. — Das sittenlose Rom gefiel dem Kaiser nicht. Deshalb verlegte er feine Residenz nach Byzanz und schmückte die neue Hauptstadt mit prächtigen Kirchen und Palästen. Konstantin nannte die Stadt „Neurom", später erhielt sie den Namen Konstantinopel, um den Namen Konstantin zu verewigen.

7. Geschichte - S. 25

1898 - Gießen : Roth
Die Römer. (Kaiser.) 25 Titus, der seinem Vater folgte (79—81), zeigte eine Selbstbeherrschung und Herzensgute, die ihm den Namen „Wonne des Menschengeschlechts" erwarb. Der Tag schien ihm verloren, an dem er niemand eine Wohlthat erwiesen hatte. Unter seiner Regierung wurden durch eineu gewaltigen Ausbruch des Vesuv die Städte Stabiä, Herkulaueum und Pompeji verschüttet. Noch hundert Jahre nach Titus stand das römische Reich in großer äußerer Macht da. Einige Kaiser dehnten sogar die Grenzen noch weiter aus. Dann aber folgte die Zeit des Niedergangs. Es hing nur von dem Belieben der Soldaten ab, wer Kaiser sein sollte. Wer es verstand, denselben zu schmeicheln oder durch große Versprechungen ihre Gunst zu erwerben, den erhoben sie zur höchsten Würde, um ihn. ebenso rasch wieder vom Throne zu stoßen, wenn er ihren Erwartungen nicht entsprach. Zuweilen herrschten sogar mehrere zugleich. Konstantin (306—337 n. Chr.) war der Sohn des Konstantin Chlorns, beu Kaiser Diokletian zum Cäsar von Britannien, Gallien und Spanien ernannt hatte, und der frommen Helena, einer Christin. Schon sein Vater behandelte die Christen freundlich, und so fam es, daß auch Konstantin sich dem Christentum zuwendete, die Christeuversolgungen verbot und den Christen den Eintritt in sein Heer gestattete. Manche Legionen waren größtenteils aus Christen zusammengesetzt. Um diese im Kampfe mit seinem Nebenbuhler Maxentius zu begeistern, versprach er, sich taufen zu lassen. In der That erreichte er seinen Zweck. Die Tause, von der er glaubte, daß sie ihn von allen Sünden reinigen werde, verschob er aber bis an sein Lebensende. Eine Legende erzählt die Bekehrung Konstantins in der Weise, daß ihm einst ein Kreuz aus glänzenden Lichtstrahlen erschienen sei mit der Aufschrift: „In diesem Zeichen wirst du siegen!" Er ließ daraus eine Kreuzessahne herstellen und dieselbe in allen Schlachten vorantragen. Das Christentum erhob er zur Staats-religiou (312). Weil nun Konstantin dem Kreuz den Sieg Über seinen Gegner Maxentius zu verdanken glaubte, beschloß er, an heiligen Orten des gelobten Landes Kirchen bauen zu lassen, und unternahm zu diesem Zweck mit seiner Mutter eine Fahrt nach dem h. Lande. Die prachtvolle Kirche, welche Helena über der Stelle des h. Grabes bauen ließ, steht noch heute. Deu Sitz seiner Regierung verlegte Konstantin nach Byzanz, das nach ihm den Namen Konstantinopel erhielt (330). Wenn auch äußerlich ein Christ, so war doch Konstantin innerlich noch vielfach ein Heide geblieben. In Trier ließ er z. B. Kriegsgefangene von wilden Tieren zerfleischen, und seinen Sohn Crispus tötete er aus die falsche Anklage von dessen Stiefmutter. Als später die Unschuld seines Sohnes zu Tage kam, ließ er die Anklägerin im Bade ersticken. Julian der Abtrünnige, der nach Konstantins Söhnen zur Regierung kam, versuchte zwar nochmals das Christentum, dessen inneren Wert er nicht erkannte, zu unterdrücken und das Heidentum wieder an dessen Stelle zu setzen, aber er starb nach kurzer Zeit, und sein Werk zerfiel. Theodosius teilte kurz vor seinem Tode das Reich unter seine beiden Söhne Arkadius und Honorius (395). Es gab jetzt ein weströmisches Reich mit der Hauptstadt Rom und ein oströmisches mit der Hauptstadt Konstantinopel. Das weströmische Reich endete (476) damit, daß Ddoafer, der Anführer der deutschen Söldnertruppe, den schwachen König Romulus August ulus entthronte und sich an dessen Stelle setzte. Das oströmische Reich bestand länger, verlor aber mehr und mehr an Bedeutung und wurde 1453 eine Beute der Türken. Diese kamen ans Asien. Nachdem sie schon einzelne Teile des Reiches sich angeeignet hatten, belagerten sie in dem genannten Jahre die Hauptstadt selber und eroberten.sie nach 60tägigem Kampfe. Konstantinopel wurde nun die Hauptstadt des Sultans. Die prächtige Sophienkirche verwandelte man in eine Moschee, indem man an Stelle des Kreuzes den Halbmond aufpflanzte.

8. Realienbuch für die Schulen des Großherzogtums Hessen - S. 25

1900 - Gießen : Roth
Die Römer. (Kaiser.) 25 Titus, der seinem Vater folgte (79—81), zeigte eine Selbstbeherrschung und Herzensgute, die ihm den Namen „Wonne des Menschengeschlechts" erwarb. Der Tag schien ihm verloren, an dem er niemand eine Wohlthat erwiesen hatte. Unter seiner Regierung wurden durch einen gewaltigen Ausbruch des Vesuv die Städte Stabiä, Herkulaneum und Pompeji verschüttet. Noch hundert Jahre nach Titus stand das römische Reich in großer äußerer Macht da. Einige Kaiser dehnten sogar die Grenzen noch weiter aus. Daun aber folgte die Zeit des Niedergangs. Es hing nur von dem Belieben der Soldaten ab, wek Kaiser sein sollte. Wer es verstand, denselben zu schmeicheln oder durch große Versprechungen ihre Gunst zu erwerben, den erhoben sie zur höchsten Würde, um ihn ebenso rasch wieder vom Throne zu stoßen, wenn er ihren Erwartungen nicht entsprach. Zuweilen herrschten sogar mehrere zugleich. Konstantin (306—337 n. Chr.) war der Sohn des Konstantin Chlorus, den Kaiser Diokletian zum Cäsar von Britannien, Gallien und Spanien ernannt hatte, und der frommen Helena, einer Christin. Schon sein Vater behandelte die Christen freundlich, und so kam es, daß auch Konstantin sich dem Christentum zu- wendete, die Christenverfolgungen verbot und den Christen den Eintritt in sein Heer gestattete. Manche Legionen waren größtenteils aus Christen zusammengesetzt. Um diese im Kampfe mit seinem Nebenbuhler Maxentius zu begeistern, versprach er, sich taufen zu lassen. In der That erreichte er seinen Zweck. Die Taufe, von der er glaubte, daß sie ihn von allen Sünden reinigen werde, verschob er aber bis an sein Lebensende. Eine Legende erzählt die Bekehrung Konstantins in der Weise, das^ ihm einst ein Kreuz aus glänzenden Lichtstrahlen erschienen sei mit der Aufschrift: „In diesem Zeichen wirst du siegen!" Er ließ darauf eine Kreuzesfahne herstellen und dieselbe in allen Schlachten vorantragen. Das Christentum erhob er zur Staats- religion (312). Weil nun Konstantin dem Kreuz den Sieg über seinen Gegner Maxentius zu verdanken glaubte, beschloß er, an heiligen Orten des gelobten Landes Kirchen bauen zu lassen, und unternahm zu diesem Zweck mit seiner Mutter eine Fahrt nach dem h. Lande. Die prachtvolle Kirche, welche Helena über der Stelle des h. Grabes bauen ließ, steht noch heute. Den Sitz seiner Regierung verlegte Konstantin nach Byzanz, das nach ihm den Namen Konstantinopel erhielt (330). Wenn auch äußerlich ein Christ, so war doch Konstantin innerlich noch vielfach ein Heide geblieben. In Trier ließ er z. B. Kriegsgefangene von wilden Tieren zerfleischen, und seinen Sohn Crispus tötete er auf die falsche Anklage von dessen Stiefmutter. Als später die Unschuld seines Sohnes zu Tage kam, ließ er die Anklägerin im Bade ersticken. Julian der Abtrünnige, der nach Konstantins Söhnen zur Regierung kam, versuchte zwar nochmals das Christentum, dessen inneren Wert er nicht erkannte, zu unterdrücken und das Heidentum wieder an dessen Stelle zu setzen, aber er starb nach kurzer Zeit, und sein Werk zersiel. Theodosius teilte kurz vor seinem Tode das Reich unter seine beiden Söhne Arkadius und Houorius (395). Es gab jetzt ein weströmisches Reich mit der Hauptstadt Rom und ein oströmisches mit der Hauptstadt Konstantiuopel. Das weströmische Reich endete (476) damit, daß Odoaker, der Anführer der deutschen Söldnertruppe, den schwachen König Romulus Augustulus entthronte und sich an dessen Stelle setzte. Das oströmische Reich bestand länger, verlor aber mehr und mehr an Be- deutung und wurde 1453 eine Beute der Türken. Diese kamen aus Asien. Nachdem sie schon einzelne Teile des Reiches sich angeeignet hatten, belagerten sie in dem ge- nannten Jahre die Hauptstadt selber und eroberten sie nach 60 tägigem Kampfe. Kon- stantinopel wurde nun die Hauptstadt des Sultaus. Die prächtige Sophienkirche verwandelte man in eine Moschee, indem man an Stelle des Kreuzes den Halbmond aufpflanzte.

9. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 129

1899 - Breslau : Hirt
Sieg des Christentums: Konstantin. 129 in Wäldern und Katakomben (Fig. 33) ab und bewahrten ihren Glauben, um den sie so viel hatten kämpfen und leiden müssen, nur um so fester, und auf die Heiden machte die Standhaftigkeit und Freudigkeit, mit welcher die christlichen Blutzeugen in den Tod gingen, einen gewaltigen Eindruck. Viele derselben traten über, und so vermehrte sich trotz der Verfolgungen die Zahl der Christen; mit Recht sagt man deshalb: „Das Blut der Märtyrer ist der Samen der Kirche." 4) Sieg des Khristerituiris. a. Konstantin. Etwa dreihundert Jahre hatte die Verfolgung des Christentums gewährt; da gelangte es endlich zum Siege. Das römische Reich hatte um diese Zeit mehrere Kaiser und Unterkaiser, die einander oft bekämpften (S. 117); einer derselben war Konstantin, ein Freund der Christen. Als er gegen seinen mächtigsten Gegenkaiser, der die Christen haßte und verfolgte, zu Felde ziehen mußte, rief er den Gott der Christen um Hilfe an. Da sah er, wie er erzählte, auf der Sonne ein lichtes Kreuz und daneben die Worte: „In diesem Zeichen wirst du siegen!" Konstantin staunte; in der Nacht aber erschien ihm Christus mit demselben Zeichen und befahl ihm, das Kreuz zu seinem Feldzeichen zu erwählen. Konstantin gehorchte und besiegte am folgenden Tage seinen Gegner (312); zum Andenken an diesen Sieg erbaute er in Rom einen prächtigen Triumphbogen. (Fig. 28.) Von nun an durften die Christen frei ihren Gottesdienst halten; Konstantin gab ihnen die geranbten Güter zurück und baute ihnen die zerstörten Kirchen wieder auf. In Jerusalem ließ er die herrliche Kirche des heiligen Grabes errichten, die noch heute steht, und seine fromme Mutter Helena schmückte Bethlehem und den Ölberg mit Heiligtümern. Das Christentum war jetzt im römischen Reiche Staats- 324 religion; die Heiden waren bald verachtet und traten deshalb lieber über, die meisten allerdings ohne den rechten Glauben. Auch Konstantin selbst war nicht ein frommer Christ; er ließ manchen ungerecht mit Verbannung oder Hinrichtung bestrafen. Seinen Wohnsitz verlegte Konstantin von Rom nach Byzanz, einer Stadt am Bosporus, die er jetzt nach seinem Namen Konstantinopel, d.i. Stadt des Konstantin, nannte. Erst kurz vor seinem Tode ließ er sich taufen; er wollte danach seinen Purpurmantel nicht wieder anlegen, sondern starb bald nachher in seinem weißen Tauskleide. Zur Zeit Konstantins lehrte ein Geistlicher, Artus, Jesus sei von Gott dem Vater geschaffen, daher ihm nicht gleich. Darüber erhub sich ein großer Kirchenstreit. Konstantin berief deshalb die Bischöfe der christlichen Kirche nach Nicäa in Kleinasien; hier wurde auf der ersten allgemeinen Kirchenversammlung das Glaubensbekenntnis angenommen, 325 Hoffmeher und Hering. Hilfsbuch. 9. Stuft. 9

10. Die Blütezeit des römischen Reiches unter den großen Kaisern, Deutsche und preußische Geschichte bis 1740 - S. 26

1910 - Breslau : Hirt
26 Iii. Der Sieg des Christentums. da die tausend und abertausend zerstreuten kleinen und groen Gemeinden Glieder einer einzigen groen allgemeinen Kirche seien. Nicht ge-krochen gingen die Christen aus den Verfolgungen hervor, sondern ge-krftigt. 17. Konstantin der Groe. Die Lage der Christen nderte sich, als Konstantin zur Regierung kam. Er war der Sohn des Konstantins, den Diokletian zum Kaiser im Westen eingesetzt hatte, und wurde nach dem Tode seines Vaters von den Legionen erhoben; er zeigte sich in den Kmpfen gegen die Barbaren an der Grenze als ein tchtiger Heerfhrer. Da er einen Kampf mit seinen Mitregenten voraussah und die Zahl seiner Anhnger zu vermehren wnschte, suchte er die Christen fr sich zu gewinnen; er stellte die Verfolgungen, die schon sein Vater mit groer Milde ausgefhrt hatte, ganz ein und begnstigte sie auf jede Weise. Auf dem Feldzuge gegen den Kaiser in Italien verlieh er, kurz vor der Eut-scheidungsschlacht in der Nhe von Rom, durch ein Gesicht im Traume be-stimmt, feinen Legionen ein Feldzeichen, an dem die Anfangsbuchstaben des Namens Christi angebracht waren. Nach dem Siege behielt er das Abzeichen bei, er selbst trug es auf seinem Helme, seine Legionen auf den Schilden. Als er bald danach mit dem Kaiser des Ostens in Mailand zusammentraf, erlieen beide ein Edikt, wodurch den Christen erlaubt wurde, ihre Religion auszuben. Sobald Konstantin 323 Alleinherrscher geworden war, gewhrte er ihnen in allen Provinzen volle Freiheit der Religionsbung, obwohl er noch nicht zu ihrem Glauben bertrat. Seitdem genossen die Christen die gleichen Rechte wie die Heiden. Zu seiner Hauptstadt erhob erbyzauz, das er unter dem Namen Kon-stantinopel von neuem grndete. Den Bewohnern der Stadt gab er groe Vorrechte vor den Bewohnern Roms, das um so mehr in den Hintergrund trat, als hier der Senat dem Heidentum treu blieb. Kurz vor seinem Tode im Jahre 337 empfing Konstantin die Taufe. Er war ein gewaltiger Herrscher, aber er hat sein Andenken durch treulose und blutige Taten befleckt. Seine Shne und Nachfolger suchten das Heidentum durch Ge-setze zu unterdrcken, das nun zu verschwinden begann. Die alte Religion hatte noch einmal an dem Kaiser Julian, dem Sieger der die Alamannen in der Schlacht bei Straburg, einen aufrichtigen Freund. Doch starb er auf einem Feldzuge gegen die Parther, ohne ihr wieder zum Siege verhelfen zu haben. 18. Das Christentum bei den Goten. Ulfilas. Schon im 4. Jahrhundert fand das Christentum auch bei germanischen Stmmen Eingang, zuerst bei den Goten, die mit den Rmern in regem Verkehr standen. Ihr Bischof war Ulfilas, der Sohn kleinasiatischer Christen, die sie auf

11. Realienbuch - S. XXXV

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Xxxv Das Forum (Marktplatz) in Rom. 2. Encle cker Okristenveickolgung. Jahrhunderte hindurch waren die Christen von den römischen Kaisern aufs grausamste verfolgt worden. Das hörte mit Konstantin ans. Die neue Religion hatte eine große Berbreitung in seinem Reiche gefunden. In seinem Heere dienten viele Christen, ja manche Regimenter waren nur aus Christen zusammengesetzt. Er gab nun dem Christentum gleiche Rechte mit den übrigen Religionen und zeigte ihm immer mehr seine Gunst. Die früher so grausam verfolgten Christen durften nicht nur in voller Freiheit ihren Erlöser anbeten, sondern genossen obendrein noch hohe Ehre. Koustantin begünstigte das Christentum, um An- hänger zu gewinnen und mit Hilfe der christlichen Kirche seine Herrschaft zu stützen. Die Sage aber erzählt: „Als Konstantin gegen einen Mitregenten in den Kampf zog, sah er über der Abendsonne ein Kreuz aus glänzenden Licht- strahlen und darüber in Flammenschrift die Worte: ,Jn diesem Zeichen wirst du siegen!' Nun ließ er ein goldenes Kreuz mit seidenem Fahnentuche dem Heere vorantragen. Durch den Anblick wurden seine Soldaten begeistert und gewannen den Sieg." 3. Orünclung Konstantin opels. Bis dahin hatten die römischen Kaiser in Rom gewohnt. Konstantin beschloß jedoch seine Residenz nach Byzanz zu verlegen. Deshalb baute er diese Stadt zu einer neuen Haupt- stadt aus, schmückte sie mit prachtvollen Palästen und verwandelte die heid- nischen Tempel in Kirchen und Klöster. Um aber auch den Ruhm seines Namens auf die Nachwelt zu bringen, nannte er die Stadt nach seinem Namen Konstantinopel. 4. Helena. Konstantin beschloß, an den heiligen Orten des gelobten Landes Kirchen bauen zu lassen. Aber es war nicht leicht, diese Orte aufzufinden; denn 3*

12. Realienbuch - S. XXXV

1910 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Xxxv Das Forum (Marktplatz) in Rom. 2. 6ncie cler Okristenversoigung. Jahrhunderte hindurch waren die Christen von den römischen Kaisern aufs grausamste verfolgt worden. Das hörte mit Konstantin auf. Die neue Religion hatte eine große Verbreitung in seinem Reiche gefunden. In seinem Heere dienten viele Christen, ja manche Regimenter waren nur aus Christen zusammengesetzt. Er gab nun dem Christentum gleiche Rechte mit den übrigen Religionen und zeigte ihm immer mehr seine Gunst. Die früher so grausam verfolgten Christen durften nicht nur in voller Freiheit ihren Erlöser anbeten, sondern genossen obendrein noch hohe Ehre. Konstantin begünstigte das Christentum, um Anhänger zu gewinnen und mit Hilfe der christlichen Kirche seine Herrschaft zu stützen. Die Sage aber erzählt: „Als Konstantin gegen einen Mitregenten in den Kampf zog, sah er über der Abendsonne ein Kreuz aus glänzenden Lichtstrahlen und darüber in Flammen- schrist die Worte: ,Jn diesem Zeichen wirst du siegen!‘ Nun ließ er ein goldenes Kreuz mit seidenem Fahnentuche dem Heere vorantragen. Durch den Anblick wurden seine Soldaten begeistert und gewannen den Sieg." 3. Grünclung Konstanlinopels. Bis dahin hatten die römischen Kaiser in Rom gewohnt. Konstantin beschloß jedoch seine Residenz nach Byzanz zu verlegen. Deshalb baute er diese Stadt zu einer neuen Hauptstadt aus, schmückte sie mit prachtvollen Palästen und verwandelte die heidnischen Tempel in Kirchen und Klöster. Um aber auch den Ruhm seines Namens auf die Nachwelt zu bringen, nannte er die Stadt nach seinem Namen Konstantinopel. 4. Helena. Konstantin beschloß, an den heiligen Orten des gelobten Landes Kirchen bauen zu lassen. Aber es war nicht leicht, diese Orte aufzufinden; denn 3*

13. Realienbuch - S. XXXV

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Xxxv Das Forum (Marktplatz) in Rom. 2. Ende der Cbriftenverfolgung. Jahrhunderte hindurch waren die Christen von den römischen Kaisern aufs grausamste verfolgt worden. Das hörte mit Konstantin auf. Die neue Religion hatte eine große Verbreitung in feinem Reiche gefunden. In seinem Heere dienten viele Christen, ja manche Regimenter waren nur aus Christen zusammengesetzt. Er gab nun dem Christentum gleiche Rechte mit den übrigen Religionen und zeigte ihm immer mehr seine Gunst. Die früher so grausam verfolgten Christen durften nicht nur in voller Freiheit ihren Erlöser anbeten, sondern genossen obendrein noch hohe Ehre. Konstantin begünstigte das Christentum, um Anhänger zu gewinnen und mit Hilfe der christlichen Kirche seine Herrschaft zu stützen. Die Sage aber erzählt: „Als Konstantin gegen einen Mitregenten in den Kampf zog, sah er über der Abendsonne ein Kreuz aus glänzenden Lichtstrahlen und darüber in Flammen- schrift die Worte: ,Jn diesem Zeichen wirst du siegen Nun ließ er ein goldenes Kreuz mit seidenem Fahnentuche dem Heere vorantragen. Durch den Anblick wurden seine Soldaten begeistert und gewannen den Sieg." 3. Gründung Ronftanlinopels. Bis dahin hatten die römischen Kaiser in Rom gewohnt. Konstantin beschloß jedoch seine Residenz nach Byzanz zu verlegen. Deshalb baute er diese Stadt zu einer neuen Hauptstadt aus, schmückte sie mit prachtvollen Palästen und verwandelte die heidnischen Tempel in Kirchen und Klöster. Um aber auch den Ruhm seines Namens auf die Nachwelt zu bringen, nannte er die Stadt nach seinem Namen Konstantinopel. 4. Helena. Konstantin beschloß, an den heiligen Orten des gelobten Landes Kirchen bauen zu lassen. Aber es war nicht leicht, diese Orte aufzufinden; denn 3*

14. Geschichte des Altertums - S. XXXV

1907 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
— Xxxv — Tmsrnü. Das Forum (Marktplatz) in Rom. . 2- 6nde der Cbrittenverfolgung. Jahrhunderte hindurch waren die Christen von den römischen Kaisern aufs grausamste verfolgt worden. Das hörte mit Konstantin auf. Die neue Religion hatte eine große Verbreitung in seinem Reiche gefunden. In seinem Heere dienten viele Christen, ja manche Regimenter waren nur aus Christen zusammengesetzt. Er gab nun dem Christentum gleiche Rechte mit den übrigen Religionen und zeigte ihm immer mehr leine Gunst. Die früher so grausam verfolgten Christen durften nicht nur in voller Freiheit ihren Erlöser anbeten, sondern genossen obendrein noch hohe Ehre. Konstantin begünstigte das Christentum, um Anhänger zu gewinnen und mit Hilfe der christlichen Kirche seine Herrschaft Zn stützen. Die Sage aber erzählt: „Als Konstantin gegen einen Mitregenten in den Kampf zog, sah er über der Abendsonne ein Kreuz ans glänzenden Lichtstrahlen und darüber in Flammen-ichrist die Worte: ,Ju diesem Zeichen wirst du siegen!6 Nun ließ er ein gribenes Kreuz mit seidenem Fahnentuche dem Heere vorantragen. Durch den Unblick wurden seine Soldaten begeistert und gewannen den Sieg." 3. Gründung Konstantinopels. Bis dahin hatten die römischen Kaiser in Rom gewohnt. Konstantin beschloß jedoch seine Residenz nach Byzanz rn verlegen. Deshalb baute er diese Stadt zu einer neuen Hauptstadt aus, schmückte ste mit prachtvollen Palästen und verwandelte die heidnischen Tempel in Kirchen und Kloster. Um aber auch den Ruhm seines Namens auf die Nachwelt nt bringen, nannte er die Stadt nach seinem Namen Konstantinovel 4. Helena. Konstantin beschloß, an den heiligen Orten des gelobten Landes Kirchen bauen zu lassen. Aber es war nicht leicht, diese Orte aufzufinden; denn

15. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 117

1896 - Breslau : Hirt
Sieg des Christentums. 117 drückt. Die überlebenden Christen hielten an ihrem Glauben, um den sie so viel hatten kämpfen und leiden müssen, nur um so fester, und auf die Heiden machte die Standhaftigkeit und Freudigkeit, mit welcher die christlichen Blutzeugen in den Tod gingen, einen gewaltigen Eindruck. Viele derselben traten über, und so vermehrte sich trotz der Verfolgungen die Zahl der Christen; mit Recht sagt man deshalb: „Das Blut der Märtyrer ist der Samen der Kirche." 4) Sieg des Christentums. a. Konstantin. Etwa dreihundert Jahre hatte die Verfolgung des Christentums gewährt; da gelangte es endlich zum Siege. Das römische Reich hatte um diese Zeit mehrere Kaiser und Unterkaiser, die einander oft bekämpften; einer derselben war Konstantin, ein Freund der Christen. Als er gegen seinen mächtigsten Gegenkaiser, der die Christen haßte und verfolgte, zu Felde ziehen mußte, rief er den Gott der Christen nm Hilfe an. Da sah er, wie er erzählte, auf der Sonne ein lichtes Kreuz und daneben die Worte: „In diesem Zeichen wirst du siegen!" Konstantin staunte; in der Nacht aber erschien ihm Christus mit demselben Zeichen und befahl ihm, das Kreuz zu seinem Feldzeichen zu erwählen. Konstantin gehorchte und besiegte am folgenden Tage seinen Gegner (312); zum Andenken an diesen Sieg erbaute er in Rom einen prächtigen Triumphbogen. (Fig. 28.) Von nun an durften die Christen frei ihren Gottesdienst halten; Konstantin gab ihnen die geraubten Güter zurück und baute ihnen die zerstörten Kirchen wieder auf. In Jerusalem ließ er die herrliche Kirche des heiligen Grabes errichten, die noch heute steht, und seine fromme Mutter Helena schmückte Bethlehem und den Ölberg mit Heiligtümern. Die christliche Kirche war jetzt im römischen Reiche Staatsreligion; die Heiden 324 waren bald verachtet und traten deshalb lieber über. Dadurch erhielt die christliche Kirche aber auch viele Glieder, welche nur des irdischen Vorteils halber den Glauben gewechselt hatten. Weil in Rom, das mit heidnischen Tempeln, Götzenbildern und Priestern angefüllt war, die meisten Leute noch am Heidentum festhielten, verlegte Konstantin seinen Wohnsitz nach Byzanz, einer Stadt am Bosporus, die er jetzt nach seinem Namen Konjlantmopei, d. i. Stadt des Konstantin, nannte. Erst kurz vor seinem Tode ließ sich Konstantin taufen; er wollte danach seinen Purpurmantel nicht wieder anlegen, sondern starb bald nachher in seinem weißen Taufkleide. Zur Zeit Konstantins brach in der christlichen Kirche eine verderbliche Irrlehre aus. Ein Geistlicher, Artus, lehrte nämlich, Jesus sei von Gott dem Vater geschaffen, daher ihm nicht gleich. Konstantin berief deshalb die Bischöfe der christlichen Kirche nach Nicäa in Kleinasien; hier wurde auf der ersten allgemeinen Kirchenver- 325 fammlung das Glaubensbekenntnis angenommen, daß der Sohn vom

16. Realienbuch - S. 315

1885 - München : Oldenbourg
265. Von Christi Tod bis Konstantins Bekehrung. 315 ihren Glauben abschwören, oder unter den schrecklichsten Qualen sterben. Man geißelte und zerfleischte die Christen, warf sie wilden Tieren vor, zerriß sie mit eisernen Haken oder brannte sie mit Fackeln an den Seiten. Sie wurden in Öl gesotten, verstümmelt, zersägt, gekreuzigt, mit Pech bestrichen und ange- zündet, um so als Fackeln bei den nächtlichen Spielen zu dienen. Aller Orten erduldeten die Christen unbeschreibliche Martern. Die ganze Erde wurde mit ihrem Blute benetzt, und Tausende und Tausende jeden Alters, Geschlechtes und Standes endigten unter den unerhörtesten Qualen ihr Leben. Besonders ward Rom, die Hauptstadt der heidnischen Welt und der Sammel- platz aller Greuel des Götzendienstes, mit dem Blute der Christen gleichsam überströmt. Unglaublich viele litten hier den Martertod. Zeugnis davon geben bis zur Stunde ihre Gebeine, welche in den unterirdischen Gängen oder Katakomben, wo sie von den Christen beigesetzt wurden, noch heute gefunden werden. Drei Jahrhunderte hindurch dauerte mit wenigen Unter- brechungen diese schreckliche Verfolgung. Wäre das Christentum ein Werk der Menschen gewesen, wahrlich es hätte der blinden Wut seiner Feinde erliegen müssen. So aber wurzelte die Lehre Jesu, des Sohnes Gottes, tiefer und tiefer und verbreitete sich weiter und weiter. Die Zeichen und Wunder, welche die Be- kenner Christi wirkten, vor allem aber die heitere Ruhe und Freude, mit welcher sie die grausamsten Peinigungen und den qualvollsten Tod erduldeten, gaben den Heideil die Überzeugung, daß nur der Gott der Christen der wahre Gott sein könne. Es geschah sogar nicht selten, daß während der schauderhaftesten Martern unter den heidnischen Zuschauern zahlreiche Stimmen ertönten: „Auch wir sind Christen; man töte uns mit ihnen!" In der That war das Blut der Märtyrer der fruchtbare Same, aus dem immer mehr Christen hervorgingen. Gott hatte nun hinlänglich gezeigt, daß die Stiftung der Kirche sein Werk sei, und daß alle Mächte der Erde nichts wider sie vermögen. Jetzt schenkte er ihr den Frieden durch Berufung Konstantins des Großen zum Beschützer des Christen- tums. Kaiser Konstantin, noch ein Heide, zog gegen seinen Feind Maxeutius ins Feld. Das feindliche Heer war aber weit stärker als das seinige. Da betete Konstantin inbrünstig zum wahren Gott um Beistand, und sieh, am Himmel zeigt sich ihm und deur ganzen Heere ein glänzendes Kreuz mit der Inschrift: „In diesem Zeichen wirst du siegen." Konstantin ließ nach diesem Kreuze eine Fahne machen und dieselbe in der Schlacht vorantragen. Mutig griff er den überlegenen Feind an und schlug ihn. Von dem Augenblicke an (312 n. Chr.) war Konstantin der Verfechter und Beschützer des Christentums. 21*

17. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 81

1892 - Breslau : Hirt
Sieg des Christentums. 81 wurden die Bischöfe und die Bibeln genommen, die Gotteshäuser niedergerissen, ganze Dörfer mit ihren christlichen Bewohnern wurden verbrannt; aber das Christentum wurde trotzdem nicht unterdrückt. Die überlebenden Christen hielten an ihrem Glauben, um den sie so viel hatten kämpfen und leiden müssen, nur um so fester, und auf die Heiden mochte die Standhaftigkeit und Freudigkeit, mit welcher die christlichen Blutzeugen in den Tod gingen, einen gewaltigen Eindruck. Viele derselben traten über, und so vermehrte sich trotz der Verfolgungen die Zahl der Christen; mit Recht sagt man deshalb: „Das Blut der Märtyrer ist der Samen der Kirche." 4) Sieg des tzhristenlums. a. Konstantin Etwa dreihundert Jahre hatte die Verfolgung des Christentums gewährt; da gelangte es endlich zum Siege. Das römische Reich hatte um diese Zeit mehrere Kaiser und Unterkaiser, die bekämpf-# ten oft einander; einer derselben war Konstantin, ein Freund der Christen. Als er gegen seinen mächtigsten Gegenkaiser, der die Christen haßte und verfolgte, zu Felde ziehen mußte, rief er den Gott der Christen um Hilfe an. Da sah er, wie er erzählte, auf der Sonne ein lichtes Kreuz und daneben die Worte: „In diesem Zeichen wirst du siegen!" Konstantin staunte; in der Nacht aber erschien ihm Christus mit demselben Zeichen und befahl ihm, das Kreuz zu seinem Feldzeichen zu erwählen. Konstantin gehorchte und besiegte am folgenden Tage seinen Gegner (312). Von nun an durften die Christen frei ihren Gottesdienst halten; Konstantin gab ihnen die geraubten Güter zurück und baute ihnen die zerstörten Kirchen wieder auf. In Jerusalem ließ er die herrliche Kirche des heiligen Grabes errichten, die noch heute steht, und seine fromme Mutter Helena schmückte Bethlehem und den Olberg mit Heiligtümern. Die christliche Kirche war jetzt im römischen Reiche Staatsreligion; die 324 Heiden waren bald verachtet und traten deshalb lieber über. Dadurch erhielt die christliche Kirche aber auch viele Glieder, welche nur des irdischen Vorteils halber den Glauben gewechselt hatten. Weil in Rom, das mit heidnischen Tempeln, Götzenbildern und Priestern angefüllt war, die meisten Leute noch am Heidentum festhielten, verlegte Konstantin seinen Wohnsitz nach Byzanz, einer Stadt am Bosporus, die er jetzt nach seinem Namen Konstantinopel, d. i. Stadt des Konstantin, nannte. Erst kurz vor seinem Tode ließ sich Konstantin taufen; er wollte danach seinen Purpurmantel nicht wieder anlegen, sondern starb bald nachher in seinem weißen Tanfkleide. Zur Zeit Konstantins brach in der christlichen Kirche eine verderbliche Irrlehre ans.. Ein Geistlicher, Arins, lehrte nämlich, Jesus sei von Gott dem Vater geschaffen, daher ihm nicht gleich. Konstantin berief deshalb die Bischöfe der christlichen Kirche nach Nicäa in Hoffmeyer und Hering, Hilfsbuch. 7. Aufl. g

18. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 50

1884 - Hannover : Helwing
50 Das Altertum. ganz von der Willkr ihres Vaters abhngig waren, der sie aussetzen oder tten konnte. Der ehrbare Wandel der Christen, besonders ihr eheliches Leben und ihre grde Liebesthtigkeit, mute die Heiden be-schmen. Die ernst gesinnten Heiden fhlten sich deshalb auch vom Christentum angezogen (Ap. G. 10, 16 u. 17); die meisten Rmer aber haten die Christen, weil diese sich von dem heidnischen Lasterleben und vom rmischen Staatsdienste fern hielten, und nach Nero haben noch viele rmische Kaiser die Christen blutig verfolgt. In einer solchen Verfolgung wurde auch der Bischof Polykarp, ein neunzigjhriger Greis, ver-brannt. Aber je mehr die Christen bedrngt wurden, desto fester wurde ihr Glaube, desto grer ihre Zahl. Kaiser Konstantin. Obwohl das Rmerreich uerlich noch mchtig dastand, war es innerlich doch verfallen. Der Kaiser war ganz in den Hnden der Soldaten, die ihn ermordeten, sobald er ihnen nicht mehr gefiel, und denjenigen wieder auf den Thron setzten, der ihnen die grten Versprechungen gab. Oft hatte das Reich gleichzeitig auch mehrere Kaiser, so auch zur Zeit Konstantins. Dieser aber besiegte seinen Neben-buhler und machte sich zum Alleinherrscher. Unter ihm gelangte auch das Christentum zur Herrschaft der das Heidentum, indem Konstantin 324 dasselbe zur Staatsreligion erhob. Seinen Kaisersitz verlegte er von Rom nach Byzanz, das nach ihm nun Konstantinopel, d. i. Stadt des Konstantin, genannt wurde. Als Konstantin so wird erzhlt wider einen mutigen Gegner zu Felde zog, wandte er sich vor der Entscheidungsschlacht im Gebet an den Gott der Christen. Da sah er ein lichtes Kreuz auf der Sonne stehen und daneben, aus Lichtglanz gebildet, die Worte: In diesem Zeichen siege!" In der Nacht erschien ihm Christus mit dem Befehl, das Kreuz zu seinem Feldzeichen zu machen und mutig in die Schlacht zu ziehen. Dies that Konstantin und schlug den Feind. Des Kaisers fromme Mutter Helena reiste nach dem heiligen Lande und lie dort die Kirche des heiligen Grabes erbauen. Zur Zeit Konstantins brach in der christlichen Kirche eine Verderb-liche Irrlehre aus. Ein Geistlicher, Arius, lehrte nmlich, Jesus sei von Gott dem Vater geschaffen, daher ihm nicht gleich. Konstantin berief deshalb die Bischfe (d. i. Aufseher) der christlichen Kirche nach Nica 325 in Kleinasien; hier wurde auf der ersten allgemeinen Kirchen-Versammlung das Glaubensbekenntnis angenommen, da der Sohn vom Vater geboren, nicht geschaffen, daher mit ihm gleiches Wesens sei. Viele germanische Völker hielten aber noch jahrhundertelang an dem arianischen Bekenntnisse fest.

19. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 94

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
94 4. Mit Konstantin dem Groen gelangte das Christen-tum zur Herrschaft. Als Csar Galliens, Spaniens und Britanniens zog er gegen den Herrscher Italiens, Maxeutins. Da sah er am Himmel ein Kreuz mit der Umschrift: Damit siege!" Und wie es ihm Christus selbst im Traume gebot, lie er auf der Stange seines goldenen Banners das Kreuz anbringen und auf das seidene Fahnentuch die Anfangsbuch-staben (das Monogramm) des Namens Christi einsticken. Dies 312 Labarnm" wehte in bcr Schlacht an der Milvischen n. Chr. Brcke (Ponte Molle). Maxentins ertrank in der Tiber. 5. Bald darauf erlag auch der Kaiser des Ostens. Byzanz (Nen-Rom") wurde die Hauptstadt der Christeukaiser; sie trgt bis heute den Namen Konstantins-Stadt, Konstantinopel. 361363 Konstantins Neffe Julianns der Abtrnnige" bemhte sich, den Gtterglauben wieder zu beleben. Aber er siel nach kurzer Regierung im Kriege gegen die Perser. Von jetzt au drngte sich alles in die neue Kirche; ja man verfolgte wohl die Anhnger des alten Glaubens, der nur auf abgelegenen Heiden als Bauerureligiou (Heidentum) sein Dasein fristete. Bon dem Volke (den Laien) schied sich als auserlesener Stand der Klerus, die Geistlichkeit, die von den Priestern der Hauptstdte, den Bischfen, geleitet wurde. Zu den gefeiertsten gehrte der heilige Ambrosius von Mailand; von ihm rhrt der Ambrosianische Lobgesang. Er untersagte dem Kaiser Theodosins dem Groen, der zu Thessalonich Tansende von Unschuldigen im Zorn hatte niederhauen lassen, den Eintritt in seine Bischofskirche (Kathedrale), bis er ffentlich Bue that. 6. Theodosius teilte das Reich unter feine beiden Shne. 476 Das Westreich ging bald durch die Germanen zu Grunde. Gt,r Unter dem Drucke der barbarischen Machthaber erschien zunchst den Einheimischen der Bischof von Rom als das Oberhaupt der Christenheit.

20. Realienbuch - S. XXXV

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Xxxv 2. 6ndc der Chriîtenverîolgung. Jahrhunderte hindurch waren die Christen von den römischen Kaisern aufs grausamste verfolgt worden. Das hörte mit Konstantin ans. Die neue Religion hatte eine große Verbreitung in seinem Reiche gefunden. In seinem Heere dienten viele Christen, ja manche Regimenter waren nur aus Christen zusammengesetzt. Er gab nun dem Christentum gleiche Rechte mit den übrigen Religionen und zeigte ihm immer mehr seine Gunst. Die früher so grausam verfolgten Christen durften nicht nur in voller Freiheit ihren Erlöser anbeten, sondern genossen obendrein noch hohe Ehre. Konstantin begünstigte das Christentum, um An- hänger zu gewinnen und mit Hilfe der christlichen Kirche seine Herrschaft zu stützen. Die Sage aber erzählt: „Als Konstantin gegen einen Mitregenten in den Kampf zog, sah er über der Abendsonne ein Kreuz aus glänzenden Licht- strahlen und darüber in Flammenschrift die Worte: ,Jn diesem Zeichen wirst du siegen Nun ließ er ein goldenes Kreuz mit seidenem Fahnentnche dem Heere vorantragen. Durch den Anblick wurden seine Soldaten begeistert und gewannen den Sieg." 3. Gründung Konslanlinopels. Bis dahin hatten die römischen Kaiser in Rom gewohnt. Konstantin beschloß jedoch seine Residenz nach Byzanz zu verlegen. Deshalb baute er diese Stadt zu einer neuen Haupt- stadt aus, schmückte sie mit prachtvollen Palästen und verwandelte die heid- nischen Tempel in Kirchen und Klöster. Um aber auch den Ruhm seines Namens aus die Nachwelt zu bringen, nannte er die Stadt nach seinem Namen Konstantinopel. 4. Helena. Konstantin beschloß, an den heiligen Orten des gelobten Landes Kirchen bauen zu lassen. Aber es war nicht leicht, diese Orte aufzufinden; denn