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1. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 50

1893 - Altona : Uflacker
— 50 — Postamt an der Papenstraße, das Krankenhaus an der 2. Bornstraße und die Badeanstalt an der Sternstraße. Ottensen ist bedeutend reicher an Fabriken als die übrigen Stadtteile Altonas. Es finden sich hier bedeutende Tabaks- fabriken, Glashütten, Eisengießereien und viele andere Fabriken verschiedener Art. An beiden Seiten der Flottbeker Chaussee erfreuen das Auge schöne Villen und Gartenanlagen. An der Südseite liegt die von einem herrlichen Park umgebene Villa Heine, wo der Dichter Heinrich Heine oft zum Besuch weilte. Sie gehört jetzt einer Verwandten des Dichters, die in Paris wohnt. Von der in der Nähe befindlichen Rain- ville-Terrasse aus, die sich von der Flottbeker Chaussee gleich hinter der Klopstockstraße nach S. abzweigt, genießt man eine herrliche Fernsicht über den sog. Köhlbrand, einen Elb- arm, durch den die Schiffe von Altona nach Harburg fahren. Die Straße hat ihren Namen davon, daß sich früher in dieser Gegend ein sehr besuchtes Vergnügungslokal mit prachtvollen Gartenanlagen befand, dessen Besitzer Rainville hieß. Diese Anlagen sind vor Jahren durch einen Erdrutsch völlig zerstört worden. Wodurch wurde dieser wohl hervorgerufen? Schon in der großen Elbstraße haben wir beobachtet, daß von da aus der Boden nach N. zu immer mehr steigt. Diese Boden- erhebung zieht sich nach W. bis zur Rainville-Terrasse und darüber hinaus fort. Sie beginnt nicht weit vom Flusse; dort ist ihr Fuß. Die Fläche zwischen dem Fuß und den höchsten Punkten der Erhebung wird Abhang genannt. Er ist sehr steil, und eben daher konnte hier leicht ein Erd- rutsch stattfinden. Um eine Wiederholung des Unglücks zu verhindern, hat man später eine starke Mauer aufgeführt. Nach N. hat die Höhe keinen Abhang, dort bleibt der Boden weithin überall ziemlich gleich hoch, er bildet eine Ebene. Da diese hoch liegt, nennt man sie eine Hochebene. Auf dieser Hochebene liegt Ottensen, wie auch der größte Teil der alten Stadt Altona. Eine bedeutend niedrigere Lage hat das Stück Land, das wir gerade vor uns in der Elbe sehen, und

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1. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 51

1893 - Altona : Uflacker
— 51 — das auf allen Seiten von Wasser umgeben ist. (Maakenwärder.) Ein solches Stück Land nennt man eine Insel. So tief wie sie liegt auch alles übrige Land, das wir von der Rainville- Terrasse aus bis zur Bodenerhebung am andern Ufer der Elbe überblicken können. Es bildet ebenfalls eine Ebene. Da diese aber nur wenig höher liegt als die Oberfläche des Flusses (der Wasserspiegel), so wird sie eine Tiefebene genannt. Neumühlen und Ovelgönne. Zum Stadtteil Ottensen gehört auch Neumühlen, ein hübsches Dorf, das teils am Fuße der erwähnten Anhöhe, teils an deren Abhang liegt. Man gelangt dahin, wenn man die Kaistraße nach W. verfolgt. An der Südseite dieser Straße, nahe an der Elbe, liegt die Gasanstalt, von wo ans das Gas durch unterirdische Röhren in die Stadt geleitet wird. Ihr gegenüber, an dem sanften Abhang der Anhöhe unterhalb der Rainville-Terrasse, sehen wir hübsche Anlagen, durch welche Fußsteige für Spaziergänger führen. Weiterhin gelangen wir an Donners Schloß vorüber, das von einem weiten, herrlichen Park umgeben ist. Ein Schild an der Straßenmauer mit der Inschrift „Straße Neumühlen" belehrt uns, daß hier der Ort beginnt. An der Ostseite des Parks führt der Neumühlener Kirchenweg an der Anhöhe hinauf nach der Flottbeker Chaussee. Seine Treppenstufen gewähren uns einen Überblick über den Park und eine herrliche Aus- ficht über die Elbe. Der Park hat zwei Teiche, von denen der unmittelbar hinter dem Straßengitter befindliche bedeutend tiefer liegt als der andere. Von dem oberen Teiche stürzt das Wasser über mehrere steile Steinstusen rauschend in den unteren hinab; es bildet einen Wasserfall. Über denselben ist eine lange Brücke gebaut. Westlich von Donners Park führt der „Heuberg" nach der Flottbeker Chaussee hinauf, ein 4'

2. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 76

1893 - Altona : Uflacker
— 76 — triimmerten Feldsteinen hergestellt. Mit Kiessand vermengt, verbinden sich diese Steintrümmer zu einer harten ebenen Fläche, die einer Dreschtenne in den Bankhäusern oder Scheunen nicht unähnlich ist. An den Seiten des Fahrdamms befindet sich ein Kiesweg für Fußgänger. Die Gräben, welche eine Chaussee begleiten, sollen das abfließende Wasser aufnehmen. Häufig schließt eine Allee den Weg ein. — Gemeindewege sind ebenfalls künstlich angelegt, aber meistens nicht so breit wie die Chausseeen. Sie werden von der Gemeinde unterhalten. — Feldwege sind solche Wege, die zwischen einzelnen Feldern hinführen und nur von den Leuten unterhalten werden, welche sie benutzen, um nach ihren Feldern zu gelangen. 28. Von Altona nach Blankenese. Etwa zwei Stunden westlich von Altona, an der Elbe, liegt Blankenese. Eine Dampferfahrt dahin zeigt uns die Schönheit des hohen Elbufers. Die Eisenbahn nach Blankenese hat drei Zwischenstationen: Bahrenfeld, Othmarschen und Flottbek (mit schönen Parks, reichen Feldern und Wiesen). Nördlich von der Bahn liegt Groß-, südlich von derselben Klein-Flottbek. Ersteres hat 1100, letzteres 1000 Einwohner. Westlich von Groß-Flottbek liegt Osdorf, wo sich die Altonaer Armenanstalt befindet. Auch dieser Ort hat etwa 1000 Ein- wohner. Die nach Blankenese führende Elbchaussee ist der gesuchteste Spazierweg der Altonaer. Natur und Kunst haben sich vereinigt, um diesen Weg auf der Höhe des Elbufers mit den schönsten Reizen zu schmücken. Herrliche Villen und Gartenanlagen erfreuen überall das Auge, und au manchen Stellen eröffnet sich uns eine wundervolle Fernsicht über den Elbstrom. Über Neumühlen und Övelgönne gelangen wir zunächst nach Teufels brück, wo der Höhenrücken zu einem Thal abfällt, durch das von N. her die Teufelsbrücker Aue fließt. In dem Kirchdorf Nienstedten, wo sich die

3. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 49

1893 - Altona : Uflacker
— 49 — setzung der Klopstockstraße ist die Elb- oder Flottbeker Chaussee, die der Lobuschstraße die Arnoldstraße, die der Bismarckstraße die Papenstraße. Alle diese Straßen haben die Richtung von O. nach W. Ebenfalls in westlicher Richtung erstreckt sich vom Marktplatz aus die Holländische Reihe, deren Fortsetzung die Moltkestraße ist, nach N. dagegen die Bahrenselderstraße durch den ganzen Stadtteil. In gleicher Richtung zweigt sich von der Flottbeker Chaussee die große Brunnenstraße ab, die sich ebenfalls durch ganz Ottensen erstreckt. Weit bekannt ist Ottensen durch seinen Kirchhof bei der Christianskirche, belegen an der Nordseite der Klopstock- straße. Hier ruht der im Jahre 1803 in Hamburg gestorbene Dichter Klopstock unter einer großen, prächtigen Linde. Diese beschattet auch noch das Grab des Dichters Schmid von Lübek. Auf Klopstocks Grabstein steht ein abwärts geneigtes Garbenbündel mit der Inschrift: „Saat, von Gott gesät, dem Tage der Garben zu reifen." (Erklärung! Vergl.: Gottesacker.) Auf diesem Kirchhof fanden ferner 1200 der von Davoust vertriebenen Hamburger (S. 43), die in Altona starben, ein gemeinsames Grab. Ihre Gebeine sind später nach Hamburg übergeführt worden. Ein an der Nordseite der Kirche befindliches Grabgewölbe barg früher die sterblichen Überreste des preußischen Feldmarschalls, Herzogs Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig, der 1806 in Ottensen, wohin er geflohen war, an der in der Schlacht bei Jena erhaltenen Wunde starb. Ein Gasthaus an der Straße „Am Felde" (vom Marktplatz nach N. verlaufend), wo er Zuflucht gefunden hatte, führt noch heute im zu Ehren den Namen „Karlsruhe". Im Jahre 1816 wurde der Sarg nach Braunschweig übergeführt. (Vgl. Rückert: „Die Gräber zu Ottensen.") Außer der lutherischen Christianskirche hat Ottensen noch ein katholisches Gotteshaus, die Marienkirche an der Reit- bahn. Sonstige bemerkenswerte Gebäude sind: das städtische Verwaltungsgebäude an der Flottbeker Chaussee, das 4

4. Landeskunde von Schleswig-Holstein - S. 25

1891 - Breslau : Hirt
Ortschaftskunde. 2b Rolandssäule aus Sandstein. Besuchtes Sol- und Moorbad. Bedeutender Vieh- und Kornhandel. Aussuhrschlachterei und Meierei. Wattenfabrik. Gerberei und Leim- siederei. Ziegeleien. Außerdem sind zu erwähnen die Kirchdörfer Kaltenkirchen, mit Altona durch eine Sekundärbahn verbunden, 1011 E., und Bornhöved (vergl. Kap. V, 51), 819 E. 3. Kreis Pinneberg. Pinneberg, an der l. Seite der Pinnau, am N.-Rande eines nament- lich wegen seines Unterholzes sehr beliebten Waldes und zugleich an der Eisenbahn Altona-Kiel gelegen, 3699 E. Im Sommer wegen des schönen Gehölzes viel von Fremden aufgesucht, besonders von Hamburgern und Altonaern. In kirchlicher Beziehung gehörte die Stadt früher zu dem nahe gelegenen Dorfe Rellingen, jetzt (seit 1890) hat sie zwar einen eigenen Geist- lichen, aber keine Kirche. Union-Eisenwerk (mehrere 100 Arbeiter), Eisengießerei, Ma- schinensabrik, Dampfkesselfabrik, Posamentierfabrik, Haartuchfabrik, Dampffärberei u. f. w. Die Schiffahrt auf der Pinnau beschränkt sich hauptsächlich auf Baustein- und Dung- mittelfrachten. Eisen-, Blech- und Posamentierwaren die Hanpthaudelsartikel. Elmshorn, an der Krückau, an der Eisenbahn Altona-Kiel sowie Altona-Wamdrup gelegen und zugleich Ausgangspunkt der großen Marschbahn Elmshorn-Glückstadt-Hvidding, 9752 E. Der neue Friedhof mit seinen parkartigen Anlagen ist eine Zierde der Stadt. Gegen 50 Gerbereien und zahlreiche Schuhwarenwerkstätten, unter denen einige 50 und mehr Arbeiter beschäftigen, mehrere Grützmachereien und Mälzereien, Brauereien und viele andere Fabrikanlagen. Lebhafter Ko.rnhandel. Zunahme der Schiffahrt auf der Krückau (Schleppdampffchiffahrts-Gesellschaft). 2 Schiffswerften. Genossenschaftsmeierei. Ütersen, an der Pinnau, w.n.w. von Pinneberg, durch eine Pferde- bahn mit der Eisenbahn Altona-Kiel verbunden, 5323 E. Das alte Kloster ist jetzt ein adeliges Fräuleinstift. Portlands-Cementfabrik. Um- fangreicher Klein-Gewerbebetrieb. Lehrerseminar. Wedel, an der gleichnamigen Au nahe der Elbe und wie Elmshorn und Ütersen zwischen Geest und Marsch gelegen, 1931 E. Rolandssäule. Ziegelei. Barmstedt, o.n.ö. von Elmshorn, an der Krückau, 2940 E. Bekannt durch seine Schuhwaren. Präparandenanstalt. Blankenese, auf dem von Hamburg elbabwärts streichenden Höhenzuge malerisch gelegen, 4122 E. Beliebter Ausflugsort der nahen Großstädte Hamburg und Altona; mit letzterer Stadt verbindet die durch prächtige Villen und Parkanlagen geschmückte, weit bekannte „Flottbeker Chaussee" (mit herrlichen Ausblicken nach der Elbe). Der Süll- berg wird sehr besucht. Außer 2 größeren Dampfschiffen und 26 Seglern, die alle Meere und Gewässer befahren, besitzt Blankenese 81 Hochseefischerfahrzeuge. Haupterwerbs- thätigkeit:.Seeschiffahrt und Hochseefischerei. Stellingen-Langenselde, im N. von Altona, 4173 E., Gerberei, Ziegeleien, Bleichereien. Butterhandel. Lokstedt, nahe bei Stellingen, 2673 E., Gärtnereien. Villen der Hamburger Kaufleute. Elektrische Straßenbeleuchtung. Außerdem sind zu erwähnen die Dörfer Eidelstedt, zwischen Altona und Pinneberg, 1363 E., mit einer großen Ausfuhr- brauerei, einer Glashütte und Gärtnereien, Kle in-Flottbek mit der Tenfelsbrücker Brauerei und Nienstedten mit der Elbschloßbrauerei, beide an der Flottbeker Chaussee. 4. Der Stadtkreis Altona umfaßt nur die Stadt Altona. Altona, anmutig auf und an dem unterelbischen Höhenzuge Holsteins

5. Geographie der Herzogthümer Schleswig-Holstein - S. 52

1867 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
52 Schleswig-Holstein. Bedeutung; es giebt eine große Menge der verschieden- artigsten Fabriken. Auch die Schifffa hrt ist von Wich- tigkeit, und die Stadt hat ansehnliche Schiffswerften. Die schönste Straße ist die Palmaille am Bahn- höfe; hier ist die Blücherstatue. Unmittelbar bei der Stadt liegt das Kirchdorf Ottensen, auf dessen Kirch- hofe Klopstock begraben ist. Das hohe Elbufer unter- halb Altonas ist reizend und hat viele prachtvolle Villen und Landhäuser; als besonders schöne Puncte sind Flottbek, Neumiihlen und Blankenese zu nennen. Wedel (3600 Einw.), Flecken unweit der Elbe, 2 Meilen nordwestlich von Altona in derherrschaft Pinne- berg. Haupterwerbsquellen sind Handel und Schifffahrt. Pinneberg (2000 Einw.), Flecken an der Pinnau in der Herrschaft Pinneberg, 2 Meilen nördlich von Altona. Der Ort hat viele Fabriken, außer diesen ist aber Ackerb au Hauptnahrungsquelle. Unmittelbar am Flecken ist ein schöner Eichenwald, von vielen Spazier- gängen durchschnitten. 1/i Meile südöstlich von Pinneberg liegt das Kirch- dorf Rellingen mit einer der schönsten Landkirchen Holsteins. Uetersen (4000 Einw.), Flecken an der Pinnau in der Herrschaft Pinneberg. — Der Handel mit Korn und Torf ist nicht unbedeutend, Hauptnahrungsquellen sind aber Landbau, Gewerbe und Schifffahrt. Nach der Reformation wurde das hier vorhandene Kloster in ein Stift für Töchter der Schleswig- Holsteinischen Ritterschaft verwandelt. Barmstedt (2400 Einw.), Flecken in der Graf- schaft Rantzau, in einer amuthigen, holzreichen Gegend. Die Kirche ist schön, hell und geräumig, mit einem hohen Thurm. Die Einwohner ernähren sich haupt- sächlich durch Landwirthschaft und bürgerliche Gewerbe; namentlich sind hier viele Schuhmacher, welche ihre Arbeiten hauptsächlich nach Amerika versenden. In der Nähe des Fleckens ist das vormalige Schloß Rantzau.

6. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 55

1893 - Altona : Uflacker
— 55 — Hecken oder Knicks an beiden Seiten der Wege auf, die zu- meist aus Weißdornsträuchern bestehen. Wo sich Wege kreuzen, sind Wegweiser aufgestellt, z. B. da, wo sich Kreuzweg, Bahrenfelder Steindamm, Bahrenfelder Chaussee und Born- kampsweg scheiden. Das Feld ist durch Einfriedigungen (Gräben, Wälle, Knicks) in größere und kleinere, meist vier- eckige Stücke eingeteilt. Die hoch und trocken liegenden Koppeln werden entweder als Äcker oder als Weiden benutzt. Die Äcker dienen zum Korn- und Kartoffelbau, die niedrig liegenden, feuchten Wiesen zur Heugewinnung oder zur Viehweide. (Die verschiedenen Kornarten, Felder mit junger und reiser Saat, brach liegendes Land, das Düngen, Pflügen, Eggen, Säen und Ernten müssen die Schüler durch eigene Anschauung kennen lernen). In Bahrenfeld merken wir die Garnisonbäckerei an der Chaussee, das Baursche Rettungshaus für sittlich ver- wahrloste Knaben an dem Wege nach Groß-Flottbek, sowie die Glashütten beim Bahnhof. Das Baursche Nettungs- haus wird aus dem Baurschen Vermächtnis (S. 30) unterhalten. Nordöstlich von Bahrenfeld liegt eine einzelne Boden- erhebung, der Winsberg, wohin wir von Altona aus auf dem an den Kirchhöfen vorüberführenden Wege gelangen. Eigentlich ist der Winsberg nur ein Hügel, da er nur eine geringe Höhe hat. Ein Berg muß mindestens 300 m hoch sein. An jedem Hügel und Berg unterscheidet man den Fuß d. h. den unterstell Teil, an dem die Erhebung beginnt; den Gipfel d. h. den obersten Teil, und die Abhänge oder Ab- dachungen d. h. die Seitenflächen zwischen Gipfel und Fuß. Der Abhang des Winsbergs nach N., No. und O. ist ziem- lich steil, nach der andern Seite dacht er allmählich ab. Westlich vom Winsberg zieht sich eine Bodenerhebung von erheblicher Länge, aber geringerer Breite hin, die fast überall gleich hoch ist. Eine solche Erhebung heißt ein Höhenzug. Auch ein Höhenzug hat einen Fuß und Abhänge; aber was man beim Berg und Hügel den Gipfel nennt, heißt hier

7. Landeskunde der Provinz Schleswig-Holstein und der Freien und Hansestadt Lübeck mit ihrem Gebiete - S. 23

1910 - Breslau : Hirt
Vi. Das Heide- und Geestgebiet (Sandr-Gebiet). 23 Jahre waren in Altona beheimatet 55 Seeschiffe, darunter 31 Fischdampfer und 10 Segler. Die Kaianlagen an der Elbe stehen durch einen Tunnel mit dem Bahn- Hof in Verbindung. Generalkommando, Provinzialsteuerdirektion, Eisenbahn- direktion. Bon Altona führt am hohen Ufer der Elbe die weit und breit bekannte, durch prächtige Villen und Gärten geschmückte Flottbeker Chaussee mit herrlichen Ausblicken auf den verkehrsreichen Strom und das gegenüberliegeude Ufer nach Blankenese (Abb. 26). Ortschaften an der Straße sind: Teuselsbrück, Klein- Flottbek, Nienstedten (Elbschloßbrauerei), Dockenhuden, 3699 E., das mit Blankenese, 5999 E., völlig verwachsen ist. Die genannten Ortschaften werden auch von einer elektrischen Bahn durchschnitten. Alle verdanken ihr Aufblühen der Nähe der Großstadt, als deren Villenvorstädte sie anzusehen sind, und für deren Bevölkerung sie Ausflugsorte bilden. Der beliebteste Ausflugsort ist Blankenese, außer zu Schiff und durch elektrische Bahn auch durch eine Eisenbahn von Altona zu erreichen. Der höchste Puukt des Ortes der Süllberg. Die Seeschiffahrt und Hochseefischerei, die früher die Haupterwerbstätigkeit der Bewohner von Blankenese war, ist immer mehr zurückgegangen. Es besitzt noch 25 kleine Segelschiffe und 4 Dampfer. In nächster Nähe des Altonaer Vorortes Othmarschen noch Groß - Flottbek, das seinen Dorfcharakter so ziemlich abgestreift hat und ebenfalls eine Villenvorstadt geworden ist. Der wirtschaftliche Einfluß Altonas und Haniburgs erstreckt sich noch auf zahlreiche Orte der Umgebung, die verhältnismäßig noch schneller zunehmen als die Städte selbst. Stellingen - Langenfelde, 6199 E., an der Altona—kaltenkirchener Bahn, Hagenbecks Tierpark. — Eidelstedt, 2799 E., an der Bahn Altona—kiel. Brauerei und chemische Fabriken. — Lokstedt, 4399 E., Bleichereien und Gärtnereien, viele Villen. — Niendorf, 1699 E. Wandsbek, 32 999 E., an der Lübeck—hamburger Eisenbahn, mit Hamburg eng zusammenhängend und durch eiue elektrische Bahn verbunden, ist in kurzer Zeit zu einem blühenden Handels- und Jndustrieplatz augewachsen. 1855: 5999 E. 1871 Stadt, 11 999 E. 1899: 29 999 E. 1999 nach Eingemeindung von Hinschen- felde (3699 E.) 28 999 E. 1991 schied es aus dem Kreise Stormaru aus und bildet seitdem einen besonderen Stadtkreis. Ein prächtiges, 26 ha großes Gehölz Mariental mit dem Denkmal des Matthias Claudius erstreckt sich bis ins Innere der Stadt. Trinkwasser aus dem 29hm entfernten Großen See. Beliebter Wohnort vieler Hamburger. Große Kakaofabrik. Kornbrennerei und Preßhefefabrik. Chemische und Lackfabriken, Brauereien, Tonwarenfabriken. Viele Kunst- und Handels- gärtnereien, die Weltruf genießen. Ebenfalls dicht an Hamburg angrenzend Stein- bek, 1999 E. — Schiffbek, 8299 E., mit Jutespinnerei. — Sande, 6599 E., nn- mittelbar an die hamburgische Stadt Bergedorf angrenzend, große Maschinenfabrik, die Meiereimaschinen und -geräte herstellt und nach allen Ländern ausführt. Weiter von Hamburg abgelegen, aber noch unter seinem wirtschaftlichen Einfluß, Reinbek an der Bille, 1999 E., 1/2 Stunde von Bergedorf entfernt, an der Berlin— Hamburger Eisenbahn, von prächtigen Waldungen umgeben. An der Bahn Lübeck—

8. Deutschland - S. 135

1886 - Breslau : Hirt
26. Die Elbe. 135 Lage an dem mächtigen Elbstrom mit der stolzen Nachbarstadt teilt. Die Höhen des holsteinischen Landrückens treten hier auf eine Strecke von mehreren Stnn- den unmittelbar an die Elbe heran und verleihen dem User derselben einen hohen landschaftlichen Reiz. Neben der Straße am Fuße des Höhenrückens an der Elbe entlang führt von Altona und seinem Vorort Ottensen aus auch eine Chaussee auf den Höhen hin, die zu den schönsten Deutschlands gehört. Natur und Kunst haben sich hier vereint, um diesen Weg mit ausgesuchten Reizen zu schmücken. Villen und Schlösser, Gartenanlagen, Parks und die herrliche Fernsicht über den von Schissen aller Art belebten Strom, bis zu den in blauem Duft schimmernden Höhen des hannöverschen Heiderückens ent- zücken das Auge. Den Endpunkt dieser Promenade bildet das holsteinische Dors Blankenese, am Fuße und Abhang des 90 in hohen Süllberges. Die zahlreichen Bewohner (der Ort zählt 5000 Einw.) sind größtenteils Schiffer und gehören zu den unternehmendsten und kühnsten Seeleuten der Welt. Sie find im Besitz einer ansehnlichen Handelsflotte und besuchen mit ihren Schiffen die Seehandelsplätze aller Nationen. Unterhalb Blankenese, wo sich die Arme der Elbe wieder zu einem einzigen 3 km breiten Strome vereinigt haben, wenden sich die holsteinischen Höhen von dem User ab, und nun durchfließt die Elbe, bis zu ihrer Mündung an Breite immer wachsend, ein weites Flach- land, in dem kein Höhenzug, kein Hügel den Blick in die Ferne hemmt, in dem sich Weide an Weide, Acker an Acker reiht, und das von zahlreichen Dör- fern und stattlichen Einzelgehöften besetzt ist. Es sind die ihrer Fruchtbarkeit wegen weitgerühmten Elbmarschen. Zur Rechten der Elbe erstrecken sich, durch die Stör von einander getrennt und teilweise durch kostspielige Deiche geschützt, die Cremper und Wüster Marsch, deren Bewohner dem sächsischen Stamme angehören und vorherrschend mit Ackerbau und Viehzucht sich beschästigen. Denn nur Glückstadt und weiter abwärts Brunsbüttel treiben Schiffahrt und nennenswerten Handel. Gegenüber auf dem linken Ufer der Elbe entsprechen den Holsteinischeu Marschen zunächst bei Harburg das von Flamländern kolo- nisierte Alte Land, das infolge seiner reichen Obstkultur zur Zeit der Blüte wie der Fruchtreife einen herrlichen Anblick gewährt; dann bis zur Ostemün- dnng das Marschland Kehdingen und von da bis zu dem hamburgischen Amte Ritzebüttel das Land Hadeln, beide mit niedersächsischer Bevölkerung und beide Laudstriche im Sommer ein wogendes Saatenmeer mit goldgelben Rapsfeldern, köstlichen Weizenäckern, saftiggrünen Roggenfluren, die mit üppi- gen Wiesen wechseln. Zwischen diesen Fluren verstreut liegen, jedesmal um- geben von den zugehörigen Ländereien, die großen Höfe mit ihren Gebäuden, von reichem Baumwuchs umgrünt und von einem breiten Graben oder einer frischgrünen Hecke umschlossen. Die wenigen größeren Ortschaften, wie Buxte- Hude und Stade, liegen meistens hart an der Grenze zwischen Geest und

9. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 20

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
20 Schleswig-Holstein. Nordsee, den dänischen, norwegischen und englischen Gewässern und sogar nach Island und bringen ihren Zang in Mona an den Ittarft; ebenso die Hochseefischer aus Zinkenwerder, Blankenese und andern Elborten. Jeden Morgen werden die Zische in einer großen Zischhalle versteigert (über 60 Millionen Pfund im Iahre). Große Mengen werden in der Stadt ge- räuchert oder zu Zischkonserven verarbeitet. Andere werden als Frischfische, in Eis verpackt, mit der Bahn verschickt. Mona ist der wichtigste Zischereiplatz in der Provinz. Sehenswürdigkeiten. Die älteren Stadtteile haben enge Straßen und Gassen- in den neueren sind breite Straßen und schöne Plätze. Oer schönste Platz ist der Naiserplatz. Er ist von vielen wichtigen Gebäuden um- geben. Oa steht das Rathaus (davor das Naiser-Wilhelm-Oenkmal), das Museum für schleswig-holsteinische Natur- und Landeskunde, das Eisenbahn- direktionsgebäude und der Hauptbahnhof, vor dem Hauptbahnhof steht der schöne Stuhlmann-Brunnen. Seit 1889 ist Ottensen mit Altona vereinigt. Dieser Stadtteil ist ganz be- sonders reich an Fabriken. Berühmt ist der Kirchhof von Ottensen (Gedicht von Rückert: „Die Gräber zu Ottensen"), von den besungenen Gräbern ist nur noch das Grab Klopstocks unter einer prächtigen Linde erhalten. Zusammenfassung: Mona ist eine Großstadt mit 18v 000 Einwohnern. (Es liegt westlich von Hamburg und ist mit dieser Stadt vollständig verwachsen. Sie Stadt ist in erster Linie Fabrikstadt; doch ist auch der Handel recht bedeutend. Altona ist der wichtigste Fischereiplatz in Schleswig-Holstein. Das hohe Llbufer von Altona bis Wedel. Die Elbchaussee. Die Elbe wird von Mona bis Wedel an der Nord- feite von einem hohen Steilufer begleitet. Auf der höhe führt eine Straße entlang, die Elbchaussee, die zu den schönsten Straßen Deutschlands gehört, fln beiden Seiten liegt eine ununterbrochene Reihe herrlicher Parks mit präch- tigen Landhäusern. Einige der schönsten Parks, voll von in- und ausländischen Ziersträuchern, alten Eichen und Luchen, Rosen- und Blumenbeeten, sind dem Publikum geöffnet. An verschiedenen Stellen hat man von der Elb- chaussee eine großartige Aussicht über den majestätischen Elbstrom mit dem vielgestaltigen Schiffsverkehr, über die Llbinseln, besonders Zinkenwerder, dessen Zrieden jetzt durch die Hamburger hafenanlagen gestört wird, und über das Alte Land am jenseitigen Ufer. Oer Blick wird im Süden begrenzt durch die Schwarzen Berge, dea Nordrand der Lüneburger Heide. Die Elbdörfer. In den Elbdörfern darf keine Zabrik und kein viel- stöckiges Mietshaus erbaut werden,- sie alle bilden einen großen Landhaus- bezirk. Alle Ortschaften zeigen ein schnelles Wachstum. Das schönste aller Elbdörfer ist Blankenese. Dort erreicht das Elbufer seine größte höhe (Süllberg 87 m, Baursberg 92 m). Das Ufer ist von tiefen Tälern durchfurcht. Die Abhänge sind meistens bewaldet. Die schmucken Häuschen scheinen den Abhängen, Schwalbennestern gleich, angeklebt zu sein. Ursprünglich war Blankenese ein Zischerdorf,' jetzt ist es Wohnsitz vieler reicher Hamburger, viele von ihnen haben hier nur ihre Sommerwohnung. Blankenese hat 6000 Einwohner.

10. Landeskunde der Provinz Schleswig-Holstein und der Freien und Hansestadt Lübeck mit ihrem Gebiete - S. 22

1910 - Breslau : Hirt
22 Landeskunde der Provinz Schleswig-Holstein. Buchen, Knotenpunkt der Bahnen Berlin—hamburg und Lübeck—büchen— Lüneburg. Zwischen Schwarzenbek, wo sich von der Berlin—hamburger Bahn die Bahn nach Oldesloe abzweigt, und Reinbek der Sachsenwald. Er ist etwa 60 qkm groß und bildet den größten Teil der Fideikommißherrschast Schwarzenbek. Nach der Besitzergreifung Laueuburgs durch Köuig Wilhelm I. infolge des Gasteiner Ver- träges siel 1871, während die übrigen Domänen an das Land zu vollem Eigentum übergingen, der Domauialbesitz im Amte Schwarzenbek als landesherrlicher Anteil an den König und wurde von ihn: als Dotation dem Fürsten Bismarck gegeben. Friedrichsruh, Mausoleum des Fürsten Bismarck. In der Nähe eine Bismarck- säule, errichtet von der deutschen Studentenschaft. Altona liegt an dem steil zur Elbe abfallenden Rande des Heidegebiets (Abb. 25). Die Stadt hängt hn 0 mit der hamburgischen Vorstadt St. Pauli eng zusammen. Aus einem Dorse zu einem größeren Gemeinwesen emporgewachsen, wurde es 1664 zur Stadt erhoben und blühte als Freistätte für Angehörige sonst nicht geduldeter Bekenntnisse auf. 1713 vou dem schwedischen General Steenbock in Brand gesteckt, wurde es durch die dänischen Könige als Laudesherren wieder aufgebaut und ist, begünstigt durch die Nähe Hamburgs, zu einer volkreichen Stadt erwachsen, die erst in neuester Zeit durch Kiel überflügelt worden ist. Seit 1889 ist die ehemalige Stadt Ottensen mit Altona vereinigt; seit 1896 sind auch die Dörfer Bahrenseld, Ovelgönne und Othmarschen eingemeindet. Am hohen Rande des Elbufers die Palmaille, eiu breiter, mit hohen Bäumen bepflanzter Fußweg, an dessen beiden Seiten Fahrstraßen liegen, und ihre westliche Fortsetzung, die Klopstockstraße. Diese sührt an dem Ottensener Kirchhof (Grab Klopstocks) vorüber nach der Flottbeker Chaussee. Eine Hanptzierde Altonas bildet auch der mit Anlagen reich geschmückte große freie Platz zwischen der Kaisekstraße und der Bahnhofstraße an der Stelle des alten Hauptbahnhofs. An seinem Südende das neue Rathaus, gegenüber am Nordende der ueue Hauptbahnhof; im W das Eisenbahn-Direktionsgebäude und der Prachtbau des neuen Museums. Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. Altona steht jetzt an Einwohnerzahl der Stadt Kiel nach, überragt sie aber an Industrie und kommt ihr im Seeverkehr fast gleich. Die Industrie ist namentlich im Stadtteile Ottensen, wo eine besondere Industriebahn die größeren Fabriken mit der Eisenbahn verbindet, und in: Vorort Bahrenfeld stark entwickelt. Obenan steht die Eisenindustrie. Daneben Margarinefabriken, Tabak- und Zigarrenfabriken, Getreidemühlen. Dann sind zu nennen Brauereien, Schokoladen- und Bonbon- sabriken, Papier- und Papierwaren-, Holzbearbeitung^ und Möbelfabriken, Fisch- konservenfabriken, chemische, des. Farbenfabriken, Kammgarnspinnerei, Glashütten u.a. Haupthandelsartikel: Getreide und Mühlenfabrikate, Kohlen und Baumaterial. Von wachsender Bedeutung ist der Fischhandel. Am Altonaer Fischmarkt wurden 1908 für 3 800 000 Mark Fische verkauft, davon waren aus dem Auslaude für 1 Million Mark eingeführt. Außerdem kommen in Altona alljährlich etwa 500 000 bis 600 000 Doppelzentner frische Heringe an, die größtenteils in der Fischindustrie Verwendung finden. Der Seeverkehr belief sich im Jahre 1908 in: Ein- und Aus- gaug auf 3475 Seeschiffe mit 820000 Registertonnen Raumgehalt. In demselben

11. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 458

1890 - Gotha : Behrend
458 Bilder aus der norddeutschen Tiefebene. Unmittelbar vor der Hamburger Vorstadt St. Pauli, mit dieser sast ohue Unterschied zusammenfließend, breitet sich die volkreichste und bedeutendste Stadt der Provinz Schleswig-Holstein, Altona, aus, ein Freihafen, der die güustige Lage an dem mächtigen Elbstrom mit der stolzen Nachbarstadt teilt. Die Höhen des holsteinischen Landrückens treten hier aus eine Strecke von mehreren Stunden uumittelbar au die Elbe heran und verleihen dem User derselben einen hohen land- schastlichen Reiz. Neben der Straße am Fnße des Höhenrückens an der Elbe entlang sührt von Altona und seinem Vorort Ottensen aus auch eiue Chaussee auf den Höhen hin, die zu den schönsten Deutschlands gehört. Natur und Kunst haben sich hier vereint, um diesen Weg mir ausgesuchten Reizen zu schmücken. Villen und Schlösser, Gartenanlagen, Parks und herrliche Fernsicht über deu von Schiffen aller Art belebten Strom, bis zu den in blauem Duft schimmernden Höhen des Hannover- schen Heiderückens entzücken das Auge. Deu Endpunkt dieser Prome- nade bildet das holsteinische Dorf Blankenese, am Fnße und Abhang des 90 m hohen Süllberges. Die zahlreichen Bewohner (der Ort zählt 5000 Einw.) sind großenteils Schiffer und gehören zu den unter- nehmendsten und kühnsten Seeleuten der Welt. Sie sind im Besitz einer ansehnlichen Handelsflotte und besuchen mit ihren Schiffen die Seehandelsplätze aller Nationen. Unterhalb Blankenese, wo sich die Arme der Elbe wieder zu einem einzigen 3 km breiten Strome ver- einigt haben, wenden sich die holsteinischen Höhen von dem Ufer ab, und nun durchfließt die Elbe, bis zu ihrer Mündung an Breite immer wachsend, eiu weites Flachland, in dem kein Höhenzug, kein Hügel den Blick in die Ferne hemmt, in dem sich Weide an Weide, Acker an Acker reiht, und das von zahlreichen Dörfern und stattlichen Einzelge- höften besetzt ist. Es sind die ihrer Frnchtbarkeit wegen weitgerühmten Elbmarschen. Zur Rechteu der Elbe erstrecken sich, durch die Stör von einander getrennt und teilweise durch kostspielige Deiche geschützt, die Cremper und Wilster Marsch, deren Bewohner dem sächsischen Stamme angehören und vorherrschend mit Ackerbau und Viehzucht sich beschäftigen. Denn nur Glückstadt und weiter abwärts Brunsbüttel treiben Schiffahrt und nennenswerten Handel. Gegenüber auf dem linken Ufer der Elbe eutsprechen den holsteinischen Marschen zunächst bei Harburg das schou beschriebene Alte Land, das infolge feiner reichen Obstkultur zur Zeit der Blüte wie der Fruchtreife einen Herr- lichen Anblick gewährt; dann bis zur Oftemündnng das Marschland Kehdingen und von da bis zu dem hamburgischen Amte Ritzebüttel das Laud H adeln, beide mit niedersächsischer Bevölkerung und beide Landstriche im Sommer ein wogendes Saatenmeer mit goldgelben Raps- feldern, köstlichen Weizenäckern, saftiggrünen Roggenfluren, die mit üppigen Wiesen wechseln. Zwischen diesen Fluren verstreut liegen, jedes- mal umgeben von den zugehörigen Ländereien, die großen Höfe mit ihren Gebäuden, von reichem Baumwuchs umgrünt und von einem breiten Grabeu oder einer frifchgrünen Hecke umschlossen. Die wenigen größeren Ortschaften, wie Buxtehude und Stade, liegen meistens

12. Bilder von den deutschen Nordseeküsten und aus dem westlichen Tiefland - S. 75

1885 - Leipzig : Spamer
Nach Blankenese. 75 Schmidt, der in seinen Gedichten namentlich die Form vorzüglich behandelte, war Meister im einfachen Liede, und die Weisen: „Fröhlich und wohlgemut", „Ich komme vom Gebirge her", „Von allen Ländern in der Welt", „Deutscher Gruß an Deutsche", sind Volkslieder in des Wortes bester Bedeutung. Von allen seinen Gedichten ist aber „Das Menschenherz" eine kostbare Perle. Nach Llankenese. Die kurze Klopstockstraße führt auf die Chaussee, welche der Weg über die Höhen nach Blankenese hin ebnet. Ein zweiter Weg zieht sich am Fuße des Höhenrückens an der Elbe entlang. Natur und Kunst haben sich hier vereint, um den Weg auf der Höhe von Altona bis Blankenese mit ausgesuchten Reizen zu schmücken. Villen und Schlösser, Gartenanlagen, Parks und herrliche Fernsichten über den Strom bis zu den in blauem Dufl schimmernden Höhen des hannoverschen Heiderückens entzücken das Auge und machen diesen Weg zu der gesuchtesten Promenade, während vom Ufer aus ein Blick hinauf zu den mit herrlichem Laubholz bestandenen Höhen nicht weniger lohnenswert ist. Gleich links, nachdem wir die Zollgrenze überschritten, ge- nießen wir von der Chaussee aus eine herrliche Aussicht über den sogenannten Köhlbrand bis nach Harburg. Das Donnersche Schloß, ganz in der Nähe, sieht man am vorteilhaftesten vom Strand oder vom Strom aus. Der Park desselben mit einem Museum, in dem sich die drei Grazien Thorwaldsens und andre Meisterwerke der Plastik befinden, erstreckt sich mit seinen herrlichen An- lagen hinab bis zum Fuße der Hügelkette. Im Speisesaal des Schlosses ist eine vortreffliche Sammlung Kanlbachscher Ölgemälde. Die Straße führt weiter über Neumühlen, ein allerliebstes Dorf längs des Hügelabhangs. Hier wohnen die Elblotsen. Auch dieses Dorf mit seinen freundlichen Häusern und Gärtchen sieht man am besten vom Strandwege aus. Weiter geht's nach Teufelsbrück 3/4 Stunden von Altona gelegen; hier unterbricht eine kleine Aue den Hügel- rand des Ufers. Rechts befinden sich schöne Parks, und noch weiter nördlich die auch in geologischer Beziehung interessante Bahrenfelder Höhengegend, wo unter anderm am Ende eines breiten wundersamen, vermutlich durch plötzliche Senkung entstandenen Thales zwischen den Ortschaften Flottbeck und Bahren- feld aus beträchtlicher Tiefe der Hellgrundberg emporsteigt. Von hier aus beherrscht man ein weites Gesichtsfeld bis zu den in Nebel gehüllten Schwester- städten und über die weite freie Gegend bis nach dem Lauenbnrgischen und Lüneburgischen hin. Diese malerischen, zum Teil mit Tannen und Föhren be- standenen Hügelketten, welche Altona westlich in einer Entfernung von 1/2 bis 2 stunden umsäumen, greisen mit den Sandschichten der Heide stellenweise tief in das fruchtbare Gebiet des Elb- und Alsterwinkels ein. In Nienstädten ver- läßt die Chaussee den Höhenzug. Der Fußgänger thut daher gut und wird sich reichlich belohnt finden, wenn er den links sich abzweigenden Fußpfad ein- schlägt. Dieser schlängelt sich durch Parks und Gärten bis Dockenhuden und Blankenese fort. Blankenese, ein großes Dorf von circa 5000 Einwohnern, ist am Ab- hange des Süllberges terrassenförmig erbaut. Es bildet den Endpunkt und zugleich die Krone dieser herrlichen Promenade. Die Bewohner dieses Dorfes sind größtenteils Schiffer. Sie gehören zu den unternehmendsten und kühnsten

13. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 79

1893 - Altona : Uflacker
— 79 — zum Verkauf bringen. Die Bewohner der Insel Finken- ward er, Teufelsbrücke gegenüber, nähren sich hauptsächlich vom Fischfang. Die Insel, welche teils zu Hamburg, teils zu Hannover gehört, hat ihren Namen von kleinen Singvögeln, den Finken, welche sich hier früher in großer Zahl aufhielten. Die niedrig gelegenen Marfchinfeln müssen durch Deiche gegen die Flut geschützt werden. Zur Zeit der Ebbe tritt das Wasser so weit zurück, daß am Rande der Inseln ziemlich breite Strecken trocken gelegt werden, die bei jeder Flut über- schwemmt sind. (Von der Rainville-Terrasse aus sehr gut zu beobachten). 30. Harburg und Umgebung. An der Süderelbe, Hamburg-Altona gegenüber, liegt Harburg, eine Stadt in der preußischen Provinz Hannover mit etwa 20 000 Einwohnern. Die Verbindung zwischen Hamburg und Harburg wird auf dreierlei Weise vermittelt: durch eine von N. nach S. über die Insel Wilhelmsburg führende Chaussee und die Hambnrg-Pariser (Venloer) Eisen- bahn, sowie durch Dampfschiffahrt (Elbarm „Köhlbrand"). Bei einer Fahrt von Altona südwärts durch den Köhlbrand liegen rechts (nach W.) die Elbinseln Maakenwärder, Mühlenwärder, Waltershof und Altenwärder, links (nach O.) Steinmarder, Neuhof und Hohe Schar. Der letzteren Insel gegenüber liegt Moorburg. Auf Waltershof ist eine Seemannsschule. Harburg erfreut sich eines guten Hafens und bedeutender Fabriken. Die rauchenden Essen sind teilweise von der Rainville-Terrasse aus sichtbar. (S. 50). Unterhalb Harburgs zieht sich ein anmutiges, durch schöne Aussichtspunkte aus- gezeichnetes, bewaldetes Hügelland hin, die Hake genannt. Die bläulich schimmernden Höhen, welche man von der Rainville-Terrasse aus jenseit der Elbe erblickt, sind die Ab-

14. Methodik des erdkundlichen Unterrichts - S. 56

1909 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 56 — einen herrlichen Anblick. Und die Seehäuser Chaussee ist besonders schön gelegen. Warum, davou hören wir noch. Wovon sprachen wir jetzt? Bon der Chaussee, ihrem Bau und ihrer Bedeutung. Wir ver- glichen die Chausseen mit den anderen Straßen (gepflasterte Straße, gewöhnliche Straße, Feldweg, Fußweg). Wir sprachen weiter von den Banmreihen zu beideu Seiten der Chaussee und ihrem Werte. Wiederholung. 2. Als wir eben noch zwischen den letzten Hänsern von Osterburg, die Seehäuser Chaussee betraten, da ermahnte ich euch zu langsamerem Gange. Warum tat ich das? Der Weg sührt bergan. Wir beugten uns nach vorn, wie man das stets tut, wenn man bergan geht. Warum muß das geschehen? Ehe wir den Berg erklommen hatten, machte ich euch noch auf eine Erscheinung zur linken und rechten Hand von der Chaussee im Fahrwege (Sommerwege) aufmerksam, auf welche Erscheinung nämlich? Es waren ziemlich tiefe Wasserrinnen im Boden, die abwärts führten. Erkläre die Erscheinung! Es hatte tüchtig geregnet, das- Wasser war in starken Strömen bergab geflossen und hatte diese Rinnen gebildet. Was kannst du also hier wieder mit Bezug auf den Lauf des Wassers sagen? (Dasselbe nämlich, was wir bereits vom Laufe der Biese in Osterburg sagten.) Das Wasser sucht in seinem Laufe stets die niedrigsten Stellen des Bodens auf. Was sagten wir darum doch noch von der Lage der Quelle der Biese im Vergleich zur Lage ihrer Mündung? Ihre Quelle muß höher liegen als ihre Mündung. Und nun erstiegen wir die Erhebung der Chaussee. An dieser Stelle liegt zu beiden Seiten der Chaussee je ein Berg. Wie heißt der nach Osten gelegene Berg? Der Weinberg. Und der nach Westen gelegene? Mühlenberg. Also trotz der ziemlich starken Erhebung der Chaussee dicht bei Osterburg liegt diese Stelle der Chaussee zwischen den beiden eben genannten Bergen doch noch ziemlich tief. Das machen eben die beiden genannten Berge. Wir verstehen also unter einem Berge nichts anderes als eine bedeutende Erhebung des Bodens. Natürlich gibt es noch viel höhere Berge als diese beiden. Ihr habt ja dann auch höhere Berge bei dem Dorfe Polkern gesehen. Wie hoch denkt ihr euch denn den Mühlenberg und den Weinberg? — Wir trafen auf unserm Spazier- gang auch ganz kleine Erhebungen des Erdbodens an. Wie nennt man diese? Hügel. Am Relief und an einer Zeichnung an der Wandtafel zeigt der Lehrer nun den unteren Teil des Berges. Wie nennt man diesen Teil des Berges? Fuß des Berges. Wie heißt der obere Teil, die Spitze des Berges? Gipfel. Wie nennt man seine Seiten: Abhänge.

15. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 16

1879 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
16 Erhöhungen der Erdoberfläche. §. 3. Plateau (Platte); liegt sie aber zwischen den höchsten Theilen des Gebirges und dem Tieflande, so wird sie Terrasse (Bergstufe, Gebirgsstufe) genannt. Bei sehr großer Ausdehnung in der Länge und Breite erweitert sich das Plateau zum Tafellande, die Terrasse zum Stuseu- oder Terrassen- lande. Terrassen erheben sich auf der einen Seite zu noch höherem Lande, während sie aus der andern Seite zu einer niedrigem Terrasse oder zum Tief- lande herabsinken; sie vermitteln also den Uebergang von dem höchsten Theile eines Gebirges zur Tiefebene. Den Uebergang der Plateaux in die Terrassen oder der Terrassen in einander oder zum Tieflande bilden zuweilen Naud- gebirge, welche dein Abfall entlang streichen. Bei den Ebenen (Tiefebenen), deren Anbaufähigkeit beschränkt ist, unter- scheidet man: Haiden mit einförmiger Pflanzendecke; Steppen, Savannen (oder Prairien), Llanos (oder Pampas), unermeßliche Grasflächen; Tundras, gefrorene Sumpfböden; Wüsten oder Flächen ohne Vegetation (mit einzelnen fruchtbaren Stelleu, Dafen). Jsolirte Erhebungen des Bodens von geringer Ausdehnung und schwacher Gliederung nennt man Hügel, wenn die relative Höhe der- selben gegen das angrenzende Thal oder Flachland weniger als 200 ni betrügt, bei größerer Höhe aber Berge. Werge können sowohl frei ans ebenein Lande aussteigen, als auch ans hohen Gebirgsketten sich erheben. Eine Reihe zusammenhängender Hügel oder Berge wird eine Hügelkette, eine Gebirgskette genannt; mehrere eng verbundene oder nahe bei einander liegende Gebirgsketten bilden ein Gebirgssystem (z. B. Alpen, Karpaten, Pyrenäen u. s. w.). An Ausdehnung, Form, Höhe, Richtung, geologischem Bau, Klima, Pro- ducten, Bewohnbarkeit, Zugänglichkeit sind die Gebirgssysteine der Erde außerordentlich verschieden. Unter Hochländern versteht man aus- gedehnte Ländermassen von einer bedeutenden mittleren Höhe, gleichviel ob ihre Oberfläche hügelig, bergig oder eben ist. An den festländischen Abhang der Hochgebirge lagern sich öfters Hoch- ebenen, so an die Alpen die bäuerische Hochebene, an den Himälaya Tibet, an die uordamerikanischen Felseng>.birge die Hochebenen jenseits des Mississippi, an die Anden Gebugsstufen, die sich nach dem atlantischen Ocean hinabsenken. Damit hängt zusammen, daß alle diese Gebirge in ihrem oceanischen Abhang viel steiler abfallen, die Alpen nach der Poebcne, der Himälaya nach der Gangesebene, die Felsengebirge und die Anden nach dem großen Ocean, oder, was dasselbe sagen will, daß fast alle Pässe vom Festlande viel sansler aufsteigen, als sie nach dem Meere zu sich senken. Als Theile eines Berges unterscheidet man Gipfel, Abhang (Ge- hänge) und Fuß. Der Gipfel ist das Maximum der relativen Erhebung, der Fuß der Nullpunkt derselben, der Abhang die (in seltenen Fällen glatte und ebene) Fläche zwischen beiden. Die Gipfel sind sehr verschieden geformt und sühreu daher verschiedenartige Namen; der einfache, aufrechte Kegel heißt- Spitz, Spitze (Pic, Piz, Cirna); eiue pfeilartige Spitze: Horn (Dent); eine oben etwas abgerundete oder stumpfe Spitze: Kuppe, Kogel, Kops; eiue breit abgerundete: Dom, Kuppel (in den Bogesen: Ballon oder Bolchen); ein plateauartiger Gipfel: Tafelberg (wie am Cap der guten Hoffuuug); theilt sich der Gipsel in zivei Spitzen mit einem schmalen Dattel dazwischen, so entsteht ein Doppel spitz oder Toppelhorn (wie beim Watzmann,

16. Schleswig-Holstein und Lauenburg - S. 6

1870 - Breslau : Hirt
6 Wie es in Schleswig-Holstein aussieht. haben hie und da Wurzel gefaßt und den Boden gebunden. Aber zwischen diesen dreierlei Einöden in der Mitte des Landes ziehen sich Niederungen hin. Da begleiten saftige Wiesen den Lauf der Bäche; Erlengebüsch be- schattet die Ufer, beackerte Felder schließen sich an die Wiesen an und stattliche Gehöfte oder Dörfer mit freundlichen Kirchen liegen zwischen ihnen. Noch lieblicher, fruchtbarer und schöner ist der Landstrich, der im Osten an dem Meere sich entlang zieht. Es ist ein Höhenzug. Hier reihen sich Hügel an Hügel und umschließen prächtige Thäler mit stillen, klaren Seen. An den Bächen klappern die Mühlen, auf den Höhen liegen stattliche Dörfer, an dem Rande der Seen prächtige Schlöffer und freundliche Höfe mit gewaltigen Vorrathshäusern. In der Nähe weiden die Hunderte von Kühen, die zum Hofe gehören. Von lebendigen Hecken ist dieses Hügelland durchzogen. In- sekten und Vögel führen darin ein lustiges Leben, summen und brummen. So breitet sich die Landschaft bis zur Ostsee aus; dort kommt dann die un- endliche Fläche des Meeres; dort leuchten die Segel der Schiffe, dort liegen, von Masten umgeben, blühende Handelsstädte. Dithmarschen heißt der Landstrich, der sich flach und tief an der Nord- see zwischen der Elbe und Eider hinzieht. Der südliche Theil heißt Süder- Dithmarschen. Die wichtigste Stadt ist Meldorf. In dem nördlichen Theile (Norder-Dithmarschen) ist Heide der Hauptort. Der nörd- liche Theil des Herzogthums heißt im engern Sinne Holstein, während der östliche Wagrien, der südliche von der Bille bis zur Stör Stor- marn genannt wird. Die Herrschaft Pinneberg ist kein Bestandtheil des eigentlichen Holstein. Sie hatte ihren eigenen Herrn, kam aber später an Dänemark und wurde so mit Holstein gemeinsam regiert. Ihren Namen führt sie von Pinneberg unweit der Elbe, wo das alte Residenzschloß war. Außerdem gehören Altona, Blankenese und Ottensen zu dieser Herr- schaft. Altona liegt ganz nahe bei Hamburg: es schließt sich an dessen Vorstadt St. Pauli so an, daß es mit ihm eine Stadt zu bilden scheint. Was aus einem Orte werden kann, sieht man an Altona. Im 16. Jahr- hundert war es noch ein Fischerdorf, welches nicht einmal eine eigene Kirche hatte, und jetzt ist es die volkreichste und mächtigste Stadt in ganz Holstein; denn es zählt 74,000 Einwohner, und sein Hafen ist mit Schiffen aller Na- tionen gefüllt. Es treibt Handel mit England, Frankreich, Amerika und anderen fernen Ländern. An den hohen Ufern der Elbe steigt die Stadt anmuthig empor. Land- häuser und Gärten der reichen Kaufleute legen sich wie ein Kranz um sie herum. Eine Meile weiter abwärts an der Elbe liegt Blankenese. Der ganze Weg bis dahin gleicht einem schönen Parke; denn Gartenanlagen liegen links und rechts und in ihnen die prachtvollen Sommersitze und Lusthäuser der Kaufherren, sowie Ortschaften mit netten reinlichen Häusern. Blankenese hat eine reizende Lage; dort steigen die Elbufer 65—97 m (200 bis 300 Fuß) in die Höhe, bilden Schluchten und Thäler und gewähren auf die Elbe eine weite und herrliche Aussicht. An den Abhängen liegen die freundlichen Häuser der Fischer, Schiffer, Lootsen und reichen Hamburger, vom Grün der

17. Landeskunde von Schleswig-Holstein - S. 26

1891 - Breslau : Hirt
26 Landeskunde der Provinz Schleswig-Holstein. gelegen und im O. mit der hamburgischen Vorstadt St. Pauli eng zusammen- hängend, 143249 E. Seit dem 1. Juli 1889 ist die ehemalige Stadt Ottensen (als Stadtbezirk Ottensen) mit Altona vereinigt; seit dem 1. April 1890 sind auch die Dörfer Bahren- feld, Oevelgönne und Othmarschen (als Vororte) eingemeindet. Den höchsten Teil des Bergrückens nimmt die „Palmaille", die schönste Straße der Stadt, ein breiter, mit hohen Bäumen bepflanzter Fußweg, an dessen beiden Seiten Fahrstraßen liegen, und ihre w. Fortsetzung, die Klopstockstraße, ein. Letztere führt an dem Grabe Klop - stocks auf dem alten Ottensener Kirchhofe vorbei nach der Flottbeker Chaussee (vergl. Kreis Pinneberg!). An der Stelle, wo jetzt das Wirtshaus „Karlsruhe" steht, starb der bei Jena schwer verwundete Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig. Größte Stadt und erster Industrie- und Seehandelsplatz der ganzen Provinz; besonders stark ist die Fabrikthätigkeit im Stadtbezirk Ottensen und im Vor- orte Bahrenfeld entwickelt. Obenan stehen die Eisenindustrie (Kessel und Maschinen aller Art) und die Zigarrenfabrikation, dann Glas und Glaswaren, Papier und Papier- waren, Möbel, Rohholz- und Goldleisten, Wagen, Fässer, Wollstoffe, Schuhwaren, Segel, Hüte, Mühlensabrikate, Margarine, Zucker und Zuckerwaren, geräucherte Fische u. a. m. Die Kaianlagen an der Elbe sind durch einen Tunnel, der unter der Palmaille auf- wärts führt, mit dem Hauptbahnhofe verbunden. Reederei unbedeutend, ebenso Schiffs- bau, aber im Schiffsverkehr in der Provinz nur von Kiel übertroffen. Ein großer Teil der Ein- und Ausfuhr geht über Hamburg. Die Haupthandelsartikel sind: Getreide und andere Erzeugnisse des Landbaus, serner Mühlenfabrikate, Petroleum, Salz, Bau- und Brennmaterialien (Nutzholz, Cement, Steinkohlen), Erzeugnisse der einheimischen In- dustrie u. a m. Generalkommando. Provinzialsteuerdirektion. Eisenbahndirek- t ion. Kunst- und Gewerbehalle in der srüheren Heiligengeistkirche. Museum sür Völker- künde und Naturwissenschaft in der Palmaille. 5 lutherische, 2 katholische, 1 reformierte und l mennonitifche Kirche, Bethäuser der Brüdergemeinde und der Baptisten, 2 Syna- gogen. Gymnasium, Realgymnasium, 2 Realschulen (eine mit dem Realgymnasium ver- bunden). Höhere Töchterschule. Navigationsschule. E. Die Marschkreise Holsteins. Die Kreise Norderditmarschen, Süderditmarsch en und Stein- bürg haben im O. bez. N.o. Anteil am Heide- und moorreichen Mittel- streifen, besitzen dafür aber an der Nordsee, an der Eider, Elbe und Stör schönes und äußerst fruchtbares Marschland. Der Haupterwerbszweig ist auch in diesen Kreisen die Landwirtschaft, nament- lich gilt dies für Norder- und Süderditmarfchen, in Steinburg aber spielt auch In du- strie, Handel und Schiffahrt eine nicht unbedeutende Rolle. 1. Kreis Norderditmarschen. Heide, an der großen Marschbahn, s.ö. von Tönning gelegen und mit diesem sowie mit Wesselburen-Büsum durch eine Eisenbahn verbunden, 7444 E. Auf dem quadratförmigen Marktplatze findet des Sonnabends ein bedeutender Markt statt, der aus ganz Ditmarschen besucht wird. Zuletzt Hauptort des Freistaates. „Die letzte Fehde" (1559). Wesselburen, w. von Heide, 2693 E., Zuckerfabrik. Büsum, an der S.-Spitze des halbinselartigen Vorsprunges von Norderditmarschen, 899 E., Seebad. Lohnender Krabbenfang. Außerdem sind zu erwähnen die großen Kirchdörfer Lunden, an der Marschbahn,

18. Länderkunde Europas: Nord-, Ost- und Südeuropa, Länderkunde von Asien, Zusammenfassungen aus der allgemeinen Erdkunde - S. 95

1916 - Berlin : Oldenbourg
Übersichtliche Zusammenfassung der bisher gewonnenen Anschauungen :c. 95 F. Übersichtliche Zusammenfassung der bisher gewonnenen Anschauungen aus der allgemeinen Erdkunde. (Siehe hierzu Tafel „Oberflächenformen der Erde" S. 96.) I.^Oberflächenformen. Tiefland und Hochland. Alles Land von 0 m bis 200 m Meereshöhe heißt Tiefland; alles überl200 in gelegene Land ist Hochland. Gib Beispiele! Hochgebirf Mittelgehirg Hochebene Tiefland Meeresspiegel Eine Ebene von mehr als 200 m Meereshöhe ist eine Hochebene (Hoch- fläche) oder ein Plateau. — Hochebenen von bedeutender Ausdehnung nennt man auch Tafelländer. Beispiele! Stufenländer sind Hochflächen, die sich in mehreren Absätzen (Terrassen) absenken. Beispiele I -Z ä Ü ■§ ^ H §■<! ts §§ .5 ks Profil durch das Fränkisch-Schwäbische S^tufenland von W. n. M, d. Länge 1 : 300 000. — M. d. Höhe 1 : 300 000. Eine auffällige Erhebung des Bodens über die nächste Umgebung bezeichnet man als einen Berg. Eine größere zusammenhängende Bergmasse bildet ein Gebirge. Berge und Gebirge. An jedem Berge unterscheidet man drei Teile: 1. den Fuß am Beginne der Bodenanschwellung, 2. den Scheitel oder den Gipfel aa Fuß der Erhebung, bb Abhang, c Gipfel oder Scheitel.

19. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 237

1890 - Gotha : Behrend
Die Elbe im Gebirgslande. 237 den der Ruf landschaftlicher Schönheit auszeichnet. Inmitten desselben liegt Dresden. Zahlreiche Landhäuser, Villen und Schlösser bereiten auf die Hauptstadt vor. Unterhalb Pirna trägt das Dampfschiff den Reisenden an dem königlichen Sommerschloß Pillnitz auf dem rechten Elbufer vorüber stromabwärts. Kleine Gründe öffnen sich zur Rechten an der Elbe, hier und da drängt sich ein Dörfchen hervor, und von allen Höhen der vielfach gegliederten und terrassenartig aussteigenden Elbgehänge schauen die Landhäuser aus Weinbergen, Obstpflanzungen und Gartenanlagen herab, bald ftolz aufragend, bald sich bescheiden im Gebüsch halb versteckend. So zeigt sich Losch Witz, während sich gegenüber auf dem linken Elbufer das Dörfchen Blasewitz auf weiter, zum Teil waldbedeckter Ebene behaglich ausdehnt. Dann erscheinen die Türme Dresdens. Großartige Etablissements, palastähnliche Neubauten tauchen auf, das Schiff gleitet unter dem Bogen der Albertbrücke hin- weg und laudet oberhalb der Angustusbrücke am Fuße der Brühlschen Terrasse. Damit ist auch ein Lieblingsplatz der Bewohner Dresdens und der Fremden erreicht, der wie die Prachtgebände und die reichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, mit denen die sächsischen Fürsten ihre Residenz schmückten, den Namen Dresdens in alle Welt hinausgetragen. Vou hier aus überblickt mau den reizenden Bogen des Elbstroms, der in der Breite von 216 m die Stadt durchströmt. Drei Brücken spannen sich über denselben und verbinden die Altstadt und Friedrichstadt mit der Neustadt und Antonstadt auf dem linken Ufer. Dampfer, Schleppschiffe, Ruderboote, Gondeln und Flöße be- leben den Spiegel des Stromes. Manche der Prachtbauten der Stadt liegen wie greifbar nahe vor dem Beschauer, und das schöne Stadtbild wird umrahmt durch ein herrliches Landschaftsbild. Elbaufwärts schweift der Blick bis zu den villengesckmückten Höhen bei Loschwitz, elbabwärts zu den steilen Rebenhügeln der Lößnitz. Denn auch die nächste Uferstrecke der Elbe unterhalb Dresdens, die sogenannte Lößnitz, ist ein reicher Weinbergs- und Villendistrikt. Freilich unterscheidet sich derselbe wesentlich von Loschwitz und seiner Umgebung. Die Höhen, die hier weitab vom rechten Ufer des Stromes das Elbthal begrenzen, erheben sich steil und mußten daher von unten bis oben terrassiert werden, um Raum für die Rebenpflanzungen zu bieten. Darum fehlt auch hier der Schmuck der Obstpflanzungen au den Höhen. Die Steilheit des Abhanges gestattete auch nicht, daß sich derselbe wie bei Loschwitz mit freundlichen Sommerhäuschen bedeckte. Höchstens ein Wachthans oder ein Pavillon schaut vou einem Vorsprunge in das Land hinaus, und am oberen Rande thronen einzelne stattliche Gebäude nebst Türmen. Die Höhen selbst schützen die Landschaft an ihrem Fuße vor rauhen Nord- und Nordostwinden, so daß sie den Vorzug eines sehr milden Klimas besitzt, und am Fuße dieser Höhen erstreckt sich nun etwa 6 km weit die Billenlandschast der Lößnitz hin. Wohl- gepflegte Gärten umgeben allenthalben die behaglichen Wohnstätten. Häufig dehnen sich auch Felder zwischen ihnen aus, so daß bei dieser

20. Handbuch für den Anschauungsunterricht und die Heimatskunde - S. 312

1892 - Berlin : Wreden
312 gestellt und ihre Spitzen gegen einander gerichtet. Die Außenseite hat er mit Rasen bedeckt. Im Innern der Hütte befindet sich eine Rasenbank, die mit Moos gepolstert ist. Diese Bank ist des Köhlers Lager. Aus Schwarzbrot, Wasser und Salz bereitet er seine tägliche Mahlzeit, „die Köhl er suppe." Diese ißt er mit einem hölzernen Löffel, den er selbst geschnitzt hat. So lebt der Köhler im Walde in einer schlechten Hütte und genießt die einfachste Nahrung; aber doch ist er glücklicher als mancher Reiche, der in einem herrlichen Palaste wohnt und täglich die leckersten Speisen verzehrt. Xiii. Berg und Thal. 1. Der Fußboden in unserer Stube ist an der einen Stelle nicht höher als an der anderen, er ist überall gleich hoch oder eben. Nenne andere Dinge, die eben sind! Die Tischplatte, der Spiegel, die Oberfläche des Baches u. s. w. sind eben. Draußen vor unserem Wohnorte, im Felde und Walde, ist der Erdboden auch überall fast gleich hoch, er hat nur unbedeutende Erhöhungen und Vertiefungen; wir sagen daher: Unsere Gegend ist eben, unser Wohnort liegt in einer Ebene. (Tiefebene — Hochebene.) Nicht überall aber bildet die Oberfläche der Erde eine Ebene; in manchen Gegenden finden sich bedeutende Erhöhungen oder Erhebungen der Erde. Diese werden Berge genannt. Könnt ihr mir schon den Namen eines Berges nennen? Wo giebt es in unserer Nähe Berge? Hier seht ihr einen Berg verkleinert, aus Thon dargestellt. Ich zeichne euch nun auch einen Berg an die Wandtafel. Auf der Erde sind Berge von solcher Höhe, daß man sie nicht-in einem Tage ersteigen kann. Wie müssen diese wohl beschaffen sein? Es finden sich aber auch wieder andere Erhebungen auf der Erde, die in ganz kurzer Zeit erstiegen werden können. Wie sind diese Erhöhungen also be- schaffen? Solche niedrige Erhöhungen heißen Hügel. (Grabhügel, Maulwurfshügel.) Wo sind in unserer Gegend Hügel? — Ist die Er- hebung der Erde noch niedriger als bei einem Hügel, steigt die Höhe nur wenig an, so nennt man sie Anhöhe. — Rückblick: Welche Erhöhungen haben wir kennen gelernt? Berge — Hügel — Anhöhen. Wie heißt die bedeutendste Erhebung? Wie die geringste? u, s. w. Wir betrachten nun einen Berg genauer. Der unterste Teil eines Menschen ist der Fuß; der unterste Teil eines Berges wird gleichfalls Fuß genannt. Wo ist also der Fuß eines Berges? (Zeigen!) — Der Berg steigt nun von unten nach oben hinauf, er steigt in die Höhe; seine aufsteigenden Seiten heißen Abhang (Abdachung, Böschung). Kann der Abhang nur mit Mühe erstiegen werden, so nennt man ihn steil. Auf manche Berge kann man mit einem Wagen hinauffahren; sie haben sanft ansteigende Abhänge. Der oberste Teil eines Berges wird Gipfel (Kopf, Koppe, Kuppe, Spitze) genannt. — Rückblick: Wie