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1. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 16

1916 - Erfurt : Keyser
— 16 — b) Unterrichtsergebnisse: 1. Ein Weg ist ein festgetretener Erdstreifen, auf dem man fahren (gehen) kann. 2. Eine Straße ist ein gepflasterter Weg. 3. Die Straße ist eben, wenn sie keine Erhöhungen und Vertiefungen hat. 4. Die Straße ist gerade, wenn sie immer dieselbe Richtung hat. c) Zum Lesen: Wie eine Straße hergestellt wird. Wir haben in unserer Stadt oftmals Gelegenheit, zu sehen, wie eine Straße hergestellt wird. Zuerst wird der Fahrdamm vertieft. Dann werden alte, grob zerschlagene Pflastersteine oder andere feste Steine in der Vertiefung dicht nebeneinander aufgestellt und mit klar zerklopften Steinen bedeckt. Die untere, grobe Schicht heißt Pack- lager, die obere, feine Klarschlag. Nun wird das Ganze noch mit Kies überschüttet. Dann wird in großer Menge Wasser aufgespritzt. Dadurch wird der feine Kies zwischen das Packlager und den Klarschlag ein- geschwemmt. So werden alle vorhandenen Zwischenräume gefüllt. Jetzt kommt die Dampfwalze angefahren Sie drückt den Untergrund so fest zusammen, daß ein darüberfahrender, beladener Lastwagen keine Spur mehr hinterläßt. Eine solche Straße würde sich aber bald abnutzen, darum werden noch Pflastersteine aus ganz hartem Gestein (Granit, Porphyr usw.) aufgesetzt. Die Zwischenräume werden mit Asphalt oder Kies ausgefüllt. Zur Sicherheit der Bürger werden Fuß- oder Bürgersteige angelegt. Sie dienen dem Personenverkehr. Der Fußsteig liegt hoher als der Fahrdamm. Er ist durch Bordsteine von ihm getrennt. Sie verhüten das Auffahren der Wagen auf den Bürgersteig. Der Fußsteig wird

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1. Darstellender Anschauungsunterricht - S. 351

1914 - Langensalza : Kortkamp
— 351 — Ix. Die Strafte und ihr Verkehr. Die Strohe und ihr Bau. 1. Wie die Straße aussieht. Unsere Straße hat an beiden Seiten Wohnhäuser. Vor den Häusern ist an jeder Seite ein Bürgersteig. In der Mitte ist der Fahrdamm, der reicht bis an die Bordschwellen. Vor den Haustoren ist die Bordschwelle niedrig gelegt, damit die Wagen über sie auf den Hof fahren können. Der Fahrdamm in unserer Straße ist gepflastert. Manche Straßen sind auch asphaltiert. Der Fahrdamm ist für die Fuhrwerke, der Bürgersteig für den Fußgänger. Wo nicht viel Fuhrwerke auf der Straße verkehren, spielen auf dem Fahrdamm gern die Kinder. Am Rinnstein sind die Gullyöffnungen und die Einsteigschachte für die Kanalisationsrohre. 2. Was sich auf dem Bürger st eige befindet. Auf dem Bürgersteige sind dicht an der Bordschwelle aus hohen Pfosten die Laternen oder Bogenlampen befestigt. Sie erleuchten die ganze Straße. An den Ecken geben die Litfaßsäulen den Vorüber- gehenden Auskunft. Der Feuermelder meldet auf der nächsten Feuer- wehrwache, wo es brennt. Die Straßenbahnmasten halten die Lei- tungsdrähte straff. Die Brunnen geben den Pferden das Trink- wasser. Manche Bürgersteige sind mit Bäumen bepflanzt. 3. Was für Straßen es gibt. Es gibt sehr breite Straßen, die nennt man Hauptstraßen. Manche Hauptstraßen haben in der Mitte eine Promenade, die hat an den Seiten Bäume, Anlagen und Bänke. Von den Hauptstraßen gehen nach den Seiten schmalere Straßen ab, das sind die Neben- straßen. Ganz schmale Straßen nennt man Gassen. Manche Gassen sind nur an einem Ende offen, sie heißen Sackgassen. (Haupt- und Nebenstraßen, Gassen und Sackgassen nennen!) 4. W i e der Fahrdamm gepflastert wird. Die Arbeiter haben einen breiten Weg ausgeschachtet. Sie wollen eine Straße bauen. Auf den festen Grund schütten sie lauter kleine Steine und bestreuen sie mit Kies. Der Kies soll aber auch in die Lücken hinein: darum werden Kies und Steine tüchtig begossen. — Nun kommt eine große Dampfwalze. Die fährt auf den Steinen hin und her und drückt sie alle fest. — Damit ist aber die Straße noch nicht fertig. Jetzt bringen die Arbeiter auf die feste Unterlage eine Sandschicht. In den Sand hinein setzen die Steinsetzer die großen

2. Darstellender Anschauungsunterricht - S. 352

1914 - Langensalza : Kortkamp
— 352 — Würfelsteine. Sie messen auch mit einer Schnur, damit das Pflaster gerade wird. — Wenn die Steine gelegt sind, kommen die Stein- setzer mit der Ramme. Sie stampfen im Takte auf den Steinen herum, bis sie alle gleichmäßig liegen. — Zwischen den Steinen bleiben aber noch Lücken frei. Die werden mit feinem Sande ausgefüllt und mit Teer Übergossen. Nun kann kein Wasser in die Erde eindringen, und die Steine liegen ganz fest. Damit das Regenwasser aber ab- fließen kann, ist der Fahrdamm in der Mitte etwas höher als an den Seiten. An den Seiten der Straße liegen die Bordschwellen aus langen Steinen. 5. Es wird asphaltiert. Wenn die Straße ganz eben und glatt gewalzt ist, machen die Arbeiter einen Brei aus Zement, Kies und Wasser. Damit bedecken sie den Erdboden. Die Schicht trocknet bald und wird hart wie Stein. — Nun bringen die Arbeiter in kleinen Karren ein dunkel- braunes Pulver heran. Das ist der Asphalt. Den streuen sie auf die feste Unterlage und stampfen ihn mit heißen Rammen fest. Dann fährt eine Walze darüber hin, und zuletzt wird die Asphaltschicht mit einem heißen Eisen glatt gemacht und mit Sand bestreut. Dann können die Wagen darüberfahren. — Wenn die Asphaltstraße lange gelegen hat, bekommt sie hier und da schadhafte Stellen. Diese werden ausgehackt und wieder neu gemacht. Man kann die neuen Stellen in der Straße noch deutlich erkennen. 6. Wie der Bürgersteig gebaut wird. An beiden Seiten neben dem Fahrdamm wird der Weg etwas höher gelassen. Da soll ein Bürgersteig gebaut werden. Wo der Fahrdamm aufhört, da legen die Arbeiter große Steinschwellen ent-

3. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 5

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 5 — 3. Der Schulhof. 1. Name. Der zum Schulhause gehörige Hof heißt Schulhof. 2. Zweck. Auf dem Schulhofe erholeu wir uns. Zu der Pause essen wir dort unser Frühstück. Auf dem Hofe wird gespielt und geturnt. 3. Lage. Der Schulhof liegt auf der . . . feite unfers Schul- hauses. 4. Gestalt und Grenzen. Der Schulhof hat die Gestalt eines ...... Er wird eingeschlossen im Norden von....., im Süden von....., im Osten von....., im Westen von..... Er ist . . . m lang und . . . m breit. (Abmessen in Schritten!) 5. Einrichtung. Der Schulhof ist mit Bäumen bepflanzt. Diese spenden im Sommer kühlen Schatten. Papier und Frühstücksreste dürfen nicht auf dem Schulhofe umhergeworfen werden. Man legt sie in den dafür bestimmten Korb. 4. Die Straße. 1. Name. Unser Schulhaus liegt......... Erkläre den Namen! 2. Nichtnng der Straße. Die Straße erstreckt sich von..... nach..... Das Schulhaus liegt.....von der Straße. 3. Beschaffenheit der Straße. Zu beiden Seiten der Straße liegen Häuser. Die Häuser sind mit fortlaufenden Nummern versehen. Die Straße besteht aus dem Fahrdamm und den Fußsteigen. Der Fahrdamm ist mit behauenen Steinen gepflastert. Er nimmt den größten Teil der Straße ein. Auf ihm bewegen sich die Fuhrwerke. Zu beiden Seiten des Fahrdamms befinden sich die Fußsteige. Sie liegen etwas erhöht, sind mit Bordsteinen eingefaßt und aus gebrannten Ziegelsteinen oder aus Zement hergestellt. Das Regenwasser fließt in die Rinnsteine, die sich zwischen Fahrdamm und Fußsteigen hinziehen. Die Rinnsteine führen das Waffer in die Kanäle, die sich unter der Straße befinden. Die^Straßen werden regelmäßig gekehrt und irrt Sommer mit Wasser besprengt, um die Staubentwicklung zu verhindern. 4. Verhalten auf der Straße. Jedes Kind soll sich auf der Straße anständig und gesittet betragen. Es darf nicht überinäßig laufen, schreien und lachen. Den Erwachsenen muß es bescheiden ausweichen, die Bekannten, Lehrer und Lehrerinnen höflich grüßen.

4. Darstellender Anschauungsunterricht - S. 367

1914 - Langensalza : Kortkamp
a) Wagen mit Personenbeförderung: Droschken, Omnibusse, Kremser, Privatdroschken, Straßenbahn, Hoch- und Untergrundbahn, Krankenwagen usw. d) Wagen mit Nahrungsmitteln. Mehl-, Brot-, Milch-, Fleisch-, Kartoffel-, Obst-, Gemüse- wagen usw. c) Wagen mit Futtermitteln. Getreide-, Stroh-, Heu-, Gras-, Rübenwagen usw. d) Wagen mit Baumaterialien. Stein-, Mörtel-, Kies-, Holz-, Eisenwagen usw. e) Wagen, die Güter an- und abfahren. Rollwagen, Wagen der Paketfahrtgesellschaft, der Bzbg, Post- wagen. f) Die Wagen der vielen Geschäftshäuser. Man kann auch die Art der Bewegung als Einteilungsgrund ansehen. (Welche Wagen von Menschen, Pferden, Hunden gezogen werden, welche durch Benzin, durch den elektrischen Strom bewegt werden, Wagen, die leicht oder schwer geladen haben, das Drei- rad u. a. m.). 2. Wer den Bürger st e t g benutzt. Der Bürgersteig ist für die Fußgänger bestimmt. Die Kinder- wagen und die Krankenfahrstühle dürfen auch auf ihm fahren. Auf dem Fahrdamm könnten sie leicht in Gefahr kommen. Der Bürger- steig liegt höher als der Fahrdamm: darum ist der Fußgänger hier vor den vielen Wagen sicher. 3. Was man auf der Straße zu beachten hat. Merkblatt für Fußgänger. 1. Geh auf dem Bürgersteig rechts und bleibe nicht an den Straßenecken stehen. 2. überschreite den Straßendamm rechtwinklig auf dem kür- zesten Wege, nicht in schräger Linie. 3. Überschreite den Straßendamm in beschleunigtem, aber nicht überhastetem Schritt und richte deine volle Aufmerksamkeit aus die Fuhrwerke. Bis Mitte des Fahrdammes schaue nach links, sodann nach rechts. 4. überschreite den Straßendamm nicht - an jeder beliebigen Stelle, sondern nur an einer Straßenkreuzung und benutze dabei den Schutz, den die ebenfalls kreuzenden Fuhrwerke dir bieten.

5. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 16

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 16 — Sie geht von Süden nach Norden. Unter der Breite verstehen wir die Entfernung von der Hecke des Seminars bis zum gegenüberliegenden Hause. Schätzt mal, wie breit die Hohenzollernftraße ist! Schreitet die Breite ab! Meßt sie! Von der Seminarhecke bis zum Hause drüben sind 14 m. An der Seminarseite ist ein 2,5 m breiter Weg für die Fuß- ganger. Er wird Bürgersteig genannt und von den Bordsteinen ein- gefaßt. An den Bordsteinen entlaug zieht sich die Gosse. In ihr soll das Wasser abfließen. Uberschreiten wir die Gosse, dann kommen wir auf die Fahrstraße oder den Fahrdamm. Auf ihm fahren die Wagen, Autos und Radfahrer. Der Straßen- oder Fahrdamm ist 8 in breit. An der andern Seite ist auch eine Gosse und ein Bürgersteig mit begrenzenden Bordsteinen. Gib an, was wir alles überschreiten, wenn wir von der Seminarhecke bis zum gegenüberliegenden Hause gehen! Wir betrachten den Bürgersteig. Der Boden ist hart. Auf dem Bürgersteig stehen Hobe, schattige Bäume, sie heißen Ulmen. Sie spenden Schutz gegeu Sonnen- schein und Regen und geben der Straße ein schönes Aussehen. In der Gosse fließt das Wasser nach Norden, weil die Straße da tiefer ist. Wir treten auf den Fahrdamm. Er geht von der Gosse an dem Bürgersteig vor dem Seminar bis zur andern Gosse. Der Boden des Fahrdamms ist hart. Das ist gut für die Pferde und Lastwagen. Warum? In der Mitte ist der Fahrdamm hoch und uach beiden Seiten wird er niedriger. War- um? Auf dem Bürgersteig stehen Laternen! Sie dienen zum Leuchteu und werden abends von dem Laternenwärter angezündet. Bei Dopheide steht ein Stein auf dem Bürgersteig. Wir wollen sehen, was darauf steht. 0,6. Was das bedeuten soll, lernen wir nachher kennen. Sprich vom Bürgersteig, von dem Fahrdamm, von der Gosse! Wir zeichnen die Straße! Wie eine Straße gebaut wird, siehe später unter der betreffenden Überschrift. Zeichnen: Laterne. Niederschrift: Der Laternenwärter. 11. Entfernungen. Bei Dopheide sahen wir in der letzten Stunde einen Stein mit der Aufschrift: 6,6. Wir möchten gern wissen, was das bedeutet. Heute wollen wir es untersuchen. Als wir das Schulzimmer besprachen, maßen wir auch die Länge und Breite des Zimmers. Das haben wir auch bei dem Schulhaus und dem Schulgrundstück getan. Dann sind wir ans der Hohen- zollernstraße gewesen und haben die Breite gemessen, aber nicht die Länge. Das wollen wir heute tun! Nun geht es hinaus zum Abschreiten und Messen. Wir beginnen beim Spieker. Der größte Teil der Schüler schreitet nach Angabe des Lehrers die Strecke von 166 m ab, doch ohne dieses zu wissen und zählt die Schritte. Es heißt: Geht vom Spieker bis zu Thormann. Zählt eure Schritte und schreibt die Zahl ius Notizbuch. Mit der Meßkette messen einige Schüler unter Aufsicht des Lehrers diese Strecke. Sie finden, daß es hundert Meter sind. Die zweite Teilstrecke beträgt wieder hundert Meter. Sie wird von andern Schülern gemessen; die Längen werden aufgezeichnet und die einzelnen Punkte uotiert. Die Anzahl der Schritte wird von den Schülern angegeben und die Zeit des Gehens

6. Teil 1 - S. 18

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
18 — Vor unsrer Schule ist ein 2,5 m breiter Weg für die Fuß- gänger. Er wird B ii r 9 e r st e i g , Fußsteig ober Tr 0 tt 0 ir nenmuit. Der Bürgerfteig luirb üort den B orbfteine u eingefaßt. An ihnen entsaug zieht sich die Gosse. In ihr soll das Wasser ab- fließen. Überschreiten wir die Gosse, dann kommen wir auf die Fahrstraße oder den F a h r d et m m. Auf ihm fahren die Wagen, Autos und Radfahrer. Wie breit ist der Straßen- oder Fahrdamm?' An der andern Seite der Straße ist auch eine Gosse und ein Bürger steig mit begrenzenden Bordsteinen. Der Bürgersteig ist etwas höher als die Straße. Er ist mit großen Steinplatten belegt. An einigen Stellen ist er zementiert oder aus kleinen Steinen gemacht. Die Fahrstraße ist mit harten, behanenen Steinen gepflastert. Was für Steine find es? Manche Straßen sind asphaltiert. Welche? Wieder andre sind mit kleineren Steinen gepflastert oder geteert. In der Mitte ist der Fahrdamm hoch, und nach beiden Seiten wird er niedriger. Warum? Das Wasser fließt iu der Gosse oder im Rinnstein bis zu den Kanalöffnungen, die mit eisernen Gittern bedeckt sind. Auf manchen Straßen liegen blanke Schienen für die elektrische Straßenbahn. Hohe eiserne Stangen oder Masten halten den Draht, der die Elektrizität leitet, die die Wagen treibt. Wie unsre Straße heißt, kann man aus dem weißen Straßen- schilde mit den roten Buchstaben an der Ecke lesen. Die Schilder finden wir au allen Straßenecken. Auf ihnen steht der Name der Straße. So kann man leicht die Straße finden, die man sucht. Auf dem Bürgersteige stehen Laternen. Abends zündet der Laternenwärter sie an, damit die Straße erleuchtet ist. An beiden Straßenseiten stehen Häuser. Sie sind aus Steinen erbaut. Manche Häuser sind sehr hoch, andre sind niedriger. Jede? Haus hat eilte Nummer. Sie ist meist über oder neben der Haustür befestigt. Die Häuser au der linken Straßenseite haben ungerade, die an der rechten gerade Nummern. Welche Nummer hat unser Schul- haus? Welche Nummer hat euer Wohnhaus? Jeden Tag wird unsre Straße gereinigt. Die Straßenarbeiter bebransen den Bürgerfteig und fegen ihn mit dem Besen. Der Fahr- dämm wird mit der Kehrmaschine gereinigt. Die zusammengefegten Kehrichthaufen werden in Karren geladen und weggefahren. Dao umherliegende Papier wird am Tage oon einem Straßenarbeiter mit

7. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 5

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 5 — Wie eine Straße gebaut wird. Aufgaben: Beobachte, wie eine Straße gepflastert, ausgebessert wird, wie Kanalrohre gelegt werden, wo eine neue Straße gebaut wird? Die Einwohnerzahl Osnabrücks wird immer größer. Deshalb müssen von Zeit zu Zeit neue Straßen gebaut werden. Eines Morgens kommt eine Arbeiterschar mit Spitzhacken und Schaufeln. Sie zieht tiefe Gräben, deren steile Wandungen kunstvoll gestützt werden. Zahlreiche Tonröhren liegen bereit. Fleißige Hände setzen sie in der Tiefe zu langen Kanälen zu- sammen. Ein Kanal soll das Regenwasser von den Häusern und aus den Gossen ableiten, ein anderer das Schmutzwasser aufnehmen. Wasser- und Gasleitung sowie elektrische Kabel werden angelegt und dann die Gräben Nun kann die Pflasterung beginnen. Viele Fuder Sand werden eben ausgebreitet, die großen Kantsteine (Prellsteine) angefahren. Bald liegen die mächtigen Blöcke in langer Reihe fest nebeneinander und trennen den Fahrdamm von den Fußsteigen. Die Fahrstraße erhält eine dicke Lage fein- geschlagener Steine (Schotter), die von der schweren Dampfwalze zerkleinert und eingeebnet werden. So bleibt die Straße längere Zeit. Später wird gepflastert. Wieder wird eine Menge Sand angefahren und gleichmäßig verteilt. Pflasterer belegen dann den Fahrdamm mit kantig behauenen Steinen vom Piesberg. Andere Arbeiter streuen Sand über das neue Pflaster und schlemmen ihn in die Fugen. Vier andere stoßen die schwere, eisenbeschlagene Handramme im Takte nieder, und man kann deutlich sehen, wie die Steine in den Sand eindringen. Dann liegt das Pflaster so fest, daß der schwerste Frachtwagen es nicht mehr verschieben kann. Die Fußsteige werden mit Backsteinen oder Steinplatten belegt oder gar „asphaltiert". Aufgaben: 1. Forme einen Straßendurchschnitt im Sandkasten! 2. Zeichne den Durchschnitt! 3. Pflastere mit Streichholzschachteln! 4. Erzähle, was du

8. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 5

1902 - Magdeburg : Creutz
A. Die Straßen. B. Die Plätze. 5 dienen und werden deshalb Dienstboten genannt. Für ihre Arbeit zahlen ihnen die Eltern (Dienstherrschaft) Lohn. Befehlende | Eltern j Kinder oder | und Gehorchende: und Gebietende: ] Dienstherren. J Dienstboten. Gebote ) oder Hausordnung. Gesetze:! Gesindeordnung. E. Die Straße.*) Unser Schulhaus liegt an der — -Straße. Sie zieht von — nach —. An beiden Seiten wird die Straße von Häusern begrenzt. Auf ihr bewegen sich die Fußgänger und die Fuhrwerke. Für die Fußgänger befinden sich an beiden Seiten der Straße die Fußsteige, Bürgersteige, Trottoire. Sie sind etwas erhöht. Zwischen ihnen liegt der Fahrdamm. Er ist für die Fuhrwerke bestimmt und nimmt den größten Teil der Straße ein. Der Fahrdamm ist meist mit harten, behauenen Steinen gepflastert. In der Mitte ist er etwas höher als an den Seiten. Das Regenwasser fließt daher nach den Seiten ab in die Rinnsteine (Gossen), die sich zwischen dem Fahrdamme und den Fußsteigen hinziehen. (Die Rinnsteine führen das Wasfer in die Kanäle, die unter den Straßen angelegt sind.) Schätze die Breite, die Länge der Straße nach Schritten (m) ab! Miß nach! Bestimme die Richtung der Straße, an der unser Schulhaus liegt! Welche Straße» durchwanderst du auf demem täglichen Schulwege? Zeichne einen Plan von der nächsten Umgebung des Schulhauses! Ii. Kreis: Wandmingen im Hmimtsltk. A. Die Straßen. Nenne Straßen, die von unserer Schulstraße ausgehen! Bestinnne ihre Richtung! Wie heißt die Hauptstraße unseres Ortes? Weshalb ist sie die wichtigste Straße?^Wie gelangt man dahin? Womit sind unsere meisten Straßen geschmückt? Welche Straßennamen kannst du erklären? Beobachte: Stand der Sonne, Schatten- Sonnenseite, Wärmeunterschied, Windrichtung (Wetterfahne), Wolken, Wetter (Wetterseite). B. Die Mähe. Wie heißt der größte Platz unseres Heimatortes? Welche Straßen führen dahin? Nach welcher Himmelsgegend liegt er vom Schulhause aus? Erkläre seinen Namen! Schätze die Länge und Breite nach Schritten (in) ab! Schreite seine Länge und Breite ab! Bestimme die Gestalt! Wodurch wird der Platz begrenzt? Vergleiche seine Oberfläche mit der des ^chnlhoses! Wozu wird er benutzt? Womit ist er geschmückt? Zeichne den Plan des -- Platzes! Nennt andere Plätze in unserm Heimatorte! Beantwortet von jeden! einzelnen vorstehende Fragen? Aus Th. Heuze und E. Martini: „Heimatkunde der Stadt Magdeburg". Verlag von Ferdinand Hirt, Breslau 1899.

9. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 5

1911 - Magdeburg : Creutz
A. Die Straßen, B. Die Plätze. 5 Sie dienen und werden deshalb Dienstboten genannt. Für ihre Arbeit zahlen ihnen die Eltern (Dienstherrschaft) Lohn. Befehlende j Eltern f Kinder oder > und Gehorchende: / und Gebietende j Dienstherren: [ Dienstboten. Gebote 1 Hausordnung. Gesetze: | Gesindeordnung. E. Die Straße ). Unser Schulhaus liegt an der - -Straße. Sie zieht von — nach —. An beiden Seiten wird die Straße von Häusern begrenzt. Auf ihr be- wegen sich die Fußgänger und die Fuhrwerke. Für die Fußgänger be- finden sich an beiden Seiten der Straße die Fußsteige, Bürgersteige, Trottoire. Sie sind etwas erhöht. Zwischen ihnen liegt der Fahrdamm. Er ist für die Fuhrwerke bestimmt und nimmt den größten Teil der Straße ein. Der Fahrdamm ist meist mit harten, behauenen Steinen gepflastert. In der Mitte ist er etwas höher als an den Seiten. Das Regenwasser fließt daher nach den Seiten ab in die Rinnsteine (Gossen), die sich zwischen dem Fahrdannne und den Fußsteigen hinziehen. (Die Rinnsteine führen das Wasser in die Kanäle, die unter den Straßen angelegt sind.) Schätze die Breite, die Länge der Straße nach Schritten (m) ab! Miß nach^ Bestimme die Richtung der Straße, an der unser Schulhaus liegt! Welche Straßen durchivanderst du auf deiuem täglichen Schulwege? Zeichne einen Plan von c>er nächsten Umgebung des Schulhauses! Ii. Kreis: Waildminm im Heimatorte. A. Die Straßen. Nenne Straßen, die von unserer Schulstraße ausgehen! Bestimme ihre Nich- tnng! Wie heißt die Hauptstraße unseres Ortes? Weshalb ist sie die wichtigste Straße? Wie gelangt man dahin? Womit sind unsere meisten Straßen geschmückt? Welche Straßennamen kannst du erklären? Beobachte: Stand der Sonne, Schatten-, Sonnenseite, Wärmeunterschied, Windrichtung (Wetterfahne), Wolken, Wetter (Wetterseite). L. Die Plätze. Wie heißt der größte Platz unseres Heimatortes? Welche Straßen führen dahin? Nach welcher Himmelsgegend liegt er vom Schulhause aus? Erkläre seinen *) Aus Th. Heuze und E. Martini: „Heimatkunde der Stadt Magdeburg". Verlag von Ferdinand Hirt, Breslau 1899.

10. Führer bei dem Unterrichte in der Heimatkunde - S. 108

1897 - Breslau : Hirt
108 Anleitung zur gründlichen Erteilung des Unterrichts in der Heimatkunde. Der Geschäftsinhaber erklärt uns, daß auf der einen Seite des Ladenraumes die Behälter Kolonialwaren und Südfrüchte, auf der andern Material- und Färb waren enthalten. Überall erkennen wir die peinlichste Ordnung und Sauberkeit. Nun folgen wir dem Herrn in die Lagerräume. Zuerst führt er uns zu ebener Erde in einen Raum, der links hinter dem Laden liegt. Er sagt uns, es wäre das Lager für den Kleinverkauf, aus dem die Vorräte des Verkaufsladens ergänzt würden. Dann steigen wir mit ihm die Treppe hinauf in das erste Stockwerk, wo sich uns in einem hintern Anbau des Hauses die Thür zu einem noch größern Lagerräume öffnet. Staunend betrachten wir die Ungeheuern Warenmengen, die hier aufgespeichert sind. Zwei Männer sind auf diesem großen Lager thätig, einer, der an einem Pulte schreibt, und ein zweiter, der mit Einpacken beschäftigt ist. Der Ge- fchäftsinhaber erklärt uns, der eine wäre der Lagermeister, der hier oben die Herrschaft führe, der andere wäre sein Packer. Aus diesem Lager würden die Waren in großen Mengen an andere Geschäftsleute, besonders an solche, die auf dem Lande wohnten, verkauft. Das Geschäft hat also einen doppelten Betrieb, neben dem Kleinverkauf auch einen Verkauf im Großen, und es fällt uns jetzt ein, daß wir auf der Außenseite des Hauses die Worte lasen: „En gros et en detail", was sagen will: „Im Großen und im Ein- zelnen." Über manche Dinge gaben uns noch der Inhaber und der Lager- meister Aufklärung, so daß wir mit vielem Danke für die empfangene Be- lehrung aus dem Geschäfte schieden. Nun stehen wir wieder auf der Straße, wo der ganze Verkehr an nns vorüberflutet. Die Straße ist breit angelegt; sonst würden ja die vielen Fuhrwerke und Fußgänger nicht Raum finden, um sich ausweichen zu können- Wie alle Straßen der Stadt besteht sie aus dem Fahrdamm, der in der Mitte liegt, und aus den beiden Bürgersteigen oder Trottoirs, die diesen zu beiden Seiten umgeben, also an den Häusern vorbei laufen. Der Fahr- dämm ist mit großen viereckigen Kopfsteinen gepflastert. Die Pflasterung macht ihn einerseits stark, so daß selbst das schwerste Fuhrwerk ihn nicht zu beschädigen vermag, und anderseits hindert sie die Ansammlung von Schmutz bei nassem Wetter. In das Straßenpflaster sind die Geleise der Pferde- bahn eingelassen. Die Bürgersteige, die nur für die Fußgänger bestimmt sind, sollen ein bequemes Gehen ermöglichen und sind deshalb aus glatteu Asphaltschichten hergestellt. Zwischen dem Fahrdamm und den Bürger- steigen befindet sich jederseits eine schwache Vertiefung, die zum Abfließen des Waffers dient, und der auch das von den Dächern kommende Regen- Wasser durch kleinere Rinnen zufließt. Unter der Straße her, in einer Tiefe von etwa einem Meter, laufen ferner noch mehrere wichtige Leitungsrohre, so das große Kanalrohr, das alle schmutzigen Abwässer abführt, das Wasser- leitungsrohr, durch das die Bewohner mit frischem Wasser versorgt werden,

11. Deutschland nebst Handelsgeographie und Weltverkehr, Mathematische Geographie, Kartographie, Methodik - S. 228

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 228 — x Ö bb) Skizzen für das Grundriß- zeichnen (Signaturen, Abb. 86). Mühle. Berg. Berg mit Mühle. Abb. 86. Ergebnis: Die Bockmühle besteht aus Bock, Mühlenhaus, Göpel, Welle, Flügeln und Mühlsteinen. Es gibt auch Hol- ländermühlen. 2. Der heimatkundliche Grundbegriff „Chaussee". a) Erdarbeiten. Soll eine Chaussee angelegt werden, so kommt ein Baumeister, besieht sich das Land und steckt die Richtung der neuen Straße ab. Zu dem Zwecke läßt er Pfähle auf 50—100 m Entfernung in die Erde einschlagen und dadurch die Richtung der Chaussee bestimmen. Sümpfe, Seen und größere Berge werden umgangen (warum?). Dann werden viele Arbeiter gegen Tagelohn (wie hoch?) angenommen und von Schachtmeistern und Vorarbeitern geleitet. Diese haben Spaten und Schubkarren, heben zu beiden Seiten die Chausseegräben aus und werfen die Erde auf den Fahrdamm, b) Beschaffung der Steine. Darauf werden Steine angefahren, große und kleine. Die großen Steine liegen meist tief im Acker. Wenn der Landmann mit dem Pflugeisen gegen sie stößt, dann findet er sie. Er gräbt um sie herum und legt sie frei. Nun müssen sie gesprengt werden. Darum meißelt der Steinmetz oder ein Arbeiter ein ftnger- dickes Loch 10—15 cm tief in den Stein, legt eine Zündschnur in die Öffnung, schüttet Pulver hinein, zündet die Schnur an und läuft schnell fort. Bald springt der Stein unter lautem Knall in viele Stücke aus- einander. — Die kleinen Steine liegen oben auf dem Acker und werden von dem Bauer und seinen Dienstboten aufgelesen, in Körbe gelegt und auf Haufen geschüttet. — Wenn die Steine zur Chaussee gefahren sind, werden sie abgeladen und gemessen (vgl. das Messen des Getreides). Der Steinsetzer macht gewöhnlich Haufen, die 1 in breit, 2 m lang und 1/2 m hoch sind; denn das Maß für die Steine ist das Kubikmeter (cbm; Preis?). c) Wie Steine und Kies fertig gemacht werden. Damit die Steine einen festen Damm abgeben, müssen sie ganz klein zerschlagen werden. Diese Arbeit verrichten die Steinschläger. Erst zerschlagen sie die Steine mit einem großen Hammer in grobe Stücke; dann setzen sie sich auf einen Stein, legen einen andern vor sich, und mit einem kleinen Hammer schlagen sie die Steine ganz entzwei. Die linke Hand bewickeln sie mit Lappen, und der Daumen wird durch einen Eisenring vor Verletzungen geschützt. Eine aufstellbare Bude (Skizze) gibt Schutz vor Wind, Regen und Sonne (Tagesverdienst?). — Dann wird Kies (grober Sand) herangefahren und mittelst eines schräggestellten Siebes von den größeren Steinen befreit. 6) Das Anlegen der Steinfchüttung. Die zerkleinerten Steine werden gesiebt, auf den Damm geworfen und mit Kies bedeckt, und darauf

12. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 150

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 150 — und an der Brücke stehen einige der Schar. Mit der Uhr in der Hand wollen wir die Geschwindigkeit am Sekundenzeiger messen. Rufe ich „nun", dann Werse ich Körke bei der Brücke ins Wasser. Aufmerksam betrachtet unterhalb ein Knabe die Uhr und zählt die Sekunden, bis die Körke die Stelle passieren. Wieviel m die Körke in einer Sekunde ge- schwömmen, finden wir, wenn wir 20 durch die Zahl der Sekunden teilen. Da wir aber anch ausrechnen wollen, wieviel Wasser an einem Tage hier vor- beifließt, bestimmen wir noch die Tiefe und Breite des Baches. Die Breite können wir an der Brücke leicht messen. Die Tiefe messen wir an den beiden Ufern und in der Mitte. Um die Durchschnittstiefe zu finden, teilen wir die Summe der drei Zahlen durch drei. Multiplizieren wir die Breite mit der Tiefe, dann bekommen wir den ungefähren Inhalt des Bach- gnerfchnitts. Aus der Strömungsgeschwindigkeit und dem Bachquerschnitt berechnen wir die Wasserinenge, die an einem Toge vorbeifließt. Auch heute nehmen wir eine Literflasche Bachwasser mit nach Hause, ver- dampfen es und wiegen die Schwemmstoffe. So können wir auch berechnen, wieviel Gepäck der Bach an einem Tage befördert. Aus der Landstrahe. Beim nach Hause gehen sehen wir, daß auf der Straße Steine angefahren werden. Sie sollen zu einer neuen Packung dienen. Wir be- trachten den festen, blauschwarzen Stein genauer. (5s ist Basalt. Er wird zerschlagen und bei uns überall zur Herstellung der Landstraßen benutzt. In der Stadt finden wir ihn als festen, guteu Pflasterstein. An der Brockhäger Straße steht er bei der Weberei als Schutzsteiu am Graben. Dort ist er Im m hoch und ungefähr 20 cm dick im Quadrat. Der Basalt ist kein geschichteter Stein, kein Erzeugnis des Meeres, sondern des Feuers. Er ist aus dem feurigflüssigen Innern der Erde empor- geschleudert und dann erkaltet. Den Basalt findet man viel in den vulkanischen Gegenden Deutschlands, z. B. in der Eifel. Versuche. 1. In ein zur Hälfte mit Wasser gefülltes Triukglas fchütteu wir Sand und groben Kies. Tüchtig rühren wir den ganzen Inhalt durch und lassen dann das Glas ruhig stehen. Wo liegt der Sand, der Kies? 2. Ein größeres Glasgefäß gießen wir halb voll Wasser und schütten in gleichen Mengen Sand, geriebenen Lehm und groben Kies hinein. Nachdem wir alles tüchtig durchgerührt haben, lassen wir das Gefäß ruhig stehen. Nach längerer Zeit beobachten wir, was geschehen ist. Die Reihen- folge der Schichten und ihre Dicke oder Mächtigkeit wird festgestellt. 3. Kreidestückchen und kleine Granitstücke wirf ins Wasser und laß sie längere Zeit darin liegen. Dann leg sie in ein Fläschchen und tu Kochsalz und Eis dazu. Beobachte nun Kreide und Granit. Was geschieht mit ihnen? Prüfe die Härte des Granits! 4. Diesen Versuch wiederhole an einem rissigen Stein. Achte auf die Risse und Spalten!

13. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 18

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 18 — Doppelliuie zwanzigmal so lang. Sie ist 800 m lang. Wir gehen auf ihr säst 10 Minuten. Wir werden erst in nördlicher, dann in östlicher, in südlicher, in westlicher und zuletzt wieder iu nördlicher Richtung gehen. Was werden wir alles sehen? Der Ausflug. Wir gehen auf der Hoheuzollerustraße 200 in nach Norden. Im Westen liegt der alte Marktplatz, Niemöllers Fabrik, ein großes Feld und weiterhin eine mit Bäumen geschmückte Straße. Nach Osten geht die Vennstraße von der Hohenzollernstmße ab. Rechts stehen viele kleine Arbeiterhäuser. Die Gegeud heißt „Aus der Kiste". Am Nordring machen wir Halt. Im Süden erblicken wir das Seminar und das Direktorhaus. Im Südwesten liegt Niemöllers Fabrik. 'Nach Norden verläuft die Brockhäger Straße. Sie geht uach Brockhagen. Der Weg- weiser sagt uns ihreu Namen. Im Nordwesten sehen wir Felder und einige Bauernhäuser, im Norden erhebt sich der hohe Schornstein der Gütersloher Weberei. Nach Osten führt der Nordring. Da sehen wir überall Land und einige Häuser. Durch diese Gegend werden wir nachher gehen. An der Ecke der Hohenzollernstraße und des Nordrings machen wir zum ersten Male Halt. Alles, was wir hier sehen, ist unser Gesichts- feld. Es ist viel größer, als das Gesichtsfeld auf dem Schulhofe. Die Häuser und Straßen haben jetzt eine andre Richtung zu uns, als vorher bei dem Seminar. Wir sehen nach der Sonue und bestimmen die Himmels- gegeuden. Wir achten daraus, ob der Himmel heiter oder bedeckt, blnu oder grau aussieht. Die Richtuug des Wiudes erkennen wir am Rauch des Schornsteins und am Zuge der Wolkeu. Die Farbe und Form der Wolken wird angegeben und festgestellt, ob es warm oder kühl, heiß oder kalt, still oder windig ist. An der Straße nach Osten steht ein Wegweiser. Es ist eiu Schild an einem Pfahl befestigt. „Nordring" steht darauf. Der Nordring ver- läuft vou Westen nach Osten. Er heißt so, weil er int Norden rund um Gütersloh geht. Vom Seminar bis hierher sind wir 200 m gegangen, wir haben 260 Schritte gemacht und 2,5 Minuten gebraucht. Die Hoheuzollernstraße ist 14 m breit. Von einer Seite nach der andern haben wir Bürgersteig, Gosse, Fahrdamm, Gosse und Bürgersteig. Der Bürgersteig ist 3 m, der Fahrdamm 8 m breit. Der Bürgersteig ist an einigen Stellen gepflastert, an andern nngepflaftert. Der Fahrdamin ist hart und fest. In den Gossen fließt das Wasser vom Seminar nach Norden hin, weil die Straße nach dahin tiefer ist. Auf dem Bürgersteig stehen einige Laternen. Sie erleuchten abends die Straße. Ganz anders sieht der Nordring aus. Er hat keine Bürgersteige, keine Gossen und keine Bäume. Die Leute gehen an der Seite über einen schmaleu Fußweg. An der rechten Seite ist ein Graben. In ihm fließt das Wasser nach Westen, weil die Gegend nach dahin tiefer ist. Im Graben fließt mehr Wasser als in der Gosse. Im Sommer ist er gauz trocken. Bordsteine gibt es auf dem Nordriug auch nicht. Auf dem Fuß- Pfad können höchstens zwei Personen nebeneinander gehen. Der Fahr- dämm ist nicht so fest wie auf der Hohenzollernstraße. Überall sind Wagen- spuren und oft Löcher vorhanden. Er ist viel schmaler als der Fahrdamm

14. Teil 1 - S. 19

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 19 — einer langen Zange aufgelesen und fortgeschafft. Im Sommer werden die Fahrdämme durch die Sprengwagen besprengt, damit nicht zuviel Staub entsteht. Schreibt Straßennamen auf! Zeichnet eine Straßenlaterne, das Straßenbild nnfrer Straße! Erzählt von dem Laternenwärter! Meßt die Länge unsrer Straße! K 9. Entfernungen. (S5|§l§ wir vom Schulzimmer sprachen, haben Fritz und Karl mit «Mw dem Maßstabe gemessen, wie lang und breit es ist. Ernst maß die Breite der Tür und der Fenster und der Herr Lehrer die Höhe. Unser Klassenzimmer ist ... . m lang und . . . . m breit. Die Klassen- tür ist l m breit und 2 m hoch. Später haben wir auch die Länge und Breite des Schulhauses und des Schulhofes gemessen. Dann giugen wir eines Tages in der heimatkundlichen Stunde auf die Straße, cm der ltitsre Schule liegt. Wir wollten messen, wie breit der Bürgersteig, der Fahrdamm, die ganze Straße ist. Vorher schätzten wir die Breite ab. Hans meinte, sie sei 20 m; Fritz sagte: Sie ist 50 in. Jeder sagte eine andre Zahl. Nun gingen wir quer über die Straße zu dem gegenüberliegenden Hause und zählten die Schritte. Wir machten fast alle .... Schritte. Einige machten mehr, andre etwas weniger Schritte. August und Kurt maßen danach mit der Meßkette. Der Bürgersteig ist .... in, der Fahrdamm .... in breit. Wir schrieben alle Zahlen in unser Merkbuch. Als wir die Breite der Straße kannten, schritten und maßen wir ihre Länge ab. Die nächste Straßenecke ist .... in entfernt. Die ganze Straße ist Schritte und . .. ni lang. Bei 100 ni Länge machten wir 130 Schritte. Bei 1000 m Entfernung hatten wir 1300 Schritte gemacht. Um sie zu gehen, gebrauchten wir 12 Minuten. 1000 in nennt man 1 Kilometer. Auf der Landstraße nach . . . stehen an der Seite Steine, die uus die Länge des Weges in Kilometern angeben. Sie heißen Kilometersteine. Alle 100 in steht ein Kilometerstein. 100 m sind der zehnte Teil eines Kilometers. Dafür fchreibt man auf den ersten Stein 0,1. 1,0 bedeutet eiuen Kilometer; 1,5 bedeutet 1500 m oder 1^ Kilometer. 2*

15. Heimatkunde der Stadt Magdeburg und ihrer nächsten Umgebung ; für den Schulgebrauch - S. 10

1909 - Breslau : Hirt
10 I. Kreis: Das Schulhaus und seine nächste Umgebung. auf, wonach sich alle Schüler und Personen im Schulhause zu richten haben. Ost kommt der Rektor auch in die Klassen und hört dem Unterrichte zu. Der Schul- diener, Kastellan, hat für die Reiuigung und Heizung aller Räume im Schul- hause zu sorgen und die Anordnungen und Befehle des Rektors auszuführen. Befehlende \ Rektor Gebote . oder und Gehorchende: Schüler. oder ^ Schulordnung. Gebietende: J Lehrer. Gesetze: ' Die Familie. Vater, Mutter und Kinder bilden zusammen eine Familie. Vater und Mutter sind älter als die Kinder, sie heißen die Eltern. Alle Kinder einer Familie sind Geschwister. Die Knaben sind die Brüder, die Mädchen die Schwestern. Die Familie führt ihren Namen nach dem Vater, weil er ihr Haupt und ihr Ernährer ist. Sind viele Kinder in der Familie, so ist sie groß, gehören nur wenige dazu, so ist sie klein. Die Eltern des Vaters und der Mutter heißen Großeltern. Die Eltern sorgen für ihre Kinder. Sie geben ihnen Nahrung, Wohnung, Kleidung und schicken sie zur Schnle. Die Eltern gewöhnen ihre Kinder von klein auf an Sauberkeit, Ordnung, Wahr- hastigkeit und Gehorsam. Die Kinder müssen den Eltern gehorchen nach Gottes Orduung (4. Gebot). Artige Kinder befolgen die Befehle ihrer Eltern (Hansordnuug) und erfüllen mit Freuden ihre Wünsche. Der Vater erwirbt den Unterhalt der Familie durch seine Arbeit (Beschäftigung). Die Mutter besorgt deu Haushalt. Zu manchen Familien gehören auch uoch Mägde, Knechte und Burscheu, die deu Elteru bei der Arbeit helfen. Sie dienen und werden deshalb Dienstboten genannt. Für ihre Arbeit zahlen ihnen die Eltern (Dienstherrschaft) Lohn. Befehlende \ Eltern \ Kinder oder > und Gehorchende: > und Gebietende: ) Dienstherren. J Dienstboten. Gebote | Hausordnung. Gesetze: I Gefindeordnnng. E. Die Straße. Unser Schulhaus liegt an der —-Straße. Sie zieht von — nach —. An beiden Seiten wird die Straße von Häusern begrenzt. Auf ihr bewegen sich die Fußgänger und die Fuhrwerke. Für die Fußgänger befinden sich an beiden Seiten der Straße die Fußsteige, Bürgersteige, Trottoire. Sie sind etwas erhöht und meist asphaltiert. Zwischen ihnen liegt der Fahrdamm. Er ist für die Fuhrwerke bestimmt und nimmt den größten Teil der Straße ein. Der Fahrdamm ist mit harten, behanenen Steinen gepflastert. In der Mitte ist er etwas höher als an den Seiten. Das Regenwaffer fließt daher

16. Teil 1 - S. 99

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
\ — 99 — und dann wird zuerst der grobe Kies darauf geschüttet. Die Dampf- walze fährt nun darüber hin, und der Sprengwagen begießt die Stein- Packung. Warum? Danach wird der feine Kies und Sand auf die Steinpackung gestreut und alles noch einmal gewalzt. Die Straße ist in der Mitte höher als an den Seiten, damit das Wasser schnell absließen kann. An beiden Seiten sind Gräben. In ihnen sammelt sich das Wasser und fließt weiter nach dem nächsten Bach. Auf der neuen Straße liegen in kleinen Abständen bald links, bald rechts zwei bis drei Steine. Am Abend legt der Straßenwärter sie an die Seite. Warum liegen sie da wohl? Ist die Straße fertig, dann pflanzt man an der Seite Bäume an. Es werden tiefe Löcher gegraben und die jungen Bäumchen sorg- fältig eingepflanzt. Damit der Wind sie nicht umwirft, steckt man Banmpfähle daneben und bindet sie daran fest. Die grünen Bänme geben der Straße ein schönes Aussehen und spenden den Spazier- gängern Schatten. Die Straßenarbeiter halten die Straße in Ordnung. Im Sommer sprengen und fegen sie die Straßen. Im Herbst segen sie das Laub zusammen und fahren es fort. Im Winter ziehen sie den Straßenkot von dem Fahrdamm und bahnen Wege durch den Schnee. Zeichnet ein Schutzdach, eine Walze, ein Kiessieb! Beobachtet, wie in der Stadt die Straßen gepflastert werden! H 53. Straßen, die in die Ferne führen. Bielefeld gehen nach allen Himmelsgegenden Straßen in die Ferne. Sie heißen Landstraßen oder Chausseen. Ihren Namen haben sie meist von dem Orte, wohin sie führen. Auf beiden Seiten werden sie von Bäumen eingefaßt. Oft find es Ulmen, Linden oder Ahornbäume, manchmal auch Obstbäume. Kilometersteine an den Seiten sagen dem Wandrer, wie weit er schon gegangen ist. Große Schilder machen die Autos auf Wegkrümmungen, Böschungen und Bahnüberführungen aufmerksam und fordern zu langsamerem Fahren ans. Manche Landstraßen führen nur zu den nächsten Städten oder Dörfern. Sie sind vom Kreise angelegt und heißen K r e i s st r a ß e n. Andre führen weit in die Welt hinaus. Weil die Provinz sie angelegt hat, heißen sie Provinzialstraßen. Mehrere Straßen gehen vom Jahnplatz aus. In nord- 7»

17. Teil 1 - S. 98

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 98 — mit schmalen Gleisen und kleinen Kippkarren legte man an. Viele Männer trugen den Hügel ab und luden die Wagen voll. Es waren immer fünf bis zehn Wagen znsammengespannt. Pferde oder Ochsen zogen sie zu der tiefen Stelle. Dort wurden sie umgekippt, und Arbeiter machten das Land eben. Andre wieder hoben an den Seiten Gräben aus und warfen die Erde auf den Fahrdamm. Dann wurden Steine angefahren. Weil in der Nähe keine Steine waren, holte man sie aus den Steinbrüchen des Teutoburger Waldes. Lange Zeit wurden jeden Tag viele Fuder geholt. Arbeiter packten die Steine zusammen. Sie schlugen zwei Pflöcke, die durch eine Schnur verbuuden waren, in die Erde und schichteten die Steine zu Haufen anf, die meist 2 in lang, 1 in breit und % m hoch waren. Das ist ein Kubikmeter. Manche Steinhaufen waren 8 in lang, 1% m breit und ^ m hoch. Das sind süns Kubikmeter. Die Steiue sollten zerschlagen werden. Da die Steinklopfer nach Kubikmetern bezahlt werden, setzen die Steinsetzer die Steine in Kubikmetern. Man nennt es „Aufmetern". Nun kommen die Steinklopfer oder Steinschläger. Sie tragen eine mächtige Schutzbrille auf der Nase. Vor den Knien haben sie Sackleinen oder Leder über die Hose gebunden, weil sie beim Stein- schlagen mit den Knien auf dem Erdboden liegen. An den Händen tragen sie dicke Fansthaudschuhe oder Lappen. Ihr Handwerkszeug besteht aus einem großen und einigen kleinen Hämmern. Zum Schutz gegen Wind und Regen haben sie ein Laken über vier rechtwinklig zusammengeschlagene Stangen gehängt. Eine Stange trägt das Schutzdach, hinter dem der Steinschläger seine schwere und uugesunde Arbeit verrichtet. Gelenkrheumatismus, Gicht und Lungenkrankheiten (Steinlungen) siud häufige Krankheiten der Steinklopfer. Zuerst werden mit dem großen Hammer die großen Steine in dicke Stücke zerschlagen. Dann nimmt der Steinschläger einen kleinen Hammer und schlägt die Stücke entzwei. Er bekommt täglich ungefähr 5 Mark Lohn. Sind die Steine zerschlagen, dann wird Kies angefahren. Mit großen Schaufeln werfen ihn die Arbeiter gegen ein schräggestelltes großes Eisensieb. Der dicke Kies fällt vorn herunter, der feine Kies und Sand hindurch. So liegt vor dem Sieb ein Haufen grober Kieserlinge und hinter ihm ein Haufen Sand und feiner Kies. Nun bringt man auf die geebnete Straße eine Schicht der zer- schlagenen Steine. Die Steine werden dicht nebeneinander gelegt,,

18. Das zweite Schuljahr - S. 174

1910 - Langensalza : H. Beyer (Beyer & Mann), Herzögl. Sächs. Hofbuchh.
] 74 B. Praktischer Teil. Ich bin noch klein; ich kann noch nicht Mit in die Kirche gehn Und muß mit traurigem Gesicht Hier hinterm Fenster stehen. Die andern gehn mit frohem Sinn So allzusammen immer hin. Doch stille nur, die Zeit ist nah', Bald werd' ich groß wie meine Brüder; Dann bin ich auch mit ihnen da Und singe mit die schönen Lieder Und höre recht und merk' und lern' Von Jesus Christ und Gott dem Herrn. Hey. b) Heimatkunde. Von den Straßen der Stadt. In welcher Stadt wurde der Jesusknabe groß? In Nazareth. Ob er als Knabe auch in andere Städte gekommen ist? Gewiß! Bei welcher Gelegenheit wohl? Wenn die Eltern Verwandte oder Bekannte besuchten. — Da hat er gewiß die Städtchen Kana, Nain und noch andere kennen gelernt. Was denkst du von der Größe dieser Städte? Sie waren alle klein. Wann machte er aber eine große Reise? Als er zwölf Jahre alt war. Und wohin? Nach Jerusalem. Was für eine Stadt ist Jerusalem? Jerusalem ist eine große Stadt. — Da war es doch ganz anders als daheim in Nazareth oder in Kana und Nain. Auf den Straßen die Menge Men- schen, die vielen Wagen, dann die großen Häuser usw. Ihr wohnt auch in einer kleinen Stadt und könnt mir einmal erzählen, wie es da auf der Straße aussieht und zugeht! 1. Wie es in der Kleinstadt auf der Straße aussieht und zugeht! Ich wohne in der ... . straße (Gasse). Wenn ich des Morgens zur Schule gehe, ist es recht lebhaft und munter auf den Straßen und Gassen. Fast aus allen Häusern kommen Kinder, Knaben und Mädchen, und eilen zur Schule, viele vor mir, viele hinter mir. Manche haben es sehr eilig; sie meinen, sie kämen zu spät; andere aber kommen nicht von der Stelle; an jeder Ecke, an jedem Laden bleiben sie stehen und sperren den Mund auf vor lauter Neugierde. Das sind die Faulen, die regelmäßig zu spät kommen und doch immer eine Ausrede haben. — Männer und Frauen sind um diese Zeit, wenn wir zur Schule gehen, nicht viele aus deu Straßen. Die Männer sind schon eine Stunde früher zur Arbeit gegangen, und die Frauen haben zu Hause zu tun. Aber die Bauern kommen mit ihren Wagen von den Dörfern und bringen allerlei Waren (Früchte) in die Stadt. Die fahren mitten auf der Straße, auf dem Fahrweg oder Fahrdamm. Da gibt es manchmal ein schreckliches Gerassel; das Pflaster ist an vielen Stellen sehr holprig und uneben, hier stehen manche Steine zu weit heraus, und dort ist ein Loch. Wir bleiben aber hübsch auf den Fußwegen, die an den Häusern entlanggehen. Sie sind höher angelegt als die Fahrdämme. Die Fußwege, die auch Fußsteige heißen, sind meistens schön glatt und mit Platten belegt oder aus Asphalt gegossen. Da, wo sie an den Fahrdamm stoßen, sind lange Bordsteine gelegt. So sann kein Wagen heraus aus den Fußsteig. In unserer kleinen Stadt fließt in einer Straße auch noch ein Bäch- lein neben dem Fahrdamm, und rechts und links stehen Bäume. Das sieht recht schön aus. Aber auch hohe Stangen stehen in allen Straßen, und oben sind viele Drähte daran. Diese Drähte kommen alle von der Post am Markte,

19. Bd. 2 - S. 388

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 388 — Fußwege werden auch mit Zementplatten belegt oder mit kleinen Steinen gepflastert. (Mosaikpflasterung.) Der verständige Fußgänger benutzt bei seinen Gängen stets den rechts von ihm liegenden Fuß- weg. Wenn alle Fußgänger so denken würden, dann müßte man nicht so oft aus dem Wege gehen und käme schneller vom Platze. Zwischen den beiden Trottoirs befindet sich der Weg, auf dem die Wagen usw. fahren. Wie nennen wir diesen Weg deshalb? Fahr- weg. (Fahrdamm.) Vii. Befestigung. Was für Fuhrwerke befahren unsere Straßen? Kohlenwagen usw. Wie muß die Straße sein, da so schwere Lasten auf derselben gefahren werden? — Am die Straßen recht fest und dauerhaft zu machen, hat man viereckig behauene Steine (Basalt- steine) dicht nebeneinander gestellt und die schmalen Zwischenräume mit Sand ausgefüllt (gepflastert). Die Straßen der Innenstadt sind fast alle gepflastert. Von der Sidonienstraße ist nur die westliche Hälfte gepflastert. Auf die östliche Hälfte der Sidonienstraße hat man viele kleingeschlagene Steine (von der Größe eines Hühnereis) ge- schüttet, mit Sand bedeckt und dann mit einer großen, schweren Walze zusammengedrückt. So ist der Fahrweg ganz eben und fest geworden. Die auf diese Weise hergestellten Straßen nennt man Chausseen. (Schreibung und Aussprache!) Die östliche Hälfte der Sidonienstraße ist Haussiert. Sprecht das zusammen! - Nennt andere Straßen, die chaussiert sind! — In einigen Straßen der Innenstadt (Echtere und Güldenstraße) ist der Fahrweg noch anders befestigt. Womit? Asphalt. Nennt Straßen, die mit Asphalt versehen (asphal- tiert) sind! — Zusammenfassung! — In der Mitte ist das Pflaster höher als an den Seiten, die Straße ist etwas gewölbt. Warum wohl? Damit das Wasser schneller abfließt. Wohin fließt das Wasser? In die links und rechts vom Fahrwege liegenden Strahenrinnen. Und wohin führen die Straßenrinnen das Wasser? In die Kanäle, die unter den Straßen angelegt sind, und die ihr gewiß schon alle gesehen habt. Wann kann man sie sehen? — Viii Beleuchtung. In den meisten Dörfern ist es des Abends so dunkel auf den Straßen, daß die Leute kaum ihren Weg finden Können. Weshalb ist es bei uns des Abends nicht so dunkel auf den Straßen? Die Laternen werden angesteckt. Wo sind die Laternen angebracht? An den Häusern, auf einem Pfahle usw. Die Flamme in der Laterne brennt ohne Öl und Docht. Wie geht das zu? Es ist eine Gasflamme. Wo wird das Gas bereitet? Gas- anstalt. Wie kommt es in die Laternen? — Wer zündet die Laternen an? — Wer hat schon gesehen, wie die Laterne angezündet wird? Erzähle? Der Laternenanzünder trägt auf einer Stange ein kleines Licht Er geht an eine Laterne, öffnet sie, dreht den Hahn um, der sich in ihr befindet, und hält sein Licht daran; husch! brennt in der Laterne eine helle, weiße Flamme. Der Laternenanzünder geht von einer Laterne zur anderen, bald brennen alle Laternen in der ganzen

20. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 17

1916 - Erfurt : Keyser
— 17 — außerdem mit Platten aus Zement belegt. Oft wird er auch mit kleinen Steinwürfeln in allerlei Mustern gepflastert. Ein solches Pflaster heißt Mosaikpflaster. Der Fahrdamm ist in der Mitte etwas erhöht. Dadurch wird bei Regenwetter eine künstliche Wasserscheide für das abfließende Wasser ge- bildet. Am Bürgersteig sind aber die Pflastersteine eben gestellt. Sie bilden an den Bordsteinen eine Rinne. In ihr läuft das Regeuwasser bis zur nächsten Sielösfnnng. Die Öffnungen sind durch starke Eisen- roste geschlossen, damit kein darüberfahrender Wagen einbricht. Das Regenwasser läuft meistens schnell ab. Doch kommen auch Verstopfungen vor, wenn es viel Straßenschmutz mit sich führt. Der Schmutz wird durch einen in den Ablauf eingebauten Schlammfang zurückgehalten. Unter der Straßenoberfläche liegen außer den Röhren für die Ab- leitung noch die Röhren für die Wasserzuleitung und die Gasleitung. Außerdem sind die starken Kabel für das elektrische Licht und den Fern- sprech- und Drahtverkehr emgebettet. Die Schienen der elektrischen Straßen- bahn durchziehen das Straßenpflaster, und am Rande des Bürgersteiges stehen die Gaslaternen und die Mäste der Straßenbahn. Viele Straßen sind mit Bäumen bepflanzt. Sie bieten mit ihrem Baumschmuck während des Sommers einen prächtigen Anblick. Er wird noch vergrößert durch herrliche Blumenbeete und andere gärtnerische Schmuckanlagen, auch durch gut gepflegte Vorgärten, die einzelne Straßen aufzuweisen haben. Der Schulbezirk, a) Fragen und Aufgaben: 1. Gib deinen Schulweg cm!*) 2. Bezeichne die Richtung dieser Straßen von der Schule aus! 3. Erkläre die Namen der Straßen! 4. Sprich über Länge und Breite der Straßen! (Kein genaues Maß.) 5. Entwirf eine Zeichnung deines Schulweges von der Schule aus! 6. Nenne die wichtigen Gebäude am Schulweg! 7. Zeichne sie in deinen Plan ein! (Es sind dieselben Zeichen zu benutzen, die der vereinsachte Stadtplan von R. Diedicke bietet.) 8. Welchem Zwecke dienen die Gebäude? 9. Verschiedene Wanderungen aus dem vereinfachten Stadtplan. (Wenn möglich, benutzen die Schüler auch schon einen kleinen Stadtplan.) d) Unterrichtsergebnisse: 1. Der Stadtplan ist die Zeichnung aller Straßen und Plätze der Stadt. 2 Der Schulbezirk ist der Teil der Stadt, aus dem die Schüler oder Schülerinnen eine bestimmte Schule besuchen. °") Durch Angaben verschiedener Schüler wird der Schulbezirk festgelegt. Dann werden, wenn es möglich ist, die hauptsächlichsten Straßenzüge im Sandkasten aus- gebaut und später vom Lehrer auf die wagerecht gelegte Tafel gezeichnet. Der so entstandene Plan des Schulbezirks dient als Überleitung zum vereinfachten Stadtplan. 2