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1. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 99

1916 - Erfurt : Keyser
— 99 — „Keuper" ist eine in Franken volkstümliche Bezeichnung für alle mög- lichen Gesteinsschichten mit einer lebhaft bunten Farbe. Die Wissenschaft hat ihn jedoch nur auf die Abteilung oon Gesteinen übertragen, die nach dem Mnschelkalk die Rinde nnserer Erde bildete. Damals hatte sich das Meer znrückgezogen. Der Boden unserer Heimat breitete sich teils flach, teils sanftgewellt bis weit nach Franken hin aus. Wenn auch^das Meer zunächst verschwunden war, so waren doch noch zahlreiche Seen und Tümpel vorhanden. Der tonige Boden ließ das Wasser nicht ver- sickern. Die Witterung jener Zeit war eine tropische. Sie ähnelte der, die Australien jetzt hat. Trockenen, glutheißen Sommern folgten gewaltige Regenzeiten. Dann führten die Ströme den Seen große Wassermengen, aber auch mächtige Sand- und Schlammassen zu. Die Seen waren gefüllt mit Muscheln und mit Molchfischen, die durch Kiemen oder durch Lungen atmeten, je nachdem sie ihren Aufenthaltsort wühlen mußten. In den Sümpfen lebten gewaltige Ungeheuer in Molchgestalt von der Größe eines Elefanten (Mastodousaurus), Sie steckten nach Art der Krokodile die Schnauzenspitze mit den Nasenlöchern aus dem Wasser und lauerten auf die bis mannesgroßen Molchfische als Beute. Eines Menschen Fuß betrat in jener Zeit den Boden unserer Erde noch nicht. Die Ufer waren dicht bewaldet mit Nadelbäume!?, ähnlich den heutigen Araukarien und Sagopalmen, dazwischen standen baumartige Farne und Schachtel- Halme. Die Laubbäume und die bnnten Blumen unserer Wälder fehlten ganz. Der Pslauzenmoder jener Wälder ist in Gestalt kleiner Kohlen- lager erhalten geblieben. Die Kohle führt den Namen Lettenkohle. Sie kennzeichnet in Gemeinschaft mit graugrünem Sandstein, Mergel (kalk- reicher Ton) und dunkelgelbem Dolomit Kohlensaurer Kalk, gemengt mit kohlensaurer Magnesia) den Unteren Keuper. Die Dolomitschichten sind reich an tierischen Resten, besonders an Muscheln. Das Meer hatte zur Zeit ihrer Bildung das Land wieder überschwemmt. Nun aber folgte eine ganz regenarme Witterung. Das wird bewiesen durch die Gips- und Steinsalzlager des Mittleren Keupers. Seine bunten Mergelschichten sind darum fast versteinerungsleer. Gleich dem Unteren Keuper enthält auch der Mittlere Sandsteinschichten. Bewässerung. Infolge seines Aufbaues ist der Steiger arm an Quellen. Die tonigen Schichten, die den Muschelkalkboden überziehen, lassen die Niederschläge uicht eiudnngen und im Innern über andern wasserundurchlässigen Schichten sammeln. Sie hielten und halten das Wasser selbst fest, wodurch sich sumpfige Stellen bildeten. Der Steiger besitzt zehn solcher Sümpfe. Das Dreibatzenloch am Schindleichsweg zwischen der neuen und alten Arnftädterstraße ist aber wohl durch eiuen Eid- fall entstanden. Eine im Mittleren Muschelkalk lagernde Linse von Gips oder Steinfalz*) wurde durch eindringendes Wasser ausgelaugt. Dadurch entstand ein hohler Raum, in den die darüber lagernde Schicht des Oberen *) Versuch: Blumentopf gefüllt mit Sand und unter der Oberfläche Salz ein« gelagert. Das aufgeschüttete Wasser löst das Salz auf und fließt unten ab. Die Sanddecke bricht ein.

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1. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 6

1907 - Langensalza : Beyer
6 Einleitung. meist eine fette Ackerkrume, die für Ackerbau und Viehzucht besser geeignet ist als die Quarzreste (Sand) der Urgesteine. Auch die plateauartig abgelagerten, durchweg kalkigen Schichten- folgen des Muschelkalkes (Muschelsandstein, Wellenkalk und Muschelkalk), die, bis 300 m mächtig, zuweilen aus vollständigen Bänken versteinerter Muscheln bestehen, sind für den Ackerbau nicht besonders geeignet; nur schöne Buchenwälder zieren zumeist die schon auf weite Entfernungen hervortretenden charakteristischen steilen Höhen und Bergesgipfel dieser Formation. Für unsere Industrie ist sie insofern wichtig, als sie Material für Kalkbrennereien, für die Gewinnung von Bau- und Pflastersteinen liefert und mächtige Salzlager, z. B. bei Erfurt, Gotha, Wimpfen in Baden, Friedrichshall und Hall in Württemberg, Stetten in Hohenzollern, einschließt. Der Keuper, bis 600 m mächtig, besteht aus roten Letten, Gips mit Steinsalz, Kalk und unreinen Steinkohlenflözchen (Lettenkohle) und hat seine Hauptverbreitung in Franken und Schwaben, in Elsaß- Lothringen, im thüringischen Becken, in der Senke zwischen Teuto- burger Wald und dem Wesergebirge sowie in Oberschlesien; es sind meist festländische Ablagerungen, die aus Flüssen oder in sumpfigen Niederungen oder brackigen Seen entstanden sind. Man unterscheidet unteren oder Kohlenkeuper, mittleren oder Gipskeuper und oberen Keuper oder Rhät. Die fruchtbarsten Gebiete in der germanischen Trias sind meist Keuperablagerungen. An Nutzgesteinen bietet diese Formation: Keupersandstein, Gips, Lettenkohle und Salz. Die deutsche Trias senkt sich im norddeutschen Tieflande tief unter jüngere, lockere Gesteine und tritt dann nochmals weit nördlich, mitten im Meere, als das Helgoländer Felseneiland (rote, tonige Bunt- sandsteine und Muschelkalk) hervor: rot is de Kant. An die Trias reiht sich die zweite mesozoische, die Juraformation, an. Sie ist über 1000 m mächtig und zumeist Tiefseebildung. Wir unterscheiden unteren oder schwarzen, mittleren oder braunen und oberen oder weißen Jura. Vorherrschend besteht er aus kalkigen oder tonig-kalkigen Gesteinen, die in meist ungestörten Ablagerungen des Jurameeres entstanden und in nur wenigen jüngeren Kettengebirgen im Schweizer Jura und den Alpen stark aufgerichtet und gefaltet sind. In Deutschland gibt es drei Verbreitungsgebiete: das fränkisch- schwäbische, das nordwestdeutsche und das oberschlesische Gebiet. Am reinsten und schönsten ist er im schwäbischen und fränkischen Jura entwickelt. Fast im ganzen Südwesten sich an die Trias an- gliedernd, tritt die Formation von Koburg bis Regensburg und weiter bis an das Südende des Schwarzwaldes, in Norddeutschland von Helmstedt bis an den Teutoburger Wald auf. An der Porta West- falica bei Minden wird sie von der Weser durchbrochen; das groß- artigste Juraprofil Norddeutschlands darstellend. Für den Ackerbau sind die Bildungen wenig lohnend, jedoch werden die kalkigen Plateaus wegen ihrer nahrhaften Gräser und Kräuter vielfach und erfolgreich

2. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 98

1916 - Erfurt : Keyser
— 98 — Einteilung. Er zerfällt in zwei Teile, in den Alten und den Neuen Steiger. Die Grenze beider ist die „alte" Arnstädter Straße. Ihre Steilheit ist es wohl auch gewesen, die dem Steiger den Namen verschafft hat. Östlich von ihr liegt der Alte, westlich der Nene Steiger. Anfänglich hieß nur der östliche Teil Steiger, der andere führte den Namen Wagweide, später Wagd. Ehe er diese Namen führte, hieß er Wawet. Das Wort bedeutet Sumpfholz, denn wac ist stehendes Wasser, und witu ist Holz. Heute erinnern noch die Namen einzelner Waldwege an den alten Zustand, z. B. Erlenfnmpfweg und Langer Sumpfweg. Auch zeigt ein großer Teil der Waldwege bei längerem Regenwetter oder bei der Schneeschmelze im Vorfrühling, daß der Steiger früher ein Sumpfholz war. Gesteinsschichten. Die Steigerhöhe wurde in ihren Gesteinen gebildet zu der Zeit, die man das Mittelalter der Erde oder auch die Sekundärzeit uennt. Das erkennt man aus den Schichten, die sie bilden, und die an ihren Abhängen offen zu Tage treten. Wandern wir am Bachstelzenweg dahin, so erblicken wir überall eine Gesteinsart, die wir sofort als Kalkstein erkennen. Haben wir Glück, so sinden wir ein Stück, das Versteinerungen aufweist, entweder kleine Muscheln oder größere Gebilde, die dem Horn eines Widders gleichen. Sie führen den Namen Ammonshorn <Leratite8 nodosus) und sind die Wohnungen eines Tieres, das in der heutigen Tierwelt noch einen nahen Verwandten auf- weist, den Tintenfisch. Die Erdknndigen sagen uns, daß das Fundstück Oberer Muschelkalk ist. Die Bezeichnung „Oberer" deutet darauf hin, daß es auch „Unteren" gibt. Es werden sogar drei Schichten unter- schieden: Unterer, Mittlerer und Oberer. Der Untere tritt im Steiger nicht zu Tage, wohl aber der Mittlere. Wir finden ihn ebenfalls am Bachstelzenweg. Dort bildet er die Talsohle der Gera und ihre Ufer- abhänge. Er zeigt sich als ein hellgefärbter, mürber, schiefriger Kalk. Der Muschelkalk führt seinen Namen nach den eingeschlossenen, versteinerten Muscheln. Muscheln sind Seetiere, daraus folgt, daß in seiner Bildungs- zeit unsere Heimat vom Meere bedeckt war. Das Meer war flach und trocknete oft bis auf den Grund aus. Man schließt das aus deu im Muschelkalk eingeschlossenen Gips- und Salzschichten (Saline bei Erfurt-N.). Es ist uns ja bekannt, daß im Wasser gelöstes Salz zurückbleibt, wenn das Wasser verdunstet. Zum Verdunsten eines Meeres gehört freilich große Hitze. Somit hat in jener Zeit unsere Heimat eine sehr heiße und trockene Witterung gehabt. Das alles hat nns das Fnndstück gelehrt. - Über dem Oberen Muschelkalk des Steigers ruht noch teilweise der Untere Keuper. Auch beim Kenper werden drei Schichten unterschieden; doch kommen für nnsere Gegend nur der Mittlere und Untere in Betracht. Die Auflagerung des Unteren Kenpers ist keine zusammenhängende. Er bedeckt nur in Inseln einen größeren Teil der Steigerhochfläche. An vielen Stellen lagert gleich unter dem Waldboden der Obere Muschelkalk, Gute Beobachtungsstellen für den Unteren Keuper sind die Hohlwege zwischen Schützenhaus und Jägerkaserne. Hier tritt anch der Mittlere Keuper in schwachen Schichten von weißer und rötlicher Farbe zu Tage. Der Name

3. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 15

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 15 - Ii. Altertum der Erde. 1. Vorkohlenzeit mit Sandsteinen. Quarziten, Tonschiefer und Kalksteinen (Rheinisches Schiesergebirge); 2. (Stein-) Kohlenzeit mit Grauwacke, Ton- und Kieselschiefer (Hauptbestandteile des Oberharzes)! 3. Nach-Kohlenzeit: Das Rotliegende und der Zechstein. Letzterer namentlich am Südrande des Harzes als Gipsmauer; toniger, grauer Kalkstein, benannt nach der Zeche — Grube; Lager von Kupferschiefer (Mansfeld) und Steinsalzlager. Iii. Mittelalter der Erde. A. Trias (Dreiheit): Vuntsandstein, Muschel- kalk, Keuper. a) der Buntsand st ein ist vorwiegend rötlich, er nimmt die Mitte von Süd- und Mitteldeutschland ein und bildet die Grundlage, vielfach auch die Hauptmasse des Gebirgslandes zwischen Harz und Weser. Er liefert vorzüg- liches Baumaterial (die Dome von Mainz, Worms und Speier und das Heidelberger Schloß sind daraus erbaut. Im Buntsandstein Braunschweigs sind kalkige Rogen- steineinlagerungen, die viel Baumaterial für Kirchen in der Stadt Braunschweig geliefert haben.) Er ist arm an Kalk und sehr durchlässig, eignet sich daher nicht gut für Acker, wohl aber für Wald: Solling, Elsaß, Vogeler, Kern der Asse, Reit- lingtal, Thieder Lindenberg, Nußberg, b) Der Muschelkalk ist sehr reich an Überresten von Muscheln (und anderen Tieren), ist somit Meeresbildung. Er be- steht aus Kalksteinen und Dolomiten (Kalk mit kohlensaurer Magnesia) und führt auch Gips und Steinsalz. In den höheren Lagen ist er meist slachgründig und gibt guten Boden für Laub-, namentlich Buchwald: Elm, Asse, Gr. Fallstein, Heber und Kühler bei Gandersheim, sowie westlich des Hilses. Wegen seines Kalkgehaltes bildet er einen schwer zu bearbeitenden Boden für Feldfrüchte, besonders für Weizen und Hülsenfrüchte. (Für den Andreasturm in Braunschweig wurden z. B. oben Kalksteine vom Elm, sogen. Schaumkalk, unten Rogenstein aus dem Nußberge ver- wandt.) c) Keuper (Buntmergel) ist von wechselnd roter und grüner Farbe und toniger Beschaffenheit und bildet sehr fruchtbaren Bodens Senke von Gandersheim, B. Jura, benannt nach dem Schweizer Jura-Gebirge. Er besteht in der unteren und mittleren Abteilung wesentlich aus tonigen Gesteinen, hier und da mit eingelagerten Eisenerzen (Mulde zwischen Elm und Asse, Gebiet zwischen Schan- delah und Beienrode, Lappwald); in der oberen Abteilung aus Hellem Kalkstein und Dolomit (Ith, Selter und Langen-Berg bei Oker). C. Kreide, benannt nach der Schreibkreide, die sich aber nur in den obersten Schichten und in bestimmten Gegenden (Rügen) findet. Hauptbestandteile sind Sandsteine, Quadersandsteine (Regenstein und Teufelsmauer bei Blankenburg und Sächsische Schweiz), Kalkablagerungen, sogen. Plänerkalke, und tonige Ablagerungen (Umgegend von Braunschweig, im Oderwald, im Innern der Hilsmulde, ferner nördlich von Hildesheim und östlich von Hannover). Iv. Neuzeit. A. Die deutsche Braunkohlenformation (Tertiär) kommt nur vereinzelt vor (Helmstedt, Gegend von Süpplingenburg bis Oschersleben). B. Älteres Schwemmland (Diluvium). Einst vereiste mehrmals die ganze nördliche Hälfte von Europa. Abgelagert wurden Gerölle, Kies, Sand, Ton, Lehm und Löß. Der Löß bildet einen sehr fruchtbaren Ackerboden, Kies, Sand, Lehm und Ton liefern gute Baumaterialien. Die Stadt Braunschweig liegt an der Grenze des südlichen Löß- und des nördlichen Sandgebietes. C. Das jüngere Schwemmland (Alluvium) ist Bildung der Neuzeit: Moore, Marschen an der Nordsee, Dünen am Meere und im Binnenlande (Velten- Hof und Rühme), sowie Flußablagerungen.

4. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 5

1907 - Langensalza : Beyer
Geschichte und Aufeinanderfolge des geschichteten Gebirges. 5 Waldes führen Glieder dieser Formation, die außer durch das Kupfer- erzvorkommen auch noch durch das Auftreten der für die Landwirt- schaft und die chemische Industrie höchst wichtigen mächtigen Stein- salz- und Kalisalzlagerstätten ausgezeichnet ist, welche unserm Vater- land in Bezug auf die Kali-Industrie den ersten Platz am Weltmarkt verschafft haben. Ungeheuere Lager von Steinsalz, Abraum- und Kalisalzen ziehen sich vom Niederrhein bis zur russischen Grenze (Inowrazlow). Die nachgewiesene Mächtigkeit des Steinsalzes beträgt bei Wesel 130 m, bei Inowrazlow 180 m, bei Staßfurt 330 m, bei Aschersleben 460 m, bei Unseburg bei Staßfurt 1170 m, bei Speren- berg (s. von Berlin) 1200 m. Die Zone der auflagernden Kalisalze ist ca. 50 m mächtig. Bedeutende Kalisalzlager finden sich bei Staßfurt, Leopoldshall; im Süden des Harzes, im Thüringer Becken und bei Schmalkalden auf der Südwestseite des Thüringer Waldes. Fassen wir das Gelernte zusammen, so tritt die Bedeutung des paläozoischen Zeitalters unserer Erde für unser Gewerbe besonders hervor durch den Reichtum an Eisen-, Blei-, Zink- und Kupfer- erzen, an Steinkohle und Kalisalzen, jenen wichtigsten Rohmaterialien für unsere gewaltig aufblühenden Großindustrien. Die mesozoische Periode ist für unsere gewerbliche Tätigkeit von weit geringerer Wichtigkeit. Sie umfaßt von unten nach oben drei Glieder: die Trias-, die Jura- und die Kreide-Formation. Am ausgedehntesten entwickelt zeigt sich die Trias -(Dreiheit)- Formation, die sich in Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper gliedert. In Deutschland unterscheiden wir vier Triasgebiete, nämlich das norddeutsche, das fränkisch-schwäbische, das elsässisch-lothringsche und das oberschlesische Triasgebiet. Keine Formation Deutschlands hat ein so großes oberflächliches Verbreitungsgebiet. Von der Donau bis zur unteren Weser, im mittleren und südlichen Deutschland, in Thüringen, Hessen, Franken, Schwaben und Lothringen, in der Eifel, in Hannover, Braunschweig und in Schlesien, überall nehmen die Schichten der Trias einen bedeutenden Anteil an dem Aufbau der Schichtengruppen und Gebirge. Allein die Buntsandsteinformation hat eine Mächtigkeit bis 500 m; sie besteht aus buntfarbigen, roten, grünlichen und weißen Sandsteinen im mittleren Teile, aus tonigen Sandsteinen, Schieferletten und Kalken im unteren und aus Letten, Mergeln und Gipsen im oberen Teile (Röt). Die festen Bänke des Buntsandsteins liefern einen geschätzten Baustein, der in den fein- körnigen Arten sich vorzüglich zu bildnerischen Arbeiten eignet. Auch Bleierzlager und Porzellanerde finden sich vereinzelt im Bunt- sandstein. Die Gebiete des mittleren (Haupt-) Buntsandsteins liefern durch die Verwitterung einen kargen, aber der Forstwirtschaft noch günstigen Sandboden, dagegen die von tonigen älteren Sedimentgesteinen und den meist höher gelegenen Eruptivgesteinen (Granit im Schwarzwald, Porphyr in der Provinz Sachsen) abgeschwemmten Tone und Mergel

5. Aus der allgemeinen Erdkunde, Deutschland - S. 102

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 102 — Hebungen bilden gleichzeitig die Wasserscheide zwischen Neckar und Main. Auf die Entstehung dieser Landschaften sind wir schon in etwas eingegangen, als wir von der Oberrheinischen Tiefebene sprachen. Wie diese, so ist auch das Schwäbisch-fränkische Stufenland zur Zeit der Ent- stehung der mittelzeitlichen Schichten der Erde von einem vorzeitlichen Meere bedeckt gewesen, das mächtige Ablagerungen (sedimentäre Schichten) bewirkte. So kommt es, daß dieses ganze Gebiet der Trias (drei Schichten) angehört, welche besonders innerhalb des Neckar- berglandes bis dicht an das Rheintal herantritt. Diese Schichten wurden mit großer Mächtigkeit (1000 m) von jenem vorzeitlichen Meere niedergeschlagen. Die drei Schichten sind Buntsandstein, Muschel- kalk und Keuper. Die unterste Schicht bildete in dem noch flachen Meere ein bald fein-, bald grobkörniger, toniger, auch mergliger, verschieden gefärbter, meist aber rötlicher oder geblicher Sand- stein, daher Buntsandstein genannt. Er findet sich an den Ostabhängen des Schwarzwaldes, im Odenwald, im Spessart und bis nach Hessen hinein. Er liefert guten Boden für den deutscheu Wald, und mancher herrliche Bau ist aus diesem Gesteinsmaterial aufgeführt, wie z.b. der Straßburger Münster, der Dom zu Worms, das Heidel- berger Schloß u. a. Das Meer wurde allmählich tiefer, unzählige kalkfchalige Tiere entstanden. Die Trümmer ihrer Gehäuse ver- mischten sich mit Sand und Ton. So bildete sich eine neue Gesteins- schicht, der Muschelkalk, der darum besonders reich an Versteine- rungen ist. Er besteht hauptsächlich aus grauem Kalkstein. An manchen Stellen sind in ihm bedeutende Gips- und Steinsalzlager (die württembergischen Salzlager) enthalten. Die Muschelkalk schicht beginnt an der Neckarquelle und erstreckt sich nordwärts bis zur Rhön. Von Kocher und Jagst bis zum Main verbreitert sie sich stark. Die Täler weisen eine außerordentlich fruchtbare, lockere Lehmschicht auf. Die Gewässer haben ihre Täler oft tief in den Kalkstein eingegraben. Die oberste Schicht der Trias ist der Keuper, welcher der Muschelkalkzone im Osten folgt und ebenfalls im Süden schmal beginnt und sich nach Norden stark verbreitert. Zu dieser Schicht gehören auch die Frankenhöhe und der Steiger- wald. Der Keuper besteht aus sandigen und mergligen Ablage- rungen. Mergel besteht aus Kalk und Ton, verwittert leicht und gibt einen sehr fruchtbaren Boden. Wo Mergel vorwiegt, da herrscht also große Fruchtbarkeit, wie z. B. im Maintal und im Bam- berger Kessel. Man hat den Keuper darum auch als Buntmergel- schicht bezeichnet. Wo in dieser Schicht der Sand vorherrscht, da finden sich meist Heiden und Kiefernwaldungen. Die Fruchtbar- feit ist dort geringer. Dahin gehört z. B. die Gegend von Nürnberg. Es ist anzunehmen, daß die Trias einst von Juraschichten be-

6. Rheinisches Realienbuch - S. 75

1917 - Breslau : Hirt
Iv Etwas aus der Chemie. 75 Überall, wo Kohlenstoff und Sauerstoff sich verbinden, wo kohlenstoffhaltige Körper verbrennen, Tier- oder Pflanzenstoffe verwesen und beim Atmen ent- steht Kohlensäure. Die Luft enthält darum immer geringe Mengen Kohlensäure. Licht erlöscht in Kohlensäure, Menschen und Tiere ersticken darin. Die grünen Blätter der Pflanzen aber nehmen sie unter der Einwirkung des Sonnen- lichtes auf und scheiden sie in Kohle und Sauerstoff. Die Kohle brauchen sie zum Aufbau der Pflanze, den Sauerstoff geben sie an die Luft ab. Wasser nimmt die Kohlensäure auf. Einige Quellen enthalten große Mengen davon. Wie heißen sie? Man kann sie auch in Wasser hineingießen und so künstliches Sauerwasser (Selterswasser) herstellen. Für den Magen wirkt die Kohlensäure erfrischend. Wird die Kohlensäure bei 0 Grad starkem Drucke ausgesetzt, so wird sie flüssig. Die flüssige Kohlensäure wird in starkwandige Stahlzylinder gefüllt, die durch Hähne verschlossen sind. Öffnet man den Hahn an einem solchen Zylinder, so verwandelt sie sich nach und nach wieder in Gas von starkem Druck. In Bier- schenken verbindet man solche Zylinder mit den Bierfässern im Keller. Die Kohlensäure treibt bei ihrer Rückkehr zum Gas durch ihren Druck das Bier aus dem Faß durch ein Rohr in den Schenkraum und macht es zugleich frisch und wohlschmeckend. (Auch Sauerswff läßt sich flüssig machen, ebenso die gewöhnliche atmo- sphärische Luft.) Wenn ein Ofen nicht genug Zug hat, sieht man über den brennenden Kohlen bläuliche Flämmchen züngeln. Dieses Gas entsteht, wenn zu dem Kohlenstoff nicht genug Sauerstoff treten kann, um Kohlensäure zu bilden. Es heißt Kohlen- oxyd, ist sehr giftig und um so gefährlicher, weil es geruchlos ist. Wie verhütet man seine Bildung im Ofen? Warum darf man an einem brennenden Ofen das Rohr nicht abschließen? Der Kalkstein der Erde ist kohlensaurer Kalk. Wird er geglüht, so entweicht die Kohlen- säure daraus. Es heißt jetzt gebrannter Kalk. Übergießt man gebrannten Kalk mit Wasser, so erhitzt er sich und zerfällt zu Brei. Die Maurer vermengen den gelöschten Kalk mit Sand zu Mörtel und legen ihn beim Mauern zwischen die Steine. Er nimmt nun aus der Luft wieder Kohlensäure auf und verhärtet sich. Wird mit Ton und Sand vermengter Kalkstein geglüht und nach dem Erkalten zermahlen, so erhält man Zement. Wie wird er gebraucht? Auch der Gips ist eine Art Kalkstein. Gebrannter Gips saugt Wasser be- gierig auf und erstarrt rasch zu einer harten Masse. Wie wird er gebraucht? 7. Bon den Nährstoffen. Der menschliche Körper braucht zu seiner Ernährung und Erhaltung Wasser, Salze, Zucker, Stärke, Eiweiß und Fette. Etwa 2/3 unseres Körpers ist Wasser. An Salzen brauchen wir Kochsalz als Gewürz und Verdauungs- mittel, Kalksalz zum Aufbau der Knochen und Eisensalz für das Blut. Diese

7. Deutsches Lesebuch für die oberen Abtheilungen ein- und mehrklassiger Elementarschulen in der Stadt und auf dem Lande - S. 192

1853 - Frankfurt : Trowitzsch
192 Zimmer bringt, die Wasserdämpfe an sich zieht und sogleich von einem feuchten Ueberznge bedeltt wird. Daö Wasser rinnt dann an den Wänden der Bcrgritzen hinunter, und wenn es sich in großen Massen gesammelt hat, bricht eö unten am Berge als Quelle hervor. Die Gebirge. Die Oberfläche des festen Landes ist entweder Nrgebirge oder Flötzgebirge oder aufgeschwemmtes Land. In den Urgebirgen sind die bekanntesten Steinarten Granit und Thonschiefer; sie enthalten weder Muscheln, noch Steinkohlen, noch Salze, sind aber reich an mancherlei Erzen. Das Nrgebirge findet sich nur auf den höchsten Punkten der großen Gebirge; man sicht eö als de» eigentlichen Kern der Gebirge an. Die Flötzgebirge bestehen hauptsächlich'anö Kalk, Gips und Sandstein; sic führen auch Muscheln, Salz und Steinkohlen bei sich und sind oft sehr reich an Eisen und Blei, aber arm an andern Erzarten. In den Flötzgebirge» findet man oft große Schichten oder Lagen von Steinen übereinander, die gerade aussehen, als ob man aus gewaltigen Werkstütken von Sandstein und Gips eine Niefcn- mauer aufgeführt hätte. Solche Schichte» nennen die Bergleute Flötze; denn flößen oder flötze» bedeutet das 'Ansetzen deö Gesteins durch Wasser; und offenbar sind alle Flötzgebirge durch Wasser gebildet. Die Flötzgebirge bilden schöne, ansehnliche Berge, die nicht so hoch, wie die Urgebirge, sind, aber steiler und jäher aussehen. Die Gegenden am Fuße dieser Gebirge und die Thäler sind gar fruchtbar. Auf den Höhen der Flötzgebirge ist es freilich hie und da etwas kahl und unfruchtbar. Denn das Kalkgebirge hat oben auf seinen Gipfeln meistens gar kein Wasser, keine Quelle, keinen Bach, noch weniger einen Sec. Da müssen denn die Leute oft sehr weit hinunter gehen, um Wasser für sich und ihr Bieh zu holen, oder sie müssen das Negenwasser auffangen. Das aufgeschwemmte Land besteht aus losem Sande, aus Lehm und aus Töpferthon, und man findet dann weder Erz, noch gediegenes Metall, sondern höchstens noch Braunkohlen. Wenn aber auch im aufgeschwemmte» Lande nicht viel zu holen ist, so kann doch der Mensch durch seinen Fleiß gar viel hinein- tragen. Denn Wasser giebtö da zieinlich viel. Es giebt daher überall im aufgeschwemmten Lande Sümpfe, feuchte Ebenen, wo viel Laubwald und schönes Gras wächst, fetten Akkerboden mitten im Sande, große Flüsse mit fruchtbaren Ufergegendcn, und viele kleine Seen. Die Hügel bestehen aus Sand, Thon und Lehm. Hat unser Baterland und namentlich die Mark einen Überfluß an aufge- schwemmtem Lande, so fehlt eö dock auch nicht an Flötz- und Urgebirgen. Gar herrliche Flötzgebirge giebt es z. B. in der sächsischen Schweiz, in Schlesien, südwärts vom Main über den Odenwald hinweg bis zum Nekkar. Wer an der Donau hinuntergeht, von Negcnöburg an bis fast nach Wien, der sieht linker

8. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 19

1912 - Stadthagen : Heine
— 19 — Die Neuzeit, die mit der Tertiär- oder Braunkohlenzeit beginnt, ist bei uns durch das Diluvium und Alluvium vertreten. 1. Trias. Den Namen Trias hat diese Gruppe von ihren drei Gliedern erhalten, den: bunten Sandstein, Muschelkalk und Keuper. Zu uuterst lagerte sich Sand ab, der sich allmählich durch tonige oder kieselige Bindemittel zu Sandstein verhärtete und oft durch Metall- salze, meist Eisensalze, eine verschiedene Färbung (rote, gefleckte, auch grünliche) bekam, weshalb er den Namen Buntsandstein sührt. (Er ist iu Deutschland weit verbreitet im Schwarzwald, Odenwald, Spessart, in den Vogesen, in der Haardt, int Solling und Thüringer Wald.) Der Buntsandstein liefert einen sandigen Verwitterungsboden, die obere tonige Abteilung desselben einen fruchtbaren, rötlichen, lehmigen Ackerboden. Der Sandboden ist sür Waldungen mehr geeignet als für den Ackerbau; man findet ihn daher meist mit Buchenwaldungen bestanden. — Dem Buntsandstein folgte die Ablagerung des Muschelkalks, einer Schichtenfolge von Kalkbänken, Mergeln und Gipsstöcken. In manchen Schichten finden sich viele Versteinerungen, namentlich Muscheln und Schnecken des Meeres. Der Muschelkalk liefert bei der Verwitteruug einen trockenen, steinreichen Kalkboden. — Die nächste Schichtengruppe trägt den Gesamtnamen Keuper. Au Versteinerungen ist sie arm; häufiger sind stellenweise Pflanzenreste. Der Keuper setzt sich aus Mergeln, Tonen und Sandsteinen zusammen. Er bildet flach- wellige Höhenrücken, die oft mit üppigen Waldungen bewachsen sind. Die tonigen Mergel des mittleren sogen. Gipskenpers liefern im allgemeinen einen guten, schweren Ackerboden. Der Buntsandstein tritt nur in vereinzelten Gebietsteilen unserer Heimat aus. Er bildet z. B. die Schichten des Tienberges bei Bokeloh, wo beim Abtensen eines Schachtes („Kaliwerke Sig- muudshall") Ende Oktober 1903 in einer Tiese von 388 rn ein Steinsalzlager mit den sür die Landwirtschaft wichtigen Kalisalzen angetroffen wurde. Der Muschelkalk nimmt größere Flächen unseres Gebietes ein; er tritt zu Tage bei Rafeld, bei Laugenholzhausen, iu der Hügelgruppe n von Hameln, serner bei Detmold, Pyrmont, Bodenwerder und Hannover. Sehr verbreitet ist der Keuper im ganzen Fürstentum Lippe-Detmold und im Wesertal von Hameln bis Vlotho. 2*

9. Das Königreich Hannover - S. 177

1852 - Hannover : Pockwitz
177 in Gips verwandelt; es ist auch unverwandelter Kalkfels übrig geblieben. Die Bastion am Grahwalle besteht aus Do- lomit (Kalksteine, der zugleich viel Talkerde enthält), welcher einen vortrefflichen Baustein und gebrannt mit Sand ver- mischt einen haltbaren Mörtel abgibt. Mit dem Brennen dieses eigentlichen (kohlensauren) Kalkes hat es eine andre Be- wandniß als mit dem Gipse. Er enthält kein Wasser, son- dern die Kohlensäure wird aus ihm durch das Brennen ver- trieben, wodurch er ätzend wird und sich begierig unter großer Erhitzung mit Wasser verbindet, wenn man ihn damit zu- sammenbringt. Die Gebirgsschichten, welche dem allgemeinen Bildungs- gänge zufolge über den Kalk- und Gipsmassen liegen sollten, sind gewaltsam von denselben durchbrochen. In der Gegend der sogenannten Aschenkuhle findet man eine gewaltige Schicht von rothfarbigem, hier und da graugrünlichem Thone und Mergel, welche weiterhin auch Plattensteine enthält. Dieselbe gehört jedenfalls dem bunten Sandsteine oder den Keuper an und zieht sich — untermengt mit bedeutenden Kalkstein- schichten mit den Versteinerungen des Muschelkalksteins — sicher über der ersten Kalkschicht unter der ganzen Haide hin, bis sie im Hildesheimischen das Tageslicht erblickt. Ueber denselben liegt bei Lüneburg die weiße Kreide. Sie bildet an der Nordseite der Stadt einen flachen Hügel von etwa 120 Fuß über dem Spiegel der Ilmenau und zieht sich nach allen Seiten um die Stadt herum; wahrscheinlich hängt sie mit den Kreidefelsen der dänischen und pommerschcn Infelw zusammen und gibt, wie auf Rügen, gepulvert und geschlämmt eine vortreffliche Schreibkreide. 87. Das Salzwerk zu Lüneburg. Das große Salzwerk zu Lüneburg ist eins der wichtig- sten in Deutschland. Die aus der Erde quellende Salzsoole ist nicht allein so stark, daß man das weitläufige Gradiren nicht nöthig hat, sondern fließt auch so reichlich zu, daß die Erzeugnisse der Quellen Lüneburgs ausreichten, dem ganzen Königreiche den nöthigen Salzbedarf zu liefern. Man könnte täglich^ an dreißig Last Salz kochen, wenn Absatz genug da wäre. Dazu kommt, daß die Güte des Salzes vor- züglich ist, weshalb es zur See ins Ausland geht. Den An- fang des Salzes kennt man nicht, indeß weiß man mit Ge- 12

10. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 233

1900 - Osnabrück : Rackhorst
233 13. Der Kalk und der Gips. Der gebrannte Kalk wirkt ätzend und wird deshalb Ätzkalk ge- nannt. Übergießt man ihn mit Wasser, so zerfällt er 51t einer weißen Erde. Der gelöschte Kalk wird aufs Land gestreut, wenn der Boden kalkarm ist. Wird der Kalk mit vielem Wasser gelöscht, so erhält man einen Kalkbrei. Diesem wird Sand zugesetzt und so der Mörtel bereitet. Der gebrannte Kalk wird in Kalköfen hergestellt. In Gebirgs- gegenden bestehen ganze Bergzüge ans Kalkgestein. Wird dasselbe durch Regen, Frost und Hitze mürbe gemacht, so verwittert es zu Erde und bildet dann das Kalkland. Es giebt mehrere Kalkarten, die denselben Grundstoff haben, nämlich ein silberweißes Metall wie bei der Soda und Pottasche. Es heißt Kalkmetall (Calcium) und verbindet sich leicht mit Sauerstoff, und diese Verbindung (Calcinmoxyd) geht Verbindungen mit mehreren Säuren ein. Häufig findet sich die Verbindung mit Kohlensäure im kohlensauren Kalk, mit Schwefelsäure im schwefelsauren Kalk oder Gips, mit Phosphor- säure im phosphorsauren Kalk, der die Knochenmasse der Wirbeltiere bildet, und mit Chlor im Chlorkalk. Der kohlensaure Kalk bildet große Gebirgsmasseu. Man bricht die Steine und verwendet sie zu Bauten. Auch zerschlägt man sie zu Brocken, woraus die Steindecke der Chausseen hergestellt wird. Den kohlensauren Kalkstein schüttet man in Kalköfen mit Kohlen zusammen. Durch das Glühen der Steine wird die Kohlensäure ansgetrieben und zugleich das Wasser, das darin ist. Auch Cement wird aus kohlensaurem Kalk be- reitet, doch muß etwas Thon darin enthalten sein. In Kalkgegenden ist in dem Quellwasser gewöhnlich etwas Kalk aufgelöst. Es heißt dann hartes Wasser. Die Kreide ist ebenfalls kohlen- saurer Kalk, doch ist sie aus deu Schalen kleiner Seetiere entstanden. Auch der Marmor ist kohlensaurer Kalk, doch ist er körnig und verträgt es, daß man ihn behaut. Weißer Marmor kommt aus Italien, aber bunten Marmor giebt es auch in Deutschland, z. B. im Fichtelgebirge. Der schwefelsaure Kalk heißt Gips und kommt ebenfalls in Menge in Gebirgen vor, z. B. am Südharz. Auch der Gips wird geglüht, wo- durch aber nur das Wasser ausgetrieben wird. Der gebrannte Gips wird ^u Mehl gemahlen, aus dein mit Wasser ein Brei bereitet wird, der leicht erhärtet. Man benutzt den Gips zur Herstellung von Figuren. Gips kommt in den Bergen in glasklaren Blättern vor und heißt dann Marienglas oder Glimmer. Körniger Gips (Alabaster) hat Ähnlichkeit mit dem Marmor, doch ist er weicher und läßt sich schneiden. Man stellt daraus Lampenfüße und Vasen her. 14. Kieselerde, Sand und Sandstein. Ter Sand kommt in großen Massen aus der Erde vor. Jedes Körnchen besteht wenigstens aus zwei Grundstoffen, wovon der eine der bekannte Sauerstoff ist, während der andere Silicium heißt. Das ist kein Metall, sondern eine weiße erdige Masse. Silicium und Sauerstoff zu- sammen geben die Kieselerde. Der Sand mit Kalk vermischt zu Mörtel giebt eine steinharte Masse, weil die Kieselerde, die auch den Namen

11. Allgemeine Einleitung, Portugal, Spanien, Frankreich, Britisches Reich, Holland, Belgien, Schweiz - S. 249

1868 - Braunschweig : Schwetschke
Allgemeine Einleitung. 249 liegende, eine sehr mächtige Sandsteinbildung, in welcher auch Conglome- ratschichten und Kalk, selbst Steinkohlen vorkommen. Ihre Pflanzenreste gleichen denen des Steinkohlengebirges; darüber folgt dann das Kupfer- schiefer gebirge, so wegen seines Kupfererze führenden Schiefers genannt, der mit Zech stein (ein grauer Kalkstein), Gips und Dolomit sich verei- nigt. Die meisten Versteinerungen darin sind Fische und Mollusken; auch die ältesten Eidechsen liegen darin. Der darüber liegende bunte Sand- stein ist eine regelmäßige Schichtenfolge ohne Erzreichthum und ohne viele Petrefacten. Der Muschelkalk, die nächst jüngere Formation, welche ihren Namen den zahllosen Muschelversteinerungen verdankt, besteht vor- herrschend aus Kalkschichten, führt aber in der Tiefe einen großen Salz- reichthum. Außer Muscheln finden sich hier noch Fische und höchst merk- Fig. 78. würdige Eidechsen, Meeres- drachen genannt, aber keine Korallen und Pflanzen. Uebri- gens verbreitet sich dermuschel- kalk nicht weit über Deutsch- lands Grenzen hinaus, in England fehlt er schon ganz, anderen Welttheilen. Euomphalus Dionysii (a toon fcorn, b von unten), Tt Jiltf diese (^11^6 folgt aus dem Kohlen- und Bergkalk Belgiens, Eng- die des Jurakalks, welche lands u. s. w Fig. 79. a c a Goniatites diadema. Seitenansicht; aus dem Kohlenkalk, 6 Goniatites spbaericus. Seiten- ansicht. c Säulenqlied (Entrochit) aus dem obe- ren Uebergangsgebirge. ihren Namen vom Jura-Ge birge entlehnt hat und aus einem Kalkstein besteht, der häufig die Structur des Ro- geilsteills (Oolithenkalks) an- nimmt. In diesem Gebirge wechseln Kalksteine und Do- lomitlager mit Schichten von Sandstein, Thon und Mergel. Unter dem eigentlichen Jura- kalk liegt der Lias (eine Art Kalkstein), und dieser ruht aus der obersten Formation der vorigen Gruppe, dem Keuper (einem Sandstein- gebilde), mit Gips, Mergel und einer wenig brauchbaren Kohle. Im Lias finden sich Ueberreste von höchst merkwürdigen, ausgestorbenen Reptilien; so der Plesiosaurus und Jchthyosau-rus, wundersam gestaltete Meereseidechsen, lind der Pterodactylus (ein fliegendes Reptil, welches man wegen seiner höchst sonderbaren Form lange für einen Vogel oder eine Fledermaus gehalten hat); ja man hat selbst versteinerte Excremente (Koprolithen)*) dieser Amphibien entdeckt. Die I Westlich von der Stadt Leith (dein Hafen von Edinburgh) am Firth of Forth habe rch viele Koprolithen gesammelt. L.

12. Deutsches Realienbuch - S. 498

1909 - Stuttgart : Franckh
498 finden sich Abdrücke der Fährten eines Tieres, das die Gelehrten wegen ihrer Form als ,Landtier" bezeichnen. Gewöhnlich ist der Buntsandstein wie eine mächtige Decke aus das Ur- gebirge aufgelagert. Der Tannenwald ist ein steter Begleiter dieses Gebirges, vgl. Schwarzwald, Odenwald, Vogesen, Hardt und andere Gebirge. Als Bau- stein ist der Buntsandstein außerordentlich geschätzt, zu den berühmten Domen von Straßburg, Freiburg, Speyer, Worms und Mainz wie auch zum Heidelberger Schloß hat er das Material geliefert. Am Muschelkalk, der auch Einlagerungen von Ton, Gips und Stein- salz aufweist, findet sich eine Art Seelilien und Muscheln in solcher Menge ver- steinert, daß aus ihnen ganze Felsen aufgebaut sind. Außer Besten von Muscheln, Schnecken und Fischen birgt er auch Versteinerungen jener riesigen Reptilien der Vorzeit, die gemeinhin als Saurier bezeichnet werden. Während der Buntsandstein eine Süßwasserbildung ist, verdankt der Muschelkalk seine Entstehung dem Einsinken weiter Strecken und dem dadurch ermöglichten Eindringen des Meeres. Dies beweist schon der große Reichtum an versteinerten Seetieren, noch mehr aber das häufige vorkommen von Salz. Denn als die großen Binnenmeere austrockneten, schlug sich ihr Salzgehalt in mächtigen, zwischen Anhydrit und Gips eingebetteten Salzfelsen nieder. Diesem Umstand verdankt beispielsweise Württemberg seinen Zalzreichtum. Der Kalk- stein selbst findet zur Beschotterung von Straßen Verwendung, er wird auch zu Bauten und Denkmälern verwendet, wobei besonders Steine beliebt sind, die sich ganz aus kleinen Müschelchen aufbauten und infolgedessen ein ganz eigenartiges ,,Korn" zeigen. An Schlesien wird aus dieser Formation Kupfererz (Galmei und Vitriol) in großer Menge bergmännisch gewonnen, sonst noch ver- einzelt Zinkblende und Bleiglanz. Landschaftlich bildet der Muschelkalk meist weite, wellige Flächen, nur die Flüsse graben sich oft steile, felsige Einschnitte darein. Der Keuper besteht aus tonigen und mergeligen Ablagerungen und enthält Einlagerungen von Gips, Dolomit und einer schlechten, lehmhaltigen Kohle (Lettenkohle). Am Keuper fand man die Beste des ersten Säugetieres. Aus ihrer Form kann man schließen, daß dieses unseren heutigen Beutel- tieren ähnlich gewesen ist. Diese Formation liefert Sandsteine, die als Bausteine geschätzt sind. Die Verwitterung der Sandsteine ergibt losen Sand, der als Streusand und beim Bauen als Bestandteil von Mörtel und Zement- mauern Verwendung findet. Die Juraformation ist fast ausschließlich durch Wirkungen des Meer- wassers (Iurameer) entstanden. An pflanzen wuchsen damals Farne, Schachtel- halme und Nadelhölzer. Die Tierwelt dieser Zeit zeigt außer Schnecken, Ko- rallen, Muscheln usw. auch Ammoniten und Belemniten, letztere bis zu l m Länge, von den Wirbeltieren treten die ersten Knochenfische auf- an Reptilien sind zu nennen: Ichthyosaurus, plesiosaurus, Krokodile und Schildkröten. Am Solnhofer Schiefer fand man Beste einer fliegenden Echse- auch gehört dieser Formation ein riesiges Landreptil, der Brontosaurus, an, der bis l6 m Länge erreichte. Am Gebiet von Solnhofen wurden im Aurakalk die Beste des ersten Vogels gefunden (Urvogel)- die Säugetiere der Aurazeit waren Beuteltiere.

13. Weltkunde - S. 315

1896 - Hannover : Helwing
315p wieder abgesetzt, die schwersten zuerst, die leichtesten zuletzt. Dieselben Er- scheinungen zeigt uns der Fluß im großen. Das Wasser hat im Gebirge die Felsen gesprengt und in Schutt verwandelt (s. Verwitterung). Die Gebirgsbäche wälzen und rollen, runden und glätten die kantigen Stücke und zermahlen sie zu Geröll, Kieseln und feinkörnigem Sande. Auf Liese Weise hat der Fluß sich im Laufe der Zeit im Gebirge ein tiefes Thal ausgewaschen und in der Ebene, wo er langsamer fließt, dicke Schichten von Schwemm st offen abgesetzt. Einige Spatenstiche in die Sandbank am Flusse können uns vielleicht von der Schichten bi ldung überzeugen. — Das Wasser zerstört und transportiert aber nicht nur auf mechanische Weise die Gesteinsmassen, sondern es löst sie auch chemisch auf. Am häufigsten sind im Wasser Kochsalz, Gips, kohlensaurer Kalk und Kieselsäure gelöst. Sie setzen sich ebenfalls als Schichten ab, wenn das Lösungswasser verdunstet. Steinsalz-, Gips-, Kali- und Natronlager, Kalk- sinter und Tropfstein haben sich so gebildet. — Wenn das kalk- oder kiesel- säurehaltige Wasser die Kies- und Sandschichten durchsickert, so werden die einzelnen Körner durch den abgesetzten Kalk oder die Kieselsäure zu- sammengekittet: es entsteht eine Schicht von Sandstein. Dabei wirkt der Druck, den die oberen Schichten auf die unteren ausüben, zur Bildung des festen Gesteins mit. Thonschichten werden durch denselben in Thonschiefer verwandelt. — Daß auch aus abgestorbenen Pflanzen sich Schichtgesteine bilden können, haben wir schon bei Torf, Braunkohle und Steinkohle gesehen. Endlich können auch Tiere durch ihre Kalkschalen in stillstehenden Gewässern mächtige Schichten von Kalk erzeugen. Alle diese Gesteine heißen, weil sie deutlich zu unterscheidende Schichten bilden, Schicht- oder Flözgesteine. I. Beobachte die Schichten einer Sandgrube oder eines Steinbruches! — 2. Untersuche, ob die Schichten wagerecht, schräg oder gar senkrecht liegen, ob sie gebrochen, gebogen, gefaltet find! — 3. Suche versteinerte Muscheln, Schnecken, Abdrücke von Pflanzcnteilen in denselben! — 4. Erkläre, wie sie in das Gestein hineingekommen sind! D. Im Meere. § 144 Einleitung. „Das Meer, das so groß und weit ist, da wimmelt es ohne Zahl, beide große und kleine Tiere." Die meisten Meeresbewohner entziehen sich freilich unserer Beob- achtung; es sei denn, daß wir Gelegenheit hätten, ein Aquarium init Seetieren zu besuchen. Dennoch sind tins viele derselben dtirch Stoffe, die sie uns liefern, bekannt. Der Seehund giebt uns in seinem Felle ein dauerhaftes Pelzwerk. Der Walfisch ge- währt reiche Ausbeute an Thran und Fischbein. Scharen von Schwimmvögeln bevölkern die Küsten und Inseln des Meeres. In den südlichen Meeren leben riesige Schildkröten. Hering, Sprotte, Sardelle, Schellfisch und Kabe^ljau, Scholle und Stör sind wegen ihres wohlschmeckenden Fleisches geschätzt. Der Seefahrer erzählt uns von dem gefürchteten Menschenhai. Von den Weichtieren des Meeres werden Auster, Mies-

14. Realienbuch für Berlin und Vororte - S. 526

1911 - Berlin [u.a.] : Velhagen & Klasing
526 vieler Mühe verbunden. Auf 100 Teile Solwasser kommen etwa 6—24 Teile Salz. Zunächst sucht man das Wasser durch Luft und Sonnenwärme zu ver- mindern: man „gradiert" die Sole. Zu dem Zwecke wird sie durch Pumpwerke auf hohe, lange Dornschichten („Gradierwerke") geleitet und mittels durchlöcher- ter Rinnen über deren ganze Länge verteilt. Aus diesen Rinnen rieselt das Wasser auf die Dornen herab und fällt von Zweig zu Zweig. Dabei verdunstet viel Wasser, und die erdigen Teile (kohlensaurer Kalk und Gips) bleiben an den Dornen als „Dornstein" sitzen. Unten wird die Sole durch Behälter aufge- fangen. Schwache Sole muß mehrmals gradiert werden. Ist die Sole hin- länglich gesättigt, so wird sie in große Pfannen geleitet und gekocht. Dabei scheidet sich das Salz in kleinen Kristallen aus, wird mit hölzernen Schaufeln aus der Mutterlauge geschöpft und dann getrocknet. b) Steinsalz. Auch in festem Zustande bietet uns die Natur das Kochsalz. Es bildet oft förmliche Felsen und heißt dann Steinsalz. — Es läßt sich leicht spalten. Dabei entstehen lauter kleine Prismen, deren Begrenzungsflächen das- selbe Aussehen haben. Sie sind u. a. sämtlich eben und glänzend wie ein Spiegel. Die Flächen eines Kristalls, die gleiche physikalische Beschaffenheit besitzen, nennt man in der Kristalllehre „gleiche" Flächen, auch wenn Gestalt und Größe nicht übereinstimmen. Die Spaltungsstücke des Stein- salzes sind von sechs rechtwinkelig zueinanderstehenden gleichen Flächen begrenzt. Einen solchen Kristall nennt man in der Kristalllehre einen Würfel. Das Steinsalz kristallisiert also in Würfeln. — Das bedeutendste Steinsalzlager Europas befindet sich bei Staßfurt. Auch bei Wieliczka (wjelitschka) in Galizien ist ein berühmtes Steinsalzbergwerk. Entstehung des Staßfurter Salzlagers. Die Schichtung des Salzes weist darauf hin, daß es sich um einen Absatz aus Meerwasser handelt. Das Meerwasser enthält etwa 3°/o der verschiedensten Salze. Ungefähr davon ist Kochsalz. Würden wir uns die Entstehung des Staßfurter Salzlagers so denken, daß das Wasser eines Meeres einfach verdunstete und das Salz zurückließ, so dürfte die Salzschicht nicht sehr dick sein. Ihre Dicke wird aber auf etwa 1000 m geschätzt. Man nimmt daher an, daß einst ein sehr tiefer, bis zu den deutschen Mittelgebirgen reichender Nordseebusen vorhanden war, den eine niedrige Barre von dem offenen Meere abschloß. Zugleich herrschte in einer nach Tau- senden von Jahren zählenden Zeit eine Temperatur von 40—50 °. Das Wasser verdunstete des- halb sehr schnell, und Kochsalz sank zu Boden. Alljährlich aber ersetzten gewaltige Sturmfluten den Wasserverlust durch frisches Meerwasser. Dieses war reich an sehr schwer löslichem Gips. Der Gips sank zuerst nieder und bedeckte in einer etwa fingerdicken Schicht das abgeschiedene Salz des vorangehenden Jahres. Dann erfolgte wiederum die Ausscheidung von Kochsalz in einer Schicht von 8—Io em. Da man die Zahl der Gipsschichten auf 10000 berechnet, hat der Vorgang wahrscheinlich ebensoviele Jahre gedauert. Alsdann hob sich die Barre. Der Meerbusen war also vom Meere abgesperrt, so daß sein Wasser gänzlich verdunsten konnte. Hierbei gelangten auch die während jener langen Zeit- räume aufgespeicherten Kalium- und Magnesiumsalze (Abraumsalze) zur Abscheidung. Die kostbaren Schätze wären zweifellos von den atmosphärischen Mederschlägen mit fortgespült, wenn nicht Gebirgsströme mit ungeheueren Mengen von Ton und Sand eine Schutzdecke darüber ausgebreitet hätten. Die Abraumsalze sind ein vorzügliches Düngemittel; auch werden Pottasche und Salpeter daraus gewonnen. c) Seesalz. Das Meer enthält viel Salz. Man gewinnt es in sogenannten Salz- gärten. Das sind flache, mit niedrigem Damme umgebene Becken. Sie werden von Zeit zu Zeit mit Seewasser gefüllt, das dann durch Sonne und Wind so weit zum Verdunsten

15. Allgemeine Erdkunde, Die außereuropäischen Erdteile, Europa (ohne Deutschland) - S. 10

1913 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Heft § 10 Ii. Die Gesteinshülle. in Rußland). — a) Das Rotliegende (auch das rote Totliegeude genannt, weil ihm die Kupfererze der nächstoberen Schicht, des Kupferschiefers,' fehlen) ist ein durch Eisenoxyd rot gefärbter toniger Sandstein, der vereinzelt noch Kohlen- lager enthält, b) Der darüber liegende Zechstein ist ein bituminöser^) grauer Kalk- stein, dem große Gips- und Steinsalzlager eingebettet sind (die Gips- ' brüche am Südrand des Harzes, die Salzlager bei Staßfurt und Sperenberg füdl. von Berlin). — Die unterste Schicht des Zechsteins, also die dem Rot- liegenden auflagernde Schicht, bildet in Deutschland der wertvolle (bituminöse) Kupferschiefer, die Grund- läge des Mansfelder Kupfer- (und Silber-) Bergbaues. — Verbreitung der beiden Dias- formationen (besonders auch in Deutschland) nach der Atlas- karte! Im Rotliegenden finden sich Abb. § 9. Der „alte Fisch", besonders viele vulkanische Durch- (Palaeoniscus Freislebeni.) brüche (Quarzporphyr, Melaphyr)2). Aus Peters, Mineralogie. — An Versteinerungen ist die Dyas ' verhältnismäßig arm; in den Binnenablagerungen finden sich reichlich Fijche, namentlich Schmelzfische (so genannt, weil die Schuppen mit Schmelz überzogen sind), z. B. im Mans- felder Kupferschiefer der „alte Fisch" — Palaeoniscus Freieslebeni (f. Abb. § 9). 3. Die drei mittelzeitlichen (mesozoischen) Formationen. a) Die Trias^) (Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper). § 10 Die Trias bildet in Deutschland fünf große Landschaften (s. Abb. 1, §10): die drei süddeutschen „Stufenländer", das Weserbergland und Thüringen. Die untere und die obere Schicht (also Buntsandstein und Keuper) sind wohl überwiegend Fest- landbildungen, während die mittlere, der Muschelkalk, in flachen Meeren abgelagert wurde. — Am wenigsten fruchtbar ist der Vuntsandstein, doch trägt er herrliche Waldungen und liefert Bausteine (die Dome zu Worms, Speyer und Straßburg, das Heidelberger Schloß). Günstiger für den Ackerbau ist der Muschelkalk, dem in den Triasgebieten die größten Ackerbaugebiete angehören^). Nach den Tälern hin bricht er steilwandig ab. Der Muschelkalk der Oberschlesischen Platte birgt reiche Schätze an Zink, Blei und Eisen, die (zusammen mit den darunter liegenden Steinkohlenlagern) die Platte zu einem der wichtigsten Bergbaugebiete Europas J) Bitnminös heißen Gesteine, wenn sie von Teer, Asphalt, Erdöl und ähnlichen Stoffen durchtränkt sind. 2) Porphyre nennt man solche vulkanische Gesteine, in denen fremdartige Gesteinsstücke eingeschlossen sind (vgl. auch „porphysisch" § 4 Fuß); man spricht, je nach den Einschlüssen, von Quarzporphyr, Feldspatporphyr, Hornsteinporphyr usw. — Der Melaphyr — schwarzer Porphyr (griech. mslas = schwarz) hat Ähnlichkeit mit dem Basalt. 3) Trias = Dreiheit; so genannt, weil sie in Deutschland, wo sie besonders reich vertreten ist, ans drei Schichten besteht. 4) Der Muschelkalk fördert, wie jeder Kalk, das Verwesen organischer Stoffe und wird dadurch humusreich.

16. Mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde, Kartographie - S. 100

1916 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Ii. Die Gesteinshülle. in Rußland). — a) Das Rotliegende (auch das rote Totliegende genannt, weil ihm die Kupfererze der nächstoberen Schicht, des Kupferschiefers, fehlen) ist ein durch Eisenoxyd rot gefärbter toniger Sandstein, der vereinzelt noch Kohlen- lager enthält, b) Der darüber liegende Zechstein ist ein bituminöser ^ grauer Kalk- stein, dem große Gips- und Steinsalzlager eingebettet sind (die Gips- brüche am Südrand des Harzes, die Salzlager bei Staßsurt und Sperenberg südl. von Berlin). — Die unterste Schicht des Zechsteins, also die dem Rot- liegenden auflagernde Schicht, bildet in Deutschland der wertvolle (bituminöse) Kupferschiefer, die Grund- läge des Mansfelder Kupser- (und Silber-) Bergbaues. — Verbreitung der beiden Dias- formationen (besonders auch in Deutschland) nach der Atlas- karte l Im Rotliegenden finden sich besonders viele vulkanische Durch- brüche (Ouarzporphyr, Melaphyr)^. — An Versteinerungen ist die Dyas verhältnismäßig arm; in den Binnenablagerungen finden sich reichlich Fische, namentlich Schmelzsische (so genannt, weil die Schuppen mit Schmelz überzogen sind), z. B. im Maus- felder Kupferschiefer der „alte Fisch" — Palaeoniscus Freieslebeni (s. Abb. § 9). 3. Die drei mittelzeitlichen (mesozoischen) Formationen. a) Die Trias^ (Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper). Die Trias bildet in Deutschland fünf große Landschaften (f. Abb. 1, §10): die drei süddeutschen „Stufenländer", das Weserbergland und Thüringen. Die untere und die obere Schicht (also Buntsandstein und Keuper) sind wohl überwiegend Fest- landbilduugen, während die mittlere, der Muschelkalk, in flachen Meeren abgelagert wurde. — Am wenigsten fruchtbar ist der Buntsandstein, doch trägt er herrliche Waldungen und liefert Bausteine (die Dome zu Worms, Speyer und Straßburg, das Heidelberger Schloß). Günstiger für den Ackerbau ist der Muschelkalk, dem in den Triasgebieten die größten Ackerbaugebiete angehörend Nach den Tälern hin bricht er steilwandig ab. Der Muschelkalk der Oberschlesischen Platte birgt reiche Schätze an Zink, Blei und Eisen, die (zusammen mit den damnter liegenden Steinkohlenlagern) die Platte zu einem der wichtigsten Bergbaugebiete Europas 1) Bituminös heißen Gesteine, wenn sie von Teer, Asphalt, Erdöl und ähnlichen Stoffen durchtränkt sind. 2) Porphyre nennt man solche vulkanische Gesteine, in denen fremdartige Gesteinsstücke eingeschlossen sind (vgl. auch „porphyrisch" § 4 Fuß); man spricht, je nach den Einschlüssen, von Quarzporphyr, Feldspatporphyr, Hornsteinporphyr usw. — Der Melaphyr — schwarzer Porphyr (griech. melss — schwarz) hat Ähnlichkeit mit dem Basalt. 3) Trias = Dreiheit; so genannt, weil sie in Deutschland, wo sie besonders reich vertreten ist, aus drei Schichten besteht. *) Der Muschelkalk fördert, wie jeder Kalk, das Verwesen organischer Stoffe und wird dadurch humusreich. Abb. § 9. Der „alte Fisch". (Palaeoniscus Freieslebeni.) Aus Peters, Mineralogie.

17. Hannover und Umgebung - S. 24

1894 - Hannover [u.a.] : Hahn
24 Geographisches und Naturgeschichtliches. den Sümpfen trugen zur Bildung von Mooren bei. Im Laufe der Zeit begrub das Wasser Tiere und Pflanzen in mächtigen Sand- und Schlammschichten; und durch den gewaltigen Druck bildeten sich die Thongesteine und der Sandstein mit den Kohlenlagern. 5) Die Juraformation. Dem Juragebirge, welches vorherrschend aus ihr zusammengesetzt ist, verdankt sie ihren Namen. In unserer Umgebung ist dieselbe hauptsächlich in ihren oberen Schichten von allen Kalkgesteinen am meisten verbreitet. Der obere oder weiße Jura besteht vorherrschend aus Hellen Kalksteinen, welche, ähnlich dem Fischrogen, aus kleinen rundlichen Körnern bestehen. Der Lindener Berg, der Tönniesberg, die Höhen bei Ahlem und Limmer sind vorzugsweise aus diesen Schichten zusammengesetzt. Aus den Gesteinen der oberen Juraformation besteht ferner die Gegend von Völksen, sowie der nicht weit davon entfernte Speckenbrink und Ebersberg im Deister. In allen diesen Bergen ist der Jurakalk in Steinbrüchen aufgeschlossen und enthält in dem großen Reichtume von Versteinerungen die Überreste eines reich bevölkerten Meeres und zwar: Seeigel und Stacheln derselben, zahlreiche Arten Muscheln, Schnecken, viele Reste von Fischen, besonders Zähne derselben und Reste von Reptilien. Nach den Leitmuscheln hat man verschiedene Schichten benannt. Eine derselben besteht stellenweis fast ganz aus versteinerten Korallen und wird deshalb Korallenkalk genannt. Auch die von Erdpech mehr oder weniger durchdrungenen Gesteinsmassen der Limmer Asphaltgruben gehören dem oberen Jura an. Der mittlere (braune) Jura und der untere (schwarze) Jura sind in unserer Gegend von anderen Gesteinsschichten bedeckt. 6) Die Formation des bunten Sandsteins besteht aus den ältesten in der Umgegend von Hannover vorkommenden Gesteinen. Der rötlichgraue Sandstein des Benther Berges gehört dieser Formation an. Verwendung findet dieser Sandstein bislang nicht; dennoch ist das Vorkommen der Formation bei uns von hoher Bedeutung, indem die reichen Solquellen der bedeutenden Salinen bei Davenstedt den Steinsalzlagern entspringen, welche in einer Tiefe von 227 in dem bunten Sandstein eingebettet sind. Von den beiden Gesteinsarten, die an anderen Orten der Erde fast beständig mit dem bunten Sandstein auftreten, kommt in unserm Gebiete nur der Muschelkalk am Romtenberger Gipsberge und am westlichen Fuße des Benther Berges vor, während der Keuper so gut wie ganz fehlt. Wenn diese Formation in hiesiger Gegend auch wenige Versteinerungen enthält, die uns Aufschlüsse über das Entstehen dieser Niederschläge geben können, so weist doch das Vorkommen von Salzlagern in diesen Schichten unzweifelhaft auf Ablagerungen aus salzigem Meereswasser. Außer den hier ausgeführten Mineralien, die sämtlich dem Wasser ihre Entstehung verdanken, ist die Erdrinde auch noch aus anderen Gesteinen gebildet, die vermutlich aus feurig-flüssigem Zustande erstarrt sind. Sie zeigen keine Schichtung und enthalten niemals

18. Allgemeine Geographie, Mathematische Geographie, Das Deutsche Reich - S. 64

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
64 Das Deutsche Reich. ist Mansfeld. Auch die ungeheuren Salzlager Thüringens und des Ostharzes (Staß- furt) gehören dem Zechstein an. Die reichen Steinkohlen- und Salzlager Deutsch- lands gehören dem erdgeschichtlichen Altertum an. c) Das erdgeschichtliche Mittelalter (Mesozoisches Zeitalter) ist in sehr ausgiebiger Weise vertreten. 1. Der Trias gehören fünf große Landschaftsgebiete an, in Mitteldeutsch land Thüringen und das Weserland, in Süddeutschland die drei Stufenländer Franken, Schwaben und Lothringen. Sie nimmt also nach den Schwemm^ landgebieten den größten Raum in Deutschland ein. Zur Zeit ihrer Entstehung war der deutsche Boden ein flaches Küstenland, in welchem sich große Binnenseen aus breiteten. In ihren seichten Becken lagerten sich drei Hauptschichten des Meeres ab, nämlich Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper. Der B u n t s a n d st e i n ist eine tonig-sandige Ablagerung, die durch Eifeu- oxyd bunt, rötlich oder auch gelblich-weiß gefärbt ist, weshalb man auch neben bunten: Sandstein von rotem und weißem Sandstein spricht. Wegen seines gleichmäßigen Kornes eignet er sich sehr gut zum Baustein. Da er besonders am westlichen Abhang des Wasgenwaldes, sowie am östlichen Abhang des Schwarzwaldes, serner im Odenwald und Spessart vorkommt, so finden wir auch von Basel bis Frankfurt alle Dome (Straßburger Münster) und hervorragenden weltlichen Bauten (Heidel- berger Schloß) in Sandstein ausgeführt. Ju Norddeutschland, wo die Trias tief unter der Schwemmlanddecke vergraben liegt, tritt der Buntsandstein in Helgoland als scharfkantiger Felsblock zutage. Der Verwitterung setzt der Buntsandstein, wie auch der Muschelkalk und Keuper (und überhaupt die Meeresablageruugeu), keiueu großen Widerstand entgegen. Seine Verwitterungskrume ist aber wegen des Sand - gehaltes für den Ackerbau weniger geeignet, wohl aber für den Waldbau. Wo die tonigen Bestandteile ausgiebig vertreten sind, trägt der Buntsandstein üppige Laubwälder. Die waldreichen deutschen Buntsandsteingebiete liefern wertvolles Baumaterial. Der über dem Buntsandstein lagernde M u s ch e l k a l k herrscht besonders vor im Neckar- und Maingebiet. Bei Rüdersdorf ragt er als „anstehendes" Gestein aus der norddeutschen Schwemmlanddecke hervor. Bei Tarnowitz sind dem Muschel- kalk Blei- und Eisenerze eingebettet. Die Verwitterungskrume des Muschelkalkes ist fruchtbarer als die des Buntsandsteines, weil der Kalk (Kalkdüngung!) das Ver- Wesen der organischen Stoffe erleichtert und die dem Pflanzenwuchs nachteiligen Säuren der Humusbildung bindet. Die oberste Triasschicht ist der Keuper, er enthält auch kalkige und tonige Bestandteile. Da man Ton und Kalk zusammen auch als Mergel bezeichnet, so kann man Keuper als Buntmergelschicht übersetzen. Er findet sich vorzugsweise im Fränkischen Stufenland und in der Oberpfalz- auch die Württembergifcheu Salzlager bei Hall gehören ihm an. Bei der Verwitterung gibt er von allen drei Triasschichten den fruchtbarsten Boden ab und ladet besonders zum Obstbau ein. Tie deutschen Muscheltalkgebiete und Äeuperlandschasten sind sür den Anbau geeignet. 2. Im Verlaufe der weiteren erdgeschichtlichen Entwicklung wurden die lange Zeit trocken gelegenen Triasbecken von den Ablagerungen des Jurameeres bedeckt. Später wurden auch diese zum größten Teile wieder abgetragen, die Triasschichten

19. Praktische Erdkunde - S. 119

1914 - Breslau : Hirt
Die Zerstörung der Erdrinde. 119 Die Löslichkeit des Kalziumkarbonats nimmt in bedeutend stärkerem Maße zu, wenn das Wasser Kohlensäure enthält, weil hierdurch der einfach kohlensaure Kalk in doppeltkohlensauren Kalk verwandelt wird. Auf ähnliche Weise findet eine Lösung des Gipses statt. Will man untersuchen, auf welche Weise die Sandsteine der chemischen Verwitterung unterliegen, so muß man das Bindemittel, das den Quarz- körnern den festen Verband gibt, auf seine Widerstandsfähigkeit untersuchen. Dieses Bindemittel kann kalkig, tonig, kieselig oder eisenhaltig sein. Kalkige, tonige und eisenhaltige Sandsteine sind der Verwitterung stark unterworfen, während kieseliger Sandstein größere Widerstandsfähigkeit zeigt. Beim Granit ist es der Eisengehalt, der den Verwitterungsoorgang be- schleunigt. Das Eisen rostet, wird ausgespült, und in die Spalten dringt das zerstörende Wasser. Der Kalifeldspat wird unter Zusammenwirkung von Wasser und Kohlensäure in Kaliumkarbonat, Ton und Kieselsäurehydrat zerlegt, von welchen Teilen nur der Ton im Wasser unlöslich ist. Die Zerfall- Produkte des Granits sind Quarzkörner, Ton, Elimmerblättchen, Feldspat, Rost. In ähnlicher Weise wirkt die Verwitterung bei andern feldspathaltigen Gesteinen. Übungen. 1. Löse eine bestimmte Menge Gips oder Kalk (1 g) in Wasser auf. Be- stimme die Wassermenge, die zur vollständigen Lösung erforderlich ist. 2. Stelle Gipsplatten her, indem du 4 Teile Gips und 1 Teil weißen Quarzsand mit Wasser zu einem Brei anrührst, den Brei in Pappkästchen bringst und nach dem Erstarren die Pappe ablöst. Bringt man dann auf die trockenen Gipsplatten eine Lösung von übermangansaurem Kali, so zeigen sich bald an den Poren schwarzbraune Ausscheidungen von Mangan- hydroryd (Dendriten). 3. Bringe in eine Schale mit Salzlösung angefeuchteten Sand, Lehm oder Erde. Nach einigen Tagen zeigen sich Ausblühungen des Salzes. Dieses Salz wird von dem Regenwasser aufgelöst, fortgeführt und dient der Verwitterung. Auf der Löslichkeit der Mineralien und ihrer Zusammensetzungen in Wasser und Säuren beruhen die Ablagerungen vieler Erze in den Spalten des Gebirges, die Bildung der Höhlen im Gips und Kalk, die Bildung von Tropfsteinen in den Höhlen. Wo solche Bildungen in der Heimat vorkommen, wird man Gelegenheit haben, in den einschlägigen Sonderbeschreibungen über ihre Bildung und Entstehung nähere Angaben zu erhalten. Die organische Verwitterung. Sie wird hervorgerufen durch die Tätigkeit der Flechten, Moose, Farne, Sträucher und Bäume sowie der Spaltpilze. Die Tätigkeit der Flechten und Spaltpilze ist vorwiegend chemische Zerstörung, während die Moose, Farne, Sträucher und Bäume dadurch vernichtend wirken, daß sie mit ihren Würzelchen und Wurzeln in die Spalten eindringen, diese erweitern und damit der physikalischen Verwitterung zu Hilfe kommen; durch den Wurzel- druck sprengen sie selbst auch Steinchen und Blöcke ab.

20. Teil 3b = 9. Schulj - S. 120

1912 - Halle a.S. : Schroedel
120 abgelagert. Graue, gelbe und braune, in der Sonne wie feines Zuckerkorn glitzernde Dolomite, tonige, lettige Massen, Mengen von wasserklarem Gips und graulichem Anhydrit, mächtige Lager von Steinsalz schieden sich aus und mit ihnen die kostbaren „Kalisalze" (Abraum- oder Mutterlaugen- snlze), die der Landwirtschaft und der chemischen Industrie von großer Bedeutung geworden sind. — Der ganze Norden Deutschlands, vom Niederrhein und vom Ostrand des Rheinischen Schiefergebirges über Han- nover hinaus östlich bis in die russischen Ostseeprovinzen und von Helgoland nach Süden bis in die Rheinpfalz glich in der Zechsteinzeit einer riesigen vom Meer erfüllten Salzpfanne. Mette, zusammenhängende Decken bildeten einst die Dolomite, Anhydrite, Gipse und Salze des Zechsteins in Deutschland. Auch in unseren: Gebiete lag in gleichförmiger Ausdehnung diese Decke. Heilte treten Reste von ihr nur an wenigen Stellen zutage: in den Höhen südlich von Mitzenhausen, östlich vom Hanstein, inr Leinetal, südlich von Kl.-Freden, und bei Meimerhausen, ferner bei Fredelsloh. Dilrch Bohrungen ist im Leinetal und seiner Nachbarschaft auch der kost- barste Teil dieser Decke — Salz mit Kalisalzen — an mehreren Stellen nachgewiesen. Ii. 1. Über den Ablagerungen des Zechsteins bauten sich in der Folge- zeit die für die Zusammensetzung des Bodens im südlichsten Teile Hanno- vers bei weitem wichtigsten Gesteine auf: der bunte Sandstein, der Muschelkalk und der Keuper, welche von den Geologen unter den: Namen der Triasformation zusaminengefatzt werden. Nach ihrer räuuüichen Ausdehnung die wichtigsten Gesteine Süd- hannovers sind die des mittleren Buntsandsteins. Die waldreichen Höhen des Kaufunger Waldes zun: größten Teil, die des Bramwaldes und des Sollings und westlich der Weser des Reinhardswaldes, dann die Höhen östlich vom Göttinger Wald bis zur Nachbarschaft des Harzes und bis ins Eichsfeld hinein werden zun: weitaus allergrößten Teile von den bankigen, meist hellrot bis braunrot, seltener weißlich gefärbten Sand- steinen zusammengesetzt. Die obersten 40 bis 60 Meter dieses bis zu 250 und mehr Meter nütchtigen mittleren Buntsandsteins sind dickbankig, grobkörnig und fest. Sie liefern das in zahllosen Steinbrüchen gewonnene, als Baustein geschätzte Sandsteinmaterial. Die der Verwitterung länger trotzenden festen Bänke dieser „Bausandsteine" bilden die malerischen Felsen bei Reinhausen, im Bürger- und Reintal in der Reinhäuser Forst und im Vremkertal, Felsen, die aussehen, als ob Riesen ungefüge Blöcke zu Burgen aufzutürmen versucht hätten. 2. Und die Entstehungsgeschichte des unteren und mittleren Buntsandsteins? — Das Meer des Zechsteins war verdrängt. Winde, welche über die vegetationsarmen Gebiete Westeuropas hinbrausten,